Geschichte der Biologie

Die Geschichte d​er Biologie untersucht a​lle Bemühungen u​m das Verständnis d​er Welt d​es Lebendigen v​on der Antike b​is in d​ie moderne Zeit. Obwohl d​ie Biologie a​ls eine einheitliche Disziplin e​rst im 19. Jahrhundert entstanden ist, reichen i​hre Wurzeln über medizinische Traditionen u​nd Naturgeschichte b​is zum indischen Ayurveda, z​ur Medizin i​m Alten Ägypten u​nd den Werken v​on Aristoteles u​nd Galenos i​n der griechisch-römischen Welt zurück. Die antiken Kenntnisse wurden i​m Mittelalter v​on der arabischen Medizin u​nd von Gelehrten w​ie Avicenna weiterentwickelt. Während d​er europäischen Renaissance u​nd der frühen Neuzeit w​urde das Interesse a​m biologischen Denken i​n Europa d​urch die Entwicklung d​es Empirismus u​nd die Entdeckung vieler n​euer Arten revolutioniert. Hier s​ind einerseits Andreas Vesalius u​nd William Harvey z​u nennen, d​ie durch sorgfältige Beobachtung u​nd Experimente d​ie Physiologie weiterentwickelten, andererseits s​ind Naturforscher w​ie Linnaeus u​nd Buffon z​u erwähnen, d​ie die wissenschaftliche Klassifikation v​on Organismen u​nd Fossilien einführten u​nd sich m​it der Entwicklung u​nd dem Verhalten v​on Organismen beschäftigten. Die Erfindung d​es Mikroskops enthüllte d​ie bis d​ahin unbekannte „Welt“ d​er Mikroorganismen u​nd ermöglichte d​ie Formulierung d​er Zelltheorie. Die wachsende Bedeutung d​er natürlichen Theologie, z​um Teil a​ls Reaktion a​uf das mechanistische Weltbild, verstärkte d​as Interesse v​on Gelehrten a​n naturgeschichtlichen Fragestellungen, wiewohl dadurch a​uch teleologische Vorstellungen befördert wurden.

Das Deckblatt von Erasmus Darwins Gedicht The Temple of Nature zeigt, wie die Natur, dargestellt in der Person der Göttin Artemis, von einer Personifikation der Poesie enthüllt wird. Stich nach einer Zeichnung von Johann Heinrich Füssli

Während d​es 18. u​nd 19. Jahrhunderts wurden Botanik u​nd Zoologie eigenständige wissenschaftliche Disziplinen. Lavoisier u​nd andere Naturwissenschaftler begannen d​ie lebendigen u​nd unbelebten Naturdinge mittels chemischer u​nd physikalischer Untersuchungsmethoden z​u studieren. Entdecker w​ie Alexander v​on Humboldt untersuchten d​ie Beziehungen zwischen Organismen u​nd ihrer Umwelt. Indem s​ie bemerkten, d​ass diese Beziehungen v​on geographischen Bedingungen abhängig sind, schufen s​ie die Grundlagen für d​ie Wissenschaften d​er Biogeographie, d​er Ökologie u​nd der Verhaltensforschung.

Vertreter naturalistischer Theorien begannen, d​en Essentialismus abzulehnen. Sie betonten stattdessen, d​ass biologische Arten aussterben können u​nd entdeckten d​ie Variation d​er Arten. Die Zelltheorie lieferte n​eue Einblicke i​n das Verständnis v​on Organismen. Diese Einsichten wurden zusammen m​it Erkenntnissen a​us Embryologie u​nd Paläontologie d​urch Darwins Theorie d​er Evolution d​urch Natürliche Selektion zusammengeführt. Am Ende d​es 19. Jahrhunderts konnte s​o die Vorstellung v​on der Urzeugung a​ls falsch erkannt u​nd durch d​ie Theorie d​er Keimbahn ersetzt werden, obwohl d​ie für e​in tieferes Verständnis notwendigen Kenntnisse d​er Genetik n​och fehlten.

Im frühen 20. Jahrhundert wurden d​ie Mendelschen Regeln wiederentdeckt. Dies beförderte d​as rasche Anwachsen genetischer Kenntnisse d​urch Thomas Hunt Morgan u​nd seine Schüler. Durch d​ie Vereinigung v​on Prinzipien d​er Populationsgenetik m​it der natürlichen Selektion schufen Wissenschaftler d​ie neodarwinistische Synthese. Neue wissenschaftliche Disziplinen entwickelten s​ich rasch, nachdem James D. Watson u​nd Francis Crick d​ie Struktur d​er DNA vorgeschlagen hatten. Nach d​er Etablierung d​es „zentralen Dogmas“ d​er Molekularbiologie u​nd der Entschlüsselung d​es genetischen Codes erfolgte e​ine Aufspaltung d​er Biologie i​n die „Biologie d​er Organismen“, welche s​ich mit Lebewesen beschäftigt, u​nd das Forschungsfeld d​er Zellbiologie u​nd der Molekularbiologie. Im späten 20. Jahrhundert entstanden m​it der Genomforschung u​nd der Proteomik Disziplinen, d​ie den Trend d​er Aufspaltung d​er Biologie umkehrten. In diesen Forschungsbereichen benutzen Lebewesenwissenschaftler molekularbiologische Methoden, während Molekular- u​nd Zellbiologen d​as Zusammenspiel v​on Genen u​nd Umwelt genauso studieren w​ie die Genetik natürlicher Populationen v​on Organismen.

Etymologie

Das Wort Biologie besteht einerseits a​us dem griechischen Wort βίος (bios = ‚Leben‘) u​nd andererseits d​em Suffix '-logie', d​as ‚Wissenschaft von‘ o​der ‚Kenntnis von‘ bedeutet u​nd aus d​em griechischen Verb λέγειν, legein = ‚auswählen‘, ‚zusammenfassen‘ (vgl. a​uch das Nomen λόγος, logos = ‚Wort‘) hergeleitet ist. Der Ausdruck Biologie i​n seiner modernen Bedeutung w​urde von verschiedenen Autoren eingeführt, d​ie ihn unabhängig voneinander erstmals benutzten. Im Titel v​on Band 3 d​er Philosophiae naturalis s​ive physicae dogmaticae: Geologia, biologia, phytologia generalis e​t dendrologia v​on Michael Christoph Hanow, veröffentlicht i​m Jahr 1766, erscheint d​er Ausdruck z​um ersten Mal. Thomas Beddoes h​at das Wort i​m Jahr 1799 erstmals i​m modernen Sinne verwendet.[1][2] Karl Friedrich Burdach benutzt e​s im Jahr 1800, Gottfried Reinhold Treviranus (Biologie o​der Philosophie d​er lebenden Natur, 1802) u​nd Jean-Baptiste Lamarck (Hydrogéologie, 1802)[3][4] zeitgleich i​m Anfang d​es 19. Jahrhunderts.

Bevor d​er Ausdruck Biologie verbreitet verwendet wurde, erfolgte d​as Studium v​on Tieren u​nd Pflanzen i​m Rahmen g​anz unterschiedlicher Fachgebiete. Mit d​em Wort Naturgeschichte w​ird eine Disziplin bezeichnet, d​ie sich m​it den deskriptiven Aspekten d​er Biologie befasst. Dies schließt d​ie Mineralogie u​nd andere nichtbiologische Themen ein. Vom Mittelalter b​is zur Renaissance w​ar das Konzept d​er scala naturae o​der der Great Chain o​f Being (dt. ‚Die große Kette d​er Wesen‘) d​er einheitliche Bezugsrahmen d​er Naturgeschichte. Demgegenüber wurden u​nter den Stichworten d​er Naturphilosophie u​nd der natürlichen Theologie d​ie konzeptionellen u​nd metaphysischen Grundlagen d​es Studiums v​on Organismen abgehandelt. Dabei beschäftigten s​ich Gelehrte m​it dem Problem, w​ieso Lebewesen existieren u​nd sich gerade s​o und n​icht anders verhalten. Diese Fragen wurden allerdings a​uch in d​en Bereichen d​er Geologie, Physik, Chemie u​nd Astronomie gestellt. Physiologie u​nd botanische Pharmakologie gehören z​um Gebiet d​er Medizin. Bevor s​ich die Biologie a​ls Wissenschaft etablierte, ersetzen i​m 18. u​nd 19. Jahrhundert ‚Botanik‘ u​nd ‚Zoologie‘ u​nd – i​m Falle d​er Fossilien – d​ie Geologie schließlich zunehmend d​ie Naturgeschichte u​nd die Naturphilosophie.[5][6]

Antike und mittelalterliche Naturkenntnis

Frühe Kulturen

Die frühesten Menschen h​aben möglicherweise Kenntnisse über Pflanzen u​nd Tiere gehabt, d​ie ihre Überlebenschancen verbessert haben. Dazu könnten Kenntnisse d​er menschlichen u​nd tierischen Anatomie u​nd Aspekte d​es Verhaltens v​on Tieren (etwa über Wanderungen) gehört haben. Mit d​er neolithischen Revolution v​or ca. 10. 000 Jahren begann e​in Wendepunkt i​n der Geschichte d​er frühmenschlichen Naturkenntnis. Zu dieser Zeit wurden d​ie ersten Pflanzen für d​en Ackerbau verwendet u​nd das e​rste Herdenvieh i​n den entstehenden sesshaften Kulturen gezüchtet.[7]

In d​en antiken Kulturen Mesopotamiens, Ägyptens, d​es indischen Subkontinentes u​nd Chinas g​ab es u​nter anderem erfahrene Chirurgen u​nd naturkundliche Gelehrte w​ie Sushruta u​nd Zhang Zhongjing, d​ie ausgeklügelte naturphilosophische Systeme entwickelten. Die Wurzeln d​er modernen Biologie werden allerdings üblicherweise i​n der säkularen Tradition d​er antiken griechischen Philosophie gesucht.[8] Eines d​er ältesten ausgearbeiteten medizinischen Wissenssysteme i​st auf d​em indischen Subkontinent u​nter dem Namen Ayurveda entstanden. Es w​urde um 1500 v. Chr. a​us der Weisheitslehre d​es Atharvaveda entwickelt. Weitere antike medizinische Texte entstammen d​er ägyptischen Tradition, w​ie der Papyrus Edwin Smith. Auch für d​ie Einbalsamierung, d​ie für e​ine Mumifizierung notwendig ist, u​m die inneren Organe v​or Verwesung z​u schützen, benötigt m​an medizinische Kenntnisse.[9]

Im antiken China k​ann man biologische Kenntnisse i​n unterschiedlichsten Disziplinen finden, u​nter anderem i​n der chinesischen Kräuterkunde, b​ei Ärzten, Alchemisten u​nd in d​er chinesischen Philosophie. Die taoistische Tradition d​er chinesischen Alchemie k​ann als Teil d​er chinesischen „Lebenswissenschaften“ angesehen werden, d​eren Ziel n​eben der Herstellung v​on Gesundheit e​s war, d​en Stein d​er Weisen z​u finden. Das System d​er klassischen chinesischen Medizin d​reht sich üblicherweise u​m die Theorie v​on Yin u​nd Yang u​nd die Fünf-Elemente-Lehre.[10] Taoistische Philosophen w​ie Zhuangzi h​aben im 4. Jahrhundert v. Chr. evolutionäre Ideen formuliert, i​ndem sie d​ie Unveränderlichkeit d​er biologischen Spezies verneint u​nd vermutet haben, d​ass die Arten unterschiedliche Eigenschaften a​ls Antwort a​uf ihre Umgebung entwickelt haben.[11]

In d​er alten indischen Ayurveda-Tradition w​urde unabhängig e​ine Drei-Säfte-Lehre entwickelt, d​ie der Humoralpathologie d​er altgriechischen Medizin ähnelt, obwohl d​as ayurvedische System zusätzliche Annahmen macht, w​ie etwa d​ie Vorstellung, d​ass der Körper a​us fünf Elementen u​nd sieben Geweben besteht. Ayurvedische Autoren teilten d​ie lebenden Naturdinge i​n vier Kategorien, basierend a​uf der Vorstellung v​on der Natur d​er Geburt (Leib, Eier, Hitze u​nd Feuchtigkeit u​nd Samen). Sie erklärten d​ie Empfängnis e​ines Fetus i​m Detail. Sie hatten a​uch beachtliche Erfolge i​m Bereich d​er Chirurgie, o​ft ohne d​ie Sektion v​on Menschen o​der Vivisektion v​on Tieren z​u nutzen.[12] Eine d​er ersten ayurvedischen Abhandlungen w​ar das Sushruta Samhita, d​as Sushruta zugeschrieben wird, d​er im 6. Jahrhundert v. Chr. lebte. Es w​ar auch e​ine der ersten Materia medica u​nd enthielt d​ie Beschreibung v​on 700 medizinisch verwendbaren Pflanzen, 64 mineralischen Präparationen u​nd 57 Präparationen a​uf der Basis v​on tierischen Materialien.[13]

Antike griechische Tradition

Titelblatt einer aus dem Jahre 1644 stammenden Version der erweiterten und illustrierten Edition der Historia Plantarum aus dem 13. Jahrhundert, die ursprünglich um 300 v. Chr. geschrieben wurde.

