Feldkirch
Feldkirch ist, gemessen an der Bevölkerungszahl, mit 34.987 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) die zweitgrößte Stadt im österreichischen Bundesland Vorarlberg und Sitz der Bezirkshauptmannschaft des gleichnamigen Verwaltungsbezirks. Feldkirch, die westlichste Gemeinde Österreichs, belegt nach ihrer Einwohnerzahl auf der Liste der Städte Österreichs Platz 13.
Stadtgemeinde Feldkirch | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Vorarlberg | |
Politischer Bezirk: | Feldkirch | |
Kfz-Kennzeichen: | FK | |
Fläche: | 34,34 km² | |
Koordinaten: | 47° 14′ N, 9° 36′ O | |
Höhe: | 458 m ü. A. | |
Einwohner: | 34.987 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 1019 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6800 | |
Vorwahl: | 05522 | |
Gemeindekennziffer: | 8 04 04 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schmiedgasse 1–3 6800 Feldkirch | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Wolfgang Matt (ÖVP) | |
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2020) (36 Mitglieder) |
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Lage von Feldkirch im Bezirk Feldkirch | ||
Feldkirch, Blick vom Stadtschrofen | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Die Stadt ist Sitz zahlreicher Institutionen, weshalb sie auch als „heimliche Landeshauptstadt“ bezeichnet wird.[1] Dazu zählen unter anderem das Landesgericht Feldkirch, die Wirtschaftskammer Vorarlberg, die Arbeiterkammer Vorarlberg, das größte Landeskrankenhaus Vorarlbergs (Landeskrankenhaus Feldkirch), das Vorarlberger Landeskonservatorium, eine Außenstelle des Bundesfinanzgerichtes, und das Landesamt für Vermessung und Geoinformation (LVG).[2] Seit 1968 ist Feldkirch außerdem Diözesanstadt sowie Bischofssitz und seit der Gründung der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg im Jahr 2007 auch Hochschulstadt.
Geographie
Die Stadt liegt am Ausgang des Illtals in der Ebene des Alpenrheins und grenzt an die Schweiz sowie an Liechtenstein.
Stadtgliederung
Seit der Gründung von „Groß-Feldkirch“ besteht die Stadt aus sieben „Fraktionen“ – diese bezeichnen hier einen Ortsteil und nicht einen Zusammenschluss von Abgeordneten –, von denen jede einen Ortsvorsteher hat. Diese werden von der Stadtvertretung im Einvernehmen mit dem Bürgermeister bestellt. Heute kommt den Fraktionen und ihren Ortsvorstehungen in der politischen Realität aber meist nur noch geringe Bedeutung zu.
Die sieben Fraktionen sind (Stand: 31. Dezember 2014):
Stadtteil | KG-Nummer[3] | Fläche in m2[3] | Einwohner[3] | Haushalte[3] | Ortsvorsteher[4] | Partei |
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Feldkirch-Innenstadt | 92105 | 1.309.629 | 3.277 | 1.659 | Dieter Preschle | ÖVP |
Levis | 92102 | 2.514.153 | 2.525 | 1.185 | Dieter Preschle | ÖVP |
Altenstadt | 92102 | 3.375.570 | 5.158 | 2.237 | Josef Mähr | ÖVP |
Gisingen | 92102 | 8.002.650 | 8.809 | 3.707 | Peter Stieger | ÖVP |
Nofels | 92116 | 10.702.079 | 3.822 | 1.531 | Silvia Fröhle | ÖVP |
Tosters | 92125 | 4.052.933 | 5.665 | 2.557 | Manfred Himmer | ÖVP |
Tisis | 92124 | 4.397.119 | 5.279 | 2.318 | Gabriele Graf | ÖVP |
Klima
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Feldkirch
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Geschichte
Zur Fritzens-Sanzeno-Kultur siehe Kultplatz im Flur Grütze.
Antike und Mittelalter
Einige Kilometer nördlich des heutigen Stadtgebiets (im heutigen Rankweil) befand sich bereits zu spätrömischer Zeit eine Siedlung mit einer ecclesia sancti Petri ad Campos, also einer Kirche St. Peter im Felde. Im 9. Jahrhundert entstand dann eine weitere (Filial-)Kirche im Feld, die St. Petronilla-Kirche (heute Kapelle St. Petronilla und Martin). Der Name Feldkirichun im Rätischen Reichsurbar – einem Besitzverzeichnis von 842 n. Chr. – leitete sich von einer dieser Kirchen im Feld ab und bezeichnete ursprünglich die Siedlung des heutigen Altenstadt. Der Name Feldkirch (Veldkiricha, Veldkirchia u. a. Schreibweisen) wurde dann jedoch für die südlicher, nahe der Ill, neu entstandene und stark wachsende Ansiedlung am Fuße der unter Graf Hugo I. von Montfort erbauten Schattenburg übernommen und das ursprüngliche Feldkirch, obgleich immer noch Dorf, nach und nach Alte Stat, später Altenstadt genannt. So Veldkiricha in einer Urkunden des Klosters St. Gallen aus dem Jahr 909.[5]
1218 ist das neue Feldkirch erstmals urkundlich als Stadt genannt. Der letzte Graf der Feldkircher Linie der Montforter, Rudolf V. († 1390), war zunächst viele Jahre Domherr und Dompropst in Chur und erst nach einer späten, kinderlosen Ehe zur Regierung berufen. Er veräußerte 1375 Stadt und Herrschaft Feldkirch an Herzog Leopold III. von Habsburg, dessen Vögte 1379 schließlich in Feldkirch einzogen.
Zu Anfang des 14. Jahrhunderts lebten dreißig bis vierzig Juden in Feldkirch, die jedoch 1349 verbrannt wurden, da man sie für den Ausbruch der Pest verantwortlich machte.
Im Zusammenhang mit dem Verkauf verstanden es die Feldkircher Bürger, Freiheitsrechte zu erstreiten, die im großen Freiheitsbrief von 1376 ihren Ausdruck fanden und die sie wirtschaftlich zu nutzen wussten.
