Schloss Frohnburg
Die Frohnburg (selten auch Fronburg) liegt an der Hellbrunner Allee Nr. 53 in Salzburg im Landschaftsgarten Hellbrunn. Es wurde in der Geschichte auch Grafenauerhof oder Schloss Kuenburg genannt und ist ein typisches Salzburger Landschloss.
Geschichte
Der Name Frohnburg leitet sich von althochdeutsch fro ‚Herr, Gebieter‘ her und bedeutet demnach so viel wie ‚Herrenschloss‘. Das Verwenden des Wortes Burg bei der Namensgebung von derartigen Bauten erinnert an die im Mittelalter vorherrschende Bedeutung des Wortes als eine befestigte Anlage eines Adeligen, eines Herrschers (Ritterburg).
Um 1620 als kleinerer Bau (Schlössl, Lustgarten und Meierei) erbaut, war die Anlage anfangs im Besitz des Freiherrn Kuenburg, dann des Freiherrn Froberg und zwischen 1670 und 1960 wieder ununterbrochen der Grafen von Kuenburg. In der Bausubstanz stammt das Schloss aus der Zeit um 1670/80, als Johann Josef Graf von Kuenburg es neu gestaltete und erweiterte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude von den amerikanischen Besatzern beschlagnahmt. 1960 erwarb die Republik Österreich Schloss Frohnburg, um die Räumlichkeiten für das Carl-Orff-Institut zu adaptieren. Später kam hier ein Studentenheim dazu. Bis heute ist das Schloss Teil der Universität Mozarteum.
Das Schloss fungierte im Film The Sound of Music (1965) neben dem Schloss Leopoldskron für die Außenaufnahmen als Villa der Familie von Trapp.
Die Wappenkartusche über dem Eingangsportal im Osten erinnert an die Zeit der Kuenburger. Das Schloss samt Schlossgarten ist allseitig von einer hohen Mauer umgeben.
Schlossgarten und Schlosshof
Der Schlosshof befindet sich an der Westseite des Schlosses, also alleeseitig bei der historisch einzigen Zufahrt. Das schmiedeeiserne Einfahrtstor an der Hellbrunner Allee von beiderseitigen Pförtner- und Gärtnerhäuschen flankiert, stammt aus dem 17. Jahrhundert.
Das Schloss mit dem einst prachtvollen barocken Schlossgarten blickt nach Osten zur Salzach hin. Vom barocken Schlossgarten sind vor allem zwei geometrische Gartenweiher, die zentrale Brunnenschale (um 1954 wohl von Besatzungssoldaten eingegraben, im Jahr 2000 ausgegraben und wiederhergestellt) erhalten. Bemerkenswert ist auch der Wandbrunnen mit der Darstellung der Najade Arethusa, die von einem Delphins umschlungen wird. Der Brunnen wurde nach Giovanni Battista Cavalieris Antiquarum statuarum urbis Romae tertius et quartus liber (Roma 1593, fol. 63) geschaffen. Da viele Figuren in Hellbrunn nach Cavalieris Vorlagen gearbeitet sind, könnte auch dieser Brunnen ursprünglich aus Hellbrunn stammen.
Die einst landschaftsprägende baumbestandene Schlossachse in die Grafenau (auch Herrenau oder Josefiau genannt), ist teilweise erkennbar, und seit 2014 wieder gemäß historischen Vorbildern als Obstbaumallee ausgeführt. Die einstige Brücke in der Schlossachse über den einstigen Eschenbach ist heute nur mehr ansatzweise zu erkennen und von einem Parkplatz landschaftlich stark beeinträchtigt.
Über eine Wiederbelebung des Eschenbaches wurde ebenso wie über eine Wiederanlage des Barockgartens mehrfach nachgedacht, sie würden das Schlossensemble der Frohnburg entscheidend aufwerten.
Meierhof
Der alte Hof der Frohnburg-Meierei, östlich des Schlossparkes gelegen, ist vorbildlich erhalten und wird jüngst als Montessori-Kindergarten genutzt.
Fotos
- Frohnburg: Eingangstor von Osten
- Frohnburg: Ausblick zur Hellbrunner Allee
- Frohnburg: Schlosshof
- Frohnburg: Tor mit Wappen
- Frohnburg: Orff-Institut
Literatur
- Bernd Euler, Ronald Gobiet, Horst Huber: Dehio Salzburg – Stadt und Land. Anton Schroll & Co, Wien 1986, ISBN 3-7031-0599-2.
- Peter Husty: Die Hellbrunner Allee: Ein Stück Salzburger Kulturerbe. In: Bastei – Magazin des Salzburger Stadtvereins, 67. Jahrgang, 2018, S. 11–23.
- Reinhard Medicus: Die Hellbrunner Allee und ihre Umgebung. Zur Geschichte der Allee und ihrer Bedeutung. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Band 146, Salzburg 2006, S. 409 (zobodat.at [PDF]; Schreibweise „Fronburg“).
- Fronburg. In: Kunsthistorisches Institut der k. k. Zentral-Kommission für Denkmalpflege (Hrsg.), Max Dvořák (Red.): Österreichische Kunsttopographie. Band 11: Paul Buberl, Franz Martin (archivalischer Teil): Die Denkmale des politischen Bezirkes Salzburg. III. Teil: Gerichtsbezirk Salzburg. (Die Denkmale des Gerichtsbezirkes Salzburg). Schroll, Wien 1916, S. 412–417 (PDF; heute aber allgemein Frohnburg genannt).
Weblinks
- Schloss Frohnburg. In: burgen-austria.com. Private Webseite von Martin Hammerl