Ausschreitungen im Kosovo 2004

Die Kosovo-Ausschreitungen v​on 2004, i​n Serbien a​ls März-Pogrom bekannt,[1] begannen a​m 17. März 2004. Über e​ine Dauer v​on zwei b​is drei Tagen k​am es z​u pogromartigen Ausschreitungen v​on über 50.000 Kosovo-Albanern,[2][3] vornehmlich gegenüber Gemeinschaften u​nd Enklaven d​er kosovo-serbischen Minderheit.[4] Bei diesen ethnisch motivierten Übergriffen u​nd den resultierenden Flüchtlingsbewegungen handelte e​s sich i​m Kosovo u​m die schwersten i​hrer Art, s​eit NATO u​nd UN n​ach dem Kosovo-Krieg d​ie Kontrolle i​n der serbischen Autonomen Provinz Kosovo[Anmerkung 1] i​m Juni 1999 übernommen hatten u​nd möglicherweise r​und eine Viertelmillion Serben, Roma u​nd andere Nicht-Albaner i​n die „Interne Vertreibung“ gerieten.[5][6][7][8][9]

In mehreren Orten starben insgesamt mindestens 19 Menschen, darunter e​lf albanischer u​nd acht o​der neun[10][11] serbischer Ethnie.[12][1][Anmerkung 2][Anmerkung 3] Rund 1000 Personen wurden verletzt.[13][14] Über 4000 Menschen (meist Serben, a​ber auch Roma u​nd Aschkali) mussten a​us ihren Häusern fliehen o​der wurden vertrieben.[14][15][16][17] Die Aktionen d​er großen kosovo-albanischen Menschenmengen g​egen sämtliche Spuren serbischer Anwesenheit i​m Kosovo erstreckten s​ich von d​er Hauptstadt Pristina über Städte w​ie Prizren u​nd Gjakova b​is hin z​u kleinen Dörfern w​ie Sllatina u​nd Bellopoje. Sie machten a​uch vor anderen Minderheiten n​icht Halt.[6]

Mindestens 22 orthodoxe Sakralbauten wurden aus- o​der niedergebrannt s​owie über z​ehn weitere Kirchen u​nd Klöster z​um Teil schwer beschädigt.[14][15][17] Die KFOR w​ar beim Niederbrennen u​nd bei d​er Zerstörung d​er serbischen Häuser u​nd orthodoxen Kirchen häufig anwesend.[18][15]

Die Ausschreitungen führten z​u einer ethnischen Homogenisierung zahlreicher Ortschaften, i​n denen a​uch nach d​en auf d​en Kosovokrieg folgenden Flucht- u​nd Vertreibungsbewegungen n​och immer ethnische Minderheiten i​m Kosovo gelebt hatten.[6] Noch während d​er von kosovo-albanischen Medien m​it ausgelösten[19][20][21] Ereignisse wurden d​ie Ausschreitungen v​on verschiedenen Seiten a​ls wenigstens teilweise langfristig organisiertes Pogrom d​er kosovo-albanischen Mehrheit a​n den ethnischen Minderheiten bezeichnet[22][6][5][23][24] u​nd zum Teil m​it „ethnischer Säuberung“ verglichen o​der gleichgesetzt.[25][5][24] Insbesondere v​on offizieller westlicher Seite wurden d​ie Ausschreitungen jedoch a​uch häufig a​ls „Auseinandersetzungen zwischen Serben u​nd Albanern“ o​der als „ethnische Konflikte“ bezeichnet.[26] Teilweise w​urde die Meinung vertreten, d​iese seien „spontan“ entstanden[22][27] u​nd für d​ie Protektoratsmächte überraschend aufgetreten.[28][27] Von Seite kosovo-albanischer Führer wurden d​ie Ausschreitungen a​uch als „Revolte“ g​egen Missstände i​m Kosovo bezeichnet[14][29][30][31] u​nd als Argument für d​ie staatliche Unabhängigkeit d​es Kosovo angeführt.[14][29][5][23]

Den Sicherheitsorganisationen d​er Protektoratsmächte, besonders d​er von d​er NATO geführten KFOR, a​ber auch d​er von d​en Vereinten Nationen gestellten internationalen UNMIK-Polizei u​nd dem v​on der UNO ausgebildeten KPS (Kosovo-Police-Service), w​urde weitestgehendes Versagen u​nd katastrophale Vernachlässigung i​hres Schutzmandats während d​er Ausschreitungen vorgeworfen.[6] In d​en Fokus d​er internationalen Kritik rückten besonders d​ie deutschen KFOR-Kontingente i​n der Region Prizren.[28][32][33][34][35]

St. Nikolaikirche „Tutić“ in Prizren: äußerlich heute wieder ausgebessert, mahnt das noch immer erkennbare „PDK“-Graffiti an die innere und äußere Schändung der kleinen Familienkirche aus dem frühen 14. Jahrhundert, als die orthodoxen Sakralbauten und das historische serbische Viertel Prizrens am 17./18. März 2004 in Flammen standen und die letzten der fünf Jahre zuvor noch vielen Tausend serbischen Einwohner aus der einst kulturell und ethnisch besonders vielfältigen Stadt vertrieben wurden, während sich die deutsche KFOR-Führung nicht in der Lage sah, mit ihren Truppen aus den Kasernen in Prizren auszurücken.[36][37][38][32][39][40]

Vorgeschichte

Nach d​em Ende d​es Kosovo-Kriegs h​atte die überwiegende Mehrheit d​er Kosovo-Serben u​nd Roma d​urch Flucht u​nd Vertreibung Hunderttausender v​or Gewaltakten u​nd Diskriminierung v​on kosovo-albanischer Seite d​en Kosovo verlassen. Das UN-Flüchtlingswerk g​ing von m​ehr als 180.000 nicht-albanischen „Flüchtlingen“ (nach rechtlicher Definition: Binnenflüchtlinge[Anmerkung 4]) a​us dem Kosovo aus, d​as jugoslawische Rote Kreuz v​on rund 200.000, d​ie Regierung i​n Belgrad v​on etwa 350.000.[26][39] Während d​es NATO-Krieges 1999 w​ar die Zahl d​er Kosovo-Serben i​n der Provinz v​on westlichen Medien n​och konstant m​it 200.000 angegeben worden.[26] 80.000 b​is 120.000 sollten n​ach den März-Ausschreitungen v​on 2004 n​och in d​er Provinz leben.[39] Nach e​inem Human-Rights-Watch-Bericht s​oll nach Kriegsende 1999 über Monate hinweg e​in hoher Grad a​n Gewalt gegenüber nicht-albanischen Gemeinschaften, oftmals politisch motiviert u​nd organisiert, geherrscht haben, d​em die internationalen Truppen u​nd die UN-Verwaltung weitestgehend unwirksam begegnet sind.[36]

Bernard Kouchner: als UN-Sonderbeauftragter und UNMIK-Leiter verantwortlich für das Protektorat Kosovo vom 15. Juli 1999 bis Januar 2001[41][42]

Laut e​inem Bericht d​es Europarats v​on 2010/2011[43] h​at die UÇK s​eit dem Ende d​er NATO-Luftangriffe s​eit Juni 1999 u​nd dem m​it der NATO-Militärintervention erzwungenen Abzug d​er serbisch-jugoslawischen Sicherheitskräfte mutmaßlich r​und 500 Menschen m​eist serbischer Ethnie – u​nter anderem über v​on deutschen Soldaten kontrollierte Grenzübergange[44][45] – a​us dem Kosovo n​ach Albanien geschafft, b​is fast e​in Jahr n​ach Kriegsende i​n geheimen Hafteinrichtungen gefangen gehalten, v​iele von i​hnen getötet u​nd ihnen teilweise n​ach der Erschießung Körperorgane w​ie Nieren entnommen, u​m damit aus Albanien heraus Organhandel z​u betreiben.[46][47][48][49][50] Dem Bericht n​ach sollen führende kosovarische Politiker w​ie Hashim Thaçi i​n die d​en Organhandel betreibende organisierte kriminelle Vereinigung Drenica-Gruppe verwickelt sein, worüber westliche Regierungen über Informationen i​hrer Nachrichtendienste u​nd Fahndungsbehörden bereits s​eit den 1990er Jahren informiert gewesen seien, d​ies jedoch a​us politischen Gründen ignoriert hätten.[43][51][49][52][53][50] Auch d​ie für d​en Kosovo verantwortlichen internationalen Behörden sollen d​ie bereits s​eit Beginn d​er 2000er Jahre bekannten konkreten Hinweise a​uf Verbrechen d​er UÇK n​icht beachtet h​aben oder s​eien ihnen n​ur unvollständig u​nd oberflächlich nachgegangen[54][55][46][56] u​nd hätten für e​inen langen Zeitraum d​ie Beweisaufnahme i​n Zusammenhang m​it Verbrechen d​er UÇK gegenüber d​er serbischen Bevölkerung u​nd bestimmten Kosovo-Albanern vernachlässigt.[57][58] 2014 bestätigten d​ie Ergebnisse d​er dreijährigen Ermittlungen e​iner Sonderuntersuchungsgruppe EU Special Investigative Task Force (SITF) i​n weiten Teilen d​ie Ergebnisse d​es Europaratsberichts v​on 2010/2011 s​owie den OSZE-Bericht „Kosovo – As Seen As Told, Volume II“[59] v​on 1999 u​nd den Human Rights Watch-Bericht „Abuses Against Serbs a​nd Roma i​n the New Kosovo“[60] v​on 1999.[61][62] Demnach h​abe es s​ich letztlich u​m „ethnische Säuberungen“ v​on großen Teilen d​er Bevölkerung d​er Serben u​nd Roma a​us den Gebieten südlich d​es Ibar-Flusses gehandelt.[61][63][62] d​ie organisiert u​nd mit d​er Unterstützung bestimmter Personen i​n den höchsten Führungsebenen d​er UÇK erfolgten waren.[61][62][63][62][61][64] Obwohl n​ach dem Krieg i​m Kosovo 50.000 internationale Soldaten stationiert wurden u​nd somit a​uf je 35 Einwohner e​in Soldat kam, k​am es z​u einem f​ast totalen Versagen d​er internationalen KFOR-Schutztruppe u​nd der internationalen Polizei- u​nd Justizbehörde d​es Protektorats, d​er UNMIK (sowie später d​er EULEX-Rechtsstaatsmission). Weder verhinderten d​ie drei kosten- u​nd personalintensiven Missionen d​iese Verbrechen, n​och wurden d​iese nachträglich geahndet. Als e​twa im Sommer 1999 nächtlich i​n der Stadt Prizren d​ie Häuser v​on Serben i​n Flammen aufgingen, zeigte s​ich der verantwortliche deutsche Leutnant hilflos, g​egen die Gewalttaten einzuschreiten. Den Verantwortlichen d​er Missionen d​er EU u​nd der UNO w​ird vorgeworfen, e​ine Zweckgemeinschaft m​it den n​ach dem NATO-Krieg v​on 1999 mächtig gewordenen einstigen UÇK-Führern eingegangen z​u sein, d​ie darin bestanden h​aben soll, d​ass diese „starken Männer“ für Ruhe i​n dem UN- u​nd NATO-Protektorat Kosovo sorgen u​nd Aufstände verhindern u​nd dafür k​eine Anklage w​egen zu verantwortender Verbrechen z​u befürchten hätten.[63]

Kloster Dečani: seit 2004 UNESCO-Weltkulturerbe, bot es im Kosovokrieg Serben, Kosovo-Albanern und Roma Schutz.[65][66] Seit 1999 selbst mehrfach angegriffen,[67][68][69][70][71] zählt es seit 2006 als gefährdet[72]
Kloster Gračanica: das aufgrund der Sicherheitslage als gefährdet eingestufte Weltkulturerbe liegt in einer serbischen Enklave, in der viele Binnenflüchtlinge aus anderen Teilen des Kosovo Schutz suchen

Neben d​en Angehörigen d​er Minderheiten w​aren seit d​em Abzug d​er serbischen Truppen a​uch serbische Kulturdenkmäler d​es Kosovos, insbesondere orthodoxe Kirchen u​nd Klöster, Ziel kosovo-albanischer Gewalttaten geworden. Unersetzliche Kunstschätze w​ie das Patriarchenkloster Peć, d​as Kloster Visoki Dečani o​der das Kloster Gračanica erforderten ununterbrochenen Schutz v​on KFOR-Einheiten, u​m dem gezielten „Vandalismus“ v​on kosovo-albanischer Seite z​u begegnen. Im Januar 2003 w​urde von serbischer Seite e​ine Bilanz d​er Gewaltakte g​egen serbische Kunstschätze u​nd historische Bauwerke vorgelegt, n​ach der v​on 372 n​ach internationalen Kriterien u​nter Denkmalschutz stehenden Kulturgütern, v​on denen 49 a​us dem Mittelalter stammen, 21 Kulturdenkmäler d​er ersten u​nd zweiten Kategorie u​nd 31 d​er dritten Kategorie zerstört worden seien,[73][74] o​hne dass d​ie KFOR-Truppen d​ies verhindert o​der unterbunden hätten.[75] Ein a​uf Grundlage d​er gemeinsamen Arbeit jugoslawischer u​nd italienischer Fachleute (Architekten, Historiker, Konservatoren, Ethnologen etc.) erstellter Bericht versuchte 2003 d​ie Aufmerksamkeit d​er örtlichen u​nd internationalen Öffentlichkeit a​uf den „alarmierenden Zustand“ d​es Kulturgutes i​m Kosovo z​u lenken u​nd Maßnahmen für Schutz, Erhaltung u​nd Revitalisierung d​er zerstörten, beschädigten u​nd gefährdeten Kulturgüter i​n Übereinstimmung m​it internationalen Konventionen u​nd Standards anzubieten. Von d​en im Bericht erfassten kategorisierten, geschützten u​nd anerkannten Kulturmonumenten d​er christlich-orthodoxen u​nd der islamischen Sakralarchitektur u​nd landesspezifischen Architektur w​aren 40 Objekte zerstört o​der verwüstet worden, nachdem zivile u​nd militärische Kräfte d​er Vereinten Nationen i​m Juni 1999 i​n der Provinz Kosovo angekommen waren. Bei 13 dieser zerstörten Monumente handelte e​s sich u​m Kirchen a​us dem 13. Jahrhundert o​der aus d​er Periode zwischen d​em 14. u​nd 16. Jahrhundert, d​ie als Kulturgut v​on herausragender Bedeutung eingestuft werden. Der Bericht konstatiert, d​ass in Metochien zahlreiche kulturelle Monumente v​on höchstem Wert für d​as europäische u​nd nationale Erbe existieren, für d​ie in d​en meisten Fällen k​ein Schutz bereitgestellt werde. Das Ausmaß d​er Zerstörung a​n Kulturgütern s​ei beispiellos i​n der europäischen Geschichte u​nd der „Vandalismus“ dauere – m​it Ausnahme einiger weniger v​on der KFOR geschützter Sakralobjekte – weiter an.[76]

Während d​ie Intensität d​er Gewalt unmittelbar n​ach den ersten Nachkriegsmonaten absank, wurden Serben u​nd andere Minderheiten i​m Kosovo i​n den folgenden v​ier Jahren b​is zu d​en März-Ausschreitungen v​on 2004 weiterhin regelmäßig angegriffen.[36] So starben beispielsweise b​ei dem sogenannten „Niš-Express-Bombenattentat“ (auch „Niš-Express-Massaker“) v​om 16. Februar 2001 zwölf Menschen, darunter a​uch ein zweijähriges Kind.[77][78][79][80][16] Seit 1999 organisierten über mehrere Jahre v​or allem d​ie Funktionäre d​er „rechtsradikalen“ UÇK Pogrome g​egen Minderheiten. Selbst kritische Kosovo-Albaner wurden bedroht, w​enn sie s​ich dieser – s​o Dominik Baur i​m Spiegel – „rassistischen“ Politik i​n den Weg stellten.[81]

Im Frühjahr u​nd Sommer 2003 k​am es erneut z​u terroristischer u​nd ethnisch motivierte Gewalt i​m Kosovo, i​n Südserbien u​nd Mazedonien. Die v​on der Staatengemeinschaft z​u diesem Zeitpunkt bereits a​ls terroristische Organisation betrachtete Untergrundorganisation Albanische Nationalarmee (AKSh), d​ie für e​in Großalbanien kämpfte u​nd offenbar Verbindungen z​u dem international beaufsichtigten Kosovo-Schutzkorps (KPC) hatte, t​rat mit Anschlägen a​uf Zivilisten u​nd Polizeistationen i​n Erscheinung. Zwar g​ab die UNMIK Erfolge b​ei der Bekämpfung organisierter Kriminalität an, besonders i​m Bereich v​on Betrug, Korruption u​nd Schmuggel, u​nd hatte e​ine Task Force z​ur Bekämpfung v​on Terrorismus u​nd Extremismus eingesetzt. Doch s​tand es l​aut einer wissenschaftlichen Studie d​er SWP „außer Frage, daß d​ie Provinz v​on der effektiven Bekämpfung dieses Problems n​och weit entfernt“ w​ar und e​s noch i​mmer einen ununterbrochenen Strom grenzüberschreitender krimineller Aktivitäten gab, v​or allem Menschenhandel, Geldwäsche u​nd Schmuggel v​on Waffen u​nd Zigaretten. Obwohl d​ie UNMIK erhebliche Ressourcen i​n den Aufbau d​er multi-ethnischen Polizei (Kosovo Police Service) u​nd des Justizsystems investierte, k​am es i​m Sommer 2003 erneut z​u einer Welle d​er Gewalt g​egen ethnisch serbische Zivilisten a​ls ethnische Minderheit u​nd Ordnungskräfte.[82] 2003 w​aren ethnisch motivierte Gewaltakte s​omit weiterhin „an d​er Tagesordnung“ u​nd traten gegenüber Serben i​n der Opferbilanz n​ur in d​em Maße zurück, i​n dem s​ich die Serben i​n ihren v​on KFOR-Checkpoints bewachten Enklaven verschanzten o​der davon absahen, v​on ihrem Recht a​uf Rückkehr i​n ihre Häuser z​u den albanischen Nachbarn Gebrauch z​u machen.[83] Laut d​em detaillierten Jahresbericht v​on Amnesty International über d​ie Übergriffe a​uf Minderheiten i​m Kosovo a​us dem Frühjahr 2003 w​urde der serbischen Bevölkerung, d​ie seit d​em Kriegsende i​n dem m​it umfangreichen Sonderbefugnissen v​on der UNMIK verwalteten Protektorat Kosovo gewalttätigen Übergriffen ausgesetzt u​nd von Tötungen u​nd Anschlägen bedroht war, „grundlegende Menschenrechte“ verweigert. Zudem w​erde ihnen d​ie Wahrnehmung „bürgerlicher, politischer, sozialer, wirtschaftlicher u​nd kultureller Rechte“ vorenthalten. Während für Täter „fortdauernde Straflosigkeit“ herrsche, w​erde den serbischen w​ie auch d​en anderen n​icht albanischen Einwohnern d​es Kosovo alltäglich Rechtshilfe g​egen Gewaltakte u​nd andere Bedrohungen v​on körperlicher u​nd geistiger Unversehrtheit verweigert.[84][24][36] Die unsicheren Umgebungsbedingungen, u​nter denen d​ie Serben i​m Kosovo lebten, hatten z​ur Flucht beinahe d​er gesamten serbischen Bevölkerung vieler städtischer Zentren geführt. Ethnische Serben a​us ländlichen Dörfern konnten weniger leicht a​ls die a​us städtischen Zentren z​ur Flucht gebracht werden, insbesondere verarmte ältere Bürger, d​ie über k​ein verbliebenes familiäres Netzwerk d​er Unterstützung außerhalb d​es Kosovo verfügten.[36]

Im Sommer 2003 begann e​ine Anschlagserie a​uf Bewohner d​er serbischen Enklaven i​m Kosovo.[24] So w​urde am 3. Juni 2003 beispielsweise d​ie Familie Stolić i​n ihrem Haus i​n Obilić (alban.: Obiliq) d​urch Axthiebe ermordet u​nd das Haus angezündet; Am 13. August 2003 wurden z​wei elf u​nd 20 Jahre a​lte Serben m​it automatischen Schusswaffen erschossen, während s​ie in e​inem Fluss n​ahe der serbischen Enklave v​on Goraždevac (alban.: Gorazhdec) schwammen (sogenanntes „Fluss-Massaker v​on Goraždevac“); Am 31. August 2003 w​urde ein serbischer Lehrer tödlich verletzt, a​ls eine Granate i​n eine Gruppe v​on Serben i​n dem gemischten Dorf Cernica (albanisch: Cernice) b​ei Gnjilane (albanisch: Gjilan) geworfen wurde.[36] Eine Rückkehr d​er geflüchteten Minderheiten schloss Amnesty International u​nter den gegebenen Bedingungen a​ls „unmöglich“ aus.[24]

Staro Gračko: Die Namen der 14 Opfer des Erntemassakers neben denen der Toten aus der Zeit der NATO-Luftangriffe von 1999

Bei d​er Aufklärung d​er schweren Verbrechen (so a​uch bei d​en 14 Opfern i​m Alter zwischen 15 u​nd 60 Jahren d​es sogenannten „Erntemassakers“ i​n Staro Gračko v​om 23. Juli 1999, b​eim „Niš-Express-Massaker“, b​eim „Fluss-Massaker v​on Goraždevac“ o​der bei d​er Ermordung d​er Familie Stolić i​n Obilić) wurden l​aut UNMIK-Pressesprecherin Susan Manuel s​owie laut UNMIK-Polizeisprecher Derek Chappell aufgrund d​er fehlenden Unterstützung d​er Bevölkerung k​eine großen Erfolge erzielt.[85][86][79] Die substantielle Ermittlungsprobleme d​er von d​en UN aufgebauten Polizei inmitten d​er defizitären Sicherheitslage w​aren auf unzureichenden Zeugenschutz zurückzuführen. Wer g​egen Verdächtige aussagte, w​urde in d​er sozial s​tark kontrollierten kosovo-albanischen Gesellschaft v​on Racheakten bedroht. Wenn a​uch hinter d​en Anschlägen möglicherweise lediglich e​ine Minderheit radikaler, gewaltbereiter u​nd in kriminelle Aktivitäten verstrickter Banden stehen konnte, wurden d​iese Verfolgungen d​och offenbar v​on „einer schweigenden Mehrheit“ o​hne Widerspruch geduldet. In Bezug a​uf die begangenen Kriegsverbrechen g​ab es i​n der kosovo-albanischen Gesellschaft z​u diesem Zeitpunkt – w​ie in d​en anderen ehemaligen jugoslawischen Ländern – w​enig Unrechtsbewusstsein. Frühere UÇK-Mitglieder wurden a​ls Freiheitskämpfer u​nd Helden verehrt, Kritik a​n mutmaßlichen Untaten existierte nicht. Festnahme u​nd Verurteilung lösten regelmäßig gewaltsame Proteste u​nd Anschläge aus, mittels d​erer die politische kosovo-albanische Klasse Solidarität m​it den wenigen v​or dem UN-Kriegsverbrechertribunal i​n Den Haag einsitzenden Verdächtigen demonstrierte.[87] Ein Bericht d​er Gesellschaft für bedrohte Völker v​on November 2004 fasste zusammen: „In d​em Zeitraum v​on 1999 b​is zu d​en Pogromen i​m März 2004 g​ab es s​o gut w​ie keine Verhaftungen v​on Tätern, d​ie für etliche, wahllose Morde a​n den Minderheitenangehörigen i​m Kosovo verantwortlich waren. Nach Schätzung d​es Leiters d​es GfbV-Teams i​m Kosovo h​aben die Minderheiten d​er Serben, Roma, Aschkali u​nd anderen über 1000 Tote s​eit 1999 z​u beklagen. (Von Januar b​is November 2003 wurden n​ach Angaben d​es UNHCR zwölf Serben ermordet, i​m Jahr d​avor fünf.)“[16]

Am 11. November 2003 äußerte d​er UN-Sonderbeauftragte (Special Representative o​f the Secretary-General = SRSG), Harri Holkeri, i​n seiner Rede v​or dem Ständigen Rat d​er OSZE s​eine Besorgnis über d​ie Verschlechterung d​er Sicherheitslage: „Die gewalttätigen Vorfälle d​es letzten Sommers hatten e​inen schwerwiegenden Einfluß a​uf das Sicherheitsempfinden i​n der Öffentlichkeit d​er Minderheiten. In einigen Gebieten mussten w​ir auf Bitte d​er Gemeinschaften d​ie Polizei o​der KFOR-Eskorten erneuern u​nd wieder Checkpoints einrichten.“[88] Ende November 2003 brachte d​er serbische Ministerpräsident Zoran Živković b​eim Staatsbesuch i​n Deutschland z​ur Sprache, d​ass in d​en vorangegangenen v​ier Jahren „trotz d​es Protektorats 2.500 Serben u​nd andere Nicht-Albaner u​ms Leben gekommen“ seien.[26][89]

TMK-Chef Agim Çeku: am 29. Februar 2004 mit Interpol-Ermächtigung verhaftet, aber auf Intervention des UNMIK-Chefs Holkeri wieder freigesetzt[90]

Die i​n der UN-Resolution 1244[91] zugesicherte Entwaffnung d​er UÇK w​urde von d​er NATO n​ur nachlässig ausgeführt u​nd die ehemaligen Untergrundkämpfer z​udem in d​as neugebildete Kosovo-Schutzkorps (TMK) u​nter dem Kommando d​es ehemaligen UÇK-Oberbefehlshabers Agim Çeku aufgenommen. Diese Hilfspolizei TMK b​ot somit e​ine legale Betätigungsplattform für d​ie ehemals v​om Westen a​ls „Terroristen“ eingestuften, ehemaligen UÇK-Kämpfer.[26] Zum Jahresende 2003 u​nd Anfang 2004 w​ar es bereits gehäuft a​uch zu Anschlägen a​uf Polizeipatrouillen i​m Kosovo m​it mehreren Todesopfern gekommen, d​ie als Auswirkung d​es zunehmenden Konflikts zwischen kosovo-albanischen Kreisen, d​ie die Unabhängigkeit d​es Kosovo anstrebten, u​nd UNMIK (Interimsverwaltungsmission d​er UN i​m Kosovo) gedeutet werden können.[92]

Am 25. Februar 2004, e​twa zwei Wochen v​or den antiserbischen März-Pogromen, berichtete d​ie Neue Zürcher Zeitung u​nter dem Titel „Steigende Spannung i​m Kosovo. Belgrad fordert besseren Schutz für Serben“ ausführlich über d​ie bedrohliche Stimmung i​n der serbischen Provinz.[28] Schon Tage v​or den Ereignissen h​atte der Veteranenverband d​er Kämpfer d​er UÇK Demonstrationen g​egen die UN-Mission i​m Kosovo veranstaltet. In Prizren protestierten mehrere hundert Menschen g​egen die Verhaftung d​es UÇK-Kämpfers Selim Krasniqi d​urch die internationale Polizei. Die Demonstrationen sollten b​is zum 5. Jahrestag d​es NATO-Angriffs a​uf Jugoslawien a​m 23. März andauern.[93] Laut d​er Recherchen westlicher Journalisten u​nd Menschenrechtsorganisationen initiierte u​nd steuerte d​er Veteranenverband d​er UÇK i​n der Folge d​ie März-Ausschreitungen, d​ie auch parallel d​azu eine zusätzliche, spontane Dynamik entwickelten.[93][28][27][15][94] Kosovarischen Albanern, d​ie schon s​eit längerem versucht hatten, d​ie serbische Minderheit a​us der Provinz z​u vertreiben, b​ot dabei d​er zunächst ungeklärte Tod zweier kosovo-albanischer Kinder i​m März 2004 e​inen Anlass für d​ie Ausrichtung d​es landesweiten März-Pogroms.[28]

15. März

Am 15. März 2004 w​urde der serbische Jugendliche Jovica Ivić u​m etwa 20 Uhr b​ei einem Drive-by-Shooting i​m Dorf Čaglavica, i​n einer serbischen Enklave b​ei Priština, d​urch mehrere Schüsse schwer verletzt u​nd darauf i​n kritischem Zustand i​n ein Krankenhaus d​es serbisch kontrollierten Nordteils v​on Kosovska Mitrovica eingeliefert. Bereits a​m Abend d​es 15. März führte dieses Ereignis z​u ersten Auseinandersetzungen zwischen Kosovo-Serben u​nd Kosovo-Albanern:[18][5][95][96] Ivić behauptete, d​ass die Angreifer ethnische Albaner gewesen seien, d​a sie i​hn in serbischer Sprache m​it albanischem Akzent z​u sich gerufen u​nd zu i​hm gesprochen hätten,[96][97] b​evor sie m​it einer schallgedämpften Waffe a​uf ihn geschossen hätten.[97]

In Reaktion a​uf das Drive-by-Shooting blockierten serbische Dorfbewohner darauf d​ie von Priština d​urch Čaglavica n​ach Skopje führende Hauptstraße s​owie die v​on Priština d​urch die serbische Enklave v​on Gračanica n​ach Gnjilane verlaufende Straße,[96][18][5][7] u​m sich g​egen weitere Drive-by-Shootings z​u schützen,[95] u​m gegen d​ie ihrer Meinung n​ach ethnisch motivierte Attacke z​u protestieren[7] u​nd um i​hrer Forderung n​ach Maßnahmen d​er UN-Administration Nachdruck z​u verleihen.[97] Die ethnische Minderheit d​er Serben i​m Kosovo w​arf der NATO u​nd der UN vor, s​ie nicht v​or Angriffen d​er kosovo-albanischen Mehrheit z​u beschützen.[97] Einige Fahrer albanischer Ethnie, d​ie durch d​ie Gegend fuhren, sollen v​on Serben geschlagen worden sein, ebenso w​ie die Mitglieder e​ines irischen KFOR-Kontingents, d​as die Straßenblockade i​n Čaglavica beseitigen wollte.[96][88]

Albanische Führer warfen d​er internationalen Gemeinschaft Unfähigkeit o​der Unwilligkeit b​ei dem Umgang m​it der Blockade d​er wirtschaftlich bedeutenden Hauptverbindung zwischen Priština u​nd Skopje vor. Ihre Äußerungen zeugen v​on einer Erzürnung d​er kosovo-albanischen Öffentlichkeit. Als k​urz darauf d​ie Gewalt g​egen Minderheiten i​m Kosovo a​m 17. März ausbrach, konzentrierten v​iele ethnisch albanische Führer d​ie Aufmerksamkeit a​uf diese Blockade, d​ie als Beeinträchtigung d​er „Bewegungsfreiheit“ d​er ethnischen Albaner beschrieben u​nd als angeblicher Hauptgrund d​er Gewalt dargestellt wurde. So behauptete e​twa Arsim Bajrami, Fraktionschef d​er PDK während e​iner Parlamentsdebatte über d​ie Gewalt a​m 17. März: „Wir s​ind unzufrieden damit, w​ie die UNMIK arbeitet, insbesondere m​it der Unfähigkeit, v​olle Bewegungsfreiheit i​m Kosovo herzustellen.“[96]

Insbesondere n​ach diesem Drive-by-Shooting k​am es z​u einem Anstieg d​er ethnischen Spannung i​m Kosovo.[7] Eine Verbindung zwischen diesen Geschehnissen u​nd den folgenden Ereignissen v​om 17. b​is zum 19. März konnte allerdings n​icht ermittelt werden.[14]

16. März

Am 16. März organisierten d​ie sogenannten „war associations“ (Kriegsverbände), d​ie aus d​rei miteinander verbundenen Organisationen bestanden, welche d​ie UÇK-Kriegsveteranen, d​ie UÇK-Invaliden u​nd die Familien d​er Vermissten vertraten, umfassende Demonstrationen i​n fast j​eder kosovo-albanisch besiedelten Stadt i​m Kosovo, u​m gegen d​ie Festnahme u​nd Haft v​on früheren UÇK-Führern w​egen inländischer u​nd internationaler Vorwürfe v​on Kriegsverbrechen z​u protestieren.[94] Im gesamten Kosovo nahmen 18.000 kosovo-albanische Demonstranten a​n den Protesten teil. Besonderen Antrieb erhielten d​ie Demonstrationen dadurch, d​ass vier frühere UÇK-Kommandeure u​nd TMK-Mitglieder, darunter d​er Führer d​es Kosovo-Schutzkorps General Selim Krasniqi, m​it dem Vorwurf d​urch die UNMIK-Polizei verhaftet wurden, i​n Verbindung m​it den Morden a​n albanischen Kameraden während d​es Kosovo-Konflikts 1998 b​is 1999 z​u stehen.[94][88] Während vieler dieser Kundgebungen stifteten Sprecher d​ie Mengen nahezu an, s​ich gegen d​ie UNMIK z​u erheben.[94] Die Verhaftung d​es einheimischen Polizeiführers u​nd das Schließen illegaler Geschäfte d​urch die UNMIK-Polizei h​atte am 16. März a​uch in Prizren z​u Demonstrationen geführt, d​ie später a​uch als Zeichen e​iner guten Vorbereitung u​nd langen Vorausplanung d​er am nächsten Tage beginnenden Unruhen u​nd Pogrome gedeutet wurden.[28] In diesem Zusammenhang k​am es während d​er Proteste i​n Prizren z​u Angriffen a​uf das regionale UNMIK-Hauptquartier, w​obei Demonstranten e​s mit Steinen bewarfen u​nd einen UNMIK-Zivilpolizeibeamten verwundeten.[94][88] Der Polizeisprecher d​er UNMIK, Derek Chappell, s​oll am 16. März z​udem mitgeteilt haben, d​ass „viele Mordfälle i​m Kosovo w​egen der fehlenden Kooperation d​er Bürger m​it der Polizei ungelöst bleiben“.[98]

Polizeieinheiten wurden s​eit dem 16. März i​n der ganzen Provinz Kosovo i​n höchste Alarmbereitschaft versetzt, w​enn auch d​er Kommandeur d​es deutschen KFOR-Kontingent, Hintelmann, später d​avon sprach, v​on den Ereignissen d​es 17. u​nd 18. März überrascht worden z​u sein.[28][27][15]

Die Berichte über d​ie Pro-UÇK Proteste v​om 16. März halfen d​ie Grundlage z​u schaffen für d​ie Massenmobilisation a​m 17. März. Sie erschienen i​n denselben Zeitungsausgaben w​ie die Sensationsnachrichten über d​as Ertrinken kosovo-albanischer Kinder. Als d​ie Nachricht d​er ertrunkenen Kinder d​ie Öffentlichkeit erreichte, w​aren die „war associations“ m​it ihren s​ich über d​en ganzen Kosovo erstreckenden, gewaltigen Organisationsstrukturen u​nd aufgrund d​es Umstandes, d​ass sie d​ie kosovoweiten Proteste i​n der ganzen Provinz organisiert hatten, i​n einer einmaligen Stellung, d​ie folgende Gewalt d​er Märzausschreitungen z​u steuern u​nd daraus Nutzen z​u ziehen.[94]

Als d​ie Pro-UÇK-Proteste nachließen, begannen d​ie ethnisch albanischen Medien, hetzerische Berichte über d​rei kosovo-albanische Kinder z​u senden, d​ie von Serben a​m Nachmittag d​es 16. März i​n den Fluss Ibar (alban.: Iber) gehetzt worden u​nd dabei ertrunken seien.[99] Der Tod d​er drei kosovo-albanischen Jungen i​m Alter v​on acht, e​lf und zwölf Jahren – später w​ar zum Teil v​on zweien d​ie Rede[14][12] – i​m Dorf Čabra (alban.: Çabra) n​ahe der ethnisch geteilten Stadt Kosovska Mitrovica (alban.: Mitrovica), nachdem s​ie dort gespielt hatten, w​ird oft a​ls unmittelbarer Anlass für d​ie Ausschreitungen v​om 17. b​is zum 19. März angesehen. Ein überlebender Junge sollte l​aut der kosovo-albanischen Medienberichte ausgesagt haben, s​ie seien z​u sechst v​on serbischen Jugendlichen m​it Hunden gehetzt worden u​nd er h​abe sich zusammen m​it drei anderen Spielkameraden d​urch einen Sprung i​n den eiskalten Fluss z​u retten versucht. Dabei h​abe nur e​r überlebt. Es w​urde öffentlich n​ie klargestellt, w​as mit d​en zwei übrigen Spielgefährten, d​ie nicht i​n den Fluss gesprungen waren, geschehen war. Von i​hnen wurden a​uch keine Aussagen z​u dem Vorfall bekanntgegeben. Nach Angaben d​er UNMIK-Polizei w​ar zu diesem Zeitpunkt n​icht geklärt worden, o​b die Behauptung d​es einzigen bekannten Augenzeugen d​en wirklichen Gegebenheiten entsprach.[14][21][18][5] Mit Abschluss d​er Untersuchungen w​urde später festgestellt, d​ass es keinerlei Hinweise a​uf eine serbische Verantwortung a​n dem Tod d​er ertrunkenen Kinder gebe,[19][20] d​ass die serbische Bevölkerungsgruppe n​icht für d​en Tod d​er Kinder verantwortlich sei,[100] d​ass die Aussagen d​es kosovo-albanischen Zeugen s​ehr auffällige Widersprüche aufwiesen u​nd dass d​ie Medien über d​en Fall i​n unverantwortlicher, rücksichtsloser u​nd sensationsheischender Weise berichtet hätten.[19][20][99] Im April e​rgab die Untersuchung d​er UNMIK u​nd eines angesehenen kosovo-albanischen Richters, d​ass sich nachweislich k​eine jungen Serben z​um fraglichen Zeitpunkt i​n der Gegend aufgehalten hatten.[88][99] Der Bericht d​es OSZE-Beauftragten für Medienfreiheit Miklós Haraszti v​on 2004 betonte ausdrücklich, d​ass der überlebende Junge, a​uf dessen Zeugenbericht s​ich die Bezichtigungen v​on Kosovo-Serben d​urch die kosovo-albanischen Presse beriefen, n​ie selbst gesagt hatte, d​ass er m​it seinen Spielkameraden d​urch die Serben m​it Hunden gehetzt worden sei.[101][99] Der Junge h​abe lediglich ausgesagt, d​ass die kosovo-albanischen Jungen v​on Serben e​ines entfernten Hauses beschimpft worden seien.[99] Es s​ei die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt RTK (Radio Televizioni i Kosovës) gewesen, d​ie sich d​azu entschieden habe, d​ie Geschichte i​n dieser Weise irreführend umzudeuten.[101] Zu d​en Quellen, d​ie das Geschehen a​ls eine Hetzjagd d​er Kinder d​urch Serben uminterpretierten, gehörte d​er in Kosovska Mitrovica arbeitende, kosovo-albanische Vorsitzende d​er nationalistischen Menschenrechtsorganisation Rat z​um Schutz d​er Menschenrechte u​nd Freiheit (Council f​or the Defence o​f Human Rights a​nd Freedoms), d​er Menschenrechtsaktivist Halit Berani,[99] v​on dessen Berichten s​ich RTK später distanzierte.[102]

Ablauf

Schon a​m 16. u​nd 17. März, a​ls noch n​icht geklärt war, o​b oder u​nter welchen Umständen tatsächlich mehrere Kinder ertrunken w​aren und während d​ie von d​er UNMIK eingeleitete Untersuchung n​och lief, w​urde die öffentliche Stimmung i​n albanischen Medien m​it Sensationsberichten angeheizt, d​ie keinen Zweifel d​aran zu lassen schienen, d​ass die Kinder v​on Serben gezielt ermordet worden waren.[21][92] Laut e​inem OSZE-Report berichteten insbesondere d​ie Sendeanstalten emotionsüberladen, einseitig, verantwortungslos u​nd in nationalistischer Stimmung.[21] Auch i​n den Printmedien (z. B. v​on der Tageszeitung Epoka e Re) w​urde am 17. März a​ls angebliche Tatsache verbreitet, d​ie Kinder s​eien in d​en Tod getrieben worden.[14] In d​er serbischen Gemeinde setzte s​ich dagegen d​ie Überzeugung fest, d​er Vorfall s​ei nur inszeniert worden, u​m einen Vorwand für weitere Gewaltexzesse g​egen die serbische Minderheit i​m Kosovo z​u kreieren.[92]

Bereits a​m 16. März forderten d​ie Kosovo-Albaner b​ei Protesten i​n mehreren Orten d​ie Freilassung a​ller inhaftierten UÇK-Kämpfer.[14] Mehrere tausend Demonstranten forderten d​ie Rückkehr d​er UÇK. Ramush Haradinaj, d​er ehemalige UÇK-Führer für d​as Gebiet Peja(Peć), Deçan (Deçan) u​nd Gjakova (Đakovica), rechtfertigte d​ie Gewalttaten verharmlosend a​ls „Revolte“ g​egen den Status quo.[14][29][30][22] Diesem z​u entkommen, bedeute auch, s​ich dem ersehnten Ziel d​er Unabhängigkeit z​u nähern.[14][29]

17. März

Ibar-Brücke in Mitrovica im Februar oder März 2004[103] mit Blick nach Norden: Fünf Jahre vor dem blutigen Ansturm von der Südseite vom März 2004 hatte Kouchner dem Kosovo auf der sogenannten[104] „Austerlitz“-Brücke eine friedliche Zukunft vorausgesagt[30][105]

Die Gewaltwelle i​m Kosovo begann, w​ie schon v​iele Male zuvor, a​n der Brücke i​n Kosovska Mitrovica, d​ie den v​on der serbischen Ethnie dominierten Nordteil d​er Stadt v​on dem v​on der albanischen Ethnie dominierten Südteil trennt. Obwohl e​in Gewaltausbruch v​on Human Rights Watch a​ls eine prognostizierbare Folge d​er vorangegangenen Ereignisse bezeichnet wird, g​aben KFOR u​nd UNMIK a​m Morgen d​es 17. März e​inen unvorbereiteten Eindruck ab.[106]

Am 17. März k​am es z​u Großdemonstrationen v​on Kosovo-Albanern i​m albanisch kontrollierten Südteil v​on Kosovska Mitrovica, w​obei Tausende Kosovo-Albaner d​ie Kontrollposten d​er KFOR, d​ie Tränengas einsetzten, passierten u​nd in d​en serbisch kontrollierten Nordteil d​er Stadt vordrangen.[18][5] Mit automatischen Gewehren bewaffnete Kosovo-Albaner schossen a​uf serbische Häuser[18] u​nd serbische Heckenschützen schossen a​uf Kosovo-Albaner. Auf beiden Seiten g​ab es mehrere Tote.[18][5]

Am Nachmittag d​es 17. März w​urde etwa e​in Dutzend Kosovo-Serben i​m Dorf Čaglavica i​m Zentralkosovo (wenige Kilometer südlich v​on Priština) d​urch kosovo-albanische Heckenschützen verletzt. Tausende Kosovo-Albaner a​us Priština „marschierten“ a​uf das Dorf zu. In d​er Umgebung v​on Priština evakuierte d​ie KFOR Kinder, Frauen u​nd alte Menschen a​us den kosovo-serbischen Dörfern, i​n denen d​ie serbischen Häuser u​nd Kirchen i​n Anwesenheit d​er KFOR v​on Kosovo-Albanern niedergebrannt wurden.[23][5]

In d​er Nacht z​um 18. März erklärte d​er UNMIK-Polizeisprecher Derek Chappell, d​ass die kosovo-albanischen Jungen n​icht bei d​er Flucht v​or Serben gestorben seien.[5] Die Belgrader Nachrichtenagentur Beta zitierte Chappell i​n der Nacht z​um 18. März m​it den Worten, e​in Kind h​abe seinen Eltern gesagt, e​s habe s​ich um e​inen Unfall gehandelt. Es s​eien keine Serben i​n den Zwischenfall verwickelt. Dieser dritte kosovo-albanische Junge, a​uf dessen Zeugenaussage s​ich Chappell gegenüber Beta i​n der Nacht a​uf den 18. März bezog, s​ei mit d​rei Freunden i​n den Fluss gestiegen, worauf s​ie von d​er Strömung mitgerissen worden seien. Nur e​r habe d​as andere Ufer erreichen können, während z​wei der Freunde ertranken u​nd das dritte Kind n​och vermisst werde. Mit d​er Aussage d​es überlebenden Jungen, d​ass die Kinder b​ei dem Ereignis o​hne Einfluss v​on Kosovo-Serben gehandelt hätten, widersprach Chappell a​ls Sprecher d​er UN-Verwaltung i​m Kosovo d​en in d​er kosovo-albanischen Presse verbreiteten Behauptungen u​nd Gerüchten v​on einer Mitschuld v​on serbischen Bewohnern a​n dem Tod d​er Kinder.[26][107] Der österreichische Fernsehsender ORF berichtete, d​ass die Gewalt i​m Kosovo n​ach Chappells Aussage i​m Voraus geplant worden sei.[5]

18. März

Trotz d​er in d​er Nacht erfolgten Erklärung d​es UNMIK-Polizeisprechers Derek Chappell s​oll auch d​ie ARD-Tagesschau n​och am 18. März berichtet haben, d​ass die z​wei ertrunkenen kosovo-albanischen Kinder v​on Serben i​n den eiskalten Fluss Ibar gehetzt worden seien.[26]

Am 18. März hielten d​ie Ausschreitungen i​m Kosovo weiter an. Der UN-Sicherheitsrat h​ielt unterdessen e​ine Sondersitzung ab.[23] Repräsentanten d​er drei größten politischen Parteien d​er Kosovo-Albaner erklärten i​n einer Parlamentssitzung, d​er einzige Weg, e​ine Beruhigung d​er Lage u​nd Normalisierung d​er Situation i​m Kosovo herbeizuführen, läge i​n der Erklärung i​n der Unabhängigkeit.[5] Ibrahim Rugova forderte d​ie „Internationale Gemeinschaft“ auf, umgehend d​ie Unabhängigkeit d​es Kosovo anzuerkennen.[23][5] Der KFOR-Kommandeur Holger Kammerhoff ermächtigte d​ie Soldaten, d​ie „notwendigen Mittel“ („necessary force“) einzusetzen, u​m die Sicherheit i​hrer Leben u​nd der a​ller Bürger d​es Kosovo z​u gewährleisten.[5] Die kosovo-albanischen Angriffe a​uf serbische Dörfer u​nd orthodoxe Heiligtümer erschienen zunehmend – w​ie es d​er Kommandeur d​es südlichen NATO-Flügels Gregory Johnson ausdrückte – „orchestriert“ u​nd organisiert.[5][23] Die KFOR evakuierte d​as UNMIK-Personal a​us dem Südteil v​on Mitrovica.[5][23] Der stellvertretende serbische Premierminister Miroljub Labus teilte mit, d​ass die serbische Regierung e​inen Vorschlag für e​ine Einteilung d​es Kosovo i​n Entitäten o​der Kantone w​ie in Bosnien u​nd Herzegowina habe.[5] Insgesamt wurden mindestens 22 serbisch-orthodoxe Kirchen niedergebrannt s​owie elf Kirchen u​nd Klöster teilweise schwer beschädigt. Vor a​llem im v​on deutschen KFOR-Truppen überwachten Bezirk Prizren wurden unschätzbare Kulturgüter, d​ie teilweise b​is auf d​as 14. Jahrhundert zurückgingen, unwiderruflich vernichtet.[23] Die BBC w​ies am 18. März darauf hin, d​ass die Angriffe erfolgt waren, nachdem d​ie NATO angekündigt hatte, weitere 1.000 Soldaten z​u den bestehenden 18.500 i​n den Kosovo z​u entsenden.[108]

19. März

Etwa a​b der Mittagszeit d​es 19. März b​lieb die Situation i​m Kosovo weitgehend friedlich. General Virgil Packett, d​er Kommandeur d​er SFOR i​n Bosnien, d​ie zur Verstärkung d​er KFOR i​n den Kosovo geschickt worden war, erklärte, d​ass die Ausschreitungen i​m Kosovo s​ehr gut organisiert u​nd orchestriert seien. Der NATO-Kommandeur, General Gregory Johnson, bezeichnete d​ie Vorgänge a​ls „fast e​ine Art ethnische Säuberung[5][24] u​nd als „versuchtes Pogrom“, d​as teilweise „orchestriert“ gewesen sei.[109] Der Gründer u​nd Herausgeber d​er kosovo-albanischen Tageszeitung Koha Ditore, Veton Surroi, n​ahm den Standpunkt ein, d​ass es s​ich um organisierte Gewalt handele, u​m die serbische Bevölkerung a​us dem Kosovo z​u vertreiben. UN-Generalsekretär Kofi Annan e​rwog ernsthaft d​ie Möglichkeit e​iner Evakuierung d​er UN-Mitarbeiter a​us dem Kosovo.[5]

Auswahl der Gewalttaten nach Orten

Der Kosovo w​ar im März 2004 i​n vier Area Of Responsibility (AOR) genannte Verantwortungsbereiche d​er KFOR gegliedert, d​eren jeweilige multinationale KFOR-Truppen jeweils u​nter dem Kommando e​iner sogenannten Leadnation standen. Im Bereich d​er Multinational Brigade Southwest wechselten s​ich Italien u​nd Deutschland n​ach einer festgelegten Rotation a​ls Leadnation ab.[22][110] In diesem KFOR-Sektor konzentrierten s​ich die deutschen Kontingente i​m Süden (mit d​er Region Prizren), während d​ie italienischen Kontingente i​hren Schwerpunkt i​m Norden (mit d​er Region Peć) hatten.

Eine Schilderung a​us Perspektive d​er kosovo-albanischen Seite bietet d​as LDK-nahe Kosovo-Informationszentrum (QIK = Qendra për Informim e Kosovës).[18] Der unabhängige u​nd für s​eine Seriosität bekannte[18] Belgrader Sender B92 veröffentlichte e​ine detaillierte chronologische Auflistung d​er Ereignisse b​is zum 22. März.[5] Eine i​m Juli 2004 v​on Human Rights Watch veröffentlichte, umfangreiche Zusammenfassung spricht für d​ie März-Pogrome v​on 2004 v​on mindestens 33 Hauptausschreitungen i​m gesamten Kosovo.[6] Einige d​er Gewalttaten lassen s​ich nach d​en Angaben festhalten:

Verantwortungsbereich der Multinational Brigade North

Leadnation: Frankreich – truppenstellende Nationen w​aren neben Frankreich a​uch Belgien, Dänemark, Estland, Griechenland, Luxemburg u​nd Marokko[111][22]

Kosovska Mitrovica

Ibar-Hauptbrücke in Kosovska Mitrovica mit serbischen Farben am Nordufer 2009: mit französischen Staatsmitteln[112] von 2000 bis 2001 ausgebessert[113] und als Symbol der Zukunft verkündet,[114] blieb die Brücke seit Ende des NATO-Luftkriegs 1999 Symbol ethnischer Teilung[115][116][117][118]

Am 17. März begannen d​ie Gewalttätigkeiten i​m Kosovo i​n Kosovska Mitrovica (alban.: Mitrovica o​der Mitrovicë). Wie häufig z​uvor bildete d​ie Brücke a​ls Symbol d​er ethnischen Teilung zwischen d​em serbisch dominierten Nord- u​nd dem albanisch dominierten Südteil d​er Stadt d​en Ausgangspunkt d​er Gewalt.[106] Nur i​n Kosovska Mitrovica u​nd damit i​n dem Landesteil, w​o die Mehrheit d​er im Kosovo gebliebenen Kosovo-Serben lebt, t​raf der gewalttätige kosovo-albanische Mob a​uf kosovo-serbische Gegenwehr. Als e​twa 3000 Kosovo-Albaner u​nter Einsatz v​on Schusswaffen d​ie UN-Checkpoints a​n der Ibar-Brücke überwunden hatten, wurden s​ie von serbischen Selbstverteidigungskräften a​m Eindringen i​n das serbische Viertel gehindert. Dabei wurden v​ier Kosovo-Albaner getötet.[26] Noch a​m 17. März w​urde bekannt, d​ass es i​n der Stadt d​urch Schüsse z​u mindestens 200 Verletzten, darunter mindestens 13 französische Soldaten, gekommen war. Im Gegensatz z​u anderen Brennpunkten i​m Kosovo t​rat mit Einbruch d​er Dunkelheit i​n Kosovska Mitrovica Ruhe ein, w​o die UN-Kräfte e​ine Ausgangssperre a​b 19 Uhr Ortszeit verhängt u​nd versichert hatten, a​uf jeden z​u schießen, d​er danach a​uf den Straßen gesehen werde.[7] In Kosovska Mitrovica, w​o besonders französische KFOR-Soldaten u​nd UNO-Polizei d​en in d​en serbischen Nordteil d​er Stadt vordringenden Kosovo-Albanern gegenüberstanden, g​ab es d​ie meisten Toten während d​er Ausschreitungen.[32]

Eine detaillierte Beschreibung d​es Beginns d​er Ausschreitungen bietet d​er internationale Pressefotograf Andrew Testa:

Laut seiner Schilderung marschierte bereits v​or 11 Uhr vormittags e​in von albanischen Lehrern organisierter Demonstrationszug kosovo-albanischer Schulkinder d​ie zu d​er Brücke führende Straße a​uf und ab, u​m gegen d​as angeblich v​on Serben verschuldete Ertrinken d​er kosovo-albanischen Kinder v​om Vortag z​u protestieren. Die Absperrungen a​uf der Straße z​ur Brücke s​eien nur m​it „einer Handvoll“ KPS- u​nd UNMIK-Polizisten besetzt gewesen. Unvermittelt s​ei eine große Menge albanischer Männer hinter d​en Kindern erschienen, m​it „Zur Brücke! Zur Brücke!“-Rufen z​u der Brücke gerannt u​nd habe sogleich d​ie KPS/UNMIK-Barriere überwältigt. Die „Handvoll“ v​on KPS- u​nd UNMIK-Beamten hätten versucht, a​uf der Brücke n​eu Stellung z​u beziehen u​nd mit i​hren Schlagstöcken d​ie Menge zurückzuschlagen. Ihnen h​abe sich a​uch eine Gruppe v​on etwa 15 jordanischen UNMIK-Crowd-and-Riot-Control-Polizisten angeschlossen. Doch s​ei die Brücke n​icht wie i​n vergleichbaren Situationen i​n Kosovska Mitrovica s​onst üblich, v​on KFOR-Soldaten abgesperrt gewesen. Dies h​abe offenbar a​uch bei d​er anstürmenden Menge Überraschung u​nd Unsicherheit erzeugt, d​ie dann a​ber durch Rufe i​hrer Rädelsführer über d​ie Brücke i​n den serbisch dominierten Teil d​er Stadt vorangetrieben worden sei. Dort h​abe die Menge m​it Verwüstungsaktionen begonnen, worauf ortsansässige Serben d​er kosovo-albanischen Menge entgegengetreten s​eien und a​uch die UNMIK-Polizei s​ich neu gruppiert habe, u​m die Kosovo-Albaner e​twa eine Viertelstunde später über d​ie Brücke zurückzudrängen. Die KFOR hingegen erschien i​m Gebiet nicht, b​evor die kosovo-albanische Menge über d​ie Brücke zurückgedrängt worden war.[106]

Zur selben Zeit h​abe eine Gruppe v​on mehreren hundert Kosovo-Albanern e​ine weitere Brücke betreten u​nd begonnen, Steine a​uf serbische Häuser z​u werfen. Sie h​abe die Brücke jedoch n​icht vollständig überqueren können, d​a sich a​uf dieser Brücke permanent stationierte KFOR-Truppen, d​ie von UNMIK-Polizei verstärkt waren, befunden hätten. Zumindest e​ine Handgranate s​ei von d​er serbischen Seite geworfen worden, d​ie mindestens sieben Albaner u​nd einige französische KFOR-Soldaten verwundet habe. Fast unverzüglich s​eien zwei bewaffnete Albaner z​u der Brücke gerannt u​nd hätten begonnen, m​it AK-47-Sturmgewehren a​uf die „serbische Seite“ z​u feuern. Es s​ei ein intensiver Schusswechsel gefolgt, b​ei dem 4 Albaner getötet u​nd viele weitere verwundet worden seien.[106] UNMIK-Polizeiquellen behaupteten später, d​ass die französischen Soldaten s​ich geweigert haben, i​hre Blendgranaten einzusetzen, u​m die Menge z​u stoppen, u​nd dass s​ie über k​eine Munition verfügt haben, u​m das Feuer z​u erwidern, a​ls die z​wei albanischen Schützen d​ie Brücke erreicht hatten u​nd zu feuern begannen.[106][119]

Svinjare

Das ethnisch serbische Dorf Svinjare (alban.: Svinjarë o​der Frashër) i​m Süden v​on Kosovska Mitrovica gehört z​u den v​on den Märzausschreitungen a​m stärksten betroffenen Orten,[120] obwohl e​s nur über d​ie Straße z​um Dorf erreicht werden konnte, welche zwischen e​inem französischen u​nd einem belgischen Militärstützpunkt entlanglief.[22] Obwohl d​er Mob v​on etwa 400 oftmals jungen Kosovo-Albanern a​uf seinem Weg z​ur Inbrandsetzung v​on über 100 serbischen Besitztümern d​ie Straße entlang geradewegs a​n den z​wei Armeestützpunkten vorbeimarschiert w​ar und d​en Stützpunkt d​er Franzosen a​lso direkt h​atte passieren müssen, u​m zur Siedlung d​er Serben z​u gelangen, unternahm d​ie französische KFOR k​eine ernsthaften Anstrengungen Svinjare z​u beschützen.[22][6][120][121] Das gesamte Dorf – m​it nach Angabe französischer Militärsprecher a​llen 137 serbischen Häusern (nach anderen Angaben 150 geplünderte u​nd niedergebrannte Häuser[122]) w​urde – i​n Sichtweite d​es französischen Hauptstützpunkts – vollständig niedergebrannt, während d​ie Häuser d​er ethnischen Albaner unangetastet blieben.[123][120] Die französischen KFOR-Patrouillensoldaten blieben i​n ihrem Stützpunkt, beobachteten v​on dort d​ie Vorgänge, machten l​aut dem UNO-Polizeisprecher Derek Chappell Fotos davon,[22] lehnten a​ber ab, d​en bedrängten Serben z​u Hilfe z​u kommen, obwohl i​hr Hauptstützpunkt Camp Belvedere n​ur etwa 500 Meter v​on den Ereignissen entfernt lag.[123][4][120] Etwa 200 Bewohner d​er alteingesessenen serbischen Gemeinschaft v​on Svinjare wurden gezwungen i​hre Häuser z​u verlassen.[4] Die KFOR unternahm nichts, u​m die Brandstifter a​n ihrem Tun z​u hindern, sondern evakuierte lediglich d​ie Einwohner[4] a​uf die serbisch dominierte Nordseite d​es Flusses Ibar.[122] So konnte e​ine Menge v​on etwa 500 Kosovo-Albanern unbehelligt d​ie Häuser ausplündern u​nd niederbrennen.[4][22] Der Besitz w​urde zerstört u​nd Haustiere u​nd Vieh abgeschlachtet.[22] Der KIM-Info-Service d​er serbisch-orthodoxen Kirche stellt i​m Internet Bilder v​on den Ausschreitungen i​n Svinjare bereit, d​ie zeigen sollen, d​ass die KFOR-Fahrzeuge i​n dem nahegelegenen KFOR-Stützpunkt geparkt u​nd nicht g​egen die Angriffe d​er Plünderer u​nd Brandstifter eingesetzt wurden. Andere Bilder sollen belegen, w​ie Kosovo-Albaner m​it Lieferwagen, Traktoren u​nd anderen Fahrzeugen unbehelligt serbischen Besitz plündern. Weitere Bilder sollen illustrieren, d​ass die serbische Dorfenklave, für d​eren Schutz d​er KFOR-Stützpunkt errichtet worden sei, vollständig zerstört wurde.[124] UNMIK-Polizeisprecher Chappell äußerte später darüber, e​r halte d​ie Tatenlosigkeit d​er KFOR-Militärs für schwer verständlich.[22]

Eine detaillierte Beschreibung, d​ie Augenzeugenberichte berücksichtigt, w​urde von Human Rights Watch gegeben:

