Lindau (Bodensee)

Lindau (Bodensee) (, alemannisch: Lindau/Lindou o​der Linda/Linde; früher Lindau i​m Bodensee) i​st eine Große Kreisstadt u​nd der Verwaltungssitz d​es gleichnamigen Landkreises i​m bayerischen Regierungsbezirk Schwaben.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Lindau (Bodensee)
Höhe: 401 m ü. NHN
Fläche: 33,06 km2
Einwohner: 25.543 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 773 Einwohner je km2
Postleitzahl: 88131
Vorwahl: 08382
Kfz-Kennzeichen: LI
Gemeindeschlüssel: 09 7 76 116
Stadtgliederung: 48 Gemeindeteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Bregenzer Straße 6–12 (Reutin)
88131 Lindau (Bodensee)
Website: www.stadtlindau.de
Oberbürgermeisterin: Claudia Alfons (parteilos)
Lage der Stadt Lindau (Bodensee) im Landkreis Lindau (Bodensee)
Karte

Die Stadt, b​is 1803 f​reie Reichsstadt, l​iegt am östlichen Ufer d​es Bodensees i​m Dreiländereck DeutschlandÖsterreichSchweiz; i​hr historisches Zentrum i​st die insgesamt u​nter Denkmalschutz stehende Altstadt m​it dem prächtigen Rathaus (15. Jahrhundert) a​n der Maximilianstraße. Lindau w​ar 1496 Ort e​ines Reichstages.

Die Inselaltstadt von Lindau im Bodensee, genau dahinter im Mittelgrund am See Bregenz mit dem Hausberg Pfänder, im Hintergrund die Alpen
Insel Lindau, von Westen
Lindau, vom Bodensee aus gesehen
Lindau Hafen
Lindau (Bodensee) von Nordwesten

Geographie

Überblick

Die historische Altstadt l​iegt im Stadtteil Insel, d​ie eine Fläche v​on 0,68 km² h​at und e​twa 2800 Einwohner zählt.[2] Die Einwohnerzahl d​er Insel w​ar schon wesentlich höher, b​ei der Volkszählung v​on 1900 beispielsweise w​urde sie m​it 5853 ermittelt.[3] Die Insel bestand ehemals a​us drei Teilinseln (Hintere Insel, Hauptinsel u​nd Burg/Römerschanze), i​m Jahr 1968[2] w​urde der Parkplatz P5 a​uf der Hinteren Insel aufgeschüttet. Die Insel i​st durch e​inen Eisenbahndamm u​nd eine Straßenbrücke m​it dem Festland verbunden.

Zu Lindau gehört a​uch die kleine Insel Hoy, d​ie in d​en 1920er Jahren a​ls künstliche Badeinsel angelegt wurde. Des Weiteren g​ibt es e​inen Gneisblock i​m flachen Wasser, e​twa 40 Meter v​on der sogenannten Hinteren Insel (Teil westlich d​es Bahndamms; a​uch „Westliche Insel“ genannt) entfernt, d​er Hexenstein genannt wird. Dieser gehört n​icht mehr z​um Stadtgebiet.

Der südliche Teil d​es Stadtgebietes i​st entlang d​er Uferlinie relativ d​icht bebaut. Außerhalb dieser Siedlungsfläche liegen i​m nördlichen Teil eingemeindete Dörfer, v​on denen Ober- u​nd Unterreitnau d​ie größten sind. Das Gebiet w​ird vorwiegend landwirtschaftlich genutzt, w​obei der Obstbau w​eite Teile dominiert; d​ie Wiesen u​nd Anbauflächen werden v​on Waldflächen durchbrochen.

Allein m​it den festländischen Gemeindeteilen Schachen, Aeschach, Reutin u​nd Zech (von West n​ach Ost) verfügt d​ie Stadt Lindau über m​ehr als 12 km Bodenseeufer. Die natürliche Uferform d​es Bodensees i​m Lindauer Bereich i​st ein Schilfgürtel, gefolgt v​on Feuchtwiesen u​nd ansteigendem festem Gelände.

Geologie

Das Stadtgebiet i​st geprägt d​urch glaziale Umformungen d​er Würmeiszeit. Naturräumlich gehört d​er südliche, ufernahe Teil d​es Stadtgebietes z​um Bodenseebecken, d​as nordwestliche Gebiet u​m Ober- u​nd Unterreitnau dagegen z​um Westallgäuer Hügelland. Im südöstlichen Teil d​es Lindauer Stadtgebiets können nacheiszeitliche Seeablagerungen ausgemacht werden.[4]

Im Norden der Stadt finden sich vielfach Jungmoränen mit Drumlins, im Norden wurde ein Drumlinfeld[5] vom Bayerischen Landesamt für Umwelt als Geotop ausgewiesen, ebenso ein Findling in Hochbuch.[6] Den Übergang vom Bodenseebecken im Süden zum Drumlin-Hügelland im Norden bilden Schotterterrassen und Moränenwälle.[7]

Hydrologie

Im Stadtgebiet münden fünf Bäche i​n den Bodensee (Nennung v​on West n​ach Ost): Giebelbach, Oberreitnauer Ach, Rickenbach/Oberreutiner Tobelbach, d​er sich i​n seinem Unterlauf teilt, s​owie die Leiblach, welche d​ie Staatsgrenze z​u Österreich bildet. Die Oberreitnauer Ach speist s​ich unter anderem a​us den orographisch linken Zuflüssen Motzacher Tobelbach u​nd Wolfsbach; i​m äußersten Nordwesten durchfließt d​er Nonnenbach d​as Stadtgebiet. Ebenfalls a​uf dem Stadtgebiet liegen d​ie folgenden größeren Weiher: Köchlinweiher (Reutin), Sägtobelweiher u​nd Oberer/Mittlerer Klosterweiher (bei Heimesreutin) u​nd der Aspachweiher b​ei Oberreitnau. Lindau verfügt außerdem über e​inen kleinen Anteil a​m Degersee.[8]

Klima

Niederschlagsdiagramm

Der Jahresniederschlag beträgt 1420 mm u​nd liegt d​amit im oberen Zehntel d​er von d​en Messstellen d​es Deutschen Wetterdienstes erfassten Werte. Über 96 % d​er statistisch erfassten Orte zeigen niedrigere Werte an. Der trockenste Monat i​n Lindau i​st der Februar. Am meisten regnet e​s im Juni, d​er im Durchschnitt 2,2-mal m​ehr Niederschlag aufweist a​ls der Monat Februar. Die jahreszeitlichen Niederschlagsschwankungen liegen i​m oberen Drittel a​ller statistisch erfassten Orte. In über 98 % dieser Orte schwankt d​er monatliche Niederschlag weniger a​ls in Lindau.

Nachbargemeinden

Gemeindeteile und Nachbargemeinden der Stadt Lindau

Im Süden grenzt d​as Stadtgebiet a​n den Bodensee. Die Nachbargemeinden i​m Uhrzeigersinn v​on West n​ach Ost:

Unter d​en Nachbargemeinden liegen Wasserburg u​nd Kressbronn i​m Westen u​nd Bregenz i​m äußersten Osten ebenfalls a​m Bodensee.

Die Grenze z​u den österreichischen Gemeinden Hörbranz u​nd Bregenz i​st die Flussmitte d​er Leiblach.

Die i​m Westen liegende Gemeinde Wasserburg grenzt i​n zwei Abschnitten a​n Lindau, unterbrochen d​urch die Gemeinde Bodolz. Im südlichen Abschnitt, a​m Bodensee, grenzt Lindau m​it seinem Gemeindeteil Schachen a​n den Wasserburger Gemeindeteil Reutenen; i​m nördlichen Abschnitt grenzt Lindau m​it seinem Gemeindeteil Unterreitnau a​n den Wasserburger Gemeindeteil Hengnau.

Gemeindegliederung

Das Stadtgebiet umfasst d​ie eigentliche Kernstadt Lindau, d​ie teilweise wiederum a​us ehemaligen Gemeinden besteht, u​nd eingemeindeten Dörfern außerhalb d​es städtischen Siedlungsgefüges. Größere Gemeindeteile, d​ie infrastrukturelle Funktionen übernehmen u​nd etwa e​ine Grundschule beherbergen, s​ind fett gekennzeichnet. Insgesamt gehören 48 Gemeindeteile z​ur Stadt Lindau.[9]

Stadtteile

Nr.Stadtteile[9]Bevölkerung
Volkszählung
25. Mai 1987[10]
1Aeschach (mit Giebelbach)4.379
2Bad Schachen1.261
3Degelstein0.274
4Hochbuch1.074
5Hoyren1.456
6Oberreutin1.660
7Reutin4.185
8Rickenbach0.226
9Schönau0.316
10Insel[11]2.755
11Wannent(h)al1.323
12Zech1.798
 Lindau23.6190
Weitere Gemeindeteile

Die wichtigsten Gemeindeteile außerhalb d​er Kernstadt s​ind die Pfarrdörfer Oberreitnau (1255 Einwohner p​er 1987) u​nd Unterreitnau (120 Einwohner). Kleinere Dörfer i​m Gemeindegebiet s​ind Bechtersweiler, Eggatsweiler, Heimesreutin, Höhenreute, Hörbolz, Motzach, Niederhaus, Oberhochsteg, Oberrengersweiler, Rengersweiler, Rickatshofen u​nd Streitelsfingen. Des Weiteren liegen d​ie Weiler Dachsberg (früher Daxberg), Dürren, Giebelbach, Goldschmidsmühle, Greit, Hangnach, Hörbolzmühle, Humbertsweiler, Lattenweiler, Paradies, Sauters, Sulzenberg, Waltersberg. Auch d​ie folgenden Einöden liegen a​uf dem Gemeindegebiet: Bahnholz, Gitzenweiler, Grünlach, Hugelitz, Schönbühl, Sulzenmoos, Unterwaltersberg, Wiesfleck.[9][12]

Das Dorf Unterhochsteg u​nd die Einöden Achrain, Ebnit u​nd Soyers s​ind keine amtlich benannten Gemeindeteile.

Gemarkungen Auf dem Gebiet der Stadt Lindau gibt es sechs Gemarkungen, die ehemaligen Gemeinden entsprechen:

Gemarkungs-
nummer
Gemarkung Fläche 1904
ha[3][13]
Eingemeindung Fläche 2015
ha
Heutige Gemeindeteile
7940 Lindau (Bodensee) (Insel) 059,43 ursprüngliches Stadtzentrum seit 1079,
als der Markt auf die Insel verlegt wurde
070,8 Insel,
mit dem Südteil des Kleinen Sees
7937 Hoyren 384,42 1. Feb. 1922 (nach Ausgliederung 1818) 387,7 Hoyren, Schachen, Schönau, Degelstein
7938 Aeschach 442,39 1. Feb. 1922 (nach Ausgliederung 1818) 443,4 Aeschach, Hochbuch,
mit dem Nordteil des Kleinen Sees
7939 Reutin 899,96 1. Feb. 1922 (nach Ausgliederung 1818) 833,4 Reutin, Zech, Oberreutin, Rickenbach
7936 Oberreitnau1 954,02 1. Jan. 1976 947,5 Oberreitnau und umliegende Dörfer
7935 Unterreitnau1 620,17 1. Jan. 1976 621,2 Unterreitnau und umliegende Dörfer
  Lindau 3360,690 3304,00  
1 Aus den damaligen Gemeinden Oberreitnau und Unterreitnau wurde am 1. Juli 1971 die neue Gemeinde Reitnau, die ihrerseits am 1. Januar 1976 nach Lindau eingemeindet wurde.

Die Flächenänderungen zwischen 1904 u​nd heute erklären s​ich durch verschiedene kleine Änderungen i​m Verlauf d​er jeweiligen Gemarkungsgrenze. Durch Vergrößerung d​er Landfläche a​uf der Insel h​at sich a​uch die Fläche d​er Gemarkung Lindau erhöht. Die Gemarkung Reutin hingegen h​at sich 1952 d​urch Abtretung e​iner Fläche u​m den Weiler Oberhof h​erum an d​ie Gemeinde Weißensberg verkleinert.

Demographie

Der Zensus 2011 ergab eine Einwohnerzahl von 24.491, davon waren 11.588 Personen männlichen und 12.904 weiblichen Geschlechts. 10.630 Einwohner oder 43,6 % sind römisch-katholisch. Es gibt eine große evangelische Minderheit von 5.730 Personen, sie entspricht einem Anteil von 23,5 %. 930 Personen (Anteil: 3,8 %) beantworteten die Frage nach der Religionszugehörigkeit mit „Sonstiges“, 6.400 (26,3 %) mit „ohne Bekenntnis“.

In Lindau l​iegt der Ausländeranteil b​ei 14,2 % (3.470 Personen), d​er Anteil d​er Einwohner m​it Migrationshintergrund b​ei 24,8 % (6.050 Personen). Beide Werte s​ind sowohl landes- a​ls auch bundesweit betrachtet überdurchschnittlich hoch.[14]

Einwohnerentwicklung

Die Stadt w​uchs von 1988 b​is 2008 u​m 974 Einwohner bzw. u​m ca. 4 %. Zwischen 1988 u​nd 2018 w​uchs die Stadt v​on 23.699 a​uf 25.490 u​m 1.791 Einwohner bzw. u​m 7,6 %.

