Bahnstrecke Lindau–Bludenz
Lindau–Bludenz | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Zug der ÖBB-Reihe 4024 mit Ziel Bludenz in Lindau | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckennummer (DB): | 5420 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckennummer (ÖBB): | 101 05 (durchgehend bis Innsbruck Hbf) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (DB): | KBS 970[1], KBS 971[2] (Lindau-Insel–Lindau-Reutin) ex 406 (1955), ex 407 (1944) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (ÖBB): | 401 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 67,746 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Netzkategorie: | A | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | 15 kV 16,7 Hz ~ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 14 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Minimaler Radius: | 321 m | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 160 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zugbeeinflussung: | PZB | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zweigleisigkeit: | Lindau-Insel–Lochau-Hörbranz Bregenz Hafen–Bludenz | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Lindau–Bludenz führt von der an der deutsch-österreichischen Grenze liegenden Stadt Lindau (Bodensee) in Bayern über die Vorarlberger Landeshauptstadt Bregenz durch das Rheintal und den Walgau nach Bludenz, wo sie an die Arlbergbahn und die Montafonerbahn anschließt. Die durchgehend elektrifizierte Strecke gehört bis zur Grenze der Deutschen Bahn (DB) und im weiteren Verlauf den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), gemeinsamer Grenzbahnhof ist seit Dezember 2020 der Bahnhof Lindau-Reutin. Sie wird, analog zu den Zweigstrecken nach St. Margrethen und Buchs SG, auch Vorarlberger Bahn oder kurz Vorarlbergbahn genannt.[3][4][5]
Geschichte
Planungsphase
Bereits im Jahr 1847 erkannte der später als wichtigster Vertreter des Eisenbahnbaus in Vorarlberg bezeichnete Unternehmer Carl Ganahl die Bedeutung einer Bahnstrecke durch Vorarlberg. Zunächst stellten sich aber viele Probleme diesem Ansinnen entgegen, die größten davon natürlich gegebene. Eine Gebirgsbahn, wie sie zur Durchquerung des Arlbergs nötig war, war bislang in Österreich noch nicht gebaut worden und eine Streckenführung ohne Anschluss an die Tiroler Gebiete schien nutzlos. Zudem war Vorarlberg kein eigenständiges Kronland Österreich-Ungarns und verfügte damit auch über keine Repräsentanten in Wien.
Im Jahr 1854 wurde der Verkehr auf der bayrischen Ludwig-Süd-Nord-Bahn bis Lindau und 1857 auf den Schweizer Strecken von Rorschach nach Rheineck und von Rheineck nach Chur eröffnet. Auf österreichischer Seite erfolgte im Jahr 1859 der Anschluss Innsbrucks über Kufstein und Wörgl an das Eisenbahnnetz. Bereits 1856 reichte der nunmehrige Präsident der neu gegründeten Vorarlberger Handels- und Gewerbekammer, Carl Ganahl ein Gesuch um Bewilligung von Vorarbeiten ein. Daraufhin ließ er nur zwei Jahre darauf ein erstes Detailprojekt ausarbeiten, welches er aus eigener Tasche bezahlte. Im selben Jahr noch stellte er ein definitives Konzessionsansuchen an das k.u.k. Handelsministerium. Dort wurde das Ansuchen vorläufig zurückgestellt, da zunächst Rücksprache mit den Anrainerstaaten gehalten werden musste. Diese konnten erst 1865 mit der Unterzeichnung eines Staatsvertrags abgeschlossen werden.[6]
Zuvor hatte das Handelsministerium im Jahr 1864 ein Eisenbahnbauprogramm vorgelegt, das erstmals auch den Bau einer Strecke von Innsbruck nach Dornbirn vorsah. Im März 1867 konnte ein erstes Konzept von Vorarlberger Seite vorgelegt werden, das auch den Bau eines Tunnels zwischen St. Anton und Langen vorsah. Der Reichsrat behandelte das Ansuchen zwar bereits im Jahr 1867, beschlossen wurde der Bau allerdings erst am 1. Mai 1869. Der Staatsvertrag von 1865 kam jedoch nicht in Vollzug, weshalb am 27. August 1870 ein neuer Staatsvertrag über den Bau abgeschlossen wurde.[7]
Umsetzung und Bau
Nachdem sich Carl Ganahl unter zwei weiteren Mitbewerbern um den Bahnbau durchsetzen konnte, begannen die Bauarbeiten für den Bau der ersten Bahnstrecke Vorarlbergs im Oktober des Jahres 1870. Der Großteil der Bauarbeiten wurde im Jahr 1871 durchgeführt, wobei immer nur Teilabschnitte gebaut werden konnten und teilweise aufgrund von Einwänden erhebliche Zeitverluste in Kauf genommen werden mussten.
