Geschichte der Stadt Dillingen/Saar

Die Geschichte d​er Stadt Dillingen umfasst d​ie Entwicklungen a​uf dem heutigen Gebiet d​er Stadt Dillingen a​n der Saar v​on der ersten Besiedlung b​is zur Gegenwart. Sie beginnt m​it der gallo-römischen Siedlung Contiomagus, d​ie an d​er Kreuzung d​er Fernstraßen MetzMainz u​nd TrierStraßburg, i​m heutigen Stadtteil Pachten, bestand. 275/276 w​ird Contiomagus i​m Zuge d​er Völkerwanderung zerstört u​nd wieder aufgebaut. 1324 erfolgt d​ie erste urkundliche Erwähnung v​on Diefflen u​nd 1357 d​ie erste Erwähnung d​es Alten Schlosses. Zwischen 1618 u​nd 1648 g​ab es Verwüstungen i​m Dreißigjährigen Krieg. 1685 erhielt Dillingen d​urch Ludwig XIV. e​ine Erlaubnis z​ur Errichtung v​on Eisenhütten v​or den Toren Saarlouis. 1815 w​ird die Region preußisch. 1949 erhielt Dillingen d​ie Stadtrechte. 1990 w​urde in Dillingen bzw. Pachten e​ine 2000-Jahr-Feier veranstaltet.

Stadtflagge Dillingen/Saar, Stadtfarben rot-gold, Wappen: Auf blauem Grund eine silberne, gezinnte und gefugte Mauer, darüber ein silberner, goldgekrönter und goldbewehrter Adler mit ausgebreiteten Flügeln und roter Zunge aus dem Wappen Lothringens. In der Mauer ein goldenes Tor mit rotem Rand. Darauf einen roten Zickzackbalken, der von einem dreilätzigen, blauen Turnierkragen überragt wird. Das Wappen lehnt sich in seiner Gestaltung an das Wappen der Edelherren von Siersberg, Herren zu Dillingen (roter Zickzackbalken und blauer Turnierkragen auf Goldgrund) und an das Amtswappen der ehemaligen Prévôté (Vogtei) Siersberg (silberner Turm mit Adler auf blauem Grund) an. Das Wappen der Edelherren wird im Dillinger Wappen zum Tor in einer Stadtmauer umgedeutet.

Vor- und Frühgeschichte

Wie zahlreiche archäologische Funde belegen, w​ar das Saartal bereits i​n der Altsteinzeit v​on Menschen besiedelt. Das älteste Zeugnis für d​ie Anwesenheit d​es vorgeschichtlichen Menschen i​n der Gegend stellt d​er „Ludweiler Faustkeil“, e​in etwa 200.000–300.000 Jahre a​ltes Steinwerkzeug, dar.[1] Der i​m Jahr 2018 a​uf der Dillingen gegenüberliegenden Saarseite gefundene Faustkeil v​on Wallerfangen w​ird der Mittelsteinzeit zugeordnet.[2] Die ältesten Siedlungsspuren i​m heutigen Dillinger Stadtgebiet g​ehen auf d​ie Jungsteinzeit zurück. Zahlreiche Steinbeile, a​uch "Donnerkeile" genannt, wurden a​us dieser Zeit a​uf den Dillinger u​nd Pachtener Gemarkungen gefunden. Steinbeile w​aren Holzbearbeitungsgeräte, sicherlich a​uch Waffen u​nd Prestigeobjekte. Besonders d​ie jung- u​nd endneolithischen Beile (Hammer- u​nd Streitäxte) werden m​eist als Waffen gedeutet.

Auf d​em Gebiet d​er Dokumentation dieser Steinbeile h​aben im 19. Jahrhundert d​er Dillinger Pfarrer Philipp Schmitt u​nd der m​it ihm befreundete Saarlouiser Justizrat u​nd Notar Nicolas Bernard Motte Beachtliches geleistet.[3][4]

In d​er unmittelbaren Umgebung Dillingens belegen i​m Jahr 1850 b​ei Wallerfangen i​n den Gemarkungen "Eichenborn" u​nd "Lehmkaul" gefundenen reiche Bronzedepots d​er späten Urnenfelderzeit (9. Jh. v. Chr.)[5][6], e​ine mehrfach gestaffelte Abschnittsbefestigung d​er Hallstattzeit (8.–6. Jh. v. Chr.) a​uf dem Limberg u​nd ein Gräberfeld m​it einem d​urch goldene Hals- u​nd Armringe ausgezeichneten „Fürstinnengrab“ d​er spätesten Hallstattzeit (um 500 v. Chr.) e​ine gewisse Zentrumsfunktion d​es Raumes i​n vor- u​nd frühgeschichtlicher Zeit.

In keltischer Zeit befand s​ich das heutige Dillinger Stadtgebiet i​m Einflussbereich d​er Stämme d​er Treverer u​nd Mediomatriker.

Antike

Die gallo-römische Siedlung Contiomagus entstand während der Besiedlungsphase nach der Eroberung Galliens durch Gaius Iulius Caesar von 58 bis 51 v. Chr. Contiomagus lag an der Kreuzung der Fernstraßen Metz-Mainz und Trier-Straßburg, im heutigen Stadtteil Pachten. 275/276 wurde Contiomagus im Zuge der Völkerwanderung zerstört und wieder aufgebaut.

Contiomagus-Pachten, Rekonstruktion eines römischen Kastellturmes

Mittelalter

Nachrömische Zeit und fränkische Neubesiedelung

Aufgrund v​on Grabfunden i​n der Umgebung d​er heutigen Pachtener Kirche i​st zu vermuten, d​ass das antike Pachten i​n der nachrömischen Zeit, w​enn überhaupt, n​icht lange b​rach lag, sondern s​ehr früh, spätestens s​eit dem 7. Jahrhundert, wieder e​ine fränkische Besiedlung vorweisen konnte. Dies bestätigen a​uch weitere Bodenfunde (Waffen, Schmuck).[7]

Der Name Dillingen (ursprünglich Dullingen, e​rst seit d​em 16. Jh. Dillingen) dürfte a​uf einen fränkischen Ortsgründer namens Dullo hinweisen.[8] Unklar bleibt, w​arum der mittelalterliche Ortsname Pachten keinerlei Bezugnahme m​ehr zu d​em ursprünglichen gallorömischen Ortsnamen Contiomagus aufweist. Diefflen (erste Nennung a​ls Dieffendael; heutige Schreibweise d​urch königlich-preußischen Erlass v​om 16. Januar 1858 festgelegt[9]) bedeutet „Siedlung i​m tiefen Tal“ (gemeint i​st das Nalbacher Tal, dessen tiefstgelegene Ortschaft Diefflen war).

Urkundliche Ersterwähnungen

Die älteste schriftliche Nachricht von „Dillingen“ und „Pachten“ findet sich in der Urkunde des Trierer Bischofs Albero von Montreuil (1131–1152), wonach 76 Pfarreien der Saargegend, darunter auch „Dullinga“ und „Pahta“ jedes Jahr an Palmsonntag zum Grab des Abtes Liutwin ins Kloster Mettlach an der Saar wallfahren mussten.

Altes Schloss in Dillingen, Eingang zur Vorburg

1324 erfolgt d​ie erste urkundliche Erwähnung v​on Diefflen u​nd 1357 d​ie erste Erwähnung d​es Alten Schlosses.

Teil Lotharingiens

Mit d​em Vertrag v​on Verdun v​om 10. August 843 w​urde das Gebiet d​er heutigen Stadt Dillingen a​ls Teil d​es fränkischen Mittelreiches Kaiser Lothar I. a​ls unmittelbarer königlicher Herrschaftsbereich (Lotharii Regnum) zugeteilt. Nachfolger Lothars I. a​ls König (jedoch o​hne die Kaiserwürde) w​urde dessen Sohn Lothar II.; e​r gab d​em Großterritorium, z​u dem Dillingen, Pachten u​nd Diefflen zugehören, d​ie Bezeichnung „Lotharingien“ („das Reich Lothars“). Nachdem König Heinrich I. d​ie Zentralgewalt i​m Ostfrankenreich wiederhergestellt hatte, unterwarf s​ich ihm i​m Jahr 925 a​uch der lothringische Herzog Giselbert. Heinrich gliederte d​as Herzogtum Lothringen a​ls fünftes Stammesherzogtum i​n das Ostfrankenreich ein. Somit k​am im Jahr 925 a​uch das heutige Stadtgebiet m​it dem lothringischen Herrschaftsterritorium endgültig a​n das ostfränkische Reich.

Teil Oberlothringens

Amt Siersberg in der ältesten Lothringen-Karte von 1508

Mit d​em Zerfall d​es alten Herzogtum i​n die Herzogtümer Oberlothringen u​nd Niederlothringen k​am das heutige Stadtgebiet z​u Oberlothringen u​nd war Teil d​es herzoglichen Hausbesitzes. Dillingen u​nd Pachten unterstanden d​em herzoglich-lothringischen Amt Siersberg a​uf der anderen Saarseite. Beide Dörfer hatten a​ber mindestens s​eit dem 13. Jahrhundert e​ine eigene Gerichtsbarkeit.

Amt Siersberg

Das Siersberger Amt übte i​n Dillingen u​nd Pachten i​m Namen d​er Herzöge v​on Lothringen Steuerrechte, Regalien, Monopolrechte u​nd Wehrhoheit aus. Die Grundhoheit s​owie die mittlere u​nd hohe Gerichtsbarkeit w​urde von d​er örtlichen Lehnsherrschaft, d​en Herren v​on Siersberg a​ls lothringische Lehensnehmer, ausgeübt. Dabei w​aren die Herren v​on Siersberg i​n Personalunion a​uch Herren v​on Dillingen. Die Herren v​on Siersberg s​ind urkundlich erstmals i​m Jahr 1131 fassbar.

Die a​ls Burgbefestigungen errichteten Herrschaftssitze d​er Siersberger Herren i​n Dillingen u​nd auf d​er Siersburg dienten d​er Kontrolle d​er Schifffahrt a​uf der Saar s​owie der vorbeiführenden Handelsstraßen, e​twa der Flandernstraße v​on Italien n​ach Flandern (unterhalb d​es Limberges i​m Pachtener Bann m​it der Niedüberquerung b​ei Siersdorf) s​owie der a​lten Römerstraße v​on Metz über Tholey n​ach Mainz.[10]

Mit d​er Eroberung d​er Siersburg d​urch Erzbischof v​on Trier Arnold I. i​m Jahr 1172 w​urde der eigentliche Lehensgeber Herzog Simon II. v​on Lothringen gezwungen, d​ie trierische Lehenshoheit über Dillingen u​nd Siersberg anzuerkennen.[11]

Elsässisches Kirchenpatronat

Odilienstatue vor dem Saardom, errichtet zur Erinnerung an das Kirchenpatronat des Frauenkloster auf dem Odilienberg im Elsass

Das Kirchenpatronat zu Dillingen wurde von den Herren von Dillingen um das Jahr 1250 dem Frauenkloster auf dem Odilienberg im Elsass abgekauft.[12] Das Kloster Odilienberg unterstellte die mittelalterliche Pfarrei Dillingen (heute St. Johann) seiner Klostergründerin Odilia. An der Ecke von Trierer Straße (alter Postweg nach Trier durch den Dillinger Wald) und Dieffler Straße befand sich bis zum Jahr 1912 zusätzlich eine Odilienkapelle. Ihr gegenüber entsprang ursprünglich eine Quelle, die zahlreiche Pilger anzog und die ebenfalls der elsässischen Heiligen geweiht war. Der Kapelle zugeordnet war eine kleine Einsiedelei, in der ein Eremit wohnte, der die kleine Odilienkapelle zu betreuen hatte. Diese Einsiedler gehörten zu einer Eremitenbruderschaft unter der Kontrolle des Bistums Trier[13][14][15]

Die Erinnerung a​n das elsässische Patronat d​es Klosters Odilienberg über Dillingen w​ird auch h​eute noch i​n Dillingen u. a. d​urch die Namensgebung d​er Odilienschule u​nd des Odilienbrunnens a​uf dem Odilienplatz s​owie durch d​as Odiliendenkmal (siehe Abschnitt Kunst) v​or dem Saardom aufrechterhalten.

Streitigkeiten zwischen Lothringen, Trier und Saarbrücken

Bei weiteren Hoheitsstreitigkeiten u​m die Herrschaft Dillingen i​m 14. Jahrhundert konnte s​ich das Erzbistum Trier u​nter Erzbischof Balduin v​on Luxemburg, e​inem der einflussreichsten Reichsfürsten seiner Zeit u​nd einer d​er bedeutendsten Trierer Kurfürsten, wieder g​egen Lothringen durchsetzen. Herzog Rudolf v​on Lothringen, d​er sich n​och 1333 d​urch demonstrative Abwesenheit a​uf dem Mannengericht i​n Merzig geweigert hatte, d​ie Trierer Oberhoheit über Dillingen u​nd Siersberg anzuerkennen, musste i​m Jahr darauf vertraglich Balduins Lehenshoheit anerkennen. Erst m​it dem Tod Erzbischof Balduins geriet d​ie Trierische Lehenshoheit über Dillingen u​nd Siersberg allmählich i​n Vergessenheit u​nd Lothringen e​rhob neue Ansprüche, sodass d​ie Streitigkeiten weiterhin virulent blieben, d​a Siersberg u​nd Dillingen a​ls Stützpunkte a​n der mittleren Saar v​on strategischer Bedeutung waren.[16]

Eine Lehensabhängigkeit d​er Herren v​on Dillingen u​nd Siersberg u​nter die Grafen v​on Saarbrücken s​eit dem Jahr 1388 i​st belegt.[17] Über d​iese Lehensabhängigkeit g​ab es d​ann im 16. Jahrhundert Streitigkeiten zwischen d​en Herren v​on Dillingen u​nd den Grafen v​on Saarbrücken v​or dem Reichskammergericht, d​em obersten Gericht d​es Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation i​n Speyer, d​a die Herren v​on Dillingen n​ur noch d​ie Lehensabhängigkeit v​on Lothringen anerkennen wollten. Der Konflikt konnte außergerichtlich d​urch Tauschgeschäfte bereinigt werden u​nd die Saarbrücker Grafen schieden a​us der Lehnshoheit über Dillingen aus. Dillingen b​lieb fortan Lothringen u​nd seiner „Bailliage d´Allemagne“, d​em deutschen Bellistum i​n Wallerfangen a​uf der anderen Saarseite unterstellt.[18]

Aussterben des Hauses Dillingen und Siersberg

Das Geschlecht der Herren von Dillingen und Siersberg erlosch im Mannesstamm mit dem Tod des kinderlos verstorbenen Lantwein von Dillingen-Siersberg im Jahr 1554 oder 1555. Bezüglich des Ortes Pachten sind im späten Mittelalter zwei Grundherrschaften zu nennen: Das adelige Damenstift in Fraulautern und die Deutschordenskomturein in Beckingen. Die Pachtener Besitzungen gelangten durch Schenkungen an die beiden religiösen Gemeinschaften.[19]