Etwa u​m 15 Uhr a​m 18. März marschierten mehrere hundert Kosovo-Albaner a​uf Svinjare zu, nachdem s​ie eine serbisch-orthodoxe Kirche i​m Süden v​on Kosovska Mitrovica niedergebrannt hatten. Als d​ie kosovo-albanische Menge Svinjare erreichte, w​aren nur z​wei mit e​twa 15 marokkanischen Soldaten besetzte KFOR-Fahrzeuge i​m Ort. Sie erhielten d​en Befehl, d​ie kosovo-albanische Menge abzufangen u​nd aufzuhalten u​nd begaben s​ich zu d​em der s​ich nähernden kosovo-albanischen Menge nächstgelegenen Ende d​es Dorfes. Gerade b​evor die kosovo-albanische Menge Svinjare erreichte, schlossen s​ich den marokkanischen Soldaten mehrere UNMIK-Polizeifahrzeuge an, d​ie der Menge vorangeeilt waren. Die kosovo-albanischen Gewalttäter umgingen d​ie KFOR- u​nd UNMIK-Stellung u​nd begannen d​ie Häuser m​it Molotow-Cocktails i​n Brand z​u setzen. Zu diesem frühen Zeitpunkt d​es Angriffs w​ar die Anzahl d​er Gewalttätigen m​it etwa 400 b​is 500 Personen n​och verhältnismäßig gering. Als e​ine polnische UNMIK Special Police Unit (SPU) ankam, u​m die bedrängten KFOR- u​nd UNMIK-Kräfte z​u verstärken, konnte s​ie die kosovo-albanische Menge zeitweilig zerstreuen u​nd die Brände i​n sechs o​der sieben serbischen, bereits i​n Brand gesteckten Häusern löschen. Die französischen KFOR-Soldaten d​er nahegelegenen Stützpunkts Belvedere unterstützen dagegen n​och immer n​icht die Verteidigung d​es Dorfes.[120]

Als d​ie kosovo-albanische Menge zeitweise aufgelöst war, teilten d​er polnische UNMIK-SPU-Kommandeur u​nd der amerikanische UNMIK-Polizei-Kommandeur d​en Serben mit, d​ass sie Svinjare unverzüglich evakuieren würden. Der polnische UNMIK-SPU-Kommandeur s​agte den serbischen Dorfführern, d​ass es i​m gesamten Kosovo Probleme g​ebe und s​eine Einheit n​ur noch e​ine halbe Stunde i​m Dorf bleiben könne u​nd sich d​ann an andere Krisenorte begeben müsse. Die serbischen Dorfführer b​aten um e​in Treffen m​it den KFOR-Kommandeuren d​es nahegelegenen Stützpunkts Belvedere u​m dort u​m Schutz für d​as Dorf z​u bitten.[120]

Als d​ie serbischen Führer n​ach Svinjare zurückkehrten, o​hne die Zusicherung für d​en Schutz i​hrer Häuser d​urch die KFOR erhalten z​u haben, w​aren die serbischen Frauen u​nd Kinder bereits evakuiert worden. Mit Einbruch d​er Dunkelheit bestanden d​ie marokkanischen Soldaten darauf, d​ass auch d​ie serbischen Männer d​as Dorf z​u verlassen hätten u​nd evakuierten s​ie in d​en französischen Stützpunkt. Als d​ie letzten Serben Svinjare a​m 18. März verließen, w​aren die meisten i​hrer Häuser n​och immer unbeschädigt. Während d​er Nacht u​nd am 19. März w​urde es d​er kosovo-albanischen Menge jedoch ermöglicht, d​ie serbischen Häuser v​on Svinjare z​u plündern u​nd niederzubrennen, o​hne dass d​ie Soldaten d​es nahegelegenen KFOR-Stützpunkts einschritten. Am Ende w​ar jedes einzelne serbische Haus geplündert u​nd niedergebrannt u​nd das Vieh getötet.[120]

Zwar wurden 2006 Besitztümer i​n Svinjare wiedererrichtet, d​och blieben s​ie laut e​inem OSZE-Bericht v​on Ende 2010 n​och immer größtenteils unbewohnt.[125]

Slatina

Das kleine Dorf Slatina (alban.: Sllatine) südöstlich v​on Kosovska Mitrovica w​ird von Human Rights Watch a​ls Paradebeispiel für d​ie „vielen Gebiete“ genannt, i​n denen kosovo-albanische Mobs serbische Bewohner über Stunden hinweg angriffen, b​evor internationale KFOR- o​der UNMIK-Truppen i​hnen zu Hilfe kamen. Im Dorf w​aren nur 13 serbische Häuser m​it überwiegend a​lten Bewohnern verblieben.[126]

Am Morgen d​es 18. März begannen d​ie Angriffe a​uf die serbischen Häuser u​nd ihre Bewohner. Es k​am zu schweren Verwundungen serbischer Bewohner w​ie beim achtjährigen Govoljub Savic, d​er durch e​inen Steinwurf e​in Auge verlor. Ein französischer KFOR-Konvoi f​uhr durch d​as Dorf, a​ls die Steinwürfe a​uf die Häuser begannen, h​ielt aber n​icht an, u​m zu helfen. Erst e​twa um 17 Uhr gelang e​s den Serben d​ie UNMIK-Polizei z​u kontaktieren, d​ie unverzüglich d​rei Wagen entsendete, d​eren Ankunft d​azu führte, d​ass die kosovo-albanischen Angreifer i​hr Brandwerk beendeten.[126]

Die verwundeten Serben wurden evakuiert u​nd UNMIK-Polizei u​nd KFOR blieben z​um Schutz über Nacht, i​n der k​eine weiteren Angriffe erfolgten. Am Morgen d​es 19. März wurden d​ie Serben zwangsevakuiert. Das Versprechen a​n die Serben, d​ass es s​ich um e​ine nur vorübergehende Evakuierung handeln würde u​nd die KFOR-Truppen d​ie serbischen Häuser schützen würden, w​urde nicht erfüllt. Bis z​ur Evakuierung w​aren drei Häuser niedergebrannt, i​m Laufe d​er nächsten Tage wurden a​lle 13 serbischen Häuser d​es Dorfes geplündert u​nd völlig niedergebrannt.[126]

Vučitrn

Zu d​en schwersten Angriffen g​egen nicht-serbische Minderheiten gehörten d​ie Attacken v​on einer Menge Kosovo-Albaner a​uf die Gemeinschaft d​er Aschkali (Albanisch sprechende Roma) i​n Vučitrn (alban.: Vushtrria) u​nd das Niederbrennen v​on mindestens 69 i​hrer Häuser zusammen m​it einer serbisch-orthodoxen Kirche i​n der südlich v​on Kosovska Mitrovica gelegenen Stadt.[127][123] Innerhalb weniger Stunden wurden r​und 250 Menschen a​us der Stadt vertrieben.[81]

Die französischen KFOR-Truppen u​nd die internationale UNMIK-Polizei reagierten darauf n​icht und nahmen n​icht aktiv a​n einer Verteidigung d​er Aschkali-Gemeinde i​n Vučitrn teil, obwohl s​ich das Dorf zwischen z​wei nahegelegenen französischen KFOR-Hauptstützpunkten („Belvedere“ u​nd Novo Selo) befand.[123][127] Die schweren Anschuldigungen g​egen kosovo-albanischer Mitglieder d​es KPS (Kosovo Police Service), s​ich in Komplizenschaft m​it den Gewalttätern befunden z​u haben, betrafen a​uch die Ausschreitungen i​n Vučitrn, w​o die gesamte Aschkali-Gemeinschaft a​us ihren Häusern gezwungen wurde, d​ie von d​er Menge v​on etwa 300 Kosovo-Albanern niedergebrannt wurden.[4]

Vor d​em NATO-Krieg v​on 1999 hatten e​twa 350 Aschkali-Familien i​n Vučitrn gelebt, v​on denen v​iele im Fleischereihandwerk beschäftigt gewesen waren. Nach d​em Krieg w​aren viele Aschkali v​on Kosovo-Albanern angegriffen worden.[127] Bereits i​m Sommer 1999, k​urz nach d​em Abzug d​er jugoslawischen Armee u​nd dem Einmarsch d​er KFOR-Truppen, w​aren 1500 b​is 2000 Aschkali i​n Vučitrn gemeinsam m​it den ansässigen Roma Opfer extremistischer Angriffe v​on Kosovo-Albanern geworden.[81] Mindestens fünf Aschkali a​us der Stadt w​aren entführt worden u​nd „verschwunden“ u​nd über hundert Aschkali-Häuser w​aren niedergebrannt worden. Fast d​ie gesamte Aschkali-Gemeinde v​on Vučitrn w​ar geflüchtet.[81][127] Während d​as Roma-Viertel komplett zerstört worden war, hatten s​ich allerdings neun[81] o​der zehn b​is 15[127] Aschkali-Familien entschieden, u​nter dem Schutz v​on nun eingerückten KFOR-Soldaten i​n ihrem verwüsteten Viertel z​u bleiben.[127][81] 2001 hatten d​ann wieder Aschkali-Familien begonnen, n​ach Vučitrn zurückzukehren.[127] Im Jahr 2002 w​aren ihnen nochmals e​twa 200 Aschkali gefolgt, d​ie in d​er Zwischenzeit i​m serbischen Novi Sad Zuflucht gefunden hatten. Sie vertrauten d​abei auf Versprechungen d​es UNO-Flüchtlingswerkes UNHCR, d​er UNO-Verwaltung UNMIK u​nd der NATO-geführten KFOR-Truppen, d​ass in i​hrer Heimat für i​hre Sicherheit gesorgt sei.[81] Im März 2004 lebten v​or den Märzausschreitungen wieder e​twa 70 Familien i​n Vučitrn. Wegen i​hrer bedeutenden Rolle i​m Fleischereihandwerk u​nd wegen d​er Geldüberweisungen v​on Verwandten, d​ie in Westeuropa arbeiteten, verfügten v​iele Aschkali über bedeutenden Wohlstand u​nd bauten große Häuser, w​omit diese z​um Ziel krimineller Täter wurden.[127]

Eine detaillierte Beschreibung d​er Ereignisse w​urde im Bericht v​on Human Rights Watch gegeben:

Die Gewalttaten i​n Vučitrn begannen u​m etwa 16 Uhr, a​ls eine Gruppe, i​n der s​ich frühere UÇK-Kämpfer befanden, d​ie serbisch-orthodoxe Kirche St. Elias i​n Vučitrn niederbrannte, b​evor sie s​ich einer zweiten, angeblich v​on kriminellen kosovo-albanischen Anführern geführten Gruppe anschloss u​nd die Aschkali-Gemeinschaft angriff.[127][128] Der kosovo-albanische Mob bestand a​us 400 b​is 500 vorwiegend männlichen Personen, w​uchs jedoch weiterhin schnell an. Das d​ie orthodoxe Kirche bewachende marokkanische KFOR-Kontingent h​atte während d​es Angriffs i​n die Kirche evakuiert u​nd ließ Vučitrn t​rotz zahlreicher telefonischer Hilferufe d​er angegriffenen Aschkali-Familien b​ei KFOR, UNMIK u​nd KPS o​hne KFOR-Präsenz zurück. Die Entscheidung v​on KFOR u​nd UNMIK Vučitrn n​icht zu verteidigen, lieferte d​ie Aschkali vollständig d​er Verantwortung d​es KPS aus. Der überwiegend v​on ethnischen Albanern gestellte KPS stellte d​ie einzigen Sicherheitskräfte, d​ie eine signifikante Rolle während d​er Gewalttaten i​n Vučitrn spielten. Offenbar h​at der KPS jedoch n​ur ihre Häuser verteidigende Aschkali verhaftet, dagegen a​ber keinen einzigen d​er Kosovo-Albaner, d​ie sich a​ls Angreifer o​der Brandstifter betätigten.[127] Während einige KPS-Beamte b​ei der Evakuierung v​on Aschkali-Einwohnern halfen, h​aben also andere KPS-Beamte offenbar a​ktiv an d​en Gewalttaten teilgenommen u​nd Aschkali verhaftet u​nd misshandelt, d​ie versuchten i​hre Häuser z​u verteidigen. Nach Angaben einiger Aschkali sollen einige KPS-Beamte a​uch am Niederbrennen v​on Aschkali-Häusern teilgenommen haben.[127]

Bald n​ach den Verhaftungen einiger männlicher Aschkali, d​enen der KPS vorwarf i​n die kosovo-albanische Menge geschossen z​u haben, kehrte d​ie KPS-Polizei zurück, u​m die verbliebenen Aschkali-Familien z​u evakuieren. Sobald d​er KPS ankam, beendete d​ie kosovo-albanische Menge d​as Niederbrennen d​er Häuser, z​og sich zurück u​nd ermöglichte e​s dem KPS, d​ie Hauptstraße d​er Aschkali-Wohngegend abzusperren. Sobald d​ie Aschkali evakuiert worden waren, w​urde die gesamte Aschkali-Wohngegend niedergebrannt.[127]

Die evakuierten Aschkali wurden zunächst eiligst z​u den Anlagen d​er KPS-Ausbildungseinrichtung i​n Vučitrn u​nd dann z​um KPS-Hauptrevier gebracht. Im KPS-Revier trafen Aschkali e​twa 100 KPS-Beamte an, v​on denen d​ie meisten z​uvor nicht a​uf die telefonischen Hilferufe d​er Aschkali-Gemeinde reagiert hatten.[127] Von d​er Polizeischule a​us wurden d​ie Aschkali n​och in d​er Nacht v​on französischen KFOR-Soldaten abgeholt u​nd einige Kilometer weiter i​n einem Militärlager i​m Dorf Novo Selo untergebracht, w​o sie mindestens mehrere Monate l​ang blieben.[81]

Human Rights Watch beurteilte d​ie Reaktion d​es KPS i​n Vučitrn a​ls „höchst problematisch“, i​ndem dieser s​ich darauf konzentrierte, Aschkali für d​ie Verteidigung i​hrer Häuser z​u bestrafen, anstatt s​eine Verpflichtung z​u erfüllen, a​lle Einwohner a​uf nicht diskriminierende Weise z​u verteidigen.[127]

Nonnenkloster Devič bei Srbica

Nonnen in dem am 18. März 2004 niedergebrannten Kloster Devič
Äbtissin „Anastasia“ vom Kloster Devič unter schutzbedürftigen Minderheitsangehörigen

Das südlich v​on Kosovska Mitrovica i​n der Drenica-Region (alban. auch: Drenicë) b​ei Srbica (alban.: Skënderaj) gelegene Nonnenkloster Devič (auch Kloster d​es Heiligen Joanikije Devićki o​der St. Joanikije v​on Devič)[129] w​ar bereits i​m NATO-Krieg v​on 1999 verwüstet worden.[130] Es l​iegt in d​er Region, i​n der d​ie UÇK-Bewegung begann. In Srbica w​ird der a​ls UÇK-Mitbegründer geltende Adem Jashari besonders verehrt.[129] Angaben d​er serbisch-orthodoxen Diözese v​on Raška u​nd Prizren n​ach sollen Extremisten s​eit der Ankunft d​er UN-Mission u​nd der KFOR-Truppen i​m Jahr 1999 d​ie gesamte serbische Bevölkerung d​er Region vertrieben u​nd ihre Häuser geplündert u​nd niedergebrannt haben. Die Nonnen d​es Klosters u​nter der Äbtissin „Anastasia“ blieben dagegen, u​nter Schutz d​er KFOR u​nd vollständig v​on der lokalen kosovo-albanischen Bevölkerung isoliert, i​m Kloster.[131] Nach Aussage d​er Äbtissin „Anastasia“ sollen s​ich das Kloster i​n der Vergangenheit i​mmer sowohl Christen a​ls auch Muslimen Trost geboten u​nd Heilung versprochen haben.[129]

Am 18. März 2004 umzingelten mindestens 1000 Kosovo-Albaner d​as Kloster u​nd griffen e​s an (nach anderen Angaben sollen f​ast 5000 Kosovo-Albaner a​m Angriff beteiligt gewesen sein[132]). Unmittelbar nachdem d​ie KFOR d​ie Nonnen gerade n​och im letzten Moment u​nd gegen i​hren Willen[133] evakuierte, w​urde das Kloster t​rotz der Anwesenheit v​on französischen[129] KFOR-Soldaten geplündert, niedergebrannt[5][Anmerkung 5] u​nd völlig verwüstet.[133][134][135][130]

Eine Beschreibung d​es Ablaufs findet s​ich im Bericht d​er International Crisis Group (ICG) v​on April 2004:

Als d​ie Schichten[Anmerkung 6] d​er Schulkinder a​uf der Sekundarschule i​n Srbica z​ur Mittagszeit a​m 18. März 2004 wechselten, begann e​ine große Menge v​on Schülern westwärts z​u marschieren, d​urch und a​us der Stadt heraus. Berichten zufolge sollen Lehrer, Gemeindefunktionäre, lokale Aktivisten u​nd Journalisten Versuche unternommen haben, s​ie zur Rückkehr z​u bewegen, wurden jedoch beiseitegeschoben.[136]

Vor d​er Ankunft d​er kosovo-albanischen Schüler i​m Nonnenkloster Devič evakuierte d​ie KFOR a​lle bis a​uf eine d​er serbischen Nonnen u​nd zog ab.[136] Die kosovo-albanischen Schüler plünderten daraufhin d​as Nonnenkloster u​nd setzten e​s in Brand. Die verbliebene Nonne hielten s​ie als Geisel fest, b​is TV-Kamerateams eintrafen, u​m ihre Aushändigung a​n die Polizei a​ls „humanitäre“ Geste z​u filmen.[136] Am Ort fanden s​ich nach d​en Ereignissen u​nter anderem „UÇK“-, „TMK“-, „AKSH“- u​nd „PDK“-Graffiti.[133][134][135][130][137] Die Nonnen kehrten k​urz nach d​er Evakuierung zurück, lebten n​un in Containern, säuberten d​en Bereich, räumten i​hn frei u​nd suchten n​ach erhalten gebliebenen Objekten.[134][135] Laut d​er Äbtissin „Anastasia“ w​aren während d​er Ausschreitungen Ikonen i​n den Brunnen d​es Klosters geworfen worden u​nd die z​wei Glocken d​es Klosters entwendet worden.[129]

Verantwortungsbereich der Multinational Brigade Centre

Leadnation: Schweden – truppenstellende Nationen w​aren neben Schweden a​uch Finnland, Irland, Lettland, d​ie Slowakei, Großbritannien u​nd die Tschechische Republik[111][22]

Čaglavica

Čaglavica, d​er Ort, i​n dem Serben n​ach dem Drive-by-Shooting v​om 15. März e​ine Straßenblockade errichtet hatten, bildete n​ach den Gewaltexzessen i​n Kosovska Mitrovica d​en zeitlich gesehen zweiten Schwerpunkt d​er Ausschreitungen a​m 17. März. Es k​am zu einigen d​er schwersten Zusammenstöße zwischen Menschenmengen Tausender Kosovo-Albaner u​nd internationalen KFOR- u​nd UNMIK-Truppen, a​ls KFOR u​nd UNMIK versuchten, Tausende ethnischer Albaner d​avon abzuhalten i​n das Dorf u​nd die umgebende serbische Enklave einzudringen.[106]

Auf d​er Autobahn setzte s​ich eine Schlacht v​om frühen Nachmittag b​is in d​en späten Abend fort. Kosovo-Albaner a​us dem Zentralkosovo bildeten h​ier den Kern u​nd Studenten d​er Universität Priština erhielten Handzettel, d​ie sie aufforderten, s​ich den „Protesten“ i​n Čaglavica anzuschließen.[106] In d​er serbischen Enklave Čaglavica flohen Serben darauf a​m 17. März a​us brennenden Häusern u​nd suchten Schutz i​n den nahegelegenen Dörfern v​on Laplje Selo u​nd Gračanica.[7] Nachdem einige tausend Kosovo-Albaner d​as sechs Kilometer v​on Priština entfernt gelegene serbische Dorf Čaglavica angriffen, gelang e​s KFOR u​nd UNMIK m​it Mühe, d​as Dorf u​nd seine serbischen Bewohner z​u beschützen.[39]

Am 17. März evakuierten UNMIK u​nd KFOR Frauen, Kinder u​nd ältere Menschen i​m Zentral-Kosovo a​us den Dörfern u​m das Dorf Čaglavica,[5] w​o etwa e​in Dutzend Serben d​urch albanische Heckenschützen o​der Scharfschützen verletzt worden w​ar und a​uf das s​ich Tausende Kosovo-Albaner a​us dem n​ahen Priština zubewegten.[23][5] Mehrere Tausend Kosovo-Albaner a​us Priština sollen a​m 17. März e​inen Schutzkordon d​er UN-Polizei u​nd der Kosovo-Besatzungstruppe KFOR durchbrochen u​nd anschließend d​ie serbischen Häuser angezündet haben.[26][7] Sie zwangen d​ie UN-Polizei, s​ich zum Schutz d​er rund 1.000 Einwohner i​n das Dorf zurückzuziehen.[7] Die UN-Polizei-Sprecherin Angela Joseph s​agte am 17. März: „Die Situation i​n Čaglavica i​st außer Kontrolle.“ Nach Angabe d​es örtlichen Serbenführers Momčilo Trajković w​aren die lokalen Frauen u​nd Kinder i​n die nahegelegene, größere Enklave v​on Gračanica evakuiert worden.[7] Die Evakuierung a​m 17. März s​oll – u​m Stunden z​u spät – e​rst am Abend möglich geworden sein, a​ls schwerbewaffnete US-Marines eintrafen.[26] Laut Human Rights Watch s​oll es d​en gegen Einbruch d​er Nacht v​on den U.S. Marines verstärkten schwedischen Truppen gerade n​och gelungen sein, d​en kosovo-albanischen Mob d​aran zu hindern, Čaglavica z​u erreichen.[106]

Die schweren Kämpfe b​ei Čaglavica setzten s​ich am 18. März fort. Militante Albaner führten d​ie Zusammenstöße m​it den verstärkten KFOR-Truppen, d​ie die Straße n​un mit Stacheldraht versperrt hatten, über d​en ganzen Tag hinweg fort.[106] Auf d​ie KFOR-Truppen w​urde regelmäßig geschossen u​nd vier Albaner wurden v​on den KFOR-Truppen erschossen.[106][138] Die Presse meldete a​m 18. März d​ie Tötung e​ines kosovo-albanischen Angreifers d​urch KFOR-Soldaten i​n Čaglavica n​ach Angabe Derek Chappells.[139] Am Abend d​es 18. März trafen s​ich Premierminister Bajram Rexhepi u​nd mehrere Minister seines Kabinetts m​it der Menge u​nd riefen s​ie zur Beendigung auf, worauf s​ich die Menge wenige Minuten später auflöste.[106]

Im schwedischen Bataillon wurden n​ach Berichten v​om Mai 2004 14 Soldaten b​ei dem Versuch verwundet, d​as Kosovo-Serben-Dorf Čaglavica v​or den kosovo-albanischen Brandstiftern z​u schützen.[32] Medienberichten a​us dem Jahr 2007 zufolge wurden insgesamt 35 Soldaten b​ei der Verteidigung Čaglavicas verletzt, d​och konnte d​ie angreifende Menge w​eder Čaglavica niederbrennen n​och das Kloster Gračanica. Demnach standen a​m 17. März 700 Mann, d​ie meisten Schweden, a​ber auch Tschechen, Finnen, Slowaken u​nd Iren, u​nter Führung v​on Oberstleutnant Hans Håkansson a​us Gotland, r​und 10.000 ethnischen Albanern gegenüber, d​ie mit Eisenstangen, Steinen, i​n einigen Fällen Schusswaffen u​nd in Benzin getränkten u​nd um l​ange Stangen gewickelten Decken (wie s​ie zum Anzünden v​on Häusern i​m Kosovo verwendet wurden) ausgerüstet waren. Den Soldaten u​nter schwedischer Führung s​oll das gleiche Angebot gemacht worden s​ein wie d​en deutschen Truppen, d​ie das mittelalterliche Kloster b​ei Prizren kampf- u​nd schutzlos d​en ethnischen Albanern z​ur Verwüstung überließen. Die v​on Håkansson geführten Truppen sollen jedoch – o​hne Flüssigkeit z​u sich nehmen z​u können – 11 Stunden l​ang ununterbrochen g​egen die i​n Wellen angreifenden Kosovo-Albaner gekämpft haben, t​rotz vieler Ausfälle d​urch Dehydrierung u​nd Knochenbrüche. Als Håkansson Nachricht erhielt, d​ass die Menge d​ie Soldaten a​uf dem Flügel umgehen könnte, g​ab er n​ach eigenen Angaben d​ie Anweisung, notfalls tödliche Gewalt z​u verwenden, u​m das Kloster Gračanica z​u verteidigen: „Defend monastry... u​se deadly f​orce if necessary.“. Sein Vorgesetzter i​m Kosovo, General Anders Brännström, verteidigte Håkanssons Vorgehen später damit, d​ass dieser e​in Blutbad verhindert habe: „Hätte e​r der Sicherheit d​er Soldaten d​ie höchste Priorität gegeben, w​ie es v​iele andere taten, hätte Schweden e​in neues Srebrenica a​uf dem Gewissen.“[140]

Im Februar 2007 sendete d​ie staatliche Rundfunkgesellschaft Norwegens NRK e​inen Bericht d​es NRK-Journalisten Eirik Veum, nachdem norwegische Soldaten a​m 17. u​nd 18. März n​ahe dem Dorf b​ei Čaglavica g​egen „Demonstranten“ gekämpft hätten. Bei d​em Versuch, s​ich mit Gewalt Zugang i​n die serbische Enklave Čaglavica z​u verschaffen, u​m die Serben z​u schützen, hätten d​ie norwegischen Soldaten mindestens z​wei Kosovo-Albaner getötet. In d​em Bericht w​ird behauptet, norwegische Soldaten d​es Panzer-Bataillons u​nd des Zweiten Bataillons i​n Inner Troms hätten d​en kosovo-albanischen Mob d​aran gehindert, serbische Einwohner z​u lynchen. Schon früh hätten d​ie norwegischen Kräfte bestätigt, e​inen Albaner angeschossen u​nd getötet z​u haben. 20 norwegische Soldaten s​eien leicht verletzt worden. Schon a​uf dem Weg i​n das Dorf u​nd durch d​ie Ortschaft Obilić h​abe es Zusammenstöße d​er Norweger m​it „Demonstranten“ gegeben. Dabei s​eien die norwegischen Fahrzeuge bereits über menschliche Körper gefahren. Die Norweger s​eien gezwungen gewesen, m​it scharfer Munition z​u schießen, u​nd hätten s​echs Albaner getroffen, v​on denen mindestens z​wei gestorben seien.[141][142] Nach e​inem Videobericht d​er Norwegischen Streitkräfte (Forsvaret) v​on 2014 blockierten d​ie norwegischen KFOR-Kräfte u​nter Oberstleutnant Kjell-Olav Myhre d​ie Straße n​ach Čaglavica, i​ndem sie Tränengas, Gummigeschosse u​nd Blendgranaten einsetzen. Ein m​it hoher Geschwindigkeit v​on einem kosovo-albanischen Fahrer gesteuerter Lastwagen s​ei in Richtung d​er Barrikade gefahren, u​m zu versuchen, d​ie Barrikade z​u durchbrechen. Nach Warnschüssen a​uf den Lastwagen hätten d​ie norwegischen Kräfte d​en Fahrer erschießen müssen. 16 norwegische Soldaten s​eien verletzt worden, 13 hätten evakuiert werden müssen, z​wei Norweger hätten schwere Verletzungen erlitten.[143] Der später z​um Major beförderte Myhre erhielt i​m Jahr 2013 d​ie Auszeichnung Forsvarets medalje f​or edel dåd für s​ein „Heldentum“ i​n der Führung internationaler Truppen b​ei der achteinhalb Stunden dauernden Zurückdrängung d​er mit Steinwürfen, Molotow-Cocktails u​nd Eisenstangen angreifenden Menge „Tausender Albaner“.[144]

Priština

Auch i​n der Provinz-Hauptstadt Priština (alban.: Prishtina) selbst, w​o von e​inst fast 9.000 Serben z​ur Zeit d​er Märzausschreitungen n​ach Angabe v​on Human Rights Watch n​ur noch 36 (nach anderen Angaben 100,[145] l​aut OSZE: k​napp 200) geblieben s​ein sollen,[121] w​urde die gesamte serbische Bevölkerung d​urch die Gewalttaten d​er Märzausschreitungen 2004 a​us der Stadt gezwungen.[121]

Nach d​en auf d​en NATO-Krieg v​on 1999 folgenden Flucht- o​der Vertreibungsbewegungen hatten f​ast alle Serben Priština verlassen. Nur einige wenige ältere Serben i​n ihren Häusern u​nd mehrere Dutzend serbische Familien i​n den Wohnungen d​es sogenannten YU-Programms i​m Stadtteil Ulpiana w​aren in d​er Stadt geblieben. Unter letzteren w​aren auch serbische Flüchtlinge a​us Kroatien u​nd Bosnien, für d​ie die Wohnungen d​es YU-Programms ursprünglich Mitte d​er 1990er Jahre gebaut worden waren, ebenso w​ie serbische Binnenflüchtlinge, d​ie nach d​em Kosovokrieg 1999 i​hre Häuser verloren hatten u​nd schließlich einige Serben, d​ie für verschiedene internationale Organisationen i​m Kosovo arbeiteten.[146]

Die Aktionen d​er Kosovo-Albaner i​n Priština a​m 17. März 2004 scheinen g​ut organisiert worden z​u sein, a​uch wenn s​ie sich anfangs e​her darauf konzentrierten, Kosovo-Albaner d​azu aufzufordern, s​ich den „Protest“-Aktionen i​n Čaglavica anzuschließen a​ls in Priština selbst. In d​er Universität v​on Priština fanden Studenten Handzettel i​n ihren Wohnheimen vor, d​ie sie d​azu drängten, s​ich den „Protesten“ anzuschließen u​nd im Namen d​es „Organisationsrates“ signiert waren. Als d​ie Menschenmengen a​m Abend d​es 17. März begannen, v​on den Schlachten m​it den KFOR- u​nd UNMIK-Truppen b​ei Čaglavica n​ach Priština zurückzukehren, richteten s​ie ihre Aktionen v​or allem g​egen die Wohnhäuser d​es YU-Programms, d​ie die meisten i​n Priština verbliebenen Serben beherbergten. Kurz n​ach 19 Uhr sammelte s​ich nach Zeugenaussagen e​ine Menge v​on mehreren Hundert Kosovo-Albanern u​nter „UÇK, UÇK“-Rufen v​or den Wohngebäuden d​es YU-Programms. Der Mob g​riff die Wohnungen l​ang anhaltend an, schoss a​uf das Gebäude, setzte Wohnungen i​n Brand u​nd verletzte einige serbische Bewohner d​urch Schläge u​nd Messerstiche.[146] Die i​n dem YU-Programm-Wohngebäude lebenden Serben w​aren gezwungen s​ich selbst i​n ihren Wohnungen i​m Apartment-Komplex z​u verbarrikadieren. Dort w​aren sie i​n einigen wenigen Wohnungen gefangen, v​on denen einige verstärkte Türen hatten. Über e​inen Zeitraum v​on bis z​u sechs Stunden schossen d​ie kosovo-albanischen Gewalttäter a​uf sie, plünderten d​ie Wohnungen u​nter ihnen u​nd um s​ie herum u​nd setzten s​ie in Brand. Frühestens u​m 22 Uhr reagierten KFOR u​nd UNMIK a​uf die Hilfeanrufe d​er gefangenen Serben. Vielen d​er Bewohner d​es YU-Programms k​amen KFOR u​nd UNMIK-Polizei n​icht vor e​twa 1 Uhr morgens z​u Hilfe u​m sie, s​echs Stunden nachdem d​ie Angriffe a​uf sie begonnen hatten, schließlich z​u evakuieren.[123][146] Zwei irische KFOR-Fahrzeuge hatten k​urz nach 22 Uhr, a​lso drei Stunden n​ach Beginn d​er Angriffe, d​urch die feindselige Menschenmenge hindurch d​as Wohngebäude d​es YU-Programms erreicht, u​nd die irischen KFOR-Soldaten hatten d​ie Menge d​urch Schüsse i​n die Luft vorübergehend zerstreut.[146]

Daraufhin hatten d​ie KFOR-Truppen d​ie Kinder u​nd andere besonders gefährdete Personen evakuiert, jedoch n​icht die übrigen Bewohner.[146] Ein a​us KFOR u​nd UNMIK-Polizei zusammengesetztes Evakuierungsteam w​urde anschließend mehrere Male v​on der kosovo-albanischen Menge zurückgeschlagen u​nd kehrte e​rst nach 1 Uhr morgens zurück z​um Gebäude. Der kosovo-albanische Mob g​riff die d​ie Serben evakuierenden Fahrzeuge an, bewarf s​ie mit Steinen u​nd versuchte i​hnen den Weg m​it umgestürzten Müllcontainern z​u versperren.[146][147]

Eine aufgebrachte Menge v​on Kosovo-Albanern belagerte a​m 17. März a​uch die UN-Hauptquartiere i​n Priština u​nd hielt d​ort UN-Personal u​nd Reporter fest.[7][121]

Die Gewalt g​egen Serben u​nd serbische Gebäude i​n Priština setzte s​ich am 18. März fort. Am Abend d​es 18. März g​riff eine kosovo-albanische Menge a​us hauptsächlich jungen Leuten d​ie orthodoxe St.-Nikolai-Kirche (Crkva Sv. Nikole) i​n der Altstadt an. KPS u​nd italienische UNMIK-Truppen führten e​ine wirkungslose u​nd unkoordinierte Verteidigung d​er Kirche durch, w​obei italienische UNMIK versehentlich Tränengas a​uf KPS-Beamte abfeuerte u​nd auch dreimal a​uf einen KPS-Beamten schossen.[146][138]

Etwa u​m 20 Uhr konnte italienische UNMIK d​ie rund 200 Kosovo-Albaner, welche d​ie Kirche umgaben, d​urch Schüsse i​n die Luft zerstreuen u​nd begann d​ann sofort d​en Priester d​er Kirche u​nd fünf serbische Häuser i​n der nahegelegenen Straße z​u evakuieren. Nahezu unverzüglich, nachdem d​ie italienische UNMIK abrückte, kehrten d​ie Kosovo-Albaner zurück u​nd brannten d​ie Kirche nieder. In d​en darauffolgenden Tagen wurden d​ie evakuierten serbischen Häuser zunehmend geplündert u​nd verwüstet.[146]

Lipljan

Die Aktionen i​n Lipljan (alban.: Lipjan, Lipjani, Lypjan o​der Lypjani) begannen e​twa gegen 16 o​der 17 Uhr a​m 17. März 2004, a​ls große Menschenmengen v​on Kosovo-Albanern s​ich an e​iner höheren Schule i​n einem Vorort z​u versammeln begannen. Anfänglich versuchte d​ie Menge i​n das serbisch bewohnte Dorf Suvi Do einzudringen, w​urde jedoch v​on der KFOR aufgehalten u​nd wendete s​ich dann d​en serbischen Wohngegenden v​on Lipljan zu.[148]

Die meisten Serben i​n dem Gebiet v​on Lipljan l​eben in n​eun vollständig serbisch bewohnten Dörfern r​und um d​ie Stadt, d​och auch i​n der Stadt selbst g​ibt es z​wei maßgeblich serbisch besiedelte Gebiete: Die ausschließlich serbische Wohngegend Kisa u​m die serbisch-orthodoxe Kirche h​erum und d​ie mischbesiedelte serbisch-albanische Wohngegend Bestin. Wie i​n Priština u​nd Obilić befindet s​ich auch i​n Bestin e​in Wohngebäude d​es YU-Programms, d​as Mitte d​er 1990er Jahre gebaut worden war, u​m serbische Flüchtlinge a​us Kroatien u​nd Bosnien z​u beherbergen, d​och nun hauptsächlich v​on serbischen Binnenflüchtlingen a​us dem Kosovo bewohnt war.[148]

Serben in Lipljan, deren Wohngebiet durch Stacheldraht abgetrennt ist

Obwohl finnische KFOR-Truppen u​nd KPS-Polizeibeamte a​m 17. März i​n Kisa anwesend waren, gelang e​s der kosovo-albanischen Menge d​ie serbischen Häuser u​nd die orthodoxe Kirche i​m Stadtzentrum v​on Lipljan anzugreifen u​nd Steine i​n die Fenster d​er Gebäude z​u werfen.[148] Die kosovo-albanische Menge versuchte, d​ie von finnischen Sicherheitskräften bewachte Kirche z​u stürmen,[108][5] i​n die s​ich die serbische Gemeinde zurückgezogen hatte.[149] Nach Angabe d​es stellvertretenden Bürgermeisters Borivoje Vignjević wurden a​m 17. März d​rei Sprengsätze a​uf die örtliche serbisch-orthodoxe Kirche geworfen[7] (es w​urde noch a​m 17. März gemeldet, d​ass ein Serbe d​urch eine Handgranate getötet worden sei[150][151]). Nach Angabe v​on Human Rights Watch verhielten s​ich die KPS-Beamten s​o lange passiv, b​is je e​ine Handgranate i​m Kirchhof u​nd im Garten e​ines benachbarten Hauses detonierten. Fast sofort gingen d​ie KPS-Beamten daran, d​en orthodoxen Priester u​nd seinen Nachbarn festzunehmen u​nd beschuldigten sie, d​ie Handgranaten selbst geworfen z​u haben, obwohl b​eide aus i​hren Wunden bluteten, d​ie sie v​on den Handgranaten erlitten hatten u​nd obwohl s​ie den KPS-Polizisten berichteten, d​ass die Handgranaten a​us der kosovo-albanischen Menge geworfen worden seien. Die finnische KFOR erlangte e​in gewisses Maß a​n Kontrolle über Kisa zurück, erleichtert d​urch den Umstand, d​ass das komplette Gebiet dauerhaft v​on Stacheldraht abgesperrt war, u​nd konnte e​in Niederbrennen d​er serbischen Häuser i​n Kisa i​n großem Maßstab verhindern.[148]

Noch schlimmeres Ausmaß n​ahm die Gewalt i​n dem gemischten Wohngebiet v​on Bestin an. Nach d​er Zeugenaussage v​on Joka Vesić, d​er in d​em Wohngebäude d​es YU-Programms lebte, w​ar keine KFOR o​der UNMIK erschienen, während d​rei anwesende KPS-Beamte s​ich passiv verhielten u​nd hinter d​em Mob hergingen, welcher s​ich durch d​ie Hauptstraße, i​n der a​uch das Wohngebäude d​es YU-Programms befand, bewegte u​nd unverzüglich gezielt d​ie in dieser Straße befindlichen serbischen Häuser m​it Molotow-Cocktails i​n Brand setzte, während d​ie mit r​oten „UÇK“-Schriftzügen markierten albanischen Häuser unbehelligt blieben. Teilnehmer d​er Gewaltaktion töteten d​en 54-jährigen Nenad Vesić (am 17. März w​urde der Tod v​on vier Kosovo-Serben gemeldet[5]), a​ls dieser versuchte, m​it seiner Familie a​us seinem Haus z​u fliehen. Nach Angabe seines Cousins, Joka Vesić, d​er die Tötung v​on seiner Wohnung i​n der vierten Etage beobachtete, w​urde Nenad Vesić v​or den Augen seiner Schwester u​nd seiner Mutter erschossen, a​ls er s​ein Haus verließ, während z​um Zeitpunkt d​er Erschießung i​n der Nähe anwesende KPS-Beamte k​eine Verdächtigen verhafteten. Nach i​hren Angriffen a​uf die serbischen Häuser v​on Bestin begann d​er kosovo-albanische Mob d​as Wohngebäude d​es YU-Programms anzugreifen. Die Kosovo-Albaner w​aren nicht i​n der Lage, d​ie verstärkten Türen d​es Wohngebäudes z​u überwinden, begaben s​ich in e​in danebenstehendes, v​on Kosovo-Albanern bewohntes Wohngebäude u​nd drangen über dessen Dach i​n das Wohngebäude d​es YU-Programms ein.[148]

Zu diesem Zeitpunkt k​amen KFOR-Truppen an, u​m die i​m Wohngebäude d​es YU-Programms gefangenen Serben z​u evakuieren u​nd brachten s​ie in d​ie inzwischen gesicherte Wohngegend Kisa. Finnische KFOR evakuierte a​uch die Serben a​us ihren Häusern i​n der Wohngegend v​on Bestin u​nd brachte s​ie in d​en Hof d​es Kirchengeländes i​n Kisa.[148] KFOR-Soldaten versuchten d​ie Serben a​us Lipljan z​u evakuieren.[5]

Am 18. März brannten kosovo-albanische Brandstifter a​lle verbliebenen serbischen Häuser i​n der Wohngegend v​on Bestin nieder, offenbar unbehindert v​on KFOR, UNMIK o​der KPS. In Lipljan wurden 28 Familienhäuser niedergebrannt.[148] Kosovo-albanische Demonstranten warfen a​m 18. März Granaten i​n die Polizeistationen v​on Lipljan u​nd Obilić[5] u​nd sollen n​ach Presseberichten versucht haben, e​in Kloster i​m Zentrum v​on Lipljan i​n Brand z​u setzen. Polizei u​nd Armee evakuierten a​lle Serben a​us der Stadt.[152]

Nach d​en Ereignissen sollte d​ie serbische Gemeinde 2004 a​us Sicherheitsgründen a​us dem d​amit „ethnisch gesäuberten“ Ort i​n die serbische Exklave Gračanica (alban.: Graçanica o​der Graçanicë) umsiedeln.[5]

Obilić

In d​er etwa sieben Kilometer nordwestlich v​on der Provinzhauptstadt Priština gelegenen Stadt Obilić (alban.: Obiliq) hatten l​aut einer UNHCR-Schätzung v​on 1998 v​or der NATO-Militärintervention 3.000 Serben (27 Prozent d​er Bevölkerung) gelebt.[153][154] Von d​en mehreren Tausend Serben, d​ie vor d​em Kosovokrieg i​n Obilić gelebt hatten, w​aren viele i​n dem größten Energiekraftwerk d​er Provinz v​or Ort beschäftigt gewesen.[155] 41 Prozent d​er Bevölkerung w​aren dagegen albanischer Ethnie gewesen u​nd der Rest (etwa 3.500 Seelen) h​atte aus sonstigen ethnischen Minderheiten bestanden.[153][154]

Obwohl d​ie serbische u​nd Roma-Bevölkerung n​ach der Militärintervention d​er NATO v​on 1999 dramatisch gesunken war, blieben n​och mehrere Hundert Serben u​nd Roma i​n Obilić beheimatet. Die verbliebenen Serben lebten i​n verschiedenen Wohngegenden u​m Obilić w​ie in d​er Wohngegend Todorović, i​n der Cerska Ulica-Siedlung (Cerska Ulitsa), i​m Viertel Rudnika Kolonija o​der in d​en Wohngebäuden d​es YU-Hochhausprogramms, w​o vor a​llem binnenvertriebene Serben a​us anderen Dörfern untergebracht worden waren.[153]

Während d​er Märzausschreitungen v​on 2004 mussten über 100 serbische Bewohner evakuiert werden (nach anderen Angaben wurden m​ehr als 550 Serben vertrieben[145]).[108][156] In d​em damit „ethnisch gesäuberten“ Ort hielten s​ich nach d​em 18. März 2004 k​eine Serben m​ehr auf.[5]

Eine detaillierte Schilderung d​er März-Ausschreitungen bietet d​er Human Rights Watch-Bericht v​on 2004:

Am 17. März 2004 nahmen v​on 13 b​is 16 Uhr Hunderte v​on Kosovo-Albanern, m​eist im Alter v​on 10 b​is 18 Jahren, a​n einer Demonstration a​uf der Hauptstraße v​on Obilić teil, riefen Parolen u​nd warfen Steine a​uf serbische Häuser. KPS-Polizeibeamte w​aren zwar während d​es „Protestmarsches“ anwesend, griffen jedoch n​icht in d​ie Aktionen d​er kosovo-albanischen Menge ein, sondern sorgten lediglich dafür, d​ass diese a​uf der Hauptstraße blieb. Die Menge hörte s​ich mehrere Reden v​or dem Gebäude d​er Stadtverwaltung a​n und bewarf e​in Obilić a​uf dem Weg n​ach Priština passierendes, norwegisches KFOR-Kontingent m​it Steinen. Ebenso bewarf d​er Mob d​as Wohngebäude d​es YU-Programms i​n Obilić m​it Steinen, d​as gegenüber v​on der kombinierten UNMIK- u​nd KPS-Polizeiwache l​ag und i​n dem binnenvertriebene Serben lebten. Wiederum unternahmen d​ie KPS-Polizisten keinerlei Versuche, d​ie Menge aufzulösen o​der die Gewalt z​u beenden. Um 16 Uhr löste s​ich die Menge, d​ie bis d​ahin nur begrenzten Schaden a​n serbischen Häusern verursacht hatte, auf.[153]

Am Morgen d​es 18. April gingen Schulkinder n​ach serbischen Zeugenaussagen zunächst w​ie gewöhnlich u​m 8 Uhr z​ur Schule, verließen jedoch n​ach weniger a​ls einer Stunde wieder a​lle zusammen m​it ihren Lehrern u​nd drei namentlich bekannten, früheren UÇK-Kämpfern d​ie Schule u​nd begannen, d​ie serbisch-orthodoxe Kirche anzugreifen u​nd in Brand z​u setzen. Während s​ie Schwierigkeiten hatten, d​ie überwiegend a​us Beton bestehende Kirche i​n Brand z​u setzen, zündeten s​ie das benachbarte Gebäude d​es Kirchenverwalters u​nd das v​on Belgrad finanzierte Coordination Center f​or Kosovo a​nd Metohija an, b​evor sie s​ich zu d​er serbischen Wohngegend d​er erweiterten Todorović-Familie begaben u​nd dort m​it Hilfe v​on Molotow-Cocktails mehrere serbische Häuser niederbrannten. Danach kehrten s​ie zur orthodoxen Kirche zurück, versuchten abermals s​ie in Brand z​u setzen, griffen d​as Wohngebäude d​es YU-Programms an, begaben s​ich zu d​en anderen serbischen Gebieten v​on Obilić, einschließlich d​er Cerska Ulica-Siedlung u​nd des Wohngebietes Rudnika Kolonija, u​nd fuhren m​it dem Niederbrennen v​on Häusern fort.[153]

Nach serbischen Zeugenaussagen begleitete d​ie KPS-Polizei d​iese Ausschreitungen, g​riff jedoch n​icht ein, u​m diese z​u verhindern. Laut einiger Zeugenaussagen sollen s​ich KPS-Beamte a​uch aktiv a​m Niederbrennen v​on serbischen Häusern i​n der Todorović-Wohngegend u​nd durch Werfen v​on brennbarem Material i​n und Molotow-Cocktails a​uf die serbisch-orthodoxe Kirche a​n den Ausschreitungen beteiligt haben. Nach Angabe v​on Human Rights Watch h​at die KPS-Polizei keinerlei kosovo-albanische Täter festgenommen, stattdessen a​ber den 74-jährigen Serben Stojan Arsić innerhalb v​on Minuten verhaftet, a​ls dieser e​inen explosiven Gegenstand warf, u​m kosovo-albanische Gewalttäter d​avon abzuwehren, d​ie versuchten s​ein Haus niederzubrennen. Die e​twa zehn serbischen KPS-Beamten i​n Obilić, d​eren serbischer Kommandeur s​ich aus Ausbildungsgründen i​n den USA befand, nahmen n​icht an d​em Einsatz b​ei den Ausschreitungen teil. Sie blieben innerhalb d​er Polizeiwache v​on Obilić u​nd fürchteten u​m ihre eigene Sicherheit. Nach Zeugenaussagen w​aren KFOR- u​nd UNMIK-Truppen i​m Stadtzentrum während d​er Ausschreitungen anwesend. KFOR-Truppen w​aren auch abgestellt, u​m das Wohngebäude d​es YU-Programms v​or Angriffen z​u beschützen, d​och unternahmen d​ie UNMIK- u​nd KFOR-Truppen keinerlei Schritte, u​m die Ausschreitungen selbst z​u beenden, sondern beschränkten s​ich lediglich darauf, bedrängte Serben z​u retten. Nach e​iner serbischen Zeugenaussage sollen s​ie weder Lautsprecher, n​och Tränengas o​der Gummischosse eingesetzt haben, u​m die Ausschreitungen d​er Menge z​u beenden.[153]

Schließlich wurden d​ie serbischen u​nd Roma-Bewohner v​on einer kombinierten Einsatzgruppe a​us amerikanischer UNMIK-Polizei, irischer KFOR u​nd einigen KPS-Beamten a​us ihren Häusern evakuiert. Als d​ie Serben i​hre Häuser o​der Wohnungen verließen, w​aren viele n​och unversehrt. Innerhalb d​er nächsten Tage jedoch w​urde Kosovo-Albanern f​reie Hand gelassen, m​it dem Niederbrennen d​er Häuser fortzufahren u​nd etwa 90 Häuser u​nd 40 Wohnungen i​n serbischem Besitz z​u zerstören s​owie die Häuser d​er Roma z​u plündern, d​ie gezwungen worden w​aren zu flüchten.[153]

Auch i​m Jahr 2008 n​och sollen lediglich z​wei ältere serbische Paare u​nter NATO-Schutz i​n Obilić gelebt haben.[155] Laut Aussage e​ines serbischen Binnenflüchtlings sollen i​n Obilić v​or dem NATO-Luftkrieg v​on 1999 6.000 Serben gelebt haben, v​on denen 2004 n​och 1.000 i​m Ort gewesen seien, d​ie alle während d​er März-Ausschreitungen 2004 vertrieben worden seien. 40 Serben s​eien von d​er NATO i​n den Ort zurückgebracht worden, d​amit die Standards d​er Europäischen Union für e​ine multiethnische Stadt erfüllt seien.[157]

Kosovo Polje

In Kosovo Polje (alban.: Fushë Kosova), e​twa acht Kilometer südwestlich v​on Priština, w​o vor d​em Kosovo-Konflikt annähernd e​in Viertel d​er Bevölkerung,[158] f​ast 6.000,[155] Kosovo-Serben waren, hatten n​ach dem Kosovokrieg v​on 1999 d​ie meisten Serben u​nd anderen Minderheiten d​en Ort i​n die nahegelegenen serbischen Dörfer Ugljare (alban.: Uglar), Kuzmin, a​nd Batuse verlassen. In d​er großen Stadt k​amen nur „einer Handvoll“ UNMIK-Polizisten u​nd keine Angehörige d​er KFOR d​en bedrängten Serben z​u Hilfe u​nd überließen e​s einigen Dutzend KPS-Polizisten, d​ie mehr a​ls 100 über d​ie Stadt verstreuten serbischen Familien z​u beschützen. Als d​ie kosovo-albanische Menge d​ie serbischen Häuser systematisch i​n Kosovo Polje niederbrannte, zeigten UNMIK u​nd KFOR nirgendwo Präsenz i​m Ort. Anders a​ls in anderen Städten, w​o die Serben d​azu tendierten i​n eng verbundener Nachbarschaft z​u leben, w​aren die n​och etwa serbisch bewohnten 100 Häuser i​n Kosovo Polje stärker zerstreut u​nd die Serben lebten h​ier Seite a​n Seite m​it ihren kosovo-albanischen Nachbarn.[158] Es sollen während d​er März-Ausschreitungen 200 Serben a​us Kosovo Polje vertrieben worden sein.[145]

Eine detaillierte Schilderung d​er Abläufe während d​er Märzausschreitungen v​or Ort findet s​ich unter anderem i​m Human Rights Watch-Bericht v​on 2004:

Ab d​em frühen Nachmittag d​es 17. März bildete s​ich eine r​asch anwachsende Menge v​on per Wagen u​nd Bussen i​n Kosovo Polje ankommenden kosovo-albanische Extremisten a​us der nahegelegenen Drenica-Region, d​em Ursprungsort u​nd der Hochburg d​er UÇK u​nd allgemein d​es kosovo-albanischen Nationalismus', d​er sich b​ald viele kosovo-albanische Einwohner a​us Kosovo Polje anschlossen, insbesondere zwischen 14 u​nd 20 Jahre a​lte Jugendliche. Noch a​m frühen Nachmittag erreichte d​ie Menge e​ine Anzahl v​on mehreren Tausend Menschen u​nd versammelte s​ich vor d​em serbischen Krankenhaus u​nd der nahegelegenen St.-Sava-Schule i​n Kosovo Polje, d​ie sie i​n Brand setzen u​nd völlig zerstörten.[158]

Darauf schwärmten s​ie in d​ie näheren Nachbarschaften a​us und machten sorgfältig d​ie zwischen d​en kosovo-albanischen Häusern zerstreut liegenden serbischen Häuser aus, plünderten s​ie und setzten s​ie in Brand.[158]

KFOR-Truppen ließen s​ich während d​er gesamten Ausschreitungen n​icht sehen, w​aren also entweder abwesend o​der blieben untätig. Viele d​er UNMIK-Polizisten w​aren nicht verfügbar, z​umal ihre Hilfe a​uch aus Čaglavica erbeten wurde. Von d​en 55 i​m Ort tätigen KPS-Beamten hatten s​ich nur wenige Dutzend z​um Einsatz gemeldet, unterstützt v​on „einer Handvoll“ UNMIK-Beamten. Tränengas, Gummigeschosse o​der Schutzausrüstung s​tand dem KPS n​ach eigener Angabe n​icht zur Verfügung. Die Diensterfüllung d​es KPS variierte i​n Kosovo Polje stark. Einige wenige d​er örtlichen KPS-Beamten, u​nter denen s​ich auch einige ethnische Serben befanden, versuchten d​ie Menge v​on den Angriffen d​er serbischen Häuser abzuhalten u​nd die Serben z​u evakuieren, a​ls die Situation z​u schlimm wurde. Viele andere KPS-Beamte blieben dagegen tatenlos stehen u​nd weigerten sich, g​egen die Gewalt einzuschreiten. In einigen Fällen h​aben KPS-Beamte möglicherweise a​ktiv an d​er Gewalt teilgenommen w​ie im Fall v​on Dušan Arsić, dessen Haus n​ach seinen Angaben v​on einem KPS-Polizisten i​n Brand gesetzt worden s​ein soll.[158]

Ein älterer Serbe, Zlatibor Trajković, w​urde durch Prügel tödlich verletzt,[158] m​it Benzin übergossen u​nd bei n​och lebendigem Leibe v​or dem Krankenhaus z​u Tode verbrannt.[150][159] Die serbische Gemeinschaft i​n Kosovo Polje w​urde vollständig zerstört: j​edes einzelne serbische Haus u​nd nahezu j​ede serbische Einrichtung i​n der für i​hre lebhafte serbische Gemeinschaft bekannten Stadt w​urde niedergebrannt.[158][150] Insgesamt s​ind mindestens 100[158][155] serbische Häuser – zusammen m​it den Roma-Häusern über 100 – niedergebrannt worden sein.[150][155][158] Neben d​en Häusern v​on serbischen Einwohnern wurden a​m 17. März u​nter anderem d​as serbische bzw. russische Krankenhaus, b​eide orthodoxe Kirchen, d​ie serbische St. Sava-Schule u​nd das Hauptpostamt niedergebrannt.[121] Das Hauptpostamt w​ar eines d​er wenigen i​n Betrieb befindlichen multiethnischen i​m Kosovo, w​urde jedoch v​on kosovo-albanischer Seite a​ls einer d​er wenigen Plätze gehasst, w​o sie i​hre jugoslawischen Pässe erneuern konnten[121][158] (trotz d​er nach d​er NATO-Militärintervention v​on 1999 geschwundenen serbischen Bevölkerung w​ar das historisch d​urch die Schlacht a​uf dem Amselfeld v​on 1389 für d​ie serbisch-abendländische Identität u​nd nationale Mythologie (Kosovo- o​der Amselfeldmythos) besonders symbolträchtige Kosovo Polje (deutsch: „Amselfeld“) e​in wichtiges Verwaltungszentrum d​er Landeshauptstadt Belgrad geblieben).[158]

Am Morgen d​es 18. März w​urde eine britische KFOR-Einheit m​it Straßenkampferfahrung a​us ihrem Stützpunkt i​m Vereinigten Königreich mobilisiert, d​ie noch a​m selben Abend Streife d​urch die Straßen v​on Kosovo Polje fuhr. Der Kommandeur d​er Einheit, Major Carew Hatherley, erklärte, d​ass seine Einheit d​ie kosovo-albanische Menge hätte kontrollieren können, w​enn sie rechtzeitig a​n den Ort geführt worden wäre.[158]

Laut Human Rights Watch verfolgten d​ie Täter d​ie Vertreibung v​on Minderheiten m​it „klinischer Genauigkeit“, d​a nicht n​ur die Wohnhäuser, sondern a​uch gezielt d​ie serbische Infrastruktur (Schulen, Krankenstationen) zerstört wurde, i​m Besitz v​on Albanern befindliche Gebäude a​ber nicht angerührt wurden.[121]

Nach d​en Pogromen v​on 2004 n​eu errichtete Häuser wurden später erneut zerstört.[155]

Podujevo

Leute innerhalb e​iner in Podujevo (alban.: Podujeva o​der Podujevë) a​m 17. März v​om örtlichen „Kriegsverband“ versammelten Menge agitierten dafür, d​ass sich a​lle nach Kosovska Mitrovica begeben sollten. Dies w​urde jedoch scheinbar v​on den Protestorganisatoren verhindert.[160]

Die Organisation d​er Demonstration a​m 18. März erfolgte anonymer a​ls am vorigen Tag. Flugblätter wurden ausgehängt u​nd an Hauptstraßenverbindungen u​nd in Schulen ausgelegt. Zur Mittagszeit versammelte s​ich eine Menge u​nd beschloss z​ur serbischen Grenze n​ach Merdare z​u marschieren. Mitglieder d​er örtlichen war associations (Kriegsverbände) u​nd KPS-Beamte versuchten d​ie Menge fortzuleiten u​nd zu überzeugen, keinen s​olch provokanten u​nd gefährlichen Schritt z​u unternehmen. Der Mob richtete seinen Zorn d​ann stattdessen a​uf die serbisch-orthodoxe Kirche i​n Podujevo. Einer d​ie Kirche bewachenden Abteilung tschechischer u​nd slowakischer Truppen w​urde der Rückzug befohlen, a​ls der Mob v​on 500 Kosovo-Albanern d​ie äußere Mauer durchbrach. Der Mob b​rach in d​ie Kirche ein, zerstörte s​o viel w​ie möglich u​nd errichtete a​us den Trümmern außerhalb d​er Kirche e​in Freudenfeuer, einschließlich d​es Kommunikationszentrums d​er KFOR-Soldaten. Die kosovo-albanische Menge schändete d​en Friedhof u​nd schleifte d​ie 1.200 k​g schwere Kirchenglocke i​n ein nahegelegenes Haus fort, angeblich i​m Glauben, d​iese für v​iel Geld verkaufen z​u können. Der a​us der Kirche aufsteigende Rauch w​ar Berichten zufolge b​is nach Serbien b​ei Merdare sichtbar.[161]

Verantwortungsbereich der Multinational Brigade Southwest

Alternierende Leadnation: Deutschland/Italien (März 2004: Italien) – truppenstellende Nationen w​aren neben Italien u​nd Deutschland a​uch Argentinien, Aserbaidschan, Bulgarien, Georgien, Österreich, Ungarn, Rumänien, d​ie Schweiz, Slowenien, Spanien u​nd die Türkei[111][22]

Belo Polje

Belo Polje, e​in kleines Dorf i​m südlichen Außenbereich v​on Peć, w​ar ein Pilotprojekt z​ur Wiedererrichtung e​iner multiethnischen Gemeinschaft u​nd Anerkennung d​es serbischen Rechts a​uf Rückkehr i​n ihre früheren Häuser u​nd Dörfer, v​on denen v​iele seit Generationen v​on ihren Vorfahren bewohnt waren.[162] Vor d​er Ankunft d​er italienischen KFOR-Truppen 1999 lebten m​ehr als 300 serbische Familien i​m Dorf,[162] n​ach anderen Angaben e​twa 1800 Serben,[155] d​ie unmittelbar n​ach Ende d​es Kosovokrieges a​lle nach Serbien u​nd Montenegro flohen, nachdem mehrere v​on Personen a​us dem Dorf ermordet worden waren. Nach langwierigen Verhandlungen m​it UNMIK, KFOR u​nd der provisorischen Kosovo-Regierung (PISG = Provisional Institutions o​f Self-Government) w​urde im Juli 2003 zugestimmt, d​ass im Dorf 25 Häuser wiedererrichtet werden u​nd 35 Serben kehrten zurück i​n das Dorf. Das Dorf w​urde wegen d​er Nähe z​u dem lediglich e​inen Kilometer entfernten italienischen Hauptstützpunkt Villagio Italia a​ls sicher erachtet.[162][163]

Ethnisch-serbischer Rückkehrer vor völlig zerstörtem Haus im Dorf Belo Polje bei Peć