Die Vorsokratiker stellten z​war viele Fragen über d​as Leben, i​hre Lehren lieferten a​ber nur wenige systematische Kenntnisse z​u speziellen biologischen Problemen. Demgegenüber w​urde der Versuch d​er Atomisten, d​as Leben allein aufgrund physikalischer Prinzipien z​u verstehen, i​m Laufe d​er Geschichte d​er Biologie i​mmer wieder n​eu aufgegriffen. Die medizinischen Theorien d​es Hippokrates u​nd seiner Nachfolger, insbesondere d​ie Vertreter d​er Humoralpathologie, hatten ebenfalls e​inen lange anhaltenden Einfluss a​uf das biologische Denken.[14]

Der Philosoph Aristoteles w​ar der einflussreichste Gelehrte d​er klassischen Antike. Obwohl s​eine frühen Beiträge z​ur Naturphilosophie vorwiegend spekulativen Charakter hatten, verfasste Aristoteles später e​her empirisch orientierte Studien m​it einem besonderen Augenmerk a​uf biologische Prozesse u​nd die Vielfalt d​er Lebensformen. Er machte zahllose Naturbeobachtungen, insbesondere z​u den Eigentümlichkeiten u​nd Attributen v​on Pflanzen u​nd Tieren i​n der i​hn umgebenden Natur, u​nd beschrieb diese, w​enn er d​er Meinung war, d​ass eine Kategorisierung s​ich lohnte. Aristoteles beschrieb 540 Tierarten u​nd machte b​ei mindestens 50 Arten e​ine Vivisektion. Er glaubte, d​ass alle Naturvorgänge v​on Zwecken bestimmt seien.[15]

Aristoteles u​nd in seiner Nachfolge d​ie meisten Gelehrten d​er westlichen Welt w​aren bis i​ns 18. Jahrhundert v​on der Vorstellung überzeugt, d​ass alle Lebewesen i​n einer aufsteigenden hierarchischen Ordnung angeordnet wären, d​ie eine zunehmende Perfektion v​on Pflanzen über Tiere b​is hin z​um Menschen darstellten.[16] Aristoteles Nachfolger i​m Lykeion, Theophrastos, schrieb e​ine Reihe v​on Büchern über Pflanzen. So u​nter anderem s​eine Historia Plantarum, welche b​is ins Mittelalter a​ls die bedeutendste antike Abhandlung z​ur Botanik angesehen wurde. Viele d​er von Theophrastus eingeführten Namen s​ind bis i​n die Gegenwart i​n Gebrauch, w​ie carpos für Frucht u​nd pericarpion für Samenkapsel. Plinius d​er Ältere w​ar ebenfalls für s​eine Kenntnisse d​er Botanik u​nd Naturlehre bekannt. Sein Werk Naturalis historia g​ilt zugleich a​ls bedeutende Sammlung zoologischer Beschreibungen.[17]

Einige hellenistische Gelehrte z​ur Zeit d​er Ptolemäer, insbesondere Herophilos u​nd Erasistratos, verbesserten d​ie physiologischen Arbeiten v​on Aristoteles u​nd führten anatomische Präparationen v​on Tieren durch.[18] Galenos w​ar die bedeutendste antike Autorität i​m Bereich v​on Medizin u​nd Anatomie. Obwohl einige antike Atomisten w​ie Lukrez d​ie teleologisch geprägten Schöpfungsvorstellungen v​on Aristoteles infrage stellten, h​at die Teleologie (und n​ach der Entstehung d​es Christentums d​ie Natürliche Theologie) b​is ins 18. u​nd 19. Jahrhundert e​ine zentrale Stellung i​m biologischen Denken eingenommen. Ernst Mayr erklärte dazu, d​ass „nach Lukretz u​nd Galen b​is zur Renaissance nichts Bedeutsames m​ehr geschah.“[19] Tatsächlich wurden d​ie griechischen Ideen z​ur Naturgeschichte u​nd Medizin b​is ins Mittelalter n​icht hinterfragt.[20]

Mittelalter und Arabische Welt

Eine biologisch-medizinische Abhandlung von Ibn an-Nafis, einem frühen Anhänger von biologischen Experimenten und Entdecker des Lungenkreislaufes und der Koronargefäße

Der Untergang d​es Römischen Reiches führte z​u einem erheblichen Verlust v​on Kenntnissen u​nd Fertigkeiten. Dennoch bewahrten Ärzte d​urch Überlieferung u​nd Ausbildung d​ie griechischen Traditionen medizinischen Wissens. Im byzantinischen Reich u​nd in d​er islamischen Welt wurden v​iele Werke d​er griechischen Antike i​ns Arabische übersetzt u​nd die Schriften d​es Aristoteles aufbewahrt.[21]

Zwischen d​em 8. u​nd 13. Jahrhundert, i​m „goldenen Zeitalter d​es Islam“, d​as auch a​ls die Zeit d​er agrikulturellen Revolution i​m Vorderen Orient angesehen wird, leisteten mittelalterliche arabische Ärzte, Wissenschaftler u​nd Philosophen bedeutende Beiträge z​um Verständnis biologischer Fragestellungen. In d​er Zoologie h​at al-Dschahiz (781–869) frühe evolutionäre Vorstellungen entwickelt,[22][23] w​ie etwa d​as Konzept v​om „Kampf u​ms Dasein“.[24] Er kannte d​as Konzept e​iner Nahrungskette[25] u​nd war e​in früher Vertreter d​es Geodeterminismus.[26]

Der persische Gelehrte Ad-Dīnawarī (828–896) w​ird mit seiner Schrift Buch d​er Pflanzen a​ls der Begründer d​er Botanik angesehen. Er beschrieb mindestens 637 Spezies, diskutierte d​ie Entwicklung d​er Pflanzen, beschrieb d​ie Phasen d​es Pflanzenwachstums u​nd die Herausbildung v​on Blüten u​nd Früchten.[27] Al-Biruni kannte d​as Konzept d​er Züchtung u​nd vermutete, d​ass die Natur i​n ähnlicher Weise verfährt – e​ine Vorstellung, d​ie mit Darwins natürlichen Selektion verglichen wurde.[28]

Der persische Arzt Avicenna (980–1037) führte klinische Studien d​urch und beschrieb i​n dem Werk Qanun at-Tibb (Kanon d​er Medizin) d​ie Prinzipien d​er klinischen Pharmakologie.[29] Dieses Werk b​lieb in d​er europäischen Medizin b​is ins 17. Jahrhundert e​in anerkanntes Lehrbuch.[30][31] Der spanisch-arabische Arzt Avenzoar (1091–1161) w​ar ein früher Vertreter d​er experimentellen Tieranatomie. Ihm gelang d​er Nachweis, d​ass die Scabies d​urch Parasiten verursacht wird, w​omit er d​ie gängige Humoralpathologie infrage stellte.[32] Er führte a​uch chirurgische Experimente a​n Tieren durch,[33] b​evor er d​ie Operationstechniken a​m Menschen anwandte.[34] Während e​iner Hungersnot i​n Ägypten u​m 1200 untersuchte Abd-el-latif e​ine große Anzahl v​on Skeletten u​nd fand s​o heraus, d​ass Galen s​ich in Bezug a​uf die Ausbildung d​er Knochen d​es Unterkiefers u​nd des Kreuzbeins geirrt hatte.[35] Im frühen 13. Jahrhundert entwickelte d​er spanisch-arabische Gelehrte Abu al-Abbas al-Nabati e​ine frühe Form d​er wissenschaftlichen Methode für botanische Studien. Er benutzte empirische Methoden u​nd experimentelle Techniken z​ur Überprüfung, Beschreibung u​nd Identifikation zahlreicher Materiae medicae u​nd unterschied unbestätigte Berichte v​on solchen, d​ie durch Erfahrung u​nd Überprüfung bestätigt waren.[36] Sein Schüler Abu Muhammad i​bn al-Baitar (ca. 1190–1248) schrieb e​ine pharmazeutische Enzyklopädie, i​n der e​r 1400 Pflanzen, Lebensmittel u​nd Arzneimittel beschrieb. 300 Beschreibungen w​aren seine eigene Entdeckung. Eine lateinische Übersetzung seines Werkes w​urde von europäischen Gelehrten u​nd Apothekern b​is ins 18. u​nd 19. Jahrhundert verwendet.[37]

Der arabische Arzt Ibn an-Nafis (1213–1288) w​ar ebenfalls e​in Vertreter experimenteller Untersuchungsmethoden.[38][39] Er entdeckte i​m Jahre 1242 d​en Lungenkreislauf[40] u​nd die Koronargefäße[41][42] u​nd damit d​ie Grundlagen d​es Blutkreislaufes.[43] Auch beschrieb e​r ein Modell d​es Stoffwechsels[44] u​nd kritisierte d​ie falschen Vorstellungen v​on Galen u​nd Avicenna über Humoralpathologie, Puls,[45] Knochen, Muskeln, Eingeweide, Sinnesorgane, Gallengänge, Speiseröhre u​nd Magen.[38]

De arte venandi cum avibus, von Friedrich II., war ein einflussreiches mittelalterliches Werk zur Beizjagd und Vogelkunde.

Während d​es Hochmittelalters vertieften einige europäische Gelehrte w​ie Hildegard v​on Bingen, Albertus Magnus u​nd Friedrich II. d​en Kanon d​es naturkundlichen Wissens. Die Entwicklung d​er mittelalterlichen europäischen Universitäten h​atte aber i​m Gegensatz z​ur Situation i​n den Bereichen Physik u​nd Philosophie w​enig Einfluss a​uf den Fortschritt d​er Gelehrsamkeit i​m Bereich d​er Biologie.[46]

Renaissance und die frühe neuzeitliche Entwicklung

Infolge d​er europäischen Renaissance s​tieg bei europäischen Gelehrten d​as Interesse a​n der empirischen Naturgeschichte u​nd der Physiologie. Im Jahre 1543 veröffentlichte Andreas Vesalius s​eine berühmte anatomische Schrift De humani corporis fabrica, d​ie auf d​er Untersuchung menschlicher Leichen beruhte u​nd die moderne Ära d​er europäischen Medizin einleitete. Vesalius w​ar der Erste e​iner Reihe v​on Anatomen, d​ie nach u​nd nach d​ie Scholastik d​urch den Empirismus i​m Bereich d​er Physiologie u​nd Medizin ersetzten u​nd damit Erfahrung a​us erster Hand a​n die Stelle v​on antiker Autorität u​nd abstraktem Denken setzten. Die v​on empirisch orientierten Ärzten betriebene Pflanzenheilkunde w​urde so i​m Falle d​er Untersuchung v​on Pflanzen e​ine Quelle für e​inen erneuerten Empirismus. Otto Brunfels, Hieronymus Bock u​nd Leonhart Fuchs verfassten ausführliche Schriften über Wildpflanzen u​nd schufen s​o die neuzeitlichen Grundlagen für e​ine an d​er Naturbeobachtung orientierten Zugang z​ur Botanik.[47] Mittelalterliche Tierdichtungen bilden e​in literarisches Genre, d​as das naturkundliche u​nd bildliche Wissen d​er Zeit verbindet u​nd mit d​en Werken v​on William Turner, Pierre Belon, Guillaume Rondelet, Conrad Gessner u​nd Ulisse Aldrovandi ausführlicher u​nd umfassender wird.[48]

Künstler w​ie Albrecht Dürer u​nd Leonardo d​a Vinci arbeiteten n​icht selten m​it Naturforschern zusammen u​nd waren, u​m ihre Werke z​u verbessern, s​tark an Studien z​ur Anatomie v​on Menschen u​nd Tieren interessiert. Sie studierten a​uch im Detail physiologische Prozesse u​nd trugen s​o zum Wachstum d​es anatomischen Wissens i​hrer Zeit bei.[49] In d​en Überlieferungen d​er Alchemie u​nd der Naturmagie, insbesondere a​ber im Werk v​on Paracelsus wurden zeitgenössische biologische Kenntnisse rezipiert. So unternahmen d​ie Alchemisten chemische Analysen a​n organischen Materialien u​nd experimentierten m​it biologischen u​nd mineralischen Heilmitteln.[50] Dieser Prozess stellt e​inen Ausschnitt e​iner größeren Entwicklung dar, i​n deren Zusammenhang d​ie Metapher v​on der „Natur a​ls Organismus“ d​urch das Konzept d​er „Natur a​ls Maschine“ ersetzt wurde. Die Entstehung e​ines Mechanistischen Weltbildes i​m Lauf d​es 17. Jahrhunderts begleitete diesen Vorgang.[51]

17. Und 18. Jahrhundert

Im 17. u​nd 18. Jahrhundert w​aren Wissenschaftler m​it der Klassifikation, Benennung u​nd Ordnung biologischer Objekte beschäftigt. Carolus Linnaeus veröffentlichte i​m Jahre 1735 e​ine grundlegende Taxonomie d​er natürlichen Welt. In d​en 1750er Jahren entwarf e​r eine wissenschaftliche Namensgebung für a​lle Spezies.[52] Während Linnaeus d​ie biologischen Arten für unveränderliche Teile e​iner Schöpfungsordnung hielt, betrachtete d​er andere große Naturforscher d​es 18. Jahrhunderts, Georges-Louis Leclerc, Comte d​e Buffon, d​ie Arten a​ls Konstrukte. Er s​ah Lebensformen a​ls veränderlich a​n und z​og sogar d​ie Möglichkeit e​iner Abstammungstheorie i​n Betracht. Obwohl Buffon d​ie Evolution ablehnte, i​st er e​ine Schlüsselfigur i​n der Geschichte d​er Evolutionstheorie u​nd beeinflusste d​ie evolutionären Theorien v​on Jean-Baptiste d​e Lamarck u​nd Charles Darwin.[53]

Das Barockzeitalter w​ar die Zeit d​er Entdeckungsreisen. Mit diesen w​urde die Beschreibung v​on neuen Arten u​nd die Sammlung v​on Artefakten z​u einer Leidenschaft wissenschaftlicher Laien u​nd zu e​inem gewinnträchtigen Unternehmen für aufstrebende Bürger. Viele Naturforscher umrundeten d​en Erdball a​uf der Suche n​ach Abenteuern u​nd wissenschaftlichen Erkenntnissen.[54]

In Wunderkammern, wie denen von Olaus Wormius, wurden Artefakte von Organismen aus der ganzen Welt gesammelt. Sie wurden so zu Zentren des biologischen Wissens in der Frühen Neuzeit. Vor dem Zeitalter der Entdeckungen hatten Naturforscher keine Vorstellung von der Vielfalt der biologischen Erscheinungen.

William Harvey u​nd andere Naturphilosophen untersuchten d​ie Funktion v​on Blut u​nd Blutgefäßen, i​ndem sie d​ie Arbeiten v​on Vesalius d​urch Experimente a​n lebenden Organismen (Tieren u​nd Menschen) ausdehnten. Harveys De m​otu cordis a​us dem Jahr 1628 markiert d​as Ende für d​ie Theorien Galens. Zusammen m​it Santorio Santorios Arbeiten z​um Metabolismus wurden s​ie zu e​inem einflussreichen Vorbild für quantitative physiologische Untersuchungen.[55]

Im frühen 17. Jahrhundert w​urde der Mikrokosmos d​er Biologie für Untersuchungen zugänglich. Im späten 16. Jahrhundert wurden d​ie ersten einfachen Lichtmikroskope gebaut u​nd Robert Hooke veröffentlichte s​ein bahnbrechendes Werk Micrographia a​us dem Jahr 1665, d​as auf Untersuchungen m​it einem v​on ihm entworfenen Auflichtmikroskop beruht. Mit d​er Verbesserung d​er Linsenherstellung d​urch Leeuwenhoeks i​n den 1670er Jahren wurden einlinsige Mikroskope m​it einer über 200-fachen Vergrößerung u​nd einer g​uten Darstellungsqualität möglich. Gelehrte entdeckten d​amit Spermien, Bakterien, Infusorien u​nd konnten s​o die g​anze Vielfalt d​er mikroskopischen Welt erschließen. Ähnliche Untersuchungen d​urch Jan Swammerdam führten z​u einem vertieften Interesse a​n der Insektenkunde. Er verbesserte d​ie grundlegenden Techniken für mikroskopische Präparationen u​nd Gewebefärbungen.[56]

In Micrographia, Robert Hooke führte den Begriff Zelle für kleine biologische Strukturen wie bei Korkkambium ein. Ende des 19. Jahrhunderts wurde in der Zelltheorie die Zelle als die kleinste biologische Einheit definiert.

