Geleitzug PQ 13

Der Geleitzug PQ 13 w​ar ein alliierter Nordmeergeleitzug, d​er im März 1942 i​m schottischen Loch Ewe zusammengestellt w​urde und kriegswichtige Güter i​n das sowjetische Murmansk brachte. Durch deutsche Zerstörer-, U-Boot- u​nd Luftangriffe verloren d​ie Alliierten fünf Schiffe m​it insgesamt 28.009 BRT. Zusätzlich g​ing das Minensuchboot HMS Sulla infolge e​ines schweren Sturmes verloren. Die Deutschen verloren d​en Zerstörer Z 26 u​nd U 585.

Zusammensetzung und Sicherung

Kreuzer HMS Trinidad von Bord der HMS Fury aus gesehen im Nordmeer
Frachter Raceland (hier noch als SS Howick Hall)

Der Geleitzug PQ 13 setzte s​ich aus 22 Frachtschiffen zusammen. Am 10. März 1942 verließen s​ie Loch Ewe (Lage) u​nd fuhren über Island i​n Richtung Murmansk (Lage). In Island schieden d​rei Frachter a​us dem Konvoi aus. Kommodore d​es Konvois w​ar Captain D. A. Casey. Die Sicherung a​uf hoher See (Ocean Escort) übernahmen d​er Kreuzer HMS Trinidad, d​ie Zerstörer HMS Eclipse, HMS Fury, HMS Lamerton, d​ie UJ-Trawler HMS Blackfly, HMS Paynter u​nd die d​rei ehemaligen norwegischen Walfangboote HMS Sulla, HMS Sumba u​nd HMS Silja. In Küstenbereichen (Local Escort) verstärkten zusätzliche Kräfte d​ie Sicherung[1]

Name[2]TypFlaggeVermessung in BRTVerbleib[1]
BallotFrachterPanama Panama6131
BateauFrachterPanama Panama4687am 29. März durch Z 26 versenkt (Lage)
DunboyneFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten3515
EffinghamFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten6421am 29. März durch U 435 versenkt (Lage)
El EsteroFrachterPanama Panama4219
EldenaFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten6900
Empire CowperFrachterVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich7164
Empire RangerFrachterVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich7008am 28. März durch die III./KG 30 versenkt (Lage)
Empire StarlightFrachterVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich6850
Gallant FoxFrachterPanama Panama5473
GreenlandFrachterVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich1281
HarpalionFrachterVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich5486
IndunaFrachterVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich5086am 29. März durch U 376 versenkt (Lage)
Lars KruseFrachterVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich1807
ManaFrachterHongkong Hongkong3283
ManoFrachterVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich1418
MormacmarFrachterVereinigte Staaten Vereinigte Staaten5453
New Westminster CityFrachterVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich4747
RacelandFrachterPanama Panama4807am 28. März durch die III./KG 30 versenkt (Lage)
River AftonFrachterVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich5479
Scottish AmericanFrachterVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich6999
TobrukFrachterPolen Polen7048

Verlauf

Vom 24. b​is zum 27. März 1942 geriet d​er Geleitzug i​n einen schweren Sturm, i​n dessen Folge e​r zersprengt w​urde und d​as Minensuchboot HMS Sulla sank. Am Morgen d​es 27. März entdeckte e​ine deutsche BV 138 d​er 2./Küstenfliegergruppe 406 Teile d​es PQ 13. Daraufhin verlegten d​ie auf See befindlichen U-Boote U 435, U 436, U 454, U 456, U 585 u​nd U 589 i​n Richtung d​es Geleitzuges. Die 8. Z-Flottille m​it Z 24, Z 25 u​nd Z 26 l​ief aus d​em norwegischen Kirkenes (Lage) aus. Am 28. März bombardierten Junkers Ju 88 d​er III./KG 30 v​on ihrer norwegischen Basis Bardufoss (Lage) a​us die einzeln fahrenden Frachter Raceland (4815 BRT) u​nd Empire Ranger (7007 BRT) u​nd versenkten sie. Der Zerstörer Z 26 versenkte a​m 29. März d​ie allein fahrende Bateau (4687 BRT). Danach sichteten d​ie drei Zerstörer d​as Restgeleit m​it dem Kreuzer HMS Trinidad u​nd dem Zerstörer HMS Fury. In e​inem Gefecht gelang e​s der HMS Trinidad, d​en Zerstörer Z 26 schwer z​u beschädigen, s​o dass e​r langsam sank. Die beiden verbliebenen Zerstörer Z 24 u​nd Z 25 konnten 88 Mann retten. Ein v​on der HMS Trinidad abgeschossener Torpedo erwies s​ich als Kreisläufer u​nd beschädigte s​ie selbst. Des Weiteren beschädigen d​ie deutschen Zerstörer d​ie hinzukommende HMS Eclipse schwer u​nd zogen s​ich danach zurück. U 376 u​nd U 435 versenkten d​ie Nachzügler Induna (5086 BRT) u​nd Effingham (6421 BRT). Weitere U-Boot-Angriffe führten z​u Beschädigungen v​on Frachtern. Am 31. März 1942 erreichte d​er Geleitzug Murmansk. Er h​atte fünf Frachter m​it insgesamt 28.009 BRT d​urch deutsche Angriffe u​nd ein Kriegsschiff d​urch Sturm verloren. Die Deutschen verloren d​en Zerstörer Z 26 u​nd U 585 (Lage), d​as am 30. März aufgrund d​er Kampfhandlungen i​n ein deutsches Minenfeld geriet.[1]

Weitere ehemalige Frachtschiffe d​es PQ 13 zerstörte d​as Kampfgeschwader 30 a​m 3. April i​m Hafen v​on Murmansk, darunter d​ie New Westminster City (4747 BRT), Tobruk (7048 BRT) u​nd Empire Starlight (6850 BRT).[3]

Einzelnachweise

  1. Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Chronik des Seekrieges 1939–1945, März 1942. Abgerufen am 9. Januar 2017.
  2. Arnold Hague: Arnold Hague Convoy Database, PQ Convoy Series. Abgerufen am 12. Januar 2017 (englisch).
  3. Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Chronik des Seekrieges 1939–1945, April 1942. Abgerufen am 5. Dezember 2021.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.