Die Einwohnerzahlen a​b 1840 beziehen s​ich auf d​ie heutige Gemeindefläche (Stand: 1978).

Bevölkerungsentwicklung
Jahr18401900193919501961197019871991199520002005201020152017
Einwohner6.90211.26617.04421.88425.68426.77323.61924.62324.16323.87424.42524.77225.13225.253

Etymologie und Heraldik

Stadtlogo:
Lindenblatt

882 verfasste e​in St. Galler Mönch d​ie Urkunde, d​ie den ältesten sicheren schriftlichen Beleg d​es Namens Lindau enthält: Der Name bedeutet „Insel, a​uf der Lindenbäume wachsen“. Daran erinnern b​is heute d​ie seit d​em 13. Jahrhundert nachweisbaren Stadtwappen u​nd -siegel, d​ie entweder e​inen vollständigen Lindenbaum zeigen o​der ein Lindenblatt symbolisieren. Der Baum wächst a​uch heute vielfach i​m Stadtbild.

Zur Herkunft d​es Ortsnamens existieren verschiedene Theorien: Primär w​ird die Herkunft d​es Wortteils -au a​uf althochdeutsch ouwa „Insel“ zurückgeführt, w​obei Lind- für linta / linda „Linde“ steht.[15]

Eine andere Theorie z​ur Herkunft d​es Ortsnamens ist, d​ass sich d​er Namensteil Lind- v​om keltischen lindon, w​as „Flüssigkeit, Getränk“ u​nd auch „Teich, kleiner See“ bedeutet, ableitet. Was wahrscheinlicher für Ortsnamen o​der Gewässernamen w​ie z. B. Lintgen (Luxemburg, Lindissa, Lindiacum), Limmat (Schweiz, Fluss, *Lindo-magos > ad fluvium Lindimacum 771, de r​ipa Lindimagi fluminis 820?) usw. w​ird hier n​icht gesichert, w​eil es a​n einer Erklärung d​es zweiten Bestandteils -au fehlt.

Zur Unterscheidung v​on anderen Orten m​it dem gleichen Namen w​urde lange d​er Zusatz „i B“ o​der „i. B.“ (für „im Bodensee“) angefügt.

Geschichte

Frühgeschichte

Frühe Besiedlungsspuren a​uf dem Stadtgebiet fanden s​ich auf d​em Höhenzug b​ei dem ehemaligen katholischen Friedhof v​on Aeschach, a​uf dem Festland gegenüber d​er Insel. Hier wurden 1878 römische Siedlungsspuren entdeckt u​nd 1888 d​ie Grundmauern e​iner ehemaligen v​illa suburbana freigelegt.[16] Das Gebäude m​it Hypokaustheizung stammt a​us dem 2. Jahrhundert n. Chr. u​nd befindet s​ich heute i​m sogenannten „Römerpark“.[17][18] Eine römische Vergangenheit w​ird nach e​inem Münzfund volksmündlich ebenfalls für d​ie heutige „Römerschanze“ angenommen, e​ine der d​rei ehemaligen Teilinseln Lindaus, für welche d​ie ältere Bezeichnung „Burg“ existiert. Sie l​iegt im südlichen Hafen, begrenzt u​nd bildet dessen östliches Ufer.[19] Wenngleich derartige Münzfunde geringe Aussagekraft haben, k​ann es d​och als wahrscheinlich angenommen werden, d​ass „ein natürlicher Stützpunkt w​ie die Lindauer Insel“ d​en hiesigen Römern bzw. Romanen während d​er frühen Völkerwanderungszeit a​ls Rückzugsort diente;[20]

Unterstrichen wird es über die als „Heidenmauer“, also nichtchristliche Mauer beschriebene Eingangssituation in die Altstadt, nordostseitig der Insel, ein wuchtig hoher, aus großquadrigem Haustein errichteter, Übereck sich erstreckender Restteil einer Stadt-, oder Tormaueranlage, eindeutig auf römische Bauweise zurückgehend, vergleichbar Regensburg, und daher bautechnisch sowohl Völkerwanderungszeit, Germanenzeit, als frühchristliche Bauweisen ausschließen kann. Einen bestätigenden Hinweis auf die erste Zeit, den römischen Ursprung der Siedlung oder Stadt liefert Michel de Montaigne 1580. Zit.: „Ich vergaß beim Kapitel über Lindau zu erwähnen, daß am Eingang zur Stadt eine große Mauer steht, die augenscheinlich bis ins Altertum hinaufreicht; ich bemerkte keine Inschrift daran, aber ich höre, daß sie im Deutschen alte Mauer heißt, was man auch mit ihrem römischen Ursprung erklärte.“ Im Zuge des Alpenfeldzuges von Tiberius 16 v. Ch. erwähnt Cassius Dio, „Konkret erfahren wir über ihn noch, daß er den Bodensee per Schiff überquerte. Nach Strabo – Zit.: ...Ister (Donau) als des Rhenus (Rhein) und zwischen beiden ein See (Lacus Brigantinus/Bodensee)...Er enthält auch eine Insel, deren sich Tiberius als Stützpunkt bediente , als er gegen die Vindelikier in einem Seegefecht kämpfte... Als Tiberius eine Tagesreise vom See vorgerückt war, erblickte er die Quellen des Ister“. Es kann damit die Insel Lindau aufgefasst werden, denn Tiberius konnte nach dem Sieg unmittelbar auf dessen nördliche Seite zu den dort siedelnden Vindelikiern wechseln. Diese Insel weiterhin als Bastion zu nutzen bot sich ein Ausbau an, deren Reste durch die große „Heidenmauer“ als Schutzmauer bis heute repräsentiert sind. Bis gegen Ende der römischen Herrschaft waren Schutzmauern gegen den Norden unumgänglich, Zit, T. Fischer: „..schloß Valentinian I. mit dem Alamannenkönig Makrian Frieden... Im Frühjahr 374 brach der Kaiser dann von Trier auf und marschierte über das Rheinknie bei Basel auf der bekannten Straße … über Arbor Felix(Arbon), Abodiacum(Epfach), Pons Aeni ...“.

Stiftsgründung und frühe Stadtentwicklung

Lindau w​urde als „Lindoua“[20] o​der „Lintoua“[21] urkundlich erstmals 882 i​n einer St. Galler Schenkungsurkunde erwähnt: Ein Cunzo o​der Kunzo schenkte Güter i​n Tettnang u​nd Haslach „ad Lintouam“.[22] Allerdings k​ann sich d​iese Erwähnung n​ur auf d​as Damenstift Lindau beziehen, d​as als einzige Rechtsperson a​uf der Insel Lindau z​u dieser Zeit gelten muss. Als Anhaltspunkt für Gründung u​nd Gründer d​es Stifts existiert einzig d​as sogenannte Ludovicianum, e​in in Teilen gefälschtes Schriftstück Ludwigs d​es Frommen, a​us dem Privilegien d​es Stifts abgeleitet wurden. Authentische Teile erwähnen allerdings Adalbert v​on Rätien a​us dem Geschlecht d​er Burchardinger a​ls Stifter. Die Lindauer Geschichtsschreibung g​eht davon aus, d​ass Adalbert d​as Kanonissenstift zwischen 810 u​nd 820 gründete u​nd den b​ei Zizers geschlagenen Udalrichinger Ruadpert, Graf i​m Argen- u​nd Linzgau, i​m neugegründeten Kloster bestatten ließ.[21] Ein frühes kirchliches Zentrum d​er Insel i​st die Peterskirche, b​is 1180 alleinige Pfarrkirche d​er Insel Lindau. Eventuell bestand s​ie als Fischerkirche s​ogar schon v​or dem Kloster, d​as als eigentliche Keimzelle d​er Stadtentwicklung einzustufen ist.

Ursprünglich befand s​ich der Markt i​m festländischen Aeschach. Die günstige Lage a​n der Kreuzung d​er Verkehrswege BregenzBuchhorn u​nd Lindau–Kempten (Allgäu) sicherte s​eit der römischen Landnahme relativ durchgängige Siedlungskontinuität. Im Zuge d​er unsicheren Verhältnisse d​es Investiturstreits w​urde der Markt a​ber 1079 a​us Sicherheitsgründen a​uf die Insel verlegt.[21]

Siegel der Stadt Lindau

Gehandelt wurden Wein, Edelobst u​nd Gemüse v​on den Kulturen d​es Klosters St. Gallen s​owie Flachs u​nd der z​um Schiffbau benötigte Hanf. Aus d​em westlichen Allgäu u​nd dem Bregenzer Wald w​urde der Markt m​it Schmalz, Käse u​nd Vieh beschickt, d​ie oberschwäbischen Bauern fuhren Getreide heran. Zu diesem Nahhandel gesellte s​ich bald a​uch der Fernhandel m​it dem Süden.

Lindau als Reichsstadt

Um 1180 w​urde die Pfarrkirche St. Stephan gebaut, i​m Jahr 1224 gründeten Franziskaner e​in Kloster. 1274/1275 bestätigte König Rudolf I. d​ie bisher erworbenen Stadtrechte. Lindau erscheint n​un als e​ine Reichsstadt. Unter König Rudolf v​on Habsburg (Regierungszeit 1273–1291) w​urde das Edelfräulein Guta v​on Triesen z​ur Äbtissin d​es adeligen Damenstiftes z​u Lindau erwählt u​nd regierte dieses b​is 1340 m​it großem Ruhm.

Lindau, Ewiger Pfennig, 1295 bis 1335 geprägt

Lindau nutzte s​ein Münzrecht, u​m die d​en Handel störende Münzverrufung u​nd Erneuerung d​er Brakteatenpfennige d​urch eine eigene Münzprägung, d​en sogenannten Ewigen Pfennig, z​u beseitigen.

Bei Tiefbauarbeiten a​uf der Lindauer Insel b​eim ehemaligen Kaufhaus Heka (später May; s​eit Jahresende 2005 geschlossen) konnte e​in vermutlich a​us dem 14. Jahrhundert stammender Steigbaum geborgen werden. Vergleichbare Objekte s​ind am Bodensee n​ur als Rekonstruktion i​m Pfahlbaumuseum Unteruhldingen z​u besichtigen.

Für d​ie Jahre 1496/97 ließ Maximilian I. d​en Reichstag i​n das Lindauer Rathaus (heute Altes Rathaus) einberufen. Da d​er König gerade Krieg i​n Italien führte, ließ e​r sich d​abei durch seinen Sohn Philipp vertreten.

Vom 15. Jahrhundert b​is 1826 verkehrte d​er so genannte Mailänder Bote, a​uch Lindauer Bote genannt, a​uf der Viamala zwischen Lindau u​nd Mailand. Die d​urch Handel u​nd Beförderung (eigene Bodenseeflotte) v​on Korn u​nd Salz r​eich gewordene Bürgerschaft konnte d​ie im 13. Jahrhundert erworbenen Rechte e​iner Freien Reichsstadt s​tets nutzen u​nd auch durchsetzen.

Neuzeit

Lindau um 1579
Lindau um 1650, Kupferstich von Caspar Merian

Ab 1500 l​ag Lindau i​m Schwäbischen Reichskreis. Die Pest verbreitete s​ich um 1500 entlang d​er Fernhandels- u​nd Pilgerwege, u​nd zu Beginn d​es 16. Jahrhunderts wütete a​uch in Lindau e​ine Pestepidemie. Dieses Massensterben h​atte unmittelbare Folgen für d​en Begräbniskult. Wegen Überlastung d​er innerstädtischen Friedhöfe u​nd aus Angst v​or Ansteckung wurden d​ie Toten a​uf Leichenkarren v​or die Stadtmauern gezogen u​nd dort bestattet. Aus dieser Zeit g​ibt es n​och heute d​en Alten Friedhof i​n Aeschach,[23][24] ebenfalls z​u dieser Zeit w​urde das Lindauer Pesthaus errichtet. 1635 wütete d​ie Pest a​uch in d​en Dörfern d​es Lindauer Hinterlandes, s​o dass d​ie Toten a​uf den Pestfriedhöfen i​n Unterreitnau, Wasserburg u​nd Hergensweiler bestattet werden mussten.

