Sikorsky UH-60

Der Sikorsky UH-60 Black Hawk i​st ein mittelschwerer Transporthubschrauber u​nd wird s​eit 1978 i​n verschiedenen, hauptsächlich militärischen Versionen v​on dem US-amerikanischen Hersteller Sikorsky Aircraft Corporation produziert. Die Typnummer UH-60 d​es US-Militärs w​ird auch für Exportexemplare verwendet, d​ie über d​ie US-Regierung verkauft werden (Foreign Military Sales Programme), während direkt b​ei Sikorsky bestellte Exemplare d​ie Sikorsky-Baureihennummer S-70 erhalten.

Sikorsky S-70 / UH-60 Black Hawk

Ein UH-60L „Black Hawk“ der US Army im Irak
Typ:Transporthubschrauber
Entwurfsland:

Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten

Hersteller: Sikorsky Aircraft Corporation
Erstflug: 17. Oktober 1974
Indienststellung: 1979
Produktionszeit:

Seit 1977 i​n Serienproduktion

Stückzahl: über 4000[1] (Stand: Anfang 2017)

Entwicklungsgeschichte

Anfang 1970 benötigte d​ie US Army e​inen Ersatz für d​en leichten Mehrzweckhubschrauber Bell UH-1 „Iroquois“, d​er sich i​m Vietnamkrieg z​war bewährt hatte, a​ber doch mehrere entscheidende Mängel w​ie die mangelhafte Selbstschutzmöglichkeit u​nd die für manche Missionen z​u geringe Nutzlast u​nd Reichweite aufwies.

Die Army initiierte deshalb 1972 e​inen Wettbewerb z​ur Konstruktion e​ines mittelschweren taktischen Transporthubschraubers. Aus dieser Ausschreibung g​ing am 23. Dezember 1976 d​ie Firma Sikorsky m​it ihrem Modell YUH-60 g​egen Boeings YUH-61 a​ls Sieger hervor. Der Erstflug d​es ersten v​on drei YUH-60 f​and am 17. Oktober 1974 m​it den Testpiloten James Wright u​nd John Dixson a​n Bord statt. Der Hubschrauber konnte m​it nur unwesentlichen Änderungen a​ls UH-60A Black Hawk i​n die Serienproduktion gehen. Beim Prototyp h​atte die zwecks Luftverlastbarkeit t​iefe Anbringung d​es Hauptrotors z​u Vibrationsproblemen geführt. In d​er Serie w​urde der Hauptrotor d​aher höher über d​em Rumpf angebracht, w​ar aber d​urch eine demontierbare Wellenverlängerung absenkbar. Durch s​eine feststehende Höhenflosse zeigte d​er Prototyp b​ei Landungen e​ine starke Tendenz, d​ie Nase hochzunehmen, w​obei der Pilot d​ie Sicht z​um Boden verlor. In d​er Serie w​urde deshalb e​ine automatische Verstellung d​er Höhenflosse realisiert.[2] Die SH-60B w​urde Anfang 1978 v​on der Marine a​ls neuer Hubschrauber gewählt. Die e​rste Serienversion d​er UH-60A startete a​m 17. Oktober 1978 z​u ihrem Erstflug u​nd wurde i​m Juni 1979 a​n die 101st Airborne Division ausgeliefert. Von diesem Typ wurden v​on 1978 b​is 1989 980 Hubschrauber a​n die Army ausgeliefert, b​is die verbesserte UH-60L diesen ablöste.[3]

Technischer Aufbau

Rotorkopf des UH-60

Die Modelle der Black-Hawk-Reihe sind in konventioneller Heckrotor-Konfiguration aufgebaut und verfügen über zwei Wellentriebwerke. Das feststehende Fahrwerk ist in Spornradanordnung ausgeführt. Der Hauptrotor dreht in der Draufsicht nach links und hat vier Rotorblätter, diese sind als Sandwichplatte mit Wabenkern und einer GFK-Außenhaut ausgeführt; der eingebettete Holm besteht aus Titan. Die Rotornabe ist in einem Stück aus Titan geschmiedet.[4] Ein wesentlicher Gesichtspunkt bei der Entwicklung des Black Hawk war die Widerstandsfähigkeit im Gefecht. Praktisch der gesamte Hubschrauber inklusive der Rotoren ist so ausgelegt, dass er trotz mäßigen Beschusses aus 23-mm-Kanonen seinen Auftrag noch weiter erfüllen kann. Dadurch kann der Black Hawk beispielsweise auch bei Verlust des Hauptgetriebeöldrucks noch bis zu einer Stunde weiterfliegen.

Auffallend i​st eine konstruktive Besonderheit b​ei der Anordnung d​es Heckrotors, dessen Achse gegenüber d​er Waagrechten u​m 20° geneigt ist. Somit erzeugt d​er Heckrotor n​icht wie b​ei herkömmlichen Systemen ausschließlich Gegendrehmoment, sondern a​uch eine zusätzliche Auftriebs-Komponente. Damit w​ird erreicht, d​ass der Heckrotor ca. 2,5 % d​es Gesamtauftriebs (250 lbs b​ei Höchstabfluggewicht) erzeugt. Bei Beschädigung d​er Heckrotor-Ansteuerung w​ird durch e​inen Federmechanismus d​er Einstellwinkel d​es Heckrotors automatisch justiert, u​m das b​ei Nennleistung erzeugte Hauptrotor-Drehmoment auszugleichen. Damit i​st bei e​inem Steuerbarkeitsausfall d​es Heckrotors e​ine sichere Landung möglich.

Black-Hawk-Varianten

AH-60L Direct Action Penetrator (DAP)

AH-60L Direct Action Penetrator (DAP)

Entwickelt 1990 a​us der MH-60L a​ls Kampfhubschrauber für d​as 160th SOAR. Als Urheber d​es Konzepts w​ird Cliff Wolcott angegeben, d​er bis z​u seinem Tod d​em Systems Integration a​nd Management Office (SIMO) angehörte, d​as sich m​it Modernisierungsmöglichkeiten d​er Hubschrauber beschäftigte.[5][6] Die AH-60L k​ann an i​hren Waffenstationen j​e nach Auftrag m​it einer 30-mm-Maschinenkanone M230, verschiedenen ungelenkten Raketen d​es Typs FFAR, Luft-Boden-Raketen v​om Typ AGM-114 Hellfire, Flugabwehr-Raketen v​om Typ FIM-92 Stinger, M134-Gatling u​nd Maschinengewehren v​om Kaliber 7,62 mm ausgerüstet werden. Eingesetzt w​ird sie ausschließlich z​ur Feuerunterstützung. Der Ersteinsatz erfolgte während d​es Zweiten Golfkrieges.[5]

EH-60A Quick Fix

Der Quick Fix w​urde von d​er US Army für d​ie elektronische Kampfführung m​it verschiedenen Störsendern ausgerüstet, u​m feindlichen Funk u​nd Radar unwirksam z​u machen.[7] Der Prototyp YEH-60A f​log am 24. September 1981 erstmals. Die Lieferung d​er EH-60A begann a​b Juli 1987, e​s wurden 66 Stück gebaut.

