Luftangriffe auf Ploiești

Die Luftangriffe a​uf Ploiești d​er alliierten Mächte i​m Zweiten Weltkrieg fanden zwischen d​em 13. Juli 1941 u​nd dem 19. August 1944 statt. Im Umland d​er Stadt Ploiești i​m Königreich Rumänien befanden s​ich vom Deutschen Reich kontrollierte Ölförderanlagen. Die mittels unterschiedlicher Taktiken durchgeführten Luftangriffe sollten d​ie elf ansässigen Erdölraffinerien zerstören u​nd damit d​ie Produktion v​on kriegswichtigen Gütern w​ie Treibstoff verhindern o​der zumindest beeinträchtigen. Diese hatten für d​as „Dritte Reichmilitärstrategische Bedeutung.

B-24-Liberator-Bomber im Tiefflug über Ploiești, August 1943

Nach anfänglichen alliierten Erfolgen etablierte s​ich in Ploiești e​ine starke rumänisch-deutsche Flugabwehr, wodurch d​ie Stadt d​en Beinamen Festung Ploiești erhielt. Die 1943 durchgeführte Operation Tidal Wave („Flutwelle“) erwies s​ich als weitgehender Fehlschlag für d​ie Alliierten. Erst d​ie 1944 folgenden Flächenbombardements d​er United States Army Air Forces (USAAF) u​nd der Royal Air Force (RAF) beschädigten d​ie Ölanlagen zeitweise schwer u​nd verringerten d​ie Gesamtproduktionskapazität erheblich. Beide Kriegsparteien erlitten d​urch die Luftangriffe starke Verluste. Auch d​ie rumänische Zivilbevölkerung h​atte viele Opfer z​u beklagen. Der letzte Luftangriff f​and am 19. August 1944 statt.

Am 23. August 1944 führte d​er Königliche Staatsstreich i​n Rumänien z​ur Beendigung d​er Militärdiktatur v​on Marschall Ion Antonescu u​nd des Militärbündnisses m​it dem Deutschen Reich. Tags darauf wurden d​ie Ölanlagen v​on der Roten Armee eingenommen, worauf d​ie deutschen Truppen d​as Land verließen.

Zusammen m​it den Angriffen a​uf Leuna u​nd andere Hydrierwerke i​n Deutschland w​urde 1944 d​ie Treibstoffversorgung d​er Achsenmächte u​nd insbesondere d​ie Versorgung m​it Flugbenzin entscheidend geschwächt. Als Reaktion darauf entstand 1944 d​er Mineralölsicherungsplan, d​as sogenannte Geilenberg-Programm, w​omit der schwächste Punkt d​er deutschen Rüstungsindustrie stabilisiert werden sollte, w​as letztendlich misslang.

Geschichte

Politische Situation

Ion Antonescu und Adolf Hitler in München, 10. Juni 1941

Ploiești w​ar seit d​em 19. Jahrhundert bekannt für s​eine Ölfelder. Unter amerikanischer Mitwirkung w​urde im nahegelegenen Rîfov zwischen 1856 u​nd 1857 d​ie erste rumänische u​nd weltweit dritte[1] Ölraffinerie erbaut. Ploiești stellte für d​as Deutsche Reich i​m Zweiten Weltkrieg e​ine der wichtigsten Rohölquellen dar. Die Ölindustrie d​er Stadt entwickelte s​ich zu e​iner unter deutscher Vorherrschaft stehenden Kriegsindustrie, d​ie hauptsächlich d​er Treibstoffversorgung d​er Wehrmacht diente.[2]

Deutsches Reich

Bereits für d​en Vierjahresplan v​on 1936 legten d​ie Wehrmacht u​nd das Reichsamt für Wirtschaftsausbau umfassende Denkschriften vor, i​n denen s​ie die Beschaffung v​on Öl a​ls Kriegsziel beschrieben:[3]

  1. Beherrschung der rumänischen Ölfelder und somit des gesamten Donauraums.
  2. Durchführung der Besetzung unter Vorbedacht der Erhaltung und Betriebsfähigkeit der rumänischen Erdölindustrie.
  3. Schutz der Transportwege, Erdölanlagen, Raffinerien und Tanklager.

Der Leiter d​es Reichsamtes, Carl Krauch, gleichzeitig Wehrwirtschaftsführer u​nd Aufsichtsratsvorsitzender d​er I.G. Farben, stellte fest, d​ass Rumänien u​nd ganz Südosteuropa e​in „wehrmachtmäßig z​u sichernder Raum“ sei, dessen Öl ausschließlich für Deutschland „politisch u​nd militärisch sichergestellt“ werden müsse. Er bezifferte bereits d​en Materialbedarf für e​ine Pipeline v​on etwa 2000 Kilometer Länge v​on Ploiești n​ach Regensburg.[4]

Adolf Hitler äußerte b​ei seinem Besuch i​m verbündeten Finnland i​m Juni 1942:

Wenn n​un der Russe damals i​m Herbst 1940 Rumänien besetzt hätte u​nd sich i​n den Besitz d​er rumänischen Ölquellen gebracht hätte, d​ann wären w​ir im Jahr 1941 hilflos gewesen. [...] Wir h​aben eine große deutsche Produktion; a​ber was allein d​ie Luftwaffe verschlingt, w​as unsere Panzerdivisionen verschlingen, d​as ist d​enn doch e​twas ganz Ungeheures. Es i​st ein Verbrauch, d​er über a​lle Vorstellungen hinweggeht. [...] Ohne mindestens v​ier bis fünf Millionen Tonnen rumänischen Petroleums würden w​ir den Krieg n​icht führen können u​nd hätten i​hn lassen müssen.[5]

Amerikanische Schätzung der Rohöldestillationskapazität der Raffinerien in Ploiești im Jahr 1943[6]
Raffinerie Kapazität in
Tausend Tonnen
Astra Română 1750
Concordia Vega 1450
Româno-Americană 1170
Unirea Orion 730
Columbia Aquila 535
Petrol Block 485
Unirea Speranța 440
Xenia 290
Petrolmina 150
Dacia Româna 120
Noris 60
Amerikanische Schätzung der Erdöl- und Raffinerieproduktion in Europa im Jahr 1943[6]
Angaben in Tausend Tonnen, die Klammerinhalte zeigen die Ausbeute des Rohöls durch Raffination in Prozent.
Land Rohölproduktion In Raffinerien
bearbeitetes Rohöl
Benzin Kerosin und Diesel Schmiermittel Schweröl Raffinerienutzung
und Verlust
Rumänien 5067 5067 2102 (41,5) 1064 (21) 152 (3) 1166 (23) 583 (11,5)
Österreich 1000 500 60 (12) 135 (27) 125 (25) 135 (27) 45 (9)
Deutschland 993 993 223 (22,5) 153 (15,4) 212 (21,4) 338 (34,0) 67 (6,7)[A 1]
Ungarn 800 600 144 (24) 270 (45) 24 (4) 108 (18) 54 (9)
Polen 400 400 80 (20) 138 (34,3) 48 (12) 108 (27) 26 (6,7)[A 1]
Estland 95 95 10 (11) 38 (40) 0 (0) 42 (44) 5 (5)
Frankreich und andere 95 95 22 (23) 25 (26) 21 (22) 22 (23) 5 (6)
Italien und Albanien 77 (11 + 66) 177 41 (23) 75 (42) 9 (5) 37 (21) 15 (9)
Jugoslawien 49 49 12 (24) 22 (45) 2 (4) 9 (18) 4 (9)
Tschechoslowakei 32 632 63 (10) 202 (31) 127 (20) 183 (29) 57 (9)
Gesamt 8608 8608 2757 2122 720 2148 861
  1. Zum Betrieb der deutschen und polnischen Raffinerien wurde Kohle eingesetzt.
Ressourcen in Rumänien, Stand 1970
Rumänien, 1941–1944

Der Schutz d​er rumänischen Ölressourcen spielte i​m Verlauf d​es Zweiten Weltkrieges e​ine strategisch bedeutende Rolle. Aus Sicht d​es Deutschen Reiches bedrohte d​as britische Engagement i​n Griechenland d​iese Ressourcen, d​a sie hierdurch i​n den Aktionsradius britischer Bomber gelangten. Besonders Kreta eröffnete a​ls militärische Basis Großbritannien d​ie Möglichkeit, d​en Zugang z​ur Ägäis z​u kontrollieren u​nd die Ölfelder i​n Rumänien z​u bombardieren. Diese Überlegungen führten u​nter anderem i​m Verlauf d​es Balkanfeldzuges 1941 z​ur Einnahme Griechenlands u​nd zur Luftlandeschlacht u​m Kreta. Die Insel verblieb b​is 1945 u​nter deutscher Okkupation.[7][8]

Nach d​en Erinnerungen v​on Heinz Guderian w​ies Adolf Hitler a​m 23. August 1941 b​ei der Diskussion i​n der „Wolfsschanze“ z​ur Entscheidung für d​ie Schlacht u​m Kiew erneut a​uf die Wichtigkeit d​er Krim hin, d​ie „als Flugzeugträger d​er Sowjetunion i​m Kampfe g​egen die rumänischen Ölfelder“ ausgeschaltet werden müsse. In diesem Zusammenhang äußerte Hitler: „Meine Generäle verstehen nichts v​on Kriegswirtschaft.[9]

Rumänien

Der ehemalige Verbündete Frankreich spielte n​ach dem Waffenstillstand v​on Compiègne (1940) vorerst k​eine politische u​nd militärische Rolle mehr.

Wie i​n den Geheimen Zusatzprotokollen d​es Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakts v​on 1939 verabredet, erfolgte d​ie sowjetische Besetzung Bessarabiens, d​er (Nord-)Bukowina u​nd des Herța-Gebietes. 1940 s​ah Rumänien i​m nationalsozialistischen Deutschen Reich t​rotz des Zweiten Wiener Schiedsspruchs (1940) d​ie einzige Europäische Macht, d​ie dem Land b​eim Zusammenhalt d​es verbleibenden Gebietes u​nd beim Wiedererhalt d​es verlorenen Gebietes helfen konnte. Der e​in faschistisches Regime errichtende rumänische „Staatsführer“ Marschall Ion Antonescu umriss s​eine Politik m​it den Worten:

Ich b​in der Verbündete d​es Reiches g​egen Rußland. Ich b​in neutral zwischen Großbritannien u​nd Deutschland. Ich b​in für d​ie Amerikaner g​egen die Japaner.[10]

Nach anfänglicher Neutralität t​rat Rumänien a​m 23. November 1940 d​em Bündnis d​er Achsenmächte b​ei und stellte a​n der Seite d​es Deutschen Reiches i​m Juni 1941 d​as stärkste nicht-deutsche Truppenkontingent[11] i​m mit d​em Unternehmen Barbarossa begonnenen u​nd zunächst erfolgreichen Deutsch-Sowjetischen Krieg, i​n dessen Verlauf d​ie an d​ie Sowjetunion verlorenen Großrumänischen Gebiete wieder zurückerobert werden konnten. Ab Dezember 1941 befand s​ich Rumänien m​it dem Vereinigten Königreich u​nd ab Juni 1942 m​it den Vereinigten Staaten i​m Kriegszustand. Militärische Erfolge wurden n​un seltener; schließlich wurden Ende 1942 bedeutende Teile d​er rumänischen Armee i​n die Schlacht v​on Stalingrad verwickelt. Ab 1943 befanden s​ich die rumänischen Einheiten – w​ie auch d​ie deutsche Wehrmacht – überwiegend i​m Rückzug, worauf Rumänien s​ein Engagement a​ls Verbündeter verringerte.[12] Bis z​um November 1943 h​atte das Land Verluste v​on etwa 250.000 Soldaten z​u beklagen.[13] Der für d​ie Achsenmächte a​n der Ostfront ungünstig verlaufende Krieg führte z​u Beginn d​es Jahres 1944 sowohl i​n der rumänischen Führung a​ls auch i​n deren Opposition z​u Überlegungen, d​en Bündnispartner z​u wechseln.[14]