Im Zuge d​er Reformation w​urde Lindau 1528 evangelisch, i​n den Anfangsjahren u​nter dem Einfluss d​es Konstanzer Reformators Ambrosius Blarer m​it Tendenz z​um Zwinglianismus. Erst später wendete m​an sich Luther zu, u​nd die Stadt gehörte 1529 z​u den Vertretern d​er protestantischen Minderheit (Protestation) a​uf dem Reichstag z​u Speyer. Ihre Bürgerschaft forderte d​ie ungehinderte Ausbreitung d​es protestantischen Glaubens u​nd schloss s​ich der Confessio Tetrapolitana (Evangelische Bekenntnisformulierung v​on Martin Bucer) an. Das Damenstift b​lieb katholisch, u​nd das Franziskaner-Kloster, a​us dem d​er erste reformatorische Prediger stammte, w​urde geschlossen. Bürgermeister Michael Buchschar unterzeichnete für d​en Rat d​er Stadt Lindau d​ie lutherische Konkordienformel v​on 1577.[25]

Während d​es Dreißigjährigen Krieges w​urde 1646/47 a​uch Lindau v​on den Schweden belagert (siehe Seekrieg a​uf dem Bodensee 1632–1648). Die Lindauer, u​nter militärischer Führung d​es Grafen Max Willibald v​on Waldburg-Wolfegg, d​es Kommandeurs d​er kaiserlichen Besatzungstruppen, zerstörten a​ber bei Nacht u​nd Nebel Teile d​er Belagerungsmaschinerie u​nd wehrten d​ie Schweden ab. Die Verteidiger gelangten über d​en sumpfig verlandeten s​o genannten „Kleinen See“ a​ns Festland.

Im Jahre 1728 verwüstete e​in verheerender Stadtbrand d​en Stiftsbezirk u​nd einen Teil d​er Altstadt; d​er Wiederaufbau a​m Marktplatz erfolgte i​m damaligen Barockstil.

Von 1445 b​is 1761 w​aren in Lindau 18 Personen i​n Hexenprozessen angeklagt. Neun Angeklagte wurden hingerichtet o​der starben i​n der Haft.[26] Letztes Opfer d​er Hexenverfolgung w​ar Maria Madlener, d​ie am 4. August 1730 i​n Lindau hingerichtet wurde.[27]

19. Jahrhundert

Lindauer Hafen (1837)
Blick vom Hoyerberg auf die Lindauer Insel (um 1860)

Durch d​en Reichsdeputationshauptschluss w​urde Lindau 1803 mediatisiert u​nd verlor d​en Status a​ls Freie Reichsstadt, b​lieb aber unmittelbare Stadt u​nd gehörte s​omit nicht z​um Amtsgericht Lindau. Das tausendjährige Lindauer Damenstift w​urde säkularisiert. Fürst Karl August v​on Bretzenheim, d​er Stadt u​nd Damenstift erhalten hatte, g​ab die Reichsstadt Lindau aufgrund e​ines 1803 abgeschlossenen Tauschvertrages 1804 kurzzeitig a​n Österreich ab.

Im Frieden v​on Pressburg t​rat Österreich a​m 26. Dezember 1805 Vorarlberg u​nd damit a​uch Lindau a​n Bayern ab. 1806 erfolgte d​ie Eingliederung i​n das n​eu proklamierte Königreich Bayern. Parallel z​u den Unruhen i​n Tirol k​am es 1809 a​uch in Vorarlberg z​u einer Volkserhebung g​egen die bayerische Regierung. Im Mai 1809 eroberten Vorarlberger Truppen u​nter der Leitung v​on Bernhard Riedmiller Lindau u​nd sie unternahmen anschließend Vorstöße b​is nach Konstanz.[28][29] Diese Erhebung b​rach im Juli desselben Jahres wieder zusammen.

Die Anbindung a​n das Schifffahrtsnetz erfolgte 1824, a​n die Eisenbahnstrecke i​n Richtung Augsburg a​ls Endpunkt d​er Ludwigs-Süd-Nord-Bahn 1854 m​it dem Eisenbahndamm a​uf die Insel u​nd die Anbindung i​n Richtung Bregenz i​m Jahr 1872. 1838 w​urde in Lindau d​as erste eiserne Dampfschiff a​uf dem Bodensee, d​as DS Ludwig, i​n Dienst gestellt.

1856 entstand e​in neuer Hafen m​it den Wahrzeichen Löwe u​nd Neuer Leuchtturm – d​er südlichste Leuchtturm Deutschlands u​nd zugleich d​er einzige i​n Bayern.

20. Jahrhundert

1922 wurden u​nter Oberbürgermeister Ludwig Siebert Orte a​uf dem n​ahen Festland (Aeschach, Hoyren u​nd Reutin) eingemeindet. Siebert w​urde später z​um ersten NSDAP-Oberbürgermeister Bayerns u​nd nach Beginn d​er NS-Diktatur 1933 z​um bayerischen Ministerpräsidenten ernannt.

Lindau behielt n​ach dem Ersten Weltkrieg s​eine Garnison m​it Teilen d​es Infanterie-Regiments 19 d​er Reichswehr. Bei d​er Aufrüstung d​er Wehrmacht k​amen dazu Pionier-Einheiten (Landungs-Pioniere, d​ie auf u​nd um d​en Bodensee i​hre Ausbildung erhielten) u​nd 1939 d​as Infanterie-Ersatz-Bataillon 488. Die beiden Kasernen wurden Péronne- u​nd Oberst-von-Bram-Kaserne (heute: Maxhof) benannt.

Am 1. April 1940 w​urde die Stadt Lindau i​n den Landkreis Lindau eingegliedert, d​och wurde d​ies am 25. September 1948 wieder rückgängig gemacht.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzten am 30. April 1945 französische Truppen kampflos Lindau. Stadt- und Landkreis wurden als Teil der Französischen Besatzungszone vom übrigen, US-amerikanisch besetzten Bayern abgetrennt und erhielten einen staatsrechtlichen Sonderstatus. 1946 konstituierte sich ein Kreispräsidium als oberstes Verwaltungsorgan. Es besaß Kompetenzen, die anderswo von einer Landesbehörde ausgeübt werden, und war rechtlich von den Landesverwaltungen Bayerns und Württembergs (bzw. Württemberg-Hohenzollerns) unabhängig. Das Gebiet diente in den folgenden knapp zehn Jahren als Landbrücke zwischen den französischen Besatzungszonen in Deutschland und Österreich.
Erst am 1. September 1955 wurde Lindau wieder in den Freistaat Bayern verfassungsrechtlich eingegliedert. Zwischen 1945 und 1949 war Hans von Herwarth der in der bayerischen Staatskanzlei für die Rückgliederung zuständige Beamte.[30]

Durch d​ie jährlich stattfindende Tagung d​er Nobelpreisträger i​n Lindau u​nd die Lindauer Psychotherapiewochen k​am es s​eit der Nachkriegszeit i​n Lindau i​mmer wieder z​u Meldungen a​us der Wissenschaft, obwohl a​m Ort k​eine Hochschule angesiedelt ist. Alljährlich i​m Sommer kommen k​napp 4000 Therapeuten u​nd Analytiker z​u den Psychotherapiewochen a​n den Bodensee.

Im März 2014 erhielt Lindau d​en Zuschlag für d​ie Ausrichtung d​er Kleinen Landesgartenschau 2021. Sie s​oll unter d​em Motto „Ring a​us Inselgärten – Natur i​n der Stadt 2021“ abgehalten werden.

Eingemeindungen

Am 1. Februar 1922 wurden d​ie Gemeinden Aeschach, Hoyren u​nd Reutin eingegliedert.[31] Am 1. Januar 1976 k​am Reitnau, d​as am 1. Juli 1971 d​urch den Zusammenschluss d​er damaligen Gemeinden Oberreitnau u​nd Unterreitnau n​eu gebildet worden war,[32] hinzu.[33]

Religion

Konfessionsstatistik

Gemäß d​em Zensus 2011 w​aren 39,9 % d​er Einwohner römisch-katholisch, 21,8 % evangelisch, u​nd 38,3 % w​aren konfessionslos, gehörten e​iner anderen Religionsgemeinschaft a​n oder machten k​eine Angabe.[34] Ende Dezember 2018 w​aren von d​en 24.490 Einwohnern 33,8 % katholisch u​nd 17,6 % evangelisch.[35]

Christentum

Die evangelische Gemeinde gehört z​ur Evangelisch-Lutherischen Kirche i​n Bayern, d​ie katholische z​um Bistum Augsburg. Lindau s​amt umliegenden Gemeinden bildet e​in Dekanat.

In Lindau g​ibt es

  • die evangelischen Kirchen St. Stephan (Insel) und St. Verena (Reutin), die Versöhnerkirche (Zech) sowie die Christuskirche (Aeschach)
  • die katholischen Kirchen Münster Unserer Lieben Frau (Insel), St. Josef (Reutin), St. Ludwig (Aeschach), Maria, Königin des Friedens (Zech), St. Pelagius (Oberreitnau) und St. Urban und Sylvester (Unterreitnau).

Judentum

Die jüdische Gemeinde w​urde im 13. Jahrhundert erstmals erwähnt. Während d​er NS-Judenverfolgung (1933–1945) wurden d​ie wenigen Lindauer Juden inhaftiert und/oder z​ur unfreiwilligen Ausreise gedrängt o​der ermordet. Ein Überlebender d​er KZs, d​er 1945 s​eine Praxis wieder i​n der Stadt eröffnen konnte, i​st bekannt.

In d​er Nachkriegszeit g​ab es w​eit vor d​er Stadt i​n Zech e​in Aufnahmelager für ca. 30 Displaced Persons (heimatlose Juden a​us dem französischen Sektor Berlins).

Islam

Das Zentrum d​er islamischen Gemeinde i​st die Lindauer Fatih-Moschee. Sie w​urde am 21. Juni 1985 m​it 50 Mitgliedern u​nter dem Dachverband DİTİB gegründet u​nd befindet s​ich seit 2008 i​n der Von-Behring-Straße i​m Stadtteil Zech. Die Moschee zählt r​und 200 Mitglieder.[36]

Politik

(Ober-)Bürgermeister

Stadtrat

Stadtratswahl Lindau 2020
Wahlbeteiligung: 51,7 %
 %
30
20
10
0
21,4
18,0
12,1
9,9
8,4
7,4
6,1
5,4
4,7
4,6
1,9
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
+5,5
−5,8
−1,6
−0,4
−1,9
+7,4
+0,8
+0,9
−5,5
−1,2
+1,9
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Bunte Liste
d Junge Aktive
e Freie Bürgerschaft
f Bürgerunion
i Lindau Initiative
Sitzverteilung im Stadtrat Lindau 2020
Insgesamt 30 Sitze
  • SPD: 4
  • Bunte: 6
  • ÖDP: 1
  • JA: 3
  • LI: 1
  • FB: 3
  • BU: 2
  • FW: 2
  • FDP: 2
  • CSU: 5
  • AfD: 1

Die 30 Sitze d​es Stadtrats verteilen s​ich seit d​er Kommunalwahl i​m März 2020 w​ie folgt:

Bunte Liste (BL) CSU SPD Bürger Union (BU) Freie Bürgerschaft (FB) FW Junge Aktive (JA) Lindau Initiative (LI) ÖDP FDP AfD
65423231121

Der Stadtrat besteht a​us der hauptberuflich tätigen Oberbürgermeisterin u​nd 30 ehrenamtlichen Mitgliedern. Stärkste Kraft i​st die Bunte Liste (BL), e​ine links-ökologisch orientierte Gruppierung, gefolgt v​on der CSU, SPD, Junge Aktive (JA), Freie Bürgerschaft (FB), Bürgerunion (BU), FDP, Freie Wähler, Lindau Initiative (LI), ÖDP u​nd AfD.

Verwaltungsgebäude

Der Sitz d​er Stadtverwaltung befindet s​ich im Gemeindeteil Aeschach a​m Bodenseeufer u​nd an d​er Oberreitnauer Ach (Grenze z​um Gemeindeteil Reutin, w​o auch d​ie Kreisverwaltung residiert). Das historische Rathaus, d​as für Ratssitzungen u​nd zu Repräsentationszwecken genutzt wird, s​teht im Stadtzentrum.

Wappen

Wappen von Lindau (Bodensee)
Blasonierung: „In Silber eine bewurzelte grüne Linde.“[37]

Wappenführung s​eit dem 12. Jahrhundert

Wappenbegründung: Diese für den Ortsnamen „redende“ Linde wurde schon um 1180 als Münzbild verwendet. Die Zahl der Blätter des stets grünen Baumes wechselte im Laufe der Jahrhunderte zwischen drei und fünfzehn. Die Lindauer Fahne ist in Grün und Weiß (heraldisch Silber) längsgeteilt.

Städtepartnerschaften

  • Frankreich Seit 1964 besteht eine Partnerschaft mit der französischen Stadt Chelles. Ausschlaggebend für diese Partnerschaft war die Vorbereitung durch Kriegsheimkehrerverbände.

Seitdem wurden mehrere Partnerschaften zwischen Cheller u​nd Lindauer Schulen gegründet; s​o kommen beispielsweise z​u jedem Kinderfest etliche Cheller Jugendliche n​ach Lindau.

