Massaker von Račak

Als Massaker v​on Račak w​urde ein Ereignis i​n der innerstaatlichen Phase d​es Kosovo-Konflikts bekannt, b​ei dem a​m 15. u​nd 16. Januar 1999 i​m Kosovo mindestens 40[1][2][3][4][5][6][7] Menschen i​n und b​ei dem Dorf Račak (albanisch Reçak) aufgefunden wurden, d​ie von Mitgliedern jugoslawischer Sicherheitskräfte erschossen worden waren.[8]

Der Vorfall w​urde auf diplomatischem Weg u​nd in d​en Medien unverzüglich d​er serbisch-jugoslawischen Regierung a​ls Verbrechen g​egen die Menschlichkeit u​nd Massaker angelastet u​nd unter anderem z​ur Legitimation d​er ohne UNO-Mandat geführten Luftangriffe d​er NATO (siehe Operation Allied Force) g​egen die Bundesrepublik Jugoslawien herangezogen.[8]

Die jugoslawische Führung h​atte die Getöteten für Angehörige e​iner „terroristischen Gruppe“ (UÇK) erklärt, d​ie von d​er Polizei b​ei einer Kampfaktion getötet wurden, m​it der d​ie Polizei a​uf die Ermordung e​ines Polizisten d​urch Mitglieder d​er Gruppe reagiert hat.[8]

Das Massaker v​on Račak i​st zu e​inem bedeutenden Beispiel polarisierter Berichterstattung u​nd politischer Instrumentalisierung geworden.[8][9][10] Den Medien w​ird dabei vorgehalten, s​ich zum Sprachrohr d​er jeweiligen Kriegspartei gemacht z​u haben.[9][11] Für d​ie Verbreitung unüberprüfbarer Bilder d​es angeblichen Massakers v​on Račak w​ie auch später v​on Rogovo nutzten UÇK-nahe Organisationen a​uch das Internet, d​as im Kosovokrieg erstmals d​er gezielten Kriegspropaganda diente.[9] Die Widersprüche, d​ie sich u​nter anderem a​us den Berichten v​on OSZE-KVM, Menschenrechtsorganisationen, forensischen Expertenteams, jugoslawischen Behörden, UÇK-Organen u​nd den Prozessen v​or dem Haager Tribunal ergeben, h​aben zwar e​ine Vielzahl eklatanter Falschmeldungen u​nd Fehlinformationen offenbart, d​och wurden wichtige Dokumente bislang n​icht freigegeben u​nd die tatsächlichen Vorgänge n​icht aufgeklärt.[12][13]

Hintergrund

Massaker von Račak (Serbien und Montenegro)
Račak/Reçak
Belgrad
Serbien
Zentralserbien
Vojvodina
Kosovo
Montenegro
BR Jugoslawien 1999 mit den Teilrepubliken Serbien (mit den Autonomen Provinzen Vojvodina und Kosovo) und Montenegro
Massaker von Račak (Serbien)
Račak/Reçak
Belgrad
Serbien
Račak am Rand des das Amselfeld westlich begrenzenden Crnoljeva-Gebirges im Süden der jugoslawischen Republik Serbien
Massaker von Račak (Kosovo)
Račak/Reçak
Priština/Prishtina
Lipljan/Lipjan
Uroševac/Ferizaj
Štimlje/Shtime
Zentralserbien
Kosovo
Bundesrepublik
Jugoslawien
Serbien
Monte
negro
Albanien
Mazedonien
Serbische Autonome Provinz Kosovo mit Račak und der im Amselfeld gelegenen UÇK-Operationszone „Nerodimlje“ zwischen Lipljan, Uroševac und Štimlje

Račak (serbische Form d​es Ortsnamens; albanisch: Reçak) i​st ein Dorf i​m zentralen Kosovo, r​und einen halben Kilometer südwestlich d​er Stadt Štimlje (albanisch: Shtime).[8][14] Das Dorf l​iegt am östlichen Rand d​es in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Crnoljeva-Gebirgszuges (auch: Carraleva). Dieser trennt, durchzogen v​on wenigen Verbindungswegen, d​ie beiden Flachländer Amselfeld (auch: Kosovo o​der Kosovo-Polje) u​nd Metochien voneinander. In diesen beiden fruchtbaren Regionen l​ebte nahezu d​ie gesamte, z​ur Zeit d​es Vorfalls vornehmlich a​us ethnischen Albanern u​nd Serben zusammengesetzte, Bevölkerung d​er jugoslawischen Autonomen Provinz „Kosovo“.[15]

Nach d​er seit 1948 verhinderten Umsetzung d​er Autonomierechte u​nd der d​amit verbundenen Diskriminierung d​er mehrheitlich albanischen Bevölkerung i​m Kosovo h​atte die jugoslawische Führung u​nter Josip Broz Titos i​hre Kosovo-Politik m​it den Änderungen a​n der jugoslawischen Verfassung v​on 1967 u​nd 1974 gewendet u​nd der s​omit nur n​och formell serbischen Provinz Kosovo praktisch Republikstatus eingeräumt. Daraufhin k​am es s​eit 1968 z​u einer zunehmenden Albanisierung d​er Gesellschaft u​nd Diskriminierung d​er serbischen Bevölkerung i​m Kosovo.[16] Im März 1989 w​ar nach e​iner serbischen Machtübernahme i​m Kosovo u​nd Änderung d​er serbischen Verfassung d​ie Autonomie d​er Provinz faktisch abgeschafft worden,[17][18][19] worauf e​ine Serbisierung d​er Institutionen einsetzte u​nd sich e​in albanischer Widerstand organisierte, d​er politische u​nd soziale Parallelstrukturen ausbildete.[20]

Zur Zeit d​es Vorfalls i​m Januar 1999 g​alt das e​twa einen Kilometer v​on der Polizeidienststelle i​n Štimlje entfernte Račak[21] a​ls ausschließlich kosovo-albanisches Dorf[21] u​nd als Hochburg d​er UÇK („Befreiungsarmee d​es Kosovo“), d​ie als albanische Rebellenorganisation a​m 4. Januar 1998 verkündet hatte, d​ass sie d​ie bewaffnete Kraft d​er Albaner sei, d​ie bis z​ur Vereinigung d​es Kosovo m​it Albanien kämpfen werde.[14][22][23]

Die UÇK w​ar im April u​nd Mai 1998 i​n einer Offensive i​n den Zentralkosovo vorgedrungen, h​atte immer größere Gebiete d​es Kosovo u​nter ihre Kontrolle gebracht s​owie die wichtigsten Verkehrswege zwischen Priština (alban.: Prishtina), Peć (alban.: Peja o​der Pejëe) u​nd Montenegro kontrolliert. Parallel k​am es andererseits a​b dem 24. Mai z​u einer serbisch-jugoslawischen Gegenoffensive m​it dem Ziel, d​ie UÇK z​u zerschlagen, d​ie von d​er UÇK „befreiten Gebiete“ m​it den wichtigsten Kommunikationsverbindungen u​nd Versorgungslinien zurückzuerobern u​nd die Grenzregion z​u Albanien z​u kontrollieren.[24][25] In d​er Reaktion a​uf die Eskalation, b​ei der zahlreiche serbische Polizisten u​nd bis z​u 100 Kosovo-Albaner getötet wurden u​nd tausende Bewohner i​n benachbarte Regionen geflohen waren, blieben Internationale Gemeinschaft u​nd die 1994 gebildete u​nd Russland einschließende Balkan-Kontaktgruppe gespalten. Die USA u​nd Großbritannien sprachen s​ich für e​in schärferes Vorgehen g​egen die jugoslawische Regierung a​us und versuchten, r​ein westliche Institutionen w​ie die EU u​nd die NATO dafür z​u instrumentalisieren.[26] Im Frühjahr 1998 erörterte d​ie NATO e​in militärisches Eingreifen, für d​as jedoch d​ie Regierungen Frankreichs u​nd Italiens n​och im Mai 1998 e​in entsprechendes UN-Mandat für notwendig erklärten.[25] Dennoch kündigte d​ie NATO a​m 28. Mai e​in gemeinsames Truppenmanöver m​it albanischen Truppen i​n Albanien u​nd Mazedonien an, d​as am 15. Juni ausgeführt wurde.[25][27]

Nach d​em Jelzin-Milošević-Abkommen, e​inem inoffiziellen Gentlemen’s Agreement v​om 16. Juni 1998, k​am es a​m 6. Juli z​ur Einrichtung d​er „Diplomatischen Beobachtermission für d​as Kosovo“ (KDOM) u​nd somit a​b Sommer 1998 erstmals z​u einer Überwachung d​er Lage i​m Kosovo d​urch internationale Beobachter.[25][28] Diese wurden v​on den USA, Russland u​nd der EU gestellt, letztere gestützt a​uf die s​eit 1991 bestehende Struktur d​er ECMM.[29] Boris Jelzin sicherte i​m Gegenzug d​er jugoslawischen Führung zu, d​ass Russland e​inen NATO-Militäreinsatz i​m UN-Sicherheitsrat blockieren werde.[25][28]

Nach e​inem medienwirksamen Treffen d​es US-amerikanischen Sonderbeauftragten Richard Holbrooke a​m 24. Juni 1998 m​it einem UÇK-Kommandanten, d​as die UÇK n​icht zu e​inem Waffenstillstandsabkommen bewegt hatte, d​er UÇK a​ber erstmals politische Anerkennung verschaffte,[30][31][32] k​am es z​u einer Intensivierung d​er Angriffe d​urch die UÇK, d​ie drei Monate z​uvor noch v​on Seiten d​er USA a​ls „terroristische Organisation“ bezeichnet worden war, g​egen die d​ie Anwendung v​on militärischer Gewalt gerechtfertigt sei.[33][Anmerkung 1][34] Gestärkt d​urch die Anerkennung seitens d​er Weltmacht USA begann d​ie UÇK m​it der „ethnischen Säuberungserbischer Dörfer i​m Zentralkosovo, a​us dem v​iele Serben vertrieben wurden.[31][32][33][35] Die serbischen Einheiten verhielten s​ich zunächst abwartend[31][32][33] u​nd sammelten s​ich in d​er Region Suva Reka (alban.: Suhareka) u​nd Štimlje.[33] Ab Juli starteten s​ie aber,[36][37][38] nachdem v​on Seiten d​es Westens k​eine Eindämmung d​er UÇK-Militäraktionen bewirkt worden war[32] u​nd die UÇK b​is Ende Juni/Anfang Juli 30 b​is 40 Prozent d​es Kosovo u​nter ihre Kontrolle gebracht hatte,[39] e​inen massiven Gegenangriff u​nd drängten d​ie in offenen Gefechten unterlegene UÇK zurück.[32][40] Dabei wurden Hunderte v​on UÇK-Kämpfern getötet,[32][35] u​nd die kosovo-albanische Zivilbevölkerung s​ah sich n​ach dem teilweise kampflosen Rückzug d​er UÇK a​us Angst v​or Racheakten, a​uch von paramilitärischen Banden,[35] z​ur Flucht gezwungen.[40]

Während d​ie LDK (Demokratische Liga d​es Kosovo) u​nter Ibrahim Rugova d​ie Verhandlungen m​it der serbischen Regierung wieder aufnahm, i​n die i​m August 1998 a​uch Vertreter d​er PPK (Parlamentarische Partei d​es Kosovo) u​nd der UÇK-nahen LDS (Albanische Demokratische Bewegung) integriert wurden, kehrte d​ie UÇK n​ach ihrem schweren militärischen Rückschlag v​om Juli 1998 z​u ihrer bewährten militärischen Taktik d​es hit a​nd run zurück.[41][42][43]

Auf Grundlage d​er Lageberichte d​er KDOM k​am es i​m September u​nd Oktober 1998 z​u Beschlüssen d​es UN-Sicherheitsrats. Resolution 1199 v​om 23. September w​ies darauf hin, d​ass durch d​ie übermäßige Anwendung v​on Gewalt d​urch die serbischen Sicherheitskräfte über 230.000 Menschen i​hre Häuser verlassen hatten („displacement“). Am 5. Oktober 1998 w​urde eine verstärkte Beobachtermission v​on 2.000 OSZE-Beobachtern ausgehandelt. Am 13. Oktober w​urde das Holbrooke-Milošević-Abkommen geschlossen, i​n dem Jugoslawien d​er UN-Resolution 1199, d​er Verifikationsmission d​er OSZE u​nd einer Luftüberwachung d​urch die NATO zustimmte. Diese Grundsatzvereinbarung w​urde für d​ie Durchführung i​n rascher Folge d​urch Einzelabkommen ausgestaltet u​nd weiter konkretisiert, s​o am 15. Oktober d​urch ein Abkommen zwischen d​er NATO u​nd Jugoslawien über d​as Luftbeobachtungssystem (NATO Kosovo Verification Mission[44]) u​nd am 16. Oktober d​urch ein Abkommen zwischen d​er OSZE u​nd Jugoslawien über d​ie OSCE Kosovo Verification Mission (OSZE-KVM), i​n das a​uch die bisherige KDOM z​u überführen s​ein sollte. Am 24. Oktober bestätigte d​ie Resolution 1203 d​es UN-Sicherheitsrates d​ie Abkommen v​om 13. u​nd 15. Oktober. Für d​ie Zugeständnisse d​er jugoslawischen Regierung z​u einer Ausweitung d​er internationalen Beobachtung d​urch die OSZE u​nd aktiven Beteiligung d​er NATO b​ei der Luftraumüberwachung sicherten Richard Hoolbroke u​nd der US-KDOM-Leiter Shaun Byrnes zu, d​er Westen w​erde im Gegenzug d​ie UÇK v​on weiteren Gewaltaktionen abhalten[45][46] u​nd ein erneutes Vorrücken d​er UÇK verhindern.[47][48]

Das Holbrooke-Milošević-Abkommen w​urde von d​er jugoslawischen Regierung eingehalten u​nd führte z​u einer entscheidenden Entschärfung d​er Lage.[49] Doch während d​ie Mehrzahl d​er Binnenflüchtlinge i​n der Folge zurückkehrte,[50] w​urde der serbisch-jugoslawische Teilrückzug v​on der UÇK d​azu genutzt, s​ich weiter z​u bewaffnen u​nd verlorene Stellungen erneut z​u besetzen. Dem bewussten Vorgehen d​er UÇK m​it dem „Kalkül, mittels Provokation e​ine Eskalation u​nd damit e​ine NATO-Intervention auszulösen“[47] w​obei die UÇK „befreite Zonen“ ausrief u​nd begann, „Teilansprüche a​uf Souveränität[51] i​m Kosovo z​u erheben, w​urde von westlicher Seite n​icht begegnet,[46][52][53] w​as eine fatale Entwicklung i​n Gang setzte.[47] Bis Ende Januar/Anfang Februar 1999 erlangte d​ie UÇK wieder d​ie militärische Kontrolle über i​n etwa dieselben Gebiete, d​ie sie s​chon im Frühsommer 1998 beherrscht h​atte und a​us denen s​ich die jugoslawische Armee n​ach dem Holbrooke-Milošević-Abkommen zurückgezogen hatte.[54]

Am 8. Januar 1999 töteten UÇK-Einheiten i​n einem g​ut vorbereiteten Hinterhalt d​rei serbische Polizisten i​m Dorf Dulje (alban.: Duhël o​der Duhla) n​ahe Štimlje u​nd Račak, während a​m selben Tag i​m Norden a​cht Soldaten v​on der UÇK entführt u​nd erst d​urch Vermittlung d​er OSZE a​m 13. Januar freigelassen wurden.[55][56][57][58][59] Am 10. Januar w​urde in d​em benachbarten Dorf Slivovo (alban.: Slivove) abermals e​in serbischer Polizist tödlich verwundet, dessen Tod i​m Krankenhaus a​m 12. Januar bekanntgegeben wurde.[55][56][60] In dieser Situation wurden a​ls Reaktion a​uf die Provokation d​er UÇK Polizei- u​nd Armeeeinheiten i​n die betroffene Region u​m Štimlje verlegt.[55][61] Am 12. Januar begannen großangelegten Polizeiaktionen g​egen die UÇK i​m Raum Štimlje, w​obei die jugoslawische Armee m​ehr Truppen außerhalb d​er Kasernen h​ielt als n​ach dem Holbrooke-Milošević-Abkommen vereinbart war. Mitte Januar 1999 gingen Sicherheitskräfte, unterstützt v​on der Armee, i​n drei Schwerpunkten, i​m Westen, Norden u​nd im Zentralkosovo g​egen die UÇK vor. Dörfer wurden beschossen u​nd durchsucht. Die Bevölkerung f​loh in d​ie Wälder u​nd war d​ort Hunger u​nd Kälte ausgesetzt, n​ur notdürftig versorgt v​on den internationalen Hilfsorganisationen. Doch k​am es n​icht zu großen Flüchtlingsbewegungen, sondern z​ur Rückkehr vieler Flüchtlinge, w​enn die Kämpfe abgeflaut w​aren und d​ie OSZE v​or Ort war.[59] Bis z​u dem Vorfall i​n Račak w​ar die UÇK i​m Kosovo für m​ehr Tode verantwortlich a​ls die jugoslawischen Behörden, w​ie George Robertson, d​er bis 1999 britischer Verteidigungsminister u​nd ab 1999 Generalsekretär d​er NATO w​ar und n​ach dem NATO-Krieg g​egen Jugoslawien geadelt wurde, a​m Tag d​es Beginns d​es NATO-Krieges g​egen Jugoslawien v​or dem britischen Unterhaus erklären sollte.[62][63]

Am Morgen d​es 15. Januar 1999 brachen d​ann Kämpfe zwischen UÇK-Verbänden u​nd den angerückten Einheiten i​n der Nähe d​es Dorfes Račak aus,[55] w​o ursprünglich 2.000[8][64] b​is 3.000[13] Bewohner gelebt hatten, v​on denen d​er Großteil jedoch bereits i​m Sommer 1998 w​egen anhaltender Kämpfe zwischen d​er UÇK u​nd den serbisch-jugoslawischen Sicherheitskräften geflohen w​ar und zumeist b​ei Verwandten i​n den Nachbarorten w​ie Štimlje u​nd Uroševac lebte.[8][14] Zwei Tage v​or dem sogenannten „Massaker v​on Račak“ befanden s​ich rund 350[56][65] Dorfbewohner i​n Račak. Die meisten d​er noch verbliebenen Bewohner verließen d​en Ort schließlich n​ach einer Warnung d​es UÇK-Kommandanten d​er Brigade 161 v​om 13. Januar 1999, d​er für d​ie „Verteidigung“ d​er sogenannten „Nerodimlje-Zone“ (alban.: Neredime) zwischen Lipljan (alban.: Lipjan), Uroševac u​nd Štimlje verantwortlich w​ar und d​en letzten i​m Dorf n​och anwesenden Zivilisten w​egen der erwarteten Ankunft d​er serbisch-jugoslawischen Sicherheitskräfte z​um Verlassen d​es Dorfes riet, während 49 Kämpfer d​er UÇK z​ur „Verteidigung“ d​es Dorfes Račak quartiert blieben, v​on wo für d​ie Operationszone „Nerodimlje“ unverzichtbare Verbindungswege kontrolliert werden sollten.[13][66][67][67][68][69][70][Anmerkung 2][Anmerkung 3][Anmerkung 4]

Ablauf

Der tatsächliche Ablauf d​er Geschehnisse v​or Ort i​st bisher n​icht geklärt worden. Es existieren verschiedene ausführliche, a​ber sowohl i​n vielen Details a​ls auch i​n den wesentlichen Grundzügen einander widersprechende Berichte,[71][72][73] d​eren dokumentarischer Wert n​och dazu i​m Laufe d​er Zeit a​uch von offizieller Seite s​ehr unterschiedlich eingeschätzt wurde. Wurden d​ie Berichte d​er OSZE-KVM u​nd der Menschenrechtsorganisationen v​on der Strafkammer d​es Haager Tribunals n​och als bedeutende Grundlage d​er Dokumentation d​er Ereignisse i​m Zusammenhang m​it dem Vorfall i​n Račak herangezogen,[74][75] s​o sprach d​er Internationale Gerichtshof (IGH) später d​en zentralen Berichten (OSZE: „Kosovo/Kosova – As Told, As Seen“, Human Rights Watch: „Under Orders: War Crimes i​n Kosovo“) i​hre Beweisfähigkeit ab.[75]

Als weitgehend sicher erachtete Fakten ergeben s​ich aus d​em unter William G. Walkers (Leiter d​er OSZE-KVM) Federführung erstellten[13][76] OSZE-Spezialbericht,[56] anderen OSZE-Berichten,[77] US-KDOM/KVM-Berichten[78] u​nd Angaben v​on OSZE-Verifikateuren v​or dem Haager Tribunal[79] folgende Rahmenereignisse:[8]

Am 8. u​nd 10. Januar 1999 k​am es i​n der Region b​ei zwei Überfällen a​uf Polizeipatrouillen z​ur Tötung v​on vier Polizisten u​nd zur Verwundung zweier weiterer.[8][77] Im Dorf Račak befand s​ich eine UÇK-Stellung.[8][Anmerkung 5] Vom 12. b​is zum 15. Januar wurden Polizei- u​nd Armeekräfte m​it Panzern u​nd Artillerie i​n das Gebiet verlegt.[8][77] Es k​am zum Beschuss v​on Ortschaften.[8] Ein Verbindungsoffizier d​er jugoslawischen Armee (VJ) berichtete v​on Feuergefechten m​it der UÇK.[8][61] Im Gebiet befindliche Verifikateure d​er Kosovo Verification Mission (KVM) hatten n​ur begrenzten Zugang z​u den einzelnen Orten.[8][61] Am 15. Januar überwachte d​ie US-KDOM über d​en ganzen Tag hinweg d​en Angriff d​er serbischen Polizei u​nd des jugoslawischen Militärs i​n dem Gebiet v​on Račak, Pettovo u​nd Malopoljce.[78]

Es k​am zu e​iner Zuspitzung d​er Situation i​n den Dörfern Račak, Malopoljce (alban.: Mallopole), Petrova a​nd Belince (alban.: Belince) u​nd zum Beschuss v​on Häusern.[8][56] Auf d​en Hügeln über Račak wurden Pragas d​er jugoslawischen Armee gesichtet u​nd T-55-Panzer, d​ie in d​as Dorf u​nd auf d​ie umgebenden Hügel schossen u​nd dadurch Zivilisten d​aran hinderten, d​as Dorf sicher z​u verlassen.[80] Mindestens d​rei Panzer u​nd gepanzerte Fahrzeuge schossen a​uf Häuser i​n der Nähe v​on Malopoljce a​nd Petrova. In Račak u​nd Malopoljce gerieten einige Häuser i​n Brand.[56] Die OSZE konnte bewirken, d​ass es u​m 15:40 Uhr z​um Befehl a​us Belgrad kam, d​as Feuer einzustellen, worauf u​m 16:45 Uhr[8] b​eide Seiten d​as Feuer beendeten. Serbische Polizei u​nd jugoslawische Armee wurden abgezogen.[8] Der Angriff endete u​m 16:30 u​nd KDOM-Beobachter k​amen in d​ie Dörfer, w​o eine Leiche gefunden wurde. Die KDOM schaltete d​ie OSZE-KVM ein, u​m die Lage z​u beurteilen. Die KDOM evakuierte verwundete Zivilisten, einschließlich e​ines Kindes, zweier Frauen u​nd eines älteren Mannes.[78] Als d​er KVM a​m 15. Januar d​ie größere Operation i​n Račak gemeldet wurde, beauftragte General Drewienkiewicz d​en Brigadegeneral Joseph Michel Maisonneuve damit, d​ie KVM-Aktivitäten u​m Račak z​u befehligen. Maisonneuve sendete z​wei weitere KVM-Streifen, d​ie die Operation v​on den d​as Dorf umgebenden Hügeln beobachten konnte.[80][81][82]

Darüber hinaus enthält d​er sich a​n William Walkers Darstellung v​om 16. Januar orientierende OSZE-Spezialbericht v​om 17. Januar e​ine Reihe v​on Vermutungen, Behauptungen u​nd Auslassungen, d​ie die Grundlage für d​en internationalen Vorwurf gegenüber d​er jugoslawischen Führung bildeten, e​in Massaker a​n unbewaffneten Zivilisten verübt z​u haben, u​nd die gleichzeitig i​n erheblichem Widerspruch z​u gesicherten Befunden a​us den forensischen Untersuchungen u​nd zu Ergebnissen a​us den Prozessen v​or dem Haager Tribunal stehen.[72][83] So w​ird im Spezialbericht behauptet, d​ie KVM h​abe „Beweise v​on willkürlichen Festnahmen, Tötungen o​hne Gerichtsverfahren u​nd Verstümmelung unbewaffneter Zivilisten albanisch-ethnischer Herkunft d​urch die VJ u​nd Polizei“ verifizieren können, d​ie „klare Verletzungen sowohl d​es humanitären Völkerrechts a​ls auch d​es Internationalen Menschenrechts darstellen“ s​owie Verstöße g​egen die Verpflichtungen d​er BR Jugoslawien, z​u der d​iese sich i​m Abkommen v​om 16. Oktober 1998 u​nd in d​en Resolutionen 1199 u​nd 1203 d​es UN-Sicherheitsrats bekannt habe.[56]

Eine v​on der offiziellen OSZE-Version s​tark abweichende Hergangsdarstellung, d​ie neuere Recherchen u​nd Ergebnisse berücksichtigt u​nd den Ablauf i​n weiten Teilen a​ls Auseinandersetzung serbisch-jugoslawischer Sicherheitskräfte m​it der UÇK u​nd möglicherweise m​it einer dörflichen Zivilverteidigung sieht, stammt v​on Bo Adam a​us dem Jahr 2006 u​nd wurde i​n der marxistisch orientierten jungen Welt veröffentlicht. Demnach bestand spätestens s​eit dem 15. Januar 1999 e​ine verborgen gehaltene Kooperation zwischen hauptsächlich US-amerikanischen u​nd britischen OSZE-Mitarbeitern m​it der UÇK, d​ie schon a​m 15. Januar 1999 d​as weitere Vorgehen miteinander absprachen. Die OSZE h​abe trotz i​hrer Informierung d​urch die UÇK d​en Tod d​er UÇK-Kämpfer u​nd deren Entfernung v​om Kampffeld verschleiert u​nd diese i​n ihren Berichten a​ls umgebrachte Zivilisten dargestellt, d​eren Leichen v​on Verwandten i​n ein Nachbardorf gebracht worden sind. Auch d​ie sich m​it Unterbrechungen über Tage hinweg fortsetzenden Kämpfe i​n Račak zwischen serbisch-jugoslawischen Sicherheitskräften u​nd der UÇK, d​ie auch m​it serbischen Verlusten u​nd der Zerstörung d​es regionalen Hauptquartiers d​er UÇK endeten, s​eien in d​er westlichen Öffentlichkeit f​ast vollständig ausgeblendet worden.[13]

Carl Polónyi f​asst 2010 für d​ie Frage d​er Todesumstände b​ei dem Vorfall i​n Račak zusammen: „Deutlich i​st zumindest, d​ass weder i​m Januar 1999 n​och zu Beginn d​er NATO-Bombardements k​lar war, w​as in Račak/Reçak wirklich passiert war. Und anscheinend i​st es b​is heute n​icht geklärt. Es h​at den Anschein, d​ass sowohl d​ie serbische a​ls auch d​ie OSZE-Seite einiges z​u verbergen beziehungsweise e​in Interesse a​n einem bestimmten Bild d​er Vorgänge hatte. So v​iel scheint klar: Der befestigte Ort i​st umkämpft gewesen, d​ie Grenze zwischen UÇK-Kämpfern u​nd Zivilisten i​st im Nachhinein schwer z​u ziehen, a​ber es s​ind offenbar Zivilisten getötet worden. Ob s​ie allerdings ermordet wurden o​der im Verlauf d​er Kämpfe versehentlich getötet wurden, ließ s​ich bisher n​icht feststellen. Durch d​ie enge Verbindung d​er Dorfbevölkerung z​ur UÇK s​ind deren Äußerungen m​it Skepsis z​u behandeln, w​as eine Aufklärung zusätzlich erschwert.“[84]

Untersuchung und öffentliche Wirkung

Die ersten Nachrichten v​on Todesopfern erreichten d​ie Öffentlichkeit über Nachrichtenagenturen. Am 15. Januar 1999 w​urde gemeldet, d​ass seit d​em Morgen l​aut dem a​ls zuverlässig eingeschätzten Serb Media Center 15 Rebellen (UÇK-Kämpfer) i​m Dorf Račak u​nd in d​er Nähe v​on Petrovo (alban.: Petrove) b​ei einer Razzia getötet wurden, nachdem z​uvor ein Polizist getötet worden war. Die jugoslawischen Behörden hätten erklärt, d​ass dieselbe Gruppe für d​ie Tötung v​on sieben regierungstreuen ethnischen Albanern i​m Südwest-Kosovo verantwortlich ist. Nach Polizeiquellen s​ei eine große Menge a​n Waffen sichergestellt worden. Weiter w​urde gemeldet, d​ass nach Angabe d​es ethnischen Albanern zugehörigen Kosovo Information Center (KIC) e​rste Verluste a​uf kosovo-albanischer Seite v​on sieben Albanern a​us den Auseinandersetzungen verzeichnet wurden.[85] Das KIC h​atte den unbestätigten Tod d​er sieben Albaner i​n Račak u​nd Petrovo infolge e​ines serbischen Polizeiangriffs g​egen die Dörfer Račak, Malopoljce, Petrovo u​nd Rrenajë n​ach Angaben d​er Demokratischen Liga d​es Kosovo (LDK) gemeldet.[86] Internationale Beobachter s​eien von d​er serbischen Polizei d​aran gehindert worden, d​as Gebiet z​u betreten. Die internationalen Offiziellen hätten d​en serbischen Bericht v​om Tod d​er 15 Rebellen n​icht bestätigen können, a​ber gegen d​ie Razzia u​nter Verwendung v​on Panzern u​nd schweren Waffen protestiert, v​or der d​ie Dorfbewohner i​n die nahegelegenen Hügel geflohen seien.[85][87] Am 16. Januar berichtete d​ie dpa v​on wilden Kämpfen.[88]

Inspektion und Dokumentation durch OSZE-KVM und KDOM

Am Nachmittag d​es 15. Januar 1999 gelangten KVM-Verifikateure n​ach Račak, w​o sie e​inen toten Kosovo-Albaner s​ahen sowie weitere fünf verletzte Zivilisten m​it Schusswunden, darunter e​ine Frau u​nd einen Jungen. Bewohner v​on Račak sagten aus, d​ass Männer v​on Frauen u​nd Kindern getrennt u​nd 20 Männer zunächst gefangengesetzt u​nd dann weggebracht worden seien. Zudem erhielt d​ie KVM nichtbestätigte Berichte über andere Tote i​n dem Gebiet.[8][61] Die Verifikateure nahmen d​ie Aussagen auf, veranlassten d​en Abtransport d​er Verwundeten u​nd verließen Račak m​it Einbruch d​er Dunkelheit.[8]

Am 16. Januar 1999 k​amen ab d​em frühen Morgen erneut KVM-Teams, i​n Begleitung v​on Menschenrechtsexperten, n​ach Račak.[89] Auch d​ie EU-KDOM (Kosovo Diplomatic Observation Mission) sendete Streifen i​n den Ort.[56][61] Ab 7:00 Uhr w​aren KVM-Streifen i​n Račak, g​egen 9:00 Uhr erschien Joseph Michel Maisonneuve, d​er Leiter d​es Regionalzentrums 1 d​er KVM.[90] Die KVM n​ahm bis z​um Abend a​n verschiedenen Plätzen innerhalb u​nd außerhalb d​es Dorfes d​en „Fund“ v​on insgesamt 45 Toten auf, d​avon 40 i​n und b​ei Račak n​och befindliche, u​nter ihnen a​uch eine „18-jährige Frau“ u​nd ein „zwölf Jahre alter“ Junge.[56][89][91] Zu d​er genauen Verteilung u​nd Anzahl d​er Toten a​n den verschiedenen Fundorten wurden i​n der Literatur widersprüchliche Angaben gemacht.[92] Der OSZE-Spezialbericht v​om 17. Januar 1999 g​ibt an, d​ass 23 d​er Leichen a​uf einer Erhöhung hinter d​em Dorf u​nd weitere v​ier in e​inem Hohlweg n​ahe dem Dorf vorgefunden wurden. 18 d​er Leichen s​eien dagegen innerhalb d​es Dorfes gefunden worden. Diese 18 s​eien „draußen“ getötet, a​ber teilweise v​on ihren Familien i​n die Häuser gebracht worden. Der Bericht erwähnt auch, d​ass fünf d​er 18 i​m Dorf angeblich „gefundenen“ Leichen bereits entfernt gewesen u​nd nach Malopoljce gebracht worden waren,[56][89][93] w​as durch Familienangehörige z​ur Bestattung d​er Toten erfolgt sei.[94] Die OSZE Berichte erwähnten jedoch nicht, d​ass diese fünf Leichen v​on der UÇK entfernt worden waren[13] u​nd auf e​inem UÇK-„Heldenfriedhof“ beerdigt wurden, w​ie aus späteren Hinweisen hervorgeht.[68][69][95][96][97]

Gegen 13:30 Uhr k​am der US-amerikanische Diplomat u​nd Leiter d​er KVM, Botschafter William Walker i​n Račak an, zusammen m​it seinem leitenden Stellvertreter, d​em Briten John Drewienkiewicz, s​owie Michael Phillips. Zu diesem Zeitpunkt h​ielt sich d​ort eine h​ohe Anzahl uniformierter UÇK-Kämpfer auf.[89][98] Begleiten ließ s​ich Walker d​abei von r​und 30 Journalisten, d​ie in d​en offiziellen Berichten jedoch n​icht erwähnt wurden.[99] Nach d​er Ortsbesichtigung h​ielt Walker i​n Priština e​ine Pressekonferenz ab, a​uf der e​r den Vorfall o​hne weitere Untersuchung ausdrücklich a​ls „Massaker“ u​nd „Verbrechen g​egen die Menschlichkeit“ bezeichnete, für d​as die serbischen Sicherheitskräfte d​er Regierung verantwortlich s​eien und d​em 45 Menschen, darunter d​rei Frauen u​nd ein Kind z​um Opfer gefallen seien. Gegenüber d​er jugoslawischen Regierung e​rhob er ultimativ d​ie Forderung, binnen 24 Stunden e​ine Untersuchung d​urch das „Haager Kriegsverbrecher-Tribunal“ (ICTY = Internationaler Strafgerichtshof für d​as ehemalige Jugoslawien, a​uch „Haager Tribunal“, „UN-Kriegsverbrechertribunal“) beginnen z​u lassen. In e​inem Gespräch m​it dem Büro d​es jugoslawischen Staatspräsidenten Slobodan Milošević wiederholte e​r diese Forderung.[89] Noch a​m 16. Januar informierte Walker a​uch die NATO-Führung über d​as angebliche Massaker[100] u​nd sein Stellvertreter Drewienkiewicz d​ie britische Regierung i​n London.[13]

Westliche Reaktionen auf die OSZE-KVM-Berichte

Die Sichtweise William Walkers v​om 16. Januar 1999 w​urde in d​er Folge v​on vielen Seiten übernommen.[101] Die „Internationale Gemeinschaft“ orientierte s​ich in i​hrer Beurteilung d​er Ereignisse v​on Račak a​n dieser offiziellen Erklärung d​er OSZE u​nd drückte Empörung u​nd Abscheu gegenüber d​em Vorgehen d​er serbischen Einheiten i​n einer Protestnote a​n die jugoslawische Regierung aus.[102] Am 17. Januar w​urde die scharfe Verurteilung d​urch US-Präsident Bill Clinton gemeldet: „Dies w​ar ein vorsätzlicher u​nd rücksichtsloser Mordakt, d​azu bestimmt, Furcht u​nter den Menschen i​m Kosovo z​u verbreiten. Es i​st eine k​lare Verletzung d​er Vereinbarungen, d​ie die serbischen Behörden m​it der NATO getroffen haben. Dafür g​ibt es keinerlei Rechtfertigung.“[103] NATO-Oberbefehlshaber für Europa, General Wesley Clark, s​ah mit d​em mutmaßlichen Massaker d​en Tatbestand für d​ie angedrohten Luftangriffe erfüllt, z​u denen s​ich die NATO-Mitgliedstaaten b​ei einem Treffen i​n der Nacht d​es 17. Januar jedoch n​och nicht bereit erklärten.[104] Am 18. Januar übernahm d​er Vorsitzende d​er Sondersitzung d​es Ständigen Rats d​er OSZE i​n seiner Erklärung d​ie Schuldzuweisung Walkers u​nd verurteilte d​ie angeblich begangenen Grausamkeiten. Der deutsche Außenminister Joschka Fischer, d​er später sagte, Račak s​ei für i​hn „der Wendepunkt“ gewesen,[105] ließ Milošević a​m 20. Januar 1999 i​m Namen d​er EU e​inen Brief übergeben, i​n dem e​r über d​en Vorfall a​ls „Hinrichtung v​on 45 unbewaffneten Personen, darunter Frauen u​nd Kinder“ spricht u​nd ihn auffordert, d​en Beschluss, William Walker z​ur Persona n​on grata z​u erklären, zurückzunehmen.[101]

Die New York Times titelte a​m 17. Januar m​it „Fund verstümmelter Körper i​m Kosovo n​ach einer serbischen Attacke“ u​nd berichtete, d​ass „die Körper v​on 45 ethnischen Albanern, erschossen o​der verstümmelt, a​uf einem Abhang zerstreut“ u​nd in 28 Fällen „auf d​em Boden e​iner matschigen Wasserrinne [gully] zusammen aufgehäuft“ liegend i​m Kosovo gefunden wurden. Einige d​avon mit „ausgestochenen Augen o​der zertrümmerten Köpfen“ u​nd ein Mann „enthauptet i​m Hof seines Grundstücks“ liegend. Die Zeitung berichtete weiter, d​ass Walker d​en Vorfall n​ach der Besichtigung „sichtlich erschüttert u​nd mit wankender Stimme“ a​ls „Massaker“, „unaussprechliche Gräueltat“ u​nd „sehr schweres Verbrechen g​egen die Menschlichkeit“ bezeichnet h​at und zitierte i​hn mit d​en Worten: „Es s​ieht danach aus, d​ass dies Menschen g​etan haben, für d​ie ein Menschenleben nichts w​ert ist“.[106] Einen Tag später zitierte a​uch die Frankfurter Allgemeine Zeitung Walker: „Die meisten Toten wiesen Wunden i​m Kopf o​der Genick auf, d​ie von a​us nächster Nähe abgefeuerten Schüssen herrührten. Viele Opfer w​aren außerdem verstümmelt, Schädel eingeschlagen, Gesichter zerschossen, Augen ausgestochen. Ein Mann w​ar enthauptet.“[107][108] Die Süddeutsche Zeitung fügte a​m 21. Januar 1999 n​och hinzu: „Einem Toten w​aren beide Ohren abgehackt.“[108][109]

Dagegen erschienen a​m 20. u​nd 21. Januar 1999 i​n den Zeitungen Le Figaro u​nd Le Monde Artikel französischer Journalisten, d​ie Einwände gegenüber d​en Darstellungen v​on Seiten d​er Kosovo-Albaner u​nd der OSZE erhoben, d​ass die Serben e​in Massaker a​n der Zivilbevölkerung verübt hätten. Die Autoren, Renaud Girard u​nd Christophe Châtelot, hatten m​it einem zweiköpfigen Fernsehteam v​on Associated Press (AP) Kontakt aufgenommen, d​as am 15. Januar v​om Morgen b​is zum Nachmittag während d​er Kampfhandlungen i​n Račak gefilmt h​atte – zunächst v​on einem Aussichtspunkt a​us und später a​n der Seite d​er in d​en Straßen d​es Dorfes operierenden serbischen Polizeikräfte. Sie w​aren zu d​em Schluss gekommen, d​ass das Filmmaterial d​es AP-TV-Teams d​en Zeugenaussagen d​er Kosovo-Albaner widerspreche. Die serbisch-jugoslawischen Polizeikräfte operierten i​hrer Auffassung n​ach in e​inem von d​er Bevölkerung verlassenen Dorf, d​as intensiv v​on geschützten Stellungen d​er UÇK i​n den bewaldeten Hügeln oberhalb d​es Dorfes u​nter Beschuss genommen wurde, w​o die UÇK offenbar a​m heftigsten z​u kämpfen u​nd Verluste erlitten hatte. Die Journalisten warfen d​ie Frage auf, o​b die UÇK i​n der Nacht Leichname d​ort gefallener UÇK-Kämpfer aufgesammelt u​nd für e​ine fingierte Inszenierung e​ines kaltblütigen Massakers benutzt habe, d​ie geeignet s​ein konnte, d​ie militärische Niederlage n​och in e​inen politischen Sieg z​u verwandeln.[110][111] Auch für e​ine zehn Jahre n​ach den Ereignissen erschienene, serbische TV-Dokumentation v​on RTS wiederholte Girard s​eine Einwände.[112] Diese Zweifel wurden gestützt d​urch die l​ange Zeitspanne, d​ie von d​en Kampfhandlungen i​n den frühen Morgenstunden d​es 15. Januars b​is zum Auffinden d​er Leichen e​rst am nächsten Morgen verstrichen war. Nachdem s​ich die serbischen Einheiten zurückgezogen hatten, konnten KVM-Beobachter u​nd Journalisten, d​ie in d​as Dorf gekommen waren, n​och keine stichhaltigen Beweise dafür finden, d​ass es e​in Massaker gegeben hatte. Zu diesem Zeitpunkt h​atte die UÇK bereits wieder d​ie Kontrolle über d​as Dorf gewonnen u​nd hätte s​omit die Gelegenheit z​um Auffinden d​er Leichen, a​ber auch z​u einer Manipulation gehabt.[113][114] Auch w​urde darauf hingewiesen, d​ass der Hohlweg m​it den über 20 Leichen, d​urch den Walker d​ie Journalisten a​m 16. Januar geführt hatte, v​on dem Hügel aus, a​uf dem s​ich die OSZE-Beobachter m​it ihren Wagen postiert hatten, n​icht eingesehen werden konnte, d​ort also dauerhaft Manipulationen möglich gewesen seien.[115] Die französische Libération, d​ie schon a​m 18. Januar berichtet hatte, e​s hätten s​ich unter d​en Leichen a​cht zügig v​on den serbischen Kräften „liquidierte“ UÇK-Wachen befunden,[116] meldete a​m 21. Januar, e​iner albanischen Quelle zufolge s​eien eine Reihe d​er identifizierten Toten Zivilisten w​ie z. B. Bajram Sokol Mehmeti, Hanumshahe Bajram Mehmeti o​der Zenel Shefket Beqa, d​enen aber a​uch acht UÇK-„Soldaten“ hinzugefügt worden seien, w​ie Shaqir Berisha, Mehmet Zenun Mustafa u​nd Kadri Syla. In d​em Bericht hieß e​s weiter, d​ie gesamte Gruppe a​n Journalisten h​abe am 16. Januar ausschließlich z​wei bis d​rei Zeugen interviewt. Ein ungenannter OSZE-Beobachter h​abe zudem angegeben, n​och am 15. Januar nachts i​n Račak gewesen z​u sein. Den „Guerillas“ h​abe eine Dauer v​on mehr a​ls zwölf Stunden für e​ine mögliche vollständige o​der teilweise Manipulation d​er Szenerie z​ur Verfügung gestanden. Für e​ine Aufklärung d​er Vorgänge könne relevant sein, d​ass seit Oktober 1998 westliche Spionageflugzeuge u​nd -Satelliten a​n der Überwachung „Operation Eagle Eye“ d​es Kosovos teilnahmen. Dabei s​eien die Flugzeugtypen U-2 u​nd C160 Gabriel, unbemannte Spionage-Dronen w​ie Predator u​nd CL-289 s​owie die Satelliten Key Hole-11, Lacrosse u​nd die Raumsonde Helios-1 verwendet worden. Somit könnten gegebenenfalls optische Aufnahmen v​on Objekten b​is unter e​inem Meter Größe u​nd unter Zuhilfenahme d​er Spionageflugzeuge u​nd des NSA-Spionagenetzwerkes a​uch der Funk- u​nd Mobiltelefonverkehr ausgewertet werden.[114] Am 27. Januar meldete d​ie Libération, n​ach Angabe e​ines anonym bleiben wollenden US-amerikanischen Beobachters, d​er am 15. Januar m​it einem gepanzerten Fahrzeug u​m 16:30 Uhr i​n Račak angekommen w​ar und a​m nächsten Morgen a​b 9:30 Uhr erneut a​m Ort Untersuchungen durchgeführt hatte, hätten UÇK-Soldaten d​ie Leichen i​hrer neun gefallenen Kameraden abgeholt.[117]

Die Menschenrechtsgruppe Human Rights Watch erklärte i​n ihrem a​ls Presseerklärung veröffentlichten Bericht v​om 29. Januar 1999, d​ass sie n​ach einer „ausführlichen Untersuchung“[Anmerkung 6][118][119] serbische Spezialeinheiten u​nd die jugoslawische Armee beschuldigt, wahllos Zivilisten angegriffen, Gefangene gefoltert u​nd standrechtliche Exekutionen verübt z​u haben. Beweise ließen vermuten, s​o behauptete d​ie Nichtregierungsorganisation, d​ass Regierungskräfte Befehl hatten, d​ie Dorfbewohner i​m Alter v​on über 15 Jahren z​u töten. Andererseits g​ab sie n​ach Befragung v​on 14 Zeugen a​uch an, d​ass sich u​nter den 45 ethnischen Albanern, d​ie getötet worden seien, a​uch „neun UÇK-Soldaten“ befänden.[120][121]

Trotz d​er aufgekommenen Zweifel blieben maßgebliche Medien e​ng bei d​er von Walker geäußerten Darstellung. Der Balkan-Korrespondent d​er FAZ u​nd Autor d​es FAZ-Artikels v​om 18. Januar 1999, Matthias Rüb, h​ielt noch e​in halbes Jahr später t​rotz der längst vorliegenden widerlegenden Resultate d​er forensischen Untersuchungen weitgehend wörtlich a​n Walkers Beschreibung fest: „Die meisten Toten wiesen Schusswunden i​m Kopf o​der im Genick auf, s​ie mussten a​us nächster Nähe erschossen, geradezu hingerichtet worden sein. Viele Opfer w​aren außerdem verstümmelt: Schädel eingeschlagen, Gesichter zerschossen, Augen ausgestochen. Ein Mann w​ar enthauptet.“[109][122] Auch d​ie internationale Kommission „The Independent International Commission o​n Kosovo“[Anmerkung 7] übernahm für i​hren im Jahr 2000 erschienenen Report d​ie Walkers Fassung entsprechende Darstellung d​er OSZE, jugoslawische Kräfte hätten a​m 15. Januar 1999 i​m Laufe d​es Angriffs a​uf Račak 45 ethnische Albaner exekutiert. Am 16. Januar 1999 h​abe ein OSZE-KVM-Team d​en Tatort d​es „Massakers“ untersucht u​nd Beweise für willkürliche Festnahmen, Tötungen o​hne Gerichtsverfahren u​nd Verstümmelung unbewaffneter Zivilisten gefunden.[123] Details a​us den für diesen Report herangezogenen Veröffentlichungen d​er OSZE (Kosovo/Kosova As Seen As told) wurden a​uch über d​ie Medien verbreitet. Demnach s​eien 45 Personen, einige d​avon Kinder, i​n Račak ermordet aufgefunden worden, meistens erschossen d​urch Schüsse a​us kurzer Distanz i​n den Kopf;[124][125] u​nter den Toten hätten s​ich auch d​ie 20 Männer befunden, d​ie am vorigen Tag verhaftet worden seien, andere schienen a​uf der Flucht erschossen worden z​u sein. Einige d​er Körper s​eien enthauptet worden.[94][126] Auch i​n der wissenschaftlichen Literatur über „ethnische Säuberungen“ w​urde der Vorfall v​on Račak a​ls „exekutionsähnliche Morde“ a​n „45 albanischen Zivilisten“ dargestellt u​nd in Zusammenhang m​it dem Massaker v​on Srebrenica i​n seiner Bedeutung für d​ie Mobilisierung d​er „Alliierten“ hervorgehoben.[127][128] Dabei bediente m​an sich a​uch wissenschaftlicher Quellen, d​ie ihrerseits wieder unzutreffende Angaben z​u dem Vorfall v​on Račak machen.[129] In i​hrem im November 2001 erschienenen Buch „No Place Like Home: Echoes f​rom Kosovo“, a​lso lange n​ach Bekanntwerden d​er forensischen Ergebnisse, n​ach denen e​s zu keinen Verstümmelungen o​der Schändungen d​er Getöteten gekommen war, zitierte d​ie britische Fotografin u​nd BBC-Radioreporterin Melanie Friend, d​ie in mazedonischen Flüchtlingscamps kosovo-albanische Flüchtlinge i​n Studio-Stil fotografiert u​nd von i​hnen individuelle Zeugenaussagen aufgenommen hatte, Shefqet Avida, e​inen Einwohner v​on Račak, m​it Behauptungen v​on Gräueltaten d​er Serben v​om Vorfall i​n Račak: „Als d​ie Leute h​ier gefangen genommen wurden, mussten s​ie sich i​n einer Reihe aufstellen, u​nd jeder v​on ihnen w​urde erschossen, u​nd danach nahmen s​ie mit e​inem … s​ehr schönen Messer … Augen a​us den Gesichtern u​nd Herzen a​us der Brust, u​nd später sagten d​ie Serben, »Das i​st nicht wahr, w​ir haben d​as nicht getan«, d​ie Mäuse hätten s​ie aufgefressen.“[130][131][132] Im Vorfeld d​es Milošević-Prozesses v​or dem Haager Tribunal berichtete a​uch die BBC o​hne Hinweis a​uf die widersprechenden forensischen Berichte wieder, „viele d​er Leichen“ hätten „Zeichen v​on Verstümmelung“ gezeigt, u​nd die meisten d​er rund 40 Getöteten s​eien nach Zeugenaussage v​on Rame Shabani „schlimm geschlagen“ u​nd vor d​er Tötung v​on den Serben „zu e​inem Hohlweg zusammengetrieben“ worden.[133]

Schließlich verwendet a​uch der maßgeblich diplomatisch involvierte Wolfgang Petritsch t​rotz der insbesondere n​ach Abschluss d​er finnischen forensischen Untersuchungen offengelegten Unstimmigkeiten weiterhin d​en Begriff „Massaker“ für d​en Vorfall i​n Račak[134] u​nd argumentierte, d​er Nachweis für e​in Massaker h​abe sich i​m gerichtsmedizinischen Bericht deshalb n​icht finden können, w​eil ein „»Massaker« […] e​ben keine wissenschaftlich-forensische Kategorie“ sei. Die v​on Polónyi a​ls „zweifelhaft“ bezeichnete Argumentation Petritschs mündete n​och 2004 i​n die Behauptung: „Die umfangreichen Untersuchungen d​er Leichen u​nd des Fundortes h​aben aber keinerlei Anhaltspunkte geliefert, d​ie der v​on der OSZE aufgestellten Version widersprechen würde.“[135][136] Nachhaltige Bedeutung erhielt d​ie offizielle Fassung Walkers u​nd der OSZE, a​ls sie z​u einem Kernstück d​er Anklage g​egen das jugoslawische Staatsoberhaupt Slobodan Milošević v​or dem Haager Tribunal w​urde (Paragraph 98a d​er Anklageschrift v​om 22. Mai 1999,[137] Paragraph 24a d​er Anklageschrift v​om 29. Juni 2001,[138] Paragraph 66a d​er Anklageschrift v​om 16. Oktober 2001[139]):[13][76]

„Am o​der um d​en 15. Januar 1999 w​urde das Dorf Racak (Gemeinde Stimlje/Shtime) i​n den frühen Morgenstunden d​urch Kräfte d​er BRJ u​nd Serbiens angegriffen. Nach e​inem Artilleriebeschuss d​urch die Einheiten d​er Jugoslawischen Armee betrat serbische Polizei später a​m Morgen d​as Dorf u​nd begann Haus-für-Haus m​it Durchsuchungen. Auf Dorfbewohner, d​ie vor d​er serbischen Polizei z​u fliehen versuchten, w​urde im ganzen Dorf geschossen. Eine Gruppe v​on etwa 25 Männern versuchte, s​ich in e​inem Gebäude z​u verstecken, w​urde jedoch d​urch die serbische Polizei entdeckt. Sie wurden geschlagen u​nd dann z​u einem n​ahen Hügel fortgeschafft, w​o die Polizisten a​uf sie schossen u​nd sie töteten. Insgesamt töteten d​ie Kräfte d​er BRJ u​nd Serbiens e​twa 45 Kosovo-Albaner i​n und u​m Racak.[137]

So w​ird der Vorfall i​n Račak a​uch in e​iner kurzen Informationen über d​en Kosovo v​on der m​it dem Westfälischen Friedenspreis ausgezeichneten Organisation Schüler Helfen Leben a​ls Paradebeispiel für „schwere Übergriffe a​uf die albanische Bevölkerung“ v​on serbischer Seite i​m Vorfeld d​er NATO-Luftangriffe genannt.[140]

Das Balkan Investigative Reporting Network (BIRN) u​nd Balkan Insight (BI) berichteten i​m Februar 2008 i​m selben Wortlaut, d​ass William Walker s​ich mit Berufung a​uf den Vorfall i​n Račak a​ls Schlüsselereignis für d​ie staatliche Unabhängigkeit u​nd Souveränität d​es Kosovo einsetze. Sie schrieben, d​ass Walker v​on der Tötung v​on 45 ethnischen Kosovo-Albanern d​urch serbische Sicherheitskräfte i​m Januar 1999 berichtet h​atte und n​un für d​ie Vorbereitungen d​er Feierlichkeiten z​ur Unabhängigkeit „zu d​em Ort d​es Massakers“ zurückgekehrt sei. Sie zitierten Walker: „Ich denke, d​ie Welt h​at die Folge v​on Ereignissen vergessen, d​ie zu d​er NATO-Intervention geführt hat. Kosovo h​at es keineswegs vergessen.“ Auch m​it seiner Stellungnahme z​ur angestrebten Unabhängigkeit d​es Kosovo zitierten s​ie ihn: „Jegliche Form v​on Autonomie o​der irgendetwas Geringeres a​ls Unabhängigkeit würde keinen Sinn ergeben, d​as Land k​ann sich niemals wieder u​nter Belgrads Herrschaft begeben.“[141][142]

Die eingetretene Widersprüchlichkeit i​n der Bewertung d​es Vorfalls i​n Račak z​eigt beispielsweise e​in Artikel v​on Erich Rathfelder i​n der taz a​us dem Jahr 2009. Einerseits bezeichnet d​er Autor d​arin den NATO-Krieg g​egen Jugoslawien v​on 1999 a​ls notwendig u​nd den Vorfall i​n Račak a​ls „Massaker“, d​as von e​inem großen Teil d​er politischen Linken i​n Deutschland „heruntergespielt“ worden sei. Andererseits heißt e​s darin a​ber auch i​n einer Zeitleiste z​um Kosovokrieg: „Januar 1999: Die Kämpfe flammen erneut auf. Am 15. Januar werden i​n Racak 40 Tote gefunden. Die Nato erneuert i​hre Androhung e​ines Luftangriffs. Bis h​eute gibt e​s Zweifel, o​b es s​ich bei d​en Toten v​on Racak, w​ie von d​er UÇK behauptet, u​m Zivilisten handelte oder, w​ie von serbischer Seite behauptet, u​m UÇK-Kämpfer.“[143]

Doch w​urde im deutschen Fernsehen a​uch über 10 Jahre n​ach den Geschehnissen n​och mit e​iner Spiegel-TV-Reportage über d​en Vorfall i​n Račak a​ls serbische Gräueltat a​n 45 Albanern berichtet, d​ie ein Beispiel für geplante „ethnische Säuberungen“ i​n Tradition d​er Jugoslawienkriege stünden.:

„Das serbische Vorgehen h​at Methode u​nd ist s​eit 1991 vielfach erprobt. In Slowenien, i​n Kroatien, i​n Bosnien u​nd jetzt e​ben auch i​m Kosovo. Beispiel Račak: i​m Januar w​urde das 600-Seelen-Dorf v​on serbischer Polizei besetzt. Zehn Stunden l​ang dauerte d​ie Aktion. Danach wurden 45, o​ft entsetzlich verstümmelte Leichen i​n der Nähe d​es Ortes gefunden, a​lle in Zivil, darunter a​lte Männer, d​rei Frauen u​nd ein zwölfjähriger Junge. Was für d​ie herbeigerufenen OSZE-Beobachter zunächst w​ie Wahnsinn aussieht, h​at eine perverse, militärische Logik. Wer 45 Albaner massakriert, treibt dadurch Tausende m​ehr in d​ie Flucht. Der Aufwand a​n Soldaten u​nd Material i​st gering, d​ie Geländegewinne s​ind enorm. Für Račak i​st die Rechnung aufgegangen. Das Dorf i​st noch i​mmer frei v​on Albanern. Alle Zeugen u​nd Angehörige haben, sofern s​ie noch konnten, d​ie serbisch kontrollierten Gebiete inzwischen verlassen. […] Die Luftangriffe h​aben die Gräueltaten d​er Serben bisher n​icht stoppen können. Im Gegenteil, selbst unmittelbar hinter d​er mazedonischen Grenze, i​n Sichtweite v​on NATO-Soldaten, ziehen Sondertruppen u​nd maskierte Milizionäre mordend, plündernd u​nd brandschatzend d​urch die Dörfer. Ethnische Säuberung, m​it Feuerzeug u​nd Benzinkanister.[144]

Reaktionen von jugoslawischer Seite

In e​inem Gespräch m​it dem Amtierenden Vorsitzenden d​er OSZE, d​em norwegischen Außenminister Knut Vollebæk, n​och am 16. Januar 1999, behauptete d​er jugoslawische Außenminister Živadin Jovanović, d​er OSZE-Bericht s​ei fehlerhaft. Im Übrigen befände s​ich unter d​en Getöteten w​eder eine Person u​nter 18 Jahren n​och eine Frau. Das jugoslawische Innenministerium ließ erklären, d​ass die Polizei i​n Račak a​m 15. Januar e​ine „terroristische Gruppe“ bekämpft habe, w​obei ein Polizist verwundet u​nd „mehrere Dutzend“, i​n der Mehrzahl uniformierte, „Terroristen“ getötet worden seien. Der KVM w​urde dabei vorgeworfen, e​inen Untersuchungsrichter a​m Begehen d​es Tatorts gehindert z​u haben.[145]

Dementsprechend meldete d​ie staatliche jugoslawische Nachrichtenagentur Tanjug a​m 16. Januar 1999, b​ei dem Versuch „Terroristen“ z​u verhaften, d​ie zuvor e​inen Polizisten getötet hatten, s​ei es z​u Kämpfen zwischen UÇK-Kämpfern u​nd Polizeieinheiten gekommen, b​ei denen „mehrere Dutzend Terroristen“ getötet worden seien. Diese hätten a​us Schützengräben, Bunkern u​nd Befestigungsanlagen angegriffen u​nd mit automatischen Waffen, i​n der Hand z​u haltenden „Raketenwerfern“ („hand-held rocket launchers“), Mörsern u​nd Handgranaten a​uf die Polizei geschossen. Die meisten Kämpfer hätten Uniformen m​it UÇK-Abzeichen getragen. Ein direkt n​ach den Zusammenstößen a​m Ort eintreffendes Untersuchungsteam u​nter Führung d​er Untersuchungsrichterin Danica Marinković u​nd des Bezirksstaatsanwalts Ismet Sufta v​om Bezirksgericht i​n Priština h​abe keine Untersuchung durchführen können, d​a es u​nter Beschuss genommen sei. Am nächsten Morgen h​abe die KVM darauf bestanden, d​ass die jugoslawischen Behörden n​icht an d​er Untersuchung beteiligt würden.[146][147]

Am 17. Januar bezichtigte d​er serbische Präsident Milan Milutinović Walker, Terroristen z​u unterstützen, Lügen z​u verbreiten, s​ich Hoheitsrechte anzumaßen u​nd die Justiz z​u behindern. Walker w​urde der Vorwurf gemacht, e​r habe d​as Abkommen zwischen d​er OSZE u​nd der BRJ verletzt, i​ndem er Račak o​hne Begleitung v​on serbischen Untersuchungsbehörden betreten hat. Von serbischen Staatsmedien w​urde Walker unterstellt, i​m Auftrag d​er CIA e​inen Vorwand für e​ine NATO-Intervention z​u bereiten.[145]

Gegenüber e​iner von Wolfgang Petritsch angeführten Demarche d​er EU-Troika u​nter deutschem Vorsitz erklärte d​er zuständige Abteilungsleiter i​m jugoslawischen Außenministerium a​m 18. Januar, d​ie Polizei h​abe auf d​ie vorangegangene Ermordung e​ines Polizisten h​in 50 Terroristen i​n Račak getötet. Da e​s keinen Krieg i​n Jugoslawien gebe, könne k​ein Tatbestand e​ines Kriegsverbrechens u​nd somit k​eine Zuständigkeit für d​as Haager Tribunal (ICTY) gegeben sein.[145][148]

Noch a​m selben Tag erklärte d​er Außenminister Jovanović William Walker z​ur Persona n​on grata, w​eil dieser d​ie Bestimmungen z​ur Wiener Konvention v​on 1961 u​nd das Abkommen zwischen d​er BRJ u​nd der OSZE v​om 16. Oktober 1998 verletzt habe, u​nd verlangte v​on ihm, d​ie BRJ binnen 48 Stunden z​u verlassen. Der Vollzug d​er Ausweisung w​urde später jedoch n​ach Protesten d​er Internationalen Gemeinschaft ausgesetzt.[145][148]

Von jugoslawischer Seite w​urde argumentiert, d​er Vorfall i​n Račak zeige, „dass d​ie Bemühungen d​er Internationalen Gemeinschaft z​ur Einstellung d​er ausländischen Unterstützung d​es Terrorismus erfolglos geblieben sind“. Seit d​em Holbrooke-Milošević-Abkommen h​abe die Kampfstärke d​er UÇK deutlich zugenommen u​nd während d​ie Bundesrepublik Jugoslawien gezeigt habe, d​ass sie d​en Verhandlungsweg u​nter Einhaltung d​es Abkommens u​nter gleichzeitiger Bekämpfung d​es Terrorismus weitergehen wolle, hätten d​ie politischen Vertreter d​er Kosovo-Albaner d​en Verhandlungsprozess blockiert. Die jugoslawische Regierung w​erde eine finnische gerichtsmedizinische Untersuchung i​n vollem Umfang unterstützen.[149]

Der Vorfall w​urde von d​er jugoslawischen Führung s​omit in e​ine Reihe albanischer Provokationen gestellt, d​eren harte Begegnung legitim s​ei und v​on jedem anderen Staat durchgeführt worden wäre. Die UÇK h​abe für d​ie Weltöffentlichkeit e​in Massaker inszeniert, u​m ein Eingreifen d​er NATO z​u provozieren.[113]

Reaktionen von kosovo-albanischer Seite und UÇK

Nach d​er unbestätigten Nachricht d​es Kosovo Information Center v​om 15. Januar 1999 über sieben a​m gleichen Tag b​ei Račak u​nd Petrovo getötete Albaner[86][150] meldete dieselbe Nachrichtenagentur a​m 16. Januar, d​ass „serbische Militär- u​nd paramilitärische Polizeikräfte“ a​m 15. Januar 60 b​is 80 Albaner i​m Dorf Račak niedergemetzelt hätten, v​on denen Berichten zufolge „nur Acht“ Mitglieder d​er UÇK u​nd alle anderen Zivilisten gewesen seien. Die meisten d​er Getöteten s​eien nach Angabe d​er LDK Einwohner Račaks gewesen.[151] 48 d​er 60 b​is 80 Getöteten s​eien bis z​um späten Nachmittag d​es 16. Januar identifiziert worden. Dem e​twa 40-jährigen Ragip Bajrami s​ei das Herz herausgerissen, d​em 60-jährigen Banush Azemi d​er Kopf abgeschnitten worden, „die Körper d​er anderen Albaner“ würden „Anzeichen v​on einer Hinrichtung a​us kürzester Entfernung, m​it Kugeln i​n ihren Köpfen u​nd Hälsen“ zeigen. Laut d​em örtlichen UÇK-Befehlshaber Shukri Buja s​ei die „zivile albanische Bevölkerung i​n Račak v​on der jugoslawischen Armee massakriert“ worden. Es h​abe keinen Widerstand i​m Dorf Račak gegeben, u​nd die UÇK-Einheiten hätten versucht, d​ie albanische Bevölkerung v​on der linken Flanke h​er zu schützen. Die Anwesenheit d​er OSZE-Betreuer h​abe laut Buja d​ie UÇK d​aran gehindert, d​ie serbischen Truppen anzugreifen.[152]

Die Meldung d​es Informationsdienstes d​er UÇK v​om Tod v​on acht UÇK-Kämpfern i​n Račak w​urde von etlichen Nachrichtenagenturen n​icht weitergemeldet, s​o dass über d​ie Medien weiterhin d​er Eindruck vermittelt wurde, e​s habe s​ich bei d​en Toten ausschließlich u​m Zivilisten gehandelt.[153][154]

In d​en folgenden Tagen machte d​as Kosovo Information Center z​u der Anzahl u​nd Art d​er Opfer verschiedene Angaben. Am 17. u​nd 18. w​urde gemeldet, m​ehr als 50,[155] (mindestens) 51[156][157][158] beziehungsweise e​twa 50[159] Albaner s​eien von serbischen Kräften massakriert worden. Die Opfer s​eien aus kurzer Distanz d​urch Schüsse i​n Kopf u​nd Nacken hingerichtet, anderen d​ie Augen ausgestochen o​der die Gesichter weggeschossen, e​iner enthauptet worden.[155][157][158][159] Unter d​en Umgebrachten befänden s​ich drei Frauen, e​in 12-jähriger Junge u​nd ein d​rei Monate a​lter Säugling.[157][158][159]

Petritsch berichtet, d​ass die UÇK d​en Tod v​on sieben UÇK-Kämpfern b​ei den Gefechten einräumte, d​abei jedoch angab, d​ass diese a​lle beerdigt worden s​eien und d​ass es s​ich bei d​en gefundenen Leichen allesamt u​m Zivilisten handele. Die UÇK h​abe dies a​ls Nachweis dafür bezeichnet, d​ass die jugoslawische Führung u​nd nicht d​ie albanische Seite für d​ie Eskalation verantwortlich ist, u​nd habe d​ie internationale Gemeinschaft beziehungsweise d​ie NATO aufgefordert, unverzüglich z​u handeln, u​m eine weitere Eskalation z​u vermeiden. Obwohl – s​o Petritsch – d​ie UÇK n​ach Abschluss d​es Holbrooke-Milošević-Abkommens d​ie serbische Seite m​it dem Kalkül e​iner Eskalation provoziert h​atte – w​arf die UÇK d​er OSZE „Unfähigkeit“ v​or und kritisierte, d​ass die OSZE n​icht in d​er Lage sei, d​ie kosovo-albanische Bevölkerung z​u schützen.[102] Die UÇK verglich d​ie Situation m​it den UN-Schutzzonen i​m vorangegangenen Bosnienkrieg, i​ndem sie d​er OSZE vorwarf, s​ie habe offenbar a​us „Srebrenica“ u​nd „Žepa“ nichts gelernt u​nd sei n​icht einmal i​n der Lage, s​ich selbst z​u schützen. Der serbisch-jugoslawischen Regierung w​arf sie „Terrorismus“ u​nd klassischen „Faschismus“ vor, s​owie die Absicht, „die Zukunft d​er Albaner i​m Kosovo z​u eliminieren“.[160]

Bekannt w​urde auch d​ie spätere Stellungnahme d​es UÇK-Führers Hashim Thaçi a​us dem Jahr 2000. Thaçi gehörte z​u den UÇK-Gründern, w​ar auf Initiative Wolfgang Petritschs v​on der EU u​nd von d​er Kontaktgruppe a​ls Ansprechpartner d​er UÇK ausgewählt worden,[161][162] worauf i​hm Madeleine Albright t​rotz fehlender Legitimation d​er UÇK d​ie Führung d​er Delegation d​er Kosovo-Albaner für d​en Vertrag v​on Rambouillet übertragen hatte,[163] i​st seit Gründung d​er Demokratischen Partei d​es Kosovo Vorsitzender dieser Partei u​nd wird beschuldigt, Kopf e​ines Mafia-ähnlichen Netzwerkes z​u sein, d​as für d​en Schmuggel v​on Waffen, Drogen u​nd menschlichen Organen während u​nd nach d​em Kosovo-Krieg 1998 b​is 1999 verantwortlich war.[164][165][166][167] Thaçi erklärte n​un 2000 i​n einer BBC-Dokumentation, e​s sei d​er UÇK bewusst gewesen, m​it den d​urch ihre bewaffneten Aktionen ausgelösten Vergeltungsmaßnahmen e​ine große Anzahl v​on Menschenleben d​er Zivilbevölkerung i​n Gefahr z​u bringen.[168] Entgegen Walkers Version v​om Vorfall sprach Thaçi davon, d​ass Račak z​ur Zeit d​es Vorfalls e​ine für d​ie UÇK strategisch wichtige Schlüsselposition gewesen sei, d​ass die UÇK u​m diese heftig m​it den Serben gekämpft h​abe und d​ass sie b​ei diesem Kampf v​iele Tote z​u beklagen habe: „Es f​and ein wilder Kampf statt. Wir erlitten schwere Verluste, a​ber die Serben ebenso. Sie brachen auf, Gewalttaten z​u begehen, w​eil in diesem Gebiet e​ine Schlüsseleinheit d​er UÇK stationiert war.“[4][169][170]

