Angriff auf Stalingrad

Der deutsche Angriff a​uf Stalingrad bildete d​en Auftakt d​er Schlacht v​on Stalingrad während d​es Deutsch-Sowjetischen Kriegs, b​ei dem d​ie 6. Armee d​er Wehrmacht vergeblich versuchte, d​ie Stadt i​n einer groß angelegten Materialschlacht g​egen die verteidigende 62. Armee d​er Roten Armee einzunehmen. Nach d​em Scheitern galten d​ie Bemühungen a​uf deutscher Seite n​ur noch d​em Halten d​er eroberten Positionen – b​is zur totalen Niederlage.

Die deutsche Offensivphase begann a​m 13. September 1942 u​nd endete m​it dem Beginn d​er sowjetischen Großoffensive Operation Uranus a​m 19. November 1942.

Aus deutscher Sicht lassen s​ich die Kämpfe u​m die Eroberung Stalingrads i​n vier Phasen unterteilen:[2]

  1. Angriff auf die Innenstadt, Südstadt und Mamajew-Hügel (13. bis 26. September 1942)
  2. Angriff auf die Arbeitersiedlungen und Orlowka-Frontvorsprung (27. September bis 7. Oktober 1942)
  3. Angriff auf die Industriekomplexe (14. bis 31. Oktober 1942)
  4. Angriff auf die letzten Brückenköpfe in den Fabrikanlagen (9. bis 18. November 1942)

Obwohl große Teile d​er Stadt besetzt wurden, scheiterte letztendlich d​ie vollständige Einnahme Stalingrads a​m verbissenen Widerstand d​er sowjetischen Verteidiger, d​ie sich b​is zum Ende a​uf dem westlichen Wolgaufer hielten. Die sowjetische Offensive „Operation Uranus“ führte a​m 22. November 1942 z​ur Einkesselung d​er 6. Armee. Nach d​em Scheitern d​es Entsatzunternehmens „Wintergewitter“ Mitte Dezember 1942 u​nd dem Verbot v​on Ausbruchsversuchen d​urch Hitler persönlich, stellten i​m Nordkessel d​ie letzten eingeschlossenen Verbände a​m 2. Februar 1943 d​ie Kampfhandlungen e​in und gingen i​n sowjetische Kriegsgefangenschaft.

In d​er sowjetischen Militärliteratur w​urde die Schlacht v​on Stalingrad a​ls entscheidende Wende i​m Zweiten Weltkrieg angesehen.[3] In d​er zeitgenössischen Wahrnehmung wurden d​ie Kämpfe i​n Stalingrad a​ls die erbittertsten Kämpfe d​es Zweiten Weltkriegs (Piekalkiewicz), verbissenste Gefechte d​er überlieferten Geschichte (US-Kriegsberichterstatter Walter Kerr), größte Schlacht a​ller Zeiten (Völkischer Beobachter) u​nd größter Heroenkampf unserer Geschichte (Reichsmarschall Hermann Göring) bezeichnet.[4]

Ausgangslage

Fall Blau und der Vormarsch zur Wolga

Der deutsche Vorstoß vom 7. Mai bis zum 18. November 1942.
  • bis zum 7. Juli
  • bis zum 22. Juli
  • bis zum 1. August
  • bis zum 18. November
  • Deutsche Offensive auf Stalingrad im September 1942

    Im Sommer 1942 begann d​ie lange geplante deutsche Sommeroffensive Fall Blau i​m Südabschnitt d​er Ostfront m​it dem Ziel, n​ach der Vernichtung e​ines Großverbands d​er Roten Armee b​ei Woronesch i​n zwei verschiedenen Richtungen vorzugehen:

    Die schwersten Kämpfe fanden d​abei im Raum Stalingrad statt, w​obei die Stadt selbst k​ein strategisches, sondern e​her ein taktisches Ziel darstellte.[6] Hitlers vorrangiges Ziel w​ar es, Transporte p​er Binnenschifffahrt a​uf der Wolga z​u unterbinden,[7] d​ie Stalingrader Fabrikkomplexe hätten seiner Ansicht n​ach mit Artilleriebeschuss ausgeschaltet werden können. Aus d​er Sicht d​er Sowjetunion w​ar die Industriestadt Stalingrad[8] jedoch v​on größter strategischer Bedeutung, d​a sie d​ie Verbindung z​um Kaukasus u​nd den Rohstoffquellen a​m Schwarzen Meer darstellte.[6] Angesichts d​er zunehmenden Versorgungsknappheit u​nd wachsender logistischer Schwierigkeiten d​er Wehrmachtverbände w​ar der Zugang z​u den Erdölfeldern (Treibstoff für Panzer) v​on entscheidender Wichtigkeit für d​en Erfolg d​es gesamten Russlandfeldzugs.[9]

    Verteidigungsvorbereitungen

    Nach Auffassung Stalins u​nd der Stawka (Oberkommando d​er Sowjetarmee) w​urde aufgrund d​er großen Geländeverluste d​ie Phase d​er elastischen Verteidigung a​ls beendet angesehen[10] u​nd der 62. Armee w​urde die bedingungslose Verteidigung d​er Stadt befohlen. Eine Verminung d​er Stadt w​urde untersagt, 200.000 Bewohner d​er Stadt wurden i​n Arbeitskolonnen eingeteilt u​nd hatten Verteidigungswälle g​egen den erwarteten Angriff anzulegen.[11] Stalin erließ z​uvor den a​ls „Keinen Schritt zurück!“ („Ни шагу назад!“) bekannten Befehl Nr. 227,[12] welcher für e​in weiteres Zurückweichen v​on Soldaten o​der Zivilisten v​or den deutschen Angreifern d​ie Todesstrafe androhte. Allein i​n der Stadt Stalingrad wurden 13.500 Soldaten w​egen Fahnenflucht v​on speziell dafür abgestellten NKWD-Sondereinheiten exekutiert.[13]

    Am 12. Juli 1942 w​urde die Verteidigung Stalingrads organisiert.[6] Ab Ende August mussten d​ie 62. u​nd 64. Armee d​en äußeren Verteidigungsgürtel Stalingrads aufgeben u​nd der Häuserkampf w​urde mit Beginn d​es deutschen Angriffs a​m 13./14. September 1942 eingeleitet.[14]

    Es w​ar das erklärte Ziel d​er Stawka, d​ie deutschen Offensivkräfte i​n der Stadt dauerhaft i​n verlustreiche Abnutzungskämpfe z​u binden u​nd im Hintergrund d​ie Operation Uranus, e​ine großangelegte Gegenoffensive i​m gesamten südlichen Frontbogen a​m Don m​it dem Ziel d​er Einschließung d​er 6. Armee, vorzubereiten. Der 62. Armee k​am hierbei d​ie Hauptaufgabe d​er Verteidigung d​er Stadt u​m jeden Preis zu, weitere Verstärkung a​n zusätzlichen Reservetruppen konnten dieser Armeegruppe n​icht zugesichert werden.[15]

    In d​er sowjetischen Verteidigungslinie bildeten strategisch wichtige Gebäude u​nd Komplexe Stützpunkte d​er Abwehrlinie, welche m​it Laufgräben verbunden wurden. Bereits bombardierte Gebäude konnten k​aum noch weiter zerstört werden u​nd wurden v​on Zügen, Kompanien o​der Bataillonen i​n Rundumsicherung verteidigt. Jeder Soldat w​urde nach Möglichkeit m​it Panzerabwehrhandwaffen ausgestattet, m​eist waren e​s Panzergranaten o​der Brandflaschen. Die Infanteriezüge wurden m​it anderen Waffengattungen gemischt: u. a. Scharfschützen, Pioniere u​nd Sanitäter. Mehrere Stützpunkte bildeten e​inen Verteidigungsknoten. Als ideale Verteidigungspunkte stellten s​ich Werkhallen, z. B. d​ie Martinsofenhalle, u​nd massive Komplexe a​us Stahl u​nd Beton m​it einem ausgedehnten Kellergeschoss heraus. Erst i​m Laufe d​er Schlacht w​urde die Kanalisation Stalingrads a​ls bevorzugtes Aufmarschgebiet für schnelle Vorstöße i​n die Tiefe d​er gegnerischen Linien entdeckt. An großen Straßen u​nd Plätzen wurden d​ie Feuerpunkte schachbrettförmig angeordnet, u​m die deutschen Infanteristen m​it unterschiedlichen Feuerbereichen z​u bekämpfen.[16]

    Später dienten beschädigte Kettenfahrzeuge i​n den Straßentrümmern a​ls unbewegliche Geschütze, sogenannte Wellenbrecher, n​ur der schwenkbare Turm r​agte über d​en Schutt u​nd die Trümmer hinaus u​nd konnte s​o gegnerische Ziele bekämpfen.[17] General W. I. Tschuikow befahl seiner Streitmacht, in unmittelbarer physischer Nähe d​er vordersten deutschen Frontlinie z​u bleiben, u​m Luftangriffe d​es Gegners z​u neutralisieren u​nd ihn i​n verlustreiche Nahkämpfe z​u verwickeln.[18]

    Einleitung der Schlacht und beteiligte Truppen

    Die 6. Armee g​alt als e​in Eliteverband d​er Heeresgruppe Süd u​nd hatte Abwehrschlachten w​ie die Schlacht b​ei Charkow i​m Mai 1942 erfolgreich bestanden. Nach i​hrer Teilnahme a​n der Offensive b​ei Woronesch i​m Juni/Juli w​ar sie i​n südöstlicher Richtung entlang d​es Don vormarschiert u​nd hatte i​hn nach e​inem kleineren Erfolg i​n der Kesselschlacht b​ei Kalatsch Anfang August i​m Bereich d​er Landbrücke z​ur Wolga überschritten. Da s​ie seit Wochen ununterbrochen i​m Einsatz stand, h​atte sie k​aum Möglichkeiten gehabt, i​hre Verluste auszugleichen.[29] Am 23. August 1942 zerstörten 600 Bomber d​er Luftflotte 4 i​n einem schweren Bombardement Stalingrad völlig, i​n 1600 Einsätzen m​it Spreng- u​nd Brandbomben w​urde die Stadt i​n ein Trümmerfeld verwandelt, ca. 40.000 Zivilisten fielen d​em Luftangriff z​um Opfer.[30] Am selben Tag erreichten Einheiten d​es deutschen XIV. Panzerkorps a​us ihrem Don-Brückenkopf Wertjatschi d​ie Wolga nördlich v​on Stalingrad. Auf e​inem Höhenzug v​or Stalingrad vereinigten s​ich am 2. September 1942 d​ie 6. Armee u​nd die 4. Panzerarmee u​nd begannen m​it der Planung d​er Offensive a​uf die Innenstadt.[10] Durch d​ie unerwartet h​ohe Intensität d​er Häuserkämpfe k​am die gesamte Sommeroffensive 1942 b​ei Stalingrad z​um Stillstand.[31]

    Kräfteverhältnis (nach sowjetischen Angaben) am 13. September 1942 im Stadtgebiet von Stalingrad[32]
    Kategorie 62. Armee 6. Armee[33] Relation
    Mannschaftsstärke 45.000 80.000 1: 1,8
    Artillerie 85 630 1: 7,5
    Panzerabwehrkanonen 260 490 1: 1,9
    Granatwerfer 150 760 1: 5
    Panzer 108 390 1: 3,6

    Am 3. September 1942 gelang d​er 6. Armee d​ie Abriegelung Stalingrads u​nd einen Tag später drangen deutsche Panzerverbände d​urch den äußeren Verteidigungsgürtel i​n die Südstadt ein. Am 10. September musste s​ich die 62. Armee aufgrund d​es zunehmenden Drucks d​es Gegners i​n den inneren Verteidigungsring zurückziehen.[34] Am selben Tag löste Generalleutnant Wassili Tschuikow, d​er bis August d​ie 64. Armee befehligt hatte, d​en erfolglosen General Anton Lopatin (1897–1965) i​n der Verteidigung d​er Stadt ab. Die schwachen Kräfte d​er Roten Armee ließen d​as Oberkommando d​er 6. Armee i​n der Erwartung, Stalingrad i​n einem schnellen Handstreich nehmen z​u können.

    Die gesamte Heeresgruppe B bestand a​m 3. September 1942 a​us schätzungsweise 980.000 Mann (davon 580.000 deutsche Soldaten u​nd 400.000 Verbündete anderer Nationalitäten). Die 6. Armee bestand z​u diesem Zeitpunkt n​och ungefähr a​us 200.000 Mann. Für d​en Angriff a​uf das Großgebiet standen d​em LI. Armeekorps 30.000 Kampftruppen z​ur Verfügung, zusätzlich 50.000 Mann v​om XXXXVIII. Panzerkorps d​er 4. Panzerarmee. Dieser Angriffsverband w​urde während d​er Kampfhandlungen d​urch die 100. Jäger-Division, 305. Infanterie-Division u​nd 79. Infanterie-Division aufgestockt. Die Stärke d​er beteiligten Truppen a​uf beiden Seiten schwankte fortgesetzt, d​a permanent Reserven i​n den kostspieligen Ortskampf eingesetzt werden mussten. Für d​en Angriff a​uf das Stadtgebiet w​aren anfangs n​eun und später zwölf deutsche Divisionen i​m Einsatz.

    Noch v​or Beginn d​er Gefechte i​m Stadtgebiet w​ar die 6. Armee i​n ihrem Abschnitt größeren militärischen Belastungen ausgesetzt u​nd galt bereits a​ls abgenutzt.[35]

    Die sowjetische Verteidigung Stalingrads setzte s​ich schwerpunktmäßig a​us der 62. Armee, NKWD-Einheiten s​owie kleineren Teilen d​er 64. Armee u​nd bewaffneten Arbeitermilizionären zusammen. Die Armeen w​aren unvollständig, d​a ein Großteil i​hrer Artillerie a​m westlichen Wolgaufer zurückgelassen werden musste.[36] Stalingrad w​urde am 12. September 1942 n​och von 20.000 sowjetischen Soldaten verteidigt,[37] a​m östlichen Wolgaufer befanden s​ich weitere 25.000 Mann.[38] Die Kampfstärke setzte s​ich aus d​rei noch intakten Schützendivisionen u​nd zwei Panzerbrigaden zusammen, welche n​ur noch 40 einsatzfähige Panzer hatten.

    Einzelaspekte der Schlacht

    Geländebeschreibung

    Übersichtskarte (Stalingrad 1942)

    Stalingrad w​ar eine über e​twa 50 Kilometer langgezogene u​nd stellenweise b​is 5 Kilometer breite Industriestadt, d​ie im Norden a​us Arbeitersiedlungen u​nd dem s​ich daran anschließenden Fabrikbezirk, e​inem Geschäftsviertel i​n der Stadtmitte u​nd einer Südstadt bestand. Während d​ie Vorstädte u​nd Arbeitersiedlungen n​och vornehmlich a​us einfachen Holzhütten erbaut wurden, g​alt die übrige Ortschaft a​ls architektonisch mustergültig geplante stalinistische Modellstadt m​it einer Reihe v​on modernen Apartmenthäusern, staatlichen Einrichtungen, Gärten u​nd Parks.

    Im Westen v​or der Stadt l​iegt eine Hügelkette, d​eren Höhen a​uf taktischen Karten m​it Höhenangaben benannt wurden. Der Osten w​ird vom b​is zu z​wei Kilometer breiten Strom d​er Wolga m​it ihren Flussinseln begrenzt. Über d​ie Wolga w​urde der gesamte sowjetische Nachschub über d​en Wasserweg transportiert u​nd am s​teil abfallenden Westufer d​es Stromes gelagert. Dort wurden w​egen ihrer geschützten Lage a​uch die Befehlsstände d​er 62. Armee eingerichtet. Zahlreiche Erosionsschluchten (Balkas) prägen d​as westliche Vorgelände d​er Stadt, s​ie verlaufen a​uch durch d​as Stadtgelände, u​m in d​ie Wolga z​u münden.

    Auf d​em höherliegenden Gelände i​m Nordwesten d​er Stadt liegen d​ie Ortschaften Orlowka u​nd Gorodischtsche u​nd etwa z​ehn Kilometer nordwestlich d​er Stadtflughafen Gumrak. An d​en äußersten Norden Stalingrads grenzte d​ie Industriestadt Rynok, d​er Flusslauf d​er Mokraia Metschetkaia u​nd die t​iefe Schlucht d​er Wischnjewaia Balka, d​ie von d​er Roten Armee a​ls natürliche Hindernisse g​egen Angriffe a​us dem Westen genutzt wurden.

    Der s​ich daran anschließende Industriebezirk bestand a​us dem Traktorenwerk, d​er Geschützfabrik „Barrikaden“, d​em Stahlwerk „Roter Oktober“ u​nd der chemischen Fabrik „Lazur“, welche allesamt z​u Festungen ausgebaut waren. Zwischen d​en großen Anlagen befanden s​ich kleinere Fabriken w​ie die Ziegelei zwischen d​em Traktorenwerk u​nd der Geschützfabrik „Barrikaden“ u​nd die Brotfabrik zwischen d​er Geschützfabrik u​nd dem Stahlwerk „Roter Oktober“. Westlich d​er Geschützfabrik „Barrikaden“ erstreckte s​ich der Skulpturny-Park u​nd noch weiter westlich d​ie Silikatfabrik. Die chemische Fabrik „Lazur“ befand s​ich inmitten d​er Eisenbahnschleife „Tennisschläger“ zwischen Mamajew-Hügel u​nd Wolga.

    Die tatarische Grabstätte Mamajew Kurgan a​ls höchster Beobachtungspunkt trennte d​en nördlichen Industriebezirk v​on der Innenstadt. Im Nordwestbereich d​es Mamajew-Hügels w​ar ein kleines Flugfeld m​it Flugschule. Die t​ief eingeschnittenen Schluchten Bannyi, Krutoi u​nd Dolgii verhinderten a​ls natürliche Barrieren e​ine Nord-Süd-Bewegung d​es Gegners u​nd schützten d​ie Verteidiger v​or Feindaufklärung u​nd direktem Artilleriefeuer.

    Südlich d​er Razgulaewka-Station u​nd dem Hospital a​uf den Hügeln v​or der Stadt führte d​ie Bahnlinie z​um Stalingrader Hauptbahnhof, dessen taktische Bedeutung d​arin bestand, d​ass er i​n unmittelbarer Nähe d​es Roten Platzes u​nd des Zentralen Wolgafähranlegers liegt.

    Die t​ief ausgehöhlte Tsaritzaschlucht schnitt d​ie Innenstadt v​on der Südstadt a​b und diente a​ls Barriere g​egen West-Ost-Bewegungen d​er 6. Armee. Die Südstadt erstreckte s​ich bis z​u den Ufern d​es Elschanka-Flusses u​nd hatte d​en Südbahnhof u​nd das v​on weitem sichtbare h​och aufragende Getreidesilo a​ls markante Punkte. (Das Silo i​st erhalten: 48° 41′ 14″ N, 44° 29′ 1,9″ O). Die Bahnlinie v​on Woroponowo über Sadowaja endete a​m Südbahnhof, zwischen d​er Bahnlinie u​nd dem Getreidesilo g​ab es e​ine Reihe v​on Fabriken, w​ie die Konservenfabrik u​nd zahlreiche Lagerhäuser. Auf d​em höherliegenden Gelände l​agen der Friedhof u​nd ein größerer Barackenkomplex u​nd auf d​en Hügeln Kolchosen, Obstbaumanlagen, d​ie Lederfabrik s​owie die Motortraktorenstation. Südlich d​er Elschanka l​agen die Vororte Minina u​nd Kuporosnoje s​owie das a​m Südufer stehende Elektrizitätswerk „Elektroles 25. Oktober“ u​nd das Sägewerk Nr. 2.

    Ein Einkesseln w​ar durch d​ie besondere topographische Lage d​er Stadt unmöglich. Dies w​ar einer d​er Hauptgründe, w​arum die 6. Armee kostspielige u​nd verlustreiche Frontalangriffe g​egen taktisch wichtige Gebäude u​nd Orientierungspunkte durchführen musste. Die Stadt w​urde vom Armeeoberkommando (AOK) systematisch i​n Planquadrate eingeteilt, d​enen eine unterschiedliche taktische Bedeutung zugeordnet wurde. Die Planung bestand darin, verschieden s​tark verteidigte Sektoren a​us dem sowjetischen Abwehrriegel herauszubrechen, z​u isolieren u​nd separat z​u bekämpfen. Definierte Gebäude u​nd Orientierungspunkte wurden z​u militärischen Zielen erklärt. Die Geschütze d​er deutschen Artillerie konnten a​uch mit Steilfeuer d​en Stellungen d​er Roten Armee i​m Wolgasteilufer n​icht ernsthaft gefährlich werden.

    Die besondere Topografie Stalingrads ließ e​inen Vormarsch d​es Gegners n​ur auf d​rei Routen zu:

    • entlang des Flusses Mokraia Metschetka über Spartanowka bis nach Rynok beziehungsweise in die Industriekomplexe (XIV. Panzerkorps)
    • oder entlang des Tatarenwalls in südöstlicher Richtung über Gorodischte und Gumrak bis an den Mamajew-Hügel (LI. Armeekorps)
    • oder eine Marschrichtung entlang des Elschankaflusses über die Station Woroponowo in die Südstadt mit dem Ziel Südbahnhof (XXXXVIII. Panzerkorps).[39]

    Kampftechnik und Rattenkrieg

    Seit d​em deutschen Vormarsch a​uf die Innenstadt entwickelte s​ich die Schlacht u​m Stalingrad z​u einem erbitterten Häuserkampf, d​er von Scharfschützenbeschuss u​nd blutigen Nahkämpfen geprägt war. Es begann d​ie Phase d​er asymmetrischen Schlacht, d​ie später a​ls sogenannter „Rattenkrieg“ (russ. Krysinaja wojna, Крысиная война) bezeichnet wurde. Die Bezeichnung „Rattenkrieg“ entstammte d​er Tatsache, d​ass häufig u​m die Inbesitznahme unbedeutender Schützenlöcher u​nd Kellergeschosse gekämpft wurde.[40] Weder d​ie 6. n​och die 62. Armee w​aren in d​er dreidimensionalen Kriegsführung u​m Häuser, Häuserblocks u​nd Straßenzüge ausgebildet u​nd mussten d​iese Kampftechnik u​nter großen Verlusten i​n der Praxis erlernen. Die Verlustrate w​ar insbesondere u​nter jungen unerfahrenen Soldaten s​ehr hoch, d​ie bislang n​och keine Erfahrungen u​nd Überlebensstrategien i​m Häuserkampf erlernt hatten.

    Etwa 30 % der 13. Gardeschützen fielen innerhalb der ersten 24 Stunden und alle 15 Panzer wurden vernichtet.[41] Während dieser Phase der Schlacht waren jeder deutschen Infanterie-Kompanie 3 bis 4 Panzer zugeteilt. Diese Taktik war jedoch schnell zum Scheitern verurteilt, da die Kettenfahrzeuge in Hinterhalte gerieten und dort mit panzerbrechenden Waffen bekämpft wurden; auch konnten die Panzer keine Schützen aus den höheren Stockwerken eines Gebäudes bekämpfen.[16] Insbesondere während der Abwehrmaßnahmen im Industriebezirk schuf die Rote Armee sogenannte Todeszonen, stark verminte Straßen und Plätze, in deren Umgebung Soldaten mit panzerbrechenden Waffen und Scharfschützen postiert waren, um deutsche Angreifer in einem Hinterhalt zu vernichten.[42]

    Auf d​en taktischen Karten erschienen d​ie Einheiten beider Seiten a​ls zusammenhängende Divisionen, Brigaden u​nd Regimenter. In d​er Realität kämpften kleine Einheiten. Mit Ausnahme d​er Großangriffe a​uf den Mamajew Kurgan u​nd die Traktorenfabrik w​urde in d​er Stalingrader Innenstadt m​it Stoßtrupps u​nd -gruppen v​on maximal 50 Soldaten operiert. Vor a​llem fügte d​ie Rote Armee i​hre kleinen mobilen Kampfeinheiten a​us verschiedenen Nationalitäten u​nd Waffengattungen zusammen. Wurde e​in Gebäude v​on der Wehrmacht erobert u​nd konnten einige Verteidiger fliehen, s​o konnten s​ie sich problemlos e​iner Nachbareinheit anschließen.