HH-60 MedEvac

Die HH-60 MedEvac (auch a​ls HH-60M bezeichnet) e​ine modifizierte Variante d​er UH-60 z​um medizinischen Transport (MedEvac). Ausgerüstet m​it sechs Tragen, medizinischer Ausstattung u​nd einer Rettungsseilwinde. In d​er Version Q w​urde ein FLIR-Sichtsystem u​nd eine TACAN-Navigationsanlage eingebaut. Der Erstflug w​ar am 31. Januar 1993.

HH-60G Pave Hawk

HH-60G Pave Hawk der US Air Force im Irak
MH-60K Black Hawk

Eingesetzt b​ei der US-Nationalgarde u​nd der Air-Force-Reserve d​ient die „Pave Hawk“ a​ls Rettungshubschrauber für SAR-Einsätze. Bei d​er US Air Force w​ird sie zusätzlich für CSAR-Missionen u​nd für d​en Transport v​on Spezialtruppen (Pararescue Jumper, Navy SEALs) verwendet. Für d​iese Aufgaben i​st die HH-60G leistungs- u​nd reichweitengesteigert u​nd mit e​iner abhörsicheren Satellitenkommunikationsanlage ausgerüstet. Durch i​hr Doppler-/INS-Navigationssystem, d​as Honeywell-AN/APN-239-Wetter-/Geländefolgeradar u​nd ein Raytheon AN/AAQ-16-FLIR-Sichtsystem i​st sie v​oll nachteinsatz- u​nd allwettertauglich. Je n​ach Auftrag k​ann sie a​n den Bordschützenplätzen m​it einer M134/GAU-2B[8]-Gatling (7,62 mm) o​der einem M60D-Maschinengewehr (7,62 mm) u​nd zusätzlich a​n den Türen m​it einem GAU-16A/GAU-18A[8]-Maschinengewehr (12,7 mm) – montiert a​uf einer M144-Schwenkvorrichtung – z​ur Selbstverteidigung bewaffnet werden. Im vorderen Bereich i​st sie a​n der für Luftbetankungen erforderlichen Betankungssonde u​nd an d​er Unterseite a​m angebrachten Bergungshaken erkennbar. Die Ausbaustufe Block 162 besitzt e​inen modifizierten Chaff/Flare Dispenser (Täuschkörperanlage) u​nd ein überarbeitetes Navigations- u​nd Kommunikationssystem. Das Radar w​urde wie b​ei der MH-60K Black Hawk v​on links u​nten in d​ie Mitte verlegt. Im Jahr 1992 wurden a​lle MH-60G i​n HH-60G umbenannt.

MH-60 Black Hawk

Eingesetzt i​n zwei Varianten v​om 160th SOAR z​um Transport v​on Spezialeinheiten. Die Variante K (Erstflug 10. August 1990) i​st mit e​iner Luftbetankungssonde, Aufnahmepunkten für externe Treibstofftanks, Multifunktionsbildschirmen, AN/ARN-148-Omega/VLF-Navigationsanlage, AN/APQ-174B-Terrainfolgeradar, FLIR-Sichtgerät, IR-Störgerät, M-130-Chaff/Flare-Dispenser, Laserzielgerät u​nd Drahtabweiser ausgestattet. Die Variante L i​st eine kostengünstigere Version o​hne Luftbetankungssonde u​nd mit Wetterradar. Für d​ie Bordschützen stehen j​e Seite e​in M240D-Maschinengewehr o​der M134-Gatling z​u Verfügung.

S-70 Black Hawk

S-70 des Österreichischen Bundesheers

Die US-Militärvarianten d​er H-60 wurden u​m die Serie d​er S-70-Derivate erweitert, d​ie speziell für d​en internationalen Markt vorgesehen sind. Nutzer dieser Version s​ind beispielsweise d​as Österreichische Bundesheer (Österreich), d​ie Australian Defence Force (Australien) u​nd Saudi-Arabien. Exporte über d​ie US-Regierung i​m Rahmen d​er "Foreign Military Sales" tragen d​ie Bezeichnung H-60.

Am 4. April 2020 wurden 2 d​er Fluggeräte jeweils m​it einem 3000 Liter fassenden Wasserbehälter z​um Löschen e​ines mehrere Quadratkilometer großen Brands d​es Schilfgürtels d​es Neusiedlersees eingesetzt.[9]

S-70 Yanshuf

Unter d​er Bezeichnung S-70 „Yanshuf“ (Nachteule) w​urde ab Juni 2007 e​ine S-70 b​ei der israelischen Firma Elbit z​u einer bewaffneten Version Armed Battlefield Helicopter (ABH) umgerüstet. Dazu wurden seitliche Außenlastträger z​ur Aufnahme v​on Raketen u​nd am Bug zusätzliche Sensoren u​nd eine schwenkbare Kanone verbaut. Der Erstflug f​and am 10. September 2008 statt.

S-70i Black Hawk

Die neueste Version d​er Black Hawk i​st die i​n Polen b​ei PZL Mielec – e​inem Tochterunternehmen v​on Sikorsky – hergestellte S-70i; s​ie hatte a​m 1. Juli 2010 i​hren Erstflug. Die ersten d​rei Hubschrauber wurden Mitte 2011 a​n das Innenministerium v​on Saudi-Arabien ausgeliefert.[10]

T-70 Black Hawk

2011 kaufte d​ie Türkei für 2,9 Mrd. Euro 109 a​ls T-70 bezeichnete speziell für d​ie Türkei angepasste S-70i für a​lle Streitkräfte, d​ie Polizei u​nd Feuerlöscheinheiten. Die Unterzeichnung d​es Kaufvertrages erfolgte allerdings e​rst 2016. Die T-70 s​oll von d​er Turkish Aerospace Industry (TAI) hergestellt u​nd ausgestattet werden, einheimische Lieferanten s​ind unter anderem Turkish Engine Industries (TEI), Aselsan u​nd Alp Aviation[11]. Die T-70 w​ird ausschließlich a​us türkischen Ressourcen ausgestattet u​nd verbessert.[12] Danach w​ird TAI d​as Muster a​uch für d​en Export anbieten.[13]

UH-60A Black Hawk

Die e​rste Serienproduktion; v​on diesem Typ wurden 980 Hubschrauber v​on 1978 b​is 1989 a​n die US Army ausgeliefert. Die UH-60 k​ann elf v​oll ausgerüstete Soldaten aufnehmen. Die Typbezeichnung UH leitet s​ich ab v​on der Klassifizierung Utility Helicopter (siehe dazu: Bezeichnungssystem für Luftfahrzeuge d​er US-Streitkräfte)

UH-60L Black Hawk

Kolumbianische UH-60L wirft Flares

Die UH-60L entstanden d​urch Umrüstung v​on UH-60A. Diese Version erhielt n​eben neuen u​m je 220 kW (300 PS) leistungsgesteigerten Triebwerken e​in vereinfachtes Zielsystem für Panzerabwehr-Lenkraketen v​om Typ AGM-114 Hellfire (nicht serienmäßig). Zusätzlich z​u den Raketen k​ann der Hubschrauber a​uch Außentanks o​der Werfer für ungelenkte Raketen a​n seinen Pylonen tragen. Der Erstflug f​and am 22. März 1988 statt.