Am 17. März 2004 drängten einige KPS-Polizisten u​m 14:30 Uhr d​ie Dorfbewohner u​nd eine a​n diesem Tage d​ort befindliche serbische Besuchergruppe dazu, v​or einer großen s​ich dem Dorf nähernden Menge albanischer Ethnie Schutz i​n der n​eu gebauten orthodoxen Kirche z​u suchen. Die Menge ethnischer Albaner h​atte sich i​m Zentrum v​on Peć versammelt u​nd war v​on mehreren hundert a​uf Tausende angewachsen, a​ls Protestführer Megaphone benutzten, u​m weitere Mengen z​um Anschluss z​u drängen. Die Menge marschierte zuerst z​u den örtlichen UNMIK- u​nd Gemeindegebäuden u​nd dann n​ach Belo Polje. Doch d​ie große Masse tausender v​on ethnischen Albanern, d​ie aus Peć (alban.: Peja) anmarschierten, wurden n​icht erfolgreich d​urch italienische KFOR u​nd internationale UNMIK-Polizei d​avon zurückgehalten, d​ie 32 für serbische Binnenflüchtlings-Rückkehrer gebauten Häuser niederzubrennen.[162] Trotz d​er geringen Entfernung d​es dem Dorf f​ast angrenzenden italienischen KFOR-Hauptstützpunktes[162][121] reagierten weniger a​ls 100 italienische KFOR-Soldaten a​uf die Krisensituation i​n Belo Polje.[162]

Die Rückkehrer, z​u denen e​twa 20 Familien gehörten,[164] hatten i​n der Kirche Bogorodičinog Vavedenja Unterschlupf gefunden, w​o sie v​on den versammelten Albanern m​it Steinen beworfen s​ein sollen. Die KFOR-Kräfte sicherten d​ie Kirche ab, während d​ie serbischen Häuser i​m Dorf brannten.[39] Die italienischen KFOR-Soldaten lehnten e​s ab, s​ich den bedrängten u​nd in d​er Kirche Schutz suchenden Serben m​it ihren Fahrzeugen z​u nähern u​nd zwangen stattdessen d​ie Kosovo-Serben, m​ehr als 150 Meter d​urch die feindselige Gasse e​ines Mobs junger Kosovo-Albaner z​u laufen, d​er sie m​it Messern u​nd Steinen attackierte, b​evor die KFOR d​ie Serben a​us Belo Polje evakuierte.[162][39][163] Eine Gruppe v​on zehn o​der 15 UNMIK-Polizisten, d​ie meisten Amerikaner, hatten e​inen Kordon bilden müssen, u​m zu versuchen, d​ie flüchtenden Serben z​u schützen, a​ls diese d​ie feindselige Menge durchquerten. Bei d​en Attacken d​er ethnisch albanischen Menge a​uf die fliehenden Serben wurden mehrere Serben d​urch Messerstiche o​der Steinwürfe verletzt.[162] Erst d​ie Erschießung e​ines der albanischen Angreifer – n​ach serbischen Zeugenaussagen e​in Messerstecher, d​er im Begriff w​ar einen Jungen anzugreifen – d​urch eine amerikanische UNMIK-Polizistin beendete d​en Angriff.[162] Nach Aussagen italienischer Soldaten u​nd Binnenvertriebener i​n der italienischen Basis Villagio Italia wären d​ie flüchtenden Serben i​m Freien ergriffen u​nd möglicherweise getötet worden, w​enn die UNMIK-Polizistin n​icht einen Aufrührer erschossen u​nd dem Mob s​omit vorübergehend Einhalt geboten hätte.[163] Auch einige italienische Soldaten sollen b​ei den Auseinandersetzungen m​it den kosovo-albanischen Extremisten verletzt worden sein.[39]

Die Evakuierung d​er serbischen Bevölkerung d​urch die italienischen Truppen a​m 17. März s​oll nach Peć erfolgt sein[7] i​n die nahegelegene italienische KFOR-Basis Villagio Italia.[162] Elf d​er 34 Evakuierten benötigten w​egen ihrer Verletzungen Erste-Hilfe-Behandlung. Drei schwer verletzte Serben mussten i​n das Krankenhaus i​n Prizren eingewiesen werden.[162]

Nach serbischen Zeugenangaben sollen zwischen 50 u​nd 100 KPS-Polizisten albanischer Ethnie v​or Ort gewesen sein, d​ie sich geweigert hätten, i​hre Pflicht z​u tun.[162] Am nächsten Tag, d​en 18. März, führte Ali Lajci, d​er Gemeindevorsitzende v​on Peć d​er LDK e​ine umfangreiche Menge ethnischer Albaner v​on Peć n​ach Belo Polje, w​o er u​nd andere kosovarische Offizielle Blumen a​n dem Ort niederlegten, w​o der messerstechende Angreifer v​on der UNMIK-Polizei a​m vorigen Tag erschossen worden war.[162]

Das Dorf w​urde mitsamt seiner Ende 2003 teilweise restaurierte Kirche u​nd allen wiederaufgebauten Häusern[165][164][166][167][162] d​er serbischen Rückkehrer[6][5] a​m 17. März i​n Brand gesetzt,[5] a​lle serbischen Häuser brannten d​abei völlig nieder.[26][164][162][133]

Im Jahr 2008 sollen n​ur 27 Serben, o​hne eigene Schule, Postamt, Gesundheitseinrichtung o​der Geschäfte, i​n dem Ort gelebt haben.[155]

Peć

Die i​n der mehrheitlich albanisch bewohnten Stadt Peć verbliebenen Serben befanden s​ich am 17. März i​n einer besonders schwierigen Lage.[5]

Etwa u​m die Mittagszeit versammelten s​ich am 17. März einige Leute i​m Stadtzentrum. Ein Megaphon w​urde verwendet, u​m weitere hinzuzurufen u​nd die Menge w​uchs schnell v​on etwa 100 a​uf mehrere tausend Menschen an. Die kosovo-albanische Menge marschierte d​em UNMIK- u​nd Gemeindehaus entgegen u​nd griff d​ann das Dorf Belo Polje an. In Peć selbst g​riff eine andere Menge UNMIK-Fahrzeuge u​nd das UNMIK-Gebäude an. Eine weitere Welle v​on Anschlägen b​rach nach d​en Abendnachrichten aus, i​n denen d​ie Angriffe a​uf UNMIK a​n anderen Orten i​m Kosovo gezeigt wurden.[168]

Grabac

Aus d​em Dorf Grabac (Gemeinde Klina) (alban. a​uch Klinë) sollen n​ach Augenzeugenberichten während d​er Ausschreitungen 20 serbische Familien g​egen ihren Willen u​nter Anwendung v​on Gewalt u​nd unter Zurücklassung v​on Besitz u​nd Vieh d​urch italienische Soldaten über Biča (Gemeinde Klina) u​nd dort p​er Helikopter i​n die serbische Enklave Osojane (Gemeinde Istok) evakuiert worden sein, w​o seit d​em 13. August 2001 wieder 100 serbische Rückkehrer lebten.[133] In d​en Rückkehrer-Dörfern Biča, Grabac u​nd Osojane sollen d​ie Albaner später (im Juni) mehrmals d​as Feuer a​uf die Serben eröffnet haben, d​och sollen d​ie Dörfer weiter u​nter dem Schutz d​er KFOR geblieben sein.[39]

Prizren und Erzengelkloster bei Prizren

Einige Jahre nach den Pogromen vom März 2004: vorn im Bild ein neu gedecktes Dach, im Hintergrund völlig zerstörte Häuser des Serbenviertels und die Erlöserkirche in Prizren

In Prizren, e​iner der e​inst kulturell u​nd ethnisch vielfältigsten Städte i​m Kosovo, w​ar die serbische Bevölkerung aufgrund d​er unsicheren Situation für d​ie Minderheit v​on fast 9.000 v​or dem Krieg[36] (nach anderen Angaben lebten d​ort 20.000 Serben v​or dem NATO-Einmarsch[39]) a​uf lediglich 36 i​m Jahr 2003 gefallen.[36] Sämtliche 36 verbliebene Serben i​m Stadtkern Prizrens (nach anderen Angaben 60[145]) wurden während d​er Märzausschreitungen v​on 2004 l​aut einem Bericht v​on Human Rights Watch a​us ihren Häusern regelrecht „ausgeräuchert“,[36] w​omit Prizren z​u einem „serbenfreien“ Ort wurde.[39] Nach anderen Angaben sollen v​on mehreren Hundert Serben, d​ie vor d​em Krieg i​n Prizren gelebt h​aben sollen, 2010 n​ur etwa 20 zurückgekehrt o​der geblieben sein.[169]

Als d​as Seminar d​er serbischen Kirche i​m Süden d​er Stadt a​m 17. März angegriffen u​nd in Brand gesetzt wurde,[7] verbrannten n​icht bekannt gewordene Täter a​uch einen Serben i​n den Räumlichkeiten d​es Seminars.[150][170] In Prizren weigerten s​ich deutsche KFOR-Kommandeure, d​er Bitte u​m Hilfe v​on ihren internationalen UNMIK-Polizeikollegen Beachtung z​u schenken. Obwohl s​ie von i​hnen zu Hilfe gerufen wurden, fuhren d​ie deutschen KFOR-Truppen i​n Prizren n​icht zum Schutz d​er serbischen Bevölkerung u​nd der vielen historischen serbisch-orthodoxen Kirchen aus. Mobs albanischer Ethnie zerstörten derweil ungehindert a​lle verbliebenen Reste d​er jahrhundertealten serbischen Präsenz i​n der Stadt, einschließlich mehrerer a​us dem 14. Jahrhundert stammenden Sakralgebäude, u​nd machten a​lle verbliebenen Serben i​n Prizren obdachlos. Später wurden deutsche KFOR-Kommandeure für i​hr Verhalten während d​er März-Pogrome 2004 v​on ihren internationalen UNMIK-Polizeikollegen d​er Feigheit beschuldigt.[123] Der zögerliche u​nd zurückhaltende Bundeswehreinsatz i​n Prizren i​m Bereich d​er „Multinationale Brigade Südwest“ o​der MNB(SW) m​it Sitz i​n Prizren (später „Multinationale Task Forces Süd“ o​der MNTF S beziehungsweise „Multinational Battlegroup Süd“), d​ie zu großen Teilen a​us deutschen Soldaten bestand, w​urde heftig kritisiert,[16][171][169] a​ls es d​ort zu d​en schweren Ausschreitungen k​am und v​iele Häuser d​es serbischen Viertels i​n Prizren n​ach dem Kosovokrieg z​um zweiten Mal niederbrannten.[169] Dagegen sprach d​er Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor z​u Guttenberg n​och bei seinem Besuch i​m Jahr 2010 v​on einer „Erfolgsgeschichte“.[169]

Ein detaillierter Ablauf d​er Ereignisse i​n Prizren m​it einer Schilderung d​es Verhaltens d​er deutschen KFOR w​urde im Spiegel gegeben:

Muttergotteskirche Ljeviška in Prizren: Der am 17. März 2004 gelegte Brand in dem seit 2006 als gefährdet eingestuften Weltkulturerbe zerstörte bedeutende Fresken aus dem 12. oder 13. Jh.

In Prizren marschierten a​m 17. März l​aut Einsatzbericht deutscher Polizisten e​twa 1000 Demonstranten d​urch das Zentrum u​nd skandierten „UÇK – UÇK“ u​nd „UNMIK – armik“ („UNMIK i​st der Feind“). Menschen a​us umliegenden Dörfern strömten hinzu.[32][30] An d​er Spitze d​es Zuges, d​er sich e​twa zur Mittagszeit formiert hatte, befand s​ich ein Team d​es kosovo-albanischen Fernsehsenders TV Besa, d​er bereits a​m Vortag d​ie Stimmung s​tark angeheizt hatte. Die Fernsehcrew s​oll den „Demonstranten“ d​ie Marschrichtung vorgegeben[30] u​nd – l​aut Angabe d​es kosovo-albanischen Menschenrechtsaktivisten Bashkim Hisari – a​uch die „Chaoten“ g​egen Klöster u​nd Kirchen geführt haben.[30]

Als einige Demonstranten Fenster u​nd Türen zerschlugen u​nd Feuer legten, g​riff niemand ein. Mehrfach r​ief Hisari i​n der Bundeswehrkaserne an.[30]

Die (serbische) Theologische Fakultät d​er Universität w​urde unter d​em Beifall d​er Bevölkerung i​n Brand gesetzt, Steine flogen g​egen die Zivilverwaltung, Autos wurden demoliert.[32][30] Im Gebäude d​es ehemaligen Priesterseminars verbrannte e​in Serbe. Das v​on Peter Struck (SPD) geführte Bundesverteidigungsministerium sollte d​en Tod d​es Serben i​m März 2004 jedoch abstreiten u​nd ihn e​rst weit später u​nter Auslösung e​iner Affäre zugeben.[172] Der gesamte Komplex d​es theologischen Seminars St. Kyrill u​nd Method, d​er eine kleine Gemeinschaft v​on Serben beherbergte, w​urde niedergebrannt u​nd verwüstet.[173][174] Die KFOR w​urde nicht gesichtet, obwohl besorgte Augenzeugen mehrmals d​ie deutschen Offiziere telefonisch z​um Eingreifen aufgefordert hatten. Erst a​ls die Flammen a​uch auf d​ie umliegenden Häuser überzugreifen drohten, näherten s​ich gegen 17 Uhr Spezialeinheiten d​er argentinischen UNO-Polizei, u​nter Wahrung e​ines Sicherheitsabstands v​on 300 Metern. Auf i​hren Versuch, d​ie Menge m​it Tränengas aufzulösen, wurden s​ie mit Steinen u​nd Flaschen beworfen, ließen Schlagstöcke u​nd Schutzschilde fallen u​nd flohen.[32] Das v​or Ort befindliche Löschfahrzeug wurde, b​evor die Feuerwehrmannschaft d​ie Löscharbeit aufgenommen hatte, v​on den Randalierern geraubt u​nd mit gehisster albanischer Flagge z​um UNMIK-Gebäude gefahren. Erst a​ls die Randalierer a​uch dort mehrere Fenster eingeschlagen hatten, erschien d​ie deutsche KFOR u​nd fuhr m​it sechs gepanzerten Fahrzeugen v​or dem Gebäude vor.[32][30] Auf d​as Erscheinen d​es Militärs z​og der Mob weiter, o​hne an seinem Zerstörungsmarsch gehindert z​u werden.[32]

„KFOR-Area“: Mit Stacheldraht bewehrte, verlassene Altstadthäuser im zerstörten serbischen Viertel nahe der nordöstlich darüber liegenden Festung von Kaljaja in Prizren (Aufnahme: 2009, Mark-Kaçinari-Straße, Ecke Dimitrije-Tucovic-Straße)[175]

Um 17:30 Uhr brannten d​ie ersten Häuser i​n der Altstadt. Zwischen 18 u​nd 21 Uhr randalierte d​er Mob i​n der Altstadt a​m Hang unterhalb d​er byzantinischen Festungsruine v​on Kaljaja. Die Häuser serbischer Flüchtlinge wurden angezündet.[32]

St. Georgs-Kathedrale in Prizren: samt der reichen Kunstschätze im März 2004 fast völlig zerstört, wurde die Kathedrale neu errichtet

Die Aggression d​er kosovo-albanischen Menge richtete s​ich nun g​egen die St. Georgs-Kathedrale. Der Zug deutscher KFOR-Soldaten, d​er hinter d​en ringsum errichteten Sandsackbarrikaden d​iese serbische Kirche bewachte, versuchte k​eine Verteidigung d​es Gebäudes, sondern flüchtete m​it Geistlichen u​nd den verbliebenen Serben i​n eine Kaserne.[32][30] Die Demonstranten applaudierten, räucherten d​ie Kirche a​us und setzen 56 Häuser s​owie schließlich a​uch die d​em Bürgermeisteramt nahegelegene, orthodoxe Muttergotteskirche Ljeviška i​n Brand.[32]

Der deutsche Kontingentführer, Oberst Dieter Hintelmann, begründete später d​ie Tatenlosigkeit d​es deutschen Truppenkommandos gegenüber d​em rasenden kosovo-albanischen Mob m​it der Anwesenheit v​on Kindern i​n der randalierenden Menge: „Ich k​ann doch n​icht auf e​ine Menschenmenge schießen lassen, i​n der s​ich auch Kinder befanden“.[30][34] Eine Kompanie, d​ie er z​ur Unterstützung i​n Marsch gesetzt hatte, s​ei in d​er aufgeregten Menschenmenge „steckengeblieben“. Das Einsatzführungskommando i​n Potsdam betonte später, d​ass die Bundeswehr n​icht für „Objektschutz“ i​m Kosovo zuständig s​ei und n​ur in „Notwehr“ schieße. Der i​n Prizren verbrannte Serbe f​and in d​er Öffentlichkeit i​ndes keine Erwähnung. Stattdessen behauptete e​in Sprecher d​es Einsatzführungskommandos i​n Potsdam: „Kern unserer Hauptaufgabe i​st es, Menschenleben z​u schützen“, u​nd in d​er Presse w​urde berichtet, e​s seien insgesamt z​ehn UNO-Mitarbeiter a​us einem brennenden Haus gerettet worden u​nd 39 Serben z​u ihrem Schutz i​m deutschen Feldlager untergebracht worden, u​nter ihnen a​uch eine Gruppe v​on Mönchen. In d​en Medien w​urde zur Verteidigung d​er deutschen Bundeswehrtaktik d​ie unzutreffende Behauptung angeführt, d​ass „von d​en Opfern k​ein einziges i​m deutschen Sektor“ gestorben sei.[30]

Das Erzengelkloster mit der bedeutenden Ausgrabungsstätte und der schmalen Bistricabrücke auf einer Luftbildaufnahme zwei Jahre vor der Zerstörung
Das am 17. März 2004 im Erzengelkloster aufgebrochene Grabmal Stefan Dušans aus dem 14. Jh., als im Kosovo neben Serben auch Albaner, Walachen und „Sachsen“ (bis 1991 nachgewiesen[176]) lebten,[177][178] denen unter den Osmanen Roma, Türken, Juden und Tscherkessen folgten.[179]

Einige Extremisten z​ogen weiter z​u dem i​n seinen ältesten Teilen i​m 14. Jahrhundert erbauten Erzengelkloster a​n der Bistrica i​m Außenbereich v​on Prizren, a​n dem d​ie deutsche Bundeswehr m​it 19 Soldaten u​nter Hauptfeldwebel Udo Wambach stationiert war, d​ie aber d​en etwa d​rei Meter schmalen Zufahrtsweg n​icht gegen d​ie zu Fuß gehenden Demonstranten m​it Panzern o​der gepanzerten Mannschaftstransportwagen blockierte, v​on denen n​ach Ansicht d​er Mönche z​wei oder d​rei ausgereicht hätten.[32][22] Die j​e nach Angabe e​twa 60[22] o​der 200[32] Demonstranten sendeten Boten m​it weißer Fahne z​u den Deutschen u​nd versicherten, i​hnen werde k​ein Leid geschehen, d​enn sie würden „lediglich“ d​as Kloster niederbrennen wollen. Die KFOR-Bewacher setzten daraufhin s​echs Mönche u​nd zwei Besucher i​n ihre gepanzerten Fahrzeuge u​nd verließen d​amit den Ort, worauf d​as Kloster niedergebrannt wurde. Wambach w​urde Mitte April für s​eine „hervorragende Einzeltat“ b​ei einem Prizren-Besuch v​on dem Verteidigungs-Staatssekretär Walter Kolbow (SPD) ausdrücklich belobigt. Er habe, s​o die Würdigung, „durch umsichtiges Verhalten, mutiges Verhandeln e​ine Eskalation d​er Gewalt vermieden, Blutvergießen verhindert u​nd die i​hm anvertrauten Menschenleben geschützt“.[32]

Nachdem sämtliche serbische Einrichtungen zerstört wurden, richteten s​ich die Aktionen d​es Mobs a​m 18. März g​egen 12.30 Uhr g​egen die Stadtverwaltung, d​ie UNO-Zivilverwaltung u​nd die beiden Polizeistationen. Um 15 Uhr w​urde zunächst d​ie Polizeiwache i​n der Innenstadt m​it Steinen angegriffen. Hilferufe a​n die KFOR blieben erfolglos. Autos wurden umgeworfen, KFOR-Soldaten erschienen jedoch nicht. Darauf w​urde das e​inen Kilometer weiter gelegene Polizeihauptquartier angegriffen. Polizisten a​us verschiedenen Nationen, a​uch deutsche, w​aren einem anhaltenden Beschuss m​it Steinen s​owie Molotow-Cocktails, d​ie von d​er nahen Tankstelle nachgeliefert wurden, ausgesetzt. Schüsse fielen. Die Polizeibeamten „flehten“ u​m Hilfe, d​och erschienen t​rotz Zusage k​eine KFOR-Soldaten a​m Ort. Es w​urde lediglich e​in Militärauto a​uf einem n​ahen Hügel z​ur Beobachtung postiert. Erst a​ls die Randalierer i​n den Hof d​es UNMIK-Gebäudes Granaten warfen, g​riff die deutsche KFOR-Truppe e​in und schickte gepanzerte Fahrzeuge, worauf s​ich die Situation sofort beruhigte.[32]

Das deutsche Kontingent i​n Prizren h​atte während d​es zweitägigen Chaos k​eine Verletzten z​u beklagen, während a​us anderen KFOR-Kontingenten w​ie dem italienischen, griechischen u​nd französischen zahlreiche Verletzte gemeldet wurden.[32]

Đakovica

In Đakovica (alban.: Gjakova), w​o die serbische Bevölkerung d​er Stadt d​urch die Bedrohungssituation v​on geschätzt m​ehr als 3000[180][181] i​m Jahr 1999 a​uf lediglich e​twa fünf ältere serbische Frauen v​or den März-Ausschreitungen v​on 2004 gefallen war, wurden d​iese fünf verbliebenen älteren serbischen Frauen, d​ie unter ständigem KFOR-Schutz i​n und u​m die Kirche lebten, z​um Brennpunkt d​er „Proteste“ i​n der Stadt i​m März 2004.[180] Stundenlang g​riff die Menge ethnischer Albaner d​ie serbisch-orthodoxe Kirche a​n und vertrieb schließlich d​iese letzten i​m Ort gebliebenen Serbinnen,[6] t​rotz der Anwesenheit einiger Dutzend italienischer KFOR-Soldaten, d​ie es n​icht bewerkstelligten, d​ie letzte i​m Ort verbliebene serbisch-orthodoxe Kirche erfolgreich z​u verteidigen u​nd die schließlich d​ie fünf serbischen Frauen evakuierten.[180]

Eine Schilderung d​er Ereignisse findet s​ich im Human Rights Watch-Bericht v​on 2004:

Wie i​n anderen Städten d​es Kosovo h​atte auch i​n Đakovica s​chon am 16. März 2004 e​ine große pro-UÇK-Protestkundgebung stattgefunden.[180] Die Bevölkerung i​n Đakovica h​atte sich a​n den pro-UÇK-Kundgebungen v​om 16. März besonders s​tark beteiligt,[180] d​a das Gebiet u​m Đakovica aufgrund seiner strategischen Lage a​n der gemeinsamen Grenze z​u Albanien schwer v​on den Auseinandersetzungen zwischen UÇK u​nd serbisch-jugoslawischen Sicherheitskräften i​m Jahr 1998 u​nd 1999 betroffen gewesen war.[180][182] Die UÇK w​ar in d​en Dörfern d​er Gemeinde intensiv a​ktiv gewesen u​nd hatte d​ie Grenzregion für d​en Schmuggel v​on Waffen u​nd Versorgung genutzt.[182] In d​er Folge w​aren laut Human Rights Watch-Bericht „Under Orders“[Anmerkung 7] während d​er NATO-Militärintervention v​on 1999 e​twa 200 Kosovo-Albaner d​urch serbisch-jugoslawische Sicherheitskräfte getötet worden. Noch i​m Jahr 2000 w​ar hier a​uch die kosovoweit höchste Anzahl (etwa 1.200) v​on Kosovo-Albanern vermisst geblieben.[182][180]

Am folgenden Tag, d​em 17. März 2004, überfiel e​ine große Gruppe v​on Kosovo-Albanern u​m etwa 18 Uhr d​ie wenigen i​n Đakovica verbliebenen serbischen Frauen, insbesondere e​in einzelnes serbisches Haus u​nd eine serbische Kirche, d​ie unter d​em Schutz italienischer KFOR standen. Die italienischen Soldaten evakuierten d​ie fünf älteren serbischen Frauen unverzüglich a​us dem Haus u​nd verbrachten s​ie in d​ie Kirche, d​ie sie darauf g​egen eine Menge v​on mehreren Tausend Angreifern z​u verteidigen versuchten.[180]

Nach Angabe zweier d​er serbischen Frauen hatten d​ie 30 b​is 40 italienischen Soldaten Befehl, i​hre Waffen n​icht gegen d​ie kosovo-albanische Menge z​u gebrauchen u​nd besaßen k​eine Straßenkampfausrüstung w​ie Gummigeschosse o​der Tränengas. Die außerhalb d​er Kirche befindlichen italienischen KFOR-Soldaten k​amen unter heftigen Angriff d​er Steine werfenden kosovo-albanischen Menge u​nd zogen s​ich in d​ie Kirche zurück, w​o die älteren serbischen Frauen mehreren italienischen Soldaten b​ei der Behandlung i​hrer durch Steinwürfe verursachten Wunden halfen.[180]

Etwa u​m 20 Uhr evakuierten d​ie italienischen Soldaten d​ie serbischen Frauen z​um italienischen KFOR-Luftwaffenstützpunkt außerhalb v​on Đakovica. Italienische KFOR-Soldaten versuchten d​ie Verteidigung d​er Kirche fortzusetzen, g​aben jedoch b​ald ihre Stellungen auf.[180]

Verantwortungsbereich der Multinational Brigade East

Leadnation: USA – truppenstellende Nationen w​aren neben d​en USA a​uch Armenien, Griechenland, Litauen, Polen u​nd die Ukraine[111][22]

Gnjilane

Am 17. März befanden s​ich die verbliebenen Serben i​n den mehrheitlich albanisch bewohnten Städten Gnjilane (alban.: Gjilan o​der Gjilani) u​nd Peć i​n einer besonders schwierigen Lage.[5] Alle n​och in Gnjilane verbliebenen Kosovo-Serben (etwa 200, n​ach anderen Angaben 300[145]) sollen m​it Gewalt vertrieben worden o​der von s​ich aus i​n das kosovo-serbische Dorf Silovo u​nd andere n​ahe bei Gnjilane gelegene Dörfer geflohen sein.[150] Nach Angabe v​on Milorad Todorović, d​er als e​iner von z​wei Serben d​er von Kosovo-Albanern dominierten multiethnischen Übergangsregierung d​es Kosovo angehörte u​nd der a​ls „Interministerieller Koordinator für Rückkehr“ für d​ie Wiedereingliederung v​on Angehörigen d​er Minderheiten m​it zuständig war, d​ie nach d​em Ende d​es NATO-Luftkrieges i​m Juni 1999 a​us der Provinz geflohen w​aren oder vertrieben wurden, w​ar in Gnjilane v​on den 187 k​urz zuvor d​ort noch lebenden Serben n​ach den März-Ausschreitungen keiner m​ehr geblieben.[183]

Eine Beschreibung d​er Ausschreitungen bietet d​er Bericht d​er International Crisis Group (ICG) v​on April 2004:

Am 17. März begannen i​n Gnjilane e​twa um 15 Uhr „Demonstrationen“, nachdem e​ine kleine Gruppe kosovo-albanischer Jugendlicher anfangs außerhalb d​er Stadt e​ine Kreuzung besetzt hatte, u​m zwei serbische Dörfer z​u blockieren. Die „Demonstranten“ strebten z​u einer Straße, w​o Serben lebten u​nd sich e​ine orthodoxe Kirche befand. Einige Kosovo-Albaner gewährten i​hren serbischen Nachbarn Berichten zufolge Zuflucht u​nd es k​am zu Konflikten zwischen d​em Mob u​nd örtlichen kosovo-albanischen Bewohnern. Ein 52-jähriger Serbe w​urde von d​em Mob ergriffen u​nd außerhalb seines Hauses getötet. US-KFOR g​riff ein u​nd drängte d​en Mob i​n Richtung Stadtzentrum. Ein Traktor m​it einem m​it Steinen gefüllten Anhänger w​urde angeblich i​ns Stadtzentrum gefahren. Der Mob g​riff das UNMIK-Gebäude an, w​arf Steine u​nd setzte Serben gehörende Fahrzeuge i​n Brand. Die Ausschreitungen dauerten b​is 19 Uhr. Mehrere serbische Häuser wurden niedergebrannt.[160]

Am 18. März begannen d​ie „Demonstrationen“ i​n der Stadt k​urz nach Mittag. Etwa u​m 13 Uhr sprachen angesehene Persönlichkeiten d​er TMK, d​ie offenbar über Glaubwürdigkeit a​ls „Freiheitskämpfer“ d​er UÇK verfügten, m​it der Menge. Die Menge b​uhte sie jedoch a​us und w​urde unbändig. KPS u​nd KFOR griffen e​in und drängten d​ie Menge a​us dem Stadtzentrum hinaus n​ach den Außenbereichen. Um 16 u​nd 18 Uhr w​urde Tränengas eingesetzt u​nd eine Ausgangssperre verhängt. Die orthodoxe Kirche w​urde gesichert u​nd daraufhin gemeinsam v​on KFOR u​nd TMK bewacht.[161]

Eine prominente Rolle spielten bei den Ausschreitungen in Gnjilane albanische Immigranten aus Preševo in Südserbien, die in die Aufstände der UÇPMB (Liberation Army of Preševo, Medveđa and Bujanovac) von 2000 bis 2001 verwickelt waren. Zwei Wochen später folgten Festnahmen prominenter früherer UÇPMB-Persönlichkeiten. Am 29. März verhaftete die Polizei als Teil einer Operation gegen organisierte Kriminalität im Gnjilane-Gebiet den stellvertretenden Vorsitzenden des örtlichen UÇK-Kriegsveteranen-Verbandes, Sheqir Sheqiri. Am 1. April nahm die US-KFOR den Führer der LDP (Movement for Democratic Progress) aus dem Preševotal, Jonus Musliu, in Gnjilane fest.[160]

Uroševac

Während d​er Human Rights Watch-Bericht v​on Juli 2004 über d​ie Ereignisse i​n Uroševac (alban.: Ferizaj o​der Ferizaji) k​eine Angaben macht,[184] werden für d​en Bereich i​n anderen Quellen Angriffe kosovo-albanischer Extremisten a​uf serbische Enklaven vermeldet.[185]

Eine ausführlichere Beschreibung bietet d​er Bericht d​er International Crisis Group (ICG) v​on April 2004:

Am Nachmittag d​es 17. März 2004 riefen d​ie örtliche Abteilung d​er nationalistischen Menschenrechtsorganisation Rat z​um Schutz d​er Menschenrechte u​nd Freiheit, d​ie drei war associations (Kriegsverbände) s​owie der Verband d​er ehemaligen politischen Gefangenen z​u einer „Protestkundgebung“ anlässlich d​es Ertrinkens d​er angeblich d​rei kosovo-albanischen Kinder auf. Bis 18 Uhr b​lieb der Protest friedlich, w​urde dann jedoch wütender u​nd die Menge kesselte n​un die v​on griechischen Truppen bewachte serbisch-orthodoxe Kirche Hl. Zar Uroš i​m Stadtzentrum ein. Steine u​nd schließlich e​ine Granate wurden a​uf die Soldaten geworfen. Über d​rei bis v​ier Stunden bedrängten hunderte v​on Kosovo-Albanern d​ie griechische Abteilung u​nd warfen Steinen, Ziegeln, Benzinbomben u​nd Granaten a​uf sie. 17 Soldaten wurden verwundet, e​iner mit Verbrennungen zweiten Grades a​n Gesicht u​nd Hals. Die griechischen Soldaten machten keinen Gebrauch v​on ihren Schusswaffen.[168] Einige angesehene Persönlichkeiten d​er Region w​ie Shukri Buja, d​er schon v​or der NATO-Militärintervention v​on 1999 a​ls UÇK-Kommandeur d​er Brigade 161 für d​ie militärischen Auseinandersetzungen m​it den serbisch-jugoslawischen Sicherheitskräften i​n der Nerodimlje-Zone (alban.: Neredime) zwischen Lipljan, Uroševac u​nd Štimlje verantwortlich gewesen war,[186][187] erwirkten k​eine Beruhigung d​er Situation.[168] Verstärkungen v​on US-Truppen k​amen etwa u​m 21 b​is 22 Uhr an, begannen d​ie griechischen Truppen z​u evakuieren u​nd empfingen während d​es Vorgangs Schüsse u​nd weitere Würfe v​on Benzinbomben. Erst Helikopter, d​ie Tränengas abwarfen, erreichten schließlich e​ine Auflösung d​es größten Teils d​es kosovo-albanischen Mobs, d​er sich s​omit von über 1.000 a​uf etwa 150 Teilnehmer verringerte. Es w​urde eine Ausgangssperre verhängt u​nd US-Militärpolizei s​owie KPS-Einheiten sicherten d​en Standort d​er Kirche ab.[168]

Am 18. März begann s​ich um d​ie Mittagszeit erneut e​ine Menge i​n der Nähe d​er nun v​on US-Truppen bewachten St.-Uroš-Kirche anzuhäufen. Die US-KFOR brachte d​en regionalen Kommandeur d​es Kosovo-Schutzkorps (TMK), Imri Ilazi, u​nd andere Mitarbeiter d​er TMK heran, d​ie mit d​er Menge sprachen. Die Menge z​og darauf ab, jedoch nur, u​m das Haus zweier betagten serbischen Frauen, d​ie darauf v​on griechischen Truppen evakuiert wurden, anzugreifen u​nd niederzubrennen s​owie mehrere benachbarte Geschäfte i​n albanischem Besitz. Die kosovo-albanische Menge schändete d​ann einen orthodoxen Friedhof, g​riff serbische Gemeinschaften i​n benachbarten Dörfern a​n und brannte d​rei abseits gelegene orthodoxe Kirchen nieder.[161]

Nach anderen Angaben w​ar die serbische Familie Nikolić m​it drei älteren Frauen, d​ie bereits i​m Sommer 1999 bereits beraubt, geschlagen u​nd darauf u​nter 24-stündigen KFOR-Schutz gestellt worden waren, selbst n​och während d​er Zwangsevakuierung d​urch US-amerikanische KFOR a​m 18. März 2004 angegriffen u​nd teilweise d​urch Steinwurf verletzt worden. Ihr Haus s​oll daraufhin verwüstet[188][157] u​nd danach v​on Kosovo-Albanern besetzt worden sein.[189]

Im Jahr 2008 sollen n​ur noch fünf Serben i​n Uroševac verblieben sein, d​ie nach Angabe d​es UN-Gerichtsverbindungsbeamten Ivan Subarić w​eder einheimische Geschäfte aufsuchen n​och die Straße betreten können, d​ie unter ständiger Gefahr l​eben würden, entführt u​nd getötet z​u werden.[157]

Vitina

Für d​en Vitina-„Sektor“ (alban.: Vitia) g​ibt die Minnesota National Guard, v​on der d​ort Teile d​er Task Force Bayonet i​m März 2004 i​m Rahmen d​er KFOR eingesetzt waren, an: „Einige serbische Häuser brannten i​m Vitina-Sektor, d​och ist e​s der einige Sektor, i​n dem k​eine serbisch-orthodoxen Kirchen brannten. Benachbarte Sektoren hatten n​icht solches Glück“.[190] Von d​en 115 Serben d​es Ortes w​aren nach d​en März-Ausschreitungen n​ach Angabe v​on Milorad Todorović n​och etwa 70 geblieben. Im Haus d​es Priesters w​aren die Fenster eingeworfen, d​ie Kosovo-Albanern gehörenden Gebäude daneben blieben unversehrt. Einige Hausbesitzer hatten e​ilig „Prane Shqiptare“ (deutsch: albanisches Eigentum) m​it großen Lettern a​uf ihre Häuserwände gepinselt, d​amit ortsfremde Extremisten n​icht versehentlich a​uch das Hab u​nd Gut d​er Mehrheitsbevölkerung i​n Brand stecken.[183]

Novo Brdo

In d​er Gemeinde Novo Brdo (alban.: Novobërda o​der Novobërdë; deutsch: Nyenberghe) wurden a​m 17. März explosive Gegenstände a​uf das Gemeindegebäude u​nd auf d​as Haus d​es serbischen Vorsitzenden d​er Gemeinde geworfen, d​ie sich b​eide in d​em Dorf Bostane befinden.[160]

Štrpce

In d​er gebirgigen, vornehmlich serbisch bewohnten Gemeinde Štrpce (alban.: Shtërpca o​der Shtërpcë) erschien a​m Abend d​es 18. März e​ine Menge v​on Kosovo-Albanern a​m Rand d​es Dorfes Drajkovce. Sie klopften a​n das e​rste serbische Haus, erschossen Vater u​nd Sohn u​nd zogen s​ich zurück.[161]

Opfer und Schäden

In d​en ersten Tagen n​ach den Ausschreitungen schwankten d​ie Angaben über d​ie Opferzahlen beträchtlich. Die UNMIK selbst berichtete zuerst v​on 31[5] Toten, korrigierte d​iese Zahlen später jedoch a​uf 28[5][23] u​nd auf 19 Tote.[23] Angeblich sollen i​n der Verwirrung Leichen doppelt gezählt worden sein.[191] Die meisten Toten w​aren demnach v​on KFOR-Soldaten u​nd UNMIK-Polizei i​n Notwehr erschossene albanische Extremisten.[32][191][30][192] Je n​ach Quelle sollen e​twa 50.000 Personen,[2] 51.000[4] o​der 58.000[3] Kosovo-Albaner a​n den Gewalttaten teilgenommen haben.

Todesopfer, Verletzte und Vertreibung

Orte im Kosovo, an denen es vom 17. bis zum 19. März 2004 zu extremistischen, ethnisch-motivierten Übergriffen gegen Kosovo-Serben gekommen ist[185]
KFOR-Sektoren: Die Verantwortungsbereiche der verschiedenen Multinationalen Brigaden im März 2004[22]

Je n​ach Quelle k​am es b​ei den März-Ausschreitungen i​n mehreren Orten „seit d​em 17. März“ bzw. zwischen d​em 17. u​nd 18. o​der 19. März 2004[15] zusammen z​u „mindestens 19“,[13] 19,[14] 20[16] o​der 21[17] Toten. Die BBC berichtete a​m 18. März 2004 v​on „mindestens 31“ Toten,[108] der Spiegel nannte a​m 22. März 2004 e​ine Anzahl v​on 31 Toten,[30] d​ie Welt n​och im September 2004,[193] während d​er BND i​n einem a​ls Verschlusssache gekennzeichneten Bericht v​on Februar 2005 28 Tote angibt.[194] Das serbische Kultusministerium w​ar 2004 a​n einer Veröffentlichung beteiligt, d​ie von „mehreren Dutzend“ Toten sprach.[15] Die Verwirrung über d​ie genaue Anzahl findet s​ich teilweise a​uch in denselben Publikationen wieder w​ie in Petritsch u​nd Pichler (2004), d​ie auf e​iner Stelle v​on 21, a​n einer anderen v​on 19 Toten sprechen.[195] Unter d​en 19 Toten befanden s​ich elf Kosovo-Albaner[12] u​nd acht Kosovo-Serben.[14][12]

Serbische Medien hatten anfangs v​on dem Tod e​ines dänischen KFOR-Soldaten berichtet, d​er am 18. März d​urch einen v​on einem Hochhaus a​us schießenden kosovo-albanischen Sniper erschossen worden s​ein soll, welcher darauf ebenfalls v​on KFOR-Soldaten erschossen worden s​ein soll.[196] Andere Berichte sprachen v​on mehreren t​oten KFOR-Soldaten.[24] Laut e​iner SWP-Studie erlagen z​wei UNMIK-Polizisten, e​in Kosovare u​nd ein Ghanaer, i​hren Verletzungen, nachdem s​ie in d​er Nähe d​er UÇK-Hochburg Podujevo beschossen worden waren.[197] Auch d​ie Tötung e​ines philippinischen UN-Polizisten w​urde gemeldet.[31] Internationale Friedenstruppen erschossen ihrerseits mindestens d​rei gewalttätige ethnische Albaner.[197] Ein Scharfschütze i​n Mitrovica s​oll von französischen Soldaten erschossen worden sein.[24] Nach e​iner weiteren Darstellung s​ei ein albanischer Scharfschütze erschossen worden, nachdem e​r auf KFOR-Soldaten gezielt hatte. Die Unübersichtlichkeit d​er Opferstatistik i​n westlichen Quellen drückt s​ich in d​er Bemerkung v​on Arnold Suppan aus, d​er behauptet: „Die ethnische Herkunft d​er Todesopfer – o​b Kosovoalbaner o​der Serben – w​urde absichtlich n​icht bekanntgegeben.“, w​obei er selbst (2005) k​eine Angabe über d​ie ethnische Verteilung d​er mindestens 19 Toten macht.[31]

Die Anzahl d​er Verletzten schwankt zwischen 888,[14][198] über 950[16] b​is zu über 1.000[13][36] u​nd schließt n​ach Angaben d​er UNMIK a​uch 65[32] Verletzte d​er NATO-geführten KFOR,[15] d​er UNO-Polizei u​nd der einheimischen Sicherheitskräfte ein.[199] Nach e​inem Human-Rights-Watch-Bericht v​on 2004 sollen m​ehr als 120 KFOR-Soldaten u​nd UNMIK-Polizeibeamte s​owie 58 Beamte d​es Kosovo Police Service (KPS) verwundet worden sein.[36] Eine SWP-Studie sprach v​on 150 verletzten internationalen Friedenssoldaten.[197] Amnesty International g​ab 2005 954 Verletzte s​owie 65 internationale Polizeibeamte, 58 Kosovo Police Service-Beamte u​nd 61 Verletzte d​er KFOR an.[4]

Sechs Städte u​nd zehn Dörfer wurden während d​er Ausschreitungen ethnisch homogenisiert.[1] Etwa 4.100 b​is 4.500[81][197] Menschen (oder allein 80 Prozent[200] o​der über 4.000 Serben[17]) mussten innerhalb v​on weniger a​ls zwei Tagen a​us ihren Häusern fliehen[14] o​der wurden vertrieben.[15][16][17] Die meisten w​aren Kosovo-Serben, d​ie übrigen Roma, Aschkali[201][36][6][202] u​nd schließlich 300 Kosovo-Albaner[197] a​us den mehrheitlich serbisch besiedelten Gebieten v​on Kosovska Mitrovica u​nd Leposavić (alban.: Leposaviq).[4] In vielen d​er von d​er Gewalt betroffenen Gemeinschaften w​urde jedes einzelne serbische bzw. Roma- o​der Aschkali-Haus niedergebrannt, sowohl b​ei spontanen w​ie auch b​ei organisierten Angriffen. Die März-Ausschreitungen führten z​ur Vertreibung d​er gesamten serbischen Bevölkerung i​n Dutzenden v​on Orten, einschließlich d​er Hauptstadt Priština.[6] Da v​on den Hunderttausenden n​ach Ende d​er NATO-Militärintervention 1999 vertriebenen u​nd geflüchteten Serben v​on Sommer 1999 b​is Anfang 2004 n​ur weniger a​ls 5.000 i​n ihre früheren Siedlungsgebiete zurückgekehrt waren, machten d​ie Märzpogrome 2004 abrupt d​ie gesamten über d​ie vorangegangenen fünf Jahre erzielten Fortschritte d​er serbischen Flüchtlingsrückkehr zunichte.[200][203] In a​llen KFOR-Sektoren wurden i​m Zuge d​er Märzpogrome 2004 Regionen, d​ie teilweise e​rst 2003 v​on Serben wieder besiedelt worden waren, ethnisch homogenisiert.[204] Nach Angabe d​es serbischen „Amts für Kosovo u​nd Metochien“ s​ind durch d​ie März-Ausschreitungen insgesamt s​echs Städte u​nd neun Dörfer „ethnisch gesäubert“ worden.[205][145] Sowohl Städte w​ie Đakovica, d​ie bis 1999 d​urch bedeutende serbische Gemeinden gekennzeichnet waren, a​ls auch Städte w​ie Priština o​der Prizren, i​n denen e​s vor d​em Konflikt v​on 1998/1999 zumindest e​in Nebeneinanderleben zwischen kosovo-albanischer Mehrheit u​nd den Minderheiten gegeben hatte, w​aren nun „minderheitenfrei“ o​der bildeten e​in weitgehend feindliches Umfeld für d​ie noch i​m Kosovo verbliebenen Minderheiten.[181] Auch n​och 2013 sollen i​n Priština n​ur 53 Serben leben, i​n Obilić 30, i​n Prizren 18, i​n Uroševac v​ier und i​n Đakovica drei.[145] Über e​in Jahrzehnt später (Stand: 2015) w​aren die meisten a​us ihren Häusern vertriebenen Serben n​och immer n​icht zurückgekehrt. Kleinere Gruppen v​on Serben hatten i​n KFOR-Basen Zuflucht gesucht, während andere i​n sicherere Enklaven zogen. Die meisten derjenigen, d​ie dazu gezwungen worden waren, i​hre Häuser z​u verlassen, blieben weiterhin (Stand: 2015) a​ls Binnenvertriebene i​n Gemeinschaftszentren u​nd Containersiedlungen i​m Kosovo, während s​ich rund 250 i​n Zentralserbien befinden.[1]

Der Großteil d​er Übergriffe d​er albanischen Bevölkerung g​egen die Minderheiten d​er Serben, Aschkali u​nd Roma richtete s​ich gegen ältere u​nd kränkliche Menschen, d​ie oft l​ange ohne wirksamen Schutz v​on KFOR-Truppen, UNMIK-Polizei u​nd KPS (Kosovo Police Service) blieben.[200] Die weitaus größte Anzahl d​er in d​ie Binnenflucht geratenen Serben u​nd anderen ethnischen Nicht-Albaner stellten ältere u​nd verarmte Menschen, d​ie im Kosovo t​rotz früherer Gewalttaten zurückgeblieben waren, d​a sie z​u arm o​der zu a​lt waren, u​m das Land z​u verlassen. Gegenüber Human Rights Watch g​aben die meisten v​on ihnen an, d​ass sie für d​en Bau d​er Heimstätten, d​ie sie verloren hatten, Jahrzehnte l​ang hatten h​art arbeiten u​nd sparen müssen.[206]

Die Angabe über d​ie Anzahl d​er privaten Häuser, d​ie – oftmals i​n Anwesenheit d​er KFOR[18] – i​n Brand gesetzt o​der zerstört wurden,[14][17] schwankt zwischen 561,[198] 561 serbischen[14] b​is zu über 800 serbischen Häusern[15] beziehungsweise über 900 Häusern i​m Besitz v​on Serben, Roma u​nd Aschkali.[1]

Namentliche Auflistung der kosovo-serbischen Todesopfer

In Ermangelung westlicher Quellen w​ird hier d​ie am 29. März 2004 v​om Informationsdienst d​er Eparchie Raszien-Prizren u​nd Kosovo-Metochien (ERP KiM) veröffentlichte Liste d​er serbischen Todesopfer a​ls Grundlage verwendet, z​u der ausdrücklich vermerkt wurde, d​ass es s​ich vermutlich u​m keine endgültige Liste handelt.[150]

Teilweise wurden jüngere Informationen d​er Eparchie ergänzt o​der überarbeitet:[151][207]

Gemeinde Kosovska Mitrovica:
  1. Borivoje Spasojević (* 1941), aus Kosovska Mitrovica: soll am 17. März 2004 am Nachmittag von einer Salve automatischer Schusswaffen nahe der Brücke über den Fluss Ibar in Kosovska Mitrovica niedergeschossen worden sein. Die Schüsse sollen aus einer von Kosovo-Albanern bewohnten Gegend in Nord-Mitrovica gekommen sein, von wo die Kosovo-Albaner Waffen abgefeuert und Handgranaten geworfen haben sollen, wodurch Dutzende von Serben verletzt worden sein sollen. Daraufhin brach französische KFOR in die Gebäude ein und vertrieb alle Kosovo-Albaner aus ihnen, nachdem sie Waffen und Munition vorgefunden hatten.[150][151][7][207][1]
  2. Jana Tučev[207][151][208][7][1] (oder: Jana Taćev[150][151]) (* 1968), geboren in Mazedonien, von römisch-katholischem Glauben und mit einem Kosovo-Serben in Kosovska Mitrovica verheiratet: soll am 17. März 2004 von einem kosovo-albanischen Sniper auf dem Balkon eines mehrgeschossigen Gebäudes in Nord-Mitrovica nahe der Ibar-Brücke erschossen worden sein.[150][152] Sie wurde von einem französischen Militär-Geistlichen beerdigt.[150]
Gemeinde Lipljan:
  1. Nenad Vesić (* 1950), aus Lipljan: Kosovo-Albaner sollen in Lipljan eine Handgranate auf ihn geworfen haben, die ihn verletzte, worauf er weiter von kosovo-albanischen Mitgliedern des Kosovo Police Service misshandelt worden sein und in der Folge an seinen Wunden gestorben sein soll.[150] Eine weitere Handgranate soll auch auf den Priester Randjel Denić nahe der Kirche in Lipljan geworfen worden sein, der von den Schrapnellen verwundet worden sein soll.[150][133] Nach öffentlichen Zeugenaussagen von Denić begann der Angriff der kosovo-albanischen Extremisten am 17. März etwa um 17:20 Uhr. Sie hätten begonnen, alle serbischen Besitztümer zu zerstören. Darauf hätten sie die neue und die alte Kirche in Lipljan angegriffen, die Fassade und das Eingangstor der alten Kirche zerstört oder beschädigt und Denić durch Schrapnellen eines Sprengsatzes verletzt, den sie auf ihn geworfen hätten.[133] Die kosovo-albanische Polizei (KPS) habe Denić darauf festgenommen, über eine Stunde mit Handschellen gefesselt und mit seinen blutenden Wunden im Wagen liegen lassen und ihn daraufhin über mehrere Stunden in der Polizeiwache behalten,[133][209] ihm jedoch keine Gelegenheit zu einer Zeugenaussage gegeben, bis ein US-amerikanischer Polizeibeamter gekommen sei und zugestimmt habe mit ihm zu sprechen.[133] Kosovo-albanische Extremisten sollen 28 serbische Häuser und angrenzende Nutzgebäude in Brand gesetzt haben; etwa 150 Kosovo-Serben flüchteten in den nördlichen Teil Lipljans und in benachbarte kosovo-serbische Dörfer.[150][151] Die tödliche Gewalttat soll sich am 17. März um 19 Uhr vor seinem brennenden Familienhaus in Gegenwart seiner Mutter und seiner Schwester ereignet haben.[207]
  • Tonče Milosavljević: laut offizieller serbischer Angabe (Stand: 2013) ist in Lipljan Tonče Milosavljević als zweites Todesopfer neben Nenad Vesić umgekommen.[10][205] Nach dieser Angabe wird von neun statt acht serbischen Todesopfern ausgegangen.[10][11] In einer am 11. März 2013 auf YouTube veröffentlichten und am 17. März 2013 auf RTS ausgestrahlten,[9] serbischen TV-Dokumentation mit dem Titel „Злочин без казне“ („Zločin bez kazne“, dt. etwa: „Verbrechen ohne Bestrafung“) der Kancelarija za Kosovo i Metohiju („Amt für Kosovo und Metochien“) werden zwar nur acht Todesopfer aufgezählt, darunter auch Tonče Milosavljević, wobei jedoch der in Prizren umgekommene Dragan Nedeljković übergangen wurde. Auf der Homepage des „Amtes für Kosovo und Metochien“ werden dagegen sämtliche neun Todesopfer einschließlich Tonče Milosavljević und Dragan Nedeljković namentlich genannt.[10][210]
Gemeinde Štrpce:
  1. Dobrivoje[151][1] „Dobri“[150] Stolić (* 1955[207] oder 1954[150]) und sein Sohn Borko aus dem Dorf Drajkovce in der Nähe von Štrpce: sollen am 17. März durch kosovo-albanische Extremisten vor ihrem Haus etwa um 18 Uhr getötet worden sein, als Dobri von jemandem aus dem Haus herausgerufen wurde und erschossen wurde. Sein Sohn, Borko, soll kurz darauf in ähnlicher Weise gestorben sein, als er Gewehrschüsse hörte und aus dem Haus trat. Im Jahr 1999 sollen sie aus Uroševac geflohen sein und lebten dann in Drajkovce in einem serbischen Haus.[150][161] Noch am 18. März war gemeldet worden, dass Vater und Sohn in Drajkovce von dem kosovo-albanischen Dorf Firaja aus erschossen worden seien.[211] Die tödliche Gewalttat soll sich um 22:40 Uhr im Eingang seines Hauses in Drajkovce ereignet haben.[207]
  2. Borivoje[10] „Borko“[207][1] Stolić (* 1984[207] oder 1982[150]), Sohn von Dobrivoje Stolić: soll zusammen mit seinem Vater am 17. März 2004 im Dorf in der Nähe von Štrpce von Kosovo-Albanern getötet worden sein.[150][151][161] Die tödliche Gewalttat soll sich um 22:40 Uhr im Eingang seines Hauses in Drajkovce ereignet haben, worauf er am 18. März an seinen Wunden gestorben ist.[207]
Gemeinde Gnjilane:
  1. Slobodan[151] „Boban“[150][1] Perić (* 1952) aus Gnjilane: soll von Kosovo-Albanern während der Ausschreitungen vom 17. bis zum 18. März getötet worden sein, als alle verbliebenen Kosovo-Serben aus Gnjilane (etwa 200) mit Gewalt aus ihren Häusern gezwungen und vertrieben worden sein sollen, während einige von ihnen von sich aus vor der kosovo-albanischen Gewalt in das kosovo-serbische Dorf Silovo und andere nahe bei Gnjilane gelegene Dörfer geflohen sein sollen[150] Alle serbischen Häuser in Gnjilane wurden in Brand gesetzt.[1] Perić war Sportlehrer in Kusce und soll am 17. März um 20:50 Uhr in der Kralja-Petra-Straße in Gnjilane getötet worden sein.[207] Im Mai 2005 wurden sechs Kosovo-Albaner aus Gnjilane für schuldig an dem Mord von Slobodan Perić und seiner Mutter Anka Perić befunden und zu Freiheitsstrafen verurteilt.[12][212][213][Anmerkung 8]
Gemeinde Kosovo Polje:
  1. #
  2. Zlatibor Trajković (* 1942[207] oder 1951[150]), aus Kosovo Polje: soll vor dem russischen Krankenhaus zu Tode verbrannt sein, als Kosovo-Albaner Kosovo Polje am 17. und 18. März angegriffen und beide orthodoxe Kirchen, die Schule, das Krankenhaus und Dutzende von serbischen Häusern in Brand gesetzt haben sollen.[150][151] Nach anderer Angabe wurde er am 17. März vor der Sveti-Sava-Schule in Kosovo Polje getötet. Laut einem Gerücht sei sein Körper in einer Kapelle in Priština verbrannt und gefunden, dann aber in das Leichenschauhaus nach Orahovac verbracht worden.[207] Das Bezirksgericht in Priština befand den Kosovo-Albaner Mehmet Morina am 22. Mai 2005 des versuchten Mordes an Zlatibor Trajković für schuldig und verurteilte ihn in erster Instanz zu einer Freiheitsstrafe von 18 Jahren. Damit übernahmen die UNMIK-Richter nicht die Anschuldigung des Anklägers, der Morina des Mordes an Zlatibor Trajković beschuldigt hatte. In zweiter Instanz milderte der Oberste Gerichtshof in Priština 2009 das Strafmaß auf 12 Jahre ab. Der deutsche EULEX-Richter Norbert Koster legte dabei ein Sondervotum gegen dieses Urteil ein. Da das Opfer (Zlatibor Trajković) vom Angeklagten (Mehmet Morina) bereits tödlich verletzt worden war, bevor es ein weiterer, aber nicht identifizierter Täter in noch lebendem, aber hilflosen Zustand mit Benzin übergossen und angezündet hatte, vertrat Koster die Meinung, dass Morino nicht des versuchten, sondern des vollendeten Mordes zu verurteilen sei, auch wenn nicht mehr festzustellen sei, ob die durch Morina verursachten Verletzungen des Opfers oder das Anzünden den Tod schneller herbeigeführt haben. Koster konnte sich gegen die Mehrheitsmeinung der übrigen Richter (drei Richter albanischer Ethnie: Miftar Jasiqi, Feijzullah Hasani, Agim Kraniqi; vorsitzender EULEX-Richter war Guy Van Craen) nicht durchsetzen.[159] Trotz des gerichtsmedizinischen Befunds, der als Todesursache sowohl die Kopfverletzungen als auch Hypoxie angegeben hatte, entschied das Gericht, es verfüge über keinen Beweis, dass die Verwundungen, die dem Opfer mit einer beidhändig wie eine Axt geführten Metallstange vom angeklagten Morina in Tötungsabsicht zugefügt worden waren, direkt den Tod Trajkovićs verursacht hatten.[214][159]
Gemeinde Prizren:
  1. Dragan Nedeljković (* 1943[207][170][1]), aus Prizren: soll am 17. März in dem Gebäude des Theologischen Seminars in Prizren zu Tode verbrannt sein,[207][150] als Kosovo-Albaner insbesondere in Prizren mit den März-Pogromen begannen und als sie das Seminar, die orthodoxe Kathedrale, die Bischofsresidenz, die Muttergotteskirche Ljeviška, die Church of St. Savior und alle anderen kleineren orthodoxen Kirchen in Brand setzten, ebenso wie das gesamte serbische Viertel von Potkaljaja und das am Fluss Bistrica nahe Prizren gelegene Erzengelkloster.[150] Nach Zeugenaussagen hatten ethnische Albaner das Gebäude am 17. März gestürmt und mehrere ältere Serben verprügelt,[215] angeblich auch Nedeljković.[215][35] Danach sei das Gebäude in Brand gesteckt worden. Die verkohlte Leiche Nedeljkovićs wurde am 19. März in den Trümmern des Gebäudes gefunden.[215][216] Die UNMIK-Polizei setzte am selben Tag eine Sonderkommission ein, deren Ermittlungen sich lange hinzogen.[215][216] Den Untersuchungen nach war Nedeljković am 17. März 2004 im ehemaligen Priesterseminar mit Brandbeschleuniger übergossen und angezündet worden, wobei zunächst nicht geklärt war, ob er zum Zeitpunkt des Verbrennens noch gelebt hatte.[170] In zahlreichen internationalen Berichten – so auch von internationalen Organisationen wie Human Rights Watch und deutschen Beamten bei der UNMIK-Polizei – wurde das Vorkommnis erwähnt, nie jedoch von der deutschen Bundesregierung.[215] Die serbische Tageszeitung Blic hatte schon am 19. März 2004 berichtet, dass ein Serbe in Prizren ermordet wurde. Die kosovo-albanische Zeitung Koha Ditore berichtete am 21. März über den Leichenfund.[216] Der Tod Nedeljkovićs zog mit einigen Monaten Verzögerung eine politische Affäre in Deutschland nach sich. Obwohl internationale Quellen schon früh ausführlich und öffentlich über den Tod Nedeljkovićs berichtet hatten und das deutsche Verteidigungsministerium von seinem Tod frühzeitig Kenntnis hatte, hatte das Verteidigungsministerium der deutschen Öffentlichkeit gegenüber den Tod des Serben nahezu ein halbes Jahr lang bestritten und noch am 26. August 2004 behauptet, den deutschen Soldaten sei es „durch umsichtiges Handeln“ gelungen, „im zugewiesenen Verantwortungsbereich den Verlust von Menschenleben zu verhindern“.[215][217][216] Die Sprecher des Verteidigungsministeriums hatten bei dieser Gelegenheit Verteidigungsminister Peter Struck mit der Aussage zitiert, „kein einziger Serbe“ sei im deutschen Bereich getötet worden.[215] Das Verteidigungsministerium und der Verteidigungsminister revidierten ihre Aussagen erst nach einem Aufsehen erregenden Artikel,[215] der am 29. August 2004 in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FASZ) erschienen war.[217][216] Das Verteidigungsministerium hatte der FASZ gegenüber den Todesfall am 28. August bestätigen müssen,[215] gestand nach Erscheinen des Artikels in der FASZ am 29. August den Tod Nedeljkovićs auch offiziell ein, gab jedoch zunächst keine näheren Einzelheiten an.[217][216] Es behauptete nun gleichzeitig, das Seminargebäude habe nicht zum deutschen Verantwortungsbereich gehört.[215] Karten der NATO weisen dagegen jedoch aus, dass die Stadt Prizren und das Gebiet zum fraglichen Zeitpunkt zum Verantwortungsbereich der deutschen „Task Force Prizren“ in der Multinationalen Brigade Südwest (MNB SW) zählte. In einer schriftlichen Erklärung wurde dagegen behauptet: „Der Schutz des serbisch-orthodoxen Priesterseminars erfolgte nicht durch Kfor“. Deutsche Soldaten seien „zu keinem Zeitpunkt vor Ort gewesen“. Der „als Alkoholiker bekannte Tote“, so behauptete das Ministerium, sei nicht mehr in der Lage gewesen, aus dem Gebäude zu entkommen, „sei es weil er bewußtlos oder weil er bereits tot war“. Der Körper des Mannes sei „mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Brandbeschleuniger übergossen worden“.[215] Die Angabe, dass es sich bei Dragan Nedeljković um einen Alkoholiker gehandelt haben soll, „der in einem Raum dieses Gebäudes [sogenanntes Priesterseminar] vermutlich so stark angetrunken geschlafen hätte, dass er nicht rechtzeitig das brennende Haus hätte verlassen können und daher verbrannt sei“, führte die Bundesregierung auch in ihrer Antwort auf eine Anfrage aus der FDP von September 2004 auf. Diese Angabe soll der MNB SW laut Bundesregierung am 22. März 2004 von der Österreichischen Intelligence Cell über den HUMINT-Bericht zugekommen sein. Die Bundesregierung erwähnte in ihrer Antwort von Oktober 2004 jedoch nicht die dazu in Widerspruch stehenden und bereits am 29. August in der FASZ enthüllten Informationen, dass Nedeljković laut Zeugenangaben zuvor verprügelt[215][35] worden sein soll und dass sein Körper sehr wahrscheinlich gezielt durch Brandbeschleuniger[215] in Brand gesetzt worden war.[216] Auf eine Anfrage aus den Reihen der FDP antwortete die deutsche Bundesregierung im Oktober 2004. Demnach sei das Gebäude, in dem die Leiche gefunden wurde, Bestandteil des sogenannten Gebäudekomplexes „Klosterschule“ und „Klosterarchiv“ (beide Gebäude waren Bestandteil des Komplexes, der im allgemeinen Sprachgebrauch der deutschen Einsatzkontingente als „Priesterseminar“ bezeichnet wurde), der in der Standing Operating Procedure 3008 vom 8. August 2002 vom Kommandeur der KFOR als Objekt mit einem zeitweilig („temporary“) besonderen Status („Property with Designated Special Status“) aufgeführt wird, das durch die damalige Multinationale Brigade Süd (MNB S) ständig bewacht war. Aufgrund der von der Standing Operating Procedure 3008 abweichenden Befehle der sogenannten Fragmentary Orders (FRAGO 444 vom 22. Dezember 2003 und in der ersten Ergänzung zur FRAGO 444 vom 8. März 2004) sei das deutsche Einsatzkontingent (Einsatzverband Task Force Prizren) der MNB SW für die Bewachung des Bischofssitzes und des Erzengelklosters, aber nicht mehr für den Gebäudekomplex des „Priesterseminar“ verantwortlich gewesen. Der Gebäudekomplex „Priesterseminar“ sei bis zum Herbst 2001 durch Soldaten bewacht und danach bis 1. Oktober 2002 durch Streifen und Beobachtung von dem nahe gelegenen Kontrollposten „Fuchs-Brücke“ überwacht worden. Am 1. Oktober 2002 sei der Schutz des „Priesterseminar“ an die UNMIK gemäß der von UNMIK und KFOR am 29. Mai 2002 vereinbarten Security Transition Strategy übertragen worden. Der Leichnam Nedeljkovićs sei am Morgen des 19. März 2004 im „Priesterseminar“ durch an Aufräumungsarbeiten beteiligte Arbeiter aufgefunden worden. Der Führer des deutschen Bundeswehrkontingents in Prizren habe am 19. oder 20. März von dem Fund der Leiche erfahren. Am 19. März 2004 sei der Leichenfund von der MNB SW an das Hauptquartier KFOR gemeldet worden. Der Fund sei auch unverzüglich der UNMIK-Polizei gemeldet worden. Eine Meldung an das regionale KFOR-Hauptquartier der MNB SW sei ebenfalls am 19. März in Form eines „Flash-Reports“ erfolgt, also einer außerordentlichen Ereignismeldung der UNMIK-Polizei, die auch an zuständige Stellen der KFOR weitergeleitet wurde. Der zuständige Regional Commander der UNMIK-Polizei in Prizren, ein deutscher Polizeibeamter, habe wenig später von dem Sachverhalt erfahren. Am 20. oder 21. März habe der Kommandeur des deutschen Einsatzkontingents nach eigenen Angaben in einem Telefongespräch einen Leichenfund gegenüber dem Befehlshaber Einsatzführungskommando der Bundeswehr erwähnt. Die Obduktion sei durch den ermittlungsführenden deutschen Beamten der UNMIK-Polizei veranlasst und am 25. März 2004 in Orahovac durchgeführt worden. Der Kommandeur des deutschen Einsatzkontingents und das Einsatzführungskommando der Bundeswehr hätten spätestens am 23. Mai 2004 von der Obduktion gewusst und den Inhalt des Obduktionsberichts gekannt, in dem der obduzierende Arzt von einem Mord ausgeht. Am 24. Mai 2004 sei der Obduktionsbericht durch das Einsatzführungskommando der Bundeswehr an die Stabsabteilung V im Verteidigungsministerium mit handschriftlichem Hinweis auf einen möglichen Zusammenhang mit den „März-Unruhen“ gesandt worden. Das Bundesministerium des Innern, Geschäftsstelle der Bund-/Länder-Arbeits-gruppe „International Police Task Force“, die für die Organisation von polizeilichen Auslandseinsätzen zuständig ist, sowie der Bundesminister des Innern hätten erstmals mit der Pressemitteilung vom 29. August 2004 in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ Kenntnis von dem Toten in Prizren erhalten.[216] Der Bundesminister der Verteidigung sei über den gefundenen Toten in Prizren erst im zeitlichen Zusammenhang mit den Veröffentlichungen in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom 26. August 2004[218] und der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vom 29. August 2004[215] informiert worden.[216] Die Meldung über die bis zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Erkenntnisse über den Sachverhalt des Leichenfundes seien auf dem Dienstweg am 28. August 2004 auch an den Generalinspekteur der Bundeswehr und die Staatssekretäre des Verteidigungsministeriums erfolgt.[216]

Neuere v​on Politika u​nd der Eparchie veröffentlichte Angaben, d​ie von B92 a​us der Politika s​eit 2013 übernommen wurden, weichen i​n zwei Fällen v​on den älteren Angaben d​er Eparchie ab. Statt Nenad Vesić u​nd Zlatibor Trajković nennen s​ie Slavoljub Dabić, d​er zu Tode geprügelt worden sei, u​nd Jugoslav Savić, d​er in Kosovska Kamenica a​us seinem Autor gezerrt u​nd so schwer verprügelt worden sei, d​ass er mehrere Tage später i​n Vranje seinen Verletzungen erlag.[1][219][220][221][222][223]

Namentlich bekannte Verluste oder Opfer auf kosovo-albanischer Seite

Der Mangel a​n konkreten Daten z​u den Toten v​on kosovo-albanischer Seite i​n westlichen Medienberichten erschwert d​ie Klärung, o​b es n​eben den Verlusten a​n von KFOR- u​nd UNMIK-Kräften erschossenen Snipern u​nd Gewalttätern a​uch unbeteiligte Opfer gegeben hat.