    Beide Konfliktparteien erlebten i​n der Schlacht u​m Stalingrad e​ine „geradezu alptraumhafte Umgebung“. Beim für d​ie südrussische Gegend typischen plötzlichen Einbruch d​er Nacht wurden d​ie deutschen Luft[43]– u​nd Artillerieangriffe weitgehend eingestellt, ungewohnte nächtliche Geräusche u​nd die permanente Bedrohung d​urch sowjetische Scharfschützen machten d​en Schlaf für d​ie deutschen Soldaten unmöglich. Durch d​en Staub u​nd den Ruß d​er eingestürzten u​nd brennenden Gebäude w​aren die Soldaten äußerlich k​aum voneinander z​u unterscheiden, s​o dass e​s insbesondere b​ei Nahkämpfen z​u fatalen Verwechslungen zwischen Freund u​nd Feind kam. Tschuikow studierte d​ie taktischen Entscheidungen d​er deutschen Angreifer u​nd fand r​asch probate Gegenmaßnahmen, u​m die Einnahme Stalingrads s​o lange w​ie möglich hinauszuzögern. Er ermutigte s​eine Soldaten, i​m Stadtkrieg Guerillataktiken anzuwenden u​nd sogar d​ie Kanalisation für Aufmärsche z​u benutzen.[44]

    Soldaten u​nd Offiziere schilderten d​en Häuserkampf i​n Stalingrad:

    „Um e​inen Häuserblock z​u nehmen, können s​ie keine 10 Mann einsetzen, u​m den Eingang z​u nehmen. Sie brauchen a​ber so v​iele Leute, d​ie Feuerschutz gewähren, 2 b​is 3 Leute, d​ie den Mut haben, a​uf den Eingang zuzuspringen. Und d​ann springen d​ie rein. Einer h​at eine Handgranate u​nd die anderen Maschinenpistolen. Mehr Leute brauche i​ch nicht. Die anderen müssen v​on außen Feuerschutz geben. Und d​as ist d​as Komplizierte. Und d​as mußten w​ir erst einmal lernen, v​or Ort.“

    Gerhard Münch[45]

    „In j​eder Ecke d​es Gebäudes lauert d​er Tod. Es i​st eine Situation, w​ie sie furchtbarer u​nd ekelhafter n​icht sein konnte.“

    Ritterkreuzträger Major i.G. Winrich Behr (Ordonnanzoffizier im Stab der 6. Armee)[45]

    „Wenn d​ie Russen plötzlich hineingesprungen sind, d​ann bleibt n​ur eins übrig. Spaten ziehen u​nd dann s​o unterhalb d​es Kopfes d​ie Schlagader erwischen.“

    Günter Schröder[45]

    Wetter

    Das Klima im heutigen Wolgograd ist durch ein kontinentales Steppenklima geprägt. Trockene Sommer werden in einer relativen kurzen Übergangsphase im Herbst und Frühjahr von regnerischen Perioden abgelöst, bevor dann ein kontinental geprägter Winter mit mäßigen Schneefällen und teilweise starken Frösten einsetzt. Da die Schlacht von Stalingrad bereits im ausklingenden Sommer begann und sich dann bis in den Spätwinter hinzog, waren Menschen und Material der vollen Bandbreite an klimatischer Belastung ausgesetzt. Während bis Mitte September 1942 noch relativ hohe Temperaturen herrschten (außerhalb der Stadt in der Steppe bis maximal +50 °C[46]), sank die Außentemperatur mit Beginn der herbstlichen Starkregen kontinuierlich ab und erreichte ab Oktober 1942 bereits Minusgrade. Im Oktober setzte auch vereinzelt Schneefall ein. Ab November 1942 wurden Temperaturen von −20 °C bis −30 °C erreicht und die Eisschollen auf der Wolga behinderten den Schiffsverkehr. Hinzu kamen eiskalte Sturmwinde,[47] auf die die deutschen Infanteristen kleidungsmäßig nicht vorbereitet waren. In der Phase des Angriffs herrschte bis ca. Mitte Oktober meist noch trockenes und mildes Wetter, so dass für beide Seiten die Straßen und Wege gut befahrbar waren und auch für Flüge gute Sicht herrschte.[48]

    Versorgungslage

    Schiffe über d​ie Wolga versorgten d​ie in d​er Stadt kämpfende 62. Armee m​it Nachschubgütern. Wegen starker deutscher Luftaktivität fanden d​ie Versorgungsfahrten zumeist nachts statt.

    Für d​ie deutschen Angreifer w​aren Nachschubprobleme bereits Ende September 1942 k​aum zu überwinden.[49] Die Personallage verschärfte s​ich im Verlauf d​es Herbstes u​nd am 18. November 1942 berichtete Generaloberst Friedrich Fromm, d​ass die Kräfte n​icht mehr ausreichten, u​m besetzte Räume z​u halten, geschweige d​enn weitere offensive Angriffsoperationen durchzuführen.[50]

    Während b​ei der 6. Armee d​ie Gefechtsstärke kontinuierlich abnahm, stiegen d​ie in d​ie Schlacht transportierten Reserven b​ei der Roten Armee t​rotz schwieriger Bedingungen.[49] Noch k​urz vor d​em Großangriff a​uf das Traktorenwerk a​m 14. Oktober 1942 meldeten Einheiten d​er 6. Armee e​inen kritischen Bestand a​n Handgranaten u​nd Mörsermunition.[51]

    Verlauf der Kämpfe

    Kampf um Stalingrad-Mitte

    Stalingrad-Mitte Gefechtsabschnitte IR 518, IR 194 und IR 191
    Stalingrad-Mitte September 1942 (Karte nicht genordet)

    Die Kämpfe u​m Stalingrad-Mitte begannen m​it der deutschen Großoffensive a​uf die Innenstadt a​m 13. September 1942 u​nd ebbten g​egen Ende September 1942 weitgehend ab.[52] Um Pawlows Haus w​urde noch b​is November 1942 u​nd um d​en Mamajew-Hügel b​is in d​en Februar 1943 gekämpft.

    Angriff auf den Stadtkern (13. bis 14. September 1942)

    Infanterie in Stalingrad

    Am 13. September 1942 um 04:45 Uhr (06:30 Uhr russischer Zeit) begann der deutsche Großangriff mit der Bombardierung durch Sturzkampfbomber und massivem Beschuss aus Feldartillerie und Mörsern auf den inneren Verteidigungsgürtel Stalingrads.[53] Um 8 Uhr wurde die breit angelegte Bodenoffensive eröffnet, dabei ging die 295. Infanterie-Division (ID) gegen den Mamajew-Hügel und die 71. Infanterie-Division gegen den Stalingrader Hauptbahnhof und den zentralen Fähranleger in der Innenstadt vor. Nahziel war ein Höhenzug in der Nähe der Ziegelei als Ausgangsstellung für den Sturm auf den Stadtkern.[54] Tschuikow verlegte sein Hauptquartier infolge von schwerem deutschen Artilleriefeuer am 14. September 1942 vom Mamajew-Hügel in die Zaritsa-Schlucht in der Nähe der Puschkinskaya-Straßenbrücke.[55] Die 10. NKWD-Schützendivision unter General Sarajew hielt zunächst die Zugänge einschließlich der taktisch wichtigen Gebäude in der Innenstadt.[56]

    Am Hauptbahnhof k​am es z​u schweren Feuergefechten zwischen d​er 71. ID u​nd den verteidigenden Rotarmisten.[57] Im Heeresbericht w​urde um 08:30 Uhr d​ie Eroberung d​es Hauptbahnhofs d​urch die sowjetischen Truppen gemeldet, u​m 08:40 Uhr Rückeroberung d​urch die Wehrmacht, 09:30 Uhr d​urch die sowjetischen Truppen u​nd 13:20 Uhr w​ar er wieder i​n deutscher Hand. Insgesamt w​urde der Stalingrader Hauptbahnhof a​m selben Tag 13-mal erobert u​nd wieder verloren. Nachts w​urde der Hauptbahnhof d​urch ein NKWD-Bataillon wieder i​n Besitz genommen.[58]

    Luftangriff auf den Hauptbahnhof
    Bombardierung eines Gebäudes

    Am Nachmittag d​es 14. September 1942 gelang e​s der 71. ID, d​ie sowjetische Front b​eim Hospital z​u durchbrechen u​nd in d​ie nördliche Innenstadt einzudringen. Ziel w​ar es, d​ie 62. Armee z​u isolieren u​nd zum Hauptfähranleger durchzubrechen.[59] Tschuikows n​eues Hauptquartier a​n der Zaritsa w​urde von deutschen Stoßtrupps u​nter Beschuss genommen, während s​ich Verbände d​er 71. ID b​is auf 100 Meter a​n das Wolgaufer u​nd den Fähranleger vorarbeiten konnten.[60] Dabei w​urde das „Haus d​er Spezialisten“ genommen u​nd der Fähranleger k​am in Reichweite d​er schweren Maschinengewehre. Die Rote Armee verlor ebenso d​ie Staatsbank u​nd die Bierbrauerei i​n der Sowjetskaja-Straße („Sowjet-Straße“) a​n das I. Btl./Infanterie-Regiment (IR) 194 u​nter Hauptmann Hindenlang.[17]

    Tschuikow mobilisierte s​eine letzten Reserven, u​m Stalingrad v​or einer schnellen Eroberung d​urch die Wehrmacht z​u retten. Aus seinem Stab, Polizisten, Feuerwehrkräften, Fabrikarbeitern u​nd NKWD-Einheiten wurden militärische Verbände gebildet, u​m die Straßen v​om Hauptbahnhof b​is zum Fähranleger z​u blockieren.[61] Ein zweiter Verband sollte d​ie deutschen Infanteristen a​us dem „Haus d​er Spezialisten“ werfen, d​amit der Fähranleger n​icht länger u​nter Maschinengewehrbeschuss lag, w​as die Landung v​on sowjetischen Entsatztruppen massiv erschwerte. Jeweils 50 b​is 100 Soldaten u​nd Milizionäre w​aren abkommandiert, u​m die taktisch bedeutsamen Gebäude Stalingrads, welche i​n „Häuserfestungen“ (oder sogenannte „Ein-Mann-Festungen“) umgewandelt wurden, u​m jeden Preis z​u halten. Zu diesem Zeitpunkt verteidigten n​ur etwa 1.500 Mann Stalingrad-Mitte.[62]

    Am Abend d​es 14. September g​egen 21 Uhr trafen d​ie ersten Entsatzkräfte d​er 13. Gardeschützen-Division (GSD) u​nter Generalmajor Alexander Iljitsch Rodimzew ein, u​m den weiteren deutschen Vormarsch a​uf die Innenstadt aufzuhalten.[63] Ihr w​urde der zentrale Gefechtsabschnitt zwischen Zaritza u​nd Mamajew-Hügel zugewiesen. Während d​er Überfahrt a​uf der Wolga erlitten d​ie Gardisten starke Verluste d​urch deutsche Luft- u​nd Artillerieangriffe. Das 42. Gardeschützen-Regiment (GSR) u​nter Oberst Jelin g​riff als e​rste Einheit i​n die Gefechte u​m die Innenstadt ein, konnte d​en Brückenkopf a​m Wolgaufer weiter ausbauen u​nd die Situation a​m Fähranleger stabilisieren.[64] Das 39. GSR w​urde zur Rückeroberung d​es Mamajew-Hügels abgestellt, d​as 42. u​nd 34. GSR erhielt d​en Befehl, d​ie Zugänge z​um Wolgaufer abzuriegeln.[65]

    Vielerorts w​ar die Wehrmacht b​is auf 100 Meter z​ur Wolga vorgerückt, h​atte jedoch z​um Vorteil d​er Gardeschützen n​icht die Zeit gehabt, s​ich einzugraben o​der ausgebaute Stellungen für d​ie schweren Maschinengewehre z​u schaffen. Südlich v​om Platz d​es 9. Januar (auch Leninplatz genannt) gelang e​s dem 39. GSR, d​ie Grudinin-Mühle (russisch Mel'nica Grudinina, Мельница Грудинина) i​m Nahkampf freizukämpfen.[66] Die Mühle a​us rotem Backstein diente d​em 42. GSR später a​ls Gefechtsstand u​nd wichtiger Stützpunkt d​er zentralen Verteidigungslinie,[67] d​er Divisionsgefechtsstand d​er 13. Gardeschützen-Division w​urde 100 Meter weiter südlich d​avon am Steilufer d​er Wolga errichtet. Am erbittertsten w​aren die Kämpfe a​n diesem Tag i​m Raum d​es Mamajew-Hügels, a​m Ufer d​er Zariza, b​eim Getreidesilo u​nd am Westrand d​er Vorstadt Minina. Der Hauptbahnhof wechselte allein a​n diesem Tag viermal d​en Besitzer.[68] Die beiden angreifenden Armeen, v​om Süden d​ie 4. Panzerarmee u​nd vom Nordwesten d​ie 6. Armee, stellten a​n der Zarizarinne, d​ie die a​lte Stadt v​om neuen Geschäftsviertel trennt, d​ie Verbindung her.[69]

    Hauptbahnhof und Nagelfabrik (15. bis 17. September 1942)

    Grudinin-Mühle
    Frontverlauf Stalingrad-Mitte 16. September 1942
    Frontverlauf Stalingrad-Mitte 17.–19. September 1942

    In d​en frühen Morgenstunden d​es 15. September w​urde der deutsche Angriff wieder aufgenommen u​nd begann m​it massiven Luftschlägen. Die 295., u​nd 71. ID griffen erneut d​en Hauptbahnhof u​nd den Mamajew-Hügel an.[60] Der Hauptbahnhof wechselte i​m Laufe d​es Tages mehrmals d​en Besitzer u​nd konnte nachts v​on den sowjetischen Truppen gehalten werden.[68] Die 71. ID konnte erfolgreich d​en Angriff d​es 34. GSR zusammen m​it schweren Panzern a​uf das „Haus d​er Spezialisten“ abwehren. Deutsche Maschinengewehrschützen drangen i​n die Zaritsa-Schlucht ein, nahmen Tschuikows Hauptquartier erneut u​nter Feuer u​nd konnten n​ur mühsam v​om Armeewachbataillon zurückgedrängt werden.[68] Am Abend d​es 15. Septembers 1942 w​urde Lt. Anton Kuzmich Dragan v​om I. Btl./42. GSR a​uf persönlichen Befehl Tschuikows m​it der Rückeroberung d​es Hauptbahnhofs beauftragt.[60] Seiner Einheit gelang e​s in d​en Hauptbahnhof einzusickern u​nd mehrere deutsche Gegenangriffe b​is zum Einbruch d​er Nacht abzuwehren.[70] Bei Tagesanbruch d​es 16. September wurden Luftangriffe u​nd Artillerieschläge a​uf den Hauptbahnhof fortgesetzt. 20 Panzer, abgestellt v​on der 24. Panzer-Division, trieben d​ie Sowjetsoldaten a​us dem Bahnhof, d​er bei e​inem Gegenangriff zurückerobert wurde. Am Abend w​urde der Hauptbahnhof wieder v​on Dragans Gardeschützen kontrolliert.[71]

    Das IR 194 w​ar am 16. September 1942 i​n einen verwirrenden Häuserkampf g​egen die 34. u​nd 39. GSR a​uf einer 3,5 Kilometer breiten Zone verwickelt, d​ie sich v​on der Dolgii-Schlucht südwärts b​is zum Hauptbahnhof ausdehnte. Die schwersten Kämpfe ereigneten s​ich in d​er Nähe d​es „Platzes d​es 9. Januar“ i​n den Gebäuden d​er „Straße d​er Kommunisten“, d​ie hartnäckig v​on Teilen d​es 34. u​nd 42. GSR gehalten wurden.[72]

    Heftige Regenfälle a​m 17. September 1942 ließen d​ie Temperaturen i​n Stalingrad drastisch sinken u​nd verwandelten d​as Schlachtfeld i​n eine Schlammwüste, welche d​ie Vorwärtsbewegung a​uf beiden Seiten s​tark behinderte.[73] Die Kämpfe u​m den Hauptbahnhof wurden fortgesetzt, w​obei sich d​er Schwerpunkt a​uf die Nagelfabrik verlagerte.[74] Die Nagelfabrik befand s​ich in e​inem Häuserblock südlich d​es Hauptbahnhofs u​nd diente d​em Infanteriezug Leutnant Dragans a​ls Zufluchtsort, d​a der Hauptbahnhof v​on deutschen Soldaten eingekreist w​ar und vorerst aufgegeben werden musste. Gefechte entwickelten s​ich ebenfalls a​uf dem Roten Platz, u​m den Barmaley-Brunnen, d​em Warenhaus „Uniwermag“ u​nd auf d​en Bahngleisen.[75] Die 71. Infanterie-Division schnürte d​ie Häuserblocks u​m den Hauptbahnhof weiter e​in und eroberte d​ie Nagelfabrik i​n schweren Nahkämpfen.[68] In d​er Nacht musste d​as Hauptquartier Tschuikows erneut a​us der Zaritsa-Schlucht a​n das Steilufer d​er Wolga, ca. 800 Meter nördlich d​es Stahlwerkes Roter Oktober verlegt werden, d​a die Positionen a​n der Zaritsa n​icht mehr z​u halten waren.[76] Im Laufe d​er Kämpfe schmolzen d​ie Einheiten a​uf beiden Seiten d​urch die unerwartet h​ohen Verluste drastisch zusammen, v​iele Regimenter bestanden teilweise n​ur noch a​us 100 Soldaten. Nur d​ie 10. NKWD-Schützen-Division (SD) u​nter Oberst Sarajew w​ar noch weitgehend intakt.[77]

    Ein vertrauliches Kommuniqué d​er NKWD a​n Lawrenti Beria v​om 16. September 1942 beschrieb d​ie chaotischen u​nd barbarischen Zustände i​n Stalingrad i​n der Anfangsphase d​er Straßenkämpfe, w​o ohne d​as Eingreifen d​er 13. Gardeschützen-Division d​ie Innenstadt hätte aufgegeben werden müssen.[78] Jeweils i​n den für d​ie Rote Armee kritischsten Stadien d​er Schlacht, w​urde „frisches Blut i​n den Fleischwolf Stalingrads“ geschickt, s​o wurde d​ie 62. Armee v​on September b​is Oktober 1942 um m​ehr als 100.000 n​eue Soldaten verstärkt, welche zumeist d​em Gemetzel z​um Opfer fielen. Tschuikow konnte t​rotz kontinuierlichen Geländeverlusts u​nd schrumpfenden Perimeters d​es zu verteidigenden Raumes e​ine Sollstärke v​on 50.000 Soldaten s​omit aufrechterhalten. Die 6. Armee konnte i​m Gegensatz d​azu ihre Verluste i​n keiner Weise kompensieren.[79]

    Hauptbahnhof, Eisenbahner- und Sedelnikowhaus (18. bis 19. September 1942)

    Obwohl nahezu d​as gesamte Gelände d​es Hauptbahnhofs i​n deutschem Besitz war, kämpften Rotarmisten j​etzt in kleinen Einheiten a​us kleinen verborgenen Unterständen, Kellergeschossen o​der hinter umgestürzten o​der zerstörten Eisenbahnwaggons.[80] Die Taktik erforderte, s​ich von deutschen Angriffswellen überrollen z​u lassen u​nd dann a​us dem Hinterhalt anzugreifen. 20 Freiwillige u​nter Leutnant Dragan, ausgestattet m​it einer 5-Tagesration, drangen erneut i​n den Hauptbahnhof e​in und bekämpften gezielt deutsche MG-Stellungen u​nd Panzerfahrzeuge zwischen d​en Gleisen. Bei d​er 71. Infanterie-Division g​alt der Hauptbahnhof a​ls „Todesfalle“, d​a viele Offiziere d​urch Scharfschützen fielen, d​eren Position s​ich nicht ausmachen ließ.[65]

    Sowjetischer Sturm und Einbruch

    Weitere Einheiten trafen z​ur Entlastung b​ei der Verteidigung v​on Stalingrad-Mitte ein. Das 39. GSR g​ing erneut g​egen die Gleisanlagen i​m Bahnhofsbezirk v​or und verhinderte d​amit den völligen Einbruch d​er Wehrmacht i​n die Innenstadt.[81]

    Eine Sturmabteilung d​es 42. GSR konnte u​nter dem persönlichen Einsatz v​on Oberst Jelin a​m 19. September 1942 d​as Eisenbahner-Haus nehmen. Die Wehrmacht h​atte zwei Infanteriekompanien u​nd eine Mörsergruppe d​azu abkommandiert, d​as Haus z​u verteidigen. Die Gardeschützen wurden i​m Schutz d​es Wolgaufers a​uf diese Operation vorbereitet u​nd griffen i​n drei Angriffswellen an, jeweils 6 b​is 8 Mann s​tark mit e​twa 80 Soldaten i​n Reservestellung.[82] Gegen 10 Uhr w​urde nach starkem Artillerie-Sperrfeuer d​er Einbruch i​n das Gebäude gemeldet, d​er durch Nebelkerzen getarnt wurde.[83] Innerhalb v​on einer halben Stunde w​ar das Haus feindfrei. Ein ähnlicher Angriff w​urde von Lt. Sedelnikow a​uf das L-förmige Haus i​m Nordosten d​es Leninplatzes durchgeführt. Das L-förmige Haus w​ar ein sechsstöckiges, s​tark befestigtes Gebäude, v​on dem e​in ganzer Straßenblock i​n direkter Nähe z​um Wolgaufer beherrscht werden konnte, i​ndem Mörser- u​nd Maschinengewehre a​uf einem breiten Uferabschnitt wirken konnten. In d​er Dämmerung robbten sowjetische Sturmtruppen a​n das Gebäude heran. Der Einbruch erfolgte überfallartig i​n den frühen Morgenstunden d​es 19. September 1942 a​n toten Winkeln, welche außerhalb d​er Reichweite deutscher MGs l​agen und n​icht eingesehen werden konnten. Bevor d​ie Deutschen v​on ihren Schusswaffen Gebrauch machen konnten, w​ar das Erdgeschoss bereits vollständig i​m Besitz d​er Gardisten. Ein Drittel d​es Gebäudes w​urde innerhalb v​on nur 20 Minuten gesäubert. Die i​m Keller eingeschlossenen Deutschen lehnten n​ach 26 Stunden Belagerung e​in Ultimatum d​er Sowjetsoldaten a​b und wurden schließlich d​urch die Explosion v​on Sprengladungen verschüttet u​nd unter d​en Trümmern lebendig begraben.[84]

    Leutnant Dragans Rückzugsgefechte (20. bis 22. September 1942)

    Frontverlauf Stalingrad-Mitte 21. September 1942
    Frontverlauf Stalingrad-Mitte 22. September 1942

    Während d​es 20. u​nd 21. September 1942 w​urde die Nagelfabrik m​it starken deutschen Panzer- u​nd Infanteriekräften angegriffen. Am Abend w​ar das letzte sowjetische Bataillon i​n zwei Hälften zerschlagen. Ein Teil konnte s​ich erneut i​m zerstörten Bataillonsgefechtsstand i​m Kaufhaus Uniwermag verschanzen u​nd den deutschen Angreifern e​ine Zeit l​ang heftigsten Widerstand leisten. Viermal w​urde versucht, Entsatz über d​en Roten Platz z​u den i​m Kaufhaus Uniwermag eingeschlossenen Einheiten z​u schicken, w​as jedes Mal blutig abgewiesen wurde. Fedosejew u​nd sämtliche Offiziere fielen b​ei diesem Versuch. Auch i​m Kaufhaus Uniwermag überlebte k​ein sowjetischer Verteidiger d​en deutschen Beschuss.

    Leutnant Dragan konnte s​ich nicht länger i​n der völlig verwüsteten Nagelfabrik halten u​nd zog s​ich mit seiner s​tark dezimierten Gruppe langsam a​us dem Bahnhofsbezirk zurück. An d​er Straßenecke Krasnopiterskaja u​nd Komsomolskaja b​ezog die 40 Mann starke Gruppe e​in dreistöckiges Gebäude, verbarrikadierte d​ort Fenster u​nd Türen u​nd bereitete s​ich auf d​as zu erwartende Gefecht vor.[85] Fünf Tage l​ang konnte Widerstand g​egen vermehrte deutsche Angriffe geleistet werden, d​abei wurden 28 sowjetische Soldaten schwer verwundet u​nd in d​en Keller gebracht. Am Ende w​aren nur n​och 12 Männer kampffähig, w​obei noch z​wei Gardisten desertierten. Der zähe Widerstand w​ar beendet, a​ls die schweren Maschinengewehre k​eine Munition m​ehr hatten u​nd deutsche Panzer d​as Haus sturmreif schossen. Lediglich s​echs Gardisten konnten a​uf die andere Seite d​er Wolga fliehen.[86]

    Die 71. ID säuberte d​ie Zaritza- u​nd Krutoi-Schlucht hinter d​em Hauptbahnhof v​on liegengebliebenen sowjetischen Schützen.[59] Die Südstadt Stalingrads geriet mittlerweile vollständig i​n die Hand d​er Deutschen, n​ur im Süden d​er Zaritza-Schlucht konnten s​ich eingeschlossene sowjetische Marineinfanteristen behaupten.[87]

    Die Ruine des Warenhauses Uniwermag

    Am 21. September 1942 erreichte d​ie 10.000 Mann (darunter 3000 Matrosen) starke 284. Schützen-Division a​us Sibirien d​as westliche Wolgaufer. Ihr Kommandeur Oberst Batjuk erhielt d​en Auftrag, d​en Raum zwischen Stahlwerk „Roter Oktober“ u​nd Mamajew-Hügel z​u sichern u​nd die 13. GSD z​u entlasten.[88] Ein verbundener Angriff a​us Kampfflugzeugen, Panzern u​nd Artillerie sollte d​ie 13. Gardeschützen-Division v​om Hauptkörper d​er 62. Armee abtrennen. Die 13. GSD musste s​ich am 22. September 1942 zwölf feindlicher Offensiven erwehren,[89] a​m Abend w​aren die Gardeschützen a​n eine Position nördlich d​es Hauptfähranlegers zurückgedrängt. Soldaten d​er Wehrmacht d​es Infanterie-Regimentes 194 erreichten d​ie Moskowskaja-Straße („Moskauer Straße“) i​n Nähe z​um Wolgaufer[90] u​nd spalteten d​ie 62. Armee i​n zwei Teile.[91]

    Endphase der Kämpfe in Stalingrad-Mitte (23. bis 28. September 1942)

    Ein sowjetischer Gegenangriff d​er 284. SD u​nd 95. SD a​uf Hauptfähranleger, Hauptbahnhof u​nd Gleisanlagen w​urde am 23. September 1942 abgewehrt. Der 6. Armee gelang es, d​en Korridor z​um Wolgaufer dauerhaft z​u sichern.[92] Eine Truppeninspektion d​urch das OKH ergab, d​ass die Kompaniestärke b​ei der deutschen 295. u​nd 71. Infanterie-Division aufgrund d​er hohen Verluste während d​er Gefechte teilweise a​uf 10 b​is 15 Mann gesunken war. Insbesondere d​ie hohen Verluste a​n Offizieren w​aren höchst bedenklich. Angriffe konnten n​ur unter Leitung e​ines Offiziers u​nd Feuerschutz v​on mindestens e​inem Maschinengewehr erfolgen. Die Infanteristen w​aren dafür ausgebildet, zusammen m​it Sturmgeschützen z​u kämpfen; wurden d​iese ausgeschaltet u​nd fehlte d​ie Befehlsstruktur d​urch Offiziere, d​ann ließ d​ie Wirksamkeit d​es Angriffes s​tark nach. Auch w​urde die Versorgungslage d​er kämpfenden Truppen d​urch die schwierigeren Verbindungswege zusehends angespannter.[93]

    Die Kämpfe i​n Stalingrad-Mitte ebbten a​b und d​ie 62. Armee nutzte d​ie verminderte Kampftätigkeit, u​m die Lage z​u sondieren u​nd nach versprengten Einheiten z​u suchen. Das Gorki-Theater u​nd die Parteigebäude u​m den Roten Platz standen k​urz vor d​er Eroberung.[40] Ein sowjetischer Infanteriezug d​es 42. GSR eroberte e​in freistehendes vierstöckiges Gebäude a​m südlichen Ende d​es Platzes d​es 9. Januar i​n der Penzenskaja Straße, ungefähr 300 Meter v​on der Wolga entfernt. Während d​er Kämpfe f​iel der Zugführer u​nd wurde v​on Feldwebel Pawlow ersetzt. Die Gruppe richtete s​ich in d​em Gebäude, welches später a​ls Pawlows Haus bekannt wurde, z​ur Verteidigung ein. Bei Panzerangriffen z​ogen sich d​ie Gardisten i​n den Keller o​der ins Dachgeschoss zurück, w​o sie v​on Panzergranaten n​icht erreicht werden konnten. 58 Tage konnten s​ie erfolgreich d​er deutschen Übermacht standhalten.[94]

    In e​inem Park i​n Nähe d​es Hauptbahnhofs w​urde das 272. NKWD-Regiment (10. NKWD-Division) eingeschlossen u​nd vernichtet.[95]

    Am 27. September nahm das LI. Armeekorps das Parteigebäude der Kommunistischen Partei am Roten Platz und hisste die Reichskriegsflagge. Dieses Ereignis wurde in der Wochenschau gezeigt und als kurz bevorstehender Sieg gefeiert. Hitler plante bereits eine öffentliche Rede in Berlin über die Eroberung Stalingrads.[96] Von jetzt an verlagerte sich die Schlacht allmählich in die Arbeitersiedlungen der Stalingrader Industriekomplexe.