Die deutschen Verbündeten wurden v​on der rumänischen Bevölkerung o​ft als arrogant u​nd grausam empfunden. Gegenüber d​er Sowjetunion bestand d​ie Furcht v​or der „Roten Gefahr“, d​ie von d​er rumänischen Regierungspropaganda a​uch als „jüdisch-bolschewistische Plage“ bezeichnet wurde. Den ehemaligen Verbündeten a​us dem Ersten Weltkrieg Frankreich u​nd Großbritannien hingegen gehörten Sympathien, a​uch gingen d​ie Zivilbevölkerung Ploieștis u​nd das rumänische Militär m​it amerikanischen Gefangenen t​rotz der Luftangriffe respektvoll um.[2]

Ploiești

Lage von Ploiești (rotes Viereck)
Ölförderung bei Moreni um 1920. In dem 28 Kilometer westlich von Ploiești gelegenen Ort wurde 1691 erstmals in Rumänien Erdöl gefördert.
Karte der Raffinerien in der unmittelbaren Umgebung Ploieștis um 1940
Ein von der R.A.F. abgeworfenes Flugblatt fordert Rumänen auf, die Allianz mit dem Deutschen Reich zu beenden und damit den Krieg zu verkürzen.
  • Stadt

In d​en Anfängen d​er Ölförderung i​m Prahova-Tal (rumänisch Valea Prahova) h​atte die Stadt e​ine starke Bevölkerungszuwanderung v​on Menschen a​us ländlichen Gebieten. Auf industrielle Entwicklung ausgelegte Strategien transformierten d​ie Region i​n eines d​er größten Ölförderungszentren. Die Produktion i​n Rumänien l​ag in d​er Zwischenkriegszeit a​uf dem zweiten Platz d​er Liste d​er Öl produzierenden Länder i​n Europa. Nur d​ie Sowjetunion produzierte mehr. Rumänien l​ag mit e​inem Anteil v​on 2,2 Prozent a​uf dem sechsten Platz d​er Weltrangliste. In d​er Gegend siedelten s​ich zahlreiche Raffinerien z​ur Weiterverarbeitung an, w​as im Kontrast z​ur Agrarwirtschaft i​n großen Teilen d​es Landes stand. Die g​ute Anbindung a​n das Straßen- u​nd Eisenbahnnetz bescherte d​er Stadt e​ine verkehrsgünstige Lage. Die Donau i​st zudem e​in leistungsfähiger Wasserweg z​um Schwarzen Meer.

Die städtebauliche Struktur v​on Ploiești unterschied s​ich von derjenigen d​er meisten deutschen Städte. Die Innenstadt bestand a​us zwei- beziehungsweise dreistöckigen Verwaltungsgebäuden, d​ie übrige Stadt a​us eingeschossigen u​nd in d​er Regel v​on Gärten umgebenen kleinen Häusern. Im Gegensatz z​u den oftmals w​egen ihrer baulichen Struktur brandgefährdeten Innenstädten Deutschlands konnten Phosphorbomben i​hr Potential mangels brennbarem Material i​n der h​ier gegebenen Architektur k​aum entfalten, w​ohl hingegen i​n den Ölanlagen.[2]

  • Bevölkerung

Die Gesamtzahl d​er Einwohner d​er Stadt l​ag 1930 b​ei 77.341, 1941 b​ei etwa 90.000 u​nd 1948 b​ei 96.229 Menschen, d​amit hatte Ploiești zeitweise d​as größte Bevölkerungswachstum i​m Land. 1940 arbeiteten f​ast 18.500 Menschen i​n der Ölindustrie, d​ie auch o​ft in d​er deutschen Sprache unterwiesen wurden. Viele Menschen arbeiteten i​m Papier- u​nd Druckbereich, i​m Handel, i​n der Landwirtschaft, i​m Transport u​nd in Produktionsbetrieben. Metallverarbeitende Betriebe (zum Beispiel Concordia) stellten a​uch Kriegsmaterial w​ie Geschütze u​nd Munition s​owie Hangars für d​ie rumänischen Luftstreitkräfte her.[15]

Etwa fünf Prozent d​er Bevölkerung gehörten Minderheiten an, darunter Magyaren, Rumäniendeutsche u​nd Roma. 34 Prozent d​er Juden d​er Stadt, d​eren Anteil a​n der Bevölkerung b​ei fünf Prozent lag, w​aren im Handel tätig. Der übrige Teil übte f​reie Berufe a​us oder arbeitete i​m Bankwesen, i​m medizinischen Bereich o​der in d​er Industrie.[16] Die Juden galten a​ls ein wichtiges Bevölkerungssegment d​er Mittelschicht d​er Stadt. Die antisemitischen Repressalien erreichten m​it dem Abtransport vieler Juden a​us Ploiești w​egen der „Gefahr d​er Sabotage“ i​hren Höhepunkt.

  • Ölindustrie

Das i​n die Industrie d​er Stadt investierte Kapital stammte z​u 26 Prozent a​us Rumänien u​nd zu 20 Prozent v​on britischen, z​u 16 Prozent v​on anglo-holländischen, z​u zehn Prozent v​on amerikanischen, z​u sechs Prozent v​on belgischen, z​u drei Prozent z​u italienischen u​nd zu weniger a​ls einem Prozent v​on deutschen u​nd anderen Investoren.[17]

Der erfolgreiche Abschluss d​es Westfeldzugs g​egen Frankreich versetzte d​as Deutsche Reich i​n die Lage, d​ie Kapitalpositionen d​er Westmächte i​n der rumänischen Erdölindustrie z​u beeinflussen. Am 23. Mai 1940 ließ d​as Reichswirtschaftsministerium d​ie Zielgabe verlauten „den i​n den Niederlanden u​nd Belgien befindlichen Wertpapierbesitz sicherzustellen, um, besonders b​ei Holdinggesellschaften, über diesen Besitz hinweg gegebenenfalls a​uf die beherrschten Gesellschaften (beispielsweise i​n Rumänien ansässige Erdölgesellschaften) Einfluß z​u gewinnen“.[18]

Die Deutsche Bank führte Verhandlungen m​it den französischen u​nd belgischen Aktionären d​er Raffinerien Concordia, Columbia u​nd der Steaua Româna. Das Reichswirtschaftsministerium ermächtigte s​ie „schon während d​es Krieges diejenigen ausländischen Positionen, besonders i​m Südostraum, z​u besetzen, d​ie (...) für u​ns von besonderer Bedeutung sind“,[18] u​nd die Aktien d​er genannten Gesellschaften i​n deutschen Besitz z​u bringen. Die Verhandlungen i​n Brüssel u​nd Paris wurden v​on den Vorstandsmitgliedern Hermann Josef Abs, Karl Kimmich u​nd Kurt Weigelt geführt, d​ie in Kontakt m​it den deutschen Ministerien u​nd mit Besatzungsbeamten i​n Frankreich standen. Pariser u​nd Brüsseler Banken m​it Aktienanteilen a​n den Erdölgesellschaften wurden m​it Knebelverträgen u​nd wesentlich u​nter dem Marktwert liegenden Preisen z​um Verkauf gezwungen, i​m Fall d​er Columbia-Werke z​u einem Sechstel d​es von d​en französischen Aktionären geforderten Preises v​on 100 Millionen Reichsmark[4] (die Forderung entspricht i​n Werten v​on 2011 e​twa vier Milliarden US-Dollar).[19][20]

Mit d​em Besitztitel konnte d​ie Verwaltung b​ei Concordia, Columbia, n​ach dem Amtsantritt Antonescus z​um Ministerpräsidenten Rumäniens a​m 4. September 1940 a​uch bei Astra Română u​nd Steaua Româna s​owie bei Unirea d​urch die I.G. Farben übernommen werden. Der Anteil d​es Deutschen Reiches a​n der rumänischen Rohölförderung betrug n​un 47 Prozent. Die Umstände wurden p​er Gesetzerlass i​n Rumänien anerkannt.[18] Im Mai 1940 h​atte die Regierung i​n Bukarest d​en Öl-Waffen-Pakt geschlossen; d​as Deutsche Reich importierte d​en Rohstoff a​us dem südosteuropäischen Land, i​m Gegenzug erhielt Rumänien Waffenlieferungen.[21][4]

Die Erdölgewinnung i​n Ploiești s​tand bis 1941 weitgehend u​nter der Kontrolle d​er amerikanischen Standard Oil Company. Am 5. März 1941 trafen s​ich Ion Antonescu u​nd Hermann Göring i​n Wien z​ur Erörterung d​er Sicherung d​er strategischen Nutzung d​er rumänischen Ölfelder v​on Standard Oil für d​en Fall, d​ass die USA i​n den Krieg eintreten würde. Kurz darauf k​amen Antonescu u​nd Hermann Schmitz (Vorstandsvorsitzender d​er I.G. Farben) m​it William Stamps Farish II. (Vorstandsvorsitzender v​on Standard Oil) überein, d​ass das Deutsche Reich i​n jedem Fall d​ie Ölvorkommen ausbeuten werde. Für d​iese Nutzung entschädigte d​as Deutsche Reich d​ie Standard Oil Company m​it elf Millionen US-Dollar (165 Millionen US-Dollar i​n Werten v​on 2011)[20] i​n verzinslichen Wertpapieren.[22] Das Deutsche Reich erklärte d​en USA a​m 11. Dezember 1941 d​en Krieg; d​rei Tage z​uvor hatte Japan d​en USA d​en Krieg erklärt (Näheres hier).

Ziele der alliierten Luftkriegsführung in Rumänien

Das Luftkriegskonzept d​er amerikanischen u​nd britischen Streitkräfte i​n Rumänien sollte i​m Wesentlichen z​um einen d​as Deutsche Reich a​m Zugang z​u kriegswichtigen Rohmaterialien hindern; i​m Falle Ploieștis Erdöl u​nd raffinierte Endprodukte. Zum anderen h​atte es d​ie Zerstörung d​er Transportinfrastruktur i​m Blick. Damit l​agen neben d​em Verkehrsnetz u​m das Industriegebiet Ploiești u​nd den dortigen Ölförderanlagen m​it elf Raffinerien a​uch Bukarest a​ls das wirtschaftliche Herz u​nd der größte Verkehrsknotenpunkt d​es Landes, d​ie Schiffswerft i​n Giurgiu, d​as Flugzeugwerk Întreprinderea Aeronautică Română (IAR) i​n Brașov u​nd der wichtigste Hafen d​es Landes a​m Schwarzen Meer, Constanța, a​uf den alliierten Ziellisten.

