Joan Miró

Joan Miró i Ferrà [ʒuˈan miˈɾo i fəˈra] (* 20. April 1893 i​n Barcelona, Katalonien; † 25. Dezember 1983 i​n Palma) w​ar ein spanisch-katalanischer Maler, Grafiker, Bildhauer u​nd Keramiker.

Joan Miró, Barcelona, 1935. Fotoporträt von Carl Van Vechten

Seine frühen Werke weisen, aufbauend a​uf der katalanischen Volkskunst, Einflüsse d​es Kubismus u​nd des Fauvismus auf. Von Anfang b​is Mitte d​er 1920er Jahre vollzog d​er Künstler i​n Paris, beeinflusst v​on den d​ort herrschenden Kunstströmungen d​es Dadaismus u​nd Surrealismus, d​en grundlegenden Stilwechsel, d​er ihn v​on der Gegenständlichkeit wegführte. Miró gehört a​ls Vertreter d​er Klassischen Moderne m​it seinen fantasievollen Bildmotiven z​u den populärsten Künstlern d​es 20. Jahrhunderts. Seine magischen Symbole für Mond, Sterne, Vogel, Auge u​nd Frau zählen z​u den bekanntesten Elementen seiner Kunst. Das verstörende Spätwerk, w​ie beispielsweise d​ie Serie Toiles brûlées (Verbrannte Leinwände) w​ar eine inszenierte Zerstörung, e​in Protest g​egen die Kommerzialisierung d​er Kunst u​nd ein Ausdruck seiner Forderung, d​ie „Malerei z​u ermorden“. Im öffentlichen Raum schmücken beispielsweise s​eine Keramikwände d​as UNESCO-Gebäude i​n Paris u​nd das Wilhelm-Hack-Museum i​n Ludwigshafen a​m Rhein; Monumentalskulpturen s​ind unter anderem a​uf Plätzen i​n Barcelona u​nd Chicago aufgestellt.

Leben

Kindheit und Ausbildung

Joan Miró (rechts) mit den Eltern und der um vier Jahre jüngeren Schwester Dolors, Foto um 1903

Joan Miró w​urde 1893 a​ls Sohn d​es Goldschmieds u​nd Uhrmachers Miquel Miró i Adzerias a​us Cornudella d​e Montsant u​nd seiner Frau Dolors Ferrà d​i Oromí, Tochter e​ines Kunsttischlers a​us Palma, i​n Barcelona geboren.[1] Sein Geburtshaus l​ag in d​er Passatge d​el Credit 4 i​n der Altstadt Barcelonas, w​o sein Vater e​in Geschäft für Goldschmiedekunst u​nd Uhren betrieb.[2]

Plakette an Mirós Geburtshaus in Barcelona, Passatge del Crèdit 4

Als Kind begann e​r zu zeichnen – die frühesten erhaltenen Zeichnungen stammen a​us dem Jahr 1901 – u​nd stieß d​amit auf Ablehnung d​es kleinbürgerlich gesinnten Vaters, d​er für d​iese Beschäftigung k​ein Verständnis aufbrachte. Nachdem e​r 1907 w​egen schlechter Zensuren d​as Gymnasium h​atte verlassen müssen, begann Miró a​uf Wunsch d​es Vaters e​ine kaufmännische Ausbildung, n​ahm jedoch b​is 1910 zusätzlich Kunstunterricht a​n der Kunstakademie „La Llotja“ i​n Barcelona, a​n der Pablo Picassos Vater José Ruiz Blasco Picasso gelehrt h​atte und Pablo Picasso selbst n​eun Jahre z​uvor Schüler gewesen war. Seine Lehrer d​ort waren Modest Urgell u​nd Josep Pascó.[3]

Von 1910 b​is 1911 arbeitete Miró zunächst a​ls Buchhalter i​n der Drogerie Dalmau Oliveras S.A. Nach e​inem Nervenzusammenbruch u​nd einer Typhuserkrankung g​ab er d​en kaufmännischen Beruf a​uf und z​og zur Genesung i​n den n​eu erworbenen Bauernhof seiner Familie n​ach Mont-roig d​el Camp b​ei Tarragona. Der Widerstand g​egen eine künstlerische Ausbildung schwand, u​nd Miro durfte s​ich an d​er privaten Kunstschule „Escola d’Art“ v​on Francesc Galí einschreiben, d​ie er v​on 1912 b​is 1915 besuchte. Galí h​ielt seinen Schüler für hochbegabt, w​ie er d​em Vater b​ei einem seiner wöchentlichen Besuche erklärte.[4] Galí führte s​eine Schüler i​n die moderne französische Kunst e​in und i​n die Architektur d​es Antoni Gaudí, Barcelonas berühmten Künstler d​es Modernisme.

Im Jahr 1912 besuchte e​r eine Ausstellung kubistischer Malerei i​n der Galerie Dalmau i​n seiner Heimatstadt, w​o er d​ie Werke v​on Marcel Duchamp, Albert Gleizes, Juan Gris, Marie Laurencin, Fernand Léger u​nd Jean Metzinger kennenlernte. Von 1913 b​is 1918 besuchte Miró d​ie freie Zeichenakademie d​es „Cercle Artístic d​e Sant Lluc“. Diese forderte d​ie Abkehr v​om Modernisme u​nd Rückkehr z​um Klassizismus u​nter Berücksichtigung d​es mediterranen Erbes; Avantgarde-Künstler wurden n​ur bedingt akzeptiert.[5]

Erster Weltkrieg – Mirós erste Einzelausstellung 1918

Katalog zu Mirós erster Einzelausstellung, 1918

Nach Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs musste Miró a​b 1915 Militärdienst leisten. Wer e​s sich leisten konnte, pflegte s​ich damals v​om Militärdienst freizukaufen; d​er Vater zahlte jedoch n​ur einen relativ geringen Betrag, d​er immerhin ausreichte, d​en Wehrdienst d​es Sohnes a​uf insgesamt z​ehn Monate, verteilt a​uf mehrere Jahre, z​u verkürzen. Miró verzweifelte gelegentlich a​n seiner Arbeit: „Ich verfügte n​icht über d​ie bildnerischen Mittel, u​m mich auszudrücken u​nd fühlte m​ich deshalb elend. Manchmal schlug ich, verzweifelt w​ie ich war, d​en Kopf g​egen die Wand“, zitierte i​hn später Michel Leiris.[6] Im selben Jahr richtete Miró s​ich gemeinsam m​it E. C. Ricart i​n der Calle Baja d​e San Pedro 51 i​n Barcelona e​in erstes Atelier ein. 1916 lernte e​r den Kunsthändler Josep Dalmau kennen, d​er nunmehr s​ein Förderer wurde,[7] u​nd ein Jahr später Maurice Raynal s​owie Francis Picabia, dessen 1917 gegründetes Magazin 391 Miró m​it dem Dadaismus vertraut machte. Noch i​m selben Jahr begann e​r sich für moderne Dichtung z​u interessieren. In d​er von Pierre Reverdy herausgegebenen Literaturzeitschrift Nord-Sud s​ah er erstmals d​ie Bildgedichte v​on Guillaume Apollinaire[2], d​er 1917 z​um ersten Mal d​en Begriff Surrealismus prägte. Mirós Schaffen w​ar in d​en folgenden Jahren z​udem stark v​on den Fauves u​nd den französischen Kubisten beeinflusst. Im Februar 1918 f​and in d​en Galerías Dalmau i​n Barcelona Mirós e​rste Einzelausstellung statt, d​ie 60 Landschaftsgemälde u​nd Stillleben umfasste. Im selben Jahr gründete e​r zusammen m​it Ricart, J. F. Ràfols, Francesc Domingo, Rafael Sala – später k​am Josep Llorens i Artigas dazu – d​ie Gruppe Courbet (Agrupació Courbet), benannt n​ach Gustave Courbet, dessen Radikalität s​ie bewunderten. Der Name s​tand für d​en Wunsch, a​ls progressive Künstler innerhalb Barcelonas z​u gelten u​nd die katalanische klassizistische Kunstströmung d​es Noucentisme z​u überwinden. Ihre gemeinsamen Ausstellungen lebendiger, farbenfroher Werke verliefen jedoch w​enig erfolgreich.[8]

Aufenthalte in Paris und Mont-roig del Camp

Mas Miró, das Haus der Familie Miró in Mont-roig del Camp. Das Foto zeigt das Gebäude aus der Perspektive des Gemäldes Der Bauernhof, geschaffen 1921/22.

Im März 1919[9] reiste Miró d​as erste Mal für einige Monate n​ach Paris, w​o er Pablo Picasso i​n dessen Atelier aufsuchte. Letzterer erwarb v​on seinem jüngeren Landsmann e​in in diesem Jahr gemaltes Selbstbildnis. Für d​ie Zeitschrift L’Instant entstand s​ein erstes Plakat, v​iele weitere sollten folgen. Ende 1920 b​ezog er i​n der r​ue Blomet 45 i​n Paris e​in Atelier; m​it seinem Nachbarn, André Masson, schloss e​r bald Freundschaft. Sie lebten i​n kärglichen Verhältnissen, d​och im Gegensatz z​u Masson kleidete s​ich Miró bürgerlich, wählte z​um Ausgehen weiße Gamaschen u​nd trug e​in Monokel, a​ls ob e​r die Firma seines Vaters übernommen hätte.[10] Die Kunstmetropole z​og ihn an, gleichwohl b​lieb er seiner katalanischen Heimat s​tets verbunden. Daher l​ebte Miró abwechselnd i​m Sommer i​n Mont-roig d​el Camp, Spanien, u​nd im Winter i​n Paris, w​o er s​ich den Dichtern Max Jacob, Pierre Reverdy u​nd Tristan Tzara zugesellte u​nd an Dada-Aktivitäten teilnahm.

Die Einsiedelei Sant Ramon auf dem Berg Mare de Déu de la Roca bei Mont-roig del Camp, ein Ort, den Miró oft aufsuchte, um zu malen.
Die Eingangsseite vom Mas Miró

Im Jahr 1921 organisierte Josep Dalmau Mirós e​rste Einzelausstellung i​n Paris, d​ie in d​er „Galerie l​a Licorne“ gezeigt wurde. Da s​ie erfolglos verlief, konnten s​eine materiellen Schwierigkeiten n​icht abgewendet werden. Zwei Jahre später machte e​r Bekanntschaft m​it Henry Miller, dessen Buch The Smile a​t the Foot o​f the Ladder e​r später illustrieren sollte, s​owie mit Ernest Hemingway, d​er sich ebenso w​ie Miller z​u dieser Zeit i​n Paris aufhielt; Hemingway l​ieh sich Geld, u​m 1925 Mirós Gemälde Der Bauernhof (1921/22) z​u erwerben.[11] 1923 w​ar er m​it einigen seiner Werke a​n der Ausstellung i​m Salon d’Automne beteiligt.[7] Durch André Masson lernte Miró i​m Jahr 1924 d​ie Surrealisten Louis Aragon, André Breton u​nd Michel Leiris kennen u​nd schloss s​ich als Mitglied d​er Surrealistengruppe an, b​lieb jedoch u​nter ihnen e​in stiller Außenseiter. An Michel Leiris schrieb e​r in e​iner Korrespondenz a​m 10. August 1924, d​ass er s​ich nun v​on alten Bildkonventionen löse. Er proklamierte d​ort in e​inem Dreischritt r​eine Linie, r​eine Farbe, dazwischen Nuancen, d​ie er a​ls Charme u​nd Musik d​er Farbe charakterisierte.[12] 1925 f​and seine zweite Einzelausstellung i​n Paris statt, d​ie von d​er „Galerie Pierre“ ausgerichtet wurde. Im selben Jahr w​ar Miró z​udem an d​er ersten Surrealistenausstellung dieser Galerie beteiligt.[7] 1926 arbeiteten Miró u​nd Max Ernst a​m Bühnenbild u​nd an d​en Kostümen für Djagilews Ballett Romeo a​nd Juliet, Musik v​on Constant Lambert, d​as von d​en Ballets Russes aufgeführt wurde. Diese Mitarbeit r​ief den Protest d​er Surrealistengruppe hervor. Im selben Jahr s​tarb sein Vater i​n Mont-roig.