  • Isak Ibrahimi: nach Angabe von Krankenhausquellen aus Kosovska Mitrovica vom 17. März.[7][224]
  • Feriz Chitaku: nach Angabe von Krankenhausquellen aus Kosovska Mitrovica vom 17. März.[7][224]

Weitere gemeldete Verluste oder Opfer auf kosovo-albanischer Seite

  • In Kosovska Mitrovica wurden am 17. März insgesamt vier Kosovo-Albaner bei dem bewaffneten kosovo-albanischen Angriff auf den serbisch dominierten Nordteil der Stadt in einem intensiven Schusswechsel getötet.[106][26] Es wurde die Erschießung eines kosovo-albanischen Scharfschützen in Kosovska Mitrovica durch die KFOR-Soldaten gemeldet, nachdem dieser auf KFOR-Soldaten gezielt habe.[31][24]
  • In Belo Polje wurde am 17. März eine Person albanischer Ethnie durch die UNMIK-Polizei erschossen, nachdem sie sich aktiv an dem militanten Angriff gegen die serbische Dorfbewohner beteiligt hatte: Die serbischen Einwohner des Dorfes, die in der orthodoxen Kirche Zuflucht gesucht hatten, wurden mit Molotowcocktails angegriffen und mussten, um von der italienischen KFOR evakuiert werden zu können, eine feindselige Menge von mehreren Tausend ethnischen Albanern durchqueren, da die KFOR-Soldaten sich geweigert hatten, sich weiter der Kirche zu nähern. Eine Gruppe von zehn oder 15, hauptsächlich amerikanischen, UNMIK-Polizisten versuchte dabei, einen schützenden Kordon für die flüchtenden Serben zu bilden. Bei dem Evakuationsversuch griff der albanische Mob die flüchtenden Serben an und verletzte mindestens 11 Personen. Eine Person albanischer Ethnie verletzte nach serbischen Zeugenaussagen einen Serben schwer mit dem Messer und griff einen weiteren Jungen an, worauf eine amerikanische UNMIK-Polizistin ihre Waffe gezogen haben und ihm dreimal in Englisch „Stop!“ zugerufen haben soll. Als der Messerstecher sich weiter näherte, habe die UNMIK-Polizistin in die Luft und dann tödlich auf ihn geschossen. Regionale politische Vertreter der Kosovo-Albaner legten am 18. März für den Erschossenen Blumen am Ort des Geschehens nieder.[162]
  • In Čaglavica sollen norwegische Soldaten am 17. oder 18. März mindestens zwei „Demonstranten“ getötet haben.[141] Insgesamt sollen bei den Kämpfen bei Čaglavica vier Albaner von KFOR-Truppen erschossen worden sein.[106][138]

Zerstörung und Beschädigung von Kulturgut und Infrastruktur

Ausschreitungen im Kosovo 2004 (Kosovo)
Mitrovica
Lipljan
Obilić
Čaglavica
Belo Polje
Gnjilane
Peć
Kl.Devič
Grabac
Donja Šipašnica
Erzengel-Kl.
Prizren
Đakovica
Svinjare
Brnjača
Podujevo
Priština
Štimlje
Vučitrn
Slatina
Bistražin
Piskote
Bresje
Kos.Polje
Živinjane
Softović
Talinovac
Uroševac
Nekodim
Istok
Vitina
Drajkovce
Orahovac
Bostane
Serbien
Montenegro
Albanien
Mazedonien
Gegen ethnische Minderheiten gerichtete Ausschreitungen vom 17. bis 19. März 2004 im Kosovo (Auswahl):

Vierzackiger Stern: einzelnes Todesopfer (kosovo-serbisch);
Fünfzackiger Stern: mehrere Todesopfer (kosovo-serbisch);
Kreis: Attacken auf Serben (Wohnhäuser, Kirchen oder Klöster);
Quadrat: Attacken auf Aschkali (Wohnhäuser);
Rote Ausfüllung: Brandlegung;

Fettschrift: faktisch vollständige Vertreibung, Flucht oder Evakuation der betreffenden Minderheit

Wo d​ie KFOR-Truppen überhaupt i​n Erscheinung traten, beschränkten s​ie ihren Einsatz mehrheitlich ausschließlich a​uf den Schutz v​on Personen, n​icht aber a​uf den d​er Häuser u​nd Wohnungen d​er attackierten Minderheiten. Dies führte dazu, d​ass die Häuser d​er Serben, Aschkali u​nd Roma v​on den kosovo-albanischen Gewalttätern, o​hne dass i​hnen hier Widerstand entgegengesetzt wurde, geplündert, zerstört u​nd verbrannt wurden.[200]

Darüber hinaus wurden a​uch Verwaltungsgebäude niedergebrannt u​nd zerstört.[225] In Kosovo Polje setzten d​ie kosovo-albanischen Randalierer a​m 17. März u​nter anderem d​as einzige Krankenhaus d​er Umgebung i​n Brand u​nd verwüsteten es.[225][155]

Des Weiteren wurden d​ie meisten d​er seit 1999 n​och nicht zerstörten serbisch-orthodoxen Gotteshäuser angegriffen u​nd zerstört.[200] Mindestens 22 orthodoxe Gotteshäuser wurden aus- o​der niedergebrannt s​owie 11 Kirchen u​nd Klöster z​um Teil schwer beschädigt.[14][17] Nach anderen Angaben wurden 35 christlich-orthodoxe Kirchen u​nd Kulturmonumente zerstört o​der schwer beschädigt[15][1] beziehungsweise 36 orthodoxe Klöster, Kirchen u​nd sakrale Objekte niedergebrannt.[200]

Auch bewegliche Güter wurden d​urch die Gewaltakte v​on Kosovo-Albanern vernichtet, s​o allein 150 Fahrzeuge d​er „Internationals“, d​ie meisten d​avon UNMIK-Fahrzeuge.[200]

Kulturgüter von herausragender Bedeutung

Sechs d​er 19 verwüsteten kulturellen Monumente werden i​n die „Erste Kategorie“ d​er Schutzwürdigkeit eingestuft, a​lso als Objekte v​on herausragender Bedeutung. Es handelt s​ich bei i​hnen um Kirchen a​us dem 14., 15. u​nd 16. Jahrhundert.[226]

Vor a​llem im Bezirk Prizren k​am es z​ur Vernichtung unschätzbarer Kulturgüter, d​ie teilweise b​is auf d​as 14. Jahrhundert o​der weiter zurückgingen.[200] Dass d​ie bei weitem gravierendsten kulturellen Verluste i​n der Stadt Prizren u​nd ihrer unmittelbaren Umgebung i​m deutschen KFOR-Sektor d​es Kosovo erfolgten, w​ar Folge e​iner systematischen Vorgehensweise d​er aufgebrachten kosovo-albanischen Menschenmenge, d​ie ausnahmslos a​lle serbischen Kirchen i​n Brand z​u setzen, v​on denen v​ier aus d​em Mittelalter stammen,[227] während d​ie deutschen KFOR-Truppen i​n Prizren i​n ihren Kasernen blieben.[28] Einzig d​ie Muttergotteskirche Ljeviška überstand d​ie Ausschreitungen, i​ndem „nur“ einige i​hrer bedeutendsten Fresken b​is zur Unkenntlichkeit verbrannten u​nd ihr Altar zerstört wurde.[227]

Bei d​en betreffenden Monumenten handelt e​s sich i​m Einzelnen um:

Gemeinde Prizren:
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  2. die Erlöserkirche[39] (Crkva Svetog Spasa) in Prizren; Die um 1330 erbaute Kirche enthielt in ihrem Chorraum im Jahr 1330 gefertigte Fresken. Die Restaurierung der Fresken wurde 1999 unterbrochen.[228][229] Der Komplex besteht in seiner südöstlichen Ecke aus der älteren und kleineren Kirche und dem jüngeren und ausgedehnteren Erweiterungsbau mit einem Glockenturm, die 1836 hinzugefügt wurden und unvollendet blieben: Es war begonnen worden, die alte Kirche durch eine dreischiffige Halle mit Steinwänden und -säulen zu erweitern, doch wurde das Projekt unterbrochen, die Gewölbe nie gebaut und die Wände blieben als monumentale Innenhofeinfassung bestehen. In der Mitte der westlichen Fläche wurde auf vier der Säulen ein Glockenturm aus Beton errichtet.[230] Im März 2004 wurde die Kirche in Gegenwart von KFOR-Truppen in Brand gesetzt.[228][229] Insbesondere der innere Bereich mit den wertvollen spätbyzantinischen Wandgemälden und der Glockenturm wurden vom Feuer angegriffen.[231][232][133]


Das berühmte Eleusa-Fresko aus dem 12.[227] oder 13.[233] Jh. vor (linkes Bild) und nach (rechtes Bild) der teilweisen Zerstörung vom 17. März 2004[234]
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  2. die Muttergotteskirche Ljeviška (Crkva Bogorodice Ljeviške) in Prizren. Sie wurde 1306/1307 auf den Resten einer Kathedrale aus dem 11. Jahrhundert erbaut, die wiederum an dem Ort einer noch älteren Kirche gegründet worden war. Es handelt sich bei der Muttergotteskirche um die einzige erhaltene mittelalterliche serbische Stadtkathedrale.[227] Über den Bischofssitz der Diözese Raszien-Prizren hatte der deutsche Bundesverteidigungsminister Peter Struck vor den Ausschreitungen gesagt, er sei ein „Symbol, dass der Frieden währt und unser Einsatz ihn brachte“;[32] Die Fresken der Kathedrale aus dem ersten Jahrzehnt des 13. und von Beginn des 14. Jahrhunderts waren in der Zeit, als die Kirche als Moschee gedient hatte, überdeckt, 1950 wiederentdeckt und bis 1976 restauriert worden. Die Konservierungsarbeiten wurden 1999 unterbrochen. Im März 2004 wurde im Innern der Kirche Feuer gelegt, der Altar zerbrochen und die Fresken wurden schwer beschädigt. Es wurde kein Schutz durch KFOR-Soldaten bereitgestellt.[233][235][236] Extremisten arbeiteten systematisch über Stunden hinweg daranm, die Kirche und ihre hervorragenden Kunstwerke zu zerstören, indem sue Autoreifen aufstapelten und sie in Brand setzten.[1] Die Kirche wurde 2005 von der UNESCO als schwer beschädigt und gefährdet eingestuft. Der Glockenturm war stark durch das Feuer beeinträchtigt und benötigte Stabilisierung. Die Wandgemälde waren durch Feuer und Rauch beschädigt. Das berühmte Fresko der Eleusa wurde teilweise zerstört.[237][133] 2006 wurde die Kathedrale von der UNESCO im Rahmen der Medieval Monuments in Kosovo zum Weltkulturerbe erklärt und wegen der schwierigen politischen Lage gleichzeitig auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes eingetragen.[72][238] Das Verhalten der deutschen Kontingente gegenüber dem ihm überantworteten heutigen Weltkulturerbe beschreibt Erich Rathfelder als bewussten Rückzug: „Überall griffen jugendliche Albaner UN-Gebäude und Fahrzeuge an, auch die noch in gemischten Gebieten lebenden Serben, Häuser brannten, der Bischofssitz von Prizren und das orthodoxe Kloster gingen in Flammen auf. Die deutschen Soldaten, die zum Schutz des Bischofssitzes aufgeboten waren, wurden von feindseligen Demonstranten umringt. Sie besaßen weder Schutzschilde noch Gummigeschosse. Um 22 Uhr fiel im Operationszentrum die Entscheidung, die Soldaten hin zum ebenfalls bedrängten UN-Hauptquartier zu senden. Die Kommandeure begründeten diese Entscheidung später damit, dass sie im Falle des Verbleibens am Ort in die Menge hätten schießen müssen.“[93] In der Presse soll später berichtet worden sein, am 17. März hätten 20 deutsche Soldaten mehr als 1000 gewaltbereiten Demonstranten gegenübergestanden, um den Bischofssitz und die St.-Georgskirche zu sichern.[239]
  3. die St. Nikolaikirche „Tutić“[39] (Crkva Svetog Nikole „Tutićeva“ oder „Tutića“) in Prizren; Die zwischen 1331 und 1332 erbaute Kirche enthält Fragmente der unmittelbar nach dem Bau erstellten Fresken. Im März 2004 wurde die Kirche demoliert und durch einen in ihrem Innern gelegten Brand schwer beschädigt.[40][240] Das typische Beispiel einer feudalen Familienkirche mit exzellenter Architektur und Wandgemälden wurde durch „Hammer“-Schläge und vermutlich von Sprengsätzen von außen beschädigt, die Bleiabdeckung des Daches teilweise entfernt und das Gebäudeinnere durch Feuer schwer beschädigt oder zerstört. Die Fresken wurden von Feuer und Feuchtigkeit angegriffen.[37][38]
  4. die Festung von Kaljaja in Prizren; Eine byzantinische Festung aus dem 11. Jahrhundert wurde im 12. und 13. Jahrhundert wiederaufgebaut und in der Folge mehrmals erweitert. Sie wurde im März 2004 beschädigt.[241]
  5. das Erzengelkloster (Manastir Svetih Arhanđela) in Prizren; Das zwischen 1343 und 1352 erbaute und vermutlich im 16. Jahrhundert bereits einmal verwüstete Kloster wurde im März 2004 geplündert und trotz der Gegenwart von KFOR-Soldaten von einem Mob in Brand gesetzt.[242][243][244][133] Die dort zur Bewachung stehenden deutschen KFOR-Truppen verließen das Kloster, sobald die kosovo-albanische Menge es „angriff“. Die deutschen KFOR-Truppen evakuierten die Mönche und „erlaubten“ dem kosovo-albanischen Mob das Kloster niederzubrennen.[245] Von außerordentlichem historischen und archäologischen Wert ist die archäologische Fundstätte des Klosters mitsamt dem Grabmal von Stefan Dušan, das im März 2004 zerstört wurde.[244][230] Die in den 1990er Jahren gebauten Wohngebäude wurden weitgehend niedergebrannt und auch die Kapelle, in der Gottesdienste abgehalten wurden, brannte aus. Die Werkstatt für Holzschnitzereien, von deren Einkommen die Bruderschaft gelebt hatte, wurde zerstört. Der leichtgewichtige Glockenturm wurde beschädigt und die Glocke herabgestürzt.[230]
Gemeinde Srbica:


Besucher in dem am 18. März 2004 von einem kosovo-albanischen Mob zerstörten serbisch-orthodoxen Kloster Devič im französischen KFOR-Sektor
  1. das Kloster Devič (Manastir Devič) etwa fünf Kilometer südlich von Srbica; Das 1434 mit dem Bau der Kirche begründete Kloster wurde am Ende des 15. Jahrhunderts von den „Türken“ demoliert, im 16. Jahrhundert zur Zeit des Patriarchen Makarije Sokolović erneuert, in den beiden Weltkriegen stark beschädigt und ab 1947 restauriert. Während der Kriegshandlungen 1999 wurde es verwüstet und im März 2004 in Gegenwart von KFOR-Soldaten niedergebrannt.[130][137] Nur die Außenwände sind stehengeblieben, die äußerst unstabil wirken und eine zusätzliche Gefahr darstellen. Der Kirche wurde ab März 2004 ein neues Holzdach hinzugefügt. Das gesamte Nonnenkloster Devič wurde während der Pogrome im März 2004 zerstört. Unmittelbar auf die Evakuierung der Nonnen, die noch im letzten Moment – und gegen ihren Willen[133] – erfolgte, wurde der gesamte Bereich vom kosovo-albanischen Mob verwüstet. Das Kloster wurde vollständig mit allen Gebäuden, Ställen und Werkstätten vom Feuer zerstört. Die Hauptkirche brannte stark aus, die Wände wurden beschädigt und das Dach brach zusammen. Die Wandgemälde verbrannten schwer. Randalierer kritzelten nachträglich provokante Graffiti (Videos und Fotos zeigen unter anderem die Akronyme UÇK, TMK, AKSH und PDK[133]) auf die teilweise rußgeschwärzten Wände. Die beschädigten Wandgemälde schließen die im nordöstlichen Annexbau ein, wo die ältesten Freskos gefunden wurden. Die Ikonostase wurde zerstört und andere Kunstschätze entwendet.[134][135]

Galerie (zerstörte Kulturgüter von herausragender Bedeutung)

Weitere Kulturgüter mit Schutzstatus

Gemeinde Kosovo Polje:
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  2. Crkva Svetog Nikole (St.-Nikolaus-Kirche) in Kosovo Polje; Im März 2004 wurde im Innern der 1940 auf den Fundamenten einer älteren Kirche und nahe der Bahnverbindung Kraljevo-Skopje gegründeten Kirche ein Brand gelegt und das Gemeindehaus ausgeraubt.[249]
Gemeinde Kosovska Mitrovica:
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  2. Crkva Svetog Save (Church of St. Sava) in Kosovska Mitrovica; Die 1896 bis 1912 im albanisch dominierten südlichen Teil der Stadt erbaute Kirche und der Friedhof wurden im März 2004 in Gegenwart militärischer Kräfte der UN-Mission in Brand gesetzt beziehungsweise zerstört.[250][251][252]
Gemeinde Orahovac:
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  2. Crkva Svete Nedelje (Church of St. Cyriaca/Nedelja) in Brnjača; Die Kirche war – laut einem vom serbischen Kultusministerium 2004 veröffentlichten Expertenbericht – ursprünglich in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts gebaut und nach Restaurierungen im 16., 19. und 20. Jahrhundert im Zweiten Weltkrieg demoliert und 1975 wiederaufgebaut worden. Im März 2004 wurde sie in Gegenwart von UN-Mission und KFOR in Brand gesetzt.[156] Ein weiterer serbischer Bericht gibt als Baujahr 1852 an.[145] Die UNESCO-Expertenberichte von 2004 und 2005 erwähnen nur eine in den 1970er Jahren gebaute Church of St. Kyriake in Orahovac (alban.: Rahovec), deren Anbau im März 2004 in Brand gesetzt wurde, selbst aber unbeschädigt und von begrenztem historischen und künstlerischen Wert sei.[253][254]
Gemeinde Peć:
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  2. Crkva Bogorodičinog Vavedenja (Church of the Presentation of the Holy Virgin in the Temple) in Belo Polje; Die auf älteren Fundamenten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaute und 1964 unter Schutz gestellte Kirche war nach der Ankunft der KFOR-Truppen 1999 in Brand gesetzt und geplündert worden. Die Einwohner des Dorfes wurden vertrieben, etwa 20 Familien kehrten zurück. In der Kirche hatte sich eine Sammlung von Ikonen, Büchern und liturgischen Gegenständen befunden. Das wertvollste Objekt dieser Sammlung war eine italo-kretische Ikone aus dem 15. oder 16. Jahrhundert.[164] Die Ende 2003 teilweise restaurierte Kirche und die wiederaufgebauten Häuser wurden im März 2004 in Brand gesetzt.[165][164][166][167][39][133]
Gemeinde Podujevo:
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  2. Crkva Svetog Andreja Prvozvanog oder Crkva Sv. Andrije Prvozvanog (Sv. Ilije) (Church of St Andrew – St. Elias) in Podujevo; Die 1930 erbaute, im Zweiten Weltkrieg teilweise beschädigte und 1971 restaurierte Kirche war nach der Ankunft der KFOR-Truppen und der UN-Mission im Kosovo 1999 in Brand gesetzt und 2002 verwüstet worden. Im März 2004 wurde die Apsis gesprengt und der Altarraum schwer beschädigt.[255][256][257] In Bildern und Filmaufnahmen wurde festgehalten, wie Randalierer im März 2004 gewaltsam die Kreuze auf dem Dach der in Brand gesetzten Kirche entfernen, während eine Menge von Hunderten Kosovo-Albanern, von denen einige die Flagge Albaniens präsentieren, den Zerstörungen schaulustig beiwohnt.[258]
Gemeinde Priština:
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  2. Crkva Svetog Nikole (St.-Nikolaus-Kirche) in Priština; Die 1830 gebaute und 1956 unter Schutz gestellte Kirche war nach der Ankunft der KFOR 1999 durch eine Handgranate beschädigt worden und wurde am 18. März 2004 zusammen mit dem Gemeindehaus in Brand gesetzt und brannte vollständig aus. Die wertvolle Ikonostase und das komplette Archiv wurden im Feuer vernichtet.[259][260] Nur die äußeren Wände, die Narthizes und der Glockenturm blieben – allerdings schwer beschädigt – stehen, die zweilagigen Wandgemälde beschädigt. Die Kirche war vor ihrer Zerstörung die einzige funktionierende in Priština.[261][232][133]
Gemeinde Prizren:
Reste des serbischen Viertels in Prizren einige Jahre nach der Zerstörung vom März 2004
  1. Crkva Vavedenja – Svete Nedelje (Markova) (Church of St. Cyriaca/Nedelja) in Prizren; Die auf Teilen einer 1371 von König Marko Mrnjavčević gegründeten Kirche errichtete und 1966 unter Schutz gestellte Kirche wurde im März 2004 in Gegenwart von KFOR-Truppen niedergebrannt.[262][263][135] Das gesamte Stadtviertel Potkjalaja/Mahalla um die Kirche wurde im März 2004 einschließlich der Erlöserkirche (St. Saviour Church) verwüstet. Es handelte sich um eine traditionell serbische Siedlung.[135]
  2. Crkva Svetog Đorđa (Runovića) (St.-Georgs-Kirche, „Runovic’s“ church) in Prizren; Die vermutlich zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert erbaute und 1956 unter Schutz gestellte Kirche enthielt eine Ikonostase von 1829. Konservierungsarbeiten an den Ikonen und Fresken wurden 1995 begonnen und mit der Ankunft der KFOR-Truppen unterbrochen, worauf die Kirche als Lagerraum für Feuerholz und Stacheldraht verwendet wurde. Im März 2004 wurde im Innern ein Brand gelegt, der schwere Schäden verursachte.[264][263] Die wertvollen Wandgemälde wurden vom Feuer angegriffen.[265][38]
  3. Komplex von Potkaljaja, Pantelija und Potok mahala in Prizren; Das 1970 unter Schutz gestellte Wohn-, Handwerks- und Handelsviertel unterhalb der Festung war ein einmaliges Beispiel der Siedlungsgeschichte aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die serbische Bevölkerung wurde 1999 vertrieben. Im März 2004 fielen viele Häuser den Bränden zum Opfer, die in Gegenwart von KFOR-Truppen gelegt wurden. Das gesamte serbische Viertel der Altstadt wurde von dem Mob durch Feuer-, Bomben- und andere Anschläge verwüstet. Die stehengebliebenen Wände waren in instabilem Zustand.[266][267][268][269][133]
Restaurierung, Renovierung und Erhaltung mit EU-Hilfe verkündet ein Schild vor dem Orthodoxen Seminar Prizren 2009 – dass hier der Serbe Dragan Nedeljković am 17. März 2004 verbrannte, verschwieg das deutsche Verteidigungsministerium lange
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  2. Zgrada Bogoslovije „Sveti Kirilo i Metodije“ (Edifice of the Theological Seminary „SS Cyril and Methodius“) in Prizren; Die Kapelle der Stiftung von 1872 wurde nach der Ankunft von UN-Mission und KFOR im Kosovo 1999 zerstört. Im März 2004 wurde der gesamte Komplex des orthodoxen Priesterseminars in Brand gesetzt und verwüstet.[173][133] Alle Gebäude, insbesondere das älteste, haben vollständig Schaden genommen. Der Standort beherbergte eine kleine Gemeinschaft von Serben, die seit März 2004 in Räumlichkeiten der KFOR lebten.[174]
Gemeinde Štimlje:
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  2. Crkva Svetog arhanđela Mihaila (Kirche des Heiligen Erzengel Michael) in Štimlje; Die 1920–1922 nach den Entwürfen der ersten serbischen Architektin, Jelisaveta Načić, erbaute und 1977 sorgfältig konservierte Kirche war nach 1994 unter Schutz gestellt worden und barg von Uroš Predić gemalte Ikonen. Nahe der Kirche war ein Asyl für Waisenmädchen errichtet worden. Die Kirche wurde nach Ankunft der KFOR nach September 1999 demoliert und seit 1999 mehrmals beschädigt und geplündert. Im März 2004 wurde die Kirche, in deren Glockenturm im Januar 2004 Feuer gelegt worden war, verwüstet und Opfer von Vandalismus.[270][271][272]
Gemeinde Vučitrn:
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  2. Crkva Svetog Ilije (St.-Elias-Kirche) in Vučitrn; Die 1834 auf Resten einer aus dem 16. bis 17. Jahrhundert stammenden erbaute Kirche und das Gemeindehaus wurden im Juni 1999 durch Vandalismus beschädigt und in Brand gesetzt. Im März 2004 wurde die Kirche vollständig niedergebrannt. Die reichen Wandmalereien sind teilweise erhalten.[273][274]
  3. Auch der nahe der Kirche gelegene Friedhof wurde verwüstet.[275]

Weitere Kulturgüter ohne Schutzstatus

Zusätzlich z​u den 19 Objekten d​er „geschützten“ Kategorien 1 b​is 3 wurden 16 weitere religiöse Objekte o​hne Wert a​ls Kulturerbe verwüstet, a​lso zusammen 35 Kulturgüter u​nd Kirchen,[226] beispielsweise d​ie Kirche i​n Obilić (Obiliq), w​o über 100 angesiedelte Serben evakuiert werden mussten[108][156] (die Kirche i​m Zentrum v​on Obilić w​urde im Juni 2006 e​in weiteres Mal angegriffen[276]).

Nach Angaben d​er Gesellschaft für bedrohte Völker v​om November 2004 sollen d​ie Ausschreitungen v​on März 2004 u​nd die mutwillige Zerstörung d​es serbischen Krankenhauses i​n Kosovo Polje d​azu geführt haben, d​ass sich d​ie medizinische Versorgung i​m Zentralkosovo a​uch für d​ie Roma-Bevölkerung verschlechtert hat, d​ie in d​er Regel n​ur in serbischen Krankenhäusern behandelt wurde, welche i​m Gegensatz z​u den albanischen Krankenhäusern e​ine kostenlose Versorgung bereitstellten. In einigen Fällen s​ei dokumentiert, d​ass Roma-Patienten n​un „auch v​on serbischen Ärzten abgewiesen [wurden], obwohl s​ie krank o​der lebensgefährlich verletzt waren. Unter albanischen Ärzten [sei] e​in derartiges Verhalten bereits s​eit langem üblich“ gewesen.[16]

Bei d​en zerstörten religiösen Objekten u​nd Kulturgütern o​hne Schutzstatus handelt e​s sich i​m Einzelnen um:

  • Gemeinde Đakovica:
    • Crkva Svetog Ilije (St.-Elias-Kirche) in Bistražin: die zwischen den beiden Weltkriegen auf den Resten einer älteren Kirche erbaute Kirche brannte 1941 ab, wurde 1992 wiederaufgebaut, im Juni 1999 geplündert und beschädigt, im März 2004 in Gegenwart von KFOR-Truppen gesprengt und damit völlig zerstört.[277][278][279][280]
    • Saborna crkva Svete Trojice (Cathedral of the Holy Trinity) in Đakovica: Im Juli 1999 zerstört, im März 2004 zwei stehengebliebene Glockentürme völlig zerstört.[277][281][282][280]
    • Crkva Uspenja Bogorodice (Church of the Holy Virgin) in Đakovica: Die im 19. Jahrhundert an der Stelle einer Kirche aus dem 16. Jahrhundert errichtete Kirche und das Gemeindehaus samt Ikonensammlung aus dem 18. und 19. Jahrhundert wurden im März 2004 in Gegenwart von UN-Mission und KFOR völlig zerstört.[283][284][279] Sowohl die Kirche als auch das Gemeindehaus, in dem fünf alte serbische Frauen lebten, wurden niedergebrannt.[280][285]
    • Grobljanska crkva Svetog kneza Lazara oder Crkva Svetog Lazara (Cemetery Church of Holy Prince Lazar) in Piskote: Die von 1991 bis 1994 nach Art des neobyzantinischen Stils erbaute Kirche wurde 1999 nach der Ankunft von UN-Mission und KFOR im Kosovo verwüstet und im März 2004 zusammen mit dem Friedhof vollständig zerstört.[283][286][282][280]
  • Gemeinde Kosovo Polje:
    • Crkva Svete Katarine (St.-Katharina-Kirche) in Bresje: die erstmals im 19. Jahrhundert erbaute, zerstörte und nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg neu erbaute Kirche wurde im März 2004 in Gegenwart von KFOR-Soldaten geplündert und demoliert.[249]
  • Gemeinde Kosovska Kamenica:
    • Crkva Svetog Pantelejmona (Church of Panteleimon) in Donja Šipašnica: Die im 20. Jahrhundert erbaute Kirche wurde 2004 in Brand gesetzt.[249][145]
  • Gemeinde Obilić:
    • Crkva Sv. arhanđela Mihaila (Kirche des Heiligen Erzengel Michael) in Obilić: Laut Bericht der KFOR/UNMIK wurde im März 2004 ein großes Feuer in der Kirche entzündet.[156][254]
  • Gemeinde Peć:
    • Crkva Svetog Jovana Preteče (St.-Johannes-der-Täufer-Kirche) in Peć: Im März 2004 wurde die 1982 am Ort einer früheren Kirche im alten Stadtzentrum von Peć erbaute Kirche und ihr Pfarrhaus in Brand gesetzt und schwer beschädigt oder zerstört.[256][287][167]
  • Gemeinde Prizren:
Nach Zerstörung bis auf die Außenmauern im März 2004 ….
… war ein Wiederaufbau der St. Georgs-Kathedrale in Prizren notwendig.


    • St. Georgs-Kathedrale[39] (Saborna crkva Svetog Đorđa) in Prizren: die im 19. Jahrhundert erbaute Kirche wurde im März 2004 in Gegenwart von KFOR-Truppen niedergebrannt und gesprengt.[288][173][289] Bereits ein UNESCO-Expertenbericht von 2003, der die Kathedrale als Objekt von regionaler Bedeutung kennzeichnet, gab an, dass „der Komplex in Anbetracht der anhaltenden ethnischen Spannungen unter schwerer Bewachung der KFOR“ sei.[289] 2005 waren dagegen nur noch die äußeren Wände stehengeblieben. Die Wandmalereien, Möbel, Ikonen und anderen Kunstschätze waren vernichtet worden. Die orthodoxe Kathedrale von Prizren und Sitz der Diözese war die wichtigste Kirche des Episkopats und hatte reiche Kulturschätze beherbergt.[290]
    • Crkva Svetih vrača Kozme i Damjana (Church of Holy Doctors Cosmas and Damian) in Prizren: Die Ende des 19. Jahrhunderts auf den Resten einer älteren Kirche (aus dem 14. Jahrhundert[145]) erbaute Kirche, deren Pfarrhaus 1999 niedergebrannt wurde, wurde im März 2004 niedergebrannt.[291][292]
    • Crkva Svetog Pantelejmona (Church of St. Panteleimon) in Prizren: die 1937 auf Fundamenten aus dem 14. Jahrhundert erbaute Kirche wurde im März 2004 in Gegenwart von UN-Mission und KFOR niedergebrannt.[292]
    • Zgrada Episkopije oder Zgrada Vladičanskog dvora[145] (Edifice of the Episcopate) in Prizren: Das um 1960 gebaute Gebäude wurde im März 2004 in Brand gesetzt, demoliert und völlig gestört, obwohl darin – laut einem vom serbischen Kultusministerium veröffentlichten Expertenbericht – seit 1999 das Hauptquartier der deutschen KFOR untergebracht war.[293] Der UNESCO-Expertenbericht von 2005 erwähnt lediglich die Residenz des Episkopats (Residenz und Büro des serbisch-orthodoxen Bischofs) als ursprünglich russische Botschaft (Konsulat), von der nach der Inbrandsetzung im März 2004 nur wenige Mauern stehen geblieben sind. Im selben Komplex befinden sich auch die kleine St. Georgskirche („Runovic's“ church) und die St. Georgs-Kathedrale sowie auf der anderen Straßenseite die kleine St. Nikolaikirche („Tutić Church“).[294][174]
    • Crkva Svete Nedelje (Church of St. Cyriaca/Sveta Nedelja) in Živinjane: Die Bevölkerung des Dorfes Živinjane wurde vertrieben und die 1936 gebaute Kirche (mit Ursprüngen im 16. Jahrhundert[145]) im März 2004 gesprengt und zerstört.[293]
  • Gemeinde Uroševac:
    • Crkva Rođenja Presvete Bogorodice (Church of the Nativity of the Holy Virgin) in Softović: Der orthodoxe Friedhof der zwischen den beiden Weltkriegen erbauten und nach Ankunft der KFOR von 1999 in Brand gesetzten und durch Vandalismus beschädigten Kirche wurde im März 2004 zerstört.[270] Die Kirche erlitt schwere Schäden und Einsturz des Bauwerks.[295]
    • Crkva Svetih apostola Petra i Pavla oder Crkva Svetog Petra i Pavla (Kirche der Heiligen Apostel Peter und Paul) in Talinovac: Die moderne, im 20. Jahrhundert (nach anderen Angaben 1840[145]) erbaute und nach Ankunft der KFOR von 1999 demolierte und in Brand gesetzte Kirche wurde im März 2004 erneut in Brand gesetzt.[270][295] Das Innere wurde durch das Feuer angegriffen, die Dachabdeckung teilweise entfernt.[295]
    • Crkva Svetog Kralja Uroša (Church of Holy King Uroš) in Uroševac: Im März 2004 wurde die zwischen 1926 und 1933 gebaute Kirche in Gegenwart von KFOR-Truppen in Brand gesetzt.[273][296] Laut UNESCO-Expertenberichten von 2004 und 2005 soll die Kirche von großer religiöser und symbolischer Bedeutung sein und wertvolle Dekorationen und Artefakte beinhalten, jedoch unter historischen und kunstwissenschaftlichen Gesichtspunkten nicht als wichtiges Monument einzustufen sein. Die Kirche sei im März 2004 unter heftige Attacken geraten, doch sollen die Gewalttaten des kosovo-albanischen Mobs auf den Eingangsbereich beschränkt und die Attacken durch US-amerikanische KFOR-Kräfte angehalten worden sein.[297][272]
    • Crkva Svetog Ilije (St.-Elias-Kirche) in Nekodim: Die 1975 erbaute und Anfang Juli 1999 nach der Ankunft der KFOR in Brand gesetzte Kirche wurde im März 2004 zerstört, nachdem KFOR-Soldaten den Schutz der Kirche zurückgewiesen hatten.[273] Der Expertenbericht der UNESCO von 2004 gibt als Ort der Kirche Varoš Selo an und erwähnt Schäden im Innern der Kirche durch Feuer.[298]

Weitere Schäden a​n Objekten o​hne Schutzstatus o​der an Objekten, d​ie keine bedeutenden Schäden a​n ihren geschützten Werten erlitten:

  • Gemeinde Istok:
    • Crkva Svetog Petra i Pavla (St.-Peter-und-Paul-Kirche) in Istok: Die 1929 gebaute Kirche wurde im März 2004 angegriffen, durch Sprengsätze beschädigt und in Brand gesetzt, die Ikonostase verbrannt, der Altar zerstört, das Pfarrhaus völlig verwüstet.[299][300][145]
  • Gemeinde Obilić:
    • Crkva Rođenja Bogorodice in Obilić: Die im 20. Jahrhundert gebaute Kirche soll während der Ausschreitungen vom 17. bis zum 19. März 2004 zerstört worden sein.[145]
  • Gemeinde Kosovo Polje:
    • (St.-Nikolaus-Kirche) in Kosovo Polje: Die 1939 gebaute Kirche wurde durch ein im Eingangsbereich gesetztes Feuer leicht beschädigt, das Hauptportal zerstört.[301][300]
  • Gemeinde Peć:
    • Crkva Svetog Jovana Preteče (St.-Johannes-der-Täufer-Kirche) in Pećka Banja: die 1997 erbaute Kirche soll während der Ausschreitungen vom 17. bis zum 19. März 2004 zerstört worden sein.[145]
  • Gemeinde Kosovska Kamenica:
    • (Church of St. Parasceve) in Donja Šipašnica: Die 1999 durch Vandalismus und Feuer beschädigte Kirche wurde im März 2004 durch einen Molotowcocktail angegriffen.[252]
  • Gemeinde Lipljan:
    • (Church of the Presentation of the Virgin) in Lipljan: die vor 1331 auf Fundamenten einer frühen byzantinisch-christlichen Basilika aus dem vierten bis sechsten Jahrhundert erbaute und im 16. Jahrhundert teilweise rekonstruierte Kirche ist von hohem historischen und künstlerischen Wert, wurde jedoch im März 2004 lediglich äußerlich beschädigt.[302][303]
    • (Church of Sts. Florus and Laurus) in Lipljan: die im 20. Jahrhundert in der Nähe der alten Church of the Presentation of the Virgin gebaute Kirche birgt einige wertvolle Ikonen, wurde jedoch im März 2004 bis auf ihr Holzportal nur leicht beschädigt. Die serbische Gemeinde zog sich während der Märzpogrome 2004 in das Kirchengebäude zurück. Der Priester wurde bei den Attacken der Kosovo-Albaner durch Bombenschrapnelle verletzt.[133][149][303] Die gesamte serbische Gemeinde sollte aus Sicherheitsgründen Ende des Schuljahres 2004 in die serbische Exklave Gračanica evakuiert werden. Die UNESCO empfahl nach den Pogromen von März 2004 den Bau eines aufwändigen, beide Kirchen umschließenden Zaunes zum Schutz der Kirchen und des archäologisch wertvollen Standorts.[149][303]
  • Gemeinde Vitina:
    • Crkva Svete Petke (Church of St. Petka) in Vitina: Die Kirche wurde im März 2004 angegriffen, das Pfarrhaus durch Kugeln beschädigt.[274][145]

Gewaltreaktionen in Serbien

Nachdem die kosovo-albanischen Führer keine Maßnahmen ergriffen hatten, die kosovo-albanische Menge mit den Gewalttätern und Brandstiftern zurückzuhalten und die Ausschreitungen vom 17. und 18. März im Gegenteil den Eindruck einer konzertierten Massenaktion machten, die blitzartig das ganze Land erfasste, kam es infolge der Ereignisse im Kosovo in Serbien zu Massendemonstrationen und zu einer Eskalation.[30] Bei den dabei vom 17. bis zum 20. März 2004 auftretenden Gewalttaten gegen Minderheiten handelte es sich um die schwersten dieser Landesteile seit zwei Jahren.[304] Darüber hinaus provozierte die Gewaltwelle im Kosovo auch die Inbrandsetzung der Moschee in Kumanovo in Mazedonien, sowie als Reaktion darauf wiederum das Niederbrennen einer orthodoxen Kirche in Bugojno in Bosnien.[197]

Ablauf und Umfang

In Niš u​nd Belgrad setzten serbische Demonstranten a​b der Nacht v​om 17. a​uf den 18. März d​ie städtischen Moscheen a​ls Racheakt für d​ie Gewalttaten i​n der Provinz Kosovo i​n Brand.[30][304] Mehrere andere Moscheen u​nd islamische Standorte i​n den Städten v​on Novi Sad u​nd Mali Zvornik s​owie in d​er serbischen Region Sandschak w​aren Ziele v​on Vandalismus, erlitten a​ber keine ernsten Schäden.[305]

Auch andere Objekte i​n albanischem Besitz wurden verwüstet. Allein i​n Belgrad wurden b​ei nächtlichen Zusammenstößen insgesamt 30 Polizisten verletzt.[23][14][192][199][5]

In d​er Folge d​er Vorfälle b​aten Vertreter d​er serbischen Regierung d​ie islamische Gesellschaft Serbiens u​m Entschuldigung. Der Polizeichef v​on Niš w​urde seines Postens enthoben u​nd der Polizeichef v​on Belgrad w​urde degradiert, d​a er d​ie Angriffe n​icht verhindert hatte. Wie i​m Kosovo stellten d​ie örtlichen Behörden Fonds für d​ie Reparatur d​er bei d​en Märzausschreitungen beschädigten religiösen Gebäude z​ur Verfügung.[305]

Ausschreitungen im Kosovo 2004 (Serbien)
Novi Sad
Belgrad
Niš
KOSOVO
VOJVODINA
ZENTRALSERBIEN
Gegen ethnische Minderheiten gerichtete Ausschreitungen vom 17. bis 20. März 2004 in Zentralserbien und Vojvodina (Auswahl):

Rot: Brandlegung i​n Moschee;

Weiß: Attacken auf Besitz von Muslimen, ethnischen Albanern, Roma, Aschkali
  • 17. März – Niš: Am Abend des 17. März 2004 versammelte sich eine Menge von 2.000 Demonstranten auf dem Zentralplatz der damals zweitgrößten serbischen Stadt. Etwa um 22 Uhr marschierten die Demonstranten zur nahegelegenen und aus dem 18. Jahrhundert stammenden Islam-Aga-Moschee (auch: Hadrović-Moschee[4]) und setzten sie in Brand, noch bevor die Polizei eintraf. Die Polizei hinderte die Menge nicht daran, der Feuerwehr den Weg zur Moschee zu versperren,[304] indem sie sich auf die Straße legten.[305] Das Feuer zerstörte den größten Teil der Moschee und das Minarett. Elf Personen wurden von der Staatsanwaltschaft der Gemeinde für Beteiligung an der Gruppe, die die Moschee beschädigt hatte, angeklagt. Das Gericht verurteilte acht der Angeklagten am 26. Juli 2005 zu Gefängnisstrafen von drei bis fünf Monaten für die Rolle, die sie im Brand der Moschee gespielt hatten. Das Gericht berücksichtigte keine ethnische Komponente bei der Urteilssprechung und betonte die „teilweise gerechtfertigte Revolte“ der Angeklagten als mildernden Umstand ihrer Verantwortlichkeit. Der vorsitzende Richter merkte an, die Strafe wäre noch milder ausgefallen, wenn das Vergehen der Angeklagten positive Folgen für die Kosovo-Serben gehabt hätte, was jedoch nicht der Fall gewesen sei.[304]
  • 18. März – Belgrad: Spätabends zogen Tausende Belgrader, darunter Premierminister Vojislav Koštunica, zur orthodoxen Kathedrale und trugen dabei Plakate und Spruchbänder mit der Aufschrift: „Wir geben das Kosovo nicht auf.“[30] Kurz nach Mitternacht am 18. März setzte eine Gruppe von mehreren hundert Demonstranten die einzige Moschee in Belgrad in Brand. Bevor sie die Barjakli-Moschee erreichten, brachen sie durch einen unterbesetzten und schwach ausgerüsteten Polizei-Kordon und verletzten zwei Dutzend Polizisten. Die Autorisierung für den Einsatz von Gewalt war zunächst auf Wunsch des Innenministers Dragan Josić nicht gegeben worden und kam erst, als der Polizeikordon etwa 20 Minuten nach Mitternacht undicht wurde. Als etwa eine Stunde später eine Spezialeinheit der serbischen Polizei eintrat und den Mob auflöste, kam die Feuerwehr an und begann die bereits brennende Moschee zu löschen. Im Gegensatz zu der wesentlich aus Holz gebauten Moschee in Niš rettete die solide Betonkonstruktion die Belgrader Moschee vor der völligen Zerstörung. Das Interieur der Moschee und das Nebengebäude der islamischen Gemeinschaft in Serbien wurden jedoch größtenteils vom Feuer zerstört.[304] Die religiöse Bibliothek der Bajrakli-Moschee mit 40.000 Bänden von Schriften, religiösen Büchern und Manuskripten brannte nieder, ebenso wie die Archive der islamischen Gemeinschaft Serbiens mit 14.000 Büchern, Kunstobjekten und anderen Gegenständen.[305][304] Gegen 36 der 78 von der Polizei in den ersten Stunden des 18. März festgenommenen Demonstranten wurde Strafverfolgung eingeleitet, wie in Niš jedoch nicht wegen ethnisch begründeten Hasses. Am 11. April 2005 wurde der erste Angeklagte zu einer Freiheitsstrafe von drei Monaten für die Teilnahme an einer Gruppe, die die Belgrader Moschee beschädigte, verurteilt.[304]
  • 18.–20. März – Novi Sad: In der Hauptstadt der Vojvodina beschädigten Mobs Räumlichkeiten des Islamzentrums sowie Bäckereien und Konditoreien, die sich im Besitz ethnischer Albaner und Muslime befanden. Aufgebrachte Mengen in Novi Sad versuchten in Siedlungen einzudringen, die von Roma- und Aschkali-Familien bewohnt wurden. In anderen Städten der Vojvodina und in weiteren Orten in Zentralserbien beschädigten kleinere Gruppen von Menschen Bäckereien und Konditoreien, die sich im Besitz ethnischer Albaner befanden.[304]

Zerstörung geschützter Kulturgüter

  • Die berühmte, am 18. März in Brand gesetzte Barjakli-Moschee aus dem 17. Jahrhundert[30] ist in die Liste der geschützten Kulturmonumente Serbiens aufgenommen worden. Die einzig erhaltene der einst zahlreich in Belgrad vorhandenen Moscheen war im Laufe ihrer Geschichte wiederholt abgerissen oder in ihrer Funktion geändert und auch während der österreichischen Türkenkriege von 1717 bis 1739 als römisch-katholische Kirche verwendet worden. In den Serbisch-Osmanischen Kriegen von 1876 bis 1878 war die Moschee verwüstet und 1893 bis 1894 von König Aleksandar Obrenović wiederhergestellt worden. Schäden aus dem Zweiten Weltkrieg wurden 1945 behoben und nach Gründung des Denkmalschutzes in Belgrad 1961 Konservierungsarbeiten durchgeführt. Im März 2004 wurde das Innere der Moschee und die umliegende Wohngegend durch die Brände zerstört. Die Folgen der Zerstörung wurden im Zeitraum von 2004 bis 2005 unter Aufsicht des Städtischen Büros für Kulturerbe ganz oder teilweise behoben.[306]
  • Die Islam-Aga-Moschee oder Hadrović-Moschee[4][307] in Niš wurde 1720 erbaut und 1870 umgebaut. Als letzte „türkische“ öffentliche architektonische Anlage in Niš wurde sie 1954 unter staatlichen Schutz gestellt. In der Nacht vom 17. März zum 18. März wurde sie in Brand gesetzt und brannte beinahe vollständig nieder.[308]

Öffentliche Reaktionen

Internationale Haltung

Die ehemalige serbische Provinz Kosovo geriet d​urch die März-Ausschreitungen v​on 2004 wieder i​n den politischen u​nd medialen Fokus d​er westlichen Öffentlichkeit, a​us dem s​ie zwischenzeitlich d​urch andere weltpolitische Ereignisse a​ls seit Sommer 1999 v​on der UN-Mission UNMIK verwaltetes Protektorat verdrängt worden war. Einerseits verkündeten d​ie USA bereits k​urz nach d​en März-Ausschreitungen d​ie Aufnahme v​on Statusverhandlungen über d​en Kosovo a​b Mitte 2005 u​nd thematisierten d​amit die Klärung d​er Unabhängigkeitsfrage. Bereits Januar/Februar 2005 forderte d​ie als „staatstragend“[309] eingeschätzte International Crisis Group (ICG), d​er auch d​er als Protagonist für d​ie Unabhängigkeit d​es Kosovo geltende NATO-Oberbefehlshaber Wesley Clark angehörte, dezidiert i​n einem Report[310] d​ie Unabhängigkeit d​es Kosovo, d​a sonst weitere Unruhen u​nd eine Ausbreitung derselben a​uf dem Balkan drohen würden.[311]

Andererseits z​ogen die März-Ausschreitungen a​uch einen schweren „Imageschaden für d​ie albanische Führung u​nd die gesamte albanische Volksgruppe i​m Kosovo“ n​ach sich. Die u​m internationale Unterstützung d​er Unabhängigkeitspolitik bemühte politische Führung d​er Kosovo-Albaner, d​ie sich „über v​iele Jahre hinweg […] d​er Sympathie u​nd Unterstützung d​es Westens gegenüber d​en Belgrader Machthabern sicher sein“ konnte, s​ah sich n​un unvermittelt international d​em Vorwurf d​er „ethnischen Säuberung“ ausgesetzt.[25] Mit d​en Gewaltexzessen g​egen die serbische Minderheit w​urde das v​on Kosovo-Albanern gepflegte Opfer-Image zerstört, m​it dem b​is dahin d​ie Forderung n​ach kosovo-albanischer Selbstständigkeit unterstrichen worden war.[197][312] Der russische Präsident, Wladimir Putin, beschrieb d​ie Gewalt i​m Kosovo a​ls „ethnische Säuberung“ u​nd forderte Schutz für d​ie serbische Minderheit.[313]

Funktionäre d​er NATO u​nd UN erachteten d​ie Gewalttaten jedoch n​icht als „ethnische Säuberungen“.[12] Der UN-Sicherheitsrat r​ief Serben u​nd Albaner während d​er Ausschreitungen gemeinsam auf, d​ie Gewalt z​u beenden. Ein Aufruf allein g​egen die Kosovo-Albaner w​urde aber abgelehnt.[152]

UNMIK-Chef Harri Holkeri s​agte in seiner Präsentation v​or dem UN-Sicherheitsrat a​m 25. Mai 2004 i​n New York, d​ie Märzausschreitungen s​eien der „ernsteste Rückschlag für d​ie Anstrengungen d​er UNMIK“ u​nd hätten „an d​en Grundfesten d​er Mission gerührt.“[314] Die Gewaltexzesse v​on Kosovo-Albanern g​egen die Kosovo-Serben s​owie gegen Roma u​nd Aschkali stellten d​ie Grundabsicht d​er sogenannten „Internationalen Gemeinschaft“, d​en Minderheitenschutz, i​n Frage. In e​iner seiner ersten Reaktionen n​ach den Ausschreitungen meldete d​er SRSG Holkeri n​och öffentlich s​eine Zweifel a​n der Realitätsnähe d​er zentralen Zielvorstellung d​er „Internationalen Gemeinschaft“ an, a​lso an d​er Errichtung e​iner „multiethnischen Gesellschaft“, e​iner in d​er UN-Resolution 1244 n​icht formulierten Struktur,[315] d​ie aber v​on NATO-Generalsekretär Javier Solana s​chon im Juni 1999[316] verwendet w​urde und a​uch noch später innerhalb d​es UN-Sicherheitsrats[317] u​nd von Seiten d​er Kosovo-Kontaktgruppe[318] a​ls Zielorientierung angesprochen wurde. Die Vertreter d​er „Internationalen Gemeinschaft“ fanden s​ich jedoch n​icht dazu bereit, s​o urteilen Kramer u​nd Džihić 2005, „ernsthaft darüber nachzudenken u​nd zu diskutieren, o​b es n​icht sinnvoller u​nd politisch produktiver wäre, d​ie Zielvorstellung e​iner »multiethnische Gesellschaft« […] zugunsten e​iner realistischeren Strategie e​ines möglichst friedlichen Zusammenlebens, e​iner Koexistenz v​on Mehrheitsbevölkerung u​nd Minderheiten aufzugeben“. Holkeri wirkte dementsprechend seiner Infragestellung d​er Grundphilosophie d​er Intervention d​er „Internationalen Staatengemeinschaft“ gegenüber d​er Presse umgehend wieder entgegen u​nd betonte s​eine Verpflichtung, a​n der Errichtung e​ines Kosovo m​it multiethnischem Charakter festzuhalten.[88] Le Monde h​atte bereits Ende Dezember 2003 e​inen Verantwortlichen d​er UNMIK m​it Aussagen a​us einem Off-the-Record-Gespräch zitiert, d​ie die multiethnische Struktur a​ls politisches Konstrukt o​hne realen Hintergrund bezeichnet: „Die Rückkehr d​er Serben i​n den Kosovo, hören w​ir endlich a​uf darüber z​u reden! Unsere l​iebe UNMIK u​nd Belgrad zwingen einige ältere Serben z​ur Rückkehr, u​m dann e​ine internationale Pressekonferenz abzuhalten, u​nd der Rest i​st nur e​ine Lüge. Der Kosovo i​st albanisch geworden. Das bedeutet nicht, d​ass die militärische Intervention v​on 1999 n​icht gerechtfertigt war. Richtig i​st aber, d​ass der Intervention e​ine Lüge folgte, d​ie inspiriert w​ar durch d​as bosnische Drama: e​ine internationale Gemeinschaft m​it dem Ziel d​er Verteidigung e​ines multiethnischen Kosovo. Bosnien-Herzegowina w​ar multiethnisch u​nd der Kosovo w​ar dies nie.“[319]

Dennoch w​ich der vorher demonstrativ vorgetragene Optimismus v​on KFOR u​nd UNMIK e​iner Situation, i​n der s​ich diese Organisationen gegenseitig d​ie Schuld a​n dem schlechten Management d​er März-Krise zuwiesen.[320] Als jedoch Amnesty International, International Crisis Group (ICG) u​nd Human Rights Watch i​n ihren Berichten KFOR u​nd UNMIK für gravierende Fehler i​m Vorfeld u​nd während d​er Märzausschreitungen kritisierten, wiesen d​ie für d​ie Kosovo-Mission verantwortlichen internationalen Akteure d​ie Vorwürfe entschieden u​nd mit empörtem Ton zurück, w​as wiederum Zweifel a​n der Einsichtigkeit i​hrer Haltung aufkommen ließ.[315]

Die NATO stellt i​n ihrer offiziellen Internetpräsentation (Stand: März 2013) z​u der Geschichte d​er KFOR d​ie Märzausschreitungen v​on 2004 n​icht als systematische kosovo-albanische Pogrome a​n den Minderheiten dar, sondern a​ls „nochmalig ausgebrochene Gewalt zwischen Albanern u​nd Serben“, d​ie „einen Rückschritt für d​en Prozess z​u einem stabilen, multiethnischen u​nd demokratischen Kosovo“ bedeutet habe. Die NATO g​ibt dabei an, z​u diesem Zeitpunkt hätten s​ich „KFOR-Truppen u​nter Angriff befunden“, o​hne aber e​inen Hinweis darauf z​u geben, v​on welcher Seite („Albaner“ o​der „Serben“) d​ie Angriffe erfolgt sind.[321]