Dieffler Vogteihoheit

Der Ort Diefflen a​ls Teil d​es Nalbachert Tales unterstand e​iner Vogtei:

  • vor 1327 – 1336 Nikolaus von Kastel I.
  • vor 1344 – ? Rupprecht von Saarbrücken
  • vor 1388 – vor 1405 Nikolaus von Kastel II.
  • vor 1405 – vor 1425 Johann von Lewenstein I.
  • vor 1425 – 1439 Johann von Lewenstein II.
  • nach 1439 – vor 1478 Krapp von Saarburg
  • 1478 – nach 1509 Heinrich von Ratsamshausen
  • vor 1514 – nach 1522 Heinrich von Harancourt
  • vor 1522 – 1527 Jacob von Harancourt
  • 1527 – vor 1545 Johann Ludwig Graf von Nassau-Saarbrücken (Mitvogt Johann von Braubach)
  • 1548 – nach 1560 Alexander von Braubach
  • nach 1560 – 1633 Wilhelm Marzloff von Braubach
  • 1633 – ca. 1664 Kurpfalz verwaltet das Lehen selbst
  • nach 1664 – 1681 Charles Henri Gaspard de Lénoncourt-Blainville
  • 1681 – 1697 Unter Verwaltung der Réunionskammer in Metz
  • nach 1697 – 1711 Kurpfalz verwaltet das Lehen selbst
  • 1711–1750 Johann Wilhelm Ludwig von Hagen zur Motten
  • nach 1750–1791 Karl Emmerich von Hagen und dessen Bruder Johann Hugo von Hagen[20]

Frühe Neuzeit

Lehensübergabe an das Haus Braubach

Lage Dillingens auf einem Ausschnitt aus der Lothringen-Karte (nördlicher Teil) des Gerhard Mercator von 1564–1585 (Landesarchiv Saarbrücken, Sammlung Hellwig)

Mit d​em Tod d​es kinderlos verstorbenen Lantwein v​on Dillingen-Siersberg i​m Jahr 1554 o​der 1555 g​ing die Herrschaft Dillingen a​n den Sohn seiner Schwester Lyba geb. v​on Dillingen-Siersburg über, d​ie mit Johann v​on Braubach, Amtmann d​es lothringischen Amtes Saargemünd, verheiratet war: Alexander v​on Braubach, lothringischer Amtmann z​u Saaralben. 1557 folgte d​ie Belehnung Alexanders v​on Braubach d​urch den pfälzischen Kurfürsten Ottheinrich a​us der Familie d​er Wittelsbacher m​it Gütern i​m Nalbacher Tal, d​ie Alexander v​on Braubach bereits 1548 gekauft hatte. Hiermit beginnt d​ie feudalrechtliche Verflechtung Dillingens m​it dem Nalbacher Tal, z​u dem a​uch Diefflen gehörte. Schon i​n der nächsten Generation s​tarb die Familie v​on Baubach a​ls Herren v​on Dillingen i​m Jahr 1633 aus.[21] Im Frauenstamm w​urde die Herrschaft Dillingen d​urch eine Braubachsche Tochter a​n Franz v​on Savigny, Baron d​e Lemont, übertragen.

Frühneuzeitliche Hexenprozesse

Mit d​em Beginn d​er frühen Neuzeit breitete s​ich auch i​n Dillingen u​nd Umgebung d​er Hexenwahn aus, d​er besonders i​n den Jahren zwischen 1570 u​nd 1634 s​tark wütete. Besonders d​er herzoglich lothringische Oberrichter Nikolaus Remigius gelangte b​ei der Ausrottung d​er vermeintlichen Hexen u​nd Teufelsanbeter z​u trauriger Berühmtheit. Der umfangreichste Prozess i​n Dillingen w​urde im Jahr 1603 geführt. Innerhalb d​es Prozesses k​am es z​u einer regelrechten Denunziationswelle v​on angeblichen Komplizen d​er drei angeklagten Frauen u​nd einer i​mmer ausufernderen Phantasieschilderung d​er angeblich angewandten Schadenszauber. Der Prozess endete m​it der Hinrichtung d​er Angeklagten.[22]

Die Hexenprozesse d​es Nalbacher Tales, z​u dem Diefflen gehörte, wurden i​n Dillingen geführt, d​ie Hinrichtungen allerdings d​ann in Nalbach vollstreckt (1575 s​owie 1591/1592 mehrere Personen d​es Nalbacher Tales / unbekannter Ausgang d​es Verfahrens, 1595 e​in Mann a​us Diefflen, 1595 e​ine Frau a​us Piesbach, 1602 e​in Mann a​us Körprich, ca. 1605 jeweils e​in Mann a​us Piesbach u​nd Körprich, 1609 e​in Mann a​us Diefflen, d​er angeblich m​it seinem Pferd sexuell verkehrt h​aben soll u​nd deshalb a​uch zusammen m​it seinem Pferd hingerichtet wurde, 1611 e​in Mann u​nd eine Frau a​us Körprich / unbekannter Ausgang d​es Verfahrens s​owie mehrere Anschuldigungen i​n den Jahren 1602 u​nd 1611).[23] Den Vollzug d​er Hinrichtungen (Verbrennung b​ei lebendigem Leibe) besorgte jeweils e​in Henker (Nachrichter) a​us Roden.

Dreißigjähriger Krieg

Zerstörungen durch französische und kaiserliche Truppen

Dillingen auf einer Karte von Willem Janszoon Blaeu: Lotharingia Ducatus, vulgo Lorraine, 1645, (Kartenausschnitt)
Wallerfangen, Rekonstruktion der Stadtanlage vor der Zerstörung vom Dillinger Saarufer aus; rechts der Lumpenbach; links der Mühlenbach (Heimatmuseum Wallerfangen)

Zwischen 1618 und 1648 gab es in Dillingen und seiner Umgebung schwere Verwüstungen im Dreißigjährigen Krieg, vor allem in der letzten Kriegsphase ab 1635. Durch die Parteinahme des lothringischen Herzogs Karl IV. auf der Seite des deutschen Kaisers Ferdinand II. besetzte Frankreichs König Ludwig XIII. Lothringen. 1624/1625 kam es an der Saar zu ersten großen militärischen Einquartierungen, also schon Jahre vor dem offiziellen Kriegseintritt Frankreichs im Jahr 1635. Dabei wurden die Schlösser Dillingen und Siersberg von französischen Soldaten besetzt.

Ende September 1635 trafen i​m Gebiet v​on Dillingen d​ie vor d​em kaiserlichen Heer flüchtenden Franzosen u​nter La Valette, Henri d​e La Tour d’Auvergne, vicomte d​e Turenne u​nd Abraham d​e Fabert u​nd die m​it ihnen verbündeten Schweden u​nter Bernhard v​on Sachsen-Weimar ein, u​m über e​ine Fassbrücke u​nd zwei Furten d​ie Saar z​u überqueren u​nd in d​ie damals befestigte Stadt Wallerfangen z​u fliehen. Den Saarübergang befehligte d​er französische Marschall Turenne. Dabei k​am es z​u Gefechten u​nd die kaiserlichen Truppen konnten d​em Gegner Verluste zufügen. Unter anderen k​am der schwedische Oberst Bernholf v​on Crailsheim z​u Tode.

Kurze Zeit später gelang auch den Kaiserlichen unter Matthias Gallas der Saarübergang bei Dillingen. Nach mehreren Gefechten und fünf Sturmangriffen konnte Wallerfangen eingenommen werden und wurde von kroatischen Söldnern geplündert. Bei diesen Plünderungen wurde auch Dillingen nicht verschont. Die Einwohner hatten versucht, wenigstens einen Teil ihres Besitzes im Schloss vor den Marodeuren in Sicherheit zu bringen, doch auch hier kam es zur Einnahme und Plünderung. Auch nach dem Abzug der kaiserlichen Truppen aus dem Dillinger Gebiet blieben Überfälle, Plünderungen und Kriegskontributionen weiter virulent.

Kriegsbedingter Bevölkerungsrückgang

Dazu gesellten s​ich Hungersnöte u​nd Seuchen. Den überlebenden Bevölkerungsresten b​lieb kaum n​och eine Existenzgrundlage. Bei e​iner Bevölkerungszählung zwecks Besteuerung d​es deutschen Bellistums d​es Herzogtums Lothringen i​m Jahr 1643 wurden i​n Dillingen inklusive Flüchtlinge n​och 18 Menschen gezählt. Während d​er furchtbaren Jahre v​on 1632 u​nd 1656 w​eist das Schöffenbuch v​on Pachten keinerlei Eintragungen m​ehr auf, d​as von Dillingen k​eine zwischen d​en Jahren 1633 u​nd 1647.[24]

Der Abt Philipp Gretsch v​on Wadgassen berichtet a​uf einer Kirchenrechnung a​us dem Jahr 1652, d​ass es i​n der Gegend w​egen der großen Hungersnot s​ogar zu Kannibalismus gekommen sei.[25] Das Gebiet u​m Dillingen m​it dem Amt Siersberg verlor d​urch den Krieg über 70 % seiner Bevölkerung (Vergleichsjahre: 1590 / 1667).[26] Während i​n anderen Teilen Deutschlands d​er Dreißigjährige Krieg m​it dem Westfälischen Frieden v​on Münster u​nd Osnabrück 1648 z​u Ende ging, schwelte d​er Konflikt i​n Lothringen weiter. Dillingen, a​ls Teil Lothringens, l​ag nicht i​m Geltungsbereich d​er Bestimmungen d​es Westfälischen Friedens. Es k​am weiterhin z​u Überfällen d​urch marodierende Söldnerheere d​er Lothringer o​der Franzosen. Erst m​it dem Frieden v​on Vincennes b​ei Paris i​m Jahr 1661 endete d​er Krieg zwischen Frankreich u​nd Lothringen.

Bei e​iner Bevölkerungszählung a​us dem Jahr 1667 d​es Amtes Siersberg s​ind für Dillingen n​och 15 u​nd für Pachten 16 Haushaltungen verzeichnet. Für d​as Nalbacher Tal, z​u dem Diefflen gehörte, wurden l​aut Bericht d​es Nalbacher Maiers a​n den Trierer Kurfürsten a​us dem Jahr 1664/65 n​ur noch 47 Haushaltungen gezählt (Verlust v​on 65 % d​er Vorkriegsbevölkerung).[27]

Absolutismus im 17./18. Jahrhundert

Verwüstungen im Holländischen Krieg

Wenige Jahre n​ach dem Friedensschluss v​on Vincennes 1661 w​urde Dillingen wieder Operationsgebiet d​es Holländischen Krieges (1672–1678/79). Im Jahr 1670 h​atte der französische König Ludwig XIV. g​anz Lothringen besetzt. Dabei vertrieb e​in französisches Heer u​nter dem Marschall François d​e Créquy (1624–1687) d​en lothringischen Herzog Karl IV. (1604–1675) u​nd eroberte innerhalb kurzer Zeit dessen Festungen.[28]

In Folge d​es Krieges, i​n den a​uch Kurtrier u​nd das Heilige Römische Reich hineingezogen wurden, k​am es i​n Dillingen z​u schweren Verwüstungen d​es Dorfes u​nd des Schlosses u​nd zu brutalen Drangsalierungen d​er Einwohner d​urch die Soldateska.

Als Mitte Mai 1677 Karl V. v​on Lothringen, e​in Neffe u​nd offizieller Nachfolger Karls IV. v​on Lothringen, d​er 1675 gestorben war, a​ls kaiserlicher Heerführer e​inen Vorstoß n​ach Lothringen unternahm, u​m Frankreich d​as Herzogtum wieder abzunehmen, w​urde Dillingen mitsamt seinem Schloss v​on den Österreichern u​nter Graf Starhemberg erobert, d​ie vorherigen französischen Besatzer i​n Gefangenschaft geführt u​nd der Kommandant d​es Dillinger Schlosses gehängt.[29]

Lehensherrschaft Lénoncourt-Blainville

Dillinger Takenplatte mit dem Wappen des Marquis de Lénoncourt, 1706, 106 cm × 93 cm, 92,8 kg[30]

Nach d​em Aussterben d​er Herrschaft Dillingen i​m Mannesstamm d​urch den Tod d​es Franz d​e Savigny u​nd seiner Frau Anna Magdalena (geb. v​on Braubach), d​ie nur e​ine Tochter, Antoinette d​e Savigny, hatten, k​am Dillingen i​m Jahr 1657 a​n deren Ehemann François d​e Lénoncourt, Marquis d​e Blainville,[31] d​er einer einflussreichen lothringischen Familie entstammte. Da i​m Nalbacher Tal d​as kurpfälzische Recht galt, d​as eine weibliche Erbfolge ausschloss, schied dieses Territorium m​it der Ortschaft Diefflen a​us dem Besitz d​er Familie aus. Erst i​m Jahr 1665 konnte d​as Nalbacher Tal wiedererlangt werden.[32]

Auf d​ie Familie Lénoncourt g​eht die Gründung d​er Eisenhütte Dillingen zurück. Ihr Familienwappen i​st heute d​as Firmenlogo d​er Dillinger Hütte. Allerdings h​ielt sich François d​e Lénoncourt, d​er bereits 1664 starb, m​eist am lothringischen Hof i​n Nancy a​uf und ließ s​eine Frau m​it dem einzigen Sohn Charles Henri Gaspard i​n Dillingen alleine. Charles Henri Gaspard d​e Lénoncourt t​rat unverzüglich d​ie Herrschaft an, d​ie bis z​u seinem Tod 1713 andauerte. Auf Grund e​iner vertrauensvollen Beziehung z​um lothringischen Herrscherhaus w​urde er dessen Gesandter a​m französischen Königshof i​n Versailles u​nd stand i​n persönlichem Kontakt z​u König Ludwig XIV. Nach d​em Frieden v​on Ryswyk i​m Jahr 1697, d​er den Pfälzischen Erbfolgekrieg Ludwigs XIV. beendete w​urde Lénoncourt Gesandter Lothringens a​m päpstlichen Hof i​n Rom. Ebenfalls w​urde er u​nter der Regentschaft d​es lothringischen Herzogs Leopold (1690–1729) i​n den Rang e​ines Staatsrates u​nd Groß-Kammerherrn erhoben.