Der erste Festzug der privaten Vorarlberger Bahn befuhr die Strecke Bludenz–Lochau am 30. Juni 1872 mit einer Dampflokomotive, die auf den Namen „Bregenz“ getauft worden war. Schließlich konnte sie am 1. Juli 1872 dem öffentlichen Verkehr übergeben werden. Die Verlängerung von Lochau nach Lindau ging allerdings erst am 14. Oktober 1872 in Betrieb. Auf dem bayrischen Abschnitt wurde die Strecke dabei vom bayerischen Staat erbaut und an die Vorarlberger Bahn verpachtet.[7] Der gemeinsam mit der Bahnstrecke Buchloe–Lindau benutzte Lindauer Bodenseedamm war für die neue Strecke nach Österreich bereits 1866 von einem auf zwei Gleise erweitert worden.[8] Im Jahr 1884 konnte sie durch den Bau des Arlbergtunnels in Bludenz an das restliche österreichische Bahnnetz angeschlossen werden, bevor 1885 die Verstaatlichung erfolgte.
Entwicklung der Strecke im 20. Jahrhundert
Nachdem bereits mehrmals große Mengen Geschiebe aus dem Galgentobel in die Ill gelangten und diese aufstauten oder abdrängten, stieß eine Mure im Dezember 1918 bis an die damals eingleisige Bahnstrecke und die Ill vor.[9][10] Mit fast ein Jahrhundert lang andauernden, umfangreichen Verbauungsmaßnahmen in teils schwierigstem Gelände, die 2012 abgeschlossen wurden[11], konnte die Murengefahr aus dem Tobel deutlich reduziert werden.[12]
Während der Abschnitt Bludenz–Feldkirch schon am 6. August 1926 und der Abschnitt Feldkirch–Bregenz am 15. Februar 1927 elektrifiziert wurden, ging die Oberleitung zwischen Bregenz und Lindau Hauptbahnhof erst am 14. Dezember 1954 in Betrieb. Das Teilstück in Deutschland stellt dabei insofern eine Besonderheit dar, als die Oberleitung von der ÖBB-Werkstätte in Bludenz aufgrund deutscher Vorschriften erstellt wurde. Da zudem bis zur Elektrifizierung der Strecke Geltendorf–Lindau kein Anschluss an das deutsche Bahnstromnetz bestand, wurde dieses Teilstück bis dahin von Österreich aus mit Strom versorgt.
In der ersten österreichischen Republik gehörte die Strecke in den Zuständigkeitsbereich der Bundesbahndirektion Innsbruck. Nach dem Anschluss Österreichs 1938 firmierte diese kurzfristig als Reichsbahndirektion Innsbruck, bevor sie bereits zum 14. Juli 1938 aufgelöst wurde. Die Strecke wurde der Reichsbahndirektion Augsburg unterstellt.[13] Nach 1945 wurden die ÖBB wieder gegründet, die Direktionsstruktur aus der Zeit vor 1938 reaktiviert und die Bundesbahndirektion Innsbruck erneut eingerichtet.
1940 baute die Deutsche Reichsbahn eine auf Höhe der ehemaligen Haltestelle Feldkirch Amberg abzweigende Verbindungskurve, um von Norden ohne Fahrtrichtungswechsel im Bahnhof Feldkirch auf die Strecke nach Buchs zu gelangen. Diese wurde beim Bahnhof Altenstadt erreicht. Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges legte man diese Strecke still und demontierte sie in den 1950er Jahren.[14]
Auf deutscher Seite gab es zwischen Lindau Hauptbahnhof und der Staatsgrenze die vier weiteren Stationen Langenweg, Lindau-Reutin, Lindau-Strandbad und Lindau-Zech. Letztere war damals der Grenzbahnhof.[15] Diese Zugangsstellen wurden, abgesehen vom Lindauer Hauptbahnhof, in den 1950er Jahren alle aufgehoben und anschließend durch Bahnbusse der Deutschen Bundesbahn bedient.