Der Handel mit Italien und dem Heiligen Römischen Reich gedieh und brachte der Stadt Wohlstand. Die Handwerker erreichten eine solche Bedeutung, dass sie 1405 einen Aufstand gegen die Patrizier wagen konnten. Der Reichtum der Stadt war eine wichtige Voraussetzung für ihre kulturelle Entwicklung. Man hatte genug Geld zur Gründung einer Lateinschule, die sich 1399 zum ersten Mal nachweisen lässt.
Die Habsburger verwalteten in der Folge ihre im heutigen Vorarlberg gelegenen Herrschaftsgebiete abwechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Im späten Mittelalter, in der Zeit der Appenzellerkriege (1405–1429) zwischen der mit Habsburg verbündeten Fürstabtei St. Gallen und den dieser untergebenen Appenzellern, begann die in der Neuzeit abgeschlossene Herausbildung der staatlichen Territorien. Signifikant dafür sind unterschiedliche Bündnisse der Städte und der Stände der Herrschaft Feldkirch mit den Hofleuten zu Altstätten, Berneck und Marbach, mit der Stadt St. Gallen sowie mit den Landleuten am Eschnerberg. 1405 erfolgte durch die Aufnahme der Stadt Feldkirch die eigentliche Gründung des nach eidgenössischem Vorbild organisierten Bundes ob dem See, des wichtigsten Bündnisses dieser Zeit in dieser Region. Der Bund dehnte sich durch den Beitritt von Bludenz, Rankweil, Sax, Gaster, Toggenburg und anderen rasch aus. Gewagte militärische Unternehmungen und Erhebungen gegen die Herrschaft der Habsburger (Tirol, Allgäu, Thurgau) waren kurzfristig erfolgreich und führten zur Zerstörung zahlreicher Adelsburgen. Am 13. Jänner 1408 unterlag der Bund jedoch bei Bregenz dem habsburgischen Ritterheer.[6]
Neuzeit
Im Zweiten Koalitionskrieg fand bei Feldkirch 1799 eine Schlacht statt. 1649 begründete der Jesuitenorden in Feldkirch ein Kolleg, aus dem sich von 1856 an das vom Kaiserhaus protegierte Elitegymnasium Stella Matutina entwickelte, das – mit Unterbrechungen – bis 1979 bestand und durch das Feldkirch internationale religiöse, wissenschaftliche und pädagogische Ausstrahlung gewann.
20. Jahrhundert
1925 vergrößerte sich das Stadtgebiet erheblich durch die Eingemeindung von Levis, Altenstadt, Gisingen, Nofels, Tosters und Tisis.
Am 1. Oktober 1943 war Feldkirch Ziel eines alliierten Luftangriffes. Ein Bomberverband der USAAF, der ein Messerschmitt-Werk bei Augsburg angreifen sollte, jedoch auf Grund von schlechtem Wetter sein Ziel nicht gefunden hatte, nutzte stattdessen Feldkirch als Ersatzziel. Getroffen wurde unter anderem ein Lazarett im Stadtteil Tisis, wobei über 100 Todesopfer zu beklagen waren.[7] Abgesehen vom Einmarsch der französischen Truppen zu Kriegsende war der Bombenangriff auf Feldkirch die einzige größere Kampfhandlung während des Zweiten Weltkriegs im Raum Vorarlberg.
Am 8. Mai 1992 ereignete sich ein relativ heftiges Erdbeben der Magnitude 4,3 und einer EMS von 6 bis 7, das Gebäudeschäden hinterließ.[8]
Die Kolpingfamilie Feldkirch mit dem Kolpinghaus am Jahnplatz ist der älteste noch bestehende Arbeiterverein Vorarlbergs.
Bevölkerungsentwicklung
Die Einwohnerzahl nimmt in den letzten Jahrzehnten stark zu, da sowohl Geburtenbilanz als auch Wanderungsbilanz positiv sind. So wanderten in den zehn Jahren von 2001 bis 2011 um 1.009 Personen mehr zu als weg.[9]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Feldkirch besitzt seit 1993 ein Stadtbussystem mit acht Linien, welche in allen Stadtteilen und in Frastanz (Ortsteil Fellengatter) verkehren. An Wochenenden und vor Feiertagen verbinden vier Nachtlinien des Landbus Oberes Rheintal die Teile Feldkirchs sowie Rankweil, Sulz, Röthis, Weiler, Klaus, Zwischenwasser, Übersaxen, Göfis und Frastanz bis fünf Uhr früh. An allen Tagen gibt es zudem bis drei Uhr das Anrufsammeltaxi "YOYO", welches das gesamte Gebiet des Landbus Oberes Rheintal bedient. Zudem verkehren die Linien 56, 59, 60, 67, 68, 70 und 71 des Landbus Oberes Rheintal, die Linie 73 des Landbus Walgau sowie die Linien 11, 13, 14 und 36E des Verkehrsbetriebes LIECHTENSTEINmobil in Feldkirch. (Stand: Jänner 2021)
Der Bahnhof Feldkirch, an dem alle Personenzüge halten, liegt an der Bahnstrecke Lindau–Bludenz, welche in Bludenz an die Arlbergbahn Richtung Innsbruck anschließt. An dieser Strecke liegt weiter nördlich auch die Haltestelle Feldkirch Amberg. Feldkirch ist aufgrund der Bahnstrecke in Richtung Buchs SG, die über Schaan (Liechtenstein) führt, auch ein wichtiger Knoten für die Verbindung nach Zürich. (Weitere Haltestellen im Gemeindegebiet von Feldkirch sind: Altenstadt, Gisingen, Tisis.) Autozüge verkehren täglich auf der Strecke Feldkirch-Wien, Feldkirch-Villach sowie Feldkirch-Graz. Der Bahnhof verfügt über eine Fahrzeugverladestelle[10] für Autoreisezüge.
Feldkirch ist durch die Anschlüsse Feldkirch-Nord (36) und Feldkirch-Frastanz an die Rheintal/Walgau Autobahn (A14) angeschlossen, die südlich ab Bludenz als S16 durch den Arlberg-Straßentunnel nach Tirol führt.