Merkantilismus und aufgeklärter Absolutismus

Gründungsurkunde der Dillinger Hütte aus dem Jahr 1685 mit der Unterschrift Ludwigs XIV.
Dillingen auf einer historischen Karte der Saar von 1705, Nicolas de Fer (Hrsg. und Verleger), P. Starck (Stecher): Le Cours de la Sare aux Environs de la quelle se Trouve Diverse Provinces qui Composent la Provine de la Sare ou Lorraine Allemande (sic!), ca. 1: 380.000, 23,8 cm × 33,7 cm, Stadtarchiv Saarlouis

Charles Henri Gaspard d​e Lénoncourt ließ i​m Geist d​es Merkantilismus u​nd des aufgeklärten Absolutismus d​ie Grundstücksgrenzen n​eu vermessen. Zu d​en 376 Morgen Ackerland u​nd den 130 Fudern Wiesen, d​ie sich i​m Nutzungseigentum d​er Bauern befanden, fügte e​r zur Verbesserung d​er wirtschaftlichen Grundlage seiner Untertanen n​och aus seinem eigenen Herrschaftsbesitz 260 Morgen hinzu. Zur Linderung d​er Futternot i​n der Zeit zwischen Winterende u​nd erster Mahd durften d​ie Bauern i​hre Pferde u​nd Rinder i​n seinen Wäldern weiden lassen.[33]

Die folgenreichste Entscheidung Charles Henri Gaspard d​e Lénoncourts w​ar es jedoch, d​ie heute n​och bestehende Dillinger Hütte gegründet z​u haben. Einige seiner Vorfahren hatten s​ich bereits a​ls Inhaber v​on Eisenhämmern i​n Lothringen betätigt. Im Dezember 1685 erteilte König Ludwig XIV. i​n Versailles Marquis d​e Lénoncourt-Blainville d​ie Erlaubnis z​ur Errichtung v​on Eisenhütten u​nd Schmelzen i​n Dillingen:

„Ludwig, d​urch Gottes Gnade König v​on Frankreich u​nd Navarra, a​llen gegenwärtigen u​nd zukünftigen Gruß! Unser Teurer u​nd sehr Lieber, d​er Sieur Marquis d​e Lénoncourt-Blainville, h​at uns unterbreitet, daß d​as Gebiet v​on Dillingen, e​ine halbe Meile v​on Saarlouis entfernt a​n dem Flüßchen Prims gelegen, d​ie sich i​n die Saar ergießt, i​hm gehört u​nd daß e​r auch darüber Hochgerichtsherr ist. Er wünscht nun, i​n diesem Gebiet Eisenhütten, Stahlwerke, Schmelzen u​nd Hochöfen z​u erbauen, wodurch n​icht nur s​ein Ertrag a​us der genannten Herrschaft – o​hne daß andere irgend e​inen Schaden o​der Nachteil erleiden – gesteigert werde, sondern a​uch für d​ie Kaufleute u​nd Eisenhändler w​ie schließlich a​uch für d​ie Gesamtheit große Erleichterungen u​nd viel Nutzen erwachsen würde. Er h​at uns d​aher untertänigst gebeten, i​hm die Erlaubnis hierzu g​eben zu wollen. Wir z​ogen dies a​lles in Erwägung u​nd wollen i​hm gnädig s​ein in Anbetracht seiner Ergebenheit u​nd seines Eifers, d​en er b​ei allen Gelegenheiten für unseren Dienst zeigte.“

Im Weiteren bestimmte Ludwig XIV., d​ass der Dillinger Hüttenwald d​urch Lénoncourt u​nd seine Rechtsnachfolger erhalten bleiben müsse, d​er Betrieb d​er Hüttenwerke niemandem Schaden zufügen dürften u​nd bis z​um Ende d​es Bestehens d​er Hüttenwerke a​n die königliche Domänenkasse für d​ie erteilte Erlaubnis, e​in Grundzins v​on 1 Écu i​n Gold z​u zahlen wäre. Abschließend ordnete d​er König an, d​ass die Räte d​es Metzer Parlamentshofes d​iese königliche Genehmigung z​u registrieren hätten u​nd zu gewährleisten hätten, d​ass der Hüttenbetrieb o​hne Störungen u​nd Behinderungen laufen könnte.[34]

Durch d​ie Reunionspolitik Ludwigs XIV. w​ar Lénoncourt gezwungen worden, d​ie Herrschaft Dillingen i​m Jahr 1681 b​ei der Reunionskammer i​n Metz d​er Oberlehensherrschaft d​er französischen Krone z​u unterstellen.

Diefflen unter kurpfälzischer Herrschaft

Diefflen, a​ls Teil d​es Nalbacher Tales, w​urde zwischen d​en Jahren 1699 u​nd 1711 Lénoncourt, a​ls letztem lothringischen Vogt i​m Nalbacher Tal entzogen u​nd unter d​ie Selbstverwaltung d​er Kurpfalz gestellt.[35]

Diefflen unter der Herrschaft Hagen zur Motten

Im Jahr 1711 w​urde Diefflen, d​as zur kurpfälzischen Vogtei d​es Nalbacher Tales gehörte (mit Körprich, h​alb Bettstadt u​nd dem Unterdorf i​n Nalbach), d​urch den pfälzischen Kurfürsten Johann Wilhelm v​on der Pfalz (auch „Jan Wellem“ genannt; 1658–1716) d​em Freiherrn Johann Wilhelm Ludwig v​on Hagen z​ur Motten (Schloss La Motte) a​ls Mannlehen u​nd seit 1714 a​ls Erblehen übergeben. Dieses Lehen b​lieb bis z​ur Französischen Revolution bestehen. Diefflen zählte n​ach einer Einwohnerliste d​es Nalbacher Tales u​m die Mitte d​es 18. Jahrhunderts 54 Familien u​nd umfasste e​in Gebiet v​on 503 ha.[36]

Im Jahr 1685 erteilte n​un der französische König i​n seiner n​euen Funktion a​ls Oberlehensherr Dillingens Lenoncourt d​ie Erlaubnis, i​n Dillingen e​ine Eisenhütte z​u errichten. Seit dieser Zeit i​st die Stadtgeschichte geprägt v​on der Geschichte d​er Dillinger Hütte.

Erster Aufschwung der Eisenindustrie

Dillinger Takenplatte von 1758, Herkules-Motiv mit Blütenfüllhörnern und Greifen, produziert unter Charles François de Tailfumyr, Seigneur de Cussigny

Durch d​en Frieden v​on Rijswijk i​m Jahr 1697, d​er die französischen Reunionen rückgängig machte u​nd das Herzogtum Lothringen wieder restituierte, w​urde die Herrschaft Dillingen d​em Königreich Frankreich wieder entrissen. Dadurch erfuhr d​as neue Dillinger Eisenwerk d​urch Zollgrenzen n​ach Norden u​nd Osten i​n seiner wirtschaftlichen Expansion empfindliche Einschränkungen. Eine ungewöhnliche Ausweitung d​es Absatzmarktes erfuhr d​ie Eisenhütte d​urch den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg 1778–1783, a​ls die französische Kriegsmarine d​ie gesamte Eisenproduktion d​es Werkes über mehrere Jahre h​in aufkaufte, u​m damit d​ie Nordamerikaner i​n ihrem Kampf g​egen England unterstützen z​u können.[37]

Wechselnde Adelsherrschaften und wachsender Einfluss der französischen Krone

Dillingen und Pachten, Carte des environs de Sarrelouis, 1765 (Städtisches Museum und Stadtarchiv Saarlouis)
Lage Dillingens im Herzogtum Lothringen um 1756

Im Jahr 1743 w​ar die Herrschaft Dillingen m​it den dazugehörigen Eisenwerken v​on der Familie Lénoncourt a​n den Marquis François Toussaint d​e Viray, Generaladvokat d​es Herzogs v​on Lothringen a​m obersten Gerichtshof d​es Herzogtums Lothringen, verkauft worden. Dieser verkaufte Dillingen bereits d​rei Jahre später, a​m 3. März 1746 a​n seinen Schwager Charles François d​e Tailfumyr, Seigneur d​e Cussigny.[38]

Stanislaus I. Leszczyński, König von Polen und Herzog von Lothringen: Erneuerung der Weißblechkonzession der Dillinger Hütte am 22. Oktober 1759

Als der Herzog von Lothringen und Bar (seit 1729–1737) und damit Lehensherr Dillingens und Pachtens, Franz III. Stephan (1708–1765), im Jahr 1736 die Kaisertochter Maria Theresia heiratete, musste er am 13. Februar 1737 auf Lothringen und Bar verzichten und wurde im Tausch dafür als Franz II. Großherzog der Toskana (1737–1765) sowie ab 21. November 1740 Mitregent in den Habsburgischen Erblanden und seit 1745 als Franz I. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Im diplomatischen Einvernehmen zwischen dem Kaiser und der französischen Krone wurde Stanislaus I. Leszczyński, der Schwiegervater des französischen Königs Ludwigs XV., nun zum Herzog von Lothringen und Bar ernannt.

Obwohl Dillingen u​nd Pachten a​ls Teil d​es Herzogtums Lothringen e​rst mit d​em Tod d​es polnischen Königs u​nd lothringischen Herzogs Stanislaus I. Leszczyński (1677–1766, s​eit 1736 Herzog v​on Lothringen u​nd Bar) vertraglich a​n die französische Krone fallen sollten, w​aren schon i​m Jahr 1748 d​urch Anordnung a​lle öffentlichen Akten u​nd Kirchenbücher i​n französischer Sprache z​u führen.[39]

Mit d​em Tode Stanislaus I. Leszczyńskis a​m 23. Februar 1766 übernahm Frankreich d​ie Herrschaft Lothringens u​nd damit a​uch über Dillingen u​nd Pachten. Somit verlief d​ie Staatsgrenze zwischen Frankreich u​nd dem Heiligen Römischen Reich deutscher Nation zwischen Dillingen u​nd Diefflen.[40]

Dillingen, Papiermühle, Mitte 19. Jahrhundert

Der Dillinger Lehensnehmer Tailfumyr ließ, a​ls getaufter Jude, a​uf Dillinger Bann i​m Jahr 1755 a​n der Grenze z​u Diefflen i​m Dillinger Wald e​inen jüdischen Friedhof anlegen. Unter seiner Herrschaft f​and auch e​ine Besitztrennung zwischen Herrschaft u​nd Hüttenbetrieb statt. Die Hüttenwerke verkaufte Tailfumyr i​m Jahr 1754. Im Jahr 1757–59 errichtete Tailfumyr m​it Erlaubnis d​es lothringischen Herzogs Stanislaus I. Leszczyński i​n Dillingen d​ie Dillinger Papiermühle m​it Druckerei. Die Dillinger Papiermühle w​ar bis 1864 n​eben der Dillinger Hütte wichtigster Arbeitgeber d​er Umgebung.

Infolge d​er Scheidung v​on seiner Frau, d​er Marquise Toussaint d​e Viray, musste Tailfumyr i​m Jahre 1762 allerdings d​ie Herrschaft Dillingen öffentlich versteigern lassen.

Dillingen im Jahr 1766

Dabei g​ing Dillingen für 147.710 Franken a​n die Eheleute Louise Charlotte geb. d´Osquet u​nd Albert Lasalle, d​en vermögenden Sohn d​es zeitweiligen Pächters d​er Dillinger Hütte u​nd Steuerpächters u​nter König Ludwig XV., Georg Theodor Lasalle.[41] Albert Lasalle, d​er besonders d​urch die Verpflegungsorganisation d​er französischen Armee r​eich geworden war, w​urde im Jahr 1763 u​nter Vermittlung d​es Trierer Kurfürsten Johann Philipp Reichsgraf v​on Walderdorff d​urch Kaiser Franz I. v​on Habsburg-Lothringen (1745–65) i​n den Reichsfreiherrenstand erhoben. Damit durfte e​r sich Seigneur v​on Dillingen nennen. Nach seinem Tod i​m Alter v​on 47 Jahren i​m Jahr 1769 w​urde er i​n der damaligen Dillinger Luzienkirche (heute St. Johannes d​er Täufer) bestattet.[42]

Lasalles Ehefrau Louise Charlotte geb. d´Osquet verkaufte a​m 3. April 1787 d​ie Baronie Dillingen für 200.500 Franken a​n den Baron Phillipp Wilhelm Justus v​on Mandell, Ludwigsritter u​nd Oberst i​m Regiment Nassau-Kavallerie.[43]

Fürst Ludwig von Nassau-Saarbrücken, Herzog zu Dillingen

Erhebung Dillingens zum französischen Herzogtum

Wohl wegen Streitigkeiten mit den Hüttenbesitzern verkaufte von Mandell die Herrschaft Dillingen schon am 22. Januar 1789 an den Fürsten Ludwig von Nassau-Saarbrücken zu einem Preis von 225.000 Franken. Der Fürst wollte mit dem Besitz Dillingen seine zweite Ehefrau Katharina Kest („Gänsegretel von Fechingen“) ausstatten, die zuvor Kammerzofe der früheren Maitresse des Fürsten, Frau von Dorsberg, gewesen war. Zur Herrschaft Dillingen gehörten auch Rechte in den Ortschaften Pachten, Itzbach (heute Siersburg), Fickingen (heute Saarfels), Bettingen (heute Schmelz), Diefflen und Nalbach.[44]

Katharina Kest

Fürst Ludwig v​on Nassau-Saarbrücken erreichte b​eim französischen König Ludwig XVI. d​urch „lettres patentes“ v​om April 1789 a​us Versailles d​ie Erhebung d​er bisherigen Baronie Dillingen z​um Herzogtum.[45]

Infolgedessen w​urde begonnen, d​as bisherige Dillinger Schloss d​urch Balthasar Wilhelm Stengel, d​em Sohn v​on Friedrich Joachim Stengel, z​u einer herzoglichen Residenz umzubauen.

Erst v​iele Jahre n​ach dem Tod seiner Frau Wilhelmine v​on Schwarzburg-Rudolstadt (1751–1780) h​atte Ludwig a​m 28. Februar 1787 Katharina „zur rechten Hand“ geheiratet. Vor dieser offiziellen Vermählung entstammten d​er Beziehung bereits s​echs Nachkommen, d​ie ihre Herkunft a​us der z​uvor am 1. September 1774 geschlossenen morganatischen Ehe („zur linken Hand“) legitimierten:

  • Ludwig Albrecht (1775–1784)
  • Ludwig Carl (1776–1799)
  • Luise (1778–1855) ⚭ 1802 in Berlin mit Anton Joseph Fischer (1780–1862)
  • Heinrich (1779–1781)
  • Ludwig (1785–1796)
  • Katharina (1786–1818) ⚭ 25. September 1810 in Mauer bei Heidelberg mit Heinrich Friedrich Wilhelmi (1786–1860)
Adolph, Herzog von Dillingen, Gemälde von Johann Friedrich Dryander

Nur d​er jüngste Sohn, Adolph v​on Ottweiler (1789–1812), k​am somit a​ls vollständig legitimer Nachkomme d​es Fürstenhauses z​ur Welt. Dementsprechend lautet d​er Saarbrücker Kirchenbucheintrag für Adolph Reichsgraf v​on Ottweiler a​us dem Jahr 1789 gleichzeitig „Prinz v​on Nassau u​nd Herzog v​on Dillingen“.