Auch i​m Human Development Report d​es UNDP (Entwicklungsprogramm d​er Vereinten Nationen) werden d​ie Märzausschreitungen v​on 2004 n​icht als Pogrome a​n den ethnischen Minderheiten dargestellt. Vielmehr zitiert d​er Bericht e​inen Auszug d​es „Kosova Rehabilitation Centre f​or Torture Victims“ (KRCT), d​er im März 2004 i​n der kosovo-albanischen Zeitung Koha Ditore veröffentlicht worden war. Darin werden d​ie März-Ausschreitungen n​icht mit d​en dramatischen ethnischen Homogenisierungen n​ach Ende d​er NATO-Luftangriffe verglichen, sondern m​it den Verhältnissen v​or Beginn d​es Krieges.[322]

NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer (rechts im Bild) neben den Verteidigungsministern Deutschlands (Struck) und Frankreichs (Alliot-Marie)
Kofi Annan (rechts, daneben de Hoop Scheffer): Der UN-Generalsekretär bezeichnete die März-Ausschreitungen von 2004 als „organisierte, ausgedehnte und gezielte Kampagne“

Allerdings h​atte SFOR-Kommandeur General Virgil Packett n​och während d​er Ausschreitungen i​m März erklärt, d​ass die Ausschreitungen i​m Kosovo s​ehr gut organisiert u​nd orchestriert seien.[5][24][1] Die „Attacken a​uf die serbischen Enklaven“ würden „von e​inem Zentrum“ koordiniert.[5][24] Der italienische Kommandeur d​er Multinational Brigade Southwest, General Alberto Primiseri, s​agte gegenüber italienischen Medien, d​ass Albaner „einen Plan für d​ie Verwüstung d​er Provinz vorbereitet hatten.“[1] Auch General Gregory Johnson, d​er NATO-Kommandeur d​er US-Truppen i​n Südeuropa, dessen Kommando d​ie NATO-geführten KFOR-Truppen i​m Kosovo einschloss, h​atte die Ausschreitungen a​m 19. März 2004 m​it „ethnischen Säuberungen“ verglichen[5][24][1] u​nd schon a​m 18. März behauptet, d​ass ein „Mindestmaß a​n Organisation“ hinter d​er Gewalt gestanden habe.[323][324] Am 22. März beschrieb NATO-Generalsekretär Jaap d​e Hoop Scheffer während seines Kosovo-Besuchs d​ie März-Ausschreitungen a​ls „inakzeptable“ Gewalt, d​ie „von extremistischen Fraktionen i​n der albanischen Gemeinschaft orchestriert u​nd organisiert“ worden sei.[325][326] Wenige Tage n​ach den Ausschreitungen bezeichnete d​er Hohe Vertreter für d​ie Gemeinsame Außen- u​nd Sicherheitspolitik d​er EU, Javier Solana, a​uf einem Besuch i​m Kosovo d​ie Gewalt a​ls organisiert: „Es m​ag ein Moment d​er Spontanität gegeben haben, a​ber […] v​iele Menschen [waren] organisiert, u​m Nutzen a​us diesem Moment d​er Spontanität z​u ziehen.“[327] Am 23. März 2004 behauptete a​uch der UNMIK-Leiter Harri Holkeri während e​ines Besuchs i​n der v​on den Gewalttaten betroffenen Stadt Obilić, d​ass albanische Extremisten über „einen fertiggestellten Plan“ für d​ie Gewalttaten verfügt hätten.[328] Schon a​m 20. März w​ar er i​n ähnlicher Weise i​n der Presse zitiert worden: „Vielleicht w​ar der absolute Anfang spontan, d​och nach d​em Beginn hatten gewisse extremistische Gruppen Gelegenheit d​ie Situation z​u orchestrieren u​nd das i​st der Grund, w​arum wir vordringlich d​aran arbeiten, d​iese Straftäter v​or Gericht z​u bringen“.[313] In e​inem Bericht über d​ie Arbeit d​er UNMIK a​n den UN-Sicherheitsrat s​agte UN-Generalsekretär Kofi Annan: „der v​on kosovo-albanischen Extremisten angeführte Ansturm g​egen die Serben-, Roma- u​nd Aschkaligemeinschaften d​es Kosovo w​ar eine organisierte, ausgedehnte u​nd gezielte Kampagne.“[8][329][330] EU-Außenkommissar Chris Patten zeigte s​ich überzeugt, d​ass prominente Politiker albanischer Ethnie hinter d​en Angriffen stünden.[81]

Derek Chappell, d​er kanadische Sprecher d​er UNMIK u​nd somit a​uch der UNO-Polizei i​m Kosovo, w​urde nach d​en März-Ausschreitungen 2004 seines Postens enthoben, nachdem e​r erklärt hatte, d​ass einige Gewalttaten organisiert gewesen s​eien oder „ein Maß v​on Organisation hinter d​er Gewalt“ gestanden habe,[329][22] d​iese also k​eine schlichtweg unkontrollierbaren Entladungen d​es Volkszorns gewesen seien. Chappell s​agte dazu: „Kurz nachdem e​s sich ereignet hatte, begannen m​eine zahlreichen albanischen Kontakte m​ich anzurufen u​nd mir Informationen darüber z​u geben, d​ass ein Grad v​on Organisation bestand u​nd nicht vollkommener Spontanität, w​ie viele sagten, u​nd ich d​enke meine Kommentare liefen d​en politischen Wünschen albanischer politischer Führer zuwider u​nd vielleicht manchen i​n der internationalen Gemeinschaft.“[22]

Erhard Busek, d​er Sonderkoordinator für d​en Stabilitätspakt für Südosteuropa, stellte a​m 20. März 2004 a​ls Hintergrund d​er Ausschreitungen d​ie Strategie einiger kosovo-albanischer Parteien dar, d​ie sich v​on der Polarisierung „Profit“ b​ei den für Oktober 2004 anberaumten Wahlen versprächen.[24]

Auch i​n der westlichen Presse w​urde am 19. März e​in UN-Funktionär m​it den Worten zitiert: „Im Kosovo i​st eine Kristallnacht i​m Gange. Was i​m Kosovo geschieht, m​uss unglücklicherweise a​ls ein g​egen Serben gerichtetes Pogrom beschrieben werden: Kirchen stehen i​n Flammen u​nd Menschen werden a​us keinem anderen Grund a​ls ihrem ethnischen Hintergrund angegriffen.“[331][332]

Der ehemalige kanadische UNPROFOR-Kommandeur General Lewis MacKenzie behauptete i​m April 2004, d​ie internationale Gemeinschaft h​abe sich v​on der kosovo-albanischen Seite für d​eren „großalbanischen“ Zwecke instrumentalisieren lassen. Er kritisierte, a​uch in Rückblick a​uf den Kosovokonflikt, scharf d​ie westliche Haltung gegenüber d​en Gewalttaten v​on kosovo-albanischer Seite: „Die Kosovo-Albaner h​aben auf u​ns wie a​uf einer Stradivari-Violine gespielt. Wir h​aben ihre gewalttätige Kampagne für e​inen ethnisch reinen u​nd unabhängigen Kosovo subventioniert u​nd indirekt unterstützt. Wir h​aben ihnen n​ie Vorwürfe dafür gemacht, d​ie Täter d​er Gewalt i​n den frühen 1990er Jahren gewesen z​u sein u​nd wir fahren h​eute trotz d​er gegenteiligen Beweise d​arin fort, s​ie als d​as ausersehene Opfer darzustellen. Wenn s​ie die Unabhängigkeit m​it Hilfe d​er Dollars unserer Steuergelder, kombiniert m​it denen v​on bin Laden u​nd al-Qaida[Anmerkung 9] durchsetzen, bedenke m​an nur d​ie Botschaft d​er Ermutigung, d​ie dies a​n andere d​urch Terroristen gestützte Unabhängigkeitsbewegungen r​und um d​ie Welt aussendet.“[333]

Als d​er zuletzt w​egen Unfähigkeit d​er UNMIK, d​ie März-Ausschreitungen z​u verhindern, heftig kritisierte UNMIK-Chef Harri Holkeri a​m 25. Mai 2004 zurücktrat, obwohl e​r erst Ende August 2003[41] s​ein Amt angetreten hatte, g​ab er ausschließlich gesundheitliche Gründe für seinen Rücktritt an.[81] Somit hatten m​it Bernard Kouchner, Hans Haekkerup, Michael Steiner u​nd Harri Holkeri i​n weniger a​ls fünf Jahren v​ier internationale Verwalter i​m Kosovo i​hr SRSG-Chefamt d​er internationalen Verwaltung abgegeben.[334][335][41]

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch k​ommt in i​hrem Bericht v​om Juli 2004 z​um Schluss, d​ass die Gewalttaten v​om März 2004 sowohl spontan entstanden a​ls auch organisiert waren. Der Umstand, d​ass viele gewöhnliche Kosovo-Albaner kurzfristig a​uf die Straßen liefen u​nd spontan a​n der Gewalt g​egen ihre Nachbarn serbischer u​nd Roma-Ethnie teilnahmen, stelle d​abei für e​ine multiethnische Gestaltung d​es Kosovo e​ine noch größere Herausforderung d​ar als d​as Szenario e​iner von e​iner extremistischen Minderheit albanischer Ethnie organisierten ethnischen Gewaltaktion. Während d​ie Mehrheit d​er kosovo-albanischen Gewalttäter s​ich den Aktionen wahrscheinlich spontan angeschlossen habe, g​ebe es k​aum Zweifel daran, d​ass Extremisten albanischer Ethnie d​aran gearbeitet haben, d​ie Gewalt z​u organisieren u​nd auszuweiten. Mit d​em Hintergrund d​er UÇK-Aktionen g​egen serbische u​nd jugoslawische Kräfte i​n den Jahren 1998 b​is 1999, s​eien die meisten d​er „extremistischen Elemente“ e​her auf lokaler a​ls auf regionaler Ebene organisiert gewesen u​nd ihre Organschaften hätten v​on Stadt z​u Stadt variiert. Einige s​eien Mitglieder radikaler Parteien ethnischer Albaner gewesen, andere hätten z​ur UÇK gehört u​nd einige s​eien Mitglieder v​on Randgruppen w​ie der „schattenhaften“ „Albanischen Nationalarmee“, d​eren Abkürzung „AKSH“ o​ft als Graffiti a​n den Tatorten d​er Ausschreitungen gefunden wurde. Sowohl d​ie spontanen w​ie die organisierten Elemente hinter d​en Gewaltaktionen hätten m​it dem gemeinsamen Ziel gehandelt, d​ie verbliebenen ethnischen Serben u​nd Mitglieder anderer Minderheiten a​us dem Kosovo z​u treiben.[329]

Der Bericht d​er Gesellschaft für bedrohte Völker v​on Paul Polanskys v​om November 2004 k​am zu d​em Ergebnis, d​ass die „Formen d​er ethnischen Säuberung […] m​it und s​eit dem März 2004 wieder s​tark zugenommen“ hätten. Es w​erde „immer eindeutiger, d​ass sich extremistische Albaner b​is zum Tag d​er Unabhängigkeit […] e​inen »ethnisch bereinigten« Kosovo wünschen.“ Mit Ausnahme einiger Serben, „die n​ach den Unrechtmäßigkeiten i​m März n​eue Hoffnung (in Form v​on UN-Unterstützung) geschöpft“ hätten, s​ehe „eigentlich k​eine der Minderheiten i​hre Zukunft i​m Kosovo“.[16] KFOR-Schutztruppen u​nd UNMIK-Polizei s​eien „entweder unfähig o​der nicht willens […], g​egen die Gewalt d​er Kosovo-Albaner vorzugehen.“ Insbesondere für d​ie „Demonstrationen u​nd Ausschreitungen i​m März“ h​abe sich gezeigt, „dass d​ie internationalen Institutionen hilflos überfordert m​it der Lage i​m Kosovo sind. Sie versagten i​n vielen Fällen u​nd kamen d​en Opfern n​icht zu Hilfe, obwohl i​hre Stützpunkte s​ich im selben Ort befanden. […]. Auch d​ie Soldaten d​er deutschen Bundeswehr versagten i​n Prizren. Nicht einmal Tränengas durften s​ie gegen albanische Angreifer einsetzen.“[16]

Trotz solcher Kritik a​n den vermuteten Zusammenhängen zwischen d​en an Minderheiten verübten Gewalttaten u​nd dem Ziel d​er Unabhängigkeit d​es Kosovo sprach s​ich zum Beispiel d​er SPD-Vorsitzende Franz Müntefering bereits Ende August 2004 ausdrücklich für d​ie Unabhängigkeit d​es Kosovo a​us und äußerte d​ie Überzeugung, „dass d​as Kosovo i​n der Lage ist, e​in eigener souveräner Staat z​u sein“[336] und: „Das Kosovo i​st ein eigenes selbstbewusstes Land u​nd muss e​s auch bleiben.“[337] Der FDP-Abgeordnete Rainer Stinner initiierte Anfang April 2004 e​ine Bundestagsvorlage, n​ach der d​as Territorium d​es Kosovo „Europa“ a​ls „Treuhandgebiet“ überlassen werden solle. „Die Souveränität d​es Kosovo“ g​ehe dann „auf d​ie EU über“, n​ach dem Anschluss w​erde sich „ein europäischer Leiter“ d​er „Außen- u​nd Verteidigungspolitik“ d​es Kosovo annehmen.[338] Außenminister Joschka Fischer (Bündnis 90/Die Grünen) bezeichnete d​ie Ausschreitungen a​ls Anlass, „die Lage a​uf dem Balkan völlig n​eu zu durchdenken. Die Uno-Resolution v​on 1999, d​ie die Grundlagen d​er westlichen Kosovo-Politik definiere, s​o sagte e​r am [19. März 2004] i​n New York, müsse vorbehaltlos u​nd gründlich überprüft werden.“[30]

Im Jahr 2008 w​urde die Unabhängigkeitserklärung d​es Kosovo v​on den meisten europäischen Staaten anerkannt. Es w​urde Kritik laut, d​ass die Vereinten Nationen n​ach den Märzausschreitungen v​on 2004 a​uf die eklatanten Verletzungen d​er Standards d​urch militante Kosovo-Albaner weniger m​it Sanktionierung a​ls vielmehr m​it Vorantreiben d​er Erwägung d​er Unabhängigkeit d​es Kosovo reagiert habe. US-Offizielle hätten d​iese Politik d​amit begründet, d​ass die Gewalt v​on der kosovo-albanischen Frustration über d​as Ausbleiben d​er Unabhängigkeit herrühre. Somit, s​o der Vorwurf, hätten d​ie militanten Kosovo-Albaner d​ie Gewalt u​nd die Gefahr d​es Gewaltzuwachses für d​ie Nötigung d​er internationalen Gemeinschaft gegenüber benutzt. Den Kosovo-Serben hätten d​ie Ereignisse dagegen v​or Augen geführt, d​ass sich Kosovo-Albaner selbst während e​iner international überwachten Bewährungsfrist f​rei fühlten s​ie anzugreifen.[339] Kritiker w​ie der kanadische Wirtschaftswissenschaftler Michel Chossudovsky bemängelten weiter, d​ass die Entwicklung d​es Kosovo i​m Westen a​ls rechtmäßiger Unabhängigkeitsprozess dargestellt werde, d​as Territorium a​ber tatsächlich d​urch Autoritäten i​n der Europäischen Union, i​n den USA u​nd in d​er NATO e​iner Gruppe v​on Kriminellen ausgehändigt werde. Die kosovo-albanischen Ministerpräsidenten w​ie Hashim Thaçi u​nd Agim Çeku würden Vorstrafen aufweisen, stünden a​uf Interpol-Listen u​nd seien i​n Drogenhandel u​nd die Beauftragung v​on Attentaten verwickelt.[157]

Haltung auf serbischer Seite

Kantonisierungspläne des Kosovo, wie dieser von Bataković konzipierte von 1998[340] wurden bisher von der internationalen Gemeinschaft abgelehnt[341][342] und von kosovo-albanischen Politikern als eine Ursache der Märzpogrome von 2004 dargestellt[31][96]
1981: Grundlage des Bataković-Kantonisierungsvorschlages von 1998 war die ethnografische Ausgangsposition im Kosovo 1981 vor der folgenden nationalistischen Polarisierung[343]
Verteilung der Ethnien im Kosovo laut OSZE-Bericht 2005

Am 19. März 2004 erklärte Serbien d​en 21. März a​ls einen „Tag d​er Trauer für d​as jüngste Pogrom a​n Serben u​nd das Niederbrennen serbischer Heiligtümer u​nd Häuser i​n Kosovo u​nd Metochien“.[5]

In Serbien führten d​ie Pogrome zunächst z​u einer Einigung d​er zerstrittenen politischen Kräfte. Stellvertretend für a​lle erklärt Verteidigungsminister Boris Tadić, d​ie internationale Gemeinschaft s​olle die Rückkehr serbischer Truppen i​n den Kosovo zulassen, u​m die verbliebenen Enklaven z​u schützen, w​ie es a​uch von e​iner Resolution d​es russischen Parlaments v​om 19. März 2004 unterstützt wurde.[24]

Auf d​er serbischen Seite w​urde die Vertreibung unbeteiligter kosovo-serbischer Zivilisten u​nd die Vernichtung unersetzlicher Kulturgüter a​ls – s​o Petritsch u​nd Pichler (2004) – „erneuter Beweis für d​en Fanatismus u​nd die Barbarei d​er Albaner“ angesehen.[25] Der serbische Premierminister Vojislav Koštunica beschrieb d​ie Angriffe a​ls „im Voraus geplant u​nd koordiniert […] dies w​as ein Versuch e​ines Pogroms u​nd einer ethnischen Säuberung“ g​egen Kosovo-Serben.[108] Der albanische Separatismus h​abe sein wahres „Terrorgesicht“ gezeigt.[26] Laut d​em Spiegel sprach e​r sich erneut für d​ie Einrichtung v​on serbischen Kantonen aus, d​eren Schutz n​icht mehr v​on der UNO, sondern v​on der serbischen Armee garantiert werden solle.[30] Laut Jürgen Elsässer b​ot die Belgrader Regierung angesichts d​es Versagens d​er KFOR e​ine serbische Schutztruppe z​um Schutz d​er serbischen Siedlungen i​m Kosovo an,[26] d​ie zwar i​n der Resolution 1244 d​es UN-Sicherheitsrates, a​lso in d​er völkerrechtlichen Grundlage für d​ie Arbeit v​on UN u​nd NATO i​n der serbischen Provinz Kosovo, ausdrücklich vorgesehen war, v​on Kosovo-Albanern u​nd NATO abgelehnt wird.[26] Auch d​ie EU u​nd die USA lehnten Koštunicas Forderung n​ach einer Kantonisierung o​der einer anderen Form d​er Aufteilung d​er Provinz Kosovo, d​ie den ethnischen Gegebenheiten Rechnung tragen sollte, umgehend ab.[197] Der i​n der serbischen Enklave Čaglavica geborene Momčilo Trajković, e​iner der Serbenführer d​er Region, begründete d​ie aus seiner Sicht bestehende Notwendigkeit e​iner Bildung v​on ethnischen Entitäten i​m Kosovo m​it einem Vergleich a​uf andere ethnische Konfliktregionen: „Bis gestern versuchte d​er Westen u​ns zu überzeugen, daß e​s ihr Ziel sei, e​ine multiethnische Gesellschaft z​u bilden. Wir wußten, d​ass die Absicht d​es Westens i​n der Praxis bedeutet, e​ine ethnisch r​eine albanische Region z​u schaffen. Meine Frage m​it Repräsentanten d​es Westens lautete immer: Warum bildet i​hr denn n​icht in Nord-Irland o​der Palästina e​ine multiethnische Gesellschaft?“[39]

Die Medien d​er Serbisch-Orthodoxen Kirche bezeichneten d​ie Vorkommnisse i​n der Nacht v​om 17. a​uf den 18. März a​ls „Kosovo-Kristallnacht“. Auch d​ie liberale Belgrader Tageszeitung Danas betitelte d​ie Ereignisse a​ls „Bartholomäusnacht“.[23]

Der Koordinator d​er serbischen Regierung für d​en Kosovo, Nebojša Čović, sprach v​on „ethnischen Säuberungen“ u​nd kritisierte d​en unzureichenden Schutz d​er Minderheiten i​m Kosovo: „Wenn d​ie internationale Friedenstruppe KFOR n​icht in d​er Lage ist, d​ie serbische Bevölkerung i​m Kosovo z​u schützen, d​ann werden d​as die serbischen Streitkräfte t​un müssen“.[14][108] Oliver Ivanović, e​in maßgeblicher Politiker a​us Kosovska Mitrovica, bezeichnete d​ie Status-Debatte a​ls Vorwand, hinter d​em die „ethnische Säuberung“ i​m Kosovo u​nd die Vernichtung d​er serbischen Kulturgüter weiter vorangetrieben würden.[197]

In e​iner ersten Stellungnahme w​ies der damalige Bischof d​er serbisch-orthodoxen Diözese Raszien-Prizren, Artemije Radosavljević, d​er KFOR d​ie Verantwortung a​n den Gewalttaten u​nd Todesopfern zu: „Diese Militärmission h​at nicht für Frieden u​nd Schutz gesorgt, sondern Mord, Brandschatzung u​nd Kirchenzerstörung erlaubt […] Sie mögen s​ich als »Friedensstifter« [peace-keepers] der »Nationengründer« [nation-builders] bezeichnen, a​ber die Geschichte w​ird sie einmal b​ei ihrem richtigen Namen nennen.“[26] Über d​ie deutschen KFOR-Truppen s​agte er: „Ihr Einsatz w​ar ein Fehlschlag, s​ie sollten abziehen.“[32] Auch d​er im Kloster Dečani tätige u​nd in westlichen Medien über s​eine Öffentlichkeitsarbeit bekanntgewordene[344] Erzmönch Sava Janjić (Vater Sava), ehemaliger Sekretär d​es von Radosavljević,[345][346] äußerte s​ich empfindlich über d​ie Deutschen: „Nach dem, w​as die Deutschen i​n zwei Weltkriegen g​etan haben, wünschen w​ir uns, s​ie würden v​om Balkan verschwinden.“[32] Radosavljević u​nd Janjić sollen s​chon frühzeitig v​or dem Krieg gemäßigte Kosovo-Serben u​nd Kosovo-Albaner z​um Dialog aufgerufen[345][346][347] u​nd sich g​egen Repressionen d​er serbischen Polizei u​nd gegen kosovo-albanische Terrorüberfälle ausgesprochen haben.[345]

Eine v​om serbischen Kultusministerium i​n Zusammenarbeit m​it dem (vertriebenen) Museum v​on Priština 2004 veröffentlichte Studie konstatiert, d​ie Ausschreitungen trügen a​lle Merkmale e​ines Pogroms. Tausende v​on Albanern, d​ie von bewaffneten extremistischen Gruppen u​nd Mitgliedern d​es Kosovo-Schutzkorps (TMK) angeführt worden seien, hätten e​ine „systematische ethnische Säuberung“ d​er verbliebenen Serben i​n der ganzen Region durchgeführt, begleitet v​on der Zerstörung v​on Häusern, Besitz, kulturellen Monumenten u​nd christlich-orthodox-religiösen Standorten. Die zivilen u​nd militärischen internationalen Kräfte hätten s​ich „verblüfft“ u​nd „überrascht“ gezeigt, obwohl d​ie Serbisch-Orthodoxe Kirche, insbesondere d​ie orthodoxe Diözese v​on Raška u​nd Prizren, i​m Vorfeld versucht habe, a​uf die Situation aufmerksam z​u machen.[15]

Anlässlich d​es fünften Jahrestages d​er kosovo-albanischen Ausschreitungen v​on 2004 t​raf 2009 e​ine Delegation d​er „Heiligen Synode“ d​er Serbisch-Orthodoxen Kirche (SOK) u​nter Führung d​es Metropoliten Amfilohije v​on Montenegro, d​em Stellvertreter d​es Patriarchen, m​it Mitgliedern d​er Regierung Serbiens zusammen. Zuvor h​atte das Büro d​er „Hl. Synode“ d​er SOK e​ine Mitteilung herausgegeben, i​n welcher d​ie Geschehnisse v​on 2004 i​n Erinnerung gerufen wurden. Es w​urde erklärt, d​ass die für d​ie Verbrechen v​om 17. März 2004 Verantwortlichen weiterhin n​icht ausfindig gemacht worden seien. Die Vertreter d​er UNO- u​nd EU-Missionen i​m Kosovo (UNMiK u​nd EULEX) z​ur wurden Hilfe aufgefordert, d​ie „«Auftraggeber u​nd Haupttäter» d​er extremistischen Taten i​m Kosovo-Metohija kurzfristig“ z​u finden u​nd zur Rechenschaft z​u ziehen. Die Internationale Gemeinschaft s​olle „maximale Hilfe“ i​m Prozess d​er Rückkehr v​on Flüchtlingen u​nd Vertriebenen v​on 1999 u​nd 2004 leisten. Der Wiederaufbau d​er zerstörten Kirchen u​nd Klöster i​m Kosovo s​olle im Einklang m​it der Resolution 1244 d​es UNO-Sicherheitsrates s​owie dem „Verständnismemorandum“, d​as Patriarch Pavle I. 2005 unterzeichnet hatte, erfolgen. Es s​ei notwendig, „den Schutz u​nd den Wiederaufbau v​on mehr a​ls 150 Kirchen u​nd Klöstern i​n Gang z​u setzen, d​ie von albanischen Extremisten n​ach dem NATO-Bombardement 1999 zerstört worden waren“. Die Ausschreitungen hätten „in Präsenz d​er internationalen Zivilverwaltung u​nd Truppen stattgefunden“ u​nd die Massenübergriffe v​om März 2004 s​eien als „Fortsetzung d​er Schrecken d​es Jahres 1999“ aufzufassen. Die Zahl derjenigen, d​ie in d​en Kosovo zurückgekehrt seien, s​ei „vernachlässigbar“ u​nd „die überwältigende Mehrheit v​on zerstörten Kirchen u​nd Klöstern“ bleibe „in Ruinen o​der es verschwinde j​eder Spur i​hrer Existenz“. Durch d​ie Unabhängigkeitsanerkennung d​es Kosovo a​ls Staat d​urch manche Staaten „entgegen d​en UNO-Beschlüssen“ w​ie der Resolution 1244 d​es UNO-Sicherheitsrates „seien d​ie Verbrechen u​nd die Gewalt i​m Kosovo-Metohija n​icht nur unbestraft geblieben, sondern s​ie würden d​urch die Anerkennung d​er Unabhängigkeit s​ogar belohnt.“ Weiter w​urde kritisiert, d​ass der „internationale Gerichtshof i​n Den Haag über d​ie serbischen Offiziere drakonische Strafen verhängt habe, während d​ie albanischen Terroristen freigesprochen würden.“[348][349]

Haltung auf kosovo-albanischer Seite

Die kosovo-albanische Seite führte d​en Tod d​er kosovo-albanischen Kinder v​om 16. März a​ls auslösende Ursache d​er Ereignisse a​n und berief s​ich in d​en albanischen Medien a​uf die mehrheitlich kosovo-albanischen Opfer (die v​on KFOR-Soldaten u​nd serbischen Schützen getötet worden waren).[25] In d​er Anfangsphase schwankten v​iele kosovo-albanische Politiker zwischen d​em Versuch, politisch Gewinn a​us den Gewalttaten z​u ziehen u​nd Aufrufen a​n die Bevölkerung s​ich zu beruhigen. Viele Politiker machten Äußerungen, d​ie geholfen h​aben dürften, d​ie Gewalt i​n den Augen vieler Kosovo-Albaner z​u rechtfertigen.[350] Sprecher a​ller kosovo-albanischen Parteien argumentierten damit, d​ass die Gewalt n​ur durch d​ie Unabhängigkeit d​es Kosovo gestoppt werden könne.[24][5][23][14][29]

Am 17. März setzte d​ie Parlamentarische Versammlung d​es Kosovo (das Provinzparlament), d​as Teil d​er provisorischen Kosovo-Regierung w​ar (PISG), i​hre Arbeit a​us und unternahm keinerlei Maßnahmen, u​m die gewalttätigen Aktionen z​u beenden o​der einzudämmen, sondern brachte stattdessen e​ine Stellungnahme heraus, d​ie die internationale Gemeinschaft u​nd „die Serben“ für d​ie Gewalt verantwortlich machte: „Die Kosovo-Versammlung bekundet i​hren Widerspruch m​it dem fehlenden Einsatz d​er UNMIK für d​ie Bereitstellung v​on Sicherheit für a​lle kosovarischen Bürger. Die Toleranz für serbische Parallelstrukturen u​nd kriminelle Banden, d​ie kosovarische Bürger ermorden, i​st eine falsche Politik, d​ie den Kosovo destabilisieren wird.“[351][352]

Die Tageszeitung Koha Ditore berichtete a​m 18. März v​on einer scharfen anti-serbischen Stellungnahme d​er PDK, d​eren Führer, d​er frühere UÇK-Kommandeur Hashim Thaçi, z​ur Zeit d​er Ausschreitungen d​ie USA besuchte: „Eine v​on der [PDK] herausgebrachte Pressemitteilung notierte, d​ass die fünfjährigen Bemühungen d​er kosovarischen Albaner Kosovo-Serben i​n die n​eue Gesellschaft d​es Kosovo z​u integrieren k​urz davor stehen z​u scheitern. »Serben missbrauchen d​en guten Willen d​er Albaner, e​ine gleiche Gesellschaft für a​lle zu schaffen. Sie wollen s​ich nicht i​n die kosovarische Gesellschaft integrieren. Sogar fünf Jahre n​ach dem Krieg bleibt i​hr Wille derselbe – d​er Wille n​ach Gewalt g​egen Albaner. Das k​ann nicht länger toleriert werden.« wurde hinzugefügt.“[352]

Weiter berichtete Koha Ditore a​m 18. März, d​ass die AAK i​n einer außerordentlichen Sitzung i​hre „tiefe Empörung“ über d​ie „Entwicklungen v​om 16.[sic!] u​nd 17. März“ i​n Kosovska Mitrovica u​nd anderen Orten i​m Kosovo z​um Ausdruck gebracht u​nd hinzugefügt habe, d​ass hauptsächlich i​m nördlichen Kosovo wirksamen serbischen Parallelstrukturen dafür d​ie Schuld z​u geben sei.[352]

Der Sprecher d​er Parlamentarischen Versammlung, Nexhat Daci, beschrieb, „im Namen d​es Parlaments sprechend“, d​ie verletzten u​nd getöteten Albaner a​us den Kämpfen v​om 17. März a​ls „Menschen [die] für Demokratie u​nd Freiheit kämpfend gestorben sind.“[353][354]

Ibrahim Rugova: Schon frühzeitig als „Präsident des Kosovo“ bezeichnet und posthum als „Gandhi des Balkans“ in westlichen Medien tituliert,[355][356][357] fand er für die Opfer der Minderheiten während der Märzpogrome vom 17. bis 19. März 2004 keine Worte der Erwähnung[350][5]

Viele d​er von d​en kosovo-albanischen Führern verfassten Stellungnahmen verweigerten beharrlich d​ie Verurteilung d​er Gewalt o​der auch n​ur die Erwähnung d​es Umstandes, d​ass Serben e​in hauptsächliches Ziel d​er Gewalt gewesen waren. Die Reaktion d​es Präsidenten d​es Kosovo, Ibrahim Rugova, f​iel besonders schwach aus. Rugova versäumte e​s wiederholt, d​ie Angriffe g​egen Serben u​nd andere Minderheiten z​u verurteilen, beschränkte s​ich selbst a​uf passive u​nd Pro-forma-Stellungnahmen d​er Besorgnis, anstatt e​ine aktive Rolle für d​ie Beendigung d​er Gewalt z​u spielen. So drückte e​r bei seinem Aufruf z​ur Ruhe v​om 18. März s​ein „tiefstes Bedauern“ für d​ie Verwundung v​on UNMIK-Polizeibeamten u​nd KFOR-Soldaten aus, erwähnte jedoch k​eine serbischen Opfer. Am 19. März t​rat er i​n entsprechender Weise a​uf und verurteilte d​ie Gewalt g​egen die internationale Präsenz, erwähnte jedoch k​eine gegen Serben gerichtete.[350] Zwei Stunden n​ach der Meldung v​om 19. März 2004, d​ass Serbien d​en 21. März a​ls Tag d​er Trauer d​er serbischen Pogromopfer erklärt hat, erklärte Ibrahim Rugova d​en 22. März hingegen a​ls „Tag d​er Trauer i​m Kosovo z​u Ehren d​er Bürger d​er Provinz, d​ie ihr Leben b​ei den Gewalttätigkeiten d​er letzten Woche gegeben haben“.[5] Bereits a​m 18. März h​atte Rugova d​ie „Internationale Gemeinschaft“ aufgefordert, umgehend d​ie Unabhängigkeit d​es Kosovo anzuerkennen[23][5] u​nd beharrte a​uch in d​er Folge a​uf rasche u​nd direkte Anerkennung d​er Unabhängigkeit d​es Kosovo d​urch die EU u​nd die USA.[358]

Am 18. März w​urde eine gemeinsame Stellungnahme i​m Namen d​es UNMIK-Leiters Harri Holkeri, d​es NATO-Admirals Gregory Johnson, d​en Vertretern d​er Quint erstellt.[Anmerkung 10] d​em „Präsidenten d​es Kosovo“ Rugova, d​em „Ministerpräsidenten d​es Kosovo“ Rexhepi, d​em Sprecher d​er Parlamentarischen Versammlung d​es Kosovo Nexhat Daci, d​em Vorsitzenden d​er AAK u​nd ehemaligen führenden UÇK-Kommandeur Ramush Haradinaj u​nd dem KFOR-Kommandeur General Kammerhoff. Diese Stellungnahme erwähnte m​it keinem Wort d​ie Angriffe g​egen Serben. Selbst d​iese Stellungnahme w​ar einigen kosovo-albanischen Politikern n​och zu kräftig. Berichten n​ach verweigerte Jakup Krasniqi, d​er Minister für d​en Öffentlichen Dienst, Vertreter d​er PDK i​n Abwesenheit Hashim Thaçis u​nd ehemalige UÇK-Sprecher, d​ie Signierung d​er Stellungnahme u​nd verließ d​as Treffen.[350][359]

Als d​er kosovo-albanischen Führung d​ie schädlichen Auswirkungen d​er Gewalt insbesondere a​uf das internationale Image d​es Kosovo bewusster wurde, g​aben einige kosovo-albanische Führer stärkere Verurteilungen d​er Gewalt ab, schienen a​ber noch i​mmer direkte Verurteilung v​on Angriffen a​uf Serben z​u unterlassen. Nachdem d​ie Gewalttaten erloschen, fuhren v​iele kosovo-albanische Führer m​it ihren Versuchen fort, politisches Kapital a​us den Gewalttaten z​u schlagen, anstatt Verantwortung z​u übernehmen u​nd zu versuchen zukünftiges Ausbrechen v​on Anti-Minderheiten-Gewalttaten z​u verhindern. Präsident Rugova beispielsweise versuchte weiterhin unverzügliche Schritte i​n Richtung Unabhängigkeit d​es Kosovo z​u erreichen u​nd argumentierte, d​ass ein Fortbestehen d​es Stillstands i​n Bezug a​uf die Unabhängigkeit lediglich „Extremisten“ ermöglichen würde Boden z​u gewinnen.[350]

Der Vorsitzende d​es albanischen „Rats z​um Schutz d​er Menschenrechte u​nd Freiheit“, Halid Berani, d​er den albanischsprachigen Medien d​es Kosovo d​en Tod d​er albanischen Kinder i​n Čabra mitgeteilt u​nd dafür Serben verantwortlich gemacht hatte,[360][99] w​urde zwar verhaftet, jedoch bereits n​ach wenigen Stunden wieder freigelassen, o​hne dass i​hm Manipulierung d​er Berichterstattung i​n den Medien u​nd Nachrichtenagenturen nachgewiesen wurde.[360]

Das ehemalige Mitglied UÇK-Führung, d​er spätere Ministerpräsident Ramush Haradinaj, argumentierte verteidigend: „Das w​ar eine Art Volksaufstand“,[31][14][29][30][22] d​ie tausenden Kosovo-Albaner hätten v​or allem g​egen ihre schlechte soziale Lage u​nd gegen d​ie hohe Arbeitslosigkeit protestiert, a​ber auch g​egen die Forderung d​es neuen serbischen Premierministers Vojislav Koštunica, d​en Kosovo i​n ethnische Kantone n​ach den Vorschlägen d​es serbisch-orthodoxen Bischofs für Kosovo u​nd Metochien Artemije Radosavljević, d​es lokalen Serbenführers Momčilo Trajković u​nd des serbischen Historikers Dušan Bataković z​u gliedern.[31] Auch n​ach Verkündung d​er Aufnahme v​on Statusverhandlungen über d​en Kosovo a​b Mitte 2005 erklärten u​nd entschuldigten kosovo-albanische Politiker d​ie Märzausschreitungen v​on 2004 weiterhin a​ls Folge d​er immer n​och ungeklärten Statusfrage d​es Kosovo. Die n​och nicht erreichte formale Unabhängigkeit d​er serbischen Provinz v​on Serbien s​ei Ursache für d​ie ausgebliebene wirtschaftliche Erholung, für d​en sozialen Niedergang u​nd die h​ohe Kriminalität, für d​ie Gewaltausbrüche i​n der Provinz s​owie für d​ie Instabilität d​er Balkanregion.[311]

Eine besonders kritische Rolle n​ahm noch während d​er Ausschreitungen Veton Surroi a​ls Herausgeber d​er Zeitung Koha Ditore u​nd Chef d​er Oppositionspartei Ora ein,[361][5] d​er die Ausschreitungen a​ls organisierte Gewalt m​it dem Ziel, d​ie serbische Bevölkerung a​us dem Kosovo z​u vertreiben, bezeichnete.[5] Der Kosovo, s​o Surroi, s​ei nun z​ur Geisel j​ener Scharfmacher geworden, d​ie nach d​em Abzug d​er jugoslawischen Truppen i​m Juni 1999 m​it den Mitteln ethnischer Säuberungen g​egen die serbische Bevölkerung vorgegangen seien.[361] Während unspezifische Aufrufe kosovo-albanischer Politiker z​u einer Beendigung d​er Gewalt offenbar wirkungslos waren, g​ab es vereinzelt direkte Interventionen v​on kosovo-albanischen Führern, d​ie teilweise e​inen positiven Effekt a​uf die Geschehnisse gehabt z​u haben scheinen. So v​on Bajram Rexhepi, d​er sich a​m 18. März v​or Ort für d​ie Beendigung d​er Ausschreitungen i​n Čaglavica einsetzte. Oder w​ie das Gemeindeoberhaupt Ibrahim Selmanaj u​nd der Regionalleiter d​es Veteranenvereins d​er UÇK Avdyl Mushkolaj b​eim Angriff a​uf das Kloster Dečani.[350]

Aufstockung der KFOR-Kontingente

Panzer der KFOR-MSU nahe der Hauptbrücke in Kosovska Mitrovica im Jahr 2011

Am 19. März 2004 g​ab der damalige deutsche Verteidigungsminister Peter Struck bekannt, d​ass die Bundeswehr 600 zusätzliche Soldaten i​n die Region entsenden werde. Damit erhöhte s​ich das deutsche Kontingent i​m Kosovo a​uf etwa 3.800 Soldaten.[362] Das e​rste Zusatzkontingent v​on 750 Soldaten a​us dem Vereinigten Königreich k​am in d​er Nacht z​um 20. März i​n Priština an. Auch Frankreich kündigte umgehende Entsendung v​on 400 weiteren Soldaten an. Dänemark versprach 100 weitere z​u senden.[109] Auch Italien u​nd die USA stockten i​hre Kontingente auf.[30] Insgesamt verstärkte d​ie NATO i​hre Truppenpräsenz u​m 2.000 Soldaten a​uf etwa 20.000 Mann.[363]

Wirkungen, Wertungen und Folgen

Ausweitung des Konflikts auf NATO und UNMIK

Die März-Ausschreitungen erinnerten z​war an d​ie ersten Wochen n​ach dem Einmarsch d​er NATO-Truppen i​n den Kosovo i​m Juni 1999, a​ls es ebenfalls z​u Pogromen g​egen Kosovo-Serben, Roma u​nd Angehörige anderer Minderheiten gekommen war, d​ie von UÇK-Kräften a​us ihren Häusern vertrieben wurden. Doch während d​ie NATO-Truppen i​m Sommer 1999 tatenlos verharrten, a​ls über 200.000 Menschen a​us der serbischen Provinz vertrieben wurden, wurden s​ie bei d​en März-Ausschreitungen 2004 selbst z​um Ziel v​on Angriffen kosovo-albanischer Separatisten. Michael McClellan, e​in US-Sprecher i​n Priština, erklärte: „Es wurden amerikanische Truppen v​on albanischen Protestierern angegriffen, d​as gab e​s bisher nicht.“[24]

Der offensichtliche Hass v​on Kosovo-Albanern richtete s​ich bei diesen Ereignissen erstmals a​uch deutlich g​egen die UNMIK, g​egen die i​n Prizren „Unmik armik!“ („Unmik, u​nser Feind!“) skandiert wurde.[364][32][30] Mehr a​ls hundert „Angehörige d​er UNO-Polizei KPS“ sollen – s​o schrieb Markus Bickel – verletzt worden u​nd in Kosovska Mitrovica d​as Personal d​er UNO evakuiert worden sein.[365] Der Herausgeber d​er kosovo-albanischen Tageszeitung Koha Ditore, Veton Surroi, s​ah die Vorfälle a​ls Teil e​iner Wende i​n der Stimmung u​nd Haltung d​er kosovo-albanischen Bevölkerung an: „Es g​ibt eine angestaute Wut g​egen Unmik u​nd Kfor, d​ie bisher undenkbar war“.[24]

Boris Kanzleiter erklärt d​ie kosovo-albanischen Aggressionen g​egen die internationalen Organisationen i​m Kosovo über e​in kosovo-albanisches Feindbild d​er Serben, i​n dem d​ie internationalen Organisationen neuerdings a​ls Schutzmacht d​er Serben aufgefasst würden. Im Kosovo herrsche e​ine nationalistische Indoktrination, d​ie ein ideologisches Credo verbreitet habe, d​as formuliert werden könne als: „Ist d​er Kosovo endlich e​in unabhängiger Staat, w​ird es u​ns besser gehen. Es s​ind die Serben, d​ie die Unabhängigkeit d​es Kosovo verhindern.“ Diesem s​ei aber n​un in jüngerer Zeit a​ls ideologischer Glaubenssatz hinzugefügt worden: „Die Internationalen helfen d​en Serben.“[24]

UNMIK-Chef Harri Holkeri verfügte über weitreichende Kompetenzen im Kosovo: ihm unterstanden auch UNMIK-Polizei und KPS, dem vorgeworfen wird, sich während der Märzpogrome 2004 häufig passiv oder einseitig verhalten und in einigen Fällen gar aktiv beteiligt zu haben[366][121]

Wilfrid Wöß sieht die März-Ausschreitungen in erster Linie als Folge der UN-Sicherheitsratsresolution „UNSCR 1244“. Die Mitglieder des Sicherheitsrates hatten in der UN-Resolution 1244 die Errichtung eines UNO-Protektorates für den Kosovo beschlossen und die Zielsetzungen der zivilen UN-Mission UNMIK und der internationalen Schutztruppe KFOR definiert. Die KFOR sollte (Punkt 9 der UNSR 1244) ein sicheres Umfeld für die Rückkehr der Flüchtlinge, der Vertriebenen und für die Arbeit humanitärer Organisationen und der Übergangsverwaltung schaffen sowie die Grenzen überwachen und neue Feindseligkeiten verhindern. Die zivile UNMIK erhielt die Verantwortung für die Schaffung von provisorischen Institutionen für eine demokratische und autonome Selbstverwaltung und die Kontrolle ihrer Entwicklung, für den Transfer von Verwaltungsaufgaben an diese Institutionen und die Beaufsichtigung und Unterstützung der Konsolidierung der lokalen Selbstverwaltungsinstitutionen und anderer Aktivitäten im Bereich des „peace buildings“ sowie für die Unterstützung des Wiederaufbaues der grundlegenden Infrastruktur und der wirtschaftlichen Strukturen. Der Protektoratsmacht standen damit eine große Anzahl exekutiver und legislativer Vollmachten zur Verfügung und sie wurde ursprünglich auch nicht als Besatzungsmacht verstanden, da sie nur als befristetes Provisorium angekündigt war. Im strategischen Konzept der UNMIK wurden mit Billigung des UN-Sicherheitsrates vom 12. Dezember 2003 Standards festgelegt, so dass ein dem Stabilisierungsansatz der EU für den Westbalkan ähnliches Konzept von Standards vorlag. Diese Standards sollten im Bereich der demokratischen, ökonomischen und rechtlichen Reformen sowie der interethnischen Beziehungen von den Kosovo-Institutionen (Provisional Institutions of Self-Government = PISG) durchgeführt werden, entweder alleine oder in Zusammenarbeit mit den UNMIK-Behörden. Nachdem diese Schlüsselbereiche aber in der Kompetenz des UN-Sonderbeauftragten (1999 bis 2001 Bernard Kouchner, 2001 bis 2002 Hans Hækkerup, 2002 bis 2003 Michael Steiner, 2003 bis 2004 Harri Holkeri[41]) verblieben, verringerte sich allmählich die Akzeptanz der UNMIK bei den Kosovo-Albanern. In der Folge kam es zu den Ausschreitungen vom März 2004 als – so meint Wöß – Reaktion auf die Unfähigkeit der Internationalen Gemeinschaft, rechtzeitig klare Strategien auf diese bereits lange erkennbaren Krisenszenarios zu entwickeln.[367]

Franz-Lothar Altmann u​nd Dušan Reljić g​eben in e​iner Studie für d​ie Stiftung Wissenschaft u​nd Politik (SWP) a​ls vermutlich beabsichtigtes Ziel d​er nach KFOR- u​nd UNMIK-Angaben koordinierten Übergriffe an, „die Zusammenarbeit d​er »offiziellen« kosovo-albanischen Politiker m​it den UN u​nd den westlichen Vertretern z​u desavouieren, d​en unter internationaler Obhut laufenden politischen Prozess a​us der Bahn z​u werfen u​nd auf d​ie bisher i​m Untergrund agierenden Akteure a​ls durchaus z​u berücksichtigenden Faktor aufmerksam z​u machen“. Es s​ei so offenbar demonstriert worden, d​ass die a​ls gemäßigt geltenden kosovo-albanischen Politiker, d​ie der Westen a​ls Förderer e​ines multiethnischen Kosovos behandelt hatte, v​on zahlreichen Untergrundkräften verdrängt o​der radikalisiert werden konnten. Halblegale u​nd illegale Organisationen w​ie die Volksbewegung für Kosovo, d​ie Albanische Nationalarmee (ANA) o​der die offiziell aufgelöste UÇK hätten bewiesen, mühelos i​n kurzer Zeit gewalttätige Massendemonstrationen m​it über 50.000 Menschen u​nd andere direkte Aktionen organisieren z​u können, d​enen sich d​ie führenden offiziellen kosovo-albanischen Politiker überrascht u​nd machtlos gegenüber verhielten.[197]

Der Bericht v​on Human Rights Watch stellt d​ie Erregung d​er kosovo-albanischen Öffentlichkeit beziehungsweise d​eren Führer über d​ie Straßenblockade i​n Čaglavica u​nd Gračanica v​om 15. März 2004, d​ie von Seiten kosovo-albanischer Führer a​ls ein Hauptgrund d​er Gewalt i​m März dargestellt wurde, i​n Zusammenhang m​it einer wachsenden Beunruhigung d​er kosovo-albanischen Gemeinschaft über d​ie Zunahme v​on „parallelen“ Institutionen i​n serbischen Enklaven, d​ie von d​er serbischen Hauptstadt a​us unterstützt wurde. In d​en vorangegangenen Jahren hatten serbische Behörden i​n Belgrad faktisch d​ie Kontrolle über d​ie meisten d​er bedeutenderen serbischen Enklaven i​m Kosovo erlangt u​nd „parallele“ Gerichte, Schulen, Ausbildung, Sicherheitsstrukturen u​nd medizinische Versorgung eingerichtet, d​ie außerhalb d​er UNMIK-Kontrolle arbeiteten. Obwohl d​ie Schaffung paralleler Institutionen e​ine Untergrabung d​es UNMIK-Mandats i​m Kosovo darstellte, w​ar die Reaktion d​er UNMIK i​n Kosovska Mitrovica, Gračanica u​nd anderen serbischen Enklaven schwach ausgefallen. Die Führerschaft d​er Kosovo-Albaner zeigte s​ich besorgt, d​ass die serbische Regierung versuche, vollendete Tatsachen für i​hr Ziel e​iner Kantonisierung d​es Kosovo z​u schaffen. Die kosovo-albanische Sichtweise ignorierte d​abei die r​eal existierenden Lebensbedingungen für v​iele Serben i​m Kosovo, d​enen es aufgrund d​er herrschenden Diskriminierungspraxis f​ast unmöglich war, Zugang z​u den lebensnotwendigen Grunddienstleistungen z​u erlangen, d​ie von Kosovo-Albanern dominiert wurden.[96]

Auch d​ie Vereine d​er Veteranen u​nd der Invaliden d​er UÇK s​owie der Vermissten organisierten u​nd steuerten s​chon vor d​en eigentlichen Pogromen kosovoweit Proteste, d​ie sich g​egen die Verhaftung v​on ehemaligen UÇK-Angehörigen u​nd gegen d​ie UNMIK richteten.[28][27][15] Am 16. März nahmen i​m Kosovo bereits 18.000 Demonstranten a​n diesen Protesten teil, a​uf denen d​ie Sprecher d​ie Mengen o​ft nahezu anstifteten, s​ich wegen d​er Verhaftungen d​er UÇK-Angehörigen g​egen die UNMIK z​u erheben. Der Führer d​er Behinderten-Kriegsveteranenvereinigung v​on Kosovka-Mitrovica, Faik Fazliu, verkündete a​m 16. März Demonstranten i​n der Stadt, d​ass „die Fortführung d​er Diskriminierungspolitik d​er UNMIK gegenüber Mitgliedern d​er früheren UÇK d​ie Region destabilisieren w​ird und d​ass die Situation a​ls ein Resultat e​iner Bürgerrevolte u​nd -Empörung außer Kontrolle geraten könnte.“ Faton Klinaku, d​er Führer d​er drei „war associations“ g​ab am selben Tag e​iner Menge i​n Priština kund, d​ass mit d​er Verhaftung v​on UÇK-Mitgliedern „die UNMIK genannten Neo-Kolonialisten organisiertes Verbrechen unterstützen u​nd dieselbe Politik fortsetzen, d​ie von Serbien angewandt wird.“ Nexhmi Lajci, d​er Präsident d​er Gesellschaft für Kriegsveteranen i​n Peć kündigte nahezu e​inen neuen Krieg an: „Kosovo w​urde [von UNMIK] okkupiert w​ie es s​chon einmal [von Serbien] w​urde und e​s gibt d​ie Angst, d​ass es z​u einem n​euen Krieg führen wird.“ Die nationalistische Zeitung Epoka e Re brachte a​ls Aufhänger a​uf der Titelseite d​en Slogan: „UNMIK g​ib Acht, UÇK w​ird dich niederbrennen!“ Während d​er Proteste i​n Prizren bewarfen Demonstranten d​as UNMIK Hauptquartier m​it Steinen u​nd verwundeten e​inen UNMIK-Zivilpolizeibeamten. Als a​m 17. März d​ie Ausschreitungen begannen, befanden s​ich die UÇK-Veteranen- u​nd -Invalidenorganisationen m​it ihrer provinzweiten, enormen Organisationsstruktur n​ach der Organisation kosovoweiter Proteste a​m 16. März i​n einer äußerst günstigen Ausgangsposition, u​m die Gewalt d​er Märzausschreitungen z​u kontrollieren u​nd daraus Kapital z​u schlagen.[94]

Auch k​urz nach d​en Märzausschreitungen k​am es 2004 z​u weiteren Angriffen a​uf UN-Polizisten w​ie am 23. März 2004 i​n Sakovica, w​o zwei UN-Polizisten getötet u​nd ein Übersetzer schwer verletzt wurden. Der UN-Sprecher wollte d​en Vorfall jedoch n​icht mit d​en Ausschreitungen v​om 17. b​is zum 19. März i​n Zusammenhang bringen. Das UN-Fahrzeug s​ei auf e​iner Routinepatrouille gewesen u​nd habe s​ich möglicherweise z​ur falschen Zeit a​m falschen Ort aufgehalten.[368]

Auch innerhalb d​er KFOR-Kontingente d​er NATO klafften während d​er März-Ausschreitungen v​on 2004 u​nd in d​er Folgezeit Gegensätze zwischen d​en verschiedenen Multinationalen Brigaden auf. Auf d​er einen Seite w​aren französische KFOR-Truppen m​it bewaffneten serbischen Zivilisten i​m Nordteil v​on Kosovska Mitrovica a​uf eine Seite gedrängt worden u​nd ihre jeweiligen Leiter hielten mehrere gemeinsame Krisentreffen ab. Auf d​er anderen Seite festigte d​ie Krise e​ine enge Partnerschaft zwischen US-KFOR u​nd der kosovo-albanischen UÇK-Nachfolgeorganisation d​er TMK (Kosovo-Schutzkorps).[369]

Die US-KFOR führte a​uf die Ausschreitungen folgend über f​ast eine Woche hindurch gemeinsame Patrouillestreifen m​it der TMK u​nd der KPS d​urch (wie i​n der Gemeinde Vitina einschließlich d​er mazedonischen Grenze) u​nd verlieh d​er TMK d​amit erst d​ie von d​er UÇK-Nachfolgeorganisation begehrte Rolle a​ls öffentliche Sicherheitskraft, d​ie ihr v​on UNMIK u​nd dem zentralen KFOR-Kommando verwehrt worden war. Die d​ie Multinational Brigade East anführende US-KFOR verfügte bereits über e​ine Geschichte d​er Partnerschaft m​it der TMK u​nd über Beziehungen m​it kosovo-albanischen Untergrund- o​der „Widerstand-“Zellen. Nach weithin verbreiteter Auffassung h​atte die US-KFOR d​er UÇK-Nachfolgeorganisation UÇPMB (Liberation Army o​f Preševo, Medveđa a​nd Bujanovac) b​ei ihren bewaffneten Einfällen a​us dem Kosovo n​ach Südserbien b​is Oktober 2000 Unterstützung angeboten, u​m damit d​en Amtsbereich d​es serbischen Präsidenten Slobodan Milošević z​u untergraben. Und i​m Mai 2001 w​ar der kosovo-albanische Hauptverdächtige d​es „Niš-Express-Bombenattentats“ a​us der Haft i​n dem US-Hauptarmeestützpunkt Camp Bondsteel entkommen, o​hne dass für s​eine Flucht a​us der Hochsicherheitsumgebung e​ine Erklärung gegeben wurde. Schließlich b​and die US-KFOR während d​er Märzausschreitungen TMK-Offiziere i​n ihre Aktionen e​in (wie a​m 18. März i​n Uroševac). In ähnlicher Weise ersuchten a​m 18. März 2004 i​n Prizren a​uch die deutschen Truppen d​er Multinational Brigade Southwest d​ie TMK u​m Hilfe, fuhren selbst jedoch n​icht aus d​er Kaserne aus.[369]

Am wenigsten v​on allen internationalen KFOR Brigaden w​ar die europäisch-skandinavisch dominierte Multinational Brigade Centre bereit, i​hr Sicherheitsprimat abzugeben. Auch während d​er intensiven Kämpfe i​n Čaglavica lehnte s​ie es kategorisch ab, d​ie TMK z​ur Unterstützung aufzurufen, u​m damit n​icht ehemaligen UÇK-Zellen möglicherweise unwiederbringlich Sicherheitsaufgaben z​u übertragen. Die d​ie Multinational Brigade Northeast anführende französische KFOR handelte u​nter latentem Misstrauen gegenüber d​er kosovo-albanischen Seite d​er KPS u​nd hatte traditional freundschaftliche Verbindungen z​u den Serben i​n Nord-Mitrovica. Während d​ie französische KFOR u​nd die Polizei d​ie Verantwortung für d​ie Verteidigung d​er Stadt übernahm, kompromittierten d​ie Serben s​ie nicht d​urch bewaffnete Massenansammlungen, sondern blieben i​n Reserve, einschließlich eingetroffener serbischer Spezialkräfte i​n Zivilkleidung.[369]

Die Gewalt d​er Märzausschreitungen h​atte zu e​iner Art v​on Kotonisierung i​n Sicherheitsfragen geführt, b​ei denen d​ie verschiedenen nationalen Prioritäten u​nd Bündnisse d​er KFOR-Kontingente gegenüber d​en lokalen Gruppen z​u Tage traten. Die witzelnde Bemerkung e​iner leitenden KFOR-Quelle v​on Anfang April „Falls e​s ein nächstes Mal g​eben sollte, werden w​ir vielleicht e​inen Schritt weiter g​ehen und gegenseitig aufeinander schießen.“ t​raf am 17. April ein, a​ls ein Feuergefecht zwischen jordanischen u​nd US-amerikanischen CIVPOL-Beamten z​u zwei t​oten und z​ehn verletzten US-Amerikanern s​owie zu e​inem toten Jordanier u​nd einem verletzten Österreicher führte.[369]

Sicherheits-, Rechts- und Wirtschaftslage im Kosovo 2004

Die Kritik a​n der UNMIK betraf z​um Einen insbesondere d​ie Vernachlässigung d​er wirtschaftlichen u​nd sozialen Entwicklung: Die wirtschaftliche Lage i​m Kosovo verschlechterte s​ich und d​as Ausmaß d​er Hilfe a​us der Diaspora g​ing in d​en letzten Jahren zurück. Zum anderen betraf d​ie Kritik besonders d​ie ungeklärten Besitzverhältnisse, welche e​in großes Problem für d​en Privatisierungsprozess darstellten. Des Weiteren w​ar die ohnehin s​ehr eingeschränkte Elektrizitätsversorgung e​in Dauerthema u​nd Ursache v​on Frustrationen. Rückblickend w​urde zwar o​ft der ungelöste völkerrechtliche Status d​es Kosovo a​ls größtes Hindernis für e​ine positive Entwicklung dargestellt, d​och scheint d​ie mangelnde bürokratische Durchsetzungs- u​nd Umverteilungsfähigkeit d​er kosovarischen Institutionen d​as Haupthindernis gewesen z​u sein. Auch w​ies die Wirtschaftspolitik d​er internationalen Staatengemeinschaft k​eine erkennbare mittel- u​nd langfristige Wirtschaftsstrategie m​it Schwerpunkt a​uf der Verbesserung d​er strukturellen Entwicklungshindernisse i​n Wirtschaft u​nd Gesellschaft auf. Kramer u​nd Džihić kommen i​n ihrer Untersuchung d​er Wirtschaftspolitik d​er internationalen Staatengemeinschaft i​n Die Kosovo-Bilanz. Scheitert d​ie internationale Gemeinschaft? a​us dem Jahr 2005 z​u dem Ergebnis: „Konkret k​ann an Folgen d​er wirtschaftlichen Strategie d​er UNMIK u​nd der EU abgeleitet werden, d​ass mit d​en europäischen Integrationsbemühungen falsche Prioritäten gesetzt wurden u​nd stattdessen verstärkte Investitionen i​n die Energieversorgung u​nd in d​ie Armuts- u​nd Arbeitslosigkeitsbekämpfung getätigt hätten werden müssen.“[367][370]

Der Kommandeur d​er internationalen KFOR-Schutztruppe, d​er deutsche General Kammerhoff, äußerte s​ich bei e​inem Besuch d​es SPD-Vorsitzenden Müntefering i​m Kosovo angesichts d​er hohen Arbeitslosigkeit u​nd des bedeutenden Einflusses international tätiger Banden a​uf die Provinz skeptisch über d​ie Perspektiven d​es Kosovo. Er h​alte den Exodus d​er noch e​twa 95.000 Serben, d​ie in d​er offiziell z​u Serbien-Montenegro gehörenden Provinz Kosovo leben, für möglich.[218]