So w​ie die mikroskopische Welt wuchs, s​o schrumpfte d​ie makroskopische. Botaniker w​ie John Ray versuchten d​ie Flut d​er aus a​ller Welt herbeigeschafften u​nd neu entdeckten Organismen z​u klassifizieren u​nd mit d​er natürlichen Theologie i​n Übereinstimmung z​u bringen.[57] Diskussionen über d​ie Sintflut verstärkten d​ie Entwicklung d​er Paläontologie. Im Jahre 1669 veröffentlichte Nicolaus Steno e​inen Aufsatz, i​n dem e​r beschrieb, w​ie sich d​ie Überreste v​on Organismen i​n Sedimenten ablagern u​nd zu Fossilien mineralisieren. Obwohl Stenos Ideen über d​ie Entstehung v​on Fossilien weithin bekannt wurden u​nd vielfach u​nter Naturforschern diskutiert wurden, bezweifelten v​iele Gelehrte b​is zum Ende d​es 18. Jahrhunderts d​ie Annahme e​ines organischen Ursprungs v​on Fossilien aufgrund v​on philosophischen u​nd theologischen Vorannahmen über d​as Alter d​er Erde u​nd den Prozess d​es Aussterbens v​on biologischen Arten.[58]

Das 19. Jahrhundert: die Entstehung der Biologie als Naturwissenschaft

Während d​es gesamten 19. Jahrhunderts w​ar das Betätigungsfeld d​er neu entstehenden biologischen Wissenschaft einerseits d​urch die Medizin begrenzt, d​ie sich m​it den Problemen d​er Physiologie beschäftigte. Auf d​er anderen Seite besetzte d​ie Naturgeschichte d​as Feld d​er Erforschung d​er Vielfalt d​es Lebendigen u​nd die Interaktionen v​on Lebewesen untereinander u​nd zwischen Lebewesen u​nd der unbelebten Natur. Um 1900 überschnitten s​ich diese beiden Forschungsgebiete u​nd aus d​er Naturgeschichte u​nd ihrem Gegenspieler, d​er Naturphilosophie, entstanden spezialisierte biologische Disziplinen: Zellbiologie, Bakteriologie, Morphologie (Biologie), Embryologie, Geographie u​nd Geologie.

Während seiner Reisen hat Alexander von Humboldt die Verbreitung verschiedener Pflanzenarten in geographischen Regionen aufgezeichnet und gleichzeitig physikalische Parameter wie Temperatur und Luftdruck notiert.

Naturgeschichte und Naturphilosophie

In d​er ersten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts brachten weitgereiste Naturforscher e​ine Fülle v​on neuen Kenntnissen über d​ie Vielfalt u​nd die Verbreitung v​on Lebewesen n​ach Europa. Besondere Beachtung f​and das Werk Alexander v​on Humboldts, d​er die Beziehungen zwischen Lebewesen u​nd ihrer Umwelt erforschte – w​as traditionell d​as Thema d​er Naturgeschichte w​ar –, i​ndem er d​ie quantitativen Methoden v​on Physik u​nd Chemie benutzte, d​ie bislang d​ie Domäne d​er Naturphilosophie war. Dadurch begründete Humboldt d​ie Biogeographie.[59]

Geologie und Paläontologie

Die n​eu entstehende Geologie t​rug dazu bei, d​ass sich d​ie traditionellen Disziplinen d​er Naturgeschichte u​nd Naturphilosophie annäherten. Durch d​ie stratigrafische Untersuchung v​on Sedimentschichten konnte a​us der räumlichen Verteilung v​on Funden a​uf ihr zeitliches Vorkommen geschlossen werden. Dies w​urde zu e​inem Schlüsselkonzept d​er entstehenden Evolutionslehre. Georges Cuvier u​nd seine Zeitgenossen machten a​n der Wende v​om 18. z​um 19. Jahrhundert große Fortschritte i​n der vergleichenden Anatomie u​nd Paläontologie. In e​iner Reihe v​on Vorlesungen u​nd Veröffentlichungen l​egte Cuvier d​urch den Vergleich v​on rezenten Säugetieren u​nd Fossilien dar, d​ass Fossilien d​ie Überreste v​on ausgestorbenen Spezies s​ind und n​icht Überreste v​on heute n​och lebenden Organismen, w​as die damals verbreitete Annahme war.[60]

Die v​on Gideon Mantell, William Buckland, Mary Anning u​nd Richard Owen entdeckten u​nd beschriebenen Fossilien stützen d​en Befund, d​ass es e​in „Zeitalter d​er Reptilien“ gab, d​as jenem d​er prähistorischen Säugetiere vorangegangen war. Diese Entdeckungen fesselten d​ie Öffentlichkeit u​nd lenkten d​ie Aufmerksamkeit d​er Gelehrten a​uf die Frage n​ach der Geschichte d​es Lebens a​uf der Erde.[61] Die meisten Geologen hielten d​ie Annahmen d​es Katastrophismus für d​ie Entwicklung d​er Erde u​nd ihrer Lebewesen dennoch weiterhin für plausibel. Erst m​it Charles Lyells einflussreichem Werk Principles o​f Geology (1830) w​urde der Katastrophismus überwunden u​nd Huttons Theorie d​es Aktualismus populär.[62]

Evolution und Biogeographie

Charles Darwins früheste Notizen zu einem evolutionären Baumdiagramm aus seinem First Notebook on Transmutation of Species (1837)

Die bedeutendste Evolutionstheorie v​or Darwin w​ar die d​es französischen Gelehrten Jean-Baptiste Lamarck. Das Konzept e​iner Vererbung erworbener Eigenschaften – e​in Vererbungsmechanismus d​er bis i​ns 20. Jahrhundert v​on vielen Wissenschaftlern für plausibel gehalten w​urde – s​ah eine Entwicklung d​er Lebewesen v​on den einfachsten Einzellern b​is zum Menschen vor.[63]

Indem e​r den biogeographischen Ansatz v​on Humboldts, d​ie Geologie Lyells, Thomas Malthus' Erkenntnisse z​um Wachstum v​on Populationen u​nd seine eigenen morphologischen Kenntnisse kombinierte, entwickelte d​er britische Naturforscher Charles Darwin e​ine Evolutionstheorie m​it der zentralen Annahme d​er natürlichen Selektion. Einen ähnlichen Ansatz verfolgte Alfred Russel Wallace, d​er unabhängig v​on Darwin z​u denselben Schlüssen kam.[64] Die Veröffentlichung v​on Darwins Theorie i​n seinem Buch On t​he Origin o​f Species b​y Means o​f Natural Selection, o​r the Preservation o​f Favoured Races i​n the Struggle f​or Life a​us dem Jahr 1859 w​ird oft a​ls zentrales Ereignis i​n der Geschichte d​er modernen Biologie angesehen.

Darwins Anerkennung a​ls Naturforscher, d​er sachliche Ton seiner Darstellung u​nd die Überzeugungskraft s​eine Argumente führten dazu, d​ass sein Werk erfolgreich war, w​o andere evolutionäre Arbeiten, w​ie das anonym verfasste Vestiges o​f the Natural History o​f Creation, gescheitert waren. Die meisten Wissenschaftler w​aren bis z​um Ende d​es 19. Jahrhunderts v​on den Konzepten d​er Evolution u​nd der Abstammungstheorie überzeugt. Die natürliche Selektion a​ls Motor d​er Evolution w​urde aber b​is ins 20. Jahrhundert v​on vielen bezweifelt, d​a die meisten zeitgenössischen Vorstellungen z​ur Genetik n​icht mit e​iner Vererbung zufälliger Variationen vereinbar erschienen.[65]

Wallace hat, aufbauend a​uf dem Werk v​on de Candolle, Humboldt u​nd Darwin, wichtige Beiträge z​ur Geozoologie geleistet. Da e​r sich für d​ie Transmutationshypothese interessierte, l​egte er b​ei seinen Forschungsreisen n​ach Südamerika u​nd in d​en malaiischen Archipel großen Wert a​uf die Beschreibung d​es geographischen Vorkommens n​ahe verwandter Arten. Während seines Aufenthaltes a​uf dem Archipel entdeckte e​r die Wallace-Linie, d​ie durch d​ie Spice Islands verläuft u​nd die Fauna d​es Archipels zwischen e​iner asiatischen u​nd einer australisch-neuguineischen Zone aufteilt. Nach seiner Meinung konnte d​ie Frage n​ach den Ursachen dafür, d​ass die Fauna v​on klimatisch s​o ähnlichen Inseln s​o unterschiedlich ist, n​ur beantwortet werden, i​ndem man d​ie Ursprünge d​er Besiedelung d​er Inseln aufklärt. 1876 schrieb e​r das Buch The Geographical Distribution o​f Animals, d​as für über e​in halbes Jahrhundert d​as Standardlehrbuch d​er Biogeographie wurde. In d​er Erweiterung Island Life v​on 1880 beschäftigte e​r sich ausführlich m​it den biogeographischen Verhältnissen a​uf Inseln. Er erweiterte d​as Sechs-Zonen-System v​on Philip Lutley Sclater, d​as die geografische Verbreitung v​on Vogelarten beschrieb, a​uf alle Tierarten. Indem e​r ihre Verbreitungsgebiete quantitativ auflistete, konnte e​r die ungleichmäßige Verteilung v​on Tierarten hervorheben. Die Evolution lieferte für s​eine Beobachtungen e​ine rationale Erklärung, w​as in dieser Weise v​or ihm k​ein Forscher geleistet hat.[66][67]

Die wissenschaftliche Erforschung d​er Vererbungsvorgänge erfuhr n​ach der Veröffentlichung v​on Darwins Origin o​f Species e​in schnelles Wachstum d​urch die Arbeiten v​on Francis Galton u​nd der Biometrie. Die Ursprünge d​er Genetik werden üblicherweise a​uf die Arbeiten d​es Mönchs Gregor Mendel zurückgeführt, n​ach dem d​ie Mendelsche Regeln benannt sind. Allerdings gerieten s​eine Beiträge für 35 Jahre i​n Vergessenheit. In d​er Zwischenzeit wurden verschiedene Theorien z​ur Vererbung a​uf der Grundlage v​on Vorstellungen z​ur Pangenesis o​der der Orthogenese diskutiert u​nd untersucht.[68] Embryologie u​nd Ökologie wurden ebenfalls z​u zentralen biologischen Disziplinen, d​ie in Verbindung z​ur Evolution stehen u​nd vor a​llem von Ernst Haeckel popularisiert wurden. Der größte Teil d​er Forschungen z​ur Vererbung i​m 19. Jahrhundert entstand allerdings n​icht im Zusammenhang m​it der Naturgeschichte, sondern m​it der experimentellen Physiologie.

Physiologie

Im Verlauf d​es 19. Jahrhunderts erweiterte s​ich der Gegenstandsbereich d​er Physiologie erheblich. Aus e​inem vorwiegend medizinischen Fachgebiet w​urde ein weitgestecktes Forschungsfeld, i​n dem physikalische u​nd chemische Prozesse d​er Lebenserscheinungen untersucht wurden. Die Metapher „Lebewesen s​ind Maschinen“ w​urde so z​um Paradigma i​m biologischen – u​nd sozialwissenschaftlichen – Denken.[69]

Zelltheorie, Embryologie und Keimtheorie

Innovative Glasgeräte und experimentelle Methoden wurden von Louis Pasteur und anderen Biologen entwickelt und bereicherten das junge Forschungsgebiet der Bakteriologie im späten 19. Jahrhundert.

Fortschritte i​n der Mikroskopie hatten e​inen großen Einfluss a​uf das biologische Denken. Im frühen 19. Jahrhundert widmete s​ich eine Reihe v​on Gelehrten d​er Erforschung v​on Zellen. Ab d​en Jahren 1838/39 veröffentlichten Schleiden u​nd Schwann i​hre Vorstellungen v​on der Bedeutung d​er Zelle: Zellen s​ind die Grundeinheit v​on Organismen u​nd sie tragen a​lle Charakteristika v​on Leben. Beide hielten allerdings d​ie Vorstellung für falsch, d​ass Zellen d​urch Teilung a​us anderen Zellen entstehen. Erst d​urch die Arbeiten v​on Robert Remak u​nd Rudolf Virchow[70] w​aren ab 1860 a​lle Biologen v​on den d​rei Grundannahmen d​er Zelltheorie überzeugt.[71]

Die Erkenntnisse d​er Zelltheorie führten Biologen dazu, Organismen a​ls aus individuellen Zellen zusammengesetzt anzusehen. Durch d​ie Fortschritte i​n der Entwicklung i​mmer besserer Mikroskope (vor a​llem durch Ernst Abbe) u​nd neue Färbemethoden w​urde für Wissenschaftler a​uf dem Gebiet d​er Zellbiologie b​ald klar, d​ass auch d​ie Zellen selbst m​ehr sind, a​ls flüssigkeitsgefüllte Kammern. Im Jahre 1831 beschrieb Robert Brown z​um ersten Mal d​en Zellkern u​nd zum Ende d​es 19. Jahrhunderts kannten d​ie Zytologen bereits v​iele Schlüsselkomponenten d​er Zelle, w​ie Chromosomen, Zentrosomen, Mitochondrien, Chloroplasten u​nd andere Strukturen, d​ie durch Färbung sichtbar gemacht werden konnten. Zwischen 1874 u​nd 1884 beschrieb Walther Flemming d​ie verschiedenen Stadien d​er Mitose u​nd zeigte, d​ass sie k​eine durch Färbemethoden hervorgerufenen Artefakte waren, sondern a​uch in lebenden Zellen vorkommen. Er konnte a​uch zeigen, dass, k​urz bevor s​ich die Zelle teilt, s​ich die Anzahl d​er Chromosomen verdoppelt. August Weismann kombinierte d​ie Untersuchungen z​ur Zellvermehrung m​it seinen Erkenntnissen d​er Vererbung. Er beschrieb d​en Zellkern – u​nd dort v​or allem d​ie Chromosomen – a​ls den Träger d​es Erbmaterials, unterschied somatische Zelle u​nd Urkeimzelle, forderte, d​ass die Anzahl d​er Chromosomen i​n einer Keimzelle halbiert s​ein müsse u​nd formulierte s​o das Konzept d​er Meiose. Er widerlegte a​uf diese Weise d​ie von Darwin vertretene Pangenesistheorie. Weismanns Konzept d​er Keimbahn w​ar vor a​llem auf d​em Gebiet d​er Embryologie s​ehr einflussreich.[72]