Wie die meisten Städte leidet Feldkirch unter dem Druck eines hohen Verkehrsaufkommens. Ab 2007 wurden in einem umfangreichen transparenten Planungsprozess unter Beteiligung der Bevölkerung zahlreiche Varianten zur Entlastung Feldkirchs gesucht. Ein Gesamtkonzept bestehend aus straßenbaulichen Vorhaben (vier Tunnelarme nach Tisis, Frastanz, Tosters, Altstadt Feldkirch münden in einen Ringtunnel) und umfangreichen Begleitmaßnahmen v. a. im Bereich öffentlicher Verkehr wurden zwischenzeitlich von der Stadtvertretung Feldkirchs verabschiedet. Das Projekt wird nunmehr als „Stadttunnel Feldkirch“ weiterentwickelt. Die für die Bauumsetzung erforderlichen Behördenverfahren sind eingeleitet.
In Feldkirch endet der Zentralalpenweg, ein österreichischer Weitwanderweg, der von Hainburg an der Donau auf einer Strecke von 1200 km hierher führt.
Ansässige Unternehmen
In Feldkirch gab es früher die Gießereien Stutzenberger, Felix und Grassmayr, allesamt bedeutende Glockengießer.
Per Stichtag 15. Mai 2001 beschäftigten 1.464 Unternehmen – davon acht größere Unternehmen mit mehr als je 200 Mitarbeitern – in Feldkirch 13.146 Mitarbeiter.
- Bachmann Electronic
- Vorarlberg Milch
- Lingenhöle Technologie
- JCL Logistics GmbH
- Stadtwerke Feldkirch
- KSW Elektro- und Industrieanlagenbau GmbH
- Gebäudereinigung Bauer
- Landeskrankenhaus Feldkirch
Landwirtschaft
In Feldkirch wird Wein angebaut, einerseits gibt es die Weingärten am Ardetzenberg, und auch gegenüberliegend wird unterhalb der Schattenburg Wein angebaut.
Sicherheit
Feldkirch ist Sitz des Bezirkspolizeikommandos für den Bezirk Feldkirch, Standort der Polizeiinspektion Feldkirch und des Bildungszentrums Vorarlberg der Sicherheitsakademie. Außerdem befindet sich in Feldkirch eine Außenstelle des Einsatzkommandos Cobra, einer Antiterroreinheit. Die Stadt Feldkirch beschäftigt einen eigenen Gemeindewachkörper mit 23 Stadtpolizisten, deren Wachzimmer sich im Rathaus befindet. Daneben sind noch drei Parküberwachungsorgane für die Stadt im Einsatz.
Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretungen
Sowohl die Arbeiterkammer Vorarlberg als auch die Wirtschaftskammer Vorarlberg haben ihren Sitz in Feldkirch. Der Österreichische Gewerkschaftsbund ist mit einer Niederlassung vertreten.
Energie
Feldkirch gehört zu den 24 Gemeinden in Österreich (Stand 2019), die mit der höchsten Auszeichnung des e5-Gemeinden Energieprojekts ausgezeichnet wurden. Das e5-Gemeinde-Projekt soll die Umsetzung einer modernen Energie- und Klimapolitik auf Gemeindeebene fördern.[11]
Landesgericht
Das Landesgericht Feldkirch ist das einzige Landesgericht in Vorarlberg; damit ist Vorarlberg das einzige österreichische Bundesland, dessen Landeshauptstadt kein Landesgericht beherbergt. Das rührt daher, dass das Gericht in Feldkirch gebaut worden war, bevor Vorarlberg ein eigenständiges Bundesland und Bregenz seine Hauptstadt wurde. Das Landesgericht Feldkirch ist das Berufungsgericht für die Bezirksgerichte in Bezau, Bludenz, Bregenz, Dornbirn und Feldkirch. Berufungsinstanz für Entscheidungen des Landesgerichts Feldkirch ist das Oberlandesgericht Innsbruck.
Das Gebäude des Landesgerichts wurde von 1903 bis 1905 vom Jugendstilarchitekten Ernst Dittrich erbaut, der als Ministerialbeamter eigens dazu aus Wien kam. Neben dem allgemein hohen Niveau dieser Architektur ist der Schwurgerichtssaal von besonderer Qualität.
Steuer- und Zollkoordination für Vorarlberg
Die Steuer- und Zollkoordination ist eine Finanzbehörde des Bundes mit Sitz in Feldkirch. Ihr Zuständigkeitsbereich erstreckt sich auf das gesamte Landesgebiet. Das Gebäude befindet sich gegenüber dem Landesgericht und wurde vom selben Architekten geplant. Schien Ernst Dittrich zu Beginn seiner Bautätigkeit noch stärker vom Wiener Jugendstil beeinflusst, so ist die Steuer- und Zollkoordination eher dem Darmstädter Jugendstil verpflichtet. Eine besondere Beziehung zu Joseph Maria Olbrich ist durchaus gegeben, da beide aus Wien stammen. Mit dem Landesgericht und der Steuer- und Zollkoordination konnte Ernst Dittrich eine einmalige Brückenkopfsituation planen.
Landeskonservatorium
Das Landeskonservatorium befindet sich im sogenannten Jubiläumsbau auf der linken Illseite. Zunächst war es Sitz des Privatgymnasiums der Jesuiten Stella Matutina. Das imposante Gebäude wurde 1900/01 vom Orden errichtet, der bereits 1649 nach Feldkirch gekommen war. 1938 wurde das Gymnasium vom NS-Regime geschlossen und als Reichsfinanzschule – später als Lazarett – verwendet. Das Kolleg wurde 1946 wieder eröffnet und bestand bis 1979. Seit 1977 beherbergt das Gebäude das Vorarlberger Landeskonservatorium, an dem heute über 400 Studenten dem Studium der Musik nachgehen.