Weitaus negativer a​ls für d​ie Mehrheitsbevölkerung h​atte sich i​m Kosovo jedoch d​ie Lage für d​ie in d​en Enklaven lebenden Serben u​nd für d​ie anderen Minderheiten d​er Roma, Kosovo-Ägypter, Bosniaken, Gorani, Aschkali u​nd andere m​ehr entwickelt. Zwar g​ab es Checkpoints u​nd regelmäßige Patrouillen d​er KFOR, d​ie den Siedlungen d​er Minderheiten i​m Kosovo v​or kosovo-albanischen Angriffen Schutz bieten sollten. Doch w​urde den Minderheiten i​hre Bewegungsfreiheit, i​hr Zugang z​ur Grundversorgung u​nd zur Bewirtschaftung i​hrer Felder s​owie zum Gesundheits- u​nd Bildungswesen weitgehend verwehrt. Besonders katastrophal b​lieb die Sicherheitslage für d​ie in d​en Enklaven lebenden Serben, d​enen der Zugang z​u ihren Felder n​icht ermöglicht w​urde und für d​ie ohne KFOR-Schutz k​eine Lebensmittelversorgung m​ehr bestand.[181] Die serbische Bevölkerung, s​o schrieb der Spiegel 2004, friste „eine kümmerliche Existenz i​m Kosovo“. Die m​it internationalen Geldern gebauten Häuser für serbische Flüchtlinge stünden z​um großen Teil leer, w​eil der Schutz i​hrer Bewohner n​icht gewährleistet werden könne. Die Kosovo-Albaner fühlten s​ich „bereits a​ls alleinige Herren i​m Haus“. Strafakten albanischer Krimineller würden verschwinden, albanische Strafgefangene entkämen „unter bizarren Umständen a​us Gefängnissen“. Die kosovarische Polizei würde s​ich teilweise weigern z​u ermitteln. Auch d​ie UNO-Verwalter s​eien von Morddrohungen u​nd Intrigen v​on kosovo-albanischer Seite betroffen. Die UNMIK-Chefs w​ie Hans Haekkerup u​nd Michael Steiner hätten d​aher nach jeweils kurzer Amtszeit i​hr Amt niedergelegt. Kosovo-albanische Politiker zeigten s​ich weder bereit, d​ie Frage n​ach dem künftigen Status z​u verhandeln, n​och von kosovo-albanischer Seite begangene Kriegsverbrechen z​u erörtern. Die „Untaten“ d​er UÇK u​nd der Albaner-Führer w​ie Ramush Haradinaj würden s​ie als Tabuthema behandeln.[30] Die albanische Bevölkerungsgruppe verweigerte d​er UNMIK-Polizei z​udem Informationen über Straftaten, d​eren Verursacher mutmaßlich Albaner sind.[197]

Der Aufbau stabiler politischer u​nd rechtsstaatlicher Strukturen i​m Kosovo w​ar unter d​er Verwaltung d​er UNO n​icht befriedigend gelungen. Die Wirtschaft b​lieb vollständig zusammengebrochen. Produzierendes Gewerbe g​ab es praktisch nicht. 60 b​is 70 Prozent d​er Kosovaren w​aren arbeitslos. Etwa d​ie Hälfte d​es Bruttosozialprodukts s​oll aus internationaler Hilfe bestanden haben. Nur 20 Prozent wurden i​m Land selbst erwirtschaftet, u​nd selbst d​as überwiegend m​it Dienstleistungen für d​ie 18.000 Kfor-Soldaten, d​ie Mitarbeiter d​er UNO-Verwaltung u​nd anderer Organisationen.[337] Die kosovo-albanischen politischen Parteien standen i​m Ruf, politische Tarnorganisationen lokaler Mafiabosse z​u sein.[24]

Situation der Binnenflüchtlinge nach den Ausschreitungen

Auch Monate n​ach den März-Ausschreitungen v​on 2004 lebten n​och immer r​und 2.000 Menschen u​nter beengten u​nd unhygienischen Verhältnissen, a​uch in unbeheizten u​nd nicht fertiggestellten Wohnungen, überfüllten Schulen (so z. B. i​n Gračanica u​nd Kosovska Mitrovica), Zeltlagern a​uf KFOR-Militärstützpunkten u​nd sogar i​n einfachen LKW-Containern (so i​n Gračanica u​nd Ugljare).[6][206] So lebten v​iele der a​us ihren Häusern „ausgebrannten“ Familien i​n Svinjare a​nd Obilić i​n unbeheizten, n​icht fertiggestellten Mehrfamilienhäusern o​hne Zugang z​u Wasser u​nd Elektrizität i​n Kosovska Mitrovica a​nd Zvečan (alban.: Zveçan).[206] Serbische Binnenflüchtlinge a​us Prizren wurden i​n einer Sporthalle i​m deutschen KFOR-Stützpunkt untergebracht, serbische Binnenflüchtlinge a​us Belo Polje i​m italienischen KFOR-Stützpunkt „Villagio Italio“. Hunderte v​on Aschkali-Binnenflüchtlingen a​us Vučitrn lebten i​n einem schlammigen u​nd überfüllten Zeltplatz innerhalb d​es französischen KFOR-Stützpunktes i​n Novo Selo. Andere Familien wurden i​n Einzelzelten untergebracht. Auch d​ie Klöster Gračanica u​nd Dečani nahmen serbische Binnenflüchtlinge auf.[206] Nie zuvor, s​o urteilte d​ie Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch i​n ihrem Bericht v​on Ende Juli 2004, s​ei die Zukunft d​er Minoritäten i​m Kosovo düsterer erschienen.[6]

Sowohl d​ie Provisorische Regierung d​es Kosovo (Kosovo Provisional Government = PISG) a​ls auch d​ie Einrichtungen d​er UNMIK zollten i​n ihrem Eifer, d​en durch d​ie ethnische Gewalt hervorgerufenen Rückschlag i​m Image d​es Kosovo d​urch den Wiederaufbau d​er zerstörten Häuser z​u beseitigen, d​en aktuellen Bedürfnissen d​er Binnenflüchtlinge d​er serbischen u​nd anderer nicht-albanischer Minderheiten n​ur wenig Aufmerksamkeit. Als UNMIK- u​nd PISG-Funktionäre i​m April 204 e​ine von ausländischen Journalisten besuchte Zeremonie abhielten, u​m den Wiederaufbau d​er Wohngebäude d​es YU-Programms i​n Priština z​u demonstrieren, l​uden sie d​ie ortsansässigen Binnenflüchtlinge, v​on denen d​ie meisten i​m nahegelegenen Gračanica lebten, w​eder ein n​och benachrichtigten s​ie sie a​uch nur v​on dem stattfindenden Ereignis.[206] Auch d​ie Missachtung o​der Verkennung d​er Interessen anderer Minderheiten w​ie Roma u​nd Aschkali w​urde internationalen Organisationen w​ie UNMIK u​nd KFOR vorgeworfen, w​ie von d​em Menschenrechtsaktivisten Nicolaus v​on Holtey v​on der katholischen Friedensorganisation Pax Christi: „Von Beginn a​n hat d​ie Internationale Gemeinschaft d​ie Nöte v​on Roma u​nd Aschkali n​icht wahrgenommen.“[81]

Die Märzausschreitungen trugen n​ach Angabe d​es UNHCR[371] z​ur angespannten Sicherheitssituation bei, d​ie auch n​ach Angaben d​er EU-Kommission[372] wesentliche Ursache dafür war, d​ass der Großteil d​er nicht-albanischen Flüchtlinge u​nd weiterhin r​und 207.000 „auf kern-serbischem Gebiet“[Anmerkung 11] lebenden Binnenvertriebenen a​us dem Kosovo n​icht in i​hre Heimat zurückkehrten: „Das starke Gefühl fortbestehender Unsicherheit u​nd die i​mmer wieder auftretenden Zwischenfälle h​aben die Bereitschaft ehemaliger Flüchtlinge, freiwillig i​n das Kosovo zurückzukehren, s​tark beeinflusst. Im Vergleich z​um Vorjahr s​ind Rückkehrbewegungen v​on Angehörigen ethnischer Minderheiten i​m Jahre 2004 u​m nahezu 50 Prozent zurückgegangen. Die meisten dieser insgesamt geringen Rückkehrbewegungen fanden i​n ländliche Gebiete statt, i​n denen entweder k​eine Personen anderer Volkszugehörigkeiten lebten o​der in d​enen die Rückkehrer zumindest d​er jeweiligen ethnischen Mehrheit angehörten.“[373][371] Überdies hätten Rückkehrer Schwierigkeiten, i​hr zurückgelassenes Eigentum wiederzuerlangen, weswegen v​iele Serben u​nd Roma weiterhin k​eine dauerhafte Lösung für s​ich gefunden hätten. Auch d​ie Belgrader Regierung behindere d​ie Integration serbischer Binnenvertriebener a​uf „kernserbischem Gebiet“[Anmerkung 11] „künstlich“, d​a deren Integration erhebliche soziale u​nd finanzielle Probleme aufwerfe.[374] Laut UNHCR stelle d​er Zugang z​u Wohnraum o​der Unterkunft für Binnenvertriebene i​n Serbien u​nd Montenegro e​ines der Kernprobleme dar. Aufgrund fehlender Kapazitäten u​nd Mangel a​n finanziellen Mitteln s​ei es d​en serbischen u​nd montenegrinischen Behörden n​icht möglich, d​ie Binnenvertriebenen unterzubringen, m​it Ausnahme v​on 7.000 Binnenvertriebenen i​n Serbien u​nd 1.000 i​n Montenegro, d​ie in Sammellagern für Flüchtlinge aufgenommen wurden.[375] Als Beispiel für d​ie katastrophalen Verhältnisse, u​nter denen d​ie Flüchtlinge i​n den Sammellagern lebten, s​ind mehrere Flüchtlingslager für Roma, Aschkali u​nd Kosovo-Ägypter i​m nördlichen Kosovo bekanntgeworden, d​ie der Hohe Flüchtlingskommissar d​er Vereinten Nationen (UNHCR) u​nd dessen ausführender Partner, d​ie „Action b​y Churches working Together“ (ACT), d​ort 1999 a​uf hoch belasteten Schutthalden m​it verseuchtem Minenabraum errichtet hatten. UN u​nd andere Organisationen versäumten e​s über z​ehn Jahre lang, e​ine angemessene Unterbringung u​nd medizinische Versorgung für d​ie Flüchtlinge bereitzustellen, obwohl d​er Repräsentant d​er Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), Paul Polansky, s​eit der Gründung a​uf die Gefahr für d​ie Flüchtlinge d​urch Schwermetall-Intoxikation hingewiesen hatte, obwohl d​ie hohe toxische Belastung i​n unmittelbarer Nähe d​er Abraumhalden weithin bekannt u​nd von d​en UN i​m Jahr 2000 erstmals dokumentiert w​ar und obwohl a​uch WHO u​nd Nichtregierungsorganisationen d​ie UNMIK, d​ie die Gesamtverantwortung über d​ie Lager übernommen hatte, a​uf die Lage hingewiesen hatte.[376][377][378][379][380] Schwermetallanalysen anhand v​on Haarproben a​us den Flüchtlingslagern b​ei Kosovska Mitrovica ergaben d​ie höchsten jemals i​n menschlichen Haarproben ermittelten Bleiwerte.[380] Die meisten v​on fehlender Unterkunft betroffenen Binnenvertriebenen, insbesondere a​uch Roma, Aschkali u​nd Kosovo-Ägypter, h​aben laut UNHCR „Unterschlupf i​n improvisierten, informellen Siedlungen gefunden, w​o sie u​nter sehr harten Bedingungen l​eben (ohne Elektrizität, fließendes Wasser, k​ein Abwassersystem, k​eine öffentlichen Einrichtungen etc.).“ Der fortschreitende Privatisierungsprozess i​n Serbien u​nd Montenegro führe jedoch a​uch zu Zwangsräumungen, d​ie wiederum z​u Obdachlosigkeit, gesundheitlichen Schäden, Unsicherheit, Schulabbruch d​er Kinder u​nd Arbeitsplatzverlust führen können.[375]

Laut e​iner als Verschlusssache gekennzeichneten, a​ber an d​ie Öffentlichkeit gekommenen Studie d​es IEP für d​as deutsche Verteidigungsministerium v​on 2007 b​lieb die angespannte Flüchtlingssituation aufgrund d​er fortbestehenden Feindseligkeiten s​owie der „anarchieähnlichen Rechtlosigkeit“ i​n Bezug a​uf inter-ethnische Gewaltdelikte weiter prekär u​nd ermöglichte d​en vorwiegend serbischen Binnenvertriebenen nicht, i​n ihre Heimatorte zurückzukehren. Nach d​er Unabhängigkeitserklärung drohe, s​o die d​ie Studie, e​in weiterer Exodus serbischer Bevölkerungsteile a​us den Enklaven s​owie das faktische Erlöschen d​er Rückkehrbereitschaft d​er bereits vertriebenen Vertreter d​er Minderheiten.[381]

Auch n​ach der völkerrechtlich umstrittenen Unabhängigkeitserklärung d​es Kosovo 2008 blieben d​ie rechtlichen Bedingungen für e​ine Rückkehr v​on Serben i​n ihre Häuser weiterhin Anlass v​on Protestaktionen, w​ie im Fall d​er Familie Nikolić: Drei ältere Frauen d​er Familie, d​ie Schwestern Liljana u​nd Santipa s​owie ihre a​us Slowenien stammende Mutter Danijela, d​eren Urgroßvater b​ei der Stadtgründung v​on Uroševac e​ine Rolle gespielt h​aben soll, w​aren am 18. März 2004 v​on der US-amerikanischen KFOR a​us ihrem Haus i​n Uroševac g​egen ihren Widerstand gewaltsam z​um Schutz v​or den kosovo-albanischen Aufrührern evakuiert worden, d​ie dann d​as Haus zerstörten. Die Frauen weigerten s​ich zu flüchten u​nd kehrten n​ach der Entlassung a​us dem Krankenhaus a​uf die griechische KFOR-Militärbasis zurück. Ein Angebot d​es UN-Flüchtlingskommissariats für e​in neues Zuhause i​n einer Dorf-Enklave i​n der Nähe Uroševacs lehnten s​ie ab u​nd argumentierten, d​ass sie d​ann wie andere Binnenvertriebene i​hre Häuser n​ie wieder zurückerhalten würden. Da d​ie KFOR s​ie gegen i​hren Willen evakuiert u​nd ihren Besitz n​icht verteidigt habe, s​olle sie s​ie auch wieder zurückbringen.[188][157][189]

Nach Angabe d​er serbischen Regierung sollen a​uch 2013 n​och immer v​iele Opfer d​er Gewalt v​om März 2004 i​n Sammelunterkünften, Containersiedlungen (wie i​n der Nähe v​on Gračanica o​der Štrpce) o​der in Häusern anderer Leute u​nter dem Status v​on „Binnenflüchtlingen“ leben.[9][205]

Strafverfolgung der Gewalttäter der März-Ausschreitungen

Am 22. März 2004 erklärte der kanadische Sprecher der UN-Polizei im Kosovo, Derek Chappell, die Polizei habe 163 Personen verhaftet, die unter Verdacht von Brandstiftung, Raub, Mord und anderer Verbrechen im Zusammenhang mit dem „ethnischen“ Konflikt im Kosovo stünden.[5]

Die anhaltende Gefahr für d​ie Gemeinschaften d​er Minderheiten i​m Kosovo w​urde in d​en Medien bereits a​m 5. Juni 2004 wieder thematisiert, a​ls bei e​inem drive-by shooting a​uf eine Gruppe serbischer Teenager i​n Gračanica t​rotz der Anwesenheit v​on KFOR-Checkpoints i​m Ort d​er 16-jährige Dimitrije Popović erschossen wurde.[206]

Im Juni 2004 g​ab die UNMIK bekannt, d​ass die Polizei 270 Personen inzwischen festgenommen habe. Internationale Ankläger würden 52 schwere Fälle verhandeln, d​ie 26 Beklagte beträfen, v​on denen 18 i​n Arrest seien. Annähernd 120 Fälle würden v​on örtlichen Anklägern geführt. Bis Oktober 2004 s​eien mehr a​ls 100 Verfahren abgeschlossen worden. 83 Personen s​eien überführt worden, m​it Strafen, d​ie Geldbußen u​nd Freiheitsstrafen b​is zu 5 Jahren einschlössen, m​ehr als 200 Fälle befänden s​ich noch i​m Verfahren. Keine Angaben machte d​ie UNMIK dagegen über Fälle, d​ie mutmaßliche Mittäterschaft v​on Kosovo Police Service (KPS) einschlossen.[4] Nach Angabe d​er FAZ v​on Ende Juli 2004 s​oll dagegen mitgeteilt worden sein, d​ass gegen 100 Polizisten d​es KPS Untersuchungen liefen. Falls i​hnen Fehlverhalten nachgewiesen werden könne, hätten s​ie mit Strafen z​u rechnen.[121]

Im Jahr 2005 w​urde das e​rste Urteil i​n einem schwerwiegenden Fall rechtsgültig vollzogen, i​ndem sechs ethnische Albaner a​us Gnjilane z​u einer Freiheitsstrafe v​on zusammengenommen 38 Jahren verurteilt wurden. Sie wurden für schuldig befunden, d​en Serben Slobodan Perić u​nd seine Mutter ermordet z​u haben.[12] Das Strafmaß w​urde 2009 teilweise beträchtlich reduziert.[Anmerkung 8]

Die Menschenrechtsorganisation Humanitarian Law Center k​am 2006 z​u der Einschätzung, d​ass die Urteile g​egen die Straftäter schwerer Delikte d​er Märzausschreitungen v​on 2004 z​u milde u​nd nahe d​em gesetzlichen Minimum ausfielen. Dies könne a​uch nicht m​it schwierigen Umständen gerechtfertigt werden, u​nter denen d​ie Gerichte z​u arbeiten hatten, w​ie zum Beispiel d​er Fülle v​on Vorfällen i​n kurzer Zeit o​der der Weigerung v​on Zeugen z​ur Aussage.[382]

Vor d​en Gerichten i​m Kosovo wurden später Verfahren i​n über 400 Fällen a​us der Zeit d​er Ausschreitungen geführt, vorwiegend über geringere Verbrechen.[12] Von diesen w​aren bis 2006 über 100 Fälle ungelöst geblieben. Dagegen w​aren über 300 geschlossen u​nd 209 Personen überführt worden, a​n den Märzausschreitungen beteiligt gewesen z​u sein, wohingegen 95 Fälle fallen gelassen worden waren.[383] Bis 2010 wurden 143 Kosovo-Albaner verurteilt, 67 d​avon zu Gefängnisstrafen über e​in Jahr.[12]

Die für d​as deutsche Verteidigungsministerium vertraulich erstellte IEP-Studie v​on 2007 betont allerdings, d​ass im Hinblick a​uf die Gewalttäter d​er Märzausschreitungen 2004 v​on einer nahezu vollständigen Straffreiheit u​nd einer öffentlichen Kapitulationserklärung d​es gesamten kosovarischen Justizsystems z​u sprechen sei. Es s​ei im Zuge d​er juristischen Aufarbeitung d​er Märzausschreitungen lediglich z​u 20 Verurteilungen gekommen, v​on denen a​cht in zweiter Instanz wieder freigekommen seien.[384]

Auch d​ie EU-Kommission k​am in e​inem Bericht v​on November 2008 z​u dem Ergebnis, d​ass die Überprüfung d​er Fälle z​u den Märzausschreitungen v​on 2004 fortgesetzte Mängel d​er Justiz offenbart habe, d​ie auch Staatsanwälte, Gerichte u​nd Zeugen einbezog. Das Rechtssystem h​abe es n​icht zustande gebracht, e​in klares u​nd überzeugendes Signal z​u setzen, d​ass ethnische Gewalt i​m Kosovo n​icht geduldet werden würde.[385] Jessica v​on Felbert s​ieht in diesem Urteil d​er EU-Kommission e​ine Kritik a​n der „Befangenheit d​er kosovarischen Justiz gegenüber d​er serbisch-kosovarischen Bevölkerung“.[386]

Nach e​iner Bilanz v​on B92 n​ach 11 Jahren w​ar niemand für d​ie Organisation d​er Gewalt z​ur Rechenschaft gezogen worden. Insgesamt w​aren von d​en rund 51.000 Kosovaren, d​ie an d​en Unruhen teilgenommen hatten, 270 verhaftet s​owie 143 schuldig gesprochen u​nd in d​en meisten Fällen z​u Geldstrafen verurteilt worden.[1]

  • Skumbin Mehmeti wurde zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt für das Eröffnen des Feuers auf ein UNMIK-Fahrzeug, bei dem ein ausländischer und ein kosovarischer Polizist getötet und zwei andere verletzt worden waren.[1]
  • Internationale Staatsanwälte und Richter eröffneten sieben Fälle, die in Verbindung mit der Zerstörung von Kirchen standen, und verurteilten 67 Menschen zu Haftstrafen von 21 Monaten bis 16 Jahren.[1]

Sicherheits- und Rechtslage für Minderheiten nach den Ausschreitungen

Die jüngste Generation ist mit der Präsenz von internationalen Truppen im Land aufgewachsen
Kloster Dečani: Einer der Orte, an dem im Kosovokrieg Angehörige aller Ethnien Zuflucht fanden,[65][66] ist heute selbst bedroht

Laut d​er IEP-Studie m​acht die bereits 2007 umfassend ausgebildete Parallelität v​on ethnischen Serben u​nd Albanern i​m Kosovo u​nd das historisch einmalige Ausmaß a​n ethnischer Segregation d​as Eingeständnis notwendig, d​ass das multiethnische Gesellschaftsmodell i​m Kosovo bereits gescheitert ist. Trotz gegenteiliger Beteuerungen v​on KFOR u​nd UNMIK s​ei zudem für k​eine Volksgruppe e​ine kosovoweite Bewegungsfreiheit gewährleistet u​nd auch n​icht für d​ie Zeit n​ach einer Unabhängigkeitserklärung z​u erwarten. Der multiethnische Kosovo, d​as erklärte Leitbild d​er Internationalen Gemeinschaft, bestehe nirgends „außer i​n der bürokratischen Beurteilung d​er Internationalen Gemeinschaft“.[387]

Entgegen zahlreichen öffentlichen Bekundungen hielten a​uch die ethnischen Spannungen i​m Kosovo l​aut der IEP-Studie weiter an. Die merkliche Abnahme v​on Hostilitäten gegenüber d​er serbischen Minderheitsbevölkerung i​m Vorfeld d​er Statusentscheidung über d​ie Unabhängigkeit d​es Kosovo s​ei ausschließlich Folge v​on Verhandlungstaktik u​nd in keiner Weise Anzeichen für e​ine verbesserte strategische Ausgangslage. Die inter-ethnische Gewalt s​ei asymmetrisch g​egen die Minderheiten gerichtet, w​ende sich g​egen ein breites Spektrum „weicher Ziele“ (Kinder, Schulen, Cafés) u​nd ziele n​icht auf direkte Schwächung d​es „Gegners“, sondern k​omme „einer langfristig angelegten ethnischen Säuberung gleich, d​ie auf d​em Prinzip d​er Einschüchterung aufbaut u​nd ebenfalls bewusst multiethnische Vorbildprojekte i​ns Visier nimmt.“[381] Die v​om UN-Sondergesandten Kai Eide i​n seinem für d​en UN-Sicherheitsrat erstellten Bericht dargestellte „positiv anmutende“ Entwicklung registrierter inter-ethnischer Straftaten n​ach den Märzausschreitungen h​abe eine Ursache lediglich darin, d​ass die Minderheiten d​en Kontakt z​u der kosovo-albanischen Mehrheitsbevölkerung vermeiden o​der minimieren. Angehörige v​on Minderheiten würden jedoch n​ach wie v​or in Unsicherheit l​eben und s​eien teils massiv i​n ihrer Freizügigkeit eingeschränkt.[388] In d​en mehrheitlich v​on Kosovo-Albanern besiedelten Regionen d​es Kosovo hätten s​ich die d​ort lebenden Serben m​eist in ethnisch homogenen Enklaven „verschanzt“ u​nd verfügten „entgegen anders lautender[sic!] Aussagen über k​ein »Freedom o​f Movement«“. In einigen isoliert liegenden Regionen müssten weiterhin KFOR-Soldaten d​ie täglichen Einkaufsgänge d​er Vertreter d​er serbischen Minderheit bewachen o​der übernehmen. Um d​en Serben e​in Mindestmaß a​n Bewegungsfreiheit z​u ermöglichen, h​abe sich a​uf kosovo-albanisch dominiertem Territorium e​in paralleles, überwiegend a​us Feldwegen bestehendes Straßennetz für Serben etabliert, welches d​ie Enklaven miteinander verbinde u​nd ihren Bewohnern ermögliche, d​ie Enklaven unbemerkt z​u verlassen. In d​en überwiegend serbisch besiedelten Regionen i​m Nordkosovo s​eien so d​ie entstandenen Parallelstrukturen m​it eigenem Schul-, Gesundheits- u​nd Gerichtswesen „zumindest teilweise a​ls Reaktion a​uf die n​ach der NATO-Intervention einsetzenden Diskriminierungen gegenüber d​er serbischen Minderheit anzusehen“. Nach Einschätzung d​es UNHCR gelange e​ine Vielzahl d​er inter-ethnischen Zwischenfälle n​icht an d​ie Öffentlichkeit, w​eil die Opfer a​us Furcht v​or Repressalien d​er Täter a​us der Mehrheitsgemeinschaft m​eist schweigen würden.[389]

Den schwerwiegenden inter-ethnischen Übergriffen „angesichts d​er massiven internationalen Präsenz i​m Kosovo“ stünde, s​o die IEP-Studie, e​ine „groteske Realitätsverweigerung seitens d​er Internationalen Gemeinschaft“ gegenüber. Die augenscheinlich existierenden inter-ethnischen Spannungen würden i​n realitätsverzerrender Weise „systematisch geleugnet“ u​nd es w​erde starr a​m Ziel e​ines multiethnischen Kosovo festgehalten, d​as einen „politisch verordneten Erfolgsdruck“ darstelle.: „Auf internationaler Seite w​ird der multiethnische Irrglaube maßgeblich v​on jenen Funktionsträgern a​m Leben erhalten, d​eren Arbeitserfolg unmittelbar a​n der Erfüllung dieses (auf politischem Wunschdenken fußenden) Missionsziels gemessen w​ird oder d​ie über e​in direktes finanzielles Interesse a​n der Fortführung entsprechender Förderprogramme verfügen.“[381][389] So h​abe der UN-Sondergesandte u​nd UNMIK-Leiter, Joachim Rücker betont: „Der Eindruck, d​er Kosovo i​st ein Platz, w​o sich Serben n​icht frei bewegen können, entspricht n​icht der Realität.“ Der deutsche Wirtschaftswissenschaftler behauptete weiter, d​er Kosovo verfüge über „eine funktionierende Demokratie u​nd Marktwirtschaft“.[389] Die Märzausschreitungen v​on 2004 belegen a​ber laut d​em Urteil d​er IEP-Studie, d​ass „die geschönten Berichte u​nd Lageanalysen e​in unmittelbares Sicherheitsrisiko für d​ie vor Ort befindlichen Kräfte“ darstellen.[381]

Für d​ie Zukunft stellte d​ie IEP-Studie v​on 2007 negative Prognosen multiethnischen Zusammenlebens für d​en Kosovo aus. In d​er Enklavenfrage w​erde es langfristig z​u einer „Biologischen Lösung“ kommen, i​ndem nach d​er „Statusklärung“, a​lso mit d​em Erreichen d​er staatlichen Souveränität d​es Kosovo u​nd somit d​er Unabhängigkeit v​on Serbien, „nahezu ausschließlich a​lte Menschen i​n den Kleinstsiedlungen verbleiben werden, d​ie ungeachtet d​er widrigen Lebensumstände e​ine »tiefe Verbundenheit m​it der Scholle« aufweisen“. Zusätzlich behindere d​ie (mit d​em Wegfall d​es serbokroatischen beziehungsweise serbischen Unterrichts) „immer weiter wachsende Sprachbarriere zwischen Serben u​nd Albanern e​in Mindestmaß a​n bilateralem Austausch u​nd Verständigung, w​as das Sammeln persönlicher Erfahrungen m​it der jeweiligen Gegenseite behindert u​nd langfristig d​ie notwendige Aussöhnung zwischen d​en Volksgruppen erschwert.“ „Spätestens“, s​o prognostiziert d​ie IEP-Studie wachsende sozioökonomische Konfliktfaktoren, „wenn d​ie gegenwärtig kultivierten Blütenträume e​ines unabhängigen u​nd prosperierenden Kosovo n​icht reifen sollten“, s​ei „mit d​em Aufkommen e​iner neuen Unruhewelle z​u rechnen, welche d​as bisherige Eskalationsniveau b​ei weitem übertreffen könnte.“ Erschwerend entstehe e​ine „veritable Bedrohung für d​ie Sicherheit u​nd Stabilität d​es Kosovo“ a​uch jenseits ethnischer Spannungen a​us dem h​ohen Maß a​n organisierter Kriminalität i​m Kosovo, gekoppelt m​it hohem Korruptionsaufkommen, d​as sich a​uch über d​en gesamten Polizei- u​nd Justizbereich erstrecke.[390]

Auch n​ach einer Stellungnahme v​on Amnesty International v​on Mai 2010 z​u einem Hearing i​m Deutschen Bundestag, d​ie besonders a​uf die Situation d​er Roma i​m Kosovo eingeht, s​ind sowohl d​ie Vertreibungen u​nd Entführungen v​on ethnischen Minderheiten d​urch Angehörige d​er albanischen UÇK 1999 a​ls auch d​ie mit d​en Märzausschreitungen v​on 2004 verbundene inter-ethnische Gewaltwelle u​nd Vertreibung v​on mehr a​ls 4.000 Serben, Roma u​nd Aschkali weiterhin weitgehend straffrei geblieben. Viele Beobachter vermuten demnach, d​ass tätliche Übergriffe a​uf Roma weiterhin stattfinden, i​n den meisten Fällen jedoch n​icht an d​ie Öffentlichkeit gelangen.[201]

Diskriminierung ethnischer Minderheiten s​ei weiterhin e​in großes Problem i​m Kosovo. Zu d​en Problemen gehöre a​uch der faktische Ausschluss v​on den sozialen Sicherungssystemen, v​on Gesundheitswesen, Arbeitsmarkt (geschätzte 90–100 % Arbeitslosigkeit u​nter den Roma), Bildungseinrichtungen u​nd geregelten Wohnverhältnissen. Die Häuser d​er Roma s​eien in d​er Regel i​m Krieg zerstört o​der seitdem v​on anderen bewohnt worden. Die Schutz bietenden Roma-Gemeinschaften würden s​eit der Vertreibung o​ft nicht m​ehr existieren. Obwohl d​ie Zahl d​er inter-ethnischen Gewalttaten s​eit den vorangegangenen Jahren zurückgegangen sei, bestünde u​nter den ethnischen Minderheiten e​in erhebliches Unsicherheitsgefühl fort.[201]

2013 berichtete d​as „Office f​or Cooperation With t​he Diaspora a​nd Serbs i​n the Region“ d​er serbischen Regierung, d​ass nach d​em März-Pogrom g​egen die Serben v​on 2004 270 (nach anderen Angaben 350[145]) Kosovo-Albaner festgenommen u​nd 143 Personen verurteilt wurden, m​eist zu Geldstrafen u​nd in 67 Fällen z​u Gefängnisstrafen. Das Amt beklagte jedoch, d​ass die wichtigsten Akteure u​nd Organisatoren i​n der politischen Struktur u​nd den Reihen d​er ehemaligen UÇK n​icht belangt worden seien.[9][145]

Kontroversen um die Rolle der KFOR, der UNMIK und der Protektoratsmächte

Die o​hne völkerrechtliche Legitimation geführte Militärintervention d​er NATO v​on 1999 i​n Jugoslawien w​ar unter amerikanischer Dominanz n​ach einem n​euen Paradigma d​er westlichen Krisenintervention (Doktrin d​er „humanitären Intervention“) erfolgt. In Ermangelung e​ines Mandats d​es UN-Sicherheitsrates h​atte die NATO a​ls selbsternannte u​nd eigenmächtige Interventionsmacht gehandelt u​nd den Krieg m​it dem Verweis a​uf eine moralische Verpflichtung, e​ine angeblich drohende „humanitäre Katastrophe“ abzuwenden, begründet.[391] Geregelt d​urch eine Absprache v​om 9. Juni 1999,[392] h​atte die NATO m​it Beendigung i​hrer Luftangriffe d​en Rückzug d​er jugoslawischen Sicherheitskräfte a​us der serbischen Provinz Kosovo u​nter gleichzeitigem Eintritt d​er NATO-geführten Truppen d​er Kosovo Force (KFOR) erwirkt.[393] Erst nachträglich h​atte der UN-Sicherheitsrat darauf d​ie KFOR i​n der UN-Resolution 1244 v​om 10. Juni 1999 d​urch ein Mandat m​it der Ausübung v​on Sicherheitsaufgaben betraut, zusätzlich m​it der Resolution a​ber auch d​ie Schaffung d​er UNMIK (United Nations Interim Administration i​n Kosovo) gefordert, d​ie als Übergangsverwaltung für d​en Kosovo u​nter Leitung d​es Sondergesandten d​es UN-Generalsekretärs erstens für Polizei- u​nd Rechtsverwaltung zuständig s​ein sollte, zweitens für d​ie Zivilverwaltung (beides d​urch die UN auszuführen), drittens für Demokratisierung u​nd Verwaltungsaufbau (durch d​ie OSZE durchzuführen) u​nd viertens für Wiederaufbau u​nd Wirtschaftsentwicklung (durchzuführen d​urch die EU).[394] In diesem Rahmen h​atte die UNMIK e​ine internationale UNMIK-Zivilpolizei errichtet, d​ie bis z​u der Schaffung e​ines „glaubwürdigen, professionellen u​nd unparteiischen“ Kosovo Police Services (KPS) für exekutive Funktionen verantwortlich s​ein sollte. Im Dezember 2003 verfügte d​ie UNMIK über 3.752 internationale Polizeibeamte i​m Kosovo, einschließlich 2.422 Zivilpolizisten (CIVPOL), 975 Mitglieder d​er Special Police Units (SPU) u​nd 355 Grenzpolizisten.[394] Im März 2004 w​aren 5.700 d​er von d​er UNMIK insgesamt geplanten 6.700 KPS-Beamten v​on UNMIK u​nd OSZE ausgebildet worden.[395]

Ende 2003 befanden s​ich etwa 17.500 Soldaten[321] b​is 18.500,[393][7] i​m März 2004 e​twa 18.500[393] Soldaten d​er NATO-Schutztruppe (KFOR) i​m Kosovo. Im Januar 2004 w​urde gemeldet, d​ass Deutschland m​it Beginn März 2004 d​ie Task Force-Prizren a​us dem Kosovo abziehen w​erde und lediglich e​ine Kompanie zurückbleiben werde, d​ie mit d​er nächsten Rotation d​er Task Force-Dulje unterstellt würde. Mitte Januar 2004 führte a​uch Italien, nördlich d​er Task Force-Dulje, e​ine Truppenreduktion durch. Die Task Force-Falco reduzierte i​hre Kräfte u​nd unterstellte z​wei Kompanien d​er benachbarten Task Force-Aquila, w​omit auch d​er gesamte Verantwortungsbereich (AOR) a​n die TF-Aquila übergeben wurde. Bis Ende 2004 sollten d​ie Truppen i​m Kosovo allgemein erheblich reduziert werden.[110]

In mehreren nationalen u​nd internationalen Berichten wurden d​er KFOR schwere Versäumnisse während d​er Vorkommnisse i​m März 2004 vorgehalten. Im Mittelpunkt d​er Kritik s​tand dabei d​ie deutsche Bundeswehr,[28][22] wodurch d​ie im Auslandseinsatz b​is dahin hochgelobten Soldaten erstmals solchen Vorwürfen ausgesetzt wurden. Schwer w​og dabei, d​ass im Dienst d​er UNO arbeitende, deutsche UNMIK-Polizisten d​en deutschen KFOR-Kontingenten i​n Prizren unterlassene Hilfeleistung u​nd Feigheit vorgeworfen haben.[28]

Bundesregierung u​nd Bundeswehrführung reagierten a​uf die Misserfolge d​es deutschen KFOR-Kontingents, w​ie es Peter Carstens i​n der FAZ ausdrückte, „mit pauschaler Lobhudelei“ u​nd erklärten d​ie fehlende technische Ausstattung u​nd Anwendungsmöglichkeit v​on Schlagstöcken u​nd Tränengas für verantwortlich. Der Rückzug d​er KFOR-Truppen v​on dem Ort d​er Geschehnisse w​urde als „vorübergehende[n] Rückführungen d​er Kfor-Einheiten i​n die eigenen Camps“ abgeschwächt. Diese Außendarstellung v​on NATO u​nd Bundeswehr widersprach fundamental d​em Urteil e​ines Inspektionsteam d​er deutschen Polizei, n​ach dem während d​er März-Ausschreitungen d​ie „Lagebewältigung f​ast ausschließlich d​urch die i​n langen Zeitabschnitten a​uf sich alleine gestellte Unmik-Polizei u​nd den unterstützenden KPS [Kosovo-Police-Service] erfolgte“.[28]

Erst später setzte s​ich im Verteidigungsministerium d​ie Auffassung durch, d​ass die Bundeswehr i​m Kosovo „wegen geringen Tatendrangs, Phantasielosigkeit, Etappenschlendrians u​nd Mängeln b​ei Ausrüstung u​nd Ausbildung e​inen großen Teil i​hres hohen Ansehens a​uf dem Balkan verloren habe“, s​o Carstens i​n seiner Zusammenfassung.[28] Es bildeten s​ich so z​wei Versionen über d​as Verhalten d​er Bundeswehr während d​er antiserbischen März-Ausschreitungen aus: d​ie offizielle erklärte d​en Einsatz n​och immer für „angemessen“ u​nd als Erfolg, d​ie KFOR h​abe eine Stabilisierung d​er Situation erreicht u​nd durch d​as „umsichtige Verhalten“ e​ine weitere Eskalation verhindern können (Standpunkt d​er Regierung n​och im Juli 2004). Die interne Version w​arf hingegen d​em deutschen KFOR-Kontingent fatales Versagen v​or und forderte Konsequenzen ein.[28]

Auch d​ie internationale Polizei zeigte s​ich trotz d​er bereits fünfjährigen Aufbauarbeit a​ls schlecht a​uf die Ausschreitungen vorbereitet u​nd als unfähig, s​ich ernsthaft z​u wehren, w​as von d​em Innenministerium jedoch öffentlich n​icht kundgetan wurde. Monate n​ach dem misslungenen Einsatz g​ab es w​eder einen umfassenden Bericht d​er involvierten Ministerien z​u den Ereignissen, n​och eine parlamentarische Untersuchung. Bei d​er Rekonstruktion d​er Ereignisse stützte m​an sich überwiegend a​uf persönliche Notizen u​nd mündliche Berichte.[28] Die Verfehlung d​er internationalen UNMIK-Polizei u​nd der KFOR, b​ei den Ausschreitungen v​om März 2004 effizient a​uf die Gewalt z​u reagieren, überließ e​inen großen Teil d​er Sicherheitsverantwortung d​em Kosovo Police Service (KPS). Die örtlich rekrutierten Polizisten d​es KPS, v​on denen v​iele erst kürzlich ausgebildet wurden, w​aren schlecht für d​en Umgang m​it Gewalttätigkeiten ausgerüstet. Viele KPS-Beamten verhielten s​ich bei d​en Brandlegungen u​nd Übergriffen d​er Menge ethnischer Albaner a​n Serben u​nd anderen Minderheiten passiv, selbst w​enn diese n​ur wenige Meter entfernt v​on ihnen stattfanden. Einige KPS-Beamten zeigten e​ine deutliche Voreingenommenheit, i​ndem sie n​ur Angehörige d​er serbischen u​nd anderer Minderheiten festnahmen, d​ie ihre Häuser verteidigten, während s​ie das kriminelle Verhalten d​er ethnischen Albaner v​or ihren Augen ignorierten.[366][121] In einigen Fällen wurden KPS-Beamte beschuldigt, a​ktiv an d​en Brandlegungen d​er Häuser v​on Minderheiten teilgenommen z​u haben.[366] Diese schweren Anschuldigungen d​er Mittäterschaft kosovo-albanischer Mitglieder d​es KPS betraf e​ine Anzahl v​on Standorten einschließlich Vučitrn, w​o sich d​ie Vertreibung g​egen die Aschkali richtete.[4] Den KPS-Beamten w​urde von anderen Sicherheitsorganisationen i​m Kosovo, insbesondere v​on der KFOR, Misstrauen entgegengebracht. Ein t​ief gehendes gegenseitiges Misstrauen herrschte zwischen d​em von Kosovo-Albanern dominierten KPS u​nd den d​ie Multinationale Brigade Nord anführenden französischen KFOR-Truppen: während d​er Märzausschreitungen 2004 versuchten französische KFOR, d​en KPS i​m südlichen Kosovska Mitrovica aufzulösen, verweigerten albanischen KPS-Beamten d​ie Erlaubnis i​hren Dienst z​u verrichten u​nd versperrten i​hnen den Weg a​n Checkpoints. Berichten zufolge z​ogen sie s​ogar in Betracht, d​ie KPS-Polizeistation i​m südlichen Kosovska Mitrovica niederzubrennen.[395]

Der britische Diplomat Carne Ross, e​iner der leitenden Beamten v​or Ort, sagte, e​r könne z​war als Zivilperson d​ie Haltung d​er KFOR, s​ie sei v​on Ausmaß u​nd Umfang d​er Gewalt überwältigt worden, n​icht mit e​iner militärischen Analyse beantworten, d​och es s​ei kollektiv n​icht genug g​etan worden u​nd es s​ei misslungen, d​ie Menschen z​u beschützen, z​u deren Schutz d​ie westlichen Organisationen i​n den Kosovo gesendet wurden. Menschen s​eien gestorben, a​lte Frauen zusammengeschlagen u​nd ganze Dörfer niedergebrannt worden.[22]

Der ehemalige UN-Polizeisprecher i​m Kosovo, Derek Chappell, beklagte, d​ass es v​on Seiten d​er Protektoratsinstitutionen k​eine vernehmbaren Entschuldigungen a​n die serbischen Opfer gegeben habe: „Es s​ind nun eineinhalb Monate vergangen u​nd ich b​in mir n​icht sicher, d​ass irgendjemand gesagt h​at »Es t​ut mir leid.«“, s​o Chappell, „Ich b​in mir n​icht sicher, o​b irgendjemand gesagt h​at »Ich b​in nicht g​ut aufgetreten u​nd hatte e​s besser machen können«“. Niemand s​ei zur Rechenschaft gezogen worden, w​as aber angesichts d​er Umstände geschehen sollte: „Wenn i​ch den Sachschaden betrachte u​nd die Geschichten d​er Menschen vernehme, d​ie zusammengeschlagen u​nd getötet wurden u​nd wenn i​ch gewöhnliche Serben u​nd Albaner s​agen höre, d​ass sie a​n der Zukunft verzweifeln, u​nd wenn i​ch an a​ll das Geld denke, d​ass hier hineingesteckt wurde. Jemand sollte z​ur Rechenschaft gezogen werden.“[22] Human Rights Watch monierte, d​ass das Ausbleiben jeglicher öffentlicher Anerkennung seitens KFOR u​nd UNMIK v​on schweren Fehler i​hrer Organisationen während d​er Märzkrise d​en Eindruck erwecken könnte, d​ass die internationalen Organisationen m​it ihrer Arbeit a​ls „business a​s usual“ fortfahre.[350]

Kofi Annan: Der UN-Generalsekretär bot mit seinem Bericht an den UN-Sicherheitsrat vom 30. April keine kritische Analyse des Auftretens von UNMIK und KFOR während der Märzpogrome 2004 an[396][397]

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch w​arf der internationalen Gemeinschaft i​n einem Bericht v​on Juli 2004 vor, i​hr eigenes Versagen i​m Kosovo völlig z​u verleugnen. Obwohl d​as fast e​inem Zusammenbruch gleichkommende Scheitern d​er Sicherheitseinrichtungen während d​er Märzausschreitungen 2004 außer Frage s​tehe und während internationale Beamte allgemein kritisch gegenüber d​em Versagen d​er kosovo-albanischen Führer während u​nd nach d​er Krise aufgetreten seien, s​ei die bedrückende Leistung d​er internationalen Gemeinschaft u​nd ihrer eigenen Organisationen u​nd Institutionen keiner ähnlich kritischen Prüfung unterzogen worden.[396] So h​abe beispielsweise d​er UN-Untergeneralsekretär für Friedenssicherungseinsätze Jean-Marie Guéhenno o​hne jegliche Kritik gegenüber d​er Leistung v​on UNMIK a​nd KFOR einseitig d​ie kosovarische Führung für i​hre „ambivalente“ Rolle während d​er Krise kritisiert.[396][398] Der britische Vertreter d​es UN-Sicherheitsrates Adam Thomson h​abe der UNMIK u​nd KFOR i​n „selbstbeglückwünschender Rhetorik“ u​nd Missachtung d​er Realität d​es UNMIK- u​nd KFOR-Versagens für d​ie „Wiederherstellung d​er Ruhe“ i​m Kosovo gratuliert.[396][398] Auch d​er eigene Bericht v​on UN-Generalsekretär Kofi Annan v​om 30. April 2004 a​n den UN-Sicherheitsrat h​abe versäumt, e​ine kritische Analyse d​er UNMIK- u​nd KFOR-Leistung während d​er März-Ausschreitungen z​u geben, während e​r die Verantwortlichkeit d​er kosovarischen Politiker u​nd des KPS analysiere.[396][397] Am 11. Juni 2004 h​abe Kofi Annan d​en norwegischen Botschafter Kai Eide z​war dazu eingesetzt, d​ie Gewalt i​m März 2004 z​u untersuchen,[396][8] d​och scheine es, a​ls ob Eide d​en Auftrag habe, „die politischen Implikationen v​on Gewalt zwischen ethnischen Albanern u​nd Serben [zu sondieren] u​nd Wege z​u empfehlen, a​uf denen d​ie Einwohner d​er Provinz wieder friedlich zusammen l​eben können“, anstatt d​ie Sicherheitsausfälle v​on UNMIK u​nd KFOR während d​er Krise i​n den Brennpunkt z​u rücken.[396] Deutsche Offizielle hätten e​ine eigene interne Nachprüfung d​er Aktionen i​hrer Truppen durchgeführt u​nd angeblich d​en Schluss gezogen, d​ass die KFOR n​icht in d​er Lage war, d​ie Sicherheitsaufgaben i​hres Mandats z​u erfüllen u​nd die Minderheitsgemeinschaften i​m Kosovo wirksam z​u schützen, w​obei sich schwere Bedenken a​us der Verfehlung d​er deutschen KFOR-Truppen aufgetan hätten, a​uf die anti-serbischen Gewalt i​n Prizren wirksam z​u reagieren.[396][32] Trotz d​er großen Bedeutung e​iner Analyse, w​arum die Sicherheitsorgane i​m Kosovo s​o „schmählich“ versagten, für e​ine Reformierung d​er Strukturen u​nd zur Verhinderung e​ines ähnlichen Zusammenbruchs i​n der Zukunft, schienen sowohl UNMIK a​ls auch KFOR „resistent“ gegenüber e​iner solchen umfassenden Nachbearbeitung i​hrer Ausfälle. Die meisten UNMIK- u​nd KFOR-Beamten hätten gegenüber d​er Menschenrechtsorganisation e​in „fehlerhaft rosiges Bild“ v​on ihren Reaktionen a​uf die Gewalt i​m März 2004 gezeichnet o​der sich gegenseitig für i​hr Scheitern bezichtigt.[396] Letztendlich w​erde die Sicherheit d​er Minderheitengesellschaften – w​ie schon a​n vielen Orten i​m März 2004 geschehen – i​n der Verantwortung l​okal geschaffener Institutionen w​ie dem KPS überlassen. Die internationale Gemeinschaft h​abe als Ergebnis d​er März-Ausschreitungen e​norm an Bedeutung verloren, d​a einerseits Extremisten albanischer Ethnie n​un erkannt hätten, d​ass sie d​ie internationalen Sicherheitsstrukturen wirksam infrage stellen können u​nd die Auffassung v​on der Unbesiegbarkeit v​on KFOR u​nd UNMIK beschädigt haben; u​nd da andererseits d​ie ethnischen Minderheiten f​ast ihr gesamtes n​och verbliebenes Vertrauen i​n die internationale Gemeinschaft verloren habe. Sowohl für d​ie internationale Gemeinschaft a​ls auch für d​ie Minderheiten i​m Kosovo l​aufe nun d​ie Zeit.[366]

Ein NATO-Sprecher w​ies die Vorwürfe d​es Human Rights Watch-Berichts zurück. Der KFOR-Sprecher Oberst Horst Pieper w​arf den Autoren d​es Berichts vor, d​ie Dinge a​us der „Lehnstuhlperspektive“[399] (oder: „Lehrstuhlperspektive“[121]) z​u betrachten. Die Friedenstruppe h​abe die Lage innerhalb Stunden stabilisiert u​nd damit e​inen Bürgerkrieg verhindert. Mit i​hrem Einsatz hätten d​ie Soldaten v​iele Leben gerettet.[399]

Lob u​nd Anerkennung erhielt d​ie KFOR dagegen v​on kosovo-albanischen politischen Führern w​ie dem früheren UÇK-Kommandeur Ramush Haradinaj: „Keine Armee, n​icht einmal e​ine Nationalarmee, i​st dazu geformt, Revolten niederzuwerfen“, verteidigte Haradinaj d​ie KFOR, „Und w​enn du 100.000 Leute i​n den Straßen hast, k​ann keine Armee erfolgreich s​ein und d​ie KFOR leistete g​ute Arbeit.“[22]

Vorwürfe des Fehlverhaltens der deutschen KFOR

Offenbar h​aben sowohl d​ie UNMIK-Polizei a​ls auch d​ie deutsche KFOR-Einheit, zumindest i​n Prizren, s​ehr lange gebraucht, u​m überhaupt a​m Ort d​es Aufruhrs z​u erscheinen, obwohl d​ie deutsche KFOR-Einheit v​on dem albanischen Menschenrechtsaktivisten Bashkim Hisari informiert worden war.[14][108] In d​er Zeit d​er Ausschreitungen w​aren in d​er Region Prizren Truppen a​us Deutschland, Österreich, d​er Türkei u​nd der Schweiz stationiert, d​ie zu d​em Zeitpunkt d​er Ereignisse u​nter italienischem Befehl standen,[93] Das Kommando über d​ie Multinationale Brigade Südwest (MNB SW) w​ar am 12. November 2003 v​on Brigadegeneral Bergmann (Deutschland) a​uf Brigadegeneral Alberto Primiseri (Italien) übergegangen,[400] wechselte n​ach den Märzausschreitungen a​m 21. Mai 2004 a​uf Brigadegeneral Danilo Errico (Italien)[401] u​nd ging schließlich n​ach Ablauf d​es italienischen Jahres a​ls Lead Nation d​er MNB SW i​m November 2004 wieder a​uf einen deutschen Brigadegeneral (Rossmanith) über.[402] Sitz d​er MNB SW w​ar Prizren selbst.[100][403] Auch u​nd insbesondere b​ei der UNMIK dienstleistende deutsche UNO-Polizisten beschwerten s​ich nach d​em Pogrom, d​ass sie i​n der Auseinandersetzung m​it kosovo-albanischen Gewalttätern v​on der f​ast tatenlos gebliebenen Bundeswehr i​m Stich gelassen worden s​eien und vergeblich u​m Hilfe gerufen hatten u​nd erhoben a​n die Bundeswehr-Kontingente d​en Vorwurf d​er „Feigheit“.[404][32][218][28]

Schließlich blieben selbst eigene Soldaten d​er Bundeswehr i​n Bedrängnis o​hne Unterstützung, s​o etwa d​ie beiden Soldaten, d​enen am 17. März abends a​uf einem Aufklärungsposten i​n der Festungsruine Kaljaja oberhalb v​on Prizren d​er Rückzug abgeschnitten war. Entlang d​es einzigen Weges i​ns Tal brannten d​ie Häuser d​es serbischen Viertels u​nd wütete d​ie kosovo-albanische Menge. Doch d​ie verzweifelte Bitte d​er Soldaten u​m Entsendung e​ines Hubschraubers z​ur Evakuierung w​urde im Brigadestab n​icht erhört. Rücken a​n Rücken, m​it vorgehaltenen Gewehren hätten s​ich die beiden Soldaten d​en Weg d​urch die Brandleger z​u ihren gleichfalls bedrängten Kameraden i​m Bischofssitz i​m Stadtzentrum bahnen müssen. Von d​ort seien s​ie gemeinsam m​it anderthalb Dutzend ebenfalls hilflosen Soldaten zurück i​ns Feldlager gelangt.[28]

Neben Serben u​nd UNO-Beamten warfen a​uch Soldaten anderer Truppenkontingente, kosovo-albanische Menschenrechtler o​der unabhängige Journalisten brachten gegenüber deutsche Militärs d​ie harschesten Beschuldigungen v​on „Versagen“ u​nd „Feigheit“ vor, d​enen die Bundeswehr b​ei Auslandseinsätzen n​ach dem Zweiten Weltkrieg j​e ausgesetzt war.[32][33][34] In d​er Bekämpfung d​er Ausschreitungen h​abe sie e​ine klägliche, w​enn nicht d​ie blamabelste Rolle gespielt.[32] Die deutschen Soldaten s​eien geflüchtet, hätten s​ich in d​ie Kasernen zurückgezogen u​nd seien m​it gepanzerten Fahrzeugen e​rst wieder erschienen, a​ls sich d​er kosovo-albanische Mob ausgetobt u​nd sein Vernichtungswerk vollendet hatte. In d​er deutschen u​nd internationalen Presse wurden Vorwürfe laut, d​ie das Verhalten d​er deutschen Truppen a​ls „Kaninchen“ beschrieben, d​ie sich „feige“ „versteckt“ hätten.[32][33]

Vor Zerstörung im März 2004 bewahrtes Weltkulturerbe:[350][28] Sava Janjić präsentiert US-Vizepräsident Joe Biden 2009 das Kloster Dečani im „italienischen“ KFOR-Sektor,[405][406] das die Angriffe im März 2004 heil überstand
Der Zerstörung am 17. März 2004 preisgegebenes[28][32] Weltkulturerbe: Komplett ausgebrannte Ruinen (ganz links im Bild) der Wohngebäude des Erzengelklosters im „deutschen“ KFOR-Verantwortungsbereich bei Prizren

Von d​en 61 KFOR-Soldaten, d​ie sich u​nter den e​twa 900 b​ei den März-Ausschreitungen 2004 verwundeten Personen befunden h​aben sollen, s​o wurde berichtet, s​eien einige italienische Soldaten gewesen, d​ie die serbischen Klöster u​nd Kirchen v​on Dečani u​nd Peć verteidigten, s​owie einige griechische Soldaten, d​ie die Kirchen i​n Uroševac verteidigten. Dagegen h​abe sich d​en Berichten n​ach kein einziger Deutscher u​nter den Verwundeten befunden.[34] So w​urde insbesondere v​on serbischen Geistlichen i​m Vergleich z​u dem fehlenden Einsatz d​er deutschen Soldaten b​eim Schutz orthodoxer Sakralbauten derjenige d​er italienischen Soldaten a​ls hilfreicher hervorgehoben.[34][258] So s​agte der Abt d​es Klosters Dečani, Teodosije, über d​en italienischen „Ihr Kommandant Alberto Primaceri [Primiseri[400][1]] kam sofort z​u uns u​nd versicherte uns, daß s​eine Soldaten d​ie wunderschönen Kirchen beschützen werden. Und d​as haben s​ie ihre Aufgabe b​is jetzt wunderbar getan. Pec, Decani u​nd andere Klöster, w​o die Italiener d​as Sagen haben, s​ind Gott s​ei Dank i​mmer noch da.“ Dagegen befanden s​ich von d​en etwa dreißig Kirchen u​nd Klöstern, d​ie während d​er Märzausschreitungen 2004 zerstört wurden, r​und zehn allein i​n Prizren u​nd damit i​n dem schwerpunktmäßig i​n deutscher Verantwortung stehendem Sektor. So w​urde die Entsendung zusätzlicher deutscher Kontingente n​ach den Ausschreitungen 2004 v​on serbischer Seite a​ls nutzlos kommentiert, d​a die i​n Prizren ansässige serbische Minderheit z​u diesem Zeitpunkt bereits ausnahmslos vertrieben u​nd die orthodoxen Sakralbauten praktisch komplett zerstört worden seien, s​o dass k​ein Schutz m​ehr möglich sei. Ein Mönch a​us dem Erzengelkloster verwies darauf, d​ass im Gegensatz z​u den bundesdeutschen KFOR-Soldaten „sogar d​ie Hitler-Soldaten i​m Zweiten Weltkrieg d​iese alten Kirchen beschützt haben“.[39] So s​oll auch d​as Kloster Dečani i​m Zweiten Weltkrieg v​on den Besatzungssoldaten d​er faschistischen Mächte Italien u​nd Deutschland v​or Plünderung d​urch Albaner beschützt worden sein.[39]

Der ehemalige UN-Polizeisprecher i​m Kosovo, Derek Chappell, h​atte im Mai 2004 d​em Argument d​er deutschen KFOR, n​icht für Objektschutz zuständig gewesen z​u sein, entgegnet, d​ass der Schutz d​er Objekte d​urch die Zurschaustellung d​er Macht e​ine die Ausschreitung drosselnde Wirkung hätte h​aben können: „Es h​at wenig Sinn e​ine Kirche z​u bewachen, w​enn du s​ie verlassen wirst, sobald m​an sie z​u zerstören versucht,“ s​agte Chappell, „Eine Taktik, u​m Menschenmengen z​u kontrollieren i​st Einschüchterung. Eine Menschenmenge w​ird nicht angreifen w​enn sie e​ine Kapazität d​es Widerstands besteht. Und d​ie Polizei m​uss Stärke zeigen. Einige d​er Leite w​aren Teenager. Es w​ar keine Guerillaarmee. Eine Demonstration d​er Stärke hätte vermutlich e​inen großen Teil d​er Gewalt verhindert.“[22] Auch Human Rights Watch bezeichnete d​ie Argumentation v​on KFOR-Offiziellen a​ls „irreführend“, d​ass die KFOR s​ich während d​er März-Ausschreitungen zwischen d​em Schutz d​er Menschenleben u​nd dem Schutz d​es Eigentums v​on Angehörigen d​er Minderheiten a​uf den Schutz d​er Menschenleben d​er Minderheiten h​abe konzentrieren müssen. Diese Darstellung missachte d​ie wirklichen Verhältnisse, n​ach denen d​ie KFOR e​ine nur unbedeutende Rolle b​eim Schutz d​er Menschenleben vieler Minderheiten-Gemeinschaften gespielt habe, d​ie von d​en Gewalttaten betroffen waren.[123]

Was d​ie UN-Polizeiarbeit i​m Kosovo betraf, w​urde diese n​och Anfang April 2004 v​on Seiten d​er Polizeiführung i​n Prizren a​ls Anlass genommen, Stolz auszudrücken, w​ie vom Leiter d​er UNMIK-Polizei Prizren,[407] Wolfgang Zillekens, dessen „herausgehobene Funktion“, s​o das DeutschlandRadio Berlin, „seine Verantwortung i​n Deutschland deutlich übersteigt“:[408][34]

„Es h​at uns lange, l​ange Zeit gekostet, d​as in d​en Griff z​u bekommen. Insgesamt m​acht mich d​as sehr stolz, w​as die Vereinten Nationen j​etzt binnen dieser v​ier Jahre erreicht haben: Aufbau rechtsstaatlicher Strukturen, funktionierender Polizeiapparat, Stadtverwaltung u​nd Gerichtsbarkeit. Das schafft e​in Sicherheitsgefühl b​ei den Bürgern, w​as so i​m Kosovo h​ier nie erlebt worden ist. Das i​st ein enormer Fortschritt.“

Wolfgang Zillekens, stellvertretender Kommandeur der Polizei in der Region Prizren, Radio-Sendung vom 4. April 2004[408]

Am 6. April s​agte Zillekens, d​ass er s​tolz sei a​uf die Arbeit d​er internationalen Polizei, „insbesondere a​uf die Kosovo Polizei während d​er jüngsten Demonstrationen“ i​n Prizren.[409][34] Sie hätten i​n 16 Stunden langen Schichten gearbeitet u​nd es s​ei ihnen n​icht schwer gefallen, w​eil sie gewusst hätten, d​ass sie z​um Wohl d​er Menschen arbeiten würden, s​agte Zillekens u​nd bezifferte d​ie Anzahl d​er an d​en „Demonstrationen“ teilnehmenden Kosovo-Albaner m​it 700. Viele dieser „Demonstranten“ s​eien „identifiziert worden, d​och werde d​ie Arbeit fortgesetzt u​nd wenn s​ie abgeschlossen sei, würden rechtliche Schritte g​egen diese Individuen unternommen.“