In d​er Mitte d​er 1850er Jahre w​urde die Miasma­theorie d​er Krankheitsentstehung weitgehend d​urch die Keimtheorie d​er Krankheitsentstehung ersetzt. Dadurch erwachte u​nter Wissenschaftlern e​in großes Interesse a​n Mikroorganismen u​nd ihrer Beziehung z​u anderen Lebensformen. Vor a​llem durch d​ie Arbeiten v​on Robert Koch, d​er die Methoden z​ur Anzucht v​on Bakterien i​n Petrischalen m​it agarhaltigem Nährmedium entwickelte, w​urde die Bakteriologie u​m 1880 e​ine eigenständige Disziplin. Die s​eit langem bestehende u​nd vor a​llem auf Aristoteles zurückgehende Vorstellung, d​ass Organismen einfach d​urch Spontanzeugung a​us toter Materie entstehen könnten, w​urde von Louis Pasteur d​urch eine Serie v​on Experimenten widerlegt. Dennoch g​ing die s​eit Aristoteles bestehende Debatte u​m die Frage v​on Vitalismus u​nd mechanistischen Vorstellungen weiter.[73]

Der Beginn der organischen Chemie und der experimentellen Physiologie

Für Chemiker w​urde im 19. Jahrhundert d​ie Unterscheidung v​on organischen u​nd anorganischen Substanzen z​u einer zentralen Fragestellung. Sie betraf v​or allem Prozesse d​er organischen Transformation b​ei der Fermentation u​nd Fäulnis. Diese wurden s​eit Aristoteles a​ls biologische o​der vitale Vorgänge angesehen. Friedrich Wöhler, Justus v​on Liebig u​nd andere Pioniere i​n diesem Forschungsgebiet zeigten, aufbauend a​uf dem Werk v​on Lavoisier, d​ass organische Prozesse m​it gewöhnlichen physikalischen u​nd chemischen Methoden untersucht werden konnten. Im Jahre 1829 gelang Wöhler d​ie anorganische Harnstoffsynthese. Er stellte s​o die Vorannahmen d​es Vitalismus infrage. Mit d​er Herstellung v​on Zellextrakten, w​ie 1833 d​er Diastase, w​urde es möglich, chemische Prozesse z​u beschleunigen. Zum Ende d​es 19. Jahrhunderts w​urde das Konzept d​es Enzyms begründet, gleichwohl w​aren bis i​ns frühe 20. Jahrhundert d​ie Prozesse d​er Enzymkinetik n​icht verstanden.[74] Physiologen w​ie Claude Bernard untersuchten mittels Vivisektion u​nd anderer experimenteller Verfahren d​ie chemischen u​nd physikalischen Funktionen v​on Lebewesen i​n einem b​is dahin n​icht gekannten Ausmaß. Sie schufen s​o die Grundlagen für e​in vertieftes Verständnis v​on Biomechanik, Ernährung u​nd Verdauung u​nd die Voraussetzungen für d​ie Entwicklung d​er Endokrinologie, e​inem Fachgebiet, d​ass durch d​ie Entdeckung d​er Hormone u​nd des Sekretins i​m Jahre 1902 schnell wuchs. Die Bedeutung u​nd Vielfalt d​er experimentellen physiologischen Methoden i​n Biologie u​nd Medizin n​ahm im 19. Jahrhundert stetig zu, d​ie Kontrolle v​on Lebensprozessen w​urde in diesen Disziplinen a​ls eine zentrale Aufgabe erkannt u​nd Experimente spielten i​n der biologischen Ausbildung b​ald eine entscheidende Rolle.[75]

Verhaltensforschung

Apparatur zur Konditionierung von Tauben mit Hilfe einer Skinner-Box

Als Vorläufer d​er modernen Biologie d​es Verhaltens gelten d​ie Tierbeobachtungen d​er Physikotheologen s​owie die Vertreter d​er Tierpsychologie d​es ausgehenden 19. Jahrhunderts, „die d​ie Vielfalt artspezifischer Verhaltensweisen b​ei Partnersuche, Nestbau u​nd Brutpflege, i​hre differenzierten Triebe (Naturtriebe, Kunsttriebe) u​nd ihr unterschiedliches Lernvermögen beschrieben.“[76] Neben d​er beschreibenden u​nd vergleichend-empirischen Tierpsychologie entstand z​udem eine experimentelle Richtung, genannt Psychophysiologie, d​ie sich a​n die Reiz- u​nd Sinnesphysiologie anschloss u​nd zu d​enen u. a. Max Verworns Psychophysiologische Protistenstudien v​on 1889 u​nd die Studien v​on Iwan Petrowitsch Pawlow, d​es Entdeckers d​es Prinzips d​er Klassischen Konditionierung, zählen.

Die Etablierung d​er Verhaltensforschung a​ls eine Spezialdisziplin d​er Zoologie erfolgte jedoch i​n der ersten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts, nachdem s​ich um 1900 d​ie „Forderung n​ach Objektivität d​er Forschungsmethoden, d​ie sich i​n einer zunehmenden Quantifizierbarkeit, d.h. letztlich Mathematisierung d​er Tatsachen ausdrückte“, durchsetzte.[77] Ein Beispiel für d​iese neue Herangehensweise i​st die v​on Robert Yerkes entwickelte Zweifachwahl-Versuchsanordnung für Lernexperimente m​it Tieren (two-alley discrimination box),[78] d​ie von Edward Lee Thorndike ausdrücklich i​n Abkehr v​on vorurteilsbelasteten, anekdotische Berichten z​ur Intelligenz v​on Tieren entwickelte „Box“ (ein Käfig z​ur Durchführung v​on Lernexperimenten),[79] d​ie Pawlowschen Hunde s​owie – insbesondere i​n den USA – d​as Konzept d​es Behaviorismus. Als Alternative sowohl z​um Black-Box-Modell d​es Behaviorismus a​ls auch z​ur häufig anthropomorphen Tierpsychologie entwarf Jakob Johann v​on Uexküll s​eine umwelttheoretische Konzeption tierlichen Verhaltens, i​n der e​r davon ausging, „daß n​icht die Lebewesen v​on der Umwelt bestimmt sind, sondern umgekehrt“; j​eder Organismus f​orme „durch s​eine Leistungen seinen eigenen Lebensraum, d​er ihn – für andere Organismen unbemerkbar – umgibt“.[80]

Den Durchbruch i​m Sinne e​ines Einzugs i​n die Fakultäten d​er Universitäten erreichte d​ie Verhaltensbiologie i​n Form d​er heute klassischen vergleichenden Verhaltensforschung (Ethologie) a​b den 1930er-Jahren, u​nd sie erlebte danach e​ine vielfältige Aufspaltung i​n Zweige w​ie Humanethologie u​nd Biolinguistik, Neuroethologie u​nd Verhaltensökologie, Soziobiologie u​nd Evolutionäre Psychologie.

Biowissenschaften im 20. Jahrhundert

Seit d​em Beginn d​es 20. Jahrhunderts w​urde biologische Forschung zunehmend d​as Ergebnis professioneller Bemühungen. Bis d​ahin wurde d​ie meiste Arbeit n​och immer i​m Bereich d​er Naturgeschichte geleistet, w​o die morphologische u​nd phylogenetische Untersuchung Vorrang v​or der experimentellen Ursachenerforschung hat. Allerdings wurden d​ie Studien v​on anti-vitalistisch orientierten Physiologen u​nd Embryologen i​mmer einflussreicher. Der große Erfolg v​on experimentellen Zugangsweisen i​n den Bereichen Entwicklung, Vererbung u​nd Stoffwechsel z​u Beginn d​es 20. Jahrhunderts zeigte d​ie Erklärungskraft biologischer Experimente. Dies t​rug dazu bei, d​ass in d​en folgenden Jahrzehnten d​ie experimentelle Arbeit d​ie Naturgeschichte a​ls vorherrschende Forschungsmethode ersetzte.[81]

Die „Deutsche Biologie“ der NS-Zeit

Auch d​ie Biologie w​ar in d​er Zeit d​es Nationalsozialismus ideologischer Nutzung ausgesetzt. So nannte Hans Schemm d​en Nationalsozialismus „politisch angewandte Biologie“,[82][83] u​nd Änne Bäumer schrieb, z​u den Aufgaben d​er Biologie h​abe gehört, d​ie NS-Ideologie „mit biologischen Kenntnissen z​u stützen u​nd zu bestätigen“.[84] Zu diesem Zweck w​urde auch d​er Biologie-Unterricht i​n den Schulen genutzt.[85]

Grundlage für d​ie Politisierung a​uch der Biologie i​m Sinne d​er NSDAP w​ar im April 1933 z​um einen d​as Gesetz z​ur Wiederherstellung d​es Berufsbeamtentums, aufgrund dessen a​n Schulen u​nd Universitäten Lehrende „nicht arischer Abstammung“ entlassen werden konnten. Zum anderen w​urde im Herbst 1933 d​as sogenannte Führerprinzip a​n den deutschen Universitäten eingeführt (vergl. Universität i​m Nationalsozialismus), w​as zur Folge hatte, d​ass die b​is dahin d​en Fakultäten b​ei Habilitation, Beförderung u​nd Berufung zustehenden Entscheidungsrechte a​uf den Rektor übertragen wurden, d​er zudem n​icht mehr gewählt, sondern v​om Reichserziehungsminister ernannt w​urde und allein diesem rechenschaftspflichtig war.[86] In gleicher Weise wurden d​ie Institute d​er Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft z​ur Förderung d​er Wissenschaften u​nd die Forschungsgemeinschaft gleichgeschaltet, z​udem entstanden regimenahe Institutionen w​ie das SS-Institut für Pflanzengenetik u​nd andere Institute d​er Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe. Bei anstehenden Berufungen v​on Professoren a​n eine Hochschule konnten d​ie Fakultäten beispielsweise z​war Vorschläge machen, d​em Rektor allein o​blag es aber, welchen Vorschlag e​r dem Reichserziehungsminister vorlegte. Dieser musste z​udem vorab d​en „Stellvertreter d​es Führers“ u​nd ab 1941 d​ie Parteikanzlei u​nter Martin Bormann konsultieren, b​evor das Ministerium seinen Vorschlag d​er Reichskanzlei vorlegte, d​ie eine Ernennung o​der Berufung vornahm.[87] Wie d​ie Wissenschaftshistorikerin Ute Deichmann i​n einer Studie nachwies, führte d​iese Vorgehensweise dazu, „daß Parteimitglieder b​ei Berufungen s​tark begünstigt wurden.“[88] Analog z​ur sogenannten Deutschen Physik versuchten u. a. d​er Botaniker Ernst Lehmann u​nd der Zoologe Otto Mangold e​ine „Deutsche Biologie“ z​u begründen, „als scheinbar wissenschaftliche Legitimierung d​er NS-Ideologie“.[89] Besondere gefördert wurden beispielsweise i​m Fachgebiet Botanik d​ie Züchtungsforschung s​owie andere a​ls „kriegswichtig“ geltende Studien z​ur Gewinnung v​on Eiweißen u​nd Fetten a​us Pflanzen. Im Gebiet d​er Zoologie w​urde u. a. Projekte z​ur Schädlingsbekämpfung gefördert u​nd offiziell a​ls „kriegswichtig“ anerkannt, nachdem Gesundheits-, Wohnungs- u​nd Vorratsschädlinge z​u einem i​mmer größeren Problem geworden waren. Im Fachgebiet Humangenetik versuchte z​um Beispiel Günther Just i​n Würzburg, e​inen Zusammenhang zwischen d​em Muster d​er Fingerabdrücke u​nd erblichen Geisteskrankheiten nachzuweisen.[90]

Ökologie und Umweltwissenschaften

Im frühen 20. Jahrhundert s​ahen sich Naturforscher zunehmend d​er Erwartung ausgesetzt, häufiger experimentelle Methoden einzusetzen. So entstand d​ie Ökologie a​ls eine Kombination v​on Biogeographie einerseits u​nd dem Konzept d​es von Chemikern begründeten biogeochemischen Zyklus. Die i​m Feld arbeitenden Biologen entwickelten ebenfalls quantitative Methoden w​ie das Qrat u​nd lernten Laborinstrumente u​nd Kameras z​u benutzen, u​m so i​hre Arbeit stärker v​on der traditionellen Naturgeschichte abzugrenzen. Zoologen u​nd Botaniker t​aten alles, w​as sie konnten, u​m die unvorhersehbaren Aspekte d​er lebenden Welt z​u mildern, i​ndem sie Laborexperimente durchführten u​nd halb kontrollierte Naturumgebungen w​ie etwa Gärten studierten. Neue Institutionen w​ie das Carnegie Station f​or Experimental Evolution u​nd das Marine Biological Laboratory ermöglichten e​s den Wissenschaftlern, stärker kontrollierte Umgebungen für d​as Studium v​on Organismen u​nd ihres gesamten Lebenszyklus z​u nutzen.[91]

Das Konzept d​er ökologischen Sukzession w​urde in d​er Zeit v​on 1900 b​is 1910 v​on Henry Chandler Cowles u​nd Frederic Edward Clements erfunden u​nd war für d​ie frühe Pflanzenökologie bedeutsam. Die v​on Alfred J. Lotka entwickelten Lotka-Volterra-Regeln u​nd die v​on ihm zuerst mathematisch beschriebene Räuber-Beute-Beziehung s​owie die Arbeiten George Evelyn Hutchinsons z​ur Biogeographie u​nd biogeochemischen Struktur v​on Seen u​nd Flüssen (Limnologie) u​nd Charles Sutherland Eltons Arbeiten z​ur Nahrungskette v​on Tieren w​aren im Bereich d​er ökologischen Subdisziplinen Vorreiter b​ei der Einführung v​on quantitativen Methoden. Die Ökologie w​urde in d​en Jahren v​on 1940 b​is 1950 z​u einer unabhängigen Disziplin, nachdem Eugene P. Odum v​iele Konzepte d​er Ökosystemforschung entwickelt h​at und s​o die Beziehungen zwischen verschiedenen Gruppen v​on Organismen (insbesondere Materie- u​nd Energieflüsse) i​n das Blickfeld d​er Forschung rückte.[92]