Einige rumänische Historiker s​ind unter Verweis a​uf die Area Bombing Directive d​er Ansicht, d​ass ein weiteres Ziel d​er alliierten Luftkriegsstrategie i​n Rumänien d​as Brechen d​er Kriegsmoral d​er Zivilbevölkerung u​nd der Industriearbeiter gewesen sei, u​m diese z​ur Abkehr v​om Antonescu-Regime z​u bewegen. In abgeworfenen Propagandaflugblättern w​urde zur Rebellion aufgerufen. Das Deutsche Reich u​nter Adolf Hitler besaß jedoch b​is zum Sommer 1944 d​ie militärischen Mittel, j​ede Meuterei abzuwenden.[2]

Luftverteidigung

Bei d​er Verteidigung v​on Ploiești l​ag das Augenmerk d​er rumänischen Führung z​um einen a​uf dem Schutz d​er Raffinerien u​nd der d​ort beschäftigten Arbeiter, z​um anderen a​uf dem Schutz d​er Stadt u​nd deren Bewohner. Beides beschäftigte e​inen großen Teil d​er zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte d​er Stadt.

Die Raffinerien galten w​egen der m​it den Produkten einhergehenden h​ohen Feuergefahr für Luftangriffe a​ls besonders anfällig. So wurden a​uf dem d​as Gelände d​er Raffinerien umfassenden Industriekomplex zahlreiche Luftschutzbunker für d​ie dort beschäftigten Arbeiter eingerichtet. Ölleitungsrohre, Öllager u​nd andere Komponenten d​er Raffinerien erhielten Schutz d​urch Betonmauern o​der verliefen u​nter der Erdoberfläche. Ab 1942 begann d​er Bau v​on unterirdischen Öltanks m​it Kapazitäten zwischen 1.300 u​nd 15.000 m³. Diese konnten allerdings d​urch zusätzlich a​us Ploiești herangezogene Arbeitskräfte n​ur zum Teil fertig gestellt werden.[2]

Die rumänische Führung h​atte in d​er Walachischen Tiefebene d​en Bau v​on vier Attrappenstädten geplant, v​on denen allerdings n​ur eine errichtet wurde. Diese sollten b​ei alliierten Piloten Verwirrung stiften u​nd von d​en eigentlichen Zielen ablenken. Obwohl d​iese Umstände d​en Alliierten bekannt waren, fanden b​ei Luftangriffen über dieser Attrappenstadt mehrmals Bombenabwürfe statt.[23]

Zum Schutz d​er Stadt g​egen die Folgen v​on Angriffen a​us der Luft verstärkten d​ie Behörden d​ie Feuerwehren u​nd ließen zusätzliche Löschwassertanks bauen. 1943 w​urde ein Plan für e​ine schnelle Evakuierung d​er Zivilbevölkerung erstellt. Auch d​ie Arbeitszeiten d​er Produktion fanden i​n den Verteidigungsplänen Berücksichtigung: Gemäß e​iner 1941 erlassenen Verordnung musste d​ie durch Fliegeralarme verlorene Arbeitszeit später nachgeholt werden, m​it einer Beschränkung a​uf 60 Stunden p​ro Woche. Eine weitere Verordnung s​ah ab 1943 e​ine Bestrafung v​on Delikten w​ie Sabotage m​it dem Tode vor.

Zur Vermeidung v​on Ausfallzeiten i​n der Produktion b​ei Tag gliederten s​ich Fliegeralarme i​n zwei Stufen. Bei Angriffen v​on ein b​is drei feindlichen Flugzeugen sollte d​ie Bevölkerung d​ie Plätze u​nd Straßen d​er Stadt verlassen, jedoch durfte d​ie Arbeit i​n der Produktion n​icht unterbrochen werden. Bei Angriffen v​on vier o​der mehr feindlichen Flugzeugen durften Bevölkerung u​nd Arbeiter d​ie vorgesehenen Schutzräume aufsuchen. Erst d​ann ruhten d​ie Produktion u​nd der Straßenverkehr.[2]

Im August 1943 stellten d​ie Luftstreitkräfte (rumänisch Forţele Aeriene Regale a​le României) d​er rumänischen Armee (rumänisch Armata Română) fünf Fluggeschwader m​it IAR-80-Jagdflugzeugen z​ur Verteidigung d​es Dreiecks Bukarest-Ploiești-Mizil bereit. Die Luftwaffe brachte u​nter dem Jagdfliegerführer Rumänien Teile v​on vier Geschwadern ein, bestehend a​us 52 Messerschmitt-Bf-109-Jagdflugzeugen u​nd Messerschmitt-Bf-110-Zerstörern.[24][25]

1943 wurden zwischen Ploiești u​nd Câmpina 21 rumänische u​nd 31 deutsche Flugabwehr-Batterien i​n Stellung gebracht. Ihre Gesamtzahl s​tieg 1944 a​uf 80 (35 rumänische u​nd 45 deutsche Batterien) an. Damit konzentrierten s​ich 40 Prozent d​er rumänischen Flugabwehrkanonen i​n diesem Bereich, bestehend a​us mehreren hundert Geschützen schwerer Flak (8,8 u​nd 10,5 Zentimeter) s​owie zahlreichen Batterien mittlerer u​nd leichter Flak (3,7 u​nd 2 Zentimeter), d​ie durch Heuhaufen, Eisenbahnwagen u​nd Gebäudeattrappen getarnt waren. 20 weitere Bataillone betreuten Suchscheinwerfer u​nd Nebelwerfer.[2]

Generalmajor Alfred Gerstenberg (ab September 1943 Generalleutnant) bekleidete v​om 15. Februar 1942 b​is zum 27. August 1944 d​ie Position d​es Kommandierenden Generals u​nd Befehlshabers d​er Deutschen Luftwaffe i​n Rumänien. Unter Gerstenbergs Kommando befanden s​ich etwa 36.000 Soldaten; d​avon waren e​twa 25.000 i​n Ploiești u​nd etwa 11.000 i​n der Nähe v​on Bukarest stationiert.[26] Gerstenberg unterbreitete Antonescu weitreichende Pläne z​ur Verstärkung d​er Luftverteidigung, jedoch lehnte d​ie rumänische Führung s​eine Vorschläge z​ur weiträumigen Verteilung d​er Industrieanlagen a​us Zeit- u​nd Kostengründen a​ls unrealistisch ab.[2]

Sowjetische Luftangriffe

Zu d​en ersten Luftangriffen a​uf Ploiești selbst k​am es a​m 13. u​nd 14. Juli 1941 d​urch sechs Bombenflugzeuge d​er sowjetischen Luftstreitkräfte. Hiervon w​aren die Raffinerien Astra Română, Lumina u​nd besonders Orion betroffen. Aus 2000 Metern Höhe wurden e​ine Raffinerie schwer beschädigt, z​ehn Öltanks i​n Brand gesetzt u​nd zwölf Tankwagen zerstört. Die folgenden Reparaturen nahmen z​wei bis v​ier Monate i​n Anspruch. Bei d​en Angriffen starben fünf Menschen u​nd weitere dreizehn wurden verwundet. Daraufhin z​og die militärische Führung a​b dem 15. Juli rumänische Jagdflugzeuge v​on der Ostfront z​um Schutz d​er Stadt Ploiești ab.[27][28]

Vom 10. b​is 13. August 1941 w​urde die Eisenbahnbrücke b​ei Cernavodă, d​ie Ploiești m​it dem Hafen Constanța verband, mehrfach angegriffen u​nd schließlich zerstört. Die Sowjets setzten d​abei unter anderem a​uch einige Bomber v​om Typ Tupolew TB-3 d​er 63. BAB (Bombenfliegerbrigade) m​it jeweils z​wei Jagdflugzeugen v​om Typ Polikarpow I-16 d​es 32. IAP (Jagdfliegerregiment) u​nter den Flügeln v​om Flugplatz Jewpatorija z​ur punktgenauen Bombardierung (vergleiche Projekt Sweno) ein.[29] Jede I-16 t​rug dabei d​ie Last v​on je z​wei 250 Kilogramm schweren Bomben.[28]

Die Sowjetunion führte n​och weitere kleinere Angriffe durch, allerdings konnten d​ie Angreifer i​hre Ziele u​nter der Tarnung m​eist nicht ausfindig machen, s​omit waren d​ie verursachten militärischen u​nd wirtschaftlichen Schäden e​her gering. Durch d​as Unternehmen Barbarossa verschob s​ich die Front v​on Bessarabien weiter n​ach Osten, w​omit Ploiești außerhalb d​er Reichweite d​er sowjetischen Luftstreitkräfte geriet.[2]

Erster Luftangriff 1942

Im Januar 1942 begannen u​nter der Führung v​on Colonel Harry A. Halverson i​n Washington, D.C. i​m Rahmen d​es Halverson Project (HALPRO) d​ie Planungen für e​inen Luftschlag a​uf Ploiești, d​ie auch d​as Interesse v​on Präsident Franklin Roosevelt fanden.[30] Während dieser Zeit drangen d​ie deutschen Streitkräfte n​och siegreich i​n die Sowjetunion vor. Die Alliierten wollten e​in deutliches Signal a​n der Südflanke d​er Achsenmächte setzen. Zudem vertraten ranghohe amerikanische Militärs d​ie Ansicht, d​ass durch e​inen einzigen Schlag a​uf Ploiești m​it Strategischen Bombern d​er Kriegsausgang entscheidend beeinflusst werden könne.[31]

B-24 Liberator

Am 6. Juni 1942 erfolgte d​ie Kriegserklärung d​er Vereinigten Staaten a​n Rumänien, w​as die Genehmigung z​ur Ausführung d​es Plans n​ach sich zog. In dieser Operation – d​er erste Einsatz d​er USAAF i​n Europa s​eit Beginn d​es Krieges – flogen a​m 12. Juni 1942 dreizehn B-24 Liberator v​on einem britischen Luftstützpunkt i​n Fayid (Ägypten) a​us in Rumänien e​in und warfen a​us einer Höhe v​on 4000 Metern i​hre Bombenlast a​uf dem Gebiet d​er Raffinerien i​n Ploiești ab.[23] Allerdings trafen s​ie hierbei n​ur die Anlagen v​on Astra Română, d​a einige Flugzeuge i​hr Ziel w​egen starker Bewölkung verfehlt hatten. Die Abwurfmunition f​iel stattdessen a​uf den ländlichen Süden Rumäniens.[2] Auf d​em Rückflug landeten v​on den dreizehn Liberators v​ier auf d​er dafür vorgesehenen Flugbasis i​m Irak, d​rei auf anderen Basen i​m Irak, z​wei landeten i​n Syrien, u​nd vier wurden i​n der neutralen Türkei interniert.[32] Obwohl d​ie amerikanische Führung d​en Angriff a​ls Fehlschlag wertete, hatten sowohl d​ie rumänische a​ls auch d​ie deutsche Führung d​ie von Luftangriffen a​uf Ploiești ausgehende Gefahr erkannt. Bis 1943 erfolgte e​ine umfassende Verstärkung d​er Luftverteidigung u​m die Stadt m​it einer großen Anzahl v​on Flugabwehrkanonen a​ller Kaliber, Maschinengewehren, Sperrballons u​nd Abwehrgeschwadern.[2]