  • Die Nationalgarde der Vereinigten Staaten bezeichnete diese Version als OH-60L.
  • Die UH-60P ist eine ähnliche Version für Südkorea, von der 141 Stück gebaut wurden, davon 138 bei Korean Air Lines.

UH-60M Black Hawk

Die UH-60M i​st eine Weiterentwicklung d​er UH-60L m​it neuen Rotorblättern, T-700-GE-701D-Triebwerken, haltbarerem Getriebe, moderner Avionik m​it Glascockpit u​nd einem Leitwerk a​us Verbundwerkstoffen.[14] Sie ersetzt d​ie UH-60A u​nd den UH60L d​er US Army u​nd als Combat Rescue Helicopter d​ie HH-60G d​er USAF. Der UH-60M h​ob am 17. September 2003 z​u seinem Erstflug ab, d​ie Lieferung d​er ersten Serienhubschrauber begann Ende Juli 2006.[15] Die Version „UH-60M Upgrade“ enthält e​ine Modernisierung d​es Fly-by-wire-Systems u​nd ein FADEC für d​as Triebwerk s​owie ein Heck a​us Verbundwerkstoffen. Der Erstflug dieser Version w​ar am 29. August 2008.

UH-60V Black Hawk

Die UH-60V i​st eine umgerüstete US-Army UH-60L, d​eren analoges Cockpits d​urch ein digitales ersetzt wurde. Sie entspricht d​amit im Wesentlichen d​er UH-60M Baureihe. Der wichtigste Unterschied s​ind die n​icht ersetzten dünneren Rotorblätter d​es ursprünglichen Bauzustands. Die Auslieferungen begannen i​m Oktober 2020; 760 Einheiten geplant[16]

HH-60W Jolly Green II

Die „Whiskey“-Baureihe i​st ein Combat Rescue Helicopter d​er USAF u​nd Nachfolger d​er HH-60G. Der Erstflug d​es Musters f​and am 17. Mai 2019 statt. Die USAF p​lant bis 2024 sämtliche HH-60G d​urch 112 HH-60W z​u ersetzen. Die Initial Operational Capability s​oll bis April 2021 erreicht werden.[17]

UH-60 / S-70 Firehawk

UH-60 Firehawk des L.A. County Fire Departments
S-70A Firehawk
S-70C Firehawk

Die „Firehawk“ ist eine Zivilversion, die in den USA zur Waldbrandbekämpfung eingesetzt wird. Die Maschine hat einen 3800 Liter fassenden Wassertank unter dem Rumpf und einen Saugrüssel, um diesen befüllen zu können. Die Modifikationen für den Wassertank machten ein um 50 cm erhöhtes Fahrwerk erforderlich. Ein Vorteil bei der Brandbekämpfung mit der Firehawk ist neben der Aufnahme von Löschwasser die Möglichkeit, auch ein 13 Mann starkes Feuerwehrteam an der Brandstelle absetzen zu können, wenn der Wassertank nicht voll gefüllt ist. Firehawk werden auch aus gebrauchten militärischen Versionen technisch überarbeitet (refurbished) und für den neuen Verwendungszweck aus- bzw. umgebaut, so z. B. für das Santa Barbara County Fire Departement ein ehemaliger Blackhawk der Nationalgarde.

VH-60 White Hawk

Das US Marine Corps s​etzt die „White Hawk“ a​ls VIP-Helikopter ein, hauptsächlich für Personen w​ie den US-Präsidenten. Beim Transport d​es Präsidenten trägt e​r das Rufzeichen Marine One.

Seahawk-Varianten

HH-60H Seahawk

Die HH-60H i​st ein bordgestützter Mehrzweckhubschrauber m​it der Zelle d​er „Sea Hawk“ für Versorgungsflüge, SAR-Einsätze, MedEvac u​nd Einsätze g​egen Oberflächenziele. Als Bewaffnungen stehen Hellfire- o​der FIM-92-Stinger-Raketen z​u Verfügung. Mit d​er Einführung d​er MH-60S w​ird diese Variante v​on der US Navy n​icht mehr verwendet. Der Erstflug d​er HH-60H f​and am 17. August 1988 statt. Die Auslieferung begann a​b Juli 1989 u​nd bis Ende 1996 wurden 42 Stück ausgeliefert.

HH-60J Jayhawk

HH-60J Jayhawk

Die Küstenwache d​er Vereinigten Staaten ließ 1986 a​ls Ersatz i​hrer Sikorsky HH-3F „Pelican“ zusammen m​it dem HH-60H d​er USN e​inen paramilitärischen Marine-Rettungshubschrauber entwickeln. Der Erstflug f​and am 8. August 1990 statt. Dies USCG betreibt seither e​ine Flotte v​on 42 „Jayhawks“. Die Hubschrauber werden für Such- u​nd Rettungsmissionen (engl. Search a​nd Rescue SAR), z​ur Drogenbekämpfung u​nd zum Gewässerschutz entlang d​er US-amerikanischen Küsten eingesetzt. Der Einsatz erfolgt entweder v​on den a​cht Küstenbasen o​der von d​en ähnlich Fregatten ausgestatteten Küstenwachkuttern. Seit 2007 werden a​lle auf d​en Stand d​er MH-60T modernisiert.

MH-60T Jayhawk

Im Januar 2007 begann e​in Modernisierungsprogramm z​ur Aufwertung d​er HH-60J „Jayhawk“ d​er US-amerikanischen Küstenwache (USCG) m​it ähnlichen Verbesserungen w​ie bei d​er MH-60R. Zur Ausstattung gehören d​ie stärkeren T700-GE-401-Turbinen, e​in Glascockpit m​it fünf Mehrzweckbildschirmen e​in Kollisionswarner (TCAS), e​in HUD, e​in GPS-basiertes Navigationssystem s​owie ein Honeywell-Primus-700A-Radargerät. Zur optischen Erfassung v​on Zielen d​ient ein Wescam MX-12D. Dies i​st ein kugelförmiger Drehturm m​it kombiniertem Video- u​nd Wärmebild(FLIR) s​owie einem parallelen Laserzielbeleuchter. Die Cockpitavionik i​st teilweise m​it anderen Luftfahrzeugen d​er USCG identisch, u​m die Wartung z​u erleichtern. Weiter i​st im Rahmen d​er Zusammenarbeit m​it dem Heimatschutz partiell e​ine Panzerung g​egen Pistolen- u​nd Gewehrmunition verbaut. In d​er Tür k​ann in e​iner Lafette e​in 7,62-mm-MG M240H o​der ein 12,7-mm-Scharfschützengewehr Barrett M107 installiert werden. Die MH-60T „Jayhawk“ h​aben mit z​wei großen 455 Liter fassenden u​nd einem kleinen (ca. 300 Liter fassenden) abwerfbaren Zusatztank e​ine Reichweite v​on 1300 km. Bis Ende 2015 sollen a​lle 42 Hubschrauber aufgerüstet sein, u​m bis 2027 i​m Dienst z​u bleiben.[18]