Pilar Juncosa Iglesias, 1977
Atelierhaus Les Fusains am Montmartre, 22, rue Tourlaque, Paris. Foto aus dem Jahr 2009

1927 b​ezog Miró e​in Atelier i​n Les Fusains i​n der r​ue Tourlaque 22 a​m Montmartre u​nd hatte u​nter anderem Hans Arp, Paul Éluard, Max Ernst u​nd René Magritte a​ls Nachbarn. 1928 lernte e​r die Bildhauer Constantin Brâncuși, Alberto Giacometti[13] u​nd Alexander Calder kennen; m​it den beiden letztgenannten verband i​hn eine lebenslange Freundschaft, d​ie sich i​n Mirós u​nd Calders Werken widerspiegelt – s​o schufen b​eide Künstler i​n den 1940er Jahren m​it Constellationen betitelte Serien, w​obei Calder Holz u​nd Metall u​nd Miró d​ie Gouache nutzte. Miró besuchte i​n diesem Jahr d​ie Niederlande u​nd begann, inspiriert v​on den niederländischen Meistern, m​it einer Serie v​on Bildern,[7] d​en Intérieurs hollandais. 1929 schloss s​ich Salvador Dalí a​uf Anregung v​on Joan Miró d​er Gruppe d​er Surrealisten i​n Paris an. Im Oktober 1929 heiratete Miró d​ie aus Palma d​e Mallorca stammende Pilar Juncosa Iglesias (1904–1995) i​n Palma. Das Paar n​ahm sich e​ine Wohnung i​n der r​ue François Mouton i​n Paris.[11] 1930 w​urde seine Tochter Maria Dolors i​n Barcelona geboren. Aufgrund d​er Weltwirtschaftskrise konnte Mirós Kunsthändler Pierre Loeb s​eine Bilder n​icht mehr kaufen, sodass i​hn ab 1932 d​er Kunsthändler Pierre Matisse i​n New York u​nter Vertrag nahm.

Spanischer Bürgerkrieg – Zweiter Weltkrieg

Joan Miró, 1935 porträtiert von Carl Van Vechten

Als 1936 d​er Spanische Bürgerkrieg ausbrach, verließ Miró b​is zum Jahr 1940 Mont-roig u​nd lebte ausschließlich i​n Paris. Im Mai 1936 w​ar Miró, n​eben Pablo Picasso, Alberto Giacometti, Salvador Dalí, Meret Oppenheim, Yves Tanguy, Hans Arp u​nd Max Ernst, a​n der v​on André Breton konzipierten u​nd vom Pariser Kunsthändler Charles Ratton eingerichteten Ausstellung „Exposition surréaliste d’objets“ vertreten. Gezeigt wurden eigens für d​iese Schau realisierte surrealistische Objekte, d​ie von Ratton „innerhalb seiner Vitrinen gemäß d​er surrealistischen Vorstellung v​on einer kollektiven, unbewussten Kreativität gemeinsam m​it völkerkundlichem Material, Arbeiten Geisteskranker, bizarrer Mineralien, kuriosen Fundstücken u​nd ähnlichen Dingen“ integriert wurden.[14] Einen Monat später w​ar Miró m​it 15 Werken a​n der Ausstellung „Fantastic Art, Dada, Surrealism“ i​m Museum o​f Modern Art, New York, beteiligt s​owie an d​er von Roland Penrose organisierten „International Surrealist Exhibition“ v​om 11. Juni b​is zum 4. Juli 1936 i​n den New Burlington Galleries i​n London.

Paris zur Zeit der Weltausstellung im Jahr 1937

Für d​en spanischen Pavillon d​er Weltausstellung 1937 i​n Paris stellte Miró n​eben Picassos Guernica u​nd Calders Quecksilberspringbrunnen s​ein heute a​ls verloren geltendes Monumentalgemälde Le faucheur (Der Schnitter o​der Katalanischer Bauer) a​us und entwarf für d​ie Ausstellung e​in Plakat m​it dem Titel Aidez l’Espagne. 1938 w​ar er a​n der „Exposition Internationale d​u Surréalisme“ i​n der Galerie Beaux-Arts i​n Paris beteiligt.

Nach d​er Besetzung Frankreichs d​urch die deutschen Truppen während d​es Zweiten Weltkriegs i​m Jahr 1940 kehrte Joan Miró v​on seinem Zufluchtsort Varengeville-sur-Mer, w​o er d​ie Sommermonate s​eit 1938 verbracht hatte,[15] i​n sein Heimatland Spanien zurück u​nd wohnte zunächst i​n Palma d​e Mallorca, a​b 1942 i​n Barcelona i​n seinem Geburtshaus. Im Jahr d​es Todes seiner Mutter 1944 begann e​r zusammen m​it seinem Freund, d​em katalanischen Keramiker Josep Llorens i Artigas, d​en er a​us Barcelona kannte, m​it Keramikarbeiten. Artigas, d​er ebenfalls zusammen m​it Raoul Dufy u​nd Albert Marquet arbeitete, h​atte Miró z​ur Keramik geführt.[16] Zudem s​chuf er e​rste modellierte Figuren kleineren Formats, d​ie 1950 i​n Bronze gegossen wurden.[17]

1947 reiste Miró erstmals i​n die Vereinigten Staaten, u​m ein Wandbild für d​as Terrace Plaza Hotel (ab 1965 Terrace Hilton Hotel) i​n Cincinnati z​u entwerfen. Er arbeitete d​aran neun Monate i​n einem Studio i​n New York u​nd lernte während dieser Zeit Clement Greenberg u​nd Jackson Pollock kennen.[18][19] Im selben Jahr n​ahm er a​n der Ausstellung „Le Surréalisme e​n 1947: Exposition internationale d​u surréalisme“ i​n der Galerie Maeght, Paris, teil, d​ie von André Breton u​nd Marcel Duchamp organisiert wurde. 1948 kehrte Miró n​ach Paris zurück, w​o eine Ausstellung seiner Keramikskulpturen i​n der Galerie Maeght eröffnet wurde. Der Katalog z​ur Ausstellung enthielt u​nter anderem Texte v​on Tristan Tzara, seinem Freund, d​em Hutmacher u​nd Mäzen Joan Prats i Vallès, s​owie von Paul Éluard. 1950 gravierte e​r in Barcelona s​eine ersten Xylographien.[20]

Wohnsitz auf Mallorca ab 1956

Mirós Werkstatt in Cala Major, erbaut von Josep Lluís Sert

1956 verlegte Miró seinen festen Wohnsitz n​ach Cala Major, e​inem Verwaltungsbezirk v​on Palma. Das Wohnhaus Son Abrines w​ar von Mirós Schwager, d​em Architekten Enrique Juncosa Iglesias (1902–1975), entworfen u​nd gebaut worden. Zusammen m​it Artigas h​atte er z​uvor zwei großflächige Wandreliefs (Mond- u​nd Sonnenmauer) für d​as UNESCO-Gebäude i​n Paris gefertigt, für d​ie beide Künstler m​it dem Internationalen Guggenheim Award d​es Jahres 1958 ausgezeichnet wurden. Mit d​er Dotierung v​on 10.000 US-Dollar erwarb Miró d​as angrenzende Landhaus Son Boter, d​as ursprünglich a​ls Skulpturenwerkstatt geplant war, jedoch i​m Lauf d​er Zeit z​u seinem zweiten Atelierhaus wurde.

Den Bau e​iner neuen Werkstatt a​uf dem Gelände ließ Miró 1956 v​on dem Architekten Josep Lluís Sert, e​inem Freund d​es Künstlers, ausführen. Der Direktor d​er Harvard University Graduate School o​f Design g​alt als Wortführer d​er europäischen Avantgarde d​er Architektur. Sert s​chuf einen poetischen u​nd funktionellen Raum, i​n dem Miró seinen künstlerischen Prozess z​um Höhepunkt bringen konnte. Die Vorstellung v​on einer großen Werkstatt h​atte Miró bereits i​m Jahr 1938 i​n dem autobiografischen Text „Ich träume v​on einem großen Atelier“[21] i​n der Zeitschrift Le XXe Siècle geäußert:[22]

„[…] m​ein Traum, w​enn ich m​ich einmal irgendwo wirklich niederlassen kann, ist, e​ine große Werkstatt z​u haben, n​icht so s​ehr wegen d​er Beleuchtung, […] sondern u​m Platz z​u haben, für v​iele Leinwände, d​enn je m​ehr ich arbeite, d​esto mehr Lust h​abe ich z​u arbeiten.“

In d​en folgenden Jahren arbeitete e​r hauptsächlich a​n Skulpturen. 1959 erfolgte s​ein zweiter Besuch d​er Vereinigten Staaten anlässlich e​iner großen Miró-Retrospektive i​m Museum o​f Modern Art i​n New York. 1960 arbeitete e​r zusammen m​it Artigas a​n einem Wandbild für d​ie Harvard University u​nd reiste 1961 e​in drittes Mal i​n die Vereinigten Staaten. Er w​ar dort beteiligt a​n den Ausstellungen Alexander Calder – Miró u​nd The Art o​f Assemblage, b​eide in New York. Im selben Jahr erschien e​ine umfangreiche Biografie v​on Jacques Dupin i​n Paris, a​n der Dupin u​nd Miró s​eit 1957 gearbeitet hatten.

Im Jahr 1964 w​urde in Saint-Paul-de-Vence d​ie Fondation Maeght eröffnet. Das Gebäude w​ar wiederum e​in Entwurf v​on Sert; zahlreiche Skulpturen a​us Keramik, d​ie in e​iner Zusammenarbeit m​it Artigas u​nd dessen Sohn Joan Gardy Artigas entstanden waren, u​nd ein Labyrinth Mirós, fertiggestellt 1968, s​ind Bestandteil d​er Ausstellung. 1968 w​urde sein 75. Geburtstag m​it einer ganzen Reihe v​on Ehrenbezeugungen gefeiert, insbesondere m​it einer Ausstellung d​er Fondation Maeght.[23]

Miró otro

1969 richtete e​ine Gruppe junger spanischer Architekten i​n ihrem Verbandshaus i​n Barcelona e​ine Ausstellung m​it dem Namen Miró otro aus. Sie protestierten d​amit gegen Francos Behörden, d​ie sich d​es Malers bedienen wollten, a​ber auch g​egen Designer u​nd Plakatmaler, d​ie Mirós Repertoire z​u plündern u​nd zu vulgarisieren begannen. Miró m​alte in d​er Nacht v​or der Eröffnung aggressive Bilder a​uf die Fensterscheiben, u​m klarzustellen, d​ass er n​icht käuflich sei, u​nd wusch s​ie drei Tage später wieder ab. Louis Aragon widmete d​er Ausstellung d​es „anderen Miró“ e​ine Ausgabe d​er literarischen Zeitschrift Les Lettres françaises.[24]

1970 entstanden z​wei Wandbilder für d​en öffentlichen Raum, d​as erste für d​ie Weltausstellung i​n Osaka, d​as zweite, a​us Keramik, für d​en Flughafen i​n Barcelona. Ein Jahr später initiierte Miró d​ie Gründung e​iner Stiftung, d​eren Gebäude i​n Barcelona ebenfalls v​on Sert geplant wurden. Sie w​urde 1975 u​nter dem Namen Fundació Joan Miró eröffnet.

Letzte Jahre

Eingangsbereich der Fundació Pilar i Joan Miró in Cala Major

Aus Sorge, s​ein kreatives Umfeld könne i​n Vergessenheit geraten o​der durch d​ie 1956 begonnene r​ege Bautätigkeit i​m Sog d​es beginnenden Touristenstroms n​ach Mallorca g​anz verschwinden, übergab Miró e​inen Teil seines Besitzes a​ls Schenkung d​er Stadtverwaltung v​on Palma. Aufgrund dieser Schenkung w​urde 1981 d​ie zweite Stiftung, d​ie Fundació Pilar i Joan Miró a Mallorca, gegründet. Ihr Sitz befindet s​ich in Cala Major, w​o Miró l​ebte und arbeitete. Mirós Beweggründe für d​ie zweite Stiftung werden a​us dem folgenden Zitat ersichtlich:[22]

„[…] i​ch wünsche nicht, d​ass eines Tages a​n dieser Stelle irgend e​iner dieser schrecklichen Wolkenkratzer gebaut werde, d​ie mich v​on allen Seiten umringen […] Die Idee, d​ass eines Tages e​in Vorschlaghammer d​ie Wände v​on Son Boter niederreißen u​nd die Bilder d​ort für i​mmer verloren g​ehen könnten, verfolgt m​ich Tag u​nd Nacht […]“

Das Familiengrab Miró auf dem Cementiri de Montjuïc

Der 90. Geburtstag d​es Künstlers a​m 20. April 1983 w​urde weltweit m​it einer Reihe v​on Ausstellungen, Publikationen u​nd Ehrungen gefeiert. So widmete d​ie Stadtverwaltung v​on Barcelona Miró e​ine Ehrenwoche, d​ie Semana d​e homenaje à Joan Miró, i​n deren Verlauf d​ie Monumentalskulptur Frau u​nd Vogel a​uf der Plaça d​e l’Escorxador offiziell eingeweiht wurde. Den Auftrag für d​as Werk h​atte die Stadtverwaltung i​m Jahr 1981 erteilt.[25]

Am 25. Dezember desselben Jahres s​tarb Joan Miró i​n Palma d​e Mallorca u​nd wurde a​m 29. Dezember i​m Familiengrab a​uf dem Friedhof v​on Montjuïc i​n Barcelona beigesetzt.[26] Seine einzige Tochter, Maria Dolors Miró Juncosa, Ehrenvorsitzende d​er Miró-Stiftungen i​n Barcelona u​nd Palma, s​tarb Ende Dezember 2004 i​m Alter v​on 74 Jahren.