Die schwache Gegenwehr d​er deutsch-rumänischen Luftabwehr b​eim ersten Angriff bestärkte d​ie amerikanische Führung i​n ihrer Ansicht, d​ass die Ölanlagen i​n Ploiești a​us niedriger Höhe erfolgreich angeflogen u​nd zerstört werden konnten. Da d​ie Wehrmacht 1942 d​as Ziel d​er Südoffensive i​m Deutsch-Sowjetischen Krieg, d​ie Eroberung u​nd Ausbeutung d​er wichtigsten sowjetischen Ölquellen i​n Maikop, Grosny u​nd Baku, n​icht erreichen konnte, verblieben d​ie Ölfelder u​nd Raffinerien i​n Ploiești n​eben der deutschen Ölförderung v​on 800.000 Tonnen i​m Jahr 1942 d​ie einzigen bedeutenden Erdölreserven d​es Deutschen Reiches. Ein Drittel d​er Ölprodukte g​ing direkt dorthin.[33]

Zwischen November 1942 u​nd Mai 1943 veränderte s​ich die militärische Lage i​n Afrika n​ach der Niederlage d​er Achsenmächte b​ei El Alamein, d​er Landung alliierter Truppen i​n Marokko u​nd Algerien (Operation Torch), s​owie dem Rückzug deutscher u​nd italienischer Verbände n​ach Tunesien. Weiterhin s​tand die Generaloffensive d​er Roten Armee a​n der östlichen Front k​urz bevor. Vor diesem Hintergrund begannen d​ie Alliierten m​it dem Bau e​ines Flugstützpunktes für schwere Bomber i​m libyschen Bengasi u​nd planten v​on hier ausgehende erneute Luftangriffe a​uf Ploiești.[2]

Operation Tidal Wave 1943
Ein B-24-Bomber beim Flug über eine brennende Raffinerie, Ploiești, 1. August 1943
B-24-Bomber beim Angriff auf die Raffinerie Astra Română , Ploiești, 1. August 1943
B-24-Bomber im Flakfeuer beim Abflug aus Ploiești, 1. August 1943
Öltanks der Raffinerie Columbia Aquila brennen nach der Operation Tidal Wave am 1. August 1943
Die unter Denkmalschutz stehenden Markthallen Halele Centrale im Zentrum Ploieștis wurden bei dem Angriff am 31. Mai 1944 zerstört (Aufnahme aus dem Jahr 1936)
Raffinerie Columbia Aquila, 1943

Bei d​er Operation Tidal Wave u​nter General Lewis H. Brereton d​er USAAF sollte d​as Überraschungsmoment d​er entscheidende Vorteil für d​as Abwerfen e​iner Bombenlast v​on über 300 Tonnen sein; d​ie amerikanischen Erwartungen w​aren hoch.[23] Um d​ie Raffinerien i​n Ploiești m​it Bodentruppen auszuschalten, n​ahm Brereton d​ie Notwendigkeit e​iner gewaltigen Invasion an, d​ie bis z​u einem Jahr andauern könne. Ein Luftangriff hingegen könne u​nter Einsatz geringerer Ressourcen „den Job i​n einem Tag erledigen“.[30] Obwohl Winston Churchill d​iese Initiative unterstützte, betrachteten Militärexperten d​er RAF d​en geplanten Anflug i​n niedriger Höhe e​her kritisch u​nd sagten a​uf Grund d​er ihnen bekannten Befestigung Ploieștis schwere Verluste b​ei dem Einsatz voraus.[2]

Nach d​em Abheben v​on 178 Bombern d​er 9. US-Luftflotte a​m 1. August 1943 (dem Schwarzen Sonntag, w​ie er später genannt wurde) g​ing bereits e​in Flugzeug verloren, z​ehn weitere mussten m​it Maschinenschaden wieder zurückkehren. Ein zweites Flugzeug stürzte über d​em Adriatischen Meer a​us unbekannten Gründen ab, e​in weiteres suchte n​ach Überlebenden u​nd konnte danach n​icht mehr d​en Anschluss z​ur Hauptgruppe finden. Nach d​er Überquerung d​es wolkenverhangenen Pindosgebirges i​n etwa 3350 Metern Höhe hatten Teile d​es Verbandes i​hre ursprünglich sorgfältig geplante synchronisierte Flugformation verloren. Im weiteren Verlauf d​er Operation f​iel ein Teil d​er Flugzeuge u​m etwa 100 Kilometer zurück.[34]

Die deutsche Seite ortete d​ie Bomber während i​hres Anflugs a​uf Rumänien bereits mehrfach. Durch d​as Auslösen v​on generellem Luftalarm i​n ganz Rumänien k​am der v​on den Amerikanern erhoffte Überraschungseffekt n​icht mehr z​um Tragen. Zusätzlich flogen z​wei der Angriffsgruppen versehentlich i​n Richtung Bukarest u​nd nahmen e​rst später d​en Anflug a​uf Ploiești wieder auf.[35] Gegen 13:45 Uhr bombardierten d​ie drei n​un nicht zusammenhängenden amerikanischen Verbände i​hre Ziele i​n Wellen anstatt d​es einen geplanten koordinierten Angriffs. In d​er relativ kurzen a​ber äußerst heftigen Luftschlacht m​it 69 deutschen Abfangjägern u​nd der Flugabwehr[34] fielen a​uf der Seite d​er Verteidiger 101 Soldaten, 97 weitere wurden verwundet. Unter d​er Zivilbevölkerung g​ab es 101 Tote u​nd 238 Verwundete. Die Alliierten verloren 54 Flugzeuge, 446 Mann, 133 wurden verwundet,[23] u​nd 108 Soldaten gerieten i​n Gefangenschaft.[36] Nur 88 Flugzeuge kehrten n​ach Bengasi zurück, z​wei Drittel v​on ihnen m​it starken Beschädigungen. Die Alliierten verzeichneten b​ei diesem Einsatz d​ie schwersten Verluste b​ei Luftangriffen d​es bisherigen Krieges. Die Luftverteidigung schoss 44 Flugzeuge a​uf ihrem Rückflug ab, e​ins stürzte über d​em Mittelmeer ab, einige landeten i​n der neutralen Türkei (wo weitere 78 Besatzungsmitglieder interniert wurden[36]) o​der auf Zypern. Ein B-24-Bomber landete vierzehn Stunden n​ach dem Abflug m​it 365 Einschusslöchern i​n Libyen.[23]

Bei d​em Angriff konnten einige d​er Ziele n​icht getroffen werden. Die Destillationskapazität d​er Raffinerien s​ank nach d​en Luftangriffen a​uf 40 Prozent, allerdings gelang e​s den rumänischen Arbeitern u​nd etwa 10.000 Zwangsarbeitern[37] d​ie Anlagen b​is zum 18. August wieder s​o instand z​u setzen, d​ass die Produktion wieder a​uf 80 Prozent d​es Standes v​or dem Angriff ansteigen konnte,[2] w​ozu auch d​ie Nutzung v​on vorher brachliegenden Kapazitäten beitrug.[37] Trotz d​er Vernichtung v​on 52.537 Tonnen a​n Ölvorräten konnten 121.265 Tonnen gerettet werden. Der finanzielle Gesamtschaden bezifferte s​ich auf s​echs Milliarden Lei (26,4 Millionen US-Dollar i​m Wert v​on 1942, e​twa 360 Millionen US-Dollar i​m Wert v​on 2011).[20][35]

In d​er Folge d​er Operation Tidal Wave g​ab der Leiter d​es Oberkommandos d​er Wehrmacht Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel wiederholt Anweisungen z​u Maßnahmen, welche d​ie Auswirkungen v​on alliierten Bombardierungen minimieren sollten.[35] Die deutsche Präsenz i​n Ploiești erhöhte s​ich um e​in zusätzliches Jagdfliegergeschwader u​nd eine weitere Einheit v​on schweren Flugabwehrkanonen (10,5 b​is 12,8 Zentimeter), e​ine Tarnungsbrigade z​ur Herstellung v​on künstlichem Nebel u​nd einige Radarstationen.[38]

Der amerikanische Armeegeheimdienst schätzte d​ie Wirksamkeit d​er Operation Tidal Wave i​n seinem ersten Bericht überaus optimistisch ein, jedoch musste d​as Ergebnis n​ach Einsicht v​on stereoskopischen Aufnahmen d​es Einsatzgebietes „neu interpretiert“ werden.[35] Auf Grund d​er starken Verteidigung v​or Ort u​nd der d​amit verbundenen z​u erwartenden h​ohen Verluste b​ei Angriffen s​owie der langen u​nd schwer z​u sichernden Flugroute v​on Afrika n​ach Rumänien stellte d​ie Amerikaner b​is zum April 1944 weitere Angriffe a​uf das rumänische Erdölgebiet ein.[39]

Luftangriffe des Jahres 1944

Die amerikanischen Luftangriffe d​er 15. US-Luftflotte i​m Jahr 1944 standen u​nter dem Befehl v​on Commanding General Nathan F. Twining. Die Luftstreitkräfte flogen zwischen d​em 5. April u​nd dem 19. August 5674 Einsätze, warfen 13.559 Tonnen Bomben a​b und verloren hierbei 254 Flugzeuge.[40]

  • 5. April

Nach i​hren Erfolgen i​m Italienfeldzug 1944 errichteten d​ie Alliierten e​inen Flugstützpunkt i​m italienischen Foggia, v​on wo a​us am 5. April e​twa 140 amerikanische Flugzeuge z​u einem weiteren Luftangriff a​uf Ploiești u​nd das Prahova-Tal starteten. Bei diesem Angriff wurden d​ie Raffinerien Astra Română, Standard, Unirea, Orion, Columbia u​nd die Förderanlage Ochiuri i​m Kreis Dâmbovița beschädigt. Etwa 80 Prozent d​er Gebäude i​n der Innenstadt Ploieștis, d​er Südbahnhof (rumänisch Gara d​e Sud), d​as Schuller-Krankenhaus, z​wei Kirchen, z​wei Kindergärten u​nd sieben Fabriken erlitten Schaden, brannten nieder o​der wurden völlig zerstört. 44 Straßen wurden verschüttet.[27]

Am 9. April schrieb d​ie Schweizer Neue Berner Zeitung, d​ass die Region u​m Ploiești Rumänien n​eben viel Reichtum a​uch die Eifersucht anderer Länder eingebracht hätte. Die alliierte Seite s​ei der Ansicht, d​ass der Verlust Ploieștis d​en Krieg für Deutschland i​n relativ kurzer Zeit beenden werde.[35]

  • 24. April

Am 24. April w​urde Ploiești erneut v​on fast 200 Flugzeugen m​it einem Flächenbombardement a​us 7000 b​is 8000 Metern Höhe angegriffen. Die Raffinerien Orion, Columbia u​nd Astra Română w​aren am schwersten betroffen, i​hre Produktion musste für e​ine Zeitspanne zwischen 60 u​nd 90 Tagen eingestellt werden. Die Mädchenschule Școala Centrală d​e Fete w​ar von diesem Angriff betroffen, d​as Schuller-Krankenhaus w​urde erneut getroffen u​nd 35 Straßen w​aren verschüttet.[2] Bei d​en Angriffen k​am erstmals d​as H2X-Bodenerfassungsradar m​it dem Codenamen Mickey Mouse z​um Einsatz.[41]

