Achberg
Die Gemeinde Achberg liegt im Argental an der baden-württembergisch-bayerischen Grenze im Süden des Landkreises Ravensburg. Der Gemeindename geht auf das Schloss Achberg zurück. Mit der Stadt Wangen im Allgäu und der Gemeinde Amtzell besteht eine Verwaltungsgemeinschaft.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Ravensburg | |
Höhe: | 523 m ü. NHN | |
Fläche: | 12,92 km2 | |
Einwohner: | 1745 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 135 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 88147 | |
Vorwahl: | 08380 | |
Kfz-Kennzeichen: | RV, SLG, ÜB, WG | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 36 001 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchstraße 9 88147 Achberg | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Tobias Walch | |
Lage der Gemeinde Achberg im Landkreis Ravensburg | ||
Geographie
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Achberg besteht aus den Pfarrdörfern Esseratsweiler und Siberatsweiler sowie den Weilern Doberatsweiler, Pechtensweiler, Gunderatweiler, Liebenweiler, Baind, Bahlings, Isigatweiler, Regnitz und Duznau. Dazu kommen die Wohnplätze Buflings, Englitz, Siggenreute, Storeute, Frauenreute und Rankenbühl. Ein weiterer Wohnplatz ist Achberg, bestehend aus dem Schloss mit Amtshaus und Domäne.
Esseratsweiler und Siberatsweiler und die zu ihnen gehörenden Gebiete gehören als ehemalige Teile Hohenzollerns kirchenrechtlich zum Erzbistum Freiburg, werden aber seit 2007 seelsorgerisch vom Bistum Rottenburg-Stuttgart betreut.[2]
Schutzgebiete
Innerhalb des Gemeindegebiets sind derzeit die drei Naturschutzgebiete „Argen“, „Hermannsberger Weiher“ und „Regnitzer Weiher“ sowie das Landschaftsschutzgebiet „Achberg“ ausgewiesen. (Stand: 1. Februar 2011)
Geschichte
Als erster Ortsteil wird Pechtensweiler 839 urkundlich erwähnt. Achberg wird erstmals 1194 in Urkunden genannt. Die Herren von Achberg waren 1197 und 1239 Vasallen der Grafen von Veringen.[3] Den Herren von Achberg folgten die Truchsessen von Waldburg (1235–1335) und die Herren von Molpertshaus (1335–1352). Ab 1352 war die Herrschaft österreichisches Lehen, 1366–1392 war der Ort im Besitz der Familie Öder. 1412 folgten die Grafen von Königsegg, 1530 die Freiherren von Syrgenstein. 1691 wurde Achberg von Josef Franz Ferdinand von Syrgenstein an den Deutschen Orden verkauft. Bis 1805 unterstand es der Landkomturei Altshausen der Deutschordensballei Schwaben-Elsass-Burgund.
Im Zuge der Säkularisation nahm Bayern im Dezember 1805 die Herrschaft Achberg in Besitz, aber durch den Rheinbundvertrag 1806 wurden Schloss und Herrschaft dem Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen zugesprochen. Als das Fürstentum 1850 an Preußen fiel, wurde Achberg als südlichster Teil der Hohenzollernschen Lande somit zum südlichsten Teil Preußens. Im Deutschen Krieg wurde Achberg 1866 kurzzeitig von bayerischen Truppen besetzt. Von 1806 bis 1854 war das Obervogteiamt Achberg, deckungsgleich mit dem Gemeindegebiet, ein eigenes hohenzollerisches Oberamt. Es gehörte anschließend zum Oberamt Sigmaringen, aus dem 1925 der Landkreis Sigmaringen wurde. Am 1. Januar 1969 wurde Achberg im Zuge der Kreis- und Gemeindereform dem Landkreis Wangen zugesprochen und kam mit diesem am 1. Januar 1973 zum Landkreis Ravensburg.[4]
Politik
Bürgermeister
- 1997–2021: Johannes Aschauer (parteilos)
- seit 2021: Tobias Walch (parteilos)
Gemeinderat
Die Gemeinderatswahl vom 26. Mai 2019 brachte folgendes Ergebnis[5]:
Liste | Sitze |
Bürgerliste | 6 |
Grüne Offene Liste | 3 |
FREIE WÄHLER | 1 |
Die Wahlbeteiligung lag bei 67,84 %. Dem Gemeinderat gehören sechs Männer und vier Frauen an.
Wappen
Wappenbeschreibung: In Silber über einem mit einer silbernen Wellenleiste belegten grünen Dreiberg ein schwarzes Kreuz mit Tatzenenden.
Das Wappen und die Flaggenfarben Schwarz-Weiß wurden der Gemeinde am 7. Oktober 1968 verliehen. Das schwarze Deutschordenskreuz erinnert an die Zugehörigkeit zum Deutschen Orden, Berg und Wellenleiste machen das Wappen „redend“ (Berg an der Ach).
Bis 1968 führte die Gemeinde ein Wappen, das in Gold über einem grünen Achtberg einen achtstrahligen schwarzen Stern zeigte. Mit diesem ungewöhnlichen Wappen wurde der Gemeindename volksetymologisch fälschlich als „Achtberg“ gedeutet. Der Stern hatte wohl keine weitere Bedeutung und diente ausschließlich dekorativen Zwecken.[6]
Kulturdenkmäler
Das Schloss Achberg ist heute im Besitz des Landkreises Ravensburg und wird für Ausstellungen aus der reichhaltigen Kunstsammlung des Kreises sowie für Sonderausstellungen und Konzerte genutzt.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Franz Johann Vogt von Altensumerau und Prasberg (1611–1689), Fürstbischof von Konstanz
- Fidelis Dehm OFM Conv. (1825–1883); Franziskanerminorit, Titularbischof von „Colophon“ und Apostolischer Visitator in Rumänien.
- Wolfgang Sander (* 1944), Pädagoge
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2020 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- Jurisdiktionsvereinbarung zur Regelung der Rechtsmaterien in diözesanen Exklaven zwischen dem Erzbischof von Freiburg und dem Bischof von Rottenburg-Stuttgart vom 5. Dezember 2006
- Günther Bradler: Studien zur Geschichte der Ministerialität im Allgäu und in Oberschwaben. Göppingen 1973, S. 236.
- Staatsarchiv Sigmaringen: Behörden- und Bestandsgeschichte Obervogteiamt Achberg
- http://www.achberg.de/de/Rathaus/Wahlen
- Heinz Bardua: Kreis- und Gemeindewappen in Baden-Württemberg. Band 4. ISBN 3-8062-0804-2, S. 29