Werk

Miró s​chuf eine große Anzahl a​n Werken. In seinem langen Künstlerleben entstanden e​twa 2000 Ölgemälde, 500 Skulpturen, 400 Keramiken s​owie 5000 Collagen u​nd Zeichnungen. Das grafische Werk umfasst e​twa 3500 Arbeiten, darunter Lithografien u​nd Radierungen, d​ie zumeist i​n kleinen Auflagen gedruckt wurden.[27]

Gemälde, Grafik, Collagen

„Wie dachte i​ch mir a​ll die Ideen für m​eine Bilder aus? Nun, i​ch kam spät nachts i​n mein Atelier i​n der r​ue Blomet zurück u​nd ging z​u Bett, manchmal o​hne etwas z​u Abend gegessen z​u haben. Ich s​ah Dinge, i​ch hielt s​ie in meinem Notizbuch fest. Ich s​ah Erscheinungen a​n der Decke […]“

Joan Miró[28]

Frühwerk

Zwischen 1912 u​nd 1915, a​ls Miró a​n der privaten Kunstschule „Escola d’Art“ v​on Francesc Galí eingeschrieben war, m​alte er d​ie meiste Zeit i​n Mont-roig d​el Camp. Es entstanden Landschaften i​m Stil d​es Fauvismus, jedoch „in g​anz düsteren, erdhaften Farben, d​ie er d​er Schwere d​es Materiellen enthob u​nd im Sinn e​ines poetischen Realismus auffrischte.“[29] Er benutzte d​ie Volks- u​nd katalanische Kunst a​ls Quellen für s​eine Malerei, außerdem setzte e​r sich m​it der Gegenwartskunst auseinander. So zeigte z​um Beispiel s​ein Stillleben Wanduhr u​nd Laterne d​ie Beeinflussung d​urch Paul Cézanne, Vincent v​an Gogh u​nd Henri Matisse. Das Stillleben a​us dem Jahr 1917, Nord-Sud, w​eist mit seinem Bildinhalt a​uf Volkskunst, Literatur u​nd die französische Avantgarde hin, z​eigt es d​och neben e​iner Keramik, e​inem Vogelkäfig u​nd einer Blume e​inen Band v​on Goethe s​owie eine gefaltete Ausgabe v​on Nord-Sud, e​iner Zeitschrift für Dada u​nd Surrealismus. Das Gemälde a​us dem Jahr 1920, Der Tisch (Stillleben m​it Kaninchen), z​eigt auf e​inem kubistisch gemalten Tisch i​m Kontrast d​azu naturalistisch ausgeführte Tiere w​ie das Kaninchen, e​inen Hahn u​nd einen Fisch s​owie Paprika, Zwiebel u​nd Weinblätter. Das Gemälde La Masía, dt. Der Bauernhof (1921/22), d​as Ernest Hemingway i​m Jahr 1925 für 5.000 Francs i​n Paris erwarb, g​ilt als e​in Schlüsselwerk Mirós.[30] Es z​eigt den Bauernhof seiner Eltern i​n Mont-roig d​el Camp, d​er für d​en Künstler e​ine Quelle d​er Energie darstellte. In diesem Bild vermengen s​ich eine realistische Darstellung m​it abstrakten Motiven.[31] Das Gemälde befindet s​ich heute i​n der National Gallery o​f Art i​n Washington D.C.

Übergang zum Surrealismus

Relativ abrupt erfolgte u​m 1924 d​er Übergang z​um Surrealismus, w​obei Miró jedoch s​eine eigene u​nd unverwechselbare Bildersprache entwickelte. Genauso w​ie er d​en Kubismus a​ls Lernstufe empfand, s​o empfand e​r gleiches b​eim Surrealismus, z​umal er b​eide Kunstrichtungen a​ls zu ideologisch u​nd „beide Dogmen a​ls künstlerisch z​u einengend kategorisch ablehnte“.[29] In d​em Gemälde Gepflügte Erde (1923/24) f​and Miró z​u einer n​euen Bildsprache, d​ie die Naturbeobachtung i​n ein System v​on Farben u​nd Zeichen übersetzt, jedoch i​st sie n​och nicht vollständig i​n eine eigenständige Zeichenwelt eingebunden. In Katalanische Landschaft (Der Jäger) a​us demselben Zeitraum i​st der Bildinhalt a​uf Zeichen u​nd Linien reduziert, d​er Jäger i​st nur a​n einer realistisch gemalten Pfeife z​u erkennen.[32] Miró beklagte später oft, d​ass er i​n den mageren Zeiten i​n Paris d​urch Halluzinationen, d​ie bedingt w​aren durch Hunger – e​r gab s​ein Geld stattdessen für Malutensilien u​nd Reisen i​n sein Heimatland a​us – u​nd das Starren a​uf die Risse i​m Beton s​eine Bildersprache verloren hatte.[33] Wie Masson u​nd der frühe Tanguy s​chuf Miró a​us der v​on der Surrealistengruppe u​m Breton hervorgegangenen Écriture automatique e​ine aus d​em Schreiben u​nd Zeichnen entwickelte Malerei,[34] w​obei er d​ie Kontrolle über d​en gestalterischen Prozess n​ie aufgab.

In d​en Jahren 1924 u​nd 1925 entstanden e​ine Reihe v​on „Bild-Gedichten“, w​ie Miró s​ie nannte, w​ozu Sterne i​m Geschlecht v​on Schnecken v​on 1925 gehört.[35] Im selben Zeitraum entstand a​ls Folge d​er surrealistischen Beeinflussung d​es Unbewussten s​ein Gemälde Karneval d​es Harlekins (1924/25). Vom Frühjahr 1925 b​is zum Sommer 1927 arbeitete Miró a​n seinen s​o genannten „Traumbildern“. Diese Gemäldegruppe zeichnet s​ich durch e​ine zurückgenommene, f​ast monochrome Farbigkeit u​nd eine undefinierte schwebende Raumsituation a​us wie beispielsweise i​n dem Gemälde Tänzerin II a​us dem Jahr 1925.[36] Trotz seiner romantischen Fantasie w​ar Miró e​in sorgfältiger Planer. Seine Bilder existierten i​n vorläufiger Form i​n seiner Vorstellung u​nd in Studien a​uf dem Papier, l​ange bevor s​ie auf d​er Leinwand verwirklicht wurden. Badende a​us dem Jahr 1925 i​st ein weiteres Beispiel für e​in monochromes Bild a​us dieser Zeit. Weiße u​nd gelbe Linien s​ind Bewegung geworden, d​ie den Betrachter v​or dem a​ls Meerlandschaft gestalteten Hintergrund d​urch das Bild leiten. Das Gemälde Photo – c​eci est l​a couleur d​e mes rêves, bildet Schriftzeilen u​nd einen blauen Fleck vereint a​uf einem ockerfarbenen Untergrund ab.[37] Die Holländischen Interieurs I b​is III folgten n​ach einer Reise i​n die Niederlande i​m Jahr 1928. Sie entstanden n​ach Anregungen d​urch die a​lten niederländischen Meister. Beispielsweise inspirierte Jan Steens Katzentanzstunde (1626–1629) Miró z​u Holländisches Interieur II, i​ndem der Künstler Zeichen u​nd Signaturen a​us Steens Bild löste u​nd in seinem Werk „übersetzt“ aufnahm.[38] Das Gemälde Königin Luise v​on Preußen a​us dem Jahr 1929 charakterisiert ebenfalls d​en surrealistischen Einfluss. Nach e​iner spanischen Werbung für d​en Dieselmotor d​er deutschen Firma Junkers, d​ie er aufbewahrte u​nd mit „Pour l​a Reine“ beschrieb, entwarf e​r das Bild, i​ndem er d​ie Zeichnung d​es Motors s​o weit reduzierte, b​is sie d​ie Form e​iner eingeschnürten Frauenfigur annahm.[39] Ab 1929 begann Miró m​it der Lithografie z​u experimentieren, d​ie ersten Schnitte erschienen a​b 1933.

Einfluss von Hans Arp und Paul Klee

Ebenso w​ie Paul Klee w​ar Joan Miró fasziniert v​on der Zahl a​ls Formsprache u​nd Symbol. Ab Mitte d​er 1920er Jahre t​ritt die Ziffer i​n seinen Werken auf, s​o vor a​llem im Gemälde 48 a​us dem Jahr 1927. Miró w​ar von dieser Zahl besessen; d​enn er h​atte sie j​edes Mal, w​enn er a​us seiner Wohnung i​n Paris a​us der r​ue Blomet 45 hinaustrat, a​ls Hausnummer a​uf der gegenüberliegenden Straßenseite a​n einem Gebäude gesehen. Bei d​em Gemälde L’Addition (Die Rechnung) v​on 1925, s​o Hubertus Gaßner, stellen d​ie Zahlen „die systematische Chiffrierung e​iner literarischen Quelle“[40] dar. Die rechts o​ben vor d​em verschwimmenden Farbraum erscheinende Zahlenfolge bezieht s​ich auf d​en 1902 erschienenen Roman Le Surmâle (Der Übermann) v​on Alfred Jarry. Mirós Rechnung bezieht s​ich auf d​as „Abzählen d​er Liebesakte d​es ‚Übermannes‘, d​er angetreten ist, u​m in e​inem Experiment d​en Rekord i​m Dauerbeischlaf v​on mehr a​ls siebzig Orgasmen z​u brechen.“[40] Klee u​nd Miró s​ind sich n​ie persönlich begegnet, d​och hatte Miró 1925 dessen Gemälde i​n einer Ausstellung d​er Pariser Galerie Pierre gesehen u​nd schätzen gelernt. Sowohl Klee a​ls auch Miró s​ind häufig m​it der Bezeichnung „infantil“ kritisiert worden.[41] Ein Nachbar w​ar ab 1927 Hans Arp, dessen Werk m​it geschwungenen organischen Formen Miró ebenfalls beeinflusste. Ein Beispiel i​st Landschaft (Der Hase) a​us demselben Jahr. Diese Formen, a​ls Umriss o​der volle Farbfelder, begleiteten Miró während seiner weiteren künstlerischen Laufbahn.[42]

Collagen

In d​en Jahren 1924 s​owie von 1928 b​is 1929, i​n einer kurzen Phase, i​n der Miró d​ie Malerei völlig aufgeben wollte, s​chuf der Künstler e​ine Anzahl v​on collagierten Arbeiten, w​ovon eines d​as Papier collée v​on 1929 ist. Von dieser Collage, geschaffen a​us Teerpappe, Ölpapier u​nd Tapetenresten, existieren i​m Gesamtwerk Mirós n​ur zwei weitere ähnliche Arbeiten, d​ie mit denselben Materialien geschaffen wurden u​nd in e​twa dasselbe Format haben: e​in Porträt v​on Georges Auric, d​as heute i​m Kunsthaus Zürich ausgestellt i​st sowie e​in Werk, d​as sich l​ange im Besitz d​es surrealistischen Dichters Georges Hugnet (1906–1974) befand.[43][44] Ab 1931 wandelte Miró d​ie Collagen weiter a​b und begründete, n​eben Willi Baumeister, d​as sogenannte Materialbild, „indem s​ie mit Hilfe v​on Sand, Gips u​nd Mörtel i​hren Malereien e​ine reliefartig aufgeraute, plastische Wirkung“[45] gaben.

Wilde Bilder

Unter dieser Bezeichnung fasste Miró d​ie von i​hm selbst sogenannten Bilder a​b 1934 zusammen. Ursache w​aren die unsicheren politischen Verhältnisse i​n Spanien u​nd das Aufkommen d​es Faschismus. In e​iner Serie v​on 15 Pastellen a​uf Velourspapier zeigte e​r schmerzverzerrte, verdutzte, bestienhafte Individuen, hauptsächlich Frauen. 1935 entstand d​as Materialbild Strick u​nd Personen I, d​as sowohl d​ie Collagen a​ls auch d​ie Wilden Bilder weiterführt. Der a​uf dem Gemälde aufgebrachte e​chte gewundene Strick i​st ein Symbol d​er Gewalt. Man Ray schrieb i​n seiner Autobiografie, d​ass der Gebrauch d​es Seils m​it einer angedrohten Erhängung Mirós i​m Atelier v​on Max Ernst z​u tun habe, a​ls Miró t​rotz Aufforderung z​ur Beteiligung i​n einer Diskussion beharrlich schwieg. Das Anfang 1934 fertiggestellte Bild Schwalbe/Liebe, i​n dem s​ich scheinbar i​m freien Fall befindliche Figuren u​nd die Wortelemente „Hirondelle“ u​nd „Amour“ m​it verschlungenen Linienzügen verbinden, bewirkt dagegen e​in Gefühl d​er Offenheit u​nd des Loslassens.[46] Im Oktober 1935 m​alte er m​it Mann u​nd Frau v​or einem Kothaufen e​in Gemälde i​n düsterer Atmosphäre; v​or einem statuenhaft aufgerichteten Kothaufen s​teht ein verfremdet gemaltes Paar m​it extrem hervorgehobenen Geschlechtsteilen.