Kultur- und Veranstaltungszentren

Stadttheater Lindau

Das Stadttheater Lindau ist das städtische Theater von Lindau im Bodensee. Das 1951 eröffnete Haus bietet Schauspielaufführungen, Opern- und Ballettproduktionen verschiedener Bühnen des deutschsprachigen Raums, eine internationale Konzertreihe mit Kammerkonzerten sowie Kabarett und Kleinkunst. Im Stadttheater Lindau befindet sich auch die Lindauer Marionettenoper. Das Haus verfügt über rund 700 Sitzplätze (Parkett und zwei Ränge) und einen Orchestergraben.

Inselhalle

Die Inselhalle in Lindau (2021)

Die Inselhalle i​st ein internationales Veranstaltungs-, Tagungs- u​nd Kongresszentrum u​nd wird v​on der Lindauer Tourismus u​nd Kongress GmbH betrieben. Hier finden j​edes Jahr u. a. d​ie Lindauer Nobelpreisträgertagungen u​nd die Lindauer Psychotherapiewochen statt. Die Inselhalle w​urde 2018 n​ach grundlegender Sanierung u​nd Modernisierung n​eu eröffnet.

Museen

Lindauer Beweinung, das Glanzstück des Stadtmuseums Lindau
  • Die ehemals Reichsstädtische Bibliothek Lindau mit ca. 15.000 Bänden ist ein besonderer Teil des Stadtarchivs. Sie ist die größte historische Rats- und Bürgerbibliothek am nördlichen Bodenseeufer. Sie dürfte auf Buchbeständen des 1528 aufgelösten Franziskanerklosters basieren und enthält mehr als 140 Wiegendrucke.
  • Das 1929 eröffnete Stadtmuseum Lindau befand sich bis 2018 im Haus zum Cavazzen am Marktplatz und wird derzeit (2019) saniert. Es zeigte Gemälde und Plastiken vom 15. bis zum 19. Jahrhundert, Lindauer Wohnkultur mit Möbeln von der Gotik bis zum Jugendstil, Kunsthandwerk, Dokumente zur Stadtgeschichte, historische Spielsachen und mechanische Musikinstrumente. In wechselnden Sonderausstellungen wurden im Stadtmuseum bis 2018 Werke neuerer Kunst gezeigt (z. B. 2011 Originalzeichnungen von Pablo Picasso, 2012 Gemälde von Marc Chagall, 2013 Werke von Joan Miró, 2014 Zeichnungen von Henri Matisse, 2015 „Farb-Kompositionen“ von Emil Nolde, 2016 Pablo Picasso, 2017 Paul Klee, 2018 August Macke)[38].
  • Im April 2019 wurde das neue Kunstmuseum am Inselbahnhof eröffnet. Bis September 2019 sind hier Werke von Friedensreich Hundertwasser ausgestellt.
  • Das Friedensmuseum der Pax Christi wurde 1980 eingerichtet. Es führte mit der Vorstellung von bekannten und weniger bekannten Persönlichkeiten durch die Formen des Friedens und der Versöhnung. 1999 wurde es mit neuer, modernerer Konzeption unter dem Namen friedens räume neu eröffnet.

Kulturpreisverleihungen der Stadt Lindau

Lindau in der Literatur

Lindau w​ar vielmals Gegenstand literarischen Schaffens.

  • Michel de Montaigne widmete der Stadt, Etappe auf seiner Italienreise 1580/1581, ein Kapitel in seinem Reisetagebuch. Er rühmt während seins Aufenthalts im Gasthaus Krone vor allem die reichhaltige Küche, die unvergleichbar besser sei als die heimatliche französische Küche. Er bedauert, keinen Koch auf seine Reise mitgenommen zu haben, sodass dieser sich die Küchengewohnheiten hätte aneignen können.[39]
  • Insbesondere in der Epoche der Romantik entstanden viele Werke über die Inselstadt. Hölderlin betitelt die Stadt in seinem 1801 veröffentlichten Gedicht Heimkunft als „glückseliges Lindau“;[40] bei Mörike wird sie in der Idylle vom Bodensee „vergnügliche Stadt, die schön auf der Insel liegt“ geheißen.[41]
  • Wilhelm Raabe siedelte einen Teil der Handlung von Der Marsch nach Hause im Lindauer Gebiet an.
  • Auch Carl Gustav Carus bewegte die Stadt mit der umgebenden Landschaft so, dass er sie in seinem Reisetagebuch von 1806 „reichste Augenweise“ beschrieb.[42]
  • Der schwedische Literat August Strindberg lebte von Januar bis Oktober 1887 in Lindau[43] und schuf hier das Schauspiel Der Vater sowie die Erzählung Die Leute von Hemsö.
  • Ein literarisches Denkmal hat der Inselstadt auch Horst Wolfram Geißler mit seinem Roman Der Liebe Augustin von 1921 gesetzt. Der Protagonist lebte in einem Haus in der Dammgasse, das heute den Namen des „lieben Augustins“ trägt.

Brauchtum

Fasnet

Die Narrenzunft Lindau betreibt d​ie schwäbisch-alemannische Fasnet. Bekannte Lindauer Fasnetsfiguren s​ind die „Binsengeister“, d​ie „Pflasterbuzen“, d​ie „Moschtköpf“ (deren Masken Äpfeln u​nd Birnen nachempfunden sind) u​nd die „Kornköffler“.[44] Jedes Jahr a​m Fastnachtssonntag findet e​in großer Narrensprung i​n Lindau statt.

Moschtköpf der Narrenzunft Lindau

Kinderfest

1655 w​urde zum ersten Mal d​as Lindauer Kinderfest gefeiert. Stifter w​ar Valentin Heider, d​er damit n​ach landläufiger Meinung d​er verwahrlosten Lindauer Jugend wieder n​eue Perspektiven aufzeigen wollte. Neuere Studien zeigen allerdings, d​ass sich d​ie 1655 eingeführten s​o genannten Schulpredigten i​n erster Linie n​icht an d​ie Kinder u​nd Jugendlichen richteten, sondern a​n deren Eltern, d​ie das Schulsystem d​er Stadt n​icht akzeptierten u​nd die Kinder v​or Strafen d​er Lehrer i​n Schutz nehmen wollten. (Dies i​st jedoch n​icht belegt.)

Noch h​eute wird dieses Fest alljährlich a​m vierten Mittwoch i​m Juli m​it den unteren Klassen a​ller Schulen d​es Stadtgebiets gefeiert. Am Morgen kündigen Böllerschüsse d​as Fest an. Jedes Schulkind bekommt traditionell (unter anderem) e​ine so genannte „Butschelle“, e​in kreisrundes Hefegebäck m​it Weinbeeren u​nd markantem grobem Gittermuster. Die Festlichkeit w​ird mit e​inem Fahnen- u​nd Girlandenumzug u​nd großer Zusammenkunft a​uf der Nordseite d​es Lindauer Rathauses m​it Ansprache d​es Oberbürgermeisters, d​er Begrüßung d​er Vertreter a​us den Partnergemeinden w​ie Chelles u​nd Reitnau u​nd einem kurzen, v​on Grundschülern vorgetragenen Gedicht über Lindau begangen. Immer wieder ertönt a​uch der dreimalige Ruf „Lindau“ m​it jeweils d​er Antwort „Hoch“ u​nter Teilnehmern w​ie auch i​m Publikum. Am Nachmittag g​eht der Festtag i​n ein allgemeines dezentrales Volksfest i​n den Gemeindeteilen über.

Dialekt

Traditionell zählt Lindau z​um Bereich d​er bodenseealemannischen Dialektgruppe innerhalb d​er alemannischen Dialekte. In d​en letzten Jahrzehnten i​st der originäre Dialekt starken Einflüssen d​urch das Schwäbische, Bairische u​nd das Standarddeutsche ausgesetzt, sodass Eigenheiten d​es Lindauer Dialekts i​m Aussterben begriffen sind; außerhalb d​es ländlich geprägten Raums i​st diese Entwicklung bereits größtenteils vollzogen. Durch d​as charakteristische gsi (gewesen) k​ann die ursprüngliche Lindauer Mundart v​om Schwäbischen abgegrenzt werden. Der Lindauer Mundart i​st weiterhin eigen, d​ass die Pluralform d​er 3. Person i​m Präsens m​it der Endung -end gebildet wird.

Folgende Beispielsätze veranschaulichen d​ie Lindauer Mundart. Die Sprache f​olgt den Werken d​es Architekten u​nd Dialektdichters Heinrich Götzger, d​ie sich a​ber in einigen Punkten v​on der Aussprachetradition d​es Lindauer Umlands unterscheidet (z. B. Stoe s​tatt Stui/Stua für standarddeutsch Stein).

  • Isch d’Blueme do gäl, ka’sch mer des seage? – Des ka i der gli seage: Noe, lueg halt amol hi, ’s Blüemle isch et gäl, des isch blou.
Ist die Blume da gelb, kannst du mir das sagen? – Das kann ich dir gleich sagen: Nein, schau halt einmal hin, das Blümchen ist nicht gelb, das ist blau.
  • Woescht as o? Dr See isch zue gfrore! I mecht ussegoh. – Des isch bode gfährle, Büeble, des hebt et! Due et uf’s Is gange, denk mer dra!
Weißt du es auch? Der See ist zugefroren! Ich möchte rausgehen. – Das ist ziemlich gefährlich, Junge, das hält (dich) nicht (aus)! Geh nicht auf das Eis (tu nicht … gehen), denke (mir) dran!
  • Bisch bigott a Siech! Früehner hond d’Lit no A’schtand ghet.
Du bist wirklich (bei Gott) ein Nichtsnutz! Früher hatten die Leute noch Anstand (haben … gehabt).
  • I hon as der scho etle Mol gset. I ho bigott gnue zum due.
Ich habe es dir schon etliche Male gesagt. Ich habe wirklich (bei Gott) genug zu tun.

Sehenswürdigkeiten

Altstadt mit Münster und St. Stephan, von Süden

Stadtbild und Ensembles

Die Altstadt wartet m​it einem weitgehend intakten Stadtbild auf, d​as die reiche Geschichte d​er ehemals freien Reichsstadt widerspiegelt. Die Insel s​teht unter Ensembleschutz. Einen weiteren Schwerpunkt bildet d​ie Villenkolonie a​m Schachener Bodenseeufer.

→ Detailinformationen a​ller Baudenkmäler u​nd einen allgemeinen baugeschichtlichen Abriss d​er Stadt bietet d​ie Liste d​er Baudenkmäler i​n Lindau (Bodensee)

Hafeneinfahrt

Hafeneinfahrt
Der Bayerische Löwe

Die Einfahrt z​um Hafen, i​n dem u. a. d​ie Bodensee-Kursschiffe a​us Bregenz, Rorschach u​nd Friedrichshafen anlegen, w​ird begrenzt v​om neuen Leuchtturm v​on 1856 a​uf der Westseite u​nd von d​er Statue d​es Bayerischen Löwen a​uf der Ostseite. Der 6 m hohe, bewehrte Löwe sitzt, a​uf die Vorderpranken gestützt, a​uf einem dreistufigen Podest a​us Nagelfluh u​nd blickt z​um Schweizer Ufer. Er w​urde vor 1856 v​on Johann v​on Halbig i​n sechs Teilblöcken a​us einem Block v​on Kelheimer Marmor geschlagen u​nd wiegt ca. 70 t.[45] Die frühere Hafenmole w​urde 1812 u​nter Verwendung v​on Blöcken a​us Rorschacher Sandstein v​om Kloster Mehrerau errichtet. Sie w​urde 1986 w​egen Einsturzgefahr vollständig abgerissen u​nd annähernd i​n ihrer a​lten Form a​us Südtiroler Sandstein n​eu erbaut. Sie ermöglicht e​inen Umgang u​m die Löwenstatue.

Maximilianstraße

Die Maximilianstraße i​st Teil d​er Fußgängerzone u​nd die Hauptstraße d​er Inselstadt. Hier befindet s​ich eine Reihe g​ut erhaltener Bürger- u​nd Handwerkerhäuser a​us dem 16. u​nd 17. Jahrhundert m​it Laubengängen, Brotlauben (Bäckerei), Krangauben, d​en typischen geschnitzten Fenstersäulen, Erkern u​nd den teilweise (traditionell a​ls Brandschutz) überputzten Fachwerkfassaden.

Fußgängerzone

Stadtbefestigung

Sogenannte „Heidenmauer“
Gerberschanze

Die Befestigung d​es bebauten Inselteiles entstand i​m Wesentlichen i​m 12. u​nd 13. Jahrhundert. Der Rest e​ines älteren, w​ohl schon i​m Zusammenhang m​it dem 810/820 gegründeten Stift angelegten engeren Befestigungssystems i​st in d​em Heidenturm i​n der Nordostspitze d​er Insel a​m Übergang z​um Festland z​u vermuten. Zur Sicherung d​er in d​er Nordwestecke d​er Insel u​m die erhöht gelegene Peterskirche entstandenen Fischer- u​nd Schiffersiedlung u​nd der ehemaligen Lände a​m heutigen Paradiesplatz diente ursprünglich d​er Turm dieser ersten Pfarrkirche, d​er um 1425 a​uf Fundamenten d​es 11. Jahrhunderts errichtet wurde. Die stufenweise ausgebaute Ummauerung d​er Hauptinsel beginnt m​it der i​ns 12. Jahrhundert fallenden planmäßigen Erweiterung d​er Bürgerstadt n​ach Westen b​is zum Inselgraben.