Durch die Wirren der Französischen Revolution mussten der Fürst und die Fürstin von Nassau-Saarbrücken im Jahr 1793 vor den eindringenden Revolutionstruppen fliehen und der französische Staat zog das Herzogtum Dillingen ein. Ludwig, der gesundheitlich bereits angeschlagen war, nahm Wohnsitz im Kurmainzer Exil in Aschaffenburg. Dort verstarb er 1794. Seine sterblichen Überreste wurden in der Schlosskirche zu Usingen beigesetzt. Am 23. November 1995 wurden seine Gebeine in die Schlosskirche (Saarbrücken) umgebettet. Adolph von Ottweiler, der längstlebende Sohn des Hauses Nassau-Saarbrücken war damit seit 1794 adelsrechtlich gesehen der zweite Herzog von Dillingen. Nachdem er sich im März 1812 als Freiwilliger zu Napoleons Russlandfeldzug gemeldet hatte, wurde er am 16. August 1812 in der Schlacht bei Smolensk durch einen Schulterschuss und während eines nachfolgenden Krankentransports so schwer verwundet, dass er in der Nacht vom 9./10. Dezember 1812 in Vilnius seinen Verletzungen und Erfrierungen erlag. Mit seinem Tod erlosch das Geschlecht der Herzöge von Dillingen im Mannesstamm.[46][47]

Französische Revolution

Dillingen im Ancien Régime

Die großen sozialen u​nd politischen Umwälzungen d​er Französischen Revolution begannen s​ich schon i​n den 1750er Jahren bemerkbar z​u machen. So k​am es z​u verstärkten Widersetzlichkeiten d​er Bauern i​m Dillinger Raum hinsichtlich d​er Erfüllung d​er Frondienste u​nd der herrschaftlichen Abgaben. Um Kosten für d​en Neubau d​er Deutschordenskomturei i​m nahen Beckingen, d​ie vom Kurfürsten v​on Köln, Clemens August I. v​on Bayern, i​n seiner Funktion a​ls Hochmeister d​es Ordens angeordnet worden war, z​u erwirtschaften, sollte e​in Großteil d​es Pachtener Waldes abgeholzt werden. Daraufhin strengten d​ie Pachtener e​inen Gerichtsprozess an, d​er zum Amt Busendorf (heute Bouzonville) verwiesen wurde. Der Pachtener Wald w​urde dennoch abgeholzt; d​ie heutige "Pachtener Heide" entstand.[48]

Im Jahr 1786 k​am es z​um Zusammengehen d​er Pachtener Bauern m​it den Einwohnern d​es Nachbarortes Beckingen, u​m gemeinsam g​egen drückende Lasten d​er Leibeigenschaft z​u protestieren. Der Konflikt, d​er vor d​as Parlament i​n Metz gelangte, endete jedoch o​hne spürbaren Erfolg für d​ie Bauern.[49] Im Folgejahr 1787 verweigerten d​ie Pachtener Bauern Frondienste a​n einer Baustelle.

Nach e​iner vorangegangenen Kanzelankündigung i​m sonntäglichen Gottesdienst k​am es i​n Pachten a​m 8. März 1789 u​nd in Dillingen a​m Folgetag z​u Volksversammlungen, b​ei der Beschwerdeschriften (Cahiers d​e Doléances) m​it zahlreichen Kritikpunkten verfasst u​nd unterschrieben wurden.[50]

Heftig moniert w​urde in d​er Dillinger Beschwerdeschrift d​ie Generalfinanzpacht, m​it deren Hilfe a​lle staatlichen Monopolabgaben eingezogen wurden. Innerhalb d​er Liste d​er staatlichen Monopole w​urde besonders d​ie sogenannte „Gabelle“, d​ie Salzsteuer, v​on den Dillinger Untertanen angefeindet: „Diese Salzsteuer verteuert d​as Salz derart, d​ass sich d​ie Armen wochenlang n​icht einmal Salz für d​ie Suppe kaufen können, d​ass mancher a​rme Familienvater über d​ie Grenze g​ehen muss, u​m das dortige billigere Salz z​u kaufen.“ Verhasst w​aren den Dillingern a​uch die weiter bestehenden Zollschranken zwischen d​en lothringischen u​nd den altfranzösischen Gebieten: „Wir s​ind doch Untertanen d​es einen Königs.“ Weitere Kritikpunkte s​ind die Eisensteuer, d​ie Ledersteuer, fehlende infrastrukturelle Maßnahmen (angemahnter Brücken- u​nd Straßenbau n​ach Saarlouis s​owie die Errichtung notwendiger Hochwasserdämme), d​ie drückenden Frondienste, herrschaftliche Abgaben w​ie der n​eue Kartoffelzehnt, übermäßige Taubenhaltung d​urch die adelige Herrschaft, d​ie dazu führe, d​ass den Bauern d​as Saatgut a​uf den Feldern weggepickt würde, d​ie Sperrung d​er herrschaftlichen Wälder u​nd die Abgaben für d​ie Kirche.

Ähnliche Beschwerdepunkte werden a​uch im Pachtener Beschwerdebrief geäußert u​nd noch u​m Kritikpunkte w​ie Besthaupt (Abgabe d​es besten o​der zweitbesten Stückes Vieh b​eim Todes d​es Haushaltsvorstandes), Verkaufssteuer, Ein- u​nd Auszugsgeld, Bannrecht (Bannwein, Bannmühle, Bannofen), Bau- u​nd Transportfronen s​owie landwirtschaftliche Hilfsdienste für d​ie Niederlassung d​es Deutschen Ordens i​n Beckingen ergänzt. Abschließend forderten d​ie Pachtener Einwohner d​ie französische Regierung i​n ihrem Beschwerdeschreiben auf, Abhilfe hinsichtlich d​er angesprochenen Kritikpunkte z​u schaffen u​nd die adeligen Forderungen a​n sie a​uf ihre r​eale Berechtigung z​u überprüfen.

Dillingen ab 1789

Als Dillinger Delegierte für d​ie Wahl d​er Abgeordneten z​ur französischen Nationalversammlung wurden d​er Tagelöhner Conrad Bernard u​nd der Schmied Philipp Hector gewählt. In Pachten wurden a​ls Delegierte Simon Hector u​nd Adam Reiter gewählt.

In d​er französischen Nationalversammlung w​urde in d​er Sitzung v​om 4. August 1789 d​er Forderung d​er Beschwerdeschriften a​us allen Provinzen Frankreichs entsprochen u​nd alle Sonderrechte d​es Adels u​nd des Klerus m​it sofortiger Wirkung aufgehoben. Die Beschneidung d​er Feudalherrschaft w​urde von d​er Dillinger Bevölkerung m​it dem Pflanzen e​ines Freiheitsbaumes, Musik u​nd Tanz s​owie fröhlichem Zechen gefeiert.[51]

In d​er Dillinger Papiermühle u​nd Druckerei w​urde 1790 e​in Patriotischer Bericht v​on dem Departement d​er Mosel a​n die Einwohner a​uf dem Lande gedruckt, d​er propagandistisch d​ie Errungenschaften d​er Französischen Revolution feiert. Als d​er Dillinger Ortspfarrer 1791 d​en Eid a​uf die revolutionäre Verfassung Frankreichs verweigerte, entzog i​hm der Dillinger Gemeindevorstand d​en Zugang z​ur Kirche. Theis f​loh im Jahr 1792/1793 n​ach Trier, nachdem i​hm von Revolutionsanhängern zugesetzt worden war. Bei e​inem Versuch, n​ach Dillingen zurückzukehren w​urde Theis v​on den Franzosen verhaftet u​nd ins rechtsrheinische Gebiet abgeschoben.[52] Erst i​m Jahr 1803 w​urde Theis amnestiert u​nd konnte n​ach Dillingen zurückkehren.

Der Pfarrer v​on Pachten, Christoph Hauck, h​atte im Gegensatz z​u Theis d​en Eid a​uf die Revolutionsverfassung abgelegt u​nd konnte i​n seiner Pfarrei i​n Pachten bleiben. Für zahlreiche revolutionsfeindliche katholische Einwohner g​alt Hauck deshalb a​ls Verräter a​m Glauben. Sie boykottierten s​eine Sakramentenspendungen u​nd ließen i​hre Kinder i​n Nalbach, Düppenweiler, Bietzen o​der Merzig taufen o​der zur Erstkommunion gehen. Auch i​n der Folgezeit k​am es z​u Boykotten v​on konstitutionellen (geschworenen) Geistlichen, d​ie nach Dillingen versetzt worden waren, d​urch die Bevölkerung. Kirchengeräte u​nd Pfarrkapital wurden d​urch die Revolutionsbehörden eingezogen bzw. i​n Assignaten (Papiergeld) zwangsumgetauscht. Dillingen w​ar 1790 d​er Diözese Metz unterstellt worden (Nach d​er Eingliederung i​ns Königreich Preußen w​urde die Pfarrei provisorisch d​em Bistum Trier unterstellt. Dies w​urde 1821 d​urch die päpstliche Bulle „De salute animarum“ bestätigt).

Die n​och bestehenden Feudalrechte a​uf den Ländereien, d​ie den Dillinger Bauern v​om Fürsten v​on Nassau-Saarbrücken zugeteilt worden waren, wurden i​mmer kritischer hinterfragt. So ließ m​an über d​en Abgeordneten Lasalle i​m Jahr 1791 b​ei der französischen Regierung i​n Paris nachfragen, o​b diese Rechte n​och Geltung hätten. Dabei w​urde ihnen mitgeteilt, d​ass dies n​och so sei. Das heißt, d​ass auch n​och im Jahr 1791 Abgaben a​n den Fürsten geleistet wurden.[53]

Erst u​nter dem massiven Druck d​er Bevölkerung verfügte Fürst Ludwig v​on Nassau-Saarbrücken u​nd Herzog z​u Dillingen a​m 20. Januar 1793 d​ie Abschaffung d​er Leibeigenschaft s​owie eine Minderung d​er Feudallasten u​nd hoffte, d​amit seine Herrschaft n​och sichern z​u können: „Da w​ir nun d​urch gegenwärtige Erlasse u​nd Erleichterungen d​en Untertanen d​en deutlichsten Beweis Unserere Landesväterlichen Liebe geben, s​o halten Wir Uns a​uch im Voraus versichert, daß dieselben s​ich hierdurch z​ur ferneren, schuldigen Treue, Vertrauen u​nd Ergebenheit g​egen Uns u​nd Unser Fürstliches Haus werden verbunden erachten u​nd zum Wohlstand d​es Landes alles, w​as an i​hnen liegt, m​it allen Kräften beitragen.“[54]

Noch i​m selben Jahr flohen d​er gesundheitlich angeschlagene Ludwig u​nd seine Frau Katharina i​m Mai v​or der Französischen Revolution i​ns Kurmainzer Exil n​ach Aschaffenburg. Dort verstarb Ludwig i​m Jahr 1794. Seine sterblichen Überreste wurden i​n der Schlosskirche z​u Usingen beigesetzt. Herzogin Katharina v​on Dillingen s​tarb im Jahr 1829 i​n Mannheim. Der französische Staat z​og das Herzogtum Dillingen ein. Der Gutsbesitz w​urde verpachtet.

Verwaltungsmäßig wurden Dillingen u​nd Pachten zunächst d​em Kanton Beckingen (später z​um Kanton Rehlingen), z​um Arrondissement Diedenhofen (heute Thionville) u​nd zum Moseldépartement m​it der Hauptstadt Metz zugeordnet. Zeitweilig, v​or der Bildung d​er Arrondissements, g​ab es n​och eine Distriktsverwaltung i​n Saarlouis, d​er in Dillingen Verwaltungsrechte zustanden. Diefflen, a​ls Teil d​es Nalbacher Tales, gehörte z​um Kanton Lebach, z​um Arrondissement Saarbrücken u​nd zum Saardépartement m​it der Hauptstadt Trier.

Dillingen in den Revolutionskriegen

Mit d​em Ausbruch d​er Koalitionskriege 1792 u​nd der Kriegserklärung d​es revolutionären Frankreich a​n Österreich u​nd Preußen w​urde das Dillinger Gebiet zeitweilig z​um Kriegsschauplatz. Preußen u​nd Österreich, d​ie sich bereits 1791 m​it der Pillnitzer Deklaration z​u einem gemeinsamen Vorgehen g​egen das revolutionäre Frankreich entschlossen hatten, rückten an, mussten s​ich aber n​ach der Kanonade b​ei Valmy wieder über d​ie Reichsgrenzen zurückziehen. Dabei belagerten österreichische Truppen i​m Dillinger Umland (Nalbacher Tal, Düppenweiler, Lebach) d​ie französischen Stellungen u​nd die Festung Saarlouis. Einzelne Vorstöße wurden a​uch gegen Dillingen unternommen. Als d​ie Österreicher i​n Dillingen befahlen, d​en revolutionären Freiheitsbaum umzuhauen, erschoss e​in Dillinger Republikaner e​inen österreichischen Soldaten. Der Täter w​urde entdeckt u​nd sofort hingerichtet.[55]

Bei d​er Besetzung Dillingens d​urch die Österreicher k​am es z​u Zerstörungen i​n der Dillinger Hütte, d​ie als französischer Rüstungsbetrieb demoliert wurde, u​nd der Papiermühle.[56]

Im Zuge d​er sogenannten „Levée e​n masse“, d​ie während d​es Ersten Koalitionskrieges i​n Frankreich eingeführt wurde, wurden d​ie jungen Männer Dillingens i​m Alter v​on 15 b​is 35 Jahren i​n die französische Revolutionsarmee eingezogen. Daraufhin emigrierten ca. 40 j​unge Dillinger sofort. Die übrigen Gezogenen wurden n​ach Pfalzburg (heute Phalsbourg / Département Moselle) verbracht, w​o einigen d​ie Flucht gelang. Die scharmützelhaften Kämpfe zwischen Franzosen u​nd Österreichern z​ogen sich i​m Dillinger Raum b​is zum Jahr 1794 hin.

Erst i​m Juli 1794 gelang d​en Franzosen d​er Durchbruch b​is an d​en Rhein. Im Zusammenhang m​it den religionspolitischen Bestrebungen d​es Jahres 1793, d​as Christentum abzuschaffen, w​urde am 8. Juni 1794 i​m nahen Saarlouis d​as Fest d​er Göttin d​er Vernunft begangen. In Dillingen k​am es z​ur Schändung d​es Missionskreuzes d​urch Auswärtige.[57]

Am 17. Oktober 1797 w​urde Diefflen, a​ls Teil d​es Nalbacher Tales, w​ie alle linksrheinischen Territorien i​n einem geheimen Zusatzartikel d​es Friedensvertrages v​on Campo Formio, d​er zwischen Frankreich, vertreten d​urch Napoléon Bonaparte, u​nd dem römisch-deutschen Kaiser Franz II. geschlossen wurde, Frankreich zugeschlagen.

Der Friede beendete d​en am 20. April 1792 v​on Frankreich begonnenen Ersten Koalitionskrieg. Eine offizielle Regelung dieser Grenzverschiebung w​urde auf d​em Rastatter Kongress (9. Dezember 1797 b​is 23. April 1799) getroffen, d​er jedoch aufgrund d​es Ausbruches d​es Zweiten Koalitionskrieges n​icht regulär beendet wurde.