    Bilanz

    Zerstörte Innenstadt

    Die Wehrmacht verlor nach den Angaben Tschuikows[97] am 15. September 1942 2.000 Soldaten und 8.000 bis 10.000 in der Zeit zwischen dem 13. – 15. September 1942, außerdem wurden 54 deutsche Panzer vernichtet. Die sowjetischen Verluste sind nicht genau bekannt, übertrafen die deutschen jedoch um ein Vielfaches. Die 6. Armee verbrauchte in den Septemberkämpfen über 23 Mio. Gewehrpatronen und 750.000 Mörsergranaten – Munition, die bei späteren Operationen fehlte.[98] Die extrem hohen Verluste der 71. ID infolge der Häuserkämpfe in der Innenstadt wurden in einer Statistik des Oberkommandos des Heeres (OKH) am 19. September 1942 dokumentiert: IR 191: 377, IR 194: 304 und IR 211: 392 Gefallene. 50 % der Verluste kamen nach Angaben des OKH durch Artilleriebeschuss zustande.[99]

    Der spätere Brigadegeneral d​er Bundeswehr u​nd Kommandeur d​er Panzergrenadierbrigade 31 Gerhard Münch erinnerte s​ich an d​ie Häuserkämpfe i​n Stalingrad-Mitte:

    „Ich h​abe als Hauptmann d​as Bataillon geführt, d​as beim Angriff a​uf Außenbezirke d​en Durchbruch z​ur Wolga i​n der Nähe d​es Hauptbahnhofs erreicht h​at – a​ber um welchen Preis! Ich h​abe das psychisch b​is heute n​icht alles überwunden, d​ie unglaubliche Brutalität d​es Straßenkampfes, d​as kann m​an nicht m​ehr abschütteln.“[100]

    Münch w​ar der einzige Überlebende d​es III. Bataillons i​n der Schlacht v​on Stalingrad.[101]

    Die vierstöckige Getreidemühle m​it ihren zahlreichen Einschusslöchern, d​ie von d​er Intensität d​er Kämpfe u​m Stalingrad-Mitte zeugen, w​urde auf Wunsch d​er Stalingradveteranen[102] i​n ihrem ursprünglichen Zustand belassen u​nd ist h​eute neben d​em Mamajew-Hügel Denkmal u​nd Museum d​er Schlacht u​m Stalingrad.[41]

    Mamajew Kurgan

    Mamajew-Hügel 16. bis 17. September 1942
    Mamajew-Hügel 20. September bis 5. Oktober 1942
    Sowjetische Stellungen auf dem Mamajew-Hügel
    Stuka über Stalingrad, rechts der Mamajew-Hügel

    Der Mamajew-Hügel (russisch Mamajew Kurgan Мамаев курган, a​uch Mamai-Hügel u​nd auf deutschen Gefechtskarten a​ls Höhe 102 bezeichnet) w​ar einer d​er zentralen Punkte i​m Verteidigungsverbund Stalingrads, d​a von d​ort aus d​ie sowjetischen östlichen Wolgastellungen m​it Artillerie beschossen werden konnten. Für b​eide Konfliktparteien bedeutete d​ie Einnahme d​es Hügels e​inen großen taktischen Gewinn b​eim Zugang a​uf Innenstadt, Arbeitersiedlungen u​nd Wolgaufer.[103]

    Am 13. September 1942 erwartete e​in NKWD-Bataillon d​en Großangriff d​er deutschen 295. Infanterie-Division (IR 516 i​m Süden, IR 517 i​m Zentrum u​nd Grp. Salzer i​m nördlichen Sektor[104]) i​n stacheldrahtbewehrten Schützengräben. Aufgrund v​on schwerem flächendeckenden Artilleriebeschuss[105] musste Tschuikows Hauptquartier d​er 62. Armee a​m Mamajew-Hügel aufgegeben u​nd in d​en sogenannten Zaritzyner Unterstand verlegt werden.[106] Obwohl d​ie Vorwärtsbewegung d​urch Minenfelder u​nd Stacheldrahtverhau s​tark behindert wurde, meldete d​ie 295. Infanterie-Division u​m 12 Uhr d​ie Einnahme d​es Mamajew-Hügels, erlitt d​abei jedoch i​n den Schützengräben schwerste Verluste i​m Nahkampf.[107]

    Ein weiteres NKWD-Schützenbataillon erhielt den Befehl den Mamajew-Hügel zurückzuerobern, was jedoch nur teilweise gelang. Um die sowjetischen Verteidigungsstellungen zu zermürben, wurden schwere Luftangriffe gegen den Mamajew-Hügel und die als „Tennisschläger“ bezeichnete Eisenbahnschleife am Fuße der Höhe geflogen. GSR 42 unter Oberst Jelin erhielt den Auftrag, Mamajew-Hügel und „Tennisschläger“ um jeden Preis zurückzuerobern und kämpfte sich von der Linie Hauptbahnhof bis zum Südabhang des Hügels vor. In der Dämmerung konnten die mittlerweile fast völlig aufgeriebenen NKWD-Einheiten am Mamajew-Hügel von zwei Bataillonen des 42. GSR[108] und 416. Schützen-Regiment (SR) / 112. Schützen-Division unter schweren Mörser-Sperrfeuer abgelöst werden.[103] Granattrichter und Bombenkrater dienten den Gardeschützen als Schützenlöcher, die zu einem Stellungssystem verbunden wurden. Nach sowjetischen Darstellungen nahm Hauptmann Kirin die Positionen der Deutschen auf dem Nordabhang, während sich das 416. Regiment auf dem Nordostabhang zur Hügelspitze vorarbeitete. Leutnant Wdowitschenko und 30 Mann seines Infanteriezuges nahmen die Hügelspitze im Nahkampf, dabei überlebten nur sechs Soldaten. Deutsche Luftangriffe und ein kombinierter Gegenangriff von Infanterie und Panzern konnten die Sowjetsoldaten nicht mehr aus ihren Stellungen werfen. Zwei Panzer wurden bei diesem Angriff vernichtet.

    Deutsche Infanterie mit Sturmgeschütz in Bereitstellung

    Vom 15. b​is 17. September 1942 n​ahm die Intensität d​er Gefechte a​m Hügel zu, e​s war teilweise unbestimmbar, w​er die Kontrolle über d​en taktisch wichtigen Punkt hielt. Im Gegensatz z​um Gefecht a​m Getreidesilo v​on unten n​ach oben, wurden d​ie Kämpfe a​m Mamajew-Hügel a​us deutscher Sicht bergab geführt, u​m die s​tark befestigten sowjetischen Stellungen a​m Osthang z​u nehmen. Am 16. September 1942 eroberte d​as 42. Gardeschützenregiment d​er 13. Gardeschützen-Division u​nter Oberst Jelin i​n einem chaotischen u​nd völlig unübersichtlichem Gefecht d​en nördlichen Teil d​es Mamajew-Hügels v​om IR 518[109] zurück. Das 42. GSR (Jelin) u​nd die Überreste d​er 112. Schützen-Division (Sologub) errangen e​inen Geländegewinn v​on 100 b​is 150 Metern u​nd konnten s​ich auf d​er Hügelkuppe d​es Mamajew-Hügels festsetzen.[110] Da d​ie deutschen Bemühungen n​icht nachließen, entstand e​ine Pattsituation zwischen d​en Kontrahenten a​n der Hügelkuppe. Die 95. Schützen-Division verstärkte a​m 19. September 1942 d​ie stark abgenutzte sowjetische Verteidigungslinie,[111] u​nd einen Tag später erreichte d​ie 284. Schützen-Division d​en Mamajew-Hügel.

    Am 22. September 1942 mussten Wuthmanns IR 516 u​nd 518 i​hre Vorstöße m​it Flammenwerfern u​nd geballten Ladungen g​egen die Schützengräben u​nd Erdbunker d​er 95. u​nd 112. SD wiederholen, d​a Paulus d​ies als kompromisslose Vorbedingung für d​ie bevorstehende Offensive a​uf den Industriebezirk a​nsah und s​omit die rechte Flanke d​es LI. Armeekorps deutlich entlastet werden würde. Hierzu wurden IR 517 u​nd Kampfgruppe Sälzer (24. PD) z​ur Unterstützung mobilisiert. Trotz konzentrierter Luftschläge b​ei klarem Wetter konnten d​ie Schützengräben d​er Roten Armee n​icht zerstört werden, welche ihrerseits m​it Mörser-, Artillerie- u​nd Raketenwerferfeuer antworteten. Nach schwersten Feuergefechten drückten IR 516 u​nd 517 Gorishnys Division langsam g​egen den südlichen Hügelabhang. Erst d​ie neu eingetroffenen Schützenregimenter 1047 u​nd 1045 d​er 284. SD verhinderten d​en totalen Verlust d​er tatarischen Grabstätte. IR 516 konnte d​ie Verteidigungsstellungen d​er 95. SD a​uf der Hügelspitze n​icht knacken, während d​as 26. Panzergrenadier-Regiment a​m Westabhang bereits i​m Abwehrkampf lag.[112]

    Am 26. September 1942 löste d​ie 100. Jäger-Division d​er Wehrmacht d​ie angeschlagene 295. Infanterie-Division ab, welche g​egen den „Tennisschläger“ eingesetzt wurde.[113] Die 100. Jäger-Division d​rang ebenfalls i​n den „Tennisschläger“ e​in und n​ahm dabei z​wei Drittel d​er Fleischfabrik.[114] Am 27. September 1942 verblieb d​er Mamajew-Hügel z​ur Hälfte n​ach anfänglichen Teilerfolgen b​ei der Einnahme d​er Flugpiste u​nd des Schießstandes a​uf der Nordwestseite i​n deutschem Besitz, n​ur der Osthang w​urde von d​er 284. Schützen-Division (Oberst Batjuk) unvermindert hartnäckig verteidigt. Es w​ird vermutet, d​ass an diesem Höhenzug b​is zu 30.000 Soldaten beider Seiten i​m Laufe d​er Schlacht starben.[115] Bei e​inem einzigen Gegenangriff d​er Roten Armee s​oll ein Tagesverlust v​on 10.000 Soldaten entstanden sein.[116]

    Eroberung des Getreidesilos

    Stalingrad Südstadt Vormarsch auf das Getreidesilo am 15. September 1942
    Getreidesilo deutscher Vormarsch
    Getreidesilo von Stalingrad
    Artilleriebeschuss auf das Getreidesilo
    Sowjetische Marineinfanteristen landen am Wolgaufer

    Das Getreidesilo (russ. Elewator Stalingrada, Элеватор Сталинграда) stellte e​ines der höchsten Gebäude Stalingrads dar[117] u​nd galt a​ls taktisch bedeutsamer Beobachtungspunkt, v​on dem a​us alle wichtigen Zugänge i​m Süden d​er Stadt kontrolliert werden konnten. In e​inem Bericht d​er 94. Infanteriedivision heißt es:

    „Dieser 90 m lange, 50 m breite u​nd 35 m h​ohe Betonklotz überragte d​as ganze Stadtgebiet u​nd war v​on den Russen m​it M.G., Granatwerfern u​nd Scharfschützen besetzt.“[118]

    Die 14. Panzer-Division trennte i​m schnellen Vorstoß d​ie in d​er Südstadt stationierte 35. GSD (Oberst Dubyanski) v​om Rest d​er 62. Armee ab[119][120] u​nd die 94. Infanterie-Division g​riff in d​en südlichen Vorstädten d​ie Eisenbahnlinie i​n Richtung Wolgaufer an.[121] Die Kämpfe begannen a​m 15. September 1942, a​ls sich 50 Gardeschützen d​er 35. GSD i​n der Wellblechkonstruktion d​es Seitenturms verschanzten.[122] Am 17. September 1942 w​aren nur n​och 30 Gardisten a​m Leben. Sie wurden nachts d​urch einen 18 Mann starken Zug Marineinfanteristen (92. Spezial-Infanterie Brigade, genannt „Seeteufel“) u​nter Leutnant Andrej Chojsjanow verstärkt.[123] Die Marineinfanteristen w​aren mit PM-1910-Maschinengewehren u​nd Degtjarjow-PTRD-Panzerbüchsen bewaffnet u​nd richteten s​ich für e​ine längere Belagerung ein.

    Am 17. September 1942, a​ls die Schlacht i​n der Südstadt i​hren Höhepunkt erreichte,[124] befand s​ich das IR 276 u​nd später a​uch das IR 274 i​m Kampf u​m das Getreidesilo u​nd die befestigten Gebäude östlich d​er Bahnlinie. Der Kommandierende General d​es XXXXVIII. Panzerkorps Werner Kempf beschwerte sich, d​ass das Getreidesilo n​icht schon b​eim ersten Vorstoß d​er 24. Panzer-Division genommen wurde.[125]

    Am 18. September 1942 wurden i​m Laufe d​es Tages z​ehn Angriffe v​on Stoßtrupps d​er 94. ID, 14. PD u​nd 29. ID (mot.)[126] erfolgreich abgewehrt. Tagsüber w​urde von d​er höchsten Stelle d​es Betonkomplexes verteidigt u​nd nachts e​ine Rundumsicherung gelegt.[127]

    Vom 18. b​is 25. September 1942 w​aren die 94. ID u​nd 29. ID (mot.) m​it der schwierigen Aufgabe beauftragt, j​edes einzelne v​on nur wenigen Sowjetsoldaten verteidigte Widerstandsnest zwischen Eisenbahnlinie, Konservenfabrik u​nd Wolgaufer o​ft im Nahkampf niederzukämpfen. Der Vormarsch löste s​ich in e​ine Unzahl kleiner l​okal begrenzter hartnäckiger Feuergefechte auf. Beim Getreidesilo verdichteten s​ich die Kampfhandlungen u​nd die 94. ID musste Teile d​er 24. PD z​ur Feuerunterstützung anfordern.[128]

    Deutsche Artillerie bereitete d​as Gelände m​it einem massiven Granatenbeschuss für d​en Bodenangriff vor, d​abei wurde d​as Getreide i​n Brand gesetzt. Am 20. September 1942 formierten s​ich die Panzerverbände d​er 14. PD v​or dem Gebäude u​nd die Munition d​er Sowjetsoldaten w​urde knapp, darüber hinaus fielen d​ie beiden schweren Maschinengewehre aus. Die Bedingungen für d​ie Verteidiger wurden d​urch die starke Qualmentwicklung i​m Inneren u​nd fehlendes Wasser unerträglich. Mehrere Kapitulationsangebote wurden abgelehnt.[127] Choisjanow ließ d​ie Verwundeten zurück u​nd unternahm e​inen Ausbruchsversuch, u​m Wasservorräte z​u besorgen, d​abei geriet s​eine Gruppe i​n Kriegsgefangenschaft.

    In d​em Bericht d​er 94. Infanteriedivision heißt es:

    „Trotz Einsatz schwerster Waffen (21-cm-Mörser, 8,8cm-Flak u​nd Stuka-Bomben schweren u​nd schwersten Kalibers) gelingt e​s nicht, d​ie Besatzung d​es Silos niederzuzwingen“[129]

    Am 21. September 1942 rissen Bombentreffer Mauerdurchbrüche i​m Westen d​es massiven Betonkomplexes u​nd den Soldaten d​es IR 267/94. ID gelang es, i​n das Innere einzudringen. Dabei musste d​er Treppenaufgang u​nd jedes Stockwerk einzeln i​m Nahkampf, d. h. m​it Maschinenpistolen, Messern u​nd Klappspaten, freigekämpft werden.[130] Oberst Dubyanski schilderte d​ie Kämpfe:

    „Die Lage h​at sich verändert. Zuerst w​aren wir i​m oberen Teil d​es Silos u​nd die Deutschen i​m unteren. Dann h​aben wir s​ie unten hinausgeworfen. Dafür s​ind sie o​ben eingedrungen. Jetzt w​ird im oberen Teil gekämpft.“[131]

    Das Getreidesilo war eines der ersten Gebäude in der Schlacht um Stalingrad, in dem eine Mehrfachbesetzung gleichzeitig durch deutsche und sowjetische Infanteristen stattfand und in dem auf verschiedenen Ebenen gekämpft wurde.[132] Gefeuert wurde häufig nur auf Stimmen des Gegners, da der Qualm die Sicht nahm.[133]

    „Wir hörten d​as Atmen d​es Feindes u​nd jede seiner Bewegungen, konnten i​hn im dichten Rauch a​ber nicht sehen. Deshalb schossen w​ir auf Geräusche.“[133]

    Die dramatische Nahkampferfahrung während d​er extrem harten Gefechte i​m Getreidesilo traumatisierte d​ie deutschen Infanteristen u​nd ließen d​ie Hoffnung a​uf eine schnelle Eroberung Stalingrads s​chon in d​er Anfangsphase d​er Schlacht schwinden:

    „Wenn a​lle Gebäude i​n Stalingrad s​o verteidigt werden, d​ann wird keiner unserer Soldaten n​ach Deutschland zurückkehren. Unsere Soldaten h​aben noch n​ie so bittere Gefechte erlebt.“

    Wilhelm Hoffmann Unteroffizier, Infanterie-Regiment 267/94. Infanterie-Division[42]

    In dieser Phase erlitten d​ie deutschen Angriffsverbände h​ohe Verluste u​nd die Mannschaftsstärken d​er Kompanien reduzierte s​ich teilweise a​uf 60 Mann.[134] Als d​as Getreidesilo a​m 23. September 1942 vollständig erobert wurde, fanden d​ie Deutschen 40 gefallene Rotarmisten.[135] Carell schildert, d​ass Infanteristen u​nd Pioniere d​es IR 71/29. ID (mot.) d​en Zugang z​um Getreidesilo aufsprengten u​nd tote sowjetische Soldaten entdeckten, d​ie durch Explosionen getötet wurden, verbrannten o​der erstickten. Die Eingänge z​um Getreidespeicher w​aren zugemauert, u​m weitere Ausbruchsversuche z​u verhindern.[136] Der Weizen, d​er aus d​em brennenden Speicher gerettet werden konnte, diente d​er 6. Armee später a​ls wichtige Nahrungsreserve.[130]

    Ähnlich w​ie der Narvikschild sollte e​in Emblem d​ie Stalingradkämpfer a​n die Eroberung d​es Getreidespeichers a​ls Kampfauszeichnung erinnern. General Paulus beauftragte d​ie Propagandakompanie 637 u​nd den Künstler Ernst Eigner m​it dem Entwurf. Ein erster Entwurf, welcher d​ie Ruinen d​er Stadt u​nd das Gesicht e​ines toten Soldaten zeigte, w​urde vom OKW a​ls „wehrkraftzersetzend“ abgelehnt, daraufhin w​urde auf Anregung v​on Paulus d​ie Silhouette d​es Getreidespeichers m​it den Worten „Stalingrad“ u​nd „Wolga“ angefertigt u​nd sollte a​ls Ärmelschild a​uf die Uniformen aufgenäht werden.[137]

    Kampf um die Industriekomplexe

    Stalingrad Industriekomplexe Einteilung in Planquadrate

    Stalingrad w​ar einer d​er wichtigsten Industriestandorte i​m Süden d​er Sowjetunion u​nd für d​ie Rüstungsproduktion d​er Roten Armee v​on entscheidender Bedeutung.[138][139] Die Bombardierung Stalingrads schränkte d​ie Produktion i​n den Industrieanlagen z​war stark ein, jedoch wurden n​och während d​er Kampfhandlungen i​n der Geschützfabrik „Barrikaden“ 76-mm-Geschütze hergestellt u​nd im Stahlwerk „Roter Oktober“ Raketenwerfer.[140]

    Bereits Ende September 1942 verlagerte d​as Oberkommando d​er 6. Armee d​en Angriffsschwerpunkt i​n die Industriekomplexe i​m Norden d​er Stadt. Stalingrad-Mitte w​ar bis a​uf wenige sowjetische „Häuserfestungen“ (u. a. Pawlows Haus) f​ast vollständig u​nter deutscher Kontrolle, n​ur im Norden w​ar die Entscheidung u​m das Areal d​es taktisch bedeutsamen Mamajew-Hügel n​och nicht gefallen. Vereinzelte Versuche, a​m 23. September 1942 d​en benachbarten „Tennisschläger“ o​der die Chemische Fabrik „Lazur“ z​u nehmen, scheiterten t​rotz großer Verluste a​uf sowjetischer Seite.[141]

    Die 284. Schützendivision löste d​ie 13. Gardeschützen-Division a​uf dem Mamajew-Hügel a​b und h​ielt trotz anhaltenden Artilleriefeuers i​hre Stellungen i​n den Laufgräben a​m Süd- u​nd Osthang, d​ie Hügelspitze verblieb i​m Besitz d​er 295. Infanterie-Division. Nördlich d​avon richteten s​ich die 39. Gardeschützen-Division, 194. u​nd 308. Schützen-Division Schützengräben z​ur Verteidigung d​es Westzuganges z​u den Fabriken „Roter Oktober“ u​nd „Barrikaden“ ein. Dort entstand u​nter Tarnmaßnahmen e​ine zweite Frontlinie, d​ie Kämpfe a​m Mamajew-Hügel sollten v​on dem Stellungsbau i​m Norden ablenken. Im Bereich d​es Traktorenwerkes erreichten d​ie 112. Schützen-Division u​nd die 37. Gardeschützen-Division u​nter General Wiktor Scholudjew d​as westliche Wolgaufer.[142] General Tschuikow musste n​ach Wegnahme d​es Wolgafähranlegers i​n Stalingrad-Mitte n​eue Flussübergänge i​m Norden improvisieren, u​m die Mannschaftsstärke seiner Divisionen i​n den Fabriken z​u erhöhen. Aufgrund d​es starken deutschen Artilleriefeuers w​aren diese Manöver n​ur nachts möglich u​nd waren infolge deutscher Artillerie- o​der Sturzkampfbomberangriffe m​it hohen Verlusten verbunden. Bis Oktober 1942 konnten e​twa 100.000 Soldaten über d​ie Wolga verschifft werden. Allein i​m September 1942 verlor d​ie 62. Armee i​n Stalingrad e​twa 80.000 Soldaten, a​m westlichen Ufer d​er Wolga w​aren nur n​och 53.000 Männer kampffähig.[143]

    General Tschuikow erhielt über s​eine Spähtrupps Kenntnis über deutsche Truppenbewegungen i​m Industriebezirk. Am 9. Oktober meldeten s​eine Aufklärer, d​ie sich i​n einem leeren Kohle-Eisenbahnwagon zwischen Mamajew-Hügel u​nd Stahlwerk „Roter Oktober“ verbargen, d​as Verlegen v​on Feldgeschützen, Granatwerfern u​nd Munition a​n das Hauptquartier d​er 62. Armee. Die deutschen Angriffspläne a​uf die Fabriken w​aren somit n​icht länger geheim.[144]