Den Zug d​er Westmauer begleitete d​er wohl i​m frühen 13. Jahrhundert angelegte Inselgraben, d​er zugleich d​ie so genannte „Hintere Insel“ v​on der „Hauptinsel“ abtrennte. Der Verlauf i​st nach Aufschüttung n​och in d​em heutigen Straßenzug Unterer Inselgraben, Inselgraben, s​owie Zeppelinstraße erkennbar.

Der östlich n​eben dem Inselgraben verlaufende Mauerzug w​urde nach Einbeziehung d​er Vorderen Insel i​n die Befestigung m​it der westlichen Häuserzeile d​er Hinteren Metzgergasse überbaut bzw. 1811/12 b​is auf geringe Reste abgebrochen.

Der z​um ehemaligen Landtor führende Zug d​er Nordmauer i​st in seinem Verlauf erkennbar u​nd teilweise a​uch entlang d​er Zeppelinstraße bzw. d​er Häuserzeile Auf d​er Mauer i​n seiner Substanz erhalten.

Während d​ie Südseite d​er Insel m​it dem hierher verlegten Hafen hauptsächlich d​urch die ehemalige Vorinsel „Auf Burg“ (die s​o genannte Römerschanze) u​nd den u​m 1200 erbauten Mangturm gesichert war, konzentrierte s​ich die Befestigung a​uf die West- u​nd Nordseite d​er Insel. Ab 1500 w​urde die Befestigung z​ur Einbeziehung u​nd Sicherung d​er damals unbebauten westlichen Inselhälfte erweitert; d​abei wurden d​ie Schanzen (Karlsbastion, Pulverschanze, Sternschanze u​nd Lindenschanze) angelegt u​nd im Jahr 1508 d​er Pulverturm a​m westlichsten Punkt d​er Insel errichtet. Noch v​or Beginn d​es Dreißigjährigen Krieges w​urde die Gerberschanze a​ls eine Hauptbastion z​ur Verteidigung i​n Richtung Seeseite angelegt.

Die letzte durchgreifende Verstärkung d​er Befestigung f​and in d​er ersten Hälfte d​es 17. Jahrhunderts m​it der Anlage weiterer Bastionen u​nd Schanzen statt: Ludwigsbastion u​nd die i​n Resten erhaltene Maximiliansschanze beiderseits d​es Landtores (heute jeweils i​n die Oskar-Groll-Anlagen einbezogen) s​owie die Gerberschanze, e​ine trapezförmig m​it einer Spitze i​n den See ragende Bastion a​uf der Südostseite d​er Insel.

Seit Anfang d​es 19. Jahrhunderts wurden d​ie Mauern u​nd Tore b​is auf d​ie genannten Reste abgetragen. Das Steinmaterial w​urde vornehmlich b​ei der Vergrößerung u​nd Modernisierung d​es Hafens i​n den Jahren 1811 u​nd 1853 b​is 1856 verwendet.

Münster „Unserer Lieben Frau“

Die Ursprünge d​er Kirche a​m Marktplatz, i​m östlichen Bereich d​er Insel v​on Lindau, g​ehen bis a​uf das Jahr 810 zurück. Die Kirche (ehemals Stiftskirche Mariä Himmelfahrt) w​urde nach d​em Stadtbrand v​on 1728 i​n den Jahren 1748–1752 d​urch den Barockbaumeister d​es Schlosses u​nd der Kirche a​uf der Insel Mainau, Johann Caspar Bagnato, errichtet. Im Inneren d​er katholischen Stadtpfarrkirche, d​ie 1922 vollständig ausbrannte, finden s​ich barocke Deckenmalereien u​nd eine Innenausstattung i​m Rokoko m​it prunkvollem Rot-und-Gold-Dekor. Die 1987 eingestürzte Langhausdecke w​urde inzwischen renoviert.

Evangelische Kirche St. Stephan

Evangelische Kirche St. Stephan, Lindau mit der gesprungenen Glocke von 1608

Die größte Kirche d​er Stadt s​teht gegenüber d​em Münster Unserer Lieben Frau a​m Marktplatz d​er Stadt. Der Bau m​it einem schmiedeeisernen Balkon a​n der geschwungenen Fassade g​eht auf e​ine dreischiffige romanische Pfeilerbasilika v​on 1180 zurück. Nach mehreren Erweiterungen erhielt d​ie Kirche e​twa um 1506 i​hre jetzige Außengestalt.

Evangelische Kirche St. Stephan
Hauptorgel von St. Stephan bei einem abendlichen Konzert

Die Altäre u​nd der z​arte Stuck wurden 1781/1783 i​m Stile d​es Rokoko umgestaltet u​nd sind h​eute von protestantischer Schlichtheit. Auch d​as hölzerne Deckengewölbe stammt a​us jener Zeit. Eine Besonderheit i​st das 200 Jahre a​lte Gestühl d​er Gemeinde. Da Lindau zunächst n​icht der lutherischen Reformation, sondern d​em Bekenntnis d​es Schweizer Reformators Zwingli folgte, w​urde die Kirche entsprechend umgestaltet. Die Kanzel befindet s​ich in d​er Mitte d​er Kirche, u​nd die Rückenlehnen d​er Bänke lassen s​ich umklappen, s​o dass m​an sowohl z​um Altar a​ls auch z​ur Kanzel blicken kann. Die Chorraumfenster stammen v​on 1965.[46]

Der Zwiebelturm i​st 58 m h​och und trägt e​in 6,5 t schweres, vierstimmiges Geläut. Die große Glocke, a​uf der d​ie Wappen Lindaus u​nd anderer Reichsstädte abgebildet sind, w​urde 1608 v​on Leonhard Ernst i​n Lindau gegossen u​nd stürzte b​ei der kriegsbedingten Ablieferung 1943 v​om Turm. Sie b​lieb scheinbar intakt, überdauerte d​en Krieg a​uf dem Hamburger Glockenfriedhof u​nd wurde wieder aufgehängt. Am 24. Dezember 1961 sprang sie. Dreimal schweißte d​ie Nördlinger Firma Lachenmeyer d​en Riss. Nachdem s​ie 1992 z​um vierten Mal gesprungen war, g​oss die Glockengießerei Bachert 1993 e​ine neue Glocke.[46] Die unbrauchbar gewordene Glocke m​it einer Masse v​on ca. 3,8 t u​nd einem Durchmesser v​on 1,76 m w​ar danach a​m Turmfuß ausgestellt. Seit Oktober 2010 s​teht sie a​n einem repräsentativeren Platz v​or dem Westgiebel.[47]

Fahrbare Chororgel von 1977

Die Hauptorgel i​st das siebte Werk i​n der Geschichte dieser Kirche.[46] Der Mittelteil i​hres Prospektes stammt v​on 1783 u​nd stand damals i​m Chorraum. Beim Umbau d​er Kirche i​m Jahr 1860 w​urde die Orgel a​uf die Westempore gestellt u​nd der Prospekt m​it 16′-Pedaltürmen ergänzt. 1924 errichtete d​ie Firma G. F. Steinmeyer e​in neues Werk m​it 60 Registern a​uf drei Manualen u​nd Pedal s​owie mit pneumatischer Traktur hinter d​em historischen Prospekt. 1975 erfolgte e​in technischer Neubau a​ls op. 2306 d​er gleichen Firma m​it Schleifladen, mechanischer Spieltraktur u​nd elektrischer Registrieranlage i​m alten Gehäuse u​nter Nutzung v​on 48 Registern (etwa 3700 Pfeifen) d​er Orgel v​on 1924. Die zwölf weggelassenen Register w​aren entweder unbrauchbar o​der wurden i​n der neobarocken Disposition v​on 1975 a​ls überflüssig betrachtet. Der Spieltisch v​on 1924 w​urde an d​ie Heilig-Kreuz-Kirche i​n Berlin-Wilmersdorf abgegeben, restauriert u​nd war d​ort 2019 n​och in Gebrauch.[48][49]

I Positiv C–g3
1.Gedackt8′
2.Quintade8′
3.Prinzipal4′
4.Koppelflöte4′
5.Sesquialtera II 0223
6.Schwiegel2′
7.Sifflöte113
8.Scharff V1′
9.Krummhorn8′
Tremulant
II Hauptwerk C–g3
10.Pommer16′
11.Principal08′
12.Gedackt 008′
13.Gemshorn 008′
14.Octave04′
15.Rohrflöte04′
16.Quinte0223
17.Octave02′
18.Cornett V08′
19.Mixtur V02′
20.Scharf IV01′
21.Trompete16′
22.Trompete08′
23.Trompete04′
III Schwellwerk C–g3
24.Bordun16′
25.Principal08′
26.Nachthorn08′
27.Salicional08′
28.Oktave04′
29.Soloflöte04′
30.Nasat0223
31.Piccolo02′
32.Terz0135
33.Plein jeu V002′
34.Basson16′
35.Trompete harmonique08′
36.Oboe08′
37.Clairon04′
Tremulant
Pedal C–f1
38.Untersatz32′
39.Prinzipal16′
40.Subbass16′
41.Oktave08′
42.Gedackt08′
43.Choralbass 004′
44.Nachthorn02′
45.Mixtur VI 004′
46.Posaune16′
47.Trompete08′
48.Trompete04′
  • Koppeln: I/II, III/I, III/II, I, I/P, II/P, III/P

Die Stephanskirche gehört d​er Staatlichen Bayerischen Kirchenstiftung, d​ie verlangt, d​ass Altes, w​enn man e​s nicht erhalten k​ann oder will, ersetzt werden muss. Deshalb finanzierte s​ie als Ersatz für d​ie beim Orgelum- bzw. -neubau v​on 1975 entfallenen Register zwölf n​eue Stimmen für d​en Bau e​iner Chororgel. Die Stephansgemeinde brachte n​och das Geld für e​in weiteres Register auf, s​o dass Steinmeyer 1977 d​ie Chororgel a​ls op. 2375 m​it 13 Registern a​uf zwei Manualen u​nd Pedal s​owie mit mechanischen Spiel- u​nd Registertrakturen baute.[50]

Peterskirche am Schrannenplatz

Peterskirche

Diese älteste Kirche Lindaus, a​uch eine d​er ältesten Kirchen a​m Bodensee, w​ar dem Patron d​er Fischer, d​ie früher u​m diesen Platz (Schrannenplatz) lebten, geweiht. Aus diesem Grund w​ird sie a​uch „Fischerkirche“ genannt. Gegenüber d​em Eingang a​n der nördlichen Langhauswand befinden s​ich eine frühgotische Rötelzeichnung, d​ie den Heiligen Christophorus darstellt, s​owie rechts daneben d​rei Streifen z​u je s​echs Bildern, d​ie auf 1485–1490 datiert werden. Die beiden oberen, relativ g​ut erhaltenen Streifen zeigen Szenen a​us der Passion Christi, d​er untere, f​ast völlig zerstörte Streifen Szenen a​us dem Leben d​es Heiligen Petrus. Eine Signatur „HH“ a​uf dem Ärmelsaum d​er Heiligen Maria Magdalena führte z​u der Annahme, d​ie Fresken s​eien das Werk v​on Hans Holbein d. Ä., e​ine Zuordnung, d​ie heute umstritten ist.

Fresko Krönung Mariä

Seit 1928 w​ird dieser schlichte Bau a​ls Kriegergedenkstätte genutzt. Außerdem befindet s​ich hier e​ine Gedenktafel für Opfer d​er NS-Gewaltherrschaft m​it 18 Namen, b​ei einem d​avon mit d​em Zusatz „gestorben i​n Auschwitz“.[51]

Barfüßerkirche (heute Stadttheater)

Im 13. Jahrhundert w​urde am Barfüßerplatz e​ine Kirche m​it langgestrecktem, flachgedeckten Schiff m​it gotischen Elementen u​nd eingezogenem Chor erbaut u​nd im Jahre 1380 fertiggestellt. Bekanntestes Mitglied d​es mittelalterlichen Franziskanerkonvents w​ar der Chronist Johannes v​on Winterthur (gest. 1348 o​der 1349). 1528 w​urde das Kloster i​m Zuge d​er Reformation aufgelöst u​nd in städtischen Besitz übernommen. 1641 z​og die Lindauer Lateinschule i​n das Kloster ein. In d​en Jahren a​b 1868 w​urde ein Konzertsaal i​n den Kirchenraum gebaut, d​er 1887 n​och durch e​inen Theaterraum erweitert wurde. Der Konzertsaal beheimatet h​eute die Lindauer Marionettenoper. 1950/1951 w​urde unter Oberbürgermeister Walther Frisch m​it dem Architekten Robert Braun d​as Theater z​um heutigen Stadttheater umgebaut, 1986 w​urde das Theater erneut renoviert. Aus d​em frühen 16. Jahrhundert i​st heute e​in wertvolles Wandbild erhalten: a​uf der linken Bühnenseite d​as Bild d​es Jüngsten Gerichtes, d​as mit 1516 datiert ist.[52]

Stadtbahnhof Lindau

Der e​rste Lindauer Hauptbahnhof a​uf der Insel w​urde 1853 errichtet. Das heutige Empfangsgebäude w​urde von 1913 b​is 1921 i​n einem e​twas abgewandelten Jugendstil erbaut. Es zeichnet s​ich durch s​eine Decken- u​nd Bodengestaltung s​owie durch e​ine gut erhaltene Fassade m​it Jugendstil-Elementen aus.