Der zweigleisige Ausbau zwischen Lindau Hauptbahnhof und Lindau-Reutin erfolgte schon 1899,[16] während der österreichische Abschnitt sein zweites Gleis wie folgt erhielt:[17]
- 21. Dezember 1959: Bregenz–Lauterach
- 10. Dezember 1973: Rankweil–Feldkirch
- 8. April 1977: Lauterach–Schwarzach in Vorarlberg, bei gleichzeitiger Neutrassierung im Hinblick auf den künftigen Güterbahnhof Wolfurt dort
- 2. Dezember 1980: Schwarzach in Vorarlberg–Dornbirn
- 3. Juni 1984: Dornbirn–Hohenems
- 30. Mai 1985: Hohenems–Götzis
- 22. November 1985: Götzis–Rankweil
- 13. Dezember 1990: Frastanz–Nenzing
- 25. Mai 1992: Feldkirch–Frastanz
- 28. Mai 1995: Nenzing–Bludenz
Im Zuge des zweigleisigen Ausbaus sowie dem Bau der Rheintal/Walgau Autobahn verlegte man die Haltestelle Feldkirch-Amberg 1979 um circa 500 Meter in Richtung Feldkirch.[14] Bis dahin befand sie sich etwa 100 Meter nordöstlich der heutigen Autobahnbrücke.
Der Taktverkehr zwischen Bregenz und Feldkirch konnte infolge des Ausbaus am 1. Juni 1986 eingeführt werden,[18] seine Ausweitung bis Bludenz folgte 1991. Die Teilstrecke zwischen Lochau-Hörbranz und der betrieblich zum Bahnhof Bregenz gehörenden Haltestelle Bregenz Hafen ist hingegen weiterhin nur eingleisig.
1982 wurde im Bereich des Bahnhofs Wolfurt der Güterbahnhof Wolfurt errichtet, der seinerzeit der modernste Güterbahnhof Österreichs war.[19]
1991 wurde der eingleisige, aus den 1870er Jahren stammende Schattenburgtunnel südlich des Bahnhofs Feldkirch durch einen deutlich längeren, zweigleisigen abgelöst, womit auch ein Umbau des Bahnhofs einherging.
Entwicklung der Strecke im 21. Jahrhundert
2014 stellten die ÖBB eine Güterzuganlage für mehrere Firmen mit hohen Transportaufkommen am Bahnhof Ludesch fertig. Züge und Waggons, die bis dahin im Güterbahnhof Bludenz manipuliert werden mussten, können nun vor Ort behandelt werden, wodurch der Güterbahnhof sowie die Strecke zwischen Ludesch und Bludenz entlastet werden.[20]
Der Güterbahnhof Wolfurt wurde von 2015 bis 2018 umfassend erneuert und erweitert. Dabei wurden seine Fläche von 75.000 auf 106.000 Quadratmeter vergrößert, zwei neue Portalkräne in Betrieb genommen und damit die Zahl der Containergleise, bei denen Züge direkt von der Strecke einfahren und dort be- und entladen werden können, auf vier erhöht. Die Kapazität des Containerterminals hat sich dadurch verdoppelt, die Stapelfläche für ISO-Container vervierfacht. Der gesamte Umbau kostete knapp 61 Millionen Euro.[21]
Unter dem Titel Rheintalkonzept wird die Modernisierung von insgesamt neun Bahnhöfen auf der Strecke zwischen Bregenz und Feldkirch zusammengefasst, wovon acht realisiert wurden. Den Anfang machten die Haltestelle Riedenburg, der Bahnhof Dornbirn, die Haltestelle Dornbirn-Schoren, die Haltestelle Hatlerdorf und der Bahnhof Feldkirch, die alle 2007 neueröffnet wurden. 2015 folgte die Haltestelle Lauterach, 2016 der Bahnhof Hohenems und 2018 der Bahnhof Rankweil.[22] Lediglich der Umbau des Bahnhofs Götzis befindet sich immer noch in der Planungsphase.[23] Das Rheintalkonzept umfasst auch die Schaffung barrierefreier Zugänge sowie einer einheitlichen Bahnsteighöhe von 550 mm an allen Stationen.[24]