Schulen
- Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Feldkirch (BGF; gegründet 1649)
- Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule Feldkirch
- Bundesoberstufenrealgymnasium und Bundesrealgymnasium Schillerstraße (GYS)
- Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik, Institut St. Josef
- Höhere Lehranstalt und Fachschule für wirtschaftliche Berufe, Institut St. Josef
- Musikschule der Stadt Feldkirch
- Vorarlberger Landeskonservatorium
- Pädagogische Hochschule Vorarlberg (gegründet 2007)
- Praxisschule der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg
- Schule für Gesundheits- und Krankenpflege
- Neue Mittelschule, Institut St. Josef
- Neue Mittelschule Gisingen-Oberau
- Neue Mittelschule Levis
- Pädagogisches Förderzentrum Feldkirch
- Polytechnische Schule Feldkirch
- Landesberufsschule Feldkirch
- Sicherheitsakademie – Bildungszentrum der Sicherheitsexekutive Feldkirch
- Volkschule Nofels, Levis, Tisis, Tosters, Altenstadt, Gisingen, Feldkirch (Stadt)
Diözese Feldkirch
Das Gebiet der späteren Stadt Feldkirch gehörte seit dem frühen Mittelalter zusammen mit dem Süden des heutigen Vorarlberg zum Bistum Chur, der Norden Vorarlbergs zum Bistum Konstanz und der Nordosten zum Bistum Augsburg. Unter Kaiser Joseph II. (1780–1790) wurde in Wien erfolglos der Einfluss dieser Diözesen auszuschalten versucht. Im Jahre 1816 mussten das Bistum Chur und 1819 das Bistum Konstanz ihre Anteile in Vorarlberg an das Bistum Brixen im heutigen Südtirol abtreten. In der Stadt Feldkirch wurde ein Generalvikariat errichtet, die Generalvikare waren auch Weihbischöfe.
Als 1968 Vorarlberg von der Diözese Innsbruck abgetrennt wurde, entstand die Diözese Feldkirch, Feldkirch wurde zur Diözesanstadt und zum Bischofssitz. Die gotische Stadtpfarrkirche hl. Nikolaus wurde zur Kathedrale erhoben und heißt jetzt Dompfarrkirche Feldkirch.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Feldkirch-Innenstadt
Feldkirch hat eines der am besten erhaltenen mittelalterlichen Stadtbilder von Vorarlberg. Die Stadt wurde um 1200 gleichzeitig mit der Schattenburg errichtet und weist ein geometrisches Rastersystem auf. Seit um 1500 die Stadtmauer neu errichtet wurde, blieb die Stadt über die Jahrhunderte unverändert.
Das Ensemble Feldkirch wird seit 2015 in der Österreichischen Kulturgüterliste (nach der Haager Konvention geschützte Kulturgüter) geführt.
Stadtbefestigung
Die Straßenzüge des Schlossgrabens, Hirschgrabens und St. Leonhardsplatzes kennzeichnen den ehemaligen Verlauf der im 13. Jahrhundert zunächst den Bereich der Neustadt umschließenden Stadtmauer. Die Mauer wurde um 1500 weitgehend neu errichtet, seit 1826 vielerorts abgetragen.
Solange Feldkirch von einer Stadtmauer und einem Stadtgraben umgeben war, konnte man nur durch eines der vier Tore in die Stadt gelangen. Diese Stadttore hießen Bregenzer- oder Nikolaustor, Bludenzer- oder Schultor, Mühle- oder Sautor und Churer- oder Salztor. Die beiden letztgenannten Tore stehen heute noch, die anderen beiden wurden Anfang des 19. Jahrhunderts zusammen mit der Stadtmauer abgetragen.
- Das Churer Tor wurde als Teil der alten Stadtmauer 1491 erbaut und liegt am Ausgang der Montfortgasse zum Hirschgraben. Der Name leitet sich von der hier beginnenden Churerstraße ab. Weil neben diesem Tor bis zur letzten Jahrhundertwende der Salzstadel stand, in dem damals Salz gelagert wurde, wird es auch „Salztor“ genannt. Das Gebäude trägt an der Wand einen Wappenstein mit Feldkircher Wappen in Rollwerkkartusche (1591).
- Der achtgeschossige runde Katzenturm (auch „Dicker Turm“ genannt) steht am Hirschgraben. Er wurde im Zuge der Stadtbefestigung gegen die Schweizer unter der Regierung des römisch-deutschen Königs und späteren Kaisers Maximilian I. von 1491 bis 1507 erbaut. Im 17. Jahrhundert wurde die Glockenstube für die große Kirchenglocke (die größte in Vorarlberg) aufgebaut. Der mächtige, ursprünglich sechsgeschossige Rundturm wurde mit einem Marienbild versehen, das im 19. Jahrhundert von Florus Scheel restauriert wurde. Der Name stammt von Katzen (Waffen), die in dem Wehrturm untergebracht waren.
- Pulverturm: Der Turm von 1460 steht an der Südecke der Stadtmauer, nahe dem Mühletor
- Wasserturm: Dieser befindet sich im westlichen Eck der Stadt, genauso wie der
- Diebsturm
Burgen und Paläste
- Schattenburg: Die Schattenburg war Stammsitz der Grafen von Montfort bis 1390. Die erste Bauphase begann um 1230 unter Hugo I. von Montfort, dem Gründer der Stadt. Unter Graf Friedrich von Toggenburg (1416–1436) und unter dem Vogt Hans von Königsegg wurden im 15. Jahrhundert Ausbauten und Umgestaltungen der Schattenburg durchgeführt. Nach dem Auszug des Vogteiamtes wurde die Burg mehrfach zur Versteigerung ausgeschrieben, und 1813 sollte sie sogar abgebrochen werden. Seit 1825 ist die Schattenburg im Besitz der Stadt Feldkirch, die diese damals für 833 Gulden erwarb. Die Schattenburg diente nun als Kaserne und später als Armenquartier. Die Rettung und Wiederbelebung verdankt die Burg dem 1912 gegründeten Museums- und Heimatschutz-Verein für Feldkirch und Umgebung. In den ebenerdig gelegenen Räumen beherbergt die Burg eine Schlosswirtschaft, in den Obergeschoßen wird ein Heimatmuseum betrieben, das jährlich etwa 25.000 Gäste anlockt.
- Ruine Tosters
- Palais Liechtenstein: In der heutigen Form wurde das Haus in der Schlossergasse Nr. 8 nach dem Stadtbrand von 1697 als Amtshaus für den Fürsten Johann Adam Andreas von Liechtenstein im barocken Stil erbaut. Für einige Zeit war das Haus im Besitz von Christian Getzner (1782–1848).[12] 1848 gelangte es in den Besitz der Familie Tschavoll, von deren Erben es die Stadt 1967 erwarb. Heute wird das Gebäude als Stadtarchiv und Bibliothek genutzt.