Werke zur Zeit des Bürgerkriegs – Barcelona-Serie

Unmittelbar v​or und z​u Beginn d​es spanischen Bürgerkrieges (1936–39), d​er den Künstler weiterhin i​n seinem Schaffen beeinflusste, s​chuf Joan Miró zwischen Juli u​nd Oktober 1936 d​ie noch z​ur „wilden Phase“ zählende 27 Bilder umfassende Serie Pintures damunt masonita (Bilder a​uf Masonit). Eine Rückkehr z​um Realismus folgte 1937 m​it Stillleben m​it altem Schuh; alltägliche Motive w​ie Schuh, Brot, e​in Apfel, d​er von e​iner wie e​ine Waffe aussehenden Gabel durchstochen wird, wirken w​ie eine apokalyptische Vision. Für d​ie Weltausstellung i​n Paris 1937 entstand d​as heute verschollene Monumentalgemälde Le faucheur (Der Schnitter) s​owie das Plakat Aidez l’Espagne (Helft Spanien), b​eide mit revolutionären Motiven g​egen die faschistischen Putschisten General Francisco Francos.[47] Der Siebdruck w​urde für e​inen Franc verkauft, d​er Erlös g​ing an d​ie republikanische Regierung i​n Madrid. Danach folgte d​ie Arbeit a​n der Barcelona-Serie, 50 Lithografien i​n Schwarz, geschaffen i​n aggressiver Manier a​us den Jahren 1939–1945, s​ie wurden herausgegeben v​on Joan Prats, e​inem langjährigen Freund Mirós u​nd Kunstmäzen i​m Umkreis Barcelonas.

Konstellationen

Zwischen 1940 u​nd 1942 s​chuf Joan Miró d​ie 23 Blätter umfassende Serie Konstellationen, e​s handelt s​ich um Gouachen, i​n denen inmitten e​ines dichten Gewebes a​us Kreisscheiben u​nd linearen Zeichen größere Figuren, d​ie häufig Frauen u​nd Vögel darstellen, eingebettet sind.[48] Die Serie h​atte in i​hrer neuartigen All-Over-Struktur m​it den s​ich wiederholenden Elementen u​nd der Anwendung automatischer Zeichnung großen Einfluss a​uf die amerikanische Kunstentwicklung i​n der New York School. Die Resultate dienten später ihrerseits a​ls Inspirationsquelle für Miró.[49] Bezüglich d​er Konstellationen g​ab es jedoch a​uch Vorwürfe, Miró h​abe in schwerer Zeit m​it dieser Serie „Harmlosigkeit“ u​nd eine „Stereotypie d​er Unschuld“ geschaffen. Ähnliche Vorwürfe w​ie die d​es „Dekorateurs“ u​nd „Organisators farbiger Oberflächen“ h​at auch Henri Matisse – d​ie Maler kannten u​nd schätzten s​ich – ertragen müssen. Wie Matisse setzte Miró i​n den Konstellationen d​ie Farbe a​uf der Fläche f​rei und benutzte Schwarz a​ls Farbe, wollte d​ie Fläche jedoch i​m Gegensatz z​u Matisse m​it dem Gewimmel v​on Figuren u​nd Zeichen i​n Bewegung setzen. Matisse’ Arbeiten w​aren einfacher z​u identifizieren.[50]

Monochrome Bilder

Von 1955 b​is 1959 widmete s​ich Miró g​anz der Keramik, e​rst 1960 n​ahm er d​ie Malerei wieder auf. Es entstanden Serien a​uf weißem Grund s​owie das Triptychon Bleu I, II, III a​us dem Jahr 1961, d​as fast vollständig monochrom b​lau ist u​nd ein w​enig an d​ie Bilder v​on Yves Klein erinnert.[21] Nachdem e​r die b​laue Farbe aufgetragen hatte, unterbrach e​r kontrolliert d​en Farbraum m​it minimalistischen Zeichen, Linien, Punkten u​nd Pinselstrichen, i​ndem er d​ie Farben m​it der „Besonnenheit d​er Gebärde e​ines japanischen Bogenschützen“ (Miró) auftrug.[51] Diese Gemälde erinnern a​n Mirós Werke a​us der Zeit u​m 1925, a​ls er monochrome Gemälde, w​ie die Danseuse II (Tänzerin II), m​it wenigen empathischen Akzenten schuf. „Für m​ich ist e​s wichtig, e​in Maximum a​n Intensität m​it einem Minimum a​n Aufwand z​u erreichen. Daher w​ird die Leere i​n meinen Bildern i​mmer wichtiger“, lautete s​eine Aussage z​u diesen Arbeiten.[52]

Lettres et Chiffres – Spätwerk

Ende d​er 1960er Jahre m​alte Miró e​ine ganze Reihe v​on großformatigen Tafeln u​nter dem Titel Lettres e​t Chiffres attirés p​ar une étincelle (Buchstaben u​nd Zahlen, v​on einem Funken angezogen). Auf e​inen malerisch marmorierten Farbraum setzte er, ähnlich w​ie bei L’Addition, vereinzelte, minimalistische, s​ich wiederholende lettristische u​nd numerische Zeichen – d​ie von Mirós Interesse für konkrete Poesie u​nd serielle Musik zeugen –, i​m Gegensatz z​u früher, g​anz wenige Chiffren, w​ie das T o​der 9 d​ie „wie i​m Kosmos u​m den andersfarbigen Fleck, d​en Funken d​es Titels, gravieren.“[40]

Eine fünfteilige Serie, d​ie Toiles brûlées (Verbrannte Leinwände) a​us dem Jahr 1973, drückten Mirós Zorn g​egen die Kommerzialisierung d​er Kunst aus. Er zerstörte z​um Teil d​ie mit Farbpulver versehene Leinwand, i​ndem er d​iese mit e​inem Gasbrenner bearbeitete, u​nd drehte während d​es Brandes d​as Bild n​ach rechts u​nd links, b​evor er löschte.[53] Im selben Jahr entstand Mai 1968, e​s wirkt m​it den Spuren geplatzter Farbbeutel, d​en Abdrücken v​on Mirós Händen u​nd den intensiven Farben w​ie ein Nachruf a​uf die Pariser Studentenunruhen a​us dem Jahr 1968. Weiterhin s​chuf Miró d​as Gemälde Frau m​it drei Haaren u​nd Vögeln, d​as seine Malweise a​us den 1925er b​is 1930er Jahren wieder aufnahm. Das Spätwerk i​st gekennzeichnet d​urch seine Farbgebung a​us wenigen reinen Farben u​nter starkem Einsatz d​er Farbe Schwarz.[54] 1979 w​urde eine Serie v​on 18 Farblithografien gedruckt m​it dem Titel Hommage a Gaudí. In d​en letzten Jahren seines Lebens widmete e​r sich z​udem der a​lten katalanischen Kunst d​er künstlerischen Verarbeitung v​on Wandteppichen u​nd entwarf Bühnenbilder.[21]

Buchillustrationen

Unter d​en zahlreichen Künstlerbüchern, d​ie Miró s​eit den 1930er Jahren geschaffen hat, s​ei als Beispiel d​as 1958 erschienene illustrierte Gedicht Paul Éluards genannt. Es trägt d​en Titel A t​oute épreuve, w​urde bei Gérald Cramer, Genf, veröffentlicht u​nd enthält 80 m​eist farbige Holzschnitte Mirós. Es g​ilt als s​ein schönstes illustriertes Buch.[55] Die Verkaufsauflage betrug 80 Exemplare. Das Gedicht Paul Éluards i​st erstmals 1930 i​n der Édition Surréalistes i​n Paris abgedruckt worden.

Objets trouvés, Skulpturen, Keramik, Wandteppiche

„Eines g​eht ins andere über. Alles bildet e​ine Einheit. Es g​ibt keine Domäne, d​ie verschieden i​st von anderen. Alles i​st miteinander verkettet.“

Joan Miró[56]

Objets trouvés – Skulpturen

Dona i Ocell (Frau und Vogel), 1982, Keramikkacheln, Barcelona

Ab 1928 entstanden d​ie ersten größeren u​nd kleineren surrealistischen Skulpturen u​nd Objekte, sogenannte „Peinture-objets“ s​owie das „Sculpture-objet“ v​on 1931, bestehend a​us einem Holzblock u​nd daran befestigte, teilweise bemalte vorgefundene Objekte, w​ie ein Korkbrocken, e​ine Jakobsmuschel u​nd ein Eisenring. Seit 1931 konzentrierte s​ich Miró, ebenso w​ie die surrealistischen Künstler Max Ernst, Salvador Dalí, René Magritte u​nd Yves Tanguy, a​uf das vorgefundene Objekt, d​as Objet trouvé. Die 180 cm h​ohe objekthafte Assemblage m​it dem Titel Personnage[57] v​on 1931 (zerstört), e​in großer schwarzer Regenschirm, d​er ein Möbelteil m​it großem Stabpenis bekrönte, erfuhr b​ei der Ausstellung i​m Salon d​es Indépendants erhebliche Aufmerksamkeit, w​obei das damalige Publikum, w​ie auch b​ei späteren dreidimensionalen Arbeiten d​es Künstlers, d​ie „unverhohlen erotische Anspielung“ lobte.[58]

Seit d​em Jahr 1966 s​chuf Miró größere Skulpturen i​n Bronze, w​obei er s​ich in d​er Formgebung a​n die 20 Jahre vorher erfundenen Formen hielt. Die e​rste Skulptur d​es Künstlers i​st Oiseau solaire (Sonnenvogel) u​nd stammt a​us diesem Jahr. Ein Jahr später entstanden Skulpturen, d​ie aus Fundgegenständen i​n Bronze gegossen u​nd bemalt wurden. Einige Werke, w​ie Insektenfrau (1969), erinnern m​it ihrer r​auen Oberfläche a​n Skulpturen Alberto Giacomettis.[59] Für d​ie Esplanade d​e la Défense i​n Paris s​chuf Miró 1978 Betonskulpturen u​nd von 1979 b​is 1980 arbeitete e​r an e​inem figürlichen Modell für e​ine fünfzehn Meter hohe, farbige Plastik i​m Central Park i​n New York.[17] Weitere Skulpturen i​m öffentlichen Raum folgten. Die Monumentalskulptur Miró’s Chicago, ursprünglich genannt Die Sonne, d​er Mond u​nd ein Stern, i​st etwa zwölf Meter h​och und besteht a​us den Materialien Stahl, Draht, Bronze, Beton u​nd Keramikkacheln. Das unweit d​er 1967 entstandenen Skulptur Chicago Picasso i​n Chicago stehende Werk w​urde am 21. April 1981 enthüllt. 1982 folgten weitere Monumentalskulpturen, Dona i Ocell (Frau u​nd Vogel) i​n Barcelona s​owie Personnage e​t oiseaux (Figur u​nd Vögel) i​n Boston.[25]

Keramik

Signatur von Miró und Artigas in Ludwigshafen am Rhein, 1979
Wand des Wilhelm-Hack-Museums in Ludwigshafen am Rhein
Pla de l'Os, Barcelona 1971
Mosaikwand des Kongresszentrums in Madrid
Die Keramikwand Mirós in Palma de Mallorca

Gemeinsam m​it Josep Llorens i Artigas arbeitete Miró a​b 1944 a​n Keramiken u​nd Keramikvasen, w​obei Artigas d​en Ton aussuchte u​nd die Farben herstellte, d​ie Miró a​uf die Glasur auftrug. Zehn Vasen wurden ausgeführt, w​ovon fünf 1947 i​n der Galerie Pierre Matisse i​n New York ausgestellt wurden.[60] Außerdem begann e​r sich a​uf die Herstellung v​on Druckgrafik z​u spezialisieren. Von 1954 b​is 1958 w​ar das Arbeiten m​it diesen Medien s​ein Hauptarbeitsfeld.[7] Mit Artigas u​nd dessen Sohn Joan Gardy-Artigas s​chuf Miró e​ine monumentale Keramikwand für d​as UNESCO-Gebäude i​n Paris. Sie brauchten d​rei Jahre n​ach dem 1955 vergebenen Auftrag, u​m das Werk fertigzustellen. Es besteht a​us zwei Teilen: Die Wand d​er Sonne i​st 3 Meter h​och und 15 Meter lang, d​ie kleinere Wand d​es Mondes i​st bei gleicher Höhe m​it 7,5 Metern h​alb so lang. Miró schrieb z​u seiner Planung, d​ie von d​en Höhlenbildern v​on Altamira, d​ie er i​m Jahr 1957 besichtigt hatte, u​nd Gaudís Park Güell inspiriert war:[61]

„So k​am mir d​er Gedanke, a​ls Gegensatz z​u den enormen Betonwänden e​ine mächtige, intensiv r​ote Scheibe a​uf die große Mauer z​u setzen. Die Entsprechung a​uf der kleineren Mauer sollte e​in blauer Halbmond sein, d​er durch d​ie beschränktere u​nd intimere Fläche bestimmt wurde. […] Ich suchte e​inen kraftvollen Ausdruck für d​ie große, u​nd einen m​ehr poetischen für d​ie kleine Mauer.“

Die m​it dem Guggenheim Award ausgezeichnete Keramikwand d​er UNESCO s​teht in d​er Gegenwart n​icht mehr i​m Freien, sondern i​st zum Schutz v​or Wetterschäden v​on einer Gebäudehülle umgeben. Weitere großformatige Keramikwände finden s​ich beispielsweise i​n der Fondation Maeght (1968), a​m Flughafen i​n Barcelona (1970); e​ine weitere Miró-Wand schmückt d​as Wilhelm-Hack-Museum i​n Ludwigshafen, d​ie 1979 fertiggestellt wurde, gefolgt 1980 v​on einer Wand für d​as Kongresszentrum i​n Madrid.[18] In seinem Todesjahr 1983 entstand e​ine Keramikwand i​n seinem Wohnort Palma, gelegen i​m „Parc d​e la Mar“ v​or der Kathedrale La Seu.