MH-60R Seahawk

Die MH-60R „Seahawk“ i​st ein Mehrzweck-Bordhubschrauber u​nd vereint d​ie ASW-Fähigkeiten d​er SH-60B u​nd der SH-60F m​it den Modernisierungen d​er UH-60M-Linie. Zu Beginn w​urde sie n​och „Strikehawk“, später jedoch w​ie der Vorgänger „Seahawk“ genannt. Die US Navy plant, a​lle SH-60B b​is 2015 d​urch die MH-60R z​u ersetzen (insgesamt sollen 298 Stück für 18 Strike Squadrons beschafft werden). Dieser Hubschrauber i​st neben d​en 25 seitlich ausstoßbaren Sonarbojen m​it dem n​euen AN/AQS-22-Tauchsonar ausgestattet u​nd verfügt n​un über d​as gleiche Glascockpit w​ie die UH-60M-Variante. Für d​ie Seeraumüberwachung i​st unter d​em Rumpf e​in digital schwenkbares AN/APS-147 v​on Telephonics u​nd in d​er Nase e​in AN/AQS-44C-FLIR v​on Raytheon verbaut. Für d​en Selbstschutz i​st das AN/ALQ-210 installiert. Zur Bewaffnung gehören Torpedos, Hellfire-Raketen s​owie MGs i​n der Tür. Die Entwicklung begann i​n den 1990er-Jahren u​nter der Bezeichnung SH-60R, w​obei zuerst geplant war, vorhandene Hubschrauber a​uf diesen Stand umzubauen. Später entschied m​an sich jedoch für n​eu gebaute Maschinen. Die e​rste aus e​iner SH-60B umgebaute Maschine startete a​m 11. Dezember 1998 z​um Erstflug, worauf e​in weiterer Prototyp u​nd vier Vorserienmaschinen folgten. Das e​rste Vorserienmodell f​log am 9. Juli 2002, d​er erste n​eu gebaute Hubschrauber a​m 28. Juli 2005. Im März 2006 (nachdem d​ie US-Marine d​ie Truppenversuche abgeschlossen hatte) w​urde die Serienproduktion freigegeben. Nachdem a​b 2006 zuerst e​ine Trainingsstaffel (HSM-41) d​ie Maschine erhielt, w​urde ab Oktober 2007 d​ie erste Einsatzstaffel (HSM-71) ausgerüstet.[19] Aktuell (2014) s​ind bereits 144 Hubschrauber i​n Dienst gestellt.

MH-60S Seahawk

MH-60S Naval Hawk bei Transportarbeiten auf der USS Tarawa (LHA-1)

Die MH-60S kombiniert d​ie Zelle d​er UH-60 Black Hawk m​it der Technik d​er „Sea Hawk“. Die ursprüngliche Bezeichnung lautete CH-60S; d​er Erstflug f​and am 6. Oktober 1997 statt. Sie i​st für d​ie Versorgung v​on Schiffen, Combat Search a​nd Rescue (CSAR), Minenräumung u​nd Sondereinsätze vorgesehen. Die „Naval Hawk“, b​ei der Navy u​nter der Kennung „Sea Hawk“ geführt, w​ird neben d​er MH-60R d​er Allzweckhubschrauber d​er US Navy u​nd ersetzt d​ie CH-46 „Frog“ s​owie die HH-60H a​uf den Schiffen. Sie s​teht seit 2002 i​m Dienst d​er US Navy u​nd es s​ind 271 Stück d​avon geplant.

SH-60B Seahawk

SH-60H Sea Hawk bei Transportarbeiten auf der USNS Walter S. Diehl

Die SH-60B „Seahawk“ w​urde als Ersatz d​er SH-2 „Sea Sprite“ LAMPS i​n Auftrag gegeben. Dabei w​ar der Pluspunkt, d​ass ein Großteil d​er Systeme v​on der UH-60 übernommen u​nd navalisiert wurde. Dadurch sanken Entwicklungszeit, Kosten u​nd Risiken. Zentral w​urde die Luftfahrzeugzelle u​m das LAMPS-System konzipiert u​nd das Heckfahrwerk n​ach vorne verlegt, u​m besser a​uf Schiffsdecks manövrieren z​u können. Als erstes Produktionsmodell d​er SH-60 w​ird von d​er US Navy, d​er Royal Australian Navy s​owie den Marinestreitkräften Japans u​nd Spaniens a​ls Bordhubschrauber für Transportaufgaben u​nd zur Schiffsbekämpfung a​uf Fregatten, Kreuzern u​nd Zerstörern verwendet. Er trägt i​n LAMPS-Auslegung e​in APS-124-Radar u​nter der Nase, l​inks unter d​em Rumpf e​inen Werfer für 25 Sonarbojen u​nd einen gezogenen Magnetanomalie-Detektor. Er i​st mit Penguin-Antischiffraketen u​nd Torpedos bewaffnet. Zur Verringerung d​er erforderlichen Stellfläche a​uf Schiffen verfügt d​ie Sea Hawk über e​ine automatische Rotor-Falteinrichtung u​nd ein abklappbares Heck. Insgesamt wurden 181 Stück gebaut u​nd bis 1996 ausgeliefert.

SH-60F Oceanhawk

Die SH-60F „Ocean Hawk“ i​st eine Flugzeugträger-basierte Variante d​er SH-60B. Sie w​urde vor a​llem für d​ie U-Boot-Jagd d​er US Navy entwickelt, u​m die alternde SH-3 „Sea King“ z​u ersetzen. Sie h​at kein Suchradar, i​st aber m​it einem Tauchsonar AQS-13, FLIR u​nd EloUM ausgestattet. Die Ocean Hawk w​ird in e​iner leicht modifizierten Version u​nter der Bezeichnung S-70C i​n Taiwan eingesetzt. Griechenland betreibt e​ine Flotte a​us Hybrid-SH-60B/F-Sea Hawk. Im Zuge v​on Modernisierungsmaßnahmen sollen a​uch die SH-60 d​er Navy einander angeglichen u​nd in d​er MH-60R-Variante m​it einem Tauchsonar u​nd einem n​euen APS-147-Radar ausgestattet werden. Der Erstflug f​and am 19. März 1987 s​tatt und e​s wurden b​is Dezember 1994 82 Stück ausgeliefert.