Kirchen, Klöster, Kapellen und andere Gebetsstätten
- Die Dompfarrkirche St. Nikolaus wurde erstmals 1287 erwähnt. Der ursprünglich romanische Bau wurde durch Stadtbrände (1348, 1398, 1460) schwer beschädigt. Der spätgotische Neubau wurde 1478 abgeschlossen. Die Domkirche ist die bedeutendste gotische Kirche Vorarlbergs. Ihre Bedeutung lässt sich vor allem am Innenraum erkennen. Zu sehen ist unter anderen Kunstwerken auch eine schmiedeeiserne gotische Kanzel, welche aus einem ursprünglichen Sakramentshäuschen entstanden ist.
- Die Frauenkirche (eig. Kirche Mariä Verkündigung und Hll. Sebastian und Antonius) liegt südöstlich des Churer Tores. Ursprünglich stammt sie von 1473, wurde aber 1672 bis 1678 weitgehend neu gestaltet; seit 1990 serbisch-orthodoxe Gemeindekirche und mit Ikonostase ausgestattet
- Johanniterkirche: Die Kirche Hl. Johannes der Täufer in der Marktgasse wurde 1218 unter Hugo Graf Montfort als Ordenskirche der Johanniter erbaut. Ab 1665 gehörte sie dem Kloster Ottobeuren. Nach der Säkularisation diente sie von 1809 bis 1969 als Kirche des Gymnasiums. Auf der Giebelseite schlägt eine Ritterfigur, der „Bläsi“, stündlich auf eine Glocke, um die Zeit anzuzeigen.
- Die 1551 erbaute Friedhofskirche Hl. Peter und Paul liegt inmitten des 1549 angelegten Friedhofs im Norden der Stadt. Hier befindet sich auch ein Wappengrabstein von Franz Ferdinand Ramschwag (1716).
- Das Kapuzinerkloster Feldkirch wurde 1602 gegründet. 1605 wurde der Klosterbau im Nordosten der Stadt außerhalb der ehemaligen Stadtmauern vollendet und die Kirche Mariä Opferung geweiht. Besonders verehrt wird hier der Stadtpatron St. Fidelis von Sigmaringen, der 1621 hier Klostervorsteher war und dessen Haupt im Kloster aufbewahrt wird.
- Heilig Kreuz-Kapelle im Ortsteil "im Kehr".
- St. Margaretha-Kapelle am Margarethenkapf
- Das Institut St. Josef ist ein Kloster der Kreuzschwestern und eine Schule.
- Alte Evangelische Pfarrkirche in der Nähe des Bahnhofs. (H. B.)
- Die reformierte Pauluskirche (H. B.) in der auch die rumänisch-orthodoxe Pfarrgemeinde und die Altkatholiken Gottesdienste feiern.
- Im Letzehof (südwestlich der Innenstadt) ist seit 1982 ein buddhistisches Kloster.
- Es gibt mehrere freikirchliche, evangelikale und neuapostolische Gemeinschaften mit eigenen Gottesdiensträumlichkeiten in Feldkirch.
- Die rumänisch-orthodoxe Pfarrgemeinde feiert in der evangelischen Pauluskirche ihre Gottesdienste.
In Levis:
- Pfarrkirche Hl. Magdalena
- Pfarrvikariatskirche Maria Königin des Friedens und Friedhof
- In Levis existiert eine ursprünglich in Tisis niedergelassene Moschee der Islamischen Föderation (Millî Görüş).
In Altenstadt:
- Die Stadtpfarrkirche der Heiligen Pankratius und Zeno wurde vor 1425 erbaut, erhielt 1825/26 einen Turm und wurde 1884/86 vergrößert.
- Das Dominikanerinnenkloster wird seit 1551 von Schwestern des Dominikanerinnenordens bewohnt und unterhalten. Der heutige Klosterbau stammt ursprünglich aus dem Jahre 1634, wurde aber später erweitert. Die Dominikanerinnenkirche Maria Verkündigung von 1695 ersetzte einen früheren Kirchenbau von 1640/42.
- Petronillakapelle
In Gisingen:
- Die Stadtpfarrkirche Hl. Sebastian wurde 1864–65 an Stelle einer 1634 erbauten Pestkapelle erbaut und 1922 auf Grund starker Zunahme der Bevölkerung vergrößert.
- In der Hämmerlesiedlung existiert eine bosniakische Moschee.
In Nofels:
- Die alte Pfarrkirche Unsere Liebe Frau Mariä Heimsuchung wurde 1726–28 erbaut, 1865 wurde der Turm erhöht. 1958–1962 wurde der Kirche ein Neubau zur Seite gestellt.
- Kapelle hll. Sebastian und Fridolin in Bangs.
- Kapelle hll. Martin und Magnus in Oberfresch.
- In Nofels existiert eine kleine Moschee.
In Tisis:
- Alte Pfarrkirche hl. Michael
- Pfarrkirche Hl. Familie
- St. Antionius Kapelle
In Tosters:
- Pfarrkirche hll. Cornelius und Cyprian
- Pfarrkirche St. Corneli
- Kapelle hl. Wolfgang
Villen und andere Wohngebäude
Das Feldkircher Bürgertum baute im 19. Jahrhundert etliche repräsentative Wohngebäude, von denen sich heute die meisten noch in Privatbesitz befinden. Die Villen wurden meist an der Reichsstraße errichtet und hier vor allem im Bereich zwischen der Bärenkreuzung und Bahnhof.
- Villa Getzner: Die Villa aus Sandstein, mit Remise und Gesindehaus wurde 1882 nach den Plänen des Schweizer Architekten Hilarius Knobel errichtet. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.
- Villa Feldegg: Diese Villa wurde 1861 erbaut, der Architekt ist unbekannt. Sie zeichnet sich aus durch einen überhöhten Mittelrisalit mit fünf Fensterachsen und einen Balkon mit drei Arkaden. Sie ist ein seltenes Beispiel dafür, dass die weitgehend anonyme Baukultur des Biedermeier trotz ihres historisierenden Beiwerks die Qualität der frühen Jugendstilbauten erreicht.