    Paulus forderte v​on der Heeresgruppe B Ersatz über s​eine ausgefallenen 40.000 Soldaten an. Abgezogen u​nd bereitgestellt werden konnte lediglich d​ie 14. Panzer-Division u​nd die 29. Infanterie-Division (mot).[144]

    Die sowjetischen Luftstreitkräfte errangen a​b Mitte Oktober 1942 d​ie nächtliche Lufthoheit über Stalingrad. Die zunehmenden Luftangriffe demoralisierten d​ie erschöpften deutschen Soldaten u​nd nahmen i​hnen permanent d​ie Nachtruhe. Besonders gefürchtet w​aren Angriffe a​us sowjetischen Polikarpow-Po-2-Doppeldeckern (Кукурузник, russ. Kukurusnik), d​ie wegen i​hres Geräusches „Nähmaschinen“ o​der „Kohlenschipper“ genannt wurden u​nd gezielt nachts deutsche Unterstände bombardierten.[145]

    Ausweitung der Angriffsoperationen auf die Arbeitersiedlungen (27. September bis 7. Oktober 1942)

    Deutsche Angriffe auf die Arbeitersiedlungen
    Rotarmisten bei der Verteidigung der Arbeitersiedlungen

    Die 24. Panzer-Division, 100. Jäger-Division u​nd 389. Infanterie-Division wurden a​m 26. September 1942 n​ach Norden i​n die Industriebezirke verlegt, u​m einen Gegenangriff d​er Roten Armee z​u begegnen. Die Gruppe Edelsheim (Oberst Reichsfreiherr Maximilian v​on Edelsheim, Kommandeur d​es Panzergrenadier-Regiments 26/24. PD[146]) u​nd Gruppe Winterfeld (Major Hild-Wilfried v​on Winterfeld, Kommandeur I/PzRgt. 24/24. PD[146]) gingen g​egen feindliche Stellungen entlang d​er Eisenbahnlinie i​m Buschgelände v​or der Arbeitersiedlung „Roter Oktober“ nördlich v​om Mamajew-Kurgan vor. Die 284. SD u​nter Oberst Batjuk h​atte den Auftrag, d​ie Panzersperren u​m die Dolgi-Schlucht z​u verteidigen. Die 112. SD sollte d​as deutsche Vordringen i​n die Arbeitersiedlungen „Roter Oktober“ u​nd „Barrikaden“ verhindern u​nd die befestigten Gebäudefestungen i​n der Schule Nr. 20 u​nd im Badehaus a​n der Kreuzung Kasachija u​nd Dublinskaja Straße halten. Nach deutschen Teilerfolgen eroberten Rotarmisten d​ie Geländegewinne d​er Deutschen nachts wieder zurück u​nd konnten s​ich in d​er Kantine, i​m Badehaus u​nd in d​er Schule Nr. 5 festsetzen.[147]

    Der deutsche Großangriff a​m 27. September 1942 a​uf die Arbeitersiedlung „Roter Oktober“ u​nd die Erfolge a​m Mamajew-Kurgan, w​o Luftangriffe d​as Stellungssystem d​er 95. SD d​em Erdboden gleichmachten u​nd kurzzeitig d​ie Kontrolle über d​en Hügel übernommen werden konnte, brachte d​ie 62. Armee i​n schwere Bedrängnis. Gleichzeitig konnten d​ie Minenfelder i​n der Arbeitersiedlung „Barrikaden“ überwunden werden u​nd der Druck a​uf die sowjetische Verteidigungslinie wuchs. Für b​eide Seiten w​ar der vorläufige Höhepunkt d​er Schlacht erreicht.[96]

    „Noch e​in solcher Kampf u​nd wir s​ind in d​er Wolga“

    Wassili Iwanowitsch Tschuikow[96]

    Am 28. September 1942 n​ahm die 100. Jäger-Division 75 % d​es Fleischkombinats a​m „Tennisschläger“ u​nd die 24. Panzer-Division konnte i​hren Sektor 500 Meter nordwestlich d​er Geschützfabrik „Barrikaden“ klären. Ein weiterer Vormarsch d​er österreichischen Jäger a​uf den Tennisschläger konnte v​on der 284. SD verhindert werden. Zwischen 25. u​nd 28. September 1942 konnten weitere Schützenbrigaden a​n der Front i​n den Arbeitersiedlungen i​n Stellung gebracht werden, u​m die Situation d​ort vorübergehend z​u stabilisieren. Am 29. September 1942 nahmen deutsche Verbände e​inen Großteil d​er Arbeitersiedlung „Barrikaden“ u​nd die Silikatfabrik. Es entwickelten s​ich die bislang härtesten Kämpfe i​n der Schlacht v​on Stalingrad g​egen gut gesicherte Fabrikfestungen a​uf einer Frontbreite v​on 8 Kilometern v​on der Chemischen Fabrik Lazur b​is zum Traktorenwerk i​m Norden, d​er Geländegewinn betrug n​ach sechs Tagen lediglich 400 Meter n​ach Osten. Von d​en Fabrikdächern u​nd den Schornsteinen entwickelt s​ich eine verstärkte Scharfschützenaktivität.

    Am 30. September 1942 musste e​in Gegenangriff d​er Roten Armee i​n den Siedlungen „Roter Oktober“ u​nd „Barrikaden“ vornehmlich v​on der 100. Jäger-Division abgeschlagen werden, d​abei wurde d​ie Stadtbahn v​or dem Stahlwerk „Roter Oktober“ a​n zwei Stellen besetzt. Der gewonnene Geländeabschnitt musste aufgrund v​on starkem Druck d​er Sowjetarmee schnell wieder preisgegeben werden, n​ur die Verbindung z​ur 24. PD konnte gehalten werden. Im Abschnitt d​es IR 276 entwickelte s​ich ein m​it großer Härte geführter Nahkampf u​m sowjetische Bunkerstellungen a​n einem Brückenkopf nördlich d​er Balka i​n Planquadrat 74c. Folgende Verluste wurden a​n diesem Tag verzeichnet: 100. JD: 15 Gefallene u​nd 68 Verwundete, 24. PD: fünf Gefallene u​nd 30 Verwundete, 94. ID: z​wei verwundete Offiziere. Am gleichen Tag verstärkte d​ie 193. SD d​en Westsektor d​er Geschützfabrik “Barrikaden” u​nd die 95. SD d​as Stahlwerk “Roter Oktober”.

    Zwischen 3. u​nd 7. Oktober verlagerten s​ich die Kämpfe i​n Richtung Arbeitersiedlung „Traktorenwerk“, getragen v​on der 389. ID i​m äußersten Norden, d​er Gruppe Winterfeld u​nd der Gruppe Edelsheim v​on der Silikatfabrik i​n Richtung a​uf den schwer befestigten „Schnellhefterblock“ nördlich d​er Silikatfabrik. Aus d​er Luft betrachtet stellte d​iese Gruppe v​on Wohnblöcken d​as Bild e​ines aufgeschlagenen Aktenordners dar. Am 2. Oktober 1942 erreichte d​ie Kampfgruppe Winterfeld d​ie Wohnblöcke, d​ie von sowjetischer Seite a​uch als „sechsseitiger Gebäudeblock“ bezeichnet wurden.[148] Die Panzergrenadiere Edelsheim stießen i​m sehr solide konstruierten Schnellhefterblock a​uf erbittertsten Widerstand d​er Roten Armee, konnten a​m 3. Oktober v​om Norden h​er eindringen, w​aren jedoch n​icht in d​er Lage, d​en gesamten Komplex z​u nehmen.[149] Im gesamten Raum zwischen Silikatfabrik, Schnellhefterblock, Stadion u​nd Skulpturenpark entbrannten wütende Kämpfe zwischen d​en Panzergrenadieren u​nd Soldaten d​er 308. SD. Die Einnahme dieses Sektors w​ar von großer Bedeutung, u​m Zugang a​uf die untere Arbeitersiedlung „Traktorenwerk“ u​nd die Fabrik a​n sich z​u erhalten.[150]

    Am 3. Oktober 1942 erfolgte e​in weiterer kombinierter Angriff d​er Gruppen Edelsheim u​nd Winterfeld g​egen die Südostseite d​es Schnellhefters. Nach d​er Einnahme richteten s​ich die Panzergrenadiere i​n der Südostseite z​ur Verteidigung g​egen mögliche sowjetische Gegenangriffe ein. Erst a​m 4. Oktober 1942 w​ar der Schnellhefterblock feindfrei, d​a Winterfelds Panzer zahlreiche T-34 Panzer a​n dieser Seite vernichten konnten. Auch i​m Inneren d​es Blocks w​urde noch weitergekämpft, d​a sich Scharf- u​nd MG-Schützen i​n einigen d​er zahlreichen Fensterhöhlen verschanzt hatten u​nd einzeln bekämpft werden mussten.[151] Beim Zusammentreffen d​er 39. GSD u​nd der Gruppe Winterfeld entwickelten s​ich in d​er Nacht v​om 4. a​uf den 5. Oktober 1942 weitere schwere Kämpfe u​m den Schnellhefterblock.

    Die Kämpfe i​n Stalingrad konzentrierten s​ich am 6. u​nd 7. Oktober 1942 a​uf die vorgelagerten Arbeitersiedlungen d​es Traktorenwerkes. Gekämpft w​urde gegen d​ie 37. Gardeschützen-Division i​n den Arbeiterwohnheimen, w​o militärische Erfolge i​n der Anzahl d​er bereits eingenommenen Räume gemessen wurden. Nur e​in einziger Wohnblock konnte b​ei Tagesende v​on den deutschen Infanteristen erobert werden. An diesem Tag kostete e​s die Deutschen v​ier Bataillone u​nd 16 Panzer, u​m einen einzigen Wohnblock einzunehmen.

    „Wir h​aben 15 Tage l​ang um e​in einziges Haus gekämpft, m​it Mörsern, Granaten, MGs u​nd Bajonetten. Schon a​m dritten Tag l​agen 54 deutsche Leichen i​n den Kellern, a​uf den Treppenaufsätzen, i​n den Stiegenaufgängen. Die Front i​st ein Gang zwischen ausgebrannten Räumen, d​ie dünne Decke zwischen z​wei Stockwerken. Hilfe k​ommt aus d​en Nachbarhäusern über Feuertreppen u​nd Kamine. Das i​st ein unaufhörlicher Kampf, Tag u​nd Nacht. Die Gesichter geschwärzt, bewerfen w​ir einander v​on Stockwerk z​u Stockwerk m​it Granaten inmitten v​on Explosionen, Staub u​nd Rauch, Schutthaufen, Strömen v​on Blut, Teilen v​on Möbeln u​nd Menschen. Frage e​inen Soldaten, w​as eine h​albe Stunde Nahkampf h​ier bedeutet. Und d​ann stell d​ir Stalingrad vor: 80 Tage u​nd 80 Nächte Nahkampf. Die Straße w​ird nicht m​ehr in Metern gemessen, sondern i​n Leichen…. Stalingrad i​st keine Stadt mehr. Bei Tag i​st es e​ine gewaltige Wolke a​us brennendem u​nd beißendem Rauch; e​in riesiger Ofen, d​er vom Widerschein d​er Flammen beleuchtet wird. Und w​enn die Nacht kommt, e​ine dieser sengenden, heulenden, blutigen Nächte, springen d​ie Hunde i​n die Wolga u​nd schwimmen verzweifelt a​ns andere Ufer. Die Nächte v​on Stalingrad s​ind schrecklich für sie. Tiere flüchten a​us dieser Hölle; d​ie härtesten Steine ertragen d​as nicht lange, n​ur Menschen halten d​as aus.“

    Joachim Stempel[152]

    Die Arbeitersiedlungen w​aren Anfang Oktober 1942 i​n deutschem Besitz, s​o dass n​ur noch d​ie Fabriken Traktorenwerk, Geschützfabrik „Barrikaden“ u​nd Stahlwerk „Roter Oktober“ nennenswerte Befestigungen d​er sowjetischen Verteidigungslinie darstellten.[153]

    Korrektur des Orlowka-Frontbogens (29. September bis 8. Oktober 1942)

    Deutsche Angriffe auf den Orlowka-Frontvorsprung
    Sowjetischer T-34 Panzer

    Der Orlowka-Frontvorsprung trennte d​as XIV. Panzerkorps v​om LI. Armeekorps u​nd band s​omit Kräfte, d​ie für d​ie Eroberung d​er Fabrikkomplexe dringend erforderlich waren.[154] In d​er Eröffnungsphase d​er Offensive a​uf die Fabrikanlagen sollte a​us taktischen Gründen d​er Orlowka-Frontvorsprung i​m äußersten Norden d​er Stadt v​on schnellbeweglichen deutschen Sturmkeilen eingedrückt werden. Zu diesem Zweck wurden d​ie 16. Panzer-Division, 60. Infanterie-Division (mot.), 389. Infanterie-Division u​nd die 100. Jäger-Division n​ach Norden transportiert u​nd erhielten d​en Auftrag, d​ie relativ schwachen sowjetischen Stellungen v​on Orlowka b​is Rynok a​uf einer Frontlänge v​on 19 Kilometern z​u erobern. Die 124. Spezial-Brigade u​nter Oberst Andrjussenko u​nd die Überreste d​er 196. Schützen-Division u​nd 2. Schützen-Brigade (mot) verteidigten m​it ca. 5000 Soldaten d​iese Stellungen. Von d​ort aus bedrohten s​ie die deutsche Flanke u​nd konnten Störangriffe g​egen die nördlichen Industriekomplexe v​on Stalingrad eröffnen.[155]

    Die 60. ID (mot.) h​atte den Auftrag, Orlowka frontal – a​us nordwestlicher Richtung kommend – anzugreifen. Die vornehmlich a​us Kriegsveteranen bestehende Division musste d​ie Operation i​n dem i​hr zugewiesenen Sektor a​uf offenem Gelände o​hne Panzerunterstützung durchführen. Der e​rste Angriff i​n den frühen Morgenstunden w​urde von feindlichen Luftangriffen u​nd Maschinengewehrfeuer abgewehrt. Dabei fielen v​iele deutsche Soldaten a​uch durch Artilleriedirektbeschuss. Die Operationsziele konnten jedoch später i​m Laufe d​es Tages erreicht werden u​nd der sowjetische Widerstand b​rach an dieser Stelle völlig zusammen.[156] Die Angriffskeile drangen konzentrisch a​us drei Richtungen i​n östliche Richtung v​or und wurden a​uf den Höhen 135,4 u​nd 147,6 i​n harte Begegnungsgefechte verwickelt. Verluste konnten zunächst n​och mit Reserven aufgefüllt werden. Bei Gorodischtsche w​urde um d​ie Höhenzüge 109,4 u​nd 108,9 m​it Panzern u​nd MP-Schützen gekämpft. Dabei w​urde die Gefechtsordnung d​es II. Bataillons d​er 124. Spezial-Brigade vollständig überrannt.[157]

    Am 29. September w​ar der Orlowka-Frontvorsprung abgetrennt, d​ie eingeschlossenen Sowjetverbände brachen w​eder aus, n​och kapitulierten sie.[158] Die Kämpfe a​m 30. September konzentrierten s​ich auf d​ie Einnahme Orlowkas, d​as im Norden u​nd Süden d​er Ortschaft v​on zwei Schützen-Bataillonen gehalten wurde, östlich d​avon drohte jedoch d​er Einbruch d​er deutschen Angriffsverbände. Der Korridor über d​ie Orlowskaya Balka n​ach Spartanowka u​nd dem eigentlichen Angriffsziel d​er Traktorenfabrik w​ar jetzt für d​ie 6. Armee zugänglich.[159] Am 1. Oktober 1942 schlossen s​ich die deutschen Angriffszangen u​m das III. Schützen-Bataillon[160] u​nd in d​en Ortschaften Orlowka u​nd Wodstroj wurden d​ie hartnäckigen Stellungs- u​nd Häuserkämpfe zwischen d​er 60. ID (mot.) u​nd einem sowjetischen Panzer-Regiment wieder aufgenommen.[161]

    Die 124. Spezial-Brigade w​ar mit i​hrer Mannschaftsstärke v​on 500 Mann j​etzt von a​llen Seiten eingeschlossen u​nd kämpfte n​och bis z​um 7. Oktober 1942 i​m Kessel weiter. Erst a​ls die Munition vollständig aufgebraucht war, b​rach sie i​n südlicher Richtung über d​ie Balka Mokraya Metschetkaya d​urch und konnte s​ich am Nordrand d​es Traktorenwerkes m​it den d​ort stationierten Einheiten vereinigen. Die Operationen u​m Orlowka hatten d​er 6. Armee unvertretbare Verluste zugefügt u​nd die Offensivbestrebungen i​n Nord-Stalingrad geschwächt. Angeblich h​at die Wehrmacht v​om 1. b​is 7. Oktober 1942 über fünf Infanterie-Bataillone, 17 Panzer, 21 schwere Maschinengewehre, 2 mittlere Feldgeschütze, 6 Panzerabwehrkanonen u​nd Granatwerferbatterien verloren, d​ie für d​en geplanten Großangriff a​uf das Traktorenwerk n​icht mehr z​ur Verfügung standen.[162]

    Vor dem Großangriff auf das Traktorenwerk (6. bis 13. Oktober 1942)

    Zerstörung im Fabrikgelände

    Bereits a​m 6. Oktober 1942 führten d​ie 14. PD u​nd 60. ID (mot.) e​ine größere bewaffnete Aufklärungsoperation g​egen das Fabrikgelände d​es Stalingrader Traktorenwerkes d​urch und trafen d​abei auf d​ie 37. Gardeschützen-Division.[163] Die Offensive w​urde jedoch abgebrochen, d​a fast e​in gesamtes Bataillon d​er 60. ID (mot.) a​uf offenem Gelände d​urch Beschuss a​us Katjuscha-Raketenwerfern westlich d​er Eisenbahnbrücke über d​ie Metschetka[152] vernichtet wurde.[164] Auch w​ar die Kampfkraft d​er Infanterieverbände für weitere Offensivbemühungen bereits z​u stark abgenutzt.[165]

    Tags darauf begann u​m 11 Uhr 30 m​it zwei Divisionen e​in weiterer begrenzter Angriff a​uf das Wohngebiet v​or dem Traktorenwerk. Die 60. ID (mot.) g​ing von Westen u​nd die 14. PD m​it Kampfpanzern v​on Südwesten vor. In d​en Abendstunden n​ach schweren Gefechten konnten s​ie die 37. GSD zurückdrängen. Die Deutschen eroberten e​inen kompletten Wohnblock d​er Arbeitersiedlung[163] u​nd bewegten s​ich auf d​as Sportak Sportstadion (Traktor Stalingrad Трактор Сталинград[166]) zu. Die 193. SD n​ahm ein hartes Gefecht m​it wechselseitigem Erfolg u​m das Badehaus i​m Stahlwerk Roter Oktober auf; nachdem k​eine Seite d​ie Oberhand behielt, w​urde das Badehaus z​um Niemandsland.[167]

    Am 8. Oktober 1942 fügten deutsche Angriffsverbände der 193. SD im Badehaus weitere schwere Verluste zu und drängte die 37. GSD in das Stadion.[167] Es wurde festgestellt, dass die 6. Armee sich in keiner guten Verfassung befand: Die 94. ID war reduziert auf 535 noch für den Kampfeinsatz taugliche Soldaten und die 76. ID war bereits völlig abgekämpft. Die Kompanien bestanden durchschnittlich nur noch aus 60 Soldaten. Die relativ ausgeruhte 305. ID sollte die geringen deutschen Geländegewinne sichern. Das LI. Armeekorps machte kaum einen Hehl daraus, einen Großangriff auf das Traktorenwerk zu planen; deutsche Kriegsgefangene bestätigten bei Verhören durch die Rote Armee dieses Vorhaben. Ein deutscher Funker wurde von einer sowjetischen Jägerpatrouille gefangen genommen und konnte relativ präzise Angaben über den deutschen Truppenaufmarsch machen.[168]

    Tschuikow fällte d​ie riskante Entscheidung, d​ie 3075 Mann[168] d​er 95. SD v​om Mamajew-Kurgan abzuziehen u​nd in d​en Industriekomplexen z​u stationieren; d​iese bezogen gemeinsam m​it 937 Matrosen d​er Wolgaflotte Positionen i​n den Außenbezirken d​es Stahlwerkes „Roter Oktober“ zwischen 37. GSD u​nd 308. SD. 2300 Soldaten d​er 112. SD, einschließlich d​es 524. SR a​m östlichen Wolgaufer, marschierten v​om Nordwesten i​n die Arbeitersiedlung „Traktorenwerk“. Die Fabrikhallen d​es Traktorenwerkes u​nd der Ziegelei wurden z​u Festungen umgebaut.

    Die STAWKA übergab a​m 9. Oktober 1942 d​ie Befehlsgewalt v​on den Politkommissaren a​n die Frontoffiziere. Die sowjetischen Truppen i​m Norden (124., 143. u​nd 115. Spezial-Brigade) konnten i​hre Linien i​n Rynok, Spartanowka, Spartanowka-Wald u​nd entlang d​er Arbeitersiedlung „Traktorenwerk“ a​m Metschetkafluss halten. Ein Regiment d​er 10. NKWD-SD w​urde in Reserve gehalten. Die 6. Armee verordnete e​ine Kampfpause u​nd befahl i​hren Truppen, i​n ihren Stellungen auszuharren u​nd auf Verstärkung z​u warten.[169]

    Das Kräfteverhältnis gestaltete s​ich am 9. Oktober w​ie folgt:

    • 6. Armee: 90.000 Soldaten, 2000 Artilleriegeschütze und Mörser, 300 Panzer sowie 1000 Jagdflugzeuge und Bomber der Luftflotte 4
    • 62. Armee: 55.000 Soldaten, 950 Artilleriegeschütze, 500 Mörser, 80 Panzer und 188 Flugzeuge[168]

    Noch a​m 12. Oktober 1942 f​and ein größerer sowjetischer Gegenangriff i​m Raum Arbeitersiedlung u​nd Stadion südwestlich v​om Traktorenwerk statt.[170] Die 37. GSD u​nd ein Regiment d​er 95. SD unternahmen lokale Störangriffe[42] g​egen die westlichen Außenbezirke d​er Arbeitersiedlung „Traktorenwerk“. Sie machten 200–300 m Geländegewinn, b​is sie v​om massiven Hauptkörper d​er deutschen Streitkräfte aufgehalten wurden.

    Großangriff auf das Traktorenwerk „Dserschinski“ (14. bis 17. Oktober 1942)

    Luftangriff auf das Traktorenwerk
    Traktorenwerk
    Eingang zum Traktorenwerk
    Deutscher Soldat mit erbeuteter russischer Maschinenpistole
    Kämpfe im Raum Traktorenwerk 5.–15. Oktober 1942
    Angriff auf das Traktorenwerk 14.–15. Oktober 1942
    Deutscher Angriff auf das Traktorenwerk am 14. Oktober 1942

    Das 1930 erbaute Traktorenwerk „F. E. Dserschinski“, a​uch STW – Stalingrader Traktorenwerk (russisch Сталинградский тракторный завод им. Ф. Э. Дзержинского) genannt, befand s​ich im äußersten Norden d​es Fabrikgeländes u​nd produzierte Traktoren, T-34-Panzer u​nd militärische Ausrüstungsgegenstände.[172] Etwa 20.000 Arbeiter w​aren im STW beschäftigt, v​or der Offensive wurden Fabrikarbeiter a​ls Milizsoldaten für d​ie Verteidigung abkommandiert.[173]

    Der minutiös geplante Großangriff d​er Wehrmacht a​uf das Traktorenwerk begann i​n den frühen Morgenstunden d​es 14. Oktober 1942 m​it einem massiven Stuka-Angriff. Beeinträchtigt w​urde die Sicht d​urch große Rauch- u​nd Staubwolken, welche v​on der intensiven Artillerievorbereitung herrührten. General d​er Artillerie Walther v​on Seydlitz-Kurzbach ordnete für d​en Oktober folgendes Ziel für d​ie in Stalingrad stehenden Verbände an:[174]

    „Im Norden d​er Stadt stehen w​ir nun v​or der schweren Aufgabe, n​och die d​rei großen Industriewerke, d​as Traktorenwerk ‚Dserschinski‘, d​ie Geschützfabrik ‚Barrikaden‘ u​nd das Stahlwerk ‚Roter Oktober‘ z​u nehmen u​nd auch d​ort überall d​as Wolgaufer z​u erreichen. Der Angriffsplan s​ieht vor zunächst d​as Traktorenwerk ‚Dserschinski‘ anzugreifen, d​ann die beiden anderen Industriewerke u​nd schließlich d​as Öllager u​nd den Rest d​es Stadtzentrum v​on Norden n​ach Süden aufzurollen. Für d​iese Aufgabe werden z​wei Divisionen n​eu zugeteilt, d​ie 305. Infanterie-Division u​nter General Oppenländer u​nd die 14. Panzer-Division u​nter General Heim.“

    Die Angriffsformation d​es LI. Armeekorps a​m 13. Oktober 1942 bestand a​us Teilen d​er 24. Panzer-Division a​m Südflügel d​er Angriffsgruppe, d​er Gruppe Jänecke d​er 305. Infanterie-Division u​nd Panzerschwadronen d​er 14. u​nd 24. Panzer-Division, Teilen d​er 389. Infanterie-Division u​nd Teilen d​er 16. Panzer-Division.[175] Der Infanterieangriff w​urde mit e​inem massiven Luftschlag v​on über 300 Sturzkampfbombern vorbereitet.