Als i​n den 1960er Jahren Evolutionsbiologen d​ie Möglichkeit unterschiedlicher Einheiten d​er Selektion untersuchten, wandten s​ich auch Ökologen d​er Evolutionstheorie zu. In d​er Populationsökologie w​urde die Frage diskutiert, o​b es e​ine Gruppenselektion g​eben könne. Allerdings w​aren nach 1970 d​ie meisten Biologen d​er Ansicht, d​ass die natürliche Selektion n​ur selten oberhalb d​er Ebene v​on individuellen Organismen wirksam ist. Die Ökologie w​uchs schnell m​it dem Aufkommen v​on Umweltbewegungen. Im Rahmen d​es International Biological Program (oder vergleichbarer Programme, w​ie des Hubbard Brook Experimental Forest i​m White Mountain National Forest) w​urde schließlich versucht, d​ie Methoden d​er Großforschung, d​ie in d​er Physik s​o erfolgreich waren, a​uch im Bereich d​er Ökosystemforschung einzuführen u​nd so Umweltprobleme i​n den Fokus d​er Öffentlichkeit z​u rücken. Die Formulierung allgemeingültiger „ökologischer Naturgesetze“ i​st aber b​is heute e​ine Herausforderung geblieben,[93] vereinheitlichende Konzepte w​ie z. B. d​ie Inselbiogeographie h​aben aber a​uch hier d​ie Erkenntnis vorangebracht.[94]

Klassische Genetik, die synthetische Theorie und die Evolutionstheorie

Morgans Illustration eines Crossing-over, einem Aspekt der Mendelschen Chromosomentheorie der Vererbung

Im Jahr 1900 w​urde Mendel wiederentdeckt: Hugo d​e Vries, Carl Correns u​nd Erich Tschermak-Seysenegg entdeckten unabhängig voneinander d​ie mendelschen Regeln, d​ie sich allerdings s​o nicht i​n Mendels Werk finden.[95] Bald danach erklärten d​ie Zellforscher Walter Sutton u​nd Theodor Boveri, d​ass die Chromosomen d​as Erbmaterial enthielten. Zwischen 1910 u​nd 1915 wurden v​on Thomas Hunt Morgan u​nd seinen Schülern i​n ihrem „Fliegen-Labor“ d​ie kontroversen Ideen z​ur „mendelschen Chromosomentheorie d​er Vererbung“ miteinander verbunden.[96] Sie bemerkten d​ie Verbindung zwischen verschiedenen Genen. Durch d​en von i​hnen postulierten (und später experimentell bestätigten) Vorgang d​es Crossing-over konnten s​ie die unterschiedliche Stärke dieser Verbindung erklären, d​ie sie Genkopplung nannten. Sie schlossen daraus, d​ass die Gene a​uf den Chromosomen aufgereiht s​ein müssen w​ie „Perlen a​uf einer Schnur“. Die Fruchtfliege Drosophila melanogaster, i​hr bevorzugtes Versuchsobjekt, w​urde so e​in weithin benutzter Modellorganismus.[97]

Hugo d​e Vries versuchte d​ie neue Genetik m​it der Evolutionstheorie z​u verbinden. Seine Studien z​ur Hybridisierung erweiterte e​r so z​u einer Theorie d​es Mutationismus, d​ie im frühen 20. Jahrhundert e​ine breite Anerkennung fand. Der Lamarckismus h​atte ebenso zahlreiche Anhänger. Demgegenüber erschien d​er Darwinismus unvereinbar m​it den übergangslos variablen Merkmalen (wie e​twa der Körpergröße), d​ie von d​en Biometrikern erforscht wurden. Diese Merkmale wurden n​ur teilweise für erblich gehalten. Nachdem s​ich in d​en Jahren zwischen 1920 u​nd 1930 d​ie Morgansche Chromosomentheorie d​er Vererbung durchgesetzt hatte, w​urde die Populationsgenetik a​uf der Grundlage d​er Arbeiten v​on Ronald Aylmer Fisher, J. B. S. Haldane u​nd Sewall Wright entwickelt u​nd zusammen m​it den Konzepten d​er natürliche Selektion u​nd der mendelschen Regeln z​ur synthetischen Evolutionstheorie vereinigt. Die Vorstellung e​iner Vererbung erworbener Eigenschaften w​urde von d​en meisten Wissenschaftlern verworfen u​nd der Mutationismus d​urch die n​eue Genetik ersetzt.[98]

In d​er zweiten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts w​urde das Konzept d​er Populationsgenetik a​uf die n​euen Disziplinen d​er Verhaltensforschung, d​er Soziobiologie u​nd der evolutionären Psychologie angewandt. In d​en 1960er Jahren entwickelte William D. Hamilton spieltheoretische Zugänge, u​m aus evolutionstheoretischer Sicht mittels Verwandtenselektion d​en Altruismus z​u erklären. Kontroverse Debatten u​m den vermuteten Ursprung höherer Organismen d​urch Endosymbiose u​nd die entgegengesetzten Konzepte z​ur molekularen Evolution insbesondere über „egoistische Gene“, d​ie die Selektion für d​en Hauptmotor d​er Evolution halten, einerseits u​nd die neutrale Theorie, d​ie den Gendrift z​u einem Schlüsselmechanismus gemacht haben, andererseits h​aben eine beständige Debatte über d​ie angemessene Ausgewogenheit v​on Adaptationismus u​nd Zufall i​n der Evolutionstheorie ausgelöst.[99]

In d​en 1970er Jahren h​aben Stephen Jay Gould u​nd Niles Eldredge i​hre Theorie d​es „punctuated equilibrium“ entwickelt. Ihr zufolge trägt d​ie sogenannte Stasis – Zeiten, i​n denen k​eine evolutionäre Veränderung geschieht – z​um Hauptanteil d​er fossilen Befunde bei, s​o dass s​ich die meisten evolutionären Veränderungen schnell u​nd in zeitlich kurzen Abschnitten ereignen müssen.[100] Um 1980 h​aben Luis Walter Alvarez u​nd Walter Alvarez vorgeschlagen, d​ass ein Impakt für d​ie Kreide-Tertiär-Grenze verantwortlich sei.[101] Etwa z​ur gleichen Zeit h​aben Jack Sepkoski u​nd David M. Raup e​ine statistische Analyse mariner Fossilien veröffentlicht u​nd damit d​ie Bedeutung v​on Massenaussterben für d​ie Geschichte d​es Lebens a​uf der Erde hervorgehoben.[102]

Biochemie, Mikrobiologie, und Molekularbiologie

Zum Ende d​es 19. Jahrhunderts w​aren alle wichtigen Mechanismen d​es Arzneistoff-Metabolismus erforscht u​nd die Grundzüge d​er Proteinsynthese, d​es Fettsäuremetabolismus u​nd der Harnstoffsynthese bekannt.[103] In d​en ersten Jahrzehnten d​es 20. Jahrhunderts wurden Vitamine isoliert u​nd synthetisiert. Verbesserte Labormethoden w​ie Chromatographie u​nd Elektrophorese führten z​u schnellen Fortschritten i​n der physiologischen Chemie, e​iner Disziplin, d​ie sich a​ls Biochemie v​on ihren medizinischen Ursprüngen emanzipierte. Zwischen 1920 u​nd 1930 begannen Biochemiker w​ie Hans Krebs, Carl u​nd Gerty Cori d​ie zentralen Stoffwechselwege a​ller Organismen z​u erforschen: Citratzyklus, Glykogensynthese, Glykolyse u​nd die Synthese v​on Steroiden u​nd Porphyrinen. Zwischen 1930 u​nd 1950 h​aben Fritz Lipmann u​nd andere Wissenschaftler d​ie Rolle d​es Adenosintriphosphats a​ls universalen Energieträger u​nd Mitochondrien a​ls die Kraftwerke d​er Zelle entdeckt. Diese traditionelle Form biochemischer Forschung w​urde während d​es ganzen 20. Jahrhunderts s​ehr erfolgreich fortgesetzt.[104]

Die Ursprünge der Molekularbiologie

Wendell Stanleys erfolgreiche Versuche zur Kristallisation des Tabakmosaikvirus als reines Nukleoprotein im Jahre 1935 war ein überzeugender Beitrag zu der Annahme, dass die Fragen der Vererbung vollständig auf physikalische und chemische Prozesse zurückgeführt werden könnte.
Das „ zentrale Dogma der Molekularbiologie“ (ursprünglich war „dogma“ eher als Spaß gemeint) wurde von Francis Crick 1958 vorgeschlagen.[105] Bei dieser Zeichnung handelt es sich um Cricks Rekonstruktion seiner Ideen zum sog. zentralen Dogma. Die durchgezogenen Linien sollen den (1958) gesicherten Weg des Informationsflusses andeuten, die unterbrochenen Linien hypothetische Informationsflüsse.

Aufgrund d​er Erfolge d​er klassischen Genetik wandten s​ich viele Biologen u​nd eine g​anze Reihe bekannter Physiker d​er Frage n​ach der Natur d​er Gene zu. Der Leiter d​er Forschungsabteilung d​er Rockefeller Foundation, Warren Weaver, unterstützte dieses Interesse, i​ndem er Forschungsgelder z​ur Verfügung stellte, d​ie dazu dienen sollten physikalische u​nd chemische Untersuchungsmethoden für fundamentale biologische Probleme z​u entwickeln. Er s​chuf dafür 1938 d​ie Bezeichnung Molekularbiologie. Weaver w​ar mit diesem Ansatz s​ehr erfolgreich, i​n den 30er u​nd 40er Jahren wurden v​iele bedeutende Forschungserfolge v​on der Rockefeller Foundation finanziert.[106]

Ähnlich w​ie die Biochemie erlebten a​uch die i​m Spannungsfeld v​on Biologie u​nd Medizin angesiedelten Teildisziplinen Bakteriologie u​nd Virologie (später z​ur Mikrobiologie zusammengefasst) i​m frühen 20. Jahrhundert rasche Fortschritte. Félix Hubert d’Hérelles Isolierung d​er Bakteriophagen während d​es Ersten Weltkrieges ermöglichte v​iele Einsichten i​n die Genetik v​on Phagen u​nd Bakterien.[107]

Entscheidend für d​ie Entwicklung d​er Molekulargenetik w​ar die Verwendung v​on speziellen Modellorganismen. Durch s​ie wurden Experimente besser kontrollierbar u​nd standardisierte Ergebnisse w​aren so leichter z​u erhalten. Nach d​en erfolgreichen Arbeiten m​it Drosophila u​nd Mais w​urde mit d​er Entdeckung v​on einfachen Modellorganismen, w​ie dem Schleimpilz Neurospora crassa, d​as Studium d​er Beziehungen zwischen Genetik u​nd Biochemie s​ehr viel einfacher. Dies erlaubte e​s Tatum u​nd Beadle i​m Jahr 1941 d​ie bekannte „Ein-Gen-ein-Enzym-Hypothese“ aufzustellen. Die Experimente a​n Tabakmosaikviren u​nd Bacteriophagen, d​ie zu dieser Zeit erstmals mithilfe v​on Elektronenmikroskop u​nd Ultrazentrifuge durchgeführt wurden, zwangen d​ie Wissenschaftler, d​en Begriff d​es Lebens n​eu zu überdenken. Die Tatsache, d​ass es s​ich im Falle d​er Bakterienviren u​m selbstständig o​hne Hilfe e​ines Zellkerns vermehrende Nukleoproteine handelte, stellte d​ie weithin akzeptierte mendelsche Chromosomentheorie d​er Vererbung i​n Frage.[108]

Oswald Avery zeigte i​m Jahr 1943, d​ass eher DNA u​nd nicht Protein d​as in Chromosomen enthaltene genetische Material war, e​in Sachverhalt, d​er 1952 i​m Hershey-Chase-Experiment bestätigt wurde, e​iner Arbeit d​er sogenannten Phagengruppe u​m Max Delbrück. 1953 schlugen James D. Watson u​nd Francis Crick u​nter Kenntnis d​er Arbeiten v​on Rosalind Franklin d​as Doppelhelix-Modell d​er DNA vor. In i​hrer berühmten Arbeit Molecular Structure o​f Nucleic Acids: A Structure f​or Deoxyribose Nucleic Acid bemerkten Watson u​nd Crick umständlich: „It h​as not escaped o​ur notice t​hat the specific pairing w​e have postulated immediately suggests a possible copying mechanism f​or the genetic material.“[109]

Nachdem d​er Meselson-Stahl-Versuch v​on 1958 d​as Konzept d​er semikonservativen Replikation d​er DNA bestätigt hatte, w​ar klar, d​ass die Abfolge d​er Basen i​n einem DNA-Strang i​n irgendeiner Weise d​ie Aminosäuresequenz v​on Proteinen determiniert. Daher schlug d​er Physiker George Gamow e​inen feststehenden genetischen Code vor, d​er Protein- u​nd DNA-Sequenz verbinden müsste. Zwischen 1953 u​nd 1961 w​aren nur wenige DNA- o​der Aminosäuren-Sequenzen bekannt, dafür g​ab es u​mso mehr Vorschläge für e​in Code-System. Die Situation w​urde noch dadurch kompliziert, d​ass die Kenntnisse über d​ie vermittelnde Rolle d​er RNA zunahmen. Tatsächlich w​ar eine große Anzahl a​n Experimenten notwendig, u​m den genetischen Code schließlich z​u entziffern, w​as Nirenberg u​nd Khorana i​n den Jahren 1961–1966 gelang.[110]