Der zum neuen Lindauer Fernbahnhof ertüchtigte Bahnhof Lindau-Reutin ging zum Fahrplanwechsel im Dezember 2020 in Betrieb. Züge der Relation Zürich–München über St. Gallen–Bregenz–Lindau und Memmingen halten seither dort und werden über die Aeschacher Kurve am Bahnhof Lindau-Insel (dem bisherigen Hauptbahnhof) vorbeigeleitet. Im Rahmen dieser umfangreichen Arbeiten wurden mehrere Bahnübergänge im Stadtgebiet Lindau umgebaut, durch Unter- bzw. Überführungen ersetzt oder ersatzlos beseitigt, die Oberleitung erneuert und bislang nicht elektrifizierte Gleise nachgerüstet sowie der Bodenseedamm saniert.[25][26] Weiterhin errichtete die Deutsche Bahn beim Kilometer 201,2 der Relation München–Memmingen–Lindau eine Trennstelle, um das – seit 2020 bis Lindau reichende – deutsche Bahnstromnetz vom österreichischen trennen zu können.[27]
Eine Modernisierung des Bahnhofs Altach wurde im August 2021 fertiggestellt. Der eineinhalb Jahre dauernde Umbau umfasste auch den Vorplatz, die Bushaltestelle und eine Bike+Ride-Anlage.[28]
Laufende Projekte und weitere Planungen
Der Bahnhof Bregenz mitsamt seinem Umfeld, dem „Seequartier“, soll ab 2021 großzügig um- und neu gebaut werden.[29] Unter Anderem sind ein neues Aufnahmsgebäude und eine neue Fußgängerunterführung, sowie einige Neubauten im Nahbereich des Bahnhofs vorgesehen.[30][veraltet]
Die Modernisierung des Bahnhofs Götzis hätte ursprünglich als Teil des Rheintalkonzepts 2020 abgeschlossen sein sollen, tatsächlich wurde der Baubeginn aber unter wachsendem Protest der Gemeinde erst von 2019 auf 2023[31] und dann auf 2025 verschoben.[23]
Weitere Modernisierungspläne für die Zeit bis 2026 betreffen die Stationen Bregenz Hafen, Wolfurt, Klaus, Frastanz und Nenzing.[32]
Die Stadt Lindau strebt den Bau eines neuen Haltepunktes "Lindau-Gewerbegebiet" (etwa am Streckenkilometer 4,1) sowie eine Wiedererrichtung der Ende 1959 aufgelassenen Station Lindau-Zech an. Beiden Projekten werden aber aufgrund der eingeschränkten Kapazität des eingleisigen Abschnitts am österreichischen Bodenseeufer derzeit geringe Realisierungschancen eingeräumt.[33]
Plänen, die die Stadt Bregenz vom Bodenseeufer trennende Strecke zwischen dem Bahnhöfen Bregenz und Lochau-Hörbranz unterirdisch zu führen und auszubauen, wurde im August 2020 aus dem österreichischen Verkehrsministerium sowie von den ÖBB selbst eine Absage erteilt.[34]
Verkehr
Im Fernverkehr wird die Strecke von RJX-, RJ-, EC-, IC, NJ- und EN-Zügen, im Nahverkehr von REX-Zügen sowie der Linie S1 der S-Bahn Vorarlberg bedient. Abschnittsweise benützen auch die Linien S3, S5 und S7 diese Strecke. Es gelten auf der Gesamtstrecke der Tarif des Verkehrsverbunds Vorarlberg (VVV) sowie der ÖBB-Tarif, Grenztarifpunkt zu Deutschland ist der Bahnhof Lindau-Reutin. Als Besonderheit sind die Österreichischen Bundesbahnen auch auf dem deutschen Abschnitt für die Fahrplangestaltung zuständig.[35] Zur Abstimmung internationaler Verbindungen haben sich Deutschland, Österreich und die Schweiz geeinigt, dass Bregenz als Taktknoten zur vollen Stunde festgelegt wird.[36]
In den 2010er Jahren wurden angesichts vieler Disko-Autounfälle die „Nachtschwärmerzüge“[37], in Nächten vor Samstagen / Sonntagen / Feiertagen durchgehend im Stundentakt zwischen Bregenz und Bludenz verkehrende Züge, eingeführt, um jungen Menschen eine Alternative zum Auto zu bieten.
