Manado
Manado (auch Menado) ist die Hauptstadt der nordindonesischen Provinz Sulawesi Utara (Nordsulawesi) auf der Insel Sulawesi.
Stadt Manado Kota Manado Manado | |||
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Koordinaten | 1° 30′ N, 124° 50′ O | ||
Symbole | |||
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Basisdaten | |||
Staat | Indonesien | ||
Geographische Einheit |
Sulawesi | ||
Provinz | Sulawesi Utara | ||
Fläche | 157,3 km² | ||
Einwohner | 474.738 (2020) | ||
Dichte | 3.018,8 Ew./km² | ||
Luftaufnahme von Manado |
Geographie
Manado liegt in der Bucht von Manado und ist von Bergland umgeben. Die Stadt hat eine Fläche von 157,26 km².
Verwaltung
Die Stadt gehört zu keinem Regierungsbezirk, sondern ist direkt der Provinz untergeordnet. Manado wird in elf Distrikte geteilt: Wenang, Sario, Malalayang, Mapanget, Wanea, Tikala, Singkil, Tuminting, Bunaken, Bunaken Kepulauan und Paal Dua.
Bevölkerung
Die Mehrheit der 600.000 Einwohner gehört der Volksgruppe der Minahasa an. Daneben gibt es eine traditionell starke chinesische Minderheit in der Stadt. Die Bevölkerungsmehrheit sind protestantische Christen, daneben gibt es viele Katholiken und Minderheiten von Muslimen und Hindus. In der Stadt und ihrer Umgebung wird Manado Malay, eine Kreolsprache, gesprochen. Bei den Einheimischen sind auch Gesichtszüge der Filipinos sichtbar.
Geschichte
Die Stadt wurde 1623 gegründet. Die Niederländische Ostindien-Kompanie errichtete 1658 in Manado eine Festung. Zwischen 1820 und 1860 erfolgte die äußerst erfolgreiche Missionierung der Minahasa, die in und um Manado leben, durch niederländische Missionare. 1830 wurde der javanesische Prinz Diponegoro von der niederländischen Regierung nach Manado ins Exil verbannt. 1844 ebnete ein Erdbeben die Stadt ein, so dass sie von den Niederländern von Grund auf neu errichtet werden musste. 14 Jahre später bezeichnete der Naturforscher Alfred Wallace bei einem Besuch die Stadt als eine der schönsten des Ostens. Die Niederländer übten auf die Region so großen wirtschaftlichen und kulturellen Einfluss aus, dass sie zeitweise als zwölfte Provinz der Niederlande bezeichnet wurde.
Von 1942 bis 1945 war Manado von den Japanern besetzt. 1945 wurde Manado von den Alliierten schwer bombardiert.
Im indonesischen Unabhängigkeitskrieg war die Bevölkerung gespalten zwischen Nationalisten und denen, die eine niederländische Oberherrschaft favorisierten. In den 1950er Jahren wurde Manado zum Zentrum einer Bewegung, die dagegen Einspruch erhob, dass Javaner den jungen indonesischen Staat dominierten, und die eine Gleichbehandlung der Peripherie (zum Beispiel von Sulawesi) durch die Zentralregierung forderte. Im März 1957 wurde in Manado durch die Charta des universellen Kampfes (Piagam Perjuangan Semesta Alam) die Autonomie Sulawesis proklamiert. Eine Rebellenbewegung entstand, die sich nach der Charta „Permesta“ (aus Perjuangan Semesta) nannte. Die Permesta-Bewegung übernahm die Macht in Manado und erklärte Manado zu ihrer Hauptstadt. Daraufhin bombardierte die indonesische Luftwaffe im Februar 1958 Manado; im Juni 1958 eroberten indonesischen Truppen die Stadt.
Durch den Bau des Tiefseehafens Bitung und direkte Flugverbindungen nach Singapur nahmen Handel und Tourismus seit den 1990er Jahren zu. Der Tourismus lebt vor allem von Manados Ruf als Taucherparadies wegen seiner Korallenriffe.
In Manado fand im Mai 2009 die erste Welt-Ozean-Konferenz statt.
Wirtschaft und Verkehr
Am Piere Tendean Boulevard allein finden sich vier Einkaufszentren: Mega Mall, Manado Town Square, Boulevard Mall and IT Center.
13 km nordöstlich der Stadt befindet sich der Flughafen Sam Ratulangi Airport.
Sehenswürdigkeiten
Die Hauptattraktion sind die Tauchgebiete der vorgelagerten Insel Bunaken mit ihrem Unterwassernationalpark. Die Stadt selbst ist heute durch Einkaufszentren geprägt und bietet ein gesichtsloses Erscheinungsbild. Sehenswert ist das Provinzmuseum Museum Negeri Propinsi Sulawesi Utara mit traditionellen Trachten und Haushaltsgegenständen.
Weiter erwähnenswert sind der chinesische Tempel Kienteng Ban Hian Kong aus dem 19. Jahrhundert und der älteste buddhistische Tempel in Ostindonesien. Im Februar wird dort ein Festival veranstaltet. Im Hinterland bieten die Vulkane Gunung Lokon und Gunung Klabat und die Seen Danau Linow und Danau Tondano ein reizvolles Landschaftsbild. Kulturell interessant sind die Gebetsstätte für alle indonesischen Religionen Bukit Kasih bei Tomohon und die Hockgräber der Minahasa, sogenannte Warugas, in Airmadidi. Nahe Bitung befindet sich der Tangkoko-Duasudara-Naturpark, in dem Makaken und auf Sulawesi endemisch lebende Koboldmakis in freier Wildbahn zu beobachten sind. In Manado befindet sich die Statue Der segnende Christus (Manado).
Zeitungen
- Manado Post
- Koran Manado
- Komentar
- Posko
- Tribun Sulut
- Media Sulut
Küche
Die Küche der Minahasa gilt als scharf gewürzt. Gegessen wird Fleisch von Schwein, Rind, Huhn bis Katze, Hund (abgekürzt als RW für rintek wuuk, „feines Haar“, auf der Speisekarte), Ratte und Fledermaus. Bekannt ist rica-rica, ein scharf gewürztes Pfannengericht, und tinutuan, ein Eintopf, auch als bubur Manado bezeichnet.
Sport
Seit 2019 hat Manado auch einen Fußballverein, Sulut United. Er spielt aktuell in der Liga 2, der zweithöchsten Spielklasse Indonesiens.[1]
Städtepartnerschaften
- Alor Setar, Malaysia
- Kuantan, Malaysia
- Koror, Palau
- Cebu, Philippinen
- Davao City, Philippinen
Klimatabelle
Manado | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Manado
Quelle: wetterkontor.de |
Söhne und Töchter der Stadt
- Philippe Bär (* 1928), römisch-katholischer Bischof von Rotterdam
- Flandy Limpele (* 1974), Badmintonspieler
- Deyana Lomban (* 1976), Badmintonspielerin
- Liliyana Natsir (* 1985), Badmintonspielerin
- Merle Wasmuth (* 1988), deutsche Schauspielerin
Weblinks
Einzelnachweise
- Robert: Sulut United Gantikan Bogor FC di Liga 2., bolalob.com (abgerufen am 29. Mai 2020)