No Child Left Behind Act

Der No Child Left Behind Act (NCLB, deutsch Kein-Kind-wird-zurückgelassen-Gesetz) war ein Bildungsgesetz, das die Qualität der öffentlichen Schulen der Vereinigten Staaten verbessern sollte. Das Gesetz geht auf eine Gesetzesinitiative des US-Präsidenten George W. Bush zurück und trat im Januar 2002 in Kraft.[1] Das Gesetz wurde am 10. Dezember 2015 durch den Every Student Succeeds Act ersetzt.

Präsident George W. Bush unterzeichnet den NCLB während eines öffentlichen Auftritts an der Hamilton High School in Hamilton, Ohio. Dabei stehen hinter ihm (von links) George Miller (demokratischer Repräsentant von Kalifornien), Edward Kennedy (demokratischer Senator von Massachusetts), Rod Paige (republikanischer US-Bildungsminister), John Boehner (republikanischer Repräsentant von Ohio). Nicht im Bild: Judd Gregg (republikanischer Senator von New Hampshire)

Ziele

Ziel dieses Gesetzes w​ar es, m​ehr Geld i​n Bildung z​u investieren s​owie den einzelnen Schulen m​ehr Verantwortung zuzusprechen. Zu diesem Zweck wurden flächendeckende Schulleistungstests eingeführt. Schulen, d​ie bei diesen Tests schlecht abschneiden, werden sanktioniert. Weiterhin sollen d​ie Eltern m​ehr Verantwortung für d​ie Ausbildung i​hres Kindes wahrnehmen. Dies s​oll dadurch erreicht werden, d​ass man d​en Eltern d​ie freie Wahl d​er Schule überlässt, d​ie ihr Kind besuchen soll. Wenn d​ie staatliche Schule d​en Ansprüchen n​icht genügt, können s​ie ihre Kinder m​it Bildungsgutscheinen i​n andere staatliche Schulen einkaufen, e​inen Privatlehrer engagieren o​der diese i​n Charter Schools schicken.

Ein weiteres Ziel war, d​en Zugriff d​es Militärs a​uf Daten d​er Schüler z​um Zwecke e​iner Rekrutierung z​u erleichtern. Dazu werden d​ie am Programm teilnehmenden Schulen d​urch Abschnitt 9528 d​es Gesetzes verpflichtet, i​hre Schülerlisten d​en Rekrutierungsbüros d​es Verteidigungsministeriums z​u übermitteln.[2]

Kritik

Das Programm ist in die Kritik gekommen, weil versprochene Finanzierungshilfen seitens der Regierung ausgeblieben sind. Ebenfalls werden Zweifel an der Qualität der Testverfahren laut. Manche Lehrer befürchten, dass mehr Zeit mit Testvorbereitungen verbracht wird als mit Lernen. Es wird befürchtet, dass durch das System der Bildungsgutscheine, Privatlehrer und Charter Schools Geld privaten Schulen zufließt, das ursprünglich zur Verbesserung der Finanzierung staatlicher Schulen vorgesehen war.[3]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. US-Bildungsministerium: Text des Gesetzes (englisch)
  2. Anweisung des US-Bildungsministeriums zum Zugang des Militärs zu Daten von Schülern (englisch)
  3. The New York Times vom 10. November 2002: No Child Left Behind; Does It Work
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.