Oberreute
Oberreute (westallgäuerisch Obəritə) ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Lindau (Bodensee). Der gleichnamige Hauptort ist ein staatlich anerkannter Luftkurort an der Deutschen Alpenstraße.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Lindau (Bodensee) | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Stiefenhofen | |
Höhe: | 857 m ü. NHN | |
Fläche: | 13,48 km2 | |
Einwohner: | 1653 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 123 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 88179 | |
Vorwahl: | 08387 | |
Kfz-Kennzeichen: | LI | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 76 121 | |
Gemeindegliederung: | 15 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hauptstraße 8 D-88167 Stiefenhofen | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Stefan Schneider (Offene Bürger Oberreute) | |
Lage der Gemeinde Oberreute im Landkreis Lindau (Bodensee) | ||
Geografie
Lage
Oberreute liegt in der Region Allgäu, genauer im Westallgäu, etwa fünf Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt. Das Gemeindegebiet befindet sich auf einer Höhe von 680 bis 1041 m ü. NHN.
Gemeindeteile
Es gibt 15 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Bächen (Weiler)
- Beule (Weiler)
- Hinterschweinhöf (Dorf)
- Ihlingshof (Weiler)
- Irsengund (Dorf)
- Längene (Einöde)
- Langenried (Dorf)
- Oberberg (Einöde)
- Oberreute (Pfarrdorf)
- Schnellers (Weiler)
- Schönebühl (Weiler)
- Stadels (Dorf)
- Unterreute (Weiler)
- Vorderschweinhöf (Weiler)
- Zellers (Weiler)
Die Einöden Kremlerbad und Kremlermühle sind keine amtlich benannten Gemeindeteile.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Die heutigen Gemeindeteile Stadels und Schönebühl waren einst Gerichtssitz. Oberreute entstand erst Ende des 18. Jahrhunderts. 1797 wurde von den Bewohnern die erste Kirche errichtet. Der Ort war Teil der österreichischen Herrschaft Bregenz-Hohenegg, seit den Friedensverträgen von Brünn und Preßburg 1805 gehört er zu Bayern.
Einwohnerentwicklung
- 1961: 1010 Einwohner[4]
- 1970: 1040 Einwohner[4]
- 1987: 1283 Einwohner
- 1991: 1456 Einwohner
- 1995: 1395 Einwohner
- 2000: 1471 Einwohner
- 2005: 1609 Einwohner
- 2010: 1641 Einwohner
- 2015: 1635 Einwohner
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1283 auf 1662 um 379 Einwohner bzw. um 29,5 %
Politik
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist nach der Wahl 2020 Stefan Schneider.[5]
Gemeinderat
Seit der Wahl 2020 hat der Gemeinderat 12 Mitglieder.
Verwaltung
Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Stiefenhofen.
Wappen
Blasonierung: „In Rot über einem silbernen Dreiberg gekreuzt ein silbernes Rodungsbeil und ein silberner Spaten mit goldenen Stielen.“[6] | |
Partnerschaften
- La Cumbrecita, Provinz Córdoba (Argentinien), Argentinien. Die Partnerschaft wurde am 23. März 2019 unterzeichnet.[7]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Freizeit
- Grenzüberschreitender Naturlehrpfad zwischen Oberreute und Sulzberg (A)
- Hausbachklamm mit Abenteuerspielplatz
- Nordic Walking Park
- Wanderwege ca. 40 km
- Skilifte mit Skischule und Skiverleih (drei Schlepplifte und ein Förderband)
- 25 km Langlaufloipen
- beheiztes Freibad mit Beachvolleyballplatz und Slackline
- Museum im Rathaus
- Skimuseum mit Exponaten aus dem Ende 19. Jahrhunderts
Veranstaltungen
- Standkonzerte im Kurgarten
- Sommerfeste
- Kinderferienprogramm
- Gästebegrüßungen
- Heimatabende
- geführte Schneeschuhwanderungen im Winter
- Weihnachtsmarkt
Baudenkmäler
- Pfarrkirche St. Martin
- Dt. Alpenstraße B 308 bei Oberreute
- Oberreute
- Oberreute von Norden
- Schönebühl
- Oberreute von Osten
- Irsengund, Oberreute
Bodendenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik weder im produzierenden Gewerbe noch im Bereich Handel und Verkehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 459. Das verarbeitende Gewerbe zählte sechs, das Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. 1999 bestanden außerdem 54 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 881 ha.
Bildung
Im Jahre 1999 besuchten in Oberreute 49 Kinder den Kindergarten und 82 Schüler die Volksschule, an der vier Lehrer unterrichteten.
Landschaft und Natur
- Das Wildrosenmoos, ein Landschaftskomplex aus Feuchtwiesen und Mooren, bietet vielen seltenen und geschützten Tier- und Pflanzenarten einen geeigneten Lebensraum. Als grenzüberschreitender Naturraum zwischen Deutschland und Österreich bietet es auch Wanderern und Naturliebhaber eine abwechslungsreiche Idylle.
- Oberreute teilt sich sein bekanntestes Geotop, die Hausbachklamm, mit Weiler-Simmerberg. Der Tobelabschnitt ist rund anderthalb Kilometer lang und beeindruckt durch Auswaschungen und Strudeltöpfe im Sand- und Nagelfluhgestein.
Persönlichkeiten
- Johann Evangelist Keller (1824–1910), Reichstags- und Landtagsabgeordneter, Bürgermeister von Lindenberg
- Gunter Steinbach (1938–2002) Sachbuchautor und Herausgeber einer erfolgreichen Naturführerreihe, lebte seit Ende der 1970er Jahre auf einem Hof bei Oberreute-Irsengund.
Weblinks
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gemeinde Oberreute in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 18. August 2019.
- Gemeinde Oberreute, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 11. Dezember 2021.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 786.
- Gemeinderat. Gemeinde Oberreute, abgerufen am 30. September 2020.
- Eintrag zum Wappen von Oberreute in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- https://cfran.cancilleria.gob.ar/userfiles/2018/oberreute_lacumbrecita_convenio_amistad.pdf