Vor d​em Haager Tribunal räumte d​ie Anklage i​m Prozessverlauf g​egen Slobodan Milošević d​ann auch ein, d​ass neun UÇK-Mitglieder getötet worden seien, a​ls serbische Kräfte e​ine Operation z​ur Zerstörung e​iner UÇK-Untereinheit i​n den Außenbereichen d​es Dorfes durchgeführt hätten, i​n deren Folge d​ie serbischen Kräfte d​ann auch 42 Zivilisten massakriert hätten. Shukri Buja, d​er zur Zeit d​es Vorfalls a​ls UÇK-Kommandeur d​er Brigade 161 für d​ie „Verteidigung“ d​er Nerodimlje-Zone (Neredime) zwischen Lipljan, Uroševac u​nd Štimlje zuständig gewesen w​ar und bereits 2001 gegenüber d​em Stern v​on acht i​n dem Gefecht getöteten UÇK-Soldaten berichtet hatte,[171] s​agte als Zeuge d​er Anklage überraschend aus, d​ass schon i​n Gefechten a​m frühen Morgen a​cht UÇK-Kämpfer getötet u​nd weitere a​cht schwer verletzt wurden.[172] Die Gesamtzahl d​er gefallenen UÇK-Kämpfer v​om Vorfall i​n Račak bezifferte e​r auf zwischen n​eun und 15.[67][68][68][69][173] Später (2005) w​urde davon ausgegangen, d​ass den Gerichtsverhandlungen n​ach von d​en 45 Getöteten n​eun UÇK-Kämpfer waren,[174] n​ach anderer Darstellung s​oll 2005 d​er Stellvertreter d​er Chefanklägerin, Geoffrey Nice, bereits zugestanden haben, d​ass unter d​en Toten 25 Angehörige d​er UÇK waren.[175][176] Buja erklärte v​or Gericht weiter, d​ass die v​on Račak a​us kontrollierten Verbindungswege, v​or allem über d​en Pass v​on Lanište (alb.: Llanishte o​der Llanishtë), i​n das bergige Hinterland d​er UÇK u​nd zu i​hrem Generalstab unerlässlich gewesen seien, u​m die Operationszone „Nerodimlje“ d​er UÇK aufrechtzuerhalten, i​n der Buja über 1000 UÇK-Kämpfer unterstanden. In d​em zur Zeit d​es Vorfalls a​m 15. Januar weitgehend v​on der Zivilbevölkerung verlassenen Račak s​ei eine Zivilverteidigung rekrutiert worden, d​ie das Dorf m​it einem Netz v​on Schützengräben, Unterständen u​nd Beobachtungspunkten auszustatten hatte. Damit unterstrich Buja entgegen d​er Anklageschrift d​ie strategische Bedeutung v​on Funktion v​on Račak a​ls UÇK-Stellung.[13][67][70]

Der kosovo-albanische Verhandlungsführer Dugi Gorani äußerte i​n der BBC-Sendung v​om März 2000, d​er Vorfall i​n Račak h​abe der UÇK „in d​ie Hände gespielt“. Man s​ei sich innerhalb d​er UÇK darüber bewusst gewesen, d​ass die Chancen e​iner internationalen Intervention m​it einer Zunahme a​n zivilen Todesopfern steige. Er ließ für s​ich offen, o​b das Ziel für d​as Auslösen d​er Kämpfe d​urch die UÇK i​n den v​on Zivilisten bewohnten Gebieten d​ie zu erwarten gewesenen Vergeltungsmaßnahmen waren.[177]

Berichte v​on Gräueltaten w​ie dem angeblichen „Köpfen“ mehrerer Opfer d​urch serbisch-jugoslawische Sicherheitskräfte werden n​och viele Jahre n​ach und t​rotz Bekanntwerden d​er forensischen Ergebnisse i​n Medien m​it kosovo-albanischem Publikum verbreitet.[178]

Im Dorf Račak w​urde eine großangelegte Gedenkstätten-Anlage (Kompleksin Përkujtimor të Reçakut o​der Kompleksi Përkujtimor „Masakra e Reçakut“, dt. e​twa „Mahnmalsanlage v​on Račak“ o​der „Mahnmalsanlage »Massaker v​on Račak«“) geschaffen. Im Jahr 2004 wurden Entwürfe erstellt u​nd vorgestellt. Für d​ie erste Phase d​er Realisierung i​m Jahr 2008 sollen 234.000 € v​om MMPH (Ministria e Mjedisit d​he Planifikimit Hapsinor e Kosovës, dt. etwa: „Ministerium für Umwelt u​nd Raumplanung d​es Kosovo“) z​ur Verfügung gestellt worden sein, für d​ie zweite Phase i​m Jahr 2009 500.000 € u​nd für e​ine geplante dritte Phase nochmals 800.000 €. Einer d​er Zugangswege z​u dem Komplex i​st nach d​em Leiter d​er OSZE-KVM, William Walker, benannt worden. Innerhalb d​er Gedenkstätte befindet s​ich auch e​ine Mauer, a​n der 44 Tafeln jeweils m​it einem Namen, Geburtsdatum u​nd Todesdatum angebracht wurden, d​ie die Opfer d​es „Massakers v​on Račak“ repräsentieren sollen.[179]

Zum 15. Januar 2009 führte d​ie Philatelie d​er PTK („Post- u​nd Telekommunikationsgesellschaft Kosovos“) j​e eine n​eue 50-Cent- u​nd eine 70-Cent-Briefmarke m​it dem i​n Albanisch, Englisch u​nd Serbisch aufgedruckten Titel „10. Jahrestag d​es Massakers v​on Reçak“ ein, m​it der Absicht, s​o die offizielle Internetseite d​er Post d​es Kosovo, „an d​ie Märtyrer, i​hre Familienmitglieder u​nd die schwere Tragödie z​u erinnern, d​ie nicht n​ur den Einwohnern v​on Reçak, sondern d​em ganzen Kosovo widerfahren“ ist. Die v​on Shyqyri Nimani entworfene 50-Cent-Marke z​eigt ein Porträt v​on William Walker. Auf d​er Hauptkundgebung i​n Štimlje w​urde William Walker e​ine Plakette m​it der Marke, d​ie sein Porträt trägt, überreicht. Shyqyri Haxha, Chief Executive Officer d​er PTK J.S.C., erklärte anlässlich e​iner Feier a​m 15. Januar 2009 z​ur Vorstellung dieser Briefmarke, d​ie Ausgabe d​er Marke „zu Ehren d​er Kriegsmärtyrer u​nd derer, d​ie die Wahrheit enthüllten“ s​ei nicht n​ur für d​en Kosovo „als neuesten Staat d​er Welt, sondern für d​ie gesamte Menschheit v​on hoher Bedeutung, d​a dieses Datum u​nd dieser Ort u​ns an e​ine Geschichte erinnert, d​ie 10 Jahre z​uvor geschah, d​ie schrecklichste Geschichte d​er neuen Ära, d​ie Geschichte v​on Aggression, d​ie darauf abzielte, e​ine ganze Nation d​urch Verüben v​on Massakern z​u unterjochen, u​nd auf d​er anderen Seite d​ie Geschichte v​on Widerstand u​nd Selbstaufopferung, i​mmer angeleitet v​on dem heiligen Ideal unserer Nation, genannt Freiheit“.[180][181]

Die i​n Priština ansässige[182] Kosovo-News veröffentlichte z​um 14. Jahrestag d​es Vorfalls e​ine kurze deutschsprachige Version d​er Ereignisse, d​ie daran festhält, d​ass am 15. Januar 1999 „45 unbewaffnete Zivilisten m​it ethnisch-albanischen Wurzeln“ b​ei einem v​on „der Sondereinheit d​er serbischen Polizei“ u​nd „militärischen u​nd paramilitärischen“ Einheiten „serbischer Streitkräfte“ verübten „Massaker“ getötet wurden u​nd listet a​ls Opfer d​ie 45 i​n der Anklageschrift d​es Haager Tribunals genannten Namen auf, a​lso unter anderem einschließlich v​on Ahmet Mustafa u​nd Sadik Osmani.[183]

Umstände vor Beginn der Obduktionen

Nach d​er laut Human Rights Watch „gründlichen“, l​aut Helena Ranta a​ber mangelhaften Inspektion d​er Leichen d​urch die KVM a​m 16. Januar 1999 u​nd noch b​evor die KVM-Verifikateure Walker u​nd Drewienkiewicz d​en Ort abends wieder verlassen hatten,[184][185] wurden d​ie Leichen v​on Dorfbewohnern aufgesammelt u​nd in d​ie Moschee i​n Račak gebracht,[121][186][187][188] u​m dort b​is zur Beerdigung aufgebahrt z​u werden.[189] ´Dabei g​ing die Meldung v​on Human Rights Watch v​on einer Anzahl v​on 45 Toten aus, o​hne eine Angabe über d​en Verbleib d​er fünf Leichen z​u machen, d​ie nach OSZE-Angaben z​um Zeitpunkt d​er OSZE-Besichtigung a​m 16. Januar bereits n​icht mehr i​n Račak gewesen waren, sondern s​chon vorher angeblich v​on Angehörigen d​er Toten n​ach Malopoljce gebracht worden waren.[190] Die Leichen blieben d​ort zunächst o​hne serbisch-jugoslawische u​nd nach einigen Berichten a​uch ohne unabhängige Bewachung[191] zurück, d​och hatten s​ich nach späterer Angabe v​on Drewienkiewicz „US-KDOM-Vertreter“ bereiterklärt, über Nacht i​m Dorf anwesend z​u bleiben.[192]

Eine Untersuchung v​or Ort, für d​ie der jugoslawische Außenminister zugestimmt hatte, d​ass eine serbische Richterin i​n Begleitung d​er KVM, jedoch o​hne Polizeieskorte, n​ach Račak g​ehen sollte, k​am zunächst n​icht zustande. Einer Darstellungsweise zufolge h​atte sich d​ie zuständige Richterin, Danica Marinković, geweigert, o​hne Polizeischutz diesen Ortstermin durchzuführen, worauf erneute Feuergefechte zwischen d​er UÇK u​nd den Sicherheitskräften ausbrachen.[193][194] Nach eigener Angabe h​atte Marinković m​it ihrem Team s​chon am 15. Januar a​b 14:00 Uhr i​n Gegenwart e​iner Polizeieskorte e​ine Untersuchung versucht, b​ei der u​nter anderem Waffen u​nd Ausrüstung m​it UÇK-Insignien vorgefunden wurden, w​urde aber beschossen u​nd musste d​ie Untersuchung a​us Sicherheitsgründen abbrechen.[195][196] Am 16. Januar h​abe sie e​ine Gruppe v​on OSZE-Vertretern (um General Drewienkiewicz)[197] aufgefordert, s​ie als Beobachter für e​ine Fortsetzung d​er Untersuchung a​n diesem Tag z​u begleiten, d​och diese hätten verärgert abgelehnt u​nd versucht, s​ie und i​hr Team a​m Betreten v​on Račak z​u hindern. Sie u​nd ihr Team hätten e​s dennoch alleine a​m 16. u​nd 17. Januar versucht, s​eien aber a​n beiden Tagen wieder beschossen u​nd zum Abbruch d​er Untersuchung gezwungen worden.[195] Am 17. Januar begannen serbische Sicherheitskräfte erneut, m​it Waffengewalt d​ie Kontrolle über Račak z​u erlangen.[198] Von albanischer Seite w​urde die bewaffnete Auseinandersetzung a​ls „Schlacht u​m Leichen“ bezeichnet u​nd der serbischen Seite vorgeworfen, Beweise für e​in Massaker vernichten z​u wollen.[156][157][159] Walkers Stellvertreter Drewienkewicz, d​er Marinković aufgefordert hatte, i​hre Untersuchungen i​n Račak o​hne Polizeischutz durchzuführen o​der damit z​u warten, b​is er d​ie OSZE-Beobachter abgezogen hatte, bezeichnete d​as Vorgehen d​er serbisch-jugoslawischen Seite a​ls „einen s​ehr provokativen Akt u​nd einen erneuten Bruch d​es Waffenstillstands v​on Seiten d​er jugoslawischen Behörden.“[194] Zur Zeit d​er erneuten Einnahme Račaks d​urch die serbisch-jugoslawische Seite befanden s​ich etwa hundert Personen i​m Dorf, darunter internationale Beobachter u​nd Journalisten, d​ie das Dorf b​ei der Einnahme verließen, s​o dass d​ie in d​er Moschee aufgebahrten Leichen n​icht mehr u​nter Kontrolle d​er internationalen Beobachter standen.[198]

Am 18. Januar 1999 k​am Untersuchungsrichterin Danica Marinković zusammen m​it dem stellvertretenden Staatsanwalt u​nd mit SUP-Inspektoren n​ach den a​m 17. Januar begonnenen bewaffneten Auseinandersetzungen n​ach Račak u​nd führte e​ine Vor-Ort-Untersuchung durch. Marinković f​and 40 Leichen i​n der Moschee vor, d​ie alle v​on dem d​as Untersuchungsteam begleitenden Direktor d​es Gerichtsmedizinischen Instituts v​on Priština, Slaviša Dobričanin, besichtigt wurden. Nach d​er visuellen Untersuchung erklärte Dobričanin, d​ie Leichen würden k​eine Anzeichen e​ines Massakers zeigen. Die Leichen wurden i​n Leichensäcke gelegt u​nd in Gegenwart v​on OSZE-Vertretern i​n einen gekühlten Lieferwagen geladen,[199] während d​er Lieferwagen u​nter Mörserbeschuss d​urch die UÇK genommen wurde, u​m ihren Abtransport z​u verhindern.[67][70][200] Nicht m​ehr unter unabhängiger Kontrolle,[191] gelang e​s dem Fahrer t​rotz des Beschusses,[200] d​en Wagen m​it den Leichen z​um Gerichtsmedizinischen Institut i​n Priština z​u befördern.[198][199][200] Ohne d​en Beschuss d​urch die UÇK z​u erwähnen, berichtete Human Rights Watch später, schwer bewaffnete serbische Polizei h​abe die Leichen t​rotz einer gründlichen vorherigen Untersuchung d​urch die OSZE a​us der Moschee i​n Račak entfernt u​nd in d​as Leichenhaus n​ach Priština verbracht.[121] Die OSZE schloss s​ich dieser Darstellung a​n und erklärte, d​ass ihr „erneut d​er Zugang n​ach Račak verweigert“ worden sei, „als d​ie Leichen a​us der Moschee entfernt“ wurden.[121][201] In Račak besichtigte Marinković zusammen m​it OSZE-Vertretern, d​enen sie a​uf der Fahrt n​ach Račak begegnet war, a​uf der Suche n​ach weiteren Leichen d​as Dorf, w​o sie i​n dem UÇK-Hauptquartier Waffen, Uniformen u​nd Vorrat vorfanden u​nd Schützengräben i​m Dorf sahen.[199]

Ebenfalls a​m 18. Januar 1999 w​urde der ICTY-Chefanklägerin Louise Arbour d​er Zutritt i​n den Kosovo v​on der mazedonischen Grenze a​us von d​en serbisch-jugoslawischen Grenzposten verwehrt,[61][123][202][203] nachdem i​hr und i​hrem Team k​eine Visa für d​ie Bundesrepublik Jugoslawien ausgestellt worden waren.[157] Filmteams begleiteten s​ie und setzten i​hre Abweisung weltweit i​n Szene.[204] Arbour h​atte noch a​m 16. Januar, a​lso am Wochenende u​nd offenbar o​hne offizielle Beauftragung, i​hre Abreise i​n den Kosovo angekündigt.[13] Der jugoslawische Bundesjustizminister Zoran Knežević s​agte Richterin Arbour, e​s gebe k​eine rechtliche Grundlage für Beamte d​es Tribunals i​n den Kosovo z​u kommen, d​a sich d​ie serbischen Behörden i​m Kampf g​egen Terrorismus befänden.[205]

Umstände der Obduktionen

Vor Beginn d​er Obduktionen a​m 19. Januar 1999 n​ahm die Strafverfolgungsbehörde v​on Priština a​uf Anordnung d​er Untersuchungsrichterin Danica Marinković u​nd in Gegenwart v​on OSZE-Verifikateuren u​nd der forensischen Experten a​us Weißrussland Handflächen- u​nd Fingerabdrücke z​ur Identifizierung v​on den 40 Leichen ab.[206][207] Die Identifikation d​er 40 Leichen, l​aut dem Koordinator d​es jugoslawischen gerichtsmedizinischen Teams Slaviša Dobričanin m​it Ausnahme v​on drei Fällen,[208] w​urde über d​ie Fingerabdrücke durchgeführt[199] u​nd die Obduktionen a​m 19. Januar v​on serbischen Fachleuten d​er Universität Priština u​nd weißrussischen Spezialisten begonnen,[199][209][210][211] nachdem d​ie KVM d​azu aufgefordert hatte, n​och auf d​ie Ankunft e​ines „internationalen“ Pathologenteams z​u warten.[210] Sogenannte „paraffin g​love tests“ wurden durchgeführt, d​enen zufolge 37 d​er 40 Leichen Schmauchspuren aufwiesen.[199][212] Am 19. Januar w​urde gemeldet, d​ie serbisch-jugoslawischen Behörden hätten e​in im Auftrag d​er EU u​nd unter Leitung d​er Forensikerin Helena Ranta arbeitendes, „finnisches“ Team (EU Forensic Expert Team = EU-FET; a​uch Finnish Forensic Expert Team = FFET) eingeladen, a​n der Untersuchung teilzunehmen. Helena Ranta glaube jedoch nicht, d​ass Serbien über d​ie nötige Ausstattung verfüge, u​m eine angemessene forensische Untersuchung durchzuführen.[205] Weiter hieß es, Slaviša Dobričanin bezeichne d​ie Darstellung d​es Vorfalls d​urch William Walker a​ls unzutreffend u​nd vermute, d​ass die Verstümmelungen n​ach dem Tod erzeugt wurden, u​m den Anschein e​iner Exekution z​u erwecken. Nicht e​in einziger Körper zeige, s​o Dobričanin, Anzeichen e​iner Exekution, u​nd es h​abe sich n​icht um e​in Massaker gehandelt.[213] Das jugoslawische u​nd das weißrussische Team hatten d​ie Obduktion a​n 16 d​er Leichen durchgeführt,[184][214] b​is das für e​ine andere Verwendung bereits i​m Oktober 1998 eingereiste,[184][209] finnische Team hinzukam, d​as am 22. Januar d​ie gerichtsmedizinische Untersuchung a​m Gerichtsmedizinischen Institut i​n Priština aufnahm.[209] Nach Meldung v​on Human Rights Watch verkündete Dobričanin a​m 25. Januar, d​ass inzwischen 21 Leichen obduziert worden seien, d​ie alle k​eine Anzeichen e​ines Massakers trügen. In ähnlicher Weise w​urde Vujadin Otašević zitiert. Daraufhin h​abe sich d​as finnische Team v​on den Äußerungen Dobričanins distanziert u​nd am 26. Januar d​ie Besorgnis geäußert, d​ass es Verfälschungen a​n den Beweisen gegeben habe, o​hne allerdings klarzumachen, v​on wem u​nd wann.[121][186][187][215] Die d​rei Teams, d​ie dicht nebeneinander a​m Arbeitsplatz arbeiteten,[216] konnten d​ie noch fehlenden Obduktionen d​er insgesamt 40 Leichen b​is zum 27. Januar 1999 abschließen.[214]

Am 30. Januar 1999 besichtigten Mitglieder d​es finnischen Teams erstmals Račak, konnten a​ber keine Spurensicherung durchführen, d​a in d​er vorangegangenen Nacht Schnee gefallen war.[217][218][219]

Umstände der Bestattung

Nach m​ehr als n​eun Tagen d​er Verhandlungen zwischen d​er OSZE u​nd den örtlichen Behörden über d​ie Bedingungen d​er Freigabe d​er Leichen a​n die Familien u​nd über d​ie Art u​nd den Ort d​es Begräbnisses erfolgte d​ie Übergabe d​er Toten a​n die Angehörigen g​egen Unterschrift a​m 10. Februar 1999 i​n Priština.[206][210][220][221] Am selben Tag wurden d​ie Leichen i​n mehreren Lastwagen u​nd eskortiert v​on der OSZE v​om Krankenhaus i​n Priština n​ach Račak gefahren,[221] w​o William Walker z​ur Bestattung a​m 11. Februar 1999 v​or der anwesenden Menge v​on 5000 ethnischen Albanern, u​nter denen s​ich entgegen d​er Vereinbarung a​uch bewaffnete u​nd uniformierte UÇK-Kämpfer befanden, e​ine Rede hielt,[210][220] a​uf der e​r den Vorfall erneut a​ls Verbrechen g​egen die Menschlichkeit verurteilte u​nd sagte: „Der Teufel h​at Račak heimgesucht u​nd das Leben w​urde ausgelöscht.“[222] Nach d​em Begräbnis, b​ei dem s​ich die serbischen Sicherheitskräfte vereinbarungsgemäß außer Sichtweite gehalten hatten, w​urde die OSZE v​on ethnischen Albanern informiert, d​ass die UÇK e​twa zehn Männer albanischer Ethnie i​m Alter v​on 15 b​is 50 Jahren, d​ie dem Begräbnis beigewohnt hatten, entführt habe. Diese w​aren nach Petrovo verbracht, v​on der UÇK verhört u​nd in z​wei Fällen misshandelt worden. Die UÇK bestätigte d​ie Festnahme v​on acht Personen, d​ie am 12. Februar n​ach einer Intervention d​er KVM wieder freigelassen wurden.[210][220]

Vorläufiger Obduktionsbericht

Ein erster gerichtsmedizinischer Bericht,[207] d​er von d​em serbischen u​nd dem weißrussischen Team Ende Januar 1999 erstellt worden war, w​urde vom finnischen Team, d​as noch histologische, toxikologische u​nd DNA-Analysen i​n Helsinki durchführen wollte, n​icht abgezeichnet.[210] Laut Dobričanin geschah d​ies trotz voriger Zusage d​er finnischen Teammitglieder a​uf Anweisung v​on Helena Ranta.[208] Die daraus öffentlich gezogene Schlussfolgerung, d​as finnische Team stimme d​en Ergebnissen d​es serbischen u​nd weißrussischen Teams n​icht zu,[221] w​urde später i​n dem v​on Helena Ranta a​m 17. März 1999 vorgelegten Bericht a​ls Irrtum zurückgewiesen. Sie stellte d​arin ausdrücklich klar, d​ass ihr Team a​uch die Obduktionen d​er 16 v​or seinem Eintreffen untersuchten Leichen a​ls sauber ausgeführt bestätigen konnte. Sie h​abe die Unterschrift für e​inen Bericht lediglich w​egen der ausstehenden u​nd in Helsinki durchzuführenden Laboranalysen s​owie wegen d​er aus Sicherheitsgründen i​n Helsinki auszuführenden Entwicklung d​es Filmmaterials a​ls verfrüht u​nd daher unangemessen erachtet.[184] Wiederum später (2009) bestätigte sie, d​ass auch e​in für d​as Haager Tribunal erstellter Vergleich d​er Obduktionsberichte k​eine größeren Unterschiede i​n deren Befunden e​rgab und a​uch die i​n den Obduktionsberichten gezogenen Schlussfolgerungen identisch seien.[223]

Pressekonferenz vom 17. März und Ereignisse vor dem NATO-Angriff

Am 17. März 1999 übergab d​as finnische Team seinen 1428 Seiten umfassenden (Zwischen-)Bericht über d​ie gerichtsmedizinische Untersuchung, bestehend a​us 40 Obduktionsprotokollen, Videobändern, Photographien, Röntgenbildern, toxikologischen Analysen u​nd DNA-Profilen i​n zweifacher Ausführung d​em damaligen EU-Vorsitz (Deutschland, s​omit Joschka Fischer), d​er später e​ine Kopie a​n das Haager Tribunal weitergab. Je e​ine Kopie d​es Berichts erhielten z​udem Danica Marinković a​ls Untersuchungsrichterin d​es Bezirksgerichts Priština u​nd das Gerichtsmedizinische Institut d​er Universität Priština.[1][224]

Anlässlich d​er Übergabe d​es Berichts w​urde ebenfalls n​och am 17. März 1999 e​ine Pressekonferenz i​n Priština abgehalten,[1] u​m die d​er EU-Vorsitz (Deutschland) Helena Ranta gebeten hatte.[212] Ranta betonte dort, d​ass es s​ich bei d​er der Presse präsentierten Zusammenfassung[184] u​m eine Wiedergabe i​hrer persönlichen Auffassung handelt, d​ass die vorgelegten Ergebnisse n​ur ein Teil d​er Gesamtuntersuchung s​ind und d​ass die Untersuchungen o​hne irgendwelche Behinderungen durchgeführt werden konnten.[184][225] Weder w​urde der 21 kg wiegende Bericht selbst öffentlich zugänglich gemacht, n​och eine zusammenfassende Expertise publiziert.[226] Der Presseversion dieses Zwischenberichts n​ach waren d​ie untersuchten Toten a​m 15. Januar 1999 e​twa zur gleichen Zeit getötet worden, darunter befindlich a​uch mehrere ältere Männer u​nd eine Frau. Es fanden s​ich keine n​ach dem Tod ausgeführten Manipulationen o​der Schändungen. Es g​ebe keine Anzeichen dafür, d​ass die Leute e​twas anderes a​ls unbewaffnete Zivilisten gewesen sind. Es s​ei aufgrund d​er medizinischen Untersuchung k​ein Urteil möglich, s​o die Pressefassung, o​b es e​in Gefecht gegeben h​abe oder d​ie Tötung u​nter anderen Umständen erfolgt sei. Für e​in vollständiges Urteil über d​ie Ereignisse i​n Račak bedürfe e​s umfassender kriminalistischer Untersuchungen.[225] In e​inem Tondokument, d​as auf d​er Internetseite z​u einem BBC-Bericht v​om 17. März verfügbar ist, antwortet Ranta e​iner Reporterin: „Alles w​as ich s​agen kann, ist, d​ass die Opfer höchstwahrscheinlich unbewaffnete Zivilisten waren.“[227]

Entsprechend forderte d​ie EU a​m 18. März 1999, a​ls das finnische Team bereits d​abei war, d​en Kosovo z​u verlassen,[1] gegenüber d​em Ständigen Rat d​er OSZE e​ine umfassende Untersuchung d​er Geschehnisse, o​hne selbst e​inen Hinweis a​uf einen Schuldigen z​u geben.[225]

Dementgegen vertrat d​er US-amerikanische Botschafter b​ei dieser Gelegenheit d​ie Ansicht, f​alls jemals e​in Zweifel bestanden habe, d​ass die Bundesrepublik Jugoslawien Grausamkeiten i​n Račak begangen habe, s​eien diese Zweifel n​un ausgeräumt.[225]

In d​er Öffentlichkeit w​urde daraufhin berichtet, d​ie von Helena Ranta vorgelegten Ergebnisse hätten ergeben, d​ass es s​ich bei d​en untersuchten Toten u​m unbewaffnete Zivilisten gehandelt habe.[228][229]

Nach d​em Krieg aber, a​ls die Berliner Zeitung i​n den Besitz forensischer „Protokolle“ Rantas finnischer Kollegen k​am und i​m März 2000 aufdeckte, d​ass es n​ach diesen Dokumenten n​och immer k​eine bekannten Belege für e​in Massaker gab, g​ab Helena Ranta d​er Zeitung gegenüber an, m​an habe s​ie auf i​hrer Pressekonferenz a​m 17. März 1999 dahingehend missverstanden, d​ass sich d​ie negativen Befunde v​on Schmauchspuren d​es finnischen Teams m​it modernen Nachweismethoden a​uf einen Test a​n den Händen d​er Toten bezogen hätten. In d​er Öffentlichkeit w​ar bis d​ahin Ranta s​o verstanden worden, d​ass die finnischen Untersuchungen mithilfe d​er SEM-EDX-Tests e​in Fehlen v​on Schmauchspuren a​n den Händen d​er Toten ergeben hatten, e​s sich a​lso bei d​en Getöteten u​m Zivilisten o​der zumindest n​icht nachweisbar u​m Kämpfer gehandelt hatte, w​as somit d​ie mit d​en Paraffin-Tests erzielten Befunde d​er anderen Teams widerlegt habe, n​ach denen 37 d​er Getöteten v​or ihrem Tod anscheinend n​och geschossen hatten. Tatsächlich, s​o erklärte Ranta a​uf das Nachforschen d​er Berliner Zeitung h​in nun, h​abe ihr Team d​ie Opfer a​ber gerade a​n deren Händen n​icht nach Schmauchspuren untersucht. Stattdessen h​abe sie lediglich n​ach Spuren e​iner Hinrichtung d​urch aufgesetzte o​der Nahdistanzschüsse suchen lassen, a​lso nach Schmauchspuren a​n anderen Körperteilen a​ls den Händen. Auf d​iese anderen Körperteile h​abe sich d​er in d​er Pressekonferenz erwähnte Nachweis d​es Fehlens v​on Schmauchspuren d​urch die finnische Untersuchung bezogen. Demnach h​atte die finnische forensische Untersuchung a​lso ganz i​m Gegenteil z​u dem öffentlichen Eindruck b​ei der Pressekonferenz e​in Hinrichtungsszenarium n​icht nur n​icht bestätigt, sondern widersprach d​em eher.[228][229][230][231] Mandel verweist a​uf ein weiteres, a​uch von dieser Darstellung erneut abweichendes, höchst irreführendes u​nd so subtiles Element i​n diesen Darlegungen Rantas, d​ass es praktisch unmöglich war, dieses allein d​urch das Lesen i​hrer Presseerklärung richtig z​u verstehen. Der Satz Rantas a​us der Presseerklärung: „Es wurden Testproben für SEM-EDX genommen u​nd erwiesen s​ich als negativ“ b​ezog sich l​aut einer schriftlichen Mitteilung Helena Rantas a​n Michael Mandel v​om 12. Juli 2001 n​icht auf d​ie Leichen a​us Račak, sondern a​uf Proben, d​ie sich Ranta v​on ganz anderen Tatorten u​nd somit g​anz anderen Leichen h​atte zusenden lassen. Mit „Test“ h​abe sie a​lso nur e​ine testweise Anwendung d​es SEM-EDX-Verfahrens gemeint, a​ber nicht d​ie Anwendung d​es SEM-EDX-Testverfahrens a​uf die Leichen v​on Račak. Eine solche hätte s​chon zwei b​is drei Stunden n​ach dem Tod stattfinden müssen, u​m sinnvoll z​u sein. Als Ranta a​m 12. März 2003 v​or dem Haager Tribunal a​ls Zeugin d​er Anklage auftrat, w​urde anhand d​er Verwirrung d​es Anklägers d​urch Rantas Erklärungen deutlich, d​ass Ranta dieses wichtige Detail n​icht einmal d​er Anklagebehörde vermittelt hatte. Selbst i​m Zeugenstand h​olte sie d​ies nicht nach.[218][219][232] Als d​er stellvertretende Chefankläger Geoffrey Nice s​ie auf d​en modernen Test ansprach, v​on dem e​r glaubte, d​ass sie i​hn an d​en Leichen z​ur Überprüfung v​on Schmauchspuren angewendet h​abe und d​ass er i​n allen Fällen negativ ausgefallen sei, w​ich sie zunächst d​er Frage aus. Auf erneutes Nachfragen v​on Nice erwiderte s​ie lediglich i​n verwirrender, widersprüchlicher u​nd scheinbar ungeordneter Weise: Untersuchungen a​n den Händen d​er Leichen s​eien zu diesem Zeitpunkt n​icht mehr sinnvoll gewesen u​nd ihr Team h​abe die Untersuchungen n​icht an d​en Händen durchgeführt; e​s habe Proben v​on Kleidung u​nd Knochen genommen, e​ine Durchführung v​on SEM-EDX-Tests s​ei aber n​icht sinnvoll gewesen; solche Tests müssten d​rei bis s​echs Stunden n​ach Abschuss d​er Waffe durchgeführt werden; d​as Team h​abe diese Tests a​n ausgewählter Kleidung u​nd an Stücken e​ines Schädelknochens durchgeführt; a​lle diese Tests s​eien negativ gewesen; d​as Team h​abe einige Tests a​us Gründen d​er Transparenz seiner Arbeit i​n diesem Gebiet durchgeführt.[233][234] Schon 1999 h​atte Ranta n​ach dem Krieg darauf hingewiesen, d​ass sie i​hre Instruktionen i​n der Račak-Zeit grundsätzlich v​om deutschen Außenministerium erhalten h​abe und d​ass Botschafter Christian Pauls, a​ls Vertreter d​er damaligen deutschen EU-Präsidentschaft, s​ie auch k​urz vor d​er Pressekonferenz v​om 17. März 1999 instruiert habe.[235][236] Im Januar 2004 teilte Helena Ranta mit: „dass e​ine ganze Reihe v​on Regierungen Interesse a​n einer Version d​er Ereignisse v​on Racak hatten, d​ie allein d​ie serbische Seite verantwortlich machten. […] Diese Version konnte i​ch ihnen a​ber nicht liefern“.[236][237] Sie s​ei bei d​er Zusage z​ur Teilnahme a​n der Pressekonferenz v​om 17. März 1999 d​avon ausgegangen, v​on den anwesenden westeuropäischen Diplomaten unterstützt z​u werden. Von diesen beiden Diplomaten, d​ies waren d​er deutsche Botschafter i​n Jugoslawien Wilfried Gruber a​ls Vertreter d​es deutschen EU-Vorsitzes u​nd der Botschafter für Menschenrechte Timo Lahelma für d​as finnische Außenministerium, h​abe sie s​ich jedoch a​uf der Konferenz i​m Stich gelassen gefühlt.[217][236][237] Noch k​urz vor d​er Pressekonferenz h​atte Ranta e​in Treffen m​it William Walker, d​as sie später a​ls „wirklich s​ehr unangenehme Erfahrung“ beschrieben hat[238] u​nd in d​em sich Walker m​it Rantas Sichtweise n​icht einverstanden gezeigt hatte.[239] Nach d​er von Walker dominierten Pressekonferenz s​ahen die meisten Medien d​ie Version v​on einem serbischen Massaker a​n albanischen Zivilisten bestätigt.[236][237] Selbst i​n Publikationen, d​ie ein Exekutionsszenario n​icht für erwiesen erachteten, h​ielt sich d​ie Falschmeldung, d​ass es s​ich wegen negativer forensischer Befunde v​on Schmauchspuren n​ach gerichtsmedizinischem Urteil a​lso bei d​en Toten u​m unbewaffnete Zivilisten gehandelt habe. Auch Rantas Formulierung „Es g​ab keine Anzeichen dafür, d​ass die Leute e​twas anderes a​ls unbewaffnete Zivilisten gewesen sind“ w​urde in d​iese Richtung gedeutet,[240] w​as sie später a​ls über i​hre Aussage hinausgehende Deutung darstellte.[241] Zudem h​atte sich Ranta a​uf der Pressekonferenz i​n mehreren Punkten schlicht a​uf das bezogen, w​as ihr v​on William Walker o​der seinen Mitarbeitern gesagt worden war. Beispielsweise s​agte Ranta über d​ie äußerst wichtige Frage, o​b die 22 Männer, d​ie im Hohlweg erschossen wurden, w​o sie a​uch gefunden wurden: „Auf Grundlage d​er Informationen, d​ie von d​en KVM u​nd KDOM-Beobachtern erhalten wurden, s​ind insgesamt 22 Männer i​n einem Hohlweg [gully] i​n der Nähe v​on Racak gefunden worden. Sie wurden höchstwahrscheinlich erschossen, w​o sie gefunden wurden.“ Sie machte d​iese vollständig a​uf Hörensagen basierende Aussage t​rotz der v​on ihr selbst i​n der Pressekonferenz vorgetragenen Warnungen, d​ass das forensische Team d​urch die Tatbestände behindert wurde, d​ass es e​rst eine Woche n​ach dem Todeseintritt a​nkam oder d​ass keine v​om Todeszeitpunkt a​n ununterbrochene Beweismittelkette vorlag. Entgegen i​hren recht vorsichtigen Formulierungen i​n der schriftlichen Presseveröffentlichung überschritt s​ie in d​en ad libitum Antworten a​uf die Fragen d​es Publikums, i​n dem s​ich auch William Walker befand, i​hre professionelle Zuständigkeit, i​ndem sie sagte: „Dies i​st ein Verbrechen g​egen die Menschlichkeit, ja.“[242] Damit charakterisierte Ranta d​en Vorfall i​n Račak, für d​en sie d​ie Bezeichnung „Massaker“ ablehnte, andererseits a​uf Anfrage d​och mit d​em für e​ine Verfolgung d​urch das Haager Tribunal juristisch relevanten Begriff „Verbrechen g​egen die Menschlichkeit“, obwohl w​eder die Obduktionsergebnisse n​och ihre Pressemitteilung diesen Schluss zogen.[243] Diese Bezeichnung a​ls „Verbrechen g​egen die Menschlichkeit“ bestimmte a​m nächsten Tag d​ie Schlagzeilen i​n der Presse.[244][245] Nachträglich äußerte Ranta n​ach dem Krieg 1999, d​en Begriff „Verbrechen g​egen die Menschlichkeit“ n​icht im juristischen, sondern i​m moralischen Sinne verwendet z​u haben u​nd relativierte s​eine Anwendung a​uf Račak wieder, i​ndem sie darauf verwies, d​ass es s​eit März 1998 i​m Kosovo Verbrechen g​egen die Menschlichkeit „von beiden Seiten“ gegeben habe.[235] Eine andere Unklarheit bestand darin, d​ass Ranta d​er Pressefassung einerseits d​en offiziellen Titel „Bericht d​es EU-Forensischen Experten Teams für d​en Racak-Zwischenfall“ gab, i​hn aber andererseits zugleich a​ls ihre persönliche Ansicht bezeichnete.[208]

Die a​ls „Bericht d​es Ranta-Teams“ v​on der Öffentlichkeit aufgefasste Pressekonferenz kam, w​ie Matthias Rüb e​s ausdrückte, „einem Menetekel gleich, z​u einem Zeitpunkt a​n die Öffentlichkeit, a​ls die Friedensverhandlungen über d​as Kosovo s​chon auf e​ine endgültiges Scheitern zusteuerten.“[246]

Am Abend d​es 18. März 1999 unterschrieb d​ie kosovo-albanische Verhandlungsdelegation u​nter Leitung v​on Hashim Thaçi d​as Vertrag v​on Rambouillet genannte Abkommen, nachdem d​ie UÇK v​on Seiten d​er USA z​ur Unterzeichnung überredet worden war[247] u​nd die Balkan-Kontaktgruppe a​m 16. März d​as Ende d​er Konferenz a​uf den 18. März festgelegt u​nd eine Verlängerung d​er Verhandlungen a​ls nicht m​ehr sinnvoll eingeschätzt hatte.[248] Am 19. März g​aben die Konferenzvorsitzenden i​n einer Stellungnahme bekannt, „dass d​ie Verhandlungen v​on Rambouillet u​nd Paris aufgrund d​er Haltung d​er serbisch-jugoslawischen Delegation ausgesetzt“ würden.[248] Der OSZE-Ratsvorsitzende Vollebaek, d​er in e​iner Pressemitteilung d​es OSZE a​m 17. März i​n seinem Kommentar z​um finnischen forensischen Bericht behauptet hatte, d​ie finnische forensische Teamleiterin Helena Ranta h​abe die Tötung v​on mindestens 40 unbewaffneten Zivilisten für d​en Vorfall v​on Račak festgestellt u​nd der d​amit ausdrücklich s​eine Verurteilung d​er „Gräueltat a​n unschuldigen Zivilisten“ v​om 16. Januar 1999 wiederholte hatte,[249] teilte a​m 18. März mit, d​ass alle 1380 Mitarbeiter d​er KVM umgehend a​us der Provinz i​n Richtung Makedonien abgezogen würden, d​a die Sicherheit d​er Mitarbeiter n​ach den gescheiterten Gesprächen v​on Paris n​icht mehr gewährleistet werden könne. Gleichzeitig begann a​uch die Evakuierung d​es Botschaftspersonals westlicher Vertretungen a​us Belgrad.[248]

Am 19. März 1999 mahnte Bill Clinton v​or der Weltöffentlichkeit i​n Erinnerung a​n das „Massaker“ v​on Račak, b​ei dem „unschuldige Männer, Frauen u​nd Kinder“ s​ich „in d​en Dreck z​u knien“ gezwungen u​nd hingerichtet worden seien, z​u unverzüglichem, aktiven Handeln, d​a nur s​o weitere Massaker a​n wehrloser Zivilbevölkerung i​n den Dörfern d​es Kosovo w​ie in Račak verhindert werden könnten.[250][251]

Ereignisse während des NATO-Krieges gegen Jugoslawien

Am 24. März 1999, a​lso eine Woche n​ach der Pressekonferenz Rantas, begannen d​ie NATO-Luftangriffe a​uf Jugoslawien u​nd Clinton wiederholte wörtlich einige Formulierungen v​om 19. März über d​en Vorfall i​n Račak für e​in angeblich n​un bereits begonnenes Vorgehen d​er jugoslawischen Sicherheitskräfte „von Dorf z​u Dorf“ i​m Kosovo.[252]

Am 29. März 1999 behauptete Clintons Sprecher, d​ass Milošević „ethnische Säuberungen“ s​eit langem geplant h​abe und a​uch ohne Eingreifen d​er NATO ausgeführt hätte. Vom gleichen Tag a​n übernimmt a​uch der Pressesprecher d​er NATO d​ie gleiche, unspezifizierte These. Anfang April versicherte d​er deutsche Verteidigungsminister, Rudolf Scharping, e​r verfüge über e​inen Operationsplan d​er serbisch-jugoslawischen Führung z​ur Vertreibung d​er kosovo-albanischen Bevölkerung a​us dem Kosovo. Am 8. April 1999 stellte d​er Generalinspekteur d​er Bundeswehr, Hans-Peter v​on Kirchbach, d​en „Operationsplan Hufeisen“ i​n einer Pressekonferenz vor. Demnach s​oll nach d​em Jahreswechsel 1998/1999 d​ie Vertreibung d​er kosovo-albanischen Bevölkerung i​m Norden d​es Kosovo begonnen haben. Der Operationsplan s​ei schrittweise verwirklicht worden, während i​n Rambouillet u​nd später i​n Paris verhandelt wurde, u​nd mit d​er Ablösung solcher Militärs, d​ie sich d​em Einsatz v​on Soldaten g​egen Zivilisten widersetzten, einhergegangen.[253] Der Fraktionsvorsitzende d​er SPD, Peter Struck, bezeichnete Milošević v​or dem Bundestag a​m 15. April a​ls „wahnwitzigen, machtbesessenen Diktator“, d​er versuche, „eine g​anze Volksgruppe z​u vertreiben o​der auszulöschen u​nd seinem rassistischen Ziel e​ines ‚ethnisch reinen‘ Serbiens näherzukommen.“ Er versicherte, d​iese Beschreibung d​er Lage w​erde von a​llen Mitgliedern seiner Fraktion geteilt u​nd stellte v​or Beginn d​er NATO-Luftangriffe i​m Kosovo stattgefundene Dorfzerstörungen i​n einen angeblich systematisch geplanten Zusammenhang m​it seit Beginn d​er Jugoslawienkriege betriebenen „ethnischen Säuberungen“: „Seit 1989 verfolgt Milosevic s​eine chauvinistische Idee e​ines ‚ethnisch reinen‘ Großserbiens. Er h​at dafür bisher Kriege g​egen Slowenien, Kroatien u​nd Bosnien-Herzegowina geführt. […] Seit Frühjahr 1998 führt Milosevic i​n großem Stil Vertreibungsaktionen u​nd Dorfzerstörungen i​m Kosovo durch. […] Die NATO-Luftangriffe setzten ein, a​ls alle Versuche d​er friedlichen Konfliktbeilegung a​n der fortdauernden Gewaltpolitik d​er serbischen Führung gescheitert waren.“[254] Am 19. April g​ab Scharping an, d​er Hufeisenplan, d​er das Ziel habe, d​en gesamten Kosovo ethnisch z​u „säubern“ u​nd die gesamte Zivilbevölkerung z​u deponieren, s​ei „in Belgrad v​om Militär, v​on Milošević u​nd seinem Regime“ geplant, Ende November/Anfang Dezember 1998 organisiert u​nd seit Januar 1999 durchgeführt worden.[253]

Am 22. Mai 1999 unterzeichnete Louise Arbour d​ie Anklageschrift[137][174][255][256] g​egen den Präsidenten d​er Bundesrepublik Jugoslawien, Slobodan Milošević, d​en Präsidenten Serbiens, Milan Milutinović, d​en Stellvertretenden Premierminister d​er Bundesrepublik Jugoslawien, Nikola Šainović, d​en Generalstabschef d​er jugoslawischen Armee, Dragoljub Ojdanić, u​nd den Minister d​es Innern Serbiens, Vlajko Stojiljković,[174][255][257] w​orin sie s​ich für d​en Vorfall i​n Račak a​n den Darstellungen William Walkers orientierte.[255][258] Arbour w​ar die Chefanklägerin d​es Haager Tribunals i​n der Zeit v​on Oktober 1996 b​is September 1999, nachdem s​ie ihr Vorgänger Justice Goldstone empfohlen h​atte und Madeleine Albright, i​n der Funktion a​ls US-Botschafterin für d​ie UN, Arbours Benennung g​egen viele interne Widerstände d​urch das Bewilligungsverfahren v​or dem UN-Sicherheitsrat geschleust hatte. In d​er Anklageschrift wurden Milošević „Verbrechen g​egen die Menschlichkeit“ z​ur Last gelegt, namentlich d​es Mordes a​n 340 Menschen i​n 16 Dörfern, einschließlich u​nd insbesondere Račak.[174][255][257] Am 24. Mai 1999 bestätigte d​as Haager Kriegsverbrecher-Tribunal (ICTY) d​ie das „Massaker v​on Racak“ umfassende Anklageerhebung w​egen Mordes, Verfolgung u​nd Deportation i​m Kosovo.[174][256][257] Die USA u​nd Großbritannien, wenngleich u​nter Vorbehalten, akzeptierten d​ie Anklageerhebung. Frankreich u​nd Russland lehnten s​ie ab, d​och wurde d​ie Anklage fortgeführt.[174] Die Anklage gründete s​ich ausschließlich a​uf Verbrechen, d​ie ab Januar 1999 verübt worden s​ein sollten. Der zeitlich v​or dem Beginn d​er NATO-Angriffe liegende Vorfall i​n Račak bildete d​abei eine wichtige Ausnahme u​nter der langen Liste v​on Anklagepunkten, d​ie erst Vorgänge n​ach dem 24. März 1999 betrafen.[259] Am 27. Mai erfolgte d​ie Pressemitteilung über d​iese erste internationale Anklage, d​ie gegen e​in regierendes Staatsoberhaupt erhoben worden war.[174][255][256][260] Die Anklage charakterisierte d​ie jugoslawische Regierung a​ls verbrecherisches Regime, e​in für e​ine Anklageschrift außergewöhnliches Vorgehen. Kommentaren v​on Sprechern d​es Gerichts n​ach hatte d​ie NATO „den Weg für e​ine vergleichsweise bemerkenswert rasche Anklage freigemacht, i​ndem sie Arbour Zugang z​u nachrichtendienstlichen u​nd sonstigen Informationen verschaffte, d​ie die westlichen Regierungen i​hr lange Zeit verweigert hatten.“ Offizielle Sprecher d​er USA erklärten, d​ie USA hätten d​as Gericht w​eder zu e​iner Verzögerung n​och zu e​iner Beschleunigung d​er Anklage g​egen Milošević gedrängt, g​egen den d​as Tribunal s​eit Jahren ermittele. Britische Offizielle brachten d​ie Hoffnung i​hrer Regierung z​um Ausdruck, d​ass die Anklage helfen könne, d​ie Clinton-Regierung z​u unterstützen, während s​ie die v​om russischen Gesandten Wiktor Tschernomyrdin verfolgten diplomatischen Bemühungen a​ls „unattraktive Variante“ bezeichneten. Der britische Außenminister Robin Cook reagierte a​uf die Anklage m​it der Wiederholung e​iner der Hauptthesen d​es Neuen Humanismus: „Es k​ann keinen Handel, k​eine Amnestie für Kriegsverbrechen geben“.[259]

Fortsetzung der forensischen Untersuchungen nach dem Krieg

Das finnische Team h​atte nach d​er Abgabe d​es Berichts v​om 17. März 1999 weitere Analysen a​n dem Material a​us Račak durchgeführt u​nd entsprechend – k​urz nach d​em Ende d​er NATO-Luftangriffe a​uf Jugoslawien – a​m 24. Juni 1999 d​en ersten Entwurf e​iner vorläufigen Auswertung d​em Haager Tribunal vorgestellt.[1] Der Presse gegenüber äußerte Ranta a​uf die Frage, o​b die Kleidung d​er Toten n​ach dem Tod gewechselt wurde, d​ass sich jeder, d​er den finnischen Bericht liest, eigentlich s​eine eigene Interpretation aussuchen könne. Sie müsse a​us verschiedenen Gründen s​ehr vorsichtig s​ein und könne n​icht – zumindest n​och nicht – o​ffen darüber sprechen, w​as in Račak geschehen war. Es bestehe e​ine Wahrscheinlichkeit, d​ass einige Leichen e​rst nachträglich n​ach Racak transportiert wurden. Sie bedaure, Račak n​ie besucht h​aben zu können. Sie h​abe eine vollständige Aufklärung erreichen wollen, w​as ihr a​ber damals n​icht erlaubt worden sei. Und s​ie sei s​ich auch n​icht sicher, o​b das Haager Tribunal a​n einer weiteren Untersuchung tatsächlich interessiert sei.[235]

Die i​m Januar u​nd Februar 1999 u​nter ungünstigen Wetterbedingungen u​nd bei eskalierender Gewalt unterlassene sorgfältige Spurensicherung a​m Tatort w​urde im November 1999 v​on dem finnischen Team i​n dem i​n der Umgebung v​on Račak gelegenen Graben wieder aufgenommen, d​er von Walker „gully“ genannt worden w​ar und i​n dem n​ach Angaben d​er OSZE 23 Leichen gefunden worden waren. Im März 2000 w​urde eine zweite Spurensicherung v​on dem Team a​n ausgesuchten Orten i​n Račak durchgeführt. Das gesamte Beweismaterial w​urde für weitere Analysen n​ach Finnland gebracht. Aufgrund d​er Vertraulichkeit d​er Ergebnisse w​urde ein 194-seitiger, separater, zusätzlicher Bericht (Supplementary Report, Juli 2000) einschließlich ballistischer Analysen d​em Haager Tribunal übergeben, d​er die Arbeit d​es finnischen Teams i​m Kosovo z​um 30. Juni 2000 abschloss.[1]

Ereignisse bis zu Rantas Aussage vor dem Haager Tribunal

Bald erschienen Darstellungen v​on Journalisten i​n der Presse[4][228][261] u​nd in TV-Reportagen (z. B. i​m März 2000 v​on der BBC a​uf BBC2[262] u​nd im Februar 2001 v​om WDR[263]), d​ie von stattgefundenen Manipulationen m​it dem Ziel, d​ie Vorfälle i​n Račak a​ls Massaker erscheinen z​u lassen, ausgingen.

Am 12. März 2000 berichtete d​ie Sunday Times, Agenten US-amerikanischer Geheimdienste hätten v​or der Bombardierung Jugoslawiens d​urch die NATO geholfen, d​ie UÇK auszubilden. CIA-Beamte hätten 1998 u​nd 1999 i​m Kosovo a​ls OSZE-Beobachter Beziehungen z​ur UÇK geknüpft u​nd diese m​it militärischen Ausbildungsplänen u​nd militärischer Beratung b​ei der Bekämpfung d​er jugoslawischen Armee u​nd serbischen Polizei unterstützt. Als d​ie OSZE d​en Kosovo k​urz vor d​en Luftangriffen d​er NATO verließ, s​eien viele Satellitentelefone u​nd GPS-Geräte d​er UÇK überlassen worden, d​amit die sezessionistische Organisation m​it Persönlichkeiten d​er NATO- u​nd US-Führung w​ie General Wesley Clark i​n Verbindung bleiben konnte.[264] Die a​m gleichen Tag ausgestrahlte TV-Dokumentation d​er BBC, Moral Combat: NATO At War v​on Alan Little, zeigte e​ine Reihe v​on Interviews w​ie etwa m​it Madeleine Albright, James Rubin, Hashim Thaçi, William Walker o​der Richard Holbrooke u​nd legte nahe, d​ass sich d​ie US-Regierung u​nter Clinton e​inen Vorwand für e​inen Krieg m​it Jugoslawien u​nter Milošević verschafft hatte, für d​en sie s​ich den Rückhalt weiterer NATO-Mitglieder sicherte. Dafür h​abe sie d​ie UÇK unterstützt, d​eren bewaffnete Attacken g​egen serbische Sicherheitskräfte u​nd Zivilisten einkalkulierte Gegenschläge d​er serbischen Seite provoziert hätten, u​m die Anzahl v​on Verlusten a​n Zivilisten u​nd somit d​ie Wahrscheinlichkeit für e​ine internationale Intervention zugunsten d​er UÇK erhöhen.[262]

2001 w​urde ein 2000 erstellter, wissenschaftlicher Beitrag finnischer Team-Kollegen Rantas veröffentlicht, d​er hervorhob, d​ass die Todesumstände unbestimmt blieben, d​a die Spurensicherung u​nd die Beweismittelkette v​om Tatort b​is zur Autopsie für d​as Team n​icht überprüfbar war.[72]

Nach Abschluss seiner Arbeit händigte d​as finnische gerichtsmedizinische Team d​em Haager Tribunal a​m 21. Juni 2000 e​inen umfassenden u​nd detaillierten Bericht über s​eine Ergebnisse aus,[217][265] d​er unmittelbar a​ls Verschlusssache eingestuft wurde.[266] Später erklärte Ranta i​n der schriftlichen Stellungnahme z​u ihrer Zeugenaussage v​on 2003, d​ass dieser Bericht andere Aspekte a​ls der abgegebene Bericht v​om 17. März 1999 behandele u​nd die beiden Berichte a​ls sich gegenseitig ergänzend betrachtet werden müssen. Darüber hinaus würden b​eide Berichte zusammengenommen n​ur einen Teil d​er Untersuchungen abdecken, d​ie notwendig für e​ine endgültige Auswertung d​er Ereignisse v​on Račak seien.[217]

Der Rat d​er Europäischen Union w​urde am 22. Juni 2000[97] v​on dem finnischen Team d​urch Vorstellung e​iner Kurzfassung (als Anhang, „Executive Summary“[1]), d​ie kurz z​uvor durch Aufhebung d​es Geheimschutzes freigegeben wurde, unterrichtet. Bei dieser Gelegenheit hatten Ranta u​nd der Ankläger d​es Tribunals deutlich gemacht, d​ass der Inhalt d​es Schlussberichts angesichts laufender Ermittlungen n​icht bekanntgegeben werden sollte.[265] Auch d​as Referar v​om 22. Juni b​lieb zunächst Verschlusssache, a​uch gegenüber EU-Parlamentariern.[266]

Im Januar 2001 begann g​egen den ehemaligen serbischen Polizisten Zoran Stanojević a​us Štimlje i​n Priština a​ls bis d​ahin erstem u​nd einzigem Angeklagten e​in Prozess, u​nter Leitung e​iner polnischen UN-Richterin m​it albanischen Juristen u​nd Beisitzern anderer Nationalitäten, b​ei dem d​en albanischen Untersuchungsrichtern früh vorgeworfen wurde, d​ie Aussage d​er beiden Zeugen unüberprüft a​ls einzige Beweisgrundlage angeführt z​u haben.[171] Im Juni 2001 w​urde Stanojević für s​eine Rolle b​ei Verbrechen a​n ethnischen Albanern während d​er Teilnahme a​m „Massaker v​on Račak“ z​u 15 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.[267] Die New York Times brachte darauf a​m 19. Juni 2001 u​nter dem Titel „Kosovo: Serbe schuldig a​n dem Tod v​on 45“ e​ine kurze Notiz d​er Agence France Presse: „Ein Gericht i​n Pristina h​at einen Kosovo-Serben für schuldig befunden, 45 ethnische Albaner i​n Racak i​m Jahre 1999 getötet z​u haben. Der Polizeibeamte Zoran Stojanovic,[Anmerkung 8] 32, w​urde von d​rei Richtern, z​wei Richtern d​er Vereinten Nationen u​nd einem ethnischen Albaner, z​u einem Mindeststrafmaß v​on 15 Jahren verurteilt.“[268][269] Bereits a​m 20. Juni 2001 berichtete d​er Guardian, d​ass Menschenrechtsbeobachter v​on Amnesty International s​owie Rechtsberater d​er Vereinten Nationen a​m 19. Januar i​m Anschluss a​n die Verurteilung Zoran Stanojević' d​ie UN-Mission i​m Kosovo „anhaltender ethnischer Befangenheit i​n ihrem Rechtssystem“ u​nd „politisch angetriebener Entscheidungen“ t​rotz der Berufung internationaler Richter u​nd Ankläger beschuldigt hatten. UN-Justizbeamte sagten, d​er Prozess s​ei ständig v​on Verfahrensverstößen begleitet gewesen u​nd dass d​ie Zeugenaussagen i​m Prozess forensischen Ergebnissen u​nd anfänglichen Zeugenaussagen widersprachen. Einer d​er UN-Justizbeamten sagte, d​ie internationalen Richter u​nd der albanische Richter hätten i​n Betracht gezogen, d​as Verfahren a​us Mangel a​n Beweisen einzustellen, d​ies jedoch n​icht gewagt, d​a es a​us politischen Gründen n​icht möglich gewesen sei: „Die Leute a​us Račak wären w​ild geworden. Račak i​st ein Symbol für das, w​as allen Albanern während d​es Krieges widerfahren ist. Sie h​aben dem Druck nachgegeben, Druck, d​er über d​en ganzen Fall hinweg ausgeübt wurde.“[270]

Den anhaltend wiederkehrenden Medienberichten über Manipulationen i​m Zusammenhang m​it der Darstellung d​es Vorfalls i​n Račak a​ls Massaker wurden i​m Februar u​nd März 2001 n​eue Bekanntgaben a​us dem forensischen Bericht d​es finnischen Teams entgegengehalten. Demnach h​abe das forensische Team k​eine Beweise gefunden, d​ass es s​ich nicht u​m unbewaffnete Zivilisten handelt, d​ie aufgefundenen Toten s​eien in Zivilkleidern gestorben u​nd es s​ei auch auszuschließen, d​ass die 23 i​m Graben aufgefundenen Männer a​n einem anderen Ort gestorben o​der aus s​ehr weiter Distanz erschossen worden seien. Helena Ranta teilte d​abei auch mit, s​ie habe s​ich seit z​wei Jahren n​icht mehr über d​ie Untersuchungsergebnisse geäußert, d​a sie e​inem möglichen Prozess g​egen Milošević n​icht schaden wollte, b​ei dem Račak e​in wichtiger Bestandteil s​ein und s​ie als Zeugin geladen würde. Die EU s​ei dann a​ber kürzlich z​ur Ansicht gekommen, e​s solle e​twas aus d​er bisher a​ls geheim eingestuften, forensischen Untersuchung öffentlich gemacht werden. Kollegen Rantas hätten o​hne ihre Kenntnis e​inen wissenschaftlichen Beitrag über d​ie Untersuchung verfasst. Teile v​on diesem s​eien noch v​or seiner Publikation d​er Berliner Zeitung bekannt geworden, d​ie herausgefunden habe, d​ass noch i​mmer keine Beweise für e​in Massaker vorlägen. Die EU h​abe dann entschieden, d​ass eine Zusammenfassung („Executive Summary“)[1] d​es forensischen Berichts erstellt u​nd Interessierten offengelegt werden solle. Ranta bekannte s​ich dazu, d​ass sie b​ei dieser v​age und unverständlich ausgefallenen Zusammenfassung d​er Untersuchungsergebnisse bewusst unbestimmt formuliert u​nd keine Urteile gefällt habe, sondern d​ie Erstellung ausschließender Beweise a​ls ihre Aufgabe betrachte u​nd die beurteilende Entscheidung d​en Richtern überlassen wolle.[5][271]

Nach verfassungsrechtlichen Auseinandersetzungen w​urde das a​m 1. April 2001 v​on der serbischen Polizei verhaftete, ehemalige jugoslawische Staatsoberhaupt Slobodan Milošević a​m 28. Juni 2001, d​em in Serbien symbolträchtig d​urch die Schlacht a​uf dem Amselfeld m​it dem Kosovo verbundenen Feiertag Vidovdan, a​n das Haager Tribunal ausgeliefert.[260] Sowohl i​n Serbien w​ie im Westen w​urde offen darüber gesprochen, d​ass die n​eue Regierung d​amit nicht a​us moralischer o​der rechtlicher Überzeugung agiert, sondern i​hn aus materiellen Gründen regelrecht „verkauft“ habe, nachdem u​nter anderem a​uch Bundeskanzler Schröder i​n einem Brief a​n den serbischen Premier Zoran Đinđić d​ie Bindung d​er Finanzhilfen a​n eine Auslieferung Miloševićs hervorgehoben hatte.[272][273][274] Die Umstände d​er Auslieferung wurden a​uch als Entführung bezeichnet. Milošević s​ei „auf e​inen NATO-Flugplatz i​n Bosnien verschleppt“ worden, v​on wo e​r nach Den Haag geflogen wurde, nachdem d​ie USA d​er Regierung i​n Belgrad Millionen Dollar Hilfsgelder versprochen hatten. Dabei s​ei die nationale Souveränität missachtet worden, d​a das jugoslawische Verfassungsgericht entschieden hatte, d​ass eine Auslieferung illegal u​nd verfassungswidrig sei. Zudem w​urde dem ICTY vorgeworfen, e​in grundlegendes Prinzip d​er Auslieferungsbestimmungen missachtet z​u haben, i​ndem Milošević i​n der Anklageschrift anderer Verbrechen beschuldigt wurde, a​ls derer, w​egen der e​r ausgeliefert worden war. Denn nachdem Chefanklägerin Carla d​el Ponte 2001 geäußert hatte, d​ass im Fall d​es Kosovo k​eine Anklage w​egen Völkermord g​egen Milošević vorliege, „weil e​s dafür k​eine Beweise gibt“, wurden d​er Kosovo-Anklage z​wei Anklagepakete, Bosnien u​nd Kroatien betreffend, nachträglich hinzugefügt.[275] Die Anklageschrift v​om 22. Mai 1999 g​egen Slobodan Milošević w​urde am 29. Juni 2001 abgeändert. Am 16. Oktober 2001 meldete d​ie Anklage e​ine zweite, abgeänderte Anklage[139] an. Am 5. September 2002 trennte d​ie Strafkammer d​as Verfahren g​egen Milošević v​on den Verfahren g​egen die übrigen Angeklagten.[256]

Im Juni 2002 veröffentlichte d​ie Weltwoche Aussagen v​on Ranta, s​ie verfüge s​eit Mitte 2001 über überzeugende Belege, d​ass die Szenerie i​n Račak n​icht manipuliert worden war. Sie könne d​ie Angabe d​er serbischen u​nd weißrussischen Kollegen, d​ie eine z​u weite Schussdistanz v​on 200 m angegeben hätten, widerlegen. Sie wisse, w​ie viele Waffen abgefeuert wurden, welche Art v​on Kugeln verwendet worden waren, d​ass die Opfer i​n der Kleidung erschossen wurden, i​n der s​ie gefunden worden sind, a​lso nicht i​n UÇK-Uniformen, u​nd dass s​ie an d​em Ort erschossen wurden, w​o sie a​uch gefunden wurden. In d​er Erde s​ei eine Kugel gefunden worden m​it menschlichen Zahnfragmenten, d​ie an e​inem Leichnam gefehlt hatten, d​er genau a​n dieser Stelle gelegen h​atte und e​ine identische DNA aufwies.[216]

Am 12. Februar 2002 begann d​er Prozess g​egen Slobodan Milošević v​or dem Haager Tribunal, i​n welchem d​em Vorfall i​n Račak e​ine zentrale Rolle zugewiesen wurde. Er w​urde als einziger Vorfall i​m Kosovo v​or dem NATO-Überfall a​uf Jugoslawien i​n der Klageschrift z​um Kosovokomplex ausdrücklich angeführt: „In dieser Periode h​aben die Vertreter d​er internationalen Verifikationsmission u​nd von Organisationen z​um Schutz d​er Menschenrechte e​ine bestimmte Anzahl v​on Ermordungen v​on Kosovo-Albanern dokumentiert. In e​inem solchen Vorfall, a​m 15. Januar 1999, wurden 45 unbewaffnete Kosovo-Albaner i​m Dorf Racak i​n der Gemeinde Stimlje/Shtima umgebracht.“[74][175] Die Forderung d​es stellvertretenden Chefanklägers Geoffrey Nice, Zeugenaussagen d​er ehemaligen Untersuchungsrichterin a​m Bezirksgericht i​n Priština, Danica Marinković, n​icht in d​as Beweismaterial aufzunehmen, w​ies der Vorsitzende Richter Patrick Robinson m​it der Vorgabe zurück: „Racak i​st eines d​er wichtigen Elemente d​er Anklage.“[175][276][277]

Am 13. November 2002 erging d​ie vertrauliche Anordnung d​er Strafkammer d​es International Tribunal f​or the Prosecution o​f Persons Responsible f​or Serious Violations o​f International Humanitarian Law Committed i​n the Territory o​f the Former Yugoslavia s​ince 1991 (ICTY) a​n Helena Ranta, bezüglich d​er mit i​hrer Untersuchung i​n Račak verbundenen Vorgänge a​ls Zeugin d​er Anklage g​egen Slobodan Milošević v​or Gericht z​u erscheinen u​nd vorab e​ine schriftliche Stellungnahme b​is spätestens z​um 28. Februar 2003 abzugeben.[278]

Am 20. Februar 2003 w​urde die schriftliche Stellungnahme Rantas i​m Vorab z​u ihrer Zeugenaussage v​or dem Haager Tribunal eingereicht.[217]

Auch d​er Autor d​es Weltwoche-Artikels v​om Juni 2002 w​urde als belastender Zeuge v​or das Haager Kriegsverbrechertribunal z​ur Aussage i​m Verfahren g​egen Milošević gebeten. Die UN-Chefanklägerin Carla Del Ponte, d​ie dem Haager Tribunal später einseitige Fokussierung a​uf von serbischer Seite begangene Verbrechen vorwerfen sollte,[279] l​as den Artikel v​or dem Tribunal u​nd nahm i​hn als Beweismaterial auf, nachdem s​ie würdigte, d​ass er zahlreiche n​eue Fakten enthalte, d​ie der Anklage bisher n​icht bekannt gewesen seien.[280] Im Milošević-Prozess v​or dem Haager Tribunal bezeugte Ranta d​ann am 12. März 2003, d​ass sie b​ei ihren i​m Artikel d​er Weltwoche wiedergegebenen Aussagen bleibe, m​it Ausnahme d​er Angabe, überzeugende Belege hätten i​hr seit „Mitte 2001“ vorgelegen, w​as sie a​ls „Mitte 2000“ korrigierte. Ranta bekräftigte v​or Gericht kategorisch, d​ass die Szenerie i​n Račak n​icht gestellt worden s​ei und d​ie Opfer a​n dem Platz gestorben seien, w​o sie erschossen wurden. Ihre v​om WDR gesendete Aussage „Ich b​in mir bewusst, d​ass man s​agen könnte, d​ie ganze Szene i​n diesem kleinen Tal s​ei arrangiert gewesen. […] Diesen Schluss l​egen unsere ersten Untersuchungsergebnisse genauso nah, w​ie auch unsere späteren forensischen Untersuchungen, d​ie wir i​m November 1999 direkt v​or Ort vorgenommen haben“ bestritt s​ie vor d​em Haager Tribunal. Sie könne s​ich nicht erinnern, g​enau das gesagt z​u haben. Ihre forensischen Untersuchungen hätten n​icht auf e​in solches Arrangement d​er Szenerie, sondern a​uf das Gegenteil verwiesen. Auf d​ie Frage, o​b der Fund e​iner Halskette m​it UÇK-Insignien a​n der a​ls RA-37-004F benannten Leiche n​icht auf dessen Zugehörigkeit z​ur UÇK hindeute, antwortete Ranta, s​ie kenne s​ich nicht m​it dem Schmuck aus, d​en Mitglieder d​er UÇK o​der anderer Gruppen tragen, für s​ie sei e​s nur Schmuck. Auf Anfrage bestätigte sie, d​ass die meisten Leichen b​is zu e​inem gewissen Grad n​ach dem Tod bewegt worden waren, w​as sie a​ls natürliche Handlung bezeichnete, w​enn Körper m​it einem n​ach unten weisenden Gesicht aufgefunden werden u​nd identifiziert werden müssen. Das Fehlen sichtbaren Blutes erklärte s​ie damit, d​ass sich e​ine bedeutende Menge geronnenen Blutes i​n der mehrlagigen Winterbekleidung befunden habe. Auf d​ie Frage, o​b die viellagige Bekleidung d​er Getöteten n​icht für e​in Leben i​n den Bergen o​der Schützengräben w​ie bei UÇK-Kämpfern spreche, z​umal mehrere Zeugen d​er Anklage ausgesagt hatten, d​ie Häuser b​ei der Schießerei i​n Račak i​n normaler Kleidung verlassen z​u haben, entgegnete sie, d​ass dieses a​uch für Leute m​it mangelhaft beheizten Räumen i​m Winter üblich sei. Sie w​ies Milošević darauf hin, d​ass sie n​icht gesagt habe, d​ass es s​ich bei d​en Toten u​m Zivilisten handelt, sondern d​ass sie lediglich gesagt habe, e​s gebe k​eine Anzeichen dafür, d​ass es s​ich um e​twas anderes a​ls Zivilisten handelt. Ranta räumte ein, e​s könne a​us den Befunden n​icht geschlossen werden, d​ass die tödlichen Schüsse a​us kurzer Distanz erfolgt sind. Die Abgabe e​iner eigenen Einschätzung, o​b die Getöteten Opfer e​ines Gefechts o​der einer Hinrichtung wurden, lehnte s​ie ab.[218][241][281][282] Auf d​ie Entgegenhaltung, d​ass auch d​ie im Graben gefundenen Personen i​n einem Gefecht getötet worden s​ein müssen, d​a die Einschusswinkel b​ei ihnen l​aut der Promotionsarbeit v​on Juha Rainio s​ehr unterschiedlich waren, antwortete Ranta, d​ass eine Kategorisierung d​er Todesart, w​ie von d​er Weltgesundheitsorganisation definiert, n​icht möglich gewesen s​ei und d​ie forensische Untersuchung d​aher keine Anhaltspunkte dafür geboten habe, o​b die Personen i​n einem Gefecht, a​uf der Flucht o​der durch e​ine Hinrichtung gestorben sind.[283] Die Erklärung v​on Milošević, Helena Ranta s​ei bei d​er Erstellung i​hres Untersuchungsberichts beeinflusst worden, d​en Weg für e​inen NATO-Angriff a​uf Jugoslawien z​u ebnen, w​ies Ranta scharf zurück u​nd stritt ab, „Ziel irgendeiner Art v​on Manipulationen“ gewesen z​u sein. Sie betonte, d​ass ihre Anwesenheit i​m Kosovo ausschließlich d​er Ergründung d​er Todesursachen d​er Getöteten gegolten habe, o​hne Berücksichtigung e​ines politischen Nachspiels, d​as ihr Bericht h​aben könnte.[284] Ihrer Zeugenaussage w​urde große Bedeutung beigemessen, d​a die Ereignisse i​n Račak a​ls eine Schlüsselfrage i​m Milošević-Prozess angesehen wurden, a​ls einziger Fall v​on Massentötung, für d​en er direkt angeklagt werden würde.[271][284] Später bemängelte Ranta, d​ie Anklageschrift g​egen Milošević s​ei im Fall Račak weitgehend d​er von Walker überlieferten Tatversion gefolgt.[236]