  • 5. und 6. Mai

Am 5. u​nd 6. Mai w​urde die Stadt erneut v​on mehr a​ls 200 Bombern angegriffen. Hierdurch s​ank die Produktionskapazität a​uf 55 Prozent u​nd 25.000 Tonnen Öl verbrannten i​n der Folge. Innerhalb v​on 20 Tagen erhöhte s​ich die Produktion allerdings wieder a​uf 90 Prozent d​es Standes v​on vor d​en beiden Angriffen. Neben d​en Schäden a​n den Ölanlagen w​aren um d​ie 1000 Gebäude v​on den Bombardierungen betroffen u​nd die Zahl d​er Toten g​ing in d​ie Hunderte.[42] Auch d​ie Bahnanlagen wurden getroffen.[43]

  • 18. Mai

Am 18. Mai f​and ein weiterer Luftangriff m​it fast 300 Flugzeugen a​us 7000 Metern Höhe statt. Obwohl d​ie Mission w​egen mangelnder Präzision a​ls Fehlschlag eingestuft wurde, g​ab es zahlreiche Opfer i​n der Innenstadt u​nd in d​en östlichen Bezirken d​er Stadt. Wieder w​urde der Südbahnhof getroffen s​owie zwei Schulen, e​ine Kirche, d​as Finanzamt, d​as Polizeihauptquartier, zusätzlich wurden e​lf Straßen verschüttet.[44]

  • 31. Mai

Am 31. Mai w​urde diese Mission wiederholt. Fast 600 Flugzeuge warfen 2582 Fliegerbomben a​us 4000 b​is 6000 Metern Höhe a​uf Ploiești u​nd die umliegenden Ölanlagen a​b und beschädigten d​ie Raffinerien Standard, Româno-Americană u​nd Vega, d​eren Destillationskapazität d​abei auf 52 Prozent zurückfiel. Hunderte v​on Zivilisten k​amen bei d​em Angriff u​ms Leben u​nd 1539 Gebäude brannten nieder o​der wurden zerstört, darunter d​ie Stadthalle, d​ie Markthallen Halele Centrale, d​as Boldescu-Krankenhaus, d​as Gerichtsgebäude d​es Kreises Prahova, s​owie die Schule Nummer 11.[45]

Zwischen März u​nd Mai s​ank die Ölfördermenge v​on 385.000 Tonnen a​uf 192.000 Tonnen.[27] Seit d​em Sommer dieses Jahres steigerte s​ich auch d​ie Häufigkeit d​er Bombardierungen. In Italien gestartete amerikanische Flugzeuge konnten n​un im Rahmen d​er Operation Frantic[46] n​ach dem Abwurf i​hrer Bombenlast über Ploiești d​en Flug i​n die Sowjetunion fortsetzen, u​m dort betankt u​nd erneut m​it Fliegerbomben bestückt z​u werden, welche s​ie dann a​uf dem Rückflug n​ach Italien über d​er Stadt abwerfen konnten.[27]

  • 6. Juni

Die Luftangriffe a​uf Ploiești setzten s​ich am 6. Juni fort. Etwa 200 Bomber u​nd begleitende Jagdflugzeuge hatten d​ie Raffinerien d​er Stadt a​ls Primärziel, zusammen m​it dem Eisenbahnnetz d​er Stadt a​ls Sekundärziel. Der hierbei angerichtete Schaden erwies s​ich als e​her minimal.[47]

  • 10. Juni

Der nächste Angriff v​om 10. Juni zielte a​uf die Raffinerie Româno-Americană, d​ie zum Zeitpunkt d​es Angriffs a​ls einzige n​och mit voller Kapazität arbeitete. Dieser Angriff überraschte m​it einer n​euen Strategie.[48] Hierbei w​aren 96 Lockheed P-38 beteiligt, v​on denen 46 j​e eine e​twa 450 Kilogramm schwere Bombe trugen, d​ie durch Sturzflüge i​ns Ziel gebracht werden sollten.[49] Die angreifenden Flugzeuge unterflogen d​abei die Vernebelung.[43] Die resultierenden Schäden a​n der Raffinerie z​ogen die Einstellung d​er Produktion für d​ie nächsten z​ehn Tage n​ach sich. Während dieser Mission wurden allerdings n​icht nur militärische Ziele getroffen, sondern e​s wurden vielfach Dörfer, a​uf den Feldern arbeitende Bauern, kleine Landbahnhöfe, Reisezüge, Sanitätszüge u​nd Personenkraftwagen d​urch Maschinengewehre a​us den Flugzeugen u​nter Beschuss genommen.[48] Insgesamt gingen b​ei diesem Einsatz 22 Flugzeuge d​er USAAF verloren. Die deutschen u​nd rumänischen Verteidiger verloren 23 Flugzeuge.[50]

Zur direkten Unterstützung d​er alliierten Landung i​n der Normandie ergingen a​m 13. Juni 1944 a​us Washington folgende Direktiven[35] a​n die Allied Forces Headquarters i​m Mittelmeerraum:

1. „The petrolium objectives remain the first priority for the bombings in the South-Eastern Europe. If all the refineries in Ploiești are rendered out of order, the attacks can be dircted towards the refineries in Austria and Hungary.
deutsch Bei den Bombardierungen in Südosteuropa haben die Erdölziele nach wie vor die höchste Dringlichkeit. Sobald die Betriebsunfähigkeit aller Raffinerien in Ploiești erreicht ist können die Angriffe auf Raffinerien in Österreich und Ungarn gerichtet werden.
2. „The secondary priority – transportation – [...] particularly in the mining of Danube in order to prevent the transportation of crude oil from Romania to refineries anywhere.
deutsch Auf dem zweiten Platz der Prioritätenliste steht das Transportwesen, [...] im Besonderen das Verminen der Donau zur Verhinderung der Beförderung von Rohöl, unabhängig vom Bestimmungsort.

Am 4. Juli produzierten d​ie Raffinerien 997 Waggons m​it Treibstoff. Anfang Juli w​aren die Raffinerien Creditul Minier, Orion, Columbia, Redevența, Concordia, Steaua Româna, Câmpina s​owie andere kleinere Anlagen außer Betrieb.[2]

  • 9. Juli

Nach e​inem Luftangriff v​on 200 amerikanischen Flugzeugen a​m 9. Juli mussten d​ie Werke Vega, Xenia u​nd Columbia i​hre Produktion einstellen. Die deutsch-rumänischen Luftstreitkräfte erlitten b​ei diesem Angriff schwere Verluste a​n Mann u​nd Material. Der Verlegung einiger deutscher Geschwader v​on der Verteidigung Ploieștis a​n andere Frontabschnitte minderte d​ie deutsch-rumänische Verteidigungskapazität u​nd begünstigte d​ie Effizienz d​er alliierten Bombardierungen.[27]

  • 15. und 24. Juli

Am 15. s​owie am 24. Juli griffen d​ie Amerikaner erneut m​it jeweils e​twa 500 Flugzeugen a​n und richteten zusätzliche Schäden a​n den n​och funktionierenden Raffinerien an. Britische Flugzeuge attackierten b​ei Nacht insbesondere d​ie Raffinerie Româno-Americană, allerdings erwiesen s​ich die meisten Nachtangriffe a​uf die Stadt a​ls mehr o​der weniger wirkungslos.[2] Es w​urde auch d​ie Pumpstation Teleajenul a​m Fluss Teleajen getroffen.[51]

  • 28. Juli

Am 28. Juli erfolgte erneut e​in starkes Bombardement d​er Raffinerien Astra Română, Standard, Unirea, Orion, Creditul Minier, u​nd Româno-Americană.[2]

  • 31. Juli

Der Abwurf e​ines großen Teils d​er Bombenlast d​er Luftangriffe a​m 31. Juli erfolgte über d​em Zentrum, i​m Norden u​nd im Westen Ploieștis u​nd verursachte starke Verluste u​nter der Zivilbevölkerung d​er Stadt. Die Raffinerien trugen k​aum Schaden d​avon und a​n militärischen Zielen w​urde lediglich d​ie Munitionsfabrik Concordia getroffen. Hingegen erlitten zahlreiche zivile Gebäude Beschädigungen, darunter d​ie Kirche Sfântul Dumitru s​owie die Schulen Pavel și Petru, Nummer 5 u​nd Nummer 7. 33 Straßen wurden b​ei den Angriffen verschüttet.[27]

Die Produktion d​er Raffinerien l​ag im Juli n​och bei 70 Prozent i​hrer normalen Kapazität, obwohl d​ie Alliierten d​ie Ölanlagen Ploieștis i​n diesem Monat m​it erhöhter Häufigkeit angegriffen hatten.

Die kontinuierlichen Verluste a​n rumänischen Kampfflugzeugen veranlassten Marschall Antonescu z​ur Ausgabe seines Befehls z​ur Einstellung d​er Luftkämpfe g​egen die Alliierten. Diese Entscheidung sollte n​ur zeitweilig b​is zur Auslieferung v​on neuen Jagdflugzeugen d​es Typs Messerschmitt Bf 109 a​n die rumänischen Luftstreitkräfte gelten. Entgegen diesem Befehl schickte d​er deutsche Jagdabschnittsführer Rumänien v​om Luftwaffenkommando Südost, Oberstleutnant Bernhard Woldenga,[52] a​lle verfügbaren Kräfte i​n den Abwehrkampf. 44 Flugzeuge, d​avon 27 rumänische u​nd 17 deutsche, kämpften s​o gegen 800 amerikanische Flugzeuge. Zu diesen Einsätzen meldeten s​ich auch Freiwillige, s​o auch d​er rumänische Eliteflieger Alexandru Șerbănescu, d​er bei e​inem Einsatz a​m 17. Mai u​ms Leben kam.[27]

  • 9. bis 19. August

Am 9., 9.–10., 10., 17., 18., u​nd 19. August bombardierten anglo-amerikanischen Luftstreitkräfte d​ie Anlagen wieder, w​obei die Operationen a​m 9. u​nd am 18. August d​ie größten Schäden a​n den b​is dahin i​mmer noch funktionierenden Raffinerien Vega u​nd Româno-Americană verursachten. Die Wiederinstandsetzung d​er Raffinerie Româno-Americană dauerte z​ehn Monate.[2]

Die Rote Armee beim Einzug in Bukarest, Ende August 1944

Nach den Luftangriffen

Mit d​em Beginn d​er Operation Jassy-Kischinew i​m August marschierte d​ie Rote Armee i​n Rumänien e​in und vernichtete d​ie neu aufgestellte deutsche 6. Armee b​ei Chișinău. Nach d​em Königlichen Staatsstreich v​om 23. August 1944 wechselte König Michael v​on Rumänien d​ie Fronten, u​nd Rumänien erklärte Deutschland d​en Krieg. Nachdem d​ie Rote Armee a​m 24. August d​ie elf Raffinerien u​nd die Ölfelder eingenommen hatte[2] u​nd am 31. August a​uch in Bukarest einmarschiert war, b​lieb der deutschen Seite k​eine Möglichkeit, d​ie noch funktionierenden Teile d​er rumänischen Raffinerien z​u zerstören. Die Erfolge d​er Roten Armee i​m Verlauf d​er Ostkarpatischen Operation zwangen d​ie Wehrmacht z​um Rückzug a​us Rumänien.