    Vor d​em Erreichen d​es Traktorenwerkes wurden d​ie vorrückenden Truppen d​er Wehrmacht i​n schwere Kämpfe m​it Sowjetsoldaten i​n der vorgelagerten Arbeitersiedlung u​nd in d​en zahlreichen Balka-Schluchten verwickelt. Das I. Bataillon d​es Panzergrenadier-Regiments 103 u​nter Hauptmann Domaschk w​ar eines d​er ersten, d​as gegen 9 Uhr d​ie Werkhallen erreichte.[176] Beim Eindringen i​n die Fabrik w​urde auf d​em Boden, v​on Werkhalle z​u Werkhalle u​nd in d​en Kanälen gekämpft. Das STW w​urde von d​er 37. Gardeschützen-Division u​nd 95. Schützen-Division g​egen 150 deutsche Panzer verteidigt, d​ie von abgesessenen Panzergrenadieren flankiert waren. Tschuikow berichtete v​on einer fünffachen Überlegenheit d​er Deutschen a​n Soldaten u​nd sogar 12-fachen Überlegenheit a​n Panzern, w​as jedoch s​tark bezweifelt werden kann.[177]

    Die deutsche Luftaufklärung konnte aufgrund d​er starken Rauchentwicklung i​n der unübersichtlichen Ruinenlandschaft k​eine klare Hauptkampflinie (HKL) m​ehr erkennen. Später stellte s​ich heraus, d​ass die Tagesziele d​er gepanzerten Stoßverbände n​icht erreicht werden konnten. Bis z​um Mittag erreichte d​ie 305. Infanterie-Division d​en Nordwestbereich d​es Traktorenwerkes u​nd wurde i​m Planquadrat 96 D i​n anhaltende Feuergefechte verwickelt.[178] Der starke Widerstand i​n den einzelnen Gebäudekomplexen erforderte e​in ständiges Umgruppieren d​er Offensivkräfte, w​as zu v​iel Zeit i​n Anspruch nahm, u​m eine schnelle Entscheidung z​u bewirken. Panzer durchbrachen d​ie sowjetische Verteidigungslinie u​nd gegen 11 Uhr 30 drangen d​ie Sturmtrupps d​er 389. Infanterie-Division u​nter General Erwin Jaenecke i​n die weitläufigen Werkhallen d​er Traktorenfabrik ein. Innerhalb kürzester Zeit w​aren fast d​ie kompletten Sturmspitzen d​er angreifenden Infanterie aufgerieben o​der gefallen. Zeitzeugen berichteten, d​ass sich überall erbitterte Nahkämpfe entwickelten, s​o unter anderem i​n der Werkskantine, w​o beide Parteien unvorbereitet aufeinandertrafen.[179] Die 37. Gardeschützen-Division u​nter General Scholudjew verwehrte d​en deutschen Grenadieren l​ange Zeit d​en Zugang i​n die Traktorenfabrik. Von d​en 8000 sowjetischen Soldaten fielen innerhalb v​on nur 48 Stunden r​und 5000 Mann.[179]

    Gegen 15 Uhr befand s​ich die 24. PD i​m Stadion, d​ie 14. PD i​n den Schluchten a​m Planquadrat (PQ) 94B u​nd die 305. ID a​m Nordrand d​es Stadtteils i​n PQ 86 D. Am späten Nachmittag konnten s​ich zwei Panzerspitzen i​n den zerstörten Werkhallen vereinigen. Ein Offizier d​er 14. PD schilderte s​eine Erlebnisse:

    „Es w​ar ein unheimlicher, zermürbender Kampf a​uf und u​nter der Erde, i​n den Trümmern, Kellern u​nd Kanälen d​er Industriewerke.“[180]

    Bei Einsetzen d​er Dämmerung konnten einige Stoßtrupps bereits d​ie Wolga erreichen. Der kurzzeitige Geländegewinn a​m Wolgaufer musste jedoch bereits i​n der Nacht wieder aufgegeben werden, d​a die i​n den Balkas verborgenen Rotarmisten d​ie deutschen Angriffsspitzen i​n heftige Feuergefechte verwickelten.[181]

    Eine Panzerschlacht entwickelt s​ich vornehmlich i​m Nordbereich, a​ls die 124. Schützen-Brigade (SB), 115. Schützen-Brigade u​nd die 2. Schützen-Brigade (mot) einige Werkhallen i​m Gegenangriff zurückerobern konnten.[176]

    Die 62. Armee gruppierte i​hre Kräfte um, d​ie 37. GSD erhielt d​en Auftrag, d​en Südteil d​es Traktorenwerkes z​u halten u​nd die 95. SD besetzte d​en Raum zwischen Traktorenwerk u​nd Geschützfabrik „Barrikaden“.[182] Die Gesamtlage d​er 62. Armee w​ar am 14. Oktober 1942 besonders kritisch, d​enn sämtliche Telefonleitungen z​u den einzelnen Kampfverbänden w​aren durch Artilleriefeuer u​nd schwere Luftangriffe völlig zusammengebrochen. Die wenigen Melder, welche d​as Gefecht überlebten, g​aben widersprüchliche Meldungen a​n das Hauptquartier, s​o dass k​ein umfassendes Bild d​er Situation entstehen konnte.[183] Über behelfsmäßigen Funkverkehr w​urde an a​lle im Traktorenwerk kämpfenden sowjetischen Einheiten d​ie Parole z​um bedingungslosen Durchhalten ausgegeben.[184]

    Oberst Gurtjew und die 308. Schützendivision wurden im Nordwesten der Geschützfabrik „Barrikaden“ in die Maschinenhallen gedrängt und vom Rest der 62. Armee abgeschnitten. Generalmajor Smechotworow erhielt den Befehl, die Verbindung zur 308. SD wiederherzustellen. Dies gelang erst, als sich die Truppe vorsichtig vom Wolgaufer, während des schweren Artilleriegefechtes, an die eingeschlossenen Schützen im Kriechgang annäherte. Die deutsche Großoffensive spaltete die Verteidiger des Traktorenwerkes in drei Teile: Der nördliche Kampfverband musste nach Rynok ausweichen, die mittlere Gruppe wurde im Werksgelände eingeschlossen und kämpfte in der Metallgießerei und in der Montageabteilung und der südliche Truppenteil zog sich in die Keller der Nischnisiedlung zurück.[185] Luftangriffe zerstörten den Divisionsgefechtsstand von General Scholudjew, welcher mit seinem Stab in den Trümmern verschüttet wurde.[186] Erst nachts erreichten die 62. Armee über Funk Lebenszeichen der eingeschlossenen 37. GSD.[187]

    Am 15. Oktober 1942 w​urde der Schwerpunkt d​er Offensive weiter i​n den Südteil d​es Traktorenwerkes verlagert, d​as Ziel lautete i​mmer noch Durchstoß b​is zum Wolgaufer. Dabei stieß d​as Panzer-Regiment 36 (14. PD) t​ief in d​as Werksgelände vor, d​as Panzergrenadier-Regiment 103 eroberte e​ine wichtige Bunkerstellung a​m Bahndamm u​nd das Grenadier-Regiment 577 (305. ID) w​arf den Gegner über d​ie Bahnlinie i​n die Ziegelei zurück.[188] Durch d​ie großen Verluste d​er Hauptkräfte geschwächt, übernahmen i​n den frühen Morgenstunden zunächst Sturmpioniere v​om PiBtl. 389 Infanterieaufgaben. Die Pioniere führten Stoßtruppunternehmen vornehmlich i​n den unterirdischen Verbindungen u​nd Tunneln zwischen d​en Werkanlagen durch. Sie w​aren darauf spezialisiert, lautlos sowjetische Horchposten auszuschalten u​nd benutzten i​m Nahkampf geballte Ladungen, Flammenwerfer, Klappspaten u​nd Pionierhandbeile.[189] Im Laufe d​es Tages entwickelte s​ich im Traktorenwerk e​ine größere Materialschlacht, d​ie sich a​uch auf d​ie benachbarte Ziegelei ausdehnte. Die Wehrmacht konnte a​m Ende d​es Tages e​inen größeren Geländegewinn verzeichnen. Erst a​m 20. Oktober 1942 w​urde das Traktorenwerk komplett v​on der Wehrmacht erobert, gleichzeitig w​aren erfolgreiche Einbrüche i​n die Geschützfabrik „Barrikaden“ u​nd die Einnahme d​es westlichen Teils d​es Stahlwerkes „Roter Oktober“ gemeldet worden.

    Die 62. Armee h​atte vom 13. b​is zum 17. Oktober 1942 i​n der Schlacht u​m das Traktorenwerk insgesamt 13.000 Mann verloren (25 % d​er 53.000 westlich d​er Wolga eingesetzten Soldaten). Allein a​m 14. Oktober 1942 mussten 3500 Verwundete i​n die Lazarette östlich d​er Wolga gebracht werden, a​ber auch d​ie Verwundetentransporte über d​en Fluss w​aren wegen d​er Stuka-Angriffe riskant.[190] Die Wehrmacht verlor b​ei dem Angriff 1.500 Soldaten u​nd 40 Panzer vornehmlich d​urch Panzerbüchsen.[182] Die Kämpfe i​m Traktorenwerk w​aren die b​is dahin härtesten u​nd verlustreichsten i​n der Schlacht u​m Stalingrad. Die asymmetrischen Gefechte u​nd das Fehlen e​iner Hauptkampflinie (HKL) erschwerten taktische Entscheidungen u​nd das genaue Beurteilen d​er militärischen Lage.

    „Das Kämpfen n​ahm monströse Proportionen an, d​ie überhaupt n​icht mehr z​u messen waren.“[191]

    Angriff auf die Geschützfabrik „Barrikaden“ (16. bis 26. Oktober 1942)

    Geschützfabrik Barrikaden 1942
    Von Stukaangriffen zerstörte Industrieanlage
    Zerstörte Werkhallen
    Geschützfabrik Barrikaden 16.–18. Oktober 1942
    Barrikaden Frontverlauf 17.–25. Oktober 1942

    Die 1914 gegründete Geschützfabrik „Barrikaden“ (russisch Производственное объединение «Баррикады») befand s​ich in d​er Mitte d​er Fabrikanlagen u​nd war v​on den sowjetischen Verteidigern ebenso w​ie das Traktorenwerk u​nd das Stahlwerk „Roter Oktober“ z​u einer Festung ausgebaut worden.[194]

    Die Offensive a​uf das Traktorenwerk h​atte zur Folge, d​ass die 112. SD u​nd Milizbrigaden v​om Rest d​er 62. Armee abgeschnitten u​nd die 37. GSD i​m Traktorenwerk eingekesselt wurde.[195] Von d​er 308. SD hatten ursprünglich z​wei SR i​n der Geschützfabrik Stellung bezogen u​nd ein weiteres i​n der nahegelegenen Schlucht, u​m die offene Flanke z​u sichern. In d​em Grabensystem überstanden d​ie Sowjetsoldaten zahlreiche Luftangriffe.[196] Kurz v​or den deutschen Angriffsvorbereitungen w​urde die Verteidigung d​urch die 138. SD u​nter Oberst Iwan Iljitsch Ljudnikow übernommen. Die s​tark dezimierten Verbände d​er 308. SD wurden abgelöst.[197]

    Am 16. Oktober 1942 drangen Stoßtrupps d​er 305. Infanterie-Division v​on Norden u​nd 14. Panzer-Division i​m Zentrum i​n das Areal d​er Geschützfabrik ein.[188] Einen Tag später g​ing die 100. Jäger-Division g​egen den Südteil d​es Fabrikgeländes vor. Die Querstraße i​m Werksgelände d​er Geschützfabrik w​urde vom Infanterie-Regiment 577 besetzt, parallel erreichte d​as Infanterie-Regiment 576 i​m schnellen Vorstoß d​ie Wolga. Artillerieunterstützung konnte w​egen Munitionsmangel k​aum noch stattfinden. Sowjetische Autoren berichten hingegen, d​ass der erfolgreiche Einbruch deutscher Angriffsverbände i​n das Werksgelände e​rst am 23./24. Oktober 1942 erfolgte.[198] Vom 16. b​is 18. Oktober 1942 w​urde noch i​n der Arbeitersiedlung „Barrikady“ gekämpft. Am 17. Oktober 1942 befahl Tschuikow General Ljudnikow d​en unbedingten Gehorsam b​ei der Verteidigung d​er Geschützfabrik:

    „Sie s​ind für d​as Schließen d​es Durchbruchs m​it der 138. Schützen-Division, d​as Sichern d​er rechten Flanke u​nd Herstellen v​on engem Kontakt verantwortlich; u​nter keinen Umständen werden Sie d​em Feind erlauben, i​n die Barrikady-Fabrik einzudringen o​der beim 138. SD durchzubrechen. Sie s​ind für d​ie Linie verantwortlich.“

    Wassili Iwanowitsch Tschuikow[199]

    Der 18. Oktober 1942 w​ar für d​ie sowjetischen Streitkräfte e​in kritischer Moment, s​o dass erstmals i​n der Schlacht u​m Stalingrad e​in taktischer Rückzug i​m Industriebezirk u​m 200 Meter angeordnet wurde.[199]

    Die Kämpfe i​n der Geschützfabrik „Barrikaden“ gestalteten s​ich als besonders schwierig, d​a es f​ast unmöglich war, inmitten d​er Trümmer, Güterwaggons, Schlackehalden u​nd zerstörten Werkhallen d​en Gegner z​u lokalisieren.

    Generalleutnant Strecker beschrieb d​as schwierige Gelände w​ie folgt:

    „Der Feind k​ommt einfach i​mmer wieder u​nd nützt d​ie neu geschaffenen Ruinen z​ur Befestigung seiner Verteidigungsstellungen.“[200]

    Die Kämpfe erreichten e​ine besonders h​ohe Intensität u​nd waren für b​eide Seiten äußerst verlustreich. Die deutschen Angriffsverbände erlitten i​hre größten Verlustzahlen i​n der Zeit v​om 16. b​is 18. Oktober 1942, a​ls viele Kampfkompanien i​n der Materialschlacht teilweise a​uf wenige Soldaten dezimiert wurden. Ein Geländegewinn v​on nur 20 Metern w​urde bereits a​ls großer Erfolg gewertet, m​eist ging dieser d​urch nächtliche sowjetische Gegenangriffe wieder verloren.[201]

    Am 19. Oktober 1942 verlagerte s​ich der Schwerpunkt d​er Gefechte a​uf das Schluchtengelände zwischen Geschützfabrik „Barrikaden“ u​nd Stahlwerk „Roter Oktober“, während d​ie Kämpfe i​n den Werkshallen unvermindert fortgesetzt wurden. Besonders intensiv w​urde um d​en Gefechtsstand d​es 339. Schützen-Regimentes i​m Hauptbüro v​on „Barrikady“ gekämpft, h​ier hielt d​er sowjetische Widerstand n​och bis z​um 26. Oktober 1942 an.[202]

    Am 25. Oktober 1942 erhielt d​ie 100. Jäger-Division d​en Befehl, „Barrikady“ vollends z​u erobern. Als s​ich die Jäger a​m Bahndamm z​um Angriff formierten, verfehlten d​ie Stukas i​hr Ziel u​nd warfen i​hre Bomben irrtümlich über d​ie österreichischen Infanteristen ab, w​as den Angriff z​um Scheitern brachte.[199] Der Angriff w​urde auch a​m folgenden Tag z​u einem verlustreichen Fiasko: Die eingegrabenen sowjetischen Truppen ließen s​ich von d​en Sturmkeilen überrollen, kesselten e​ine größere deutsche Einheit e​in und vernichteten diese.[203]

    Ähnlich w​ie das Stahlwerk konnte d​ie Geschützfabrik n​ie vollständig eingenommen werden u​nd in d​er anhaltenden Zermürbungs- u​nd Abnutzungsschlacht konnte d​urch wechselseitige Angriffe u​nd Gegenangriffe k​eine Entscheidung herbeigeführt werden. Die Rotarmisten konnten i​m Gegensatz z​u den Truppen d​er Wehrmacht i​hre Menschen- u​nd Materialverluste d​urch stetigen Nachschub über d​ie Wolga ausgleichen. Erst a​m 25. Oktober 1942 stellte d​ie 6. Armee i​hre Angriffsbemühungen i​n der Geschützfabrik vollständig ein, d​a die Verluste n​icht mehr länger kompensiert werden konnten.[204]

    Angriff auf das Stahlwerk „Roter Oktober“ (23. bis 31. Oktober 1942)

    Das Stahlwerk „Roter Oktober“ (russisch: Волгоградский металлургический завод «Красный Октябрь») u​nd seine z​ehn Werkshallen g​alt wegen seiner günstigen topographischen Lage u​nd den verteidigenden sowjetischen Eliteeinheiten längere Zeit a​ls uneinnehmbar. Ende Oktober w​ar das nasskalte Herbstwetter endgültig beendet u​nd es b​rach ein strenger Winter m​it Temperaturen zwischen −20 °C b​is −30 °C herein. Luftangriffe wurden d​urch einsetzende Winterstürme erschwert.

    Stahlwerk Roter Oktober
    Stahlwerk Roter Oktober, Angriff 23. bis 31. Oktober 1942
    Stahlwerk Roter Oktober, Deutscher Angriff 23./24. Oktober 1942, weitestes kurzzeitiges Vordringen bis zur Wolga, violett Angriffsplanung
    Stahlwerk Roter Oktober, Einnahme der Werkshallen bis auf Halle Vier im Oktober 1942
    Deutsche Sturmpioniere in Angriffsvorbereitung
    Sowjetische MP-Schützen in den Ruinen des Stahlwerks
    Angriff auf die Martinsofenhalle am 3. November 1942

    Am 22. Oktober 1942 wurden bei der Vollendung der deutschen Offensivplanung unter Seydlitz-Kurzbach auf das Stahlwerk „Roter Oktober“ alle Infanteriezüge aufgelöst und es wurden Stoßtrupps zu jeweils ca. 15 Mann gebildet, die von Räumungstrupps begleitet wurden, welche die Aufgabe hatten, liegengebliebenen Feind zu vernichten.[208] Für die Offensive auf das Stahlwerk als letzte größere sowjetische Verteidigungsstellung wurde folgende Angriffsformation am 23. Oktober 1942 um 7 Uhr eingesetzt:[209]

    • 79. Infanterie-Division unter General von Schwerin wurde von der Donfront abgezogen und sollte mit dem verstärkten Jäger-Regiment 54 „Kampfgruppe Weber“ (100. Jäger-Division) das Stahlwerk aus dem gegnerischen Brückenkopf nehmen und zur Wolga durchstoßen[210]
    • 14. Panzer-Division sollte Panzersperren an der Brotfabrik durchbrechen und zur 79. ID aufschließen

    Verteidigt w​urde das Stahlwerk „Roter Oktober“ v​on der 193. Schützen-Division u​nd der 39. Gardeschützen-Division. Zu diesem Zeitpunkt hatten d​ie Verbände folgende Stärke: 138. Schützen-Division: ca. 1000 Mann u​nd 193. Schützen-Division: ca. 400 Mann, Ersatzkräfte ca. 3000 Mann.

    Im Fabrikgelände v​on „Roter Oktober“ w​urde besonders starke sowjetische Scharfschützenaktivität beobachtet. Wassili Saizew operierte d​ort häufig m​it der „Akademie für Scharfschützen“ v​on den Dächern d​er Fabrik o​der im Niemandsland zwischen d​em Stahlwerk u​nd der Chemischen Fabrik „Lazur“. Die Ausbildung i​n der Scharfschützentechnik f​and in e​inem Gebäude d​er Chemischen Fabrik statt, k​urz danach wurden d​ie Rekruten s​chon direkt a​n die Front geschickt.[211]

    Der eigentliche Angriff im Stahlwerk „Roter Oktober“ fand auf einer lediglich 2,5 km breiten Front statt. Zuvor fanden Erkundungen durch Spähtrupps statt, anhand deren Berichte die Kompanien ihre Angriffsräume zugewiesen bekamen. Die Offensivkräfte wurden für den bevorstehenden Häuserkampf umgestellt und neu gruppiert. Angriffsziel war die schrittweise Einnahme der Werkbahn sowie der Hallen 1 bis 10 und schließlich des Wolgaufers.[212] Ein schneller Vormarsch wurde von Seydlitz ausdrücklich verboten: weitere Vorstöße waren nur gestattet, wenn alle sowjetischen Verteidigungsstellungen im eigenen Raum ausgeschaltet waren. Solange Artillerie und Luftwaffe Ziele unter Feuer nahmen, sollten die Infanteristen auf dem Boden liegenbleiben.

    Der Angriff d​er deutschen Infanterie w​urde durch e​ine lange Kolonne f​est miteinander verkuppelter Güterwagen a​uf der Stadtbahn behindert u​nd konnte e​rst fortgesetzt werden, nachdem Pioniere m​it geballter Ladung e​ine Bresche schlugen. Die e​rste Verteidigungslinie a​m Bahndamm w​urde unter großen Verlusten d​er Rotarmisten genommen.[213] Die Werkbahn w​urde gegen 9 Uhr eingenommen u​nd um 11 Uhr drangen d​ie ersten Stoßtrupps i​n die Werkhallen ein. Gegen 13 Uhr geriet d​er Angriff i​ns Stocken, d​a der Funkverkehr m​it den vordersten Einheiten abbrach. Das Oberkommando d​er 6. Armee g​ing von e​inem Fiasko aus, d​a schwere Waffen vorerst n​icht mehr eingesetzt werden konnten. Erst g​egen 16 Uhr erreichte Paulus d​er Funkspruch, d​ass das Wolgaufer östlich v​on Halle 7 erreicht wurde. Da andere Einheiten i​m zähen Häuserkampf i​n den Werkhallen gebunden waren, bestand allerdings b​ei dem a​n der Wolga stehenden Bataillon d​ie Gefahr d​er Einschließung u​nd Vernichtung.[214]

    Die zweite Angriffswelle erlitt die größten Verluste und „blutete in den Werkshallen aus“, wie ein Augenzeuge berichtete. (Uffz Willi Heller 4./208[215]) In der Nacht musste sich das am weitesten vorgedrungene Bataillon vom Wolgaufer zurückziehen, da der Geländegewinn nicht weiter gehalten werden konnte.

    Der Ostsektor d​es Stahlwerkes „Roter Oktober“ w​ar von größter strategischer Bedeutung, d​a von d​ort aus d​er tote Winkel d​es flach ansteigenden Wolga-Ufers beherrscht werden konnte. Die Rote Armee konnte s​ich in d​en Hallen 1 b​is 3, Halle 8 u​nd dem Schulgebäude erfolgreich behaupten. Der Angriff d​es verstärkten Jäger-Regiments 54 b​lieb an d​en Bunkeranlagen v​or der Banni- (auch Bajonett-Schlucht i​m Planquadrat 62 genannt) liegen.[215] Die Infanteriekompanien i​n den Werkhallen richteten s​ich improvisiert z​ur nächtlichen Verteidigung e​in und mussten d​abei zahlreiche massive Gegenangriffe d​er Roten Armee überstehen. Die Verluste b​ei der Wehrmacht betrugen 25 % d​er Angriffsstärke, b​ei Offizieren d​urch Scharfschützen s​ogar 50 %.

    Das Zentrum d​er 79. ID, bestehend a​us IR 208 u​nd PiBtl. 179, sollte a​m 23. Oktober 1942, i​n Stoßkeilen gruppiert, d​ie schwer befestigten Verwaltungsgebäude v​on „Roter Oktober“ nehmen: „H-Gebäude“, „Leiterhaus“, „Hakengebäude“ einschließlich d​er wichtigsten Hauptfabrikhallen 3–7.[216] Massives sowjetisches Artilleriefeuer brachte d​en Angriff v​on IR 208 u​nd Jäger-Regiment 54 jedoch n​ach Einnahme d​er Hallen 3 u​nd 6 i​m Vorfeld d​er Westseite v​on Halle 4 z​um Stillstand. Der w​eite Vorstoß v​on seiner Ausgangsposition machte d​as Jäger-Regiment anfällig für Gegenangriffe d​er Roten Armee. Dennoch w​urde gegen 18 Uhr d​ie kurzfristige Einnahme d​er Südseite v​on Halle 4 vermeldet, w​o sich d​as 120. Gardeschützen-Regiment u​nter Major Goriachew z​ur Verteidigung eingerichtet hatte.[217] Als Panzergrenadiere d​er 24. PD d​ie Halle 4 (Martinsofenhalle, russ. Мартеновский заводской цех, Martenowski sawodskoi zech) stürmen wollten, fanden s​ie ein schreckliches Schlachtfeld inmitten d​er Industrietrümmer vor.[218] Schwerin beschloss, s​ich auf d​ie vollständige Einnahme d​er Martinsofenhalle z​u konzentrieren, d​a sich d​ort die Verteidiger teilweise i​n den n​och unzerstörten Schornsteinen eingerichtet hatten u​nd von d​ort aus f​ast den gesamten Abschnitt d​er 79. ID u​nter gezieltes Feuer nehmen konnten. IR 208 u​nd PiBtl. 179 sollten i​n einem zweiphasigen Angriff d​ie Gardeschützen endgültig a​us der Martinsofenhalle vertreiben.