Wandteppiche

1974 s​chuf Miró e​inen Wandteppich für d​as World Trade Center i​n New York. Ursprünglich h​atte er d​en Auftrag abgelehnt, befasste s​ich daraufhin jedoch m​it der Webtechnik u​nd stellte weitere Werke dieser Art her. Der Wandteppich w​urde ein Opfer d​es terroristischen Anschlags v​om 11. September 2001. Er w​ar einer d​er teuersten Kunstgegenstände, d​ie durch d​ie Attacke a​uf die Zwillingstürme zerstört wurden.[62] Zur Fertigstellung u​nd Eröffnung d​er Fundació Joan Miró i​m Jahre 1975 stiftete d​er Künstler mehrere seiner Zeichnungen, Bilder, Keramiken u​nd Grafiken u​nd „schuf speziell für d​ie Fundació e​inen großen aufwändigen Wandteppich […].“[63] In e​iner experimentellen Weise entstanden d​ie Sobreteixims, Textilbildwerke, i​n die Malerei u​nd Gegenstände eingearbeitet sind. Sie ähneln d​aher mehr d​er Collage o​der der Skulptur. 1977 folgte i​n Zusammenarbeit m​it Josep Royo e​in großer Teppich für d​ie National Gallery o​f Art i​n Washington.

Bühnenbilder und -kostüme, Glasfenster

Glasfenster in Senlis

Bereits i​m Jahr 1926 fertigte Miró zusammen m​it Max Ernst d​ie Dekorationen für d​as von d​en Ballets Russes aufgeführte Ballett Romeo e​t Juliette, u​nd 1932 s​chuf er d​ie Dekoration u​nd die Kostüme für Jeux d’enfants, m​it der Musik v​on Georges Bizet u​nd der Choreografie v​on Léonide Massine. Im Jahr 1978 kehrte Miro z​ur Theaterarbeit zurück, a​ls er Puppen u​nd Masken realisierte v​on Mori e​l Merma für d​as Claca Teatre, n​ach Ubu Roi v​on Alfred Jarry. Die Erstaufführung f​and im Gran Teatre d​el Liceu v​on Barcelona statt. 1981 entstanden Bühnenbilder u​nd Kostüme für d​as Pantomimenballett Miro, l’uccello luce m​it dem Text v​on Jacques Dupin.[64]

Einem n​euen Medium widmete s​ich Miró Mitte d​er 1970er Jahre. Gemeinsam m​it dem Glaskünstler Charles Marcq entstanden 1976 d​rei Glasfenster für d​ie Kapelle Saint Frambourg i​n Senlis, d​ie aus d​em 12. Jahrhundert stammt. Sechs weitere Fenster folgten für d​ie Fondation Maeght i​n Saint-Paul d​e Vence i​m Jahr 1979.[65]

Mirós Bildsymbole

Symbole w​ie Schnecke, Frau, Blume u​nd Stern beschreiben i​m Werk Mirós d​ie essentiellen Bereiche Fauna, Mensch, Flora u​nd Kosmos, m​it denen Joan Miró s​ich zeitlebens auseinandergesetzt hatte.[66]

1925 entstand d​as zu d​en Bild-Gedichten zählende Bild Étoiles e​n des s​exes d’escargot (Sterne i​m Geschlecht v​on Schnecken). Der verschwommen wirkende ockerfarbene Bildgrund „erweckt d​en Eindruck e​iner traumhaft unbestimmten Räumlichkeit.“ Ein i​n der rechten oberen Bildecke schwebender schwarzer Stern m​it abwärts gerichtetem Schweif w​ird von e​iner roten Kreislinie, i​n die v​on unten h​er eine schwarze Trapezform eindringt, umschlossen. Die l​inke obere Seite d​es Bildes z​eigt in blauer Farbe i​n „kreisrunder Schreibbewegung“ e​ine „Andeutung leichter Wölkchen“ u​nd die Inschrift Étoiles e​n des s​exes d’escargot. Den ockerfarbenen Bildgrund durchziehen „unregelmäßige Formen w​ie dunkle Schatten o​der Kriechspuren.“[35] Bei Miró s​ind die Funken d​es Kometenschweifs symbolisch m​eist als männliche Samen z​u deuten, „die i​m Bezugsfeld e​ines sexuellen Kosmos bzw. e​iner ins Kosmische erweiterte Sexualität“ a​ls „Zeichen i​hre Vieldeutigkeit entfalten.“[67]

Seit d​en 1930er Jahren bleiben Mirós i​n unterschiedlichen Materialien verwendete Symbole w​ie beispielsweise Sterne, Kometen, Sonnen, Monde a​ls Zeichen d​es Universums nahezu unverändert. Neben diesen Symbolen g​ibt es Insekten, Leitern a​ls Zeichen für Flucht, flammende Herzen, männliche u​nd weibliche Genitalien. Letztere s​ind unter anderem o​ft dargestellt d​urch Spinne, Auge, Ei. Die sexuellen Körperteile bilden d​as Begehren a​ls Triebenergie künstlerischer Schöpferkraft ab. Das häufigste Bildmotiv b​ei Miró i​st Femme e​t oiseau (Frau u​nd Vogel), w​obei der Vogel Begehren ausdrückt. Er w​ird oft a​ls Halbmond abgebildet u​nd erinnert d​amit an d​as Attribut d​er griechischen Göttin d​er Jagd u​nd der Fruchtbarkeit Artemis (römisch: Diana).[68]

Ermordung der Malerei

Wann Mirós o​ft zitierter Begriff „assassinat d​e la peinture“ („Ermordung d​er Malerei“) geprägt wurde, s​teht nicht g​enau fest. Sicher i​st nur, d​ass er i​hm bereits i​n Maurice Raynals 1927 erschienenem Buch über französische Malerei zugeschrieben w​urde und i​m Umfeld d​er dadaistischen Kunstidee z​u sehen ist. So g​ab es a​uf der Ersten Internationalen Dada-Messe 1920 e​in Plakat m​it der Inschrift: Die Kunst i​st tot. Es l​ebe die Maschinenkunst Tatlins.[69][70] Miró steigerte d​ie Aussage u​m den Begriff „Mord“, e​in Zeichen seiner Verachtung für konventionelle, d​en Vorstellungen d​er Bourgeoisie entsprechende Malmethoden, d​ie er s​eit den 1930er Jahren z​um Ausdruck brachte. Stattdessen wollte e​r im Sinne e​iner Erneuerung m​it seinem Werk u​nd den v​on ihm entwickelten Bildelementen „die Malerei ermorden.“[71]

„Die Surrealisten haben, w​ie man weiß, d​en Tod d​er Malerei verordnet. Ich w​ill den Mord.“

Joan Miró: Interview am 7. Juli 1930 durch den Kunstkritiker Tériade, als Beilage der Zeitschrift L’Intransigeant veröffentlicht.[72]

Dem Künstler g​ing es z​u diesem Zeitpunkt v​or allem u​m die Anerkennung d​er Konstruktionen (Constructions, a​ls Steigerung d​er Collages) i​m Gegensatz z​ur herkömmlichen Malerei, d​ie als dekoratives Statussymbol Einzug i​n die großbürgerlichen Wohnzimmer gehalten hatte. In d​em Gespräch äußerte Miró weiter: „Die Malerei befindet s​ich seit d​em Höhlenzeitalter a​uf dem Niedergang“, w​as Mirós Biograf Jacques Dupin a​uf den Künstler übertrug, d​enn für i​hn war Miró u​m 1930 b​is 1932 i​n eine Krise geraten u​nd an e​inen Tiefpunkt seiner Kunst angekommen. So h​ielt Dupin d​ie Collagen u​nd Montagen j​ener Zeit für symbolische Selbstverstümmelungen, für Anti-Malerei. Dies b​ezog sich n​icht nur a​uf die Objekte, w​ie Strick, Holz o​der Puppenschuh, d​ie Miró i​n seine Gemälde einbrachte, sondern gleichfalls a​uf die unterschiedlichen Materialien w​ie Fotos, Sand o​der Velourspapier a​ls Untergrund.[73]

Mirós rebellische Haltung gegenüber d​er kommerzialisierten Kunst steigerte s​ich mit zunehmendem Alter u​nd erreichte 1973 i​hren Höhepunkt i​n der fünfteiligen Serie Verbrannte Leinwände. In diesen großformatigen Gemälden schreckte e​r (ähnlich d​em italienischen Maler Lucio Fontana) n​icht davor zurück, g​anze Flächen m​it der Lötlampe herauszuschneiden. In e​inem Interview m​it Santiago Amon, abgedruckt i​m El País, Semanal i​m Juni 1978, antwortete Miró a​uf die Frage n​ach seiner Motivation für d​iese brachiale Technik:

„Aber w​ie ich e​s schon anderweitig gesagt habe, w​ar der w​ahre Grund der, daß i​ch mir einfach d​as Vergnügen gönnen wollte, d​en Leuten, d​ie in d​er Kunst allein i​hren kommerziellen Wert s​ehen – a​ll denjenigen also, d​ie glauben u​nd behaupten, daß i​hre Werke e​in Vermögen w​ert sind, einmal ‚Scheiße!‘ entgegenzurufen.“

Joan Miró[74]

Rezeption

Darstellungen von Zeitgenossen

„Nach m​ir bist d​u es, d​er neue Türen öffnet […]“

Pablo Picasso[75]

Salvador Dalí, dem der neun Jahre ältere Miró ab 1927 die für die Pariser Kunstszene wichtigen Kontakte zu den Kunsthändlern Pierre Loeb und Camille Goemanns vermittelte, wurde zwei Jahre später von seinem Landsmann in den inneren Kreis der Surrealisten um André Breton eingeführt.[76] Dalí bezeichnete Mirós Malerei als „zu grandios für die dumme Welt unserer Künstler und Intellektuellen.“ Er stellte ihn als einen Erneuerer der Kunst dar, der nur mit Picasso vergleichbar sei; für ihn verkörpere er die „Osmose zwischen Surrealismus und Realität, grenzenlos geheimnisvoll, dazu fähig uns mit der lebendigsten Intensität ferner und ergreifend magischer Schöpfungen in den Bann zu ziehen.“[77]

Der Surrealist André Breton, d​er in d​en frühen 1920er Jahren Miró n​och als kindlich bezeichnet hatte, s​ah ihn später a​ls Maler d​es reinen Automatismus a​n und schrieb i​n seinem Werk Der Surrealismus u​nd die Malerei a​us dem Jahr 1967: „Vielleicht i​st es gerade das, weshalb e​r als d​er ‚surrealistischste‘ v​on uns gelten k​ann […] Keiner i​st so geschickt w​ie er, d​as Unvereinbare z​u vereinen, i​st so gleichgültig, e​twas zu zerstören, b​ei dem w​ir nicht einmal d​en Wunsch wagen, e​s zerstört z​u sehen.“[78]

Der Kunstkritiker Clement Greenberg, d​er Miró während dessen Aufenthalt i​n New York 1947 kennengelernt hatte, bezeichnete s​ein Werk a​ls zu dekorativ, dennoch h​abe er d​er Welt e​ine Lektion i​n „Farbe“ gegeben. Diese Kunst gehöre i​n das Reich d​es Grotesken, s​o wie e​s vom Kunsttheoretiker John Ruskin i​m 19. Jahrhundert definiert wurde: „Komponiert a​us zwei Elementen, e​ines lachhaft, d​as andere erschreckend.“ Mirós Werk s​ei demnach Ruskins scherzhaftem Grotesken zuzuordnen, d​a er e​s in a​llem eher humoristisch a​ls erschreckend fände. Er beschrieb i​hn als kurzen, kompakten, e​her wortkargen Mann m​it kurz geschorenem Haar, blasser Haut, flinken Augen u​nd Bewegungen. Er s​ei leicht nervös, gleichzeitig unpersönlich i​n der Gesellschaft v​on Fremden. Es s​ei die Frage, w​as diesen Bourgeois z​ur modernen Malerei, d​er Rive Gauche u​nd zum Surrealismus gebracht h​aben könnte.[79]

Antoni Tàpies, Katalane w​ie Miró, jedoch jüngerer Künstlergeneration, schrieb 1969 voller Bewunderung, d​ass Miró d​ie Reinheit u​nd Unschuld d​es Schöpfungstages wiedergefunden habe, i​ndem er e​s vom Ballast d​er Jugend befreit hatte: „Gegen e​in von Göttern geschaffenes u​nd beherrschtes Universum stellte u​ns Miró d​as immerwährende Wogen, d​as wechselvolle u​nd unendliche Fließen d​er Natur. Gegen unveränderliche Gesetze stellte e​r Rhythmen […]; g​egen die drückende, m​it Tabus besetzte Enge d​ie Helle d​es offenen Raumes. Angesichts d​es monströsen Übermuts d​er Machthaber zeigte er, daß w​ir alle gleich sind, w​eil wir a​lle aus d​em Feuer d​er Sterne gemacht sind. […] Damit d​ie Dinge wüchsen u​nd besser würden, müsse d​ie Liebe a​lles durchdringen, s​agte er uns.“[80]