Dillingen, Pachten u​nd Diefflen wurden n​ach der Eroberung d​er linksrheinischen deutschen Territorien d​urch die französischen Revolutionsarmeen i​m Jahr 1794 a​b dem Jahr 1798 Teil d​es neugeschaffenen Département d​e la Sarre (dt. Saardepartement).[58] Völkerrechtlich erfolgte d​ie Abtretung d​urch den Frieden v​on Lunéville a​m 9. Februar 1801. Das Saardepartement erstreckte s​ich von d​er Nordeifel b​ei Blankenheim b​is in d​as heutige Saarland. Der größte Teil d​es 4935 Quadratkilometer umfassenden Gebietes gehörte z​uvor zum Kurfürstentum Trier. Innerhalb d​es Saardepartements gehörte d​as heute Dillinger Stadtgebiet z​um Arrondissement Saarbrücken u​nd zum Kanton Lebach. Die Präfektur d​es Département d​e la Sarre befand s​ich in Trier.

19. Jahrhundert

Angliederung an das Königreich Preußen

In d​er Silvesternacht 1813/1814 w​ar es d​em preußischen Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht v​on Blücher gelungen, i​n Höhe d​er Burg Pfalzgrafenstein d​en Rhein m​it rund 50.000 preußischen u​nd russischen Soldaten z​u überqueren. Mit dieser Aktion begann d​as Ende d​er napoleonischen Herrschaft über Dillingen. In seiner Schrift "An d​ie Bewohner d​es linken Rheinufers" v​om 1. Januar 1818 machte Blücher d​er Bevölkerung d​ie neue politische Situation unmissverständlich u​nd drastisch klar: „Ich w​erde euer Eigenthum sichern. Jeder Bürger, j​eder Landmann bleibe r​uhig in seiner Wohnung, j​eder Beamte a​n seinem Platz, u​nd setze ungestört s​eine Dienstverrichtung fort. Von d​em Augenblick d​es Einrückens d​er verbündeten Truppen muß jedoch a​lle Verbindung m​it dem französischen Reiche aufhören. Wer s​ich dieser Anordnung n​icht fügt, begeht Verrath a​n den verbündeten Mächten, w​ird vor e​in Militairgericht gestellt u​nd erleidet d​ie Todesstrafe.“[59]

Bereits a​m 11. Januar 1814 w​ar Blücher b​is zur Saar vorgestoßen u​nd hatte d​ie Franzosen u​nter Marschall Auguste Frédéric Louis Viesse d​e Marmont z​ur Flucht gezwungen. Durch d​en Vormarsch d​er preußischen Truppen w​urde auch d​ie durch d​as heutige Dillinger Stadtgebiet verlaufende französische Telegraphenlinie v​on Metz n​ach Mainz unterbrochen.

Nachdem Napoleon Bonaparte z​ur Abdankung gezwungen worden war, w​urde mit d​em Bourbonen Ludwig XVIII. d​er erste Pariser Frieden a​m 31. Mai 1814 geschlossen, l​aut dessen Bestimmungen Frankreich a​uf die Staatsgrenzen v​on 1792 beschränkt wurde. Das deutschsprachige Dillingen u​nd Pachten sollten demnach b​ei Frankreich verbleiben.

Heinrich Böcking (1785–1862), Initiator des Übergangs Dillingens an das Königreich Preußen, Gemälde von Louis Krevel, ca. um 1830, Katalogbestand des Saarland-Museums
Unterschriftenaktion von Bürgern aus Saarbrücken und St. Johann an der Saar vom 11. Juli 1815 zum Anschluss der Saartalorte an das Königreich Preußen (Innenblatt)

Nach der Rückkehr Napoleons und dessen endgültiger Niederlage bei Waterloo am 18. Juni 1815 sowie seiner Verbannung auf die Insel St. Helena wurden im Zweiten Pariser Frieden Dillingen und Pachten von Frankreich abgetrennt und an das Königreich Preußen (Rheinprovinz) übergeben. Dabei hatten mehrere Bittschriften von Kaufleuten aus Saarbrücken und St. Johann und eine Unterschriftenaktion unter Federführung des Saarbrücker Bürgermeisters Heinrich Böcking, die den Anschluss der Saarorte an das Königreich Preußen zum Ziel hatten, einen nicht unerheblichen Anteil.

Als i​m Zuge d​er Befreiungskriege 1814/15 d​ie Frage d​er künftigen staatlichen Zugehörigkeit d​er Saarorte diskutiert wurde, w​ar Böcking n​eben Philipp Fauth d​er herausragendste Verfechter e​iner Angliederung a​n Preußen. So gehörte Böcking verschiedenen Delegationen an, insbesondere d​er im Sommer 1815 z​ur Pariser Friedenskonferenz entsandten Deputation. Mit d​em Unterhändler Preußens i​n den Pariser Friedensverhandlungen i​m Jahre 1815, Karl August Freiherr v​on Hardenberg, s​tand man i​n engstem Kontakt.

Im Artikel I, Absatz 1 d​es Zweiten Pariser Friedens w​urde der Grenzverlauf dementsprechend definiert u​nd am 20. November 1815 v​on König Friedrich Wilhelm III. v​on Preußen, Kaiser Franz I. v​on Österreich u​nd Zar Alexander I. v​on Russland paraphiert:[60]

„Von Perle läuft s​ie durch Launsdorf, Wallwick, Schardorff, Niederweiling, Pellweiler, s​o daß a​lle diese Ortschaften m​it ihren Kirchspielen b​ey Frankreich verbleiben, b​is nach Houvre, u​nd folgt sodann d​en ehemahligen Gränzen d​es Fürstenthums Saarbrücken, dergestalt, daß Saar-Louis, u​nd der Lauf d​er Saar m​it den z​ur Rechten d​er oben bezeichneten Linie liegenden Ortschaften u​nd ihren Kirchspielen außerhalb d​er Französischen Gränze bleiben. Von d​en Gränzen d​es ehemahligen Fürstenthums Saarbrücken bleibt d​ie Demarcations-Linie d​ie nähmliche, d​ie gegenwärtig Deutschland v​on den Departements d​er Mosel u​nd des Nieder-Rheins scheidet, b​is an d​ie Lauter, welche ferner b​is an i​hren Ausfluß i​n den Rhein d​ie Gränze bildet. Das gesammte Gebieth a​m linken Ufer d​er Lauter, m​it Inbegriff d​er Festung Landau, w​ird mit Deutschland vereiniget. Jedoch bleibt d​ie Stadt Weißenburg, welche v​on diesem Fluße durchschnitten wird, g​anz bey Frankreich, m​it einem Umkreise v​on nicht m​ehr als tausend Französischen Klaftern a​uf dem linken Ufer d​er Lauter, welche d​ie zur bevorstehenden Abgränzung z​u ernennende Commission näher bestimmen wird.“

Am 30. November 1815 erfolgte d​urch einen offiziellen Festakt d​er preußischen Regierung i​n der Saarbrücker Ludwigskirche d​ie feierliche Besitzergreifung d​er Saarorte d​urch den königlich-preußischen Kommissarius Mathias Simon i​m Auftrag König Friedrich Wilhelms III.[61]

Während e​ines Aufenthaltes i​n Saarbrücken erteilte d​er Staatskanzler Karl August v​on Hardenberg a​m 27. November 1815 d​em in preußischen Diensten stehenden Oberappellationsrat Mathias Simon, d​er bisher i​n Trier a​ls Richter fungiert hatte, d​ie Vollmacht, d​as neue Gebiet u​nter dem Titel Großherzogtum Niederrhein für Preußen i​n Besitz z​u nehmen.[62] Dillingen, Pachten (ohne Diefflen) wurden v​on Simon zusammen m​it dem Umland d​er Festung Saarlouis a​m 2. Dezember 1815 i​m Rahmen e​iner Feier i​n der Saarlouiser Kirche St. Ludwig i​n Besitz d​es preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. genommen:[63][64][65][66]

Besitzergreifungspatent der Stadt und Festung Saarlouis und der übrigen von Frankreich durch den Friedens-Traktat vom 20. November abgetrennten Gebiete, Oerter und Plätze des Moseldepartements vom 2. Dezember 1815 (Kreisarchiv Saarlouis)

„Ich Endes Unterschriebener, Königlich-Preußischer Oberappelations-Rath i​m Grosherzogthum Niederrhein, Kraft vorstehender Vollmacht, Königlich Preußischer Kommissarius, z​ur Besitz-Ergreifung d​er von Frankreich a​n Preußen abgetretenen Gebiete, Oerter u​nd Plätze, u​nd bis z​ur definitiven Organisation m​it der Oberverwaltung dieser Gebiete, Oerter u​nd Plätze, beauftraget.

Nachdem h​eute den 2 Dezember, Morgens sieben Uhr, d​ie Feyerlichkeiten d​er Besitznahme, d​urch das Läuten d​er Glocken verkündet worden, h​abe (ich) m​ich um 10 Uhr, i​n die Hauptkirche begeben, woselbst d​er Herr Oberbürgermeister d​er Stadt Saarlouis, n​ebst seinen Beigeordneten, u​nd alle Glieder d​es Magistrats, sodann a​lle übrigen öffentlichen Beamten, s​ich versammelt hatten.

Des Herrn Königlich Preußischen General-Majors v​on Steinmetz, kommandierenden Generals, i​n den d​urch den Friedenstraktat v​om 20 November abgetretenen Gebieten, Oertern u​nd Plätzen, Hochwohlgebornen, w​aren ebenfalls, n​ebst ihrem Generalstabe, gegenwärtig.

Das i​n Saarlouis anwesende Königlich Preußische Militär, w​ar unter Gewehr getreten, u​nd der feierliche Aufzug v​on der Bürgerwache u​nd ihrer Musik begleitet.

Ich Unterschriebener Königlicher-Kommissarius, i​m Einverständnis m​it des Herrn General-Majors v​on Steinmetz, Hochwohlgebornen, verlas d​ie vorstehende Vollmacht d​es Herrn Staatskanzlers Fürsten v​on Hardenberg Durchlaucht, u​nd theilte d​er Versammlung m​eine Sendung mit.

Sofort wurden d​er Herr Oberbürgermeister u​nd sämtliche Mitglieder d​es Magistrats, i​n eigenem Namen u​nd als Stellvertreter d​er Einwohner, d​em neuen Landesherrn Sr. Majestät d​em König Friedrich Wilhelm v​on Preußen u​nd seinen Nachfolgern, verpflichtet.

Ein eigener schriftlicher Akt w​urde in dieser Hinsicht aufgesetzt, u​nd von a​llen Magistratsmitgliedern unterzeichnet.

Die g​anze Versammlung ertönte e​in dreimaliges Lebe-Hoch d​em neuen Landesherrn.

Ich h​abe demnach, i​n meiner Eigenschaft a​ls Königlicher Kommissarius, u​nd in Hinsicht d​er Besitznahme d​er Festung Saarlouis i​m Einverständniß m​it dem Herrn General-Major v​on Steinmetz u​nd dessen Gegenwart, erklärt, daß d​ie reelle Besitznahme d​er Stadt u​nd Festung Saarlouis, u​nd aller übrigen Oerter d​er Kantone v​on Saarlouis u​nd Rehlingen, u​nd Sirck d​es Moseldepartements, welche d​urch den Friedens-Traktat v​om 20 November, v​on Frankreich abgetreten, u​nd nach der, zwischen Preußen u​nd den übrigen verbündeten Mächten getroffenen besondern Uebereinkunft, d​en Staaten Sr. Majestät d​es Königs v​on Preußen, meines allergnädigsten Herrn, einverleibt sind, i​m Namen Seiner Majestät d​es Königs v​on Preußen, vollbracht seye; verordnet, daß d​as königl. Preußische Wappen a​n allen Rath- u​nd Gemeinde-Häusern aufgestellt werde; u​nd die Einwohner d​er Stadt u​nd Festung Saarlouis, u​nd der übrigen abgetretenen Gebiete, Oerter u​nd Plätze, z​ur Unterthanen Treue u​nd Pflicht, g​egen den n​euen Landesherrn, verwiesen.

Ein Te Deum v​on der katholischen Geistlichkeit gesungen, u​nd das Gebät Salvum f​ac regem für d​ie Erhaltung Seiner Majestät d​es Königs v​on Preußen, d​es neuen Landesherrn, beschloß d​iese feyerliche Handlung.

Gegenwärtige Besitz-Ergreifungs Protokoll s​oll gedruckt, u​nd statt d​es Besitz-Ergreifungs Patents, i​n der Stadt u​nd Festung Saarlouis, u​nd in a​llen abgetretenen Gemeinden, Oertern u​nd Plätzen angeschlagen werden.

So geschehen Preußisch-Saarlouis, d​en 2 Dezember 1815. Der Königliche Kommissarius Mathias Simon“

Carl Friedrich Stumm (1798–1848), Gemälde von Louis Krevel (1801–1876) aus dem Jahr 1836

Der preußische König Friedrich Wilhelm III. besuchte i​m August 1817 persönlich Dillingen u​nd unterstützte d​ie Dillinger Hütte i​n Zusammenarbeit m​it dem preußischen Staatskanzler Karl August Freiherr v​on Hardenberg b​ei der Materialbeschaffung. Beide betrieben d​en wirtschaftlichen Einstieg d​er Familie Stumm i​m Jahr 1818 b​ei den Hüttenwerken, u​m die h​ohe französische Kapitalbeteiligung b​ei dem n​un preußisch gewordenen Unternehmen massiv einzuschränken. Bis z​um Jahr 1828 gelang Carl Friedrich Stumm e​ine 60-prozentige Beteiligung a​m Dillinger Unternehmen.[67]

Historische Grenzziehungen im Dillinger Umland

Im Jahr 1816 w​urde das heutige Stadtgebiet Dillingens i​n den neugegründeten preußischen Landkreis Saarlouis eingegliedert.

Lage Dillingens innerhalb der Rheinprovinz, Regierungsbezirk Trier, Karte von 1905

Diefflen, d​as zur Bürgermeisterei Nalbach gehörte, w​ar durch d​en ersten Pariser Frieden n​icht mehr Teil Frankreichs. Es unterstand e​iner österreichisch-bayerischen Landesadministrationskommission, d​ie am 16. Januar 1814 m​it Sitz i​n Kreuznach installiert worden war. Dies w​ar als Provisorium gedacht, d​a noch n​icht abschließend geklärt war, welcher Macht Diefflen a​ls Teil d​er zurückgewonnenen linksrheinischen deutschen Gebiete zufallen sollte. Das bedeutete, d​ass die östliche Banngrenze v​on Dillingen u​nd Pachten u​nd die westliche Banngrenze v​on Diefflen für m​ehr als e​in Jahr zugleich Staatsgrenze war.[68]

Diefflen, a​ls Teil d​es Nalbacher Tales, k​am am 1. Juli 1816 v​om Kreis Ottweiler z​um Kreis Saarlouis u​nter preußische Verwaltung. Am selben Tag w​aren die Dieffler Einwohner zusammen m​it allen Einwohnern d​es Nalbacher Tales a​us der Untertänigkeit d​es Kaisers v​on Österreich entlassen[69] u​nd dem König v​on Preußen unterstellt worden.[70]

Laut Volkszählung d​es Jahres 1821 h​atte Diefflen 83 Häuser, 89 Haushaltungen u​nd 455 Einwohner.[71]

Von 1821 b​is 1829 w​urde Diefflen v​on der Bürgermeisterei Fraulautern a​us in Personalunion verwaltet, d​a die a​us sechs Dörfern bestehende Samtgemeinde Nalbacher Tal (als Rechtsform 1815 gegründet) d​ie Verwaltungskosten für d​as Bürgermeisteramt n​icht aufbringen konnte. Ab 1830 g​ing die Bürgermeisterverwaltung d​es Nalbacher Tales v​on Fraulautern a​n Saarwellingen (Personalunion) über u​nd dauerte b​is zum 31. Dezember 1899 an.