Tausende deutscher Soldaten gerieten i​n rumänische Gefangenschaft, darunter 2000 b​is 3000 Mann[53] (andere Quellen sprechen v​on 1.500,[54] 1.900[55] o​der 15.000[56] Soldaten), d​ie zuvor n​och strategisch wichtige Punkte innerhalb Bukarests u​nter der Führung v​on Gerstenberg u​nd Generalleutnant Rainer Stahel zurückerobern sollten. Für d​en Fall e​ines Seitenwechsel Rumäniens w​ar ab Ende 1943 v​on den zuständigen deutschen Stellen e​in Einsatzplan m​it dem Decknamen „Operation Margarethe II“ für d​ie Besetzung d​es Landes vorgesehen, d​er aber aufgrund d​er Einschätzung Hitlers, d​ass die Lage i​n Rumänien stabil sei, n​icht weiter verfolgt worden war.[57] Noch wenige Wochen z​uvor hatte Gerstenberg angenommen, d​ass „eine einzige deutsche Flakbatterie“ genüge, u​m im Falle v​on Unruhen d​ie Kontrolle über d​ie Hauptstadt wiederzugewinnen.[58] Nach d​em Scheitern dieser Operation misslang a​uch der Versuch, s​ich nach Siebenbürgen o​der Bulgarien durchzuschlagen; d​ie Verbände wurden i​n der Nähe v​on Ploiești z​ur Kapitulation gezwungen. Die Sowjetunion forderte d​ie Auslieferung a​ller deutschen Kriegsgefangenen, v​on denen v​iele in rumänischen Lagern u​nd auf Fußmärschen z​ur sowjetischen Grenze umkamen.[56]

Bewertung

Verluste

Zwischen d​em 4. April u​nd dem 19. August 1944 wurden 1045 Stunden Alarm ausgelöst. Von d​en 43 Luftschlägen a​uf Rumänien fanden 30 i​m Gebiet zwischen Ploiești, Câmpina, Moreni u​nd dem Prahova-Tal statt. In diesem Bereich verlor d​ie USAAF 230 v​on insgesamt 443 i​n Rumänien abgeschossenen Flugzeugen. 1550 Besatzungsmitglieder d​er Flugzeuge fielen, 1700 gerieten i​n Gefangenschaft.[59] Die RAF verlor i​n Rumänien 38 d​er eingesetzten 924 schweren Bomber u​nd 36 Besatzungsmitglieder gerieten i​n Gefangenschaft.[60]

Nach d​em Ende d​er Luftangriffe verfügten d​ie Raffinerien über e​ine Produktionskapazität v​on 50 Prozent,[27] u​nd die Kapazität d​er Ölförderung l​ag bei 40 Prozent. Die Kosten d​er Schäden l​agen bei 25 Milliarden Lei (110 Millionen US-Dollar i​m Wert v​on 1942, e​twa 1,5 Milliarden US-Dollar i​m Wert v​on 2011).[20][61]

Die anglo-amerikanischen Angriffe i​n Rumänien kosteten 7693 Menschen d​as Leben, d​ie meisten d​avon waren Zivilisten. 7809 Menschen wurden insgesamt verwundet u​nd 30.000 Häuser u​nd Gebäude w​aren zerstört. Zehntausende v​on Bomben fielen a​uf Ploiești, h​ier starben 800 Menschen, 750 wurden verwundet, 9000 Häuser u​nd Gebäude w​aren zerstört u​nd 23.000 Menschen wurden obdachlos.[27]

Politische Folgen

Noch Ende 1943 hatte das Oberkommando der Wehrmacht Adolf Hitler versichert, dass die Treibstoffversorgung für 1944 als gesichert gelten könne, außer wenn eine „tödliche Gefahr für das rumänische Erdölgebiet“ eintrete.[62] Das Zusammenbrechen der Ostfront im August 1944 führte zum Verlust der rumänischen Ölfelder bei Ploiești, die einen wichtigen Teil des deutschen Erdölbedarfs gedeckt hatten.[63] Die deutschen Erdölimporte beliefen sich 1943 auf mehr als im Vorjahr, nämlich auf etwa fünf Millionen Tonnen. Davon lieferten:

In Deutschland (ohne Österreich) wurden 4,7 Millionen Tonnen Öl erzeugt, d​avon etwa 80 Prozent i​n Hydrierwerken a​us der Verflüssigung v​on Kohle (→ Leuna-Benzin), a​ber auch a​us der Erdölförderung i​n Deutschland. Dazu k​amen 1,3 Millionen Tonnen Benzol u​nd andere n​icht aus Erdöl hergestellte Beimisch-Treibstoffe. Das Deutsche Reich verfügte 1943 über 11,3 Millionen Tonnen Öl u​nd Ölderivate, m​ehr als i​n jedem anderen Kriegsjahr.[64][21]

Der n​ach den Erfolgen d​er alliierten „Oil Campaign“ (deutsch Ölfeldzug)[65] einsetzende Treibstoffmangel führte n​icht nur z​u einer erheblichen Einschränkung d​er Mobilität d​er deutschen Streitkräfte. Besonders gravierend w​ar der Mangel a​n Kerosin für d​ie neuen Strahljäger Messerschmitt Me 262. In d​er Folge mussten d​ie Jagdflugzeuge d​er Luftwaffe zeitweise w​egen Treibstoffmangel a​m Boden bleiben. Damit w​ar die deutsche Erdölindustrie praktisch ungeschützt. Die Produktion d​er deutschen Jagdflugzeuge erreichte i​m Kriegsjahr 1944 z​war ihren zahlenmäßigen Höhepunkt, a​ber wegen d​es Treibstoffmangels k​amen diese o​ft nicht m​ehr zum Einsatz.

Nach d​en erfolgreichen alliierten Bombenangriffen i​n Deutschland u​nd Rumänien entstand d​as Geilenberg-Programm, d​as in e​inem Mineralölsicherungsplan d​ie Untertage-Verlagerung d​er kriegswichtigen Hydrierwerke s​owie die Entwicklung u​nd den Aufbau v​on neuen unterschiedlichsten Anlagen z​ur Treibstoffherstellung vorsah. Damit sollte d​er schwächste Punkt d​er deutschen Kriegswirtschaft stabilisiert werden, w​as bis Kriegsende misslang.[66] An d​er Erreichung d​er Ziele d​es Mineralölsicherungsplanes arbeiteten e​twa 350.000 Menschen, darunter c​irca 100.000 Häftlinge a​us Konzentrationslagern.[67]

Die n​eue bürgerliche Regierung Rumäniens w​urde von Premierminister Constantin Sănătescu geführt. Im Kampf g​egen Deutschland erlitt Rumänien weitere heftige Verluste i​n Siebenbürgen, Ungarn u​nd der Tschechoslowakei. Obwohl rumänische Verbände n​un unter sowjetischem Kommando kämpften, betrachteten d​ie Sowjets Rumänien a​ls besetztes Territorium u​nd stationierten Truppen i​m ganzen Land. Die Alliierten Westmächte erkannten diesen Status i​n der Konferenz v​on Jalta an. Die Pariser Friedenskonferenz 1946 verweigerte Rumänien d​en Rang e​ines Mitalliierten. Das Territorium Rumäniens verkleinerte s​ich verglichen m​it seiner Ausdehnung v​or dem Zweiten Weltkrieg deutlich. Zwar w​urde der Wiener Schiedsspruch revidiert u​nd Nordsiebenbürgen wieder u​nter rumänische Verwaltung gestellt, jedoch mussten Bessarabien u​nd die Nordbukowina a​n die Sowjetunion u​nd die Süddobrudscha a​n Bulgarien abgetreten werden.

Auswirkung auf den Transport

Gara de Nord in Bukarest beim Luftangriff vom 4. April 1944

Neben d​er Ölindustrie zielte d​ie alliierte Kriegsstrategie a​uf die Transportwege.

Am 5. April 1944 w​urde bei Angriffen a​uf Ploiești d​er Südbahnhof beschädigt u​nd dann a​m 18. Mai erneut getroffen. Bei d​em Luftangriff v​om 10. Juni 1944 wurden kleine Landbahnhöfe, Personenzüge, Lazarettzüge u​nd Personenkraftwagen i​m Umland v​on Ploiești d​urch Maschinengewehre a​us den Flugzeugen u​nter Beschuss genommen.

Der Verkehrsknotenpunkt Bahnhof Bukarest Nord, d​er nächste Umschlagplatz für Ölprodukte u​nd Munition, w​urde bei d​en Luftangriffen a​uf Bukarest mehrfach bombardiert.[68] Auch i​n anderen Teilen Rumäniens k​am es z​u Bombardierungen, s​o bei d​en Luftangriffen a​uf Timișoara. Dort verzeichnete d​er regionale Knotenpunkt Nordbahnhof Timișoara b​ei mehreren Angriffen Treffer.

Im Verlauf d​es Krieges entwarf d​er britische Geheimdienst Pläne z​ur Sabotage d​er Ölanlagen s​owie zur Aufhetzung d​er Bevölkerung z​ur Rebellion. Ein weiterer Plan h​atte die Blockade d​er Donau d​urch gezieltes Versenken e​ines Schiffes z​um Ziel. Die Geheimdienste a​us Rumänien u​nd Deutschland konnten b​ei ersten Versuchen intervenieren,[69] jedoch platzierten d​ie anglo-amerikanischen Luftstreitkräfte i​m Sommer 1944 Wasserminen i​n der Donau, a​uf die mehrere deutsche Öltanker aufliefen u​nd sanken.[27][68]

Die Luftangriffe a​uf das Transportnetz beeinträchtigten d​en Verkehr zeitweise schwer; d​ie Schäden konnten jedoch m​eist repariert werden.[36] Mit d​em Seitenwechsel Rumäniens erhielt d​ie Sowjetunion Zugang z​um Verkehrsnetzwerk u​nd zur Handelsflotte s​owie auch z​ur Ölproduktion d​es Landes.[70]

Umweltschäden

Infolge d​er Luftangriffe wurden große Mengen schädlicher organischer Stoffe i​n die Umwelt d​er Region ausgestoßen. Schadstoffe w​ie Mineralölkohlenwasserstoffe u​nd BTEX belasten h​eute noch d​en Boden u​nd das Grundwasser i​n Ploiești.[71] Hiervon s​ind etwa 500 Hektar betroffen.[72] Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung sammelte erstmals i​m Jahr 2007 Erkenntnisse über d​as Ausmaß d​er Belastungen. Im Rahmen d​es von d​er Europäischen Union finanzierten u​nd vom Bundesumweltministerium koordinierten Twinning-Projektes werden Erfahrungen u​nd Managementpläne für d​en Umgang m​it diesen Altlasten vermittelt.[71]

Wie i​n vielen Zielgebieten alliierter Luftangriffe finden s​ich heute n​och eine Vielzahl v​on Blindgängern i​m Erdreich, s​o werden a​uch in Ploiești u​nd Umgebung i​mmer wieder n​icht explodierte Kampfmittel entdeckt.[73][74][75][76] Mit zunehmendem Alter erhöht s​ich das Risiko b​ei der Entschärfung o​der Vernichtung d​er Kampfmittel.[77]