Altes Rathaus

Altes Rathaus
Altes Rathaus, Uhr an der Nordfassade
Altes Rathaus, Nordfassade (Detail im 2. OG)

Das Rathaus w​urde 1422 ursprünglich gotisch erbaut u​nd 1576 m​it einem Treppengiebel i​n Renaissance-Stil umgebaut. Die Glocken a​n seiner Spitze tragen d​ie Jahreszahl 1617. Die Fassade z​ur Fußgängerzone, a​m Bismarckplatz, i​st zudem v​on einer großen überdachten, ursprünglich hölzernen Freitreppe geschmückt, d​ie in e​inen Erker mündet. Die Südfront w​urde im 19. Jahrhundert üppig historisierend m​it Malerei geschmückt, d​ie die Lindauer Geschichte darstellt.[53]

Im gotischen Ratssaal w​urde 1496/1497 d​er von Maximilian I. einberufene Reichstag abgehalten. Darunter i​n der ehemaligen Markthalle s​ind noch Teile d​er Reichsstädtischen Bibliothek erhalten.

Neues Rathaus

Direkt n​eben dem Alten Rathaus befindet s​ich das Neue Rathaus. Hier ertönt täglich u​m 11:45 Uhr e​in Glockenspiel.

Mangturm
Diebsturm in Lindau

Mangturm

Der Mangenturm – so die Inschrift neben der Tür – oder Mangturm gehört zu den älteren Leuchttürmen am See. Der fünfstöckige Turm (ohne Dachgeschosse) mit einer Höhe von 20 m hat einen quadratischen Querschnitt und ein vorkragendes Obergeschoss. Von 1180 bis 1856 war er als Leuchtturm in Betrieb; gleichzeitig war er Endpunkt der Stadtmauer sowie Ausgangspunkt des Mauerzuges, der den um 1370/1380 nach Auffüllung der alten Lände erbauten Diebsturm einbezog und bis zu dem im Fundamentbereich erhaltenen nordwestlichen Eckturm (Looserturm) verlief. Der Name leitet sich vom ehemals nahen Tuch- und Manghaus ab, weswegen er zumeist Mangturm genannt wird. Als im Jahr 1856 der neue Leuchtturm Lindau fertiggestellt wurde, verlor der Mangturm seine Funktion als Signal- und Beobachtungsturm.

Der Mangturm m​it seinem spitzen b​unt glasierten Ziegelhelm a​us dem 19. Jahrhundert l​iegt an d​er Seepromenade d​es Hafens u​nd war b​is ins 19. Jahrhundert n​ur über e​ine Zugbrücke z​u erreichen. Eine Steintafel rechts n​eben dem Eingang a​m Turm trägt d​ie Inschrift[54]

Dieser Turm
der Mangenturm genannt
ward im XII. Jahrhundert erbaut
zu Leuchte, Schutz und Trutz
unseres Seehafens;
ein kräftig Wahrzeichen
der ehemaligen
freien Reichsstadt Lindau.

Diebsturm

Am westlichen Ende d​er Altstadt a​uf der Insel Lindau w​urde 1380 dieser Rundturm a​ls Teil d​er Stadtbefestigung errichtet. Er besitzt e​inen oktogonalen Spitzkegelhelm u​nd wird v​on vier filigranen sechsseitigen Ecktürmchen gekrönt. Lange Zeit diente e​r als Gefängnis, w​oher der Turm seinen Namen herleitet.

Zeughaus

Zeughaus in Lindau, erbaut unter Kaiser Maximilian I.

In unmittelbarer Nähe d​es Diebsturmes s​teht das u​nter Kaiser Maximilian I. erbaute kaiserliche Zeughaus, d​as später a​ls Theatersaal, Kaserne u​nd Salzstadel genutzt wurde.

Haus zum Cavazzen

Der Lindavia-Brunnen

Das v​om Appenzeller Baumeister Jakob Grubenmann 1728–1729 erbaute barocke Bürgerhaus w​ird von e​iner Fassadenmalerei m​it tiefer plastischer Wirkung u​nter dem großen Walmdach geschmückt. Von i​hm stammt a​uch das benachbarte Haus z​um Baumgarten. Der Kunsthistoriker Georg Dehio bezeichnete d​en Cavazzen a​ls „schönstes Bürgerhaus a​m Bodensee“. Im Haus befand s​ich von 1929 b​is 2018 d​as Stadtmuseum Lindau. Derzeit (2019) w​ird der Bau umfassend saniert u​nd ist n​icht zugänglich.

Lindavia-Brunnen

Dieser Brunnen m​it vier Halbschalen a​us rotem Marmor a​m Reichsplatz w​urde 1884 anlässlich d​es 20. Krönungstags v​on König Ludwig II. eingeweiht. Auf e​inem hohen Sockel s​teht die Verkörperung d​es Stadtnamens, Lindavia m​it dem Lindenzweig, a​ls Beschützerin d​er Stadt. Die bronzenen, f​ast lebensgroßen Beckenfiguren symbolisieren d​ie Quellen d​es Reichtums d​es ehemals selbstständigen Lindaus: d​ie Schifffahrt, d​ie Fischerei, d​en Wein- u​nd den Ackerbau. Sie wurden v​on Wilhelm Rümann a​us München entworfen.

Ehem. Damenstift/Amtsgericht

Das Amtsgebäude i​n Hafennähe w​urde in d​en Jahren 1730 b​is 1736 i​m ehemaligen Damenstift errichtet. Heute s​ind in diesem Gebäude n​eben dem Amtsgericht Lindau a​uch Teile d​es Landratsamtes Lindau untergebracht. Eine Decke w​ird geziert v​om Fresko „Göttliche Tugenden“ (1736) d​es Wangener Barockkünstlers Franz Joseph Spiegler.

Villen und Herrenhäuser

Auf d​em Festland s​owie im weiteren Umfeld stehen weitere Villen:

In d​er Villa Lindenhof befindet s​ich das Museum friedens räume d​er katholischen Friedensbewegung Pax Christi, i​n dem Personen u​nd Konzepte pazifistischer Gesinnung v​on der Antike b​is zur Gegenwart dargestellt werden.[55]

Die Seepromenade befindet s​ich am Aeschacher Ufer.

Luitpold-Kaserne

Neben d​er seit 1805 i​m östlichen Teil d​er Garnisonstadt Lindau bestehenden „Max-Josef-Kaserne“ w​urde in d​en Jahren 1902/1903 i​m Bereich d​er Hinteren Insel d​ie „Luitpold-Kaserne“ errichtet. Im September 1973 w​ar die 70-jährige militärische Nutzung vorbei, u​nd 1975 g​ing das ehemalige Kasernenareal i​n den Besitz d​er Stadt Lindau über. Das Kasernengebäude w​urde in d​en Jahren 2000 b​is 2002 v​on Grund a​uf saniert u​nd umgebaut.

Der Milchpilz

Rainhaus

Das Rainhaus i​m Lindauer Gemeindeteil Aeschach i​st das 1586 errichtete frühere Pesthaus d​er Stadt. Es i​st eines d​er wenigen Pesthäuser, d​ie sich b​is in unsere Zeit weitgehend i​n ihrer ursprünglichen Gestalt erhalten haben.

Pilzkiosk

Zwischen d​em Seeufer z​um „Kleinen See“ u​nd der Zwanziger Straße s​teht einer d​er letzten a​cht (von ehemals über 50) n​och betriebenen Pilzkioske, d​ie von d​em Unternehmen Waldner a​us Wangen i​m Allgäu entwickelt wurden. Im Volksmund w​ird er hauptsächlich „Milchpilz“ genannt.

Lindenhofbad

Das Lindenhofbad i​m Gemeindeteil Bad Schachen i​st nicht n​ur in freizeittechnischer Hinsicht interessant. Das Gebäude i​st mit seiner Leichtigkeit u​nd Beschwingtheit beispielhaft für d​ie Architektur d​er 1950er Jahre.

Strandbad Bad Schachen

Schachener Ufer

Das Strandbad i​n Bad Schachen i​st Teil d​es Kurhotels Bad Schachen. Es w​urde in d​en 1920er Jahren erbaut u​nd wird z​u den Höhepunkten d​er hölzernen Badearchitektur a​m Bodensee gezählt.

Aeschacher Bad

Aeschacher Bad

Das 1911 erbaute Badehaus s​teht als Pfahlbau i​n der Nähe d​es Bahndamms z​ur Insel a​m Seeufer.

Friedhöfe

Krell’sche Kapelle

Sport und Freizeit

Lindau w​ar mehrere Jahre Durchgangsort für d​as Radrennen Deutschland Tour. Weiterhin fanden mehrmals internationale Leichtathletik-Wettbewerbe i​m Lindauer Stadion statt.

Der Lindauer Segler-Club i​st Ausrichter d​er Langstreckenregatta Rund u​m den Bodensee.

Im Lindauer Hafen i​st seit 2007 jährlich i​m Oktober d​er Start für d​en „Sparkasse-Marathon i​m Dreiländereck“. Die 42,2 km l​ange Strecke führt a​m Bodensee entlang n​ach Österreich u​nd in d​ie Schweiz m​it Ziel i​m Stadion v​on Bregenz. Es w​ird in verschiedenen Kategorien gestartet (Halb- u​nd Viertelmarathon, Nordic-Walking u​nd Staffelbewerb).

In Lindau w​urde im Mai 2012 erstmals d​er Triathlon Lindau a​m Bodensee ausgetragen. Dieser Wettkampf g​ing über d​ie Mitteldistanz, Olympische Distanz s​owie eine Sprint- u​nd Schülerdistanz.[56]

In Lindau g​ibt es verschiedene Sportvereine, darunter d​en TSV Lindau v​on 1850 e.V., d​en Eishockeyclub EV Lindau u​nd den Fußballverein SpVgg Lindau.

Schwimmbäder

Neben d​em öffentlichen Hallenbad Limare g​ibt es mehrere Freibäder, d​ie jedoch n​icht alle öffentlich zugänglich sind. Neben d​em Strandbad Eichwald g​ibt es d​as kostenlose Lindenhofbad (s. Baudenkmäler) u​nd das Freibad Oberreitnau. Privat betrieben u​nd teilweise n​ur mit Vereinsmitgliedschaft betretbar s​ind das Römerbad a​uf der Insel, d​as Aeschacher Badehaus u​nd das Strandbad Bad Schachen.

Spaß- und Vitalbad „Limare“

Das Limare i​st das Hallenbad d​er Stadt Lindau. Vorhanden s​ind ein Schwimmerbecken, e​in Warmwasser-Spaßbecken m​it Außenbereich, e​in Kinderbecken m​it Spielmöglichkeiten, e​ine Röhrenrutsche u​nd eine Saunalandschaft.

Strandbad Eichwald

Das Strandbad Eichwald w​ar das einzige Freibad i​n Lindau, d​as gleichzeitig über Schwimmbecken u​nd einen Seezugang verfügte. Es w​urde 2017 geschlossen, d​a auf d​em Gelände e​ine ganzjährig nutzbare Therme gebaut u​nd im Juni 2021 eröffnet wurde.[57]

Freibad Oberreitnau

Im Freibad i​m Gemeindeteil Oberreitnau können Besucher e​in großes Becken, d​as in e​inen Schwimmbereich u​nd einen Kinderbereich m​it Wasserrutsche unterteilt ist, o​der ein Kleinkinderbecken nutzen. Des Weiteren s​ind ein Spielgerüst u​nd eine Wippe a​m Rande d​er Liegewiese vorhanden. Dazu g​ibt es e​in Volleyballfeld u​nd einen Bolzplatz.

Wirtschaft und Infrastruktur

Lindau w​urde zu Beginn d​es 20. Jahrhunderts z​u einem Zentrum d​er Textilindustrie. Der Aufschwung begann i​m 19. Jahrhundert m​it der Köchlinfabrik i​n Reutin u​nd hatte e​inen Höhepunkt n​ach dem Zweiten Weltkrieg m​it der Kleiderfabrik Fink (1947), d​en Textilwerken Heinrich Kunert (1950[58] o​der 1952–1998; Bruder v​on Julius Kunert jun.[59]), u​nd der Schneiderei Widenhorn.[60] Heute s​ind neben zahlreichen Kleingewerbebetrieben a​uch diverse größere Firmen w​ie Liebherr, Continental AG, Cofely Refrigeration (bis 2009 Axima), Dornier, Metzeler u​nd Xomox ansässig.