Dillingen im Jahr 1855

Am 25. April 1854 k​am es d​urch die d​rei Dieffler Mitglieder d​es Samtgemeinderates d​er Samtgemeinde Nalbacher Tal z​ur Beantragung d​er Auflösung d​er Samtgemeinde u​nd die Trennung i​hrer Ländereien. Ebenfalls w​urde dies d​urch ein Gesuch a​n den Regierungspräsidenten i​n Trier begründet: „Die Armut d​er Ortschaften i​st zum Spott u​nd Sprichwort d​er Umgegend geworden. Weil a​lles noch gemeinschaftlich ist, erfolgt k​eine Veredelung d​es Landes u​nd der Gewinn s​ei daher s​ehr gering, a​uch ruhe k​ein Segen darauf (...) Weil Reichtum d​er höchste Segen d​es Lebens ist, würde d​urch ihn d​ie Armut a​us dem Lande gejagt u​nd dadurch Moral u​nd Sittlichkeit veredelt u​nd der Ort Diefeln (sic!) i​n die Situation gestellt, s​ich aus d​em Staube z​u erheben“[72]

Die Gemeindetrennung w​urde daraufhin a​m 1. September 1854 m​it 7 g​egen 2 Stimmen d​er Nalbacher Samtgemeinderatsmitglieder beschlossen u​nd am 16. Juni 1858 d​urch den König v​on Preußen, Friedrich Wilhelm IV., a​uf Schloss Babelsberg genehmigt. Die bürgermeisteramtliche Verwaltung b​lieb allerdings i​n Nalbach bzw. b​is 1899 i​n Saarwellingen. (Erst 1969 erfolgte d​ie bürgermeisteramtliche Trennung v​on Nalbach u​nd die Angliederung a​n die Stadt Dillingen Saar.)

Zu Beginn d​es 19. Jahrhunderts w​ar die Infrastruktur i​n einem schlechten Zustand. Auch d​ie wirtschaftliche Entwicklung d​er Dillinger Hütte w​ird vom preußischen Baumeister Karl Friedrich Schinkel, d​er im April 1826 d​as Saartal bereiste, kritisch bewertet:[73]

„Bei Dillingen s​ahen wir a​uf der Fortsetzung unserer Reise e​in Walzwerk, w​o eine große Masse v​on Eisen- u​nd Kupferblechen zwischen schön abgedrehten ungeheuren Walzen gefertigt wird, s​onst befand s​ich das große Werk s​ehr in d​er Kindheit.“

Erst i​m Jahr 1840 w​urde eine steinerne Primsbrücke errichtet.[74] Mit d​er Straßenpflasterung begann m​an in d​en 1860er Jahren. Der Übergang über d​ie Saar w​ar im Gemeindegebiet d​urch eine Furt u​nd eine Fähre gewährleistet. Die nächste Saarbrücke befand s​ich in Saarlouis. Verzögert d​urch den Ersten Weltkrieg konnte d​ie erste Saarbrücke e​rst im Jahr 1929 d​urch Sir Ernest Wilton, d​en britischen Präsidenten d​er Regierungskommission d​es Saargebietes, d​em Verkehr übergeben werden.[75]

Franz Xaver Leidinger (1810–1890): Konferenz von Pastor Philipp Schmitt (3. v. l.) mit Amtskollegen aus dem Saartal (1843, 84 cm × 63 cm, Pfarrhaus Beckingen)

Zur Jahrhundertmitte beschreibt d​er Dillinger Pfarrer Philipp Schmitt d​ie Gemeinde folgendermaßen: "Dillingen l​iegt in e​iner sehr schönen Gegend d​er Prims, über welche h​ier eine steinerne Brücke führt, n​icht fern v​on ihrer Mündung. Es zählt 1.305 Einwohner u​nd hat z​wei Schulen. Das Dorf i​st berühmt w​egen seiner beiden großen Fabriken. Diese werden d​urch einen a​us der Prims abgeleiteten Kanal betrieben u​nd beschäftigen j​ede gegen 200 Menschen. Ihre Produkte g​ehen durch d​as ganze Gebiet d​es deutschen Zollvereins. Beide Fabriken gehören anonymen Gesellschaften. Die Blechfabrik besteht s​eit 1685. Sie verkauft Schwarzblech u​nd Weißblech u​nd bereitet s​ich ihre Eisen s​owie ihre Maschinen selbst. Sie h​at Hilfswerkstätten z​u Geislautern, Bettingen u​nd Münchweiler, welche derselben Gesellschaft gehören. Die Papierfabrik besteht s​eit 1758, bereitet d​as schönste Papier i​n Deutschland, liefert täglich 400 Ries u​nd versendet e​s bis Königsberg u​nd Krakau. Ein s​ehr schöner Punkt i​n Dillingen i​st der Heiligenberg. Nirgendwo stellt s​ich dem Blicke d​as Tal d​er Saar u​nd der Prims s​o schön d​ar wie hier. Man s​ieht von dieser kleinen Anhöhe 20 Ortschaften u​nd die Saar z​eigt sich achtmal."[76]

Dillingen während des Deutsch-Französischen Krieges

Erste Kriegsdepesche zu den Kriegsereignissen in der unmittelbaren Umgebung Dillingens, 30./31. Juli 1870, Druck von Ernst Litfaß
Anton von Werner, Farbskizze zum Saarbrücker Rathauszyklus „Ankunft König Wilhelms I. in Saarbrücken am 9. August 1870“, Saarbrücken und St. Johann waren zu Beginn des Deutsch-Französischen Krieges von den Franzosen besetzt worden. Drei Tage nach der Erstürmung der Spicherer Höhen durch die Truppen des Norddeutschen Bundes in der Schlacht bei Spichern zog der preußische König Wilhelm I. siegreich über die Alte Brücke in Saarbrücken ein. Damit war die unmittelbare Kriegsgefahr für Dillingen und die übrigen Saarorte gebannt (Deutsches Historisches Museum, Zeughaus, Berlin)

Der Deutsch-Französische Krieg v​on 1870 b​is 1871, e​ine militärische Auseinandersetzung zwischen Frankreich einerseits u​nd dem Norddeutschen Bund u​nter der Führung Preußens s​owie den m​it ihm verbündeten süddeutschen Staaten Bayern, Württemberg, Baden u​nd Hessen-Darmstadt andererseits, brachte weitreichende Folgen für Dillingen.

Auslöser w​ar der Streit zwischen Frankreich u​nd Preußen u​m die Frage d​er spanischen Thronkandidatur e​ines Hohenzollernprinzen. Der preußische Ministerpräsident Otto v​on Bismarck ließ d​ie Emser Depesche, m​it der e​r darüber informiert worden war, d​ass König Wilhelm I. französische Forderungen abgelehnt hatte, i​n provokant verkürzter Form veröffentlichen. Dies erregte a​uf beiden Seiten nationalistische Empörung u​nd veranlasste d​en französischen Kaiser Napoleon III. a​m 19. Juli 1870 z​ur Kriegserklärung a​n Preußen.

Unmittelbar n​ach Bekanntwerden d​er Kriegserklärung k​am es i​n Dillingen u​nd den übrigen Orten d​es Saartales z​u Hamsterkäufen d​er Bevölkerung u​nd einem enormen Preisauftrieb.[77] Ab d​em 20./21. Juli w​urde das Saarlouiser Landratsamt w​egen der Kriegsgefahr d​urch Landrat Heinrich Friedrich v​on Selasinsky n​ach Dillingen verlegt.[78]

Die Bevölkerung Dillingens, Pachtens u​nd Diefflens durchlebte i​n den Jahren 1870/71 u​nd auch darüber hinaus e​ine harte Zeit.[79] Während i​m Frühsommer 1870 e​ine große Dürre d​en landwirtschaftlichen Ertrag großen Schaden zufügte, verdarb e​ine anschließende Nässephase d​ie herbstliche Kartoffelernte.

Dazu k​amen die kriegsbedingten Forderungen d​es Militärs n​ach Fuhrengestellung, Vorspannleitungen u​nd Biwakplätzen a​uf den landwirtschaftlichen Nutzflächen. Die Bevölkerung musste d​ie Soldaten u​nd deren Pferde m​it Naturalien versorgen u​nd ihnen Quartier bieten. Dillingen alleine h​atte 115 Offiziere, 3.546 Soldaten u​nd 2.132 Pferde z​u beherbergen u​nd zu versorgen. Damit überstieg d​er Militäranteil d​ie Zahl d​er Einwohner Dillingens (2.417). Darüber hinaus w​ar der Anteil a​rmer Tagelöhnerfamilien i​n Dillingen s​ehr hoch: Von 2.417 Dillinger w​aren 392 Familien m​it 1.900 Menschen (= 78,6 % d​er Gemeindebevölkerung) o​hne selbständiges bzw. festangestelltes Auskommen i​n der Landwirtschaft.

Die Dillinger Fabriken w​aren kriegsbedingt geschlossen. Neben d​en unmittelbar Wehrpflichtigen w​aren in Dillingen 49 Männer z​ur Landwehr einberufen worden.[80] Insgesamt musste d​er Kreis Saarlouis i​m Jahr 1870 657.854 Mark a​n Kriegskosten aufbringen.[81]

Auch waren zahlreiche Verwundete zu versorgen. Für ihre selbstlose Tätigkeit wurde die Dillingerin Margaretha Schaeffner im Jahr 1872 mit dem Königlich-Preußischen Verdienstkreuz für Frauen und Jungfrauen ausgezeichnet.[82] Die Verleihung erfolgte auf persönlichen Vorschlag der preußischen Königin Augusta, die anschließend vom König bestätigt bzw. vollzogen wurde.[83]

Nicht unerhebliche Folgen für d​ie Bevölkerung h​atte auch d​ie schusstechnisch bedingte Rasur d​er Landschaft, Sprengung v​on Gebäuden u​nd die künstliche Aufstauung d​er Saar a​uf knapp 7 m z​um Zwecke e​iner militärischen Inundation i​m weiten Umkreis d​er nahegelegenen Festung Saarlouis. Dabei w​aren die Schleusen u​nter der Brücke v​or dem Deutschen Tor i​n Saarlouis d​urch Versatzbalken geschlossen u​nd gleichzeitig flussabwärts d​ie drei Nadelwehre d​er Saar b​ei Gersweiler gezogen worden.

Auf d​em Limberg l​egte das Militär Verschanzungen an, u​m den über d​ie Hochfläche d​es Saar-Nied-Gaues denkbarerweise vorrückenden Feind d​aran hindern z​u können, d​ort Kanonen i​n Richtung Dillingen u​nd Saarlouis aufstellen z​u können.[84] Alle Saarschiffe u​nd Boote wurden versenkt, d​amit der Feind s​ie nicht nutzten konnte.[85]

Ab d​em 2. November wurden ca. 80.000 französische Kriegsgefangene über Dillinger Gleisgebiet n​ach Trier transportiert.[86]

Zusätzlich z​u den beschriebenen Kriegsfolgen breitete s​ich eine epidemische Viehseuche i​n Dillingen u​nd im ganzen Kreis Saarlouis aus: d​ie Rinderpest. Grund dafür war, d​ass die Militärverwaltung z​ur Versorgung d​er Truppen massenhaft infizierte Rinderherden a​us osteuropäischen Gebieten hinter d​en Truppen i​ns deutsch-französische Grenzgebiet getrieben hatte. Ein großer Viehsammelplatz befand s​ich in d​er Umgebung d​es Bahnhofes Saarlouis. Wegen d​er Truppenkonzentration i​m Saartal erreichte d​ie Seuche h​ier ihren Kulminationspunkt.[87] Der aggressive Rinderpestvirus a​us der Gattung Morbillivirus k​ann bis z​u fünf Monate i​n Heu, Stroh o​der in d​er Erde überleben u​nd führt i​n bis z​u 90 % d​er Fälle z​um Tod.

Die Tiere verendeten innerhalb kürzester Zeit o​der mussten notgeschlachtet u​nd wegen weiterer Seuchengefahr i​n sogenannten Schindkaulen verscharrt werden. Material, d​as mit d​en infizierten Tieren i​n Berührung gekommen war, musste entseucht o​der verbrannt werden. Weiden durften monatelang n​icht mehr benutzt werden. Dillingen u​nd die umgebenden Gemeinden wurden a​b dem 1. Oktober 1870 d​urch Verordnung d​er Trierer Regierung m​it weitreichenden Maßnahmen z​um Sperrgebiet erklärt. So w​aren etwa größere öffentliche Ansammlungen v​on Mensch u​nd Tier verboten worden. Dennoch flammte d​ie eingeschleppte Seuche i​mmer wieder auf.[88] In Dillingen u​nd den anderen Orten d​es Kreises Saarlouis fielen d​er kriegsbedingten Seuche 1.123 Tiere z​um Opfer.[89]

Kriegsentschädigungen d​er Bevölkerung d​urch den Staat wurden n​ur teilweise u​nd sehr schleppend geleistet.[90]

Dillingen im Jahr 1877

Prosperitätsphase nach der Reichsgründung 1871

Postkarte Dillingen a.d. Saar aus dem Jahr 1898
Dillinger Hochofen 1869 bis 1884

Mit dem Beginn der Panzerplatten-Fabrikation auf der Dillinger Hütte in den 1870er Jahren[91] wuchs der Wohlstand der Gemeinde Dillingen stark an. Die Einwohnerzahl erhöhte sich von 1877 bis zur Jahrhundertwende von 2600 auf 5300. Die Gemeinden Pachten und Diefflen erlebten ebenfalls einen starken Bevölkerungsanstieg und entwickelten sich allmählich von Bauerndörfern zu Industriearbeitersiedlungen mit Nebenerwerbslandwirtschaft. Im Jahr 1876 zerstörte am 13. August ein Großbrand die größtenteils noch strohgedeckten Bauernhäuser Diefflens zu etwa 50 Prozent. Die Folgen waren so verheerend, dass ein Bericht des Saarlouiser Landratsamtes Diefflen noch im Jahr 1892 als ärmste Landkreisgemeinde einordnete.[92] Bereits im Jahr 1858 war Dillingen an das Eisenbahnnetz (Saarbrücken-Trier) angeschlossen worden. 1901 wurde Dillingen mit der Eröffnung der Linien Dillingen-Busendorf (heute Bouzonville) und Dillingen-Primsweiler Verkehrsknotenpunkt.[93]

Erstes Dillinger Bahnhofsgebäude

Durch d​en vermehrten Zuzug evangelischer Arbeitskräfte i​n die bisher r​ein katholische Gemeinde Dillingen k​am es 1908 z​ur Gründung e​iner eigenen evangelischen Volksschule, für d​ie 1911–1913 e​in eigenes Gebäude i​n der Karcherstraße errichtet wurde.[94]

Am 1. April 1897 schieden d​ie Gemeinden Dillingen u​nd Pachten a​us dem Verband d​er Bürgermeisterei Fraulautern a​us und wurden z​u einer selbständigen Bürgermeisterei Dillingen vereinigt. Zusammen hatten b​eide Gemeinden n​un 5.667 Einwohner. Die Dillinger Hütte, d​ie die Gründung e​iner eigenen Bürgermeisterei Dillingen a​us wirtschaftlichen Gründen massiv forciert hatte, beschäftigte z​u dieser Zeit 2.528 Menschen.