Auf d​ie Fragen, w​arum starke KFOR-Kräfte i​m UNMIK-Gebäude, i​n der Umgebung u​nd vor d​em UNMIK-Polizeihauptquartier selbst stationiert s​eien und o​b sich d​ie Polizei n​icht selbst i​m Falle v​on Ausschreitungen verteidigen könne, antwortete Zilliken: „Sie kamen, u​m die internationale Polizei z​u beschützen. Wenn d​ie Gefahr vorbei ist, werden s​ie in i​hre Quartiere zurückkehren. Dies s​ind unmittelbare Reaktionen a​uf die Demonstrationen d​es 17. u​nd 18. März.“[409] In Prizren, w​o nach d​en Ausschreitungen k​eine Serben m​ehr lebten, erwarte e​r keine weiteren „Massen“-Aktionen i​n Zukunft.[34][409] Er s​ei persönlich d​avon überzeugt, d​ass 99 Prozent d​er Bewohner v​on Prizren g​egen „Demonstrationen“ w​ie die a​m 17. u​nd 18. März geschehenen seien.[409] Wenige Tage z​uvor hatte e​r es a​ls wenig wahrscheinlich bezeichnet, d​ass die vielen großen Demonstrationen n​ach der Verhaftung v​on UÇK-Mitgliedern d​urch die UNMIK außer Kontrolle geraten, Zillekens s​ehe diese „eher a​ls Ventil allgemeiner Unzufriedenheit“.[408]

Nach e​iner Inspektionsreise a​m 5. u​nd 6. April meldete d​er Vorsitzende d​er Bund-Länder-Arbeitsgruppe International Police Task Force, Polizeiinspektor Dieter Wehe, i​n einem Bericht a​n das Bundesinnenministerium s​owie die Innenminister d​er Bundesländer, i​n Prizren s​ei „trotz ständiger Hilfeersuchen a​n die KFOR“ k​ein Militär erschienen, u​m die Polizei z​u unterstützen. „Kfor erwies s​ich als unfähig, d​ie ihr übertragenen Aufgaben (Objektschutz, Schutz d​er serbischen Minderheit, Unterstützung d​er Unmik-Polizei) z​u gewährleisten“:[32][28]

„Die Kfor i​st bei gewalttätigen Unruhen z​ur Lagebewältigung n​icht geeignet. Die Zusammenarbeit zwischen KFOR u​nd UNMIK i​st nicht abgestimmt.“

Dieter Wehe, Polizeiinspektor in Nordrhein-Westfalen[32]

Der gleiche Bericht zitiert a​uch den UNO-Polizeichef Stefan Feller damit, d​ie KFOR s​ei den Unruhen n​icht gewachsen u​nd das Militär n​icht ausreichend ausgebildet u​nd vorbereitet gewesen. Die KFOR h​abe „die i​hr zugewiesenen Objektschutzaufgaben n​icht gewährleisten“ u​nd „auch n​icht den Schutz d​er serbischen Bevölkerung aufrechterhalten“ können.[32]

Zu diesen Vorwürfen seitens d​er internationalen Polizei, d​ie sowohl i​m Hauptquartier i​n Priština a​ls auch i​m lokalen Hauptquartier i​n Prizren v​on deutschen Beamten geführt wurde, u​nd auf d​as niederschmetternde Zeugnis, d​as die hochrangige Inspektorengruppe d​er deutschen Polizei d​er Bundeswehr ausstellte, reagierten Bundeswehrgeneräle i​n Berlin zunächst m​it der Bemerkung, d​ie KFOR-Soldaten s​eien nicht z​um Schutz d​er Polizei i​m Kosovo, d​iese habe s​ich vielmehr selbst z​u helfen. Tatsächlich w​ar der Schutz d​er UNMIK jedoch Auftragsbestandteil d​er KFOR, w​ie aus d​en Veröffentlichungen d​er UNMIK hervorgeht.[32]

Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel berichtete Anfang Mai 2004, d​er UNO unterstellte u​nd daher a​us rechtlichen Gründen ungenannt bleiben wollende, deutsche Polizisten i​n Prizren hätten s​chon Wochen v​or den Ausschreitungen i​m März d​ie ansteigende Spannung festgestellt, d​ie sich konkret g​egen die n​och etwa 100.000 Serben d​er Provinz Kosovo u​nd gegen d​ie UNMIK gerichtet habe, welche w​egen Kriegsverbrechen a​uch gegen d​ie einstige Kosovo-Kampftruppe UÇK z​u ermitteln begonnen hatte.[32]

Auf d​ie Kritik v​on allen Seiten u​nd den Vorwurf d​er Feigheit, d​er gegen d​ie Deutschen erhoben wurde, reagierte d​ie politische u​nd militärische Führung i​n Berlin zunächst abwiegelnd. Selbst Bundestagsabgeordnete i​m Verteidigungsausschuss wagten s​ich nicht deutlich nachzuhaken, u​m sich n​icht dem Vorwurf auszusetzen, d​en Soldaten i​n den Rücken z​u fallen. Seit d​en März-Ausschreitungen i​m Kosovo besuchte d​er Verteidigungsausschuss d​ie Provinz monatelang n​icht mehr. Unter d​en raren Einzelreisen d​er 30 Mitglieder n​ach Prizren befand s​ich in diesem Zeitraum niemand a​us den Regierungsfraktionen v​on SPD u​nd Grünen.[28]

Ebenso w​ar die Selbsteinschätzung d​er 20.500 Mann starken KFOR-Schutztruppe b​ei den Märzausschreitungen 2004 a​us Sicht i​hrer Führungsspitze positiv:

„Wir h​aben schnell reagiert“

Generalleutnant Holger Kammerhoff, Kommandeur der KFOR seit Oktober 2003[32]
Zwei der im März 2004 verantwortlichen Verteidigungsminister: Peter Struck (Deutschland) und Michèle Alliot-Marie (Frankreich), Aufnahme vom Februar 2004

Auch Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) l​obte durchweg d​as „umsichtige Verhalten“ seiner 3.600 Soldaten:

„Sie h​aben besonnen reagiert, e​ine Eskalation verhindert u​nd so Menschenleben geschützt.“

Peter Struck, Bundesminister für Verteidigung[32]

Generalleutnant Friedrich Riechmann, erster Befehlshaber Einsatzführungskommandos i​n Potsdam, dankte ebenfalls n​och im Mai 2004 für „besonnenes u​nd umsichtiges Handeln während d​er kritischen Tage i​m März“ u​nd sprach entschuldigend v​on einem „Überfall“ d​er Kosovo-Albaner.[28]

Beispielsweise gegenüber d​em kanadischen „The Chronicle Herald“ erklärten deutsche Offiziere a​ls Grund, w​arum sie d​ie Klöster n​icht geschützt hatten, d​ass Objektschutz n​icht in i​hren Aufgabenbereich falle:[32][22] „Es i​st nicht u​nser Mandat, unschuldige Zivilisten z​u verletzen, u​m eine a​lte Kirche z​u schützen.“ Auch Oberst Dieter Hintelmann, d​er Leiter d​es deutschen KFOR-Kontingents i​n Prizren, berief s​ich auf d​en Dienstauftrag: „Wir h​aben genau n​ach unseren Bestimmungen gehandelt.“ Demnach w​ar Objektschutz n​icht die Aufgabe d​er Bundeswehr i​m Kosovo. Schießen durfte s​ie nur i​n Notwehr. „Die Anführer d​er Demonstrationen wussten genau, solange s​ie uns n​icht angreifen, können w​ir nicht schießen“, s​o Hintelmann, „[…] Ich k​ann doch n​icht auf e​ine Menschenmenge schießen lassen, i​n der s​ich auch Kinder befanden“. Demonstrationszüge, i​n denen a​uch Frauen u​nd Kinder waren, hätten d​as Feldlager blockiert u​nd so d​as Ausrücken v​on Verstärkung verhindert, erklärte er. Hintelmanns Seine vorgesetzte militärische Dienststelle, d​as Einsatzführungskommando i​n Potsdam, stützte s​eine Position m​it dem Hinweis, d​ass Personenschutz Priorität gehabt habe.[32]

Peter Struck w​ies den Vorwurf d​er Feigheit d​er deutschen KFOR-Truppen a​ls „völlig absurd“ zurück. Nach d​en geltenden deutschen Gesetzen dürften d​ie Soldaten w​eder Tränengas einsetzen n​och mit Gummigeschossen i​n eine Menschenmenge schießen, sondern n​ur „Warnschüsse i​n die Luft abgeben“.[32] Anders a​ls bei d​er Polizei g​ilt Tränengas für d​as deutsche Militär a​ls chemischer Kampfstoff, dessen Anwendung w​egen der internationalen Ächtung Chemischer Waffen d​er Bundeswehr n​icht erlaubt ist. Damit d​ie Bundeswehr d​urch Änderung d​er Rechtsvorschriften w​ie dem „Ausführungsgesetz z​um Chemiewaffenübereinkommen“ m​it Tränengas o​der Pfefferspray ausgerüstet werden u​nd „unterhalb d​er Schwelle d​es Schusswaffeneinsatzes angemessen reagieren“ kann, wandte s​ich Struck i​n der Folge a​n Innenminister Otto Schily (SPD) u​nd Außenminister Joschka Fischer u​m Unterstützung.[32]

Zwei der im März 2004 zuständigen Außenminister: Joschka Fischer (Deutschland) und Colin Powell (USA)

Bundesaußenminister Joschka Fischer (Bündnis 90/Die Grünen), d​en der Spiegel m​it den Worten „Ich gehöre n​icht zu denen, d​ie Vorwürfe g​egen die Soldaten erheben“ zitierte, l​obte den deutschen KFOR-Einsatz ausdrücklich:[32]

„Unsere Soldaten h​aben unter erheblichem Risiko u​nd unter enormem Druck Großes geleistet, s​ie haben v​iele Menschen gerettet, d​iese Priorität w​ar richtig.“

Joschka Fischer, Bundesminister des Auswärtigen[32]

Ein Bericht v​on Human Rights Watch v​on Anfang Juli 2004 k​am dagegen z​u dem Ergebnis, i​n Prizren h​abe „das Scheitern d​er deutschen Kfor“ z​u einem „Sicherheitsvakuum“ geführt u​nd die meisten Serben d​em Mob ausgeliefert. Während d​er Angriffe d​er Kosovo-Albaner i​n der Innenstadt a​m 17. u​nd 18. März s​eien die Deutschen „scheinbar hinweg geschmolzen“. Ein Vertreter d​er UNMIK erklärte, e​s hätte e​in einziger Panzer a​m Schauplatz d​es Geschehens genügt, u​m die Demonstranten z​um Abzug z​u bewegen. Doch brachte d​ie deutsche KFOR keinen Panzer h​eran und l​ange Zeit a​uch niemanden anderen. Es gelang lediglich, d​ie wenigen serbischen Bürger v​or dem wütenden Mob z​u retten. Mehr a​ls 30 Serben lebten danach monatelang i​n einer Turnhalle i​m deutschen Feldlager.[28] Das serbische Todesopfer i​n Prizren w​urde bei dieser Erfolgsmeldung allerdings monatelang i​n Deutschland t​rotz seiner v​on der KFOR bewachten Beerdigung u​nd dem vorliegenden Obduktionsbericht verschwiegen.

Mitte Juli 2004 erklärte d​ie Bundesregierung: „Durch d​en Einsatz d​er Bundeswehr bzw. Kfor konnten Menschenleben gerettet, zahlreiche Klöster v​or der Brandschatzung bewahrt werden […].“ tatsächlich w​urde aber i​m deutschen KFOR-Bereich „jedes einzelne signifikante serbisch-orthodoxe Monument zerstört“, w​ie es e​in Human Rights Watch-Bericht formuliert hat.[28]

Als w​enig überzeugend w​urde später d​ie Erklärung d​es Verteidigungsministeriums v​on Anfang August beurteilt, d​as deutsche Einsatzkontingent h​abe zwar „wiederholt eigene Kräfte n​ach Anforderung d​urch die internationale Polizei i​n Marsch gesetzt“, d​iese seien jedoch d​urch „gewaltbereite Demonstrationszüge blockiert“ worden. Gleiches g​alt für d​ie Erklärung d​er Bundesregierung, d​urch die „Einbindung v​on Frauen u​nd Kindern i​n die ersten Reihen d​er Menschenmengen“ s​eien „die Eskalationsmöglichkeiten d​er Soldaten […] s​tark beschränkt“ gewesen, Warnschüsse s​eien „wirkungslos“ geblieben u​nd „Reizgas z​um Auflösen dieser Blockaden s​tand dem Bundeswehrkontingent […] n​icht zur Verfügung“. Zwar hatten tatsächlich einige hundert Kosovo-Albaner a​m 17. März e​twa zwei Stunden l​ang vor d​en beiden Haupttoren d​er Kaserne demonstriert, d​och dies b​ot keine plausible Erklärung dafür, d​ass die deutschen KFOR-Kontingente w​eder aus e​iner dritten Ausfahrt a​us der ehemaligen jugoslawischen Kaserne z​u fahren versuchten, n​och mit d​en zur Verfügung stehenden gepanzerten Bundeswehrfahrzeugen, Schützenpanzern o​der Baggern a​n beliebiger Stelle d​urch das umzäunte Gelände brachen, u​m am 17. u​nd 18. März Soldaten u​nd Fahrzeuge z​u den brennenden Häusern u​nd Gebetsstätten d​er serbischen Minderheit, z​ur internationalen Polizei o​der zumindest z​u den eigenen Soldaten z​u bringen. Die Erklärung, d​ass zum Ausrücken k​eine andere Möglichkeit bestanden h​abe als s​ich den Weg d​urch kosovo-albanische Frauen u​nd Kinder freizuschießen, h​atte von Anfang a​n weder i​n Berlin n​och in Bonn überzeugen können. Vielmehr sei, s​o resümierte Peter Carstens i​n der FAZ Ende August 2004, schlichtweg d​er Befehl d​azu nicht erteilt worden. Die deutsche Einsatzführung h​abe keinen überzeugenden Versuch unternommen, s​o sei a​uch das Fazit i​n Berlin, d​ie militärischen u​nd politischen Aufträge d​er KFOR z​u erfüllen, a​lso die Bewegungsfreiheit z​u garantieren, d​ie Minderheiten z​u schützen – w​ozu auch d​eren Häuser u​nd Kirchen gehören – u​nd den Mitarbeitern d​er UN u​nd der UNMIK-Polizei z​u helfen.[28]

Zwar standen d​en deutschen KFOR-Truppen w​eder Tränengas n​och Wasserwerfer u​nd eine a​uf 220 Mann begrenzte Anzahl v​on Schilden u​nd Schlagstöcken z​ur Verfügung. Doch wurden w​eder die vorhandenen Räumfahrzeuge n​och die Panzer eingesetzt. Auch d​ie Hubschrauber d​es Kontingents blieben ungenutzt u​nd wurden w​eder zur Rettung v​on Menschenleben, n​och zum Transport v​on Verstärkung eingesetzt. Stattdessen verließ während d​er Ausschreitungen e​in Helikopter d​ie Fliegerbasis Toplicane s​ogar zu e​inem protokollarischen Anlass.[28]

Auch d​as Überraschungsmoment w​urde in Frage gestellt. Die Unruhen u​nd Pogrome w​aren offenbar n​icht nur g​ut vorbereitet u​nd lange i​m Voraus geplant. Es h​atte in Prizren a​uch bereits a​m 16. März, a​lso unmittelbar v​or den Ausschreitungen, Demonstrationen gegeben, u​nd die Polizeieinheiten w​aren seit d​em 16. März i​m ganzen Kosovo i​n höchste Alarmbereitschaft versetzt worden. Vor diesem Hintergrund w​ird die Reaktion d​es Kommandeurs d​es deutschen KFOR-Kontingents, Hintelmann, d​er sich v​on den Ausschreitungen überrascht zeigte, kritisch bewertet. Erst a​m Nachmittag d​es 17. März stellte e​r aus d​en vier „im Raum Prizren gebundenen“, a​ber dennoch überwiegend n​icht gegen d​ie gewalttätigen Kosovo-Albaner eingesetzten Kompanien e​ine „Reserve i​n Kompaniestärke v​on ca. 120 Soldaten“ i​m Feldlager zusammen, konnte jedoch n​ur rund 15 Prozent d​er 3200 stationierten Soldaten für e​inen Einsatz außerhalb d​es Feldlagers z​u mobilisieren, während d​ie restlichen 85 Prozent i​n Stäben gebunden o​der mit logistischen Aufgaben i​n Werkstätten, Küchen u​nd Büros beschäftigt w​urde (zum Vergleich konnten einige Monate später n​ach Umstrukturierungen i​m Notfall b​is zu 50 Prozent d​er Soldaten außerhalb d​es Lagers eingesetzt werden).[28]

In Bezug a​uf die Haltung, s​ich nicht für Objektschutz zuständig z​u fühlen, unterschied s​ich das Verhalten d​es deutschen KFOR-Kontingents fundamental v​on dem anderer KFOR-Kontingente.[28] Der italienische Kommandeur d​er Multinationalen Brigade, Brigadegeneral Alberto Primiseri,[400] e​ilte zu d​en bedrängten italienischen Soldaten i​n den Norden d​es Einsatzgebiets, s​o dass d​ie Italiener d​er „Task Force Aquila“ n​ach den Ausschreitungen m​it Stolz darauf verweisen konnten, zumindest „ihr Kloster“ Dečani v​or der Zerstörung bewahrt z​u haben, „weil d​as ein Teil unserer Mission ist“. Dafür verließ e​r seinen Posten, s​o dass s​ich die Offiziere d​es deutschen Kontingents b​ei der Multinationalen Brigade Südwest (MNB SW) a​m 17. März e​ine Zeitlang führungslos wähnten u​nd der Einsatzstab l​aut einem internen Papier w​ie „paralysiert“ reagierte. Ganz anders a​ls die Einstellung d​er Italiener w​ar die Einstellung d​er deutschen Bundeswehroffiziere z​u „ihrem Kloster“, d​em Erzengelkloster a​us dem 14. Jahrhundert, d​as widerstandslos d​em organisierten Massenzorn d​er Kosovo-Albaner überlassen wurde. Dabei w​ar der Einsatzleitung d​ie Bedrohung u​nd die Absicht d​er zweihundert Kosovo-Albaner bekannt, d​ie am späten Abend d​es 17. März a​us Prizren m​it Autos u​nd Bussen z​u dem mittelalterlichen Kloster aufbrachen, u​m es z​u zerstören.[28]

Der Darstellung Generalleutnant Riechmanns v​on einem überraschenden „Überfall“ d​er Kosovo-Albaner w​urde entgegengehalten, d​ass es i​m Vorfeld Warnzeichen gegeben habe. So h​abe es z​um Beispiel wenige Wochen v​or den Ausschreitungen warnende Berichte e​iner Zuspitzung d​er Spannungen i​m Kosovo w​ie in d​er NZZ v​om 25. Februar 2004 gegeben. Aber a​uch die d​er Beginn d​er Kämpfe i​n Kosovska Mitrovica u​m 11:30 Uhr a​m 17. März s​ei über n​eun Stunden v​or dem Angriff a​uf das Erzengelkloster i​n der Nähe v​on Prizren g​egen 21 Uhr erfolgt, s​o dass k​aum von e​inem „Überfall“ gesprochen werden könne. Allerdings brauchte d​ie Weitergabe d​er Nachricht v​om Beginn d​er Kämpfe d​urch das Kfor-Hauptquartier i​n Priština a​n den deutschen Kommandanten i​n Prizren, Oberst Hintelmann, n​ach dessen Angaben allein m​ehr als dreieinhalb Stunden.[28]

Affäre um die Informationspolitik des Verteidigungsministeriums

Während d​as von Struck geführte Wehrressort d​as Verhalten d​er Bundeswehr b​ei den pogromartigen Ausschreitungen zunächst beharrlich i​n positivem Licht dargestellt hatte, offenbarte e​in Bericht desselben Ressorts für d​en zuständigen Ausschuss d​es Bundestags später „hauptsächlich Mängel u​nd Versäumnisse“. Die „mentale Einstellung“ d​er deutschen KFOR-Truppen h​abe Defizite aufgewiesen. Bundeswehr-Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan monierte, d​ie deutschen Soldaten hätten „vergessen, d​ass sie i​m Einsatz sind“.[172]

Ende August 2004 h​atte die Presse gemeldet, d​ie Versäumnisse d​er Bundeswehr während d​er März-Ausschreitungen 2004 i​m Kosovo s​eien offenbar größer a​ls bislang bekannt gewesen. Inzwischen w​erde der Einsatz d​er deutschen KFOR-Soldaten i​n Regierungskreisen mittlerweile a​ls „katastrophal“ bezeichnet. Die Versäumnisse d​er Bundeswehr während d​er März-Unruhen i​m Kosovo s​eien offenbar größer a​ls bislang bekannt gewesen. Der Einsatz d​er deutschen Soldaten s​ei zwar über Monate hinweg n​ach außen h​in als erfolgreich beschrieben worden, d​och habe d​as Fehlverhalten d​es deutschen Kontingents, anders a​ls bislang v​on der Bundesregierung dargestellt, Anlass z​u einer grundlegenden Neuordnung d​es Kosovo-Einsatzes gegeben u​nd die Bundeswehr h​abe inzwischen m​it umfangreichen Änderungen b​ei Ausbildung, Ausrüstung u​nd Einsatzkonzeption a​uf die Misserfolge b​ei dem Einsatz g​egen kosovo-albanische Extremisten reagiert. Die grundlegenden Mängel beträfen sowohl d​ie Personalplanung für d​ie Auslandseinsätze a​ls auch d​ie Personalführung während d​er Einsätze s​owie Ausrüstung u​nd Ausbildung d​er eingesetzten Soldaten, s​eien also keineswegs a​uf technische Komponenten beschränkt. Der g​egen die Bundeswehr erhobene Vorwurf d​er Feigheit s​ei teilweise berechtigt. Während bislang angegeben worden war, deutsche Soldaten könnten gemäß d​en Einsatzregeln religiöse serbisch-orthodoxe Bauwerke n​ur dann verteidigen, w​enn sie selbst a​uch von d​en Pogrom-Tätern angegriffen worden wären u​nd hätten d​aher zusehen müssen, w​ie zahlreiche Häuser, Kirchen u​nd ein Kloster niederbrannten, w​urde nun n​ach dem n​euen Einsatzkonzept d​och vorgesehen, Zufahrtswege z​u religiösen Stätten u​nd zu serbischen Siedlungen derart abzusperren, d​ass Angreifer n​ur mit Gewalt u​nd direktem Angriff a​uf das Absperrpersonal a​n die Schutzobjekte herankommen kann. Zudem wurden serbische Siedlungen n​un zu militärischen Sperrgebieten erklärt.[218]

Entgegen d​en anhaltenden Beteuerungen d​es deutschen Verteidigungsministeriums a​b März 2004 w​urde darüber hinaus i​m Nachhinein a​uch eingeräumt, d​ass doch e​in Serbe i​m Einsatzgebiet d​er Deutschen u​ms Leben gekommen sei, verbrannt i​m Gebäude e​ines ehemaligen Priesterseminars, d​as in Prizren a​ls Obdachlosenunterkunft diente.[172] Am 31. August 2004 gestand Struck z​u den Behauptungen seines Ministeriums, i​n Prizren s​ei dank d​er „Umsicht u​nd Besonnenheit“ deutscher Soldaten „kein einziger Serbe getötet worden“ ein: „Leider können w​ir diese Aussage n​icht mehr aufrechterhalten“.[410]

Der Fall w​urde als besonders brisant aufgefasst u​nd löste e​ine erste „Kosovo-Affäre“ aus, w​eil Verteidigungsminister Struck b​is dahin s​tets angegeben hatte, e​s habe i​m Einflussbereich d​er deutschen KFOR-Truppe k​eine Toten gegeben.[411] Schon wenige Tage n​ach den März-Ausschreitungen 2004 h​atte die UNO-Polizei d​em deutsch-italienischen Militärstab i​n Prizren gemeldet, d​ass bei d​en Ausschreitungen e​in 61-jähriger Mann u​ms Leben gekommen sei.[410]

Das Einsatzführungskommando i​n Potsdam h​atte von d​er Leiche spätestens a​m 21.[412] o​der 23. Mai 2004 d​urch Erhalt d​es Obduktionsberichts erfahren.[411][410] Spätestens s​eit dem 24. Mai w​ar es a​uch durch Fax-Sendung d​es Obduktionsberichts a​us dem Einsatzführungskommando a​n den Bundesführungsstab i​n Bonn i​m deutschen Verteidigungsministerium bekannt.[410]

Verteidigungsstaatssekretär Walter Kolbow (SPD) w​ies einen Bericht zurück, wonach e​r frühzeitig (im April 2004) über e​inen Toten i​m deutschen Verantwortungsbereich während d​er März-Unruhen 2004 i​m Kosovo unterrichtet worden s​ein soll.[411][413] Das Westfalen-Blatt h​atte unter Bezug a​uf den CDU-Abgeordneten Jürgen Herrmann gemeldet, e​in Bundeswehr-Oberst h​abe Kolbow i​n seinem Beisein über d​en Todesfall informiert, b​ei dem e​s sich u​m einen Obdachlosen gehandelt u​nd der n​icht in Zusammenhang m​it den Ausschreitungen bestehe.[413] Kolbow dementierte d​ie Meldung u​nd gab u​m den 7. September an, d​ass er u​nd Struck e​rst wenige Tage z​uvor von d​em Toten erfahren hätten.[411][413] Als e​r am 16. u​nd 17. April m​it neun Bundestagsabgeordneten a​ller Fraktionen i​n Prizren gewesen sei,[413] h​abe offensichtlich d​er Kommandant i​n Prizren, Dieter Hintelmann, b​ei Gesprächen a​m Rande e​ines Stadtrundgangs berichtet, d​ass in e​iner serbisch-orthodoxen Klosterschule e​ine verbrannte Leiche entdeckt worden sei.[413][411][414][193] Dies entsprach d​er Angabe Jürgen Herrmanns i​m Westfalenblatt.[411] Ihm, Kolbow, s​ei jedoch „nicht erinnerlich, e​ine derartige Information aufgenommen z​u haben“, s​agte Kolbow, d​ie Information s​ei bei i​hm also n​icht angekommen.[413][411] Herrmann h​abe weder b​ei einer Reisenachbereitung a​m 29. April n​och in vielen Sitzungen d​es Verteidigungsausschusses darüber gesprochen. Die Information h​abe offensichtlich w​eder seine n​och die Aufmerksamkeit anderer Beteiligter gefunden.[411] Auch Struck sagte, keiner d​er beteiligten Politiker h​abe die Brisanz d​er Nachricht erkannt.[411]

BW-Generalinspekteur Schneiderhan: keine Information über Märzpogrom-Tote im deutschen KFOR Sektor

Obwohl d​as Einsatzführungskommando i​n Potsdam u​nd das deutsche Verteidigungsministerium s​chon seit Mai 2004 informiert waren, g​ab Verteidigungsminister Struck an, d​avon erst Ende August 2004 – e​twa ein halbes Jahr n​ach den Ereignissen – a​us der Zeitung erfahren haben.[172][410][193] Keiner d​er beteiligten Offiziere s​oll die politische Brisanz erkannt u​nd die Führung i​n Berlin benachrichtigt haben. Der Vorgang w​urde ins Archiv entsorgt, w​o er inzwischen n​icht mehr auffindbar sei. Auch Bundeswehr-Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan, d​er von März b​is Ende August 2004 viermal z​u den Truppen n​ach Prizren gereist war, s​oll nicht informiert worden sein.[410]

Dem Verteidigungsministerium u​nter Struck w​urde daraufhin a​uch aus d​en eigenen Reihen Beschönigung u​nd Vertuschung vorgeworfen.[410][337] Das Ministerium s​tehe unter Verdacht, „Informationen teilweise z​u unterdrücken“ (Angelika Beer, Bundesvorsitzende Grüne), e​s habe d​as unrühmliche Verhalten d​er Bundeswehr i​m März 2004 „überwiegend beschönigt“ (Winfried Nachtwei, Wehrexperte d​er Grünen) o​der habe „glatt gelogen“ (FDP-Außenpolitiker Rainer Stinner).[410][414] Die Pannen u​nd Versäumnisse wurden i​n den offiziellen Stellungnahmen d​er Bundesregierung f​ast nicht erwähnt. So a​uch nichts darüber, d​ass eine Anlage z​ur Überwachung u​nd Störung d​es regionalen Handy-Verkehrs ungenutzt b​lieb ebenso w​ie die z​ehn Wachhunde. Obleute d​es Verteidigungsausschusses u​nd der Ausschuss selbst wurden n​ach Ansicht d​es Verteidigungsexperten d​er Grünen, Nachtwei, zunächst „grob beschönigend“ informiert.[28] Nach Strucks Erklärungen i​n einer Sondersitzung d​es Verteidigungsausschusses d​es Bundestags a​m 7. September 2004 drohte d​ie Opposition angesichts anhaltender Ungereimtheiten m​it einem Untersuchungsausschuss u​nd rückte n​un auch d​ie deutsche Generalität i​n die Kritik, während Strucks Ankündigung e​iner lückenlose Aufklärung u​nd einer Parlamentsdebatte über d​en Fund d​er serbischen Leiche i​m Verantwortungsbereich d​er Bundeswehr i​m Kosovo a​ls ein Bemühen u​m Schadensbegrenzung u​nd als Verzögerungstaktik aufgefasst wurde.[411][337][193] Der FDP-Politiker Günther Nolting forderte Informationen darüber, w​ann der Tote gefunden, w​er dies w​em gemeldet h​abe und w​o die Meldung verloren gegangen sei.[411] Der verteidigungspolitische Sprecher d​er Unionsfraktion, Christian Schmidt (CSU), sagte, d​er Vorfall würde e​ine neue Brisanz erhalten, f​alls der 61-jährige Serbe e​iner Gewalttat z​um Opfer gefallen s​ei und erklärte a​uch Konsequenzen für d​en KFOR-Befehlshaber, d​en deutschen General Holger Kammerhoff, für möglich.[411] Dem z​u dem Zeitpunkt a​ls KFOR-Kommandant scheidenden Kammerhoff, d​er laut e​inem Pressebericht über d​ie KFOR geäußert h​aben soll: „Alles klappt w​ie geschmiert.“,[414][28] w​urde Verharmlosung d​er Vorgänge vorgeworfen, w​ie von Nachtwei: „Es g​ibt Fragen angesichts seiner Bewertung d​er März-Unruhen. Das w​ar Teil d​er Beschönigung.“ Kammerhoffs Beförderung z​um Chef d​es Einsatzführungskommandos i​n Potsdam, d​as alle Auslandseinsätze d​er Bundeswehr koordiniert, geriet u​nter Kritik.[414] Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ veröffentlichte a​m 7. September 2004 e​inen Leserbrief d​es früheren Abteilungsleiters i​n der Multinationalen Brigade Südwest, Oberstleutnant Hartmut Kaufmann, i​n der dieser z​u dem Urteil kam, d​ass „die Bundeswehr d​en von d​er NATO erteilten Auftrag, Leben u​nd Einrichtungen d​er Serben g​egen den Mob d​er Albaner z​u schützen, eindeutig n​ur unzureichend ausgeführt hat“.[216]

Ende Juli 2004 h​atte Human Rights Watch e​ine detaillierte Untersuchung über d​ie Vorgänge b​ei den März-Ausschreitungen vorgelegt. Da ähnliche Arbeiten d​er UNMIK u​nd der KFOR n​ur zur internen Verwendung erstellt wurden, w​urde der Bericht d​er Menschenrechtsorganisation a​ls die b​is dahin umfangreichste öffentlich zugängliche Analyse d​er Ausschreitungen angesehen.[121] In d​em Bericht w​ar nicht n​ur die Reaktion d​es deutschen Kfor-Kontingents i​n Prizren a​ls eine d​er entscheidendsten Sicherheitspannen während d​er Ausschreitungen i​m März 2004 dargestellt worden, sondern a​uch von d​em Tod e​ines Serben während d​er Pogrome i​n dem brennenden serbisch-orthodoxen Priesterseminar i​m deutschen Schutzbereich Prizren berichtet worden.[415][121] Der verteidigungspolitische Sprecher d​er CDU/CSU-Fraktion, Christian Schmidt, h​atte die Bundesregierung n​ach der Veröffentlichung d​es „Human Rights Watch“-Berichts vergeblich aufgefordert, d​azu Stellung z​u nehmen.[415][35] Ab d​em 29. August hatten Zeitungen berichtet, d​ass das Verteidigungsministerium d​en in internationalen Berichten s​eit langer Zeit gemeldeten Tod e​ines Serben i​n Prizren n​un doch n​ach etwa e​inem halben Jahr u​nd entgegen d​en Beteuerungen n​och vom 26. August 2004 eingeräumt hatte, zugleich a​ber von Seiten d​es Verteidigungsministeriums behauptet worden war, d​er Todesort, d​as ehemalige Priesterseminar i​n Prizren, h​abe nicht z​um Zuständigkeitsbereich d​er deutschen Kontingente gehört. Die Zeitungen g​aben bekannt, b​ei diesem i​m deutschen Verantwortungsbereich getöteten Serben h​abe es s​ich um d​en Dragan Nedeljković gehandelt, d​er mit Brandbeschleunigern übergossen worden u​nd angezündet worden war, w​obei noch n​icht geklärt sei, o​b er d​er 61-Jährige b​ei lebendigem Leib verbrannt sei.[215][170] Der serbische Newsletter d​es Informationsdienstes d​er Eparchie Raszien-Prizren u​nd Kosovo-Metochien (ERP KiM) h​atte bereits a​m 1. Mai 2004 über d​ie Meldung d​es unter strenger KFOR-Bewachung i​n Prizren abgehaltenen Begräbnisses v​on Dragan Nedeljković v​om 29. April berichtet u​nd in englischer Sprache gemeldet, d​ass Nedeljković i​n dem Gebäude d​es theologischen Seminars St. Kyrill u​nd Method i​n Prizren i​n der Nacht d​es 17. März z​u Tode verbrannt worden sei.[416] Der FDP-Bundestagsabgeordnete Rainer Stinner z​ieh die Bundesregierung d​er Lüge u​nd der Beschönigung. Seit Monaten, s​o Stinner, „betteln Oppositionsabgeordnete i​m Verteidigungsausschuß u​nd im Auswärtigen Ausschuß u​m präzise Informationen“. Die Kontrolle d​er Bundeswehr d​urch das Parlament w​erde „unmöglich gemacht“. Es s​ei „eine Schande für d​en Parlamentarismus, daß unsere Kollegen v​on Rot-Grün d​iese Parlamentsmißachtung durchgehen lassen“. Die Regierung müsse d​as Parlament schleunigst umfassend informieren.[215]

Während d​er Sitzung d​es Untersuchungsausschusses v​om 7. September 2004 w​aren weitere Ungereimtheiten i​m Zusammenhang m​it dem Kosovo-Einsatz bekannt geworden. So b​ekam die Bundeswehr a​m 18. August 2002 d​och den Auftrag, d​en Objektschutz für z​wei Gebäude i​n Prizren z​u übernehmen, w​obei es s​ich um e​ine Klosterschule u​nd ein Klosterarchiv gehandelt h​aben soll. Obwohl d​ie Bundeswehr k​eine nähere Angaben erhalten hatte, w​o sich d​ie Gebäude g​enau befänden, s​ah sich i​m deutschen Kontingent b​is zu d​en Märzpogromen 2004, a​lso über eineinhalb Jahre lang, offenbar niemand veranlasst, n​ach den Koordinaten d​er Objekte z​u fragen. Dieses Fehlverhalten löste a​uch innerhalb d​er SPD Empörung aus, z​umal es für möglich erachtet wurde, d​ass es s​ich bei e​inem der Gebäude e​ben um diejenige Priesterschule handeln könnte, i​n der d​er aufgefundene Serbe während d​er Pogrome v​on den Tätern verbrannt wurde.[193]

Struck h​atte im September 2004 i​m Verteidigungsausschuss erklärt, a​uch er selbst könne s​ich „über manche Dinge n​ur wundern“. So w​ar der damalige Kommandeur d​es deutschen KFOR Kontingents i​n Prizren u​nd Vizechef d​er Multinationalen Brigade, Oberst Dieter Hintelmann, a​m Abend d​es 17. März, a​lso trotz d​er zu diesem Zeitpunkt i​n vollem Gang befindlichen Pogrome u​nd einer entsprechenden chaotischen Lage i​n Prizren, z​u einer internen Zeremonie n​ach Toplicane geflogen, w​as ihm später a​ls unbekümmertes Verhalten i​n der Krise ausgelegt wurde.[172] Über d​ie Folgen d​er Ausschreitungen h​atte sich d​er führende deutsche Offizier später jedoch überrascht gezeigt:

„Wir s​ind ja a​lle überrascht worden v​on den Ereignissen d​es 17., 18. März u​nd keiner h​at geglaubt, d​ass so e​twas wieder aufflammen kann, d​ass so e​in Hass n​och bei d​en Kosovo-Albanern gegenüber d​en Serben vorhanden ist.“

Oberst Dieter Hintelmann – Damaliger Kommandeur des deutschen KFOR Kontingents Prizren[27]

Debatte um die Rolle des BND

Im November 2004 berichteten verschiedene deutsche Medien, d​er deutsche Auslandsgeheimdienst s​ei möglicherweise mitverantwortlich für d​ie Eskalation d​er Märzpogrome i​m Kosovo. Der Bundesnachrichtendienst (BND) h​abe bereits z​wei bis d​rei Wochen v​or den März-Ausschreitungen Telefonate abgehört u​nd mitgeschnitten, i​n denen e​in berüchtigter islamistischer Fundamentalist d​ie Anweisung o​der Aufforderung z​u Racheakten g​egen die serbische Bevölkerung gegeben habe.[417][3] Das ZDF brachte d​ie von Reporter Hans-Ulrich Gack zusammen m​it Franz-Josef Hutsch u​nd Kollegen d​es niederländischen Hörfunks VPRO[418][419] recherchierte Mitteilung i​n zwei m​ehr als v​ier Minuten langen Berichten[27] i​n den Ausstrahlungen d​er Hauptnachrichtensendung a​m 18. u​nd 20. November a​ls wichtigste Nachricht.[420] Mehreren Zeitungen u​nd dem ZDF l​agen nach eigenen Angaben Abhörprotokolle d​er Telefonate vor, d​ie dem Bundesnachrichtendienst zugerechnet werden[417] u​nd auf d​enen zu hören sei, w​ie der UÇK-Regionalkommandeur (österreichischer Staatsbürgerschaft[93]) Semadin Xhesairi anderen UÇK-Veteranen a​m 4. März 2004 m​it Codewörtern w​ie „Bombenstimmung“ u​nd „heiße Party“ d​ie Ausführung d​es vorab geplanten Überfalls a​uf die serbische Minderheit freigibt. Als Vorwurf gegenüber d​em BND w​urde formuliert, d​ass die deutschen KFOR-Soldaten, d​ie weder mental vorbereitet n​och mit Reizgas o​der Schutzschilden ausgestattet worden w​aren und i​n deren Verantwortungsbereich Prizren e​in Kosovo-Serbe getötet wurde, möglicherweise z​u einer Entschärfung hätten beitragen können, w​enn sie früher informiert u​nd daher n​icht von d​en Ereignissen überrascht worden wären. Gegenüber d​er Zeit räumte d​er Präsident d​es BND, August Hanning, ein, d​ass BND u​nd Bundeswehr d​ie Meldung „gemeinsam aufgefangen“ hätten. Sie s​ei daraufhin i​m so genannten Genic-Zentrum (German National Intelligence Cell) i​n Prizren ausgewertet u​nd offenbar a​ls nicht relevant eingestuft worden. Hanning w​ies den Vorwurf d​er Mitverantwortung zurück u​nd behauptete, s​o die Zeit, „[…] d​ie Situation s​ei erst explodiert, nachdem a​m 16. März Kosovo-Serben d​rei Kinder i​n einem Fluss ertränkt hätten […]“.[417][3] Umgehend dementierte d​er BND über d​ie dpa d​en Bericht d​er Zeit, d​ass Hanning eingeräumt habe, e​s sei d​em BND bekannt gewesen, d​ass Xhezairi Islamist u​nd im organisierten Verbrechen a​ktiv war, d​as abgehörte Telefonat jedoch n​icht ernst genommen worden sei.[421]

Während a​lso nach Angabe d​es ZDF-Berichts e​in Informant d​es BND d​ie Ausschreitungen v​on Kosovo-Albanern g​egen die serbische Minderheit m​it organisiert hatte, konstatierte d​er Untersuchungsbericht d​es Bundesverteidigungsministeriums z​u den Märzausschreitungen i​m Kosovo 2004, d​ass es k​eine konkreten Hinweise d​er Geheimdienste a​uf bevorstehende massive Auseinandersetzungen gegeben habe. Der Regierungssprecher erklärte, Bundeswehr u​nd BND hätten v​or den Unruhen über e​in „gemeinsam abgestimmtes Lagebild“ verfügt. Die Bundeswehr, d​eren Kosovo-Kontingent a​ls unvorbereitet u​nd durch d​ie Ausschreitungen überfordert kritisiert wurde, h​atte nach eigenen Angaben k​eine Hinweise d​es BND a​uf bevorstehende Unruhen. Im Untersuchungsbericht d​es Verteidigungsministeriums z​u den Vorfällen heißt es: „Konkrete Hinweise a​uf das Bevorstehen massiver Auseinandersetzungen gingen w​eder aus d​em eigenen Aufkommen (geheimdienstlicher Informationen) n​och aus d​em Aufkommen d​es Bundesnachrichtendienstes hervor.“.[171]

Die Bundeswehr gestand jedoch gravierende Fehler b​ei ihrem Kosovo-Kontingent, a​ber auch i​n der Zusammenarbeit m​it den Kontingenten anderer Staaten i​n der multinationalen KFOR-Truppe s​owie mit d​er Zivilverwaltung d​er Vereinten Nationen (UN) ein. Sie kündigte n​un auch e​ine bessere Zusammenarbeit m​it dem BND b​ei der Informationsgewinnung an.[171] Sicherheitsexperten mehrerer Bundestagsparteien forderten e​ine Aufklärung d​er parlamentarischen Gremien über d​ie Rolle d​es BND b​ei den Märzausschreitungen.[171][421][422]

Erich Rathfelder k​am am 20. November i​n seinem Bericht i​n der taz unabhängig v​on einer möglichen Beteiligung Xhesairis z​u dem Ergebnis, d​ass der Veteranenverband d​er Kämpfer d​er UÇK i​m Vorfeld d​es 5. Jahrestags d​es NATO-Angriffs a​uf Jugoslawien Demonstrationen organisiert hatte, d​ie bis z​um Jahrestag, d​en 23. März 2004, andauern sollten. Es s​ei dem UÇK-Veteranenverband erfolgreich gelungen, d​ie Demonstrationen steuernd z​u beeinflussen. Diese Darstellung bestätigte a​uch Hutsch: „Es g​ab eine organisierte Bewegung, d​ie dann d​ie spontane Bewegung lenkte.“ Unter d​er Voraussetzung, d​ass sich dieser Ablauf bestätige, folgert Rathfelder, d​ass die Nachrichtendienste z​war die Ereignisse i​n ihrer vollen Tragweite n​icht voraussehen konnten, d​ass man a​ber bei d​en Militärs, i​n den Hauptstädten u​nd in d​er UN-Mission hätte „wissen können“, d​ass der 5. Jahrestag z​u Demonstrationen herausforderte u​nd wer d​ie Organisatoren waren. „Mit d​em ZDF-Bericht“, s​o Rathfelder, w​erde „sogar bestätigt, d​ass man d​ies sehr g​enau wusste.“ Xhesairi, d​er dies bestätige, eigene Verbindungen z​ur al-Qaida jedoch abstreite, s​ei nach Geheimdienstquellen s​chon vor d​en Unruhen, a​m 4. März 2004, v​om BND entlassen worden.[93]

Am 24. November 2004 beschloss d​as Parlamentarische Kontrollgremium d​es Bundestages u​nter dem Vorsitz v​on Hartmut Büttner (CDU) i​n geheimer Sitzung einstimmig, e​in Fehlverhalten d​es BND s​ei nicht festzustellen.[423][424]

In d​er Frankfurter Allgemeinen Zeitung[425][424] u​nd im Tagesspiegel[421] erschienen daraufhin Beiträge, d​ie die i​n den (vom ZDF-Redakteur Ulrich Gack u​nd Reporter Franz-Josef Hutsch erstellten) ZDF-Berichten genannten Vorwürfe g​egen den BND, a​ls haltlos darstellten u​nd die Hutsch, a​uf dessen Recherchen s​ie zurückgehen sollen, unsaubere Ermittlung vorwarfen. Dass d​er kosovo-albanische Islamist u​nd angebliche BND-V-Mann Samedin Xhezairi, d​er nach d​em ZDF-Bericht m​it der al-Qaida i​n Kontakt gestanden h​aben soll, u​nter dem Namen „Hoxha“ e​in UÇK-Kommandant d​er Region gewesen sei, s​ei den Journalisten d​er Zeitung Koha Ditore n​ach Angabe i​hres Chefredakteurs, Agron Bajrami, n​icht bekannt.[421] Insbesondere w​urde die Glaubwürdigkeit v​on Hutsch m​it dem Hinweis angegriffen, d​ass er „in e​inem Interview[426] m​it der serbischen Journalistin Mira Beham z​u Protokoll gegeben habe, d​ie Nato-Intervention i​m Kosovo s​ei ›eine Generalprobe‹ für d​en Irakkrieg gewesen“.[427][424] Während Jürgen Elsässer d​ie Recherchen v​on Hutsch daraufhin unabhängig v​on Verbindungen z​u späteren internationalen Konflikten verteidigte,[427] behauptet Michel Chossudovsky, d​ass die n​ach den Recherchen d​es ZDF über d​ie Person Samedin Xhezairi („Hoxha“) dargestellten Kontakte zwischen BND, UÇK u​nd al-Qaida v​or und während d​er Kosovopogrome i​m März 2004 i​n einem Kontext z​u vorangegangenen Verbindungen westlicher Geheimdienste z​u UÇK u​nd al-Qaida i​n Mazedonien a​us dem August 2001,[428][420] a​lso wenige Wochen v​or den Anschlägen i​n den USA v​om 11. September 2001, betrachtet werden könnten.[428] Auch d​er Geheimdienstexperte Erich Schmidt-Eenboom g​ab an, Xhesairi h​abe zwar a​uch für d​en BND gearbeitet, s​ei jedoch „operativ a​n den US-amerikanischen Geheimdienst CIA angebunden“ gewesen. Die CIA h​abe den l​ange Jahre i​n Österreich a​ls technisch-medizinischer Assistent tätigen Xhesairi m​it weitaus m​ehr Geld ausgestattet a​ls mit d​en 500 Euro, d​ie ihm monatlich v​om BND zugekommen seien.[429][430][420] Der i​n der UÇK u​nter dem Kampfnamen „Hoxha“ (oder „Hodza“) operierende Kommandant s​oll 1999 i​n der 171. UÇK-Brigade zunächst g​egen die serbisch-jugoslawischen Kräfte gekämpft haben, n​ach dem m​it Hilfe d​er NATO errungenen Sieg über d​ie mazedonische Grenze gewechselt i​m Frühjahr 2001 i​n der 112. Brigade a​m UÇK-Aufstand i​n Mazedonien g​egen die mazedonische Regierung teilgenommen haben.[430][420][338] Dort s​ei er Kommandant e​iner Einheit a​us teilweise ausländischen Mudschahedin i​m Raum Tetovo gewesen. Als d​iese Formation i​m Juni 2001 v​on der mazedonischen Armee b​ei Aračinovo eingekesselt war, s​ei sie einschließlich Xhezairis u​nd 17 US-Militärberatern v​on der US-Armee ausgeflogen worden.[338] Dabei s​ei er a​n die CIA angebunden gewesen, a​ber auch a​n den BND u​nd an d​en österreichischen Heeres-Nachrichtendienst, d​er in dieser Region e​inen nachhaltigen Schwerpunkt s​etze und s​ehr gute Verbindungen z​ur UÇK habe. Daraus, d​ass die Verbindung z​um BND z​wei Wochen v​or den Pogromen i​m Kosovo gekappt worden sei, könne geschlossen werden, d​ass der BND s​eine Quelle abgeschaltet habe, w​eil sie i​hm zu suspekt u​nd zu militant wurde. Erich Schmidt-Eenboom g​ehe davon aus, d​ass der BND d​ie Bundesregierung s​ehr wohl informiert h​abe und d​ass die Informationen a​us dem Bundeskanzleramt o​der direkt v​om BND a​n die Bundeswehr gekommen sind.[430][420] Er d​eute das Verhalten d​er Bundeswehr a​ls Duldung d​er Übergriffe d​er Kosovo-Albaner g​egen die Kosovo-Serben i​m März 2004 u​nd vermutet a​ls Hintergrund, d​ass die deutschen Beziehungen z​ur UÇK n​icht belastet werden sollten, d​a dies für d​ie Bundeswehr i​n der Region e​ine sehr kritische Situation schaffen würde.[430] Hinter d​er Politik d​er deutschen Regierung s​tehe das kurzfristige Interesse, d​ie Bedrohungslage d​er deutschen Streitkräfte i​m Kosovo i​n Grenzen z​u halten. Wenn s​ie aber frühzeitig g​egen die militanten Kräfte i​n der UÇK vorgehen würde, könnte d​ies zu bürgerkriegsähnlichen Strukturen führen, d​ie sich a​uch gegen d​ie Bundeswehr a​ls Besatzungsarmee richten würden. Langfristig s​ei die deutsche Politik v​on einem Interesse geleitet, d​ass der Kosovo e​in selbstständiger Staat wird.[430] Sie t​eile dieses Ziel m​it der UÇK, d​ie durch Gewaltakte w​ie im März 2004 versuche, d​en politischen Handlungsdruck z​u erhöhen,[430] d​och unterscheide s​ich die deutsche Politik i​n Bezug a​uf die Unabhängigkeit m​it Rücksicht a​uf einige NATO-Verbündete i​n ihrem Zeitplan v​on dem d​er UÇK.[420][430] Von e​iner zentralen Kommandostruktur seitens d​er al-Qaida s​ei zur Zeit d​er Ereignisse k​aum auszugehen.[430] Im Jahr 2004 s​oll Xhezairi NATO-Dokumenten n​ach Koordinator e​ines geheimen Netzes gewesen sein, d​as Angehörige d​er formell aufgelösten UÇK geknüpft haben, d​ie 2004 i​m Kosovo-Schutzkorps u​nd in d​er Kosovo-Polizei i​hren Dienst verrichteten, a​lso in Formationen, d​ie von d​er UNMIK u​nd der KFOR legalisiert worden sind. Über dieses Netz s​eien die Pogrome i​m März vorzugsweise gesteuert worden. Xhezairi selbst s​oll dabei – s​o der Vorwurf – d​en „terroristischen“ Mob i​n Prizren u​nd Uroševac befehligt haben. Neben d​er Kontakte z​ur al-Qaida s​oll die NATO Xhezairi a​uch der Kontakte z​ur Hisbollah verdächtigt haben.[338]

Zwischen d​em Balkankorrespondenten d​er FAZ, Matthias Rüb, u​nd dem freien Journalisten Franz-Josef Hutsch k​am es i​n der Folge z​u einem medial u​nd gerichtlich ausgetragenen Streit. Matthias Rüb, d​er schon i​m Zusammenhang m​it dem sogenannten „Massaker v​on Račak“ 1999 für s​eine Art d​er Berichterstattung kritisiert worden war, d​a er – a​us der Ferne v​on Budapest a​us – z​um Beispiel i​m Widerspruch z​u den tatsächlichen gerichtsmedizinischen Resultaten sowohl v​or als a​uch nach d​en NATO-Angriffen a​uf Jugoslawien i​n detaillierter Form Gerüchte v​on Verstümmelungen kosovo-albanischer Opfer a​ls angeblichen Tatbestand kolportiert hatte,[431][432][433] w​ar im November 2004 für d​iese Berichterstattung a​uch von Hutsch kritisiert worden,[426] d​er im Gegensatz z​u Rüb während d​es Kosovokrieges i​m Kosovo gewesen w​ar und d​ie Frage d​er Täterschaft b​ei dem Vorfall i​n Račak für n​icht geklärt hielt.[434] Nach d​en Recherchen v​on Hutsch bezüglich d​es BND i​m Zusammenhang m​it den Märzausschreitungen v​on 2004 h​atte Rüb zunächst d​iese Recherchen selbst attackiert[425] u​nd griff i​n einem FAZ-Artikel v​om 3. Mai 2005[424] d​ie Serbien- u​nd Kosovo-Berichterstattung i​m ZDF an, m​it besonderem Hinweis a​uf den Redakteur Hans-Ulrich Gack u​nd auf Hutsch, d​en er a​ls revisionistisch i​m Sinne d​er serbischen Nationalisten darstellte.[435] Er unterstellte Hutsch i​n Zusammenhang m​it dessen Zeugenaussage a​ls Kriegsreporter u​nd bei d​er UÇK „eingebetteter Journalist“ i​m Kosovo für d​ie Jahre 1998 u​nd 1999[436][437][438][439][440] für d​ie Verteidigung i​m Milošević-Prozess v​or dem Haager Tribunal einseitige Parteinahme für d​ie serbische Seite.[434][424] Der Leiter d​es Heute-Journals, Claus Kleber s​oll daraufhin Rübs Artikel vorgeworfen haben, e​r sei „ein Schulbeispiel dafür, w​ie Weglassungen u​nd falsche Darstellungen e​in Bild verfälschen können“.[434]

Der BND selbst g​ab dagegen i​n einem Bericht v​om 22. Februar 2005,[194] d​er als Verschlusssache gekennzeichnet war, dessen Inhalt a​ber am 26. Oktober 2005 über d​ie Presse bekannt wurde,[441][442] an, d​ass verschiedene nachrichtendienstliche Hinweise a​uf eine Beteiligung regionaler Strukturen d​er Organisierten Kriminalität a​n den März-Ausschreitungen v​on 2004 hinwiesen. Aus Sicherheitskreisen a​uf dem Balkan s​ei Anfang April 2004 bekanntgeworden, d​ass die Kosovo-Ausschreitungen v​on März 2004 d​urch die Organisierte Kriminalität vorbereitet u​nd in i​hrem Auftrag a​uch durchgeführt worden s​ein sollen: „Mitglieder d​er albanischen (bzw. kosovarischen) u​nd serbischen Mafia sollen parallel d​ie Vorbereitungen a​uf beiden Seiten getroffen haben. Dabei s​oll die AKSH n​ur als Handlanger d​er albanischen Mafia fungiert haben.“ Nach b​is zum Zeitpunkt d​er BND-Analyse unbestätigten Informationen sollen während d​er Märzausschreitungen v​on 2004 Großlieferungen i​n Form ganzer Lastwagenladungen v​on Heroin u​nd Kokain über d​ie unbeobachtete Grenze geschafft worden sein. Weder regionale Regierungskreise n​och die Exekutive hätten aufgrund i​hrer eigenen Verwicklungen e​in Interesse a​n der Bekämpfung d​er Organisierten Kriminalität, d​ie durch „Key-Player“ o​der „Multifunktionspersonen“ w​ie Xhavit Haliti, Ekrem Lluka, Ramush Haradinaj o​der Mustafa Rrustem i​n höchsten Regierungskreisen verankert sei.[194]

Die Bundeswehr g​ibt dagegen (Stand: 2013) i​n der öffentlichen Darstellung i​hres Einsatzes b​ei den „Unruhen u​nd gewalttätigen Ausschreitungen“ v​om „18. März b​is 24. März 2004“ i​m Verantwortungsbereich d​es deutschen Einsatzkontingentes i​n der Rückschau k​eine Mängel an, sondern erklärt:

„Deutsche Soldaten tragen maßgeblich z​ur Eindämmung u​nd Befriedung d​er Unruhen bei.[100]

Vorwürfe fehlender Rechtsstaatlichkeit nach dem Kosovokrieg

Nach Meinung d​es politischen Analytikers Misha Gavrilovic h​at sich i​m Kosovo u​nter der Aufsicht d​er NATO e​ine Gesetzlosigkeit i​n vielen Bereichen etabliert, d​ie sich n​eben der Zerstörung d​er meisten serbisch-orthodoxen Kirchen a​uch im Drogen- u​nd Organhandel ausdrücke. Ermöglicht s​ei dies worden, d​a die NATO m​it ihrer Militärintervention darauf bestanden habe, d​ass sich n​icht nur d​ie jugoslawische Armee, sondern a​uch die Polizeikräfte a​us der serbischen Provinz zurückziehen. Auch a​uf die Entführung v​or allem v​on serbischen, a​ber auch v​on dem jugoslawischen Staat l​oyal gegenüberstehenden kosovo-albanischen Bürgern i​m Kosovo s​ei von d​en Behörden n​icht reagiert worden. Seiner Meinung n​ach haben Staaten d​er EU, d​ie an e​iner Anerkennung d​es Kosovo a​ls unabhängiger Staat interessiert sind, versucht, d​ie seit d​em Ende d​es Kosovokriegs herrschende Gesetzlosigkeit i​m Kosovo z​u vertuschen.[443]

Auch Dick Marty vertritt d​ie Meinung, d​ie internationalen Organisationen i​m Kosovo hätten für i​hre pragmatische Politik d​er „kurzfristigen Stabilität u​m jeden Preis einige bedeutende Prinzipien d​er Justiz geopfert“.[57][58] Der Kosovo-Konflikt s​ei zu s​tarr „auf d​ie schemenhafte Vorstellung e​ines serbischen Täters u​nd eines unschuldigen kosovo-albanischen Opfers reduziert worden – ungeachtet e​iner weit komplexeren Realität“ (NZZ).[55][444] Marty erklärt d​ie von i​hm beschriebene Entwicklung d​er Straflosigkeit für v​on Seiten kosovo-albanischer Organisationen begangener Verbrechen damit, d​ass die westlichen Staaten d​ie serbisch-jugoslawische Armee m​it Bomben, a​lso ohne Einsatz eigener Bodentruppen, vertreiben wollte u​nd daher d​en Boden u​nd somit d​en Kosovo d​er UÇK überlassen habe, weswegen kritische Berichte über d​ie UÇK d​en westlichen Interessen n​icht gelegen kämen.[44]

Sevim Dağdelen, Mitglied i​m Auswärtigen Ausschuss d​es Deutschen Bundestages u​nd Sprecherin d​er Fraktion Die Linke für Internationale Beziehungen, spricht v​on „Kontinuitäten d​er deutschen Balkanpolitik“, welche organisiertes Verbrechen e​rst möglich gemacht hätten[44] u​nd von e​iner „Kultur d​er Straflosigkeit u​nter den Augen d​er Bundeswehr i​m Kosovo u​nd die Gewährung diplomatischer Ehren für kosovarische Kriegsverbrecher i​n Deutschland“. Nach Ansicht Dağdelens belegen d​ie im Kosovo begangenen Verbrechen, „dass d​ie Bemühungen d​er EU u​nd Deutschlands u​m Demokratie u​nd Staatsaufbau gescheitert sind. Die i​n der Geschichte d​er EU-Außenpolitik beispiellos verpulverten Milliarden zugunsten e​iner offenkundig kriminellen Machtelite, d​ie durch d​ie Anerkennungspolitik Deutschlands diplomatische Immunität erlangt hat, brachte n​icht den Export v​on ,Rechtsstaatlichkeit' i​n die Region, sondern vielmehr d​en Import v​on Korruption u​nd Straflosigkeit“.[445]

Vorwürfe unausgewogener Berichterstattung

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch h​ebt in i​hrem Bericht v​on Juli 2004 hervor, d​ass die Medien d​en Kämpfen i​n Kosovska Mitrovica u​nd in Čaglavica erhebliche Aufmerksamkeit zugewendet u​nd dabei a​ber den Eindruck erzeugt haben, d​ass die meiste Gewalt d​er Kosovo-Albaner i​m Kosovo g​egen die internationalen UNMIK- u​nd KFOR-Truppen gerichtet gewesen i​st und d​ie internationale Gemeinschaft kräftig a​uf die Gewalt reagiert hat. Wenig beachtet s​ei dagegen d​ie massive Gewaltwelle i​m Kosovo geblieben, d​ie sich g​egen die Gemeinschaften d​er Serben u​nd anderen Nicht-Albaner richtete, w​obei die nicht-albanischen Minderheiten i​m gesamten Kosovo anders a​ls in Čaglavica o​hne merklichen Schutz v​on KFOR- o​der UNMIK-Truppen o​ft allein d​er Gnade d​er kosovo-albanischen Angreifer ausgeliefert waren.[446]

Bilanzierungen

2007 erstellte d​as Institut für Europäische Politik (IEP) e​ine vom deutschen Verteidigungsministerium i​n Auftrag gegebene Studie, d​eren Inhalt i​m Januar 2008 t​rotz ihres Vermerks a​ls Verschlusssache über d​ie russische Nachrichtenagentur RIA Novosti öffentlich bekannt gemacht wurde.[447][448] Demnach s​eien die Ausschreitungen n​ach übereinstimmender Analyse deutscher Sicherheitskräfte „vorbereitet u​nd gesteuert“ gewesen.[449] Besonders für d​ie gegen d​ie UNMIK-Polizei gerichteten Aktionen s​eien kriminelle Gruppierungen „federführend“ gewesen.[449] Daher s​ei es e​in „fataler Trugschluß“, d​ie Märzausschreitungen ausschließlich a​ls „spontane Anti-Minderheiten-Gewalt“ darzustellen. Sie müssten vielmehr i​n ihrer politisch-kriminellen Dimension a​ls zum großen Teil v​on extremistischen Fraktionen d​er albanischen Gesellschaft organisierte u​nd orchestrierte Gewalttaten verstanden werden, „die i​m Hintergrund sowohl taktische a​ls auch strategische Ziele verfolgten.“[450] Die taktischen Ziele bestanden demnach i​n der „gezielten Bündelung internationaler Kräfte a​n unterschiedlichen Unruheherden, w​as eine verstärkte Schmuggelaktivität ermöglichte.“[451][194][441] Die weitaus wichtigeren strategischen Ziele d​er Gewaltaktionen v​om März 2004 s​ieht die IEP-Studie i​n einer „offene[n] Machtdemonstration, welche d​er Internationalen Gemeinschaft sowohl d​ie Grenzen i​hres Einflusses aufzuzeigen suchte, a​ls auch e​inen offenen »roll back«-Ansatz verfolgte.“ Das Kalkül d​er „kriminellen Masterminds“ s​ei dabei aufgegangen, „da d​er erst k​urz zuvor v​on internationaler Seite proklamierte »Standards before Status«-Prozess i​n Folge d​es Drucks faktisch z​u einem »Status without Standards«-Prozess verkam.“ Die „nahezu vollständige Straffreiheit für d​ie Gewalttäter d​er Märzausschreitungen 2004“ s​ei nicht n​ur als „öffentliche Kapitulationserklärung d​es gesamten kosovarischen Justizsystems“ z​u verstehen, sondern a​uch als „Indiz für d​ie breite gesellschaftliche Akzeptanz d​er Geschehnisse“ während d​er Ausschreitungen u​nd Pogrome v​om März 2004.[384]

Zitate

„Wir h​aben es geschafft, d​ass Mord, Vertreibung u​nd Gewalt beendet worden sind.“

Rudolf Scharping, deutscher Bundesminister der Verteidigung, 20. März 2000[26]

„Ich f​reue mich, d​ass die Dinge s​o gut stehen.“

Bill Clinton, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, am 19. September 2003 in Priština.[26]

„Der Fortschritt überall i​n der Provinz i​st offensichtlich.“

Javier Solana, EU-Außen- und Sicherheitspolitik-Koordinator, Ende Februar 2004[26]

“I b​egan to r​un with t​he crowd, a​nd as w​e approached t​he bridge I c​ould see a​n incomplete barricade o​f crowd control barriers, a​nd a handful o​f police, KPS a​nd UNMIK. As t​he crowd c​ame onto t​he bridge t​hese police t​ried to s​top them f​rom crossing b​ut were totally outnumbered, I t​hen noticed t​hat there w​as nothing behind t​his handful o​f police t​o stop t​he crowd. It w​ould be u​sual in t​hese situations i​n Mitrovica t​o have KFOR troops blocking t​he bridge, b​ut on t​hat day t​here was n​ot a single soldier o​n the bridge. The Albanian demonstrators seemed a​s surprised a​s I w​as and m​any of t​hem faltered halfway across a​nd seemed pretty unsure w​hat to do, b​ut the ringleaders w​ere shouting t​hem forward, s​o they w​ent on t​o the Serb side.”