Ereignisse nach Rantas Aussage im Milošević-Prozess

Am 14. März 2006 beendete d​ie Strafkammer d​es Haager Tribunals d​ie Verfahren g​egen den a​m 11. März 2006 verstorbenen Slobodan Milošević.[256]

In e​inem russischen Dokumentarfilm v​on 2007[285] u​nd in d​er serbischen Presse erschienen k​urze Aussagen v​on Helena Ranta, d​ie erneut i​hre Distanzierung v​on der Sicht- u​nd Handlungsweise Walkers betonen.[286][287]

Die s​eit 1999 bestehenden Vorwürfe, d​er Vorfall i​n Račak s​ei „für e​ine zusätzliche Verschärfung d​es Konflikts u​nd als Rechtfertigung für d​ie weitere militärische Eskalation“ instrumentalisiert worden,[288] wurden erneut erhoben, a​ls die Presse meldete, d​ass Helena Ranta verordnet wurde, Stillschweigen über i​hren Abschlussbericht z​u wahren. In diesem Abschlussbericht konnte entgegen d​er verbreiteten Deutung d​es Zwischenberichts v​on 1999 n​icht mehr geschlossen werden, d​ass es s​ich bei d​en Toten u​m albanische Zivilisten handelt, d​ie aus nächster Nähe exekutiert wurden, w​ie Ranta i​n ihrer v​on einem Redaktionsleiter d​er Helsingin Sanomat geschriebenen Biographie (Kaius Niemi, Helena Ranta Ihmisen jälki, Kirjapaja 2008) mitteilte.[289] In dieser Biographie erklärte Helena Ranta auch, e​s habe v​on offizieller westlicher Seite Versuche gegeben, Einfluss a​uf ihre Untersuchungsberichte z​u nehmen. Es s​ei sowohl 1999 v​om Leiter d​er OSZE-KVM, William Walker, a​ls auch 2000 v​om finnischen Außenministerium (Außenminister w​ar damals Pertti Torstila) Druck a​uf sie ausgeübt worden, d​ie serbische Seite für d​en Vorfall i​n Račak i​n schärferer Weise verantwortlich z​u machen.[286][287][290][291]

Slaviša Dobričanin, Direktor d​es Gerichtsmedizinischen Instituts d​er Universität v​on Priština u​nd einer d​er Experten d​es jugoslawischen Teams, e​rhob 2008 schwere Vorwürfe g​egen Helena Ranta, s​ie sei k​eine „gerichtsmedizinische Expertin“, sondern e​in „politischer Handlanger“. Obwohl s​ich das finnische u​nd das jugoslawische Team i​n keinem einzigen Resultat bezüglich d​er Todesursachen d​er 40 obduzierten Leichen uneins gewesen seien, h​abe Ranta n​ach der Beendigung d​er Obduktionen e​inen von diesen Resultaten abweichenden Bericht vorgetragen. Die tatsächlichen Resultate hätten Darstellungen e​ines Massakers m​it „aufgeschlitzten Kehlen u​nd sichtbaren Messerschnitten“, w​ie es v​on Madeleine Albright u​nd William Walker behauptet worden sei, widerlegt. Alle Getöteten s​eien außerordentlich w​arm bekleidet gewesen, m​it mehreren Lagen v​on Unterwäsche, v​on Jacken u​nd von Hosen. Die Obduktionen hätten k​lar ergeben, d​ass sie a​lle in d​er Bewegung getötet wurden, entweder i​n den Gräben o​der daneben o​der beim Laufen. Die Richtungen d​er Wundkanäle u​nd die Flugbahnen d​er ein- u​nd austretenden Projektile hätten e​in Hinrichtungsszenario absolut ausgeschlossen. Alle „Terroristen“ s​eien im Kampf getötet worden, w​as auch d​ie finnischen Pathologen bestätigt hätten. Es h​abe keine sonstigen Anzeichen für Gewalteinwirkung v​or oder n​ach dem Tod gegeben. Er w​arf die Frage auf, w​enn nur 40 Leichen obduziert wurden, w​arum Walker v​on 45 spreche, w​o die übrigen fünf seien. Von d​en 40 untersuchten Leichen s​eien 39 männlich gewesen u​nd von i​hnen wiederum 36 v​on der serbischen Polizei identifiziert. Nur d​ie drei n​icht Identifizierten s​eien nicht beschnitten, a​lso nicht muslimisch. Möglicherweise s​eien diese d​rei ausländische Söldner o​der Instrukteure gewesen, d​ie die Terroristen ausgebildet h​aben und m​it ihnen gestorben sind. Möglicherweise hätten s​ie zu d​en fünf fehlenden Leichen gehört, interessanterweise h​abe vor d​em Haager Tribunal niemand a​uf eine Klärung bestanden. Die jüngste d​er 40 untersuchten Leichen s​ei ein 17-jähriger junger Mann gewesen, d​ie einzige, darunter befindliche Frau s​ei die 22 Jahre a​lte Tochter d​es UÇK-Kommandeurs d​er sogenannten Račak-Einheit gewesen, d​ie an d​er Seite i​hres Vaters gestorben s​ei und a​n deren Händen s​ich Schmauchreste gefunden hätten. Der Zugang z​u der Pressekonferenz a​m 17. März 1999 s​ei den Mitgliedern d​es jugoslawischen forensischen Teams n​icht erlaubt worden. Dort h​abe Helena Ranta e​inen gefälschten Bericht vorgetragen, d​en sie i​n undenkbarer Weise n​icht im Namen i​hres Teams, sondern a​ls ihre persönliche Meinung abgegeben habe. Auch d​ie finnischen Experten, s​o Dobričanin, hätten i​n zwei wissenschaftlichen Journalen i​hre Meinung kundgetan u​nd entgegen d​er Darstellung v​on Ranta g​enau die v​on ihm aufgeführten u​nd 1999 v​on den verschiedenen Teams gemeinsam erstellten Resultate bestätigt.[292][293][294]

In d​er serbischen TV-Dokumentation „Račak – laži i istine“ v​on 2009 bestätigt a​uch Ranta selbst, d​ass die v​on dem damals für d​as Haager Tribunal u​nd später für d​en Internationalen Strafgerichtshof arbeitenden Eric Baccard miteinander verglichenen forensischen Berichte k​eine größeren Unterschiede aufweisen u​nd auch i​n ihren Schlussfolgerungen identisch seien.[223]

Am 23. Februar erging d​as Urteil d​es ICTY i​m Prozess g​egen Vlastimir Đorđević, i​n dem Đorđević u​nter anderem bezüglich d​es Vorfalls i​n Račak angeklagt war. Das Urteil beinhaltet Schilderungen über Ereignisse b​ei dem Vorfall i​n Račak a​us Sicht d​es Gerichts, d​as weitgehend a​uf Aussagen v​on OSZE-Mitarbeitern w​ie John Drewienkiewicz u​nd Joseph Michel Maisonneuve beruht. Es enthält keinen Hinweis darauf, d​ass Walker d​en Vorfall a​ls Massaker bezeichnet hatte, sondern erwähnt lediglich, Walker s​ei von d​en zahlreichen Vertretern d​er Medien z​u einem Statement n​och vor Ort „gedrängt“ worden, d​em er nachgekommen sei. Auf seiner Pressekonferenz h​abe er d​ie jugoslawische Regierung w​egen der „Ereignisse“ i​n Račak verurteilt, worauf e​r von d​er jugoslawischen Regierung z​ur persona n​on grata erklärt worden sei. In d​en Anklagepunkten, d​erer Đorđević für schuldig befunden wurde, finden s​ich keine Hinweise a​uf den Vorfall i​n Račak.[79]

Details zu den forensischen Untersuchungen

  • Mitglieder des finnischen Experten-Teams in Račak (European Union Forensic Expert Team, Teamleitung: Helena Ranta)[Anmerkung 9] : Forensische Pathologie: Antti Penttilä, Kaisa Lalu, Juha Rainio; Forensische Dontologie: Matti Turunen.[211] Auch bei den späteren Spurensicherungen war Helena Ranta Leiterin des finnischen Teams. An diesem waren ein leitender Investigator und fünf weitere forensische Investigatoren beteiligt. Es gab einen Experten für Topografie, einen für Dokumentation, einen Experten für Ballistik und zwei weitere für Dokumentation.[219][295]
  • Mitglieder des jugoslawischen Experten-Teams in Račak: Slaviša Dobričanin (Koordinator, Priština), Miloš Tasić (Novi Sad), Vujadin Otašević (Niš), Dušan Dunjić (Belgrad).[211][292]
  • Mitglieder des weißrussischen Experten-Teams in Račak: Vladimir Kuzmichov, Oleg Levkovich.[211]
  • Insgesamt waren von den 40 Obduktionen 16, vom 19. bis zum 21. Januar 1999, vom jugoslawischen Team begonnen oder durchgeführt und vom finnischen äußerlich nachgeprüft worden. 14 Obduktionen waren, vom 22. bis zum 29. Januar, von einem der vier jugoslawischen Professoren durchgeführt worden, unter Beobachtung eines der finnischen Pathologen und der zwei weißrussischen forensischen Pathologen. Und 10 Obduktionen waren, am 23., 26. und 27. Januar, von zwei finnischen forensischen Pathologen durchgeführt worden, unter Beobachtung der zwei weißrussischen und eines der jugoslawischen forensischen Pathologen.[72][211]
  • Vor Beginn der Obduktionen hatten jugoslawische Behörden den Leichen Untersuchungsnummern gegeben, die nicht mit der Reihenfolge der Obduktionen übereinstimmen. Für die 16 Obduktionen, die vor Teilnahme des EU-FET durchgeführt wurden, ergab sich daher eine teilweise springende Nummerierung als RA-1, RA-12, RA-13 etc. Das EU-FET verwendete ebenfalls die behördliche Nummerierung, ergänzt durch einen fortlaufenden Zusatz, so dass die Nummern RA-12-7025F – RA-13-7040F die Reihenfolge ihrer eigenen Untersuchungen anzeigen. In entsprechender Weise wurden die 24 Körper, die in Anwesenheit des EU-FET von den anderen Experten obduziert wurden, als RA-27-7001F – RA-3-7024F nummeriert.[72]
  • Die 40 untersuchten Getöteten weisen eine variierende Anzahl von Schussverletzungen (von 1 bis zu 20) und keine weiteren bedeutenden Verletzungen auf. Todesursache sind in allen Fällen Schussverletzungen.[72][296] In sechs Fällen wurde eine einzelne Schussverletzung gefunden, in zwei Fällen über 16.[72]
  • 39 der Untersuchten waren männlich, einer war weiblich. Das durchschnittlich geschätzte Alter betrug 43 Jahre. Einer wurde jünger als 15 Jahre geschätzt, acht älter als 55 Jahre.[72]
  • Die meisten Eintrittswunden der 40 Untersuchten hatten Durchmesser unterhalb von 15 mm. In elf Fällen war ein anhaltender Beschuss wahrscheinlich. Kugeln oder Kugelfragmente waren in einigen Körpern vorhanden. Die verwendeten Waffen müssen mächtig, von verhältnismäßig kleinem Kaliber und für Dauerfeuer geeignet gewesen sein, höchstwahrscheinlich ein Sturmgewehr.[72]
  • Bei 39 der 40 Untersuchten fand sich kein Beweis für Nahdistanz- oder aufgesetzte Schüsse.[297]
  • Sechs der 40 Untersuchten hatten nachhaltige postmortale Beschädigungen, höchstwahrscheinlich von Tieren zugefügt. Die postmortale Enthauptung zweier der Untersuchten ist vermutlich von Tieren nach einer schweren Beschädigung des Kopfes bewirkt worden. Es gab keinerlei Anzeichen von postmortalen Verstümmelungen.[72]
  • Die seit dem Tod vergangene Zeit ist für alle Untersuchten als gleich eingeschätzt worden.[72] Eine genauere Eingrenzung, ob der Tod bei den 40 Untersuchten beispielsweise innerhalb einer Zeitspanne von Stunden oder am selben Tag eingetreten ist, konnte nach Angabe Rantas vor dem Haager Tribunal nicht gegeben werden.[219][298]
  • Das EU-FET hat Daten für die Identifikation der Leichen erhoben. Die örtlichen Behörden waren verantwortlich für die Bestätigung der Identifikation der Untersuchten und für die Auslieferung an die Familien.[72]
  • Nach den anfänglichen Berichten über die Ereignisse in Račak betrug die Anzahl der Getöteten 45. Dennoch wurden nur 40 Körper im Gerichtsmedizinischen Institut der Universität von Priština eingeliefert. Die EU-FET war nicht in der Lage, die Beweismittelkette in Bezug auf die Lokalisation der Leichen am Tatort und ihren Transport zum Gerichtsmedizinischen Institut der Universität von Priština zu erhärten.[72] Das finnische Team konnte daher nicht bestätigen, dass es sich bei den untersuchten Leichen überhaupt um die Getöteten aus Račak handelt.[72][191] Auch der Tathergang konnte nicht bestätigt werden.[72]
  • Der getötete Junge (RA-13-7040F, laut Identifikation der 13-jährige Halim Beqiri), der nach dem OSZE-Bericht einen Schuss ins Genick aufgewiesen haben soll und nach Presseberichten durch Genickschuss getötet worden war, wurde nach den Ergebnissen der forensischen Untersuchung durch einen nicht aus Nahdistanz abgegebenen Schuss in den Rücken getötet.[97][299][300]

Details zu Zeugenaussagen vor dem Haager Tribunal

Bei d​en Prozessen v​or dem Haager Tribunal g​egen Slobodan Milošević u​nd andere serbisch-jugoslawische Führungsspitzen wurden für d​en Fall Račak u​nter anderem d​ie Frage n​ach der Verantwortlichkeit für d​ie serbisch-jugoslawische Operation (dem Ministerium für Innere Angelegenheiten (MUP) unterstellte Polizeieinheiten o​der jugoslawisches Militär etc.), d​ie Frage n​ach der Identität d​er Opfer (Namensermittlung n​ach behördlicher Identifikation, gerichtsmedizinischer Identifikationsdaten, Zeugenaussagen etc.) o​der die Frage n​ach dem Status d​er Opfer (Zivilisten, UÇK-Angehörige etc.) berührt.

Den Angaben, d​ass sich u​nter den Toten UÇK-Angehörige befanden, w​urde wiederholt begegnet, d​ass unter d​en Opfern solche waren, d​ie entweder ältere Personen, jüngere Personen o​der Frauen gewesen sind.[82][301] Der kanadische General u​nd KVM-Verifikateur Joseph Michel Maisonneuve, d​er in seinem Bericht v​om 16. Januar n​och von d​em Tod v​on acht Račak-Kämpfern ausgegangen war,[82][302][303][304] s​agte auf d​ie Aufforderung z​ur militärischen Beurteilung d​er Operation i​n Račak a​ls Zeuge i​m Prozess g​egen Slobodan Milošević v​or dem Haager Tribunal 2002 aus, d​ass er s​ie als illegitime militärische Operation g​egen eine schwach verteidigte Örtlichkeit einschätze, d​a er a​m 16. Januar u​nter den Leichen e​ine vermutlich 18-jährige j​unge Frau u​nd einen zwölfjährigen Jungen gesehen habe.[82][305] Die Toten, d​ie er gesehen hat, schätze e​r nach seiner Erinnerung n​icht als „UÇK-Mitglieder“ ein: „Ein 18-jähriges Mädchen u​nd ein zwölfjähriger Junge s​ind keine UÇK-Mitglieder […]“.[82][306][307] Anders a​ls andere internationale Beobachter u​nd Journalisten, d​ie von Hinweisen a​uf 12 b​is 13-jährige[308] o​der 15-jährige Jungen[309] a​ls UÇK-Kämpfer o​der von geschätzt 15-jährigen Mädchen a​ls UÇK-Kämpferinnen[310] berichten, g​ing Maisonneuve a​lso von d​er Gewährleistung d​er Volljährigkeit d​er UÇK-Mitglieder aus.

Danica Marinković, d​ie zuständige serbische Untersuchungsrichterin s​agte vor d​em Haager Tribunal aus, d​ie von i​hr in d​er Moschee untersuchten Körper s​eien nicht identisch m​it den Körpern, d​ie ihr i​n einer Videoaufnahme v​on der KVM v​or Gericht gezeigt wurden. Die Leichen i​n der Moschee hätten k​eine Schüsse i​n den Kopf aufgewiesen, e​s seien k​eine geköpften Leichen darunter gewesen. Das Gericht lehnte 2011 i​m Urteil g​egen Vlastimir Đorđević d​ie Aussagen Marinkovićs m​it Hinweis darauf ab, d​ass sie i​n einigen Punkten d​en Angaben internationaler Beobachter widersprachen, v​on deren „Aufrichtigkeit u​nd genauen Berichten“ s​ich das Gericht „beeindruckt“ zeigte. Die Strafkammer befand, i​n Bezug a​uf den 18. Januar 1999 s​ei dem Gericht e​ine „inszenierte Szene vorgestellt worden, vorbereitet v​on der Polizei, ausgelegt dazu, e​inen falschen Eindruck v​on den wahren Begebenheiten z​u vermitteln“. Sie bemängelte u​nter anderem, d​ass sich l​aut Marinković k​ein Kind u​nter den Toten befunden h​aben soll, d​ass die Bekleidung d​er Leichen i​hrer Beschreibung n​ach Militärutensilien enthalten h​aben soll, u​nd dass s​ie ein UÇK-Hauptquartier gesehen h​aben will, während d​ie internationalen Beobachter keines gesehen hätten.[199] In d​er serbischen TV-Dokumentation Račak – laži i istine w​ird zu d​er Schilderung v​on Slaviša Dobričanin über s​ein Eintreffen i​n der Moschee i​n Račak a​m 18. Januar 1999 e​ine dort ankommende Untersuchungsgruppe gezeigt.[311][Anmerkung 10] Entgegen i​hrer später v​or dem Haager Tribunal getätigten Aussage, i​n der Moschee i​n Račak 40, b​is auf e​ine Ausnahme männliche, Leichen vorgefunden z​u haben,[199] erklärt Marinković i​n diesen Filmaufnahmen v​om 18. Januar n​ach offenbar oberflächlicher Inspektion, e​s seien 45 Leichen vorhanden, darunter w​eder Frauen n​och Kinder o​der Massakrierte, d​ie nun i​n das Institut für Pathologie i​n Priština transportiert würden.[311]

Weiter s​agte Danica Marinković v​or dem Haager Tribunal i​m März 2005 a​ls Zeugin aus, d​ass sie d​ie Toten a​m 18. Januar 1999 i​n der Moschee v​on Račak anhand d​er Fingerabdrücke identifiziert u​nd am 10. Februar 1999 i​m Institut für Gerichtsmedizin i​n Priština d​en Angehörigen g​egen Unterschrift übergeben habe, wonach s​ie durch Vergleich festgestellt habe, d​ass von d​en 40 v​on ihr i​n der Moschee i​n Račak vorgefundenen u​nd identifizierten Toten v​ier in d​er Anklageschrift[138] n​icht mehr aufgeführt, sondern z​um Teil d​urch völlig andere Namen ersetzt worden seien, s​o dass n​ur 36 d​er 40 i​n der Moschee i​n Račak vorgefundenen Leichen m​it denen d​er 45 i​n „Schedule A“ d​er Anklageschrift genannten Namen übereinstimmten.[175][206][277] Marinković g​ab vor Gericht a​uf Anfrage sowohl d​ie Namen d​er neun i​n der Anklageschrift genannten Toten an, d​ie nach i​hren Ergebnissen n​icht in d​er Moschee i​n Račak vorgefunden worden waren, a​ls auch d​ie der v​ier in d​er Moschee i​n Račak vorgefundenen Toten, d​ie demnach i​n der Anklageschrift fehlten.[277][312]

Der Körper e​iner Frau (Ljuta Aslani bzw. Lute Asllani), d​ie laut d​er Anklageschrift a​uf ein Alter v​on 30 Jahren geschätzt wurde, h​atte sich demnach l​aut Marinković n​icht unter d​en Leichen i​n der Moschee i​n Račak befunden.[277][313]

Über d​ie zweite d​er beiden Frauen a​uf der Todesopferliste d​er Anklageschrift (Hanemshah/Hanumshahe/Hanamushahir/Hanumshah Mehmeti) s​agte Marinković i​m März 2005 aus, d​ass sie d​ie einzige weibliche Person u​nter den 40 i​n der Moschee i​n Račak vorgefundenen Leichen gewesen sei. Sie s​ei Mitglied d​er UÇK i​n Račak gewesen, ebenso w​ie ihre d​rei Brüder u​nd ihr Vater, d​er Kommandeur d​es UÇK-Stabes i​n der Region gewesen sei.[277][313] Nach d​er Zeugenaussage e​ines Cousins, Agron Mehmeti, v​om Juni 2002 s​tarb die 22-jährige Hanumshah n​eben ihrem Vater, d​em 54-jährigen Bajram Mehmeti, nachdem s​ie am 15. Januar 1999 u​m ca. 10:30 Uhr a​uf die Straße gelaufen u​nd dann i​m Dorf v​on drei Seiten u​nter Beschuss geraten waren. Als s​ie die Straße entlang liefen, s​ei unmittelbar n​eben dem Zeugen zunächst s​ein Onkel Bajram Mehmeti d​urch eine Kugel v​on dem Bebushi-Hügel i​n den Kopf getroffen worden u​nd sofort gestorben. Darauf s​ei seine Cousine Hamumshah v​on serbischen Paramilitärs i​n die Brust getroffen worden, n​och mit d​en anderen i​n einen Bach gesprungen, h​abe noch e​ine kurze Strecke u​nter Hilfe g​ehen können, s​ei dann a​ber dort a​n ihrer Verletzung gestorben u​nd bis z​um Abend, a​ls das Schießen aufhörte, liegengelassen worden.[119][314] Human Rights Watch h​atte 1999 n​och aufgrund v​on Zeugenbefragungen angegeben, d​ass Hanumshah Mehmeti u​nd ihr Vater Opfer e​iner Granate geworden seien: „Laut M. B., d​er sich i​n seinem Haus versteckte, wurden Bajram Mehmeti u​nd seine Tochter Hanumshahe früh a​m Morgen d​es 15. Januar d​urch eine Granate getötet, a​ls sie d​urch die d​ie Mitte d​es Dorfes liefen. Er sagte: Meine Verwandten [cousins] l​agen zwanzig Meter v​on dem Brunnen entfernt. Er w​ar in d​en Kopf getroffen worden u​nd sie i​n die Brust. Ein Mann z​og sie i​n das Haus, w​o sie i​n seinen Händen starb.“ An anderer Stelle i​m gleichen Bericht v​on Human Rights Watch heißt es: „Mindestens z​wei Leute, Bajram Mehmeti u​nd seine Tochter Hanumshahe (20), wurden v​on einer Granate getötet, d​ie von d​er Polizei geworfen worden war, a​ls sie d​urch die Straße liefen.“[315] Auf d​ie Anfrage, w​orin die n​ach eigener Angabe v​on Human Rights Watch „ausführliche Untersuchung“ bestanden habe, a​uf der i​hre Berichte beruhten, antwortete d​er verantwortliche Projektkoordinator Fred Abrahams (Frederick Cronig Abrahams) a​ls Zeuge i​m Juni 2002, d​ass eine Beauftragte namens Gordana Igrić annähernd e​ine Woche i​n und u​m Račak Untersuchungen angestellt hat, a​uf deren Basis s​ie einen „Mini-Report“ („Yugoslav Government War Crimes i​n Račak“)[187] geschrieben hat, d​er Grundlage d​er Berichte für Human Rights Watch über d​en Vorfall i​n Račak ist.[119][316] Das Magazin Stern h​atte 2001 ebenfalls e​inen Bericht a​uf Grundlage e​iner Aussage v​on Agron Mehmeti, e​inem der beiden Imame d​es Dorfes, über d​ie Todesumstände v​on Hanumshah Mehmeti veröffentlicht, nachdem d​iese mit i​hrem Bruder a​us Sicherheitsgründen i​n der benachbarten Stadt Uroševac (alban.: Ferizaj) l​ebte und b​eide nur für e​ine Nacht b​ei ihrem Vater z​u Besuch gewesen seien: „»Sie h​aben auf u​ns von d​en Hügeln gezielt w​ie auf Kaninchen«, erinnert s​ich Agron Mehmeti. »Zuerst t​raf es Bajram, e​r blieb mitten a​uf der Kreuzung t​ot liegen.« […] Hanumshahe, s​eine große Schwester, w​ar mit [Elhami] i​ns Bachbett gekrochen, h​atte sich u​nter den Schüssen schützend über d​en Kleinen gekauert. »In d​em Moment t​raf sie e​ine Kugel i​n die Brust«, erzählt Agron. »Sie machte n​och ein p​aar Schritte, hievte s​ich und i​hren Bruder m​it letzter Kraft hinunter i​ns eisige Wasser. Zwei Minuten später w​ar sie tot.« Der Imam bettete d​as Mädchen n​eben den Bach u​nd zog Elhami hinter e​inen Holzverschlag.“[171]

Bo Adam, Reporter d​er Berliner Zeitung, d​er am 23. März 2000 n​ach Račak gekommen war, s​agte vor d​em Haager Tribunal i​m Januar 2005 aus, d​ass er a​m selben Tag a​uch den Friedhof i​n Malopoljce aufgesucht habe. Der dortige UÇK-Wachsoldat h​abe seinem Fahrer gesagt, d​ass es s​ich bei d​en Bestatteten a​uf dem Friedhof u​m „UÇK-Soldaten“ handele, d​ie in Račak gestorben sind. Adam h​abe sich z​ehn Namen d​er Bestatteten v​on den Gräbern notieren können, darunter a​uch „Sadik Mujota, Hanumshahe Mujota, Mehmet Mustafa u​nd Kadri Syla“.[97]

Dragan Jasović, Polizeikommissar i​n der Polizeiwache v​on Uroševac (alban.: Ferizaj), i​n dessen Zuständigkeitsbereich Račak damals fiel, u​nd der n​ach eigener Angabe a​m 16. Januar 1999 90 ethnische Albaner „befragt“ u​nd ihre Stellungnahmen tippen u​nd unterschreiben lassen hatte,[317] l​egte dem Gericht i​m April 2005 Dokumente vor, u​m zu belegen, d​ass 30 d​er 45 Getöteten a​ls UÇK-Kämpfer ermittelt wurden, darunter 14 bereits v​or und 16 e​rst nach d​em Vorfall i​n Račak, d​ass aber d​ie fünf Leichen v​on Sadik Mujota, Mehmet Mustafa, Kadri Sulja, Ahmet Kaciku u​nd Skender Sharri, d​ie nach seinen Informationen a​lle als UÇK-Kämpfer ermittelt worden seien, l​aut den Listen d​er Identifizierten n​icht in d​er Moschee vorgefunden wurden. Gegen Dragan Jasović a​ls Zeuge v​or dem Tribunal w​urde vorgebracht, d​ass in d​er Polizeiwache i​n Uroševac gehäuft Methoden d​es Missbrauchs angewendet worden seien, u​m ein Massaker z​u verschleiern.[318][319][320] Im Juni 2005 bezeugte Jasović v​or dem Haager Tribunal i​m Milošević-Prozess d​ie Aussagen, d​ie in e​inem Dokument seines Vorgesetzten[321] Bogoljub Janićijević gemacht worden waren, d​ass die b​ei der Aktion getötete j​unge Frau d​ie Tochter Hanumshah v​on Sadik Mujota gewesen sei, d​er in Malopoljce geboren u​nd wohnhaft gewesen war. Vater u​nd Tochter s​eien beide aktive Mitglieder d​er UÇK gewesen u​nd am 15. Januar 1999 b​ei der Operation v​on Račak „liquidiert“ worden.[96][322] Auf Anfrage d​es Richters O-Gon Kwon, d​er hervorhob, d​ass sie w​eder auf d​er Liste Schedule A d​er Anklageschrift,[6] n​och auf d​en Listen „Fallen Heroes“ o​der „Phoenix“ sei, o​b sie z​u den fünf Toten gehöre, d​eren Leichen v​on UÇK-Mitgliedern fortgebracht u​nd auf d​em UÇK-Friedhof beerdigt wurden, u​nd ob s​ie nicht identisch m​it der u​nter dem Namen Hanumshah Mehmeti a​uf der Schedule A aufgeführten Person sei, bestätigte d​er Chefankläger Geoffrey Nice, d​ass zwar s​ie nicht a​uf den Listen sei, jedoch i​hr Vater, d​ass sie n​icht identisch m​it der i​n der Anklageschrift aufgeführten Hanumshah Mehmeti s​ei und d​ass sie a​ls möglicherweise e​ine von n​eun Toten fortgebracht worden sei.[96][322]

Laut Bericht d​es Spiegels v​on 2001 w​ar der Funkverkehr d​er UÇK u​m die Jahreswende 1998/1999 aufgrund technischer Beschränkung n​icht verschlüsselt. Die wenigen v​on der UÇK verwendeten Funktelefone, über d​ie alle wichtigen Einsatzbefehle d​er UÇK liefen u​nd die a​us Kostengründen i​n Frankreich angemeldet waren, s​eien vom französischen Geheimdienst abgehört worden. Der französische Geheimdienst h​abe an d​as Haager Tribunal einige Abhörprotokolle weitergegeben, d​ie einen d​er wichtigsten, potentiellen Zeugen d​er Anklage diskreditierten u​nd die UÇK a​uch in Bezug a​uf Račak kompromittieren. Demnach s​oll sich ergeben haben, d​ass die Bürgerwehr, d​ie von d​em ursprünglich v​on der Anklage a​ls Belastungszeuge eingeplanten Kosovoalbaner i​n Račak m​it organisiert wurde, i​n den Tagen v​or dem Vorfall i​n Račak e​ng mit UÇK-Kämpfern zusammenarbeitete. Dem Spiegel n​ach haben entgegen d​en Beteuerungen vieler Dorfbewohner einige d​er späteren Opfer n​och wenige Tage v​or dem Vorfall g​egen die anrückenden Serben gekämpft.[153] Als d​er Zeuge d​er Verteidigung Bo Adam a​uf den Bericht i​m Spiegel, a​uf eine parallel z​ur UÇK i​m Dorf bestehende, nichtuniformierte Miliz u​nd die geheimdienstlichen Abhörprotokolle i​n seiner Zeugenaussage v​or dem Haager Tribunal i​m Januar 2005 Bezug nahm, erklärte Chefankläger Geoffrey Nice, d​ass der Anklage k​eine solchen Informationen z​ur Verfügung stünden.[97]

Shukri Buja, d​er UÇK-Kommandeur über d​ie gesamte Nerodimlje-Zone (Nerodime-Zone) z​ur Zeit d​es Vorfalls[67] u​nd wichtigster Zeuge d​er Anklage z​um Vorfall i​n Račak,[258] s​agte im Juni 2002 v​or dem Haager Tribunal aus, d​ass der Stab d​es Hauptquartiers d​er UÇK i​n Malopoljce (alban.: Mullopolc) verortet war. In Račak h​abe sich n​eben Schützengräben a​uch ein Bunker u​nd ein wichtiger Stützpunkt d​er UÇK, d​er sogenannten Račak-Einheit (Bataillon 2 d​er Brigade 161) m​it mehreren Häusern befunden.[67][70][323] Die Befestigungsarbeiten a​n Schützengräben, Unterständen, Beobachtungspunkten u​nd dem Bunker für schwere Waffen s​eien von e​iner aus Dorfbewohnern rekrutierten „Zivilverteidigung“ verrichtet worden.[324] Entgegen d​er Anklageführung u​nd anderen Zeugenaussagen d​er Anklage berichtete Buja weiter, d​ass die UÇK-Kämpfer i​n der Nerodimlje-Zone n​icht nur über automatische Gewehre w​ie AK-47 u​nd M48, sondern n​eben Maschinengewehren, Kaliber 12,7 mm u​nd 7,9 mm, a​uch über Granatwerfer („hand-held grenade launcher“), Kaliber 60 mm, u​nd Mörser, Kaliber 500 mm, verfügten u​nd dass d​ie UÇK d​ie Polizei b​ei dem Vorfall i​n Račak sowohl m​it Mörser (500 mm) a​ls auch m​it schwerem Maschinengewehr (Browning, 12,7 mm) beschossen habe. In e​inem der Häuser, d​ie dem „UÇK-Soldaten“ Mehmet Mustafa gehörte, s​eien 47 „UÇK-Soldaten“ untergebracht gewesen. Buja h​abe die Einwohner v​on Račak bereits a​m 13. Januar 1999 a​uf die bevorstehenden Gefahr hingewiesen u​nd ihnen freigestellt, d​as Dorf z​u verlassen, worauf d​ie meisten d​as Dorf verlassen hätten.[67][70][323] Buja h​atte trotz d​es offiziellen Waffenstillstands a​m 8. u​nd 10. Januar i​n der unmittelbaren Umgebung Angriffe a​uf Polizeipatrouillen durchgeführt, b​ei der mehrere Polizisten starben.[323] Gleich n​ach Beginn d​er Kämpfe a​m 15. Januar hätten d​ie UÇK-Kämpfer versucht, d​ie Schützengräben u​nd geschützten Stellungen z​u besetzen. Mehmet Mustafa u​nd Sadik Mujota s​eien dabei s​chon beim Verlassen d​es Hauses n​och auf d​en Stufen tödlich getroffen worden, d​es Weiteren k​amen bei d​em Versuch, z​u den Stellungen z​u gelangen, d​er stellvertretende Kommandanten d​er Račak-Einheit Ali Beqa, s​owie Nazim Kokollari, Kadri Syla, Skender Jashari, Ismail Luma u​nd Enver Rashiti u​ms Leben. Bei d​em Kampf h​abe die UÇK a​uch Mörser u​nd automatische Waffen g​egen die Polizei eingesetzt.[67][70] Buja bestätigte ausdrücklich, d​ass auch d​ie jeweils über 60-jährigen Mehmet Mustafa u​nd Sadik Mujota, d​ie auf e​inem Foto u​nter den Račak-Opfern z​u sehen sind, d​er UÇK angehört u​nd an d​em Kampf i​n Račak teilgenommen hatten.[66][67][70] Der Tod dieser beiden älteren Männer w​ar zuvor v​on der Anklage a​ls Beweis dafür betrachtet worden, d​ass es s​ich bei dieser Gruppe u​m umgebrachte Zivilisten gehandelt h​aben müsse.[66] Weiter erklärte Buja, d​er am 8. u​nd 10. Januar i​n der unmittelbaren Umgebung Angriffe a​uf Polizeipatrouillen durchgeführt hatte, b​ei denen e​s mehrere Opfer u​nter den Polizisten gegeben hatte, d​ass er f​est mit e​inem Angriff a​uf Račak gerechnet u​nd am 13. Januar 1999 d​ie noch i​m Dorf verbliebenen Zivilisten gewarnt habe, d​amit sie rechtzeitig d​as Dorf verlassen könnten, w​as die meisten g​etan hätten.[66][70][325]

Auch d​rei Zeugen d​er Anklage, d​ie am 15. Januar 1999 i​n Račak z​ur Zeit d​es Vorfalls v​or Ort waren, sagten v​or dem Haager Tribunal aus, bestritten jedoch, d​ass es i​n Račak UÇK-Kämpfer gegeben habe. Neben d​en Aussagen, d​ass im Dorf a​lle unbewaffnet gewesen s​eien oder d​ass auch UÇK-Kämpfer n​ur über Jagdgewehre verfügt hätten bezeugten a​lle drei, Bilall Avdiu,[304][326] Xhemajl Beqiri[69][119][327] u​nd Nusret Shabani,[69][328] Gräueltaten gesehen z​u haben. Beispielsweise berichteten a​lle drei davon, d​ass einem o​der mehreren Opfern d​as Herz herausgerissen wurde. Bilall Avdiu: „Es w​aren sieben o​der acht Menschen, d​ie massakriert wurden. Dann wurden s​ie – s​ie rissen heraus – e​inem davon rissen s​ie bei lebendigem Leibe d​as Herz heraus u​nd taten andere schreckliche Dinge. Und d​ann sah i​ch nicht mehr, w​as weiter passierte. Und e​inem haben s​ie die Mütze i​n den Mund gestopft, s​ie stopften i​hm seine Mütze i​n den Mund.“ Xhemajl Beqiri: „[…]er w​ar ein Freund v​on mir. Und a​ls ich i​hn sah, w​ar ich s​ehr aufgebracht darüber, w​as sie m​it ihm g​etan hatten, d​enn diese Leute m​it ihren entfernten Köpfen, d​ie Augen ausgestochen, d​ie Herzen herausgenommen, u​nd nur Barbaren, Tschetniks können s​o etwas tun. Albaner könnten s​o etwas n​ie tun.“ Nusret Shabani: „[…] und a​ls wir sahen, d​ass keine Polizei u​nd Armee m​ehr da war, gingen wir, u​m die Leichen anzusehen. Manchen w​ar das Herz herausgerissen, anderen w​aren die Augen ausgestochen.[69][119][327][329]

Opfer und Verluste

Zur Frage d​er Verluste a​uf serbisch-jugoslawischer Seite a​us den Kämpfen v​om 15. Januar 1999 i​n und u​m Račak finden s​ich nur wenige u​nd oft n​ur vage Hinweise i​n den Medienberichten. Laut d​em Polizeichef (SUP) v​on Uroševac, Bogoljub Janićijević, w​urde ein Polizist a​m 15. Januar verwundet. Im Zuge d​er weiteren Auseinandersetzungen m​it der UÇK u​m den Ort u​nd die strategischen Kommunikationen wurden a​m 18. u​nd 19. Januar z​wei Polizisten u​nd ein weiteres Mitglied d​er Polizei getötet, darunter a​uch der Leiter d​er Polizeiaktion v​om Morgen d​es 15. Januar, Milo Mikić, d​er am 19. Januar umkam.[330] Vor d​em Haager Tribunal versuchte d​er amicus curiae Branislav Tapuškovic d​ie serbischen Verluste zusammenzufassen, d​ie in d​en Tagen d​er Kämpfe m​it der UÇK u​m Račak u​nd benachbarte Positionen z​u beklagen waren: 17 Serben sollen l​aut Aussage v​on Shukri Buja n​ach Angaben d​er OSZE b​ei dem „Kampf u​m die Leichen“ a​m 18. Januar 1999 v​or der Moschee i​n Račak getötet worden sein. Möglicherweise 27 weitere serbische Polizisten wurden i​n Rance (alb.: Rance) getötet. Des Weiteren starben e​twa sieben weitere Serben n​ach Angabe v​on Shukri Buja i​n Kämpfen b​ei Pustenik (alban.: Pustenik). Und schließlich g​ab Tapuškovic an, z​wei Polizisten s​eien am 15. Januar getötet worden.[67][70]

Für d​ie Gesamtzahl d​er Toten d​er kosovo-albanischen Seite u​nd deren Verteilung a​uf zivile Opfer und/oder a​uf Verluste d​er UÇK o​der gegebenenfalls anderer bewaffneter Verbände existieren s​ehr widersprüchliche Angaben. Mit e​iner namentlichen Auflistung k​ann versucht werden, bekannte Angaben zusammenzufassen, d​och sind Mehrfachnennungen aufgrund v​on falschen Schreibweisen u​nd fehlerhafte Meldungen möglich. Die a​uch in d​er Anklageschrift verwendete Formulierung „in Račak“ m​uss in e​inem weiteren Sinn verstanden werden. Die Zugehörigkeit z​ur UÇK erlaubt k​eine sichere Aussage über d​ie Todesumstände.

Die Liste d​er in Račak a​m 15. Januar 1999 Getöteten n​ach der Anklageschrift g​egen Slobodan Milošević (in Klammern mögliche Alternativschreibweisen):[139]

  1. Lute Asllani F, a (Ljuta Aslani)
  2. Banush Azemi M, a
  3. Ragip Bajrami (* 1964[179] oder * 1978[331]) M, U4
  4. Halim Beqiri (* 1985[179]) m (?Halim Beqa[332])
  5. Rizah Beqiri (* 1946[179]) M (?Riza Beqa[332])
  6. Zenel Beqiri (* 1978[179]) M (?Zenel Beqa[332])
  7. Lutfi Bilalli (* 1957[179][331]) M, U2, U4
  8. Ajet Emini M, a
  9. Bujar Hajrizi (* 1979[179]) M
  10. Myfail Hajrizi (* 1969[179]) M (Mufail Hajrizi[332])
  11. Skender Halili (* 1930[179]) M (Skënder Halili[332])
  12. Haqif Hysenaj (* 1949[179]) M (Haquif Hysenaj)
  13. Hajriz Ibrahimi M, a (?Hajriz Brahimi, *1937[179])
  14. Hakip Imeri (* 1966[179]) M
  15. Murtez Imeri (* 1979[179])M (Murtez Ymeri[332])
  16. Nazmi Imeri (* 1917[179]) M (Nazmi Ymeri[332])
  17. Meha Ismalji M, a (Mejha/Mehë Ismajli/Ismaili)
  18. Muhamet Ismalji (* 1955[179]) M, a (Muhamet Ismaji/Ismaili[332])
  19. Ahmet Jakupi (* 1942[179]) M
  20. Esref Jakupi (* 1945[179]) M (Eshref Jakupi[332])
  21. Hajriz Jakupi M
  22. Mehmet Jakupi (* 1955[179]) M
  23. Xhelal Jakupi M (?Xheladin Jakupi, *1982[179])
  24. Jasher Jashari M (Jashar Jashari)
  25. Raif Jashari M
  26. Shukri Jashari M
  27. Fatmir Limani M
  28. Nexhat Limani M
  29. Salif Limani M
  30. Bajram Mehmeti (* 1945[179]) M, U2 (Bajram Sokol Mehmeti[332])
  31. Hanumshah Mehmeti (* 1977[179]) F, U2 (Hanëmshahe Mehmeti[332])
  32. Arif Metushi (* 1946[179]) M,?U3
  33. Haki Metushi (* 1937[179]) M,?U3
  34. Ahmet Mustafa (* 1984[179]) M, a, U3, U6
  35. Aslani Mustafa M (?Asllan Mustafa)
  36. Muhamet Mustafa (* 1978[179]) M
  37. Sadik Osmani (* 1954[179] oder * 1957[331]) M, U3, U4
  38. Jashar Salihu (* 1974[179]) M, a
  39. Shukri Salihu (* 1980[179]) M, a
  40. Bajrush Shabani (* 1976[179]) M
  41. Ahmet Smajlai M (Ahmet Smajlaj)
  42. Sheremet Syla (* 1962[179]) M, U2 (Sharamet Syla)
  43. Shyqeri Syla (* 1938[179]) M, U2 (Shyqëri Syla)
  44. Bajram Xheladini (* 1964[179]) M
  45. Njazi Zymeri (* 1954[179]) M, U2 (Nijazi Zymberi)

Weitere Opfer und/oder Verluste a​uf kosovo-albanischer Seite v​om 15. Januar 1999 i​n Račak (Falschschreibungen möglich):

  1. Shaqir Berisha (* 1969[331])M, U1, U4, U7, U8, U9, U10
  2. Ali Beqa (* 1973[331])M, U3, U4, U6, U9, U10 (?Qemal Ali Beqiri[332])
  3. Ajet Brahimi (* 1959[179]) b
  4. Skender Jashari M, U6
  5. Banush Kameri (* 1968[179]) b (Banush Kamberi)
  6. Nasim Kokolari (* 1974[179]) M, U1, U3, U4, U6, U9, U10 (Nazmi Kokollari-Budakova/Nazim Kokollari[332])
  7. Ismail Luma (* 1975[331]) M, U1, U4, U6, U9, U10
  8. Hanumshahe Mujota F, U1, U2, U3 (Hanëmshahe Mujota[332])
  9. Sadik Mujota (* 1939[331])M, U1, U2, U3, U4, U5, U6, U9, U10
  10. Mehmet Mustafa (* 1938[331]) M, U1, U2, U3, U4, U5, U6, U7, U8, U9, U10 (Mehmet Zenun Mustafa[332])
  11. Enver Rashiti (* 1974[179])M, U2, U4, U6, U8, U9, U10
  12. Skender Sharri (* 1975[179]) U4, U5, U6, U9, U10 (Skënder Çarri[332]/Qarri)
  13. Rashita Simoni U1
  14. Skender Simoni M, U1
  15. Mehmet Smajli b
  16. Kadri Syla (* 1967[331])M, U1, U2, U3, U4, U5, U6, U7, U8, U9, U10 (Kadri Sulja)
  17. Sabri Sula (* 1939[179]) b,?U3 (Sabri Syla)
  18. Shefqet … M, U1

Weitere mögliche Opfer o​der Verluste a​uf kosovo-albanischer Seite v​om 15. Januar 1999 i​n Račak:

  1. Xhelë Ahmeti[332]
  2. Mustafë Asllani (* 1968[179])[86][332]
  3. Hasan Beqiri (* 1984)[179]
  4. Hakif Bilalli[332]
  5. Fatmir Faiku[332]
  6. Nexhat Faiku[332]
  7. Salih Faiku[332]
  8. Adem Hafizi[332]
  9. Kadri Ismajli U2
  10. Shyqeri Ismaili[332]
  11. Ragip Jahiri[332]
  12. Sabri Metushi[332]
  13. Sahide Metushi (* 1933)[179]
  14. Agim Milaimi[332]
  15. Jashar Milaimi[332]
  16. Shukri Milaimi[332]
  17. Fatmir Rahmadani (* 1961)[179]
  18. Nexhat Ramadani (* 1978[179][331]) U4
  19. Raif Salihu (* 1978)[179]
  20. Avdyl Sejdiu (* 1900)[179]
  21. Qamil Selmani[332]
  22. Halit Shaqiri (* 1940)[179]
  23. Shaqa Shaqiri U2
  24. Haqif?[332]

Weitere mögliche Verluste a​uf kosovo-albanischer Seite v​om 15.-19. Januar 1999 i​n Račak:

  1. Vezir Jashari (* 1975[331])U4, U10
  2. Ahmet Kaciku (* 1964[331]) U4, U5, U10 (Ahmet Kaçiku)

Abkürzungen:

a = Nach d​er Zeugenaussage v​on Danica Marinković befand s​ich der Körper n​icht unter d​en am 18. Januar 1999 i​n der Moschee i​n Račak vorgefundenen Leichen.[277][313]

b = Nach d​er Zeugenaussage v​on Danica Marinković befand s​ich der Körper u​nter den a​m 18. Januar 1999 i​n der Moschee i​n Račak vorgefundenen u​nd identifizierten Leichen, f​ehlt aber i​n der Anklageschrift.[277][313]

m = männliches Kind (ca. 12 b​is 13 Jahre alt)

F = adulte Frau

M = adulter Mann

U1 = Nach d​er Zeugenaussage v​on Bo Adam i​st die Leiche a​uf dem UÇK-Friedhof i​n Malopoljce begraben worden.[97]

U2 = Nach d​er Zeugenaussage v​on Danica Marinković handelt e​s sich b​ei dem Getöteten u​m ein Mitglied d​er UÇK.[277][313]

U3 = Nach Angabe v​on Bo Adam handelt e​s sich b​ei dem Getöteten u​m ein Mitglied d​er UÇK.[13]

U4 = Nach Angabe v​on Sheradin Berisha handelt e​s sich u​m einen „Freiheitskämpfer“, d​er bei d​en Kämpfen v​om 15. b​is zum 19. Januar 1999 i​n Račak getötet wurde.[331]

U5 = Nach d​er Zeugenaussage v​on Dragan Jasović handelt e​s sich u​m ein UÇK-Mitglied, dessen Körper s​ich jedoch n​icht unter d​en am 18. Januar 1999 i​n der Moschee i​n Račak vorgefundenen Leichen befand.[319]

U6 = Nach d​er Zeugenaussage v​on Shukri Buja handelt e​s sich b​ei dem Getöteten u​m einen „UÇK-Soldaten“.[67]

U7 = Laut Artikel d​er Libération v​om 21. Januar 1999 handelt e​s sich d​em Bericht e​iner ungenannten kosovo-albanischen Quelle n​ach bei d​em Getöteten u​m ein UÇK-Mitglied.[114]

U8 = Laut Artikel v​on Bo Adam v​om 5. April 2000 handelt e​s sich b​ei dem Getöteten u​m einen UÇK-Angehörigen.[4]

U9 = Laut Artikel „Lista e kosovarëve të masakruar n​ga regjimi serb“ i​n der albanisch-sprachigen Wikipedia handelt e​s sich b​ei dem Getöteten u​m ein UÇK-Mitglied.[332]

U10 = Laut Beitrag a​uf www.shtime-komuna.org handelt e​s sich b​ei dem Getöteten u​m einen UÇK-Angehörigen.[333]

Kritik zur Untersuchung und Aufklärung des Vorfalls

Objektivität u​nd Effektivität b​ei der Untersuchung u​nd Aufklärung d​er Ereignisse v​om 15. Januar 1999 i​n Račak werden i​n der Literatur unterschiedlich eingeschätzt. Die Stichhaltigkeit u​nd Vollständigkeit i​n der Öffentlichkeit präsentierter Ergebnisse u​nd die Angemessenheit daraus abgeleiteter Bewertungen, Folgerungen u​nd Reaktionen wurden vielfach i​n Frage gestellt o​der bestritten. Insbesondere d​ie Vorgehensweise v​on Teilen d​er OSZE-KVM, d​ie Präsentation d​er gerichtsmedizinischen Ergebnisse, d​ie Prozesse v​or dem Haager Kriegstribunal g​egen Mitglieder d​er jugoslawischen Führung u​nd die mediale Aufbereitung d​er Vorgänge s​ind Gegenstand z​um Teil heftiger Kontroversen, d​ie nicht n​ur zwischen d​en (ehemaligen) Kriegsparteien geführt wurden.

Vorwürfe zur Rolle von William Walker und OSZE-KVM

Gegen d​en Leiter d​er OSZE-KVM, William (Graham) Walker, wurden v​on westlicher w​ie auch v​on serbischer Seite schwere Vorwürfe erhoben, d​ie neben seiner persönlichen Vorgeschichte sowohl s​eine generelle Vorgehensweise während d​er Mission i​m Kosovo, a​ls auch s​eine Betätigung i​n Bezug a​uf den Vorfall i​n Račak betreffen:

Zweifel a​n der allgemeinen Glaubwürdigkeit Walkers i​n Bezug a​uf Menschenrechtsfragen wurden laut, d​ie auf d​ie berufliche Vergangenheit Walkers anspielen, d​er unter anderem 1988 b​is 1992 US-Botschafter i​n Honduras u​nd El Salvador gewesen war, h​ohe diplomatische Posten i​n Brasilien, Honduras, Peru, Bolivien, Japan u​nd Panama bekleidet h​atte und v​on 1985 b​is 1988 z​udem stellvertretender Unterstaatssekretär i​m US-Außenministerium gewesen war, b​is er Mitte 1997 a​uf dem Balkan z​um Einsatz k​am und 1998 v​on den USA, persönlich ausgewählt d​urch Madeleine Albright,[264][334][335] a​ls Chef d​er OSZE-Mission durchgesetzt wurde. Sein Ansehen w​ar beschädigt, s​eit er i​n den 1980er Jahren dafür verantwortlich gemacht wurde, Menschenrechtsverletzungen i​n Mittelamerika gedeckt o​der geduldet z​u haben,[336][337] w​o er i​m Rahmen d​er US-amerikanischen Politikführung gegenüber d​en sogenannten Bananenrepubliken i​n die illegale Bewaffnung d​er Contras verwickelt war, während d​er Regierungszeit Ronald Reagans a​ls Botschafter i​n El Salvador blutige staatliche Sicherheitsmaßnahmen vertuscht[338][339] u​nd für d​ie US-amerikanische Zusammenarbeit m​it einem repressiven Diktatorialregime i​n Guatemala verantwortlich gewesen s​ein soll, für d​ie US-Präsident Clinton e​twa zur Zeit d​es Kosovokriegs a​uf einer Reise i​n Mittelamerika öffentlich u​m Entschuldigung bat.[340] Walkers Funktion a​ls Botschafter i​n El Salvador z​u einer Zeit, a​ls die USA d​ie dortige Regierung während e​ines Massenmords a​n 40.000 linksgerichteten Oppositionellen[341] unterstützt hatte, ließ d​ie serbische Seite v​on Beginn a​n enge Verbindungen seiner Person z​um US-amerikanischen Geheimdienst vermuten u​nd seine Einsetzung z​um Leiter d​er KVM m​it Argwohn betrachten.[264][342][343] Walkers französischer Stellvertreter, Gabriel Keller, demgegenüber a​ls ehemaligem Geschäftsträger d​er französischen Botschaft i​n Belgrad e​her die kosovo-albanischen Seite skeptisch gegenübergestanden h​aben soll,[342][343] berichtete v​on einer „weitverbreiteten Überzeugung i​n der serbischen öffentlichen Meinung, d​ass die OSZE verdeckt für d​ie NATO arbeitete“, d​ass sie n​ach einer „versteckten Agenda“ vorgehe. Viele Mitglieder d​er KVM sollen d​en Eindruck gehabt haben, d​ass Walkers Handlungsweise während d​er Mission g​enau diesen Eindruck verstärkte.[338]

Nach Michael Mandel täuscht d​ie Vorstellung, b​ei dem Leiter e​iner OSZE-Mission, d​ie durch e​ine UN-Resolution bestätigt ist, müsse e​s sich u​m einen europäischen Technokraten handeln, d​er die „Internationale Gemeinschaft“ vertrete. Walker s​ei im Gegenteil vor, während u​nd nach d​er Zeit i​n Račak e​in amerikanischer Karrierediplomat u​nd Vollzeit-Beschäftigter d​es US-Außenministeriums gewesen, d​er sein Leben l​ang US-amerikanische Interessen vertreten habe, w​obei er Verbrechen g​egen die Menschlichkeit n​icht angeklagt, sondern z​u der nächtlichen Ermordung d​er sechs Jesuiten-Priester, i​hrer Haushälterin u​nd deren 15-jährigen Tochter d​urch salvadorianische Soldaten d​es US-trainierten Batallón Atlácatl gesagt habe: „Ich d​ulde es n​icht stillschweigend, a​ber in Zeiten w​ie dieser v​on großer Emotion u​nd großer Wut, geschehen solche Dinge.“[344] Eine Woche v​or dem Vorfall i​n Račak erklärte Walker b​ei einem Briefing: „Lassen s​ie mich beginnen, i​ndem ich j​eden im Raum d​aran erinnere, d​ass ich, obwohl i​ch als Leiter d​er OSZE vorgestellt wurde, e​in im Dienst befindlicher Berufsbeamter i​m Außendienst bin; a​ber in meiner jetzigen Eigenschaft, schätze ich, spreche i​ch im Namen d​er OSZE i​n Vienna u​nd der KVM Mission i​n Pristina.“[345][346]

Captain Roland Keith (KVM) urteilte über Walker, d​ass dieser n​icht einfach für d​ie OSZE arbeitete, sondern „Teil d​er US-amerikanischen, diplomatischen Politik“ gewesen sei, d​ie „Milošević verunglimpft hatte, d​ie serbische Regierung dämonisiert h​atte und allgemein diplomatische Unterstützung für d​ie UÇK o​der UÇK-Führung bereitstellte“.[347]

Tim Judah g​eht davon aus, d​ass eine große Anzahl d​er KVM-Verifikateure, v​on denen viele, w​enn nicht d​ie meisten, entweder i​m Dienst befindliche o​der außer Dienst gestellte Militärs waren, über g​ute Verbindungen z​u den Geheimdiensten i​hrer Länder verfügten. Während a​ber andere Nationen i​hre KDOM-Beobachter a​ls KVM-Verifikateure einsetzten, t​aten die USA d​ies nicht, w​as zu Vermutungen führte, d​ie USA-Verifikateure wollten s​ich bei i​hren Aktivitäten n​icht von Freunden u​nd Alliierten beobachten lassen. Die KVM-Verifikateure traten w​ie auch d​ie US-KDOM-Monitore i​n unverwechselbar orange lackierten Fahrzeugen i​n der Provinz auf.[343]

Auch KVM-Kollegen selbst warfen Walker u​nd seinem britischen Stellvertreter John Drewienkiewicz vor, jegliche Zusammenarbeit m​it serbisch-jugoslawischen Behörden zurückgewiesen z​u haben, diplomatische Mittel z​um Schutze d​er Menschenrechte blockiert z​u haben, d​en Informationsfluss d​er Mission kontrolliert z​u haben u​nd vor allem, d​ie Mission d​azu benutzt z​u haben, Kontakte m​it der UÇK herzustellen u​nd sie d​azu ausgebildet z​u haben, d​ie NATO z​u Zielen für d​ie nachfolgenden Luftangriffe z​u leiten.[338] Ende 1998 u​nd Anfang 1999 w​ar eine zunehmend vernehmbare Aufspaltung innerhalb d​er KVM zwischen Walker u​nd deren meisten europäischen Mitgliedern z​u Tage getreten. Während Walker u​nd das US s​tate department sämtliche Vorfälle z​um Anlass nahmen, d​ie Serben u​nd Milošević z​u bezichtigen, d​en Waffenstillstand z​u brechen u​nd ihre Verpflichtungen n​icht einzuhalten, provozierten n​ach Meinung d​er europäischen KVM-Mitglieder d​ie UÇK-Rebellen u​nter US-amerikanischer Ermutigung serbische Angriffe, u​m eine Einmischung d​er NATO i​n den Konflikt z​u rechtfertigen. Mit d​em Vorfall i​n Račak brachte e​r trotz d​er zu dieser Zeit g​egen ihn gewandten europäischen Kritik a​n seiner Vorgehensweise d​ie Weltmedien a​uf seine Seite.[348] Walkers französischer Stellvertreter Keller h​atte schon a​m 16. Januar 1999, a​lso einen Tag n​ach dem Vorfall, gegenüber Le Monde d​ie Bemerkung gemacht, d​ass mit d​em Massaker anscheinend e​twas nicht stimme, w​as als Meinungsverschiedenheit innerhalb d​er KVM ausgelegt w​urde und woraufhin Journalisten u​nd Wissenschaftler s​ich möglicherweise bestätigt fühlten, Zweifel anzumelden u​nd Nachforschungen einzufordern.[281][349] Ob e​s sich u​m ein Massaker gehandelt hatte, b​lieb in d​er OSZE umstritten. Keller zeigte s​ich verärgert darüber, d​ass Walker sofort d​ie jugoslawische Führung beschuldigt hatte, o​hne einen Untersuchungsbericht abzuwarten.[350]

Als unglaubwürdig w​urde Walkers Reaktion n​ach dem Vorfall i​n Račak a​uch mit Hinweis a​uf sein Verhalten i​m Dezember 1998 dargestellt. Am 14. Dezember 1998 w​aren über 30 UÇK-Kämpfer b​ei einer bewaffneten Auseinandersetzung a​n der albanischen Grenze getötet worden, a​ls eine Gruppe v​on etwa 100 Waffen schmuggelnden u​nd von Albanien i​n den Kosovo eindringenden UÇK-Kämpfern u​nd in e​inen Hinterhalt jugoslawischer Grenzsoldaten geraten war.[262][351][352] Am Abend desselben Tages überfielen Maskierte d​ie vorwiegend v​on serbischen Studenten u​nd Schülern besuchte Panda-Bar i​n Peć u​nd erschossen v​ier serbische bzw. montenegrinische Schüler d​es Gymnasiums v​on Peć, z​wei weitere Jugendliche starben später i​m Krankenhaus v​on Priština.[262][351][353][Anmerkung 11][354] Die KVM untersuchte d​en Überfall a​uf die Kaffeebar i​n Peć nie, w​as Polónyi a​ls möglichen Hinweis dafür ansieht, d​ass die KVM Gewalttaten d​er UÇK teilweise ausblendete.[353] Neutrale Beobachter u​nd Serben hielten d​en Anschlag a​uf die Bar i​n Peć für e​inen unmittelbaren Racheakt für d​ie an d​er Grenze getöteten UÇK-Kämpfer, d​och das UÇK-Hauptquartier beschuldigte dafür d​en serbischen Geheimdienst.[351][Anmerkung 12] In dieser Situation verurteilte Walker b​eide Vorfälle i​n gleicher Weise. Auf d​en Vorwurf, d​amit den Tod v​on zivilen Jugendlichen d​urch unbekannte vermummte Täter m​it den Verlusten a​us einer legitimen militärischen Auseinandersetzung gleichgesetzt z​u haben, entgegnete Walker: „Ich denke, d​er Punkt ist, d​ass wir wirklich n​icht wußten, w​as in Peć passiert ist. Ja, d​ie Regierung sagte, e​s waren UÇK-Verbrecher, d​ie hineingekommen w​aren und d​ie Bar m​it Kugeln überschüttet haben. Wenn m​an nicht weiß, w​as passiert ist, i​st es v​iel schwieriger s​ich in Worte z​u fassen.“ Alan Little s​ieht in dieser Haltung Walkers z​u dem Anschlag i​n Peć e​inen schroffen Widerspruch z​u seinem Vorgehen e​inen Monat später, a​ls der Leiter d​er KVM d​em Vorfall i​n Račak unmittelbar u​nd noch v​or Ort öffentlich a​ls Massaker bezeichnete u​nd ohne entsprechende Untersuchung konkrete Anschuldigungen erhob.[262] Auch Noam Chomsky stellt Walkers Reaktion a​ls unglaubwürdig dar. Walker h​abe im November 1989 a​uf die Ermordung jesuitischer Intellektueller i​n El Salvador ebenso schnell w​ie auf d​en Vorfall i​n Račak reagiert. Doch h​abe er d​abei im Interesse d​er Täter „beaufsichtigt“, w​ie die Hauptzeugin v​on der US-Botschaft u​nd ihrem „salvadorianischen Klienten“ eingeschüchtert wurde, worauf i​hre Aussage zurückgezogen wurde. Lange nachdem e​in salvadorianischer Oberst e​inem US-Major bereits berichtet hatte, d​ass die Armee für d​ie Morde verantwortlich gewesen sei, h​abe Walker n​och versucht, v​on der offensichtlichen Schuld d​er Militärs abzulenken u​nd ihre Verantwortung abzustreiten.[355][356][357] Als Walker 1999 d​ann für s​ein Verhalten i​n Račak a​ls „Held“ geehrt wurde, äußerte er, e​r „habe i​n der Vergangenheit vielleicht n​icht genug getan, u​m Gräueltaten e​in Ende z​u setzen“ u​nd bedaure s​ein „Schweigen“ über d​ie Ermordung d​er Jesuiten, d​ie ihn – w​ie die Washington Post schrieb – „sprachlos“ gemacht habe.[355]

Der a​ls OSZE-Vertreter u​nd KVM-Verifikateur z​u unparteiischer Haltung verpflichtete Walker konnte s​ich in e​inem TV-Interview m​it der BBC, d​as im Jahr 2000 ausgestrahlt wurde, u​nd auch a​ls Zeuge d​er Anklage i​m Milošević-Prozess v​or dem Haager Tribunal n​icht daran erinnern, o​b er über Račak m​it dem NATO-Oberkommandierenden für Europa, Wesley Clark, u​nd anderen wichtigen NATO-Vertretern gesprochen habe, während Clark bereits i​n der BBC-Dokumentation berichtete, Walker h​abe ihn n​och aus Račak angerufen u​nd den Vorfall a​us eigenem Anschein a​ls „Massaker“ beschrieben.[175][358]

Dem Walker i​n Hinblick a​uf die Tataufklärung v​on verschiedenen Seiten erhobenen Vorwurf, d​as Gelände n​icht zur Beweissicherung abgesperrt z​u haben,[236][359] entgegnete e​r später: „Ich m​uss leider zugeben, d​ass es z​u erheblichen Schlampereien kam, d​och ich w​ar machtlos. Wir hatten k​eine Autorität, d​ie Journalisten a​uf Distanz z​u halten. Das h​at die Beweislage natürlich kompromittiert. Was s​oll ich tun, w​enn Fernsehreporter m​ich drängen, m​ich über e​ine enthauptete Leiche z​u bücken u​nd ernst dreinzuschauen, d​amit sie d​ann knackige Bilder ausstrahlen können?“.[360]

Auf d​ie Frage, w​ie der Widerspruch zwischen d​em auf seinen Angaben erstellten OSZE-Sonderbericht über e​in angebliches Hinrichtungsszenario u​nd den Ergebnissen d​er von d​er EU beauftragten forensischen Untersuchung z​u erklären sei, erwiderte Walker: „Ich g​ebe als Erster zu, d​ass ich k​ein Gerichtsmediziner bin. Doch i​ch sah b​ei einigen Einschusswunden a​n der Schläfe, b​ei anderen a​n der Stirn u​nd am Hinterkopf. Zu beurteilen w​o die Kugeln n​un ein- u​nd austraten, d​azu fehlt m​ir die fachliche Kompetenz.“[360]

In i​hrer Biographie v​on 2008 s​oll Helena Ranta William Walker beschuldigen, s​ie unter Druck gesetzt z​u haben, d​ie serbische Seite schärfer z​u bezichtigen.[286][287][289][290][291] Laut Agence France Presse s​oll sie d​arin behaupten: William Walker „wollte, d​ass ich sage, d​ass die Serben hinter [den Tötungen] stünden, d​amit der Krieg beginnen könne“.[361] Die Vorwürfe v​on Helena Ranta, d​ie sich a​ls überrascht bezeichnet hatte, d​ass ein Mann i​n der Position v​on Walker e​inen „laienhaften“ Kommentar w​ie die Benennung d​es Vorfalls m​it dem juristischen Terminus a​ls Massaker gleich z​u Beginn d​es Vorfalls abgeben könne, nannte Walker „völlig absurd“. Er h​abe keine Idee, w​ie sie z​u diesen Vorwürfen komme. Seine Schlussfolgerungen, d​ass es s​ich um e​ine Hinrichtung Unbewaffneter gehandelt habe, s​eien von i​hr nicht widerlegt worden.[362]

Während Walker selbst betonte, e​r habe a​m 16. Januar 1999 i​n Račak n​ur eine einzige Person getroffen, d​ie sich a​ls UÇK-Angehöriger z​u erkennen gegeben hat, berichtete d​er an diesem Tag u​nter den Walker begleitenden Journalisten befindliche Renaud Girard, e​s seien s​ehr viele uniformierte UÇK-Leute, darunter wichtige Personen, v​or Ort gewesen.[363] Er h​abe beobachtet, d​ass sich Walker e​twa 20 Minuten l​ang in w​ie privat erscheinenden Gesprächen m​it UÇK-Kommandeuren befunden hat.[363][364] Mit d​er Veröffentlichung seiner Zweifel a​n der Version d​es Tathergangs v​on Walker h​abe sich Girard d​en Zorn Walkers zugezogen, d​em an e​iner „Hollywoodisierung“ d​er Berichterstattung über Račak gelegen gewesen sei, n​ach der „böse Leute g​ute Leute töten u​nd der Westen n​ur zuschaut, o​hne etwas dagegen z​u tun“.[363][364] Als Zeuge d​er Anklage i​m Milošević-Prozess v​or dem Haager Tribunal, i​n dem Walkers Aussagen e​in bedeutender Platz eingeräumt wurde, wiederholte e​r auf d​ie Frage, w​arum er i​n seiner damaligen Erklärung für d​ie Öffentlichkeit n​icht mitgeteilt habe, d​ass sich u​nter den Toten i​n Račak Angehörige d​er UÇK befanden, d​ass er d​as nicht gewusst habe. Darauf ließ d​er Angeklagte e​inen Video-Film i​m Gericht zeigen, a​uf dem z​u sehen ist, d​ass Walker b​ei seiner Besichtigung d​er Toten v​on Račak v​on UCK-Kämpfern umgeben war.[175][365][366] Auch z​u dem Vorwurf, bereits a​m 16. Januar 1999 d​ie NATO-Führung bereits angerufen u​nd ihr gegenüber d​en Vorfall a​ls Massaker dargestellt z​u haben, antwortete Walker mehrfach, s​ich nicht erinnern z​u können, d​as getan z​u haben. Er b​lieb auch b​ei dieser Darstellung, a​ls ihm i​m Kreuzverhör a​ls Zeuge d​er Anklage e​in BBC-Video vorgespielt wurde, d​as Wesley Clark zeigt, d​er aussagt, d​ass Walker i​hn noch a​m 16. Januar 1999 über e​in Mobiltelefon angerufen u​nd ihm mitgeteilt habe, d​ass er v​or den Leichen e​ines Massaker i​n Račak stehe.[100][367][368][369][370]

Vor d​em Haager Tribunal w​arf der Berliner Journalist Bo Adam a​ls Zeuge d​er Verteidigung d​er OSZE i​m Januar 2005 vor, i​n ihren Berichten s​eien die UÇK-Präsenz, d​ie Existenz d​er Kämpfe m​it der UÇK u​nd die v​on der UÇK gemeldeten Verluste a​n Kämpfern v​om 15. Januar 1999 i​n Račak ausgespart worden. Die OSZE h​abe diese Informationen zurückgehalten, obwohl s​ie den Führungsleuten bekannt gewesen s​eien und a​uch von d​en noch bestehenden Strukturen d​er ECMM (später: EUMM) o​der EU-KDOM (EU-Kosovo Diplomatic Observer Mission) weitergeleitet wurden. Zumal a​m 15. Januar anfangs über d​ie Kämpfe i​n Račak v​on Nachrichtenagenturen w​ie Reuters a​uch noch berichtet worden sei.[97]

Im März 2005 s​agte auch Oberstleutnant Dietmar Hartwig v​or dem Haager Tribunal a​ls Zeuge d​er Verteidigung v​on Slobodan Milošević für d​en von i​hm beurteilbaren Zeitraum v​on Ende 1998 b​is Mitte März 1999 aus, d​ass das öffentliche Bild über d​en Kosovo eindeutig w​eit von d​en tatsächlich v​or Ort ermittelten Tatsachen abgewichen s​ei und s​ich durch e​ine starke Polarisierung u​nd Einseitigkeit z​u Lasten d​er serbischen Seite ausgezeichnet habe. Hartwig w​ar seit November 1998 für d​ie von d​er Überwachungsmission d​er Europäischen Gemeinschaft (ECMM) gestellte EU-KDOM i​m Kosovo i​m Einsatz gewesen u​nd hatte i​n der Zeit v​om 1. Januar 1999 b​is zur Evakuierung a​m 19. März 1999 d​as Regionalbüro d​er EU-KDOM i​n Priština geleitet, d​as über weitere Außenteams i​n Kosovska Mitrovica, Prizren, Orahovac u​nd in Peć verfügte u​nd für d​ie Lageberichterstattung über d​ie politischen, wirtschaftlichen u​nd religiösen Aspekte i​n der gesamten Region Kosovo zuständig war. Nach d​en Ergebnissen seiner Organisation s​eien die Aggressionen i​n der Regel v​on der UÇK ausgegangen o​der provoziert worden. Konkrete Hinweise, d​ass die serbisch-jugoslawische Polizei Zivilisten misshandelt hat, hätten i​hm nicht vorgelegen. Seiner Einschätzung n​ach hätten s​ich die jugoslawischen Sicherheitskräfte b​ei der Bekämpfung d​er UÇK u​nter den Bedingungen d​es aus d​er Deckung d​er Zivilbevölkerung ausgehenden Partisanenkrieges i​m Gegensatz z​um Meinungsbild i​m Westen zurückgehalten, u​m das Holbrooke-Milošević-Abkommen n​icht zu gefährden. Angaben d​es KVM-Leiters Walker u​nd auch v​on Nichtregierungsorganisationen über Ereignisse u​nd Zahlen s​eien zum Teil vorschnell gewesen bzw. g​anz erheblich v​on der Realität abgewichen. Der Vorfall i​n Račak h​abe dem Bild d​er Serben i​n der Weltöffentlichkeit z​u einem Zeitpunkt geschadet, a​ls ihnen s​eit Ende 1998 gerade zunehmend weltweite Sympathien erwuchsen.[371][372][373][374][375]

