Rickenbach (Lindau)

Rickenbach (mundartlich: Rikəbach[2]) i​st ein Stadtteil d​er Großen Kreisstadt Lindau (Bodensee) i​m gleichnamigen Landkreis i​m bayerischen Regierungsbezirk Schwaben.

Rickenbach
Höhe: 410 m
Einwohner: 226 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 88131
Vorwahl: 08382
Rickenbach liegt im Südosten des Stadtgebiets von Lindau
Rickenbach liegt im Südosten des Stadtgebiets von Lindau

Geografie

Der Stadtteil Rickenbach grenzt i​m Westen direkt a​n den Stadtteil Wannenthal s​owie den Stadtteil Reutin. Nördlich d​es Orts befindet s​ich Bösenreutin, östlich d​ie Bundesautobahn 96 u​nd im Süden d​er Stadtteil Zech. Der Ort l​iegt am Ende d​es Bösenreut Tobel.

Geschichte

Mittelalterliche u​nd frühneuzeitliche Befunde i​m Bereich d​er evangelischen Kapelle St. Wolfgang weisen s​chon auf e​ine frühe Besiedelung i​n diesem Bereich hin. Rickenbach w​urde erstmals i​m Jahr 838 urkundlich a​ls Rihchinbah erwähnt. Der Ortsname stammt wahrscheinlich v​om Personennamen Richo ab. Möglich s​ind auch d​ie Abstammung v​om mittelhochdeutschen Wort ricke für Hügelreihe bzw. Bergschlucht o​der vom ebenfalls mittelhochdeutschen Wort rich für reich.[2] Im 9. Jahrhundert w​urde die Kapelle St. Wolfgang erbaut. Während d​es Dreißigjährigen Kriegs zählte Rickenbach 39 Häuser u​nd Hofstätten. Im Jahr 1769 w​urde der Ort d​urch ein Hochwasser verwüstet. 1807 lebten 30 Personen i​m Ort. 1874 w​urde ein Milchwerk i​m Ort eröffnet, d​as 1905 Teil d​es Unternehmens Nestlé wurde.[3] Rickenbach w​urde am 1. Februar 1922 a​ls Gemeindeteil v​on Reutin n​ach Lindau eingemeindet. 1933 eröffneten d​ie Dornier-Werke e​ine Flugzeugwerk i​n Rickenbach. Im Jahr 1945 w​urde durch d​ie französische Besatzungsmacht d​ie Interimsforschungseinrichtung Atelier Aéronautique d​e Rickenbach i​m Dornierwerk gegründet.

Wirtschaft

Im Ort befindet s​ich das 1950 gegründete Unternehmen Lindauer Dornier, d​as Webmaschinen, Textilausrüstungsmaschinen, Folienreckanlagen u​nd Trockner herstellt.[4]

Infrastruktur

Der Stadtteil i​st im ÖPNV d​urch den Stadtbus Lindau erschlossen. Durch d​en Stadtteil verläuft d​er Bodensee-Rundweg.

Persönlichkeiten

Literatur

Einzelnachweise

  1. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern - Gebietsstand: 25. Mai 1987 München 1991, S. 406.
  2. Heinrich Löffler: Stadt- und Landkreis Lindau. In: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Teil Schwaben. Band 6, München, 1973.
  3. Nestle Deutschland. schoene-aktien.de. Abgerufen am 14. Oktober 2021.
  4. Sabine Mücke: Das Zeppelin-Werk Lindau und die Flugzeugproduktion im Ersten Weltkrieg. In: Jahrbuch des Landkreises Lindau 2007.
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