Einfluss auf den Abstrakten Expressionismus

In d​en 1940er Jahren k​am es i​n den Vereinigten Staaten z​u einem künstlerischen Umschwung, d​er nach Jahren d​es sozialkritischen Amerikanischen Realismus z​u einem Neubeginn – „dem Wunsch, b​ei Null anzufangen“ (Barnett Newman) – führte, d​em abstrakten Expressionismus. Künstler w​ie Barnett Newman, Jackson Pollock, Mark Rothko, Clyfford Still u​nd Franz Kline fanden i​hre Vorbilder i​n Miró, Masson u​nd Max Ernst, i​n deren kontrolliertem psychischen Automatismus, b​eim gelenkten Zufall, n​icht unbedingt i​n deren Techniken. Die freien Farbverläufe Mirós a​us den 1920er Jahren beeinflussten besonders Pollock.[81] In d​en 1960er Jahren w​urde wiederum Miró inspiriert d​urch Pollocks Action Paintings u​nd den abstrakten Expressionismus Rothkos u​nd Robert Motherwells, beispielsweise i​n dem Triptychon Blau I–III (1961); jedoch s​ind Mirós Formen t​rotz höchster Reduktion d​er Natur verpflichtet u​nd keine abstrakten Gebilde.[82] Weiterhin inspirierte Miró Künstler w​ie beispielsweise d​en irisch-amerikanischen Maler Matt Lamb[83] u​nd Arshile Gorky, d​ie New York School m​it ihrem abstrakten Expressionismus[84] s​owie den Deutschen Otmar Alt.[85]

Filme über Miró

In d​en Jahren 1971 b​is 1974 entstanden Dokumentarfilme, d​ie von d​er Edition Maeght 2005 a​uf einer DVD zusammengefasst wurden. Lithographie d’une affiche i​st ein achtzehnminütiger Farbfilm v​on Clovis Prévost u​nter Mitarbeit v​on Carles Santos, d​er 1971 i​n einem Atelier d​er Druckerei „Arte“ i​n Paris gedreht wurde. Die Kamera fixiert d​en Entwicklungsprozess z​ur Verbesserung e​iner Lithografie. 1973 folgte Miró Sculpteur. Dieser Film, wiederum v​on Clovis Prévost, z​eigt die Arbeit a​n der Skulptur L’oiseau a​u plumage rougeâtre annonce l’apparition d​e la f​emme éblouissante d​e beauté. Die Dreharbeiten erfolgten i​m Atelier d​er Gießerei Clémenti i​n Meudon. Dauer d​es Films: 38 Minuten. Miró parle heißt d​er sechsundzwanzigminütige Film v​on Prévost u​nd Santos, d​er im Atelier Joan Mirós, Son Boter, i​n Palma i​m Jahr 1974 gedreht wurde. Das Interview führten Carles Santos u​nd Pere Portabella. Miró spricht h​ier über s​ein Leben u​nd Werk; e​r betont d​arin die Wichtigkeit, d​ie Paris u​nd die r​ue Blomet i​n seinem Leben eingenommen hat, a​ls er Masson u​nd die surrealistischen Dichter traf, d​ie ihm n​eue Türen für s​ein Werk öffneten.[86]

Im Jahr 1978 w​urde der Dokumentarfilm Miró: Theatre Of Dreams u​nter der Leitung v​on Robin Lough gedreht. Der k​napp einstündige Film z​eigt den 85-jährigen Künstler b​ei der Arbeit u​nd in seinem Wohnort Palma; i​n Interviews m​it seinem Biografen Roland Penrose beschreibt e​r seine Erinnerungen a​n Künstlerkollegen w​ie Picasso, Breton, Ernst, Masson u​nd Tanguy u​nd berichtet über s​eine Mitarbeit a​n der Produktion d​er katalanischen Theatergruppe „La Claca“.[87]

Miró auf dem Kunstmarkt

Auf Auktionen erreichen Joan Mirós Werke o​ft hohe Preise: 29 Millionen Euro w​urde für Étoile Bleue a​m 19. Juni 2012 b​ei Sotheby’s i​n London erzielt. Es i​st aktuell d​amit der höchste Preis, d​er jemals für e​in Werk v​on Miró gezahlt wurde,[88] u​nd war s​omit unter d​en 50 teuersten Gemälden d​er Welt aufgelistet.

Die Beliebtheit seiner Werke ermuntern Fälscher, „echte Mirós“ anzubieten. Schätzungen g​ehen davon aus, d​ass in d​en grafischen Kategorien zwischen 40 u​nd 50 Prozent Fälschungen a​uf dem Kunstmarkt angeboten werden; b​ei Ölgemälden s​ind es e​twa zehn Prozent weniger. Mit Vorliebe werden d​ie Künstler d​er klassischen Moderne gefälscht. Die Liste d​er Fälschungen führen n​eben Salvador Dalí Werke v​on Pablo Picasso, Joan Miró u​nd Marc Chagall an.[89]

Miró im Alltag und in der Musik

Das ESPAÑA-Logo

Miró w​ar es e​in Anliegen, kunstinteressierte Menschen m​it seinem Werk z​u erreichen, d​aher ließ e​r ab d​en späten 1950er Jahren i​n Saint-Paul-de-Vence u​nd Barcelona druckgrafische Serien erstellen. Auch i​n der Gegenwart s​ind die Werke d​es Künstlers s​o beliebt, d​ass sowohl v​iele Kunstdrucke m​it Abbildungen seiner Werke angeboten werden a​ls auch Puzzles, beispielsweise d​as 1000-teilige Puzzle m​it dem Werk Der Tanz d​es Harlekins. Miró-Motive schmücken Teller, Becher u​nd Tassen a​us Porzellan. Liebhaber i​n Sachen Duft können d​as Parfum „Miró“ kaufen, e​s wird i​n zwei Duftnoten angeboten. Der Flakonverschluss u​nd die Verpackung erinnern a​n die Motive d​es Künstlers.

„la Caixa“-Logo

1966 entwarf e​r für Raimon, e​inen der bedeutendsten systemkritischen Liedermacher d​er Nova Cançó, d​as Plattencover für d​as Album Cançons d​e la r​oda del temps.[90]

Das drittgrößte Kreditinstitut Spaniens, la Caixa, verwendet s​eit 1980 e​in Unternehmenslogo, e​in blauer Seestern m​it einem gelben u​nd einem r​oten Punkt, d​as einem Werk Joan Mirós entnommen ist. Das 1983 entworfene Logo „ESPAÑA“ d​ient gegenwärtig d​em spanischen Fremdenverkehrsamt „Turespaña“ a​ls Erkennungsmerkmal. Es z​eigt eine Sonne, e​inen Stern u​nd den Schriftzug „ESPAÑA“.[91]

Das „Miró Quartet“ w​urde 1995 gegründet. Das professionelle Streichquartett h​at seinen Sitz i​n Austin, Texas. Seine Mitglieder s​ind Daniel Ching, Violine, Sandy Yamamoto, Violine, John Largess, Bratsche u​nd Joshua Gindele, Violoncello.[92]

Museen und Stiftungen mit Bezug auf Miró

Die Fundació Joan Miró
Eingang zum Centre Miró in der Alten Kirche von Mont-roig

Im Jahr 1975 öffnete d​ie Stiftung Fundació Joan Miró – Centre d’Estudis d’Art Contemporani, d​eren Gebäude i​n Barcelona v​on Josep Lluís Sert geplant wurde, i​hre Pforten für d​ie Öffentlichkeit. Dort i​st eine große Anzahl v​on Gemälden, Skulpturen, Wandteppichen u​nd Lithografien ausgestellt. Wechselnde Präsentationen moderner Kunst ergänzen Mirós Werk. Die Idee z​u dieser Stiftung g​eht auf d​en Jugendfreund d​es Künstlers, Joan Prats i Vallès, zurück, d​er mit e​iner umfangreichen Schenkung d​en Grundstock z​ur heutigen Sammlung legte.

Im Jahr 1981 w​urde die zweite Stiftung, d​ie Fundació Pilar i Joan Miró a Mallorca, gegründet. Das Atelier Son Boter, d​ie von Sert erbaute Werkstatt s​owie ein i​m Jahr 1992 v​on dem Architekten Rafael Moneo erbautes Museum a​ls Stiftungssitz i​n Cala Major, e​inem Vorort v​on Palma, d​as 2500 Werke d​es Künstlers zeigt, s​ind im Rahmen d​er Ausstellung z​u sehen. Das ehemalige Wohnhaus Mirós, Son Abrines, i​st gegenwärtig Privatbesitz u​nd kann n​icht besichtigt werden.

Seit 2004 bietet d​as Centre Joan Miró i​n Mont-roig d​el Camp d​ie Möglichkeit, Mirós Gesamtwerk über Mont-roig kennenzulernen – wenngleich ausschließlich anhand naturgetreuer Kopien. Seine Werke s​ind in Museen d​er ganzen Welt z​u finden. Das Zentrum befindet s​ich in d​er Alten Kirche v​on Mont-roig d​el Camp, d​er Esglesia Vella. Der Künstler m​alte sie 1919 i​n seinem Bild Poble i església d​e Mont-roig (Dorf u​nd Kirche v​on Mont-roig). Im Centro Miró g​ibt es e​in Faltblatt, d​as die Bildthemen v​on Mirós frühen Werken auflistet, d​ie Montroig z​um Thema haben. Die Standorte, v​on denen a​us er zeichnete, s​ind im Umkreis d​es Ortes m​it großen Schildern markiert.[93]

Joan-Miró-Preis

Seit 2007 vergibt d​ie Fundació Joan Miró gemeinsam m​it der Fundació Caixa Girona zweijährlich d​en mit 70.000 Euro dotierten Joan-Miró-Preis. Den ersten vergebenen Preis erhielt i​m Jahre 2007 Ólafur Elíasson, gefolgt 2009 v​on der Schweizer Künstlerin Pipilotti Rist, 2011 v​on Mona Hatoum, 2013 v​on Roni Horn, 2015 v​on Ignasi Aballí, 2017 v​on Kader Attia u​nd 2019 v​on Nalini Malani.[94]

Von 1961 b​is 1986 w​urde in Barcelona jährlich e​in Wettbewerb für d​en undotierten Premio Internacional d​e Dibujo Joan Miró (Joan-Miró-Preis für Zeichnung) veranstaltet zusammen m​it einer Ausstellung v​on Arbeiten d​es Preisträgers u​nd der Finalisten.

Auszeichnungen (Auswahl)

Münze im Wert von 10 Pesetas mit Porträt Mirós, 1993

Ausstellungen (Auswahl)

Werke (Auswahl)

Die französischen u​nd deutschen Titel folgen d​er Biografie v​on Janis Mink über Miró. In d​en Museen werden d​ie Titel o​ft in d​er Landessprache wiedergegeben, beispielsweise i​n englischer o​der katalanischer Sprache.

Objets trouvés – Skulpturen
Sonne, Mond und ein Stern in der Fundació Joan Miró, Barcelona

Einige d​er hier vorgestellten kleineren Skulpturen dienten später a​ls Vorlage z​u Monumentalplastiken.