Umbenannte Betriebsstellen
Folgende Betriebsstellen der Strecke wechselten im Laufe der Jahre ihre Bezeichnung:
heutige / letzte Bezeichnung | frühere Bezeichnungen |
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Lindau-Insel | bis 2020 Lindau Hbf, bis 1936 Lindau Stadt |
Lindau-Reutin | Lindau-Ost, Lindau-Lokalbahnhof, Lindau-Rangierbahnhof |
Lindau-Zech | 1936–194x Lindau-Siebertsdorf |
Lochau-Hörbranz | bis 1929 Lochau, Bregenz-Lochau |
Bregenz | Bregenz Hbf |
Riedenburg | Bregenz-Riedenburg |
Lauterach | Lauterach (Vorarlberg) |
Schwarzach in Vorarlberg | Schwarzach (Vorarlberg), Schwarzach-Wolfurt |
Altach | Altach-Bauern |
Klaus in Vorarlberg | Klaus-Koblach |
Feldkirch Amberg | Feldkirch-Amberg |
Schlins-Beschling | Schlins |
Ludesch | Ludesch-Thüringen, Großwalsertal |
Literatur
- Adolf Sollath (Hrsg.): 100 Jahre Vorarlberger Bahn 1872–1972. Festschrift 1972. Vorarlberger Graphische Anstalt Eugen Ruß & Co., Bregenz 1972.
- 100 Jahre Vorarlberger Bahn. In: Montafonerbahn AG (Hrsg.): Mitteilungsblatt des Museumsbahnbetriebs Montafon. Nr. 6, Dezember 1972.
- Bernhard Studer: Bregenz–Feldkirch–Bludenz. Verbindung durch Vorarlberg. In: Die Arlberg-Linie. Die Arlbergbahn und die Normalspurbahnen in Vorarlberg. Verlag Alfred Bucheli, Inh. Paul Pietsch, Zug/Schweiz, Stuttgart 1986, ISBN 3-7168-1677-9.
Einzelnachweise
- Abfrage der Kursbuchstrecke 970 bei der Deutschen Bahn.
- Abfrage der Kursbuchstrecke 971 bei der Deutschen Bahn.
- Christoph Thöny: 125 Jahre Arlbergbahn, Erfurt 2009, Sutton Verlag, Seite 9
- Vorarlberger Bahn. In: Victor von Röll (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Auflage. Band 10: Übergangsbrücken–Zwischenstation. Urban & Schwarzenberg, Berlin/Wien 1923, S. 222 ff.
- Bundesgesetzblatt für die Republik Österreich, Jahrgang 1972, ausgegeben am 31. August 1972, S. 217, online auf ris.bka.gv.at, abgerufen am 10. Juni 2020
- Staatsvertrag vom 5. August 1865, zwischen Österreich, Bayern und der Schweiz, über die Herstellung einer Eisenbahn von Lindau über Bregenz nach St. Margarethen, sowie von Rüthi nach Feldkirch. In: Reichsgesetzblatt. Band 138, Jahrgang 1865. München 27. August 1865, S. 423 ff. (onb.ac.at).
- Staatsvertrag vom 27. August 1870, zwischen Österreich-Ungarn, zugleich in Vertretung für Liechtenstein, Bayern und der Schweiz, über die Herstellung einer Eisenbahn von Lindau über Bregenz nach St. Margarethen, sowie von Feldkirch nach Buchs. In: Reichsgesetzblatt. Band 13, Jahrgang 1871. Bregenz 27. August 1871, S. 23 ff. (onb.ac.at).
- Karl Schweizer: Der Lindauer Bahnhof 1853 – 1939, online auf bahnhof-lindau.de, abgerufen am 16. März 2020
- Murgang im Galgentobel (Vorarlberger Landesbibliothek)
- https://themavorarlberg.at/kultur/gefahr-aus-dem-galgentobel
- Das Galgentobel ist sicher - die Gefahrenzone wird verkleinert - Flächenwidmungsplan wird der neuen Gefahrenzone angepasst. 18. Dezember 2018, abgerufen am 26. Mai 2020.