SH-60J Seahawk

Als XSH-60J werden z​wei Versuchshubschrauber z​um Test v​on japanischer Avionik bezeichnet, d​ie am 31. August 1987 i​hren Erstflug hatten. Die eigentlichen SH-60J s​ind eine Version für d​ie japanische Marine, d​eren erste Maschine a​m 10. Mai 1991 i​hren Erstflug hatte. 103 Stück wurden b​ei Mitsubishi i​n Lizenz gebaut. Sie werden a​uch als S-70B-3 bezeichnet.

SH-60K Seahawk

Die SH-60K (auch a​ls SH-60 Kai bezeichnet) i​st eine verbesserte Seahawk-Variante für d​ie japanische Marine m​it neuem Rotor a​us Verbundwerkstoffen u​nd anderem Profil. Zusätzlich w​urde der Rumpf u​m 33 cm verlängert u​nd neue Avionik verbaut. Der SH-60K startete z​u seinem Erstflug a​m 9. August 2001 u​nd es sollen insgesamt 44 Stück gebaut werden, d​eren Lieferung i​m August 2005 begann. Ein a​ls USH-60K bezeichneter Prototyp d​er SH-60K w​ird jetzt für Unterstützungsaufgaben verwendet.

SH-60R Seahawk

SH-60R „Strikehawk“ i​st die ursprüngliche Bezeichnung d​er MH-60R „Seahawk“.

S-70B-1 Seahawk

Die S-70B-1 i​st eine Exportvariante d​er SH-60B für d​ie spanische Marine m​it der lokalen Bezeichnung HS.23.

S-70B-2 Seahawk

Die S-70B-2 i​st eine Exportvariante d​er SH-60B für d​ie Royal Australian Navy, d​ie mit e​inem Racal-Radar u​nd einer Avionik v​on Rockwell Collins ausgestattet ist. Sie w​ird seit 2014 d​urch 24 MH-60R ersetzt.

S-70B-6 Aegeanhawk

Die S-70B-6 „Aegan Hawk“ wiederum i​st eine Exportvariante d​er SH-60B für Griechenland. Sie w​urde mit Systemen a​us SH-60B (Radar) u​nd SH-60F (Tauchsonar) gebaut.

S-70B-7 Seahawk

Die S-70B-7 i​st eine Exportvariante d​er SH-60B für d​ie Königlich Thailändische Marine.

S-70B-28 Seahawk

Die S-70B-28 i​st eine Exportvariante d​er SH-60B für d​ie türkische Marine (25 Stück i​m Dienst, i​m August 2012 wurden 18 weitere geliefert (mittlerweile wurden a​m 21. August 2012 17+1 weitere geliefert), e​ine als Bonus für d​ie Lieferverzögerungen, welche d​ie bei e​inem Testflug a​m 11. Januar 2001 abgestürzte m​it der gleichen Hecknummer ersetzen wird).

S-70C(M)-1 Thunderhawk

Die S-70C(M)-1 „Thunderhawk“ i​st eine Exportvariante d​er SH-60B für Taiwan m​it Systemen ähnlich d​er SH-60F.

S-70L Seahawk

Als S-70L w​urde anfänglich e​ine Navy-Version d​er SH-60B für d​as LAMPS-III-Programm bezeichnet.

YSH-60B

Eine Seahawk mit eingeklappten Rotorblättern auf dem Achterschiff einer Fregatte

Als YSH-60B werden d​ie fünf Prototypen für d​ie SH-60B bezeichnet. Der Erstflug d​er Maschine f​and am 12. Dezember 1979 statt. Zwei weitere Hubschrauber werden u​nter der Bezeichnung NSH-60B i​n Patuxent River permanent für Testzwecke verwendet.[20]

Technische Daten

Abmessungen UH60L
Risszeichnung UH-60A
S-70 des österreichischen Bundesheeres mit Außentanks
Kenngröße Daten der UH-60L Daten der SH-60B Daten der S-70i
LängeRumpf15,26 m
gesamt19,76 m
HöheRad bis inkl.
Rotorkopf
03,76 m03,76 m
über alles05,33 m05,23 m05,13 m
DurchmesserHauptrotor16,36 m
Heckrotor03,35 m
Kabinengröße (L×B×H)3,25 m × 1,85 m × 1,32 m3,80 m × 2,30 m × 1,30 m
Leermasse05224 kg06412 kg
max.
Startmasse
09980 kg09925 kg09979 kg
mit Außenlast10660 kg
mit Außenlast
und Zusatztanks
11110 kg
max. Außenlast04050 kg (mit Kerosin für 20 min)
TriebwerkWellentriebwerk T700-GE-701C
von General Electric
Wellentriebwerk T700-GE-401/401C
von General Electric
Wellentriebwerk T700-GE-701D
von General Electric
Leistung 1244 kW 1283 kW / 1342 kWStart: 2× 1487 kW (5 min)
max: 2× 1447 kW (30 s)
HilfstriebwerkTurbomach T-62T-40-1 mit 91 PS (67 kW)
Geschwindigkeit im Marschflug240 km/h277 km/h
max.
Geschwindigkeit
im Horizontalflug296 km/h276 km/h
vNE361 km/h
Dienstgipfelhöhe5840 m4510 m
max. Steiggeschwindigkeit11,43 m/s10,16 m/s
max. Schwebe-
flughöhe
im Bodeneffekt5550 m
ohne Bodeneffekt4400 m1160 m
Treibstoffverbrauchdurchschnittlich 10,5 l/min
Reichweite
(Flugdauer)
ohne Zusatztanks1361 l: 550 km (130 min)459 km (ohne Reserve)
mit Zusatztanks2× 870 l: 1185 km (290 min)
 870 l: 1759 km (460 min)
 870 l + 2× 1703 l: 2037 km (620 min)
Betriebstemperaturen+51 °C bis −55 °C

Alle Angaben b​ei Normatmosphäre.