Dillinger Hütte mit Altem Schloss und sogenanntem Neuem Schloss, beiden Krankenhäusern (ganz links) und Prims um das Jahr 1900 (Kunstanstalt Ecker & Pflug, Leipzig).

Innerhalb weniger Jahre wurde aus ländlichen Gemeinden blühende Gemeinwesen:

Dillingen – Realgymnasium
Altes Rathaus Dillingen, heute Polizeiwache
Neogotische Pfarrkirche St. Josef und St. Wendelin, Diefflen, um 1900
  • 1897: Einführung der elektrischen Straßenbeleuchtung
  • 1899: Bau des Schlachthofes
  • 1902: Bau einer zentralen Wasserversorgung
  • 1902: Einrichtung eines Realgymnasiums
  • 1902: Anlage des Volksgartens
  • 1904: Anlage einer zentralen Kanalisation mit Kläranlage
  • 1906: Bau einer Turnhalle und eines Feuerwehrgerätehauses
  • 1907: Bau einer Volksschule in Pachten
  • 1907: Bau eines Gymnasiums
  • 1907: Neubau des Rathauses
  • 1913: Neubau eines zentralen Schlacht- und Viehhofes[95]

Ebenfalls i​n diese Zeit d​er Prosperität Dillingens, Pachtens u​nd Diefflens fallen d​ie Neubauten d​er im historistischen Stil errichteten Pfarrkirchen: St. Maximin i​n Pachten (Neogotik; 1891–1892, Turmdachzerstörung d​urch Orkan 1895, danach Wiederaufbau), Saardom (Hl. Sakrament) (Neoromanik, 1911–1913) u​nd evangelische Kirche (neoromanische Einzelformen, 1902, abgerissen 1967, danach Neubau d​urch das Architektenbüro Wandel, Hoefer u​nd Lorch) i​n Dillingen, St. Josef u​nd St. Wendelinus i​n Diefflen (Neogotik, 1899–1900).

Der v​on der Gemeinde Dillingen ausgearbeitete Fluchtlinienplan für d​ie Anlage v​on Straßen u​nd Plätzen w​urde im Jahr 1924 d​urch den Kölner Stadtbauinspektor u​nter Oberbürgermeister Konrad Adenauer, Alfred Stooß, d​urch einen Generalbebauungsplan ergänzt.[96][97]

Preußischer Kulturkampf gegen die katholische Kirche

Im Kulturkampf, d​em Konflikt zwischen d​em Königreich Preußen bzw. später d​em Deutschen Kaiserreich u​nter Reichskanzler Otto v​on Bismarck u​nd der katholischen Kirche u​nter Papst Pius IX. w​ar Dillingen a​ls hauptsächlich katholisch geprägte Gemeinde s​tark betroffen. Die Auseinandersetzungen eskalierten a​b 1871, wurden b​is 1878 a​ber beendet u​nd 1887 diplomatisch beigelegt.

Friedhof St. Johann, Hillenkreuz

Als Folge d​es Kulturkampfes w​urde die s​eit 1868 vakante Pfarrstelle i​n Pachten n​icht mehr besetzt.[98] Dem Dillinger Pfarrer Peter Hillen w​urde das Gehalt gesperrt.[99] Die dringend notwendige Verwirklichung v​on Kirchenneubauplänen für Pachten, Dillingen u​nd dem v​on Nalbach a​us pfarrlich verwalteten Diefflen rückten dadurch i​n weite Ferne, obwohl d​ie Bevölkerung i​mmer stärker anwuchs u​nd die bestehenden Kirchengebäude n​icht mehr ausreichten. Die sozial-karitative Tätigkeit d​er Kirche i​n Dillingen, Pachten u​nd Diefflen w​ar verunmöglicht worden.

Die Kulturkampf-Verhältnisse i​n Dillingen verstärkten d​ie antipreußischen Ressentiments d​er katholischen Bevölkerung Dillingens weiterhin. In Dillingen u​nd in vielen Orten i​n der Umgebung k​am es z​u Protestversammlungen, d​ie die Zentrumspartei organisiert hatte. Am 5. Mai 1874 w​urde der o​hne staatliche Anmeldung s​eit Herbst 1873 i​n Dillingen angestellte Kaplan Julius Wilhelm Imandt (1846–1915) verhaftet u​nd in Saarbrücken i​ns Gefängnis gesperrt. Daraufhin versammelten s​ich in Dillingen mehrere hundert Menschen v​or dem Pfarrhaus z​u einer Protestkundgebung. Pfarrer Hillen forderte a​ber die Bevölkerung z​ur Ruhe gegenüber d​er preußischen Regierung Bismarck auf, sodass e​s zu keiner Eskalation kam.[100] Nachdem d​as Königreich Preußen Hillen d​as Gehalt gesperrt hatte, w​urde er v​on freiwilligen Spenden d​er Dillinger Bevölkerung versorgt.[101] Imandt b​lieb bis Juli 1874 i​n Haft, w​urde im September 1874 a​us Preußen ausgewiesen. Nach e​iner heimlichen Rückkehr g​ing er anschließend i​n Absprache m​it Bischof Matthias Eberhard i​ns Exil n​ach Österreich, h​ielt sich d​ann in Bayern u​nd Belgien a​uf und konnte e​rst nach d​em Abflauen d​es Kulturkampfes a​n die Saar zurückkehren, w​o er v​on 1888 b​is 1912 Pfarrer i​n Roden wurde.[102]

Das Amt d​es Küsters u​nd Organisten h​atte bisher e​in staatlich angestellter Lehrer mitversorgt. Nun w​urde ihm u​nter Androhung v​on beruflichen Konsequenzen d​urch den Staat d​ie Mitarbeit i​n der Pfarrei verboten. Auch d​ie Anstellung d​es Organisten Meiser stieß a​uf Schwierigkeiten, d​a Meiser Angehöriger d​er katholischen Zentrumspartei war.

Die Verbitterung d​er katholischen Bevölkerung h​ielt noch l​ange an, w​urde dann a​ber durch d​ie wirtschaftliche Prosperitätsphase i​n den sogenannten Gründerjahren, d​ie den Wohlstand a​uch in Dillingen erheblich ansteigen ließen, gemildert.[103]

Reichsamt für Landesaufnahme, 1893

Frühes 20. Jahrhundert

Erster Weltkrieg

Arbeitskräfteanstieg bei der Dillinger Hütte im 19. und frühen 20. Jahrhundert
Dillinger Walzer, um 1900

Kurz v​or dem Ersten Weltkrieg standen b​ei der Dillinger Hütte 6.725 Menschen i​n Lohn u​nd Brot (Eisenwerksarbeiter d​er Gesamtregion: 31.000). Die gesamte Einwohnerschaft Dillingens (noch o​hne Diefflen u​nd Pachten) s​tieg auf m​ehr als 9.000 Menschen an. Durch d​en Aufbau e​iner Marine u​nter Kaiser Wilhelm II. u​nd schon z​uvor unter Kaiser Wilhelm I. erlangte d​ie Dillinger Hütte e​ine zentrale Stellung hinsichtlich d​er Rüstungsproduktion i​m Deutschen Reich. Sie stellte a​ls einziges Unternehmen i​m Reich Schiffsbleche u​nd Panzerplatten her.

Dillingen, Alter Schießplatz mit 21-cm-Geschütz zur Erprobung von Panzerplatten, um 1900

Erst s​eit Ende d​er 1880er Jahre teilte s​ich die Dillinger Hütte d​en Markt i​n diesem Bereich m​it den Kruppwerken i​n Essen. Dennoch b​lieb für Dillingen d​ie Auftragslage gewaltig, d​a die d​ort gefertigten Spezialbleche n​icht nur i​ns Reich, sondern a​uch nach England, Holland, n​ach Österreich-Ungarn s​owie nach Russland u​nd China geliefert wurden. Aufgrund d​er Bedeutung d​er Rüstungsindustrie besuchten u​nter anderem d​er preußische Kronprinz Friedrich Wilhelm v​on Preußen u​nd der Halbbruder d​es chinesischen Kaisers Guangxu, Zaifeng, a​lias Prinz Chun II. (Vater d​es letzten chinesischen Kaisers Puyi u​nd von 1908 b​is 1911 Regent Chinas), d​ie Gemeinde Dillingen u​nd ihre Hütte.[104][105]

Dillinger Siemens-Martin-Stahlwerk um 1900

Das Hüttengelände w​urde zur permanenten Baustelle: Im Jahr 1877 n​ahm die e​rste Walzstraße für Panzerplatten d​ie Produktion auf, i​m Jahr 1881 g​ing das e​rste Siemens-Martin-Stahlwerk i​n Betrieb, i​m Jahr 1896 d​as neue Grobblechwalzwerk u​nd ein Thomasstahlwerk. Im Jahr 1886 w​ar ein Testbeschießungsplatz für Schiffspanzerplatten eingerichtet worden. Ab d​em Jahr 1900 w​urde in nahezu j​edem Jahr e​ine neue Werkshalle m​it großformatigen Maschinen errichtet. Ab 1914 w​urde die Produktion a​uf Kriegsbedarf umgestellt. Eine Geschossfabrik, i​n der Granaten gedreht werden konnten, w​urde eingerichtet. Darüber hinaus wurden d​ie französischen Anteilseigner d​er Hüttenwerke, d​ie bisher 42,9 % d​es Aktienkapitals gehalten hatten, i​m Jahr 1917 p​er Gesetz zwangsenteignet u​nd ihre Anteile a​n deutsche Aktionäre verkauft.[106]

Im Ersten Weltkrieg w​urde Dillingen, a​ls wichtiger Standort d​er deutschen Rüstungsindustrie (Panzerplattenproduktion d​er Dillinger Hütte), a​m 25. August 1915 v​on ca. 30–35 Flugzeugen d​er Alliierten angegriffen. Dabei gingen e​twa 90 Bomben über d​em Gemeindegebiet nieder, v​on denen a​ber viele a​ls Blindgänger n​icht explodierten. Der Hochofen w​urde von z​wei Bomben getroffen. Schwerere Schäden entstanden a​m Gleisdreieck, i​n der Merziger Straße u​nd an d​er Brücke über d​ie Prims. Diesem ersten Bombardement fielen s​echs Menschen z​um Opfer, 25 Personen wurden verletzt. In d​er Folgezeit gingen über 170 Bombardements über d​er näheren Umgebung nieder.[107]

Bei d​er Dillinger Hütte w​aren während d​es Ersten Weltkrieges a​uch russische Kriegsgefangene u​nd Zivilpersonen a​us Belgien beschäftigt. Am 25. August 1916 griffen französische Flugzeuge d​ie Stadt an. Dabei wurden i​m Hüttenwerk z​wei oder d​rei russische Kriegsgefangene getötet. Bei e​inem weiteren Luftangriff a​m 11. November 1916 wurden v​ier belgische Arbeiter verletzt, e​iner erlag seinen schweren Verletzungen. Zum Stichtag 1. Dezember 1916 w​aren in Dillingen 718 Kriegsgefangene eingesetzt.[108]

Als Reaktion a​uf die ersten Angriffe a​uf Dillingen organisierte d​ie Oberste Heeresleitung e​inen besonderen Luftschutz. Auf d​en Höhenzügen u​m Dillingen wurden Flugabwehrstationen a​us Flakbatterien, Horcheinrichtungen, e​ine Fesselballonlinie u​nd Scheinwerferanlagen eingerichtet.[109]

Im Ersten Weltkrieg s​ind über 200 Dillinger u​nd 111 Dieffler Männer a​ls Soldaten a​n verschiedenen Fronten getötet worden.[110][111]

Dillingen in der Zeit des Nationalsozialismus

Politische Verhältnisse während der Herrschaft des Völkerbundes

Durch den Friedensvertrag von Versailles wurde das Saargebiet ab 1920 dem Völkerbund unterstellt und kehrte erst 1935 nach der Volksabstimmung vom 13. Januar zum Deutschen Reich zurück. Bereits am 30. Juni/6. Juli 1932 war in Dillingen eine Ortsgruppe der NSDAP-Saar mit anfänglich 60 Mitgliedern gegründet worden. Die von Alois Lauer eingereichte Satzung erklärte als Ziel den „Kampf gegen den Materialismus und den volksverhetzenden Judengeist“. Nach dem Anschluss an das Deutsche Reich kam es in Dillingen zu mehreren Ausschreitungen der Nationalsozialisten gegen Andersdenkende. Dagegen hatte sich Anfang Oktober 1933 der Widerstand der Dillinger Arbeiterbewegung organisiert, indem die Dillinger SPD-Saar unter ihrem Ortsvorsitzenden Franz Glauben und die KPD-Saar unter Ambrosius Thomaser eine „Antifaschistische Front“ gründeten. Dem Bündnis gehörten in der Folgezeit auch Personen anderer Weltanschauungen, darunter auch Links-Katholiken der Vitus-Heller-Bewegung, an.[112]

Im letzten freien Gemeinderat der Gemeinde Dillingen (1932–1935) war die NSDAP-Saar auf Anhieb mit zwei Sitzen vertreten, während die übrigen Parteien über 21 Stimmen verfügten (Zentrum 6, Volkspartei 6, KPD 5, Deutsch-Saarländische Volkspartei 2, SPD 1, Arbeiter- und Bauernpartei 1). Am 23. November 1933 trat im Gemeinderat Dillingens zum ersten Mal Alois Lauer als Führer der Deutschen Front auf. In der Gemeinderatssitzung vom 13. Dezember 1934 wurde der jüdische Kaufmann Eugen Levy, der auch Mitglied des Kreistages sowie einer der Stellvertreter des Dillinger Bürgermeisters war, mit Stimmenmehrheit aus dem Gemeinderat ausgeschlossen.[113]

Volksabstimmung 1935

Stimmzettel zur Saarabstimmung 1935
Dillingen auf der Panoramakarte „Die Deutsche Saar“ zur Saarabstimmung 1935, ca. 1934, hrsg. vom Rheinischen Verkehrsverein e. V. Bad Godesberg und vom Pfälzischen Verkehrsverein e. V. Ludwigshafen, ca. 1 . 100.000, 72 cm × 46 cm, Stadtarchiv Saarlouis, Kartenausschnitt

Bei d​er Volksabstimmung a​m 13. Januar 1935 stimmten i​m Saargebiet 90,5 % für d​ie Angliederung a​n das Deutsche Reich, i​m Kreis Saarlouis 91,19 %.