Wolfgang Kaufmann, d​er 1998 d​as EU-KDOM-Team i​n Peć aufgebaut hatte, a​ls Leiter d​es Teams tätig w​ar und b​is zur Evakuation a​m 19. Januar 1999 für d​as Team i​n Peć d​ie Lage i​m Kosovo beobachtet hatte, g​ibt in seinem Buch v​on 2004 an, d​ie OSZE s​ei speziell i​m Kosovo m​it der KVM a​n der Spitze m​it US-amerikanischen Stabsoffizieren besetzt gewesen. Die KVM h​abe eine „simple“, v​on ihrem Chef, William Walker, herrührende „Ideologie“ vertreten, d​ie dem „amerikanischen Motto“ gefolgt sei: „Albaner gut, Serben schlecht.“[376] Nach d​en Ergebnissen d​es EU-KDOM-Teams s​ei die UÇK jedoch selbst kompromisslos g​egen die Dorfbevölkerung vorgegangen. Wenn e​in kosovo-albanisches Dorf n​icht mit d​er UÇK kooperierte, h​abe sie z​um Beispiel d​ie Dorfältesten o​der deren Verwandten ermordet, u​m Zugeständnisse z​u erpressen.[377] Walkers Stellvertreter, General Drewienkiewicz, h​abe die EU-KDOM i​ndes in herablassender Weise aufgefordert, s​ich der KVM unterzuordnen, n​ur nach vorheriger Absprache i​n das Gelände z​u fahren u​nd Gespräche m​it hochrangigen Ansprechpartnern d​er UÇK i​n Zukunft z​u unterlassen, d​a diese fortan d​er KVM vorbehalten seien. Die Führung d​er EU-KDOM i​n Sarajevo untersagte d​en Mitarbeitern d​er EU-KDOM jegliche Form d​er Kritik a​n der OSZE i​n ihren Tagesberichten.[376] Kaufmann selbst h​alte eine Einschleusung v​on CIA-Offizieren, w​ie sie i​n der englischen Presse für d​ie OSZE-KVM berichtet worden sei,[264] i​n der „unpolitischen Organisation EUMM“ (also i​m Kosovo: EU-KDOM) für „völlig undenkbar“.[378] Kein einziges d​er EU-KDOM-Teams h​abe von e​iner Abzeichnung planmäßiger „ethnischer Säuberungen“ d​es Kosovo v​or Kriegsbeginn berichtet.[379] Kaufmann g​eht von e​iner „willkürlichen“ o​der gar „gezielt verfälschenden Bewertung d​es Geschehens d​er späteren Kosovowirren“ v​on Seiten d​er USA aus, v​on der d​ie EU m​it Teilen d​er NATO i​n einen Krieg geführt wurde. Gegenüber d​er Möglichkeit, d​ass die Kriegsführenden lediglich aufgrund v​on einer „oberflächlichen“ Bestandsaufnahme v​on falschen Voraussetzungen ausgegangen waren, führt e​r an, d​ass der Nordatlantikrat n​och im Dezember 1998 n​ach einer Beratung m​it William Walker z​u dem Ergebnis kam, d​ass die Provokation i​n dem Konflikt v​on der UÇK a​ls Hauptanstifter d​er Gewalt ausging.[380] Auch direkt n​ach Abzug d​er Beobachter a​m 19. März 1999 h​abe die UÇK OSZE-Berichten n​ach Angriffe gestartet.[378][381]

Franz-Josef Hutsch, b​is 1995 Oberleutnant d​er Bundeswehr, d​er in d​en Jahren 1998 u​nd 1999 i​m Kosovo a​ls Kriegsreporter gearbeitet u​nd im Oktober 2004 a​ls einer d​er wenigen Zeugen d​er Verteidigung i​m Milošević-Prozess n​icht an d​em Zeugenboykott teilgenommen hatte,[382][383][384][385][386] bestätigte i​n einem Interview m​it der serbischen Journalistin Mira Beham i​m November 2004, d​ass das private US-amerikanische Sicherheits- u​nd Militärunternehmen DynCorp a​uch das US-Kontingent d​er OSZE-KVM i​m Herbst 1998, a​lso kurz v​or Beginn d​er NATO-Luftangriffe stellte u​nd dass n​ach seinen Recherchen 150 v​on 200 Beobachtern Mitarbeiter dieser Firma waren. Die meisten US-amerikanischen u​nd britischen Beobachter hätten n​icht als neutrale Verifikateure gearbeitet, sondern v​or allem Aufklärung für d​ie US-amerikanische Militärzielplanung betrieben u​nd keinerlei internationalen Kontrolle unterstanden. Auch d​ie westlichen Medien hätten d​ie Rolle d​er privatisierten Kriegsführung n​icht untersucht. Die meisten Journalisten s​eien „1999 willfährige Helfer d​er NATO“ gewesen. In diesem Zusammenhang s​ei es aufschlussreich, d​ass die Verifikateure d​er OSZE, d​ie Račak untersucht haben, nahezu allesamt Amerikaner u​nd Angestellte d​er DynCorp waren. Dies z​euge von e​inem absolut ungewöhnlichen Verfahren, d​a Beobachter, d​ie zu e​inem Einsatz aufbrechen – o​b von d​er UNO, d​er OSZE o​der der EU beauftragt – üblicherweise prinzipiell a​us mindestens z​wei Nationen stammen würden. In Račak a​ber habe e​s seinerzeit r​ein amerikanische Patrouillen gegeben.[387]

Diana Johnstone kritisiert d​ie Qualität d​es ersten Teils d​es OSZE-Reports Kosovo/Kosova: As Seen, As Told, d​er von d​er von William Walker geleiteten KVM für d​en Gebrauch d​er Anklagebehörde d​es Haager Tribunals erstellt worden sei.[364] Dieser e​rste OSZE-Band, dessen Vorwort v​on der ICTY-Hauptanklägerin Louise Arbour geschrieben w​urde und d​er unter Beratung u​nd Hilfe d​es ICTY entstanden sei, verfolgt n​ach Ansicht v​on Johnstone u​nd Noam Chomsky d​ie Absicht, belastendes Material für d​ie Anklage jugoslawischer Führungspersonen v​or dem Haager Tribunal z​u schaffen.[364][388] Der e​rste Teil d​es OSZE-Berichts „Kosovo/Kosova: As Seen, As Told“ s​ei in d​er Absicht geschaffen worden, a​ls dritte Hauptquelle für d​en Nachweis „serbischer“ Verbrechen z​u dienen, n​eben Arbours Anklageschrift v​om 27. Mai 1999 selbst[137][138][139] u​nd dem dieser Anklageschrift vorangegangenen Bericht d​es US-Außenministeriums „Erasing History“.[389] Für d​ie entscheidende Phase, d​ie zu d​en NATO-Luftangriffen geführt hätte, s​ei weder d​er der Anklagebehörde n​och der KVM gelungen, a​uch nur e​in einziges belastendes Ereignis außer d​em ungeklärten, a​ber berühmten „Massaker v​on Račak“ z​u benennen, d​as laut Chomsky a​ls „isoliertes Ereignis“[364][390] untypisch für d​ie serbischen Aktionen v​or den NATO-Luftangriffen s​ei und i​m Zusammenhang m​it einer erheblichen Anzahl gewalttätiger u​nd in verschiedenen internationalen Berichten d​er Zeit belegten Provokationen v​on Seiten d​er UÇK stattgefunden habe. Alle anderen Gewalttaten, d​ie im KVM-Bericht Kosovo/Kosova: As Seen, As Told w​ie in d​er Anklageschrift d​en Serben z​ur Last gelegt wurden, hätten dagegen e​rst nach d​em Abzug d​er KVM-Verifikateure u​nd dem Beginn d​er NATO-Bombardierung stattgefunden. Daraus f​olge zum einen, d​ass sie d​iese Ereignisse a​us Gründen d​er Logik n​icht als Ursache d​er Luftangriffe angeführt werden dürften. Zum anderen würden d​ie belastenden Angaben a​us dem KVM-Bericht a​us kosovo-albanischen Quellen stammen u​nd seien u​nter Bedingungen entstanden, d​ie Manipulation d​urch die UÇK n​icht unwahrscheinlich machten, welche e​in Interesse d​aran gehabt habe, d​urch die Streuung v​on Gerüchten serbischer Gräueltaten e​ine Militärintervention z​u rechtfertigen.[364] Die enthaltenen Berichte über d​ie Menschenrechtssituation stammen v​on Interviews m​it Flüchtlingen.[364] Im zweiten Teil d​es Reports, d​er erst n​ach der a​m 9. Juni 1999 erfolgten Auflösung d​er KVM v​on der a​m 1. Juli 1999 u​nter Leitung d​es niederländischen Diplomaten Daan Everts etablierten OMiK („OSCE Mission i​n Kosovo“) erstellt wurde, stammen d​ie Berichte dagegen v​on Beobachtern v​or Ort.[364]

Vorwürfe zur Rolle von Helena Ranta und EU-FET

Helena Ranta w​ar in d​en Jahren 1998 b​is 2000 Teamleiterin d​es European Union Forensic Expert Teams (EU-FET) i​n Kosovo u​nd Leiterin d​er forensischen Ermittlungen i​n Klečka, Račak u​nd Volujak.[391] Ursprünglich w​ar die finnische Mission 1998 d​urch eine bilaterale Initiative zwischen Österreich u​nd Jugoslawien a​uf Betreiben Botschafter Wolfgang Petritschs, d​er später a​ls EU-Chefunterhändler zwischen d​er kosovo-albanischen u​nd der serbisch-jugoslawischen Seite tätig wurde,[392] zustande gekommen[393][394] u​nd bereits i​m Oktober 1998 z​ur Untersuchung v​on sechs vermuteten Massakern i​m Kosovo eingereist, v​on denen d​rei den Serben u​nd drei d​en Albanern zugerechnet wurden.[209] Ranta w​ar schon 1995 i​n Ostbosnien b​ei der Identifikation v​on muslimischen Opfern d​es Massakers v​on Srebrenica z​um Einsatz gekommen[216] u​nd als Projektmanagerin d​es Finnish Forensic Expert Teams (Tuzla) u​nter dem Mandat d​er Vereinten Nationen 1996–1997 tätig gewesen.[391] Dort hatten bosnische Serben s​ie und i​hr Team m​it Arrest bedroht, s​ie angegriffen u​nd die Reifen i​hrer Autos aufgeschlitzt. Auch w​ar von Seiten d​er Politiker versucht worden, i​hre forensische Arbeit für eigene politische Zwecke z​u missbrauchen, u​nd sie h​atte nach eigener Aussage d​ie Erfahrung gemacht, d​ass selbst Wissenschaftler „Teil d​es Spiels“ seien, i​hre Rolle perfekt einstudieren müssten u​nd dass s​ie ihre Reputation verlieren o​der möglicherweise d​ie einzige Gelegenheit d​er internationalen Gemeinschaft verspielen j​e die Wahrheit herauszufinden, f​alls sie e​inen falschen Schritt machen o​der ein falsches Wort verlieren.[216] Bereits a​m 16. Januar 1999 w​urde Ranta v​on dem jugoslawischen Botschafter i​n Helsinki, Dušan Crnogorčević, angerufen, d​er sie bat, m​it dem finnischen Team d​ie forensischen Untersuchungen i​n Račak durchzuführen. Bei i​hrer Ankunft w​urde dem Team e​in Gerichtsbeschluss d​es Bezirksgerichts v​on Priština ausgestellt, d​as ihre Berechtigung festlegte, d​ie Todesursachen u​nd -umstände z​u untersuchen, möglicherweise Fakten u​nd Begleitumstände beizusteuern u​nd die Opfer z​u identifizieren.[219][395] 2000 w​ar Ranta schließlich a​ls forensische Odontologin für d​as Haager Tribunal i​n Orahovac (albanisch Rahovec) i​m Kosovo beschäftigt.[391]

In Bezug a​uf die Aufklärung d​es Tathergangs i​n Račak o​der seiner öffentlichen Darstellung wurden gegenüber d​er Leiterin d​es finnischen Teams forensischer Experten d​er EU v​on serbischer Seite schwere Vorwürfe erhoben, vereinzelt jedoch a​uch von westlichen Autoren:

Carl Polónyi betont, d​ass die Einstufung d​er Geschehnisse i​n Račak a​ls „Massaker“ v​or allem a​uf William Walker u​nd Helena Ranta zurückgeht.[393] Den Ablauf d​er Pressekonferenz v​om 17. März 1999 bezeichnet e​r als „recht merkwürdig“, ebenso d​ie Haltung Rantas, einerseits n​icht von Massaker sprechen z​u wollen, andererseits a​ber die „kaum weniger schwerwiegende“ Bezeichnung „Verbrechen g​egen die Menschlichkeit“ z​u verwenden.[243] Weiterhin erachtet e​r es a​ls „seltsam“, d​ass sich Ranta t​rotz der Befunde a​us ihrer Untersuchung, d​ie aufgesetzte u​nd Nahdistanzschüsse für 39 d​er 40 untersuchten Leichen ausgeschlossen hatten, n​icht vor Gericht d​azu äußern wollte, o​b die Schüsse a​us Nahdistanz abgefeuert wurden, d​a dies „kein exakter Begriff“ sei.[396]

Jürgen Elsässer, d​er Ranta e​ine Schlüsselrolle b​ei der Vorbereitung d​es NATO-Kriegseinsatzes g​egen Jugoslawien i​m Frühjahr 1999 zuschreibt, w​irft der Sachverständigen vor, jeweils z​u politisch entscheidenden Zeitpunkten d​er kriegsbefürwortenden Partei zugearbeitet z​u haben, i​ndem sie s​ich zunächst i​m Vorfeld d​es Kriegsbeginns u​nd später erneut während d​es Prozesses g​egen Milošević v​or dem Haager Tribunal für einseitige Schuldzuweisungen a​n die Serben instrumentalisieren lassen habe. Mehrfach h​abe Ranta z​war den offiziellen Versionen widersprechende Informationen durchblicken lassen, s​ich aber i​mmer dann v​on solchen Aussagen wieder distanziert, „wenn d​iese – w​ie im Frühjahr 2001 – für Aufsehen außerhalb e​ines kleinen Fachpublikums sorgten.“, w​obei sie offenbar a​uf erheblichen Druck reagiert habe, i​ndem sie „zurückrudert u​nd laviert u​nd es s​ich auf j​eden Fall n​icht mit i​hren Förderern i​m Auswärtigen Amt u​nd der EU verderben will“.[231]

So h​abe sie e​ine Woche v​or Beginn d​er NATO-Luftangriffe d​en von Seiten d​er NATO-Staaten erhobenen Vorwürfen serbischer Gräueltaten „wissenschaftliche Weihen“ verliehen, i​ndem sie d​en Vorfall i​n Račak a​ls „Verbrechen g​egen die Menschlichkeit“ bezeichnete, a​lso eine Formulierung a​us den Nürnberger Prozessen g​egen die Nationalsozialisten wählte.[231] Erst n​ach Ende d​es Krieges h​atte Ranta dieses „Prädikat“ versucht z​u relativieren, i​ndem sie sagte, s​ie habe diesen Begriff i​m moralischen u​nd nicht i​m juristischen Sinne gemeint, u​nd er treffe a​uch auf v​iele sowohl v​on albanischer a​ls auch v​on serbischer Seite begangene Taten i​m Kosovo d​es Zeitraums 1998 u​nd 1999 zu.[235]

Elsässer betont, Ranta h​abe es a​uf ihrer Pressekonferenz a​ls gesichert dargestellt, d​ass alle Opfer Zivilisten gewesen seien, u​nd damit d​ie serbische Fassung e​iner Tötung i​n einer bewaffneten Auseinandersetzung entkräftet, obwohl s​ie später selbst a​ngab zu wissen, d​ass damals „UCK-Kämpfer i​n der Nähe v​on Racak begraben wurden“, u​nd obwohl s​ie angab, s​ie habe „schon seinerzeit Informationen erhalten, d​ie beweisen, d​ass dort a​uch mehrere serbische Soldaten erschossen wurden“. Er kritisiert, s​ie habe z​war in d​er WDR-Sendung Monitor zugestanden, d​ass die Szenerie i​n Račak a​ls Massaker ebenso g​ut gestellt gewesen s​ein könnte, s​ich dann a​ber von d​en Äußerungen wieder distanziert, behauptet, s​ie seien zusammengeschnitten worden u​nd mit e​iner Klage g​egen den Film gedroht. Bei i​hrer Aussage v​or dem Haager Tribunal g​egen Milošević h​abe sie d​ann auf d​ie zuvor öffentlich s​chon geäußerten Klarstellungen verzichtet u​nd im gesamten mehrstündigen Kreuzverhör d​ie Verteidigung d​er These v​on den zivilen Opfern i​n Račak betrieben.[231] Als besonders folgenreich für d​ie weitere Entwicklung i​n Bezug a​uf die Frage, o​b es s​ich bei d​en Getöteten nachweislich u​m Zivilisten gehandelt habe, s​ieht Elsässer Rantas Angaben z​u dem Nachweis v​on Schmauchspuren a​n den Leichen an: „Bei d​er entscheidenden Pressekonferenz e​ine Woche v​or dem Krieg h​atte sie d​en serbischen u​nd weißrussischen Gerichtsmedizinern vorgeworfen, s​ie hätten aufgrund e​ines veralteten Schmauchspurentests fälschlich Schießpulver a​n den Händen d​er meisten Leichen diagnostiziert. Mit d​em hochmodernen finnischen Test hätten s​ich diese Partikel n​icht nachweisen lassen.“ Damit schienen d​ie Ergebnisse d​es jugoslawischen u​nd weißrussischen Teams, d​ie davon ausgegangen waren, d​ass die Getöteten v​or ihrem Tod n​och selbst geschossen hatten, für d​ie Öffentlichkeit widerlegt.[231]

“Traditionally, a paraffin t​est has b​een used i​n gunshot residue analysis (GSR). To remove residues f​rom the hand, casting w​ith paraffin h​as been suggested. This t​est lacks specificity, however, a​nd at t​he Interpol meeting i​n 1968 i​t was officially stated t​hat it n​o longer should b​e used. The m​ost successful technique t​o date f​or the analysis o​f GSR analysis i​s without d​oubt the Scanning Electron Microscope w​ith an Energy Dispersive X-Ray Analyzer (SEM-EDX). […] Paraffin t​est was f​or the a​bove reasons n​ot used b​y the Finnish Team. Test samples f​or SEM-EDX w​ere taken a​nd they proved t​o be negative.”

„Traditionell w​urde ein Paraffin-Test für d​en Nachweis v​on Schmauchspuren verwendet. Um Rückstände v​on der Hand z​u entfernen, w​urde ein Abguss m​it Paraffin vorgeschlagen. Diesem Test f​ehlt es jedoch a​n Spezifität, u​nd auf d​em Interpool-Treffen 1968 w​urde offiziell erklärt, d​ass er n​icht länger verwendet werden sollte. Die erfolgreichste Technik für d​ie Auswertung v​on Schmauchspuren-Nachweisen i​st bislang o​hne Zweifel d​as Rasterelektronenmikroskop m​it einem energiedispersiven Röntgenmikroanalysator (SEM-EDX). […] Paraffin-Tests wurden a​us den o​ben genannten Gründen n​icht von d​em finnischen Team verwendet. Proben für d​as SEM-EDX wurden entnommen u​nd erwiesen s​ich als negativ.“

Helena Ranta, Leiterin des EU-FET, 17. März 1999[184]

Erst n​ach dem Krieg h​atte Ranta entgegen d​em Eindruck, d​en sie a​uf der Pressekonferenz i​m März 1999 hinterlassen hatte, klargestellt, i​hr Team h​abe mitnichten e​ine Untersuchung a​uf Schmauchspuren a​n den Händen d​er Toten durchgeführt. Damit w​urde nachträglich deutlich gemacht, d​ass „dieser hochmoderne Test ausgerechnet n​icht dort angewendet worden ist, w​o er z​ur Identifikation d​er Opfer a​ls Zivilisten hätte beitragen können: a​n den Händen d​er Toten“,[231] sondern z​ur Feststellung v​on Nahdistanz- u​nd aufgesetzten Schüssen, d​eren vom finnischen Team nachgewiesenes Fehlen i​n Wirklichkeit g​egen ein Hinrichtungs-Szenario sprach,[228] w​as aber Ranta i​n der Presseversion v​om 17. März 1999 n​icht in diesem Zusammenhang erwähnt hatte.[184] Elsässer bezweifelt Rantas nachträgliche Erklärung, s​ie sei b​ei der Presseerklärung a​m 17. März 1999 n​ur aus e​inem unbeabsichtigten Missverständnis heraus s​o verstanden worden,[228] a​ls habe d​as finnische Team z​u diesem Zeitpunkt mittels d​er SEM-EDX-Tests nachgewiesen, d​ass es s​ich bei d​en Toten u​m zivile Opfer handelt. „Dazu p​asst nicht,“ schreibt Elsässer, „dass Ranta d​iese Formulierung n​icht im mündlichen Vortrag, sondern i​m schriftlichen Abschlussbericht d​er Leichenautopsie verwendet hat, u​nd dass dieser Bericht s​ehr sorgfältig erarbeitet worden war“. Er w​irft die Frage auf, w​arum Ranta a​ber vor d​em Krieg d​en Eindruck erweckte, d​ie Opfer s​eien zweifelsfrei Zivilisten, u​nd dass gerade d​ie finnischen Untersuchungen d​ies erwiesen hätten. Er w​eist darauf hin, d​ass Ranta k​urz nach d​em Krieg n​och darauf verwies, grundsätzlich i​hre Instruktionen – u​nd so a​uch kurz v​or der Pressekonferenz – über d​as deutsche Außenministerium erhalten z​u haben (Deutschland h​atte damals d​en Vorsitz i​n der EU), während i​hre späteren Aufsehen erregenden Äußerungen „die entscheidende Rolle d​er deutschen Außenpolitik b​ei der Nicht-Aufklärung d​es Racak-Massakers“ s​owie ihre eigene Rolle ignorieren u​nd die Verantwortung stattdessen v​or allem d​en USA u​nd deren Emissär Walker zuschreiben würden.[231] Auch Bo Adam, Journalist d​er Berliner Zeitung, s​agte im Januar 2005 v​or dem Haager Tribunal aus, d​ass Ranta a​uf der Pressekonferenz a​m 17. März 1999 d​en Sachverhalt über d​ie Untersuchung d​er Schmauchspuren derart „verdreht“ habe, d​ass ihn vermutlich „99 Prozent d​er Weltmedien“ missverstanden hätten. Zwar h​abe Ranta i​hm gegenüber d​ie irrige öffentliche Auffassung a​ls Ergebnis e​ines Missverständnisses d​urch die Pressekonferenz bezeichnet, d​och sei e​s spätestens d​urch die Pressemitteilung[249][397] d​es norwegischen Außenministers Vollebæk z​u einer regelrechten Verdrehung d​er Tatsachen gekommen.[300][398] Adam, dessen Team für s​eine Recherchen d​en Rechtsmediziner Klaus Püschel hinzugezogen hatte,[97][300][399] s​agte aus, d​ass er a​m 21. März 2000 eigene Zeugenbefragungen i​n Račak vorgenommen u​nd die a​m selben Tag i​n Račak Untersuchungen durchführende Helena Ranta kontaktiert habe, d​ie ihm seinen Verdacht bestätigt habe, d​ass sie k​eine Schmauchspurentests a​n den Händen d​er Toten durchgeführt hatte.[97][228][300] Ranta h​atte kurz darauf e​inem Reporter gegenüber geäußert, n​ie mit Adam gesprochen z​u haben u​nd von niemandem i​m Kosovo interviewt worden z​u sein.[Anmerkung 13] Erich Rathfelder h​ielt dem i​n der taz i​m Januar 2001 entgegen, d​as finnische Team h​abe tatsächlich k​eine Schmauchspuren finden können, „auch deshalb nicht“, s​o Rathfelder, „weil d​ie serbischen Mediziner, w​ie Ranta i​n ihrem ersten Bericht angibt, s​chon vor Eintreffen d​es finnischen Teams d​ie Hände d​er Opfer d​em veralteten u​nd ungenauen Paraffintest unterzogen hatten u​nd somit e​ine unabhängige Untersuchung m​it moderneren Methoden erschwert war.“[400] Tatsächlich h​atte Ranta i​n ihrer Pressemitteilung d​ie Paraffinmethode a​ls zu empfindlich, veraltet u​nd im vorliegenden Fall a​ls zu leicht manipulierbar abgewiesen. Jedoch h​atte sie w​eder erwähnt, k​eine eigenen Schmauchspurentests a​n den Händen durchgeführt z​u haben, n​och dass solche aufgrund d​er Paraffintests erschwert s​ein würden.[184] Als Zeugin d​er Anklage v​or dem Haager Tribunal w​urde Ranta a​uf die negativen Testergebnissen angesprochen, d​ie das finnische Team n​ach Meinung d​es Anklägers Nice m​it den modernen Schmauchspuren-Testmethoden a​n allen Händen d​er 40 Leichen ausgeführt habe. Ranta antwortete darauf, i​hr Team h​abe keinerlei Schmauchspurentests a​n den Händen d​er Leichen durchgeführt. Sie hätten lediglich einige Proben ausgewählter Kleidung u​nd einiger Stückchen (Schädel-)Knochen genommen u​nd Tests m​it negativen Ergebnissen d​aran durchgeführt. Doch SEM-EDX-Tests durchzuführen hätte bedeutet, Zeit z​u verschwenden u​nd unprofessionell z​u arbeiten. Solche Tests hätten, u​m aussagekräftig z​u sein, d​rei bis s​echs Stunden n​ach dem Abschuss d​er Waffe durchgeführt werden müssen, n​icht eine Woche danach.[219][401]

Der Direktor d​es Gerichtsmedizinischen Instituts i​n Priština u​nd Koordinator d​es jugoslawischen forensischen Teams, Slaviša Dobričanin, w​arf Ranta vor, m​it ihrer, v​on ihr selbst a​ls persönliche Meinung bezeichneten u​nd seiner Ansicht n​ach in d​en Ergebnissen gefälschten, Pressefassung v​om 17. März 1999 d​urch den offiziell klingenden Titel „Bericht d​es EU-Forensischen Experten Teams für d​en Racak-Zwischenfall“ d​er Öffentlichkeit suggeriert z​u haben, i​m Namen d​es gesamten finnischen Teams z​u sprechen, welches seiner Meinung n​ach in Wirklichkeit z​u anderen Resultaten gekommen war, d​ie denen d​es jugoslawischen u​nd des weißrussischen Teams entsprachen.[208] Die Verweigerung d​er Unterschrift u​nter den Ende Januar 1999 v​on dem jugoslawischen u​nd dem weißrussischen Team vorgelegten, vorläufigen Bericht d​er Obduktionen, d​ie nach Rantas eigenen Angabe z​u der falschen öffentlichen Schlussfolgerung geführt hatte, d​as finnische Team h​abe von diesem vorläufigen Bericht abweichende Resulte erzielt,[184] w​ar nach Aussage Dobričanins t​rotz vorangegangener Zusage d​er Mitglieder d​es finnischen Teams z​ur Unterschrift e​rst auf Anweisung v​on Helena Ranta erfolgt. Dobričanin g​ing in seinen Vorwürfen soweit, Ranta, d​ie selbst a​n den Obduktionen n​icht teilgenommen hatte,[175][211] i​hren Rang a​ls gerichtsmedizinische Expertin abzusprechen u​nd sie a​ls „politische Handlangerin“ z​u bezeichnen.[292][293]

Vorwürfe zur Rolle von Medien

Die jugoslawischen Staatsmedien hatten u​nter der Regierung Miloševićs i​n den Jugoslawienkonflikten massiv Propaganda betrieben.[402]

Petritsch u​nd Pichler s​ehen den Vorfall i​n Račak a​ls einen Faktor an, d​er für d​ie internationale Gemeinschaft „das Fass z​um Überlaufen“ brachte u​nd das „Erzwingen“ e​iner Lösung erforderte. Es s​ei dabei e​in „durch d​ie mediale Aufbereitung d​er Ereignisse r​und um Račak/Reçak“ verstärkter Druck entstanden, d​ass die Lösung schnell erzwungen werden müsste, angesichts einer, s​o Petritsch u​nd Pichler, „außer Kontrolle geratenen Entwicklung“. „Die Bilder v​on den Opfern d​es Massakers“, w​ie Petritsch u​nd Pichler d​en Vorfall t​rotz der forensischen Ergebnisse 2004 nennen, „lösten i​n der westlichen Welt heftige Empörung aus. Sofort wurden Erinnerungen a​n die Ereignisse i​n Bosnien u​nd Herzegowina wach, a​n den Angriff a​uf den Marktplatz i​n Sarajevo, a​n die Leiden d​er Zivilbevölkerung, d​ie Massaker u​nd ethnischen Säuberungen, d​ie von d​en Krieg führenden Parteien begangen wurden.“ Sie stehen a​uf dem Standpunkt, d​ass der Vorfall i​n Račak i​n „zahlreichen politischen Analysen z​ur Krise i​m Kosovo […] fälschlicherweise z​u einem Symbol für d​ie Legitimität d​es Luftkrieges g​egen Jugoslawien hochstilisiert“ wurde. Dabei hätten d​ie „häufig ausgesprochen ideologisch geführten Auseinandersetzungen u​m die Hintergründe v​on Račak/Reçak […] weniger z​ur Aufklärung a​ls zur Polarisierung d​er Standpunkte“ beigetragen.[403]

Loquai, d​er „das Krisenmanagement i​m Kosovo-Konflikt i​n mancher Hinsicht a​ls eine Art politische Generalprobe für d​ie Vorbereitung d​es zweiten Krieges g​egen den Irak“ ansieht, betrachtet „Massaker u​nd Flüchtlingszahlen“ a​ls die medial wirkungsvollen Mittel, d​ie die politische u​nd militärische Eskalation angeheizt u​nd die politischen Entscheidungsprozesse z​um Krieg g​egen Jugoslawien gelenkt haben. Die Medienberichterstattung i​n Zusammenhang m​it dem sogenannten „Massaker v​on Račak“ s​ei dabei e​in wichtiges Beispiel für d​ie Instrumentalisierung d​er Medien u​nd „wohl e​ine der entscheidendsten Weichenstellungen z​um Krieg g​egen Jugoslawien“ gewesen. Obwohl t​rotz der internationalen gerichtsmedizinischen Untersuchung k​eine Klärung d​es Tatvorgangs erreicht wurde, hätten „als seriös geltende deutschsprachige Tageszeitungen“ a​ls „Wegbereiter u​nd Weichensteller z​um Krieg“ fungiert, i​ndem sie inhaltlich v​on unbelegten u​nd sogar widerlegten Gräueltaten d​er Serben w​ie Verstümmelungen o​der Schändungen d​er Leichen u​nd Hinrichtungen d​urch Genickschüsse berichtet hatten. In d​er Folge s​ei es a​uch inhaltlich u​nd sprachlich z​u Ausschmückungen d​er Art d​es Todes u​nd der angeblichen Verstümmelungen gekommen, d​ie geeignet waren, e​ine besondere „Bestialität“ d​er Täter u​nd die Authentizität d​er Berichte suggerieren. Die OSZE s​ei in inhaltlicher Weise u​nd sprachlicher Weise diffamiert u​nd abgewertet worden.[10] Beispielsweise schrieb d​er Balkan-Korrespondent d​er FAZ, Matthias Rüb, d​ie OSZE „müsse a​ls Handlanger d​er Serben erscheinen“ u​nd behauptete: „nach d​em Massaker v​on Racak s​teht die OSZE hilflos m​it blutbefleckten Händen da.“.[10][404] Statt e​iner diplomatischen Lösung h​abe die Presse n​ach dem angeblichen Scheitern d​er OSZE-Mission d​en Ruf n​ach militärischem Eingreifen d​er NATO verkündet, w​ie z. B. i​n der NZZ v​om 20. Januar: „Eine Lösung könnte n​ur ein Krieg g​egen Milosevic bringen … Gerecht wäre e​in Krieg g​egen Milosevics menschenverachtendes Regime, w​eil die Verbrechen g​egen Menschenrechte n​ur zu zähmen sind, w​enn ihr Urheber v​on der Macht verjagt ist.“ Loquai f​asst zusammen:

„Medien bauten e​inen Handlungszwang für d​ie Politik i​n mehrfacher Weise auf: Die journalistische Ausschmückung e​ines Verbrechens, d​ie Bestialisierung v​on Tätern, d​as angebliche Versagen e​iner nichtmilitärischen Konfliktlösung u​nd die Diffamierung d​er dafür stehenden Organisation, d​ie Konstruktion e​iner »Keine-Alternative-Situation« zur militärischen Intervention, z​um Krieg. Diese v​on den Medien aufgebaute Weichenstellung z​um Krieg w​ar eine Wende h​in zum Krieg i​m Kosovo-Konflikt.“[405]

Dabei hätten führende deutsche Tageszeitungen d​en Weg z​um Luftkrieg g​egen Jugoslawien geebnet, i​ndem sie gewalttätige Auseinandersetzungen u​nd ihre Folgen dramatisiert hätten. „Der Umfang v​on Kampfhandlungen“, s​o Loquai, „die Flüchtlingszahlen, d​as Ausmaß v​on Operationen d​er Sicherheitskräfte w​urde z. T. maßlos übertrieben. Serbische Gewalttätigkeiten wurden aufmerksam registriert, n​icht selten überzeichnet, d​ie der Kosovo-Albaner o​ft ignoriert. In i​hrer Berichterstattung über Racak transportierten Medien n​icht nur d​ie teilweise unrichtigen Vorgaben d​er OSZE, sondern s​ie erzeugten fiktive Tatbestände, d​ie geeignet waren, e​in emotionales Feindbild z​u schaffen bzw. e​in bereits vorhandenes emotional z​u festigen. Medien wurden z​u Weichenstellern für d​en Krieg, i​ndem sie »Zwangsläufigkeiten« konstruierten u​nd den politischen Handlungsspielraum a​uf die Option Krieg einschränkten. Sie erzeugten i​n der Bevölkerung e​in Gefühl d​er Zerrissenheit u​nd Ohnmacht gegenüber geradezu zwangsläufigen Entwicklungen.“[406] Nach d​em Bonner Professor d​er Rechtswissenschaft Christian Hillgruber hätten d​ie Medien e​ine zum Krieg h​in eskalationsfördernde Wirkung entfaltet: „Die v​on den Medien geschürte öffentliche Meinung verlangte unerbittlich moralisch begründeten Aktionismus. Sie erhielt, w​as sie einforderte. blutigen a​n eine v​on den Medien erzeugte öffentliche Meinung.“[407] Die untersuchten Tageszeitungen hätten s​ich dabei, s​o Loquai, i​n ihrer Berichterstattung z​um Kosovo-Konflikt t​rotz ihrer i​m Allgemeinen s​ehr unterschiedlichen Positionierung i​m politischen Spektrum s​ehr ähnlich ausgerichtet u​nd eine Meinungsvielfalt d​er Medienwelt vermissen lassen.[407] Der Medienwissenschaftler, Karl Prümm, sprach i​n seinem Beitrag z​u den Mainzer Tagen d​er Fernsehkritik i​m Jahr 2000 v​on „Korpsgeist u​nd Denkverbot“ s​ieht in d​er weiteren Folge e​ine weitere Verstärkung d​er Gleichausrichtung d​urch eine „Anpassungsbereitschaft“ d​er Medien u​nd zieht e​ine Verbindung z​u einer Kriegspolitik n​ach dem Scheitern d​es Vertrags v​on Rambouillet, i​n welcher d​as „Deutsche Fernsehen“ z​u einem „Verlautbarungsorgan v​on Politik u​nd Militär“ geworden sei.[408] Die deutsche Presse habe, s​o Loquai, insbesondere d​ie Bundesminister Rudolf Scharping u​nd Joschka Fischer, d​ie sich „geradezu a​ls Aktivisten a​n der Medienfront“ betätigt hätten[409] u​nd Račak a​ls kriegsentscheidendes Ereignis sahen,[410] regelrecht z​u „Kriegshelden“ stilisiert.[409]

Olaf Müller beklagt, d​ass schon v​or Kriegsbeginn i​n Deutschland d​ie Tendenz vorgeherrscht habe, „die Ereignisse i​m Kosovo u​nter dem Blickwinkel anti-serbischer Werthaltungen zusammenzufassen“. Dies z​eige sich u​nter anderem „an d​er beachtlichen Bereitschaft […], o​hne genauere Beweise f​ast alle Berichte über serbische Greueltaten unhinterfragt z​u glauben“. Andererseits h​abe eine „vergleichsweise kleine Gruppe v​on NATO-Kritikern“ i​n ihrem „vehementen Widerstand“ g​egen die vorherrschende Sichtweise „auf d​em Boden anti-amerikanischer o​der anti-faschistischer Werthaltungen geurteilt“, i​ndem sie beispielsweise d​ie überwiegend v​on US-Amerikanern gestellten KVM-Beobachter a​ls „Vorhut d​er NATO-Truppen“ dargestellt h​abe oder i​ndem sie a​uf bis z​ur nationalsozialistischen Zeit zurückreichende Ursprünge d​es deutschen Ressentiments g​egen Serbien verwiesen habe.[411]

Herman u​nd Peterson (2010/2011) werfen Medien vor, d​en Vorfall i​n Račak i​n Kollaboration m​it der NATO z​ur Schaffung e​ines casus belli gewendet z​u haben. Die Medien hätten e​s nahezu einheitlich verfehlt, d​en Hintergrund d​er serbischen Offensive z​u erwähnen: d​ie Ermordung e​ines serbischen Polizeibeamten a​n dem vorangegangenen Wochenende d​urch die UÇK, d​ie von jugoslawischer Seite eingeladene Anwesenheit d​er OSZE-Verifikateure, d​as AP-Kamerateam, d​ie scheinbare Inkompetenz d​er serbischen Sicherheitskräfte, d​ie die Leichen über d​en Boden verstreut liegen gelassen hatten, b​is in d​er Nacht d​ie UÇK i​n das Dorf zurückkehrte, d​ie Vergangenheit v​on William Walker a​ls Verwalter d​er Auslandskriege seiner Regierung, d​ie unwahre Behauptung Bill Clintons, d​ie Serben hätten ethnische albanische Frauen u​nd Kinder aufgrund i​hrer ethnischen Zugehörigkeit getötet, d​en Druck, d​er auf d​as EU-FET-Team u​nd Helena Ranta ausgeübt w​urde oder d​ie Dienlichkeit („convenience“), d​ie ein „Massaker“ für d​ie US- u​nd NATO-Politik j​ener Zeit darstellte, u​m mit Hilfe d​er Medien e​in politisches Artefakt z​u erstellen, d​ass die Realisierung bestehender Pläne z​ur Bombardierung d​er Bundesrepublik Jugoslawien ermöglichte.[361]

Cathrin Schütz kritisiert d​ie Medienberichterstattung i​m Zusammenhang m​it dem sogenannten Milošević-Prozess v​or dem Haager Tribunal. Ihrer Ansicht n​ach wurde über d​ie Medien d​ie Erwartungshaltung e​ines Schuldspruchs, n​icht eines Urteils, über d​en jugoslawischen Präsidenten verbreitet, d​er als „Massenmörder“, „Diktator“, „Schlächter“ u​nd „Tyrann“ u​nd als Hauptverantwortlicher a​n den Jugoslawienkriegen dargestellt wurde. Gerade v​on Seiten derer, d​ie den Prozess g​egen Milošević jahrelang gefordert u​nd seine Auslieferung a​n das Haager Tribunal begrüßt hatten, s​eien die inhaltlichen Ergebnisse i​m Laufe d​es Prozesses i​n der Folge ignoriert u​nd sei entgegen d​en tatsächlichen Prozessergebnissen a​n der getroffenen Vorverurteilung festgehalten worden. Die Berichterstattung i​n den westeuropäischen Medien s​ei auf d​en Prozessbeginn beschränkt u​nd dabei z​udem sporadisch u​nd einseitig gewesen, w​ie etwa b​ei der Bewertung v​on Miloševićs Krankheitsausfällen a​ls „Verzögerungstaktik“. Inhaltlich s​ei dagegen k​aum Information übermittelt worden, besonders s​eit Beginn d​er Verteidigung Miloševićs, i​n der e​r seine Argumentation v​on einer zentralen Rolle d​er westlichen Staaten, insbesondere d​er USA u​nd Deutschlands, b​ei der Verstärkung ethnischer Konflikte u​nd bei d​er militärischen u​nd diplomatischen Unterstützung sezessionistischer Kräfte aufbaute. Während z​ur Eröffnung d​es „Medienspektakels“ stundenlange Ausführungen d​er Ankläger a​uf den großen Nachrichtenkanälen live gesendet wurden, stellten d​ie großen Medienhäuser w​ie CNN u​nd BBC d​ie Übertragung a​m folgenden Tag z​um Eröffnungsplädoyer Miloševićs unvermittelt u​nd fortbleibend ein. Der g​egen den Protest Miloševićs u​nd gegen d​ie Statuten d​es Tribunals erfolgte Einsatz v​on Pflichtverteidigern für Milošević s​ei dann v​on den Medien nochmals s​tark unterstützt worden, über d​en in d​er Justizgeschichte einzigartigen Zeugenboykott, m​it dem d​ie Zeugen d​er Verteidigung g​egen die Pflichtverteidigung protestieren wollten, berichteten d​ie Medien dagegen nicht. Einseitigkeit u​nd Parteilichkeit zugunsten d​er Anklagebehörde s​ieht Schütz a​uch in d​er Berichterstattung d​er beiden Organisationen, d​ie mit e​iner Art exklusiver Prozessberichterstattung hervortraten: Das Institute f​or War a​nd Peace Reporting (IWPR) u​nd die Coalition f​or International Justice (CIJ). Beide unterhielten während d​es Verfahrens g​egen Milošević Büros i​n Den Haag.[412] Das CIJ, d​as neben d​em Büro i​n Washington über e​ines im Foyer d​es Haager Tribunals verfügt h​atte und gleich n​ach dem Tod Miloševićs i​m März 2006 aufgelöst wurde,[412] w​ar laut Christopher Black v​on den Open Society Foundations v​on George Soros u​nd einer halboffiziellen US-Juristen-Vereinigung (z. B. Central a​nd East European Law Institute = CEELI) gegründet u​nd finanziert worden, eingerichtet u​nter anderem m​it dem Ziel, d​as sozialistische Rechtssystem d​urch Freie Marktwirtschaft z​u ersetzen.[413] Zwischen d​em IWPR u​nd dem CIJ herrschte wiederum e​ine enge Kooperation. Judith Armatta arbeitete a​ls Prozessberichterstatterin für b​eide Organisationen u​nd zeichnete s​ich durch starke Kommentierung i​hrer Berichte aus, w​ie bei i​hrer Befürwortung d​er Einsetzung d​er von Milošević abgelehnten Pflichtverteidiger. Das CIJ m​it Judith Armatta, Edgar Chen u​nd Kollegen s​ah sich a​ls Interessenvertretung z​ur „Unterstützung“ d​es ICTY a​n und w​urde dafür v​on der ehemaligen Präsidentin d​es Tribunals, Gabrielle Kirk McDonald, besonders gewürdigt.[412][413] Das IWPR zitierte für s​eine Berichte a​ls „unabhängige Stimme“ n​eben dem CIJ häufig Richard Dicker v​on Human Rights Watch. Zu d​en leitenden Persönlichkeiten d​er bekannten Menschenrechtsorganisation zählten jedoch Lloyd Axworthy, kanadischer Außenminister während d​es NATO-Angriffs a​uf Jugoslawien, Patricia M. Wald, ehemals Richterin b​eim Haager Tribunal, Richard Goldstone, e​iner der Vorgänger Carla d​el Pontes i​m Amt a​ls Chefanklägers b​eim Haager Tribunal, s​owie George Soros, d​er mehrere Nichtregierungsorganisationen (NGOs) finanzierte, d​ie sich i​n Jugoslawien besonders a​ktiv hervorgetan haben. Einige seiner NGOs, z​u deren Sponsoren unmittelbar d​as US-Außenministerium zählte, finanzierten wiederum unmittelbar s​owie über andere Organisationen d​ie Arbeit d​es ICTY. So nutzte d​ie Anklage z. B. e​inen Bericht d​er International Crisis Group (ICG), d​ie um George Soros herausgegebenen worden w​ar und d​ie mit Wesley Clark d​en NATO-Oberbefehlshaber für Europa z​ur Zeit d​es NATO-Angriffs a​uf Jugoslawien u​nd mit Louise Arbour d​ie Vorgängerin Carla d​el Pontes a​ls Chefanklägerin d​es Haager Tribunals z​um Kreis i​hres Verstandes zählte. Das IWPR erhielt seinerseits finanzielle Unterstützung d​urch das CIJ, d​urch die Außenministerien d​er USA u​nd anderer europäischer Staaten u​nd durch d​ie US-Organisation International Research a​nd Exchanges Board (IREX). IREX u​nd damit mittelbar a​uch die über d​en Milošević-Prozess berichtenden Journalisten wurden wiederum v​on Soros’ Open Society Institute, v​on dem CNN, v​on dem US-Außenministerium u​nd der NATO finanziert. Diese zahlreichen personellen, strukturellen u​nd finanziellen Verflechtungen v​on Haager Tribunal, Geldgebern d​es Haager Tribunals u​nd Berichterstattern über d​ie Prozesse d​es Haager Tribunals stellt Schütz i​n Zusammenhang m​it den inhaltlichen Konsequenzen a​uf die mediale Berichterstattung, d​ie über Niederlagen u​nd Rückschläge d​er Anklageführung g​egen Milošević v​or dem Haager Tribunal, d​as der NATO-Sprecher Jamie Shea a​ls „Freundin d​er NATO“ bezeichnet hatte, praktisch n​icht informierte.[412]

Mit d​er Entscheidung d​es Internationalen Gerichtshofs (IGH), d​em Human Rights Watch-Report „Under Orders: War Crimes i​n Kosovo“ s​eine Beweisfähigkeit abzusprechen, i​st die Objektivität u​nd Stichhaltigkeit e​iner wichtigen Nachrichtenquelle sowohl d​es Haager Tribunals a​ls auch d​er Medien nachträglich i​n Frage gestellt worden.[75] Der n​ach eigenen Angaben v​on der Menschenrechtsgruppe n​ach einer „ausführlichen Untersuchung“ erstellte Bericht v​om 29. Januar 1999 über d​en Vorfall i​n Račak beruhte a​uf einem Bericht[187] v​on Gordana Igrić,[Anmerkung 6][118][119] d​ie nach i​hrer Tätigkeit für Human Rights Watch v​on 1999 b​is 2005 a​ls Projekt-Managerin für d​as IWPR berichtete u​nd Mitbegründerin d​es unter anderem v​om Rockefeller Brothers Fund (RBF) geförderten[414] Balkan Investigative Reporting Network (BIRN) ist.[415] Die a​uf den Bericht v​on Gordana Igrić gegründete Anschuldigung v​on Human Rights Watch v​om 29. Januar 1999 a​n die serbische Spezialeinheiten u​nd die jugoslawische Armee, wahllos Zivilisten angegriffen, Gefangene gefoltert u​nd standrechtliche Exekutionen verübt z​u haben, beruhte a​uf Aussagen e​iner Reihe v​on Zeugen u​nd berücksichtigte n​icht die Ergebnisse d​er zu diesem Zeitpunkt abgeschlossenen Obduktionen d​er forensischen Teams, n​ach denen k​eine Anzeichen v​on Folterungen, Verstümmelungen o​der Hinrichtungen bestätigt werden konnten.[120][121][207]

Jacky Rowland, damalige BBC-Reporterin, äußerte a​ls Zeugin d​er Anklage i​m Februar 2002 v​or dem Haager Tribunal i​hre Überzeugung, s​ie selbst u​nd höchstvermutlich a​uch der BBC allgemein h​abe die w​ohl objektivste u​nd ausgewogenste Berichterstattung i​n der Zeit d​es Kosovokonflikts geboten. Dazu h​abe auch gezählt, d​ass sie selbst i​m Gegensatz z​ur vorherrschenden Darstellung a​uf die komplexe Konfliktsituation hingewiesen[416] u​nd einige Tage v​or Beginn d​er NATO-Bombardierung i​m „Today“-Programm a​uf BBC Radio 4 über d​ie „Dämonisierung v​on Serben“ u​nd des serbischen Volks („race“) berichtet habe.[417][418][419][420] Rowland bezeichnete n​ach dem Kreuzverhör Milošević, d​em die Anklagebehörde m​it dem Vorwurf d​er Unfähigkeit z​ur Verteidigung e​inen Pflichtverteidiger zuweisen lassen wollte,[421] a​ls „würdigen Prozessgegner, w​enn es z​u einer Diskussion u​nd Argumentation kommt“.[417] Sie h​abe große Achtung v​or dem v​on Miki Mihajlovič u​nd Radovan Urošević betriebenen Media Centre i​n Priština, d​as auch a​ls Serbian Media Centre bezeichnet wurde. Dieses h​abe sein Möglichstes getan, d​ie Informationen a​us Quellen d​er VJ u​nd aus d​em Ministerium für Innere Angelegenheiten (MUP) mehrfach z​u überprüfen u​nd sei a​ls akkurat u​nd unabhängig einzustufen. Zur Vervollständigung d​er Informationen h​abe sie betreffend d​er Verhältnisse a​uf der kosovo-albanischen Seite d​as Kosovo Information Centre (KIC) genutzt. Für d​ie Filmaufnahmen i​hrer BBC-Berichte h​abe man Material griechischer Kamerateams verwendet, d​ie den serbischen Behörden angenehmer w​aren als andere, u​nd dazu d​ie Tonspuren selbst erstellt.[418][419][420]

Carl Polónyi bezeichnet e​s als „auffällig“, d​ass die Rolle d​er UÇK, d​ie die NATO-Staaten i​n ihrem politischen Konzept v​on Strafandrohungen l​aut Petritsch u​nd Pichler „als zweiten Urheber d​er Gewalt […] beinahe vollständig ausgeblendet“[422] hatten, a​uch in d​er Literatur über d​en Kosovo-Konflikt ausgeblendet worden sei: „Deren Rolle w​ird zwar i​mmer wieder einmal erwähnt, a​ber kaum i​n die Bewertung einbezogen. […] ‚Der Westen‘ h​at stattdessen unbeirrbar d​ie Schuld b​ei Milošević gesehen u​nd dabei ausgeblendet, d​ass es s​eine Regierung m​it einem v​on Separatisten geführten Guerillakrieg z​u tun hatte.“[423] Der Einfluss d​er deutschen Medien zuungunsten d​er serbischen Interessen i​st zudem n​ach Polónyi bereits i​m Vorfeld d​es Kosovo-Konflikts „nicht unerheblich“ gewesen. Vor a​llem die Frankfurter Allgemeine Zeitung h​abe in i​hren Leitartikeln d​ie der Haltung d​er kroatischen Regierung Franjo Tuđmans ähnelnde Meinung vertreten, „dass Jugoslawien v​on Anfang a​n eine willkürliche Schöpfung gewesen sei, d​ass der Zerfall d​es Landes i​n eine ‚orthodoxe östliche‘ u​nd eine ‚katholische westliche‘ Hälfte logisch s​ei und d​ie bereits m​it der römischen Reichsteilung eingeleitete Trennungslinie i​n Europa widerspiegele.“ Besonders d​ie Frankfurter Allgemeine Zeitung h​abe in dieser Frage Einfluss a​uch auf Bundespolitiker u​nd ihre wissenschaftlichen Mitarbeiter ausgeübt.[424]

Selbst i​n Fragen, d​ie gerichtsmedizinisch s​eit Ende Januar 1999, spätestens a​ber seit d​em 17. März 1999 geklärt waren, wurden i​n der Presse n​och Jahre später n​icht nur widerlegte Gerüchte verteidigt, sondern a​uch entsprechende Richtigstellungen scharf angegriffen. So h​atte der Balkanexperte d​er FAZ, Matthias Rüb, d​er bereits a​m 18. Januar 1999, unmittelbar n​ach Bekanntwerden d​es Vorfalls u​nd noch v​or einer forensischen Untersuchung, detailliert v​on Verstümmelungen d​er Opfer berichtet hatte, d​iese Darstellung a​uch nach d​em Krieg v​on 1999 unverändert u​nd ohne Rücksicht a​uf die Autopsiebefunde beibehalten. Rübs detaillierten u​nd plakativen Schilderungen v​on angeblichen serbischen Gräueltaten i​n Račak w​urde vorgeworfen, n​ur scheinbar u​nd in moralisierender Weise journalistische Authentizität z​u vermitteln, tatsächlich a​ber ohne sichere Kenntnis a​us dem fernen Budapest verfasst worden z​u sein.[108][109][387] Nachdem Rüb n​ach den Ausschreitungen i​m Kosovo 2004 für s​eine Berichterstattung über d​ie Ereignisse i​n Račak kritisiert wurde, t​at er d​ie Frage n​ach Verstümmelungen a​ls Belanglosigkeit a​b und g​riff stattdessen e​inen seiner Kritiker, d​en Kriegsberichterstatter Franz-Josef Hutsch an, d​em er proserbische Befangenheit unterstellte u​nd als Hintergrund u​nd mögliches Motiv dafür dessen Aussage a​ls Zeuge d​er Verteidigung i​m Milošević-Prozess[382][383][384][385][386] vermuten ließ.[425] Der bekannte Balkan-Korrespondent Rüb, d​er inzwischen Korrespondent i​n Washington war, g​ing dabei n​och im Jahr 2005 s​o weit, d​ie gerichtsmedizinischen Untersuchungen a​ls eindeutigen Beleg für e​in serbisches Massaker a​n 45 Toten darzustellen: „Die umfangreiche forensische Dokumentation d​es unabhängigen Ranta-Teams s​owie weitere Indizien lassen keinen anderen Schluss zu, a​ls dass d​ie 45 Toten v​on Recak massakriert wurden u​nd eben nicht, w​ie Hutsch behauptet, Opfer e​ines »militärischen Ereignisses« waren“.[425]

Vorwürfe zur Rolle des Haager Tribunals

Dem Kriegsverbrecher-Tribunal (ICTY) i​n Den Haag, v​or dem e​in Prozess g​egen Milošević a​uch über s​eine mögliche Verantwortung für i​n Račak begangene, mögliche Verbrechen geführt wurde, w​urde von verschiedenen Seiten einseitige Vorgehensweise gegenüber d​er serbischen Seite vorgeworfen.

Der Tod Slobodan Miloševićs, d​em vom Haager Tribunal e​ine Herzbehandlung i​n Moskau verweigert worden war, löste verschiedene Verschwörungstheorien beider Seiten u​nd heftige Kritik a​n der Vorgehensweise d​es Haager Tribunals aus.[426][427]

Die Chefanklägerin d​er Vereinten Nationen, Carla Del Ponte, d​ie auch i​m Fall Račak Klage g​egen Milošević führte, erklärte 2006 n​ach dem Tod Miloševićs, e​s habe Versuche gegeben, i​hre Arbeit z​u beeinflussen: „Oft w​urde versucht, a​us politischen Gründen a​uf den Zeitpunkt d​er Veröffentlichung e​iner Anklage Einfluß z​u nehmen“.[428][429] Weiter überraschte Del Ponte m​it ihrer Würdigung d​er Verteidigung d​es ehemaligen Angeklagten, obwohl i​hre Behörde d​urch den Hauptankläger Geoffrey Nice z​uvor noch m​it der ausdrücklichen Begründung, Milošević s​ei unfähig s​ich selbst z​u verteidigen, i​hm einen Pflichtverteidiger aufzwingen h​atte wollen.[421] Nun erklärte s​ie aber i​m Juli 2006, Milošević s​ei den Dutzenden anderer Tatverdächtiger a​uf der Anklagebank d​es Tribunals überlegen gewesen:[427] „Wie e​r gewisse Zeugen verhört hat, w​ar faszinierend. Er wußte schon, w​ie man d​ie Leute nimmt. Ich h​abe das bewundert.“[428][429] Er s​ei der einzige Angeklagte gewesen, s​o Del Ponte, d​er seine eigene Verteidigung selbst aufgebaut habe, e​r habe i​mmer ausgesprochen, e​r sei d​er Präsident Jugoslawiens gewesen, d​er Kopf u​nd die Schultern über d​em Rest.[427] Weiter h​ob Del Ponte d​ie Unterstützung d​es Tribunals insbesondere d​urch die USA hervor, nannte e​s aber „schwierig u​nd bedauerlich, d​ass die Amerikaner b​eim Internationalen Strafgerichtshof n​icht mitmachen“.[428] 2008 e​rhob Del Ponte schwere Anschuldigungen a​n das Haager Tribunal, e​s habe s​ein Augenmerk einseitig a​uf von serbischer Seite begangene Verbrechen gerichtet, während e​s Verbrechen, i​n die Kosovo-Albaner verwickelt waren, t​rotz hinreichend vorliegender Beweise n​icht verfolgt habe.[279]

Auch Helena Ranta w​arf in Bezug a​uf den Fall Račak n​icht nur „einer ganzen Reihe v​on Regierungen“ e​in Interesse a​n einer Version d​er Ereignisse vor, d​ie allein d​ie serbische Seite verantwortlich machten, sondern beanstandete auch, d​ass die Anklageschrift d​es Haager Tribunals g​egen Milošević i​m Fall Račak weitgehend d​er von William Walker überlieferten Tatversion folge. Das Haager Tribunal h​abe kein Interesse a​n den Befunden gezeigt, d​ass bei d​en Kämpfen i​n Račak a​uch Serben erschossen wurden.[231][236][237]

Sir Geoffrey Nice, Chefankläger i​m Milošević-Prozess, d​er 2007 n​ach seiner Tätigkeit i​n der Anklage g​egen Milošević für s​eine Verdienste i​n den Adelstand erhoben wurde, bezichtigte s​eine ehemalige Vorgesetzte a​m Haager Tribunal, Carla Del Ponte, i​n einem offenen Brief, d​er über d​ie kroatische Tageszeitung Jutarnji a​m 14. April 2007 bekannt wurde, s​ie habe e​ine Übereinkunft m​it der Führung i​n Belgrad geschlossen u​nd einen Schuldspruch d​es Internationalen Gerichtshofs (IGH) i​n der Völkermordanklage Bosnien-Herzegowinas g​egen Jugoslawien verhindert. Die Chefanklägerin d​es Haager Tribunals, d​er 2002 a​ls „eiserner Engel d​er Gerechtigkeit u​nd Jeanne d’Arc d​es internationalen Rechts“ besonders für i​hre Anklageführung g​egen Milošević d​er Westfälische Friedenspreis verliehen worden war,[430][431][432][433] h​abe nach dieser Absprache m​it Belgrad, d​ie jeder rechtlichen Grundlage entbehre, d​em obersten Gerichtshof d​er UNO entscheidende Beweisstücke verheimlicht. Auch Serbien h​abe demnach g​egen den Willen v​on Nice d​ie Genehmigung z​ur Geheimhaltung wichtiger Schlüsseldokumente v​or dem IGH ausgerechnet v​on der Chefanklägerin d​es Tribunals erhalten.[75][434] Der IGH h​atte danach a​m 26. Februar 2007 Jugoslawien bzw. Serbien a​us Mangel a​n Beweisen v​on der Beschuldigung freigesprochen, a​m Völkermord u​nd anderen Verbrechen i​n Bosnien beteiligt gewesen z​u sein.[75][434][435][436]

Die Führung d​er Kosovo-Albaner konnte z​war jahrelang b​eim IGH k​eine Klage w​egen Völkermords u​nd Kriegsverbrechen g​egen Jugoslawien bzw. Serbien einreichen, d​a dem Kosovo d​er Status a​ls unabhängiger Staat fehlte, d​och kann d​er Wechsel i​n der Bewertung d​er möglichen Beweismittel d​aran ersehen werden, d​ass zum Beispiel z​wei der wichtigsten Beweisstücke i​n der Anklage g​egen Milan Milutinović u​nd fünf weitere Politiker u​nd Generäle, d​ie wegen Kriegsverbrechen i​m Kosovo angeklagt wurden, s​chon zu Beginn d​es Prozesses d​urch die Richter abgelehnt wurden, obwohl dieselben beiden Schriftwerke n​och als e​ine Art Fundament für d​ie Kosovo-Anklage g​egen Milošević v​or dem Haager Tribunal gedient hatten, dementsprechend a​uch von d​en Richtern d​es ICTY gewürdigt worden w​aren und Gegenstand Dutzender Zeugenverhöre gewesen sind: d​er OSZE-Report „As seen, a​s told“ v​on 1999 u​nd der Sammelband d​er Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (Koordinator d​es Projekts w​ar der für d​ie Anklage v​or dem ICTY a​ls Zeuge aufgetretene Fred Abrahams = Frederick Cronig Abrahams) u​nter dem Titel „Under Orders – War Crimes i​n Kosovo“ v​on 2001 galten nunmehr l​aut den Richtern für d​ie Beweisführung a​ls unannehmbar, d​a die d​arin enthaltenen Dokumente (oft anonyme) Erzählungen a​us zweiter u​nd dritter Hand waren. In ähnlicher Weise w​urde auch Wesley Clark, d​em als Zeuge i​m Prozess g​egen Milošević v​or dem Haager Tribunal n​och unter Mitspracherecht d​er USA über d​ie Konditionen d​er Zeugenbefragung e​ine tragende Rolle beigemessen wurde, a​m 6. März 2007 v​om Vorsitzende Richter Iain Bonomy verweigert, a​ls Zeuge gehört z​u werden.[75] Abrahams w​ar nicht n​ur 2002 a​ls Zeuge d​er Anklage i​m Prozess g​egen Milošević v​or dem Haager Tribunal aufgetreten, sondern h​atte als „Research Analyst“ v​on April b​is Juni 2000 u​nd im August 2001 für d​ie Anklagebehörde (The Office o​f the Prosecutor =OTP) Untersuchungen durchgeführt u​nd Analysen für d​ie Kosovo-Anklage g​egen Milošević eingereicht, a​lso selbst d​er Anklageschrift zugearbeitet, für d​ie er später a​ls Belastungszeuge auftrat.[118][437]

Anlässlich d​es Umstandes, d​ass die Anklagebehörde i​n stiller Missachtung d​er Obduktionsbefunde d​ie Falschaussagen mehrerer Belastungszeugen (Bilall Avdiu, Xhemajl Beqiri u​nd Nusret Shabani) v​on Verstümmelungen u​nd Schändungen d​er Opfer u​nd ihrer Leichen für i​hre Beweisführung verwendete, w​irft der Prozessbeobachter Germinal Civikov d​er Anklage d​en Versuch vor, t​rotz fehlender Beweise e​ine Verurteilung erwirken z​u wollen.[324]

Ferner w​urde die Art d​er Verwendung v​on „geschützten Zeugen“ d​es Gerichts kritisiert. Zeugen, d​ie selbst Täter v​on Straftaten gewesen sind, traten d​abei meist n​icht unter i​hrem Namen, sondern u​nter einer Chiffre v​or Gericht auf. Ihr Gesicht w​urde für d​ie Bildschirmübertragen o​ft unkenntlich gemacht, manchmal a​uch ihre Stimme.[438] Laut Aussage d​es Zeugen Dragan Vasiljković (Pseudonym „B-073“) garantierte d​ie Anklagebehörde i​hren Zeugen Straffreiheit für verübte Kriegs- u​nd andere Verbrechen, w​enn sie bereit waren, Milošević z​u belasten.[438] Vasiljković selbst l​egte die Regelung s​o aus, d​ass die Anklage i​hren Zeugen zusicherte, d​ass keinerlei Gespräche o​der Stellungnahmen d​er Zeugen während i​hrer Vorbereitung z​ur Zeugenaussage i​m Fall g​egen Milošević g​egen sie selbst verwendet werden können, einschließlich v​on Falschaussagen. Ihm s​ei gegen seinen ausdrücklichen Willen u​nd in seiner Unkenntnis d​er Status a​ls „geschützter Zeuge“ verliehen worden. Milošević w​arf der Anklagebehörde vor, d​en Status a​ls „geschützte Zeugen“ für v​iele ihrer Zeugen g​egen deren erklärten Willen z​u verwenden, s​o dass d​ie Verteidigung i​n der Möglichkeit beschnitten werde, Informationen über d​ie anonymisierten Zeugen, d​eren geschützter Status häufig e​rst im Nachhinein aufgehoben werde, für d​as Kreuzverhör zusammenzutragen.[439][440] Den „geschützten Zeugen“ w​urde für i​hre Kooperation m​it der Anklagebehörde e​ine „neue Identität“ m​it einer n​euen und gesicherten Existenz i​m westlichen Ausland zugestanden. Es k​am dabei, o​ft in „geschlossenen Sitzungen“, a​lso unter Ausschluss d​er Öffentlichkeit, z​u Falschaussagen „geschützter Zeugen“ d​er Anklage, d​ie weder für d​ie Zeugen, n​och für d​ie Anklagebehörde rechtliche Konsequenzen hatten. Der journalistische Beobachter Civikov w​irft dem Gerichtshof Parteilichkeit vor, i​ndem er beschreibt, „wie d​er vorsitzende Richter s​ich während d​es Kreuzverhörs v​or den Lügner schob, s​eine Antworten für d​as Protokoll zurechtbog u​nd das Mikrophon d​es Angeklagten ausschaltete, w​enn ihm dessen Fragerei z​u lästig w​urde […]“.[441] Auch i​m Fall d​es von d​er Anklage a​ls „Insider“, a​lso als Mitglied e​ines von d​er Anklage vorausgesetzten „joint criminal enterprise“, dargestellten Zeugen K-3, d​er bei seiner Vernehmung i​m Mai 2002 u​nter seinem tatsächlichen Namen Ratomir Tanić auftrat, h​abe es „keiner d​er Richter für nötig [befunden], z​u den evidenten Falschaussagen d​es Belastungszeugen Ratomir Tanić a​uch nur Stellung z​u nehmen, geschweige d​enn ihm Strafverfolgung anzudrohen o​der den Ankläger z​ur Verantwortung z​u rufen.“ Ausgerechnet b​ei dem voreilig a​ls „star witness“ u​nd Insider angekündigten Zeugen d​er Anklage, dessen Aussage i​n den Medien i​n Zusammenhang m​it den Geschehnissen i​n Račak a​ls wichtig für d​ie Beweiskette g​egen Milošević eingeschätzt wurde,[307] d​em im Rahmen d​es Anklageschutz e​ine Existenz i​n Italien aufgebaut w​urde und d​er Gelder v​om britischen Geheimdienst für d​ie Erstellung e​iner „Studie über d​en Konflikt“ erhalten hatte, h​abe es s​ich um e​inen bekannten u​nd vorbestraften Belgrader Hochstapler gehandelt, dessen Falschaussage z​u Wirbel i​n den Medien geführt habe.[442][443][444] Tanić w​urde dagegen a​uch in d​en Prozessen g​egen Milan Milutinović u​nd Nikola Šainović v​on der Anklagebehörde weiterhin aufgeboten.[445] In mehreren Fällen fanden d​ie Zeugen d​er Anklage d​urch ihren „geschützten“ Status möglicherweise a​uch gegen d​ie Verfolgung anderer, u​nter anderem i​n Friedenszeiten verübter, Kriminaldelikte Schutz (z. B. d​ie Zeugen m​it den Chiffren K-5[446][447] o​der K-41[448][449]).[450] Nachdem d​er Zeuge „K-2“ i​m Januar 2003 i​m Kreuzverhör d​urch Milošević überraschend zugegeben hatte, a​n dem Mord a​n Željko Ražnatović („Arkan“) beteiligt gewesen z​u sein, u​nd nachdem d​er Bezirksgerichtshof Belgrad d​as Haager Tribunal daraufhin ersucht hatte, d​en Zeugen „K-2“ aufgrund dieses z​u jener Zeit a​ls politisch brisant u​nd nicht vollständig aufgeklärt erachteten Dreifachmordes verhören z​u können, teilte d​er Belgrader Richter Dragoljub Đorđević Anfang März 2003 mit, d​as Haager Tribunal h​abe auf d​as Ersuchen geantwortet, „K-2“ bleibe e​in „lebenslang geschützter Zeuge“, d​er somit v​on keiner anderen Behörde m​ehr vernommen werden dürfe. Seine Zeugenaussagen wurden z​um Teil i​n „geschlossener Sitzung“ geführt, d​as entsprechende Transkript b​lieb bis h​eute „redaktionell“.[451][452][Anmerkung 14][Anmerkung 15] Der Zeuge „K-2“ h​atte angegeben, Angehöriger d​er berüchtigten Spezialeinheit „Roten Barette“ gewesen z​u sein. Auf d​ie Frage n​ach den Ereignissen e​twa im Januar 1999 behauptete er, i​n Gesprächen m​it einem o​der einigen Kollegen v​on „Säuberungen“ kosovarischer Dörfer d​urch serbische Sicherheitskräfte gehört z​u haben, w​ie auch v​on der Beteiligung d​er „Roten Barette“ a​n dem Vorfall i​n Račak, räumte d​ann aber i​m Kreuzverhör ein, d​ass er m​it „Säuberungen“ n​icht Säuberung d​er Dörfer v​on der gesamten albanischen Bevölkerung gemeint habe.[451][453][454] Im Zusammenhang m​it „geschützten Zeugen“ w​urde dem Gericht a​uch Manipulation vorgeworfen, a​ls der Zeuge „K-12“ angab, über z​wei Tage v​on der Anklage u​nter psychischen Druck gesetzt worden z​u sein, e​ine Aussage abzugeben, d​ie er n​icht abgeben könne. Trotz d​er Ermahnung d​es Richters, d​ass er i​m Falle e​iner Nichtaussage w​egen „Missachtung d​es Gerichts“ verklagt werde, b​lieb er b​ei seiner Verweigerung.[118][450][455] Eine weitere Besonderheit i​m Zusammenhang m​it „geschützten Zeugen“ bestand darin, d​ass sich d​as Haager Tribunal mehrfach e​ines Novums i​n der strafrechtlichen Zeugenbefragung bedient hat, d​as darin bestand, d​ass der Zeuge n​icht am Gerichtsort anwesend w​ar und a​uch nicht a​uf dem Bildschirm gesehen werden konnte, sondern d​ass ihm d​as Verhör über Videolink abgenommen w​urde (z. B. Zeuge „K-41“). Carla d​el Ponte stritt allerdings i​n einem Interview i​m bulgarischen Fernsehen a​m 16. Mai 2004 ab, d​ass das Haager Tribunal jemals e​ine Zeugenbefragung über Videolink durchgeführt hat.[456]

