Julius Zeißig
Ernst Julius Zeißig (* 29. April 1855 in Olbersdorf bei Zittau; † 18. März 1930 in Leipzig) war ein deutscher Architekt des Historismus, der insbesondere im neoromanischen und neogotischen Stil, später auch im Jugendstil baute. Bekannt wurde er durch seine Kirchenbauten.
Werdegang
Zeißig wurde in der Nähe von Zittau geboren und besuchte die Baugewerkeschule Zittau. Danach war er in der Wiener Baugesellschaft tätig. Es folgte eine dreijährige Ausbildung bei August Friedrich Viehweger in Leipzig und ein Architekturstudium bei Hermann Nicolai an der Dresdner Kunstakademie. 1882 ließ er sich mit einem Architekturbüro in Leipzig nieder. Er orientierte sich am Eisenacher Regulativ, griff zur Jahrhundertwende auf die Renaissance zurück und adaptierte später auch den Jugendstil. Vor dem Ersten Weltkrieg setzte er sich zur Ruhe. Zeißig starb 1930 und wurde auf dem Leipziger Südfriedhof beigesetzt (in der VII. Abteilung). Auf seinem Grabstein befindet sich ein Relief der Lutherkirche in Leipzig. Er war Mitglied der Leipziger Freimaurerloge Balduin zur Linde.
Bauten (Auswahl)
- 1883–1886: Lutherkirche im Bachviertel in Leipzig[1]
- 1888–1890: Martin-Luther-Kirche in Geringswalde
- 1898–1900: Diakonissenhaus in Leipzig
- 1889–1890: Petrikirche in Dresden in der Leipziger Vorstadt
- 1891–1893: Lukaskirche in Leipzig-Volkmarsdorf
- 1892–1894: Restaurierung bzw. Umbau der Matthäikirche in Leipzig
- 1892–1894: Neugestaltung des Innenraums der Petrikirche in Rochlitz
- 1893–1894: Diesterwegschule in Geringswalde
- 1896: Umgestaltung der Laurentiuskirche in Crimmitschau
- 1896: Ev.-Luth. Kirche in Dörschnitz
- 1896: Ev.-Luth. Michaelis-Kirche in Schirgiswalde
- 1898–1900: Paul-Gerhardt-Kirche in Leipzig-Connewitz
- 1898: Umbau / Restaurierung der Kirche Hohen Thekla in Leipzig-Thekla[1]
- 1899–1900: Umgestaltung und Turmerhöhung der St.-Laurentius-Kirche in Markranstädt
- 1899–1901: Pauluskirche in Zwickau-Marienthal
- 1901–1902: Ev.-Luth. Kirche in Wilthen
- 1896–1897: Apostolische Kirche in Leipzig, Südvorstadt, Körnerstraße 58
- 1901–1902: katholische Pfarrkirche Herz Jesu in Plauen
- 1902: Villa Mädler in Leipzig-Leutzsch
- 1902–1906: Pauluskirche in Aussig an der Elbe, Horova 12[2]
- 1903: Umbau / Restaurierung der Martin-Luther-Kirche in Gautzsch (Markkleeberg)
- 1904–1905: Neues Rathaus in Geringswalde
- 1904–1908: Umbau der Apostelkirche in Leipzig-Großzschocher
- 1906–1907: Messhaus Zeißighaus, Leipzig, Neumarkt 18[1]
- 1910–1911: Neubau der Kirche in Schönberg am Kapellenberg
- 1910–1911: Neubau der Stadtkirche in Lauscha
- 1912–1913: Messhaus Gebrüder Freyberg, Leipzig, Petersstraße 16
- 1925–1926: Gemeindehaus der Tabor-Gemeinde in Leipzig-Kleinzschocher
- Lutherkirche in Leipzig (2009)
- Diesterwegschule in Geringswalde (2021)
- Paul-Gerhardt-Kirche in Connewitz (2010)
- Villa Mädler in Leipzig-Leutzsch (2017)
- Neues Rathaus (links) in Geringswalde (2021)
- Innengestaltung
Literatur
- Hartmut Felsberg: Zeißig, Ernst Julius. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 50, Bautz, , Sp. 1560–1570.
Weblinks
Einzelnachweise
- Wolfgang Hocquel: Leipzig - Architektur von der Romanik bis zur Gegenwart. Passage-Verlag Leipzig 2004, ISBN 3-932900-54-5
- Architektur in Nordböhmen