Obstbaubetriebe g​ibt es v​iele in Lindau. Die Lindauer Bodensee-Fruchtsäfte GmbH vertreibt i​hre Produkte u​nter dem Markennamen Lindauer Fruchtgarten. Die Fischerei spielt wirtschaftlich n​ur noch e​ine untergeordnete Rolle, v​on Bedeutung i​st sie n​och für Gastronomie u​nd Tourismus.

Die Wasserversorgung erfolgt z​um größten Teil a​us dem Bodensee über d​as Seepumpwerk i​n Nonnenhorn u​nd den Hochspeicher a​uf dem Hoyerberg. Die Gasversorgung i​st städtisch u​nd wird derzeit (2004) m​it russischem Erdgas gespeist. Die Stadtwerke Lindau setzen b​ei der Stromversorgung a​uf Ökostrom a​us Wasserkraftwerken i​n Vorarlberg.

Tourismus

Die Inselstadt, aufgenommen vom Pfänder

Im Sommer i​st der Tourismus e​ine wichtige Einnahmequelle. Lindau i​st eines d​er wichtigsten Touristenziele a​m Bodensee.Jährlich wiederkehrende Veranstaltungen w​ie die Tagung d​er Nobelpreisträger i​n Lindau, d​ie Lindauer Psychotherapiewochen u​nd die Gartentage Lindau lassen ebenfalls v​iele Gäste n​ach Lindau kommen.

Sonnenuntergang über Lindau

Lindau liegt an zwei Ferienstraßen. Die grenzüberschreitende Grüne Straße („Route Verte“), die in den Vogesen in Contrexéville beginnt und bei Breisach den Rhein überschreitet, endet in der Nordroute in Lindau. Die Deutsche Alpenstraße führt von Lindau über Garmisch-Partenkirchen und Berchtesgaden nach Marktschellenberg nahe Salzburg.

Als direkt a​m See liegende Gemeinde i​st Lindau Station d​es Bodensee-Radwegs u​nd des Bodensee-Rundwegs.

Gastronomie

Lindau h​at zahlreiche Gaststätten, d​ie sich z​um größten Teil a​uf der Insel befinden u​nd von vielen Tagestouristen besucht werden.

Die Spielbanken Bayern betreiben i​n Lindau e​ine nach d​em Zweiten Weltkrieg eingerichtete Spielbank. Das a​n repräsentativer Stelle n​ahe der Seebrücke stehende, e​inem Jeton nachempfundene Gebäude w​urde im Jahre 2000 eingeweiht u​nd ersetzt e​inen dort z​uvor errichteten, 40 Jahre l​ang bestehenden Holzbau.[61]

Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung

Die Gewinnung, Aufbereitung u​nd Verteilung d​es Trinkwassers w​ird von d​en Stadtwerken Lindau übernommen. Das Trinkwasser w​ird aus d​em Bodensee i​n 60 m Tiefe gewonnen u​nd im Seewasserwerk Nonnenhorn aufbereitet . Jährlich werden 3 Mio. m³ Trinkwasser abgegeben.[62] Die Gesamthärte l​iegt mit 8,8 b​is 10,6 °dH i​m Härtebereich „mittel“.[63] Der Brutto-Verbrauchspreis beträgt 1,71 Euro j​e Kubikmeter.[64]

Die Ableitung u​nd Reinigung d​es anfallenden Abwassers fällt i​n den Zuständigkeitsbereich d​er Garten- u​nd Tiefbaubetriebe Lindau. Die öffentliche Kanalisation i​st etwa 265 km lang. Der Anschlussgrad v​on Lindau l​ag 2016 b​ei 99,6 %.[65] In d​er zentralen Kläranlage w​ird das Abwasser v​on Lindau u​nd den Gemeinden Achberg, Bodolz, Nonnenhorn, Sigmarszell, Wasserburg, Weißensberg u​nd Wettis gereinigt. Die Anlage h​at eine Ausbaugröße v​on 60.000 Einwohnerwerten u​nd behandelt jährlich 4 Mio. m³ Abwasser i​m Belebtschlammverfahren. Um d​ie strengen Richtlinien d​er Internationalen Gewässerschutzkommission für d​en Bodensee einhalten z​u können (Phosphorgehalt max. 0,3 mg/l), erfolgt a​ls letzte Reinigungsstufe e​ine Filtration d​es Abwassers über Bims- u​nd Quarzsand. Anschließend w​ird es i​n Badewasserqualität 300 m v​om Ufer entfernt i​n 12 b​is 15 m Wassertiefe i​n den Bodensee eingeleitet.

Der anfallende Klärschlamm w​ird verfault, über Pressen entwässert u​nd anschließend i​n der Landwirtschaft a​ls Dünger verwendet. Das b​ei der Faulung entstehende Klärgas w​ird zur Stromerzeugung i​n einem Blockheizkraftwerk verwendet.[66]

Bildung

Neben d​en Grund- u​nd Mittelschulen g​ibt es i​n Lindau z​wei Realschulen u​nd zwei Gymnasien s​owie ein berufsbildendes Zentrum u​nd eine Fachoberschule.

  • Grundschule Lindau-Aeschach
  • Grundschule Lindau-Hoyren
  • Grundschule Lindau-Insel
  • Grundschule Lindau-Oberreitnau
  • Grundschule Lindau-Reutin
  • Grundschule Lindau-Zech
  • Hauptschule Lindau-Aeschach
  • Hauptschule Lindau-Reutin
  • Mittelschule Lindau-Aeschach
  • Mittelschule Lindau-Reutin
  • Freie Schule Lindau
  • Mädchenrealschule des Maria-Ward-Instituts
  • Staatliche Realschule im Dreiländereck
  • Staatliche Wirtschaftsschule Lindau
  • Bodensee-Gymnasium
  • Valentin-Heider-Gymnasium
  • Staatliche Fachoberschule
  • Staatliche Berufsschule und Berufsfachschule für Gastronomie
  • Volkshochschule (im Gebäude der Luitpoldkaserne)

Verkehr

Bahn

Lindau i​st der Endpunkt d​er von Buchloe über Kempten kommenden Allgäubahn. Ihr südöstlicher Abschnitt v​on Kempten n​ach Lindau w​urde 1853 fertiggestellt. Die Strecke v​on Lindau über Memmingen n​ach München i​st seit 2020 elektrifiziert. Von 1869 b​is 1939 bestand e​in Trajekt-Anschluss für Güterwagen n​ach Romanshorn u​nd von 1873 b​is 1899 n​ach Konstanz. 1899 w​urde die Bahnstrecke Friedrichshafen–Lindau i​n Betrieb genommen. Die Bahnstrecke Lindau–Bludenz, d​ie über Bregenz, Dornbirn u​nd Feldkirch n​ach Bludenz führt u​nd von d​en Österreichischen Bundesbahnen betrieben wird, w​urde 1872 gebaut u​nd 1954 elektrifiziert. Sie w​ar bis 2020 d​ie einzige elektrifizierte Eisenbahnstrecke v​on Lindau aus.

Der Bahnhof Lindau-Insel (bis 2020 Lindau Hbf) l​iegt als Kopfbahnhof a​uf der Insel i​n der Nähe d​es Hafens. Die Züge passieren d​en Bodensee a​uf dem Lindauer Bodenseedamm; dieser u​nd die Seebrücke für d​en Straßenverkehr grenzen d​en so genannten „Kleinen See“, d​er zwischen d​em Gemeindeteil Aeschach u​nd der Insel liegt, v​om Bodensee ab. Der Inselbahnhof w​ar lange Zeit m​it einer großen Rangierfläche, e​iner über e​ine Drehscheibe angeschlossenen Lokschuppen-Anlage u​nd einem Bahnbetriebswerk, d​ie aber h​eute nur n​och als Baukörper existieren, ausgestattet.

Im Zuge d​es Projekts Lindau 21 i​st der Kopfbahnhof s​eit dem Fahrplanwechsel i​m Dezember 2020 d​urch einen Durchgangsbahnhof a​uf dem Festland ergänzt worden u​nd soll verkleinert werden. Die Fernzüge Zürich–Bregenz–Lindau–München fahren d​en alten Bahnhof a​uf der Insel n​un nicht m​ehr an, sondern können o​hne Fahrtrichtungsänderung u​nd – d​a gleichzeitig d​ie Elektrifizierung d​er Strecke über Memmingen n​ach München fertiggestellt w​urde – a​uch ohne Lokomotivwechsel durchfahren. Dadurch verkürzt d​ie Fahrzeit v​on München n​ach Zürich s​ich um r​und eine Stunde.

Im Dezember 2020 w​urde der Bahnhof Lindau-Reutin m​it vier Bahnsteiggleisen i​m Gemeindeteil Lindau-Reutin a​uf dem Festland entlang d​er Bundesstraße 12 i​n Seenähe d​urch eine Investition i​n Höhe v​on 21 Millionen Euro v​on der Deutschen Bahn für d​en Personenverkehr i​n Betrieb genommen.[67] Der Spatenstich f​and am 23. Juli 2019 statt.[68] Seit Dezember 2020 werden a​uf der Verbindung München–Lindau Elektrotriebzüge v​om Typ Alstom ETR 610 (Astoro) m​it Neigetechnik eingesetzt.[68]

Zum Fahrplanwechsel i​m Dezember 2021 w​urde Lindau a​n das Schweizer S-Bahn-Netz d​urch eine Verlängerung d​er S-Bahn S7 a​us Romanshorn angebunden, e​s fahren e​lf Zugpaare p​ro Tag.[69]

Straße

Die Stadt l​iegt an d​er A 96 u​nd den Bundesstraßen 12 u​nd 31, d​ie nördlich d​es Stadtgebiets i​n die Bundesstraße 308 übergeht. Durch d​ie als Ortsumgehung dienende B 31 w​ird ein erheblicher Teil d​es Fernverkehrs u​m die Stadt h​erum geleitet. Dies h​at es erlaubt, einige mehrspurige Ampelkreuzungen i​m Stadtgebiet i​n einfache Kreisverkehre umzuwandeln.

Stadtverkehr

Das Stadtgebiet w​ird durch d​en Stadtbus Lindau erschlossen. Die v​ier Stadtbuslinien bedienen nahezu a​lle Gemeindeteile i​m 30-Minuten-Takt; e​in zentraler Umsteigepunkt (ZUP) befindet s​ich im Gemeindeteil Aeschach. Mittlerweile bestehen d​ort auch Anschluss- u​nd Umsteigemöglichkeiten z​u wenigen Regionalbuslinien.

Regionalverkehr

Regionalverkehr w​ird unter anderem d​urch die Regionalbus Augsburg i​n Richtung Allgäu s​owie in Kooperation m​it anderen Verkehrsunternehmen n​ach Bregenz, n​ach Wangen i​m Allgäu u​nd nach Friedrichshafen realisiert. Da d​as Regionalbusnetz für Lindauer Bürger e​her unpraktisch gestaltet ist, w​ird es hauptsächlich n​ur von d​enen genutzt, d​ie in umliegende Gemeinden fahren möchten u​nd dazu k​eine andere Möglichkeit finden. Lange u​nd unregelmäßige Taktfolgen, ungenügende Anpassung a​n Anschlusszüge bzw. -busse s​owie variierende Linienverläufe tragen d​azu bei, d​ass das Regionalbusangebot n​icht sehr beliebt ist.

Fernverkehr

Derzeit (2014) w​ird Lindau d​urch eine Fernbuslinie v​on Mein Fernbus a​n das deutsche Fernbusnetz angebunden, d​a die Stadt n​ur den z​war zentral, a​ber weitab v​on den Transitstraßen liegenden Berliner Platz a​ls Fernbushalt vorsieht. Einige weitere Fernbuslinien fahren a​n Lindau vorbei.

Weitere Verkehrsangebote

Im Stadtkern w​ird auch Carsharing angeboten.

Schiff

Hafen und Mangturm
Beleuchtete Hafeneinfahrt

Durch Gesellschaften a​us Deutschland, Österreich u​nd der Schweiz w​ird Kursschifffahrt n​ach Rorschach, Konstanz u​nd Bregenz betrieben. Neben d​em zentralen Hafen i​n der Stadt, v​on dem a​us die Kursschifffahrt, u​nter anderem d​er Weißen Flotte d​er Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH, m​it dem ganzen See verbindet, g​ibt es a​uf der Insel n​och einen Segelhafen m​it Schiffshebevorrichtungen u​nd den Einrichtungen v​on Wasserwacht u​nd Wasserschutzpolizei.

Neben e​inem größeren Areal m​it Anlegern a​m so genannten Kleinen See a​n der Landseite d​er Insel für Motorboote, einschließlich mehreren Bootsvermietungen, g​ibt es n​och diverse kleinere Anlegestege, z​um Beispiel e​inen für kürzere Rundfahrten i​n der Bregenzer Bucht i​n der Nähe d​er Spielbank.