- Villa Claudia: Das rote Jugendstilgebäude mit Zwiebeltürmchen befindet sich heute in öffentlichem Besitz und beherbergt das Standesamt Feldkirch. Es ist auch regelmäßig Schauplatz von Ausstellungen.
- Wohnanlage der Stadtgemeinde Feldkirch (1925–1926): Nach der Zerstörung der Turmhelme der Stadthalle ist diese flächig rhythmische Giebelfront der Wohnanlage (Graf Hugo Wehrgang 1–5) das letzte Zeichen des städtebaulichen Wirkens Lois Welzenbachers.
Kulturleben und Veranstaltungen
Seit 1984 wird der Kulturpreis der Stadt Feldkirch vergeben.
Das Kultur- und Kongresszentrum Montforthaus wurde Anfang 2015 neu eröffnet.
James Joyce und Feldkirch
Seit dem Bloomsday 1994 ist in der Bahnhofshalle von Feldkirch ein James-Joyce-Zitat zu lesen, das die besondere Verbindung des irischen Schriftstellers mit Feldkirch betont. Dank einflussreicher Freunde konnte James Joyce, der 1915 weltkriegsbedingt als „feindlicher Ausländer“ betrachtet wurde, mit seiner Lebensgefährtin Nora Barnacle und den beiden gemeinsamen Kindern aus Österreich ausreisen, während sein Bruder Stanislaus Joyce noch in Triest als „feindlicher Ausländer“ verhaftet wurde und auf Weltkriegsdauer inhaftiert blieb.[13] Bei der Grenzkontrolle in Feldkirch wurde auch Joyce um ein Haar verhaftet, weshalb sich nach seinen Worten am Bahnhof von Feldkirch das Schicksal seines Romanes Ulysses entschieden hat.[13] Im Sommer 1932 führte die Freundschaft mit dem Verleger-Ehepaar Maria und Eugene Jolas Joyce erneut in die Montfortstadt, wo er drei Wochen lang im Hotel Löwen logiert und an Finnegans Wake gearbeitet hat.[13]
Der breiten Öffentlichkeit war Feldkirchs doppelte Verbindung mit Leben und Werk von James Joyce lange unbekannt. Auf Anregung des Literaturwissenschafters Andreas Weigel, der den Vorarlberger Finanz- und Kulturlandesrat Guntram Lins 1992 auf diese literarhistorische Sonderstellung der Montfortstadt hingewiesen hat, hat der Kulturkreis Feldkirch 1994 in der Bahnhofshalle und beim Hotel Löwen Gedenktafeln montiert sowie mit finanzieller Unterstützung des Landeskulturreferates gemeinsam mit der Zürcher James Joyce Stiftung ein mehrtägiges Joyce-Symposion veranstaltet.[13] Ende 2001 haben die ÖBB die vom Kulturkreis Feldkirch am Bloomsday 1994 über den Fahrkartenschaltern montierte Gedenktafel durch eine besonders anschauliche und auffällige Präsentation des literarhistorischen Joyce-Zitates ersetzt, womit die ÖBB wesentlich zur Popularisierung und Verbreitung des jahrzehntelang verborgenen Sachverhaltes beitragen. Am 16. Juni 2004 hat die Stadt Feldkirch nach zehnjähriger Diskussion[14] anlässlich der Feier des 100. Bloomsdays die Löwen-Passage offiziell in James Joyce Passage umbenannt. Bei dieser Gelegenheit wurde von der Stadt Feldkirch eine Hinweistafel mit biographischen Hintergrundinformationen montiert.
Theater am Saumarkt
Der Saumarkt versteht sich als wichtiger regionaler Kulturvermittler, der immer wieder aktuelle kulturelle Strömungen aufgreift, sie vor Ort präsentiert und zur Diskussion stellt. Daneben werden regelmäßig in Kooperation mit den Kulturschaffenden im Land Premieren und Eigenproduktionen angeboten.
Poolbar Festival
Im Rahmen des Poolbar-Festivals werden in den Monaten Juli und August sechs Wochen lang Konzerte und diverse Veranstaltungen angeboten. Es findet im ehemaligen Hallenbad der Stella Matutina sowie im Reichenfeldpark statt.
Blosengelmarkt
Jährlich mit Beginn des Advents startet im Zentrum dieser Markt, welcher untertags ein normaler Weihnachtsmarkt ist, und abends zum Verweilen bei Glühwein einlädt.
Gauklerfestival
Straßenkünstler aus zehn Nationen treten in der Altstadt zwei Tage lang als Clowns, Jongleure, Pantomimen und Komödianten auf.
Vinobile Feldkirch
Die Weinmesse Vinobile präsentieren sich über 100 Winzer aus allen Weinbauregionen Österreichs.
Feldkircher Weinfest
Im Juli findet das weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte Feldkircher Weinfest in der Marktgasse statt. Die Veranstaltung wurde 1967 eingeführt und hieß anfangs noch Wachauer Weinfest. Die Gastronomiebetriebe präsentieren hier ein Wochenende lang diverse Weinspezialitäten.
Lichtstadt Feldkirch
Das Festival für Kunst mit Licht feierte im Oktober 2018 Premiere und findet alle zwei Jahre statt. Nach einer coronabedingten Pause im Jahr 2020 fand das zweite Lichtkunstfestival im Oktober 2021 statt. Nationale und internationale Künstlerinnen und Künstler bespielten Feldkirch in vielen Formen und Facetten. Die historische Altstadt bildete die Kulisse und den Rahmen für die Festivalabende.[15]
Potentiale Feldkirch
Die Potentiale Feldkirch ist ein Kulturfestival zur Stadtraumgestaltung auf der rund 100 Aussteller ihre Produkte und Ideen präsentieren. Die Potentiale Messe & Festival steht für die enge Beziehung von Produkt und Gestalter – mit nachvollziehbaren Produktionsketten, bewusst gewählten Materialien und Waren, die in einem fairen Prozess entstanden sind. Die Potentials findet jährlich im November statt, musste aber 2020 und 2021 abgesagt werden.[16]
Sport und Freizeit
In Feldkirch liegt die Wiege des österreichischen Fußballs. Im Jahr 1874 brachten englische Studenten der Stella Matutina den Sport erstmals nach Österreich. Außer dem Fußballklub FC Blau-Weiß Feldkirch, der derzeit (Saison 2015/16) in der Landesliga (fünfthöchste Spielklasse in Österreich) im Waldstadion im Stadtteil Gisingen spielt, gibt es in den Stadtteilen Altenstadt, Tisis und Tosters auch noch die Vereine TSV Altenstadt, SC Tisis und FC Tosters 99.
