Bioncourt
Bioncourt | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Moselle (57) | |
Arrondissement | Sarrebourg-Château-Salins | |
Kanton | Le Saulnois | |
Gemeindeverband | Saulnois | |
Koordinaten | 48° 48′ N, 6° 22′ O | |
Höhe | 194–290 m | |
Fläche | 8,22 km² | |
Einwohner | 303 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 37 Einw./km² | |
Postleitzahl | 57170 | |
INSEE-Code | 57084 | |
Kirche Saint-Remi |
Bioncourt ist eine französische Gemeinde mit 303 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Kommunalverband Communauté de communes du Saulnois.
Geografie
Bioncourt liegt im Saulnois, 60 Kilometer südöstlich von Metz und 20 Kilometer nordöstlich von Nancy am Fluss Seille. Zur Gemeinde gehört der Weiler Alincourt, der nordwestlich des Ortskerns liegt.
Geschichte
Bioncourt wurde als Bionis curtis 933 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname ist aus dem fränkischen Namen Beggo und dem lateinischen Wort curtis zusammengesetzt und bedeutet „Beggos Hof“.[1]
Alincourt wurde 1180 erstmals urkundlich erwähnt, es war Sitz einer Seigneurie, die zur Kastellanei und Bailliage von Nancy gehörte.
Bioncourt war ebenfalls Sitz einer Seigneurie, schon gegen Ende des 13. Jahrhunderts nahm der erste Seigneur von Bioncourt, André de Bioncourt, Sohn von Geoffroy d’Amance den Namen der Ortschaft an.[2] Die Familie verschwand allerdings schon im 14. Jahrhundert.[3] Von 1594 bis 1751 gehörte Bioncourt zur Kastellanei von Amance, die der Bailliage von Nancy unterstellt war. Danach gehörte es zur Bailliage von Château-Salins. 1790 wurde Bioncourt Kantonshauptort und blieb es bis 1801.
Im 18. Jahrhundert war Bioncourt Sitz einer Baronie im Besitz der Familie Catoire, die den Namen Catoire de Bioncourt annahm. Von 1771 bis 1775 versuchte der damalige Baron Jean-Batiste-Nicolas Catoire die Seille schiffbar zu machen.[4] Danach erwarb Charles de Vincent die Baronie. Er liegt auf dem Friedhof von Bioncourt begraben[5] und eine Straße wurde nach ihm benannt.[6]
Die Pfarrei von Bioncourt gehörte zum Verwaltungsbereich des Erzpriesters von Delme, der dem Archidiakonat von Vic-sur-Seille unterstellt war.[7]
1793 erhielt Bioncourt im Zuge der Französischen Revolution (1789–1799) den Status einer Gemeinde und 1801 das Recht auf kommunale Selbstverwaltung. Es gehörte von 1801 bis 1871 zum früheren Département Meurthe, das 1871 in Département Meurthe-et-Moselle umbenannt wurde. 1871 wurde die Gemeinde wegen Gebietsveränderungen durch den Verlauf des Deutsch-Französischen Kriegs (1870–1871) in das neu geschaffene Reichsland Elsaß-Lothringen des Deutschen Reiches eingegliedert. Das Reichsland Elsaß-Lothringen bestand bis zum Ende des Ersten Weltkriegs (1914–1918) und wurde danach aufgelöst. Bioncourt lag in jener Zeit im Département Moselle, diese Änderung wurde auch 1918 beibehalten, als Moselle wieder Frankreich zugesprochen wurde.[8] Bioncourt gehörte als französischsprachige Ortschaft zu den 247 letzten Gemeinden, deren Name am 2. September 1915 eingedeutscht wurde. Der Name wurde zu „Bionshofen“ geändert und war bis 1918 offizieller Ortsname.[9]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 |
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Einwohner | 223 | 233 | 224 | 282 | 310 | 309 | 311 |
Wappen
Das Wappen der Gemeinde entspricht dem Wappen der Familie Bioncourt aus dem 13. Jahrhundert, es ist silbern mit einem blauen Querbalken.[3]
Weblinks
- Bioncourt auf annuaire-mairie.fr in Französisch
Einzelnachweise
- Ernest Nègre: Toponymie générale de la France. Band 2. Librairie Droz, 1996, ISBN 978-2-600-00133-5, S. 886 (französisch, in Google Books [abgerufen am 13. März 2010]).
- Société d’archéologie lorraine, Comité du Musée lorrain [Nancy] (Hrsg.): Journal de la Société d’archéologie et du Comité du Musée lorrain. Band 47, Nr. 1. Crépin Leblond, 1898, ISSN 1770-6130, S. 14–17 (französisch, in Gallica [abgerufen am 13. März 2010]).
- Société d’archéologie lorraine, Comité du Musée lorrain [Nancy] (Hrsg.): Journal de la Société d’archéologie et du Comité du Musée lorrain. Band 46, Nr. 1. Crépin Leblond, 1897, ISSN 1770-6130, S. 270–274 (französisch, in Gallica [abgerufen am 13. März 2010]).
- Webpräsenz der Familie Catoire de Bioncourt (Französisch) Abgerufen am 13. März 2010.
- Un personnage illustre (1757–1834) auf mediathequebioncourt.free.fr in Französisch.
- Tourismus in Lothringen, Bioncourt (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (französisch) Abgerufen am 13. März 2010
- Henri Lepage: Dictionnaire topographique du département de la Meurthe. In: Société d’archéologie lorraine et du Musée historique lorrain (Hrsg.): Dictionnaire topographique de la France. 6. Auflage. Band 14, Nr. 18. Imprimerie impériale, Paris 1862, S. 3 f.+17+30+40+118+126+128 (französisch, in Google Books [abgerufen am 13. März 2010]).
- Bioncourt auf cassini.ehess.fr (französisch) Abgerufen am 11. März 2010
- Les 247 dernières communes à noms français, débaptisées seulement le 2 septembre 1915 (französisch) Abgerufen am 13. März 2010