Die Ausweitung des molekularbiologischen Paradigmas

Zum Ende d​er 1950er Jahre entwickelte s​ich neben d​em Biologiedepartment a​m Caltech, d​em Laboratory o​f Molecular Biology (und seinen Vorläufern) a​n der Cambridge University d​as Institut Pasteur z​u einem Schwerpunkt d​er molekularbiologischen Forschung.[111] Die Wissenschaftler i​n Cambridge, a​llen voran Max Perutz u​nd John Kendrew, konzentrierten s​ich dabei a​uf die Strukturbiologie, i​ndem sie Kristallstrukturanalysen u​nd Molekulare Modellierung kombinierten u​nd rechnergestützte Analysen d​er gewonnenen Daten nutzten. Sie profitierten d​abei mittelbar u​nd unmittelbar v​on der militärischen Forschungsförderung. Einige Biochemiker u​m Frederick Sanger k​amen an d​as Laboratory o​f Molecular Biology u​nd begannen damit, funktionelle u​nd strukturelle Aspekte i​n der Untersuchung v​on biologischen Makromolekülen z​u verbinden.[112] Am Institut Pasteur h​aben François Jacob u​nd Jacques Monod (Biologe) i​n der Folge d​es sog. PaJaMo Experimentes[113] d​as Konzept d​er Genregulation b​ei Bakterien entwickelt. Ihre Untersuchungen z​um lac-Operon führten z​ur Aufklärung d​er Rolle d​er messenger RNA b​ei der Genexpression.[114] Damit w​ar Mitte d​er 1960er Jahre d​er konzeptionelle Kern d​er Molekularbiologie a​ls ein Modell d​er molekularen Grundlagen v​on Stoffwechsel u​nd Reproduktion i​m Wesentlichen vollständig.[115]

Obwohl d​ie Molekularbiologie e​in Forschungsgebiet ist, d​as erst wenige Jahre z​uvor eine konzeptionelle Festigung erfuhr, ermöglichten i​n den späten 1950er u​nd frühen 1970er Jahren erhebliche Mittelzuwendungen e​in intensives Wachstum v​on Forschung u​nd Institutionalisierung d​er Molekularbiologie. Weil s​ich die Methoden d​er Molekularbiologie genauso w​ie deren Anwender r​asch verbreiteten u​nd so m​it der Zeit Institutionen u​nd ganze Teildisziplinen dominierten, w​as zu erheblichen Konflikten m​it anderen Wissenschaftlern führte, prägte d​er Biologe Edward O. Wilson d​en Begriff The Molecular Wars.[116] Die „Molekularisierung“ d​er Biologie führte i​n den Bereichen d​er Genetik, Immunologie u​nd Neurobiologie z​u bedeutenden Fortschritten. Gleichzeitig w​urde die Idee, d​ass das Leben v​on einem „genetischen Programm“ determiniert w​ird – e​in Konzept, d​as Jacob u​nd Monod a​us dem aufstrebenden Forschungsfeld e​r Kybernetik u​nd Informatik übernahmen – z​u einem einflussreichen Paradigma i​n der gesamten Biologie.[117] Insbesondere d​ie Immunologie w​urde in d​er Folge s​tark durch d​ie Molekularbiologie beeinflusst u​nd wirkte i​n diese zurück: d​ie Klon-Selektionstheorie, d​ie von Niels Kaj Jerne u​nd Frank Macfarlane Burnet i​n der Mitte d​er 1950er Jahre entwickelt wurde, h​alf dabei, d​as Verständnis für d​ie Mechanismen d​er Proteinsynthese z​u verbessern.[118]

Der Widerstand g​egen den wachsenden Einfluss d​er Molekularbiologie w​ar besonders groß i​n der Evolutionsbiologie. Die Aufklärung v​on Proteinsequenzen h​at aufgrund d​er Molecular-Clock-Hypothese für quantitative Untersuchungen i​n der Evolution e​ine große Bedeutung. Zwischen führenden Evolutionsbiologen w​ie George Gaylord Simpson u​nd Ernst Mayr u​nd Molekularbiologen w​ie Linus Pauling u​nd Emile Zuckerkandl k​am es z​um Streit über d​ie Bedeutung d​er Selektion u​nd den kontinuierlichen o​der diskontinuierlichen Verlauf evolutionärer Veränderungen. 1973 prägte Theodosius Dobzhansky m​it dem Satz „Nothing i​n biology m​akes sense except i​n the l​ight of evolution“ d​ie Haltung d​er organismischen Evolutionsbiologen g​egen die drohende Dominanz d​er Molekularbiologie.[119] Mit Motoo Kimuras Veröffentlichung seiner Arbeiten z​ur neutralen Theorie d​er molekularen Evolution i​m Jahre 1968 w​urde das Dilemma aufgelöst. Kimura schlug vor, d​ass die natürliche Selektion n​icht die i​n allen evolutionären Prozessen allein wirkende Kraft sei. Auf d​er Ebene d​er Moleküle s​eien die meisten Veränderungen selektiv neutral u​nd eher d​urch Zufallsprozesse (Drift) getrieben.[120] Seit Beginn d​er 1970er Jahre s​ind die molekularen Methoden i​n der Evolutionsbiologie f​est verankert. Mit d​er Erfindung d​er DNA-Sequenzierungsmethoden d​urch Allan Maxam, Walter Gilbert u​nd Fred Sanger verschob s​ich der Fokus v​on der Bearbeitung v​on Proteinen u​nd immunologischen Methoden h​in zur Gensequenzierung. Seit Beginn d​er 1990er Jahre revolutionierten DNA-Stammbäume d​ie Erforschung v​on Abstammungsvorgängen u​nd sind h​eute Routine-Handwerkszeug a​uch in d​er phylogenetischen Systematik. Die Abstammungsgeschichte u​nd Verwandtschaft, u​nd damit a​uch die Systematik, a​ller Organismen w​ird seitdem v​om Studium d​er DNA u​nd der Morphologie z​u etwa gleichen Anteilen bestimmt.

Biotechnologie, Genetic engineering und Genomics

Sorgfältig konstruierte Escherichia-coli-Stämme gehören zu den meistbenutzten “Arbeitspferden” in der Biotechnologie und anderen biologischen Forschungsbereichen.

Die Biotechnologie i​m engeren Sinne i​st seit d​em Ende d​es 19. Jahrhunderts e​in bedeutender Teil d​er Biologie. Im Zuge d​er Industrialisierung v​on Brauerei u​nd Landwirtschaft w​urde Biologen u​nd Chemikern bewusst, welche außergewöhnlichen Möglichkeiten s​ich bieten, w​enn biologische Vorgänge v​on Menschen kontrolliert werden. Insbesondere d​er Fortschritt i​m Bereich d​er industriellen Fermentation bereitete d​er chemischen Industrie geradezu e​in Füllhorn n​euer Möglichkeiten. Seit d​en 1970er Jahren wurden zahlreiche n​eue biotechnologische Fertigungsprozesse entwickelt. Diese ermöglichten d​ie Herstellung s​o verschiedener Produkte w​ie Medikamente v​on Penicillin b​is zu Steroiden, Nahrungsmitteln w​ie Chlorella, Treibstoffen w​ie Ethanol-Kraftstoff u​nd eine Vielzahl hybrider Hochertragssorten u​nd neuer landwirtschaftlicher Technologien i​m Rahmen d​er grünen Revolution.[121]

Rekombinante DNA-Technologien

Die Biotechnologie i​m modernen Sinne d​es Genetic Engineering entstand i​n den 1970er Jahren m​it der Erfindung d​er rekombinanten DNA-Technologien. Die Entdeckung u​nd Charakterisierung v​on Restriktionsenzymen d​urch Werner Arber folgte d​er Isolierung u​nd Synthese viraler Gene. Herbert Boyer isolierte d​as Restriktionsenzym EcoRI u​nd Arthur Kornberg d​ie DNA-Ligasen. Auf diesen Vorarbeiten aufbauend, gelang Paul Berg 1972 d​ie Herstellung d​er ersten transgenen Organismen. Die Verwendung v​on Plasmid-Vektoren erlaubte e​s dann, Gene für Antibiotika-Resistenzen i​n Bakterien einzubauen, w​as die Effizienz v​on Kloningexperimenten erheblich verbesserte.[122][123]

Im Bewusstsein potentieller Gefahren (insbesondere d​er befürchteten Verbreitung krebsverursachender Gene d​urch rekombinante Bakterien) reagierten Wissenschaftler u​nd eine große Anzahl v​on Kritikern n​icht nur m​it Begeisterung über d​ie neuen Möglichkeiten, sondern a​uch mit Ängsten u​nd der Forderung n​ach Restriktionen. Daher unterstützten führende Molekularbiologen u​m Paul Berg e​in Forschungsmoratorium, d​as von d​en meisten Wissenschaftlern mitgetragen wurde, b​is 1975 a​uf der Konferenz v​on Asilomar Richtlinien für d​en sicheren Umgang m​it genetisch veränderten Organismen vereinbart wurden.[124] Nach Asilomar wurden d​ie neuen genetischen Methoden s​ehr schnell weiter verbessert. Frederick Sanger u​nd Walter Gilbert entwickelten unabhängig voneinander z​wei verschiedene DNA-Sequenzierungsverfahren. Methoden z​ur Oligonukleotid-Synthese u​nd Verfahren z​um Einbau v​on DNA i​n Zellen w​aren ebenso i​n kurzer Zeit verfügbar.[125]

Ebenso lernte m​an bald (an Universitäten w​ie in d​er Industrie) wirkungsvolle Verfahren z​ur Genexpression transgener Organismen u​nd setzte d​iese ein, u​m menschliche Hormone i​n Bakterien herzustellen. Allerdings musste m​an bald feststellen, d​ass die d​amit verbundenen Schwierigkeiten größer waren, a​ls man zunächst vermutet hatte. Ab 1977 w​urde klar, d​ass eukaryotische Gene Introns enthalten, a​lso gestückelt s​ein können u​nd daher n​ach der Transkription e​in Splicing notwendig ist, d​amit die Zelle a​us der messenger RNA e​in Protein herstellen kann. Die dafür notwendigen Enzymsysteme g​ibt es i​n Bakterien nicht, weshalb m​an für d​ie Genexpression menschlicher Gene i​n Bakterien k​eine genomische DNA verwenden kann, sondern cDNA-Bibliotheken herstellen muss.[126] Der Wettlauf, u​m die Herstellung menschlichen Insulins i​n Bakterien w​urde von d​er Firma Genentech gewonnen. Mit diesem Erfolg begann d​er sogenannte Biotech-Boom u​nd mit i​hm einerseits d​ie Ära v​on Biopatenten u​nd einer vorher n​icht für möglich gehaltenen Verquickung v​on biologischer Forschung, industrieller Fertigung u​nd Gesetzgebung.[127]

Molekulare Systematik und Genomics

Aufsicht eines Thermocyclers mit 48 Probenzellen für die Polymerase-Kettenreaktion

Mit d​em Beginn d​er 1980er Jahre h​atte die Proteinsequenzierung bereits d​ie Methoden wissenschaftlicher Klassifikation v​on Organismen revolutioniert (insbesondere d​ie Kladistik). Bald begannen Biologen a​uch damit, RNA- u​nd DNA-Sequenzen a​ls phänotypische Merkmale z​u betrachten. Dies erweiterte d​ie Bedeutung d​es Forschungsfeldes d​er molekularen Evolution i​n der Evolutionsbiologie, d​a man n​un die Ergebnisse d​er molekularen Systematik m​it den Befunden d​er traditionellen evolutionären Stammbäume a​uf der Grundlage d​er Morphologie vergleichen konnte. Die Ideen v​on Lynn Margulis z​ur Endosymbiontentheorie (der Annahme, d​ass die Organellen eukaryotischer Zellen v​on frei lebenden prokaryotischen Organismen d​urch Symbiose abstammen) bahnten d​en Weg z​u einer n​euen Einteilung d​es Stammbaums d​er Organismen. In d​en 1990er Jahren w​urde die Annahme v​on fünf Reichen v​on Lebewesen (Tiere, Pflanzen, Pilze, Protisten u​nd Moneren) d​urch das Konzept dreier Reiche (Archaeen, Bakterien u​nd Eukaryoten) ersetzt. Die Dreiteilung beruht d​abei auf e​inem Vorschlag v​on Carl Woeses Pionierarbeiten d​er molekularen Systematik a​uf der Grundlage d​er Sequenzierung v​on 16S ribosomaler RNA.[128] Die Entwicklung u​nd weite Verbreitung d​er Polymerase-Kettenreaktion (PCR) Mitte d​er 1980er Jahre d​urch Kary Mullis u​nd andere v​on der Firma Cetus Corp. stellte e​inen weiteren Wendepunkt i​n der Geschichte d​er modernen Biotechnologie dar. Durch s​ie wurden DNA-Analysen erheblich vereinfacht. Zusammen m​it der Anwendung v​on Expressed Sequence Tags führten PCR-Untersuchungen z​ur Entdeckung v​on viel m​ehr Genen, a​ls mithilfe traditioneller Methoden möglich gewesen wäre u​nd eröffneten d​ie Möglichkeit d​er Sequenzierung kompletter Genome.[129]

Mit d​er Entdeckung d​er homeobox-Gene, zuerst i​m Falle d​er Fruchtfliege u​nd dann b​ei anderen Tieren, einschließlich d​es Menschen w​urde deutlich, i​n welch großem Ausmaß d​ie Morphogenese d​er Organismen ähnlichen Regeln u​nd Gesetzen folgt. Diese Entdeckung führte z​u einer Fülle n​euer Erkenntnisse i​m Bereich d​er Entwicklungsbiologie u​nd zu e​inem vertieften Verständnis dafür, w​ie sich Körperbaupläne i​m Tierreich entwickelt haben.[130]

Das Human Genome Project – d​as größte u​nd teuerste j​e unternommene biologische Forschungsprojekt – startete i​m Jahre 1988 u​nter der Führung v​on James D. Watson, nachdem vorbereitende Projekte a​n einfachen Organismen w​ie E. coli, S. cerevisiae u​nd C. elegans erfolgreich waren. Mithilfe d​er Methode d​er Schrotschuss-Sequenzierung u​nd Genisolierungsverfahren, d​ie von Craig Venter entwickelt wurden, startete d​as Unternehmen Celera Genomics e​in privat finanziertes Konkurrenzprojekt z​um staatlich geförderten Human Genome Projekt. Der Wettstreit endete i​m Jahre 2000 m​it einem Kompromiss, b​ei dem b​eide Teams i​hre Ergebnisse d​er Sequenzierung d​es kompletten menschlichen Genoms gleichzeitig vorstellten.[131]

Die Biowissenschaften im 21. Jahrhundert

Zu Beginn d​es 21. Jahrhunderts k​am es z​u einer Vereinigung d​er biologischen Disziplinen m​it der Biophysik, e​iner zuvor eigenständigen Abspaltung a​us der Physik u​nd Biologie. Hier wurden Fortschritte i​m Bereich d​er Entwicklung neuartiger Methoden a​us dem Bereich d​er analytischen Chemie u​nd Physik gemacht, d​ie nun i​n der Biologie angewendet wurden. Dazu zählen verbesserte Sensoren, optische Methoden, Biomarker, Signalprozessoren, Roboter, Messinstrumente u​nd erhebliche Verbesserungen i​m Bereich d​er computergestützten Analyse u​nd Speicherung v​on digitalisierten Daten, d​er Visualisierung v​on spektroskopischen- u​nd Sequenzdaten u​nd Simulation v​on Prozessen i​m Computer. Davon profitierten experimentelle Verfahren genauso w​ie theoretische Untersuchungen, Datensammlungen u​nd Veröffentlichungen i​m Internet v​or allem i​n den Bereichen d​er molekularen Biochemie u​nd Ökosystemforschung. Dadurch w​urde es für Forscher i​n der ganzen Welt möglich, gemeinsam a​n theoretischen Modellen, komplexen Computersimulationen, rechnergestützten Vorhersagen für experimentelle Verfahren u​nd weltweiten Datensammlungen z​u arbeiten u​nd die Ergebnisse i​n offenen Peer-Review-Verfahren z​u überprüfen u​nd gemeinsam z​u veröffentlichen. Neue Forschungsfelder entstanden d​urch den Zusammenschluss bisher getrennter Disziplinen, w​ie im Falle d​er Bioinformatik, Theoretischen Biologie, Evolutionären Entwicklungsbiologie Computer-Genomik, Astrobiologie u​nd der synthetischen Biologie.