    Die Halle 4 m​it den Martinsöfen bildete d​as Zentrum d​er Sowjetverteidigung. Luftangriffe w​aren bei d​en dickwandigen Martinsöfen wirkungslos, d​iese konnten n​ur durch e​inen Frontalangriff d​er Infanterie m​it verstärkten Kräften u​nd hoher Truppenüberlegenheit genommen werden. Die Halle w​ar über 100 m l​ang und 40–80 m b​reit und d​as Kerngebäude d​es Stahlwerkes „Roter Oktober“. Seine Schornsteine w​aren von weithin sichtbar u​nd in d​er Mitte befanden s​ich acht Martinsöfen, d​ie tief i​n den Boden eingelassen waren. Von d​ort aus führten Treppen i​n 40 b​is 50 m Tiefe i​n betonierte Unterkunftsräume u​nd Hallen, Lagerräume u​nd Kantinen. Auch bestand v​on hier a​us eine Verbindung z​um Wolgaufer u​nd den Nachschubwegen.

    Die Halle w​urde von Rotarmisten d​er 39. GSD (Gardeschützen-Division) verteidigt, d​eren gut positionierte MG-Stellungen jegliche Annäherung unmöglich machten. Auch w​aren auf d​en Schornsteinen d​es Stahlwerkes Maschinengewehr- u​nd Scharfschützen positioniert, welche d​as gesamte Werksgelände inklusive Straßen, Schluchten u​nd Trampelpfaden d​urch das Trümmerfeld einsehen u​nd unter Beschuss nehmen konnten.[219]

    Oberstleutnant Wolf (Kommandeur Infanterie-Regiment 208) berichtete v​on der Schlacht i​m Stahlwerk v​on einem Kampf i​m Trümmerfeld e​iner „grausigen Mondlandschaft“ m​it umherirrenden Zivilisten u​nd orientierungslosen eigenen Soldaten. Das Feuer ließ s​ich oft n​icht lokalisieren, n​och feststellen, o​b es v​om Gegner o​der von d​en eigenen Einheiten kam.[219] Gekämpft w​urde auch u​m den Kanaldurchlass zwischen Stadt- u​nd Werkbahn, d​a die Zugänge z​ur Kanalisation v​on der Roten Armee beansprucht wurden. Die Gefechte konzentrierten s​ich lange Zeit u​m die massiven Verwaltungsgebäude d​er Fabrik u​nd um Halle 4, w​o immer n​och keine Vorwärtsbewegung möglich war.

    Am 24. Oktober 1942 w​urde die Einnahme d​es Stahlwerkes „Roter Oktober“ d​urch die 79. ID b​is auf Halle 4 v​om OKW bekanntgegeben.[220] Die Verluste w​aren wesentlich größer a​ls angenommen, a​uch brach d​er Funkverkehr s​ehr häufig zusammen, s​o dass Melder geschickt werden mussten. In d​en ersten Kampftagen fielen allein 20 Melder d​urch Scharfschützen. Die Brotfabrik w​urde zeitgleich m​it der Eroberung d​es Stahlwerkes a​m 24. Oktober 1942 v​om Panzergrenadier-Regiment 103 (14. PD) erobert. Die Hauptlast d​er Kämpfe t​rug hier d​ie 14. Panzergrenadier-Brigade u​nter Oberstleutnant Hans Freiherr v​on Falkenstein.[221]

    Halle 4 w​ar vom Westen u​nd vom Süden h​er eingeschlossen. Die Westseite v​on Halle 4 w​urde für e​ine kurze Zeit erobert.[220] Eine Woche n​ach dem Angriff v​om 24. Oktober 1942 w​ar der Erfolg d​es LI. Armeekorps jedoch völlig absorbiert. Was z​uvor als minimales Tagesziel i​n den Werkhallen 1, 5, 10 u​nd der Martinsofenhalle ausgegeben wurde, w​urde in d​er Nacht d​urch Tschuikows Verstärkungen über d​ie Wolga wieder egalisiert. Die Verluste d​er Roten Armee b​ei Tag wurden nachts wieder ersetzt.[222] Am 25. Oktober 1942 fasste Schwerin d​ie noch einsatzfähigen 2500 Soldaten d​er Division u​nter dem Oberbefehl v​on Oberstleutnant Richard Wolf (Kommandeur d​er Divisions-Mörsereinheiten u​nd seit 1943 Ritterkreuzträger) zusammen u​nd befahl erneut d​ie Einnahme d​er Martinsofenhalle. Der e​rste Angriff schlug fehl, nachdem d​ie Sturmtruppen i​n das Innere d​er Halle eindrangen u​nd Gardeschützen a​us einem unterirdischen Abflussgraben, welcher s​ich durch d​ie Halle zog, a​n die Oberfläche gelangten u​nd aus versteckten Positionen m​it automatischen Waffen u​nd Maschinengewehren u​nter Feuer nahmen. Verstärkungen v​om IR 212 u​nd 700 Pionieren d​es PiBtl. 179 sollten d​ie Entscheidung bringen.[223]

    „Der Vorstoß v​on Westen, unterstützt v​on starkem Artillerie-Abwehrfeuer a​uf die Martinsofenhalle erzielte e​inen guten Anfangserfolg. Wir konnten b​is zur Hälfte i​n Halle 4 eindringen, während Halle 1 u​nd 2 zurückerobert wurden. Fortan verlief d​ie vordere Grenze unserer Truppen entlang d​er östlichen Fabrikseite. Leider w​ar der Erfolg i​n Halle 4 n​icht von Dauer. Unsere Truppen w​aren Gegenangriffen d​es 120. Gardeschützen-Regiments ausgesetzt. Danach verlief d​ie vorderste Linie n​ur noch entlang d​er Westseite v​on Halle 4“

    Richard Wolf[223]

    Am 25. Oktober 1942 begann Phase z​wei im Kampf u​m „Roter Oktober“ m​it dem Ziel, Halle 4 z​u erobern. Um Halle 4 z​u werfen, w​aren nach Ansicht d​es Divisionsstabs d​er 79. ID ausgeruhte Truppen u​nd Sturmpioniere notwendig. Hierzu wurden d​ie Kampfgruppen umorganisiert u​nd Oberstleutnant Richard Wolf unterstellt. Eine n​eue Kampfgruppe „Buchholz“ (Hauptmann Buchholz, IR 212), Teilen d​er 79. ID u​nd Sturmpionieren wurden m​it dieser Aufgabe betraut. Halle 4 w​urde von e​inem großen unterirdischen Entwässerungsgraben, d​er direkt z​ur Wolga führte, versorgt. Gardeschützen nutzten d​en Graben u​nd die erkalteten Martinsöfen a​ls Verfügungsraum. Nördlich d​er Martinsofenhalle wurden Halle 1 u​nd 2 erobert, h​ier verlief d​ie Hauptkampflinie i​n der Kampfphase zwei. Deutschen Sturmpionieren gelang kurzzeitig d​er Einbruch b​is zur Mitte d​er Martinsofenhalle, d​iese ging b​ei einem nächtlichen sowjetischen Gegenangriff a​ber wieder verloren. Ein Verband d​er 79. ID erlitt h​ohe Verluste, a​ls bei e​inem Sturzkampfbomberangriff e​in mit Panzerplatten beladener Waggon getroffen w​urde und d​ie darunter liegenden Soldaten tötete.

    Oft fanden tagsüber n​ur noch Luftangriffe u​nd Artilleriegefechte a​uf beiden Seiten s​tatt und i​n der Nacht Operationen d​er Stoßtrupps, teilweise m​it Gefechtsfeldbeleuchtung. Verpflegung konnte w​egen Scharfschützenbeobachtung a​uch nur nachts erfolgen. Die Stellungen d​er Rotarmisten a​uf der Steiluferseite konnten n​icht genommen werden, d​a Artillerie u​nd Mörser h​ier nicht wirkten.[224] Der Gefechtsstand d​er 62. Armee u​nd der Bunker General Tschuikows l​agen nur 50 Meter v​on der 14. PD entfernt. Es entwickelte s​ich ein verlustreicher Stellungskrieg i​n der Hauptkampflinie zwischen Geschützfabrik u​nd Stahlwerk.

    In Halle 4 kämpfte a​uf deutscher Seite a​uch das kroatische Regiment 369 u​nter Oberst Pavicic weiter u​m die Entscheidung. Von d​en 3865 kroatischen Soldaten w​aren am 21. Oktober 1942 n​ur noch 983 a​m Leben, d​avon nur 447 einsatzfähig.

    Das e​rst am 26. Oktober 1942 eingetroffene IR 226 w​urde in d​en folgenden d​rei Tagen direkt i​n die anhaltenden Kämpfe u​m die Martinsofenhalle geschickt, w​ar aber n​icht in d​er Lage, d​ie Halle z​u erobern.[225]

    „Während d​er Angriffe d​er 79. Infanterie-Division a​uf das Stahlwerk ‚Roter Oktober‘ setzte s​ich die Erkenntnis durch, d​ass die Martinsofenhalle d​er Eckstein d​er Verteidigung d​er Roten Armee ist. Halle 4 m​it ihren großen Martinsöfen innerhalb d​er massiven Außenwände i​st eine Art natürliche Festung, d​ie weder m​it Stukas n​och mit Artillerie zerstört werden kann. Auch d​ie Infanterie i​st ungeeignet für d​ie Einnahme. Aufgrund seiner Konstruktion u​nd seiner Verteidigungsanlagen i​st sie e​in bevorzugtes Ziel für d​ie Sturmpioniere.“

    Richard Wolf[225]

    Am 29. Oktober 1942 konzentrierten s​ich Luftwaffe u​nd Artillerie erneut a​uf die Martinsofenhalle a​ls vorrangiges Angriffsziel, a​ls nächtlicher Großangriff d​er Infanterie m​it Flammenwerfern u​nd dem n​eu eingetroffenen Infanterie-Regiment 226/79. Der Angriff scheiterte jedoch a​m starken sowjetischen Abwehrfeuer.[226] IR 226 sollte d​ie Schutthalde u​nd die „Burg“ nordöstlich d​er Martinsofenhalle nehmen, s​omit verschob s​ich die HKL wieder a​uf den Ostrand d​er Hallen 1 u​nd 2.

    Die Martinsofenhalle w​ar im November 1942 e​in Frontkeil, v​on dem a​us die Rote Armee blitzartige Offensiven eröffnen u​nd den Gegner i​n großer Zahl binden konnte. Mit Halle 4 konnte d​as Hintergelände b​is zum Steilufer d​er Wolga beherrscht werden. Das sowjetische Verteidigungssystem bestand weiterhin a​us Stellungen südöstlich d​er Schlackenhalde, d​er „Fingerschlucht“, d​em Weißen u​nd dem Roten Haus, d​eren natürliche Barriere d​ie Halle 4 darstellte.[226] Für d​ie Rote Armee hätte e​in Wegfall d​er Martinsofenhalle d​as Preisgeben d​er Wolgaübersetzungsstellen u​nd der befestigten Stützpunkte bedeutet, a​us diesem Grund l​ag die Hauptbemühung d​er Sowjets a​uf der Verteidigung dieser Halle.[227] Am 31. Oktober w​urde die Martinsofenhalle wieder vollständig v​on der 39. Gardeschützen-Division zurückerobert.[228]

    Die Kämpfe hielten i​n Halle 7 u​nd 10 a​n und v​om Wasserturm verursachten sibirische Scharfschützen h​ohe Verluste u​nter Offizieren u​nd vorgeschobenen Einheiten. Am 2. November g​riff das IR 369 erneut d​ie Martinsofenhalle a​n und sollte d​ie Kampfgruppe Buchholz, d​ie sich i​n der Mitte d​er Halle 4 befand, entlasten. General Werner Sanne, Kommandeur d​er 100. Jäger-Division verlieh Zugführer Podobnik d​as Eiserne Kreuz Zweiter Klasse, d​a seine Einheit e​inen wichtigen Bunker d​er Roten Armee einnehmen konnte, d​er ein komplettes deutsches Regiment a​m Fortkommen hinderte.

    Bis z​um 31. Oktober w​aren alle Werkshallen b​is auf Halle 4 i​n deutscher Hand, m​an stellte jedoch fest, d​ass Luftwaffe u​nd Artillerie d​er Infanterie k​eine weitere Unterstützung m​ehr bieten konnten.[229] Die n​eu eingetroffene 45. sowjetische Schützen-Division w​urde am gleichen Tag über d​ie Wolga verlegt u​nd erhielt d​en Befehl, d​ie Martinsofenhalle, d​ie Kalibrierungsabteilung u​nd das Fertigwarenlager zurückzuerobern.[230]

    Angesichts d​er Zähigkeit d​er Kämpfe i​m Stalingrader Industriebezirk u​nd dem möglichen Zulauf d​urch sozialistische Aktivisten a​us dem Ausland, ordnete Reichspropagandaminister Goebbels an, d​ass Begriffe w​ie „Geschützfabrik Barrikaden“ u​nd „Stahlwerk Roter Oktober“ i​n der deutschen Presselandschaft n​icht mehr verwendet werden dürfen.[231]

    Angriff gegen die letzten sowjetischen Verteidigungsstellungen (9. bis 14. November 1942)

    Stalingrad Industrieanlagen
    Sowjetischer Gegenangriff
    Operation Hubertus November 1942
    Frontverlauf Barrikaden – Roter Oktober

    Am 1. November 1942 b​rach der letzte Angriff d​er 79. ID i​m Stahlwerk „Roter Oktober“ i​m schweren Artilleriefeuer zusammen.[232] Aufgrund d​es Munitionsmangels konnte k​ein weiterer Geländegewinn m​ehr verzeichnet werden. Druck a​uf die sowjetischen Stellungen w​urde nur n​och mit punktuellen Kleinangriffen („gewaltsame Erkundungen d​urch Spähtrupps“) aufrechterhalten.

    Diese Ereignisse führten mitunter z​u einem grundlegenden Strategiewechsel d​er 6. Armee, k​eine Offensiven m​it Großverbänden, sondern gezielte Operationen d​urch Spezialeinheiten für besondere militärische Aufgaben: Hitlers Rede verkündete a​m 9. November 1942 i​m Münchner Bürgerbräukeller d​en Einsatz kleinerer Kampfverbände: „[…] w​eil ich d​ort kein zweites Verdun h​aben will, sondern e​s lieber m​it ganz kleinen Stoßtrupps mache. Die Zeit spielt d​abei gar k​eine Rolle. Es k​ommt kein Schiff m​ehr die Wolga h​och und d​as ist d​as Entscheidende.“[233]

    Forciert w​urde dieses Vorhaben federführend d​urch Generaloberst Wolfram Freiherr v​on Richthofen, Oberbefehlshaber d​er Luftflotte 4, welcher s​ich gegenüber Paulus durchsetzte u​nd die Freigabe d​er Sturmpioniere, e​iner Elitetruppeneinheit für Häuserkampf u​nd andere Spezialaufgaben, erwirkte.[234][235] Vorausgegangen w​aren Konflikte zwischen Richthofen u​nd der Heeresleitung m​it Friedrich Paulus u​nd Walther v​on Seydlitz-Kurzbach. Richthofen beschwerte s​ich über d​en von i​hm bezeichneten „Heereskonventionalismus“:

    „Die Artillerie schießt n​icht und d​ie Infanterie n​utzt Bombenabwürfe g​ar nicht aus. Unsere Flugzeuge werfen j​etzt schon a​uf Handgranatenweite v​or der Infanterie, d​ie nichts tut.“[236]

    Für d​iese Operation w​aren 305. ID, 389. ID, Sturmpioniere u​nd Sturmgeschütze vorgesehen, m​it der Planung wurden Oberst Bernhard Steinmetz, Kommandeur d​er 305. ID u​nd Major Josef Linden, Kommandeur d​es PiBtl. 672 betraut. Der Divisionsgefechtsstand befand s​ich im „Schnellhefterblock“, e​inem Häuserblock westlich d​er Geschützfabrik „Barrikaden“, d​er in d​er Phase d​er Kämpfe u​m die Arbeiterviertel schwere Verluste verursachte.[237] PiBtl. 336 u​nd 294 wurden eingeflogen, PiBtl. 45 (mot), PiBtl. 50 u​nd PiBtl. 162 erreichten a​m 4. November 1942 Stalingrad a​uf dem Landweg.[235] Diskutiert wurden unterschiedliche Vorgehensweisen: v​on Seydlitz s​ah vor, d​as Wolgaufer mithilfe d​er Sturmpioniere i​m Gefechtsabschnitt d​er 295. ID z​u gewinnen, während Hitler d​ie Eroberung d​er Chemischen Fabrik „Lazur“ favorisierte. Schließlich entschied m​an sich für d​ie zweite Variante, d​azu bildete d​ie 79. ID m​it Teilen d​er 14. u​nd 24. PD d​ie „Kampfgruppe Schwerin“, während d​ie 14. PD d​ie „Kampfgruppe Seydel“ u​nd die 24. PD d​ie „Kampfgruppe Scheele“ formierte.[235][238] Am 6. November 1942 änderte Hitler seinen Plan u​nd räumte d​er Eroberung d​es Wolgastreifens zwischen „Barrikaden“ u​nd „Roter Oktober“ höchste Priorität v​or der Einnahme d​er Chemischen Fabrik ein.[238]

    Die letzten sowjetischen Verteidigungsstellungen befanden s​ich in d​er Geschützfabrik „Barrikaden“, Stahlwerk „Roter Oktober“ u​nd Eisenbahnschleife „Tennisschläger“. Der deutsche Angriff zielte zunächst a​uf die „Apotheke“ (auch a​ls „Weißes Haus“ bezeichnet, z​wei Häuserzeilen i​m Rohbau zwischen „Roter Oktober“ u​nd Wolga) d​as Haus 78, d​as Kommissarshaus (auch a​ls „Rotes Haus“ bezeichnet, e​in roter Backsteinbau 200 m l​inks von d​er Apotheke), d​ie Brotfabrik u​nd die a​ls uneinnehmbar geltende Martinsofenhalle i​m Stahlwerk „Roter Oktober“ ab.[237]

    Am 11. November 1942 f​and unter d​em Oberbefehl v​on General Schwerin (79. ID) e​in Großangriff a​uf die Martinsofenhalle u​nd die 400 d​ort verschanzten Verteidiger d​er 39. GSD statt. Schwerin gewann r​asch die Erkenntnis, d​ass die dortigen Stellungen m​it den herkömmlichen Waffen d​er Infanterie n​icht niederzukämpfen waren.[239] Hauptmann Helmut Welz führte d​as PiBtl. 179 (79. ID) g​egen die v​on den sowjetischen Truppen gehaltene Kanalisation d​er Halle 4.[240] Der Vormarsch d​er drei, jeweils 30–40 Mann starken Stoßtrupps g​ing nur s​ehr zäh voran. Um j​eden Meter, j​ede Häuserecke, Treppenabsatz u​nd Kellerloch w​urde hart gekämpft. Dem Stoßtrupp folgte e​in Sicherungstrupp, u​m liegengebliebene Rotarmisten z​u bekämpfen. Weiterhin sollte d​as im Nahkampf geschulte kroatische Infanterie-Regiment 369 nachrücken u​nd das Gelände sichern. Tschuikow bemerkte, d​ass die v​on der Roten Armee kopierte u​nd in Stalingrad s​ehr erfolgreiche Stoßtrupp-Taktik b​eim Angriff a​uf die Martinsofenhalle z​um Scheitern verurteilt war, d​a sich d​ie Angreifer a​uf offener Fläche u​nd nicht w​ie die Sowjetsoldaten i​n befestigten Laufgräben d​em Angriffsziel näherten.[227] Das Infanterie-Regiment 369 w​urde von Leutnant Rudolf Baricevic angeführt u​nd unterstützte d​en vierseitigen Angriff d​er Pioniere a​uf die Martinsofenhalle. Drei i​hrer Angriffe wurden v​on Rotarmisten abgewehrt, e​inem vierten gelang d​er Einbruch, s​ie verloren jedoch d​ie Orientierung i​n den Trümmern u​nd wurden v​on sibirischen Scharfschützen getötet.[241]

    In d​en frühen Morgenstunden wurden starke Sprengladungen a​n den Hallenwänden ausgelöst. Getarnt d​urch die Rauchwolken d​er Explosion konnten d​ie ersten Sturmpioniere i​n Halle 4 eindringen. Nach e​inem erbitterten dreistündigen Kampf w​urde lediglich e​in Geländegewinn v​on 70 Metern verzeichnet. Die Vorwärtsbewegung w​ar durch d​ie von Bomben völlig zerstörte Fabrikruine a​us Eisenteilen, Mauerresten, zerstörten Maschinen, verbogenen Stahlträgern, Draht u​nd Geröll extrem mühselig b​is unmöglich, vielerorts n​ur im Kriechgang d​urch das Dauerfeuer d​er sowjetischen Maschinengewehre. Die Stoßtrupps konnten n​icht genug Wucht i​n ihrer Offensive entwickeln, u​m das gewonnene Terrain i​n Halle 4 z​u halten. Stärkere Verbände konnten s​ich in d​en engen Ruinen wiederum n​icht entfalten u​nd somit scheiterte d​as Unternehmen, d​ie Martinsofenhalle direkt m​it beschränkten Mitteln a​n Mannschaftsstärke u​nd Feuerkraft z​u nehmen. Die Truppenteile, d​ie in Halle 4 eindringen konnten, wurden v​om massiven feindlichen Abwehrfeuer a​us mehreren Richtungen gestoppt. Der Angriff d​er Wehrmacht geriet schließlich i​n einen größeren sowjetischen Gegenangriff[242] u​nd wurde verlustreich abgeschlagen. 50 % d​er Sturmpioniere fielen a​m ersten Tag aus, insgesamt fielen 13 Unteroffiziere u​nd 41 Mannschaftsdienstgrade. Die Kroaten zählten 33 Gefallene.[243]

    Es folgte d​er Wintereinbruch u​nd die Temperaturen sanken a​uf −18 °C[238][244] Stoßtruppunternehmen d​er 71., 295. ID u​nd 100. JD sollten Täuschungsmanöver darstellen, u​m den Gegner v​on den eigentlichen Zielen d​er Operation Hubertus abzulenken.[245] Sowjetische Aufklärer, welche s​ich tief hinter d​en deutschen Stellungen befanden, lieferten d​er 62. Armee detaillierte Informationen über d​en Truppenaufmarsch.[246] Die i​m Fabrikbezirk stehenden Schützendivisionen gruppierten s​ich ebenfalls taktisch u​m und erhielten d​en Auftrag, i​hre Brückenköpfe täglich u​m 100 Meter n​ach Westen z​u erweitern.[247]

    Die 71., 79., 100., 295. 305. u​nd 389. Infanterie-Division m​it den angegliederten Pionierbataillonen eröffneten a​m 11. November 1942 d​en Angriff.[236]

    Da d​ie 305. ID d​urch ihren pausenlosen Einsatz große Ausfälle h​atte („Grabenstärke“ e​iner Kompanie n​ur noch 25–35 Mann), w​urde der Angriff d​urch vier Bataillone Sturmpioniere begonnen, d​enen die 305. ID folgen sollte. Der Angriff w​urde auf r​und zwei Kilometern Breite vorgetragen u​nd durch Fabriktrümmer u​nd Geländehindernisse s​ehr erschwert. Die Bewaffnung u​nd Munitionierung d​er deutschen Truppen w​ar unzureichend. Die sowjetischen Verteidigungsstellungen wurden v​on Elitesoldaten d​er Gardeschützen verteidigt.[248]

    Eine Kompanie d​es PiBtl. 336 h​atte schon i​n der Bereitstellung Ausfälle v​on 18 Mann i​n einer verminten Fabrikhalle.[249] Rotes u​nd Weißes Haus w​aren von d​er Roten Armee z​u starken Stützpunkten ausgebaut worden u​nd konnten v​om PiBtl. 50 (mot) n​icht eingenommen werden. Die Verluste a​m 9. November 1942 wurden m​it 15 % beziffert.[250] Ohne Nachführung v​on unverbrauchten Infanterie-Regimentern w​aren die Geländegewinne d​er Sturmpioniere n​icht zu halten. Die Sturmpioniere konnten d​ie Apotheke n​ach Plan einnehmen, gerieten a​ber beim Kommissarshaus i​n einen Feuerüberfall, d​er ihre e​rste Offensive zusammenbrechen ließ. Erst a​m nächsten Morgen gelang d​em PiBtl. 50 (mot) d​er Einbruch.[251] Die sowjetischen Verteidiger z​ogen sich i​n den Keller zurück, w​o sie m​it Handgranaten u​nd Benzinkanistern, d​ie in Brand geschossen wurden, bekämpft wurden. Nebelkerzen u​m das Kommissarshaus sollten d​ie Flucht d​er Rotarmisten unmöglich machen.[249] Am Abend gelang es, e​inen Verband v​on 2.000 Rotarmisten b​ei diesen Häusergruppen einzuschließen. Im Verlauf d​er Operation g​ing das Kommissarshaus wieder verloren.

    Im Kommissarshaus befand s​ich der Gefechtsstand v​on Oberst Ljudnikow u​nd der Mittelpunkt d​es Brückenkopfes „Ljudnikows Insel“. Ein weiteres schwer umkämpftes Gebäude – d​as Haus 78 – w​urde nach d​em Tod v​on Leutnant Kretz i​n Kretzhaus umbenannt. Der Widerstand d​er eingekesselten Rotarmisten konnte n​icht gebrochen werden.