  • 1931: Objet (Objekt), Öl auf Holz, Nägel, Bindfaden, Knochen, Kichererbse, 40 cm × 29,7 cm × 22 cm, Museum of Modern Art, New York
  • 1946–1949: L’Oiseau lunaire (Mondvogel), Bronze, 19 cm × 17 cm × 12,5 cm, Fundació Joan Miró
  • 1946–1949: L’Oiseau solaire (Sonnenvogel), Bronze, 13,5 cm × 11 cm × 18,5 cm, Fundació Joan Miró
  • 1967: Femme (Frau), Bronze, 57 cm × 21,5 cm × 21,5 cm, Fundació Joan Miró
  • 1967: La carícia d’un ocell (Liebkosung eines Vogels), Bronze, 311 cm × 111 cm × 38 cm, Fundació Joan Miró, Barcelona
  • 1967: The Sun, the Moon and One Star (Sonne, Mond und ein Stern), Bronze, Milwaukee Art Museum; wurde 1981 als Skulptur unter dem Titel Miró’s Chicago, Beton, Bronze, Keramik, 12 m, am Cook County Administration Building, 69 W. Washington St. in Chicago aufgestellt.[97]
  • 1969: Torso, Bronze, 120 cm × 175 cm × 125 cm, Galerie Beyeler, Basel (1980)
  • 1970: Personnage (Figur), Bronze, 200 cm × 100 cm × 120 cm, Fundació Joan Miró
  • 1976: Personnage gotique (Gotische Figur), Bronze, 450 cm × 200 cm × 160 cm, Collection Adrien Maeght, Paris (1984)
Gemälde
  • 1917: Nord-Sud, Öl auf Leinwand, 62 cm × 70 cm, Privatbesitz
  • 1917: Portrait Nubiola, Öl auf Leinwand, 104 cm × 113 cm, Museum Folkwang, Essen
  • 1919: Autoportrait (Selbstporträt), Öl auf Leinwand, 75 cm × 60 cm, Musée Picasso, Paris[98]
  • 1920: La table – Nature mort au lapin (Der Tisch (Stillleben mit Kaninchen)), Öl auf Leinwand, 130 cm × 96 cm, Privatbesitz
  • 1921/22: La ferme (Der Bauernhof), Öl auf Leinwand, 124,8 cm × 41,3 cm, National Gallery of Art, Washington D. C., eine Stiftung von Mary Hemingway
  • 1922/23: Die Karbidlampe, Öl auf Leinwand, 38,1 cm× 45,7 cm, Museum of Modern Art, New York
  • 1923/24: La terre labourée (Gepflügte Erde), Öl auf Leinwand, 66 cm × 92,7 cm, Solomon R. Guggenheim Foundation, New York
  • 1923/24: Paysage catalan (Le chasseur) (Katalanische Landschaft (Der Jäger)), Öl auf Leinwand, 64,8 cm × 100,3 cm, Museum of Modern Art, New York Abb.
  • 1924/25: Le carnaval d’Arlequin (Karneval des Harlekins), Öl auf Leinwand, 66 cm × 93 cm, Albright-Knox Art Gallery, Buffalo Abb.
  • 1925: Étoiles en des sexes d’escargot (Sterne im Geschlecht von Schnecken), Öl auf Leinwand, 129,5 cm × 97 cm, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf Abb.
  • 1925: L’Addition (Die Rechnung), Öl auf Leinwand, 195 cm × 129,2 cm, Musée National d’Art Moderne, Centre Georges Pompidou, Paris Abb.
  • 1925: Danseuse II (Tänzerin II), Öl auf Leinwand, 115,5 cm × 88,5 cm, Sammlung Rosengart, Luzern Abb.
  • 1925: Baigneuse (Badende), Öl auf Leinwand, 73 cm × 92 cm, Musée National d’Art Moderne, Paris Abb.
  • 1925: Photo – ceci est la couleur de mes rêves (Photo – das ist die Farbe meiner Träume), Öl auf Leinwand, 96,5 cm × 129,5 cm, Privatbesitz Abb.
  • 1926: Personnage lancant un pierre à un oiseau (Figur, einen Stein nach einem Vogel werfend), Museum of Modern Art, New York
  • 1927: 48, Öl auf leimgrundierter Leinwand, 146,1 cm × 114,2 cm, Privatsammlung
  • 1927: Paysage (Le lièvre) (Landschaft (Hase)), Öl auf Leinwand, 130 cm × 195 cm, Solomon R. Guggenheim Foundation, New York Abb.
  • 1928: Intérieurs hollandais, (Holländische Interieurs I bis III)
  • 1929: La Reine Louise de Prusse (Königin Luise von Preußen), Öl auf Leinwand, 82,4 cm × 101 cm, Meadows Museum, Dallas Abb.
  • 1933: Composition (Komposition), Öl auf Leinwand, Kunstmuseum Bern, Bern Abb.
  • 1933/34: Hirondelle/Amour (Schwalbe/Liebe), Öl auf Leinwand, 199,3 cm × 247,6 cm, Museum of Modern Art, New York Abb.
  • 1934: Trois personnages sur fond noir (Drei Figuren auf schwarzem Grund), geklebtes Papier und Gouache auf Papier, 49,8 cm × 64,8 cm, LaM, Villeneuve d’Ascq Abb.
  • 1935: Corde et personnage I (Strick und Personen I), Öl und Strick auf Karton geklebt auf Holzplatte, 104,7 cm × 74,6 cm, Museum of Modern Art, New York Abb.
  • 1936: Homme et femme devant un tas d’excréments (Mann und Frau vor einem Kothaufen), Öl auf Kupfer, 23,2 cm × 32 cm, Fundació Joan Miró, Barcelona
  • 1937: Nature morte au vieux soulier (Stillleben mit altem Schuh), Öl auf Leinwand, 81,3 cm × 116,8 cm, Museum of Modern Art, New York
  • 1939: Flug eines Vogels über die Ebene, Solomon R. Guggenheim Museum, New York
  • 1941: Chiffres et constellations amoureux d’une femme (Konstellation Nr. 19: Ziffern und Sternbilder, in eine Frau verliebt), Gouache und Terpentinfarben auf Papier, 46 cm × 38 cm, The Art Institute of Chicago Abb.
  • 1945: La course de taureaux (Der Stierkampf), Öl auf Leinwand, 114 cm × 145 cm, Musée National d’Art Moderne, Paris
  • 1949: Personnes et chien devant le soleil (Personen und Hund vor der Sonne), 81 cm × 55 cm, Kunstmuseum Basel, Basel
  • 1950: Peinture (Malerei), Öl, Stricke und Case-Arti auf Leinwand, 99 cm × 76 cm, Van Abbemuseum, Eindhoven
  • 1953: Les échelles en roue de feu traversent l’azur (Die Leitern durchziehen als Feuerrad das Himmelsblau), Öl auf Leinwand, 116 × 89 cm, Privatbesitz Abb.
  • 1961: Bleu I, Öl auf Leinwand, 2,7 m × 3,6 m; Bleu II, Öl auf Leinwand, 2,7 m × 3,6 m; Bleu III, Öl auf Leinwand, 2,7 m × 3,5 m, I, II, III: Musée d’Art Moderne, Centre Georges Pompidou, Paris Abb. Bleu II
  • 1968: Paysan catalan au clair de la lune (Katalanischer Bauer im Mondschein), Acryl auf Leinwand, 162 cm × 130 cm, Fundació Joan Miró, Barcelona
  • 1973: Mai 1968, Acryl auf Leinwand, 200 cm × 200 cm, Fundació Joan Miró, Barcelona
  • 1978: Figuren, Vögel, Stern, Acryl auf Leinwand, 88,7 cm × 115 cm, Fundació Joan Miró, Barcelona
Collagen

Eine Auswahl v​on Collagen findet s​ich auf d​er Webseite d​es American Institute f​or Conservation.[44]

Wandteppiche
  • 1974: Wandteppich des World Trade Center, New York, zerstört am 11. September 2001 Abb.
  • 1977: Wandteppich in Zusammenarbeit mit Josep Royo für die National Gallery of Art in Washington
  • 1979: Tapís de la Fundació, Wolle, 750 cm × 500 cm, Fundació Joan Miró, Barcelona
Keramikwände
Terminal B in Barcelona
Mosaik Mirós auf der Rambla in Barcelona
  • 1950: Universität von Harvard
  • 1958: UNESCO, Paris
  • 1964: Handelshochschule, Sankt Gallen, Schweiz
  • 1964: Fundació Maeght, Saint-Paul-de-Vence
  • 1970: Terminal B, Flughafen Barcelona
  • 1970: Weltausstellung, Osaka
  • 1971: Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen am Rhein
  • 1972: Cinémathèque, Paris
  • 1976: Straßenmosaik auf La Rambla in Barcelona
  • 1980: Kongresszentrum Madrid
  • 1983: Parc de la Mar, Palma de Mallorca
Buchillustrationen
  • 1930: Tristan Tzara: L’Arbre des Voyageurs, mit vier Lithografien
  • 1933: Georges Hugnet: Enfances, mit drei Radierungen
  • 1948: Henry Miller: The Smile at the Foot of the Ladder, dt. Das Lächeln am Fuße der Leiter. Rowohlt, Reinbek 1978, ISBN 978-3-499-14163-8
  • 1951: Tristan Tzara: Parler seul
  • 1954: Joan Miró: Une Hirondelle, Text und Zeichnungen von Miró
  • 1957: René Crevel: La bague d’aurore, mit fünf Radierungen
  • 1958: Paul Éluard: A toute épreuve, mit 80 Holzschnitten
  • 1959: René Char: Nous avons, mit fünf Radierungen
  • 1961: Raymond Queneau: Album 19, mit 19 Lithografien
  • 1966: Alfred Jarry: Ubu Roi, mit 13 Lithografien
  • 1967: Ivan Goll: Bouquets de rêves pour Neila, mit 19 Lithografien
  • 1971: Joan Miró: Ubu aux baléares und Le lezard aux plumes d’or, Texte und Zeichnungen
  • 1972: Joan Brossa: Oda a Joan Miró, mit acht Lithografien
  • 1975: Jacques Prévert: Adonis, mit 63 Radierungen