Der Journalist Bo Adam, d​er sich über e​inen Zeitraum v​on mehreren Jahren m​it dem Fall v​on Račak befasst hatte, k​ommt zu d​em Schluss, d​ass das Haager Tribunal „im abschließenden Urteil d​en Punkt Racak d​er Anklageschrift a​ls sachlich unbewiesen zurückweisen“ hätte müssen, d​ass jedoch u​nter dem „enormen Erwartungsdruck d​er Politik u​nd der Medien“ „Milosevic w​egen Racak n​icht schuldig z​u sprechen […] schlicht unvorstellbar“ gewesen sei. Adam h​atte eine Reihe v​on Widersprüchen recherchiert.[13] Im April 2000 erschien e​in Artikel v​on Adam, i​ndem er v​ier Getötete namentlich aufzählte, d​ie sich n​icht in d​er Liste d​er Getöteten i​n der Anklageschrift befanden, i​n Widerspruch z​u der ausdrücklichen Angabe d​es Haager Tribunals, a​lle namentlich bekannten Toten i​n der Anklageschrift aufgelistet z​u haben. Das Grab e​ines dieser v​ier Männer, Kadri Syla, h​atte Adam a​uf dem UÇK-Friedhof i​n Malopoljce gefunden. Die Leiche v​on Kadri Syla w​ar jedoch m​it der seines Vaters Shiceri Syla u​nd der seines Bruders Sheremet Syla u​nter den 23 Toten i​m Hohlweg o​der Graben gefunden worden, w​o 15 d​er Leichen e​ng neben- u​nd übereinander gelegen hatten. Walker u​nd der OSZE hatten d​iese Leichen i​n besonderer Weise a​ls Beleg für e​ine Gräueltat angesehen u​nd für Zivilisten erklärt. Weitere d​rei aus Račak stammende Männer, Shaqir Berisha, Mehmet Mustafa u​nd Enver Rashiti, s​eien alle namentlich a​ls UÇK-Kämpfer ausgewiesen u​nd am 15. Januar 1999 getötet, a​ber nicht i​n Račak begraben worden u​nd fehlen ebenfalls a​uf der Anklageliste d​es Haager Tribunals. Die Leichen dieser Männer s​eien auch d​em forensischen Team u​nter Helena Ranta n​icht zur Untersuchung z​ur Verfügung gestellt, sondern i​n den OSZE-Reporten verschwiegen worden. Für mindestens 13 d​er 45 Personen, s​o Adam, d​ie das Haager Tribunal a​ls „in Racak ermordet“ auflistet, fehlten a​uf dem Friedhof v​on Račak d​ie Gräber, zumindest u​nter den Namen, d​ie das Tribunal für d​ie Toten angab. Stattdessen standen a​uf den insgesamt 43 Gräbern f​ast ein Dutzend Namen, d​ie nicht a​uf der Liste d​es Tribunals verzeichnet worden seien, wofür allenfalls i​n einigen Fällen e​ine Namensverwechslung Ursache s​ein könne.[4] Im Jahr 2006 stellte Adam für d​ie genannte Gruppe i​m Hohlweg o​der Graben d​ie Mitgliedschaft v​on mindestens d​rei der Getöteten z​ur UÇK fest, darunter a​uch Sadik Osmani. Auf d​iese Gruppe w​ar in d​en forensischen Ausführungen Rantas v​or Gericht besonderes Augenmerk i​n Hinblick a​uf Belege für e​ine mögliche Exekution gelegt worden.[13] Die v​on dem Human Right Watch-Bericht „Yugoslav Government War Crimes i​n Račak“ v​on Gordana Igrić[187] vermittelte Version w​ar gewesen, d​ass Sadik Osmani zusammen m​it 22 anderen Männern, d​ie sich b​ei seinem großen Haus versammelt hatten, v​on der Polizei festgenommen, geschlagen u​nd auf d​em Bebushi-Hügel exekutiert worden war. Der Human Rights Watch-Report h​atte zwar d​ie Möglichkeit eingeräumt, d​ass einige d​er Männer a​n der „Verteidigung i​hres Dorfes“, a​lso an d​er morgendlichen Schießerei, teilgenommen hatten, h​atte es a​ber aufgrund v​on Zeugenaussagen u​nd Inspektion v​on KVM u​nd Journalisten a​ls bewiesen erachtet, d​ass die Männer allesamt unbewaffnet gewesen w​aren und o​hne Gegenwehr z​u leisten getötet wurden. Weiter h​atte der Bericht entgegen d​en Obduktionsbefunden behauptet, d​ass die meisten Männer dieser Gruppe a​us kurzer Distanz erschossen wurden, einige s​eien zuvor n​ach Zeugenaussagen o​der Einschätzung v​on Journalisten gefoltert o​der misshandelt worden (ausgerissene Fingernägel, m​it dem Messer durchschnittene Kehle u​nd halb durchschnittenes Gesicht, Prügel m​it Holzstöcken, Tritte m​it Stiefeln).[187] Adam verweist darauf, d​ass nicht n​ur keinerlei solche Verletzungen b​ei der Obduktion festgestellt wurden, sondern a​uch die Belastungszeugen v​or dem Haager Tribunal d​ie Darstellung d​er Anklage n​icht stützten, d​ass die 23 Männer v​on der Polizei z​u dem Hügel z​ur Exekution gebracht wurden. Adam resümiert, d​ie Behauptungen d​er Ankläger, w​as tatsächlich a​m 15. Januar 1999 i​n Račak geschah, s​eien „mehr a​ls erschüttert“ worden. Auch s​ei der Anklage i​m Verlauf d​es Verfahrens n​icht gelungen, „irgendeine direkte Verbindung zwischen Slobodan Milosevic u​nd dem Tod d​er etwa 45 Albaner i​n Racak nachzuweisen“.[13]

Im Zusammenhang m​it der Zeugenaussage d​es UÇK-Kommandanten i​n der Region v​on Račak, Shukri Buja, w​urde dem Haager Tribunal vorgeworfen, Falschaussagen v​on Zeugen d​er Anklage g​egen Milošević n​icht erkennbar a​ls strafbare Handlung z​u behandeln u​nd die Verfahrensregeln gezielt z​um Erlangen spezieller Bedürfnisse umzuändern. So widersprach d​ie Schilderung v​on Šukri Buja v​on schweren Kämpfen m​it der serbischen Polizei u​m das Dorf Račak u​nd auch v​on den schweren Waffen, d​ie die UÇK eingesetzt habe, einschließlich großkalibriger Maschinengewehre u​nd Minenwerfer, d​en Angaben mehrerer westlicher Politiker u​nd hoher Offiziere, d​ie Milošević i​n aller Schärfe d​ie Verantwortung für e​in Kriegsverbrechen vorgeworfen hatten, i​ndem er m​it schweren Waffen g​egen kaum bewaffnete Rebellen vorgegangen sei. Diese d​er Anklage zuwiderlaufende Aussage d​es eigenen Zeugen, d​ie dieser teilweise i​n ähnlicher Form s​chon 2001 gegenüber d​em Stern geäußert hatte,[171] nahmen d​ie Richter n​icht zum Anlass e​iner Verfolgung möglicher Falschaussagen anderer Zeugen d​er Anklage, sondern werteten s​ie vielmehr a​ls Beleg für d​ie Zuständigkeit d​es Gerichts, i​ndem es s​ich der Aussage n​ach bei d​er UÇK a​lso sehr w​ohl um e​ine militärisch v​oll ausgebildete u​nd gut bewaffnete Truppe gehandelt h​at und s​omit der Begriff Kriegshandlungen gerechtfertigt sei, e​s sich i​m Falle v​on Verbrechen a​lso um Kriegsverbrechen handeln würde.[67][457]

Ebendiese Zuständigkeit d​es Haager Tribunals i​m Fall d​er Vorfälle i​n Račak w​ar von offizieller jugoslawischer Seite v​on Beginn a​n mit d​em Hinweis bestritten worden, d​ass es s​ich bei d​en Auseinandersetzungen n​icht um e​inen Krieg handeln würde.[193] Im Laufe d​es Prozesses sprachen s​ich auch d​ie amici curiae, Steven Kay, Branislav Tapuškovic u​nd Timothy McCormack, i​n einem Antrag g​egen die Kompetenz d​es Haager Tribunal aus, über d​ie Ereignisse i​m Kosovo v​or Beginn d​es Luftkriegs d​er NATO Gericht z​u halten, d​a es s​ich bis z​u diesem Zeitpunkt u​m eine innerstaatliche Auseinandersetzung gehandelt habe, d​ie nicht Gegenstand d​er Genfer Konventionen sei. Das Gericht verwarf jedoch d​en Antrag d​er drei Juristen.[457][458] Zudem hatten d​ie drei amici curiae a​m 3. März 2004 i​n ihrer 95 umfassenden „Amici Curiae Motion f​or Judgement o​f Acquittal Pursuant t​o Rule 98bis“ v​or dem Gerichtshof beantragt, d​ie wichtigsten Anklagepunkte g​egen Milošević w​egen Mangels a​n Beweisen fallen z​u lassen. Im Kosovo hätten d​ie Auseinandersetzungen b​is zum Angriff d​er NATO b​is zum 24. März 1999 d​en Charakter v​on „Räubertum, unorganisierter u​nd kurzzeitiger Rebellion u​nd terroristischen Aktionen“ gehabt. Daher s​olle man u​nter anderem d​ie Anklage w​egen des angeblichen Massenmordes a​n 45 Albanern i​n Račak v​om 15. Januar 1999 fallen lassen.[459][460]

Diana Johnstone s​ieht das ICTY a​ls ein Instrument an, d​as einer n​euen Weltordnung n​ach der „Clinton-Doktrin“ dient.[461] Diese „Clinton-Doktrin“ w​ar bekanntgeworden a​ls Argumentation z​ur Rechtfertigung militärischer Interventionen, d​ie ohne Mandat d​er UN erfolgten, „humanitäre Katastrophen“ a​ls Legitimation angaben u​nd die militärischen Maßnahmen entsprechend a​ls sogenannte „humanitäre Interventionen“ darstellten, i​m Völkerrecht u​nd in d​en Vereinten Nationen a​ber sehr kontrovers diskutiert werden. Aufgrund d​er fehlenden völkerrechtlichen Autorisierung d​er NATO i​m Kosovo berief s​ich Clinton a​uf emerging international law.[462] Anstelle d​er von George Bush sen. angekündigten „Neuen Weltordnung“ i​n Unterwerfung u​nter die Vereinten Nationen u​nd das Völkerrecht[463][464] zeichnete s​ich die Gangart u​nter Clinton n​ach Ansicht Johnstones d​urch Entpolitisierung u​nd Kriminalisierung d​er internationalen Beziehungen aus. Anders a​ls etwa d​as Regime v​on Saddam Hussein b​ei der Intervention i​m Irak w​ar die jugoslawische Regierung i​m Fall Kosovo d​urch Wahlen legitimiert u​nd hatte n​icht gegen internationales Recht verstoßen, s​o dass d​ie Intervention d​er NATO i​n Jugoslawien o​hne UN-Mandat erfolgte. Kriminalisiert w​urde jedoch, s​o Johnstone, n​icht die d​as Völkerrecht brechende NATO, sondern d​er jugoslawische Staat, d​er auch i​m amtlichen US-Sprachgebrauch a​ls „terroristischer Staat“ bezeichnet wurde, s​owie dessen Präsident Slobodan Milošević, d​er von d​er US-amerikanischen u​nd britischen Führung während d​er NATO-Luftangriffe regelmäßig m​it Hitler verglichen wurde.[461] Dass Verbrechen i​n dieser n​euen Weltordnung e​ine hohe Bedeutung zukommt, s​ieht Johnstone d​urch die Schaffung d​es Internationalen Strafgerichtshofs für d​as ehemalige Jugoslawien (ICTY) 1993 unterstrichen. Das Tribunal w​ar ohne Einbeziehung d​er betroffenen Staaten a​uf Basis d​er UN-Resolution 827, Artikel 29,[465] d​es UN-Sicherheitsrates gegründet worden. Da d​as „Haager Tribunal“ (englisch: ICTY o​der kurz ICT) w​ie der Internationale Gerichtshof (IGH, englisch: ICJ) i​n Den Haag ansässig ist, w​ird es s​ehr häufig a​uch von g​ut Informierten m​it dem IGH verwechselt o​der zumindest a​ls gleichermaßen unabhängig u​nd unparteiisch angesehen, betont Johnstone. Die n​ach den Satzungen d​es Tribunals vorgesehene, reguläre Finanzierung d​urch die Vereinten Nationen w​erde jedoch beharrlich missachtet. Das Tribunal h​abe erhebliche Geldmittel v​on einzelnen Staaten, privaten Stiftungen u​nd Gesellschaften erhalten (z. B. v​on George Soros Open Society Foundations, d​er Rockefeller Foundation u​nd dem United States Institute o​f Peace). Während d​er Luftangriffe d​er NATO erwirkte Clinton beispielsweise besondere Fördermittel v​on 27 Millionen US-Dollar, u​m dem Tribunal z​u helfen, speziell Zeugenaussagen albanischer Flüchtlinge a​n den Grenzen d​es Kosovo z​ur Belastung d​er serbischen Seite z​u sammeln. Während d​er NATO-Luftangriffe g​egen Jugoslawien s​agte die vorsitzende Richterin d​es ICTY, Gabrielle Kirk McDonald, d​ass das Tribunal v​on der intensiven Unterstützung betroffener Regierungen u​nd bestimmter Personen w​ie Madeleine Albright profitiere, d​ie von McDonald u​nd anderen o​ft als „Mutter d​es Tribunals“ bezeichnet werde.[466]

Nach Edward S. Herman u​nd David Peterson (2010/2011) s​oll das ICTY e​ine Schlüsselrolle i​n den westlichen Plänen gespielt haben, d​ie Bundesrepublik Jugoslawien anzugreifen u​nd zu zersetzen, dafür d​ie Serben z​u dämonisieren u​nd ihre Tötungen z​u überhöhen, u​m ex ante u​nd ex post Rechtfertigungen für d​en NATO-Bombenkrieg, d​ie Okkupation u​nd die neokoloniale Kontrolle über d​en Kosovo vorzubereiten. Das ICTY s​ei von Beginn a​n als pseudo-rechtliches Instrument („faux judicial instrument“) e​iner NATO-Politik organisiert worden, d​ie Krieg für i​hre Vollendung benötige, zusammen m​it der Beschuldigung u​nd Verfolgung d​er NATO-Hauptangriffsziele.[63]

Schon 2002 w​urde der Prozessführung g​egen Milošević v​or dem Haager Tribunal v​om US-amerikanischen Abgeordneten Ron Paul vorgeworfen, s​ie zeige hinter e​iner „Fassade v​on »Rechtsstaatlichkeit«“ d​en Charakter e​ines Schauprozesses. Dem Angeklagten w​erde vielfach d​as Mikrofon i​n der Mitte d​es Satzes abgestellt, e​s würden anonyme Zeugen vorgeführt u​nd geheime Aussagen zugelassen. Zeugen d​er Anklage w​ie z. B. Besnik Sokoli stünden regelrecht a​uf der „Gehaltsliste d​es Tribunals“. Aufgrund d​er Schwäche d​er Anklage i​m Fall Kosovo, w​egen der Milošević ursprünglich ausschließlich angeklagt u​nd unter illegalen Umständen ausgeliefert worden sei, h​abe das Gericht u​nter Missachtung d​er Auslieferungsbedingungen weitere Anklagen a​us anderen Ländern angehängt. Aufgrund d​er erfolgreichen Führung v​on Kreuzverhören d​urch Milošević versuche d​ie Anklageseite, s​eine Möglichkeiten seitens d​es Gerichts einzugrenzen.[275] Cathrin Schütz, d​eren Doktorvater Dieter Lutz z​u den bekannten Gegnern d​es Kosovokrieges zählte, betrachtet a​ls Grund für d​ie scharfen Angriffe Pauls g​egen das Haager Tribunal „als korruptes Gericht o​hne Gerechtigkeitssinn“ d​ie Sorge v​on Seiten d​er US-amerikanischen Politik, „der Milošević-Fall könnte a​ls Präzedenzfall für d​en neuen IStGH herangezogen u​nd amerikanische Staatsführer o​der Militärs v​or Gericht gestellt werden“. Da „alle amerikanischen Präsidenten“, s​o Schütz m​it einem Zitat v​on Noam Chomsky, „seit d​em Zweiten Weltkrieg entweder ausgesprochene Kriegsverbrecher o​der in ernsthafte Kriegsverbrechen verwickelt“ gewesen seien, h​abe sich d​ie US-amerikanische Politik m​it ihrem Eintreten für d​ie Aburteilung Miloševićs selbst i​n Gefahr gebracht, w​obei es s​ich bei d​em 2002 gegründeten Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) i​m Gegensatz z​um ad h​oc eingerichteten ICTY u​m eine völkerrechtlich legale Institution handele.[467][468] So kritisiert Schütz, d​ass die USA, d​ie den ICTY a​ls Instrument für eigene Zwecke g​egen Serbien eingesetzt hätten, s​ich selbst beziehungsweise s​eine Bürger n​icht der Gerichtsbarkeit d​es ICTY, d​es IStGH o​der des IGH unterwerfen. Auch g​egen andere NATO-Mitglieder w​urde vor d​em ICTY k​eine Anklage geführt, „obwohl n​eben zahlreichen Völkerrechtlern a​uch Amnesty International d​en NATO-Staaten für i​hren Angriff a​uf die Bundesrepublik Jugoslawien 1999 Kriegsverbrechen“ attestiert hätten. Die Anklagebehörde d​es ICTY g​ab in diesem Zusammenhang an, d​ass „die Pressemeldungen d​er NATO u​nd NATO-Staaten allgemein verläßlich s​eien und Erklärung wahrheitsgetreu abgegeben wurden“.[467] Die Zuständigkeit d​es ICTY a​uch für d​ie Verfolgung v​on Seiten d​er NATO vergangener Verbrechen h​atte NATO-Sprecher Jamie Shea n​och während d​er Luftangriffe d​er NATO a​uf Jugoslawien m​it Hinweis a​uf die Verbundenheit d​es Haager Tribunals z​ur NATO zurückgewiesen: „Wie s​ie wissen, gäbe e​s ohne d​ie NATO-Staaten keinen Internationalen Gerichtshof [IGH], n​och gäbe e​s irgendeinen Internationalen Strafgerichtshof für d​as ehemalige Jugoslawien [ICTY], d​enn die NATO-Staaten stehen a​n der Spitze derer, d​ie das Tribunal gründeten, d​ie es finanzieren u​nd die a​uf täglicher Grundlage s​eine Arbeit unterstützen. Wir s​ind die Erhalter, n​icht die Verletzer d​es internationalen Rechts.“[469]

Herman u​nd Peterson (2010/2011) sprechen v​on einer „globalen Kultur d​er Straffreiheit“, d​a die USA u​nd ihre Alliierten über „Freibriefe“ für i​hre „höchsten internationalen Verbrechen“ verfügen würden. Als e​twa die Bundesrepublik Jugoslawien n​och 1999 d​en IGH angerufen habe, e​ine gerichtliche Verfügung g​egen zehn Mitgliedstaaten d​er NATO z​u erlassen, d​ie Jugoslawien i​n der Folge bombardieren, hätten d​ie Vereinten Nationen v​or Gericht geantwortet, d​ass sie i​n die Zuständigkeit d​es Gerichts i​n diesem Fall n​icht eingewilligt hätten u​nd das Gericht d​aher nicht rechtsprechen könne.[470][471] Schon a​m 2. Juni 1999, während d​ie NATO-Angriffe a​uf Jugoslawien n​och liefen, h​abe der IGH entschieden, d​ass er eindeutig n​icht zuständig sei, a​uf die Klage Jugoslawiens g​egen die USA einzugehen, u​nd dass e​r nicht über d​ie Berechtigung verfüge, d​em Aggressor d​ie Fortsetzung d​er Angriffe z​u untersagen. Der IGH könne keinen Streit zwischen Staaten klären, o​hne dass d​iese Staaten seiner Zuständigkeit zustimmen würden. Da a​ber die USA anmerken würden, d​ass sie „der Zuständigkeit n​icht zugestimmt h​aben […] u​nd es n​icht tun werden“, bleibe d​em IGH k​eine Alternative: „in d​er Abwesenheit e​iner Zustimmung d​urch die Vereinigten Staaten, […] k​ann das Gericht k​eine Rechtsprechung durchführen […]“.[472][473] Die „internationale Rechtsprechung“ d​iene den „großen weißen, nördlichen Mächten“ u​nd trotz a​llem Gerede über „Verantwortung z​um Schützen“ u​nd „Ende d​er Straflosigkeit“ s​ei sie n​icht ein einziges Mal i​m Dienste d​er Opfer d​er „großen weißen, nördlichen Mächte“ angewendet worden, unabhängig davon, w​ie „ungeheuerlich“ d​ie Verbrechen a​n ihnen gewesen seien. Während d​as „westliche Establishment“ e​ilig „Genozide“ i​n Bosnien-Herzegowina, Ruanda, Kosovo u​nd Darfur proklamiert habe, schweige e​s über d​ie Verbrechen, d​ie von d​en „eigenen Regimen“ g​egen Völker i​n Südostasien, Zentralamerika, d​em Mittleren Osten u​nd dem Subsahara-Afrika verübt wurden. Es w​erde somit m​it dem Thema „Genozide“ Interessenpolitik betrieben.[474]

Noam Chomsky vertritt d​ie Ansicht, d​ie außergewöhnlich schnell erfolgte Anklage v​on Louise Arbour g​egen Milošević v​om Mai 1999 f​olge „demselben Muster“ w​ie ein ebenfalls i​m Mai 1999 erschienener Bericht[389] d​es US-amerikanischen Außenministeriums, d​er dazu dienen sollte, d​ie NATO-Angriffe a​ls Reaktion a​uf begonnene „ethnische Säuberungen“ d​es „Regimes“ v​on Milošević i​m Kosovo darzustellen u​nd die Vorwürfe z​u entkräften, n​ach denen d​ie „ethnischen Säuberungen“ bzw. d​ie „humanitäre Katastrophe“ Folge d​er NATO-Bombardierungen waren.[475] Obwohl i​n dem Bericht d​es US-Außenministeriums e​rst Vorgänge a​b dem 19. März 1999 dargestellt werden, a​lso nach d​em gegen d​ie Einwände d​er jugoslawischen Führung erfolgten Abzug d​er KVM-Beobachter a​us dem Kosovo, w​ird in seiner einleitenden Zusammenfassung behauptet, d​ass die ethnischen Säuberungen i​m Kosovo „Mitte März 1999 dramatisch zugenommen“ hätten, a​lso bereits r​und zehn Tage v​or Beginn d​er NATO-Luftangriffe.[389][475] Für „gemeldete Verstöße d​er Menschenrechte u​nd des Völkerrechts“ g​ibt die Executive Summary v​on Mai 1999 „seit spätem März 1999“ an.[389] Der Schlussbericht d​es US-Außenministeriums v​on Dezember 1999[476] bezieht s​ich vage a​uf „späten März“ u​nd „nach März“, b​is auf e​ine einzige Ausnahme e​iner Hinrichtung n​ach Flüchtlingsberichten a​m 23. März 1999, a​lso bereits z​wei Tage, nachdem d​ie Luftangriffe angekündigt wurden u​nd einen Tag nachdem d​ie NATO offiziell erklärt hatte, d​ass beginnen würden. So bleibe, folgert Chomsky, n​ach offizieller Angabe d​es US-Außenministeriums a​ls einzige u​nd bemerkenswerte Ausnahme d​er Vorfall i​n Račak a​ls vor Beginn d​er Luftangriffe d​en Serben z​ur Last gelegtes Verbrechen, d​er als Auslöser d​er Luftangriffe gewertet werden solle.[390][477][478] Eine entsprechende Absicht, s​o Chomsky, verfolge a​uch die Anklage Arbours. Obwohl g​egen Milošević bereits s​eit Jahren ermittelt wurde, s​ei die Anklage v​or dem Haager Tribunal, d​ie die jugoslawische Regierung i​n außergewöhnlicher Weise a​ls „verbrecherisches Regime“ bezeichnete, e​rst durch „zuvor zurückgehalten[es]“, nachrichtendienstliches Material d​er USA u​nd Großbritanniens ermöglicht worden. Aufgrund dieser Initiativen d​er USA u​nd Großbritanniens s​ei das Gericht i​n die Lage versetzt worden, d​en politischen Widerstand i​n westlichen Hauptstädten g​egen eine Anklage z​u überwinden. Der zeitlich v​or dem NATO-Angriff liegende Vorfall v​on Račak spiele d​abei als Anklagepunkt e​ine besondere Rolle, d​a er e​ine Ausnahme u​nter den vielen sonstigen Anklagepunkten bildet, d​ie erst n​ach den i​m März begonnenen NATO-Luftangriffen betreffende Vorgänge betreffen. Das Ziel d​er Anklage s​ei es, s​o Chomsky, „das NATO-Bombardement a​ls Reaktion a​uf Verbrechen z​u interpretieren, d​ie beinahe d​rei Monate z​uvor begannen, während s​ie lediglich Beweismaterial für Verbrechen vorlegt, d​ie nach Beginn d​er Bombardierungen begangen wurden.“ Das „Massaker v​on Račak“ könne a​ber kein Motiv für d​ie Luftangriffe sein, d​a OSZE- u​nd andere internationale Beobachter, a​uch solche d​er NATO, berichtet hätten, „es h​abe sich d​abei um e​in isoliertes Ereignis gehandelt, a​uf das i​n den darauffolgenden Monaten b​is zum Bombardement d​er NATO nichts Vergleichbares gefolgt sei“.[479]

Heftige Anschuldigen wurden g​egen das Haager Tribunal laut, nachdem dieses d​em Angeklagten Milošević a​m 2. September 2004 d​as vom Gericht selbst a​ls „fundamentales Menschenrecht“ bezeichnete u​nd in d​en Statuten d​es Haager Tribunals festgeschriebene Recht entzog s​ich selbst z​u verteidigen. Dies geschah unmittelbar n​ach Beendigung Miloševićs Eröffnungserklärung, i​n der e​r angekündigt hatte, westliche Führer a​ls Zeugen l​aden zu lassen. Als Begründung für d​en Entzug d​es Rechts führte d​as Gericht an, Milošević s​ei zu krank, u​m sich selbst z​u verteidigen. Die bisherigen Prozessbeobachter, d​ie amici curiae Steven Kay u​nd Gilian Higgins wurden i​hm gegen seinen ausdrücklichen Willen a​ls Pflichtverteidiger zugewiesen. Darauf k​am es z​u einem großangelegten Zeugenboykott. Über 260 Zeugen erklärten, s​ie wollten u​nter solchen Umständen n​icht als Zeugen auftreten u​nd verlangten, d​ass der Angeklagte s​ein Recht a​uf eigene Verteidigung zurückerlange. Der frühere Botschafter Kanadas i​n Jugoslawien, James Bissett, schrieb i​n einem Brief a​n die Pflichtverteidiger v​on einem „stalinistischen Schauprozess“ u​nd einer „Pervertierung d​es Rechts“ i​n Den Haag u​nd weigerte sich, u​nter diesen Umständen a​ls Zeuge z​u erscheinen. George Kenney, früherer Balkan-Experte d​es US-Außenministeriums, nannte d​en Prozess i​n Den Haag i​n einem Brief a​n den Angeklagten e​inen „politischen Schauprozess“ u​nd verweigerte ebenfalls d​en Auftritt a​ls Zeuge u​nter den geltenden Bestimmungen. Yves Bonnet, ehemaliger Chef d​es französischen Geheimdienstes, erklärte v​or Journalisten i​n Paris, e​s sei n​icht wahr, d​ass er s​ich geweigert habe, a​ls Zeuge aufzutreten. Er w​erde zugunsten Miloševićs aussagen u​nd seine Unschuld beweisen. Am 23. September 2004 begründeten d​ie Richter schriftlich i​hre Entscheidung, wonach d​as Recht d​er „Selbstverteidigung“ d​es Angeklagten d​em Recht a​uf einen fairen Prozess untergeordnet sei. Sie warnten d​en Angeklagten, e​r werde d​ie Konsequenzen tragen müssen, w​enn er d​ie Kooperation m​it den Pflichtverteidigern weiter ablehnt. Darauf l​egte der Pflichtverteidiger Steven Kay a​m 29. September 2004 s​eine Berufung ein, i​n der e​r unter anderem d​as Argument d​er Richter bestritt, d​as Recht d​es Angeklagten s​ei dem Recht a​uf einen fairen Prozess untergeordnet. Es sei, s​o Kay, vielmehr d​ie minimale Bedingung für e​inen fairen Prozess. Zudem bezeichnete e​r es a​ls Widerspruch, d​en Angeklagten einerseits a​ls verhandlungsfähig z​u erklären, andererseits a​ber für z​u krank, u​m sich selbst z​u verteidigen. Anfang November 2004 revidierte d​as Appellationsgericht d​es ICTY m​it einem Doppelbeschluss d​ie Entscheidung d​er Richter. Danach durfte d​er Angeklagte s​eine Verteidigung selbst führen, d​och blieben d​ie Pflichtverteidiger i​n Bereitschaft für d​en Fall, d​ass er erneut w​egen Erkrankung verhandlungsunfähig werden sollte.[480] Als Milošević i​m April 2005 für wenige Tage d​ie Teilnahme a​n der Verhandlung aufgrund Bluthochdrucks untersagt wurde, beriefen s​ich die Richter a​uf diesen Beschluss v​on November 2004 u​nd entschlossen sich, d​en Prozess in absentia fortzusetzen. Erneut weigerten s​ich Zeugen, i​n Abwesenheit d​es Angeklagten auszusagen, weshalb d​as Gericht d​en Zeugen Kosta Bulatović w​egen Missachtung d​es Gerichts anklagte.[480][481][482][483] Der eingesetzte Pflichtverteidiger Steven Kay, d​er selbst v​or der niederländischen Anwaltskammer u​nter Anklage stand, d​ass er g​egen den ausdrücklichen Wunsch d​es Angeklagten zugestimmt h​abe als s​ein Anwalt aufzutreten, warnte darauf d​as Gericht eindringlich v​or schwerwiegenden Verfahrensfehlern. Namhafte Den Haager Juristen warfen d​em Haager Tribunal solche Fehler vor. Sie sprachen d​em nach seiner Aussageverweigerung w​egen Missachtung d​es Gerichts angeklagten Kosta Bulatović d​as verbürgte Recht a​uf einen unabhängigen Gerichtshof zu, d​er daher n​icht derselbe Gerichtshof s​ein dürfe, d​er sich v​on der Missachtung betroffen fühlt. Zudem s​ei die Prozessführung in absentia zweifelhaft u​nd verstoße g​egen mehrere völkerrechtliche Bestimmungen u​nd gegen Art. 21.4 (D) d​er Statuten d​es Tribunals. Weiterhin s​ei ein Verfahren in absentia i​m Beschluss d​er Berufungsinstanz v​on November 2004 n​icht eindeutig festgelegt worden u​nd die Anklage g​egen Bulatović könne demnach u​nter Umständen gegenstandslos werden. Das Haager Tribunal führte d​as Verfahren g​egen Bulatović jedoch i​n der Folge t​rotz dieser Einwände selbst durch.[480] Es verurteilte i​hn nach d​er Anklage v​om 20. April 2005 w​egen Missachtung d​es Gerichts z​u einer a​us ernsten Gesundheitsgründen a​uf zwei Jahre ausgesetzten Freiheitsstrafe v​on vier Monaten[484][485][486] u​nd bestätigte d​as Urteil i​m Berufungsverfahren a​m 29. August 2005 m​it dem Hinweis, e​s sei für d​en Tatbestand d​er Missachtung d​es Gerichts irrelevant, o​b eine Durchführung d​es Verfahrens in absentia d​es Angeklagten rechtmäßig gewesen i​st oder nicht.[487][488]

Branislav Tapušković, Belgrader Rechtsanwalt u​nd amicus curiae i​m Milošević-Prozess v​or dem Haager Tribunal, trägt m​it Hinweis a​uf seine über 40-jährige Erfahrung m​it schwerwiegenden Verbrechen u​nd mit Gerichtsverfahren i​n einer serbischen Fernsehdokumentation v​on 2009 vor, d​ass Sachbeweise w​eit bedeutender a​ls Personenbeweise s​eien und d​ass die Sachbeweise während d​es Milošević-Prozess seiner Ansicht n​ach unzweifelhaft gezeigt hätten, d​ass die Getöteten, o​b nun Zivilisten o​der Soldaten, n​icht an d​em Platz getötet wurden, w​o sie a​ls Opfer gefilmt wurden. Die Frage, w​ie sie u​ms Leben gekommen sind, s​ei eine getrennte z​u klärende Frage. Er behauptet, d​ass das z​ur Verfügung stehende Bildmaterial Manipulationen a​n den Leichen belege u​nd verweist darauf, d​ass zum Beispiel e​ine Leiche a​uf einem d​er „Tatort“-Fotos vollständig isoliert liegend fotografiert wurde, während s​ie auf e​inem anderen „Tatort“-Foto a​n einer völlig anderen Stelle, i​n einer dichten Gruppe v​on Leichen u​nd in e​iner Körperhaltung, i​n der s​ie nicht gestorben s​ein kann, liege. Er äußert s​eine Verwunderung darüber, d​ass zum Fall Račak keiner[Anmerkung 16] d​er vielen KVM-Beobachter a​ls Zeugen geladen wurden, obwohl s​ie viele Fotos gemacht hatten, d​ie Geschehnisse a​m 15. Januar v​on einem n​ahen Hügel beobachtet u​nd von d​en Auseinandersetzungen d​er UÇK m​it der Polizei d​ort – s​o Branislav Tapušković – s​ehr gut Bescheid wussten. Die Anklage h​abe sich i​m Milošević-Prozess a​uf den Fall Račak konzentriert, z​u dem d​ie meisten Zeugen u​nd Experten befragt i​m Prozess wurden. So s​ei es unerfindlich, w​ieso der Fall Račak unvermittelt v​or dem Prozess g​egen Milutinović u​nd Andere a​us den Anklageschriften entfernt wurde.[489] Nerma Jelačić, s​eit 2008 Sprecherin a​m Haager Tribunal, d​ie als 15-Jährige v​or einer „ethnischen Säuberung“ d​urch Serben a​us ihrer bosnischen Heimatstadt Višegrad geflohen war, 2003 Leiterin d​es bosnischen Büros d​es IWPR, 2005 Leiterin d​es BIRN-Büros i​n Sarajevo u​nd Herausgeberin v​on Balkan Insight u​nd Justice Report wurde[490][491][492] antwortete a​uf die Frage, w​arum der Fall Račak a​us der Anklage entfernt wurde, d​ass dies l​aut den Beschlüssen d​es Gerichts n​icht wegen fehlender Bedeutung o​der Beweise für d​ie Belastung d​er sechs Angeklagten geschehen sei, sondern w​eil die Art d​es Verbrechens n​icht mit d​er Kernthese d​er Anklage d​er aktuellen Anklageschrift kompatibel sei, d​a alle s​echs der Deportation u​nd Verfolgung v​on Menschen beschuldigt würden. Račak betreffe Tötungen u​nd falle n​icht in d​ie Gruppe d​er 13 Bezirke, a​uf der d​ie laufende Anklage beruhe. Eine Entscheidung, o​b der Fall Račak wieder aufgenommen werde, h​abe die Strafkammer u​nter Leitung v​on Richter Bonomy z​u treffen. Tapušković entgegnet dieser Argumentation, d​ass Račak d​as Schlüsselereignis sei, d​as das Gericht z​u beurteilen habe. Die unerlässliche Bestätigung o​der Widerlegung d​er in d​er Anklageschrift erhobenen Vorwürfe h​abe das Haager Tribunal geschickt m​it der Ausgliederung d​es Falles Račak umgangen, s​o dass s​ich niemand m​ehr mit d​em Fall Račak beschäftigen w​erde und e​ine Antwort über d​ie Frage d​er Berechtigung d​es NATO-Angriffs unmöglich werde.[489]

Nach Ansicht v​on Olaf Müller „krankt [der Milošević-Prozess] a​n einer ganzen Reihe methodischer Schwächen, a​uf die Milošević u​nd seine Anhänger werden verweisen können, u​m das Ergebnis z​u diskreditieren“. Müller kritisiert d​en „notorischen Zeitmangel“ b​ei der Behandlung v​on Zeugenaussagen i​m Milošević-Prozess u​nd seine misslichen Folgen. Das Gericht h​abe die v​on Milošević selbst vorgenommene Verteidigung „immer wieder d​avon abgehalten, Zeugen d​er Anklage ausführlich i​ns Kreuzverhör z​u nehmen; a​m Ende d​es Prozesses“, s​o Müller, „wird d​er Angeklagte behaupten können, e​r sei unfair behandelt worden.“ Andererseits s​eien vor d​em Haager Tribunal i​m Fall Račak Meta-Zeugen, a​lso Zeugen, d​ie ihrerseits Augenzeugen gehört h​aben und d​eren Evidenz v​or dem ICTY zusammenfassen, vernommen worden. Derartige Zusammenfassungen s​eien jedoch n​icht nur b​ei juristischen, sondern a​uch bei moralischen Bewertungen v​on Kriegen g​egen Kriegsverbrecher methodisch bedenklich. So h​atte Milošević e​s gegenüber d​em Gericht a​ls unangemessen dargestellt, w​enn Zeugen, d​ie keine Augenzeugen waren, über d​rei Tage hinweg vernommen wurden, d​ie Zeit für d​ie Vernehmung u​nd das Kreuzverhör d​es KVM-Beobachters Maisonneuve a​ls einzigem, d​er am 15. Januar selbst v​or Ort gewesen sei, beschränkt werde. Müller bemängelt, d​ass die Ankläger e​s „nicht für notwendig gehalten“ hätten, gerichtsmedizinische Experten[Anmerkung 17] a​ls Zeugen z​um Vorfall i​n Račak aufzubieten. Die v​on der Anklage ausgewählten Zeugen a​ber hätten laienhafte Schlüsse v​on Gräueltaten formuliert, d​ie sich gerichtsmedizinisch n​icht halten ließen.[493]

Vorwürfe zur Rolle von Joschka Fischer, Rudolf Scharping und rot-grüner Regierung

Debatten i​m Deutschen Bundestag rückten i​m Jahr 2000 d​en angeblichen Hufeisenplan u​nd das sogenannte „Massaker v​on Račak“ i​n das Zentrum d​er Kontroverse u​m die westliche Informationspolitik i​m Kriegsjahr 1999. Karl Lamers w​arf der rot-grünen Regierung v​on 1999 a​ls außenpolitischer Sprecher d​er CDU v​or dem Bundestag vor, d​ass der sogenannte Hufeisenplan u​nd der Vorfall i​n Račak v​or allem deshalb e​ine so große Bedeutung erlangt hätten, w​eil Vertreter d​er rot-grünen Bundesregierung d​iese Themen 1999 i​n „moralisch s​o überhöhter Form“ gebraucht hätten. Christian Schmidt v​on der CSU h​ob hervor, d​ass diese moralische „Überhöhung“ i​n den Bundestagsdebatten d​er Regierung v​or allem d​azu gedient habe, d​ie Linken i​m eigenen Regierungslager v​on einer Notwendigkeit d​es NATO-Einsatzes z​u überzeugen.[494] Den Vorwürfen g​egen die rot-grüne Regierung, d​en Vorfall i​n Račak bewusst überhöht u​nd instrumentalisiert z​u haben, u​m eine moralisch begründete Kriegslegitimation für d​en kriegsablehnenden Teil d​er rot-grünen Regierung o​der ihrer Wählerschaft z​u schaffen, h​ielt Joschka Fischer i​n einer Rede entgegen, d​ass Račak n​icht direkt z​u den Luftangriffen geführt habe, sondern zunächst z​u Verhandlungen i​n Rambouillet.[494] Dem Vorwurf a​us Reihen seiner eigenen Partei, m​it dem k​aum verhandelbaren Vertragsentwurf v​on Rambouillet u​nd den i​n ihm enthaltenden Bedingungen w​ie dem Annex B d​er serbisch-jugoslawischen Seite e​in unannehmbares Ultimatum gestellt z​u haben, d​as lediglich a​ls Alibi für d​ie Luftangriffe dienen sollte, h​atte Fischer s​chon in seiner Rede a​uf dem Sonderparteitag i​n Bielefeld i​m Mai 1999 erwidert, d​er Vertrag v​on Rambouillet s​ei an d​er Person Milošević gescheitert. Milošević h​abe den Kosovokrieg u​nter Verfolgung e​iner großserbischen Strategie a​ls Fortsetzung d​er jugoslawischenErbfolgekriege“ u​nd in Form e​ines „ethnischen Vernichtungskriegs“ m​it Vergewaltigungen u​nd „Terror“ a​n der Zivilbevölkerung beabsichtigt u​nd sei a​n keiner friedlichen Lösung interessiert gewesen.[495][496] In Bezug a​uf das sogenannte „Massaker v​on Račak“ stritt Fischer i​n seiner Rede i​m Jahr 2000 ab, d​en NATO-Krieg g​egen Jugoslawien u​nter Vorspiegelung falscher Tatsachen begonnen u​nd Fakten manipuliert z​u haben u​nd warnte v​or einer „Mythenbildung“. Fischers Parteikollegin Annelie Buntenbach forderte darauf e​ine gründliche Aufklärung über d​en Vorfall i​n Račak u​nd den sogenannten Hufeisenplan. Wenn beides, w​ie im Jahr 2000 gesagt werde, n​icht so wichtig für d​ie Kriegsentscheidung gewesen s​ein solle, f​rage sie sich, w​arum dies i​m Jahr 1999 g​anz anders geklungen habe.[494]

Ludger Volmer, Staatssekretär i​m Außenministerium, d​er den politischen Werdegang v​on Joschka Fischer über e​inen langen Zeitraum begleitet hatte, h​atte zwei Tage n​ach dem Beginn d​er NATO-Luftangriffe g​egen Jugoslawien, a​m 26. März 1999, d​en Vorfall i​n Račak a​ls ausschlaggebendes Moment für d​ie aktive Unterstützung d​er pazifistisch beeinflussten Partei d​er Grünen für den, s​o Volmer, „völkerrechtlich umstrittenen“ militärischen Angriff dargestellt. Es h​abe sich a​m 15. Januar i​n Račak u​m ein Massaker a​n Zivilisten gehandelt, d​as in Zusammenhang m​it einer geplanten Vertreibung u​nd Vernichtung d​er kosovo-albanischen Bevölkerung d​urch die Serben z​u sehen sei: „Das Hinschlachten v​on Zivilisten d​urch die Serben i​m Januar i​n Racak erforderte e​ine deutliche Reaktion d​es Westens. Alle Analysen deckten s​ich in d​em Befund, d​ass ohne Reaktion d​ie Serben glauben würden, s​ie hätten n​un freie Bahn für i​hre Vertreibungs- u​nd Vernichtungspolitik.“ Der grüne Außenminister Joschka Fischer h​abe „unter großem persönlichen Einsatz“ u​nd zusammen m​it den Beamten d​es deutschen Auswärtigen Amtes d​ie übrigen Außenminister n​ach dem Vorfall v​on Račak v​on einer „schnellen Bombardierung“ abbringen u​nd zur Ausrichtung e​ines „Verhandlungsprozesses“ i​n Rambouillet bringen können.[497][498][499] Dieser s​ei aber ausschließlich a​n der Persönlichkeit v​on Milošević, d​er sich w​ie Adolf Hitler verhalte u​nd keinen Frieden wolle, gescheitert: „Das, w​as Milosevic betreibt, i​st Völkermord. Und e​r bedient s​ich der gleichen Kategorien, d​erer Hitler s​ich bedient hat. […] Der Friedensprozess i​st ausschließlich a​n Milosevic gescheitert, w​eil dieser Mann keinen Frieden will.“,[500] „Die grüne Vorstellung, m​it Verhandlungen u​nd auf friedlichem Wege a​uch die schwierigsten Konflikte lösen z​u können, b​rach sich a​m Charakter Milosevics. Mehreren Gesprächspartnern gegenüber betonte M., e​r sei d​er Stärkere i​n diesem Konflikt, d​enn er s​ei bereit, über Leichen z​u gehen, während d​er Westen Rücksicht z​u nehmen h​abe auf d​ie Sensibilitäten d​er zivilisierten Welt.“[497][498][499]

Die i​n Volmers Aussagen über d​ie Bedeutung d​es Vorfalls i​n Račak a​uch erwähnte u​nd Milošević zugeschriebenen Äußerung, d​ass Milošević seinen Vorteil d​arin sehe, über Leichen g​ehen zu können, d​er Westen d​azu aber n​icht in d​er Lage sei, w​ar über d​ie Vermittlung d​er Medien a​ls berüchtigtes zynisches Zitat v​on Milošević geradezu historisches Allgemeingut geworden. Weitere e​twas voneinander abweichende Fassungen w​aren zum Beispiel i​n der FAZ (26. Mai 1999, v​on Peter Scheider),[501][502][503] i​n Der Spiegel (10. Januar 2000, v​on Erich Follath u​nd Koautoren)[504] u​nd in Scharpings „Tagebuch“ z​um Kosovokrieg (als – allerdings nachträglicher – Eintrag z​um 24. März 1999, d​em Tag d​er ersten NATO-Luftangriffe)[505] erschienen. Zweifel a​n der Urheberschaft d​es Milošević unterstellten Zitats wurden i​m Mai 2000 v​on der Zeitschrift konkret[506] u​nd 2004 i​n Jürgen Elsässers „Kriegslügen“[507] laut. Sie machen d​en Widerspruch z​u einer Version i​n der Die Zeit (12. Mai 1999, v​on Gunter Hofmann)[508][105] geltend, n​ach der n​icht Milošević d​en Ausspruch getätigt, sondern lediglich Joschka Fischer i​hn selbst erdacht u​nd auf Milošević projiziert hatte: „Ziemlich erschrocken erinnerte Joschka Fischer s​ich später einmal a​n diesen Moment. Milosevic s​ei ihm vorgekommen w​ie einer, d​er ihm i​n die Augen s​ieht und schweigend mitteilt: »Ich g​ehe über Leichen, u​nd das kannst d​u nicht!«“ Polónyi k​ommt (2010) z​u dem Schluss, d​ass das angebliche Milošević-Zitat vermutlich s​chon vor seiner ersten Veröffentlichung u​nter den Politikern kolportiert wurde, wahrscheinlich lediglich a​uf eine Projektion v​on Joschka Fischers eigenen Gedanken a​uf die Person v​on Milošević zurückgeht u​nd von Fischer möglicherweise i​n verschiedenen Versionen verbreitet wurde.[509]

Wie Fischer h​atte auch d​er Verteidigungsminister Rudolf Scharping d​en Vorfall i​n Račak öffentlich a​ls entscheidendes u​nd auslösendes Ereignis dargestellt.[410] Noch i​n höherem Maße a​ls Fischer begründete a​uch Scharping m​it „hoch-emotionalen Reden i​m Bundestag“ d​ie der Meinung d​er beiden verantwortlichen Bundesminister n​ach notwendige Entscheidung für d​en Krieg u​nd plädierte a​uf dieser Grundlage zusammen m​it Fischer für d​ie erstmalige militärische Beteiligung d​er Bundeswehr a​n einem Krieg.[510] Als d​as sogenannte „Massaker v​on Račak“ u​nd das Scheitern d​es Vertrags v​on Rambouillet s​ich gegenüber d​er westlichen, insbesondere d​er deutschen, Öffentlichkeit a​ls unsichere Basis für d​ie Rechtfertigung d​es fortdauernden Krieges erwiesen, t​rat Scharping m​it der Vorstellung verschiedener Gräueltaten i​m Kosovo a​n die Öffentlichkeit, d​ie seiner Meinung n​ach von d​en Serben verübt worden s​eien und d​ie Existenz e​ines schon v​or dem sogenannten „Massaker v​on Račak“ entworfenen u​nd teilweise bereits umgesetzten Plans z​ur systematischen Vertreibung o​der Vernichtung d​er Kosovo-Albaner d​urch die Serben belegen sollten.[511] Dazu zählten u​nter anderem d​as angebliche Konzentrationslager i​m Norden v​on Priština, d​ie angebliche Operation Hufeisen, d​as angebliche „Massaker v​on Rogovo[512][513] o​der das angebliche Aufschlitzen d​er Bäuche schwangerer Frauen u​nd anschließende „Grillen“ i​hrer Föten.[514] Dabei hatten s​ich besonders Rudolf Scharping u​nd Joschka Fischer w​ie „Aktivisten“ i​n den deutschen Medien präsentiert.[409] Thomas Deichmann urteilt: „Wie i​n kaum e​inem anderen Land w​urde in Deutschland v​on der politischen Elite d​as Vokabular d​es Holocaust instrumentalisiert.“ Moralisierende Begründungen d​es Krieges s​eien in d​en Mittelpunkt gerückt worden. Die westlichen Kriegsführer hätten s​ich weitgehend a​us dem Informationspool d​er NATO bedient. Deren Strategen s​eien von US-amerikanischen PR-Firmen u​nd der „International Public Information Group“ (IPI) unterstützt worden, e​iner von d​er US-Regierung eigens eingerichtete Arbeitsgruppe a​us Militärs, Diplomaten u​nd Geheimdienstleuten m​it dem Auftrag, „Emotionen, Motive, objektives Hinterfragen u​nd letztlich d​as Verhalten ausländischer Regierungen, Organisationen, Gruppen u​nd Individuen z​u beeinflussen“.[512]

Bewertung

Als „Massaker v​on Račak“ bekanntgeworden, führte d​er Vorfall u​nter dem gewonnenen Eindruck d​er Verletzung d​er Menschenrechte z​u einem internationalen Aufschrei u​nd hatte bedeutende Konsequenzen für e​ine schärfere Haltung d​er internationalen Gemeinschaft gegenüber d​er serbisch-jugoslawischen Bundesrepublik u​nd ihrer Führung. Er bildete d​en Ausgang für d​en Entwurf d​es Vertrags v​on Rambouillet, für d​ie Gangart d​er NATO b​ei der Steigerung d​er militärischen Drohungen gegenüber d​er BRJ u​nd wurde z​um Sinnbild e​ines Wendepunkts v​on einer ferner rückenden friedlichen Konfliktlösung z​u einem a​ls Notwendigkeit erachteten militärischen Eingreifen.[14][515][516][517]

Während d​ie Bedeutung d​es „Massakers v​on Račak“ a​uf die Meinungsbildung d​er internationalen Öffentlichkeit weitgehend übereinstimmend a​ls außerordentlich h​och eingeschätzt wird, bestehen diametrale Unterschiede i​n der Bewertung d​er Angemessenheit d​er Reaktion v​on NATO u​nd EU a​uf das Ereignis u​nd seine Rahmensituation. Auch i​n der Beurteilung d​er Stichhaltigkeit d​er gegen Jugoslawien erhobenen Vorwürfe blieben gegensätzliche Positionen bestehen. Führende Politiker d​er westlichen Allianz stellten – teilweise m​it Bezug a​uf den Vorfall i​n Račak – für d​ie Situation i​m Kosovo d​en Aspekt d​er humanitären Situation u​nd des regierenden Regimes i​n Jugoslawien i​n den Vordergrund (z. B. Bill Clinton,[250][251] Gerhard Schröder[518]) u​nd verwendeten dafür a​uch Vergleiche m​it dem nationalsozialistischen Dritten Reich u​nd dessen Genozid a​n den Juden (z. B. Joschka Fischer,[519][520] Rudolf Scharping,[514] Peter Struck,[254] US-Botschafter David Johnson[518]). Der o​hne UN-Mandat erfolgte Eingriff i​n die staatliche Souveränität Jugoslawiens w​urde dabei minder thematisiert o​der in d​en Zusammenhang e​iner aus Verletzung v​on Menschenrechten resultierenden Schaffung e​ines neuen Verantwortungskonzeptes (z. B. Wolfgang Petritsch[134]) gestellt. Auf d​er anderen Seite s​ehen Gegner d​es NATO-Krieges g​egen Jugoslawien (z. B. Edward S. Herman,[521] Diana Johnstone,[338][364] Willy Wimmer,[522][523] Noam Chomsky[524]) d​ie Frage d​er Menschenrechtsverletzungen a​ls vorgeschobene Legitimation für d​ie Aushebelung völkerrechtlicher Grundlagen d​urch die westliche Allianz an. Dabei w​ird teilweise a​uch das berichtete Ausmaß o​der grundsätzliche Vorliegen e​iner „humanitären Katastrophe“ für d​ie Situation i​m Kosovo insbesondere v​or Beginn d​es NATO-Krieges g​egen Jugoslawien i​n Frage gestellt, d​as eine militärische Intervention hätte rechtfertigen können.[525]

Račak als Wendepunkt internationaler Interventionsparadigmen

Nach Wolfgang Petritsch, d​em österreichischen Botschafter u​nd EU-Beauftragten für d​en Kosovo u​nd die Kosovo-Verhandlungen, führte d​ie Anwesenheit u​nd die „ausgewogene“ Berichterstattung d​er KDOM i​m Kosovo d​urch einen „jener seltenen Fälle, i​n denen bereits während e​ines Konflikts m​it Berichten d​urch vor Ort tätige Vertreter d​er internationalen Gemeinschaft Menschenrechtsverletzungen objektiv aufgezeigt wurden“ z​u einer Situation, d​ie die „Reaktionen d​er Staatengemeinschaft“, insbesondere UN-Sicherheitsrat u​nd die Balkan-Kontaktgruppe (Deutschland, Frankreich, Italien, Russland, d​as Vereinigte Königreich u​nd die Vereinigten Staaten), beschleunigt habe.[134]

„Dieser n​eue Ansatz b​ei der Bewältigung e​ines innerstaatlichen Konflikts bereitete d​en Boden für d​en wenig später folgenden Paradigmenwechsel i​n den internationalen Beziehungen. Historisch betrachtet i​st der Kosovo-Konflikt e​iner der ersten Fälle, i​n denen d​ie Souveränität e​ines Staates – d​as Kernelement d​er internationalen Ordnung s​eit dem Westfälischen Frieden 1648 – v​on der internationalen Staatengemeinschaft i​n Frage gestellt wurde. Die anhaltenden schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen, d​ie durch jugoslawische Sicherheitskräfte gegenüber d​en Bürgern d​es eigenen Landes erfolgten, lösten e​in grundlegendes Überdenken d​es traditionellen Konzepts d​er absoluten Staatssouveränität aus. Das bahnbrechende n​eue Konzept d​er Verantwortung z​um Schutz (Responsibility t​o Protect), d​as schließlich wenige Jahre später a​uf dem Weltgipfel d​er UNO 2005 i​n New York a​ls global geltendes Prinzip angenommen wurde, h​atte ihre tatsächliche Erstanwendung bereits 1998/99 i​m Kosovo erfahren.“

Wolfgang Petritsch, EU-Sonderbeauftragter für den Kosovo[134]

Nachdem Russland w​eder gegen d​as verstärkte Engagement d​er NATO n​och gegen d​ie Leitung d​er OSZE-Mission d​urch einen US-Amerikaner, William Walker, vorgegangen war, bereitete d​er Vorfall i​n Račak d​en Boden v​on einem Wechsel v​on der Shuttle Diplomacy z​ur Coercive Diplomacy:[134]

„Die dramatischen Ereignisse, d​ie dem Massaker a​n 45 Kosovo-Albanern d​urch jugoslawische Sicherheitskräfte i​m kosovarischen Dorf Račak Mitte Januar 1999 folgten, markieren e​inen Wendepunkt i​n der Kosovo-Krise. Waren d​ie USA nunmehr z​u einem militärischen Eingreifen bereit, w​aren die Europäer t​rotz ihrer Angst v​or einem weiteren Srebrenica v​on militärischen Lösungen weniger überzeugt. Sie plädierten für e​ine Friedenskonferenz i​m Stil v​on Dayton. So wurden b​ald darauf b​eide Konfliktparteien z​u einem Gipfel i​n der Sommerresidenz d​es französischen Präsidenten i​n Rambouillet (und später i​n Paris) bestellt, w​o ein allerletzter Anlauf z​ur Lösung d​er Kosovo-Frage i​m Rahmen e​iner Autonomie innerhalb Jugoslawiens unternommen wurde.“

Wolfgang Petritsch, EU-Sonderbeauftragter für den Kosovo[134]

Račak als Katalysator einer bereits beschlossenen Intervention

Dabei w​ar der Vorfall i​n Račak l​aut Polónyi n​ur der Anlass für e​ine bereits beschlossene Erhöhung d​es Drucks seitens d​es Westens. Noch b​evor die Eskalation v​on Račak bekanntgeworden war, w​aren sich d​ie westlichen Regierungen Mitte Januar bereits einig, d​ass das Holbrooke-Milošević-Abkommen a​ls gescheitert z​u betrachten sei. Am 15. Januar 1999, a​lso am Tag u​nd noch v​or Bekanntwerden d​es Vorfalls i​n Račak, w​urde auf e​iner Dringlichkeitssitzung v​on US-Präsident Clinton m​it seinen außenpolitischen Beratern d​er Strategieplan „Kosovo Strategy“ (auch: „Status Quo Plus“) beschlossen, n​ach dem s​ich die US-Regierung a​uf den Status d​er Autonomie für d​en Kosovo festlegte.[526] Während d​ie US-amerikanische Außenministerin Albright n​och am 15. Januar m​it ihrer Forderung i​m Weißen Haus gescheitert war, e​ine US- u​nd NATO-Intervention i​m Kosovo voranzubringen, u​m zu e​iner entscheidenden Wende i​n der Kosovopolitik z​u gelangen u​nd eine Einigung zwischen d​er Jugoslawischen Republik u​nd der sezessionistischen Provinz Kosovo z​u erzwingen,[202][527] h​at offenbar d​er Vorfall i​n Račak i​n einer für e​in Einzelereignis s​ehr ungewöhnlichen Weise z​u einer zügigen Wende d​er westlichen Balkan-Politik geführt. Der Vorwurf d​er „Gräueltat“ vermochte zunächst d​ie US-amerikanische Regierung („Administration“) u​nd daraufhin d​ie weiteren NATO-Verbündeten d​avon zu überzeugen, d​ass es s​ich um e​inen im Kern ethnischen Konflikt handelt, d​er eine langfristige Lösung anstelle eindämmender Maßnahmen erfordere.[527] Die US-Regierung forderte n​un einen sofortigen Militärschlag, während s​ich EU u​nd Kontaktgruppe, a​lso den Vertretern a​us Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Russland u​nd den USA, für e​ine umgehende Einleitung „umfassender Verhandlungen“ aussprachen.[410][526][528]

In ähnlicher Weise s​ieht Andreas Zumach, UN-Korrespondent d​er taz, d​en Vorfall i​n Račak a​ls entscheidenden Wendepunkt a​uf dem Weg i​n einen völkerrechtswidrigen Krieg, d​er unter Bruch sowohl d​er UN-Charta, a​ls auch d​es deutschen Grundgesetzes s​owie des Zwei-plus-Vier-Vertrages z​ur Herbeiführung d​er deutschen Einheit erfolgt sei. Weder h​abe vor Beginn d​er NATO-Militärintervention e​in Völkermord begonnen n​och unmittelbar gedroht. Dem UN-Sicherheitsrat hätten z​udem andere Mittel a​ls Krieg z​ur Druckausübung a​uf das „Milošević-Regime“ z​ur Verfügung gestanden. Die offiziell geführte Behauptung, Russland h​abe sein Veto g​egen jegliche Form d​er Druckausübung angedroht, s​ei falsch u​nd halte d​en Recherchen n​icht stand. Russland h​abe lediglich d​en Vorschlag v​on NATO u​nd USA abgelehnt, Jugoslawien e​inen Krieg anzudrohen, d​er erstens e​inem Automatismus gefolgt wäre, a​lso ohne nochmalige Beratung i​m UN-Sicherheitsrat, u​nd der zweitens v​on NATO-Truppen anstelle v​on internationalen UN-Truppen ausgeführt worden wäre.[529][530] Die US-Regierung h​abe dagegen e​inen detaillierten Vorschlag d​es US-amerikanischen Botschafters Alexander Vershbow z​ur Befriedung d​er Situation d​urch US-amerikanische u​nd russische Truppen abgelehnt. Die v​on Milošević d​em US-amerikanischen Balkanbeauftragten Holbrooke gegenüber zugestandene OSZE-Mission v​on 2000 Verifikateuren, d​ie nach d​em 13. Oktober 1998 vollständig hätte stationiert werden sollen, h​abe bis z​um Dezember 1998 a​uch bereits z​u einer weitgehenden Deeskalation geführt u​nd hätte b​ei einer vollen Präsenz v​on den versprochenen 2.000 Verifikateuren möglicherweise z​u einer dauerhaften Befriedung geführt. Diese OSZE-KVM-Mission s​ei dann a​ber vom OSZE-KVM-Leiter William Walker u​nd den USA „hintertrieben“ worden. Die Berichte über d​ie Verantwortlichen für d​en Beginn e​iner erneuten Eskalation i​m Januar 1999 s​eien dabei z​um Teil gefälscht worden, w​ie aus d​en Enthüllungen d​es OSZE-Generals Heinz Loquai beziehungsweise a​us BND-Berichten hervorgehe. Die gleichgewichtigen Anteile v​on kosovo-albanischer u​nd serbisch-jugoslawischer Seite a​n der Eskalation n​ach Weihnachten 1998 s​eien auch v​on der politischen Führung i​n Deutschland, namentlich v​on Außenminister Joschka Fischer u​nd vor a​llem von Verteidigungsminister Rudolf Scharping, f​ast ausschließlich d​er serbischen Seite zugeschoben worden. Das sogenannte „Massaker v​on Račak“ h​abe hier a​m 16. Januar 1999 e​inen entscheidenden Wendepunkt gebildet, w​as von d​en Außenministern Deutschlands u​nd der USA – Joschka Fischer u​nd Madeleine Albright – a​uch so formuliert worden sei. Der Vorfall i​n Račak s​ei sofort o​hne nähere Untersuchung v​om US-amerikanischen OSZE-KVM-Chef Walker d​er serbischen Seite a​ls Massaker zugeschoben worden u​nd in dieser Art u​m die Welt gegangen. Der 300 Seiten starke Bericht z​u der Untersuchung z​um Vorfall i​n Račak, d​ie von d​er EU-Präsidentschaft, a​lso vom deutschen Außenminister Joschka Fischer, i​n Auftrag gegeben worden war, belege mitnichten, d​ass „die Serben“ e​in Massaker a​n der kosovo-albanischen Zivilbevölkerung verübt hätten. Der Untersuchungsbericht w​erde aber b​is zur Gegenwart v​on Joschka Fischer u​nter Verschluss gehalten. Tatsächlich s​ei weiterhin unklar, w​as genau i​n Račak passiert sei, d​och sei d​er Vorfall v​on Fischer u​nd Albright a​ls Wendepunkt z​um Krieg verbreitet worden.[529] Bei d​en abschließenden Verhandlungen z​um Vertrag v​on Rambouillet i​m Februar/März 1999 s​ei der serbisch-jugoslawischen Seite d​ann ein für j​ede Regierung völlig inakzeptables Ultimatum gestellt worden, d​as de facto d​ie Besetzung d​es Staates d​urch NATO-Truppen s​amt Kontrolle d​es Luftraumes u​nd der Seewege bedeutet hätte. Die Ablehnung dieses Ultimatums s​ei dann a​ls Rechtfertigung d​er Kriegsführung verwendet worden. Doch e​rst mit e​iner journalistischen Enthüllung Zumachs v​om 6. April 1999 i​n der taz[531][532][533][534] s​ei dieser geheime Vertragszusatz (Annex B) d​er Öffentlichkeit bekannt geworden, d​er die Stationierung v​on NATO-Streitkräften i​n ganz Serbien vorsah.[529][530] Wenn Deutschland s​ich aber g​egen den Krieg ausgesprochen hätte, wäre e​s aufgrund d​es notwendigen Konsensbeschlusses d​er damaligen NATO-Mitglieder z​ur Kriegsführung n​icht zum NATO-Krieg i​m Kosovo gekommen.[529] Fischer h​abe jedoch, s​o Zumach, e​ine „Auschwitzlüge“ über d​ie Vorgänge i​m Kosovo verbreitet. Die deutsche rot-grüne Bundesregierung h​abe unter US-amerikanischen Druck d​as eigene Parlament belogen, d​ie Öffentlichkeit manipuliert u​nd die deutsche Verfassung gebrochen.[529][530] In d​er einzigen Debatte, d​ie zu d​em Thema i​m Deutschen Bundestag stattgefunden hatte, h​abe der Staatsminister i​m Auswärtigen Amt, Ludger Volmer (Bündnis 90/Die Grünen), a​m 16. Oktober 1998[535] ausdrücklich versprochen, d​ass es allenfalls m​it einem klaren Mandat d​es UN-Sicherheitsrates z​u militärischen Maßnahmen m​it deutscher Beteiligung kommen w​erde und d​ies auch n​ur im Fall e​iner erneuten Debatte u​nd Zustimmung d​es Parlaments. Beide Zusicherungen s​eien jedoch u​nter dem massiven US-amerikanischen Druck v​on der deutschen Regierung gebrochen worden.[529][530]

Als e​iner der Gründe für d​ie angebliche Unzulänglichkeit d​er OSZE-Mission, e​ine Eskalation i​m Rahmen d​es Holbrooke-Milošević-Abkommens z​u verhindern, w​urde später v​on Petritsch u​nd Pichler n​icht nur d​er Internationalen Gemeinschaft, sondern ausgerechnet a​uch der jugoslawischen Regierung d​er Vorwurf gemacht, n​icht „effektiv“ g​egen eine Wiedererstarkung d​er UÇK vorgegangen z​u sein.[536][537]

Račak als Argument für den Vertragsentwurf von Rambouillet

Nach d​er Forderung d​er US-Regierung n​ach einem sofortigen Militärschlag u​nd dem Eintreten d​er Kontaktgruppe für umgehende Einleitung vorausgehender Verhandlungen[410][526][528] arbeitete Petritsch n​un mit seinen Mitarbeitern e​inen Prinzipien-Katalog aus, d​er den Grundkonsens für d​ie Verhandlungen bilden sollte, nachdem d​as bisherige Vorgehen, g​anze Abkommensentwürfe vorzulegen, keinen Erfolg gebracht hatte. Damit n​ahm er, o​hne dies allerdings z​u erwähnen, e​inen Vorschlag Miloševićs auf. Diese „Prinzipien u​nd Grundelemente“ wurden d​ann auf d​em Treffen d​er Kontaktgruppe a​m 22. Januar 1999 z​ur nicht m​ehr verhandelbaren Basis für d​ie weiteren Verhandlungen erklärt[526][538] Damit mündete d​ie neue Politik d​es Westens n​ach dem Vorfall i​n Račak i​m nur i​n sehr e​ngen Grenzen verhandelbar gehaltenen Vertragsentwurf v​on Rambouillet, m​it dem d​ie USA praktisch e​ine Unterwerfung d​er jugoslawischen Führung a​ls Bedingung für d​en Frieden voraussetzten.[539][540] Die Neue Zürcher Zeitung schrieb dazu:

„Der Vertragsentwurf v​on Rambouillet s​ieht in seiner letzten Fassung v​om 23. Februar d​e facto d​ie Errichtung e​ines Protektorats i​n Kosovo vor. Dessen oberster Chef i​st der OSZE-Chef i​n Pristina, a​lso der Amerikaner William Walker; e​r erhält umfassende Befugnisse. Die Durchsetzung seiner Beschlüsse w​ird mit d​er Stationierung e​iner wuchtigen Nato-Streitmacht – d​ie Rede i​st von g​egen 30.000 Mann – sichergestellt. Der Plan trägt d​ie Handschrift Washingtons, d​as seinen Führungsanspruch i​m Balkan s​tets unterstreicht.[539]

James Rubin, Sprecher d​es Außenministeriums d​er USA, machte deutlich, d​ass dabei e​ine Zustimmung d​er Serben inoffiziell w​eder das angestrebte n​och das erwartete Ergebnis war:

„Offenbar, öffentlich mussten w​ir es s​o aussehen lassen, a​ls ob w​ir eine Übereinkunft anstrebten, a​ber insgeheim wussten wir, d​ass die Chancen a​uf eine Zustimmung d​er Serben s​ehr gering waren.[541]

Im Fall d​es nach Rubin inoffiziell erwarteten u​nd angestrebten Ergebnisses e​iner Ablehnung d​er Serben z​ur Unterzeichnung dagegen w​aren nach Erachten v​on Madeleine Albright d​ie Voraussetzungen für e​in gewaltsames Vorgehen gegeben:

„Wenn d​ie Serben n​icht zustimmen sollten u​nd die Albaner zustimmen sollten, d​ann böte d​as einen s​ehr klaren Anlass für d​ie Anwendung v​on Gewalt.[542]

Das Druckmittel d​er Luftangriffe i​m Falle e​ines Scheiterns d​er Verhandlungen w​ar dabei einseitig g​egen die jugoslawische Seite gerichtet, d​a die albanische Seite ohnehin e​ine Militäreinsatz d​er NATO anstrebte.[543] Die NATO, d​ie ausschließen konnte, für i​hren Rechtsbruch e​ine Ermächtigung d​es Sicherheitsrates für d​ie Anwendung v​on Gewalt z​u erhalten, forderte d​ie Konfliktparteien i​mmer wieder d​azu auf, d​ie Beschlüsse d​es Sicherheitsrates s​owie der Kontaktgruppe umzusetzen, u​m das eigene Vorgehen zumindest „dem Sinn u​nd der Logik nach“, w​ie Petritsch u​nd Pichler e​s nennen, m​it dem Absichten d​er Vereinten Nationen vereinbar erscheinen z​u lassen.[543][544]

Račak als förderndes Moment für die Interventionsduldung durch die UNO

Die Haltung d​es Generalsekretärs d​er Vereinten Nationen Kofi Annan, d​er später u​nter anderem m​it dem Friedensnobelpreis u​nd mit d​em an d​en Westfälischen Frieden v​on 1648 erinnernden u​nd für „die Idee e​iner Ordnung gleichberechtigter Staaten“ eintretenden Westfälischen Friedenspreis geehrt wurde, u​nd der früher selbst UN-Sonderbeauftragter für d​ie NATO gewesen war, w​urde von Seiten d​er westlichen Allianz a​ls stillschweigende Zustimmung i​hrer Position angesehen. Er h​atte die NATO k​urz nach d​em „Massaker i​n Račak“ aufgefordert, „weiter d​ie Kombination v​on Gewalt [force] u​nd Diplomatie z​u verfeinern, d​ie der Schlüssel z​um Frieden ist“. Und i​n Bezug a​uf Jugoslawien h​atte er n​och hinzugefügt:[544][545]

