Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen

Die Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen (JBZ) geht auf eine von dem Zukunftsforscher und Journalisten Robert Jungk 1985 gegründete Stiftung zurück und ist eine staatlich anerkannte gemeinnützige Einrichtung,[1] die sich in der österreichischen Landeshauptstadt Salzburg befindet.[2] Das Institut ist Mitglied im Dachverband Salzburger Kulturstätten und wurde für ihre Bildungsarbeit unter anderem mit dem Österreichischen Umweltzeichen für Bildungseinrichtungen ausgezeichnet.[3][4]

Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen (JBZ)
Gründung 1985
Trägerschaft Stiftung
Adresse Strubergasse 18
Ort Salzburg
Bundesland Salzburg
Land Österreich
Leitung Klaus Firlei (Präsident) Stefan Wally (Geschäftsführung)
Website www.jungk-bibliothek.org

Die Finanzierung erfolgt über öffentliche Mittel, Aufträge und Projekte sowie Mitgliedsbeiträge und Spenden. In der JBZ arbeiten der Geograph Hans Holzinger, die Kulturwissenschaftlerin Katharina Kiening und der Politikwissenschaftler Stefan Wally.[5]

Leitbild

Die JBZ versteht sich als „Informationszentrale für alle die Zukunft betreffenden Fragen und Probleme werden. Ziel ist die Sammlung und Vermittlung von zukunftsrelevanten Informationen an die breite Öffentlichkeit, die Förderung interdisziplinären und zukunftsoffenen Denkens und die Schaffung von Möglichkeiten zur Begegnung“.[6]

Programmbereiche

Die zur Stiftung gehörende Referenzbibliothek umfasst 16.000 Medien (Stand 2020).[7] Vierteljährlich wird das Buchmagazin pro zukunft herausgegeben. Monatlich findet eine Diskussionsveranstaltung, die JBZ-Montagsrunde, statt. Bei JBZ-Zukunftsbuch stellen Autoren neueste Publikationen vor und seit 2012 werden JBZ-Arbeitspapiere publiziert. Regelmäßig werden auch Zukunftswerkstätten organisiert.[8] In Kooperation mit der Stadt Salzburg wird einmal pro Jahr das Robert-Jungk-Stipendium für Zukunftsforschung vergeben.[9]

Buchmagazin

Das Buchmagazin pro zukunft wurde 1987 von Robert Jungk gegründet. Im vierteljährlichen Rhythmus stellt das Magazin über 30 Neuveröffentlichungen aus dem Sachbuchbereich vor. Alle Rezensionen seit 1987 finden sich in der digitalen Datenbank pro zukunft. Beiträge aus aktuellen Ausgaben werden einige Wochen nach Erscheinungsdatum eingespeist und der Öffentlichkeit kostenfrei zur Verfügung gestellt.[10]

JBZ-Montagsrunde

2010 gründete Stefan Wally das Format der JBZ-Montagsrunde. Einmal im Monat können in diesem Rahmen Interessierte kostenfrei an Diskussionen zu wechselnden Themen teilnehmen. Der zweistündige Ablauf ist stets gleich: Eine eingeladene Person hält einen Impulsvortrag und bietet damit den Ausgangspunkt für die anschließende Diskussion. Themen und Vortragsgästen waren bisher unter anderem:

JBZ-Zukunftsbuch

Die Veranstaltungsreihe JBZ-Zukunftsbuch ist seit 2012 eine Plattform für Publikationen, die von der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen als besonders empfehlenswert bzw. gesprächsanregend eingestuft werden und wird von Hans Holzinger betreut. Autoren stellen regelmäßig ihre Neuveröffentlichung vor. Im Anschluss findet je eine offene Diskussions- und Fragerunde statt. Unter den eingeladenen Personen und besprochenen Büchern waren beispielsweise:

JBZ-Arbeitspapiere

Die JBZ-Arbeitspapiere werden seit 2010 von der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen herausgegeben. Wissenschaftliche Themen werden darin in regelmäßigen Abständen aufgearbeitet und sollen zu gesellschaftlichen Diskussionen anregen. Abwechselnd schreiben renommierte Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachgebieten, auch junge Forscher werden bewusst integriert und gefördert.[11] Fast alle Publikationen können kostenlos heruntergeladen werden. Eine Auswahl der JBZ-Arbeitspapiere findet sich hier:[12]

  • Christian Schwendinger: Zukunftswerkstätten. Geschichte, Entwicklung, Wirkung[13]
  • Ernestine Depner-Berger, Stefan Wally: Wer sich von der politischen Teilhabe verabschiedet[14]
  • Helga Embacher: Aber zuerst bin ich Weltbürger, dann erst Jude -Robert Jungks Judentum[15]
  • Elmar Altvater: Was uns Robert Jungk bei der Suche nach Optionen für ein anderes Wirtschaften auf den Weg geben kann[16]
  • Thomas Lehner: Welche Faktoren entscheiden über die Chancen von Kindern. Bildungswege in Österreich[17]

Einzelnachweise

  1. Vgl. z. B. Robert Jungk: Internationale Bibliothek für Zukunftsfragen: Damit Zukunftsforschung nicht ein Privileg der Mächtigen bleibt. In: K. Burmeister, W. Canzler, R. Kreibich (1991): Netzwerke, Vernetzungen und Zukunftsgestaltung. Weinheim und Basel. S. 73ff.
  2. Karlheinz Steinmüller, Rolf Kreibich, Christoph Zöpel: Zukunftsforschung in Europa. Nomos, 2000. S. 69f.
  3. Mitglieder - Dachverband Salzburger Kulturstätten. Abgerufen am 12. Januar 2018.
  4. BMLFUW, VKI: Bildungseinrichtungen - Das Österreichische Umweltzeichen. Abgerufen am 11. Dezember 2017.
  5. Team | Die Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen (JBZ). Abgerufen am 24. September 2018 (deutsch).
  6. Die JBZ | Die Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen (JBZ). Abgerufen am 21. August 2020.
  7. JBZ Bibliothek | Die Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen (JBZ). Abgerufen am 21. August 2020.
  8. JBZ-ZUKUNFTSWERKSTATT. In: Die Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen (JBZ). 4. August 2016 (jungk-bibliothek.org [abgerufen am 11. Dezember 2017]).
  9. Verena Braschel: Robert-Jungk-Stipendium für Zukunftsforschung - Kulturportal der Stadt Salzburg. Abgerufen am 11. Dezember 2017.
  10. Über uns. Abgerufen am 21. August 2020 (amerikanisches Englisch).
  11. Was sind JBZ-Arbeitspapiere? In: Die Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen (JBZ). 27. Juli 2016 (jungk-bibliothek.org [abgerufen am 14. November 2017]).
  12. JBZ Arbeitspapiere | Die Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen (JBZ). Abgerufen am 14. November 2017 (deutsch).
  13. Zukunftswerkstätten. Geschichte, Entwicklung, Wirkung
  14. Wer sich von der politischen Teilhabe verabschiedet
  15. Aber zuerst bin ich Weltbürger, dann erst Jude -Robert Jungks Judentum
  16. Was uns Robert Jungk bei der Suche nach Optionen für ein anderes Wirtschaften auf den Weg geben kann
  17. Welche Faktoren entscheiden über die Chancen von Kindern. Bildungswege in Österreich

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