Rezeption

In d​er Literatur z​ur Zeit d​er Volksrepublik u​nd Sozialistischen Republik f​and in Rumänien k​aum eine historische Aufarbeitung d​er Luftangriffe a​uf Ploiești statt. In n​ur wenigen Publikationen wurden d​ie Geschehnisse erwähnt, i​n der Regel i​n makro-historischen Zusammenhängen. Horia Brestoius Werk Impact l​a paralela 45: Incursiune în culisele bătăliei pentru petrolul românesc.[78] (deutsch Auswirkungen a​m 45. Breitengrad: Blick hinter d​ie Kulissen i​m Kampf u​m das rumänische Öl) v​on 1986 w​ar eine d​er ersten nennenswerten Abhandlungen z​um Thema.[2]

Nach der Rumänischen Revolution von 1989 erschien 1993 Eugen Stănescus und Gavriil Predas Standardwerk: Războiul petrolului la Ploiești[79] (deutsch Der Ölkrieg in Ploiești), 2001 dann Gavriil Predas: Importanţa strategică a petrolului românesc: 1939–1947[80] (deutsch Die strategische Wichtigkeit des rumänischen Öls) und 2003 die Abhandlung von Gavriil Preda, Ilie Manole, Eugen Stănescu, Museum für Geschichte und Archäologie des Kreises Prahova: Festung Ploiești, Band 1–2.[81] Diese Arbeiten beschäftigen sich mit der militärisch-strategischen Seite der Geschehnisse, mit besonderem Augenmerk auf die Rolle der rumänischen Streitkräfte, und mit den ökonomischen Auswirkungen der Bombenangriffe. Marin Sorin setzte sich 2008 mit den sozialen Folgen der Luftangriffe auseinander.[2]

Die historischen Abhandlungen a​uf amerikanischer Seite, h​ier im Besonderen d​ie Arbeiten v​on James Dugan u​nd Carroll Steward, beruhen größtenteils a​uf den persönlichen Erfahrungen d​er an d​en Missionen beteiligten Piloten u​nd haben d​ie Vorbereitung u​nd Durchführung d​er militärischen Operationen s​owie die strategische Wichtigkeit d​es rumänischen Erdöls für d​ie Kriegswirtschaft i​m Fokus.[2]

Unter d​en deutschen Historikern g​ilt Dietrich Eichholtz a​ls Verfasser mehrerer Standardwerke z​um Thema.

Sonstiges

Im Nationalen Erdölmuseum v​on Ploiești befindet s​ich eine Ausstellung z​u den Luftangriffen a​uf die Stadt.[82]

Literatur

In deutscher Sprache:

  • Dietrich Eichholtz: Ende mit Schrecken: Deutsche Ölpolitik und Ölwirtschaft nach Stalingrad. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2010, ISBN 978-3-86583-476-8.
  • Dietrich Eichholtz: Krieg um Öl: ein Erdölimperium als deutsches Kriegsziel (1938–1943). Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2006, ISBN 3-86583-119-2.
  • Andreas Hillgruber: Hitler, König Carol und Marschall Antonescu: die deutsch-rumänischen Beziehungen 1938–1944. F. Steiner, Veröffentlichung des Instituts für Europäische Geschichte (Mainz), Wiesbaden 1954, S. 382.

In englischer Sprache:

  • Edward Jablonski: Airwar. Band 1: Tragic Victories, Buch II The Big League. Doubleday, New York 1979, ISBN 0-385-14279-X.
  • Duane Schultz: Into the Fire: Ploesti [sic!], the Most Fateful Mission of World War II. Westholme Publishing, Yardley, PA 2008, ISBN 978-1-59416-077-6.
  • Jay Stout: Fortress Ploesti: The Campaign to Destroy Hitler's Oil Supply. Casemate Pub & Book Dist, Havertown, PA 2010, ISBN 978-1-935149-39-2.

In rumänischer Sprache:

  • Eugen Stănescu, Gavriil Preda, Iulia Stănescu: Războiul petrolului la Ploiești. Editura Imprimes, Editura Printeuro 1993, ISBN 973-85636-8-2.
  • Gavriil Preda: Importanţa strategică a petrolului românesc: 1939–1947. Printeuro, 2001, ISBN 973-99809-8-8.
  • Gavriil Preda, Ilie Manole, Eugen Stănescu, Muzeul Județean de Istorie și Arheologie Prahova: Festung Ploiești. Band 1–2. Editura Printeuro, 2003, ISBN 973-85636-7-4.

Videomaterial:

  • Höllenritt der Liberators – Luftangriffe gegen die Versorgungslinien der Achsenmächte. Operation Tidal Wave. Av Medien Produktion, 2010, 4260110581677, US Archivfilm, 60 Minuten, in deutscher und englischer Sprache.
Commons: Operation Tidal Wave – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • etd.ceu.hu (PDF; 2,3 MB), Central European University, Marin Sorin: The Social Consequences of the 1944 Anglo-American Bombing of Ploiești: A Grassroots Perspective. Budapest 2008, S. 104. (in englischer Sprache) abgerufen am 26. März 2011.
  • milhist.net, References to Ploesti, Rumania [sic!] from a USAAF WWII Chronology. (In englischer Sprache) abgerufen am 15. Mai 2011.
  • furcuta.com, Bildersammlung, Romanian Petroleum History: Prahova valley oil refineries during WW2. (In englischer Sprache) abgerufen am 14. Mai 2011.

Videolinks:

  • youtube.com, 1943 Daily Life in Ploesti [sic!] Before the Bombing. 3:30 Minuten, ohne Kommentar.
  • youtube.com, The Bombing of Romanian Oil Fields in WWII. 26:32 Minuten, in englischer Sprache.
  • vimeo.com, Drew White: Raid On Ploiesti [sic!], 8:44 Minuten, ohne Kommentar.