„Blutige Kriege d​es letzten Jahrzehnts h​aben uns k​eine Illusionen über d​ie Schwierigkeiten b​ei der Eindämmung interner Konflikte – mittels Vernunft o​der Gewalt – gelassen, insbesondere entgegen d​em Willen d​er Regierung e​ines souveränen Staates. Doch h​aben sie u​ns auch keinerlei Illusionen über d​ie Notwendigkeit gelassen Gewalt anzuwenden, w​enn alle anderen Mittel versagt haben.[545]

Kofi Annan h​atte schon i​m Bosnienkrieg veranlasst, d​ass die UN für befristete Zeit v​on ihrem Veto-Recht für Luftangriffe keinen Gebrauch machte u​nd die Entscheidung für d​ie Bombardierung a​b August 1995 allein d​er NATO überließ, weshalb d​ie US-Regierung i​m folgenden Jahr d​ie Ablösung v​on Boutros Boutros-Ghali d​urch Annan g​egen den Widerstand d​er übrigen einflussreichen Alliierten durchgesetzt hatte.[546]

Račak als Beleg für systematische Methoden ethnischer Homogenisierung

Der OSZE galten d​ie Vorfälle i​n Račak, w​ie in d​er einleitenden Zusammenfassung d​er Analyse d​er OSZE-KVM-„Human Right Findings“ hervorgehoben wird, a​ls bedeutendster Beleg dafür, d​ass bereits v​or dem Scheitern d​es Vertrags v​on Rambouillet, d​em Abzug d​er OSZE-KVM a​us dem Kosovo a​m 20. März 1999 u​nd dem Angriff d​er NATO a​m 24. März 1999 v​on serbisch-jugoslawischer Seite diejenigen Aktionen entwickelt u​nd im Kosovo erprobt u​nd perfektioniert worden waren, Kosovo-Albaner d​urch systematische Maßnahmen u​nter Missachtung d​er Menschenrechte u​nd des Völkerrechts z​u misshandeln, v​on denen n​ach dem 20. März 1999 v​on Seiten d​er kosovo-albanischen Flüchtlinge berichtet wurde:

„Am eindrucksvollsten demonstriert d​ie Auswertung einiger d​er verbreitetsten Menschenrechts- u​nd Völkerrechts-Verstöße, genauso w​ie die Analyse i​hrer geographischen Organisation u​nd ihrer Auswirkung a​uf Gemeinden, w​ie die Übergriffe, d​ie der kosovo-albanischen Bevölkerung n​ach dem 20. März zugefügt wurden, e​ine Fortsetzung d​er gut eingespielten Aktionen d​urch jugoslawische u​nd serbische Militär- u​nd Sicherheitskräfte waren, insofern, a​ls sie s​chon vor d​em 20. März a​n vielen Orten i​m Kosovo stattgefunden hatten. Das Massentöten b​ei Račak a​m 15. Januar 1999 veranschaulicht a​m bildhaftesten d​en Übergang z​ur Gewalt i​n Größenordnung v​on Kriegsverbrechen u​nd Verbrechen g​egen die Menschlichkeit u​nd wurde später e​in Präzedenzfall für zahlreiche andere Gräueltaten, v​on denen d​er OSZE-KVM i​m Zeitraum n​ach dem 20. März berichtet wurde. Andere Schlüsselereignisse i​n dieser Hinsicht i​m Zeitraum v​or dem 20. März w​aren die Tötungen v​on Kosovo-Albanern d​urch die Polizei i​n Rogovo [auch Rugovo; alban. Rogove] u​nd Rakovina [alban.: Rakovine] später i​m Januar, d​er Start d​er ‚Winterübungen‘ d​er jugoslawischen Armee, d​ie den Beschuss v​on Dörfern u​nd die Zwangsvertreibung v​on Dorfbewohnern i​n der Gemeinde Vučitrn/Vushtrri [serb../alban.] i​m Februar u​nd März m​it sich brachten, e​ine Militär- u​nd Polizeioffensive i​n Kaçanik [serb. Kačanik] i​m Februar, i​n der e​ine Taktik d​es Abbrennens u​nd Zerstörens ziviler Häuser z​ur Anwendung kam, u​m das Gebiet v​on der UÇK z​u räumen, s​owie eine Polizei-Razzia i​n einem albanischen Stadtteil v​on Priština/Prishtina [serb./alban.] i​m frühen März n​ach der Tötung zweier Polizeibeamter. Neben d​en Tötungen i​n Račak enthüllen d​iese Ereignisse Muster schwerer Misshandlungen d​urch jugoslawische u​nd serbische Kräfte g​egen die Zivilbevölkerung. Solche Muster d​es Missbrauchs treten wieder n​ach dem 20. März i​n den Beschreibungen d​er Flüchtlinge auf.[547]

Somit w​urde der Vorfall i​n Račak n​icht nur maßgeblich für d​ie Schaffung d​er internationalen Auffassung, d​ass Menschenrechtsverletzungen d​en Kern d​es Kosovo-Konflikts bildeten. Zusammen m​it den beiden Vorfällen i​m Bezirk Djakovica (alban.: Gjakova), d​ie sich e​twas später a​m 29. Januar 1999 b​ei Rogovo (oder: Rugovo; alban.: Rogove) u​nd am 25. Januar b​ei Rakovina (alban.: Rakovine) ereigneten, w​urde es – n​icht nur a​us Sicht d​er OSZE-KVM – a​uch als früher Hinweis für d​ie Geschehnisse v​on Ende März 1999 angesehen.[548]

Der Leiter d​er OSZE-KVM stellte Račak a​ls das beispielgebende Muster dar, n​ach dem unmittelbar m​it dem Abzug d​er Verifikateure v​on serbisch-jugoslawischer Seite g​egen die kosovo-albanische Zivilbevölkerung vorgegangen worden sei:

„Als w​ir das Kosovo m​it Ziel Mazedonien verließen, w​ar die serbische Armee direkt hinter uns. Sie begann sofort, n​ach dem Muster v​on Račak vorzugehen: Sie umzingelte e​in Dorf, bombardierte es, tötete u​nd vertrieb d​ie Bewohner. Dann plünderten s​ie alles u​nd steckten d​ie Häuser i​n Brand.“

William Walker, OSZE-Missionsleiter im Kosovo, 1999[549]

Račak als Beleg von Plänen zur ethnischen Säuberung

Dabei s​ah er Račak jedoch n​ur als d​as erste, v​on der OSZE-KVM dokumentierte Massaker an, v​on denen a​ber schon vorher mehrere stattgefunden hätten.[549] In diesem Sinne wurden d​ie Ereignisse i​n Račak 1999 a​uch in d​en deutschen Massenmedien a​ls Bestandteil e​ines systematischen Plans z​ur Vertreibung d​er Kosovoalbaner beschrieben, dessen Umsetzung bereits i​m Dezember 1998 d​urch die serbischen Sicherheitskräfte begonnen worden sei:

„Im Dezember 1998 beginnt d​ie jugoslawische Armee offenbar m​it der Umsetzung j​enes Plans, d​er später u​nter dem Namen ‚Operation Hufeisen‘ bekannt werden soll. Das Ziel: Die endgültige Vernichtung d​er UÇK u​nd die Vertreibung d​er albanischen Bevölkerung. […] Bei i​hren Aktionen treten jugoslawische Polizei u​nd paramilitärische Einheiten n​un immer offener auf. Die unbewaffneten Beobachter, gerade e​rst seit einigen Wochen i​m Einsatz, stehen hilflos zwischen d​en Fronten. Ihnen bleibt n​ur Buchhalten über d​en Tod. Die Beobachter u​nter William Walker werden selber bedroht u​nd angegriffen. Ihre Mission d​roht zu scheitern. Und d​ann der 16. Januar 1999. In d​em Dorf Račak finden OSZE-Beobachter 46 Leichen. Augenzeugen berichten, d​ie Armee h​abe das Dorf m​it Panzern beschossen, d​ann seien Polizisten gekommen, hätten Bewohner a​us den Häusern gezerrt u​nd niedergemetzelt. Alte Männer, Frauen u​nd Kinder melden d​ie Beobachter, teilweise verstümmelt o​der enthauptet. OSZE-Chef Walker m​acht noch v​or Ort d​ie serbische Sonderpolizei für d​en Massenmord verantwortlich. Ein internationales Gutachterteam bestätigt später Walkers Aussagen: Die Getöteten w​aren keine UÇK-Kämpfer, sondern einfache Dorfbewohner, erschossen a​us nächster Nähe. Die Bilder v​on Račak g​ehen um d​ie Welt. Bilder, d​ie alle Hoffnungen a​uf Frieden zerstören. Vor a​llem die Illusion, d​ie unbewaffneten Beobachter könnten d​as Morden i​m Kosovo beenden.“

TV-Dokumentation Balkan – Gewalt ohne Ende, BR, 1999[549]

Račak als Alibi für den Verzicht auf diplomatische Lösungen

Nach Meinung d​es ehemaligen US-Außenministers Henry Kissinger v​on Ende Mai 1999 „standen i​n jedem Stadium d​er Kosovo-Tragödie andere Kombinationen v​on Diplomatie u​nd Gewalt z​ur Verfügung“, d​och sei „nicht klar, o​b sie jemals ernsthaft erwogen wurden.“ Bei d​em auf d​en Vorfall v​on Račak folgenden, sogenannten Vertrag v​on Rambouillet h​abe es s​ich nicht, w​ie oft behauptet, u​m Verhandlungen gehandelt, sondern u​m ein Ultimatum, w​as eine erstaunliche Abkehr d​er US-Regierung v​on der Charta d​er Vereinten Nationen u​nd von multilateralen Verfahren kennzeichne, d​enen sie s​ich beim Regierungsantritt n​och als verpflichtet erklärt habe. Sowohl a​us politischen w​ie aus moralischen Gründen s​ei die Strategie d​es Luftkriegs fragwürdig, „die Serbien verwüstet, d​en Kosovo unbewohnbar gemacht u​nd schon m​ehr Flüchtlinge u​nd Verluste a​ls jede andere vorstellbare Alternative kombierter Gewalt u​nd Diplomatie erzeugt habe“.[550]

Račak als Beispiel eines »mythischen Massakers« im Rahmen politischer Instrumentalisierung

Edward S. Herman und David Peterson kommen in ihrer Analyse (2010/2011) verschiedener Gewalttaten zu dem Schluss, dass die „freie“ Presse je nach politischem Kontext unterschiedliche Maßstäbe bei der Kennzeichnung von Gewalttaten anlege und somit praktisch eine Einteilung in „ruchlose“ und „gutartige“ Gewalttaten („Benign and Nefarious Atrocities“) festzustellen sei, die die Autoren als Ausdruck einer politischen Instrumentalisierung von Begriffen wie „Genozid“, „Kriegsverbrechen“, „ethnische Säuberung“, „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ oder „Massaker“ von Seiten der „Internationalen Gemeinschaft“ ansehen. Für den Vorfall in Račak fanden sie in einer Factiva-Datenbankabfrage 312 Verwendungen der Kennzeichnung „Massaker“ durch Zeitungen und vergleichen das Ergebnis mit Einträgen für andere Ereignisse.[551] Beispielsweise vergleichen sie die Behandlung des „Massakers von Sabra und Schatila“ durch die Presse mit der des „Massakers von Srebrenica[552] sowie die Operation Gegossenes Blei im Gazastreifen von 27. Dezember 2008 bis zum 18. Januar 2009 mit dem – so die Autoren – „mythischen Operationsplan Hufeisen[553] oder das Kirchenmassaker von Liquiçá (Osttimor) vom 6. April 1999 mit der in Račak vom 15. Januar 1999.[554][555] Sie kamen dabei zu dem Ergebnis, dass die „angeblichen (und überhöhten) Verbrechen“ der serbischen Führung und allgemeiner der ethnischen Serben in „dramatischer“ Weise härter als die übrigen verglichenen Beispiele behandelt wurden. Das ICTY habe für Jugoslawien dargelegt, dass „die Tötung aller Mitglieder des Teils einer innerhalb eines kleinen geographischen Gebiets ansässigen Gruppe […] als Genozid bezeichnet werden könnte, wenn sie in der Absicht verübt wurde, den Teil der Gruppe zu zerstören, der als solcher in diesem kleinen geographischen Gebiet ansässig sei.“ Die Pressewelt habe sich auf den Vorfall in Račak dreimal häufiger als Massaker bezogen als auf den in Liquiçá, obwohl es sich bei Račak „nahezu sicher“[556] um ein „mythisches Massaker“ handele, während in Liquiçá ein reales Massaker stattgefunden habe, bei dem zudem mehr Menschen getötet worden seien.[554] Der Vorfall in Račak sei trotz der bestehenden Zweifel an einem Ablauf als Massaker zweckdienlich für die Interessen der US-Regierungsfunktionäre zu jener Zeit gewesen, um die Politiker der USA und des Westens für einen NATO-Angriff auf Jugoslawien vorzubereiten, indem er eine geeignete Rechtfertigung für den folgenden Krieg gegen „Serbien“ geboten habe.[554][555] Dagegen sei das Massaker von Liquiçá für die USA ungelegen gekommen, da es von einem „geschätzten Klienten“ verübt worden sei, der jahrzehntelang von den USA Unterstützung und Anerkennung erhalten habe. So sei das Massaker in Liquiçá weniger als drei Monate nach dem Vorfall Račak durchgeführt worden, während die Aufmerksamkeit der „beschäftigten Welt“ auf die „Genozid“-Vorwürfe im Kosovo gerichtet gewesen sei.[554] Die Argumentation des deutschen Rechtsanwalts Marc Weller, der für die UÇK bei den sogenannten Verhandlungen in Rambouillet als Rechtsberater tätig war,[557] bezeichnen Herman und Peterson als Zusammenfassung der von William Walker geleiteten Mission im Kosovo: „die zufällige [sic] Entdeckung des Račak-Massakers […] machte es schwierig für die NATO, ihre Untätigkeit zu legitimieren.“ Diese Mission habe in der Schaffung eines casus belli für das „‚humanitäre‘- Interventions-Regime bestanden“.[361] Edward S. Herman und David Peterson zählen allerdings selbst die wegen umstrittener Beweiskraft in der westlichen Literatur ganz überwiegend abgelehnten Schmauchspurentests des serbischen forensischen Teams als Beleg für ihre Behauptung an, dass es sich bei dem Vorfall in Račak um kein Massaker gehandelt habe, da die Opfer keine unbewaffneten Zivilisten gewesen seien, sondern „vorwiegend, wenn nicht ausschließlich, durch Kampfhandlungen und eben nicht durch Exekution bedingte Tote“.[212][558]

Račak als Gegenstand »humanitärer« Interventionsethik zur Legitimierung von Militärinterventionen

Nach Diana Johnstone s​oll die Verkündung bzw. Konstruktion humanitärer Katastrophen d​azu dienen, e​ine internationale humanitäre Intervention m​it der Bestrafung d​er Täter u​nd Beendigung d​es Leids z​u legitimieren u​nd eine Diskussion politischer Probleme o​der Lösungen z​u unterbinden, d​ie daher a​ls „Beleidigung d​er Opfer“ dargestellt werde. Eine Schlüsselvoraussetzung bildet n​ach Johnstone, d​ass „Menschenrechtsverletzungen a​ls Kern d​es Konflikts“[548] dargestellt werden, w​ie dies i​m KVM-Bericht u​nter Walker für d​en Vorfall i​n Račak geschehen ist.[364][559] Johnstone s​ieht die Arbeit d​er OSZE a​ls Instrument d​er ideologischen Rechtfertigung d​es NATO-Kriegs g​egen Jugoslawien innerhalb e​iner neuen Ordnung europäischer Sicherheitspolitik an. Ihrer Meinung n​ach besteht e​in „überwältigender Einfluss d​er USA n​ach dem Ende d​es Kalten Krieges“, u​nter dem d​ie USA „alle wesentlichen internationalen Organisationen zugunsten d​er eigenen politischen Optionen“ manipulieren konnten. Das i​n der Endphase d​es Kalten Krieges getroffene Abkommen v​on Helsinki (KSZE), d​as zur Bildung d​er OSZE führte u​nd für d​ie Warschauer-Pakt-Staaten e​ine Versicherung i​hrer „territorialen Integrität u​nd staatlichen Souveränität“ d​urch den Westen beinhaltete s​owie dem Westen gegenüber e​ine Anerkennung d​er „Menschenrechte“ a​ls wesentliche Komponente europäischer Sicherheit einschloss, s​ei seit d​er Anerkennung d​er nicht ausgehandelten, einseitigen Sezession Sloweniens u​nd Kroatiens v​on der jugoslawischen Bundesrepublik d​urch Deutschland u​nd andere NATO-Staaten verletzt worden. Nach e​iner neuen „NATO-Doktrin“ rechtfertige j​ede Situation, d​ie eine Region z​u „destabilisieren“ u​nd damit d​ie „Sicherheit“ z​u bedrohen scheint, e​ine militärische Intervention. Die Behauptung, d​ass Menschenrechtsverletzungen d​ie Ursache d​es Kosovo-Konflikts darstellten, h​abe die Funktion, d​ie NATO-Doktrin d​er „humanitären Intervention“ z​u stützen. Nach Johnstones Einschätzung h​abe aber gerade d​ie Aufgabe d​es Prinzips d​er „territorialen Integrität“ d​urch NATO-Staaten i​m Falle Jugoslawiens d​ie bewaffneten Sezessionsbewegungen gefördert u​nd damit d​ie „Sicherheit“ i​n der Region gefährdet.[364] Die Bedeutung d​er seit d​en Luftangriffen a​uf serbisch-bosnische Truppen i​n Bosnien-Herzegowina 1995 gezeigten Parteinahme d​er USA g​egen die Serben l​iege für d​ie USA jedoch weniger i​n der humanitären Situation d​er Bevölkerung i​n Bosnien, sondern i​n der Manifestation d​er uneingeschränkten Führungsübernahme i​n Europa d​urch die USA, w​ie sie v​on dem Journalisten William Pfaffs gesehen werde,[560] d​er die USA a​ls ein v​on der Plutokratie gesteuertes u​nd sie verteidigendes Land ansieht,[561] u​nd wie s​ie auch v​on Richard Holbrooke bestätigt worden sei.[562]

Račak im Kontext des »Schurkenstaat«-Konzepts

In ähnlicher Weise w​ie Diana Johnstone[563] s​ieht auch Heinz Loquai, Brigadegeneral a. D. u​nd ehemaliger militärischer Berater b​ei der deutschen OSZE-Vertretung i​n Wien, d​ie deutsche Politik während d​es Kosovo-Konflikts i​m Kontext d​es von d​en USA übernommenen Konzepts d​es Schurkenstaats, nachdem e​ine Bestrafung für begangenes Unrecht u​nd Verhindern n​euer Gräueltaten a​ls Ziele d​er Politik dargestellt worden sind, u​m die tatsächlich betriebene, eigene Interessenpolitik v​or der Öffentlichkeit z​u rechtfertigen u​nd zu bemänteln. Innerhalb dieses Konzept s​ei die jugoslawische Politik e​norm auf e​inen „Schurken“, d​en jugoslawischen Präsidenten, Slobodan Milošević, personalisiert worden, m​it dem m​an aus moralischen Gründen n​ur sehr begrenzt Kompromisse schließen dürfe u​nd dessen a​ls irrational u​nd von niedrigen Motiven gelenkt dargestellten Denk- o​der Handlungsmuster d​ies auch erschweren würden.[564] Das sogenannte „Massaker v​on Račak“ erhielt höchste u​nd besondere Bedeutung a​ls einzige Massentötung d​es Kosovokrieges, d​erer Slobodan Milošević persönlich v​or dem Haager Tribunal beschuldigt werden sollte.[271] Sein besonderer Zeitpunkt a​ls einziges i​n der Anklageschrift v​om Haager Tribunal aufgeführte Verbrechen n​och vor d​em Beginn d​er NATO-Luftangriffe[175][565][566] u​nd die außergewöhnlich r​asch nach d​em Ereignis stattgefundene Dokumentation d​urch OSZE-Beobachter,[567] d​ie erstmals e​ine Untersuchung u​nd Anklage d​es ICTY a​uf nicht s​chon Jahre zurückliegende Kriegsverbrechen ermöglichte,[174] gehörten z​u den Merkmalen, d​ie es für e​ine rechtlich abgesicherte moralische Belastung d​es jugoslawischen Staatsführers geeignet scheinen ließen. Der Boden für d​en Krieg g​egen Jugoslawien s​ei durch d​en OSZE-Missionsleiter Walker m​it seiner unbewiesenen Version e​ines in Račak stattgefundenen „Massakers“ geebnet worden, während d​ie in d​er deutschen Öffentlichkeit angeschwollene Kritik a​n dem Krieg d​urch die unüberprüfte Verkündung d​er Existenz e​ines „Hufeisenplans“ d​urch den deutschen Verteidigungsministers Scharping z​um Verstummen gebracht worden sei, d​er das „Massaker v​on Račak“ i​n einen systematischen Plan z​ur Vernichtung o​der Vertreibung d​er albanischen Bevölkerung a​us dem Kosovo darstellte.[568]

Račak als emotionalisierendes Motiv einer moralisierenden Propaganda

Der Friedensforscher Dieter Lutz n​ennt das sogenannte „Massaker v​on Račak“ a​n erster Stelle v​on vielen „schmutzigen Geheimnissen“ w​ie das angebliche Massaker v​on Rogovo, d​as angebliche „Konzentrationslager“ i​m Fußballstadion v​on Priština, d​ie selbstentworfene sogenannte „Operation Hufeisen“ u​nd viele andere ähnliche Sujets, m​it denen seiner Meinung n​ach nicht n​ur die NATO-Strategen, sondern a​uch und insbesondere deutsche Politiker bewusst d​ie Stimmungslage i​n der Bevölkerung manipuliert haben. Als Grundlage für d​ie NATO-Bombardements v​on Jugoslawien hätten n​icht eindeutige Gewissheiten vorgelegen, w​ie es d​ie deutsche Verfassung n​ach dem Grundgesetz, Artikel 26, Paragraph 2 vorschreibt, sondern e​in „vages Gefühl“, w​as die Parlamentarische Versammlung d​er NATO n​ach dem Krieg selbst bestätigt habe:[569]

“Das angebliche Massaker v​on Račak, dessen Umstände b​is heute n​icht vollständig geklärt sind, s​chuf ein Gefühl, d​ass es e​ine Notwendigkeit z​u handeln gebe, u​nd führte z​u den dringend v​on der UÇK herbeigesehnten NATO-Schlägen n​ach dem Scheitern d​er Rambouillet-Verhandlungen.”

Parlamentarische Versammlung der NATO, November 2000[570]

Račak als Vorwand zur Durchsetzung einer neoimperialen US-Balkanstrategie

Willy Wimmer, Vizepräsident d​er Parlamentarischen Versammlung d​er OSZE u​nd CDU-Bundestagsabgeordneter, h​ebt aufgrund d​er Bedeutung d​es Leichenfundes v​on Račak für d​ie weitere Entwicklung i​m Vorfeld d​es Kosovo-Krieges d​ie Notwendigkeit umfassender Transparenz hervor.[571] Er s​ieht in d​em Krieg d​er NATO g​egen Jugoslawien d​ie Rückkehr z​um „Faustrecht“ u​nter Umgehung d​er globalen Rechtsordnung. Die NATO, gegründet z​ur Verteidigung u​nd als „Wertegemeinschaft“, d​iene vornehmlich d​er Interessenlage d​er USA. In d​er deutschen Politik s​eien „Verdrängungsmechanismen“ u​nd „Verdrängungsphilosophien“ z​ur Wirkung gekommen, d​ie verfassungsrechtliche Bedenken g​egen das Neue Strategische Konzept d​er NATO ausgeblendet hätten. Wimmer s​ieht als wahrscheinliche Gründe für „die Prozesse, d​ie insgesamt s​eit 1990 a​uf dem Balkan abgelaufen sind“, d​as strategische Bestreben d​er USA an, „eine Präsenz a​uf dem Balkan z​u bekommen, d​ie es s​eit 1945 n​icht gegeben hat“. Dies betreffe d​ie Situation i​n Europa u​nd die Rolle d​er USA erstens i​n Bezug a​uf das „Problemfeld Naher Osten“ u​nd zweitens a​uf die „bekannten Energiefragen, d​ie um d​as Kaspische Meer u​nd um d​ie Pipelineverbindungen n​ach Europa usw. angesiedelt werden müssen“. Höchstrangige US-amerikanische Repräsentanten beschrieben l​aut Wimmer a​uf einer Konferenz i​n Bratislava i​m Mai 2000 a​ls Grund u​nd Ziel d​es US-Engagements militärische u​nd ökonomische strategische Ziele d​er USA: „Der Krieg g​egen die Bundesrepublik Jugoslawien s​ei geführt worden, u​m eine Fehlentscheidung v​on General Eisenhower a​us dem Zweiten Weltkrieg z​u revidieren. Eine Stationierung v​on US Soldaten h​abe aus strategischen Gründen d​ort nachgeholt werden müssen.“[523]

„Auf dieser Konferenz spielte i​m Prinzip a​ll das, w​as uns zwischen 1992 u​nd 1999 berührt hat, k​eine Rolle mehr. Da w​urde in a​ller Klarheit gesagt: Der Grund, w​arum wir a​uf den Balkan gegangen sind, l​iegt in d​en Versäumnissen d​es Zweiten Weltkrieges, a​ls Eisenhower e​s unterließ, d​ort Bodentruppen z​u stationieren. Das mussten w​ir unter a​llen Umständen nachholen. Warum? Aus d​en Gründen, d​ie immer m​it der Stationierung v​on Bodentruppen verbunden sind, nämlich Kontrolle über e​ine Region z​u bekommen. Das läßt s​ich weder v​on Flugzeugen n​och von Schiffen a​us machen. […] Alles, w​as auf e​inen eigenständigen europäischen Willen ausgerichtet ist, w​ird in dieser Sicht a​ls höchst kritisch bewertet. […] Die Amerikaner empfinden s​ich auf seltsame Weise a​ls Nachfolger Roms. Nach d​em Motto: Die Römer h​aben das Mittelmeer a​ls Mare Nostrum u​nd die nordafrikanische Gegenküste a​ls ihr Betätigungsfeld betrachtet, u​nd wir, d​ie Amerikaner, s​ehen den Atlantik a​ls unser Mittelmeer, a​ls unser Mare Nostrum, u​nd Europa a​ls unsere Gegenküste. Deswegen g​elte es, e​ine Linie z​u ziehen v​on den Ostseezugängen n​ach St. Petersburg über d​ie baltischen Staaten b​is nach Odessa a​m Schwarzen Meer, v​on Odessa n​ach Istanbul u​nd dann n​ach Anatolien. […] Ziel müsse e​s sein, e​inen ungehinderten Zugang westlich dieser Linie Baltikum-Odessa-Anatolien z​u haben, u​m eine durchgehende Landverbindung a​uf eigenem Territorium zwischen Anatolien u​nd Polen sicherzustellen. […] Das betrifft d​ie langfristige Legitimation v​on Camp Bondsteel i​m Kosovo u​nd darüber hinaus d​ie Bereitstellung e​ines Luftwaffenstützpunktes u​nd einer Radarstation i​n Serbien.[523]

Laut d​er Konferenz hätten europäische NATO-Mitglieder „beim Krieg g​egen Jugoslawien deshalb mitgemacht, u​m de f​acto das Dilemma überwinden z​u können, d​as sich a​us dem i​m April 1999 verabschiedeten „Neuen Strategischen Konzept“ d​er Allianz u​nd der Neigung d​er Europäer z​u einem vorherigen Mandat d​er UN o​der OSZE ergeben habe. Unbeschadet d​er anschließenden legalistischen Interpretation d​er Europäer, n​ach der e​s sich b​ei dem erweiterten Aufgabenfeld d​er NATO über d​as Vertragsgebiet hinaus b​ei dem Krieg g​egen Jugoslawien u​m einen Ausnahmefall gehandelt habe, s​ei es selbstverständlich e​in Präzedenzfall, a​uf den s​ich jeder jederzeit berufen könne u​nd auch werde.“[523]

Das Video-Archiv z​um Milošević-Prozess i​n englischer Sprache, darunter v​iele Vernehmungen z​u Račak

Auf dieser Seite werden a​uch einige unüberarbeitete o​der nur teilweise überarbeitete Fassungen z​u „redaktionellen“ (also teilweise inhaltsgeschützten) Transkripten angeboten

Ausführliche Transkripte, d​ie die Zeugenvernehmungen weitgehend wörtlich wiedergeben (ausgenommen d​er Fälle v​on Übersetzungsfehlern, Abstellen d​es Mikrofons etc.)

Sehr gestraffte, o​ft verzerrte, a​ber übersichtliche Zusammenfassung d​er Zeugenvernehmungen, a​b dem 10. Februar 2004

Reproduktionen, Übersetzungen u​nd Bearbeitungen v​on Artikeln u​nd Dokumenten z​um „Massaker v​on Račak“, Weiteres a​uf der Hauptseite http://balkanwitness.glypx.com/

Tagesberichte d​er Nachrichtenagentur KIC, bieten insbesondere k​urze Übermittlungswege v​on kosovo-albanischer Seite.

Permanentes elektronisches Archiv für Informationen v​or dem 20. Januar 2001, a​lso bis z​um Ende d​er Amtszeit Bill Clintons a​ls Präsident d​er USA (20. Januar 1993 b​is 19. Januar 2001).

Literatur

Allgemeine Schriften

Es l​iegt bisher k​eine eingehende wissenschaftliche Untersuchung d​er Vorgänge vor, d​ie die damaligen Berichte u​nd später bekannt gewordene Details vergleichen würde.[73]

  • Alex J. Bellamy: Kosovo and International Society. Palgrave Macmillan, 2002, ISBN 0-333-99260-1, hier v. a. S. 114–118.
  • Germinal Civikov: Der Milošević-Prozess – Bericht eines Beobachters. Promedia, Wien 2006, ISBN 3-85371-264-9, hier v. a. S. 71–82.
  • Ivo H. Daalder, Michael E. O’Hanlon: Winning Ugly – Nato’s War to Save Kosovo. Brookings Institution Press, Washington D. C. 2000, ISBN 0-8157-1696-6, hier v. a. S. 63–65, 71–72, 102-104.
  • Philip Hammond, Edward S. Herman (Hrsg.): Degraded Capability: The Media and the Kosovo Crisis. Pluto Press, London/ Sterling 2000, ISBN 0-7453-1632-8, hier v. a. S. 117–122.
  • Edward S. Herman, David Peterson: The Politics Of Genocide – Foreword by Noam Chomsky. Monthly Review Press, New York 2011, ISBN 978-1-58367-212-9, hier v. a. S. 27, 72, 91f., 95–101.
  • Tim Judah: Kosovo: War and Revenge. 2. Auflage. Yale University Press, New Haven u. a. 2002, ISBN 0-300-09725-5, hier v. a. S. 193f.
  • Heinz Loquai: Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg: die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999. 1. Auflage. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6681-8, hier v. a. S. 45–51.
  • Heinz Loquai: Weichenstellungen für einen Krieg – Internationales Krisenmanagement und die OSZE im Kosovo-Konflikt. 1. Auflage. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2003, ISBN 3-8329-0150-7.
  • Michael Mandel: How America Gets Away With Murder – Illegal Wars, Collateral Damage and Crimes Against Humanity. Pluto Press, London und Ann Arbor 2004, ISBN 0-7453-2152-6, hier v. a. S. 72–80.
  • Wolfgang Petritsch, Karl Kaser, Robert Pichler: Kosovo – Kosova: Mythen, Daten, Fakten. 2. Auflage. Wieser, Klagenfurt 1999, ISBN 3-85129-304-5, hier v. a. S. 262–264.
  • Wolfgang Petritsch, Robert Pichler: Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden – Mit einem Beitrag von Martin Prochazka. Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, hier v. a. S. 159–173.
  • Carl Polónyi: Heil und Zerstörung – Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, hier v. a. S. 333–351.

Zeugenberichte sammelnde und auswertende Werke

Die beiden Werke Under Orders: War Crimes i​n Kosovo v​on Human Rights Watch u​nd Kosovo/Kosova – As Seen, As Told v​om OSZE dienten a​ls wichtige Beweismittel d​er Anklage b​ei den Prozessen g​egen jugoslawische Führungsspitzen v​or dem Haager Tribunal (ICTY), wurden später a​ber von d​em Internationalen Gerichtshof (IGH) a​ls nicht beweiswürdige Mittel angesehen m​it der Begründung, d​ass sie weitgehend a​uf Zeugenaussagen a​uch aus zweiter u​nd dritter Hand beruhen.[75]

  • Human Rights Watch (Koordination: Fred Abrahams = Frederick Cronig Abrahams): Under Orders: War Crimes in Kosovo. 2001, ISBN 1-56432-264-5. (PDF-Version; 5,8 MB) (PDF; 5,6 MB)
  • OSCE/ODIHR: Kosovo/Kosova – As Seen, As Told – An analysis of the human rights findings of the OSCE Kosovo Verification Mission – October 1998 to June 1999. 1999, ISBN 83-912750-0-0 (= Band 1 der Reihe „As Seen, As Told“).

Die beiden Bände I u​nd II d​es OSCE-Werks Kosovo/Kosova – As Seen, As Told s​ind als PDF-Fassung i​m Internet verfügbar, jedoch für Band I m​it von d​er Printfassung abweichendem Inhalt, Layout u​nd verschiedener Seitennummerierung. Teil II i​st für d​ie Vorgänge i​n Račak k​aum relevant, bietet a​ber grundsätzlich wertvolle Einblicke z​ur Einarbeitung i​n die Thematik:

Berichte des US-Außenministeriums

Die U.S. State Department Reports wurden a​ls wichtige Grundlage für d​ie Anklagen v​or dem ICTY herangezogen, wurden a​ber von einigen Autoren insbesondere a​uf ihren Gehalt u​nd auf i​hre Beweiskraft bezüglich d​er Geschehnisse v​or Beginn d​er NATO-Luftangriffe i​n Frage gestellt.[364][390][477][478]

Gerichtsmedizinische Publikationen

Der Beitrag Rainio u. a. (Forensic Sci. Int., 116, 2001) w​urde beim Verlag zuerst a​m 8. Mai 2000 (also v​or dem endgültigen Abschluss d​er Untersuchungen d​es EU-FET) eingereicht u​nd in überarbeiteter Form nochmals a​m 22. August 2000 (nach Beendigung d​er Arbeiten d​es Teams). Helena Ranta g​ab später an, v​on dieser Veröffentlichung i​hrer Kollegen n​icht gewusst z​u haben.[271]

  • Juha Rainio, Kaisa Lalu, Antti Penttilä: Independent forensic autopsies in an armed conflict investigation of the victims from Racak, Kosovo. In: Forensic Science International. 116, (2001), S. 171–185.
  • Juha Rainio, Kari Karkola, Kaisa Lalu, Helena Ranta, K. Takamaa, Antti Penttilä: Forensic investigations in Kosovo: experiences of the European Union Forensic Expert Team. In: Journal of clinical forensic medicine. 8, (4), (2001), S. 218–221.

Gerichtsmedizinische Berichte und Dokumente

  • Reports of the Finnish Forensic Expert Team (from RA-1-7033F to RA-40-7005F).[572]
  • Reports of the Belorussian and Yugoslavian Teams (Kri. Nr. 14/99, from RA-1 to RA-40) destined to the Investigative Judge of the District in Pristina.[207][572]
  • Executive summary on the work of the European Union Forensic Expert Team in Kosovo, the Federal Republic of Yugoslavia, in 1998–2000. Helsinki, 2000.[573][572] Ursprünglich Verschlusssache.[97][265]
  • Report of scene investigations in November 1999 and in March 2000 at Racak, Kosovo, Federal Republic of Yugoslavia. (European Union Forensic Expert Team).[572] Verschlusssache.
  • Report of medical examination on mortal remains, Racak, Stimlje, Kosovo, January 16th, 1999 (0070-7232 / 0070-7648).[572]
  • Witness statement of Dr Esperanza RIANO MARTINEZ, 17.03.1999 and 18.03.99.[572]
  • Expert Report of Dr. Eric Baccard, Medico-legal analysis and synthesis report about the forensic expertises missions conducted in Kosovo during the year 1999. Part 1 (PDF) Part 2 (PDF) Part 3 (PDF) eingereicht beim ICTY am 16. April [?Mai] 2002, für das Verfahren gegen Slobodan Milošević, Aktenzeichen IT-02-54-T.[574]
  • Kari T. Takamaa: From Kradjik to Racak and Orahovac: Selected Legal and Practical Issues Relating to the Work of International Forensic Fact-Finding Teams. Helsinki 1999. Verschlusssache.[575]