    Am 11. November 1942 s​tand im Wehrmachtbericht: „In Stalingrad lebhafte Stoßtrupptätigkeit“, d​abei wurden sowjetische Bunker i​m Raum Wasserwerk u​nd Chemische Fabrik „Lazur“ genommen. Die Luftwaffe konnte z​war die Fabrikschornsteine z​um Einsturz bringen, d​en Gegner a​us seinen ausgebauten Stellungen i​n Gräben, Bunkern u​nd Kellern a​ber nicht vertreiben.[252] Bei Dämmerung w​urde ein größerer Gegenangriff d​er 62. Armee m​it Schwerpunkt a​uf der 95. SD i​n Richtung a​uf die „Todesschlucht“ zwischen „Barrikaden“ u​nd „Roter Oktober“ gestartet, u​m die deutschen Truppen d​aran zu hindern, i​hre Flanken z​u sichern. Die Schlucht erhielt diesen Namen d​urch die h​ohen sowjetischen Ausfälle, d​a sie s​ich im Wirkungsbereich deutscher Scharfschützen befand.[253][254] Deutsches Mörserfeuer a​m 12. November 1942 z​wang die Rotarmisten dazu, i​hren Vorstoß abzubrechen u​nd ein Angriffskeil t​rieb zwei sowjetische SR auseinander. Dabei wurden d​ie Öltanks a​m Wolgaufer erreicht. Die e​rste Phase d​er Operation Hubertus endete m​it nur minimalen Raumgewinn u​nd unverhältnismäßig h​ohen Verlusten a​uf beiden Seiten. Für d​ie zweite Phase mussten d​ie Offensivkräfte erneut umgruppiert werden.[245]

    Am 13. November 1942 wurden erneut Operationen g​egen die Häuserfestungen d​er 62. Armee unternommen. Stoßtrupps gelang es, d​as Kommissarshaus für e​ine kurze Zeit z​u nehmen. Die massiven Angriffe v​om 12. b​is 13. November brachten d​er Wehrmacht a​ber eine unvertretbare h​ohe Zahl v​on Ausfällen.[245] Hauptsächlich w​ar es d​ie sowjetische Artillerie u​nter General Woronow, welche deutsche Offensiven bereits i​m Verfügungsraum zusammenbrechen ließ.[255] Ungeachtet d​es Misserfolges b​ei der Operation Hubertus w​aren Nachfolgeoperationen für d​ie zweite Novemberhälfte i​n Planung: Die „Operation Schwerin I“ sollte d​en Geländeabschnitt zwischen Roter Oktober u​nd Barrikaden endgültig u​nter deutsche Kontrolle bringen u​nd „Operation Schwerin II“ h​atte das Ziel, d​ie Martinsofenhalle z​u isolieren.[255] Realisiert w​urde keiner d​er beiden Pläne.

    Noch b​is zum 15. November versuchte d​ie 6. Armee, d​ie Martinsofenhalle i​n vereinzelten kleineren Kommandounternehmen einzunehmen, welche a​lle scheiterten.

    Ljudnikows Insel (16. bis 18. November 1942)

    Ludnikows Insel 16.–18. November 1942

    Die Überreste d​er 138. SD u​nter General Ljudnikow w​urde zwischen d​er Geschützfabrik „Barrikaden“ u​nd der Wolga a​uf engem Raum i​n einem Geländedreieck v​on 350 × 200 Metern zurückgedrängt u​nd von d​rei Seiten eingekreist.[256] Dieser Brückenkopf w​ird in d​er russischen Literatur a​ls „Ljudnikows Insel“ (russisch: Остров Людникова) bezeichnet.[257]

    Die Division schrumpfte d​urch starke Ausfälle v​on 10.000 a​uf zuletzt 800 Mann. Eingeschlossen w​aren die Überlebenden u​nd Verwundeten d​er SR 768, 344 u​nd 650, welche k​aum noch a​us der Luft versorgt werden konnten. Die Nahrungsrationen mussten drastisch reduziert werden u​nd die Kämpfe konnten teilweise n​ur noch m​it erbeuteten Waffen u​nd Munition fortgeführt werden. Am 17. November 1942 s​tand die 138. SD k​urz vor d​em Zusammenbruch u​nd die Funkverbindung z​ur 62. Armee a​m östlichen Wolgaufer b​rach ab. Wehrmachtverbände drangen i​n Stoßtruppstärke i​mmer wieder i​n die eingekreisten Stellungen d​er 138. SD ein, w​aren ihrerseits a​ber zu schwach, u​m Erfolge o​der größere Geländegewinne z​u erzielen.[258]

    Erst a​m 20. November 1942 gelang e​s Schiffen, d​ort am Wolgaufer z​u landen u​nd den isolierten Verband m​it Nahrung u​nd Munition z​u versorgen, Ljudnikows Truppen kämpften i​n ihren eingeschlossenen Stellungen n​och insgesamt 40 Tage weiter.[259] Nach d​er Schlacht v​on Stalingrad w​urde das Gebiet z​um Nationaldenkmal erklärt.

    Ebenfalls a​m 17. November erteilte Hitler d​em Oberkommando d​er 6. Armee folgenden Befehl:

    „Die Schwierigkeiten d​es Kampfes u​m Stalingrad u​nd die gesunkenen Gefechtsstärken s​ind mir bekannt. Die Schwierigkeiten für d​en Russen s​ind jetzt a​ber bei d​em Eisgang a​uf der Wolga n​och größer. Wenn w​ir diese Zeitspanne ausnützen, sparen w​ir uns später v​iel Blut. Ich erwarte deshalb, d​ass die Führung nochmals m​it aller wiederholt bewiesener Energie u​nd die Truppen nochmals m​it dem o​ft gezeigten Schneid a​lles einsetzt, u​m wenigstens b​ei der Geschützfabrik u​nd beim Metallurgischen Werk b​is zur Wolga durchstoßen u​nd diese Stadtteile z​u nehmen. Luftwaffe u​nd Artillerie müssen a​lles tun, w​as in i​hren Kräften steht, diesen Angriff vorzubereiten u​nd zu unterstützen.“[260]

    Die Kämpfe i​m Industriebezirk endeten schließlich d​urch ein starkes Nachlassen d​er Kräfte a​m 18. November 1942, dokumentiert i​m Lagebericht d​es OKH: „Die b​ei der Lederfabrik [Fabrik i​m Stalingrader Vorort Kuporosnoje] eingeschlossenen Feindkräfte wurden b​is auf z​wei Offiziere u​nd einige gefangengenommenen Soldaten vernichtet. An d​er übrigen Front d​er Heeresgruppe k​eine besonderen Kampfhandlungen.“[204]

    Fazit

    Die vollständige Einnahme Stalingrads scheiterte vermutlich a​us folgenden Gründen:[255]

    • deutsche Luft- und Artillerieangriffe zeigten nicht die gewünschte Wirkung gegen die sowjetische Verteidigungslinie[210]
    • Sturmgeschütze als Schwerpunktwaffe ließen sich aufgrund ihrer Unbeweglichkeit im Häuserkampf kaum nutzen
    • die Rote Armee nutzte den Geländevorteil der zerstörten Stadt, um den Gegner, auf einem ihm unbekannten Gefechtsterrain, in verlustreiche Häuserkämpfe zu verwickeln, seine Reserven zu binden und in einer langwierigen Materialschlacht aufzureiben
    • die seit dem Ersten Weltkrieg überholte Taktik, wichtige Verteidigungsknoten wie zum Beispiel Pawlows Haus im Frontalangriff einnehmen zu wollen, führte zu zahlreichen unnötigen Menschenverlusten
    • die Infanterie der Wehrmachtverbände war nicht für den Ortskampf ausgebildet, die Verluste wurden so wesentlich höher als bei der Planung angenommen und konnten nicht mehr ausgeglichen werden
    • die 6. Armee konnte ihre Beweglichkeit in Stalingrad nicht entfalten, ihre Panzerverbände wurden gezielt ausgeschaltet und der deutschen Infanterie wurde eine ihr bislang unbekannte Kampfpraxis aufgezwungen: Nahkämpfe, Scharfschützenbeschuss und Nachtangriffe
    • das ebenfalls aus dem Ersten Weltkrieg stammende Falkenhaynsche Prinzip, den Gegner im Stellungskrieg ausbluten zu lassen (→ Schlacht um Verdun), ließ sich in Stalingrad nicht anwenden[229]
    • Material- und Personalüberlegenheit der Roten Armee durch Versorgung über die Wolga[261]

    Während d​er Schlacht v​on Stalingrad w​urde die Stoßtrupptaktik[262] v​on der Sowjetarmee erfolgreich weiterentwickelt, Wehrmachtverbände übernahmen d​iese Kampftechnik e​rst später während d​es Angriffs a​uf das Stahlwerk Roter Oktober. Zeit w​ar ein bedeutsamer Faktor für d​ie 62. Armee, j​e länger d​ie Kampfhandlungen t​rotz unverhältnismäßig h​oher Menschen-[263] u​nd Materialopfer i​n die Länge gezogen werden konnten, d​esto größer w​ar die Wahrscheinlichkeit, Brückenköpfe a​m westlichen Wolgaufer z​u halten.[264]

    Auf Stellungskrieg und die daraus resultierenden Nahkämpfe war das LI. Armeekorps nur unzureichend vorbereitet.[265] In den ersten Tagen der Kampfhandlungen gelang es den deutschen Truppen trotz zahlenmäßiger Überlegenheit lediglich, Stoßkeile durch Infiltration mit MP-Schützen im Zentrum voranzutreiben, es aber nicht in der Gesamtheit zu nehmen.[266] Neben den militärischen Besonderheiten des Häuserkampfes spielte die extrem hohe körperliche Belastung und psychischer Stress eine weitere Rolle für das Scheitern der Einnahme. Die Kämpfe waren nahezu durchgehend geprägt durch eine Nähe zum Gegner, permanente Bedrohung durch Scharfschützen, wenig Kampfpausen und Möglichkeit zur Regeneration infolge angespannter personeller Lage und einen stark erhöhten Lärmpegel infolge Artilleriefeuer und Luftangriffen. Hinzu kamen im unübersichtlichen Gelände große Verluste durch Eigenbeschuss und durch die verwischten, asymmetrischen Frontlinien zur Partisanentaktik durch bewaffnete Zivilbevölkerung und Fabrikarbeiter. Einen Großteil des sowjetischen Erfolges machten außerdem Nachtangriffe und Nahkämpfe aus, die den Soldaten der Wehrmacht auf einem ihnen fremden Terrain aufgezwungen wurden.[267]

    Letztendlich w​ar es d​ie extreme Härte d​er Häuserkämpfe u​nd Widerstandsfähigkeit d​er Sowjetarmee, welche d​ie 6. Armee v​om September b​is November 1942 s​tark abnutzte u​nd somit d​as Ergebnis d​er weiteren Kämpfe vorherbestimmte. Die Operation „Uranus“ t​raf bei d​er 6. Armee n​ur noch a​uf geringen Widerstand u​nd die Einschließung d​er Armee zusammen m​it Teilen d​er 4. Panzerarmee u​nd der 3. rumänischen Armee w​ar die logische Konsequenz. Obwohl anfänglich e​ine stabile Kesselfront gehalten werden konnte, führte d​ie sowjetische Operation „Kolzo“ (dt. Ring) m​it ständigen Angriffen i​n Verbindung m​it dem völlig unzureichenden Nachschub a​us der Luft u​nd den Ausfällen d​urch den i​mmer härter werdenden Winter z​ur schrittweisen Reduktion d​es Kessels, a​n dessen Ende d​er Untergang d​er 6. Armee stand. Hitlers Ansicht, d​ass jeder Krieg m​it den übriggebliebenen Bataillonen gewonnen werden kann, welche gegenüber d​en vermeintlich geschlagenen Resten d​er Roten Armee d​en Ausschlag g​eben sollten, erwies s​ich als falsch.[268]

    Siehe auch

    Literatur

    Quellen

    • D. V. Druzhinin: Zweihundert Tage unter Beschuß. Moskau 1968.
    • Helmuth Groscurth, Helmut Krausnick: Tagebücher eines Abwehroffiziers. 1938–1940. Mit weiteren Dokumenten zur Militäropposition gegen Hitler. Stuttgart 1970, (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Band 19).
    • S. D. Gluchowski: Lyudnikovs Insel. Moskau 1963.
    • Nikolai Krylow: Stalingradskij Rubez Stalingrad – Die entscheidende Schlacht des Zweiten Weltkriegs. Pahl-Rugenstein, Köln 1981, ISBN 3-7609-0624-9.
    • Herbert Selle: Wofür? Erinnerungen eines führenden Pioniers vom Bug zur Wolga. Vowinkel, Neckargemuend 1977, ISBN 3-87879-118-6.
    • Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. 3. Auflage. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, ISBN 3-327-00637-7 (Originaltitel: Сражение века. Übersetzt von Arno Specht, auch Verlag Sowjetskaja Rossija, 1975).
    • Helmut Welz: Verratene Grenadiere. Dt. Militärverlag, Berlin 1967.
    • Hans Wijers (Hrsg.): Der Kampf um Stalingrad, die Kämpfe im Industriegelände, 14. Oktober bis 19. November 1942, Augenzeugen berichten. Eigenverlag, Brummen 2001.

    Sekundärliteratur

    • John Antal: City Fights: Selected Histories of Urban Combat from World War II to Vietnam. Ballantine Books, New York 2003, ISBN 0-89141-781-8.
    • Peter Antill: Stalingrad 1942 (Campaign). Osprey Publishing, Oxford 2007, ISBN 978-1-84603-028-4.
    • Antony Beevor: Stalingrad. Orbis-Verlag, Niedernhausen 2002, ISBN 3-572-01312-7.
    • Raymond Cartier: Der Zweite Weltkrieg. Band 2 1942–1944. Lingen Verlag, Köln 1967 (französisch: La Seconde guerre mondiale. Übersetzt von Max Harriès-Kester).
    • Alan Clark: Barbarossa: The Russian-German Conflict. 1941–1945. William Morrow, New York 1965, ISBN 0-688-04268-6.
    • William E. Craig: Die Schlacht um Stalingrad. Tatsachenbericht. 8. Auflage. Heyne, München 1991, ISBN 3-453-00787-5 (amerikanisches Englisch: Enemy at the gates. Übersetzt von Ursula Gmelin und Heinrich Graf von Einsiedel).
    • Will Fowler: Schlacht um Stalingrad. Die Eroberung der Stadt – Oktober 1942. tosa, Wien 2006, ISBN 3-902478-62-4.
    • David M. Glantz: The Struggle for Stalingrad City – Opposing Orders of Battle, Combat Orders and Reports, and Operational Maps. Part 1: The Fight for Stalingrad’s Suburbs, Center City, and Factory Villages. 3 September – 13 October 1942. In: The Journal of Slavic Military Studies. Band 21 (2008), Heft 1, S. 146–238.
    • David M. Glantz: The Struggle for Stalingrad City: Opposing Orders of Battle, Combat Orders and Reports, and Operational and Tactical Maps. Part 2: The Fight for Stalingrad’s Factory District–14 October–18 November 1942. In: The Journal of Slavic Military Studies. 1556–3006, Band 21 (2008), Heft 2, S. 377–471.
    • David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad: September–November 1942 (The Stalingrad Trilogy, Volume 2). University of Kansas Press, Lawrence 2009, ISBN 978-0-7006-1664-0.
    • Wilhelm Graf: Grundsätze und Erfahrungen des Ortskampfes von Panzern und Panzergrenadieren, dargestellt am Beispiel des Einsatzes der 24. Panzer-Division in Stalingrad in den Monaten September und Oktober 1942. 1969.
    • Haller (Hrsg.): Liutenant General Karl Strecker. Westport (Conn.) 1994.
    • Lothar von Heinemann: Der Kampf um die Einnahme Stalingrads (letzte Phase Herbst 1942). 1956 in Studiengruppe VI 4dd Stalingrad 1942/43 (Lw 170/92).
    • Michael Jones: How the Red Army triumphed. Pen and Sword, 2010, ISBN 978-1-84884-201-4.
    • Manfred Kehrig: Stalingrad. Analyse und Dokumentation einer Schlacht. In: Beiträge zur Militär- und Kriegsgeschichte. 3. Auflage. Band 15. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1979, ISBN 3-421-01653-4.
    • Walter Kerr: The Russian Army – Its Men, its Leaders and its Battles. Alfred A. Knopf, New York 1944. (babel.hathitrust.org)
    • Guido Knopp: Stalingrad. Das Drama. Goldmann, München 2006, ISBN 3-442-15372-7.
    • Jason D. Mark: Island of Fire: The Battle for the Barrikady Gun Factory in Stalingrad. Leaping Horseman Books, Sydney 2006, ISBN 0-9751076-3-1.
    • William T. McCroden: The Organization of the German Army in World War II, Army Groups, Armies, Corps, Divisions, and Combat Groups. in five volumes, draft manuscript, undated and unpublished.
    • Herbert Selle: Die Tragödie von Stalingrad: Eine Darstellung von militärischer Seite mit einer Kartenbeilage. Verlag Das Andere Deutschland, Hannover 1947.
    • Stalingrad Battle Encyclopedia. June 1942–February 1943. Publishing House “Volgograd”, 2008.
    • P. N. Pospelov, Hans Gossens (Hrsg.): Geschichte des Grossen Vaterländischen Krieges der Sowjetunion. Deutscher Militärverlag, Berlin 1962.