- cdn1.vol.at/2008/04/Verbauungsprojekt_Galgentobel.pdf
- Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (Hg.): Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz vom 6. August 1938, Nr. 36. Bekanntmachung Nr. 488, S. 213.
- Damals–Heute: Haltestelle Feldkirch Amberg. Abgerufen am 25. Januar 2021.
- Fahrplanausschnitt der Strecke 301 b von 1951 im "Lindauer Bahnboten", Ausgabe Mai 2013, Seite 3, online auf bahnhof-lindau.de, abgerufen am 24. Januar 2021
- Drunter und drüber über Lindauer Eisenbahnschienen – Von ehemaligen Lindauer Bahnschranken, Bahnüberführungen, Brücken und Bahnwärtern, online auf edition-inseltor-lindau.de, abgerufen am 8. März 2020
- Lothar Beer: Bahnen in Vorarlberg, Band II, Hard, 1995
- Bau der Eisenbahn auf vision-rheintal.at, abgerufen am 10. Mai 2020
- Studer: Bregenz–Feldkirch–Bludenz. Verbindung durch Vorarlberg. 1985, S. 17.
- ÖBB schlossen Ausbau der Güterzuganlage Ludesch ab. Abgerufen am 29. Januar 2021.
- Erweiterter Güterbahnhof in Wolfurt eröffnet. In: vorarlberg.ORF.at. 19. Oktober 2018, abgerufen am 14. Mai 2020.
- Rheintalkonzept. ÖBB Infrastruktur AG, abgerufen am 10. Dezember 2020.
- Götzis ärgert sich über neue Bahnhofspläne. In: Vorarlberg Online. 2. September 2020, abgerufen am 10. Dezember 2020.
- https://vorarlberg.at/documents/21336/42919/Verkehrskonzept_vorarlberg_2006.pdf/4534c207-6c86-46db-bae7-57b8d6d3a841?version=1.0
- DB Projekte im Bahnknoten Lindau (PDF) DB Netz AG, Stand Mai 2020, abgerufen am 6. Juni 2020
- Knoten Lindau auf bauprojekte.deutschebahn.com, abgerufen am 6. Juni 2020
- https://www.abs48.com/sites/default/files/daten/docs/broschuere_abs_48_munchen-lindau_2019_9_5_web_final.pdf, Seite 9
- Mirjam Mayer: Neuer Bahnhof Altach: Modern und barrierefrei. In: Vorarlberg Online. 4. August 2021, abgerufen am 4. Januar 2022.
- vorarlberg ORF at red: Nächster Schritt für neuen Bahnhof Bregenz. 28. Februar 2020, abgerufen am 29. Januar 2021.
- vorarlberg ORF at red: Bahnhof Bregenz: Grünes Licht für Planung. 30. April 2020, abgerufen am 29. Januar 2021.
- Bahnhof Götzis droht das Abstellgleis. In: Vorarlberg Online. 12. April 2018, abgerufen am 10. Dezember 2020.
- Das ist der Bahn-Plan für die nächsten zehn Jahre. In: Vorarlberg Online. 1. September 2020, abgerufen am 10. Dezember 2020.
- https://www.stadtlindau.de/media/custom/2715_2911_1.PDF?1558507882
- vorarlberg ORF at red: Absage für unterirdisches Bahnprojekt in Bregenz. 29. August 2020, abgerufen am 31. August 2020.
- DB Netze / Sebastian Abel: Übersicht der Grenzstrecken und Fahrplanbearbeitungsgrenzen, Stand 25. Februar 2015, S. 25, online auf fahrweg.dbnetze.com, abgerufen am 15. März 2020
- Werner Weigand, Felix Berschin: Vom ITF zum Deutschland-Takt bei Verdoppelung der Fahrgastzahlen - Teil 2. In: Eisenbahntechnische Rundschau (ETR). Band 1+2/2020, Nr. 1+2. eurailpress/DVV Media Group, 2020, ISSN 0013-2845, S. 32 ff.
- Vorgezogene Gastrosperrstunde: Reduzierter Bus- und Bahnverkehr in der Nacht | VMOBIL.AT. Abgerufen am 7. März 2021.