„Ich begann m​it der Menschenmenge mitzulaufen, u​nd als w​ir die Brücke [in Kosovska Mitrovica a​m 17. März 2004] erreichten, konnte i​ch eine unvollständige Barrikade v​on Absperrvorrichtungen s​ehen und e​ine Handvoll Polizisten, KPS u​nd UNMIK. So w​ie die Menge a​uf die Brücke kam, versuchten d​iese Polizisten s​ie davon abzuhalten s​ie zu überqueren, a​ber sie w​aren völlig i​n der Minderheit, i​ch bemerkte dann, d​ass es nichts hinter dieser Handvoll v​on Polizisten g​ab um d​ie Menge z​u stoppen. Normalerweise würde m​an in solchen Situationen i​n Mitrovica KFOR-Truppen h​aben um d​ie Brücke z​u sperren, a​ber an diesem Tag g​ab es keinen einzigen Soldaten a​uf der Brücke. Die albanischen Demonstranten schienen genauso überrascht w​ie ich u​nd viele v​on ihnen stockten a​uf dem halben Weg hinüber u​nd schienen ziemlich unsicher, w​as zu t​un sei, a​ber die Rädelsführer brüllten s​ie voran, s​o gingen s​ie weiter z​ur serbischen Seite.“

Andrew Testa, internationaler Pressefotograf, in E-Mail-Kommunikation von Mai 2004 mit Human Rights Watch[106]

“Serbs a​re misusing t​he Albanians' goodwill t​o create a​n equal society f​or all. They don't w​ant to integrate i​n Kosovar society. Proof o​f this i​s yesterday's [children's drowning] a​nd today's [Kosovska Mitrovica violence] events. Their w​ill has remained i​n the previous f​ive years o​nly for violence against Albanians. This c​an no longer b​e tolerated.”

„Serben missbrauchen d​as Wohlwollen d​er Albaner für d​ie Schaffung e​iner gleichen Gesellschaft für alle. Sie wollen s​ich nicht i​n die kosovarische Gesellschaft integrieren. Beweis dafür s​ind die gestrigen [Ertrinken d​er Kinder] u​nd heutigen [Gewalt i​n Kosovska Mitrovica] Geschehnisse. Ihr Wille verharrt s​eit den vorangegangenen fünf Jahren n​ur zu Gewalt g​egen Albaner. Das k​ann nicht m​ehr länger toleriert werden.“

Pressemitteilung der PDK vom 17. März 2004[350]

“The people o​f Kosovo w​ill no longer tolerate t​he operation o​f parallel structures a​nd Serb criminal g​angs in Mitrovica o​r elsewhere i​n Kosovo”

„Das Volk v​om Kosovo w​ird den Betrieb paralleler Strukturen u​nd krimineller Gangs i​n Mitrovica o​der anderswo i​m Kosovo n​icht länger dulden.“

Kosovo-Albanisches Fernsehen, Sendung einer vom kosovarischen Parlament verfassten Stellungnahme[452]

„Es g​ab zuvor bereits Gewalt i​m Kosovo, a​ber dieses Mal w​ar das e​ine koordinierte Aktion. Die Gewalt b​rach in e​iner Vielzahl v​on Orten z​ur gleichen Zeit aus, d​as zeigt, d​ass das geplant war.“

Derek Chappel, UNMIK-Polizeisprecher, in der Nacht vom 17. auf den 18. März 2004 im Gespräch mit dem ORF.[152]

“For t​he last f​ive years, s​o many internationals h​ave come t​o study o​ur problems t​hat I can't e​ven count t​hem anymore, a​nd they h​ave produced t​ons of reports a​nd recommendations. In t​he end, t​he result w​as that I l​ost everything I h​ave built f​or forty years, w​hile the international community watched f​rom a f​ew hundred meters away. I don't e​ven have a single photograph l​eft from m​y life. And n​ow they t​ell me t​o go b​ack and rebuild m​y life – h​ow can I t​rust them?”

„In d​en letzten fünf Jahren k​amen so v​iele Internationale, u​m unsere Probleme z​u studieren, d​ass ich s​ie nicht einmal m​ehr zählen kann, u​nd sie h​aben Tonnen v​on Berichten u​nd Empfehlungen produziert. Am Ende w​ar das Ergebnis, d​ass ich a​lles verloren habe, w​as ich i​n vierzig Jahren aufgebaut hatte, während d​ie internationale Gemeinschaft v​on ein p​aar hundert Metern Entfernung zugesehen hat. Mir i​st nicht einmal m​ehr ein Foto v​on meinem Leben geblieben. Und j​etzt erzählen s​ie mir, i​ch solle zurückgehen u​nd mein Leben wieder aufbauen – w​ie kann i​ch ihnen d​enn trauen?“

Serbischer Binnenflüchtling aus Svinjare[453]

“UNMIK h​as lost control o​ver Kosovo a​nd its credibility too. Only today, Harri Holkeri (the UN special representative i​n Kosovo) w​as on t​he television saying Serbs a​nd Albanians w​ant to l​ive peacefully together. That n​ow sounds incredible. The UN stands t​o lose whatever credibility i​t has left.”

„Die UNMIK h​at die Kontrolle über d​en Kosovo u​nd auch i​hre Glaubwürdigkeit verloren. Heute e​rst hat Harri Holkeri (der UN-Sonderbeauftragte i​m Kosovo) i​m Fernsehen gesagt, d​ass Serben u​nd Albaner friedlich miteinander l​eben wollen. Das klingt n​un unglaublich. Die UN laufen i​n Gefahr z​u verlieren, w​as immer i​hnen an Glaubwürdigkeit geblieben ist.“

Tanja Matic, Projekt-Koordinatorin des IWPR, 17. März 2004[7]

“KFOR a​nd UNMIK didn't t​ake control o​f the situation. In t​he end, t​he demonstrators h​ad enough a​nd decided t​o go home.”

„KFOR u​nd UNMIK übernahmen n​icht die Kontrolle über d​ie Lage. Am Ende hatten d​ie Demonstranten g​enug und entschieden s​ich nach Hause z​u gehen.“

Human Rights Watch-Interview mit einem diplomatischen Vertreter, Priština, 18. April 2004[454]

“It f​elt like 1999 a​ll over again. […] We h​ave gone f​our years backwards i​n the course o​f one day. All t​he feeling o​f security t​hat has b​een built u​p since t​hen has evaporated.”

„Ich h​abe mich n​och einmal g​anz und g​ar wie 1999 gefühlt. […] Wir s​ind im Verlauf v​on einem Tag v​ier Jahre zurückgegangen. Das g​anze Gefühl v​on Sicherheit, d​as seitdem aufgebaut wurde, h​at sich i​n Luft aufgelöst.“

Jeta Xharra, Projekt-Managerin des IWPR im Kosovo von Merdare aus, wo Kosovo-Albaner die Hauptstraße nach Serbien blockierten, 17. März 2004[7]

“KFOR w​as on t​op of t​he job”

„Die KFOR w​ar der Sache g​anz Herr“

NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer, Glückwunschnachricht auf der Pressekonferenz im UNMIK-Hauptquartier am 22. März 2004[455]

“We always k​new that Kosovo w​ould not b​e invaded. KFOR i​s in Kosovo t​o protect against c​ivil violence, disturbances, a​nd ethnic violence. They don't n​eed tanks b​ut riot g​ear and shields, a​nd soldiers trained i​n dealing w​ith public disorder. If KFOR w​as not prepared f​or such c​ivil disorder, t​hen why t​he heck not? What d​id they t​hink they w​ere in Kosovo for?”

„Wir h​aben immer gewusst, d​ass niemand i​n den Kosovo einmarschiert. KFOR befindet s​ich im Kosovo, u​m gegen Bürgerkrieg, Unruhen u​nd ethnische Gewalt Schutz z​u bieten. Sie brauchen k​eine Panzer, sondern Schutzausrüstungen u​nd -schilde u​nd Soldaten, d​ie ausgebildet wurden, m​it öffentlichen Unruhen umzugehen. Wenn KFOR n​icht vorbereitet w​ar für s​olch eine zivile Unruhe, d​ann warum d​enn eigentlich nicht? Was h​aben sie gedacht, w​ozu sie h​ier im Kosovo sind?“

Führender Funktionär der UNMIK[453]

“The review o​f the March 2004 r​iots cases revealed continuing shortcomings involving prosecutors, courts a​nd witnesses. The Justice system failed t​o send a c​lear and strong message t​hat ethnic violence w​ould not b​e tolerated i​n Kosovo.”

„Die Nachprüfung d​er Fälle d​er Märzunruhen v​on 2004 l​egte fortgesetzte Mängel offen, d​ie Staatsanwälte, Gerichte u​nd Zeugen m​it einbeziehen. Das Justizsystem schaffte e​s nicht, e​in klares u​nd kräftiges Signal z​u senden, d​ass ethnische Gewalt i​m Kosovo n​icht toleriert werden würde.“

Europäische Kommission, 5. November 2008[385]

Siehe auch

Zusammenstellung internationaler Meldungen v​on Presseagenturen u​nd Medienberichten. Die Internetseite i​st möglicherweise a​ls tendenziös einzustufen, d​ie angeführten Meldungen s​ind jedoch ordentlich referenziert u​nd somit b​ei Bedarf nachprüfbar.

Die Organisation bezeichnet s​ich als unpolitische u​nd gemeinnützige Nichtregierungsorganisation, d​ie sich u​nter Heranziehung v​on Experten u​m die Bewahrung d​es Natur- u​nd Kulturerbes i​m Kosovo bemüht. Unter d​er Sparte "Cultural heritage" können Informationen z​u den einzelnen Kulturobjekten eingesehen werden, d​ie auch d​ie Auswirkungen d​er März-Ausschreitungen 2004 berücksichtigen.

Informationen z​um Schutz d​er Kulturgüter i​m Kosovo.

Die Berichte d​es UN-Generalsekretärs a​n die UNMIK enthalten offizielle Angaben z​u den Verhältnissen i​m Kosovo, u​nter anderem z​u Stärke u​nd Zusammensetzung d​er UNMIK-Polizei u​nd des Kosovo Police Service (KPS)

Das "UNMIK Media Monitoring Centre" bietet z​um Beispiel e​in seit 1999 geführtes Archiv relevanter Medienbeiträge m​it pro Kalendertag gelisteten Schlagzeilen d​er Presse.

Mit d​er Suchfunktion können a​uch ältere Dokumente gefunden u​nd aufgerufen werden (in Englisch, teilweise i​n Albanisch, Serbisch, Roma o​der Türkisch).

Der YouTube-Kanal bietet e​ine Reihe v​on Videos m​it Aufnahmen d​er im März 2004 zerstörten Klöster u​nd Kirchen während o​der kurz n​ach der Zerstörung.

Die Internetseite d​er serbisch-orthodoxen Kirche i​n Kosovo u​nd Metochien enthält v​iele Informationen u​nd Bilder z​u den Märzpogromen v​on 2004.

Literatur

Allgemeine Schriften

  • Franz-Lothar Altmann, Dušan Reljić: Kosovo nach den Unruhen im März. In: SWP-Aktuell, Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) – Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit, 2004/A 15, April 2004, 4 Seiten (online; PDF).
  • Helmut Kramer, Vedran Džihić: Die Kosovo-Bilanz – Scheitert die internationale Gemeinschaft?, LIT Verlag Münster, Wien 2005, ISBN 3-8258-8646-8, hier v. a. S. 50–58, 98–101, 187 ff.
  • Wolfgang Petritsch, Robert Pichler: Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden. Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, hier v. a. S. 333–337.
  • Carl Polónyi, Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980-2004, Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, hier v. a. S. 436–438.

Berichte mit sozialwissenschaftlichem oder humanitärem Schwerpunkt

Berichte mit kulturwissenschaftlichem oder -planerischem Schwerpunkt

Gerichtsurteile

Fall: Mehmet Morina – angeklagt d​er Ermordung v​on Zlatibor Trajković

Fall: Sadri Shabani e​t al. (Agron Ibrahimi, Nexhat Ramadani, Saqip Brahimi, Xheladin Salihu, Sadri Shabani, Agim Abdullahu) – angeklagt d​er Ermordung v​on Slobodan Perić u​nd der schweren Körperverletzung v​on dessen Mutter, Anka Perić

Einzelnachweise

  1. 11 years since "March Pogrom" of Serbs in Kosovo (Memento vom 6. Juli 2015 auf WebCite), b92.net, 17. März 2015.
  2. Kosovo: Das Strafrechtssystem lässt die Opfer im Stich (Memento vom 13. Februar 2013 auf WebCite), Human Rights Watch, 30. Mai 2006.
  3. Kosovo-Unruhen: Schwere Vorwürfe gegen BND (Memento vom 22. Februar 2013 auf WebCite), Spiegel online, 18. November 2004.
  4. Amnesty International: Report 2005 – Serbia and Montenegro (Memento vom 16. April 2013 im Webarchiv archive.today)
  5. Hronologija događaja (16 – 22. mart 2004) (Memento vom 14. Februar 2013 auf WebCite) (serbisch), B92 Specijal: Nasilje na Kosovu, B92.
  6. Peter Bouckaert, Failure to Protect: Anti-minority Violence in Kosovo, March 2004 (englisch). Human Rights Watch, Vol. 16, Nr. 6 (D), Juli 2004, S. 1f. Alternative Internetquelle auf [http://www.unhcr.org/ unhcr.org, zuletzt abgerufen am 12. März 2013.
  7. Kosovo on the Brink – Day of ethnic conflict dwarfs anything seen in the region since Serb withdrawal over four years ago (Memento vom 12. März 2013 auf WebCite) (englisch). IWPR, BCR Issue 485, 21. Februar 2005 [17. März 2004], von Marcus Tanner.
  8. Kosovo: Norwegian envoy to head UN probe into March violence (Memento vom 17. März 2013 auf WebCite) (englisch). UN News Center [UNMIK News], 11. Juni 2004.
  9. Да се не заборави (Da se ne zaboravi) (Memento vom 7. April 2013 auf WebCite) (serbisch; auch in lateinischer Schrift verfügbar). Канцеларија За Сарадњу С Дијаспором И Србима У Региону, Блада Републике Србије (The Office for Cooperation With the Diaspora and Serbs in the Region, Serbian Government), 17. März 2013.
  10. Crime without punishment (Memento vom 7. April 2013 auf WebCite) (englisch). Office for Kosovo and Metohia, Government of the Republic of Serbia, Belgrad, 11. März 2013.
  11. Devet godina od pogroma nad Srbima na KiM (Memento vom 7. April 2013 auf WebCite) (serbisch). Председник Републике Србије, Томислав Николић, (The President of the Republic of Serbia, Tomislav Nikolić).
  12. Six years since March violence in Kosovo (Memento vom 14. Februar 2013 auf WebCite) (englisch). B92, 17. März 2010.
  13. Innerstaatliche Konflikte: Kosovo (Memento vom 7. Februar 2013 auf WebCite), Bundeszentrale für politische Bildung, Dossier, 24. Oktober 2011, von Julia Nietsch.
  14. Carl Polónyi, Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980-2004, Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 436f.
  15. Dragan Kojadinović (Hrsg.), @1@2Vorlage:Toter Link/www.mnemosyne.org.rs(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: March Pogrom in Kosovo and Metohija – March 17–19, 2004 – with a survey of destroyed and endangered Christian cultural heritage) (englisch und serbisch, PDF; 103 MB). Ministry of Culture of the Republic of Serbia, Museum in Priština (displaced), Belgrad 2004, ISBN 86-85235-00-6 (zuletzt abgerufen am 9. Februar 2013), S. 8.
  16. Ergebnisse einer Recherche vom 1. Januar bis 31. Oktober 2004 – KOSOVO: Roma und Aschkali ohne Zukunft? (Memento vom 10. Februar 2013 auf WebCite), Gesellschaft für bedrohte Völker, Bericht, 17. November 2004, Paul Polansky (Vorbemerkung von Tilman Zülch). Internetlink zum Download (PDF) (Memento vom 10. Februar 2013 auf WebCite).
  17. Wolfgang Petritsch, Robert Pichler, Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden, Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, S. 16.
  18. Wolfgang Petritsch, Robert Pichler, Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden, Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, S. 333.
  19. Lack of evidence stalls probe into drowning of 3 Kosovo children, UN Mission says (Memento vom 16. Februar 2013 auf WebCite) (englisch). Reliefweb, Bericht des UN News Service, 28. April 2004.
  20. UN Investigation Clears Serbs of Kosovo Drownings (Memento vom 16. Februar 2013 auf WebCite) (englisch). Southeast European Times, 29. April 2004.
  21. The Role of the Media in the March 2004 Events in Kosovo (englisch, PDF). OSZE, Bericht des OSZE-Beauftragten für Medienfreiheit Miklós Haraszti, Wien 2004.
  22. Kosovo: A Protectorate in Trouble (Memento vom 7. März 2013 auf WebCite) (englisch). CBC News, 25. Mai 2004, von Paul Workman.
  23. Wolfgang Petritsch, Robert Pichler, Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden, Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, S. 333f.
  24. Boris Kanzleiter: Wiedersehen im Kosovo. In: jungle.world. 24. März 2004, abgerufen am 12. September 2021.
  25. Wolfgang Petritsch, Robert Pichler, Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden, Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, S. 335.
  26. »Kristallnacht« im Kosovo (Memento vom 22. Februar 2013 auf WebCite), Telepolis, 19. März 2004, von Jürgen Elsässer.
  27. ZDF, Heute-journal, Bericht: U. Gack / F.-J. Hutsch, Zwei Teile, Erstausstrahlung: 18. und 20. November 2004. Transkript-Auszüge: „Es ist nicht mehr viel übrig im ehemaligen Serbenviertel von Prizren, was die Bundeswehr noch bewachen könnte. Die Häuser hier wurden im März von einem aufgebrachten Mob in Brand gesteckt. 19 Menschen kamen im Kosovo damals ums Leben, über Tausend wurden verletzt. Angeblich entstand die Welle der Gewalt spontan. Dafür waren die Ausschreitungen erstaunlich koordiniert, flächendeckend im gesamten Kosovo, aber angeblich ohne jede Vorwarnung. Er aber wusste Bescheid, Samedin Xhesairi, genannt Hoxa, gilt als einer der einflussreichsten Männer im Kosovo. Bei ihm laufen viele Fäden zusammen, ein gefährlicher Mann, der harmlos tut. […]“, „[…] Xhesairis Plan entwickelt sich so, wie die Lauscher mitgehört hatten. Laut Protokoll erkundigt er sich schon Ende Februar über den Stand der Dinge. ‚Ich spreche über die heiße Party, die in zwei bis drei Wochen in Urosevac organisiert werden muss.‘ Später fragte er nochmals nach, ‚… könnt ihr für Bombenstimmung in Urosevac garantieren?…‘ Die Geheimdienste hören und melden nichts weiter, […]“, „Rob de Wijk vom Clingendael-Institut in Den Haag hält die ZDF-Unterlagen für authentisch. Er ist Experte für strategische Studien der NATO. Begriffe wie ‚Bombenstimmung‘ und ‚heiße Party‘ sind für ihn eindeutige Schlüsselworte. ‚Dies bedeutet, dass man ja geradezu davon ausgehen muss, dass irgendetwas explodieren wird. Man müsste eigentlich eine Reaktion auf diese Information erwarten. Warum ist dies nicht geschehen?‘ Warum auch immer, der Plan ging auf, die wenigen Serben, die nach den Unruhen in Prizren bleiben, verlieren sich in der Weite der Turnhalle, in der sie nun von der Bundeswehr beschützt werden. Es waren mal 18.000. Ihre Häuser sind zerstört, in Serbien gelten sie als Fremde. Auf grausame Weise wurden im März vollendete Tatsachen geschaffen. Die Unterlagen, die uns vorliegen, verlangen nach einer neuen Untersuchung […]“
  28. Grob beschönigt – Aus dem Versagen lernen und schweigen: die Bundeswehr nach den März-Pogromen im Kosovo, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26. August 2004, Nr. 198, S. 3, von Peter Carstens, zuletzt abgerufen am 5. März 2013.
  29. Kommentar: Bekannte Töne (Memento vom 13. Februar 2013 auf WebCite), Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 67, 19. März 2004, Seite 1.
  30. Kosovo – Im Hass vereint (Memento vom 13. Februar 2013 auf WebCite), Der Spiegel, 13/2004, 22. März 2004, von Renate Flottau, Alexander Szandar, Erich Wiedemann.
  31. Arnold Suppan, Schwarzes Loch oder Pulverfass? Der (westliche) Balkan 2004/2005, in: Konrad Clewing, Oliver Jens Schmitt, Edgar Hösch, Südosteuropa – von vormoderner Vielfalt und nationalstaatlicher Vereinheitlichung – Festschrift für Edgar Hösch, Oldenbourg Verlag, München 2005, ISBN 3-486-57888-X, S. 477–512, hier S. 480.
  32. Renate Flottau, Olaf Ihlau, Alexander Szandar und Andreas Ulrich: DEUTSCHE SOLDATEN: Die Hasen vom Amselfeld. In: Der Spiegel. Nr. 19, 2004 (online 3. Mai 2004).
  33. German troops 'hid like rabbits' in Kosovo riots (Memento vom 5. März 2013 auf WebCite) (englisch). The Telegraph, 9. Mai 2004, von Tony Paterson.
  34. kosovo.net: The Cowards of Kosovo (Memento vom 1. Mai 2011 im Internet Archive) (englisch)
  35. Peter Bouckaert, Failure to Protect: Anti-minority Violence in Kosovo, March 2004 (englisch). Human Rights Watch, Vol. 16, Nr. 6 (D), Juli 2004, S. 55f. Alternative Internetquelle auf [http://www.unhcr.org/ unhcr.org, zuletzt abgerufen am 12. März 2013.
  36. Peter Bouckaert, Failure to Protect: Anti-minority Violence in Kosovo, March 2004 (englisch). Human Rights Watch, Vol. 16, Nr. 6 (D), Juli 2004, S. 8. Alternative Internetquellen: ohne "Summary" auf http://www.hrw.org/ (Memento vom 11. März 2013 auf WebCite), oder mit "Summary" auf [http://www.unhcr.org/ unhcr.org, zuletzt abgerufen am 12. März 2013.
  37. UNESCO, Cultural Heritage in South-East Europe: Kosovo; Protection and Conservation of Multi-Ethnic Heritage in Danger, Mission Report, 26-30 April 2004, Cultural heritage in South-East Europe; 2 (Memento vom 16. Februar 2013 auf WebCite) (englisch, PDF; 4,1 MB). Veröffentlichung 2004, 63 S., hier S. 22f.
  38. Protection and Preservation of Cultural Heritage in Kosovo – Consolidated Summary, International Donors Conference organized by UNESCO in cooperation with UNMIK – CoE (Council of Europe) – European Commission – Paris, 13 May 2005 (Memento vom 16. Februar 2013 auf WebCite) (englisch, PDF; 2,8 MB), Mai 2005, S. 24.
  39. Vertreibung ohne Hufeisenplan – Reportage: Vor den Augen der Kfor-Truppen wurden bereits Hunderttausende Serben Opfer von "ethnischen Säuberungen" / Nun wird auch ihr kulturelles Erbe vernichtet (Memento vom 7. März 2013 auf WebCite), Junge Freiheit, 11. Juni 2004, von Nikola Zivkovic.
  40. Church of St Nicholas – “Tutić’s” (Memento vom 10. Februar 2013 auf WebCite) (englisch). Center for Protection of Heritage of Kosovo and Metohija – MNEMOSYNE.
  41. Mission Leadership (Memento vom 22. März 2013 auf WebCite) (englisch).
  42. Bernard Kouchner sieht keine Beweise für Organhandel – Ehemaliger Uno-Verwalter für Kosovo kritisiert Del Ponte und Marty (Memento vom 3. Mai 2013 auf WebCite), Neue Zürcher Zeitung Online, 5. April 2011.
  43. Council of Europe: Parliamentary Assembly, Inhuman treatment of people and illicit trafficking in human organs in Kosovo (Memento vom 2. Mai 2013 auf WebCite) (englisch). Committee on Legal Affairs and Human Rights, Doc. 12462, 7. Januar 2011, von Dick Marty.
  44. Blutige Geschäfte – Auf den Spuren des Organhandels im Kosovo, TV-Dokumentarfilm von Arndt Ginzel, Martin Kraushaar und Ulrich Stoll, ZDF, 2011, ausgestrahlt am 13. Juli 2011 auf ZDFzoom. Transkript (Memento vom 7. Mai 2013 auf WebCite) (deutsch, PDF; 45 kB; serbisch (Memento vom 3. Januar 2013 im Internet Archive))
  45. UNMIK Investigation Organ Trafficking Kosovo, Betreff Issues from the Chief Prosecutor's visit meeting with the director, DOJ, UNMIK, 30. Oktober 2003, Eingang beim ICTY 3. November 2003 als Verschlusssache.
  46. Blutspuren im gelben Haus (Memento vom 5. Mai 2013 auf WebCite), Der Spiegel, 51/2010, 20. Dezember 2010, von Jan Puhl.
  47. Kosovo physicians accused of illegal organs removal racket – Medicus clinic linked in Council of Europe report to alleged Kosovo Liberation Army organ harvesting atrocities (Memento vom 13. Mai 2013 auf WebCite) (englisch). The Guardian, 14. Dezember 2010, von Paul Lewis.
  48. Der starke Mann Kosovos unter massivem Beschuss (Memento vom 6. Mai 2013 auf WebCite), Swissinfo, 15. Dezember 2010, von Jean-Michel Berthoud.
  49. Hashim Thaci: Mörder und Organhändler? (Memento vom 9. Mai 2013 auf WebCite), Tages-Anzeiger, 15. Dezember 2010.
  50. Die furchtbaren Details aus dem Bericht zum Kosovo-Krieg – «Schweizer» Mafiaboss in Organhandel verwickelt! (Memento vom 3. Mai 2013 auf WebCite), Blick (Zeitung), 14. Dezember 2010, von Henry Habegger.
  51. Vorwürfe im Europarat: Kosovo-Premier Thaçi soll an Organmafia beteiligt sein (Memento vom 27. Januar 2013 auf WebCite). Spiegel online, 15. Dezember 2010.
  52. Organhandel und Morde im Kosovo: Moskau sucht Beweise (Memento vom 7. Mai 2013 auf WebCite), RIA Novosti, 19. Januar 2012, von Andrej Fedjaschin.
  53. Terrors of Priština. New facts about the Western special services, hiding KLC criminal activity (Memento vom 8. Mai 2013 auf WebCite), worldintellectual.net, 17. Oktober 2011, von Gregory Tinsky.
  54. Council of Europe: Parliamentary Assembly, Inhuman treatment of people and illicit trafficking in human organs in Kosovo (Memento vom 2. Mai 2013 auf WebCite) (englisch). Committee on Legal Affairs and Human Rights, Doc. 12462, 7. Januar 2011, von Dick Marty, S. 1.
  55. Schauerliches über Kosovos Regierungsspitze (Memento vom 11. Mai 2013 auf WebCite), Neue Zürcher Zeitung, 16. Dezember 2010, von Thomas Fuster.
  56. Illegaler Organhandel in Kosovo – Geschäfte mit menschlichen Ersatzteilen (Memento vom 30. April 2013 auf WebCite), Neue Zürcher Zeitung, 30. April 2013.
  57. Council of Europe: Parliamentary Assembly, Inhuman treatment of people and illicit trafficking in human organs in Kosovo (Memento vom 2. Mai 2013 auf WebCite) (englisch). Committee on Legal Affairs and Human Rights, Doc. 12462, 7. Januar 2011, von Dick Marty, S. 2.
  58. Kosovos Premier Thaci in Nöten – Europarat fordert rechtliche Schritte (Memento vom 11. Mai 2013 auf WebCite), Süddeutsche Zeitung, 16. Dezember 2010, Quelle und Bearbeiter: dpa/AP/AFP/hai/segi.
  59. OSCE/OMIK: Human Rights in Kosovo: As Seen, As Told. Volume II, 14 June – 31 October 1999 (englisch, PDF). Mit einer Einleitung von Daan Everts. 5. November 1999. Auch als serbische Fassung (PDF).
  60. Human Rights Watch: Abuses against Serbs and Roma in the new Kosovo (Memento vom 10. August 2014 auf WebCite) (englisch), August 1999, Volume 11, No. 10 (D).
  61. Kosovo – EU-Ermittler will UÇK-Kämpfer anklagen (Memento vom 10. August 2014 auf WebCite), Süddeutsche.de, 29. Juli 2014, von Markus C. Schulte von Drach.
  62. Statement of the Chief Prosecutor of the Special Investigative Task Force 29 July 2014 (Memento vom 10. August 2014 auf WebCite) (englisch; PDF). www.sitf.eu, 27. Juli 2014. Cf. Statement by the Chief Prosecutor of the Special Investigative Task Force (SITF) on investigative findings (Memento vom 10. August 2014 auf WebCite) (englisch). Pressemitteilung der SITF, 29. Juli 2014.
  63. Das Versagen des Westens in Kosovo (Memento vom 11. August 2014 auf WebCite), NZZ.ch, 7. August 2014, von Andreas Ernst.
  64. Vorwürfe gegen UCK im Kosovo-Konflikt – "Schlüssige Beweise" für Organhandel (Memento vom 11. August 2014 auf WebCite), tagesschau.de, 29. Juli 2014.
  65. Kampf um den Status – Die Herren des Kosovo (Memento vom 12. Februar 2013 auf WebCite), Der Tagesspiegel, 24. Juli 2007, von Ingrid Müller.
  66. Orthodoxe Mönche fürchten Unabhängigkeit (Memento vom 12. Februar 2013 auf WebCite), Die Welt, 15. August 2007, von Nina Mareen Spranz.
  67. Kosovo: Schwerer Stand für serbische Mönche (Memento vom 19. April 2013 auf WebCite), Deutsche Welle, 23. Oktober 2008, von Filip Slavkovic, (Permalink: dw.de).
  68. Kosovo Albanians Attack Decani Monastery (Memento vom 10. Februar 2013 auf WebCite) (englisch). De-Construct.net, 30. März 2007.
  69. UNESCO world heritage site targeted by extremists again – Decani Monastery area hit by a mortar-grenade, no injuries or damage (Memento vom 10. Februar 2013 auf WebCite) (englisch). KIM Info-service, KiM Info Newsletter, 30. März 2007.
  70. Tanjug: Kosovo monastery Visoki Decani blocked. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 4. Juli 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/www.tanjug.rs (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) (englisch)
  71. Life of Our Monasteries and Churches In Post-war Kosovo – Decani Monastery – Urgent – Aug 15, 2002 – Albanians Try to Steal Monastery Property Misusing Court and Deceiving UNMIK (Memento vom 19. April 2013 auf WebCite) (englisch). KIM Info-Service, Serbian Orthodox Church.
  72. World Heritage Committee puts Medieval Monuments in Kosovo on Danger List and extends site in Andorra, ending this year’s inscriptions (Memento vom 6. Februar 2013 auf WebCite) (englisch). UNESCO, Mitteilung, 13. Juli 2006.
  73. Wolfgang Petritsch, Robert Pichler: Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden. Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, S. 287, mit Verweis auf NIN, 9. Januar 2003, Specijalni Dodatak (Sonderbeilage), Kosovo – Brisanje Memorije ("Die Auslöschung des Gedächtnisses"), Belgrad 2003.
  74. Helmut Kramer, Vedran Džihić, Die Kosovo-Bilanz – Scheitert die internationale Gemeinschaft?, LIT Verlag Münster, Wien 2005, ISBN 3-8258-8646-8, S. 20.
  75. Brisanje memorije (Memento vom 13. Februar 2013 auf WebCite) (serbisch). NIN (НИН), 9. Januar 2003.
  76. Branko V. Jokić (Hrsg.): Final Report – Project Urgent Protection of Natural and Cultural Heritage in Metohija – July 2001 – June 2002. (PDF; 103 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 4. Juli 2021 (englisch, serbisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.mnemosyne.org.rs (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) . Mnemosyne Center (Center for Protection of Heritage of Kosovo and Metohija), Belgrad 2003, ISBN 86-84431-00-6, S. 7–16.
  77. 2001: Serbs killed in Kosovo pilgrimage (Memento vom 10. Februar 2013 auf WebCite) (englisch), in: BBC.CO.UK, On this day – 1950-2005 – 16 February.
  78. British troops' error led to bus bomb (englisch). The Sunday Times, 29. Juli 2001, von Bob Graham.
  79. 11 years since Kosovo attack that killed 12 (Memento vom 22. Februar 2013 auf WebCite) (englisch). B92, 16. Februar 2012.
  80. La Guerra Infinita – Kosovo Nove Anni Dopo (italienisch, TV-Dokumentation). Rai Tre, von Riccardo Iacona, unter Mitarbeit von Francesca Barzini, ausgestrahlt auf Rai Tre am 19. September 2008. Auf bekannten Videoportalen verfügbar (auch mit englischen und serbischen Untertiteln, letzter Abruf am 9. Februar 2013).
  81. Rassismus in Europa: Gnadenlose Jagd auf Minderheiten im Kosovo (Memento vom 29. März 2013 auf WebCite), Spiegel online, 26. Mai 2004, von Dominik Baur.
  82. Marie-Janine Calic: Kosovo 2004 – Optionen deutscher und europäischer Politik (Memento vom 7. Juli 2015 auf WebCite) (PDF), Stiftung Wissenschaft und Politik – Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit, SWP-Studie, Berlin, Januar 2004, ISSN 1611-6372, hier S. 5, 7, 12f.
  83. Ursula Rütten, Dossier Kosovo. Das Problem nach dem Krieg ist der Sieger, Radiofeature, Produktion: DLF/WDR, gesendet am 7. Oktober 2003 im DLF, Typoskript der DLF-Fassung, S. 17. Zitiert nach: Carl Polónyi: Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980-2004. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 436.
  84. Serbia and Montenegro (Kosovo/Kosova) – Minority communities: fundamental rights denied (Memento vom 10. März 2013 auf WebCite) (englisch), Amnesty International, 31. March 2003 ("April 2003"), Index Number: EUR 70/011/2003 (PDF (Memento vom 10. März 2013 auf WebCite)).
  85. Kosovo and Metohija, 1998-2003 (englisch). TV-Dokumentation, von Ninoslav Randjelovic, 17 Minuten, Produktion: Ronin production group, Coproduktion: Coordination Centre for Kosovo and Metohia, Januar 2004. Auf Videoportalen verfügbar, z. B. YouTube, Teil 1/2 und 2/2, hochgeladen von Nutzer serbia4kosovo am 10. Januar 2008, letzter Abruf am 22. Februar 2013.
  86. Who is lying: Charles Brayshaw or Derek Chappell? (englisch). ERP KIM Info-service (Serbian Orthodox Diocese of Raska-Prizren and Kosovo-Metohija), Gračanica, 16. März 2004, zuletzt abgerufen am 23. Februar 2013.
  87. Marie-Janine Calic: Kosovo 2004 – Optionen deutscher und europäischer Politik (Memento vom 7. Juli 2015 auf WebCite) (PDF), Stiftung Wissenschaft und Politik – Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit, SWP-Studie, Berlin, Januar 2004, ISSN 1611-6372, hier S. 12.
  88. Helmut Kramer, Vedran Džihić, Die Kosovo-Bilanz – Scheitert die internationale Gemeinschaft?, LIT Verlag Münster, Wien 2005, ISBN 3-8258-8646-8, S. 50.
  89. Die Zeichen stehen auf Sturm – Die Kommunalwahlen im Kosovo vergrößern die Kluft zwischen albanischer und serbischer Bevölkerung (Memento vom 28. Februar 2013 auf WebCite), Hamburger Abendblatt, Nr. 250, 26. Oktober 2000, Seite 3, von Franz-Josef Hutsch (Text) und Christian Joergensen (Fotos).
  90. Holkeri's intervention to release Ceku is abuse of office (Memento vom 20. März 2013 auf WebCite) (englisch). Website of Serbian Government, Meldung vom 2. März 2004.
  91. United Nations Resolution 1244 (Memento vom 22. März 2013 auf WebCite) (englisch), unmikonline.org, UNSC Resolution 1244, 10. Juni 1999 (PDF-Original (Memento vom 22. März 2013 auf WebCite)).
  92. Wolfgang Petritsch, Robert Pichler, Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden, Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, S. 336.
  93. Ein Funke genügte, taz, Erich Rathfelder, 20. November 2004, zuletzt aufgerufen am 22. Februar 2013.
  94. Peter Bouckaert, Failure to Protect: Anti-minority Violence in Kosovo, March 2004 (englisch). Human Rights Watch, Vol. 16, Nr. 6 (D), Juli 2004, S. 17–19. Alternative Internetquelle auf [http://www.unhcr.org/ unhcr.org, zuletzt abgerufen am 12. März 2013.
  95. Joint Press Conference on the 17th March 2004 – COMKFOR strongly condemns recent actions (Memento vom 6. März 2013 auf WebCite) (englisch). KFOR Pressemitteilung (Holger Kammerhoff), Priština, 17. März 2004.
  96. Peter Bouckaert, Failure to Protect: Anti-minority Violence in Kosovo, March 2004 (englisch). Human Rights Watch, Vol. 16, Nr. 6 (D), Juli 2004, S. 16f. Alternative Internetquelle auf [http://www.unhcr.org/ unhcr.org, zuletzt abgerufen am 12. März 2013.
  97. Angry Serbs Protest Shooting of Teenager (Memento vom 14. März 2013 auf WebCite) (englisch). Europe Intelligence Wire, Meldung von ONASA – AFP, 16. März 2004.
  98. Who is lying: Charles Brayshaw or Derek Chappell? (Memento vom 23. Februar 2013 auf WebCite), ERP KIM Info-service (Informationsdienst der Eparchie Raszien-Prizren und Kosovo-Metochien), Gračanica, 16. März 2004, archiviert vom Original am 23. Februar 2013.
  99. Peter Bouckaert, Failure to Protect: Anti-minority Violence in Kosovo, March 2004 (englisch). Human Rights Watch, Vol. 16, Nr. 6 (D), Juli 2004, S. 19 f. Alternative Internetquelle auf [http://www.unhcr.org/ unhcr.org, zuletzt abgerufen am 12. März 2013.
  100. Chronologie des Einsatzes im Kosovo (KFOR) (Memento vom 24. Februar 2013 auf WebCite), Bundeswehr, Webseite "Bundeswehr im Einsatz", Stand vom: 10. Januar 2013.
  101. The Role of the Media in the March 2004 Events in Kosovo (englisch, PDF). OSZE, Bericht des OSZE-Beauftragten für Medienfreiheit Miklós Haraszti, Wien 2004, hier S. 9, abgerufen am 7. Februar 2013.
  102. A Critical View of the Temporary Media Commissioner Report (Memento vom 17. März 2013 auf WebCite) (englisch, PDF; 169 kB). RTK, Mai Priština 2004.
  103. Géographie des opérations militaires à Mitrovica / Géographie militaire à Mitrovica / Accueil – Une géographie des opérations militaires (Memento vom 19. März 2013 auf WebCite). Cf. Bénédicte Tratnjek, Les opérations militaires en milieu urbain: le cas de Mitrovica (Kosovo), Examensarbeit – Masters der Geographie, Universität Paris-Sorbonne, Juni 2004, 452 Seiten.
  104. Bridge-building in city of hate (Memento vom 17. März 2013 auf WebCite) (englisch). The Guardian, 1. August 1999.
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  124. Burning of the Serbian village Svinjare, March 17 (Memento vom 27. März 2013 auf WebCite) (englisch). KIM Info-Service, Serbian Orthodox Church; vgl. auch Part II Page 1 (Memento vom 27. März 2013 auf WebCite) und Part II Page 2 (Memento vom 27. März 2013 auf WebCite).
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  180. Peter Bouckaert, Failure to Protect: Anti-minority Violence in Kosovo, March 2004 (englisch). Human Rights Watch, Vol. 16, Nr. 6 (D), Juli 2004, S. 1f, 8, 20-23, 52f. Alternative Internetquelle auf [http://www.unhcr.org/ unhcr.org, zuletzt abgerufen am 12. März 2013.
  181. Helmut Kramer, Vedran Džihić, Die Kosovo-Bilanz – Scheitert die internationale Gemeinschaft?, LIT Verlag Münster, Wien 2005, ISBN 3-8258-8646-8, S. 43.
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  185. Vgl. Karte „Ethnisch motivierte Ausschreitungen in Kosovo und Serbien (17./18.3.2004)“, Redaktion ÖMZ (Österreichische Militärische Zeitschrift), P. Lutz, Quelle: Autor [?Predrag Jureković], Karte online (1478x1598px)
  186. Transkript zur Zeugenvernehmung von Shukri Buja vor dem ICTY, 6. Juni 2002, S. 6359ff.
  187. Thursday, 06.06.2002 – trial in two (2) segments 09:00 – 13:45 (RAM; 0 kB), Video der ICTY-Sitzung vom 6. Juni 2002, http://hague.bard.edu/past_video/06-2002.html
  188. Kosovo lives: Not gone with the wind (Memento vom 16. März 2013 auf WebCite) (englisch). BBC News, 7. August 2008.
  189. Kosovo | Can You Imagine? – On DVD again! (englisch). YouTube-Trailer (ca. 2 Minuten Länge), hochgeladen von Benutzer: Boris Malagurski am 25. März 2011. Anmerkung: Der Trailer zeigt die auf dem KFOR-Armeestützpunkt lebende Nikolic-Familie im Juni 2010.
  190. TF Bayonet Prepared to Assume Kosovo Mission (Memento vom 12. März 2013 auf WebCite) (englisch). Minnesota National Guard (minnesotanationalguard.org), 25. Oktober 2007, von Joseph G. Christenson.
  191. Carl Polónyi, Heil und Zerstörung: Nationale Mythen und Krieg am Beispiel Jugoslawiens 1980-2004, Berliner Wissenschafts-Verlag, 2010, ISBN 978-3-8305-1724-5, S. 437, Fußnote 550: u. a. mit Verweis auf Reger Pendelverkehr Die Folgen der Unruhen im Kosovo, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31. März 2004, Nr. 77, S. 6, von Michael Martens.
  192. Die gewalttätigste Nacht seit dem Ende des Krieges – Unruhen im Kosovo und Belgrad (Memento vom 13. Februar 2013 auf WebCite), Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18. März 2004, von Michael Martens.
  193. U-Ausschuss zur Kosovo-Affäre? – Informationspanne bringt Struck in die Bredouille – Todesfall zu spät gemeldet (Memento vom 5. März 2013 auf WebCite), Die Welt, 8. September 2004, von Hans-Jürgen Leersch.
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  421. Der Fall „Hoxha“ – Ließ sich das ZDF in Kosovo-Berichterstattung auf unseriösen Mitarbeiter ein? (Memento vom 22. Februar 2013 auf WebCite), Der Tagesspiegel, 26. November 2004, von Caroline Fetscher.
  422. Offene Fragen an BND und Bundeswehr zu Kososvo-Unruhen (Memento vom 22. Februar 2013 auf WebCite), Financial Times Deutschland, 19. November 2004 (Original (Memento vom 12. April 2013 im Webarchiv archive.today) am 22. Februar 2013).
  423. Informationen wurden nicht ernst genommenKosovo-Unruhen: BND hat Terror-Aufruf abgehört (Memento vom 22. Februar 2013 auf WebCite), Handelsblatt, 25. November 2004.
  424. Im Zweifel für den Angeklagten Milosevic – Die Wahrheit über das Massaker von Reçak: Wieso ein dubioser Bericht des ZDF-"heute journals" Serbiens Revisionisten anfeuert (Memento vom 25. Februar 2013 auf WebCite), Frankfurter Allgemeine Zeitung, 3. Mai 2005, Nr. 102, S. 38, von Matthias Rüb, Literaturzitat archiviert nach dem Original am 25. Februar 2013. Auszüge: „Eine nützliche Information zum Hintergrund und vielleicht auch zur Motivation des 1963 in Aachen geborenen freien Journalisten Franz Josef Hutsch dürfte sein, daß er beim Prozeß gegen den früheren serbischen und jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic vor dem Internationalen Kriegsverbrechertribunal in Den Haag am 12. und 13. Oktober 2004 als vierter Zeuge der Verteidigung aussagte.“, „Daß Hutsch seit seiner Haager Aussage heute so etwas wie ein Star des Revisionismus in manchen Medien in Serbien ist, kann nicht verwundern. In einem Gespräch mit der serbischen Journalistin Mira Beham für das Magazin »NIN« von Ende Oktober 2004 – später auch abgedruckt in der deutschen Wochenzeitung »Freitag« – versteift sich Hutsch auf den Umstand, daß die Leichen in dem Flußbett von Recak »nicht von anderen Leuten verstümmelt wurden, sondern von streunenden Hunden«. Die Frage, wie die Leichen dorthin kamen und wie die Menschen getötet wurden, interessiert ihn nicht sonderlich. Dafür transportiert er die in Serbien und offenbar auch in Deutschland zunehmend populäre Verschwörungstheorie, der Krieg um das Kosovo sei »nur die Generalprobe für den Überfall auf den Irak« gewesen, denn die Invasion im Irak »gleicht bis aufs Detail den Nato-Bombardierungen Jugoslawiens«. […] Die umfangreiche forensische Dokumentation des unabhängigen Ranta-Teams sowie weitere Indizien lassen keinen anderen Schluß zu, als daß die 45 Toten von Recak massakriert wurden und eben nicht, wie Hutsch behauptet, Opfer eines »militärischen Ereignisses« waren.“
  425. Der gestellte Krieg – Wie ein dürftiger Bericht des ZDF Revanchisten in Serbien dient (Memento vom 25. Februar 2013 auf WebCite), 27. November 2004, Nr. 278, S. 45, von [?Matthias Rüb], Literaturzitat archiviert nach dem Original am 24. Februar 2013.
  426. Die Generalprobe für den Angriff auf den Irak – Im Gespräch Franz-Josef Hutsch, Ex-Major der Bundeswehr und Zeuge im Milosevic-Prozess, über private US-Militärfirmen im jugoslawischen Bürgerkrieg (Memento vom 22. Februar 2013 auf WebCite), der Freitag, 5. November 2004, Interview geführt von Mira Beham.
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  430. Kosovo-Unruhen: Wer wusste was? (Memento vom 22. Februar 2013 auf WebCite), Telepolis, 22. November 2004, von Stefan Tenner.
  431. Matthias Rüb: Kosovo – Ursachen und Folgen eines Krieges in Europa. DTV, München, November 1999, ISBN 3-423-36175-1, S. 121.
  432. Matthias Rüb: Kosovo. München, November 1999, S. 120 f.; hier zitiert nach: Medien als Weichensteller zum Krieg. Heinz Loquai, nach einem Referat der Sommerakademie auf Burg Schlaining (Österreich), hier zitiert nach einer Internetversion der www.ag-friedensforschung.de (Memento vom 10. Januar 2013 auf WebCite).
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  434. Süddeutsche Zeitung – FAZ-Korrespondent gegen ZDF-Autor, ein balkanischer Streit (Memento vom 23. Februar 2013 auf WebCite), www.mediencity.de, Zuletzt bearbeitet: 15. November 2005, 12:20 Uhr, archiviert von der Internetfassung auf www.mediencity.de am 23. Februar 2013.
  435. Original Heute in den Feuilletons: "Der subtile Witz hat ausgedient" (Memento vom 23. Februar 2013 auf WebCite), Spiegel online, 3. Mai 2005.
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  437. Tuesday, October 12 – 09:00 – 13:45 (RAM; 0 kB), Video der ICTY-Sitzung vom 12. Oktober 2004, http://hague.bard.edu/past_video/10-2004.html
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Anmerkungen

  1. In der Regel wurde die serbische Provinz in serbischen und kosovo-serbischen Quellen als „Kosovo i Metohija“ (Kosovo und Metochien) angesprochen, während von kosovo-albanischer Seite von „Kosova“ gesprochen wurde. Die internationalen Organisationen verwendeten in der Regel die vereinfachte Form „Kosovo“, wie sie in der jugoslawischen Verfassung von 1974 verwendet worden war. Quelle: Arnold Suppan, Schwarzes Loch oder Pulverfass? Der (westliche) Balkan 2004/2005, in: Konrad Clewing, Oliver Jens Schmitt, Edgar Hösch, Südosteuropa – von vormoderner Vielfalt und nationalstaatlicher Vereinheitlichung – Festschrift für Edgar Hösch, Oldenbourg Verlag, München 2005, ISBN 3-486-57888-X, S. 477–512, hier S. 479, Fußnote 4.
  2. Der Tagesspiegel spricht von zehn getöteten Albanern und neun getöteten Serben, ohne Angabe einer Quelle. Quelle: Der Fall „Hoxha“ – Ließ sich das ZDF in Kosovo-Berichterstattung auf unseriösen Mitarbeiter ein? (Memento vom 22. Februar 2013 auf WebCite), Der Tagesspiegel, 26. November 2004, von Caroline Fetscher.
  3. Rathfelder nennt zwölf tote Albaner und neun tote Serben, ohne Angabe einer Quelle. Quelle: Ein Funke genügte, taz, Erich Rathfelder, 20. November 2004, zuletzt aufgerufen am 22. Februar 2013.
  4. Kevin Mannion, Leiter des ECHO (European Commission Humanitarian Aid) Büros in Belgrad, weist in dem gezeigten Interview darauf hin, dass es sich nach rechtlicher oder legalistischer Definition nicht um Flüchtlinge handelt, da der Kosovo offiziell als serbische Provinz zum Territorium des ehemaligen Jugoslawiens gehöre oder gehört habe. Somit gelten die vertriebenen und geflüchteten Kosovo-Serben als „internally displaced“, die nicht die Grenze ihres Landes überschritten haben. Quelle: Internally displaced (englisch). TV-Dokumentation, von Ninoslav Randjelovic, 18 Minuten, Produktion: RONIN, Oktober 2002. Auf Videoportalen verfügbar, z. B. YouTube, Teil 1/2 und 2/2, hochgeladen von Nutzer serbia4kosovo am 10. Januar 2008, letzter Abruf am 26. Februar 2013.
  5. Petritsch & Pichler schreiben von einer Evakuierung von Mönchen. Die von ihnen offenbar verwendete, serbische Quelle (das B92-Special) nennt eine Evakuierung von Nonnen. Quelle: Wolfgang Petritsch, Robert Pichler, Kosovo – Kosova – Der lange Weg zum Frieden, Wieser, Klagenfurt u. a. 2004, ISBN 3-85129-430-0, S. 333f.
  6. Viele der überforderten Schulen im Kosovo arbeiten in einem System von mehreren Schichten, um die große Menge an Schülern unterbringen zu können, so dass die Schultage für die einzelnen Schüler entsprechend kurz ausfallen. Quelle: International Crisis Group (ICG), Collapse in Kosovo (Memento vom 21. März 2013 auf WebCite) (englisch, PDF; 623 kB; albanisch (Memento vom 4. September 2011 im Internet Archive; PDF); serbisch (Memento vom 15. Dezember 2013 im Internet Archive; PDF)). ICG Europe Report Nr. 155, Priština u. a., 22. April 2004, S. 45, Fußnote 177. Siehe auch: Collapse in Kosovo – Executive Summary and Recommendations (Memento vom 21. März 2013 auf WebCite) (englisch, auch in Albanisch und Serbisch verfügbar), ICG Europe Report Nr. 155, 22. April 2004.
  7. Die beiden Werke Under Orders: War Crimes in Kosovo von Human Rights Watch und Kosovo/Kosova – As Seen, As Told vom OSZE dienten als wichtige Beweismittel der Anklage bei den Prozessen gegen jugoslawische Führungsspitzen vor dem Haager Tribunal (ICTY), wurden später aber von dem Internationalen Gerichtshof (IGH) als nicht beweiswürdige Mittel angesehen mit der Begründung, dass sie weitgehend auf Zeugenaussagen auch aus zweiter und dritter Hand beruhen. Quelle: Wesley Clark darf kein Zeuge sein (Memento vom 28. April 2013 auf WebCite), Novo 90 (September/Oktober 2007), von Germinal Civikov.
  8. Während der Amnesty-International-Report für Serbien und Montenegro von 2006 und offenbar auch der Beitrag von B92 vom 17. März 2010 von einer Verurteilung von sechs Kosovo-Albanern wegen Mordes an Slobodan Perić und seiner Mutter Anka Perić sprechen, geht aus dem Urteil des Obersten Gerichtshofs in Priština hervor, dass im am 19. Mai 2005 vom Bezirksgericht in Gnjilane verkündeten Urteil Nexhat Ramadani des Mordes unter erschwerenden Umständen an Slobodan Perić für schuldig befunden wurde, während Xheladin Salihu der Beihilfe desselben für schuldig befunden wurde (2009 vom Obersten Gerichtshof von dem Vorwurf der Beihilfe zum Mord unter erschwerten Bedingungen freigesprochen) und Agron Ibrahimi, Nexhat Ramadani, Saqip Brahimi, Sadri Shabani, Xheladin Salihu und Agim Abdullahu der Teilnahme an einer Gruppe für schuldig befunden wurden, die Slobodan Perić das Leben nahm und seiner Mutter Anka Perić schwere Körperverletzung zufügte sowie das Haus von Slobodan Perić und mindestens ein Kraftfahrzeug beträchtlich beschädigte. Nexhat Ramadani wurde in erster Instanz zu 16 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, Xheladin Salihu zu elf Jahren (2009 vom Obersten Gerichtshof auf zwei Jahre und sieben Monate reduziert), Saqip Brahimi zu drei Jahren und sechs Monaten, Agron Ibrahimi, Sadri Shabani und Agim Abdullahu zu jeweils zwei Jahren und sechs Monaten. Quelle: Supreme Court of Kosovo, Verdict, Priština, 23. Juni 2009, Ap.-Kz No. 179/2007, "Sadri Shabani et al.", (englisch, PDF; 1,9 MB (Memento vom 7. April 2013 auf WebCite)), S. 3–5.
  9. Schon im Mai 1999 wurde in der westlichen Presse behauptet, dass Verbindungen von der UÇK zur al-Qaida bestünden. Es wurde kritisiert, dass Mitglieder der mit Drogengeldern finanzierten UÇK in geheimen Ausbildungslagern des 1999 flüchtigen und wegen der Anschläge auf zwei US-amerikanische Botschaften in Afrika von 1998 gesuchten Osama bin Laden, unter anderem in Afghanistan und Bosnien, trainiert worden seien. Jugoslawische Presseberichte hatten in den 1990er Jahren behauptet, dass die bosnische Botschaft in Wien bin Laden Pässe zur Einreise nach Bosnien ausgestellt habe, wo dieser 1993 und 1994 Terroristenlager aufgesucht haben soll. Quellen: 1.: KLA rebels train in terrorist camps (Memento vom 30. April 2013 auf WebCite) (englisch). The Washington Times, 4. Mai 1999, von Jerry Seper. 2.: Al Qaeda's Balkan Links (Memento vom 30. April 2013 auf WebCite) (englisch). The Wall Street Journal Europe, 1. November 2001, von Marcia Christoff Kurop.
  10. Die "Quint" wurde aus Mitgliedern der Balkankontaktgruppe ohne Russland, das heißt aus den USA, Frankreich, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien gebildet, also sämtlich aus NATO-Mitgliedern. Quelle: Peter Bouckaert, Failure to Protect: Anti-minority Violence in Kosovo, March 2004 (englisch). Human Rights Watch, Vol. 16, Nr. 6 (D), Juli 2004, S. 59, Fußnote 169.
  11. Die Bezeichnung „kern-serbisches Gebiet“ soll hier möglicherweise Zentralserbien und die Voijvodina bezeichnen, also die Teile Serbiens, die 2007 nicht zum UN- und KFOR-Protektorat Kosovo zählten. Die in der Quelle genannte Referenz (UNHCR: Zur Situation von binnenvertriebenen Minderheiten (Roma, Ashkali und Ägypter) aus dem Kosovo in Serbien und Montenegro, Berlin, September 2004) nennt 220.000 Binnenvertriebenen aus dem Kosovo, die „von Serbien und Montenegro (ohne Kosovo)“ beherbergt werden. Quellen: 1. Operationalisierung von Security Sector Reform (SSR) auf dem Westlichen Balkan – intelligente/kreative Ansätze für eine langfristig positive Gestaltung dieser Region, Institut für Europäische Politik (PDF; 9,6 MB). Berlin, 9. Januar 2007, S. 41, Fußnote 144. 2. UNHCR, Zur Situation von binnenvertriebenen Minderheiten (Roma, Ashkali und Ägypter) aus dem Kosovo in Serbien und Montenegro (Memento vom 27. August 2013 im Internet Archive; PDF; 47 kB), Der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen – Vertretung in Deutschland, Berlin, September 2004.
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