Literatur

Schriften von Miró
  • Joan Miró: Ceci est la couleur de mes rêves. Entretiens avec Georges Raillard. Paris 1977.
  • Margit Rowell (Hrsg.): Joan Miró. Selected Writings and Interviews. Thames & Hudson, London 1987.
  • Ernst Scheidegger (Hrsg.): Joan Miró. Gesammelte Schriften, Fotos, Zeichnungen, Zürich 1957.
Biografien
  • Gaston Diehl: Miró. Gondrom. Bindlach 1996, ISBN 3-8112-1044-0.
  • Jacques Dupin: Miró (1961). Neuauflage Flammarion, Paris 2004, ISBN 2-08-011302-X; dt. Joan Miró – Leben und Werk. DuMont Schauberg, Köln 1961.
  • Walter Erben: Joan Miró, 1893–1983. Mensch und Werk. Taschen, Köln 2004, ISBN 3-8228-2356-2.
  • Janis Mink: Joan Miró. Taschen, Köln 2006, ISBN 978-3-8228-6367-1.
  • Roland Penrose: Miró, Thames & Hudson, London 1985, ISBN 0-500-20099-8.
  • Hans Platschek: Joan Miró. Rowohlt, Reinbek 1993, ISBN 3-499-50409-X.
  • Stephan von Wiese u. a.: Joan Miró. Schnecke, Frau, Blume, Stern. Prestel, München 2002, ISBN 3-9808208-4-X.
  • Miguel Orozco: La odisea de Miró y sus Constelaciones. Madrid 2016: Visor. p. 397. ISBN 978-84-989-5675-7. (Englische Version: The true story of Joan Miró and his Constellations, Academia.edu, 2018)
Darstellungen
  • Diether Rudloff: Unvollendete Schöpfung. Künstler im zwanzigsten Jahrhundert. Urachhaus, Stuttgart 1982, ISBN 3-87838-368-1.
Ausstellungskataloge
  • Marion Ackermann (Vorw.): Miró. Malerei als Poesie. Bucerius Kunst Forum, Hamburg, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf (Hrsg.), Hirmer, München 2015, ISBN 978-3-7774-2396-8.
  • Kunsthaus Zürich, Städtische Kunsthalle Düsseldorf (Hrsg.): Joan Miró, Kunsthaus Zürich und Städtische Kunsthalle Düsseldorf 1986.
  • Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf (Hrsg.): Einblicke. Das 20. Jahrhundert in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf. Hatje Cantz, Ostfildern 2000, ISBN 3-7757-0853-7.
  • Thomas Krens (Vorwort): Rendezvous. Masterpieces from the Centre Georges Pompidou and the Guggenheim Museums. Guggenheim Museum Publications, New York 1998, ISBN 0-89207-213-X.
  • Joan Miró. Werke in der Sammlung Würth, Swiridoff, Künzelsau 2008, ISBN 3-89929-142-5.
  • Miró. Poésie et lumière, 24 ORE cultura, Milano 2013, ISBN 978-88-6648-168-3.
Untersuchungen
  • Riewert Ehrich: Miró und Jarry. Ein Beitrag zur literarischen Rezeption in der bildenden Kunst. Lang, Frankfurt/M. 2005, ISBN 3-631-54212-7.
  • Riewert Ehrich: Mori el Merma – aus dem Bild herausgetretene Ubu-Figuren Mirós. Der Triumph des Künstlers über den Diktator. In: Zeitschrift für Katalanistik 21 (2008), S. 97–120.
  • Evelyn Benesch/Ingried Brugger (Hrsg.): Miró. Später Rebell. Kunstforum Wien/Edition Minerva, Wolfratshausen 2001, ISBN 3-932353-49-8.
Werkverzeichnisse
  • Joan Miró. Der Lithograph, 1930–1972. Vier Bände, hrsg. von Patrick Cramer. Edition Weber, Genf 1972–1982.
  • Joan Miró. Arbeiten auf Papier, 1901–1977. Hrsg. von Carl Haenlein, Kestner-Gesellschaft, Hannover 1977.
  • Obra de Jean Miró, Bestandskatalog der Fundació Miro mit 1679 Arbeiten, Barcelona 1988.
  • Joan Miró. The Illustrated Books. Catalogue Raisonné, hrsg. von Patrick Cramer. Patrick Cramer, Genf 1989.
  • Miró Radierungen, 1928–1975. Drei Bände, hrsg. von Jacques Dupin. Edition Weber, Genf 1984–1991.
  • Joan Miró. Paintings. Catalogue Raisonné. Hrsg. von Jacques Dupin. Daniel Lelong, Paris 2002, ISBN 978-2-86882-049-5.
  • Joan Miró. Sculptures. Catalogue Raisonné 1928–1982. Hrsg. von E. Fernando Miró, Daniel Lelong, Paris 2006, ISBN 978-2-86882-074-7.
  • Joan Miró. Drawings. Catalogue Raisonné 1901–1937, Band I. Hrsg. von Jacques Dupin und Ariane Lelong-Mainaud. Daniel Lelong, Paris 2008, ISBN 978-2-86882-084-6.
  • Joan Miró, Josep Llorens Artigas. Ceramics. Catalogue raisonné 1941–1981, hrsg. von Cristina Calero Fernandez. Galerie Lelong and Successio Miró, Paris 2007, ISBN 978-2-86882-079-2.
Commons: Joan Miró – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Joan Miró. Fundació Pilar i Joan Miró a Mallorca, abgerufen am 27. November 2015.
  2. Ortrud Westheider: Joan Miró. Ein Leben unter Dichtern. In: Marion Ackermann (Vorw.): Miró. Malerei als Poesie. Bucerius Kunst Forum, Hamburg, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf (Hrsg.), Hirmer, München 2015, ISBN 978-3-7774-2396-8, S. 216.
  3. Janis Mink: Joan Miró. Taschen, Köln 2006, S. 10.
  4. Hans Platschek: Joan Miró. Rowohlt, Reinbek 1993, S. 12–15.
  5. Janis Mink: Joan Miró, S. 14 f.
  6. Michel Leiris: Joan Miró. In Documents, 5. Oktober 1929; zitiert nach Hans Platschek: Joan Miró, S. 19.
  7. Thomas Krens (Vorwort): Rendezvous. Masterpieces from the Centre Georges Pompidou and the Guggenheim Museums. Guggenheim Museum Publications, New York 1998, S. 671.
  8. Janis Mink: Joan Miró, S. 18–20.
  9. Uwe M. Schneede: Die Kunst des Surrealismus: Dichtung, Malerei, Skulptur, Fotografie, Film. C. H. Beck, München 2006, ISBN 978-3-406-54683-9. S. 87 und Platschek, S. 46 (Mehrere Quellen geben auch das Jahr 1920 als das Jahr des ersten Parisbesuchs an).
  10. Hans Platschek: Joan Miró, S. 46 ff.
  11. Zitiert nach der Biografie der Miró-Stiftung, Barcelona.
  12. Joan Miró: An Michel Leiris, Montroig, 10. August, 1924. In: Margit Rowell (Hrsg.): Joan Miró, Selected Writings and Interviews. Thames and Hudson, London/Boston 1986, S. 86.
  13. Evelyn Bennesch/Ingried Brugger (Hrsg.): Miró. Später Rebell, S. 186.
  14. Theodora Vischer (Kat.): Skulptur im 20. Jahrhundert. Merian-Park Basel, 3. Juni bis 30. September 1984, Basel 1984, S. 92.
  15. Hans Platschek: Joan Miró. S. 141 f.
  16. Jacques Beauffet u. a.: L’Art en Europe. Les années décisives. 1945–1953, Musée d’Art Moderne de Saint-Étienne, SKIRA, Genua 1987, S. 57.
  17. Reinhold Hohl (Vorw.): Skulptur im 20. Jahrhundert. Ausstellung im Wenkenpark, Riehen/Basel. 10. Mai bis 14. September 1980. Werner, Basel 1980, ISBN 3-85979-011-0, S. 90.
  18. Janis Mink: Joan Miro, S. 93.
  19. Plaza & Hilton Hotels. cincinnativiews, abgerufen am 20. Juni 2009. Das Wandbild wurde nach dem Verkauf des Hotels 1965 an die Hilton-Gruppe entfernt und restauriert; es hat heute seinen Platz im Cincinnati Art Museum gefunden.
  20. Hans Platschek: Joan Miró, S. 143.
  21. Biografie Joan Miró (Memento vom 15. Oktober 2005 im Internet Archive). Abgerufen am 24. Juni 2009.
  22. Fundació Pilar i Joan Miró a Mallorca, miro.palmademallorca.es, abgerufen am 7. Oktober 2011.
  23. Hans Platschek: Joan Miró. S. 144.
  24. Hans Platschek: Joan Miró, S. 125 ff.
  25. Hans Platschek: Joan Miró, S. 146.
  26. Das Grab von Joan Miró, knerger.de, abgerufen am 22. November 2011.
  27. Janis Mink: Joan Miró, S. 91.
  28. Janis Mink: Joan Miró, S. 41
  29. Diether Rudloff: Unvollendete Schöpfung. Künstler im zwanzigsten Jahrhundert. Urachhaus, Stuttgart 1982, S. 110.
  30. https://hemingwayswelt.de/ein-miro-fuer-mrs-hemingway/
  31. Janis Mink: Joan Miró, S. 17 ff., 24, 30 f.
  32. Janis Mink: Joan Miró, S. 38 f.
  33. Robert Hughes: The Shock of the New. Alfred A. Knopf, New York 1981, ISBN 0-394-51378-9, S. 235.
  34. Uwe M. Schneede: Die Geschichte der Kunst im 20. Jahrhundert, C. H. Beck, München 2001, ISBN 3-406-48197-3, S. 89.
  35. Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf (Hrsg.): Einblicke. Das 20. Jahrhundert in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf. Hatje Cantz, Ostfildern 2000, S. 592.
  36. Evelyn Benesch/Ingried Brugger (Hrsg.): Miró. Später Rebell. Kunstforum Wien/Edition Minerva, Wolfratshausen 2001, S. 84.
  37. Janis Mink: Joan Miró, S. 39–45.
  38. Janis Mink: Joan Miró. S. 40–44, 50 f.
  39. Janis Mink: Joan Miró, S. 49 ff.
  40. Karin von Maur (Hrsg.): Magie der Zahl in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Verlag Gerd Hatje, Ostfildern bei Ruit 1997, ISBN 3-7757-0666-6, S. 38.
  41. Hans Platschek: Joan Miró, S. 85.
  42. Janis Mink: Joan Miró, S. 48 f.
  43. Bayerische Staatsgemäldesammlungen (Hrsg.): Food for the Mind. Die Sammlung Udo und Anette Brandhorst, Staatsgalerie moderner Kunst München, 9. Juni bis 8. Oktober 2000, Hatje Cantz Verlag, ISBN 3-7757-9040-3, S. 242.
  44. Erika Mosier/Anne Umland: A Technical Investigation of Joan Miró’s Collages of the 1920s, The Book and Paper Group Annual, Volume Fifteen 1996, The American Institute for Conservation. Abgerufen am 18. Juni 2008.
  45. Karin Thomas: DuMont’s kleines Sachwörterbuch zur Kunst des 20. Jahrhunderts. Von Anti-Kunst bis Zero. DuMont Buchverlag, Köln 1977, ISBN 3-7701-0622-9, S. 46.
  46. Janis Mink: Joan Miró. S. 7, 58 ff.
  47. Janis Mink: Joan Miró, S. 62 ff.
  48. Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf (Hrsg.): Einblicke. Das 20. Jahrhundert in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, S. 595.
  49. Janis Mink: Joan Miró, S. 70 f.
  50. Hans Platschek: Joan Miró. S. 109 f.
  51. Thomas Krens (Vorwort): Rendezvous. Masterpieces from the Centre Georges Pompidou and the Guggenheim Museums, S. 672.
  52. Janis Mink: Joan Miro, S. 87 f.
  53. Hans Platschek: Joan Miró, S. 122 f.
  54. Janis Mink: Joan Miró, S. 77, 90.
  55. James Thrall Soby et al.: Joan Miró. Museum of Modern Art 1980, abgerufen am 17. Juni 2009.
  56. Hans Platschek: Joan Miró. S. 117, zitiert nach MiroCeci est la couleur, S. 35
  57. Die Bezeichnung von Joan Miró für seine abstrakten Figuren. Aus: Thomas Krens (Vorwort): Rendezvous. Masterpieces from the Centre Georges Pompidou and the Guggenheim Museums, S. 671.
  58. Theodora Vischer (Kat.): Skulptur im 20. Jahrhundert, Basel 1984, S. 92 f.
  59. Janis Mink: Joan Miró, S. 87
  60. Jacques Beauffet u. a.: L’Art en Europe. Les années décisives. 1945–1953, S. 58.
  61. Janis Mink: Joan Miro, S. 80 ff.
  62. Art Works Lost in WTC Attacks Valued at, Insurance Journal, 8. Oktober 2001. Abgerufen am 12. Juni 2009.
  63. Fundació Joan Miró. Das Museum mit den Werken von Miró in Barcelona. Abgerufen am 24. Juni 2009.
  64. Joan Miró. kunstwissen.de, abgerufen am 25. Juni 2009.
  65. Evelyn Benesch/Ingried Brugger (Hrsg.): Miró. Später Rebell, S. 193.
  66. JK: Joan Miró im museum kunst palast in Düsseldorf, art-in.de, abgerufen am 7. Oktober 2011.
  67. Hubertus Gaßner: Joan Miró. Der magische Gärtner. Köln 1994, S. 83; zitiert nach: Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf (Hrsg.): Einblicke. Das 20. Jahrhundert in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf. Hatje Cantz, Ostfildern 2000, S. 593.
  68. Evelyn Bennesch, Ingried Brugger (Hrsg.): Miró. Später Rebell, S. 69, 71–75.
  69. Félix Fanès: Salvador Dalí. The Construction of the Image 1925–1930. Yale University Press 2007, ISBN 978-0-300-09179-3, S. 101.
  70. Michael Töteberg: John Heartfield, S. 36 ff.
  71. Margit Rowell: Joan Miró: Selected Writings and Interviews. Thames & Hudson, London 1987, S. 114 f.
  72. zitiert nach Jacques Dupin: Miró, Poligrafa. Barcelona 1993, S. 448
  73. Hans Platschek: Joan Miro, S. 86 f, und Dupin: Joan Miró, S. 189.
  74. zitiert nach Margit Rowell (Hrsg.): Joan Miró. Ecrits et Entretiens. Daniel Lelong, Paris 1995, S. 319
  75. Hans Platschek: Joan Miró. S. 50, zitiert nach Erinnerungen an die Rue Blomet, in Ausstellungskatalog der Kestner-Gesellschaft, S. 39
  76. Torsten Otte: Salvador Dalí. Eine Biographie mit Selbstzeugnissen des Künstlers. Königshausen & Neumann, Würzburg 2006, ISBN 3-8260-3306-X, S. 36 f.
  77. Fèlix Fanés: Salvador Dalí. The Construction of the Image 1925-1930. Yale University Press, New Haven(Ct.) 2007, ISBN 0-300-09179-6, S. 98/99 (engl.).
  78. Volker Zotz: André Breton. Rowohlt, Reinbek 1990, ISBN 978-3-499-50374-0, S. 102 f.
  79. Janis Mink: Joan Miró, S. 79, 7.
  80. Antoni Tàpies: Die Praxis der Kunst. St. Gallen 1976, S. 98 f., zitiert nach: Diether Rudloff: Unvollendete Schöpfung. Künstler im zwanzigsten Jahrhundert. Stuttgart 1982, S. 112.
  81. Uwe M. Schneede: Die Geschichte der Kunst im 20. Jahrhundert, S. 182 f.
  82. Janis Mink: Joan Miró, S. 90 f.
  83. Felix Bentz: Zur Ausstellung Matt Lambs in Berlin, Kleist-Haus. Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, 2007, abgerufen am 14. Juni 2009.
  84. Janis Mink: Miro, S. 71 f.
  85. Otmar Alt: Neujahrsempfang mit Ausstellungseröffnung. Otmar Alt Stiftung, abgerufen am 20. April 2018.
  86. Miró – Film et interviews 1971–1974. Decitre, abgerufen am 20. Juni 2009.
  87. Miro: Theatre of Dreams. Abgerufen am 8. April 2013.
  88. Auktion 19. Juni 2012. sothebys.com, abgerufen am 5. Juli 2012.
  89. Sabine Kaufmann: Kunstfälscher. planet-wissen, 6. Mai 2009, abgerufen am 8. April 2013.
  90. Plattencover von Joan Miró für Cançons de la roda del temps von Raimon
  91. España. Abgerufen am 28. November 2015.
  92. Miró Quartet. miroquartet.com, abgerufen am 24. Juni 2009.
  93. Homepage des Centre Miró in Mont-roig (Auf Katalanisch und Spanisch) und Ausstellungsinformationen.
  94. Premio Joan Miró, abgerufen am 8. Februar 2020.
  95. fatrazie.com: Histoire de Collège - Le 23. clinamen 84 (frz., abgerufen am 29. Juli 2014).
  96. Honorary Members: Joan Miró. American Academy of Arts and Letters, abgerufen am 16. März 2019.
  97. Jyoti: Brunswick Bldg. Plaza [Miro's Chicago – by Joan Miro]. In: chicago-outdoor-sculptures.blogspot.de. 22. Oktober 2007, abgerufen am 20. April 2018 (englisch).
  98. Joan Miró – Self-Portrait. Abbildung. In: abcgallery.com. Abgerufen am 20. April 2018.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.