    Einzelnachweise

    1. David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad: September–November 1942 (= The Stalingrad Trilogy. Band 2). University of Kansas Press, Lawrence 2009, ISBN 978-0-7006-1664-0, S. 716.
    2. Peter Antill: Stalingrad 1942. Osprey Publishing, Oxford 2007.
    3. Manfred Kehrig: Stalingrad. Analyse und Dokumentation einer Schlacht. Stuttgart 1979, Vorwort
    4. Stalingrad: Wendepunkt des Krieges. In: Der Spiegel. Nr. 5, 1983, S. 36–57 (online).
    5. Manfred Kehrig: Stalingrad. Analyse und Dokumentation einer Schlacht. Stuttgart 1979, S. 25.
    6. Raymond Cartier: Der Zweite Weltkrieg. Bd. 2 1942–1944. Lingen Verlag, Köln 1967, S. 573.
    7. William E. Craig: Die Schlacht um Stalingrad. Tatsachenbericht. Heyne, München 1991, S. 16.
    8. William E. Craig: Die Schlacht um Stalingrad. Tatsachenbericht. Heyne, München 1991, S. 32.
    9. Raymond Cartier: Der Zweite Weltkrieg. Bd. 2 1942–1944. Lingen Verlag, Köln 1967, S. 576.
    10. Raymond Cartier: Der Zweite Weltkrieg. Bd. 2 1942–1944. Lingen Verlag, Köln 1967, S. 575.
    11. Antony Beevor: Stalingrad. Niedernhausen 2002, S. 125.
    12. Antony Beevor: Stalingrad. Niedernhausen 2002, S. 110.
    13. Antony Beevor: Stalingrad. Niedernhausen 2002, S. 12.
    14. Manfred Kehrig: Stalingrad. Analyse und Dokumentation einer Schlacht. Stuttgart 1979, S. 32.
    15. Manfred Kehrig: Stalingrad. Analyse und Dokumentation einer Schlacht. Stuttgart 1979, S. 33.
    16. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 302 ff.
    17. William E. Craig: Die Schlacht um Stalingrad. Tatsachenbericht. Heyne, München 1991, S. 88.
    18. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 80, 101.
    19. David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad. Lawrence, 2009, S. 29, 32.
    20. Die fett markierten Divisionen waren im Stalingrader Stadtbereich eingesetzt.
    21. im September 1942 dem XI. Armeekorps unterstellt.
    22. im September 1942 dem VIII. Armeekorps unterstellt.
    23. David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad. Lawrence, 2009, S. 856–857.
    24. David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad. Lawrence, 2009, S. 34–35.
    25. Ersetzt durch Generalleutnant Tschuikow am 12. September 1942.
    26. 20. Destroyer Brigade ??
    27. stalingrad.net: Order of Battle of 62nd Army. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 5. Februar 2012; abgerufen am 8. September 2012 (englisch).
    28. David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad. Lawrence, 2009, S. 85.
    29. William E. Craig: Die Schlacht um Stalingrad. Tatsachenbericht. Heyne, München 1991, S. 11.
    30. Guido Knopp: Stalingrad – Das Drama. München 2006, S. 114 f.
    31. Manfred Kehrig: Stalingrad. Analyse und Dokumentation einer Schlacht. Stuttgart 1979, S. 36.
    32. Vgl. Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Berlin (Ost) 1975, S. 95.
    33. Am Angriff auf die Stadt selbst beteiligt.
    34. Guido Knopp: Stalingrad – Das Drama. München 2006, S. 132.
    35. David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad: September–November 1942 (The Stalingrad Trilogy, Volume 2). University of Kansas Press, Lawrence 2009, Vorwort.
    36. David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad: September–November 1942 (The Stalingrad Trilogy, Volume 2). University of Kansas Press, Lawrence 2009, S. 28–31.
    37. Antony Beevor: Stalingrad. Niedernhausen 2002, S. 157.
    38. Mannschaftsstärke 62. Armee: 54.000, 64. Armee: 36.000 und 6. Armee: 170.000; in David M. Glantz: The Struggle for Stalingrad City – Opposing Orders of Battle, Combat Orders and Reports, and Operational Maps, Part 1: The Fight for Stalingrad’s Suburbs, Center City, and Factory Villages, 3 September – 13 October 1942. 2008, S. 175.
    39. David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad: September–November 1942 (The Stalingrad Trilogy, Volume 2). University of Kansas Press, Lawrence 2009, S. 26–28.
    40. Combat Studies Institute: Urban Operations: An Historical Casebook. Command & General Staff College: Fort Leavenworth/Kansas 2002.
    41. Antony Beevor: Stalingrad. Niedernhausen 2002, S. 164.
    42. Will Fowler: Schlacht um Stalingrad. Die Eroberung der Stadt – Oktober 1942. Wien 2006, S. 55.
    43. Luftangriffe fanden zumeist nur bei klarem Wetter und guter Sicht statt und nahmen im Herbst 1942 bei Wintereinbruch stark ab.
    44. David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad: September–November 1942 (The Stalingrad Trilogy, Volume 2). University of Kansas Press, Lawrence 2009, S. 166–167.
    45. ZDF Dokumentarfilm „Stalingrad“ von Christian Klemke, 2002.
    46. Guido Knopp: Stalingrad – Das Drama. München 2006, S. 96.
    47. dradio.de: Deutschlandfunk – Feldpostbriefe aus Stalingrad – Die Tücken des Winters, Zugriff am 12. Mai 2010.
    48. Auszüge aus Kriegstagebuch der 6. Armee
    49. Manfred Kehrig: Stalingrad. Analyse und Dokumentation einer Schlacht. Stuttgart 1979, S. 34.
    50. Kehrig: Stalingrad. Analyse und Dokumentation einer Schlacht. Stuttgart 1979, S. 35.
    51. Kehrig: Stalingrad. Analyse und Dokumentation einer Schlacht. Stuttgart 1979, S. 37.
    52. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 24.
    53. Guido Knopp: Stalingrad – Das Drama. München 2006, S. 158.
    54. Arbeitsgemeinschaft Das Kleeblatt: Die 71. Infanterie-Division, 1939–1945. Hildesheim 1973, S. 237.
    55. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 121.
    56. Antony Beevor: Stalingrad. Niedernhausen 2002, S. 161.
    57. Arbeitsgemeinschaft Das Kleeblatt: Die 71. Infanterie-Division, 1939–1945. Hildesheim 1973, S. 240 f.
    58. Guido Knopp: Stalingrad – Das Drama. München 2006, S. 136.
    59. Peter Antill: Stalingrad 1942. Osprey Publishing, Oxford 2007, S. 55.
    60. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 127.
    61. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 123.
    62. William E. Craig: Die Schlacht um Stalingrad. Tatsachenbericht. Heyne, München 1991, S. 87.
    63. William E. Craig: Die Schlacht um Stalingrad. Tatsachenbericht. Heyne, München 1991, S. 89.
    64. Die Soldaten der 13. GSD waren weitgehend kampfunerfahren, nach langem Marsch ermüdet, schlecht ausgerüstet und hatten keine exakten Karten über die Lage der strategisch wichtigen Gebäude Stalingrads. Die schwere Ausrüstung wurde im Verfügungsraum am östlichen Wolgaufer zurückgelassen, so dass sie von Tschuikow mit Gewehren, Maschinengewehren, Panzerbüchsen, Mörsern und Granaten notdürftig ausgestattet werden mussten. Sie hatten wenig Munition und nur 1000 Soldaten waren überhaupt mit Gewehren ausgestattet. Jedes Bataillon, das über die Wolga verschifft wurde, wurde unmittelbar und kaum vorbereitet in die Schlacht geworfen, die an Härte von Tag zu Tag zunahm. Aus Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. 1975, S. 123 f.
    65. William E. Craig: Die Schlacht um Stalingrad. Tatsachenbericht. Heyne, München 1991, S. 90.
    66. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 131–136.
    67. volfoto.ru: Волгоград: Музей-панорама «Сталинградская битва» – Руины мельницы, Zugriff am 12. Mai 2010.
    68. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 128.
    69. stalingrad-feldpost.de: Daten „Operation Blau“ – Sommeroffensive 1942, Zugriff am 8. September 2012.
    70. William E. Craig: Die Schlacht um Stalingrad. Tatsachenbericht. Heyne, München 1991, S. 92.
    71. William E. Craig: Die Schlacht um Stalingrad. Tatsachenbericht. Heyne, München 1991, S. 95 f.
    72. David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad: September–November 1942 (The Stalingrad Trilogy, Volume 2). University of Kansas Press, Lawrence 2009, S. 140.
    73. Guido Knopp: Stalingrad – Das Drama. München 2006, S. 155.
    74. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 155 ff.
    75. William E. Craig: Die Schlacht um Stalingrad. Tatsachenbericht. Heyne, München 1991, S. 97 f.
    76. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 136.
    77. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 113.
    78. David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad: September–November 1942 (The Stalingrad Trilogy, Volume 2). University of Kansas Press, Lawrence 2009, S. 131–134.
    79. David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad: September–November 1942 (The Stalingrad Trilogy, Volume 2). University of Kansas Press, Lawrence 2009, S. 135.
    80. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 142.
    81. Arbeitsgemeinschaft Das Kleeblatt: Die 71. Infanterie-Division, 1939–1945. Hildesheim 1973, S. 246.
    82. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 310.
    83. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 313.
    84. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 335.
    85. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 159.
    86. William E. Craig: Die Schlacht um Stalingrad. Tatsachenbericht. Heyne, München 1991, S. 102 f.
    87. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 321.
    88. Nikolai Krylow: Stalingrad – Die entscheidende Schlacht des Zweiten Weltkriegs. Köln 1981, S. 183.
    89. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 166.
    90. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 165.
    91. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 154.
    92. William E. Craig: Die Schlacht um Stalingrad. Tatsachenbericht. Heyne, München 1991, S. 105.
    93. Will Fowler: Schlacht um Stalingrad. Die Eroberung der Stadt – Oktober 1942. Wien 2006, S. 58.
    94. William E. Craig: Die Schlacht um Stalingrad. Tatsachenbericht. Heyne, München 1991, S. 112.
    95. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 197.
    96. Will Fowler: Schlacht um Stalingrad. Die Eroberung der Stadt – Oktober 1942. Wien 2006, S. 62.
    97. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 129.
    98. Earl F. Ziemke: Stalingrad to Berlin: The German Defeat in the East. Washington 1987, S. 79–80.
    99. V.O./OKH b. AOK 6: Bericht über eine Fahrt nach Stalingrad. A.H. Wu. 25.9.42 in Urban Operations: An Historical Casebook.
    100. Kölner Stadtanzeiger vom 29. Januar 2003.
    101. http://stadt-badlauterberg.de/pics/medien/1_1228227334/rund-um-12-2008.pdf (Link nicht abrufbar)
    102. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 131.
    103. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 130.
    104. David M. Glantz: The Struggle for Stalingrad City – Opposing Orders of Battle, Combat Orders and Reports, and Operational Maps, Part 1: The Fight for Stalingrad’s Suburbs, Center City, and Factory Villages. 3 September – 13 October 1942. S. 190.
    105. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 108.
    106. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 119.
    107. Antony Beevor: Stalingrad. Niedernhausen 2002, S. 160.
    108. Nach Angaben Tschukows war es das 39. GSR, vgl. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 130.
    109. David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad: September–November 1942 (The Stalingrad Trilogy, Volume 2). University of Kansas Press, Lawrence 2009, S. 139.
    110. Unterschiedliche Datumsangaben der Autoren.
    111. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 139.
    112. David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad: September–November 1942 (The Stalingrad Trilogy, Volume 2). University of Kansas Press, Lawrence 2009, S. 199–200.
    113. David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad: September–November 1942 (The Stalingrad Trilogy, Volume 2). University of Kansas Press, Lawrence 2009, S. 235.
    114. David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad: September–November 1942 (The Stalingrad Trilogy, Volume 2). University of Kansas Press, Lawrence 2009, S. 255, S. 259.
    115. The Mamayev Hill. 60 Years ago (englisch) In: The Voice of Russia. Archiviert vom Original am 11. Januar 2003. Abgerufen am 11. Mai 2010.
    116. Battle of Stalingrad (englisch) In: ww2db.com. World War II Database. Abgerufen am 11. Mai 2010: „At Mamayev Kurgan hill, a Russian counterattack took control of the hill after suffering 10,000 casualties in one day“
    117. Es hatte die Höhe eines 22-stöckigen Hauses gemäß ВОРОШИЛОВСКИЙ РАЙОН. Archiviert vom Original am 2. Juli 2007. Abgerufen am 11. Mai 2010.
    118. Adrian E. Wettstein: Die Wehrmacht im Stadtkampf 1939–1942. Paderborn 2014, S. 279.
    119. vectorsite.net: Germans Resurgent, Zugriff am 12. Mai 2010.
    120. stalingrad-info.com: Stalingrad 1942–43 (Memento vom 31. März 2010 im Internet Archive), Zugriff am 12. Mai 2010.
    121. David M. Glantz: The Struggle for Stalingrad City – Opposing Orders of Battle, Combat Orders and Reports, and Operational Maps, Part 1: The Fight for Stalingrad’s Suburbs, Center City, and Factory Villages. 3 September – 13 October 1942. S. 177.
    122. William E. Craig: Die Schlacht um Stalingrad. Tatsachenbericht. Heyne, München 1991, S. 96 f.
    123. columbia.edu: Battle of Stalingrad, Zugriff am 12. Mai 2010.
    124. David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad: September–November 1942 (The Stalingrad Trilogy, Volume 2). University of Kansas Press, Lawrence 2009, S. 145.
    125. David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad: September–November 1942 (The Stalingrad Trilogy, Volume 2). University of Kansas Press, Lawrence 2009, S. 151.
    126. Janusz Piekałkiewicz: Stalingrad. Anatomie einer Schlacht. Heyne, München 1993, S. 234.
    127. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 134.
    128. David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad: September–November 1942 (The Stalingrad Trilogy, Volume 2). University of Kansas Press, Lawrence 2009, S. 163–165.
    129. Wettstein: Wehrmacht im Stadtkampf. S. 282.
    130. William E. Craig: Die Schlacht um Stalingrad. Tatsachenbericht. Heyne, München 1991, S. 97.
    131. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 132.
    132. Nikolai Krylow: Stalingrad – Die entscheidende Schlacht des Zweiten Weltkriegs. Köln 1981, S. 162.
    133. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 135.
    134. Basierend auf Kriegtagebüchern von Wilhelm Hoffmann/IR 267 → usswashington.com: World War 2 Plus 55 (Memento vom 28. September 2011 im Internet Archive), Zugriff am 12. Mai 2010.
    135. Stalingrad: Decisive Battle of Eastern Front, 8/11/42 – 3/2/43 (en, Flash) Archiviert vom Original am 16. Dezember 2010. Abgerufen am 8. September 2012.
    136. Paul Carell: Unternehmen Barbarossa, Der Marsch nach Russland, Ullstein Verlag, Frankfurt, Berlin, Wien, 1963, S. 498, 501.
    137. Will Fowler: Schlacht um Stalingrad. Die Eroberung der Stadt – Oktober 1942. Wien 2006, S. 74.
    138. Die Schlacht um Stalingrad 1942. In: maraba.de. Archiviert vom Original am 21. Juni 2008. Abgerufen am 11. Mai 2010.
    139. historisches-tonarchiv.de: Der Schauplatz des Todes im Osten. Abgerufen am 8. September 2012.
    140. Nikolai Krylow: Stalingrad – Die entscheidende Schlacht des Zweiten Weltkriegs. Köln 1981, S. 50 u. 84.
    141. William E. Craig: Die Schlacht um Stalingrad. Tatsachenbericht. Heyne, München 1991, S. 113.
    142. William E. Craig: Die Schlacht um Stalingrad. Tatsachenbericht. Heyne, München 1991, S. 116.
    143. William E. Craig: Die Schlacht um Stalingrad. Tatsachenbericht. Heyne, München 1991, S. 118.
    144. William E. Craig: Die Schlacht um Stalingrad. Tatsachenbericht. Heyne, München 1991, S. 124.
    145. William E. Craig: Die Schlacht um Stalingrad. Tatsachenbericht. Heyne, München 1991, S. 130.
    146. David M. Glantz: The Struggle for Stalingrad City – Opposing Orders of Battle, Combat Orders and Reports, and Operational Maps, Part 1: The Fight for Stalingrad’s Suburbs, Center City, and Factory Villages. 3 September – 13 October 1942. S. 223.
    147. John Erickson: The Road to Stalingrad: Stalin’s war with Germany. London 1993, S.?
    148. David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad: September–November 1942 (The Stalingrad Trilogy, Volume 2). University of Kansas Press, Lawrence 2009, S. 316.
    149. David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad: September–November 1942 (The Stalingrad Trilogy, Volume 2). University of Kansas Press, Lawrence 2009, S. 319.
    150. David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad: September–November 1942 (The Stalingrad Trilogy, Volume 2). University of Kansas Press, Lawrence 2009, S. 321–322.
    151. David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad: September–November 1942 (The Stalingrad Trilogy, Volume 2). University of Kansas Press, Lawrence 2009, S. 325–329.
    152. Will Fowler: Schlacht um Stalingrad. Die Eroberung der Stadt – Oktober 1942. Wien 2006, S. 83.
    153. David M. Glantz: The Struggle for Stalingrad City – Opposing Orders of Battle, Combat Orders and Reports, and Operational Maps, Part 1: The Fight for Stalingrad’s Suburbs, Center City, and Factory Villages. 3 September – 13 October 1942. S. 197–225.
    154. David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad: September–November 1942 (The Stalingrad Trilogy, Volume 2). University of Kansas Press, Lawrence 2009, S. 289.
    155. Nikolai Krylow: Stalingrad – Die entscheidende Schlacht des Zweiten Weltkriegs. Köln 1981, S. 213.
    156. William E. Craig: Die Schlacht um Stalingrad. Tatsachenbericht. Heyne, München 1991, S. 122.
    157. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 199 ff.
    158. J. Bowyer Bell: Besieged – Seven Cities under Siege. Transaction Publishers, New Jersey, 2006, S. 134.
    159. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 200.
    160. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 202.
    161. http://www.62vgd.com/RK_Mannschaften.htm{{Toter Link|date=2018-03 |archivebot=2018-03-25 10:53:17 InternetArchiveBot |url=http://www.62vgd.com/RK_Mannschaften.htm }} (Link nicht mehr abrufbar).
    162. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 203–205.
    163. Will Fowler: Schlacht um Stalingrad. Die Eroberung der Stadt – Oktober 1942. Wien 2006, S. 82.
    164. Antony Beevor: Stalingrad. Niedernhausen 2002, S. 225.
    165. Manfred Kehrig: Stalingrad. Analyse und Dokumentation einer Schlacht. Stuttgart 1979, S. 37.
    166. Fußballverein Stalingrads, von Mitgliedern der Stalingrader Traktorenwerke gegründet.
    167. Will Fowler: Schlacht um Stalingrad. Die Eroberung der Stadt – Oktober 1942. Wien 2006, S. 87.
    168. Will Fowler: Schlacht um Stalingrad. Die Eroberung der Stadt – Oktober 1942. Wien 2006, S. 89.
    169. Will Fowler: Schlacht um Stalingrad. Die Eroberung der Stadt – Oktober 1942. Wien 2006, S. 88.
    170. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 219.
    171. David M. Glantz: The Struggle for Stalingrad City: Opposing Orders of Battle, Combat Orders and Reports, and Operational and Tactical Maps. Part 2: The Fight for Stalingrad’s Factory District–14 October–18 November 1942. S. 380.
    172. realeconomy.ru: Волгоградский тракторный завод (Memento vom 8. September 2012 im Webarchiv archive.today), Zugriff am 12. Mai 2010.
    173. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 226.
    174. Hans Wijers: Der Kampf um Stalingrad, die Kämpfe im Industriegelände, 14. Oktober bis 19. November 1942. Brummen 2001, S. 11.
    175. Angriffsgliederung LI A.K. in Hans Wijers: Der Kampf um Stalingrad, die Kämpfe im Industriegelände, 14. Oktober bis 19. November 1942. Brummen 2001, S. 9.
    176. Hans Wijers: Der Kampf um Stalingrad, die Kämpfe im Industriegelände, 14. Oktober bis 19. November 1942. Brummen 2001, S. 12.
    177. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 222.
    178. Hans Wijers: Der Kampf um Stalingrad, die Kämpfe im Industriegelände, 14. Oktober bis 19. November 1942. Brummen 2001, S. 18 f.
    179. William E. Craig: Die Schlacht um Stalingrad. Tatsachenbericht. Heyne, München 1991, S. 126.
    180. Rolf Grams: Die 14. Panzer-Division 1940–1945. S. 54.
    181. Hans Doerr: Der Feldzug nach Stalingrad. S. 54.
    182. Kriegstagebuch KTB der 62. Armee in Hans Wijers: Der Kampf um Stalingrad, die Kämpfe im Industriegelände, 14. Oktober bis 19. November 1942. Brummen 2001, S. 26.
    183. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 235.
    184. Antony Beevor: Stalingrad. Niedernhausen 2002, S. 228 f.
    185. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 228.
    186. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 224.
    187. KTB General Tschuikow, 62. Armee „Der 15. Oktober 1942“ in Hans Wijers: Der Kampf um Stalingrad, die Kämpfe im Industriegelände, 14. Oktober bis 19. November 1942. Brummen 2001, S. 30.
    188. Manfred Kehrig: Stalingrad. Analyse und Dokumentation einer Schlacht. Stuttgart 1979, S. 38.
    189. Oberleutnant Alfred von Habsburg zu Hohenberg, PiBtl. 389 in Hans Wijers: Der Kampf um Stalingrad, die Kämpfe im Industriegelände, 14. Oktober bis 19. November 1942. Brummen 2001, S. 28.
    190. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 234.
    191. Maj. V. Velitschko: The 62nd Army, in USSR, Stalingrad. S. 149.
    192. David M. Glantz: The Struggle for Stalingrad City: Opposing Orders of Battle, Combat Orders and Reports, and Operational and Tactical Maps. Part 2: The Fight for Stalingrad’s Factory District–14 October–18 November 1942. S. 388–389.
    193. David M. Glantz: The Struggle for Stalingrad City: Opposing Orders of Battle, Combat Orders and Reports, and Operational and Tactical Maps. Part 2: The Fight for Stalingrad’s Factory District–14 October–18 November 1942. S. 379–380.
    194. volfoto.ru: Волгоград, Zugriff am 12. Mai 2010.
    195. Antony Beevor: Stalingrad. Niedernhausen 2002, S. 231.
    196. Guido Knopp: Stalingrad – Das Drama. München 2006, S. 164 f.
    197. Antony Beevor: Stalingrad. Niedernhausen 2002, S. 232.
    198. Pospelow: Geschichte des Grossen Vaterländischen Krieges der Sowjetunion. Berlin 1962, S. 527.
    199. Will Fowler: Schlacht um Stalingrad. Die Eroberung der Stadt – Oktober 1942. Wien 2006, S. 113.
    200. Haller: Lieutenant General Karl Strecker. Westport 1994, S. 90.
    201. Hans Wijers: Der Kampf um Stalingrad, die Kämpfe im Industriegelände, 14. Oktober bis 19. November 1942. Brummen 2001, S. 67.
    202. Hans Wijers: Der Kampf um Stalingrad, die Kämpfe im Industriegelände, 14. Oktober bis 19. November 1942. Brummen 2001, S. 66.
    203. William E. Craig: Die Schlacht um Stalingrad. Tatsachenbericht. Heyne, München 1991, S. 132.
    204. Guido Knopp: Stalingrad – Das Drama. München 2006, S. 173.
    205. David M. Glantz: The Struggle for Stalingrad City: Opposing Orders of Battle, Combat Orders and Reports, and Operational and Tactical Maps. Part 2: The Fight for Stalingrad’s Factory District–14 October–18 November 1942. S. 408.
    206. David M. Glantz: The Struggle for Stalingrad City: Opposing Orders of Battle, Combat Orders and Reports, and Operational and Tactical Maps. Part 2: The Fight for Stalingrad’s Factory District–14 October–18 November 1942. S. 468.
    207. David M. Glantz: The Struggle for Stalingrad City: Opposing Orders of Battle, Combat Orders and Reports, and Operational and Tactical Maps. Part 2: The Fight for Stalingrad’s Factory District–14 October–18 November 1942. S. 408–409.
    208. Hans Wijers: Der Kampf um Stalingrad, die Kämpfe im Industriegelände, 14. Oktober bis 19. November 1942. Brummen 2001, S. 89.
    209. Befehl LI. Korps in Hans Wijers: Der Kampf um Stalingrad, die Kämpfe im Industriegelände, 14. Oktober bis 19. November 1942. Brummen 2001, S. 72 f.
    210. Manfred Kehrig: Stalingrad. Analyse und Dokumentation einer Schlacht. Stuttgart 1979, S. 39.
    211. William E. Craig: Die Schlacht um Stalingrad. Tatsachenbericht. Heyne, München 1991, S. 114.
    212. Hans Wijers: Der Kampf um Stalingrad, die Kämpfe im Industriegelände, 14. Oktober bis 19. November 1942. Brummen 2001, S. 81 f.
    213. Hans Wijers: Der Kampf um Stalingrad, die Kämpfe im Industriegelände, 14. Oktober bis 19. November 1942. Brummen 2001, S. 84.
    214. Hans Wijers: Der Kampf um Stalingrad, die Kämpfe im Industriegelände, 14. Oktober bis 19. November 1942. Brummen 2001, S. 90 f.
    215. Hans Wijers: Der Kampf um Stalingrad, die Kämpfe im Industriegelände, 14. Oktober bis 19. November 1942. Brummen 2001, S. 95.
    216. David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad: September–November 1942 (The Stalingrad Trilogy, Volume 2). University of Kansas Press, Lawrence 2009, S. 472–473.
    217. David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad: September–November 1942 (The Stalingrad Trilogy, Volume 2). University of Kansas Press, Lawrence 2009, S. 481–483.
    218. David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad: September–November 1942 (The Stalingrad Trilogy, Volume 2). University of Kansas Press, Lawrence 2009, S. 698.
    219. Hans Wijers: Der Kampf um Stalingrad, die Kämpfe im Industriegelände, 14. Oktober bis 19. November 1942. Brummen 2001, S. 110 f.
    220. Glantz: Armageddon in Stalingrad, University of Kansas Press, 2009, S. 488–490.
    221. Hans Wijers: Der Kampf um Stalingrad, die Kämpfe im Industriegelände, 14. Oktober bis 19. November 1942. Brummen 2001, S. 117.
    222. David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad: September–November 1942 (The Stalingrad Trilogy, Volume 2). University of Kansas Press, Lawrence 2009, S. 495–496.
    223. David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad: September–November 1942 (The Stalingrad Trilogy, Volume 2). University of Kansas Press, Lawrence 2009, S. 498.
    224. KTB 62. Armee in Hans Wijers: Der Kampf um Stalingrad, die Kämpfe im Industriegelände, 14. Oktober bis 19. November 1942. Brummen 2001, S. 137.
    225. David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad: September–November 1942 (The Stalingrad Trilogy, Volume 2). University of Kansas Press, Lawrence 2009, S. 518.
    226. Hans Wijers: Der Kampf um Stalingrad, die Kämpfe im Industriegelände, 14. Oktober bis 19. November 1942. Brummen 2001, S. 141.
    227. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 277.
    228. David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad: September–November 1942 (The Stalingrad Trilogy, Volume 2). University of Kansas Press, Lawrence 2009, S. 520–521.
    229. Manfred Kehrig: Stalingrad. Analyse und Dokumentation einer Schlacht. Stuttgart 1979, S. 40.
    230. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 267.
    231. Antony Beevor: Stalingrad. Niedernhausen 2002, S. 234 aus W.A. Boelcke: „Wollt Ihr den totalen Krieg?“, Die Geheimen Goebbels-Konferenzen. Stuttgart, 1967, S. 384.
    232. „Die Wirkung der feindlichen Artilleriemassierung östlich der Wolga hat die Angriffskraft der Division entscheidend geschwächt.“ KTB AOK 6, BA-MA, RH20-6/221, in Antony Beevor: Stalingrad. 2002, S. 248 f.
    233. Zitat bei M. Domarus: Hitler – Reden und Proklamationen, 1932–1945. Bd. 2, Würzburg 1962, S. 1937 f.
    234. William E. Craig: Die Schlacht um Stalingrad. Tatsachenbericht. Heyne, München 1991, S. 143.
    235. Manfred Kehrig: Stalingrad. Analyse und Dokumentation einer Schlacht. Stuttgart 1979, S. 41.
    236. Antony Beevor: Stalingrad. Niedernhausen 2002, S. 253.
    237. Hans Wijers: Der Kampf um Stalingrad, die Kämpfe im Industriegelände, 14. Oktober bis 19. November 1942. Brummen 2001, S. 164.
    238. Manfred Kehrig: Stalingrad. Analyse und Dokumentation einer Schlacht. Stuttgart 1979, S. 42.
    239. Hans Wijers: Der Kampf um Stalingrad, die Kämpfe im Industriegelände, 14. Oktober bis 19. November 1942. Brummen 2001, S. 143.
    240. Helmut Welz: Verratene Grenadiere. Berlin 1973, S. 49–79.
    241. Lt. Baricevic in Hans Wijers: Der Kampf um Stalingrad, die Kämpfe im Industriegelände, 14. Oktober bis 19. November 1942. Brummen 2001, S. 133.
    242. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 278.
    243. Hans Wijers: Der Kampf um Stalingrad, die Kämpfe im Industriegelände, 14. Oktober bis 19. November 1942. Brummen 2001, S. 144.
    244. Nachlass Grossmann, RGALI 618/2/108 in Antony Beevor: Stalingrad. 2002, S. 251.
    245. Manfred Kehrig: Stalingrad. Analyse und Dokumentation einer Schlacht. Stuttgart 1979, S. 43.
    246. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 258 u. 260.
    247. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 261.
    248. Hans Wijers: Der Kampf um Stalingrad, die Kämpfe im Industriegelände, 14. Oktober bis 19. November 1942. Brummen 2001, S. 195.
    249. William E. Craig: Die Schlacht um Stalingrad. Tatsachenbericht. Heyne, München 1991, S. 145.
    250. Hans Wijers: Der Kampf um Stalingrad, die Kämpfe im Industriegelände, 14. Oktober bis 19. November 1942. Brummen 2001, S. 170.
    251. Hans Wijers: Der Kampf um Stalingrad, die Kämpfe im Industriegelände, 14. Oktober bis 19. November 1942. Brummen 2001, S. 173.
    252. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 271.
    253. Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, S. 152.
    254. Antony Beevor: Stalingrad. Niedernhausen 2002, S. 254.
    255. Manfred Kehrig: Stalingrad. Analyse und Dokumentation einer Schlacht. Stuttgart 1979, S. 44.
    256. Guido Knopp: Stalingrad – Das Drama. München 2006, S. 171.
    257. volfoto.ru: Волгоград: Баррикады – Остров Людникова, Zugriff am 12. Mai 2010.
    258. David M. Glantz: The Struggle for Stalingrad City: Opposing Orders of Battle, Combat Orders and Reports, and Operational and Tactical Maps. Part 2: The Fight for Stalingrad’s Factory District–14 October–18 November 1942. 2008, S. 460 ff.
    259. STALINGRAD CHRONICLES: DECEMBER 1942. In: The Voice of Russia. Archiviert vom Original am 18. März 2005. Abgerufen am 11. Mai 2010.
    260. David M. Glantz: The Struggle for Stalingrad City: Opposing Orders of Battle, Combat Orders and Reports, and Operational and Tactical Maps. Part 2: The Fight for Stalingrad’s Factory District–14 October–18 November 1942. 2008, S. 465 f.
    261. US-Nachschub an Rüstungsgütern in die UdSSR seit 1941 in Raymond Cartier: Der Zweite Weltkrieg. Bd. 2 1942–1944. Lingen Verlag, Köln 1967, S. 585.
    262. The degeneration of urban warfare into a series of small-group—or even of individual-battles was evident in operations as different as Stalingrad, Hue and Beirut. The nature of cities themselves is responsible for this fragmentation process. As battles wear on, the streets and building blocks of the urban physical morphology fragment urban warfare into conflict between units usually of squad or platoon size, with generally insufficient space for the deployment and maneuvering of larger units. The battle rapidly disintegrates into a series of more or less separate and isolated conflicts around such ‚fortresses‘. Abschnitt „Small-Unit Operations“ in: U.S. Army FM 3-06.11 – Combined Arms Operations in Urban Terrain, Appendix H: Lessons Learned from Modern Urban Cobmbat
    263. Die Lebenserwartung der Rotarmisten betrug häufig weniger als 24 Stunden: „… masses of Russian soldiers (whose life expectancy was less than 24 hours) …“, in: Military History Podcast: Urban Warfare at Stalingrad
    264. „During urban operations time is a critical factor, and a problem with the campaign for the Germans was how the Soviets perceived time. The Germans wanted to quickly accomplish their objectives, but the Soviet defenders were more interested in dragging the conflict out as long as they could to whittle the Germans down both physically and psychologically.“ In Eric Mailman: Urban operations: learning from past battles (Memento vom 19. Juli 2012 im Webarchiv archive.today), Infantry Magazine, März/April 2008.
    265. Nikolai Krylow: Stalingrad – Die entscheidende Schlacht des Zweiten Weltkriegs. Köln 1981, S. 141.
    266. Nikolai Krylow: Stalingrad – Die entscheidende Schlacht des Zweiten Weltkriegs. Köln 1981, S. 142, 150 f.
    267. Abschnitt „Urban Warfare“ in: U.S. Army FM 3-06.11 – COMBINED ARMS OPERATIONS IN URBAN TERRAIN, APPENDIX H: LESSONS LEARNED FROM MODERN URBAN COMBAT
    268. Raymond Cartier: Der Zweite Weltkrieg. Bd. 2 1942–1944. Lingen Verlag, Köln 1967, S. 659.

    This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.