Schnellkampfgeschwader 10
Das Schnellkampfgeschwader 10 war ein Verband der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.
Schnellkampfgeschwader 10 | |
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Aktiv | 1. Februar 1943 bis Dezember 1944 |
Staat | Deutsches Reich |
Streitkräfte | Wehrmacht |
Teilstreitkraft | Luftwaffe |
Truppengattung | Fliegertruppe |
Typ | Schnellkampfgeschwader |
Gliederung | Geschwaderstab und 4 Gruppen |
Ausrüstung | Focke-Wulf Fw 190 |
Zweiter Weltkrieg | Alliierte Invasion in Italien Unternehmen Steinbock Alliierte Invasion in Frankreich |
Geschwaderkommodore | |
Erster Kommodore | Major Günther Tonne |
Aufstellung
Der Geschwaderstab und die I. Gruppe entstanden Anfang 1943 in Poix im deutscherseits besetzten Frankreich. Zeitgleich wurde die II. Gruppe in Caen-Carpiquet aufgestellt. Eine III. Gruppe entstand durch die Umbenennung der III. Gruppe/Zerstörergeschwader 2 im Mai 1943. Die IV. Gruppe bildete sich im April 1943 aus den umbenannten Jagdbomberstaffeln der Jagdgeschwader 2 und 26. Das Geschwader war mit der Focke-Wulf Fw 190 ausgestattet.[1]
Geschichte
Stab und I. Gruppe waren ab Dezember 1942 in Saint-André-de-l’Eure stationiert. Ab April 1943 griffen die I., II. und IV. Gruppe von Amsterdam-Schiphol aus Ziele an der englischen Küste an. Insbesondere wurden die Hafenstädte Great Yarmouth, Hastings, Margate, Folkestone, Lowestoft und London an der englischen Ostküste angegriffen.[2] Stab und I. Gruppe kehrten im Mai nach St. André zurück, wo letztere noch bis Oktober 1943 blieb.
Im Juni 1943 verlegten der Geschwaderstab, die II. und IV. Gruppe für einige Zeit nach Süditalien, wo sie an der Bekämpfung der alliierten Truppen nach der Landung auf Sizilien und Süditalien teilnahmen. Zu den später im Jahr 1943 genutzten Plätzen gehörte u. a. Coulommiers.
Die II. und III. Gruppe schieden im Februar 1944 aus dem Geschwader aus und wechselten zum Schlachtgeschwader 4. Zuvor war im Oktober 1943 schon die IV. Gruppe zum Schlachtgeschwader 10 gewechselt.[2]
Die I./SKG 10 nahm ab Januar 1944 am Unternehmen Steinbock teil.[3] Im Juni 1944 war sie Teil des IX. Fliegerkorps der Luftflotte 3.[4] Zu den 1944 genutzten Stützpunkten gehörte u. a. Roye-Amy. Nach Beginn der alliierten Invasion in der Normandie folgten Einsätze gegen alliierte Bodentruppen, die im Dezember 1944 in die Umbenennung in III./KG 51 mündeten.[2]
Geschwaderkommodore
Dienstgrad | Name | Zeit |
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Major | Günther Tonne | Dezember 1942 bis 15. Juli 1943 |
Major | Heinz Schumann | 16. Juli 1943 bis 18. Oktober 1943 |
Bekannte Geschwaderangehörige
- Kurt Dahlmann (1918–2017), war von 1958 bis 1978 Chefredakteur der Allgemeinen Zeitung in Namibia
- Gerhard Limberg (1920–2006), war von 1974 bis 1978, als Generalleutnant der Luftwaffe der Bundeswehr, Inspekteur der Luftwaffe
Literatur
- Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe 1935–1945. Gliederungen und Kurzchroniken ein Dokument. Hrsg.: Wolfgang Dierich. Verlag Heinz Nickel, Zweibrücken 1993, ISBN 3-925480-15-3 (703 S.).
- Ulf Balke: Der Luftkrieg in Europa 1939–1941. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-86047-591-6 (1057 S.).
Einzelnachweise
- Wolfgang Dierich, S. 91–92.
- Wolfgang Dierich, S. 92.
- Ulf Balke, S. 390.
- Leo Niehorster: German Air ForceOrder of Battle, 3rd Air Fleet, IXth Air Corps, 6 June 1944 (Memento vom 27. Dezember 2013 im Internet Archive), abgerufen am 30. Januar 2014.