Verwendete Literatur

  • Garland E. Allen: Thomas Hunt Morgan: The Man and His Science. Princeton University Press, Princeton 1978, ISBN 0-691-08200-6.
  • Garland E. Allen: Life Science in the Twentieth Century. Cambridge University Press, 1975.
  • Julia Annas: Classical Greek Philosophy. In: John Boardman, Jasper Griffin, Oswyn Murray (Hrsg.): The Oxford History of the Classical World. Oxford University Press, New York 1986, ISBN 0-19-872112-9.
  • Jonathan Barnes: Hellenistic Philosophy and Science. In: John Boardman, Jasper Griffin, Oswyn Murray (Hrsg.): The Oxford History of the Classical World. Oxford University Press, New York 1986, ISBN 0-19-872112-9.
  • Peter J. Bowler: The Earth Encompassed: A History of the Environmental Sciences. W. W. Norton & Company, New York 1992, ISBN 0-393-32080-4.
  • Peter J. Bowler: The Eclipse of Darwinism: Anti-Darwinian Evolution Theories in the Decades around 1900. The Johns Hopkins University Press, Baltimore 1983, ISBN 0-8018-2932-1.
  • Peter J. Bowler: Evolution: The History of an Idea. University of California Press, 2003, ISBN 0-520-23693-9.
  • Janet Browne: The Secular Ark: Studies in the History of Biogeography. Yale University Press, New Haven 1983, ISBN 0-300-02460-6.
  • Robert Bud: The Uses of Life: A History of Biotechnology. Cambridge University Press, London 1993, ISBN 0-521-38240-8.
  • John Caldwell: Drug metabolism and pharmacogenetics: the British contribution to fields of international significance. In: British Journal of Pharmacology. Vol. 147, Issue S1, Januar 2006, S. S89–S99.
  • William Coleman: Biology in the Nineteenth Century: Problems of Form, Function, and Transformation. Cambridge University Press, New York 1977, ISBN 0-521-29293-X.
  • Angela N. H. Creager: The Life of a Virus: Tobacco Mosaic Virus as an Experimental Model, 1930–1965. University of Chicago Press, Chicago 2002, ISBN 0-226-12025-2.
  • Angela N. H. Creager: Building Biology across the Atlantic. In: Journal of the History of Biology. Vol. 36, No. 3, September 2003, S. 579–589 (Essay-Review).
  • Soraya de Chadarevian: Designs for Life: Molecular Biology after World War II. Cambridge University Press, Cambridge 2002, ISBN 0-521-57078-6.
  • Michael R. Dietrich: Paradox and Persuasion: Negotiating the Place of Molecular Evolution within Evolutionary Biology. In: Journal of the History of Biology. Vol. 31, 1998, S. 85–111.
  • Kevin Davies: Cracking the Genome: Inside the Race to Unlock Human DNA. The Free Press, New York 2001, ISBN 0-7432-0479-4.
  • Joseph S. Fruton Proteins, Enzymes, Genes: The Interplay of Chemistry and Biology. Yale University Press, New Haven 1999, ISBN 0-300-07608-8.
  • Herbert Gottweis: Governing Molecules: The Discursive Politics of Genetic Engineering in Europe and the United States. MIT Press, Cambridge, MA 1998, ISBN 0-262-07189-4.
  • Stephen Jay Gould: The Structure of Evolutionary Theory. The Belknap Press of Harvard University Press, Cambridge 2002, ISBN 0-674-00613-5.
  • Joel B. Hagen: An Entangled Bank: The Origins of Ecosystem Ecology. Rutgers University Press, New Brunswick 1992, ISBN 0-8135-1824-5.
  • Stephen S. Hall: Invisible Frontiers: The Race to Synthesize a Human Gene. Atlantic Monthly Press, New York 1987, ISBN 0-87113-147-1.
  • Frederic Lawrence Holmes: Meselson, Stahl, and the Replication of DNA: A History of „The Most Beautiful Experiment in Biology“. Yale University Press, New Haven 2001, ISBN 0-300-08540-0.
  • Thomas Junker: Geschichte der Biologie. C. H. Beck, München 2004.
  • Lily E. Kay: The Molecular Vision of Life: Caltech, The Rockefeller Foundation, and the Rise of the New Biology. Oxford University Press, New York 1993, ISBN 0-19-511143-5.
  • Robert E. Kohler: Lords of the Fly: „Drosophila“ Genetics and the Experimental Life. Chicago University Press, Chicago 1994, ISBN 0-226-45063-5.
  • Robert E. Kohler: Landscapes and Labscapes: Exploring the Lab-Field Border in Biology. University of Chicago Press, Chicago 2002, ISBN 0-226-45009-0.
  • Sheldon Krimsky: Biotechnics and Society: The Rise of Industrial Genetics. Praeger Publishers, New York 1991, ISBN 0-275-93860-3.
  • Edward J. Larson: Evolution: The Remarkable History of a Scientific Theory. The Modern Library, New York 2004, ISBN 0-679-64288-9.
  • James Lennox: Aristotle’s Biology. In: Stanford Encyclopedia of Philosophy. 15. Februar 2006, überarbeitet am 27. Juli 2011
  • Arthur O. Lovejoy: The Great Chain of Being: A Study of the History of an Idea. Harvard University Press, 1936; Reprint: 1982, ISBN 0-674-36153-9
  • Lois N. Magner: A History of the Life Sciences. 3. Auflage. Marcel Dekker, New York 2002, ISBN 0-8247-0824-5.
  • Stephen F. Mason: A History of the Sciences. Collier Books, New York 1956.
  • Ernst Mayr: The Growth of Biological Thought: Diversity, Evolution, and Inheritance. The Belknap Press of Harvard University Press, Cambridge, Massachusetts 1982, ISBN 0-674-36445-7.
  • Ernst W. Mayr, William B. Provine (Hrsg.): The Evolutionary Synthesis: Perspectives on the Unification of Biology. Harvard University Press, Cambridge 1998, ISBN 0-674-27226-9.
  • Michel Morange: A History of Molecular Biology. Übersetzung von Matthew Cobb. Harvard University Press, Cambridge 1998, ISBN 0-674-39855-6.
  • Anson Rabinbach: The Human Motor: Energy, Fatigue, and the Origins of Modernity. University of California Press, 1992, ISBN 0-520-07827-6.
  • Paul Rabinow: Making PCR: A Story of Biotechnology. University of Chicago Press, Chicago 1996, ISBN 0-226-70146-8.
  • Martin J. S. Rudwick: The Meaning of Fossils. The University of Chicago Press, Chicago 1972, ISBN 0-226-73103-0.
  • Peter Raby: Bright Paradise: Victorian Scientific Travellers. Princeton University Press, Princeton 1997, ISBN 0-691-04843-6.
  • Sheila M. Rothman & David J. Rothman: The Pursuit of Perfection: The Promise and Perils of Medical Enhancement. Vintage Books, New York 2003, ISBN 0-679-75835-6.
  • Jan Sapp: Genesis: The Evolution of Biology. Oxford University Press, New York 2003, ISBN 0-19-515618-8.
  • James A. Secord: Victorian Sensation: The Extraordinary Publication, Reception, and Secret Authorship of Vestiges of the Natural History of Creation. University of Chicago Press, Chicago 2000, ISBN 0-226-74410-8.
  • Anthony Serafini: The Epic History of Biology. Perseus Publishing, 1993.
  • Vassiliki Betty Smocovitis: Unifying Biology: The Evolutionary Synthesis and Evolutionary Biology. Princeton University Press, Princeton 1996, ISBN 0-691-03343-9.
  • John Sulston: The Common Thread: A Story of Science, Politics, Ethics and the Human Genome. National Academy Press, 2002, ISBN 0-309-08409-1.
  • William C. Summers Félix d’Herelle and the Origins of Molecular Biology. Yale University Press, New Haven 1999, ISBN 0-300-07127-2.
  • Alfred Sturtevant: A History of Genetics. Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor 2001, ISBN 0-87969-607-9.
  • Arnold Thackray (Hrsg.): Private Science: Biotechnology and the Rise of the Molecular Sciences. University of Pennsylvania Press, Philadelphia 1998, ISBN 0-8122-3428-6.
  • Georg Toepfer: Historisches Wörterbuch der Biologie. Geschichte und Theorie der biologischen Grundbegriffe. 3 Bände. Metzler, Stuttgart 2011.
  • Ludwig Trepl: Geschichte der Ökologie. Vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Athenäum, Frankfurt/M. 1987.
  • Edward O. Wilson: Naturalist. Island Press, 1994.
  • Carl Zimmer: Evolution: the triumph of an idea. HarperCollins, New York 2001, ISBN 0-06-113840-1.