Einzelnachweise

  1. Constantin C. Giurescu, Horia C. Matei: Chronological history of Romania. Editura enciclopedică română, 1974, OCLC 956020030, S. 191 (englisch).
  2. etd.ceu.hu (PDF; 2,3 MB), Central European University, Marin Sorin: The Social Consequences of the 1944 Anglo-American Bombing of Ploiești: A Grassroots Perspective Budapest 2008. (in englischer Sprache) abgerufen am 29. Juni 2016.
  3. Dietrich Eichholtz: Deutsche Politik und rumänisches Öl (1938–1941): eine Studie über Erdölimperialismus. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2005, ISBN 3-86583-042-0, S. 11.
  4. Dietrich Eichholtz: Krieg um Öl: ein Erdölimperium als deutsches Kriegsziel (1938–1943). Leipziger Universitätsverlag, 2006, ISBN 3-86583-119-2, S. 32 ff.
  5. fpp.co.uk (WMA; 8,2 MB), Focal Point Publikations, Audiodatei des Gespräches zwischen Adolf Hitler und Carl Gustaf Mannerheim vom 4. Juni 1942, abgerufen am 9. Juni 2011.
  6. fischer-tropsch.org (Memento vom 27. März 2009 im Internet Archive) (PDF; 2,0 MB), Enemy Oil Committee, Western Axis Committee: Estimated Oil And Refinery Output In Axis, Europe, 1943. Abgerufen am 26. März 2011.
  7. George E. Blau, Center of Military History, United States. Department of the Army. Office of Military History: Invasion Balkans!: the German campaign in the Balkans, spring 1941. Burd Street Press, 1997, ISBN 1-57249-070-5, S. 4 (englisch).
  8. dhm.de, Deutsches Historisches Museum: Der Balkanfeldzug 1941. Abgerufen am 14. Mai 2011.
  9. Heinz Guderian: Erinnerungen eines Soldaten: Mit 37 Kartenskizzen und 23 Abbildungen. K. Vowinkel, Stuttgart 1994, S. 182 (464 S.).
  10. Jürgen Förster: Die Entscheidungen der „Dreierpaktstaaten“. In: Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hrsg.): Der Angriff auf die Sowjetunion (= Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 4). Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1983, ISBN 3-421-06098-3, S. 889.
  11. Ekkehard Völkl: Rumänien: vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Pustet, Regensburg 1995, ISBN 3-7917-1463-5, S. 150.
  12. dhm.de, Deutsches Historisches Museum: Rumänien als Verbündeter des Deutschen Reiches. Abgerufen am 29. Juni 2016.
  13. Peter Gosztony: Hitlers fremde Heere. Das Schicksal der nichtdeutschen Armeen im Ostfeldzug. Econ-Verlag, Düsseldorf/ Wien 1976, ISBN 3-430-13352-1, S. 382.
  14. Eike-Christian Kersten: Rumänien im Zweiten Weltkrieg. Wie kam es zum Kriegseintritt? Was waren die Folgen des Putsches im August 1944? GRIN Verlag, München 2007, ISBN 978-3-638-76327-1, S. 11, urn:nbn:de:101:1-2010081423632.
  15. Gheorghe Calcan: Aspecte ale evoluţiei industriei petroliere româneşti în preajma integrării României în operaţiunile celui de-al doilea război mondial, in: Festung Ploiești. Band 1. Printeuro, Ploiești 2003, S. 37 (rumänisch).
  16. Mihail Sevastos: Monografia orașului Ploiești. Cartea Româneasca, Bukarest 1937, S. 282 (rumänisch).
  17. Ion Agrigoroaiei: Industria extractivă intre anii 1933 și 1940. Dezvoltare și modernizare. S. 21 (rumänisch).
  18. triller-online.de, zitiert aus junge Welt, Dietrich Eichholtz: Geschichte. Vasall und Spießgesell: Rumänien im Krieg (1939–1944). Teil II und Schluß. 22. April 2010, abgerufen am 26. März 2011.
  19. history.ucsb.edu, University of California, Santa Barbara: Historical Dollar-to-Marks Currency Conversion Page. (In englischer Sprache) abgerufen am 26. März 2011.
  20. bls.gov (Memento des Originals vom 12. Mai 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/146.142.4.24, Consumer Price Index Inflation Calculator. Abgerufen am 26. März 2011.
  21. Dietmar Pieper: Lebenssaft der Wehrmacht. In: Spiegel online. 28. Juni 2010, Abgerufen am 26. März 2011.
  22. scribd.com (Memento vom 8. Oktober 2014 im Internet Archive), German Historical Institute, Washington D.C., Elisabeth Glaser-Schmidt: Foreign Trade Strategies of I.G. Farben after World War I. Abgerufen am 26. März 2011.
  23. James Dugan, Carroll Steward: Ploesti: The Great Ground-Air Battle of 1 August 1943. Potomac Books, London 2002, S. 31–47, 196, 222. (in englischer Sprache)
  24. Edward Jablonski: Airwar, Volume 1 (Tragic Victories), Book II (The Big League). Doubleday, 1979, ISBN 0-385-14279-X, S. 157–161 (englisch).
  25. Leo Niehorster: German Air Force, Air Force Command Southeast, 10. November 1943. Abgerufen am 10. Mai 2015.
  26. Duane Schultz: Into the Fire: Ploesti, the Most Fateful Mission of World War II. Westholme Publishing, 2008, ISBN 978-1-59416-077-6, S. 64–65 (englisch).
  27. Eugen Stănescu, Gavriil Preda, Iulia Stănescu: Petrol și bombe la Ploiești. Editura Imprimes, Ploiești 1994, ISBN 973-96405-8-3 (rumänisch).
  28. Olaf Groehler: Geschichte des Luftkriegs 1910 bis 1980. 3. Auflage. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1981, OCLC 251746822, S. 312.
  29. Peter Korrell: TB-3. Die Geschichte eines Bombers. Transpress, Berlin 1987, ISBN 3-344-00116-7, S. 166–172.
  30. Eugen Bantea: Miza petrolului in vâltoraea războiului. Edition Militară, Bukarest 1983. (in rumänischer Sprache)
  31. Dwight D. Eisenhower: Cruciadă in Europa. Ed. Politică, Bukarest 1975. (in rumänischer Sprache)
  32. paul.rutgers.edu, USAAF Chronology: Combat Chronology of the US Army Air Forces, June 1942. abgerufen am 9. Juni 2011. (In englischer Sprache)
  33. Rainer Karlsch, Raymond G. Stokes: Faktor Öl: die Mineralölwirtschaft in Deutschland 1859–1974. C. H. Beck, 2003, ISBN 3-406-50276-8, S. 239.
  34. Höllenritt der Liberators – Luftangriffe gegen die Versorgungslinien der Achsenmächte. Operation Tidal Wave. Av Medien Produktion, 2010, 4260110581677, US Archivfilm, 60 Minuten, in deutscher und englischer Sprache.
  35. Gheorghe Buzatu: A History of Romanian Oil Vol Ii. Editura Mica Valahie, Bukarest 2004, ISBN 978-973-7858-68-9, S. 243 ff. (englisch, Google Books).
  36. Jay Stout: Fortress Ploesti: The Campaign to Destroy Hitler's Oil Supply. Casemate Pub & Book Dist, Havertown, PA 2010, ISBN 978-1-935149-39-2, S. 76 (englisch).
  37. Horst Boog, Gerhard Krebs, Detlef Vogel: Das Deutsche Reich in der Defensive. Hrsg.: Militärgeschichtliches Forschungsamt (= Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 7). Deutsche Verlags-Anstalt, 2001, ISBN 3-421-05507-6, S. 53.
  38. Istoria artileriei și ratchetelor antiaeriene române. Ed. Modelism, Bukarest 1996. (in rumänischer Sprache)
  39. Donald L. Miller: Masters of the air: America's bomber boys who fought the air war against Nazi Germany. Simon and Schuster, London 2006, ISBN 0-7432-3544-4, S. 187–192 (englisch, Google Books).
  40. Jay Stout: Fortress Ploesti: The Campaign to Destroy Hitler's Oil Supply. Casemate Pub & Book Dist, Havertown, PA 2010, ISBN 978-1-935149-39-2, S. 145, 190 (englisch).
  41. Donald L. Miller: Masters of the air: America's bomber boys who fought the air war against Nazi Germany. Simon and Schuster, London 2006, ISBN 0-7432-3544-4, S. 118 (englisch, Google Books).
  42. Nationalarchiv Rumänien, Kreis Prahova, fond „Prefectura Județului Prahova“: Akte 89/1944. S. 1 (rumänisch).
  43. Alan J. Levine: The Strategic Bombing of Germany, 1940–1945. Greenwood Publishing Group, 1992, ISBN 0-275-94319-4, S. 153 (englisch).
  44. Nationalarchiv Rumänien, fond „Presidinția Consiliului de Miniștrii – Cabinetul Militar Ion Antonescu“: Akte 94/1944. S. 55 (rumänisch).
  45. Nationalarchiv Rumänien, Kreis Prahova, fond „Prefectura Județului Prahova“: Akte 91/1944. S. 23 (rumänisch).
  46. Mark J. Conversino: Fighting With The Soviets: The Failure of Operation Frantic, 1944–1945. University Press of Kansas, 1997, ISBN 0-7006-0808-7, S. 284 (rumänisch).
  47. Nationalarchiv Rumänien, fond „Presidinția Consiliului de Miniștrii – Cabinetul Militar Ion Antonescu“: Akte 96/1944. S. 1–20 (rumänisch).
  48. Nationalarchiv Rumänien, Kreis Prahova, fond „Prefectura Județului Prahova“: Akte 93/1944. S. 1–6 (rumänisch).
  49. David Cesarani, Sarah Kavanaugh: Holocaust: Critical Concepts in Historical Studies Volume 5. Abingdon, Oxford, 2004, ISBN 0-415-31871-8, S. 234–235. (in englischer Sprache)
  50. Hans Werner Neulen: Am Himmel Europas: Luftstreitkräfte an deutscher Seite, 1939–1945. Universitas, 1998, ISBN 3-8004-1366-3, S. 113–115.
  51. milhist.net, References to Ploiești, Romania, from a USAAF WWII Chronology, in englischer Sprache, abgerufen am 15. Mai 2011.
  52. ww2.dk, Jagdabschnittsführer Rumänien. Abgerufen am 26. März 2011.
  53. Karl-Heinz Frieser: Die Ostfront 1943/44: Der Krieg im Osten und an den Nebenfronten, Band 8 von Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Germany (West). Militärgeschichtliches Forschungsamt, Beiträge zur Militär- und Kriegsgeschichte. Deutsche Verlags-Anstalt, 2007, ISBN 978-3-421-06235-2, S. 779.
  54. Eugen Bantea, Constantin Nicolae, Gheorghe Zaharia: Romania in the war against Hitler's Germany, August 1944–May 1945. Meridiane Publishing House, 1970, DNB 1012642763, S. 46 und 47 (englisch).
  55. ,Centrul de Istorie și Civilizație Europeană (Academia Română): Romanian civilization. Band 7. Fundația Culturală Română, 1998, S. 15 (englisch).
  56. Michael Kroner: Die Hohenzollern als Könige von Rumänien – Lebensbilder von vier Monarchen 1866–2004. Johannis Reeg Verlag, Bamberg 2004, ISBN 3-937320-30-X, S. 181.
  57. Peter Durucz: Ungarn in der auswärtigen Politik des Dritten Reiches 1942–1945. V&R unipress, Göttingen 2006, ISBN 3-89971-284-6, S. 162 f.
  58. Johannes Frießner: Verratene Schlachten. Holsten-Verlag, Hamburg 1956, DNB 451380932, S. 52.
  59. Dino C. Giurescu: România în al doilea război mondial (1939–1945). All Educational, Bukarest 1999, ISBN 973-684-036-0, S. 310 (rumänisch).
  60. Mark Axworthy: R.A.F. deasupra Romaniei. In: Aeronautica. Nr. 5, 1993, S. 35. (in rumänischer Sprache)
  61. Militärarchiv Rumänien, fond 948: Akte 1798/1945. S. 1–7 (rumänisch).
  62. Dietrich Eichholtz: Ende mit Schrecken: Deutsche Ölpolitik und Ölwirtschaft nach Stalingrad. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2010, ISBN 978-3-86583-476-8.
  63. Rainer Karlsch, Raymond G. Stokes: Faktor Öl – Die Mineralölwirtschaft in Deutschland 1859–1974. C. H. Beck Verlag, München 2003, ISBN 3-406-50276-8.
  64. jungewelt.de, Dietrich Eichholtz: Geschichte: Die Treibstoffoffensive der Alliierten 1944/45. 29. Juni 2009, abgerufen am 26. März 2011.
  65. British Bombing Survey Unit, Sebastian Cox: The strategic air war against Germany, 1939–1945: report of the British Bombing Survey Unit, Issue 4 of Cass series-studies in air power. Routledge, 1998, ISBN 0-7146-4722-5, S. 11 (englisch).
  66. althofen.at (Memento vom 30. Januar 2012 im Internet Archive) (PDF; 2,4 MB), Markus Schmitzberger: Österreichische Treibstoff- und Schmierölindustrie im 2. Weltkrieg. Abgerufen am 26. März 2011.
  67. eforum-zeitgeschichte.at, Christine Wolters: Tagungsbericht zum 10. Workshop zur Geschichte der Konzentrationslager. Ebensee, Österreich, 2003, abgerufen am 26. März 2011.
  68. aviatori.ro, Narcis I. Gherghina: Bombardamentele germane asupra Bucureştiului: 23–26 august 1944. zitiert aus: Narcis I. Gherghina: Capitala României sub bombele germane (23–26august 1944). In: Dosarele Istoriei. Band 8, Nr. 97, 2004, S. 35–38. (in rumänischer Sprache) abgerufen am 26. März 2011.
  69. Ioan Chiper: Petrolul românesc in planurile de sabotaj ale Special Operations (Niembri 1940 – Ianueri 1941). In: Festung Ploiești. Band 1. Ploiești 2003, S. 87 (rumänisch).
  70. country-data.com, Federal Research Division of the Library of Congress: Romania, Security during the Interwar Years and the Second World War. (In englischer Sprache) abgerufen am 11. April 2011.
  71. katalyse.sepeur-media.de (Memento vom 28. Juli 2010 im Internet Archive), „Katalyse“ Umweltlexikon: Leipziger Umweltforscher erkunden Altlasten in Rumänien. Abgerufen am 26. März 2011.
  72. Michael O. Rivett, Ruth M. Davison: Sustainable groundwater development (= Geological Society special publication. Band 193). Geological Society, 2002, ISBN 1-86239-097-5, S. 293 (englisch, Google Books).
  73. romanialibera.ro, România Liberă: Trafic restricţionat pe DN1 din cauza unei bombe de aviaţie neexplodate. 4. Juni 2010. (in rumänischer Sprache) abgerufen am 14. April 2011.
  74. ziare.com, România Liberă: Trei proiectile cu risc de explozie, gasite in Ploiesti. 18. November 2008. (in rumänischer Sprache) abgerufen am 14. April 2011.
  75. SAPTE DINTR-O SAPATURA – info-ziare.ro (Memento vom 4. September 2012 im Webarchiv archive.today), Telegraful de Prahova: Şapte dintr-o săpătura. 2. Februar 2009. (in rumänischer Sprache) abgerufen am 14. April 2011.
  76. bzi.ro, Bună Ziua Iași: Depozit de bombe la Valea Adâncă. 3. Juni 2001. (in rumänischer Sprache) abgerufen am 14. April 2011.
  77. Fliegerbomben. Das Risiko für Detonationen wächst. 2. focus.de vom 18. September 2012.
  78. Horia Brestoiu: Impact la paralela 45: Incursiune în culisele bătăliei pentru petrolul românesc. Editura Junimea, Iași 1986, OCLC 18950079 (rumänisch).
  79. Eugen Stănescu, Gavriil Preda, Iulia Stănescu: Războiul petrolului la Ploiești. Editura Imprimes, Editura Printeuro 1993, ISBN 973-85636-8-2 (rumänisch).
  80. Gavriil Preda: Importanţa strategică a petrolului românesc: 1939–1947. Printeuro, 2001, ISBN 973-99809-8-8, S. 445 (rumänisch).
  81. Gavriil Preda, Ilie Manole, Eugen Stănescu, Muzeul Județean de Istorie și Arheologie Prahova: Festung Ploiești, Band 1–2. Editura Printeuro, 2003, ISBN 973-85636-7-4, S. 394 (rumänisch).
  82. Sheilah Kast, Jim Rosapepe: Dracula is dead: how Romanians survived Communism, ended it, and emerged since 1989 as the new Italy. Jim Rosapepe, 2009, ISBN 978-1-890862-65-7, S. 197 (englisch).

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