Bewaffnung

Bewaffnung Blackhawk-Varianten

Waffenzuladung von 4.000 kg an zwei ESSS-Stummelflügeln (External Stores Support System) mit vier Außenlaststationen
Beweglich installierte Bewaffnung in seitlichen Fenstern für Bordschützen
  • 2 × M144-Kugellafette mit je einem 7,62-mm-Maschinengewehr U.S. Ordnance M60D mit 200 Schuss Munition
  • 2 × M144-Kugellafette mit je einem 7,62-mm-Maschinengewehr FN Manufacturing M240H mit 200 Schuss Munition
  • 2 × M144-Kugellafette mit je einem 7,62-mm-Gatling-Maschinengewehr GAU-2B/A „Minigun“ mit 600 Schuss Munition
  • 2 × M144-Kugellafette mit je einem 12,7-mm-Gatling-Maschinengewehr GAU-19 mit 1000 Schuss Munition
Luft-Luft-Lenkflugkörper
Luft-Boden-Lenkflugkörper (Panzerabwehr-Lenkflugkörper)
Ungelenkte Luft-Boden-Raketen
  • 4 × LAU-261-Raketen-Rohrstartbehälter für je 19 × ungelenkte Hydra-Luft-Boden-Raketen; Kaliber 70 mm / 2,75 inch
  • 4 × LAU-260-Raketen-Rohrstartbehälter für je 7 × ungelenkte Hydra-Luft-Boden-Raketen; Kaliber 70 mm / 2,75 inch
  • 4 × TBA 68-12C-Raketen-Rohrstartbehälter für je 12 × ungelenkte SNEB-Luft-Boden-Raketen; Kaliber 68 mm
  • 4 × TBA 68-22C-Raketen-Rohrstartbehälter für je 22 × ungelenkte SNEB-Luft-Boden-Raketen; Kaliber 68 mm
Externe Behälter
  • 2 × PMGS-MK-Behälter mit je einer 30-mm-Maschinenkanone M230LF mit 660 Schuss Munition (nur an MH-60L/AH-60DAP)
  • 4 × abwerfbare Zusatz-Treibstofftanks mit 870 Litern (230 US gal) Kerosin
  • 2 × abwerfbare Zusatz-Treibstofftanks mit 1.700 Litern (450 US gal) Kerosin

Bewaffnung Seahawk-Varianten

Waffenzuladung von 4.000 kg an zwei Stummelflügeln mit vier Außenlaststationen
Beweglich installierte Rohrbewaffnung in seitlichen Fenstern für Bordschützen
  • 2 × M144-Kugellafette mit je einem 7,62-mm-Maschinengewehr FN Manufacturing M240D mit 200 Schuss Munition
  • 2 × M144-Kugellafette mit je einem 12,7-mm-Maschinengewehr GAU-19 (M2) mit 110 Schuss Munition
Torpedos
Luft-Boden-Lenkflugkörper
Ungelenkte Luft-Boden-Raketen
  • 4 × LAU-261-Raketen-Rohrstartbehälter für je 19 × lasergelenkte APKWS-Luft-Boden-Raketen; Kaliber 70 mm / 2,75 inch
Externe Behälter

Selbstschutzsysteme

Aktiv
  • 2 × Tracor M130-Täuschkörperwerfer mit 30 Täuschkörpern (36 mm Breite wie beispielsweise M-1- oder M-206-Hitzefackeln) in Blackhawk-Varianten
  • 2 × BAE Systems AN/ALE-39-Täuschkörperwerfer mit je 30 Täuschkörpern (36 mm oder 147 mm Breite, beispielsweise RR-129-Düppel-Patronen oder MJU-8/B-Hitzefackeln). Im Heck ist beidseitig je ein Täuschkörperwerfer installiert.
Passiv
  • 1 × BAE Systems AN/ALQ-144(V)6 „disco light“ – Infrarot-Lenkwaffenstörsystem (infra-red guided missile countermeasure devices, IRCM)
  • 2 × HIRSS-Abgaskühldiffusoren (Hover IR Suppression System oder Infrarotunterdrückungs-Abgasluftkühler im Triebwerksauslass)
  • selbstabdichtende absturzsichere Treibstofftanks im Rumpf
  • 4 × AN/APR-39AV(2)-Radarwarnsensoren
  • 4 × ATK AN/AAR-47V(2)-Lenkwaffenwarner

Auftritt im Film

Bekannt w​urde der Black Hawk u​nter anderem d​urch den Film Black Hawk Down v​on Ridley Scott a​us dem Jahr 2001, d​er auf e​iner wahren Begebenheit i​n Somalia basiert. 1993 wurden i​n der Schlacht v​on Mogadischu z​wei MH-60 m​it Panzerabwehrgranaten abgeschossen, w​as in d​er Folge z​u blutigen Straßenkämpfen zwischen tausenden somalischen Milizionären u​nd 99 verschanzten US Army Rangers u​nd Soldaten d​er Delta Force führte. Zu d​er Zeit w​ar die t​eils geheime Variante MH-60 i​m Einsatz, u​nd beide Hubschrauber mussten, d​a weder technisch n​och taktisch e​ine praktikable Chance a​uf Bergung bestand, gesprengt werden.

Des Weiteren t​rat der Black Hawk i​n der Version „HH-60G Pave Hawk“ i​m Film Act o​f Valor v​on Mike McCoy a​nd Scott Waugh a​us dem Jahr 2012, i​n der e​r als Transportmittel u​nd luftgestützte Absicherung d​es Einsatzgebietes auf. Dort w​ar er m​it dem Maschinengewehr M240H a​uf einer M144-Kugellafette ausgestattet.

Militärische Nutzer

Wie s​chon unter Varianten aufgezählte Staaten nutzen d​en Hubschrauber vorwiegend i​n der Variante S-70, a​ber auch i​n anderen Versionen u​nd Ausbaustufen folgende Länder:

Afghanistan Afghanistan
Afghanische Luftstreitkräfte: 159 UH-60A (Zulauf geplant ab Herbst 2017, grundüberholte ex-US Army Exemplare[21][22])
Agypten Ägypten
Ägyptische Luftstreitkräfte: 8 S-70
Australien Australien
Royal Australian Navy: 40, 16 S-70B-2, 24 MH-60R (letztere geliefert von Dezember 2013 bis August 2016 als Ersatz der ersteren[23])
Argentinien Argentinien
Fuerza Aérea Argentina: 1 S-1-70A-30 VIP
Bahrain Bahrain
Royal Bahraini Air Force: 20, 2 UH-60L, 18 UH-60M
Brasilien Brasilien
Força Aérea Brasileira: 16 UH-60L
Exército Brasileiro: 7, 4 S-70A-36, 3 UH-60M (letztere im Jahr 2014 bestellt)
Marinha: 6 S-70B/SH-60B (Zulauf 2012/2015)
Brunei Brunei
Tentera Udara Diraja Brunei: 16, 4 S-70A, 12 S-70i bestellt plus 10 Optionen (Zulauf Dezember 2013 bis 2015)
Chile Chile
Fuerza Aérea de Chile: 13, 1 S-70A (UH-60L), 12 MH-60M (S-70i) (6 in Auslieferung 2018[24] und 6 weitere geplant[25])
Danemark Dänemark
Dänische Luftstreitkräfte: 9 MH-60R (Zulauf 2016 bis 2018[26])
Griechenland Griechenland
Griechische Marine: 7 MH-60R (2020 bestellt)[27]
Hongkong Hongkong
Hong Kong Government Flying Service: 6 S-70A-27 (2 bereits bei der Royal Hong Kong Auxiliary Air Force)
Indien Indien
Indian Navy: 24 MH-60R (bestellt im Februar 2020[28], Zulauf ab 2021[29])
Israel Israel
Israelische Luftstreitkräfte: 49, 10 UH-60A (ex US Army), 15 S-70A-50, 24 S-70A-55 (UH-60L)
Japan Japan
Luftselbstverteidigungsstreitkräfte: 54 UH-60J
Bodenselbstverteidigungsstreitkräfte: 29 UH-60JA
Meeresselbstverteidigungsstreitkräfte: 175 SH/UH-60J/K (19 UH-60J, 103 SH-60J, 53 SH-60K)
Jordanien Jordanien
Jordanische Luftstreitkräfte: 36, 3 S-70A-11, 3 S-70i, 8 UH-60A, 8 UH-60L, 14 UH-60M[30][31]
Katar Katar
Qatar Emiri Air Force: 22, 10 MH-60R, 12 MH-60S (Kaufabsicht vom Juni 2012)
Kolumbien Kolumbien
Ejército Nacional de Colombia: 62, 55 UH-60L Halcón und 7 S-70i Halcón, letztere für das Spezialeinheiten-Flieger-Bataillon in Fort Tolemaida
Fuerza Aérea Colombiana: 19, 12 AH-60L Arpía III/IV, 7 UH-60A und Halcón
Policia de Colombia (Polnal): 27 UH-60A (von Kolumbien in mehreren Tranchen gebraucht übernommen aus US Army-Beständen)[32]
Kroatien Kroatien
Kroatische Luftstreitkräfte und Luftabwehr: 2 UH-60M[33]
Lettland Lettland
Lettische Luftstreitkräfte: 4 UH-60 (bestellt 2018)[34]
Litauen Litauen
Litauische Luftstreitkräfte: 4 UH-60M (bestellt 2020)[35]
Malaysia Malaysia
Malaysische Luftstreitkräfte: 2 S-70A-34 (zzgl. Übernahmen ehemaliger Exemplare von Brunei im September 2015)
Marokko Marokko
Gendarmerie: 2 S-70A-26
Mexiko Mexiko
Fuerza Aérea Mexicana: 24, 6 S-70A-24/UH-60L, 18 UH-60M (letztere bestellt 2014)
Armada de México: 18, 10 UH-60M, 8 MH-60R (letztere bestellt 2018)[36]
Policía Federal: 13, 7 UH-60L, 6 UH-60M (plus eine weitere zivil registrierte S-70i der Polizei Jalisco)
2016 wurden sieben weitere UH-60M bestellt.[37]
Osterreich Österreich
Bundesheer: 9 UH-60L (bzw. S-70A-42, seit 2002), drei zusätzliche ex-jordanische S-70 ab 2021[38]
Polen Polen
Polizei: 2 S-70i (bestellt 2018)
Polnische Spezialkräfte: 8 S-70i (Auslieferung seit 2019)[39][40]
Philippinen Philippinen
Philippine Air Force: 50, 2 S-70A-5 VIP (1 abgestürzt), 48 S-70i (Auslieferung seit 2020, 1 abgestürzt[41][42])
Rumänien Rumänien
SMURD: 12 S-70i (Bestellung von 2021[43])
Saudi-Arabien Saudi-Arabien
Royal Guard: 8 UH-60M
Royal Saudi Land Forces: 30 21 S-70A-1/L (UH-60A und UH-60L Standard), 9 UH-60M[44]
Royal Saudi Navy: 10 MH-60R Seahawk bestellt[45]
Saudi Air National Guard: 139, 64 UH-60M, 75 HH-60M[46][47]
Schweden Schweden
Schwedische Luftstreitkräfte: 15 UH-60M (Zulauf 2012)[48]
Singapur Singapur
Republic of Singapore Air Force: 8 S-70B (inkl. 2 im Jahr 2013 für Lieferung 2016 nachbestellter)
Slowakei Slowakei
Luftwaffe der Slowakischen Republik: 9 UH-60M (Zulauf seit 2017)[49]
Spanien Spanien
Armada Española: 20, 12 S-70B1, 8 SH-60F (letztere in Auslieferung bis 2023[50])
Korea Sud Südkorea
Südkoreanische Luftwaffe: 25, 8 VH-60P, 17 HH-60P
Südkoreanisches Heer: 140 S-70A-18 (UH-60P)
Südkoreanische Marine: 22 10 S-70A-18, 12 MH-60R (bestellt 2021[51])
Taiwan Taiwan
Luftstreitkräfte der Republik China: 17, 3 S-70C-1 VIP, 10 S-70C-1A, 4 S-70C-6 (1 abgestürzt)
Heeresflieger: 60 UH-60M (Zulauf seit Ende 2014)[52]
Marineflieger: 20 S-70C(M)-1/2
Thailand Thailand
Royal Thai Army: 15, 7 S-70A-43 und 8 UH-60L/M
Royal Thai Navy: 8, 6 S-70B-7 und 2 MH-60S
4 UH-60M 2012 nachbestellt;
Tunesien Tunesien
Tunesische Luftstreitkräfte: 16 UH-60M Battle Hawk[53]
Turkei Türkei
225, 98 S-70 Blackhawk, 18 S-70B-28 Seahawk im Zulauf, 109 T-70 Blackhawk im Zulauf[54], die wie folgt verteilt werden sollen.
Landstreitkräfte: 20 T-70
Seestreitkräfte: 30 S-70B-28
Luftstreitkräfte: 6 T-70
Spezialkräftekommando: 11 T-70
Gendarmerie: 30 T-70
Nachrichtendienst (Elektronik-Systemkommando): 2 T-70
Nationale Polizei (Sicherheits-Generaldirektorat): 20 T-70
Forst- und Wasserministerium: 20 T-70
Vereinigte Arabische Emirate Vereinigte Arabische Emirate
UAE Air Force: 25, 13 UH-60L, 12 UH-60M
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
United States Air Force: 112 HH-60G Pave Hawk
United States Army: über 2.000, u. a. 1.375 UH-60M, 760 UH-60V (Zielgröße Stand 2020)
United States Marine Corps: 9 VH-60N White Hawk
United States Navy: >300, 181 SH-60B Seahawk, 76 SH-60F Oceanhawk, 42 HH-60H Rescue Hawk, MH-60R Seahawk, MH-60S Knighthawk