Von überregionaler sportlicher Bedeutung ist der Eishockeyclub und Euroligasieger von 1998 VEU Feldkirch. Der Baseballverein Cardinals Feldkirch spielt in der Baseball-Bundesliga. Das Damen-Team des Handballclubs Blau-Weiss Feldkirch spielt in der höchsten österreichischen Frauen-Handballliga WHA.
Am Ardetzenberg inmitten der Stadt liegt der Wildpark Feldkirch, Vorarlbergs größter zoologischer Garten, der bei freiem Eintritt besucht werden kann und auf ca. 10 Hektar Fläche in unterschiedlichen Gehegen Tiere des Alpenraums beherbergt. Die Stadt Feldkirch unterhält zwei städtische Freibäder: Zum einen das Erlebnis Waldbad an der Ill, zum anderen das auf Frastanzer Gemeindegebiet gelegene, 1903 eröffnete Schwimmbad Felsenau.
Politik
Bürgermeister und Stadtrat
Bürgermeister der Stadtgemeinde Feldkirch ist seit 12. März 2019 Wolfgang Matt (ÖVP). Matt übernahm das Amt des Bürgermeisters in der Stadtvertretungssitzung am 12. März 2019 von dem langjährigen Bürgermeister Wilfried Berchtold. In der Stadtverwaltung ist er unter anderem für die allgemeine Verwaltung, für Personalangelegenheiten und für Finanzen zuständig.[17]
Vizebürgermeisterin ist ebenfalls seit März 2019 Gudrun Petz-Bechter (ÖVP). Neben dem Bürgermeister und der Vizebürgermeisterin gehören Marlene Thalhammer (Grüne), Daniel Allgäuer (FPÖ), Rainer Keckeis (ÖVP), Laura Fetz (Grüne), Guntram Rederer (ÖVP), Thomas Spalt (FPÖ) und Benedikt König (ÖVP) dem neunköpfigen Stadtrat an.[18]
Bürgermeister
- 1847 bis 1850, 1858 bis 1861: Fidel Markus Wohlwend[19]
- 1901 bis 1909: Josef Peer
- 1914 bis 1920 und 1934 bis 1938: Franz Unterberger
- 1945 bis 1956: Andreas Josef Mähr
- 1956 bis 1970: Lorenz Tiefenthaler
- 1970 bis 1991: Heinz Bilz
- 1991 bis 2019: Wilfried Berchtold
- seit 2019: Wolfgang Matt[19]
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung hat insgesamt 36 Mitglieder.
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Vorarlberg 2000 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 21 ÖVP, 6 FPÖ, 5 SPÖ und 4 Grüne.
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Vorarlberg 2005 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 24 ÖVP, 5 SPÖ, 5 Grüne und 2 FPÖ.
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Vorarlberg 2010 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 25 ÖVP, 5 Grüne, 3 FPÖ und 3 SPÖ.
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Vorarlberg 2015 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 18 Bürgermeister BERCHTOLD – Feldkircher Volkspartei, 7 Die Grünen – Feldkirch Blüht, 6 FPÖ Feldkirch und Parteifreie, 2 SPÖ Feldkirch und Parteifreie, 2 NEOS – Feldkirch und 1 WIR–Plattform für Familien.
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Vorarlberg 2020 hat die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 15 Feldkircher Volkspartei, 9 Die Grünen – Feldkirch Blüht, 6 FPÖ Feldkirch und Parteifreie, 3 NEOS Feldkirch, 2 SPÖ Feldkirch und 1 WIR–Plattform für Familien.
Wappen
Das Wappen der Stadt Feldkirch besteht aus einer schwarzen Kirchenfahne auf silbernem Schild.[20]
Es findet in den Stempeln und im Siegel sowie in der Fahne der Stadt Verwendung. Ursprünglich bestand das Stadtwappen aus einem Bild des Feldkircher Domes, an dem die schwarze Kirchenfahne hing. Es gleicht dem Wappen der Grafen von Werdenberg-Heiligen und entspricht – in anderer Farbstellung – dem Wappen der Grafen von Montfort und dem des Bundeslandes Vorarlberg.
Städtepartnerschaften
Feldkirch ist mit der deutschen Stadt Sigmaringen in Baden-Württemberg eine Städtepartnerschaft eingegangen. Geschichtlicher Hintergrund ist die gemeinsame Verbundenheit mit Fidelis von Sigmaringen, dessen Haupt in der Kapuzinerkirche in Feldkirch bestattet ist.
