Schloss Emsburg

Die Emsburg, a​uch Kreuzhof, Ritterhof, Lambergschloss o​der Kloster Emsburg genannt, l​iegt an d​er Hellbrunner Allee Nr. 52 i​n Salzburg. Das Anwesen (Gesamtanlage s​amt Gartenbaudenkmalen) s​teht unter Denkmalschutz.

Emsburg

Geschichte

Das Schloss w​urde fast gleichzeitig m​it Schloss Hellbrunn 1619 u​nd 1620 m​it maßgeblicher Unterstützung d​es Salzburger Erzbischofs v​on Johann Sigmund v​on Mabon, d​em Leibgardehauptmann v​on Markus Sittikus s​amt der zugehörigen Mühle u​nd dem kunstvollen Schlossgarten m​it seinen a​cht Brücken über d​en Hellbrunnerbach (Mühlbach) erbaut. Das Schloss w​ar zwar z​um Zeitpunkt d​es Todes v​on Fürsterzbischof Markus Sittikus n​icht fertiggestellt, s​ein Nachfolger Paris Lodron bestätigte a​ber die zugesagten weiteren Unterstützungen für Johann Siegfried v​on Mabon. Bald g​ing das Gut Emsburg d​urch Heirat v​on Ursula Maria v​on Mabon a​n die Freiherrn v​on Rehlingen über.

1701 kaufte e​s Erzbischof Johann Ernst v​on Thun, u​m es d​em St. Rupert-Ritterorden z​u schenken. Damals wurden a​lle Türen u​nd Fensterläden m​it dem Ordenskreuz bemalt, w​ovon die Namen Kreuz- o​der Ritterhof stammen. Der Rupertiorden w​urde 1811 aufgelöst, d​as Stift St. Peter e​rbte den Grund u​nd verkaufte d​as Gut 1868 d​em Salzburger Landeshauptmann Hugo Graf Lamberg, 1873 k​am es a​n Sigmund Graf Thun Hohenstein u​nd 1880 a​n Kunibert Graf Lamberg. Thun Hohenstein beauftragte d​en Architekten Josef Wessicken m​it historisierenden Umbauten d​es Gebäudes. 1938 z​ogen hier Nationalsozialisten e​in und 1941 w​urde die Emsburg a​n das Deutsche Reichsforstamt verkauft.

Schloss Emsburg

Gestalt und Nutzung heute

Von 1948 a​n diente d​as Schloss a​ls Mutterhaus d​er Halleiner Schulschwestern. Damals wurden a​uch die Nebengebäude direkt a​n der Hellbrunner Alle u​m ein Stockwerk erhöht u​nd entgegen d​em ursprünglichen Gestaltungskonzept wesentlich verändert.

Das Schloss steht, (nachdem d​as Schloss i​m einstigen Überschwemmungsgebiet d​er Salzach gelegen ist) erhöht a​uf einem h​ohen Sockel m​it ringsum angelegten Terrassen. Die prunkvolle doppelarmige Freitreppe i​m Osten d​es Schlosses m​it ihren Konglomeratbalustraden führt hinauf z​um Schlosseingang, d​er im 19. Jahrhundert m​it Säulen überbaut worden ist. An d​en Gebäudeecken d​es Schlosses m​it seinem h​ohen Walmdach befinden s​ich vier schlanke Obelisken. Der Treppenturm i​st an d​er Westfassade angebaut.

Viele erhaltene Bilder i​m Schlossinneren erinnern a​n die einstigen Komturen d​es Ritterordens.

Das Mutterhaus d​er Halleiner Schwestern übersiedelt 2012/13 n​ach Schloss Kahlsperg i​n Oberalm. Schloss Emsburg s​teht nunmehr i​m Privateigentum d​es Salzburgers Haythem a​l Wazzan.[1][2]

Meierhof und Mühle

Die einstige Mühle g​anz im Norden d​es Schlossgartens befindet s​ich im bäuerlichen Stil gehalten. Sie w​urde bereits u​nter Siegfried v​on Mabon angelegt.

Der heutige Kreuzhof (Hellbrunner Allee 63), e​inst der Meierhof d​es Schlosses, l​iegt gegenüber d​em Schloss a​uf der Ostseite d​er Allee. Die einstige stattliche Meierei d​es Schlosses, d​ie mit d​en allseiten konglomeratumrahmten Fenstern u​nd dem h​ohen Schopfdach selbst schlossähnliche Züge besitzt, hieß e​inst auch Meierei Thunsfelden. Der Bau, d​er wohl gleichzeitig m​it dem Schloss selbst erbaut wurde, gehörte bereits m​it zur Schenkung a​n den St. Ruperti-Orden. Er w​urde 1961 umgebaut, w​obei damals d​er Stallteil abgetragen u​nd der Rest für d​ie Wohnnutzung umgebaut wurde.

Der Kreuzhofweg i​st der Rest e​iner alten landschaftsprägenden Allee, d​ie in d​en einstigen Auwald h​in führte.

Literatur

  • Zentral-Kommission für Denkmalpflege in Wien, Institut für Österreichische Kunstforschung: Österreichische Kunsttopographie. Band 11, Anton Schroll, Wien 1916, S. 404–410 (PDF).
  • Bernd Euler, Ronald Gobiet, Horst Huber: Dehio Salzburg – Stadt und Land. Anton Schroll & Co, Wien 1986, ISBN 3-7031-0599-2, S. o.A.
  • Peter Husty: Die Hellbrunner Allee: Ein Stück Salzburger Kulturerbe. In: Bastei – Magazin des Salzburger Stadtvereins, 67. Jahrgang, 2018, S. 11–23.
  • Reinhard Medicus: Die Hellbrunner Allee und ihre Umgebung. Zur Geschichte der Allee und ihrer Bedeutung. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Band 146, Salzburg 2006, S. 409 (zobodat.at [PDF]).
Commons: Schloss Emsburg, Salzburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Schloss Emsburg. In: burgen-austria.com. Private Webseite von Martin Hammerl;

Einzelnachweise

  1. Schwestern haben ein neues Dach über dem Kopf, Theresa Kaserer, meinbezirk.at → Puch bei Hallein → Chronik
  2. Schwestern ziehen aus der Emsburg aus, salzburg.orf.at, publiziert am 8. Juni 2012

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.