Niederstinzel

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Niederstinzel
Niederstinzel (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Moselle (57)
Arrondissement Sarrebourg-Château-Salins
Kanton Sarrebourg
Gemeindeverband Sarrebourg Moselle Sud
Koordinaten 48° 52′ N,  2′ O
Höhe 222–286 m
Fläche 12,96 km²
Einwohner 252 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 19 Einw./km²
Postleitzahl 57930
INSEE-Code 57506

Ruine Geroldseck

Niederstinzel i​st eine französische Gemeinde m​it 252 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) i​m Département Moselle i​n der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen).

Geografie

Niederstinzel l​iegt nördlich v​on Fénétrange a​m linken Ufer d​er Saar. Im Norden grenzt Niederstinzel a​n das Département Bas-Rhin. Der Mosterwald i​m Westen d​er Gemarkung i​st Teil d​es Teichgebietes Pays d​es Étangs innerhalb d​es Regionalen Naturparks Lothringen. Durch d​ie Gemeinde führt d​ie Departementsstraße D 43 v​on Sarre-Union n​ach Sarrebourg.

Geschichte

Niederstinzel entstand u​m die Burg Geroldseck. Im 19. Jahrhundert w​ar es e​iner von z​wei Weinbauorten i​m Arrondissement Sarrebourg m​it einer Anbaufläche v​on 30 ha. Die Reblaus bereitete d​em Weinbau d​as Ende.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920072017
Einwohner334334316287253243244257

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Umfassungsmauern der Ruine Geroldseck. Sie wurde mehrfach zerstört und wieder aufgebaut und erhielt ihren heutigen Namen nach dem Edlen Johann von Geroldseck († 1359). Endgültig geschleift wurde sie durch François de Créquy im Jahr 1677.
  • Die Wasserburg Geroldseck geht auf eine römische Anlage des 3. Jahrhunderts zurück und gilt als älteste Burganlage Lothringens. Im Leben des Barockautors Johann Michael Moscherosch spielte sie ein wichtige Rolle: sie soll als Unterschlupf der Räuberbande gedient haben, die ihn in Fénétrange überfiel. Außerdem nutzte er sie in seinem Roman Theil der Gesichte Philanders von Sittewald (1642) als Schauplatz.[1] In Mondnächten soll man hier die Schatten von vier germanischen Helden sehen: den Drachentöter Siegfried, den Allemannen-Führer Ariovist, den Römer-Bezwinger Herrman und den Sachsenkönig Witichind.[2]
  • Katholische Kirche des 17. Jahrhunderts, 1934 umfassend restauriert. Im Inneren Skulpturen und Ausmalungen von Johann Martersteck aus der Zeit um 1730. Hinter der Kirche befindet sich ein Beinhaus aus der Anfangszeit des 18. Jahrhunderts.
  • Von 1756 sind noch einige Grenzsteine am ehemaligen Grenzverlauf zwischen dem Herzogtum Lothringen und Nassau-Saarbrücken erhalten. An beiden Ortseingängen befinden sich typische Lothringerkreuze, eines ist auf 1748 datiert.

Persönlichkeiten

Commons: Niederstinzel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Literaturland Saar. Abgerufen am 27. August 2021
  2. Stefan Wolterdorff: Nordelsass für Leser, Morstadt Kehl, 2007, ISBN 978-3-88571-326-5, S. 180–182
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