Filme
- James Bond 007: Ein Quantum Trost: Im Frühjahr 2008 fanden in Feldkirch Dreharbeiten für den 22. James-Bond-Film statt. Die dabei gedrehte Fahrt des Bond-Darstellers Daniel Craig durch die Gassen der Feldkircher Altstadt wurde im Film als Fahrt durch die Altstadt von Bregenz dargestellt. Zuvor war bereits im Jahr 1969 im sechsten Film der James-Bond-Filmreihe, Im Geheimdienst Ihrer Majestät, auf die Stadt Bezug genommen worden, als Bond in Feldkirch eine Telefonzelle aufsuchte. Die entsprechenden Filmszenen wurden damals jedoch nicht in Feldkirch, sondern im Schweizer Ort Lauterbrunnen aufgenommen.[21]
Persönlichkeiten
Bekannte Söhne und Töchter der Stadt
Mit der Stadt verbunden
- Dietrich Meuss (1565/1570–1626), flämischer Maler, hatte seine Werkstatt in Feldkirch
- Fidelis von Sigmaringen (1578–1622), von 1621 bis 1622 als Guardian im Kapuzinerkloster Feldkirch
- Dominik Alois von Weber (1744–1827), Politiker und Offizier, erwarb nach seiner Flucht aus der Schweiz in Feldkirch einen Herrensitz und lebte dort
- Johann Nepomuk von Tschiderer (1777–1860), durch Papst Johannes Paul II. seliggesprochen, wirkte von 1831 bis 1835 als Generalvikar und Weihbischof in Feldkirch[22]
- Norbert Grebmer (1928–1983), akademischer Maler, wohnte und wirkte in Feldkirch
- Anton Ausserer (1843–1889), Naturforscher und Arachnologe, war ab 1868 Gymnasiallehrer in Feldkirch
- Alfred Ebenhoch (1855–1912), Landeshauptmann von Oberösterreich und Ackerbauminister in Wien, war Absolvent des Gymnasiums Stella Matutina in Feldkirch
- Arthur Conan Doyle (1859–1930), britischer Schriftsteller, besuchte in den Jahren 1875/76 das Gymnasium Stella Matutina und veröffentlichte hier erste literarische Texte[23]
- Clemens August Graf von Galen (1878–1946), deutscher Bischof, Kardinal und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, besuchte ab 1890 in Feldkirch das Gymnasium Stella Matutina
- Hans Urs von Balthasar SJ (1905–1988), Absolvent des Gymnasiums Stella Matutina
- Ferdinand Strobel, Lehrer am Gymnasium Stella Matutina und Kirchenhistoriker
- Anselm Hartmann (* 1959), Pianist und Hochschullehrer am Konservatorium und Geschäftsführer des Feldkirchfestivals
- Erika Kronabitter (* 1959), Schriftstellerin und Künstlerin, lebt in Feldkirch
Literatur
- Josef Mähr et al.: Feldkirch. Die österreichische Stadt am Alpenrhein. Unterberger Verlagsbuchhandlung, Feldkirch 1949.
- Gerhard Wanner: Geschichte der Stadt Feldkirch. 1914–1955. Rheticus-Gesellschaft, Feldkirch 2000, ISBN 3-900866-69-4 (= Rheticus-Gesellschaft: Schriftenreihe der Rheticus-Gesellschaft, Band 39).
- Andreas Weigel: James Joyces Aufenthalte in Österreich. Innsbruck (1928), Salzburg (1928) und Feldkirch (1915, 1932). In: Michael Ritter (Hrsg.): praesent 2006. Das österreichische Literaturjahrbuch. Das literarische Geschehen in Österreich von Juli 2004 bis Juni 2005. S. 93–105. Wien: präsens 2005.
- Andreas Weigel: Es war einmal vor langer Zeit in Vorarlberg. James Joyce und Feldkirch. In: Yearbook of the Centre for Irish-German Studies 2000/01. In: Marieke Krajenbrink und Joachim Lerchenmueller. Trier: Wissenschaftlicher Verlag 2001. S. 159–177.
Weblinks
- Eintrag zu Feldkirch im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- Feldkirch360.at, Virtuelle 360° Panoramatour durch Feldkirch
- Feldkirch von oben im Sommer. Film (Luftaufnahme) von Vorarlberg Tourismus
- Karl Heinz Burmeister: Feldkirch. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Quellen
- 80404 – Feldkirch. Gemeindedaten, Statistik Austria.
Einzelnachweise
- Land Vorarlberg – Leitfaden Vorarlberg (PDF; 3,1 MB)
- Land Vorarlberg: Landesamt für Vermessung und Geoinformation
- Stadt Feldkirch: Feldkirch in Zahlen, abgerufen am 2. Dezember 2015.
- Stadtgemeinde Feldkirch: Ortsvorsteher und Stadtteile (abgerufen am 17. Februar 2012)
- Georg Keckeis: Topographisch-historische Beschreibung der Ortschaften Rötis und Viktorsberg, neu herausgegeben von der Gemeinde Röthis, 1991, S. 39.
- Heinz Starchl: Feldkircher an der Spitze der Reformation (Memento vom 31. Dezember 2008 im Internet Archive)
- Luftangriff auf Feldkirch am 1. Oktober 1943, Webseite regiowiki.at, abgerufen am 27. November 2014.
- Stärkste Erdbeben — ZAMG. Abgerufen am 23. März 2021.
- Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Feldkirch, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 27. März 2019.
- Terminalbeschreibung ÖBB Autoreisezug Autoverladerampe Feldkirch (PDF)
- e5-Gemeinden in Österreich Stand März 2019
- Hubert Weitensfelder: Christian Getzner 1782-1848; in Land Vorarlberg (Hrsg.): Vorarlberg Chronik
- Andreas Weigel: Das Schicksal des „Ulysses“. James Joyce und Feldkirch, Vorarlberg. In: Montfort. Vierteljahreszeitschrift für Geschichte und Gegenwart Vorarlbergs. 52. Jahrgang. 2000. Heft 3. S. 289–301.
- Andreas Weigel: Streit zwischen „Hypobank“ und „Hotel Löwen“ vereitelt Joyce-Ehrung. In: Wiener Zeitung vom 6. Juli 2000. S. 10.
- Lichtstadt Feldkirch. Abgerufen am 8. Oktober 2021.
- Design erleben. Abgerufen am 8. Oktober 2021 (deutsch).
- Stadtgemeinde Feldkirch: Bürgermeister Wolfgang Matt (abgerufen am 12. März 2019)
- Stadtgemeinde Feldkirch: Stadträtinnen und Stadträte (abgerufen am 13. März 2019)
- feldkirch.at: Liste der Feldkircher Bürgermeister ab dem Jahr 1381. Abgerufen am 2. Mai 2017.
- Cornelia Albertani, Ulrich Nachbaur: Vorarlberger Gemeindewappenregistratur. Hrsg.: Vorarlberger Landesarchiv. 3. Auflage. Bregenz 2011, ISBN 978-3-902622-17-4, S. 25 (vorarlberg.at [PDF]).
- Siegfried Tesche: Der große James Bond Atlas: Alle Filme, Schauplätze und Hintergründe. Wissen-Media-Verlag, Gütersloh/ München 2008, ISBN 978-3-577-07305-9, S. 167 eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- RAI-Portrait:https://www.youtube.com/watch?v=CUlv7belloA
- Stadt Feldkirch benennt Gasse nach Arthur Conan Doyle. In: Salzburger Nachrichten (SN.com). 23. Mai 2019, abgerufen am 5. Juni 2019.