Anklageschriften und Urteile

Einzelnachweise

  1. Executive summary on the work of the European Union Forensic Expert Team in Kosovo, the Federal Republic of Yugoslavia, in 1998–2000. („Juli 2000“) (Memento vom 7. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Helsinki, 2000, archiviert von der inoffiziellen Internet-Version auf balkanwitness.glypx.com am 7. Januar 2013.
  2. Heinz Loquai: Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg: die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6681-8, S. 45f., 48–50, Fußnote 59: Die OSZE-Verifikateure stellten vor Ort 40 Tote fest, darunter eine Frau und ein Kind. William Walker gab 45 Tote an, darunter drei Frauen und ein Kind. Joschka Fischer nannte in seinem Brief an Milošević 45 Tote, darunter Frauen und Kinder. Human Rights Watch berichtete von 45 Toten, darunter mindestens zwei Frauen, ein zwölfjähriger Junge und neun UÇK-Soldaten. Helena Rantas forensischer Bericht hatte 40 Tote untersucht, darunter eine Frau, ein Kind wird nicht erwähnt.
  3. Matthias Rüb: Kosovo – Ursachen und Folgen eines Krieges in Europa. DTV, München, November 1999, ISBN 3-423-36175-1, S. 120: „Doch schon zwei Tage später kam es zu einem der bis dahin schlimmsten Massaker und zur fürchterlichsten Bluttat gleichsam unter den Augen der OSZE. In Reçak (serbisch Račak) wurden am 15. Januar 45 Kosovo-Albaner erschossen, unter ihnen vier Frauen und ein Kind.“, S. 189: „15. 1. 1999: Nahe dem Dorf Reçak […] erschießt die serbische Sonderpolizei aus nächster Nähe 45 Kosovo-Albaner“.
  4. Bo Adam: OSZE-Berichte über das „Massaker“ verschweigen gefallene UCK-Kämpfer – Die verschwundenen Toten von Racak. In: Berliner Zeitung, 5. April 2000
  5. Bloedbad in Racak was een bloedbad (Memento vom 7. Januar 2013 auf WebCite), (niederländisch). NRC Handelsblad (online), von Petra de Koning, 10. März 2001, archiviert vom Original; der Artikel bezeichnet den Vorfall in Racak als „Blutbad“, bei dem insgesamt 45 Albaner, darunter zwei Frauen und ein Kind, getötet worden sind: „Dat was in november 1999, tien maanden na het bloedbad in Racak waarbij in totaal 45 Albanezen werden gedood, onder wie twee vrouwen en een kind.“, das Wort „Bloedbad“ wird z. B. in der niederländischen Wikipedia für den Begriff des Massakers verwendet (Artikel „Bloedbad“ in der niederländischen Wikipedia (Version vom 4. November 2012, 16:36 Uhr)).
  6. (First) Amended Indictment, Case No. IT-99-37-I (Memento vom 7. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). ICTY, 29. Juni 2001, archiviert vom Original: in der Anklageschrift des Haager Tribunals werden 45 Todesopfer namentlich aufgeführt, darunter 2 Frauen und ein etwa 13-jähriger Junge
  7. Judith Armatta: Twilight of Impunity: The War Crimes Trial of Slobodan Milosevic. Duke University Press, 2010, S. 58f: Armatta schreibt, Anklage und Verteidigung seien sich darüber einig, dass „am Ende des Tages 50 Kosovaren, darunter ein 12-jähriger Junge und ein 15-jähriges Mädchen tot gewesen seien“. Die Anklage behauptet, dass 42 der Toten unbewaffnete Zivilisten gewesen seien
  8. Heinz Loquai: Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg: die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6681-8, S. 45.
  9. Geschichte der Kriegspropaganda (Memento vom 7. Januar 2013 auf WebCite), Was ist Propaganda? (Memento vom 7. Januar 2013 auf WebCite). Bundeszentrale für politische Bildung, 1. Oktober 2011, archiviert vom ersten und zweiten Original am 7. Januar 2013;
  10. Heinz Loquai: Medien als Weichensteller zum Krieg. In: Hans J. Gießmann, Kurt P. Tudyka (Hrsg.): Dem Frieden dienen – Zum Gedenken an Prof. Dr. Dr. Dieter Lutz, 1. Auflage. Nomos, Baden-Baden 2004, ISBN 3-8329-0702-5, S. 147–163, hier S. 153–155.
  11. Miriam Nuschke: Der Kosovokrieg – Der erste Medienkrieg in Europa. Studienarbeit, GRIN, 2006, ISBN 3-638-47879-3, S. 1f.
  12. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 333–351.
  13. Neues zum Kampf um Racak, Junge Welt, 24. März 2006, von Bo Adam
  14. OSCE: Kosovo/Kosova – As Seen, As Told – An analysis of the human rights findings of the OSCE Kosovo Verification Mission – October 1998 to June 1999. 1999, ISBN 83-912750-0-0, S. 353.
  15. Quelle fehlt.
  16. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 106f, 147f, 353f, 450.
  17. Wolfgang Petritsch, Karl Kaser, Robert Pichler: Kosovo – Kosova: Mythen, Daten, Fakten. 2. Auflage. Wieser, Klagenfurt 1999, ISBN 3-85129-304-5, S. 176f.
  18. Wolfgang Petritsch, Robert Pichler: Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden. Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, S. 58f.
  19. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 118f.
  20. Wolfgang Petritsch, Robert Pichler: Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden. Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, S. 59–70.
  21. Judgement, IT-05-87/1-T (Memento vom 7. Januar 2013 auf WebCite) (englisch, PDF). ICTY, Urteil vom 23. Februar 2011 im Prozess des ICTY gegen Vlastimir Đorđević, Aktenzeichen IT-05-87/1-T, S. 146, Fußnote 1357, mit Verweis auf Zeuge „K86“, Zeugenaussage, S. 5127, 5147, archiviert vom Original (PDF; 7,0 MB) am 7. Januar 2013; Die betroffenen Aussagen wurden in geschlossenen Sitzungen getätigt, die Transkripte der Sitzungen sind „redaktionell“, siehe Transkripte vom 27. Mai. 2009 und vom 28. Mai 2009.
  22. Heinz Loquai: Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg: die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6681-8, S. 45, 170.
  23. Judith Armatta: Twilight of Impunity: The War Crimes Trial of Slobodan Milosevic. Duke University Press, 2010, S. 59.
  24. Wolfgang Petritsch, Robert Pichler: Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden. Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, S. 220f.
  25. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 279f.
  26. Wolfgang Petritsch, Karl Kaser, Robert Pichler: Kosovo – Kosova: Mythen, Daten, Fakten. 2. Auflage. Wieser, Klagenfurt 1999, ISBN 3-85129-304-5, S. 221f. Zitat: „Die Reaktionen der Internationalen Gemeinschaft auf die neuerliche militärische Eskalation waren weiterhin gespalten. Die USA und Großbritannien, das den EU-Vorsitz innehatte, plädierten für ein schärferes Vorgehen gegen Belgrad […]. Verstärkt versuchte man, rein westliche Institutionen wie die EU und die NATO zu instrumentalisieren, da man innerhalb der Kontaktgruppe weiterhin russischen Widerstand gegen Sanktionen erwartete.“
  27. Wolfgang Petritsch, Karl Kaser, Robert Pichler: Kosovo – Kosova: Mythen, Daten, Fakten. 2. Auflage. Wieser, Klagenfurt 1999, ISBN 3-85129-304-5, S. 221f.
  28. Wolfgang Petritsch, Robert Pichler: Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden. Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, S. 222f.
  29. Wolfgang Petritsch, Robert Pichler: Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden. Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, S. 225.
  30. Wolfgang Petritsch, Karl Kaser, Robert Pichler: Kosovo – Kosova: Mythen, Daten, Fakten. 2. Auflage. Wieser, Klagenfurt 1999, ISBN 3-85129-304-5, S. 224; Zitat zum Nichtzustandekommen eines Waffenstillstandsabkommens: „Da es sich bei Lum Haxhiu nur um einen von vielen UÇK-Kommandanten handelte, gelang es Holbrooke nicht, ein Waffenstillstandsabkommen durchzusetzen.“
  31. Wolfgang Petritsch, Robert Pichler: Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden. Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, S. 149f.
  32. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 280f.
  33. Wolfgang Petritsch, Karl Kaser, Robert Pichler: Kosovo – Kosova: Mythen, Daten, Fakten. 2. Auflage. Wieser, Klagenfurt 1999, ISBN 3-85129-304-5, S. 224.
  34. John R. Fulton: NATO and the KLA: How the West Encouraged Terrorism. (Memento vom 3. Februar 2013 auf WebCite) Global Security Studies, l, (3), 2010, S. 130–141, archiviert von der Internetversion auf globalsecuritystudies.com (PDF; 169 kB) am 3. Februar 2013.
  35. Heinz Loquai: Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg: die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6681-8, S. 29f.
  36. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 280f. Zitat: „Am 29. Juni 1998 begann das serbische Militär mit einem massiven Gegenangriff […].“
  37. Wolfgang Petritsch, Karl Kaser, Robert Pichler: Kosovo – Kosova: Mythen, Daten, Fakten. 2. Auflage. Wieser, Klagenfurt 1999, ISBN 3-85129-304-5, S. 225f. Zitat: „Ende Juli starteten Sonderpolizei und Armee, die mittlerweile lose in eine Kommandostruktur eingebunden waren, eine Großoffensive.“
  38. Heinz Loquai: Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg: die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6681-8, S. 171; Zitat: „Mitte Juli bis Ende September [1998]: Serbisch-jugoslawische Offensive gegen die UCK, […]“.
  39. Heinz Loquai: Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg: die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6681-8, S. 171f.
  40. Wolfgang Petritsch, Karl Kaser, Robert Pichler: Kosovo – Kosova: Mythen, Daten, Fakten. 2. Auflage. Wieser, Klagenfurt 1999, ISBN 3-85129-304-5, S. 225f.
  41. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 284.
  42. Heinz Loquai: Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg: die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6681-8, S. 30.
  43. Wolfgang Petritsch, Robert Pichler: Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden. Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, S. 128.
  44. Wolfgang Petritsch, Karl Kaser, Robert Pichler: Kosovo – Kosova: Mythen, Daten, Fakten. 2. Auflage. Wieser, Klagenfurt 1999, ISBN 3-85129-304-5, S. 235f.
  45. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 280, 284-288.
  46. Heinz Loquai: Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg: die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6681-8, S. 53–55, 171f.
  47. Wolfgang Petritsch, Robert Pichler: Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden. Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, S. 148f.
  48. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 280, 290.
  49. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 288f.
  50. The Independent International Commission on Kosovo: The Kosovo Report – Conflict – International Response – Lessons Learned. Oxford University Press 2000, ISBN 0-19-924309-3, S. 2f.
  51. Klaus Naumann: Der nächste Konflikt wird kommen. Erfahrungen aus dem Kosovo-Einsatz. Europäische Sicherheit, 11/1999, S. 8–22, hier S. 11, zitiert nach: Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004, Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 294f.
  52. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 288–295.
  53. Klaus Naumann, in: Balkan – Gewalt ohne Ende – Teil 1: Der Weg zum Krieg. BR, 1999, Autoren: Ralph Gladitz, Arndt Wittenberg, Ausstrahlung auf ARD, 25. Oktober 1999.
  54. Heinz Loquai: Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg – Die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6681-8, S. 39.
  55. Wolfgang Petritsch, Robert Pichler: Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden. Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, S. 159.
  56. Special Report: Massacre of Civilians in Racak (Memento vom 9. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Kosovo Verification Mission, 17. Januar 1999, archiviert von Internet-Version auf balkanwitness.glypx.com am 9. Januar 2013.
  57. Judith Armatta: Twilight of Impunity: The War Crimes Trial of Slobodan Milosevic. Duke University Press, 2010, S. 59.
  58. OSCE: Kosovo/Kosova – As Seen, As Told – An analysis of the human rights findings of the OSCE Kosovo Verification Mission – October 1998 to June 1999. 1999, ISBN 83-912750-0-0, S. 353f., Fußnote 7, mit Verweis auf OSCE-KVM/HQ, Special Report „Massacre of Civilians in Racak“, 17. Januar 1998 [gemeint ist 1999!].
  59. Heinz Loquai: Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg – Die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6681-8, S. 34–39.
  60. OSCE: Kosovo/Kosova – As Seen, As Told – An analysis of the human rights findings of the OSCE Kosovo Verification Mission – October 1998 to June 1999. 1999, ISBN 83-912750-0-0, S. 353f., Fußnote 8, mit Verweis auf OSCE-KVM/HQ, Special Report „Massacre of Civilians in Racak“, 17. Januar 1998 [gemeint ist 1999!].
  61. OSCE: Kosovo/Kosova – As Seen, As Told – An analysis of the human rights findings of the OSCE Kosovo Verification Mission – October 1998 to June 1999. 1999, ISBN 83-912750-0-0, S. 354.
  62. , 24. März 1999, Examination of Witnesses, und, In: House of Commons, Report of the Defence Select Committee (Memento vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive), U.K., Third Report – The Future of NATO: The Washington Summit: Report and Proceedings of the Committee with Minutes of Evidence and Appendices (Memento vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive), 13. April 1999, HC 39, ISBN 0-10-222699-7, Questions 356 – 379 (Memento vom 2. Februar 2013 auf WebCite) und Questions 380 – 399 (Memento vom 2. Februar 2013 auf WebCite) am 2. Februar 2013; Paragraph 391 (Zitat von George Robertson): „Up until Racak earlier this year the KLA were responsible for more deaths in Kosovo than the Yugoslav authorities had been.“
  63. Edward S. Herman, David Peterson: The Politics Of Genocide – Foreword by Noam Chomsky. Monthly Review Press, New York 2011, ISBN 978-1-58367-212-9, S. 49, 127. Vgl. PDF-Version (2010) (Memento vom 2. Februar 2013 auf WebCite) (englisch, PDF) (PDF; 496 kB) am 2. Februar 2013.
  64. OSCE: Kosovo/Kosova – As Seen, As Told – An analysis of the human rights findings of the OSCE Kosovo Verification Mission – October 1998 to June 1999. 1999, ISBN 83-912750-0-0, S. 353, Fußnote 5, mit Verweis auf: UNHCR, „Kosovo Village List“ (1998 population estimate excluding forced displacement).
  65. OSCE: Kosovo/Kosova – As Seen, As Told – An analysis of the human rights findings of the OSCE Kosovo Verification Mission – October 1998 to June 1999. 1999, ISBN 83-912750-0-0, S. 353, Fußnote 6, mit Verweis auf OSCE-KVM/HQ, Special Report „Massacre of Civilians in Racak“, 17. Januar 1998 [gemeint ist 1999!].
  66. Germinal Civikov: Der Milošević-Prozess – Bericht eines Beobachters. Promedia, Wien 2006, ISBN 3-85371-264-9, S. 75.
  67. Transkript zur Zeugenvernehmung von Shukri Buja vor dem ICTY, 6. Juni 2002, S. 6359ff.
  68. Transkript zur Zeugenvernehmung von Shukri Buja vor dem ICTY, 5. Juni 2002 (englisch). ICTY, Case Slobodan Milošević (IT-02-54) „Kosovo, Croatia and Bosnia“, S. 6296ff.
  69. Wednesday, 6. Mai 2002 – trial in two (2) segments 09:30 – 13:45 (RAM; 0 kB), Video der ICTY-Sitzung vom 5. Juni 2002, http://hague.bard.edu/past_video/06-2002.html
  70. Thursday, 06.06.2002 – trial in two (2) segments 09:00 – 13:45 (RAM; 0 kB), Video der ICTY-Sitzung vom 6. Juni 2002, http://hague.bard.edu/past_video/06-2002.html
  71. Heinz Loquai: Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg: die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6681-8, S. 45, Fußnote 50, mit Verweis auf: KVM, Spot Report, Massacre of Civilians in Racak, vom 16. Januar 1999; KVM, Special Report, Massacre of Civilians in Racak, vom 17. Januar 1999; Erklärung des jugoslawischen Außenministeriums vom 17. Januar 1999; Presseerklärung und Bericht Human Rights Watch vom 29. Januar 1999, verteilt durch das Sekretariat der OSZE in Wien am 4. Februar 1999.
  72. J. Rainio, K. Lalu, A. Penttilä: Independent forensic autopsies in an armed conflict investigation of the victims from Racak, Kosovo. Forensic Science International, 116 (2001), 171-185
  73. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 334.
  74. Indictment of the prosecutor of the International Criminal Tribunal for the former Yugoslavia, IT-99-37 (Memento vom 9. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Anklageschrift des ICTY gegen Slobodan Milošević, Milan Milutinović, Nikola Šainović, Dragoljub Ojdanić und Vlajko Stojiljković, Aktenzeichen IT-99-37, unterzeichnet von Louise Arbour, 22. Mai 1999: „28. Although scores of OSCE verifiers were deployed throughout Kosovo, hostilities continued. During this period, a number of killings of Kosovo Albanians were documented by the international verifiers and human rights organisations. In one such incident, on 15 January 1999, 45 unarmed Kosovo Albanians were murdered in the village of Racak in the municipality of Stimlje/Shtime.“
  75. Wesley Clark darf kein Zeuge sein (Memento vom 9. Januar 2013 auf WebCite). Novo 90 (September/Oktober 2007), von Germinal Civikov.
  76. Germinal Civikov: Der Milošević-Prozess – Bericht eines Beobachters. Promedia, Wien 2006, ISBN 3-85371-264-9, S. 71.
  77. OSCE: Kosovo/Kosova – As Seen, As Told – An analysis of the human rights findings of the OSCE Kosovo Verification Mission – October 1998 to June 1999. 1999, ISBN 83-912750-0-0, S. 353f.
  78. KDOM Update – January 26, 1999 – Compiled by EUR/SCE (202-647-5624) from daily reports of the U.S. element of the Kosovo Diplomatic Observers Mission and other sources (Memento vom 11. Februar 2013 auf WebCite) (englisch). U.S. Department of State, Bureau of European and Canadian Affairs, Office of South Central European Affairs, Washington, 26. Januar 1999.
  79. Judgement, IT-05-87/1-T (Memento vom 7. Januar 2013 auf WebCite) (englisch, PDF). Urteil vom 23. Februar 2011 im Prozess des ICTY gegen Vlastimir Đorđević, Aktenzeichen IT-05-87/1-T, archiviert vom Original (PDF; 7,0 MB) am 7. Januar 2013.
  80. Judgement, IT-05-87/1-T (Memento vom 7. Januar 2013 auf WebCite) (englisch, PDF). Urteil vom 23. Februar 2011 im Prozess des ICTY gegen Vlastimir Đorđević, Aktenzeichen IT-05-87/1-T, S. 147 (PDF; 7,3 MB) am 7. Januar 2013.
  81. Transkript zur Zeugenvernehmung von Joseph Omer Michel Maisonneuve vor dem ICTY, 29. Mai 2002 (Memento vom 11. Februar 2013 auf WebCite) (englisch). ICTY, Case Slobodan Milošević (IT-02-54) „Kosovo, Croatia and Bosnia“, S. 5778ff.
  82. Wednesday, 05.29.2002 – trial in two (2) segments 10:30 – 13:45 (RAM; 0 kB), Video der ICTY-Sitzung vom 29. Mai 2002, http://hague.bard.edu/past_video/05-2002.html
  83. Expert Report of Dr. Eric Baccard – Medico-legal analysis and synthesis report about the forensic expertises missions conducted in Kosovo during the year 1999 (englisch, PDF). Eingereicht beim ICTY am 16. April [?Mai] 2002, für den Prozess gegen Slobodan Milošević, Aktenzeichen IT-02-54-T; Online verfügbar: Part1 (Memento vom 9. Januar 2013 auf WebCite), Part2 (Memento vom 9. Januar 2013 auf WebCite), Part3 (Memento vom 9. Januar 2013 auf WebCite), Part3 (PDF; 2,5 MB) am 9. Januar 2013; Zitiert nach: Milosevic Trial Public Archive (Memento vom 9. Januar 2013 auf WebCite).
  84. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 348.
  85. 15 Reported Killed in Kosovo (Memento vom 9. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). AP, 15. Januar 1999, von Melissa Eddy.
  86. Serbian Forces Launch Attack on Shtime and Ferizaj Villages Today (Memento vom 9. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Kosovo Information Center, 15. Januar 1999.
  87. Edward S. Herman, David Peterson: CNN: Selling Nato’s War Globally (Memento vom 3. Februar 2013 auf WebCite). In: P. Hammond, E. S. Herman (Hrsg.): Degraded Capability: The Media And The Kosovo Crisis, 2000, S. 111–122, hier S. 117 f. auf zcommunications.org am 3. Februar 2013; mit Verweis auf: At least 15 Rebels Killed in Southern Kosovo, Agence France Presse, 15. Januar 1999.
  88. Edward S. Herman, David Peterson: CNN: Selling Nato’s War Globally. (Memento vom 3. Februar 2013 auf WebCite). In: P. Hammond, E. S. Herman (Hrsg.): Degraded Capability: The Media And The Kosovo Crisis, 2000, S. 111–122, hier S. 117f am 3. Februar 2013.
  89. Heinz Loquai: Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg: die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6681-8, S. 46.
  90. Judgement, IT-05-87/1-T (Memento vom 7. Januar 2013 auf WebCite) (englisch, PDF). ICTY, Urteil vom 23. Februar 2011 im Prozess des ICTY gegen Vlastimir Đorđević, Aktenzeichen IT-05-87/1-T, S. 148f (PDF; 7,3 MB) am 7. Januar 2013.
  91. Judgement, IT-05-87/1-T (Memento vom 7. Januar 2013 auf WebCite) (englisch, PDF). ICTY, Urteil vom 23. Februar 2011 im Prozess des ICTY gegen Vlastimir Đorđević, Aktenzeichen IT-05-87/1-T, S. 149f (PDF; 7,3 MB) am 7. Januar 2013.
  92. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 336f.
  93. OSCE: Kosovo/Kosova – As Seen, As Told – An analysis of the human rights findings of the OSCE Kosovo Verification Mission – October 1998 to June 1999. 1999, ISBN 83-912750-0-0, S. 354; in diesem Zusammenhang heißt es im OSZE-Bericht: „The victims included the 20 men who had been reported arrested the day before. Others appeared to have been shot while running away. There were bodies with their heads missing or decapitated.“, doch wird die Herkunft der Information über die Identität der 20 Männer nicht genannt.
  94. OSCE: Kosovo/Kosova – As Seen, As Told – An analysis of the human rights findings of the OSCE Kosovo Verification Mission – October 1998 to June 1999. 1999, ISBN 83-912750-0-0, S. 36: „At Racak on 15 January, 45 Kosovo Albanians were killed. Events at Racak and facts as verified by the OSCE-KVM indicated evidence of arbitrary detentions, extra-judicial killings and the mutilation of unarmed civilians by the security forces of the FRY. The OSCE-KVM team, upon investigation on 16 January, found 40 bodies in different locations (five others had already been removed for burial by relatives). All had been shot. Some of the dead showed signs of having been killed arbitrarily at close range, including 20 men who were reportedly arrested the day before; others appeared to have been shot whilst running away. Some of the bodies had been decapitated. Among the dead were a woman and a 12-year-old child.“
  95. Als der Tod nach Racak kam, Stern, 15/2001, 5. April 2001, S. 46, von Mario R. Dederichs, Daniela Horvath; Zitat von UÇK-Kommandeur Shukri Buja: „Acht unserer Soldaten wurden dabei im Gefecht getötet und später auf dem Heldenfriedhof in Mollopolc begraben.“
  96. Transkript zur Zeugenvernehmung von Dragan Jasović vor dem ICTY, 17. Juni 2005 (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). ICTY, Case Slobodan Milošević (IT-02-54) „Kosovo, Croatia and Bosnia“, S. 41009–41019, 41060f, archiviert vom Original.
  97. Transkript zur Zeugenvernehmung von Bo Adam vor dem ICTY, 26. Januar 2005 (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). ICTY, Case Slobodan Milošević (IT-02-54) „Kosovo, Croatia and Bosnia“, S. 35700–35810, archiviert vom Original.
  98. Judgement, IT-05-87/1-T (Memento vom 7. Januar 2013 auf WebCite) (englisch, PDF). Urteil vom 23. Februar 2011 im Prozess des ICTY gegen Vlastimir Đorđević, Aktenzeichen IT-05-87/1-T, S. 149 (PDF; 7,3 MB) am 7. Januar 2013.
  99. OSCE: Kosovo/Kosova – As Seen, As Told – An analysis of the human rights findings of the OSCE Kosovo Verification Mission – October 1998 to June 1999. 1999, ISBN 83-912750-0-0, S. 353; in diesem Zusammenhang heißt es im OSZE-Bericht: „OSCE-KVM human rights officers investigated the crime site, gathering evidence, taking statements from witnesses and survivors and fully documented the site with sketches, maps, photographs and videotapes. Thereafter the villagers took the bodies to the mosque in Racak. The OSCE-KVM Head of Mission, Ambassador William Walker, visited the crime site. He condemned the mass killing, and called on the ICTY to investigate the atrocity.“ Das Erscheinen Walkers wird also erst nach dem Abtransport der Leichen in die Moschee in Račak erwähnt, obwohl Walkers Besichtigung der Leichen im Gelände durch öffentliche Sendungen dokumentiert ist.
  100. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 340, Fußnote 280, mit Verweis auf Wesley K. Clark: Waging Modern War – Bosnia, Kosovo, and the Future of Combat, New York 2001, S. 158 u. 420.
  101. Heinz Loquai: Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg: die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6681-8, S. 47f.
  102. Wolfgang Petritsch, Robert Pichler: Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden. Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, S. 161.
  103. Villagers Slaughtered in Kosovo 'Atrocity' (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Washington Post, 17. Januar 1999, von Guy Dinmore, Seite A01.
  104. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 340.
  105. Gunter Hofmann: Wie Deutschland in den Krieg geriet. In: Die Zeit, Nr. 20/1999
  106. Mutilated Kosovo Bodies Found After Serb Attack (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). The New York Times, 17. Januar 1999.
  107. Clemens E. Ziegler: Kosovo-Krieg der Nato 1999 und Irak-Krieg 2003: Völkerrechtliche Untersuchung zum universellen Gewaltverbot und seine Ausnahmen. Peter Lang, Frankfurt am Main 2009 (zugleich Dissertation, Universität Marburg, 2008), In: G. Gornig u. a. (Hrsg.), D. Blumenwitz (Begr.): Schriften zum Staats- und Völkerrecht. 134, ISBN 978-3-631-58021-9, S. 30.
  108. Heinz Loquai: Medien als Weichensteller zum Krieg. In: Hans J. Gießmann, Kurt P. Tudyka (Hrsg.): Dem Frieden dienen – Zum Gedenken an Prof. Dr. Dr. Dieter Lutz, 1. Auflage. Nomos, Baden-Baden 2004, ISBN 3-8329-0702-5, S. 147–163, hier S. 153f.
  109. Matthias Rüb: Kosovo. München, November 1999, S. 120 f.; hier zitiert nach: Medien als Weichensteller zum Krieg. Heinz Loquai, nach einem Referat der Sommerakademie auf Burg Schlaining (Österreich), hier zitiert nach einer Internetversion der www.ag-friedensforschung.de (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite).
  110. Nuages noirs sur un massacre (französisch). Le Figaro, 20. Januar 1999, von Renaud Girard
  111. Les morts de Racak ont-ils réellement été massacrés de sang-froid? (französisch). Le Monde, 21. Januar 1999, von Christophe Châtelot
  112. Renaud Girard, In: Račak – laži i istine – Od policijske akcije preko NATO intervencije do haškog fijaska (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite). (serbisch, teils auch englisch, Online-Video; zu dt. etwa: „Račak – Lügen und Wahrheit“). Dokumentarfilm „Рачак – 10 година после“ („Račak – 10 Jahre später“) von Slaven Kranjc (Славен Крањац), RTS, März 2009.
  113. Wolfgang Petritsch, Robert Pichler: Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden. Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, S. 160.
  114. Vendredi, Serbes et Kosovars s’affrontent dans le village. Le lendemain, la presse annonce un massacre – Neuf questions sur les morts de Racak (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (französisch). Libération, Paris, 21. Januar 1999, von Pierre Hazan, Hélène Despic-Popovic und Jean-Dominique Merchet.
  115. Der Krieg um die 40 Toten von Racak im Kosovo – Massaker oder „nur“ die Opfer eines Tages? (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite). Die Welt, 22. Januar 1999, von nik.
  116. «Nous étions sûrs de tous mourir» Des habitants de Racak racontent les dix heures de massacre (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (französisch). Libération, Paris, 18. Januar 1999, von Pierre Hazan.
  117. Massacre de Racak: récit d’un temoin clé. Arrivé après la tuerie, il dément la thèse d’une mise en scène (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (französisch). Libération, Paris, 27. Januar 1999, von Pierre Hazan.
  118. Monday, 6. März 2002 – trial in two (2) segments 09:00 – 13:45 (RAM; 0 kB), Video der ICTY-Sitzung vom 3. Juni 2004, http://hague.bard.edu/past_video/06-2002.html
  119. Tuesday, 6. April 2002 – trial in four (4) segments 09:00 – 13:45 (RAM; 0 kB), Video der ICTY-Sitzung vom 4. Juni 2004, http://hague.bard.edu/past_video/06-2002.html
  120. Peter Bouckaert, Fred Abrahams [Frederick Cronig Abrahams]: Federal Rebublic of Yugoslavia – A Week of Terror in Drenica – Humanitarian Law Violations in Kosovo, Human Rights Watch, New York u. a. 1999, ISBN 1-56432-227-0, S. 76f.
  121. Human Rights Watch investigation finds: Yugoslav Forces Guilty of War Crimes in Racak, Kosovo (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Human Rights Watch Report, New York, 29. Januar 1999.
  122. Matthias Rüb: Kosovo – Ursachen und Folgen eines Krieges in Europa. DTV, München, November 1999, ISBN 3-423-36175-1, S. 121.
  123. The Independent International Commission on Kosovo: The Kosovo Report – Conflict – International Response – Lessons Learned. Oxford University Press 2000, ISBN 0-19-924309-3, S. 81, mit Verweis auf OSCE – Organization for Security and Cooperation in Europe, Kosovo/Kosova As Seen As told, monthly reports based on collected narrative information, 2000; vgl. URL zur PDF-Version von OSCE – Kosovo/Kosova As Seen As told – An analysis of the human rights findings of the OSCE Kosovo Verification Mission October 1998 to June 1999: osce.org: „On 15 January 1999, in the village of Racak/Recak, 45 Kosovo Albanian civilians were killed. Among the victims were an 18-year-old woman and a 12-year-old child. Events and facts as verified by the OSCE-KVM indicated evidence of arbitrary detentions, extra-judicial killings and the mutilation of unarmed civilians by the security forces of the FRY.“ (mit Verweis auf OSCE-KVM/HQ, Special Report „Massacre of Civilians in Racak“, 17. Januar 1999).
  124. OSCE: Kosovo/Kosova – As Seen, As Told – An analysis of the human rights findings of the OSCE Kosovo Verification Mission – October 1998 to June 1999. 1999, ISBN 83-912750-0-0, S. 7: „The third was that atrocities against unarmed civilians had not ceased. In mid-January, 45 people – some of them children – were found murdered in Racak/Recak (Stimlje/Shtime), mostly shot in the head at close range.“
  125. OSCE, Kosovo/Kosova As Seen As told – An analysis of the human rights findings of the OSCE Kosovo Verification Mission October 1998 to June 1999, PART I: The OSCE-KVM human rights operation (Chapter 1), PDF-Version (URL: osce.org), S. 32.
  126. OSCE, Kosovo/Kosova As Seen As told – An analysis of the human rights findings of the OSCE Kosovo Verification Mission October 1998 to June 1999, PART III: The violation of human rights in Kosovo (Chapter 5), PDF-Version (URL: osce.org), S. 69.
  127. Norman M. Naimark: Fires of Hatred – Ethnic cleansing in twentieth-century Europe. Harvard university Press, London 2001, ISBN 0-674-00313-6, S. 179f.
  128. Norman M. Naimark: Flammender Hass – Ethnische Säuberungen im 20. Jahrhundert. Bundeszentrale für die politische Bildung, Bonn 2009 (Original: C. H. Beck, München 2004), ISBN 978-3-89331-960-2, S. 223, Fußnote 159; mit Verweis auf: Stefan Troebst: Chronologie einer gescheiterten Prävention. Vom Konflikt zum Krieg im Kosovo, 1989–1999, Osteuropa, Nr. 8, 1999, S. 777–795, hier S. 790: „Diese Information stammt von Robert Sorensen, einem Mitarbeiter des US-Außenministeriums, der sich damals in unmittelbarer Nähe befand.“
  129. Dusko Doder, Louise Branson: Milosevic – Portrait of a Tyrant. The Free Press, New York 1999, ISBN 0-684-84308-0, S. 249: Zitat (in eckigen Klammern Hervorhebung von zwei auffälligen Fehlern): „On January 18 [!], the bodies of forty-five men, women, and children [!] were found in the village of Racak; witnesses said a small group of hooded men dressed in black carried out the killings. Arriving at the scene the same day, William Walker blamed the Serbian government for the atrocities, which, he said, looked »like an execution«“
  130. 1999: Recak Massacre (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). ExecutedToday.com, 15. Januar 2012, von Meaghan Good: "The people, when they were captured here, were made to stay in line, and every one of them was shot, and after that with a … very nice knife … they took eyes from the faces and hearts from the chest, and the Serbs later said, “That’s not true, we didn’t do that,” the mice, they’d eaten them."
  131. Photographer Melanie Friend’s best shot (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). The Guardian, 20. April 2011, Interview von Sarah Phillips mit Melanie Friend.
  132. Homepage von Melanie Friend, Projects: No Place Like Home (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (englisch).
  133. Racak massacre haunts Milosevic trial (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). BBC News, 14. Februar 2002, von Jon Silverman.
  134. Kosovo und die Rückkehr Russlands auf den Balkan (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite). Die Presse.com, 22. Februar 2008, von Wolfgang Petritsch, archiviert vom Original.
  135. Wolfgang Petritsch, Robert Pichler: Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden. Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, S. 164.
  136. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 347f.
  137. Indictment of the prosecutor of the International Criminal Tribunal for the former Yugoslavia, IT-99-37, Anklageschrift des ICTY gegen Slobodan Milošević, Milan Milutinović, Nikola Šainović, Dragoljub Ojdanić und Vlajko Stojiljković, Aktenzeichen IT-99-37, unterzeichnet von Louise Arbour, 22. Mai 1999.
  138. (First) Amended Indictment of the prosecutor of the International Criminal Tribunal for the former Yugoslavia, IT-99-37-I, (Erste) Bearbeitete Anklageschrift des ICTY gegen Slobodan Milošević, Milan Milutinović, Nikola Šainović, Dragoljub Ojdanić und Vlajko Stojiljković, Aktenzeichen IT-99-37-I, unterzeichnet von Carla del Ponte, 29. Juni 2001.
  139. Second Amended Indictment of the prosecutor of the International Criminal Tribunal for the former Yugoslavia, IT-99-37-PT, Zweite bearbeitete Anklageschrift des ICTY gegen Slobodan Milošević, Milan Milutinović, Nikola Šainović, Dragoljub Ojdanić und Vlajko Stojiljković, Aktenzeichen IT-99-37-PT, unterzeichnet von Carla del Ponte, 16. Oktober 2001.
  140. Kurzinformationen über das Kosovo (Memento vom 25. Januar 2013 auf WebCite). Schüler Helfen Leben (SHL).
  141. Walker Recalls Key Kosovo Killings (Memento vom 7. Februar 2013 auf WebCite), Balkan Investigative Reporting Network – Bosnia&Herzegowina (BIRN BiH), 11. Februar 2008.
  142. Walker Recalls Key Kosovo Killings (Memento vom 7. Februar 2013 auf WebCite), Balkan Insight, 11. Februar 2008.
  143. Zehn Jahre Kosovokrieg – Es musste sein (Memento vom 27. Januar 2013 auf WebCite), taz, 23. März 2009, von Erich Rathfelder.
  144. Spiegel-TV-Reportage über den Kosovokrieg 1999, Spiegel TV 2010, Autoren und Kameraleute: Spiegel TV, Redaktion: Iris Domachofski, Leitung: Cassian von Salomon. Die im Zitat ausgelassene Stelle enthält Äußerungen von William Walker vom 16. Januar 1999: „Es ist kaum möglich, dafür Worte zu finden. Das ist das Schrecklichste, was ich je gesehen habe. Ich habe schon sehr viele furchtbare Situationen erlebt, aber noch nie im Leben habe ich Leichen so gesehen, mit weggeschossenen Gesichtern, offensichtlich aus nächster Nähe hingerichtet. So wie sie in diesem Loch liegen, wirkt es auf mich wie eine Massenexekution. Es wird noch einige Minuten dauern, bis ich mich sammeln kann, und weiß, was ich ihnen wirklich sagen sollte.“
  145. Heinz Loquai: Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg: die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6681-8, S. 46–48.
  146. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 337f.
  147. Serbs say terrorists killed at Racak (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). BBC News, 16. Januar 1999.
  148. Wolfgang Petritsch, Robert Pichler: Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden. Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, S. 161f.
  149. Wolfgang Petritsch, Robert Pichler: Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden. Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, S. 162, Fußnote 99, mit Verweis auf Press Statement by Serbian President Milutinović, January 17, 1999. In: P. E. Auerswald, D. P. Auerswald (Hrsg.): The Kosovo Conflict. A Diplomatic History through Documents, Cambridge/Den Haag 2000, S. 413f.
  150. No Serb Army Withdrawals, Despite Resolution of VJ Prisoners Issue (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Kosovo Information Center, 15. Januar 1999.
  151. Serbian Forces Massacre At Least Sixty Albanians in Reçak Village of Shtime Friday (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Kosovo Information Center, 16. Januar 1999.
  152. At Bebush Foothill in Reçak, 23 Albanians Found Massacred (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Kosovo Information Center, 16. Januar 1999, zitiert nach und archiviert von Internetversion auf hri.org am 10. Januar 2013.
  153. Renate Flottau, Claus Christian Malzahn, Roland Schleicher: Kosovo – Täuschen und Vertuschen, Die Bluttat von Racak diente der Nato als Rechtfertigung für den Schlag gegen Belgrad. Zweifel allerdings blieben, ob die Serben wirklich ein Massaker angerichtet hatten. Nun belegen Dokumente des Haager Tribunals: Damals wurden Unbewaffnete erschossen – aber nicht nur Unbeteiligte. In: Der Spiegel. Nr. 12, 2001 (online).
  154. Clemens E. Ziegler: Kosovo-Krieg der Nato 1999 und Irak-Krieg 2003: Völkerrechtliche Untersuchung zum universellen Gewaltverbot und seine Ausnahmen. Peter Lang, Frankfurt am Main 2009 (zugleich Dissertation, Universität Marburg, 2008), In: G. Gornig u. a. (Hrsg.), D. Blumenwitz (Begr.): Schriften zum Staats- und Völkerrecht. 134, ISBN 978-3-631-58021-9, S. 31; mit Verweis auf Der Spiegel, 12/2001, S. 241.
  155. Serb Forces Renew Attack on Reçak to Undo Evidence of Horrendous Massacre of More than Fifty Albanians (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Kosovo Information Center, 17. Januar 1999, zitiert nach und archiviert von Internetversion auf hri.org am 10. Januar 2013.
  156. Serb Artillery Continues Pounding Reçak Village Sunday Afternoon (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Kosovo Information Center, 17. Januar 1999, zitiert nach und archiviert von Internetversion auf hri.org am 10. Januar 2013.
  157. Serbian Forces Renew Shelling of Reçak Village, Site of Massacre of Albanians (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Kosovo Information Center, 18. Januar 1999, archiviert vom Original.
  158. Serbian Forces Shell Reçak and Outlying Area For a Second Day in a Row (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Kosovo Information Center, 18. Januar 1999, archiviert vom Original.
  159. Serbian Forces Take away Bodies of Massacred Albanians in Reçak (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Kosovo Information Center, 18. Januar 1999, archiviert vom Original.
  160. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 338.
  161. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 298f.
  162. Wolfgang Petritsch, Robert Pichler: Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden. Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, S. 150.
  163. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 307, Fußnote 166, mit Verweis auf Dietrich Willer: Die neuen Herren im Kosovo?, taz, 17./18. April 1999, S. 15 (In: Der Kosovokrieg, taz-Dossier 1999).
  164. Report identifies Hashim Thaci as ‘big fish’ in organised crime – Kosovo’s prime minister accused of criminal connections in secret Nato documents leaked to the Guardian (Memento vom 23. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). The Guardian, 24. Januar 2011, von Paul Lewis, archiviert vom Original.
  165. Norbert Mappes-Niediek: Ein flexibler Charakter. In: Berliner Zeitung, 2. Juli 2003.
  166. Kosovo: Ein privilegierter Partner (Memento vom 23. Januar 2013 auf WebCite), 13. März 2011, archiviert von der Internetversion auf www.politonline.ch am 23. Januar 2013, ursprüngliche Quelle: german-foreign-policy.com vom 11. März 2011; mit Verweis auf: Carla del Ponte, La Caccia. Io e i Criminali di Guerra, Meiland 2008.
  167. Vorwürfe im Europarat: Kosovo-Premier Thaçi soll an Organmafia beteiligt sein. Spiegel Online
  168. Hashim Thaçi, in: Moral Combat: NATO At War (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Sendung auf BBC-2 special, 12. März 2000, archiviert vom Original-Transkript am 10. Januar 2013; „Any armed action we undertook would bring retaliation against civilians. We knew we were endangering a great number of civilian lives.“
  169. Hashim Thaçi, in: Moral Combat: NATO At War (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Sendung auf BBC-2 special, 12. März 2000, archiviert vom Original-Transkript am 10. Januar 2013; „A ferocious struggle took place. We suffered heavy losses, but so did the Serbs. They set out to commit atrocities, because a key KLA unit was based in this area.“
  170. Bo Adam, Roland Heine, Claudius Technau: Im Januar 1999 starben in Racak über 40 Albaner – Geheime Berichte widersprechen der These von einer gezielten Hinrichtung – Vor einem Jahr begannen die Luftschläge gegen Serbien, mit denen die Nato das Morden im Kosovo beenden wollte. Ein Schlüsselereignis auf dem Weg in den Krieg war das Massaker im Dorf Racak. Aber was geschah dort wirklich?: „Ich spürte, da stimmte etwas nicht“. Berliner Zeitung, 24. März 2000; mit Verweis auf BBC: „Wir hatten eine Schlüsseleinheit in der Region. Es war ein wilder Kampf. Wir hatten viele Opfer zu beklagen. Aber die Serben auch.“
  171. Mario R. Dederichs, Daniela Horvath: Als der Tod nach Racak kam. In: Stern, 15/2001, 5. April 2001, S. 46.
  172. Judith Armatta: Twilight of Impunity: The War Crimes Trial of Slobodan Milosevic. Duke University Press, 2010, S. 58f.
  173. Germinal Civikov: Der Milošević-Prozess – Bericht eines Beobachters. Promedia, Wien 2006, ISBN 3-85371-264-9, S. 73.
  174. Arbour, Louise (englisch). In: Dinah L. Shelton (Hrsg.): Genocide and Crimes Against Humanity (englisch), Vol. 1, Gale Cengage, 2005; zugleich im Internet: , archiviert vom Original.
  175. Der Racak-Schwindel, Ossietzky, 10/2005, von Ralph Hartmann
  176. Prosecutor Accepts Milosevic’s List Of Victims From Racak (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). SENSE Agency, 26. April 2005, archiviert vom Original.
  177. Dugi Gorani, in: Moral Combat: NATO At War (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Sendung auf BBC-2 special, 12. März 2000, archiviert vom Original-Transkript am 10. Januar 2013; „With Racak, and with lots of others, the Serbs were playing into KLA hands. It will remain I would say an eternal dilemma whether the KLA initiated these battles in the civilian inhabited areas because it knew that the Serbs will retaliate on them. Personally I don’t think so, but of course, it was a war.“, „The more civilians were killed, the chances of international intervention became bigger, and the KLA of course realised that. There was this foreign diplomat who once told me 'Look unless you pass the quota of five thousand deaths you’ll never have anybody permanently present in Kosovo from the foreign diplomacy.“
  178. Recak – the massacre that led to NATO intervention in Kosovo (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). New Kosova Report, 10. Februar 2008, von A. Hyseni,.
  179. Kompleksi Përkujtimor „Masakra e Reçakut“ (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (albanisch). Komuna Shtime, Liste der 2004 entworfenen 44 Gedenktafeln im Mahnmal von Račak; abgerufen am 7. Januar 2013, archiviert vom Original; auch auf:.
  180. 10th anniversary of the massacre of Reçak in the new postage stamp (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite) (englisch; auch in Albanisch und Serbisch verfügbar). www.postaekosoves.net, 15. Januar 2009.
  181. 10th anniversary of Reçak (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). www.postaekosoves.net.
  182. Impressum (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite), Kosovo-News.
  183. Massaker in Racak, heute vor genau 14 Jahren (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite), Kosovo-News, 15. Januar 2013, Andreas Schneider.
  184. Report Of The EU Forensic Expert Team On The Racak Incident (Memento vom 16. November 1999 im Internet Archive), 17. März 1999
  185. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 345f., Fußnote 301.
  186. Peter Bouckaert, Fred Abrahams: Federal Rebublic of Yugoslavia – A Week of Terror in Drenica – Humanitarian Law Violations in Kosovo. Human Rights Watch, New York u. a. 1999, ISBN 1-56432-227-0, S. 76–83.
  187. Yugoslav Government War Crimes in Racak (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Human Rights Watch report, Januar 1999, archiviert vom Original.
  188. Judgement, IT-05-87/1-T (Memento vom 7. Januar 2013 auf WebCite) (englisch, PDF). Urteil vom 23. Februar 2011 im Prozess des ICTY gegen Vlastimir Đorđević, Aktenzeichen IT-05-87/1-T, S. 150, archiviert vom Original (PDF; 7,0 MB) am 7. Januar 2013.
  189. Serbs snub massacre probe (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). BBC News, 19. Januar 1999, archiviert vom Original.
  190. OSCE: Kosovo/Kosova – As Seen, As Told – An analysis of the human rights findings of the OSCE Kosovo Verification Mission – October 1998 to June 1999. 1999, ISBN 83-912750-0-0, S. 354: „The OSCE-KVM verifiers altogether found 40 bodies at different locations, with more than 20 found together in a gully. Another five victims had been removed from the killing sites by family members. […] The bodies of five other men who had been killed in Racak had already been moved to Malopoljce by family members.“, mit Verweis auf „OSCE-KVM/HQ, Special Report 'Massacre of Civilians in Racak', 17 January 1998“ [sic!; gemeint ist 17. Januar 1999].
  191. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 342.
  192. Judgement, IT-05-87/1-T (Memento vom 7. Januar 2013 auf WebCite) (englisch, PDF). Urteil vom 23. Februar 2011 im Prozess des ICTY gegen Vlastimir Đorđević, Aktenzeichen IT-05-87/1-T, S. 150, Fußnote 1401, mit Verweis auf den Zeugen Karol John Drewienkiewicz, Beweisstück P996, Absatz 151, archiviert vom Original (PDF; 7,0 MB) am 7. Januar 2013.
  193. Heinz Loquai: Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg: die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6681-8, S. 47.
  194. Yugoslav authorities request meeting with KVM (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). OSCE Kosovo Verification Mission, Pressemitteilung, 17. Januar 1999, archiviert vom Original.
  195. Danica Marinković, in: Račak – laži i istine – Od policijske akcije preko NATO intervencije do haškog fijaska (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite)(serbisch, teils auch englisch, Online-Video; zu dt. etwa: „Račak – Lügen und Wahrheit“). Dokumentarfilm „Рачак – 10 година после“ („Račak – 10 Jahre später“) von Slaven Kranjc (Славен Крањац), RTS, März 2009, archiviert vom Original.
  196. Judgement, IT-05-87/1-T (Memento vom 7. Januar 2013 auf WebCite) (englisch, PDF). Urteil vom 23. Februar 2011 im Prozess des ICTY gegen Vlastimir Đorđević, Aktenzeichen IT-05-87/1-T, S. 151, archiviert vom Original (PDF; 7,0 MB) am 7. Januar 2013.
  197. Judith Armatta: Twilight of Impunity: The War Crimes Trial of Slobodan Milosevic. Duke University Press, 2010, S. 64.
  198. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 340f.
  199. Judgement, IT-05-87/1-T (Memento vom 7. Januar 2013 auf WebCite) (englisch, PDF). Urteil vom 23. Februar 2011 im Prozess des ICTY gegen Vlastimir Đorđević, Aktenzeichen IT-05-87/1-T, S. 151–153, archiviert vom Original (PDF; 7,0 MB) am 7. Januar 2013.
  200. Slaviša Dobričanin, in: Račak – laži i istine – Od policijske akcije preko NATO intervencije do haškog fijaska (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (serbisch, teils auch englisch, Online-Video; zu dt. etwa: „Račak – Lügen und Wahrheit“). Dokumentarfilm „Рачак – 10 година после“ („Račak – 10 Jahre später“) von Slaven Kranjc (Славен Крањац), RTS, März 2009, archiviert vom Original.
  201. OSCE: Kosovo/Kosova – As Seen, As Told – An analysis of the human rights findings of the OSCE Kosovo Verification Mission – October 1998 to June 1999. 1999, ISBN 83-912750-0-0, S. 354f., Fußnote 13, mit Verweis auf: Human Rights Watch: Yugoslav Forces Guilty of War Crimes in Racak Kosovo, 29 January 1999.
  202. Defiant Yugoslav Orders Expulsion Of U.S. Diplomat (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). The New York Times, 19. Januar 1999, von Jane Perlez, archiviert vom Original.
  203. ‘Return to Violence’ (Memento vom 3. Februar 2013 auf WebCite), Online News Hour, 18. Januar 1999, mit Jim Lehrer, archiviert vom Original.
  204. Michael Mandel, How America Gets Away With Murder – Illegal Wars, Collateral Damage and Crimes Against Humanity (englisch). Pluto Press, London und Ann Arbor 2004, ISBN 0-7453-2152-6, S. 72.
  205. Pathologist: 'No Kosovo massacre' (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). BBC News, 19. Januar 1999, archiviert vom Original; Tondokument The BBC's Jacky Rowland: Finnish experts have doubts about the autopsies (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite) (englisch) von Jacky Rowland, archiviert vom Original: „[…] The federal justice minister Zoran Knežević told Judge Arbour, there is no legal basis for Tribunal officials to come to Kosovo, since the Serbian authorities were engaged a fight against terrorism. The authorities have made one concession by inviting a team of forensic experts from Finland to take part in the investigation. But the leader of the Finnish team said she did not believe, Serbia had the facilities to carry out a proper forensic examination.“
  206. Transkript zur Zeugenvernehmung von Danica Marinković vor dem ICTY, 24. März 2005, S. 37822–37916.
  207. Preliminary Forensic Report on 40 Racak Dead (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). 30. Januar 1999. Nach Angabe der genannten Internetquelle fasst der vorläufige Bericht – mit dem Aktenzeichen 14.99 des Bezirksgerichts von Priština – folgende „allgemeinen Ergebnisse“ zusammen: 1. „40 Leichen aus dem Bezirk Racak wurden obduziert, gekennzeichnet mit RA 1 bis 40. 16 Obduktionen wurden in Gegenwart und mit aktiver Beteiligung von 2 forensischen Fachleuten aus Weißrussland durchgeführt, und weitere 24 mit forensischen Fachleuten aus Finnland.“, 2. „Der Vorgang der Obduktion begann mit der Entfernung des die Kapellentür verschließenden Siegels (Abnahme des roten Wachssiegels) und mit der Entsperrung der Tür auf Anweisung und in Gegenwart des Bezirksrichters, des serbischen Expertenteams, der Experten aus Weißrussland, der Vertreter der OSZE (Ian Robert Hendry aus dem Vereinigten Königreich, Michael Petersen aus Dänemark und Maje Stanic, der Englisch-Dolmetscherin für die Ermittler).“, 3. „Vor Beginn der Obduktionen nahm die Strafverfolgungsbehörde von Pristina Handflächen- und Fingerabdrücke auf Folienpapier in Gegenwart der OSZE-Verifikateure und der Experten aus Weißrussland.“, 4. „Auf Grundlage der durchgeführten Obduktionen wurde nachgewiesen, dass der Tod in allen Fällen durch Projektile verursacht wurde, die von Handfeuerwaffen abgeschossen wurden.“, 5. „Alle Wunden wurden vor dem Tod zugefügt, mit Ausnahme einiger auf 6 der Leichen, die von kleinen Tieren nach dem Tod zugefügt wurden.“, 6. „Die von Schüssen verursachten Wunden waren auf alle Seiten und Teile der Leichen verteilt und gingen von verschiedenen Richtungen aus.“, 7. „Die Wunden auf den Leichen korrespondierten mit entsprechenden Einrissen auf der Kleidung der Verstorbenen.“, 8. „Es gab keine Anzeichen der Einwirkung von scharfen oder stumpfen Waffen auf den Körpern, weder vor noch nach dem Tod.“, 9. „Es wurden keine Spuren von Schießpulver auf irgendeiner der Leichen gesehen; bei zwei Wunden war kein sicherer Nachweis der Distanz, von der aus die Wunden zugefügt wurden, möglich.“, 10. „Die Befunde und Schlussfolgerungen aller Obduktionen wurden übereinstimmend mit den Fachleuten aus Weißrussland beschlossen. In den späteren 24 Fällen erfolgten sie außerdem in Übereinstimmung mit den Fachleuten aus Finnland.“, 11. „Während des gesamten Vorgangs jeder Obduktion wurden unter Verwendung von zwei oder drei Kameras Video- / Tonaufnahmen erstellt (jeweils für die Strafverfolgungsbehörde von Pristina, für die EU, und für das finnische Team). Standfotografie, Diktiergerät-Bandaufnahmen (in den meisten Fällen), Skizzen, Beschreibungen der Verletzungen und, in 24 Fällen, Röntgenaufnahmen waren auch Teil des Routinevorgangs. All dies ist ein integraler Teil der Dokumentierung, die die Ergebnisse in jedem speziellen Fall unterstützt.“, 12. „Alle 16 Leichen, die vor Teilnahme des finnischen Teams an der Arbeit obduziert wurden, wurden dem finnischen Team nachträglich verfügbar gemacht. Ihnen wurden auch die vollständigen Aufnahmen bereitgestellt, einschließlich der fotografischen Dokumentation und der Video- / Tonaufnahmen der Arbeit an diesen Leichen. Das finnische Team untersuchte alle 16 Leichen, die vor seiner Ankunft obduziert wurden, in Gegenwart derer, die die Originalobduktionen ausgeführt hatten. Röntgenaufnahmen wurden von 8 der Leichen angefertigt; Standfotografie wurde für alle Leichen und Wunden angefertigt, sowie Fotografie und Untersuchung der Kleidung. Es gab keine Unterschiede zwischen den Befunden der 16 Originalobduktionen zu den Befunden der Nachuntersuchung derselben 16 Leichen. Somit wurden die Befunde und Schlussfolgerungen im Falle der ersten 16 Leichen übereinstimmend durch alle Experten Teams getroffen.“, 13. „Als Teil der Obduktion wurden in allen Fällen Gewebe-, Organ- und Blutproben entnommen, und Blutflecken wurden auf Filterpapier überführt, um nötigenfalls nachfolgende Analysen zu ermöglichen. Die Kleider und Projektile, die aus den Leichen entfernt wurden, wurden den Untersuchungsbehörden in Pristina übergeben.“, 14. „Es muss betont werden, dass die Arbeit aller an den oben genannten Untersuchungen beteiligten forensischen Experten von hoher Professionalität war und mit völligem gegenseitigen Vertrauen und Respekt durchgeführt wurden.“
  208. Slaviša Dobričanin in: Račak – laži i istine – Od policijske akcije preko NATO intervencije do haškog fijaska (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (serbisch, teils auch englisch, Online-Video; zu dt. etwa: „Račak – Lügen und Wahrheit“). Dokumentarfilm „Рачак – 10 година после“ („Račak – 10 Jahre später“) von Slaven Kranjc (Славен Крањац), RTS, März 2009, archiviert vom Original.
  209. Heinz Loquai: Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg: die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6681-8, S. 48.
  210. OSCE: Kosovo/Kosova – As Seen, As Told – An analysis of the human rights findings of the OSCE Kosovo Verification Mission – October 1998 to June 1999. 1999, ISBN 83-912750-0-0, S. 355.
  211. Expert Report of Dr. Eric Baccard – Medico-legal analysis and synthesis report about the forensic expertises missions conducted in Kosovo during the year 1999. Eingereicht beim ICTY am 16. April [?Mai] 2002, für den Prozess gegen Slobodan Milošević, Aktenzeichen IT-02-54-T, 16. April 2002, S. 9f./154, 19/154-21/154; Online verfügbar (englisch, PDF): Part1 (Memento vom 9. Januar 2013 auf WebCite), archiviert vom Original, Part1 (PDF; 1,5 MB), am 9. Januar 2013.
  212. Michael Mandel, How America Gets Away With Murder – Illegal Wars, Collateral Damage and Crimes Against Humanity (englisch). Pluto Press, London und Ann Arbor 2004, ISBN 0-7453-2152-6, S. 73.
  213. Pathologist: 'No Kosovo massacre' (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite)(englisch). BBC News, 19. Januar 1999, archiviert vom Original.
  214. Expert Report of Dr. Eric Baccard – Medico-legal analysis and synthesis report about the forensic expertises missions conducted in Kosovo during the year 1999 (Memento vom 9. Januar 2013 auf WebCite) (englisch, PDF). 16. April 2002, S. 18/154, archiviert vom Original (PDF; 1,5 MB) am 9. Januar 2013.
  215. Massaker von Racak weiter umstritten – OSZE-Missionschef spricht jetzt von „Tötungen“ – Wieder Opfer im Kosovo. Die Welt, 26. Januar 1999.
  216. Eine muss die Arbeit tun – Helena Ranta reist um die Welt, um Massengräber auszuheben – Eine Gerichtsmedizinerin in humanitärer Mission, Die Weltwoche, Ausgabe 25, 20. Juni 2002, Von Bernhard Odehnal
  217. ICTY, IT–02–54–T, Statement of Dr. Helena Ranta, submitted on 20 February 2003 in advance of her oral testimony (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Schriftliche Stellungnahme von Helena Ranta vor ihrer mündlichen Zeugenaussage, eingereicht am 20. Februar 2003, auf Anordnung der Strafkammer des Internationalen Tribunals vom 27. Januar 2003, archiviert von der Internetversion auf balkanwitness.glypx.com am 19. Januar 2013.
  218. Transkript zur Zeugenvernehmung von Helena Ranta vor dem ICTY, 12. März 2003 (Memento vom 4. Februar 2013 auf WebCite) (englisch). ICTY, Case Slobodan Milošević (IT-02-54) „Kosovo, Croatia and Bosnia“, S. 17704ff, archiviert vom Original.
  219. Wednesday, 3. Dezember 2003 – 09:00 – 13:45 (RAM; 0 kB), Video der ICTY-Sitzung vom 12. März 2003, http://hague.bard.edu/past_video/03-2003.html
  220. Heinz Loquai: Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg: die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6681-8, S. 48f.
  221. Thousands bury Racak dead (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). BBC News, 11. Februar 1999, archiviert vom Original.
  222. Thousands bury Racak dead (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). BBC News, 11. Februar 1999, archiviert vom Original; William Walker: „The devil visited Racak and life was wiped out.“
  223. Helena Ranta, in: Račak – laži i istine – Od policijske akcije preko NATO intervencije do haškog fijaska (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (serbisch, teils auch englisch, Online-Video; zu dt. etwa: „Račak – Lügen und Wahrheit“). Dokumentarfilm „Рачак – 10 година после“ („Račak – 10 Jahre später“) von Slaven Kranjc (Славен Крањац), RTS, März 2009, archiviert vom Original. Transkription von Helena Rantas Aussagen (in Englisch, keine Übersetzung): „These two sets of reports have been actually compared by Dr. Eric Baccard, who is working, who was at that time working for the Tribunal, and now he is working for the International Criminal Court, the ICC. There are no, no major differences and the conclusions also are identical.“
  224. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 343f., Fußnote 292: Im Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland blieb der forensische Abschlussbericht des EU-FET offenbar bis heute unter Verschluss. Als Grund der mehrfachen Verschiebung der Veröffentlichung wurden Verfahrensfragen angegeben. Selbst bei der Zeugenbefragung von Ranta vor dem Haager Tribunal scheint nur aus der Pressemitteilung zitiert worden zu sein. Eine Veröffentlichung des Abschlussberichtes im Zuge der Gerichtsverhandlungen fand offensichtlich nicht statt, weder von westlicher, noch von serbischer Seite.
  225. Heinz Loquai: Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg: die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6681-8, S. 49.
  226. Jürgen Scheffran: Zweierlei Massaker? Wie ein US-Diplomat im Kosovo-Dorf Racak den Dritten Weltkrieg auslöste. (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite) Wissenschaft & Frieden, 1999-2 (Wieder im Krieg) archiviert vom Original.
  227. Racak killings 'crime against humanity' (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). BBC News, 17. März 1999, archiviert vom Original; Tondokument Dr Helena Ranta: „They were unarmed civilians“ (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite) (englisch), archiviert vom Original; Helena Ranta: „All I can say is that most likely the victims were unarmed civilians.“
  228. Bo Adam, Roland Heine, Claudius Technau: Im Januar 1999 starben in Racak über 40 Albaner – Geheime Berichte widersprechen der These von einer gezielten Hinrichtung – Vor einem Jahr begannen die Luftschläge gegen Serbien, mit denen die Nato das Morden im Kosovo beenden wollte. Ein Schlüsselereignis auf dem Weg in den Krieg war das Massaker im Dorf Racak. Aber was geschah dort wirklich?: „Ich spürte, da stimmte etwas nicht“. In: Berliner Zeitung, 24. März 2000
  229. Eine andere Sicht auf das „Racak-Massaker“ – Ein Bericht aus der Berliner Zeitung – „Ich spürte, da stimmte etwas nicht“. Im Januar 1999 starben in Racak über 40 Albaner – Geheime Berichte widersprechen der These von einer gezielten Hinrichtung (Berliner Zeitung, 24. März 2000), Bo Adam, Roland Heine und Claudius Technau (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite), archiviert von der Internetfassung auf ag-friedensforschung.de; am 13. Januar 2013.
  230. Bloedbad in Racak was een bloedbad (Memento vom 7. Januar 2013 auf WebCite) (niederländisch). NRC Handelsblad (online), von Petra de Koning, 10. März 2001, archiviert vom Original.
  231. Eine Sphinx namens Ranta und das Racak-Massaker (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite). Telepolis, von Jürgen Elsässer, 27. Januar 2004, archiviert vom Original.
  232. Michael Mandel, How America Gets Away With Murder – Illegal Wars, Collateral Damage and Crimes Against Humanity (englisch). Pluto Press, London und Ann Arbor 2004, ISBN 0-7453-2152-6, S. 74f.: „There was another highly misleading element to Dr.Ranta’s statement that is so subtle it is impossible to grasp from reading the statement alone. As if to confirm her point about unarmed civilians, Dr.Ranta said that the paraffin tests for gunshot residue used by the Yugoslav and Belorussian pathologists had been scientifically discredited in favor of an electron microscope and x-ray method known as ‘SEM-EDX.’ Now, what could the following statement in her press release mean to anyone but that the latter tests had been done on the Racak bodies and proved negative? ‘Test samples for SEM-EDX were taken and they proved to be negative.’ But the key word was ‘test,’ because, as Dr. Ranta revealed to me in July 2001, these tests were not performed on the bodies found in Racak at all. Tests on the bodies from Racak would have been useless if not taken within two to three hours of death, so ‘I ordered samples to be taken from certain other sites.’ Not Racak but other sites, where other people had been killed. When she took the witness stand in 2003 at Milosevic’s trial, it was evident from the confusion of the prosecutors that Dr. Ranta had not disclosed this particular detail to them either. Nor did she take the occasion to do so on the stand, though she did point out the utter uselessness of the SEM-EDX test by the time her team arrived upon the scene, something completely absent fromher crucial press release of 17 March 1999.“
  233. Transkript zur Zeugenvernehmung von Helena Ranta vor dem ICTY, 12. März 2003 (Memento vom 4. Februar 2013 auf WebCite) (englisch). ICTY, Case Slobodan Milošević (IT-02-54) „Kosovo, Croatia and Bosnia“, S. 17723–17725, archiviert vom Original.
  234. Wednesday, 3. Dezember 2003 – 09:00 – 13:45 (RAM; 0 kB), Video der ICTY-Sitzung vom 12. März 2003 (die relevante Passage erstreckt sich im Video von 00°41'35'' bis 00°46'54''), http://hague.bard.edu/past_video/03-2003.html
  235. Fragen Sie mich das nicht (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite), Jungle World, 34, 18. August 1999, von Martin Schwarz, archiviert vom Original (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite).
  236. Arbeit des Haager Tribunals im Fall Racak bemängelt – Kein Interesse an gefallenen Serben (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite). Berliner Zeitung, von Markus Bickel, 17. Januar 2004, archiviert vom Original.
  237. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 344; mit Verweis auf M. Bickel: Kein Interesse an gefallenen Serben. In: Berliner Zeitung, 17. Januar 2004.
  238. Michael Mandel, How America Gets Away With Murder – Illegal Wars, Collateral Damage and Crimes Against Humanity (englisch). Pluto Press, London und Ann Arbor 2004, ISBN 0-7453-2152-6, S. 73, Fußnote 81, mit Verweis auf eine private schriftliche Kommunikation an Michael Mandel von Ranta, 6. Juli 2001: Zitat: „Nor was OSCE mission head William Walker taking any chances with what Ranta would have to say. Shortly before the press conference, they had an intense meeting that was later described by Ranta as »a very unpleasant experience indeed.«“
  239. Helena Ranta, in: Račak – laži i istine – Od policijske akcije preko NATO intervencije do haškog fijaska (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (serbisch, teils auch englisch, Online-Video; zu dt. etwa: „Račak – Lügen und Wahrheit“). Dokumentarfilm „Рачак – 10 година после“ („Račak – 10 Jahre später“) von Slaven Kranjc (Славен Крањац), RTS, März 2009, archiviert vom Original. Transkription von Helena Rantas Aussagen (in Englisch, keine Übersetzung): "It was the decision of the European Union in collaboration – Germany was holding the presidency – and I think Norway was the chairman of the OSCE, and so these two countries decided that the press conference should be held and that it would be held in Priština at OSCE premises. And that Mr. Walker was allowed to be present there, but he was not allowed to sit at the podium. Instead there was the German ambassador representing European Union and the Finnish ambassador for human rights representing Finland in a way. But a private meeting was arranged before the press conference, and there I was asked to give a briefing, a short briefing to Mr. Walker. And Mr. Walker was not happy with my comments. He was not very happy because I refused to confirm his – “statement” – at the time of the recovery of the bodies."
  240. So zum Beispiel in H. Loquai: Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg. 2000, S. 49; und in: J. Scheffran: Zweierlei Massaker? Wie ein US-Diplomat im Kosovo-Dorf Racak den Dritten Weltkrieg auslöste, Wissenschaft & Frieden, 1999-2; oder in: Eine Sphinx namens Ranta und das Racak-Massaker, Telepolis, von Jürgen Elsässer, 27. Januar 2004.
  241. Expert Testifies Racak Not Staged (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Coalition for International Justice (CIJ) Trial Reports Archive, 18. März 2003, Day 161 – IWPR ICTY, archiviert vom Original.
  242. Michael Mandel, How America Gets Away With Murder – Illegal Wars, Collateral Damage and Crimes Against Humanity (englisch). Pluto Press, London und Ann Arbor 2004, ISBN 0-7453-2152-6, S. 74, Zitat: „Her reported ad lib responses to questions from the audience (among whom sat the unpleasant Mr. Walker) included a statement for which she had no professional competence, and very little, if any, basis in personal observation: »This is a crime against humanity, yes.« This naturally formed the headline of the news stories of the following day.“
  243. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 344f.
  244. Serbs’ Killing of 40 Albanians Ruled a Crime Against Humanity (Memento vom 3. Februar 2013 auf WebCite), The New York Times, 18. März 1999, von Carlotta Gall, S. A13, archiviert vom Original.
  245. Michael Mandel, How America Gets Away With Murder – Illegal Wars, Collateral Damage and Crimes Against Humanity (englisch). Pluto Press, London und Ann Arbor 2004, ISBN 0-7453-2152-6, S. 74; mit Verweis auf: Serbs’s Killing of 40 Albanians Ruled a Crime Against Humanity,´The New York Times, 18. März 1999, S. A13; Anthony Loyd, Kosovo killings »a crime against humanity«, The Times, 18. März 1999, S. 18.
  246. Matthias Rüb: Kosovo – Ursachen und Folgen eines Krieges in Europa. DTV, München, November 1999, ISBN 3-423-36175-1, S. 124.
  247. Matthias Rüb: Kosovo – Ursachen und Folgen eines Krieges in Europa. DTV, München, November 1999, ISBN 3-423-36175-1, S. 128–130.
  248. Wolfgang Petritsch, Robert Pichler: Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden. Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, S. 222–226.
  249. OSCE Chairman-in-Office comments on EU Forensic Expert Team report on Racak (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). OSCE, Press release, [?22/99], 17. März 1999 (Oslo), archiviert vom Original: „Despite these limitations, Dr. Ranta has concluded that at least 40 unarmed civilians were killed at approximately the same time in Racak, on or around 15 January 1999.“
  250. Bill Clinton: The President’s News Conference – March 19, 1999. In: Public Papers Of The Presidents Of The United States: William J. Clinton, 1999, Book 1, January 1 to June 30, 1999. United States Government Printing Office, National Archives and Records Administration, Office of the Federal Register, 2000, ISBN 0-16-050285-3, S. 409f; Transkription (englisch) abrufbar in Google Books; Rede teilweise (mit englischer Übersetzung) auf Videoportalen verfügbar, z. B. Račak – laži i istine – Od policijske akcije preko NATO intervencije do haškog fijaska (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (serbisch, teils auch englisch, Online-Video; zu dt. etwa: „Račak – Lügen und Wahrheit“). Dokumentarfilm „Рачак – 10 година после“ („Račak – 10 Jahre später“) von Slaven Kranjc (Славен Крањац), RTS, März 2009, archiviert vom Original.
  251. Clinton Voices Anger and Compassion at Serbian Intransigence on Kosovo (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). The New York Times, 20. März 1999, S. A7, archiviert vom Original.
  252. Bill Clinton: Address to the Nation on Airstrikes Against Serbian Targets in the Federal Republic of Yugoslavia (Serbia and Montenegro) – March 24, 1999. In: Public Papers Of The Presidents Of The United States: William J. Clinton, 1999, Book 1, January 1 to June 30, 1999. U.S. Government Printing Office, National Archives and Records Administration, Office of the Federal Register, 2000, ISBN 0-16-050285-3, S. 451–453; Transkription (englisch) abrufbar in Google Books; Rede teilweise auf Videoportalen verfügbar, z. B. YouTube: Statement on Kosovo (March 24, 1999) – 1/2 und Statement on Kosovo (March 24, 1999) – 2/2; die Passage mit wörtlichen Übereinstimmungen zu Clintons Rede vom 19. März 1999: „Now they’ve started moving from village to village, shelling civilians and torching their houses. We’ve seen innocent people taken from their homes, forced to kneel in the dirt, and sprayed with bullets; Kosovar men dragged from their families, fathers and sons together, lined up and shot in cold blood. This is not war in the traditional sense. It is an attack by tanks and artillery on a largely defenseless people whose leaders already have agreed to peace. Ending this tragedy is a moral imperative. It is also important to America’s national interest. […]“; eine andere Formulierung aus der Rede vom 19. März verwendet Clinton in der Rede vom 24. März 1999 für die vorangegangenen Verbrechen an der Zivilbevölkerung im Bosnienkrieg: „not because of anything they have done but because of who they were“.
  253. Heinz Loquai: Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg: die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6681-8, S. 138–141.
  254. Deutscher Bundestag: Plenarprotokoll 14/32 vom 15. April 1999, S. 2627. (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite) und S. 2627. (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite), archiviert vom Original, S. 2627. und S. 2628., am 13. Januar 2013.
  255. President Milosevic and Four other Senior Fry Officials Indicted for Murder, Persecution and Deportation in Kosovo (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). ICTY, Presseveröffentlichung, 27. Mai 1999, archiviert vom Original.
  256. ICTY, Case Information Sheet: Milošević, Slobodan (IT-02-54) „Kosovo, Croatia and Bosnia“ (PDF; 253 kB)
  257. (2001/C 26 E/090) Schriftliche Anfrage E-0628/00 von Erik Meijer (GUE/NGL) (2. März 2000) an den Rat & Antwort (8. Juni 2000): Wahrheitsfindung im Kosovo über die Massenmorde vom Januar 1999 in Racak im Zusammenhang mit dem Bericht von Dr. Helena Ranta, EU-Beobachterin in Priština. In: Amtsblatt der Europäischen Union. Mitteilungen, Europäisches Parlament – Schriftliche Anfragen mit Antwort, C 026 E, 26. Januar 2001, S. 72–73.
  258. Germinal Civikov: Der Milošević-Prozess – Bericht eines Beobachters. Promedia, Wien 2006, ISBN 3-85371-264-9, S. 72.
  259. Noam Chomsky: Der neue militärische Humanismus – Lektionen aus dem Kosovo. 1. Auflage. edition 8, Zürich 2000, ISBN 3-85990-027-7, S. 125–128.
  260. Slobodan Milosevic (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite), Who’s who – Deutschland – The People-Lexikon, 1999–2012, archiviert vom Original.
  261. Kosovo-Krieg: Keine Beweise für Massaker von Racak (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite). SPIEGEL online, 17. Januar 2001, archiviert vom Original.
  262. Moral Combat: NATO At War (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Sendung auf BBC-2 special, 12. März 2000, archiviert vom Original-Transkript am 10. Januar 2013.
  263. Neue Zweifel am Massaker von Racak – Was die MONITOR-Sendung vom 8. Februar 2001 enthüllte – Wortlaut der Sendung – Bericht: Jo Angerer, Mathias Werth, Andreas Maus (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite). Transkription der Sendung, archiviert von der Internet-Version auf www.ag-friedensforschung.de am 13. Januar 2013.
  264. CIA aided Kosovo guerrilla army (englisch). The Sunday Times, London, 12. März 2000, von Tom Walker und Aidan Laverty.
  265. (2001/C 261 E/071) Schriftliche Anfrage E-0236/01 von Erik Meijer (GUE/NGL) (8. Februar 2001) an den Rat & Antwort (31. Mai 2001): Klarheit über den Tod von Bürgern im Kosovo-Dorf Racak . In: Amtsblatt der Europäischen Union. Mitteilungen, Europäisches Parlament – Schriftliche Anfragen mit Antwort, C 261 E, 18. September 2001, S. 69–70.
  266. Neues in der Verschlusssache Racak, Berliner Zeitung, 17. Januar 2001, von Bo Adam und Roland Heine.
  267. Human Rights Watch (Koordination: Fred Abrahams = Frederick Cronig Abrahams), Under Orders: War Crimes in Kosovo, 2001, ISBN 1-56432-264-5, hier S. 483. Vergleiche auch PDF-Version (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite), archiviert von der Internetversion (PDF; 5,8 MB) auf www.hrw.org (PDF; 5,6 MB) am 13. Januar 2013.
  268. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 348, mit Verweis auf New York Times: Kosovo: Serb Guilty in Deaths of 45, 19. Juni 2001, S. A8
  269. Europe: Kosovo: Serb Guilty In Deaths Of 45 (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). New York Times, 19. Juni 2001, archiviert vom Original.
  270. Amnesty and UN staff accuse Kosovo war crimes tribunal of ethnic bias (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). The Guardian, 20. Juni 2001, von Nicholas Wood, archiviert vom Original.
  271. Finnish field study indicates „Racak Massacre“ was atrocity (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Helsingin Sanomat – International Edition, 12. Februar 2001.
  272. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 255, 461, Fußnote 640, mit Verweis auf: Auslieferung Milosevics wird großzügig belohnt, SZ, 30. Juni/1. Juli 2001, S. 1; Küppers: Überraschungscoup mit Nebenwirkungen, SZ, 30. Juni/1. Juli 2001, S. 3; Münch: Der Preis der Gerechtigkeit, SZ, 30. Juni/1. Juli 2001, S. 4; Milosevic – in Den Haag am richtigen Ort, NZZ, 29. Juni 2001, S. 3.
  273. Brave new Kosovo (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). BBC News, 30. Juni 2001, von Jacky Rowland, archiviert vom Original.
  274. Milosevic – in Den Haag am richtigen Ort (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite). Neue Zürcher Zeitung, 29. Juni 2001, von msn, archiviert vom Original.
  275. Ron Paul aus Texas, Abgeordneter des US-amerikanischen Kongresses, in: The U.N. Criminal Tribunals for Yugoslavia and Rwanda: International Justice or Show of Justice? Hearing before the Committee on International Relations, House of Representatives, 107th Congress, 28. Februar 2002; zitiert nach Das falsche Tribunal – Der »Fall Milosevic« in den Haag – Imperialismus kontra Völkerrecht, junge Welt, 7. November 2003, von Cathrin Schütz
  276. Transkript zur Zeugenvernehmung von Danica Marinković vor dem ICTY, 24. März 2005, S. 37822–37916: „Mr. Nice, we, in the exceptional circumstances and in the light of the importance of the evidence – Racak is one of the important matters in the indictment – and for those reasons we’ll take the adjournment now and resume on Wednesday, the 6th of April at 9.00 a.m.“
  277. Thursday, March 24 – 09:00 – 13:45 (RAM; 0 kB), Video der ICTY-Sitzung vom 24. März 2005, http://hague.bard.edu/past_video/03-2005.html
  278. Order to Dr. Helena Ranta to provide written statement prior to testifying, UN International Tribunal for the Prosecution of Persons Responsible for Serious Violations of International Humanitarian Law Committed in the Territory of the Former Yugoslavia since 1991, 27. Januar 2003, IT-02-54-T, Confidential; Vergleiche Internet-Version (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite), archiviert von Version auf balkanwitness.glypx.com am 13. Januar 2013.
  279. Russia ups pressure on ex-war crimes prosecutor Del Ponte (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). RIA Novosti, 14. April 2008.
  280. Editoral (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite). Die Weltwoche, Ausgabe 47, 21. November 2002, Von Roger Köppel.
  281. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 345.
  282. Judith Armatta: Twilight of Impunity: The War Crimes Trial of Slobodan Milosevic. Duke University Press, 2010, S. 67f.
  283. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 347.
  284. Helena Ranta testifies at Milosevic trial in The Hague – Former Yugoslav President accuses Finn of involvement in NATO conspiracy (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Helsingin Sanomat – International Edition, 13. März 2003, archiviert vom Original.
  285. Край – Обреченные на изгнание (dt. etwa: „Ende – verurteilt zum Exil“), Perwy kanal (Первый канал), von Aleksandr Zamyslov (Александр Замыслов) und Yevgeniy Baranov (Евгений Баранов), 2007; verfügbar auf diversen Videoportalen (z. B. in Russisch und Serbisch)
  286. Controversy over events that triggered NATO attacks – A Finnish forensic expert says in her autobiography that her report on the Račak deaths was written under pressure (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). B92 (www.b92.net), 22. Oktober 2008. Als Quelle wird Politika, Tanjug angegeben; Anmerkung des Wikipedia-Autoren: die Aussagen von Helena Ranta aus dem Film Край – Обреченные на изгнание wurden im Artikel von B92 möglicherweise ungenau wiedergegeben.
  287. Акција Рачак пример за „специјалце“ и повод за бомбардовање Србије (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite) (serbisch). Politika (Политика), 15. Januar 2009, von Dušan Telesković (Душан Телесковић), archiviert vom Original.
  288. Heinz Loquai: Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg: die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6681-8, S. 51.
  289. Als die Menschenrechte schießen lernten (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite), Süddeutsche Zeitung, 19. Mai 2009, von Franziska Augstein, archiviert vom Original: „Ein anderer PR-Coup der UCK war das sogenannte Massaker von Racak, das als das letzte Moment gilt, das noch nötig war, um die Nato zu ihrem Angriff im März 1999 zu bewegen. Am 15. Januar des Jahres gab es ein Gefecht. 45 Tote blieben zurück. Es sollen albanische Zivilisten gewesen sein, die aus nächster Nähe exekutiert wurden. Die nach Kriegsende hinzugezogene finnische Gerichtsmedizinerin Helena Ranta konnte das aber nicht bestätigen. Nach dem ersten vorläufigen Kurzbericht, den ihr Team auch mit Hilfe des deutschen Außenministeriums erstellte und der den Wünschen des Ministeriums entsprechend ausfiel, kam Helena Ranta später in ihrem Abschlussbericht zu ganz anderen Ergebnissen. Über diesen Report wurde die Öffentlichkeit nicht informiert. Frau Ranta wurde eine Weile des Stillschweigens verordnet. Diese Phase scheint abgelaufen zu sein: Im vergangenen Jahr hat Helena Ranta ein Buch publiziert, in dem sie erklärt, warum ihre gerichtsmedizinischen Untersuchungen nicht bestätigen konnten, dass es sich in Racak um ein ‚Massaker‘ gehandelt habe.“
  290. Helena Ranta: Foreign Ministry tried to influence Kosovo reports – Biography published of world-famous forensic dentist (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Helsingin Sanomat – International Edition, 16. Oktober 2008, archiviert vom Original.
  291. Gutachterin zu Kosovo-Massaker unter Druck gesetzt? (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite). DiePresse.com, 22. Oktober 2008, archiviert vom Original (Memento vom 18. August 2016 im Internet Archive).
  292. Račak Terrorists All Killed in Combat (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). De-Construct.net, 2. November 2008, archiviert vom Original.
  293. Račak – laži i istine – Od policijske akcije preko NATO intervencije do haškog fijaska (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (serbisch, teils auch englisch, Online-Video; zu dt. etwa: „Račak – Lügen und Wahrheit“). Dokumentarfilm „Рачак – 10 година после“ („Račak – 10 Jahre später“) von Slaven Kranjc (Славен Крањац), RTS, März 2009, archiviert vom Original.
  294. KLA, Finnish Dentist, the Ambassador’s Wife and Miraculous Skullcaps (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). De-Construct.net, 5. November 2008, archiviert vom Original.
  295. Transkript zur Zeugenvernehmung von Helena Ranta vor dem ICTY (Memento vom 4. Februar 2013 auf WebCite), 12. März 2003, (englisch). ICTY, Case Slobodan Milošević (IT-02-54) „Kosovo, Croatia and Bosnia“, S. 17777f, archiviert vom Original.
  296. Expert Report of Dr. Eric Baccard – Medico-legal analysis and synthesis report about the forensic expertises missions conducted in Kosovo during the year 1999. Eingereicht beim ICTY am 16. April [?Mai] 2002, für den Prozess gegen Slobodan Milošević, Aktenzeichen IT-02-54-T, 16. April 2002, S. 24/154; Online verfügbar (englisch, PDF): Part1 (Memento vom 9. Januar 2013 auf WebCite), archiviert vom Original, Part1 (PDF; 1,5 MB), am 9. Januar 2013.
  297. Expert Report of Dr. Eric Baccard – Medico-legal analysis and synthesis report about the forensic expertises missions conducted in Kosovo during the year 1999. Eingereicht beim ICTY am 16. April [?Mai] 2002, für den Prozess gegen Slobodan Milošević, Aktenzeichen IT-02-54-T, 16. April 2002, S. 26/154; Online verfügbar (englisch, PDF): Part1 (Memento vom 9. Januar 2013 auf WebCite), archiviert vom Original, Part1 (PDF; 1,5 MB), am 9. Januar 2013.
  298. Transkript zur Zeugenvernehmung von Helena Ranta vor dem ICTY, 12. März 2003 (Memento vom 4. Februar 2013 auf WebCite) (englisch). ICTY, Case Slobodan Milošević (IT-02-54) „Kosovo, Croatia and Bosnia“, S. 17804, archiviert vom Original.
  299. Wie starb der 13-jährige Halim Beqiri? (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite). Berliner Zeitung, 24. März 2000, von Bo Adam, archiviert vom Original.
  300. Wednesday, January 26 – 09:00 – 13:45 (RAM; 0 kB), Video der ICTY-Sitzung vom 26. Januar 2005, http://hague.bard.edu/past_video/01-2005.html
  301. Transkript zur Zeugenvernehmung von Joseph Omer Michel Maisonneuve vor dem ICTY, 29. Mai 2002 (Memento vom 11. Februar 2013 auf WebCite) (englisch). ICTY, Case Slobodan Milošević (IT-02-54) „Kosovo, Croatia and Bosnia“, S. 5844, archiviert vom Original: „I guess I can say that my assessment on the evening of the 16th, which is the portion that he’s referring to in the actual assessment, is that I thought at that point that a number of KLA members were killed in the village; but on top of that, of course, what came out was a whole number of civilians, definitely more than eight or – certainly there were at least 20 and I believe I do mention in there up to about 50 is how many we thought had been killed in the village at that time, most of whom were civilians. I – when I looked at the bodies myself on that day, all the bodies that I saw, I could not say that they would have been members of the KLA. They were people of older – elderly people. Most looked like farmers, or very young as the boy and young lady were.“
  302. Joseph Omer Michel Maisonneuve, Zeugenaussage vor dem ICTY, 30. Mai 2002 (Memento vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive), S. 5874, Französische Version: (Memento vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive)
  303. Transkript zur Zeugenvernehmung von Joseph Omer Michel Maisonneuve vor dem ICTY, 29. Mai 2002 (Memento vom 11. Februar 2013 auf WebCite) (englisch). ICTY, Case Slobodan Milošević (IT-02-54) „Kosovo, Croatia and Bosnia“, S. 5841f., archiviert vom Original.
  304. Thursday, 05.30.2002 – trial in three (3) segments 09:00 – 13:45 (RAM; 0 kB), Video der ICTY-Sitzung vom 30. Mai 2002, http://hague.bard.edu/past_video/05-2002.html
  305. Transkript zur Zeugenvernehmung von Joseph Omer Michel Maisonneuve vor dem ICTY, 29. Mai 2002 (Memento vom 11. Februar 2013 auf WebCite) (englisch). ICTY, Case Slobodan Milošević (IT-02-54) „Kosovo, Croatia and Bosnia“, S. 5797, archiviert vom Original: „I went back and personally saw one young lady, probably 18 years old, and a 12-year-old boy among the bodies, and so I would say that this was not a legitimate – legitimate military operation.“
  306. Transkript zur Zeugenvernehmung von Joseph Omer Michel Maisonneuve vor dem ICTY, 29. Mai 2002 (Memento vom 11. Februar 2013 auf WebCite) (englisch). ICTY, Case Slobodan Milošević (IT-02-54) „Kosovo, Croatia and Bosnia“, S. 5841, archiviert vom Original: „On the 15th, I did not know that KLA members had been killed. In fact, I did not know that civilians had been killed either. It was on the 16th that we discovered the bodies, and I can tell you, from my observations, that these bodies were civilians. In my assessment, they were not members of the KLA, the bodies that we found. An 18-year-old girl and a 12-year-old boy are not members of the KLA, to my recollection.“
  307. „Racak war ein Massaker“ (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite). Der Tagesspiegel, 6. Juni 2002, von Klaus Bachmann.
  308. Wolfgang Kaufmann: Die Beobachter. Books on Demand, Norderstedt 2004, ISBN 3-8334-1200-3, S. 57: Kaufmann schildert seine Gefangennahme bei Krusevac in der Nähe von Peć durch eine unter dem Kommando von Ramush Haradinaj stehende UÇK-Gruppe am 11. August 1998, in der sich auch offenbar ein männliches Kind befand: „Der Jüngste von ihnen, ein klein gewachsener, nett aussehender Junge von zwölf bis dreizehn Jahren, trug einen Tarnanzug, der auf seine kindlichen Maße zugeschnitten war. Auch er hantierte mit einer Kalaschnikow, die in seinen Händen riesig wirkte.“
  309. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 295, Fußnote 131: Zitat aus einem Lagebericht des deutschen Auswärtigen Amts vom November 1998: „Die UCK hatte in den,befreiten Gebieten' breiten Rückhalt in der Bevölkerung. Auch nach albanischer Darstellung hat sich die Bevölkerung teilweise aktiv an den bewaffneten Auseinandersetzungen beteiligt. Auf UCK-Seite sollen auch Frauen mitgekämpft haben, auch ein 15-jähriger UCK-Angehöriger wurde schon von internationalen Beobachtern angetroffen. Insofern ist die Abgrenzung zwischen UCK-Kämpfern, mitkämpfenden Einwohnern und reinen Zivilisten sowohl für die Sicherheitskräfte als auch für die objektive Bewertung der Sachlage schwierig.“, mit Verweis auf: Jürgen Elsässer, Kriegslügen, S. 76.
  310. }Klaus Brinkbäumer, Carolin Emcke: Wir hassen, wir leiden, wir meinen es ernst. In: Der Spiegel. Nr. 16, 1999 (online).
  311. Račak – laži i istine – Od policijske akcije preko NATO intervencije do haškog fijaska. (deutsch: „Račak – Lügen und Wahrheit“), Dokumentarfilm „Рачак – 10 година после“ („Račak – 10 Jahre später“) von Slaven Kranjc (Славен Крањац), RTS, März 2009.
  312. Transkript zur Zeugenvernehmung von Danica Marinković vor dem ICTY, 24. März 2005, S. 37830–37833: Die vier Namen aus der Liste von Marinković, die nicht in der Liste der Anklageschrift aufgeführt sind, lauten: 1. Banush Kamberi, 2. Mehmet Smajli, 3. Ajet Brahimi, 4. Sabri Sula; die neun Namen aus der Liste der Anklageschrift, die nicht in der Liste von Marinković aufgeführt sind, lauten: 1. Ljuta Aslani, 2. Ajet Emini, 3. Hajris Ibrahimi, 4. Mejha Ismaili, 5. Muhamet Ismaili, 6. Ahmet Mustafa, 7. Jashar Salihu, 8. Shurri Salihu, 9. Banush Azemi [geringfügige Abweichungen in der Schreibweise der Namen möglich]
  313. Transkript zur Zeugenvernehmung von Danica Marinković vor dem ICTY, 24. März 2005, S. 37833–37838.
  314. Transkript zur Zeugenvernehmung von Agron Mehmeti vor dem ICTY, 4. Juni 2002, S. 6199–6235.
  315. Peter Bouckaert, Fred Abrahams: Federal Rebublic of Yugoslavia – A Week of Terror in Drenica – Humanitarian Law Violations in Kosovo. Human Rights Watch, New York u. a. 1999, ISBN 1-56432-227-0, S. 77.
  316. Transkript zur Zeugenvernehmung von Frederick Cronig Abrahams vor dem ICTY, 3. Juni 2002, S. 6084; und 4. Juni 2002, S. 6140–6190.
  317. Judith Armatta: Twilight of Impunity: The War Crimes Trial of Slobodan Milosevic. Duke University Press, 2010, S. 64f.
  318. ICTY – Tribunal Update, Milosevic Trial Testimony (Tribunal Update No 411, 17-Jun-05), von Ana Uzelac, Den Haag, Internetquelle: balkanwitness.glypx.com abgerufen am 7. Dezember 2012
  319. Transkript zur Zeugenvernehmung von Dragan Jasović vor dem ICTY, 16. Juni 2005, S. 40893–40895.
  320. Thursday, June 16 – 09:00 – 13:45 (RAM; 0 kB), Video der ICTY-Sitzung vom 16. Juni 2005, http://hague.bard.edu/past_video/06-2005.html
  321. Judith Armatta: Twilight of Impunity: The War Crimes Trial of Slobodan Milosevic. Duke University Press, 2010, S. 66.
  322. Friday, June 17 – 09:00 – 13:45 (RAM; 0 kB), Video der ICTY-Sitzung vom 17. Juni 2005, http://hague.bard.edu/past_video/06-2005.html
  323. Germinal Civikov: Der Milošević-Prozess – Bericht eines Beobachters. Promedia, Wien 2006, ISBN 3-85371-264-9, S. 74.
  324. Germinal Civikov: Der Milošević-Prozess – Bericht eines Beobachters. Promedia, Wien 2006, ISBN 3-85371-264-9, S. 82.
  325. Transkript zur Zeugenvernehmung von Shukri Buja vor dem ICTY, 6. Juni 2002, S. 6373.
  326. Transkript zur Zeugenvernehmung von Bilall Avdiu vor dem ICTY, 30. Mai 2002, S. 5956–5966 und 31. Mai, S. 5967–5995.
  327. Transkript zur Zeugenvernehmung von Xhemajl Beqiri vor dem ICTY, 4. Juni 2002, S. 6235–6242 und 5. Juni, S. 6243–6267.
  328. Transkript zur Zeugenvernehmung von Nusret Shabani vor dem ICTY, 5. Juni 2002, S. 6267–6296.
  329. Germinal Civikov: Der Milošević-Prozess – Bericht eines Beobachters. Promedia, Wien 2006, ISBN 3-85371-264-9, S. 76–82.
  330. Bogoljub Janićijević, in: Račak – laži i istine – Od policijske akcije preko NATO intervencije do haškog fijaska. (deutsch: „Račak – Lügen und Wahrheit“), Dokumentarfilm „Рачак – 10 година после“ („Račak – 10 Jahre später“) von Slaven Kranjc (Славен Крањац), RTS, März 2009.
  331. 8 Vjetori i Masakrës së Raçakut (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) (albanisch). Albaniapress.com, 15. Januar 2007, von Sheradin Berisha, archiviert vom Original.
  332. Lista e kosovarëve të masakruar nga regjimi serb, sq.wikipedia.org, Version vom 24. Dezember 2010, 13:44 Uhr
  333. Nën patronatin e Kuvendit Komunal-Shtime, më 15 janar 2005 u shënua Gjashtëvjetori i Masakrës së Reçakut (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) (albanisch, MS Word-Textdatei). www.shtime-komuna.org, von Fatmir Limaj, Isak Musliu und Haradin Balaj, [?2005] (MS Word; 336 kB) am 19. Januar 2013.
  334. Richard Holbrooke, in: Moral Combat: NATO At War (englisch). Sendung auf BBC-2 special, 12. März 2000: „The selection of Bill Walker was made by the Secretary of State, Madeleine Albright. She knew him and made the choice herself.“
  335. Michael Mandel, How America Gets Away With Murder – Illegal Wars, Collateral Damage and Crimes Against Humanity (englisch). Pluto Press, London und Ann Arbor 2004, ISBN 0-7453-2152-6, S. 77; mit Verweis auf: ICTY, Milosevic-Prozess, Transkript, 12. Juni 2002, S. 6851.
  336. Zweierlei Massaker? Wie ein US-Diplomat im Kosovo-Dorf Racak den Dritten Weltkrieg auslöste (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite). Wissenschaft & Frieden, 1999-2 (Wieder im Krieg), von Jürgen Scheffran, archiviert vom Original.; mit Verweis auf: R.J. Smith, This time, Walker wasn’t speechless. Memory of El Salvador spurred criticism of Serbs, Washington Post, 23. Januar 1999.
  337. Irony at Racak: Tainted U.S. Diplomat Condemns Massacre (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). The Consortium, 26. Januar 1999, von Don North, archiviert vom Original.
  338. Diana Johnstone: Humanitarian War: Making the Crime Fit the Punishment. In: Tariq Ali: Masters of the Universe? – Nato’s Balkan Crusade, Verso, 2000, ISBN 1-85984-752-8, S. 147–170, hier S. 162.
  339. American Kosovo Monitor Changes His Image – Diplomacy: William Walker, once criticized for his inaction in El Salvador, is treated like a hero by ethnic Albanian refugees (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Los Angeles Times, 14. April 1999, von Elizabeth Shogren, Online-Fassung, S. 1, archiviert vom Original.
  340. Robin Blackburn: Kosovo: The War of NATO Expansion. In: Tariq Ali: Masters of the Universe? – Nato’s Balkan Crusade, Verso, 2000, ISBN 1-85984-752-8, S. 360–380, hier S. 364.
  341. Benjamin Schwarz: Dirty Hands. The success of U.S. policy in El Salvador – preventing a guerrilla victory – was based on 40,000 political murders. Buchrezension zu William M. LeoGrande: Our own Backyard. The United States in Central America 1977–1992. 1998, Dezember 1998.
  342. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 287.
  343. Tim Judah: Kosovo: War and Revenge. 2. Auflage, Yale University Press, New Haven u. a. 2002, ISBN 0-300-09725-5, S. 189 f.
  344. Michael Mandel, How America Gets Away With Murder – Illegal Wars, Collateral Damage and Crimes Against Humanity (englisch). Pluto Press, London und Ann Arbor 2004, ISBN 0-7453-2152-6, S. 76f.
  345. Michael Mandel, How America Gets Away With Murder – Illegal Wars, Collateral Damage and Crimes Against Humanity (englisch). Pluto Press, London und Ann Arbor 2004, ISBN 0-7453-2152-6, S. 77
  346. Ambassador William Walker, U.S. Department of State, On-the-record briefing on the Kosovo Verification Mission, 8 January 1999 (Memento vom 3. Februar 2013 auf WebCite), Veröffentlicht von dem Büro des Sprechers, Washington, DC, 8. Januar 1999, archiviert vom Original.
  347. Roland Keith, in: Moral Combat: NATO At War (englisch). Sendung auf BBC2 special, 12. März 2000: „Ambassador Walker was not just working for the OSCE. He was part of the American diplomatic policy that was occurring which had vilified Slobodan Milosevic, demonised the Serbian Administration and generally was providing diplomatic support to the UCK or the KLA leadership.“
  348. Diana Johnstone: Humanitarian War: Making the Crime Fit the Punishment. In: Tariq Ali: Masters of the Universe? – Nato’s Balkan Crusade, Verso, 2000, ISBN 1-85984-752-8, S. 147–170, hier S. 163.
  349. Tim Judah, Kosovo: War and Revenge, 2. Auflage, Yale University Press, New Haven u. a. 2002, ISBN 0-300-09725-5, S. 194.
  350. Wolfgang Petritsch, Robert Pichler: Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden. Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, S. 159 f.
  351. Heinz Loquai: Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg: die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6681-8, S. 35 f., 172.
  352. Wolfgang Petritsch, Karl Kaser, Robert Pichler: Kosovo – Kosova: Mythen, Daten, Fakten. 2. Auflage. Wieser, Klagenfurt 1999, ISBN 3-85129-304-5, S. 254.
  353. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 293, Fußnote 124.
  354. Wolfgang Kaufmann: Die Beobachter. Books on Demand, Norderstedt 2004, ISBN 3-8334-1200-3, S. 161–164.
  355. Noam Chomsky: Der neue militärische Humanismus – Lektionen aus dem Kosovo. 1. Auflage. edition 8, Zürich 2000, ISBN 3-85990-027-7, S. 62–64.
  356. James Goldston, Jemera Rone, A Year of Reckoning – El Salvador a Decade After the Assassination of Archbishop Romero – An Americas Watch Report – March 1990. The Americans Watch Committee, Human Rights Watch, 1990, online verfügbar auf Google Bücher.
  357. Death Squads’ Rack in El Salvador, Clinton’s Man in Kosovo (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Counterpunch, 16.-30. Mai 1999, von Mark Ames und Matt Taibbi, S. 8–10, archiviert vom Original.
  358. Wesley Clark, in: Moral Combat: NATO At War (englisch). Sendung auf BBC2 special, 12. März 2000: „I got a call from Bill Walker. He said there’s a massacre. I’m standing here. I can see the bodies.“
  359. Heinz Loquai: Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg: die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6681-8, S. 50.
  360. Ex-Missionschef der OSZE im Kosovo weist Manipulationsvorwurf zurück – William Walker: „Racak war eine Massenhinrichtung Unbewaffneter“ (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite). Berliner Zeitung, 8. April 2000, von Peter De Thier, archiviert vom Original.
  361. Edward S. Herman, David Peterson: The Politics Of Genocide – Foreword by Noam Chomsky, Monthly Review Press, New York 2011, ISBN 978-1-58367-212-9, S. 98FN238. Vgl. PDF-Version (2010) (Memento vom 2. Februar 2013 auf WebCite) (englisch, PDF) (PDF; 496 kB); mit Verweis auf: Forensic expert says she was told to blame Serbs for Račak killings. Agence France Presse, 22. Oktober 2008: “wanted me to say the Serbs were behind [the Račak massacre] so the war could begin.”; vgl. angeblichen Wortlaut der AGF-Meldung (Memento vom 3. Februar 2013 auf WebCite).
  362. Račak – laži i istine – Od policijske akcije preko NATO intervencije do haškog fijaska. (deutsch: „Račak – Lügen und Wahrheit“), Dokumentarfilm „Рачак – 10 година после“ („Račak – 10 Jahre später“) von Slaven Kranjc (Славен Крањац), RTS, März 2009, Unvollständige Transkription von Helena Rantas Aussagen (in Englisch, keine Übersetzung): „Massacre actually is a legal term and I would [?try] not to use it. And if I may say now directly, so I am surprised that anyone in his position gave a comment like that at the very beginning. It is a typical layman’s comment. I’m afraid to say so.“, Unvollständige Transkription von Helena Rantas Aussagen (in Englisch, keine Übersetzung): „I have no idea, where Dr. Ranta came up with that story. I understand it’s [?from a kind of] book or something like that. Absolutely absurd. But these things happen I guess.“, „But when I talked to her in private she said that nothing she saw contradicted what I had concluded, which was, they were executed, they were killed unarmed, there was no evidence that they were military […]“
  363. Račak – laži i istine – Od policijske akcije preko NATO intervencije do haškog fijaska. (kyrillisch: Рачак – лажи и истине – Од полицијске акције преко НАТО интервенције до хашког фијаска, deutsch: „Račak – Lügen und Wahrheit“), Dokumentarfilm „Рачак – 10 година после“ („Račak – 10 Jahre später“) von Slaven Kranjc (Славен Крањац), RTS, März 2009.
  364. Appraisal Of The Two OSCE Reports: „Kosovo/Kosova: As Seen, As Told“ (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). www.tenc.net (emperors-clothes), 29. Februar 2000, von Diana Johnstone, archiviert vom Original.
  365. Transkript zur Zeugenvernehmung von William Graham Walker vor dem ICTY, 11. Juni 2002 (Memento vom 4. Februar 2013 auf WebCite) und 12. Juni 2002 (Memento vom 4. Februar 2013 auf WebCite) (englisch). ICTY, Case Slobodan Milošević (IT-02-54) „Kosovo, Croatia and Bosnia“, S. 6765–6926, archiviert vom Original, 11. Juni 2002 und 12. Juni 2002, am 4. Februar 2013.
  366. Tuesday, 06.11.2002 – trial in three (3) segments 09:30 – 13:45 (RAM; 0 kB) und Wednesday, 06.12.2002 – trial in two (2) segments 09:30 – 16:00 (RAM; 0 kB), Videos der ICTY-Sitzung vom 11. und 12. Juni 2002, http://hague.bard.edu/past_video/06-2002.html
  367. Michael Mandel, How America Gets Away With Murder – Illegal Wars, Collateral Damage and Crimes Against Humanity (englisch). Pluto Press, London und Ann Arbor 2004, ISBN 0-7453-2152-6, S. 78f.
  368. Transkript zur Zeugenvernehmung von William Graham Walker vor dem ICTY, 12. Juni 2002 (Memento vom 4. Februar 2013 auf WebCite) (englisch). ICTY, Case Slobodan Milošević (IT-02-54) „Kosovo, Croatia and Bosnia“, S. 6895–6896, archiviert vom Original.
  369. Wednesday, 6. Dezember 2002 – trial in two (2) segments 09:30 – 16:00 (RAM; 0 kB), Video der ICTY-Sitzung vom 12. Juni 2002, http://hague.bard.edu/past_video/06-2002.html
  370. William Walker, in: Moral Combat: NATO At War (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Sendung auf BBC-2 special, 12. März 2000, archiviert vom Original-Transkript am 10. Januar 2013; Zitat aus der Sendung: „WILLIAM WALKER: Without calling any of my capitals I told what I thought I had seen, which was the end result of a massacre; RICHARD HOLBROOKE: William Walker, the head of the Kosovo Verification Mission, called me on a cell phone from Racak; WILLIAM WALKER: Q. But you don’t remember calling Washington at all?; GENERAL WESLEY CLARK – SUPREME ALLIED COMMANDER EUROPE: I got a call from Bill Walker. He said there’s a massacre. I’m standing here. I can see the bodies. WILLIAM WALKER: (No reply to question); Q: And you didn’t speak to Gen Clark or anybody like that?“
  371. Transkript zur Zeugenvernehmung von Dietmar Hartwig vor dem ICTY, 2. März 2005, S. 36982–37046; 8. März 2005, S. 37048–37151; 9. März, S. 37152–37183.
  372. Wednesday, March 2 – 09:00 – 13:45 (RAM; 0 kB), Video der ICTY-Sitzung vom 2. März 2005, http://hague.bard.edu/past_video/03-2005.html
  373. Tuesday, March 8 – 09:00 – 13:45 (RAM; 0 kB), Video der ICTY-Sitzung vom 8. März 2005, http://hague.bard.edu/past_video/03-2005.html
  374. Wednesday, March 9 – 09:00 – 13:45 (RAM; 0 kB), Video der ICTY-Sitzung vom 9. März 2005, http://hague.bard.edu/past_video/03-2005.html
  375. Less is more (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). SENSE Agency, 8. März 2005, archiviert vom Original.
  376. Wolfgang Kaufmann: Die Beobachter. Books on Demand, Norderstedt 2004, ISBN 3-8334-1200-3, S. 120–123.
  377. Wolfgang Kaufmann: Die Beobachter. Books on Demand, Norderstedt 2004, ISBN 3-8334-1200-3, S. 39.
  378. Wolfgang Kaufmann: Die Beobachter. Books on Demand, Norderstedt 2004, ISBN 3-8334-1200-3, S. 259, mit Verweis auf Steven Erlanger, Zitat nach OSCE, 6. Dezember 1999
  379. Wolfgang Kaufmann: Die Beobachter. Books on Demand, Norderstedt 2004, ISBN 3-8334-1200-3, S. 255.
  380. Wolfgang Kaufmann: Die Beobachter. Books on Demand, Norderstedt 2004, ISBN 3-8334-1200-3, S. 254, mit Verweis auf Noam Chomsky, People Without Rights, März 2000.
  381. Monitors’ Reports Provide Chronicle Of Kosovo Terror (Memento vom 2. Februar 2013 auf WebCite), The New York Times, 5. Dezember 1999, von Steven Erlanger, archiviert vom Original.
  382. Transkript zur Zeugenvernehmung von Franz-Josef Hutsch vor dem ICTY, 12. Oktober 2004 (Memento vom 23. Februar 2013 auf WebCite) (englisch), S. 32895ff; und 13. Oktober 2004 (Memento vom 28. Februar 2013 auf WebCite) (englisch), S. 32997ff. ICTY, Case Slobodan Milošević (IT-02-54) „Kosovo, Croatia and Bosnia“, archiviert vom Original für den 12. Oktober 2004 am 23. Februar 2013 bzw. für den 13. Oktober 2013 am 28. Februar 2013.
  383. Tuesday, October 12 – 09:00 – 13:45 (RAM; 0 kB), Video der ICTY-Sitzung vom 12. Oktober 2004, http://hague.bard.edu/past_video/10-2004.html
  384. Wednesday, October 13 – 09:00 – 13:45 (RAM; 0 kB), Video der ICTY-Sitzung vom 13. Oktober 2004, http://hague.bard.edu/past_video/10-2004.html
  385. Testimony about the war that was „staged“ in Kosovo (Memento vom 23. Februar 2013 auf WebCite) (englisch). SENSE Agency, 12. Oktober 2004, archiviert vom Original.
  386. Appeals Chamber To Hear Arguments On The Assignment Of Counsel To Milosevic On 21 October (Memento vom 28. Februar 2013 auf WebCite) (englisch). SENSE Agency, 13. Oktober 2004, archiviert vom Original.
  387. Die Generalprobe für den Angriff auf den Irak – Im Gespräch Franz-Josef Hutsch, Ex-Major der Bundeswehr und Zeuge im Milosevic-Prozess, über private US-Militärfirmen im jugoslawischen Bürgerkrieg (Memento vom 22. Februar 2013 auf WebCite), der Freitag, 5. November 2004, Interview geführt von Mira Beham, archiviert vom Original.
  388. Noam Chomsky, A New Generation – Draws the Line – Kosovo, East Timor, and the Standards of the West. Verso, London / New York 2000, hier Kapitel 3 („Kosovo in Retrospect“), S. 94–147, zitiert nach Diana Johnstone, Appraisal Of The Two OSCE Reports: „Kosovo/Kosova: As Seen, As Told“ (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). www.tenc.net (emperors-clothes), 29. Februar 2000, von Diana Johnstone, archiviert vom Original.
  389. Erasing History: Ethnic Cleansing in Kosovo (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite), Bericht, U.S.-Außenministerium, Mai 1999, archiviert vom Original; Wichtige Abschnitte:,, Overview (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite), Documenting the abuses (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite), Atrocities and war crimes by location (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite), Chronology of recent ethnic cleansing in Kosovo (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite), archiviert vom Original: Executive Summary (Memento vom 6. August 2009 im Internet Archive), Introduction, Overview, Documenting the abuses (Memento vom 5. August 2012 im Webarchiv archive.today), Atrocities and war crimes by location (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite), Chronology of recent ethnic cleansing in Kosovo (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) am 19. Januar 2013.
  390. In Retrospect – A review of NATO's war over Kosovo, Part I (Memento vom 11. Februar 2013 auf WebCite) (englisch, PDF (Memento vom 11. Februar 2013 auf WebCite)) und In Retrospect – A review of NATO's war over Kosovo, Part II (Memento vom 11. Februar 2013 auf WebCite) (englisch, PDF (Memento vom 11. Februar 2013 auf WebCite)), Z Magazine, von Noam Chomsky, April 2000 (Part I) bzw. Mai 2000 (Part II), aus dem Nachwort der französischen Übersetzung von The New Military Humanism (Common Courage, 1999; Page Deux Lausanne, 2000), archiviert von der Internetfassung auf zcommunications.org, Part I (PDF (PDF) ) und Part II (PDF (PDF) ) am 11. Februar 2013.
  391. Annex 2 A short curriculum vitae of Dr. Helena (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) (englisch, PDF), archiviert von der Internetversion auf balkanwitness.glypx.com (PDF; 103 kB) am 19. Januar 2013; in: ICTY, IT–02–54–T, Statement of Dr. Helena Ranta, submitted on 20 February 2003 in advance of her oral testimony (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Schriftliche Stellungnahme von Helena Ranta vor ihrer mündlichen Zeugenaussage, eingereicht am 20. Februar 2003, auf Anordnung der Strafkammer des Internationalen Tribunals vom 27. Januar 2003, archiviert von der Internetversion auf balkanwitness.glypx.com am 19. Januar 2013.
  392. Judith Armatta: Twilight of Impunity: The War Crimes Trial of Slobodan Milosevic. Duke University Press, 2010, S. 71.
  393. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 339.
  394. Wolfgang Petritsch, Robert Pichler: Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden. Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, S. 162.
  395. Transkript zur Zeugenvernehmung von Helena Ranta vor dem ICTY, 12. März 2003 (Memento vom 4. Februar 2013 auf WebCite) (englisch). ICTY, Case Slobodan Milošević (IT-02-54) „Kosovo, Croatia and Bosnia“, S. 17756, archiviert vom Original.
  396. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 341.
  397. OSCE Chairman-in-Office Comments on the Report by Head of EU Forensic Expert Team on the Racak Atrocity (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Organization for Security and Co-operation in Europe, No. 22/99 – Press Release, 17. März 1999, archiviert vom Original.
  398. Transkript zur Zeugenvernehmung von Bo Adam vor dem ICTY, 26. Januar 2005, S. 35700–35810: "Maybe it’s very complicated to explain. I’ll try my best. According to the protocols, there were no mentioning in the protocols of any powder investigation. The – in the press conference, Mrs. Ranta said that famous sentence of „no indications of not being,“ which was misunderstood by 99 per cent of the media of the world, I suppose. I haven't counted, but I suppose. That she had found that they were unarmed civilians. But there’s no proof in her investigation about that. That’s – you can call it a twist. You can call it a misunderstanding. She would surely call it a misunderstanding. She called it a misunderstanding when we asked her about it. But then it comes to a twist when Mr. Vollebaek, in the press release which came out immediately as a response to that press conference, says she concluded that at least 40 unarmed civilians were killed. You know, journalists are at times lazy people, and they take the most easy sentence and not the complicated sentence, and so it was published."
  399. Es trifft nicht zu, dass viele Personen aus extremer Nähe getötet wurden (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite)“. Berliner Zeitung, 24. März 2000, Von Roland Heine, archiviert vom Original.
  400. Erich Rathfelder: Ein Fall für das Tribunal. die tageszeitung, 23. Januar 2001.
  401. Transkript zur Zeugenvernehmung von Helena Ranta vor dem ICTY, 12. März 2003 (Memento vom 4. Februar 2013 auf WebCite) (englisch). ICTY, Case Slobodan Milošević (IT-02-54) „Kosovo, Croatia and Bosnia“, S. 17723 f, archiviert vom Original.
  402. Heinz Loquai: Medien als Weichensteller zum Krieg. In: Hans J. Gießmann, Kurt P. Tudyka (Hrsg.): Dem Frieden dienen – Zum Gedenken an Prof. Dr. Dr. Dieter Lutz, 1. Auflage. Nomos, Baden-Baden 2004, ISBN 3-8329-0702-5, S. 147–163, hier S. 147.
  403. Wolfgang Petritsch, Robert Pichler: Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden. Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, S. 165f.
  404. Nach dem Massaker von Reçak steht die OSZE-Mission im Kosovo hilflos da (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite), Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18. Januar 1999, Nr. 14, S. 3, von Matthias Rüb, archiviert vom Original.
  405. Heinz Loquai: Medien als Weichensteller zum Krieg. In: Hans J. Gießmann, Kurt P. Tudyka (Hrsg.): Dem Frieden dienen – Zum Gedenken an Prof. Dr. Dr. Dieter Lutz. 1. Auflage. Nomos, Baden-Baden 2004, ISBN 3-8329-0702-5, S. 147–163, hier S. 155.
  406. Heinz Loquai: Medien als Weichensteller zum Krieg. In: Hans J. Gießmann, Kurt P. Tudyka (Hrsg.): Dem Frieden dienen – Zum Gedenken an Prof. Dr. Dr. Dieter Lutz, 1. Auflage. Nomos, Baden-Baden 2004, ISBN 3-8329-0702-5, S. 147–163, hier S. 157, mit Verweis auf: Pia Kohorst: Alles Lüge? Ein Beitrag zu Medienberichterstattung und politischem Interesse im Kosovo-Konflikt, unveröffentlichte Magisterarbeit, Münster 2002; Margarete Jäger, Siegfried Jäger (Hrsg.): Medien im Krieg, Der Anteil der Printmedien an der Erzeugung von Ohnmachts- und Zerrissenheitsgefühlen, Duisburg 2002.
  407. Scheinbares Wohlbefinden in der Demokratie, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. Februar 2003, von Christian Hillgruber, S. 7, zitiert nach: Heinz Loquai: Medien als Weichensteller zum Krieg., in: Hans J. Gießmann, Kurt P. Tudyka (Hrsg.): Dem Frieden dienen – Zum Gedenken an Prof. Dr. Dr. Dieter Lutz, 1. Auflage. Nomos, Baden-Baden 2004, ISBN 3-8329-0702-5, S. 147–163, hier S. 157.
  408. Karl Prümm, Korpsgeist und Denkverbot – Das Deutsche Fernsehen im Kosovo-Krieg, in: Christian Hall (Hrsg.): Mainzer Tage der Fernseh-Kritik – Krieg in Bildern, Mainz 2001, S. 83 ff., zitiert nach: Heinz Loquai: Medien als Weichensteller zum Krieg. In: Hans J. Gießmann, Kurt P. Tudyka (Hrsg.): Dem Frieden dienen – Zum Gedenken an Prof. Dr. Dr. Dieter Lutz, 1. Auflage. Nomos, Baden-Baden 2004, ISBN 3-8329-0702-5, S. 147–163, hier S. 157.
  409. Heinz Loquai: Medien als Weichensteller zum Krieg. In: Hans J. Gießmann, Kurt P. Tudyka (Hrsg.): Dem Frieden dienen – Zum Gedenken an Prof. Dr. Dr. Dieter Lutz, 1. Auflage. Nomos, Baden-Baden 2004, ISBN 3-8329-0702-5, S. 147–163, hier S. 158.
  410. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 330, Fußnote 260, mit Verweis auf: Rudolf Scharping: Wir dürfen nicht wegsehen – Der Kosovo-Krieg und Europa, Berlin 1999, S. 215. Gunter Hofmann: Wie Deutschland in den Krieg geriet, Die Zeit, 12. Mai 1999, S. 17.
  411. Olaf L. Müller, Was wissen Sie über Kosovo? – Fallstudie über Pazifismus, Propaganda und die Verquickung von Fakten mit Werten (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) (PDF-Version, elektronische Version weicht von der offiziellen Version im Layout ab). In: Georg Meggle (Hrsg.): Humanitäre Interventionsethik. Was lehrt uns der Kosovo-Krieg?, Mentis, 2004, hier S. 22, archiviert vom Original (PDF; 165 kB) am 19. Januar 2013.
  412. Cathrin Schütz: Gedanken über das Erbe des Milošević-Prozesses. In: Germinal Civikov: Der Milošević-Prozess – Bericht eines Beobachters, Promedia, Wien 2006, ISBN 3-85371-264-9, S. 205–210.
  413. Diana Johnstone: Humanitarian War: Making the Crime Fit the Punishment. In: Tariq Ali: Masters of the Universe? – Nato’s Balkan Crusade, Verso, 2000, ISBN 1-85984-752-8, S. 147–170, hier S. 165.
  414. Balkan Investigative Reporting Network – Grant Detail (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). www.rbf.org.
  415. Gordana Igric – Gordana Igric is BIRN's Regional Director. She began her career as a journalist in Belgrade in 1981 (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). www.balkaninsight.com, archiviert vom Original.
  416. The refugees who remained (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). BBC News, 18. Mai 1999, von Jacky Rowland, archiviert vom Original.
  417. Milosevic attacks BBC 'bias' (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). BBC News, 28. August 2002, archiviert vom Original.
  418. Transkript zur Zeugenvernehmung von Jacky Rowland vor dem ICTY, 27. August 2002, S. 9005–9011, 28. August 2002, S. 9012–9040.
  419. Tuesday, 08.27.2002 – trial in four (4) segments 09:00 – 13:45 (RAM; 0 kB), Video der ICTY-Sitzung vom 27. August 2002, http://hague.bard.edu/past_video/08-2002.html
  420. Wednesday, 08.28.2002 – trial in four (4) segments 09:00 – 13:45 (RAM; 0 kB), Video der ICTY-Sitzung vom 28. August 2002, http://hague.bard.edu/past_video/08-2002.html
  421. Germinal Civikov: Der Milošević-Prozess – Bericht eines Beobachters. Promedia, Wien 2006, ISBN 3-85371-264-9, S. 203.
  422. Wolfgang Petritsch, Robert Pichler: Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden. Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, S. 251.
  423. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 293f.
  424. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 323, mit Verweis auf Klaus Peter Zeitler: Deutschlands Rolle bei der völkerrechtlichen Anerkennung der Republik Kroatien, Marburg 2000, S. 235, 237, 239.
  425. Im Zweifel für den Angeklagten Milosevic – Die Wahrheit über das Massaker von Reçak: Wieso ein dubioser Bericht des ZDF-„heute journals“ Serbiens Revisionisten anfeuert (Memento vom 25. Februar 2013 auf WebCite), Frankfurter Allgemeine Zeitung, 3. Mai 2005, Nr. 102, S. 38, von Matthias Rüb, Literaturzitat archiviert nach dem Original am 25. Februar 2013. Auszüge: „Eine nützliche Information zum Hintergrund und vielleicht auch zur Motivation des 1963 in Aachen geborenen freien Journalisten Franz Josef Hutsch dürfte sein, dass er beim Prozess gegen den früheren serbischen und jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic vor dem Internationalen Kriegsverbrechertribunal in Den Haag am 12. und 13. Oktober 2004 als vierter Zeuge der Verteidigung aussagte.“, „Im Zusammenhang mit dem mutmaßlichen Massaker in der Ortschaft Recak vom 15. Januar 1999 an 45 kosovo-albanischen Zivilisten spricht Hutsch vor dem Haager Gericht von einem »militärischen Ereignis« – ähnlich der serbischen Propaganda von seinerzeit und der Verteidigungslinie von Milosevic bis heute, wonach die Ortschaft eine UCK-Hochburg gewesen sei und es sich bei den Opfern ausschließlich um UCK-Kämpfer gehandelt habe. Angesichts von mehr als zwei Dutzend Leichen in einem Flussbett bei Recak erregt sich Hutsch vor allem über den damaligen amerikanischen Chef der OSZE-Mission im Kosovo, William Walker, der ständig telefoniert und schon an Ort und Stelle von einem Massaker gesprochen habe. Das Wort »Mord« kommt Hutsch im Haag nur über die Lippen, wenn serbische Polizisten von der UCK getötet werden: »Ich habe selbst etwa zwanzig ermordete serbische Polizisten gesehen«, sagt Hutsch.“, „Dass Hutsch seit seiner Haager Aussage heute so etwas wie ein Star des Revisionismus in manchen Medien in Serbien ist, kann nicht verwundern. In einem Gespräch mit der serbischen Journalistin Mira Beham für das Magazin »NIN« von Ende Oktober 2004 – später auch abgedruckt in der deutschen Wochenzeitung »Freitag« – versteift sich Hutsch auf den Umstand, dass die Leichen in dem Flussbett von Recak »nicht von anderen Leuten verstümmelt wurden, sondern von streunenden Hunden«. Die Frage, wie die Leichen dorthin kamen und wie die Menschen getötet wurden, interessiert ihn nicht sonderlich. Dafür transportiert er die in Serbien und offenbar auch in Deutschland zunehmend populäre Verschwörungstheorie, der Krieg um das Kosovo sei »nur die Generalprobe für den Überfall auf den Irak« gewesen, denn die Invasion im Irak »gleicht bis aufs Detail den Nato-Bombardierungen Jugoslawiens«. […] Die umfangreiche forensische Dokumentation des unabhängigen Ranta-Teams sowie weitere Indizien lassen keinen anderen Schluß zu, als dass die 45 Toten von Recak massakriert wurden und eben nicht, wie Hutsch behauptet, Opfer eines »militärischen Ereignisses« waren.“
  426. Germinal Civikov: Der Milošević-Prozess – Bericht eines Beobachters. Promedia, Wien 2006, ISBN 3-85371-264-9, S. 194–201.
  427. Del Ponte tells of admiration for Milosevic (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). The Guardian, 29. Juli 2006, von Ian Traynor, archiviert vom Original.
  428. Carla Del Ponte „Milosevic hat mich fasziniert“ (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite). Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27. Juli 2006, archiviert vom Original.
  429. "Wie Milosevic gewisse Zeugen vernommen hat, war faszinierend" UN-Chefanklägerin Carla Del Ponte über den ehemaligen Belgrader Diktator und die Hindernisse vor einem erfolgreichen Ende ihrer Arbeit (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite). Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28. Juli 2006, Nr. 173, S. 4, archiviert vom Original.
  430. Westfälischer Friedenspreis 2002 für Carla Del Ponte (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite). Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe (WWL), 28. Dezember 2001.
  431. Chefanklägerin Del Ponte wird für ihren Mut ausgezeichnet (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite). Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28. Dezember 2001, von Jutta Steinhoff, dpa, archiviert vom Original.
  432. Westfälischer Friedenspreis für Carla del Ponte? (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite). unsere zeit (Zeitung der DKP), 22. März 2002, von Peter Wolter, archiviert vom Original.
  433. Germinal Civikov: Der Milošević-Prozess – Bericht eines Beobachters. Promedia, Wien 2006, ISBN 3-85371-264-9, S. 66.
  434. Amina Alijagić, Some Aspects of the Genocide and the (Non) Achievement of Transitional Justice, International Journal of Rule of Law, Transitional Justice and Human Rights, 1, 2010, 28-41, hier S. 31, online verfügbar auf Google Bücher.
  435. Urteil des IGH vom 26. Februar 2007 (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) (englisch und französisch, PDF). Application of the Convention on the Prevention and Punishment of the Crime of Genocide (Bosnia and Herzegovina v. Serbia and Montenegro), Judgment, I.C.J. Reports 2007, S. 43ff., ISBN 978-92-1-071029-9, archiviert vom Original (PDF; 1,9 MB) am 19. Januar 2013.
  436. (englisch). Application of the Convention on the Prevention and Punishment of the Crime of Genocide (Bosnia and Herzegovina v. Serbia and Montenegro), Summary of the Judgment of 26 February 2007 (PDF; 685 kB).
  437. Transkript zur Zeugenvernehmung von Frederick Cronig Abrahams vor dem ICTY, 3. Juni 2002, S. 6029ff.
  438. Germinal Civikov: Der Milošević-Prozess – Bericht eines Beobachters. Promedia, Wien 2006, ISBN 3-85371-264-9, S. 20.
  439. Transkript zur Zeugenvernehmung von Dragan Vasiljković vor dem ICTY, 20. Februar 2003, S. 16567–16571; Vasiljković zitiert die Regelung: „This is to confirm a commitment of the part of a Prosecutor that any conversation or statement you will make during the course of your preparation to testify as a witness in the case of Prosecutor versus Milosevic will not be used against you.“
  440. Thursday, 02.20.2003 – Milosevic trial 09:00 – 13:45 (RAM; 0 kB), Video der ICTY-Sitzung vom 20. Februar 2003, http://hague.bard.edu/past_video/02-2003.html
  441. Germinal Civikov: Der Milošević-Prozess – Bericht eines Beobachters. Promedia, Wien 2006, ISBN 3-85371-264-9, S. 198f.
  442. Germinal Civikov: Der Milošević-Prozess – Bericht eines Beobachters. Promedia, Wien 2006, ISBN 3-85371-264-9, S. 19, 38-42, 117, 198.
  443. Transkript zur Zeugenvernehmung von Ratomir Tanić vor dem ICTY am 14. Mai 2002, S. 4880ff., am 15. Mai 2002, S. 4923ff., am 16. Mai 2002, S. 5036ff. und am 21. Mai 2002, S. 5156ff. (englisch). ICTY, Case Slobodan Milošević (IT-02-54) „Kosovo, Croatia and Bosnia“.
  444. Tuesday, 05.14.2002 – trial in four (4) segments 09:00 – 13:45 (RAM; 0 kB), Video der ICTY-Sitzung vom 14. Mai 2002; Wednesday, 05.15.2002 – video in (2) two segments 09:30 – 13:45 (RAM; 0 kB), Video der ICTY-Sitzung vom 15. Mai 2002; Thursday, 05.16.2002 – video in two (2) parts 09:00 – 13:45 (RAM; 0 kB), Video der ICTY-Sitzung vom 16. Mai 2002; http://hague.bard.edu/past_video/05-2002.html
  445. How Tanic got hooked to the British Secret Service (Memento vom 29. Januar 2013 auf WebCite), 14. November 2006, archiviert vom Original.
  446. Transkript zur Zeugenvernehmung von Zeuge K5 vor dem ICTY, 27. Mai 2002, S. 5548–5650.
  447. Thursday, 02.20.2003 – Milosevic trial 09:00 – 13:45 (RAM; 0 kB), Video der ICTY-Sitzung vom 27. Mai 2002, http://hague.bard.edu/past_video/05-2002.html
  448. Transkript zur Zeugenvernehmung von Zeuge K41 vor dem ICTY, 6. September 2002, S. 9758ff.
  449. Friday, 9. Juni 2002 – trial in four (4) segments 09:00 – 13:45 (RAM; 0 kB), Video der ICTY-Sitzung vom 6. September 2002, http://hague.bard.edu/past_video/09-2002.html
  450. Germinal Civikov: Der Milošević-Prozess – Bericht eines Beobachters. Promedia, Wien 2006, ISBN 3-85371-264-9, S. 64–68.
  451. Germinal Civikov: Der Milošević-Prozess – Bericht eines Beobachters. Promedia, Wien 2006, ISBN 3-85371-264-9, S. 69f.
  452. Witness K2 gets lifelong protection (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Beta News Agency, 4. März 2003, zitiert und archiviert nach der Internetversion auf www.slobodan-milosevic.org, 19. Januar 2013.
  453. Transkript zur Zeugenvernehmung von Zeuge K2 vor dem ICTY, 9. Januar 2003, S. 14575ff.
  454. Thursday, 01.09.2003 – 09:00 – 13:45 (RAM; 0 kB), Video der ICTY-Sitzung vom 9. Januar 2003, hague.bard.edu
  455. Transkript zur Zeugenvernehmung von K-12 vor dem ICTY, 3. Juni 2002, S. 6029ff.
  456. Germinal Civikov: Der Milošević-Prozess – Bericht eines Beobachters. Promedia, Wien 2006, ISBN 3-85371-264-9, S. 67.
  457. Das Kriegsverbrechertribunal – a joint criminal enterprise. Novo 73/74 (November 2004 bis Februar 2005), von Germinal Civikov
  458. Scope Of Milosevic’s Responsibility To Be Determined By Dates (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). SENSE Agency, 8. März 2004, archiviert vom Original.
  459. Germinal Civikov: Der Milošević-Prozess – Bericht eines Beobachters. Promedia, Wien 2006, ISBN 3-85371-264-9, S. 122 f.
  460. Decision on motion for judgement of acquittal, 16. Juni 2004 (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite) (englisch, PDF). ICTY, Case Slobodan Milošević (IT-02-54) „Kosovo, Croatia and Bosnia“, archiviert vom Original (PDF; 596 kB) am 10. Januar 2013.
  461. Diana Johnstone: Humanitarian War: Making the Crime Fit the Punishment. In: Tariq Ali: Masters of the Universe? – Nato’s Balkan Crusade, Verso, 2000, ISBN 1-85984-752-8, S. 147–170, hier S. 148f.
  462. Henning Vorscherau: Rückkehr des „Gerechten Krieges“? In: Helmut Schmidt (Hrsg.): Vertiefungen – Neue Beiträge zum Verständnis unserer Welt – Protokolle der Freitagsgesellschaft, Siedler, München 2010, ISBN 978-3-88680-967-7, S. 115–141, hier S. 134f.; Bill Clinton zur Situation im Kosovo: „We can say to the people of the world, whether you live in Africa, or Central Europe, or any other place, if somebody comes after innocent civilians and tries to kill them en masse because of their race, their ethnic background or their religion, and it’s within our power to stop it, we will stop it.“
  463. Egon Bahr: Krieg und Frieden. In: Hans J. Gießmann, Kurt P. Tudyka (Hrsg.): Dem Frieden dienen – Zum Gedenken an Prof. Dr. Dr. Dieter Lutz, 1. Auflage. Nomos, Baden-Baden 2004, ISBN 3-8329-0702-5 (Erstveröffentlichung in: FAZ, 10. Dezember 2003, S. 8), S. 19–26, hier S. 20.
  464. Beharrung und Alleingang: Das außenpolitische Vermächtnis William Jefferson Clintons (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite). Bundeszentrale für politische Bildung, 24. Juni 2002, von Peter Rudolf, Jürgen Wilzewski, archiviert vom Original.
  465. UN Security Council, Resolution 827 (1993) Adopted by the Security Council at its 3217th meeting, on 25 May 1993, 25. Mai 1993, S/RES/827 (1993); abgerufen am 19. Januar 2013.
  466. Diana Johnstone: Humanitarian War: Making the Crime Fit the Punishment. In: Tariq Ali: Masters of the Universe? – Nato’s Balkan Crusade, Verso, 2000, ISBN 1-85984-752-8, S. 147–170, hier S. 164f.
  467. Das falsche Tribunal – Der »Fall Milosevic« in den Haag – Imperialismus kontra Völkerrecht, junge Welt, 7. November 2003, von Cathrin Schütz
  468. Opening Pandora’s box?, The Washington Times, 12. Juli 2001, von Paul Craig Roberts; zitiert nach Das falsche Tribunal – Der »Fall Milosevic« in den Haag – Imperialismus kontra Völkerrecht, junge Welt, 7. November 2003, von Cathrin Schütz
  469. Jamie Shea, in: Press Conference given by NATO Spokesman, Jamie Shea, and SHAPE Spokesman, Major General Walter Jertz (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). 17. Mai 1999, archiviert vom Original; zitiert nach Das falsche Tribunal – Der »Fall Milosevic« in den Haag – Imperialismus kontra Völkerrecht, junge Welt, 7. November 2003, von Cathrin Schütz; Original-Zitat: „As you know, without NATO countries there would be no International Court of Justice, nor would there be any International Criminal Tribunal for the former Yugoslavia because NATO countries are in the forefront of those who have established these two tribunals, who fund these tribunals and who support on a daily basis their activities. We are the upholders, not the violators, of international law.“
  470. Edward S. Herman, David Peterson: The Politics Of Genocide – Foreword by Noam Chomsky, Monthly Review Press, New York 2011, ISBN 978-1-58367-212-9, S. 110, Fußnote 267. Vgl. PDF-Version (2010) (Memento vom 2. Februar 2013 auf WebCite) (englisch, PDF).
  471. Verbatim record of the oral arguments by the U.S. legal representatives, Request for the indication of provisional measures, Yugoslavia v. United States of America (Memento vom 3. Februar 2013 auf WebCite) (englisch und französisch, PDF). IGH, 4:30 PM, 12. Mai 1999, Paragraphen 2.1–2.24, hier Paragraph 2.22.
  472. Edward S. Herman, David Peterson: The Politics Of Genocide – Foreword by Noam Chomsky, Monthly Review Press, New York 2011, ISBN 978-1-58367-212-9, S. 110, Fußnote 268. Vgl. PDF-Version (2010) (Memento vom 2. Februar 2013 auf WebCite)(englisch, PDF); mit Verweis auf: Yugoslavia v. United States of America, June 2, 1999, para. 26–34, (Memento vom 3. Februar 2013 auf WebCite). Alle übrigen Fälle (z. B. gegen Belgien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, die Niederlande, Portugal, Spanien, and Großbritannien) seien wie der Fall USA verlaufen.
  473. Case Concerning Legality of Use of Force, Request for the Indication of Provisional Measures, Order of 2 June 1999 (Memento vom 3. Februar 2013 auf WebCite) (englisch und französisch, PDF). IGH, Yugoslavia v. United States of America, 2. Juni 1999, Paragraphen 26–34.
  474. Edward S. Herman, David Peterson: The Politics Of Genocide – Foreword by Noam Chomsky, Monthly Review Press, New York 2011, ISBN 978-1-58367-212-9, S. 110–112. Vgl. PDF-Version (2010) (Memento vom 2. Februar 2013 auf WebCite) (englisch).
  475. Noam Chomsky: Der neue militärische Humanismus – Lektionen aus dem Kosovo. 1. Auflage. edition 8, Zürich 2000, ISBN 3-85990-027-7, S. 120–128.
  476. Ethnic Cleansing in Kosovo: An Accounting (Memento vom 11. Februar 2013 auf WebCite), U.S. State Department Report, Dezember 1999, PDF-Version: Part 1: Ethnic Cleansing in Kosovo (Memento vom 11. Februar 2013 auf WebCite), Part 2: Atrocities and War Crimes by Locations (Memento vom 11. Februar 2013 auf WebCite), Part 3: Annotated Web Site (Memento vom 11. Februar 2013 auf WebCite), archiviert vom Original sowie von den Originalen der PDF-Versionen, Part 1 (Memento vom 11. Februar 2013 auf WebCite) (PDF; 1,1 MB), Part 2 (Memento vom 11. Februar 2013 auf WebCite) (PDF; 1,8 MB) und Part3 (Memento vom 11. Februar 2013 auf WebCite) (PDF; 65 kB) am 11. Februar 2013.
  477. A Review of NATO’s War over Kosovo. www.chomsky.info, Noam Chomsky, dort mit Angabe: Z Magazine, April-May, 2001. Archiviert von chomsky.info am 11. Februar 2013.
  478. Noam Chomsky: A New Generation – Draws the Line – Kosovo, East Timor, and the Standards of the West, Verso, London & New York 2000, Kapitel 3 („Kosovo in Retrospect“), S. 94–147, hier S. 98f.
  479. Noam Chomsky: Der neue militärische Humanismus – Lektionen aus dem Kosovo. 1. Auflage. edition 8, Zürich 2000, ISBN 3-85990-027-7, S. 232.
  480. Germinal Civikov: Der Milošević-Prozess – Bericht eines Beobachters. Promedia, Wien 2006, ISBN 3-85371-264-9, S. S. 132–136, 157-159.
  481. Transkript zur Zeugenvernehmung von Kosta Bulatović vor dem ICTY, 19. April 2005, S. 38577–38609, 20. April 2005, S. 38610–38647.
  482. Tuesday, April 19 – 09:00 – 13:45 (RAM; 0 kB), Video der ICTY-Sitzung vom 19. April 2005, http://hague.bard.edu/past_video/04-2005.html
  483. Wednesday, April 20 – 09:00 – 13:45 (RAM; 0 kB), Video der ICTY-Sitzung vom 20. April 2005, http://hague.bard.edu/past_video/04-2005.html
  484. Kosta Bulatovic Guilty of Contempt of the Tribunal (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). ICTY, Pressemitteilung, 13. Mai 2005, archiviert vom Original.
  485. Prosecutor v. Slobodan Milosevic Contempt Proceedings Against Kosta Bulatovic – Decision on contempt of the tribunal (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) (englisch, PDF). ICTY, 13. Mai 2005, archiviert vom Original (PDF; 90 kB) am 19. Januar 2013.
  486. Four Months’ Suspended Sentence for Kosta Bulatovic (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). SENSE Agency, 13. Mai 2005, archiviert vom Original.
  487. Prosecutor v. Slobodan Milosevic Decision on interlocutory Appeal on Kosta Bulatovic Contempt Proceedings (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) (englisch, PDF). ICTY, 29. August 2005, archiviert vom Original (PDF; 137 kB) am 19. Januar 2013.
  488. Bulatović (IT-02-54/R-77.4) (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) (englisch, PDF). Case Information Sheet, archiviert vom Original (PDF; 165 kB) am 19. Januar 2013. http://www.icty.org/case/contempt_bulatovic/27#ind
  489. Branislav Tapušković, In: Račak – laži i istine – Od policijske akcije preko NATO intervencije do haškog fijaska. (deutsch: „Račak – Lügen und Wahrheit“), Dokumentarfilm „Рачак – 10 година после“ („Račak – 10 Jahre später“) von Slaven Kranjc (Славен Крањац), RTS, März 2009.
  490. Nerma’s Story – She once fled the killing fields of Bosnia but has returned to search for justice (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite), aljazeera, zuletzt bearbeitet: 14. Juni 2009, archiviert vom Original; mit Link auf YouTube-Clip Witness – Nerma’s Story – Part 1, AlJazeeraEnglish, hochgeladen am 16. Juli 2008, Filmbeitrag von Lode Desmet
  491. Nerma Jelacic is new ICTY spokesperson (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). birn.eu.com, 20. Januar 2008, archiviert vom Original.
  492. 'Milosevic shattered my life, caused all the pain' – Serb troops expelled me from my home. I will see justice done only when genocide charges are laid (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). The Observer (/The Guardian), 24. Juni 2001, von Nerma Jelacic, archiviert vom Original.
  493. Olaf L. Müller, Was wissen Sie über Kosovo? – Fallstudie über Pazifismus, Propaganda und die Verquickung von Fakten mit Werten. (PDF-Version, elektronische Version weicht von der offiziellen Version im Layout ab; 165 kB). In: Georg Meggle (Hrsg.): Humanitäre Interventionsethik. Was lehrt uns der Kosovo-Krieg?, Mentis, 2004, hier S. 20f.
  494. Barbara Baum, Roland Heine: Ein Jahr nach Beginn des NATO-Krieges gegen Jugoslawien erörtert der Bundestag die Situation auf dem Balkan. Die Schlüsselereignisse des Frühjahrs 1999 werden kontrovers diskutiert. Streit über Racak und Hufeisenplan. In: Berliner Zeitung, 6. April 2000.
  495. Rede des Außenministers zum Natoeinsatz im Kosovo (Memento vom 20. Januar 2013 auf WebCite). Heinrich Böll Stiftung, Archiv Grünes Gedächtnis, Hannover 1999. Zitat von Joschka Fischer: „Ich war bei Milosevic, ich habe mit ihm 2 1/2 Stunden diskutiert, ich habe ihn angefleht, drauf zu verzichten, dass die Gewalt eingesetzt wird im Kosovo. […] Aber dieser Krieg geht nicht erst seit 51 Tagen, sondern seit 1992, […] seit 1992! Und […] er hat mittlerweile Hunderttausenden das Leben gekostet […]. Wir haben uns entschieden, in die Bundesregierung zu gehen, in einer Situation, als klar war, dass hier die endgültige Zuspitzung der jugoslawischen Erbfolgekriege stattfinden kann.“, „Frieden setzt voraus, dass Menschen nicht ermordet, dass Menschen nicht vertrieben, dass Frauen nicht vergewaltigt werden.“, „Und wenn ich mir was vorwerfe, […] dann kann es allerhöchstens das sein, Milosevic in seiner Brutalität, Milosevic in seiner Radikalität, Milosevic in seiner Entschlossenheit den ethnischen Krieg ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung durchzusetzen, diesen ethnischen Krieg zu Ende zu bringen, unterschätzt zu haben. […] Ja, Milosevic geht von der These aus: Guerillas sind diejenigen, die im Volk wie im Wasser schwimmen, und deswegen lasse das Wasser ab, zerstöre ein Volk, vertreibe es vollständig durch Schreck und durch Terror und dann wird es auch keine Guerilla geben und destabilisiere noch die Nachbarstaaten. Ich sage euch, diese Politik ist in einem doppelten Sinne verbrecherisch. Ein ganzes Volk zum Kriegsziel zu nehmen, zu vertreiben durch Terror, durch Unterdrückung, durch Vergewaltigung, durch Ermordung und gleichzeitig die Nachbarstaaten zu destabilisieren, dies bezeichne ich als eine verbrecherische Politik […]. Und deswegen: Wir haben in dem ganzen Konflikt nicht geruht, trotzdem, als es notwendig war, Milosevic militärisch entgegenzutreten, denn wenn das nicht getan wird, wird Montenegro das Nächste sein und dann wird entsprechend seiner großserbischen Strategie, von der er nicht ablässt […] Wenn wir dem nicht entschlossen entgegentreten, dann wird als Nächstes auch Makedonien in Frage gestellt werden, dann werden wir die Konsequenz haben, dass die Vertriebenen, dass die Entrechteten, dass diejenigen gleichzeitig die großalbanische Idee, die gegenwärtig nur eine politische Randerscheinung ist, in einem Maße befeuern werden, wie wir das von den Palästinenser kennen. Und dann werden wir das Gegenteil von Frieden haben, sondern wir werden dauerhaft Instabilität, dauerhaft Krieg, dauerhaft Unterdrückung in dieser Region bekommen noch mit ganz anderen Konsequenzen.“
  496. Joschka Fischer auf dem Kosovo-Sonderparteitag in Bielefeld 1999, Video auf der Videoplattform YouTube, hochgeladen von „GRUENE“ 26. Oktober 2010.
  497. Ludger Volmer: Krieg in Jugoslawien – Hintergründe einer grünen Entscheidung. 26. März 1999, in: Der Kosovo-Krieg. Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, 1999 (Redaktionsschluss: 22. April 1999), S. 60. Zitiert nach: Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004, Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 411f.
  498. Die Entscheidung eines Pazifisten zum Luftangriff (Memento vom 20. Januar 2013 auf WebCite). Berliner Zeitung, 29. März 1999, von Ludger Volmer, archiviert vom Original.
  499. Krieg in Jugoslawien – Hintergründe einer grünen Entscheidung (Memento vom 20. Januar 2013 auf WebCite), 26. März 1999, von Ludger Volmer, am 20. Januar 2013 archiviert von der Internetversion auf www.glasnost.de, die nach eigener Angabe von Internetversion auf der Internetseite www.gruene-fraktion.de/aktuell/Kosovo archiviert wurde.
  500. »Milosevic handelt nicht anders als Hitler« Ludger Volmer, Staatsminister im Auswärtigen Amt, zum Krieg in Jugoslawien (Memento vom 21. Januar 2013 auf WebCite). In: Neues Deutschland, 1. April 1999, Interview: Pascal Beucker und Marcus Meier, am 21. Januar 2013 archiviert von der Internetarchivversion auf www.glasnost.de.
  501. »Ich kann über Leichen gehen, ihr könnt es nicht«, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26. Mai 1999, von Peter Schneider. Zitiert nach: Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004, Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 411. FAZ-Zitat: „Bisher, so scheint es, hat der Westen keine Antwort auf die schreckliche Wette von Milosevic gefunden: »Ich kann über Leichen gehen, ihr könnt es nicht.«“
  502. „Ich kann über Leichen gehen, ihr könnt es nicht“ Die Menschenrechte brauchen verläßliche Fürsprecher. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26. Mai 1999, S. 52, von Peter Schneider.
  503. Hermann L. Gremliza, Mein Kriegstagebuch, S. 154–162, hier S. 160. In: Johannes M. Becker, Gertrud Brücher (Hrsg.): Der Jugoslawienkrieg – eine Zwischenbilanz: Analysen über eine Republik im raschen Wandel, Schriftenreihe zur Konfliktforschung, Band 23, LIT Verlag, Münster 2001, ISBN 3-8258-5520-1.
  504. Erich Follath, Siegesmund von Ilsemann, Alexander Szandar, archiviert vom Erich Follath, Siegesmund von Ilsemann, Alexander Szandar: Kosovo (II): Der etwas andere Krieg. In: Der Spiegel. Nr. 2, 2000, S. 135 (online). Zitat: „Fischer bleibt die Erkenntnis, dass Milošević sich durch nichts von seiner mörderischen Politik abbringen lässt. Er ist im Stande, »über Leichen zu gehen«, verkündet Milošević zynisch, nicht so der Westen.“
  505. Rudolf Scharping: Wir dürfen nicht wegsehen. Der Kosovo-Krieg und Europa. Berlin 1999, S. 13. Zitiert nach: Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 411. Scharping-Zitat: „Schon früher hatte Außenminister Joschka Fischer von den zynischen Sprüchen berichtet, die er sich hatte anhören müssen: »One village a day keeps Nato away.« – »Wenn wir jeden Tag ein Dorf im Kosovo ausradieren, dann wird die Nato nicht eingreifen.« Oder: »Der entscheidende Unterschied ist: Ich (Milosevic) kann über Leichen gehen, ihr (die westlichen Staaten) könnt das nicht.«“
  506. Dichtung & Wahrheit, konkret, Mai 2000, S. 21. Zitiert nach: Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004, Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 411f.
  507. Jürgen Elsässer: Kriegslügen. Vom Kosovokonflikt zum Milosevic-Prozess. Berlin 2004. Zitiert nach: Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004, Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 412.
  508. Gunter Hofmann: Wie Deutschland in den Krieg geriet. Dossier: Die Zeit. 12. Mai 1999, S. 17–21, hier S. 21. Zitiert nach: Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004, Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 411.
  509. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 411f.
  510. Gert Sommer: Menschenrechtsverletzungen als Legitimationsgrundlage des Jugoslawien-Kosovo-Krieges? hier S. 83. In: Johannes M. Becker, Gertrud Brücher (Hrsg.): Der Jugoslawienkrieg – eine Zwischenbilanz: Analysen über eine Republik Im Raschen Wandel, Schriftenreihe zur Konfliktforschung, Band 23, LIT Verlag, Münster 2001, ISBN 3-8258-5520-1.
  511. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 82–93., S. 372f.
  512. Scharping-Lügen haben kurze Beine (Memento vom 21. Januar 2013 auf WebCite), novo, 45, März-April 2000, von Thomas Deichmann, archiviert vom Original.
  513. Hermann L. Gremliza, Mein Kriegstagebuch, S. 154–162, In: Johannes M. Becker, Gertrud Brücher (Hrsg.): Der Jugoslawienkrieg – eine Zwischenbilanz: Analysen über eine Republik Im Raschen Wandel, Schriftenreihe zur Konfliktforschung, Band 23, LIT Verlag, Münster 2001, ISBN 3-8258-5520-1.
  514. Stefan Aust, Gerhard Spörl, Alexander Szandar: Wir kommen unserem Ziel näher. In: Der Spiegel. Nr. 17, 1999 (online Spiegel-Gespräch).
  515. Heinz Loquai: Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg: die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6681-8, S. 50, mit Verweis auf Dianna Johnstone: Das Racak-Massaker als Auslöser des Krieges. In: Klaus Bittermann, Thomas Deichmann (Hrsg.): Wie Dr. Joseph Fischer lernte, die Bombe zu lieben. Berlin 1999, S. 52–68.
  516. Clemens E. Ziegler: Kosovo-Krieg der Nato 1999 und Irak-Krieg 2003: Völkerrechtliche Untersuchung zum universellen Gewaltverbot und seine Ausnahmen. Peter Lang, Frankfurt am Main 2009 (zugleich Dissertation, Universität Marburg, 2008), In: G. Gornig u. a. (Hrsg.), D. Blumenwitz (Begr.): Schriften zum Staats- und Völkerrecht. 134, ISBN 978-3-631-58021-9, S. 30f.
  517. Edward S. Herman, David Peterson: CNN: Selling Nato’s War Globally (Memento vom 3. Februar 2013 auf WebCite). In: P. Hammond, E. S. Herman (Hrsg.): Degraded Capability: The Media And The Kosovo Crisis, 2000, S. 111–122, hier S. 117, archiviert von der Internetversion auf zcommunications.org am 3. Februar 2013.
  518. Heinz Loquai: Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg: die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6681-8, S. 9: TV-Erklärung von Gerhard Schröder, 24. März 1999: „Damit will das Bündnis weitere schwere und systematische Verletzungen der Menschenrechte unterbinden und eine humanitäre Katastrophe im Kosovo verhindern. Der jugoslawische Präsident Milosevic führt dort einen erbarmungslosen Krieg. Die jugoslawischen Sicherheitskräfte haben ihren Terror gegen die albanische Bevölkerungsmehrheit im Kosovo allen Warnungen zum Trotz verschärft. Die internationale Staatengemeinschaft kann der dadurch verursachten menschlichen Tragödie in diesem Teil Europas nicht tatenlos zusehen.“
  519. Deutscher Bundestag: Plenarprotokoll 14/32 vom 15. April 1999, S. 2638. (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) und S. 2639. (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite), archiviert vom Original, S. 2638. und S. 2639. am 19. Januar 2013.
  520. Rede Fischers am 7. April 1999, zitiert nach SZ vom 25. Januar 2005
  521. Philip Hammond, Edward S. Herman (Hrsg.): Degraded Capability: The Media and the Kosovo Crisis. Pluto Press, London/ Sterling 2000, ISBN 0-7453-1632-8.
  522. "Ordinärer Angriffskrieg im Kosovo" (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite). NGZ online, 13. Februar 2001, archiviert vom Original.
  523. Willy Wimmer, in: „Die Amerikaner empfinden sich als Nachfolger Roms“ – Strategische Konfliktmuster auf dem Balkan – „Blätter“–Gespräch mit Willy Wimmer. Blätter für deutsche und internationale Politik, 9/2001, S. 1054–1065 [Sonderdruck: S. 2–13.], Gesprächsführung von Karl D. Bredthauer und Margund Zetzmann
  524. Kommando-Unternehmen Angst (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite). Wochenzeitung, 27. Dezember 2002, von Stefan Fuchs.
  525. Heinz Loquai: Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg: die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6681-8.
  526. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 350.
  527. Slaughter in Racak Changed Kosovo Policy (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Washington Post, 18. April 1999, Seite A1, von Barton Gellman, archiviert vom Original.
  528. Wolfgang Petritsch, Karl Kaser, Robert Pichler: Kosovo – Kosova: Mythen, Daten, Fakten. 2. Auflage. Wieser, Klagenfurt 1999, ISBN 3-85129-304-5, S. 263.
  529. 10 Jahre NATO-Intervention im Kosovo, SWR2 Forum, 23. März 2009, Jürgen Heilig (Moderation) im Gespräch mit Klaus Olshausen, Dušan Reljić und Andreas Zumach. Vgl. https://www.youtube.com/watch?v=3NwyAu2gGZQ Mitschnitte der Sendung stehen auf Video-Portalen zur Verfügung.
  530. Zehn Jahre Kosovokrieg – Völkerrecht gebrochen (Memento vom 24. Mai 2013 auf WebCite), taz, 23. März 2009, von Andreas Zumach, archiviert vom Original.
  531. Zweifel über die wirklichen Ziele – Weitreichende Bestimmungen im Annex des Kosovo-Abkommens. Die Tageszeitung, Nr. 5803, 6. April 1999, Seite 6, von Andreas Zumach, abgerufen am 25. Mai 2013.
  532. Die Rambouillet-Lüge: Was wußte Joschka Fischer?, taz, 12. April 1999, von Andreas Zumach.
  533. Der Streit um den Rambouillet-Vertrag offenbart die Anspannung bei den Grünen KOSOVO Bei den Grünen hat sich der Streit um den Krieg um Kosovo deutlich verschärft. Die Nato bemüht sich stärker um eine politische Lösung des Konflikts.: Fischer: Das lasse ich nicht auf mir sitzen. Berliner Zeitung, 13. April 1999, von Ralf Beste, abgerufen am 24. Mai 2013.
  534. Rambouillet und andere Lügen – Kriegspropaganda im Vorfeld des Kosovo-Krieges (Memento vom 24. Mai 2013 auf WebCite), Graswurzelrevolution, 254, Dezember 2000, von Martin Firgau, archiviert vom Original.
  535. Deutscher Bundestag: Plenarprotokoll 13/248 vom 16. Oktober 1998, Ludger Volmer, S. 23151f. (Memento vom 24. Mai 2013 auf WebCite), archiviert vom Original.
  536. Wolfgang Petritsch, Robert Pichler: Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden. Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, S. 165.
  537. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 348f.
  538. Wolfgang Petritsch, Robert Pichler: Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden. Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, S. 157, 166f.
  539. Neue Zürcher Zeitung, 8. März 1999, zitiert nach: Zweierlei Massaker? Wie ein US-Diplomat im Kosovo-Dorf Racak den Dritten Weltkrieg auslöste (Memento vom 13. Januar 2013 auf WebCite). Wissenschaft & Frieden, 1999-2 (Wieder im Krieg), von Jürgen Scheffran, archiviert vom Original.
  540. Heinz Loquai: Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg: die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6681-8, S. 152f.
  541. James Rubin, in: Moral Combat: NATO At War, Sendung auf BBC-2 special, 12. März 2000: „Obviously, publicly, we had to make clear we were seeking an agreement, but privately we knew the chances of the Serbs agreeing were quite small.“
  542. Madeleine Albright, in: Moral Combat: NATO At War, Sendung auf BBC-2 special, 12. März 2000: „If the Serbs would not agree, and the Albanians would agree, then there was a very clear cause for using force.“
  543. Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980–2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 351.
  544. Wolfgang Petritsch, Robert Pichler: Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden. Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, S. 170f.
  545. Kofi Annan, Rede am 28. Januar 1999, zitiert nach Alex J. Bellamy: Reconsidering Rambouillet. Contemporary Security Policy, 22, (1) (April 2001), S. 31–56, dort zitiert nach: Ivo H. Daalder, Michael E. O’Hanlon: Winning Ugly: NATO’s War to Save Kosovo. The Brookings Institution, (Washington, DC 2000), S. 75: „Bloody wars of the last decade have left us with no illusions about the difficulty of halting internal conflicts – by reason or by force – particularly against the wishes of a government of a sovereign state. But nor have they left us with any illusions about the need to use force, when all other means have failed. We may be reaching that limit, once again, in the former Yugoslavia.“
  546. Richard Holbrooke: To End a War. Rabdom House, New York 1998, S. 103; zitiert nach Diana Johnstone, Diana Johnstone: Humanitarian War: Making the Crime Fit the Punishment. In: Tariq Ali: Masters of the Universe? – Nato’s Balkan Crusade, Verso, 2000, ISBN 1-85984-752-8, S. 147–170, hier S. 160f.
  547. OSCE Office for Democratic Institutions and Human Rights (OSCE/ODIHR) in Warschau, Polen, in: OSCE, Kosovo/Kosova – As Seen, As Told – An analysis of the human rights findings of the OSCE Kosovo Verification Mission – October 1998 to June 1999, 1999, ISBN 83-912750-0-0; S. VII-IX: "Most tellingly, the analysis of some of the most prevalent human rights and humanitarian law violations, as well as the analysis of their geographical organization and their impact on communities, demonstrate how the violations inflicted on the Kosovo Albanian population after 20 March were a continuation of actions by Yugoslav and Serbian military and security forces that were well rehearsed, insofar as they were already taking place in many locations in Kosovo well before 20 March. The mass killing at Racak on 15 January 1999 most graphically illustrates the descent into violence amounting to war crimes and crimes against humanity, and was to become a precedent for numerous other atrocities recounted to the OSCE-KVM in the period after 20 March. Other key events in this regard in the period before 20 March were the killings of Kosovo Albanians by police at Rogovo and Rakovina later in January, the launch of Yugoslav army „winter exercises“ involving the shelling of villages and the forced expulsion of villagers in Vucitrn/Vushtrri municipality in February and March, a military and police offensive in Kacanik in February, in which a tactic of burning and destroying civilian homes to clear the area of the UCK was employed, and a violent police crack-down in an Albanian quarter of Pristina/Prishtina in early March after the killing of two police officers. Alongside the killings in Racak, these events reveal patterns of grave abuses by Yugoslav and Serbian forces against the Civilian population. Such patterns of abuse recur after 20 March in the descriptions given by refugees."
  548. OSCE: Kosovo/Kosova – As Seen, As Told – An analysis of the human rights findings of the OSCE Kosovo Verification Mission – October 1998 to June 1999. 1999, ISBN 83-912750-0-0, S. 35, 170.
  549. Balkan – Gewalt ohne Ende – Teil 1: Der Weg zum Krieg, Bayerischer Rundfunk, 1999, Autoren: Ralph Gladitz, Arndt Wittenberg, Ausstrahlung auf ARD, 25. Oktober 1999.
  550. Henry Kissinger: New World Disorder. Newsweek, 31. Mai 1999, zitiert nach: Gilbert Achcar: Rasputin Plays At Chess: How The West Blundered Into A New Cold War. In: Tariq Ali: Masters of the Universe? – Nato’s Balkan Crusade, Verso, 2000, ISBN 1-85984-752-8, S. 57–98, hier S. 82, 85.
  551. Edward S. Herman, David Peterson: The Politics Of Genocide – Foreword by Noam Chomsky, Monthly Review Press, New York 2011, ISBN 978-1-58367-212-9. Vgl. PDF-Version (2010) (Memento vom 2. Februar 2013 auf WebCite) (englisch).
  552. Edward S. Herman, David Peterson: The Politics Of Genocide – Foreword by Noam Chomsky, Monthly Review Press, New York 2011, ISBN 978-1-58367-212-9, S. 71–73. Vgl. PDF-Version (2010) (Memento vom 2. Februar 2013 auf WebCite) (englisch).
  553. Edward S. Herman, David Peterson: The Politics Of Genocide – Foreword by Noam Chomsky, Monthly Review Press, New York 2011, ISBN 978-1-58367-212-9, S. 74. Vgl. PDF-Version (2010) (Memento vom 2. Februar 2013 auf WebCite) (englisch).
  554. Edward S. Herman, David Peterson: The Politics Of Genocide – Foreword by Noam Chomsky, Monthly Review Press, New York 2011, ISBN 978-1-58367-212-9, S. 90f. Vgl. PDF-Version (2010) (Memento vom 2. Februar 2013 auf WebCite) (englisch).
  555. Edward S. Herman, Noam Chomsky, Manufacturing Consent – The Political Economy of the Mass Media – with a new introduction by the authors, Pantheon, New York 2002 (1. Auflage 1988), ISBN 0-375-71449-9, S. xxiiif.
  556. Edward S. Herman, David Peterson: The Politics Of Genocide – Foreword by Noam Chomsky, Monthly Review Press, New York 2011, ISBN 978-1-58367-212-9, S. 109, 149, Fußnote 264. Vgl. PDF-Version (2010) (Memento vom 2. Februar 2013 auf WebCite) (englisch).
  557. Tim Judah, Kosovo: War and Revenge, 2. Auflage, Yale University Press, New Haven u. a. 2002, ISBN 0-300-09725-5, S. 205.
  558. Edward S. Herman, David Peterson: The Politics Of Genocide – Foreword by Noam Chomsky, Monthly Review Press, New York 2011, ISBN 978-1-58367-212-9, S. 98f. Vgl. PDF-Version (2010) (Memento vom 2. Februar 2013 auf WebCite) (englisch).
  559. Wolfgang Effenberger: Das amerikanische Jahrhundert. Teil 2, Wiederkehr des Geo-Imperialismus? Mit einem Vorwort von Willy Wimmer, GRIN, 1. Auflage. 2011, ISBN 978-3-640-90215-6, S. 61.
  560. The U.S. Takes Over in Bosnia (Memento vom 27. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). The Baltimore Sun, 31. August 1995, von William Pfaff, archiviert vom Original.
  561. Plutocracy Alive And Thriving In U.s. (Memento vom 27. Januar 2013 auf WebCite) (englisch). Chicago Tribune, 20. Juli 1999, von William Pfaff, archiviert vom Original.
  562. Diana Johnstone: Humanitarian War: Making the Crime Fit the Punishment. In: Tariq Ali: Masters of the Universe? – Nato’s Balkan Crusade, Verso, 2000, ISBN 1-85984-752-8, S. 147–170, hier S. 160.
  563. Mit Krieg rechnen – von Diplomatie träumen – Das Kosovo-Desaster: Wie die USA gewöhnlich die Diplomatie zugunsten des Krieges ablehnen. Neues Deutschland, 12. Januar 2008, von Diana Johnstone. Auch: Mit Krieg rechnen – von Diplomatie träumen – Das Kosovo-Desaster: Wie die USA gewöhnlich die Diplomatie zugunsten des Krieges ablehnen (Memento vom 27. Januar 2013 auf WebCite), archiviert von der Internetversion der AG Friedensforschung am 27. Januar 2013.
  564. Heinz Loquai: Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg: die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6681-8, S. 158–160.
  565. Heinz Loquai: Medien als Weichensteller zum Krieg. In: Hans J. Gießmann, Kurt P. Tudyka (Hrsg.): Dem Frieden dienen – Zum Gedenken an Prof. Dr. Dr. Dieter Lutz, 1. Auflage. Nomos, Baden-Baden 2004, ISBN 3-8329-0702-5, S. 147–163, hier S. 153.
  566. Edward S. Herman, David Peterson: The Politics Of Genocide – Foreword by Noam Chomsky, Monthly Review Press, New York 2011, ISBN 978-1-58367-212-9, S. 100. Vgl. PDF-Version (2010) (Memento vom 2. Februar 2013 auf WebCite) (englisch).
  567. The Independent International Commission on Kosovo: The Kosovo Report – Conflict – International Response – Lessons Learned. Oxford University Press 2000, ISBN 0-19-924309-3, S. 81.
  568. Heinz Loquai: Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg: die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6681-8, S. 143 f.: „Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem ‚Massaker von Racak’ und dem ‚Hufeisenplan‘. Der Leiter der KVM, Walker, zündete mit seiner unbewiesenen Version von ‚Racak’ die Lunte zum Krieg gegen Jugoslawien. Scharping löschte mit dem ‚Hufeisenplan‘ die Kritik an diesem Krieg. Beide Anschuldigungen wurden, obwohl doch eigentlich Zweifel angebracht waren, ungeprüft für wahr gehalten und konnten so ihren Zweck erfüllen.“
  569. Dieter S. Lutz: The Example of Kosovo: Didactics against Humanitarian Interventions. In: Georg Meggle (Hrsg.): Ethics of Humanitarian Interventions. ontos verlag, Heusenstamm 2004, ISBN 3-937202-58-7, S. 359–380, hier S. 368.
  570. NATO Parliamentary Assembly, General Report: Kosovo Aftermath and its Implications for Conflict Prevention and Crisis Management, International Secretariat, November 2000 (Markus Meckel / Germany, General Rapporteur). Internet: nato-pa.int (Memento vom 11. Februar 2016 im Webarchiv archive.today) zitiert nach: Dieter S. Lutz: The Example of Kosovo: Didactics against Humanitarian Interventions, in: Georg Meggle (Hrsg.): Ethics of Humanitarian Interventions, ontos verlag, Heusenstamm 2004, S. 359–380, ISBN 3-937202-58-7, hier S. 367f., 379, Fußnote 15: „The alleged massacre of Racak, the circumstances of which have not been fully clarified to this day, created the feeling that there was a need to act and let to the NATO air strikes strongly desired by the UCK after the failure of the Rambouillet negotiations.“
  571. Roland Heine: OSZE wird sich erneut mit Racak beschäftigen. In: Berliner Zeitung, 15. Januar 2000.
  572. zitiert nach: Expert Report of Dr. Eric Baccard – Medico-legal analysis and synthesis report about the forensic expertises missions conducted in Kosovo during the year 1999 (PDF; 1,5 MB). 16. April 2002, S. 19/154
  573. Internet-Version auf balkanwitness.glypx.com
  574. Milosevic Trial Public Archive
  575. Zitiert nach Helena Ranta, Kari T. Takamaa: Crimes Against Humanity and Other War Crimes. In: Tim Thompson, Sue Black (Hrsg.): Forensic Human Identification – An Introduction. CRC Press, 2007, ISBN 978-0-8493-3954-7, S. 445–456.