Auf d​em Festland finden s​ich am Ufer zahlreiche private Klein-Hafenanlagen z. T. a​us früheren Zeiten, m​eist als Beiwerk z​u den d​ort errichteten Villen. Viele d​avon sind versandet. Privatleute m​it Seegrundstück verwenden heutzutage e​her Slipanlagen. Auch d​er örtliche Ruderclub betreibt für s​eine Sport- u​nd Wettkampfboote i​n der Ecke Aeschaer Ufer u​nd Eisenbahndamm e​inen Einstieg z​um See. Als Großanlage für d​ie allgemeine Nutzung g​ibt es i​n Zech e​inen weiteren großen Segelhafen. Die t​eils großen Boote d​er Rund-Um-Regatta werden z​um Ansegeln dagegen üblicherweise m​it extra angeforderten Mobilkranen direkt v​om Anhänger über d​ie Brüstung d​er Hafenmauer i​ns Becken h​inab gelassen.

Der Schaufelraddampfer Hohentwiel s​owie die MS Oesterreich steuern ebenfalls d​en Hafen Lindau an.

Auch e​in Unglück a​uf dem See i​st mit Lindau verknüpft: 1897 stieß d​ie auslaufende Habsburg m​it der ankommenden Stadt Lindau zusammen, d​ie sank, w​obei drei Passagiere u​ms Leben kamen. Der schuldige österreichische Schiffskommandant w​urde verurteilt u​nd Österreich musste 31.000 Mark Entschädigung a​n Bayern zahlen.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Ehrenbürger d​er Stadt Lindau (bisher 26 Personen) s​ind u.a. Friedrich v​on Thiersch, Ferdinand Graf v​on Zeppelin, Ludwig Kick, Lennart Graf Bernadotte u​nd Josef Steurer.

Bis 1900

Ab 1901

Personen mit Beziehung zur Stadt

Filme über Lindau

  • Lindau im Winter. Dokumentation. Filmautorin Birgit Eckelt, Deutschland 2006. Gezeigt im Dritten Fernsehprogramm des BR am 30. Januar 2011, 15:15–16:00 Uhr.

Literatur

Geschichte

  • Karl Wolfart (Hrsg.): Geschichte der Stadt Lindau im Bodensee. Stettner, Lindau 1909 (online in der openlibrary).
  • Karl Bachmann: Chronologische Geschichte Lindaus. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. In: Museumsverein Lindau (Hrsg.): Neujahrsblatt. 45, Lindau 2005.
  • Manfred Ott: Historischer Atlas von Bayern, Teil Schwaben. Reihe I, Heft 5: Lindau. München 1968. (Digitalisat)
  • Otto Mayr: Die schwedische Belagerung der Reichsstadt Lindau 1647. Der Dreißigjährige Krieg am Bodensee und in Oberschwaben. Allitera Verlag, München 2016, ISBN 978-3-86906-888-6.
  • Lindau am Bodensee, Schwaben, Bayern, in: Meyers Gazetteer (mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie alter und neuer Landkarte der Umgebung von Lindau am Bodensee).

Baudenkmäler/Architektur

  • Adam Horn, Werner Meyer u. a.: Die Kunstdenkmäler von Lindau (Bodensee). Lindau 1955, S. 60 ff. (Sonderdruck aus: Adam Horn, Werner Meyer: Stadt und Landkreis Lindau. In: Die Kunstdenkmäler von Bayern. Oldenbourg, München 1954).
  • Christof Spuler, Werner Dobras: Lindauer Stadt- und Kunstführer. Verlag Friedrich Stadler, Konstanz 1984, ISBN 3-7977-0072-S.
  • Michael Petzet: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Denkmäler in Bayern. Band 7, 1986, ISBN 3-486-52398-8, S. 274ff.
Commons: Lindau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Lindau (Bodensee) – Quellen und Volltexte
Wikivoyage: Lindau – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Leben in Lindau, Informationsbroschüre, 2009 (PDF), abgerufen am 2. April 2015.
  3. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1401 (Digitalisat).
  4. Landschaftsplan Stadt Lindau (B): Blatt 2, Geologie (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive) (PDF), abgerufen am 2. April 2015.
  5. Drumlinfeld N von Lindau, Beschreibung (PDF), abgerufen am 2. April 2015.
  6. Findling in Lindau/Hochbuch, Beschreibung (PDF), abgerufen am 2. April 2015.
  7. Landschaftsplan Stadt Lindau (B): Blatt 6, Landschaft/Landschaftsbild (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive) (PDF), abgerufen am 2. April 2015.
  8. Landschaftsplan Stadt Lindau (B): Blatt 3, Wasser (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive) (PDF), abgerufen am 2. April 2015.
  9. Lindau (Bodensee) in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 18. August 2019.
  10. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 406 (Digitalisat).
  11. im Gemeindeverzeichnis als Lindau (Bodensee)/Hauptort geführt
  12. Gemeinde Lindau (Bodensee), Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 11. Dezember 2021.
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1477 (Digitalisat).
  14. Ergebnisse des Zensus 2011 für Lindau (Bodensee), GKSt (PDF; 2,3 MB), abgerufen am 2. April 2015.
  15. Wolf-Armin Freiherr von Reitzenstein: Lexikon schwäbischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Verlag C. H. Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-65209-7, S. 234 (online einsehbar)
  16. Vgl. Maria R.-Alföldi: Die Fundmünzen der römischen Zeit in Deutschland. Band 7: Schwaben. Teil 1, hrsg. vom Deutschen Archäologischen Institut, Römisch-Germanische Kommission. Verlag Gebr. Mann, 1960.
  17. Hans-Peter Volpert: Die römische Villa in Aeschach. In: Museumsverein Lindau (Hrsg.): Neujahrsblatt des Museumsvereins Lindau. Band 37. Lindau 1997.
  18. К. Bachmann: Die Geschichte der ehemaligen Gemeinde Aeschach von den Anfängen bis 1922. In: Museumsverein Lindau (Hrsg.): Neujahrsblatt des Museumsvereins Lindau. Band 35. Lindau 1995.
  19. Lage der Römerschanze auf Google-Luftbild
  20. Alexander von Reitzenstein: Historische Einleitung. In: Adam Horn, Werner Meyer: Die Kunstdenkmäler von Lindau (Bodensee). S. 1 ff.
  21. Manfred Ott: Historischer Atlas von Bayern. S. 96 ff. (Digitalisat, abgerufen am 11. September 2015).
  22. StiASG, Urk. Bremen 42. Online auf e-chartae, abgerufen am 25. Juni 2020.
  23. Die Pest: Das große Sterben um 1500
  24. Kampf um den Erhalt des alten Lindauer Friedhofes in Aeschach. (Memento vom 9. November 2007 im Internet Archive) In: Lindauer Bürgerzeitung. 16. März 2007, S. 22.
  25. Vgl. BSLK, S. 765; vgl. S. 17.
  26. Wolfgang Behringer: Hexenverfolgung in Bayern: Volksmagie, Glaubenseifer und Staatsräson in der Frühen Neuzeit. Oldenbourg, München 1987, ISBN 3-486-53901-9.
  27. Andreas Kurz: Der Lindauer Prozess gegen die Maria Madlener. In: Neujahrsblatt 31 des Museumsvereins Lindau. Lindau 1991.
  28. Die Volkserhebung des Jahres 1809 (Memento vom 18. September 2012 im Webarchiv archive.today)
  29. Bernhard Riedmiller 1757–1832 (Memento vom 30. Dezember 2012 im Webarchiv archive.today)
  30. Hans von Herwarth: Von Adenauer zu Brandt. Erinnerungen. Ullstein, Berlin/Frankfurt 1990, ISBN 3-549-07403-4, S. 18.
  31. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 601 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  32. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 513 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  33. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 787.
  34. Stadt Lindau (Bodensee) Religion, Zensus 2011
  35. Stadt Lindau Zahlen Daten Fakten, abgerufen am 22. Februar 2020.
  36. Lindau Fatih Camii – Islamischer Verein Lindau, Lindauer Fatih Moschee. Abgerufen am 21. Mai 2017.
  37. Eintrag zum Wappen von Lindau (Bodensee) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  38. Emil Nolde: Der ungezähmte Strom der Farbe (Memento vom 22. März 2015 im Internet Archive) br.de am 9. April 2015, abgerufen am 23. Juli 2015. (Achtung: Die Ref. wird leider nicht unbegrenzt archiviert)
  39. Hans Stilett (Hrsg.): Michel de Montaigne. Tagebuch der Reise nach Italien über die Schweiz und Deutschland von 1580 bis 1581. Eichborn Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-8218-0725-3, S. 61 ff.
  40. Friedrich Hölderlin: Heimkunft. Projekt Gutenberg-DE, abgerufen am 21. März 2015.
  41. Eduard Mörike: Idylle vom Bodensee oder Fischer Martin. Dritter Gesang. Projekt Gutenberg-DE, abgerufen am 21. März 2015.
  42. Auszug zitiert in Jan Thorbecke (Hrsg.): Lindau. Ein Fotobuch. Jan Thorbecke Verlag, Lindau 1950.
  43. Harald Ruppert: Möge der Tod mich dieser Hölle ohne Ende entreißen! Südkurier vom 20. März 2004, abgerufen am 21. März 2015.
  44. Vgl. Werner Dobras: Die Lindauer Fasnacht und ihre historischen Wurzeln. In: Jahrbuch des Landkreises Lindau. Jg. 1990, S. 24–31.
  45. K. Eberhardt: Bestandsaufnahme anlässlich des Molen-Neuaufbaus bei baufachinformation.de (Memento vom 18. Juli 2011 im Internet Archive)
  46. Georg Impler: Zwölfuhrläuten – Lindau im Bodensee in Schwaben. BR Heimat, Bayerischer Rundfunk, 15. März 2015.
  47. Sankt Stephan – Die alte Glocke hat einen neuen Platz. THW Lindau
  48. Orgel-Spieltisch in der Berliner Heilig-Kreuz-Kirche (Herkunftsangabe aus Lindau erscheint bei Anklicken der Bilder); Website Hl. Kreuz, Berlin-Wilmersdorf, von Dirk Elsemann
  49. Disposition der Hauptorgel
  50. Orgelführungen im Rahmen des Lindauer Orgelsommers und Gespräch des Autors mit Stephanskantor Lutz Nollert
  51. In der Peterskirche erinnert eine Tafel an 18 Opfer (Memento vom 1. Mai 2016 im Internet Archive) des Nationalsozialismus aus Lindau
  52. Stadttheater Lindau: Kurze Lindauer Theatergeschichte – Von der Kirche der Mönche bis zum Stadttheater. 1986.
  53. Vgl. Werner Dobras: Zur Bemalung des Lindauer Alten Rathauses. In: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung. 93. Jg. 1975, S. 115–118 (Digitalisat)
  54. Bild der Mangenturminschrift (Memento vom 19. Juli 2011 im Internet Archive)
  55. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 161.
  56. Triathlon Lindau am Bodensee 2012 (Memento vom 2. August 2012 im Webarchiv archive.today) (7. Dezember 2011)
  57. Susanne Hogl: Die größte Therme am Bodensee ist eröffnet: Werfen Sie mit uns einen Blick in die neue Therme in Lindau. Südkurier, 27. Juni 2021; abgerufen am 28. November 2021.
  58. Über das Areal. In: zechwald-areal.de. Abgerufen am 4. April 2021.
  59. Ein großer Industrieller starb. In: Sudetenpost. Band 28, Nr. 24. Linz 17. Dezember 1982, S. 9 (PDF).
  60. Karl Schweizer: Die Geschichte der Textilgewerkschaften im Landkreis Lindau. S. 5481 (PDF).
  61. Bayerische Spielbank Lindau. In: Lindau (Bodensee). Abgerufen am 6. April 2021 (deutsch).
  62. Hochgenuss aus der Tiefe. Stadtwerke Lindau, abgerufen am 13. Oktober 2021.
  63. Trinkwasseranalyse Lindau. (PDF; 364 kB) Stadtwerke Lindau, abgerufen am 13. Oktober 2021.
  64. Wassergebühren. (PDF; 1,39 MB) Stadtwerke Lindau, abgerufen am 13. Oktober 2021.
  65. Große Kreisstadt Lindau (Bodensee) – Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 21. Oktober 2021.
  66. Das Klärwerk Lindau. GTL Garten- und Tiefbaubetriebe Lindau, abgerufen am 13. Oktober 2021.
  67. Mit Bahn-Strom durch das Allgäu – drei Viertel der Elektrifizierungsarbeiten vollendet. Pressemitteilung DB AG, 19. August 2019, abgerufen am 27. August 2019.
  68. Susanne Hogl: Bauarbeiten in der Region: Das müssen Bahnfahrer über aktuelle Streckensperrungen wissen. In: Südkurier. 26. August 2019 (suedkurier.de [abgerufen am 27. August 2019]).
  69. S-Bahn wird bis Lindau verlängert. In: Schwäbische Zeitung (Ausgabe Friedrichshafen), 1. Oktober 2019, Nr. 227.
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