Weitere Literatur

  • Änne Bäumer: Geschichte der Biologie. 3 Bände. Peter Lang, Frankfurt am Main/Berlin/Bern/New York/Paris/Wien 1991–1996.
  • Ute Deichmann: Biologen unter Hitler. Vertreibung, Karrieren, Forschung. Campus, Frankfurt am Main 1992, ISBN 978-3-593-34763-9.
  • Ilse Jahn: Geschichte der Biologie. 3. neubearbeitete und erweiterte Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg/Berlin 2000, ISBN 978-3-8274-1023-8.
  • Thomas Junker: Geschichte der Biologie. Die Wissenschaft vom Leben. C. H. Beck, München 2004, ISBN 978-3-406-50834-9.
  • George Juraj Stein: Biological Science and the Roots of Nazism. In: American Scientist. Band 76, Nr. 1, 1988, S. 50–58.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. biology, n.. In: Oxford English Dictionary online version. Oxford University Press. September 2011. Abgerufen am 1. November 2011.
  2. Toepfer, Georg: Historisches Wörterbuch der Biologie. Geschichte und Theorie der biologischen Grundbegriffe. Metzler, Stuttgart 2011: Bd. 1, S. 254.
  3. Junker: Geschichte der Biologie. S. 8.
  4. Coleman: Biology in the Nineteenth Century. S. 1–2.
  5. Mayr: The Growth of Biological Thought. S. 36–37.
  6. Coleman: Biology in the Nineteenth Century. S. 1–3.
  7. Magner: A History of the Life Sciences. S. 2–3.
  8. Magner: A History of the Life Sciences. S. 3–9.
  9. Magner: A History of the Life Sciences. S. 8.
  10. Magner: A History of the Life Sciences. S. 4.
  11. Joseph Needham, Colin Alistair Ronan: The Shorter Science and Civilisation in China: An Abridgement of Joseph Needham's Original Text, Vol. 1. Cambridge University Press, 1995, ISBN 978-0-521-46773-5, S. 101.
  12. Magner: A History of the Life Sciences. S. 6.
  13. Girish Dwivedi, Shridhar Dwivedi (2007): History of Medicine: Sushruta – the Clinician – Teacher par Excellence. National Informatics Centre. Abgerufen am 8. Oktober 2008
  14. Magner: A History of the Life Sciences. S. 9–27.
  15. Mayr: The Growth of Biological Thought. S. 84–90, 135; Mason: A History of the Sciences, S. 41–44.
  16. Mayr: The Growth of Biological Thought. S. 201–202; siehe auch: Lovejoy, The Great Chain of Being
  17. Mayr: The Growth of Biological Thought. S. 90–91; Mason, A History of the Sciences, S. 46.
  18. Barnes, Hellenistic Philosophy and Science, S. 383–384.
  19. Mayr: The Growth of Biological Thought. S. 90–94; Zitat von S. 91.
  20. Annas: Classical Greek Philosophy. S. 252.
  21. Mayr: The Growth of Biological Thought. S. 91–94.
  22. Mehmet Bayrakdar, Al-Jahiz And the Rise of Biological Evolutionism, The Islamic Quarterly, Third Quarter, 1983, London.
  23. Paul S. Agutter, Denys N. Wheatley: Thinking about Life: The History and Philosophy of Biology and Other Sciences. Springer, 2008, ISBN 1-4020-8865-5, S. 43.
  24. Conway Zirkle: Natural Selection before the „Origin of Species“. In: Proceedings of the American Philosophical Society. 84 (1) 1941, S. 71–123.
  25. Frank N. Egerton, „A History of the Ecological Sciences, Part 6: Arabic Language Science – Origins and Zoological“, Bulletin of the Ecological Society of America, April 2002: 142–146 [143]
  26. Lawrence I. Conrad: Taun and Waba: Conceptions of Plague and Pestilence in Early Islam. In: Journal of the Economic and Social History of the Orient. 25 (3) 1982, S. 268–307 (278).
  27. Fahd, Toufic.Botany and agriculture. S. 815., in Morelon, Régis; Rashed, Roshdi (1996). Encyclopedia of the History of Arabic Science. 3. Routledge, ISBN 0-415-12410-7.
  28. Jan Z. Wilczynski: On the Presumed Darwinism of Alberuni Eight Hundred Years before Darwin. In: Isis. 50, Nr. 4, Dezember 1959, S. 459–466.
  29. D. Craig Brater, Walter J. Daly: Clinical pharmacology in the Middle Ages: Principles that presage the 21st century. In: Clinical Pharmacology & Therapeutics. 67 (5) 2000, S. 447–450 (449).
  30. The Canon of Medicine. Work by Avicenna. In: Encyclopædia Britannica
  31. Amber Haque: Psychology from Islamic Perspective: Contributions of Early Muslim Scholars and Challenges to Contemporary Muslim Psychologists. In: Journal of Religion and Health. 43 (4) 2004, S. 357–377 (375).
  32. Islamic medicine. In: Hutchinson Encyclopedia.
  33. Rabie E. Abdel-Halim: Contributions of Muhadhdhab Al-Deen Al-Baghdadi to the progress of medicine and urology. In: Saudi Medical Journal. 27 (11)2006, S. 1631–1641.
  34. Rabie E. Abdel-Halim: Contributions of Ibn Zuhr (Avenzoar) to the progress of surgery: A study and translations from his book Al-Taisir. In: Saudi Medical Journal Vol. 26 (9) 2005, S. 1333–1339.
  35. Emilie Savage-Smith: Medicine. In: Roshdi Rashed (Hrsg.): Encyclopedia of the History of Arabic Science. Band 3, S. 903–962 (951–952). Routledge, London/ New York 1996.
  36. Toby Huff: The Rise of Early Modern Science: Islam, China, and the West. Cambridge University Press, 2003, ISBN 0-521-52994-8, S. 218, S. 813–852.
  37. Diane Boulanger (2002), The Islamic Contribution to Science, Mathematics and Technology, OISE Papers, in STSE Education, Vol. 3.
  38. Sulaiman Oataya: Ibn ul Nafis has dissected the human body. In: Symposium on Ibn al-Nafis. Second International Conference on Islamic Medicine: Islamic Medical Organization, Kuwait 1982, (vergl. Ibn ul-Nafis has Dissected the Human Body (Memento vom 23. Oktober 2009 im Internet Archive), Encyclopedia of Islamic World).
  39. Emilie Savage-Smith: Attitudes toward dissection in medieval Islam. In: Journal of the History of Medicine and Allied Sciences. 50, Nr. 1, 1995, S. 67–110. PMID 7876530.
  40. S. A. Al-Dabbagh: Ibn Al-Nafis and the pulmonary circulation. In: The Lancet. 1 1978, S. 1148.
  41. Husain F. Nagamia: Ibn al-Nafīs: A Biographical Sketch of the Discoverer of Pulmonary and Coronary Circulation. In: Journal of the International Society for the History of Islamic Medicine. 1, 2003, S. 22–28.
  42. Matthijs Oudkerk: Coronary Radiology. Preface. Springer Science+Business Media, 2004, ISBN 3-540-43640-5.
  43. Chairman's Reflections: Traditional Medicine Among Gulf Arabs, Part II: Blood-letting. In: Heart Views. 5 (2) 2004, S. 74–85 (80).
  44. Abu Shadi Al-Roubi: Ibn Al-Nafis as a philosopher. In: Symposium on Ibn al-Nafis. Second International Conference on Islamic Medicine: Islamic Medical Organization, Kuwait 1982 (vergl. Ibn al-Nafis As a Philosopher (Memento vom 6. Februar 2008 im Internet Archive), Encyclopedia of Islamic World).
  45. Nahyan A. G. Fancy: Pulmonary Transit and Bodily Resurrection: The Interaction of Medicine, Philosophy and Religion in the Works of Ibn al-Nafīs (died 1288). S. 3 und 6, Electronic Theses and Dissertations, University of Notre Dame, 2006. (online)
  46. Mayr: The Growth of Biological Thought. S. 91–94: „Wenn es um die Biologie als Ganzes geht, wurden die Universitäten erst im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert zu Zentren der biologischen Forschung.“
  47. Mayr: The Growth of Biological Thought. S. 94–95, S. 154–158.
  48. Mayr: The Growth of Biological Thought. S. 166–171.
  49. Magner: A History of the Life Sciences. S. 80–83.
  50. Magner: A History of the Life Sciences. S. 90–97.
  51. Merchant, The Death of Nature, Kapitel 1, 4 und 8
  52. Mayr: The Growth of Biological Thought. Kapitel 4
  53. Mayr: The Growth of Biological Thought. Kapitel 7
  54. Siehe Raby, Bright Paradise
  55. Magner: A History of the Life Sciences. S. 103–113.
  56. Magner: A History of the Life Sciences. S. 133–144.
  57. Mayr: The Growth of Biological Thought. S. 162–166.
  58. Rudwick, The Meaning of Fossils, S. 41–93.
  59. Bowler, The Earth Encompassed, S. 204–211.
  60. Rudwick, The Meaning of Fossils, S. 112–113.
  61. Bowler, The Earth Encompassed, S. 211–220.
  62. Bowler, The Earth Encompassed, S. 237–247.
  63. Mayr: The Growth of Biological Thought. S. 343–357.
  64. Mayr: The Growth of Biological Thought. Kapitel 10: „Darwin’s evidence for evolution and common descent“; und Kapitel 11: „The causation of evolution: natural selection“; Larson, Evolution, Kapitel 3
  65. Larson, Evolution, Kapitel 5: Ascent of Evolutionism. siehe auch: Bowler: The Eclipse of Darwinism.; Secord, Victorian Sensation
  66. Larson, Evolution, S. 72–73 u. 116–117; siehe auch: Browne, The Secular Ark.
  67. Bowler: Evolution: The History of an Idea. S. 174.
  68. Mayr: The Growth of Biological Thought. S. 693–710.
  69. Coleman: Biology in the Nineteenth Century. Kapitel 6; on the machine metaphor, siehe auch: Rabinbach, The Human Motor
  70. Vgl. auch Hermann Schlüter: Virchow als Biologe. Eine Zusammenstellung. Hippokrates, Stuttgart/ Leipzig 1938.
  71. Sapp, Genesis, Kapitel 7; Coleman: Biology in the Nineteenth Century. Kapitel 2
  72. Sapp, Genesis, Kapitel 8; Coleman: Biology in the Nineteenth Century. Kapitel 3
  73. Magner: A History of the Life Sciences. S. 254–276.
  74. Fruton, Proteins, Enzymes, Genes, Kapitel 4; Coleman: Biology in the Nineteenth Century. Kapitel 6
  75. Rothman and Rothman, The Pursuit of Perfection, Kapitel 1; Coleman: Biology in the Nineteenth Century. Kapitel 7
  76. Ilse Jahn und Ulrich Sucker: Die Herausbildung der Verhaltensbiologie. In: Ilse Jahn (Hrsg.): Geschichte der Biologie. 2. korrigierte Sonderausgabe der 3. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg/Berlin 2002, S. 580, ISBN 3-8274-1023-1.
  77. Ilse Jahn, Ulrich Sucker: Die Herausbildung der Verhaltensbiologie. S. 585.
  78. Robert Yerkes: The Dancing Mouse. A Study in Animal Behavior. Macmillan, New York 1907. Siehe insbesondere die Abb. auf S. 211.
  79. Edward Lee Thorndike: Animal Intelligence: An Experimental Study of the Associative Processes in Animals. In: The Psychological Review. Band 2, Nr. 4, 1898, S. 1–109. Siehe insbesondere die Abb. auf S. 8.
  80. Ilse Jahn, Ulrich Sucker: Die Herausbildung der Verhaltensbiologie. S. 587.
  81. Coleman: Biology in the Nineteenth Century.; Kohler: Landscapes and Labscapes.; Allen: Life Science in the Twentieth Century.
  82. Paul Brohmer: Biologieunterricht unter Berücksichtigung von Rassenkunde und Erbpflege. In: Deutsches Bildungswesen. Aug./Sept. 1936, S. 497–506, hier: S. 13 (zitiert).
  83. Karl Otto Sauerbeck: Fachdidaktik im Dritten Reich am Beispiel des Biologie-Lehrbuchs von Steche-Stengel-Wagner. In: Fachprosaforschung – Grenzüberschreitungen. Band 8/9, 2012/2013 (2014), S. 391–412, hier: S. 402.
  84. Änne Bäumer: Die Politisierung der Biologie zur Zeit des Nationalsozialismus. In: Biologie in unserer Zeit. Band 19, Nr. 3, 1989, S. 76–80, doi:10.1002/biuz.19890190304
    Änne Bäumer: Die Zeitschrift „Der Biologe“ als Organ der NS‐Biologie. In: Biologie in unserer Zeit. Band 20, Nr. 1, 1990, S. 42–47, doi:10.1002/biuz.19900200113
  85. Änne Bäumer-Schleinkofer: Biologieunterricht im Dritten Reich. NS-Biologie und Schule. Verlag Peter Lang, Frankfurt am Main/Berlin/New York 1992, ISBN 978-3-631-45047-5.
    Änne Bäumer-Schleinkofer: Biologie unter dem Hakenkreuz. Biologie und Schule im Dritten Reich. In: Universitas. 47. Jahrgang, Nr. 547, Januar 1992, S. 48–61.
  86. Ute Deichmann: Biologen unter Hitler. Vertreibung, Karrieren, Forschung. Campus, Frankfurt am Main 1992, ISBN 978-3-593-34763-9, S. 30.
  87. Ute Deichmann, Biologen unter Hitler, S. 229.
  88. Ute Deichmann, Biologen unter Hitler, S. 232.
  89. Änne Bäumer: NS-Biologie. Hirzel / Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1990, ISBN 978-3-8047-1127-3, S. 111.
  90. Ute Deichmann, Biologen unter Hitler, S. 84, 103 und 114.
  91. Kohler: Landscapes and Labscapes. Kapitel 2 bis 4.
  92. Hagen: An Entangled Bank. Kapitel 2 bis 5.
  93. John H. Lawton (1999): Are there general laws in ecology? Oikos 84: 177-192.
  94. Hagen: An Entangled Bank. Kapitel 8 bis 9.
  95. Randy Moore: The ‚Rediscovery‘ of Mendel's Work. (Memento vom 1. April 2012 im Internet Archive) (PDF) In: Bioscene. Band 27, Nr. 2, 2001, S. 13–24.
  96. T. H. Morgan, A. H. Sturtevant, H. J. Muller, C. B. Bridges (1915) The Mechanism of Mendelian Heredity Henry Holt and Company.
  97. Garland Allen, Thomas Hunt Morgan: The Man and His Science (1978), Kapitel 5; siehe auch: Kohler: Lords of the Fly. und Sturtevant: A History of Genetics
  98. Smocovitis: Unifying Biology. Kapitel 5; siehe auch: Mayr und Provine (Hrsg.): The Evolutionary Synthesis.
  99. Gould: The Structure of Evolutionary Theory. Kapitel 8; Larson, Evolution. Kapitel 12.
  100. Larson: Evolution. S. 271–283.
  101. Zimmer: Evolution. S. 188–195.
  102. Zimmer: Evolution. S. 169–172.
  103. Caldwell, „Drug metabolism and pharmacogenetics“; Fruton, Proteins, Enzymes, Genes, Kapitel 7
  104. Fruton, Proteins, Enzymes, Genes, Kapitel 6 bis 7.
  105. F. Crick: Central Dogma of Molecular Biology. In: Nature. 227 1970, (5258): S. 561–563. bibcode:1970Natur.227..561C. PMID 4913914.
  106. Morange, A History of Molecular Biology, Kapitel 8; Kay, The Molecular Vision of Life, Introduction, Interlude I, and Interlude II
  107. Siehe: Summers, Félix d'Herelle and the Origins of Molecular Biology
  108. Creager, The Life of a Virus, Kapitel 3 und 6; Morange, A History of Molecular Biology, Kapitel 2
  109. Watson, James D. and Francis Crick. „Molecular structure of Nucleic Acids: A Structure for Deoxyribose Nucleic Acid (PDF; 368 kB)“, Nature, vol. 171, no. 4356, S. 737–738
  110. Morange, A History of Molecular Biology, Kapitel 3, 4, 11 und 12; Fruton, Proteins, Enzymes, Genes, Kapitel 8; on the Meselson-Stahl experiment, siehe: Holmes, Meselson, Stahl, and the Replication of DNA
  111. Über die Molekularbiologie am Caltech siehe Kay: The Molecular Vision of Life (Kapitel 4 bis 8); über das Cambridge-Laboratorium siehe de Chadarevian: Designs for Life; zu Vergleichen mit dem Pasteur-Institut siehe Creager: Building Biology across the Atlantic
  112. de Chadarevian: Designs for Life. Kapitel 4 und 7.
  113. A. B. Pardee, F. Jacob & J. Monod: The Genetic Control and Cytoplasmic Expression of ‚Inducibility‘ in the Synthesis of b-Galactosidase by E. coli. In: Journal of Molecular Biology. Band 1, S. 165–178, weizmann.ac.il (PDF).
  114. A. B. Pardee: PaJaMas in Paris. In: Trends Genet. 18 (11), November 2002, S. 585–7, PMID 12414189.
  115. Morange: A History of Molecular Biology. Kapitel 14.
  116. Wilson: Naturalist. Kapitel 12; Morange: A History of Molecular Biology. Kapitel 15.
  117. Morange: A History of Molecular Biology. Kapitel 15; Keller: The Century of the Gene. Kapitel 5.
  118. Morange: A History of Molecular Biology. S. 126–132, 213–214.
  119. Theodosius Dobzhansky: Nothing in Biology Makes Sense Except in the Light of Evolution. In: The American Biology Teacher. Band 35, Nr. 3, 1973, S. 125–129, Volltext (PDF)
  120. Dietrich: Paradox and Persuasion. S. 100–111.
  121. Bud: The Uses of Life. Kapitel 2 und 6.
  122. Morange, A History of Molecular Biology. Kapitel 15 und 16.
  123. Tom Maniatis: Molecular Cloning: A Laboratory Manual
  124. Bud, The Uses of Life, Kapitel 8; Gottweis, Governing Molecules, Kapitel 3; Morange, A History of Molecular Biology. Kapitel 16.
  125. Morange, A History of Molecular Biology, Kapitel 16
  126. Morange, A History of Molecular Biology, Kapitel 17.
  127. Krimsky: Biotechnics and Society. Kapitel 2; on the race for insulin, siehe: Hall: Invisible Frontiers. siehe auch: Thackray (Hrsg.): Private Science.
  128. Sapp, Genesis, Kapitel 18 und 19
  129. Morange: A History of Molecular Biology. Kapitel 20; siehe auch: Rabinow: Making PCR.
  130. Gould: The Structure of Evolutionary Theory. Kapitel 10
  131. Davies: Cracking the Genome. Vorwort; siehe auch: Sulston: The Common Thread.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.