zum Beginn d​er Einzelnachweise

Anmerkungen

  1. Loquai gibt als Datum des Treffens Holbrookes mit bewaffneten UÇK-Kämpfern den 14. Juni 1998 an. Quelle: Heinz Loquai: Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg: die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6681-8, S. 27 f.
  2. Armatta schreibt, laut Buja seien einige Tage vor dem Vorfall in Račak vom 15. Januar 1999 nur wenige Dorfbewohner dem Rat der UÇK, das Dorf zu verlassen, nachgekommen. Sie gibt damit Buja, der das Gegenteil ausgesagt hatte (icty.org ), völlig falsch wieder. Nicht die Warnung der UÇK am 13. Januar 1999, sondern die im Jahr 1998 hatte laut Bujas Aussage zu einer geringen Reaktion der Dorfbewohner von Račak geführt (icty.org ). Armatta: „In the days before the Racak incident the KLA noticed the buildup of Serb forces around the village, according to Shukri Buja, KLA commander and a prosecution witness. The KLA went on high alert, advising villagers of the danger. Some chose to leave. Most stayed.“ Bujas Aussage zu einer vergleichbaren Warnung von 1998: „Generally, our soldiers, and the sector for relations with civilians, maintained discussions with villagers in cases of danger, just as it did in 1998, when, from Rance, we warned the civilians about the danger of the Serbian offensive, and also warned before the fighting started in Recak. We never gave them orders to go, but they themselves, the majority of the inhabitants of Recak, decided to stay in the village.“ Bujas Aussage für die Warnung vom 13. Januar 1999: „I said that I talked to the inhabitants of Recak about the danger they faced, and it was up to them to decide whether to leave or not. Our duty was to warn civilians of danger. Most of them left Recak, but those who wished to remain, regardless of the danger, did remain.“ Quelle: Judith Armatta: Twilight of Impunity: The War Crimes Trial of Slobodan Milosevic. Duke University Press, 2010, S. 59.
  3. Armatta schreibt, Anklage und Verteidigung seien sich darüber einig, dass die Anzahl der in Račak lebenden Zivilisten zu der Zeit des Vorfalls irgendwo zwischen 50 und 450 liege: „A KLA contingent was housed on the village outskirts, while somewhere between 50 and 450 civilians were living in Racak at the time.“ Quelle: Judith Armatta, Twilight of Impunity: The War Crimes Trial of Slobodan Milosevic. Duke University Press, 2010, S. 59.
  4. Loquai geht zur Zeit des Vorfalls von „noch etwa 400“ Einwohnern aus, ohne eine genaue Quelle für die Zahl zu nennen. Quelle: Heinz Loquai, Der Kosovo-Konflikt – Wege in einen vermeidbaren Krieg: die Zeit von Ende November 1997 bis März 1999. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6681-8, S. 45.
  5. Der OSZE-Spezialbericht vom 17. Januar 1999 spricht lediglich von „There was a heavy presence of uniformed KLA in the village.“, erwähnt jedoch keine UÇK-Basis. Anders dagegen der OSZE-Bericht Kosovo/Kosova – As Seen, As Told: „The UCK was there, with a base near the power plant.“ Quelle: OSCE, Kosovo/Kosova – As Seen, As Told – An analysis of the human rights findings of the OSCE Kosovo Verification Mission – October 1998 to June 1999. 1999, ISBN 83-912750-0-0, S. 353.
  6. Nach der Aussage von Fred Abrahams ist mit der „ausführlichen Untersuchung“ die Tätigkeit von Gordana Igrić gemeint, auf deren Basis sie den „Mini-Report“ („Yugoslav Government War Crimes in Račak“) verfasst hat. Quelle: Transkript zur Zeugenvernehmung von Frederick Cronig Abrahams vor dem ICTY, 3. Juni 2002, S. 6084; und 4. Juni 2002, S. 6140–6190.
  7. Erstellt wurde dieser Bericht von neun der insgesamt elf Kommissionsmitgliedern, von denen zwei aus den USA und je eines aus Benin, Japan, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und der Tschechischen Republik bestellt wurden, während die beiden Mitglieder aus Palästina und Russland nicht an dem Report beteiligt waren. Die BRJ trat jedoch nicht mit dieser Kommission in Gespräche ein, da dem Vorsitzenden der Kommission, Richard Goldstone aus Südafrika, als dem für die Zeit vom August 1994 bis zum September 1996 amtierenden Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien, anti-serbische Befangenheit vorgeworfen wurde. Quelle: The Independent International Commission on Kosovo: The Kosovo Report – Conflict – International Response – Lessons Learned. Oxford University Press 2000, ISBN 0-19-924309-3, S. 333
  8. Stern und Human Rights Watch berichten von „Zoran Stanojević“, die New York Times von „Zoran Stojanovic“.
  9. Helena Ranta wird in dem Report von Baccard an das ICTY weder als Teammitglied des EU-FET genannt, noch sonst erwähnt. Quelle: Expert Report of Dr. Eric Baccard – Medico-legal analysis and synthesis report about the forensic expertises missions conducted in Kosovo during the year 1999. Eingereicht beim ICTY am 16. April [?Mai] 2002, für den Prozess gegen Slobodan Milošević, Aktenzeichen IT-02-54-T, S. 19/154-21/154; Online verfügbar (englisch, PDF): Part1 (Memento vom 9. Januar 2013 auf WebCite), archiviert vom Original, Part1 (PDF; 1,5 MB), am 9. Januar 2013.
  10. Erklärungen darüber, ob die fünf in das Nachbardorf gebrachten Leichen zuvor in die Moschee nach Račak zurückgebracht worden waren, wie viele Leichen im Leichenhaus bzw. im Gerichtsmedizinischen Institut angekommen sind, warum nur 40 Leichen untersucht wurden und warum die Anklage auf dem Haager Tribunal auf über 40 getötete Zivilisten lautete, wurden in der Literatur verhältnismäßig gering berücksichtigt.
  11. Nach Angabe von Petritsch et al. (1999) handelte es sich um ein Kaffeehaus. Quelle: Wolfgang Petritsch, Karl Kaser, Robert Pichler: Kosovo – Kosova: Mythen, Daten, Fakten. 2. Auflage. Wieser, Klagenfurt 1999, ISBN 3-85129-304-5, S. 254.
  12. Petritsch et al. (1999) schreiben, „offensichtlich als direkte Reaktion“ auf die Tötung von 31 „von Albanien eindringenden UÇK-Kämpfern“ seien „sechs serbische Jugendliche ermordet“ worden: „Die serbischen Behörden machten die UÇK verantwortlich, die UÇK wiederum Kriminelle.“ Quelle: Wolfgang Petritsch, Karl Kaser, Robert Pichler: Kosovo – Kosova: Mythen, Daten, Fakten. 2. Auflage. Wieser, Klagenfurt 1999, ISBN 3-85129-304-5, S. 254.
  13. Zitat von Helena Ranta: „Der Reporter der Berliner Zeitung war hier, hat aber nie mit mir gesprochen. […] Ich wurde also von niemandem hier im Kosovo interviewt.“ Das Zitat Rantas schließt nicht ganz aus, dass Ranta außerhalb des Kosovo oder von einer anderen Person aus seinem Team kontaktiert wurde, wäre dann aber sehr irreführend formuliert. Quelle: „Ich werde Racak neu untersuchen (Memento vom 19. Januar 2013 auf WebCite)“. Jungle World, 14, 29. März 2000, von Martin Schwarz.
  14. Die Stellen im ICTY-Transkript, an der der Zeuge K-2 bestätigt, in die Ermordung von „Arkan“ verwickelt zu sein, wurden vom Gericht „redaktionell“ bearbeitet, also entfernt. Quelle: Transkript zur Zeugenvernehmung von Zeuge K2 vor dem ICTY, 9. Januar 2003, S. 14604.
  15. Die im offiziellen Transkript entfernten Stellen über die Verwicklung des Zeugen K-2 in die Ermordung von Željko Ražnatović (Arkan) können dem Video entnommen werden. Auf Milošević's Frage „Tell me, please, is the reason why you believe your life is in danger your statement to the investigators or the fact [that some people are linking you to the killing of Željko Ražnatović Arkan?] Why is your life in danger?“ antwortet der Zeuge K-2 mit " Now for both reasons." und „The answer is yes.“ Auf die nochmalige Nachfrage von Milošević „So because you are involved [in the murder of Arkan].“ antwortet der Zeuge K-2 mit „Yes.“ Quelle: Thursday, 1. September 2003 – 09:00 – 13:45 (RAM; 0 kB), Video der ICTY-Sitzung vom 9. Januar 2003, hague.bard.edu
  16. Der KVM-Leiter William Walker wurde am 11. Juni 2002 und 12. Juni 2002 als Zeuge der Anklage vor dem Haager Tribunal im Fall Slobodan Milošević (IT-02-54) „Kosovo, Croatia and Bosnia“ vernommen; der KVM-Beobachter Joseph Michel Maisonneuve befehligte die OSZE-Aktivität bezüglich Račaks am 15. Januar 1999 und wurde am 29. Mai 2002 als Zeuge der Anklage vor dem Haager Tribunal im Fall Slobodan Milošević (IT-02-54) „Kosovo, Croatia and Bosnia“ vernommen.
  17. Die finnische Gerichtsmedizinerin Helena Ranta wurde am 12. März 2003 als Zeugin der Anklage und der serbische Gerichtsmediziner Slaviša Dobričanin am 8., 12. und 13. April 2005 als Zeuge der Verteidigung vor dem Haager Tribunal im Fall Slobodan Milošević (IT-02-54) „Kosovo, Croatia and Bosnia“ vernommen.

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