Historia Plantarum

Historia Plantarum, auch Conradi Gesneri Historia plantarum genannt, ist der Titel einer umfangreichen botanischen Enzyklopädie, an der der Schweizer Naturforscher und Arzt Conrad Gessner während seines letzten Lebensjahrzehnts arbeitete. Noch ehe Gessner das Werk vollenden konnte, starb er 1565 an der Pest. Zu diesem Zeitpunkt hatte Gessner über 1500 Pflanzenzeichnungen in Form eines illustrierten Manuskripts zusammengetragen, die er zu einem sehr großen Teil selbst angefertigt hatte.

Wald-Erdbeere aus Historia Plantarum

Bedeutung der Historia Plantarum

An Umfang und wissenschaftlicher Tragweite übertraf die Historia Plantarum vergleichbare Veröffentlichungen des 16. Jahrhunderts. Das Manuskript geriet nach dem Tode Gessners jedoch in Vergessenheit und wurde erstmals 1750 publiziert.[1] Die besondere Bedeutung der Historia Plantarum liegt in den ungewöhnlich sorgfältigen Darstellungen. Conrad Gessner verfügte über ein überdurchschnittliches Zeichentalent und war anders als vergleichbare Autoren von Kräuterbüchern des 16. Jahrhunderts nicht darauf angewiesen, professionelle Künstler zu engagieren. Gessner konzentrierte sich in seinen Zeichnungen auf eine detaillierte Darstellung des Habitus einzelner Pflanzen, bei denen einzelne, besonders charakteristische Teile mitunter stark vergrößert waren. Die Zeichnungen sind ergänzt um ausführliche Randnotizen und wissenschaftliche Anmerkungen. Dabei wird auf die spezifische Wuchsform der einzelnen Pflanze eingegangen, Fundorte beschrieben und auf morphologische Details hingewiesen.

Nachdruck

  • Heinrich Zoller, Martin Steinmann (Hrsg.): Conrad Gesner: Conradi Gesneri Historia plantarum. Gesamtausgabe. Urs-Graf-Verlag, Dietikon-Zürich 1987/1991.

Literatur

  • Sabine Schulze (Hrsg.): Gärten: Ordnung – Inspiration – Glück. Städel Museum, Frankfurt am Main, & Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2006, ISBN 978-3-7757-1870-7.
Wikisource: Historia Plantarum – Quellen und Volltexte

Belege

  1. Schulze, S. 38
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