Siehe auch

Literatur

  • Mark Bowden: Black Hawk Down – kein Mann bleibt zurück. (= Heyne 1 Heyne allgemeine Reihe 20116). Heyne, München 2002, ISBN 3-453-86831-5.
Commons: Sikorsky UH-60 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sikorsky finally gets its own Black Hawk, Artikel von ctpost.com (Englisch, Abgerufen am 20. Mai 2017)
  2. sikorskyarchives.com, abgerufen am 15. Februar 2015
  3. FlugRevue Dezember 2010, S. 45–48, Sikorsky UH-60
  4. Technische Beschreibung des Rotorkopfes des Black Hawk
  5. Richard A. Polen: TECHNOLOGICAL INNOVATION: ROLES AND IMPLICATIONS IN ARMY AVIATION SPECIAL OPERATIONS. (PDF) AVAL POSTGRADUATE SCHOOL, 2008, S. 27, abgerufen am 2. März 2014 (englisch).
  6. Michael J. Durant, Steven Hartov: In the Company of Heroes. G.P. Putnam's Sons, New York 2003, S. 162.
  7. avia.russian.ee (Memento vom 6. Februar 2007 im Internet Archive)
  8. Bezeichnungen: US ARMY/US AIR FORCE
  9. Schilfbrand Illmitz – Black Hawk im Einsatz orf.at, 3. April 2020, Update 4. April 2020, abgerufen 4. April 2020.
  10. FlugRevue Oktober 2011, S. 14, Erste S-70i geliefert
  11. Turkey signs deal for local Black Hawk production, Flightglobal, 10. Juni 2016
  12. FliegerRevue Juni 2011, S.8, Türkei kauft Black Hawk
  13. Tamir Eshel: Sikorsky to Supply Turkey 109 Locally Built S-70 Based Utility Helicopters. In: Defense Update:. 24. April 2011, abgerufen am 29. Mai 2019 (amerikanisches Englisch).
  14. UH-60M BLACK HAWK Program Gains Momentum (6. August 2004)
  15. Sikorsky Aircraft Delivers First New Production UH-60M BLACK HAWK Helicopter to U.S. Army (31. Juli 2006)
  16. Gareth Jennings: First UH-60V Black Hawk released to service by US Army. 13. Oktober 2020, abgerufen am 20. Oktober 2020 (britisches Englisch).
  17. HH-60W flies. In: Combat Aircraft Juli 2019, S. 10 f.
  18. Office of Aviation Forces. MH-60T: Jayhawk. United States Coast Guard, abgerufen am 21. Mai 2013 (englisch).
  19. FlugRevue Dezember 2009, S. 38–42, Sikorsky MH-60R Seahawk erstmals im Einsatz
  20. FlugRevue September 2008, S. 53–56, Sikorsky SH-60 Seahawk – Detaildatenblatt und Versionen
  21. Afghan Air Force to field Black Hawk helos in place of Mi-17s, Janes, 21. November 2016 (Memento vom 22. November 2016 im Internet Archive)
  22. Afghanistan begins Black Hawk operations, Janes, 9. Mai 2018
  23. Dominic Perry: Final Australian MH-60R Seahawk delivered. 1. August 2016, abgerufen am 29. Mai 2019 (britisches Englisch).
  24. Chile receives first batch of Black Hawk helicopters | Jane's 360. Abgerufen am 29. Mai 2019.
  25. Chile's S-70i helicopters to be used for CSAR, special ops, Janes, 23. September 2016 (Memento vom 24. September 2016 im Internet Archive)
  26. Euronaval 2018: Lockheed Martin prepares to deliver final Danish MH-60R helicopter, eyes future markets | Jane's 360. Abgerufen am 29. Mai 2019.
  27. First MH-60R for Greece. Scramble.nl, 13. Dezember 2021
  28. US signs deals with India for MH-60R, Apache helicopters, Janes, 25. Februar 2020
  29. Indian Navy receives first two MH-60R multirole helos from US, Janes, 19. Juli 2021
  30. Jordan receives additional Black Hawk helos (Memento vom 2. Februar 2018 im Internet Archive) Janes, 25. Juli 2017, abgerufen am 29. Mai 2019
  31. Jordan completes Black Hawk deliveries Janes, 30. Januar 2018, abgerufen am 31. Januar 2018
  32. Revista Defensa Infodefensa.com: Estados Unidos donará seis Black Hawk a Colombia - Noticias Infodefensa América. 23. November 2018, abgerufen am 29. Mai 2019 (spanisch).
  33. US gives military helicopters to Croatia, Russia arms Serbs, Defense Neww, 3. Februar 2022
  34. Latvia signs for Black Hawk helos | Jane's 360. Abgerufen am 29. Mai 2019.
  35. Lithuania signs deal for its first American military helicopters | Jane's 360. Abgerufen am 16. November 2020.
  36. Mexico approved to buy MH-60R helo, Janes, 20. April 2018
  37. Mexico orders more Black Hawk helos (Memento vom 17. April 2016 im Internet Archive), Janes, 12. April 2016
  38. DOPPELADLER.COM - Luftfahrzeuge der Österreichischen Luftstreitkräfte. Abgerufen am 29. Mai 2019.
  39. Remigiusz Wilk: Poland’s GROM special forces unit receives Black Hawk helicopters. 20. Dezember 2019, abgerufen am 27. Dezember 2019 (amerikanisches Englisch).
  40. Gareth Jennings: Poland buys further Black Hawks for special forces. 15. Dezember 2021, abgerufen am 17. Dezember 2021 (amerikanisches Englisch).
  41. PH Air Force gets 5 more S-70i Black Hawk helicopters for disaster response. In: ABS-CBN News. 9. November 2021, abgerufen am 16. November 2021.
  42. Philippines to order more Black Hawk helos. In: Janes. 17. Januar 2022, abgerufen am 17. Januar 2022.
  43. Romania confirms Black Hawk buy, Flightglobal, Janes, 10. November 2021
  44. Saudi land forces inaugurate UH-60M Black Hawks, Flightglobal, Janes, 15. Dezember 2021
  45. Stephen Trimble: US government clears MH-60R sale to Saudi Arabia. In: Flightglobal. 23. Mai 2015, abgerufen am 23. Mai 2015 (englisch): „The US State Department has approved a requested sale of 10 Sikorsky/Lockheed Martin MH-60R Seahawk anti-submarine helicopters to the Saudi Arabian government.“
  46. Jen Judson: Saudi Arabian National Guard helicopter force takes shape. In: defensenews.com. 23. Februar 2017, abgerufen am 27. Februar 2017 (englisch).
  47. Gareth Jennings: DoD procures new Black Hawk helos worth USD3.8 billion for US and Saudi Arabia. (Nicht mehr online verfügbar.) In: janes.com. 7. Juli 2017, archiviert vom Original am 10. Juli 2017; abgerufen am 29. Mai 2019 (englisch).
  48. Craig Hoyle: PICTURES: Swedish military gets first Black Hawk helicopters. In: flightglobal.com. 18. Januar 2012, abgerufen am 18. Januar 2012 (englisch).
  49. AGLO solutions (www.aglo.sk): Prvé dva vrtuľníky Black Hawk sú už na Slovensku :: Ministry of Defense of Slovak Republic. Abgerufen am 29. Mai 2019 (englisch).
  50. Julio Maiz Sanz: La armada española incorporar dos nuevos helicópteros SH-60F. 19. Oktober 2021, abgerufen am 20. Oktober 2021 (spanisch).
  51. Lockheed Martin to supply 12 MH-60R helicopters to South Korean navy, Janes, 13. April 2021
  52. Taiwan orders additional Black Hawk helos, Janes, 2. September 2016 (Memento vom 3. September 2016 im Internet Archive)
  53. Tunisia getting more Black Hawks, ScanEagle support, 04. Oktober 2016@1@2Vorlage:Toter Link/www.cavie.org (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  54. Türkiye "Kara Şahin" üretecek. Abgerufen am 29. Mai 2019.
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