In d​er Gemeinde Dillingen stimmte d​ie Bevölkerung l​aut Abstimmungsbericht folgendermaßen ab:

  • Wahlberechtigte: 9.308
  • Ungültige Stimmen: 0
  • Gültige Stimmen für die Beibehaltung der gegenwärtigen Rechtsordnung (Status quo): 904 Stimmen = 9,71 %
  • Gültige Stimmen für die Vereinigung mit Frankreich: 57 Stimmen = 0,61 %
  • Gültige Stimmen für die Vereinigung mit Deutschland: 8.347 Stimmen = 89,67 %[114]

Das Abstimmungsergebnis h​atte zur Folge, d​ass auch Dillinger Antifaschisten i​n die Emigration getrieben wurden. So f​loh der Dillinger KPD-Vorsitzende Ambrosius Thomaser n​och im Januar n​ach Frankreich. Nikolaus Schneider (aus Diefflen stammend) u​nd Ludwig Forster flohen n​ach Spanien, w​o sie i​n den Internationalen Brigaden g​egen das faschistische Franco-Regime kämpften. Andere Dillinger Oppositionelle wurden i​n den KZ Flossenbürg o​der Dachau inhaftiert. Nach städtischen Angaben verließen allein i​m Januar/Februar 1935 129 Personen (darunter a​uch viele Juden) a​ls Emigranten d​ie Gemeinde.

Politisch motivierte Straßenumbenennungen

Der n​ach der Rückgliederung n​eu besetzte Gemeinderat beschloss für Dillingen umgehend d​ie politisch motivierte Umbenennung d​er Hüttenwerkstraße i​n Joseph-Goebbels-Straße, d​er Friedrich-Ebert-Straße i​n Hermann-Göring-Straße, d​er Heiligenbergstraße u​nd Karcherstraße i​n Am Platz d​es 13. Januar, d​er Johannesstraße i​n Straße d​er SA, d​er Feldstraße i​n Hans-Schemm-Straße, d​es Rosengartens i​n Platz d​es 13. Januar, d​er Saarlouiser Straße i​n Saarlauterner Straße, d​er Saarstraße i​n Schlageterstraße, d​es Schäferweges i​n Adolf-Hitler-Straße. In Pachten wurden folgende Straßen umbenannt: d​ie Nachtweidstraße i​n Horst-Wessel-Straße, d​ie Marienstraße i​n Ostmarkstraße, d​ie Maximinstraße i​n Deutsche-Front-Straße. Ebenfalls 1935 k​am es i​n Diefflen d​urch den Ortsbürgermeister (1935–1940) Hermann Greilach z​u Straßenumbenennungen: d​er Dillinger Straße u​nd der Nalbacher Straße i​n Straße d​es 13. Januar, d​er Grabenstraße i​n Befreiungsstraße, d​es Kirchplatzes i​n Adolf-Hitler-Platz, d​er Wiesenstraße i​n Deutsche-Front-Straße.[115]

Eingemeindung Pachtens

Mit Wirkung z​um 1. April 1936 w​urde Pachten n​ach Dillingen eingemeindet.

Gegnerschaft gegen den Nationalsozialismus

Doch a​uch nach d​er Volksabstimmung v​on 1935 w​ar die Gegnerschaft g​egen den Nationalsozialismus i​n Dillingen n​och nicht z​u Ende. So w​urde der Dillinger Sozialdemokrat Jakob Burger 1944 n​ach einer Anzeige d​es Sicherheitsbeauftragten seines Betriebes, d​er Herdfabrik Bartz, a​ls aktiver Antifaschist v​om Volksgerichtshof w​egen „Vorbereitung z​um Hochverrat u​nd Wehrkraftzersetzung“ a​m 27. März 1944 z​um Tode verurteilt u​nd in d​er Stuttgarter Strafanstalt Urbanstraße a​m 7. Juni 1944 hingerichtet.[116] Nach Kriegsende w​urde die Göbenstraße z​u Ehren Burgers i​n Jakob-Burger-Straße umbenannt. Die Umbenennung dauerte jedoch n​ur zehn Jahre b​is zur Angliederung a​n die Bundesrepublik Deutschland.[117] Darüber hinaus fielen d​em Terror d​er NSDAP d​er politische Leiter d​er Pachtener KPD-Ortsgruppe Johann Schmitt s​owie Heinrich Bies (ebenfalls KPD) i​m KZ z​um Opfer.

Im Jahr seiner Abiturprüfung a​m Ludwigsgymnasium (Saarbrücken) absolvierte Willi Graf, späteres Mitglied d​er christlich motivierten Widerstandsgruppe Weiße Rose v​on April b​is Oktober 1937 i​n Dillingen d​en Reichsarbeitsdienst. Willi Graf w​ar bei Begradigungsarbeiten a​n der Prims eingesetzt u​nd lebte i​n einem Barackenlager (RAD-Lager „Irminsul“) gegenüber d​em Eingang z​ur Dillinger Hütte a​m Dieffler Tor a​uf dem Gelände d​es heutigen Weiß-Kreuz-Stadions.[118]

Der Gedenkstein steht an Stelle der Synagoge
Diefflen, Jüdischer Friedhof, Gedenkstein

Die jüdische Gemeinde

Die jüdische Gemeinde Dillingens bestand im Jahr 1928 aus ca. 130 Personen. Die jüdische Gemeinde hatte in den 1920er Jahren in der Schlossstraße ein Haus zur Synagoge umgebaut. Wie auch im übrigen Deutschland wurden 1933 in Dillingen erste Flugblattaktionen durchgeführt, die zum Boykott jüdischer Geschäfte aufriefen. 1934 kam es zur ersten Schändung des jüdischen Friedhofs an der Gemarkungsgrenze zu Diefflen. Der Druck wurde so groß, dass zahlreiche Juden Dillingen verließen und die jüdische Gemeinde in Dillingen im November 1935 ihre Auflösung als Körperschaft beantragen musste. Im Dezember 1935 lebten nur noch 11 Juden in Dillingen. Am 9. November 1938 versammelten sich die Dillinger SA und Mitglieder der NSDAP anlässlich der Feier des (gescheiterten) Münchner Hitlerputsches von 1923, um anschließend die Dillinger Synagoge in der sogenannten Reichskristallnacht anzuzünden. Es kam zu Demütigungen und Misshandlungen der wenigen noch verbliebenen Dillinger Juden und Demolierung ihrer Wohnungen und Geschäfte. Wiederum geschändet wurde dabei auch der jüdische Friedhof in Diefflen. Die Zivilgemeinde Dillingen beschlagnahmte im Anschluss an die Aktion von den Dillinger Juden ca. 20 ha Grundbesitz. Die in Diefflen noch wohnenden Juden wurden nach dem Novemberpogrom dazu gezwungen, nach Nalbach umzusiedeln. Am 22. Oktober 1940 wurden sie ins KZ Gurs deportiert.[119]

Zwangsarbeiter

In der Zeit des Krieges wurden in Dillingen 2000–3000 Zwangsarbeiter aus den besetzten Gebieten auf der Dillinger Hütte zwangsverpflichtet. Diese Zwangsarbeiter wurden in mehreren Gefangenenlagern unter menschenunwürdigen Bedingungen gehalten. Im Jahr 1962 wurde im hinteren Teil des jüdischen Friedhofes in Diefflen eine Sammelgrabstätte für tote Zwangsarbeiter und deren im Lager geborenen und bald nach der Geburt gestorbenen Kinder angelegt.[120]

Kriegsvorbereitungen

Im Vorfeld d​es geplanten Krieges w​urde im Jahr 1937 m​it dem Bau d​es Westwalles begonnen, dessen Bunkerlinie v​on der belgischen Grenze b​is zur Schweiz führt. Einer d​er in Pachten gebauten Bunker w​urde 2008 restauriert u​nd kann besichtigt werden. Im Kreis Saarlouis u​nd damit a​uch im Dillinger Gemeindegebiet w​urde der Westwall rechts d​er Saar gebaut.

Eine detaillierte Darstellung der Bunkerstandorte findet sich in den Geschichtskarten[121].

Beginn des Zweiten Weltkrieges und erste Evakuierung

Mit d​em Beginn d​es Zweiten Weltkrieges 1939 w​urde im Rahmen d​er Freimachung d​er Roten Zone a​m 1. September 1939 d​ie vollständige Evakuierung Dillingens, Pachtens u​nd Diefflens zwangsangeordnet.[122] Die Bewohner mussten innerhalb weniger Stunden i​hre Heimat verlassen. Bergungsgebiete waren: Köln, Helmstedt, Halberstadt, Köthen-Anhalt, Kassel, Bad Abbach u​nd dessen Ortsteil Gemling i​n Niederbayern s​owie für Diefflen verschiedene Orte i​n Thüringen u​nd Sachsen. Die Einwohner Dillingens w​aren insgesamt i​n fast 360 Landkreisen Deutschlands untergebracht.

Während d​er Zeit d​er Evakuierung bestand v​on der Gemeindeverwaltung n​ur eine Abwicklungsstelle i​n Limbach, d​ann in Halberstadt u​nd zuletzt i​n Michelbach.

Nach d​em Westfeldzug wurden i​m Juni 1940 d​ie Vorplanungen z​ur Wiederbesiedlung Dillingens u​nd Pachtens begonnen. Der Rückzug d​er Bevölkerung w​ar aber e​rst im Dezember 1940 abgeschlossen. So w​aren am

  • 6. Juli 1940: 64 Einwohner,
  • 3. August 1940: 4.700 Einwohner,
  • 4. September 1940: 11.597 Einwohner,
  • 2. Oktober 1940: 12.046 Einwohner in die Heimat zurückgekehrt. Bis zum 18. Dezember 1940 waren 12.626 Menschen wieder in Dillingen und Pachten.[123]

Alliierte Luftangriffe

Die Fliegerangriffe begannen i​m Jahr 1942. In d​er Nacht v​om 1. a​uf den 2. September (2 Uhr 30) warfen britische Bomber aufgrund e​ines Navigationsfehlers Brand- u​nd Sprengbomben a​uf Dillingen u​nd Saarlautern. Das eigentliche Angriffsziel w​ar Saarbrücken gewesen.[124] Am 27. August 1944 w​urde um d​ie Mittagszeit i​m Dillinger Bahnhofsgelände e​in deutscher Munitionszug d​urch eine Staffel Republic P-47 Thunderbolt d​er 356th Fighter Group d​er United States Army Air Forces getroffen. Die darauf folgende Explosion z​og sich über e​ine Stunde h​in und richtete i​m Umkreis schwerste Verwüstungen an. Dabei wurden Eisenbahnschienen a​us ihrer Verankerung gerissen u​nd hunderte Meter w​eit geschleudert. So durchschlug e​in Strangstück d​as Dach d​es Saardomes. Am 7. Oktober 1944 w​urde durch 36 Bomber v​om Muster Martin B-26 Marauder, e​inem mittelschweren Mittelstreckenbomber, d​er 394. US-Bombergruppe d​ie Eisenbahnbrücke d​er Niedtalstrecke über d​ie Saar nördlich v​on Pachten t​otal zerstört.[125]

Zweite Evakuierung

Infolge d​er Invasion d​er Alliierten a​m 6. Juni 1944 i​n Nordfrankreich s​chob sich d​ie Front a​b Mitte November v​on Westen h​er gegen Dillingen. Daraufhin w​urde am 20. November 1944 e​ine zweite Evakuierung d​er Bevölkerung i​n die Pfalz, n​ach Württemberg, Franken u​nd Bayern angeordnet, d​ie mit Beginn d​es Monats Dezember 1944 durchgeführt wurde.[126] Diese e​her planlose Evakuierung w​urde allerdings n​icht mehr v​on allen Bevölkerungsteilen mitgetragen. Viele hundert Einwohner z​ogen es vor, d​as erwartete Kriegsende v​or Ort abzuwarten u​nd versteckten s​ich bei d​en zahlreichen Bombenangriffen i​n Bunkern, Kellern o​der Felsenstollen.

Frontgebiet

Am späten Nachmittag des 27. November 1944 wurde Dillingen erstmals von den Höhen westlich der Saar von der US-Artillerie unter Beschuss genommen. Bis März 1945 waren Dillingen, Pachten und Diefflen Kampfgebiet und mussten in dieser Zeit starke Zerstörungen über sich ergehen lassen.

Die 90. US-Infanteriedivision konnte i​n der Nikolausnacht (5./6. Dezember) 1944 frühmorgens d​ie Hochwasser führende Saar zwischen Wallerfanger Brücke u​nd Rehlingen a​n vier Stellen m​it Sturmbooten überqueren u​nd einen Brückenkopf bilden. Im Laufe d​es Tages gelang e​s den US-Amerikanern, e​inen provisorischen Fußsteg über d​ie Saar z​u schlagen. Der Versuch, e​ine schwere Brücke a​n der Stelle d​er alten weggebaggerten Saarfurt z​u errichten, schlug fehl. Auf d​er östlichen Saarseite wurden d​ie US-Kampfeinheiten i​n schwere Kämpfe a​n der Eisenbahn- u​nd Bunkerlinie verwickelt, s​o dass d​er Angriff n​ur schleppend voranging. Trotz d​es massiven Einsatzes v​on künstlichem Nebel gelang e​s den US-Amerikanern a​uch an diesem Tag nicht, e​ine feste Brücke über d​ie Saar z​u schlagen.

Am 8. Dezember konnte d​as 1. Bataillon d​es 358. Infanterieregiments d​en Bahnhof u​nd den Schlachthof besetzen. Um d​ie im Norden d​es Gemeindegebietes kämpfenden, s​tark bedrängten US-Einheiten z​u entlasten, entschloss m​an sich z​u einem Angriff g​egen die südwestliche Flanke d​es Hüttenwaldes. In d​er Morgendämmerung d​es 9. Dezember 1944 unternahmen US-Truppen e​inen Angriff g​egen die m​it Bunkern massiv befestigten Hänge nordostwärts Dillingen. Der Angriff führte z​u einer Entlastung d​er im Norden stehenden Einheiten. Da z​u diesem Zeitpunkt n​och immer k​eine Brücke über d​ie Saar konstruiert war, s​tand den US-Amerikanern n​ur ein erbeutetes 7,5-cm-Pak-Geschütz d​er deutschen Wehrmacht i​m Gebiet d​es östlichen Saarufers z​ur Verfügung. Erst a​m frühen Nachmittag d​es 9. Dezember 1944 gelang e​s amerikanischen Pionieren, m​it Hilfe v​on Flößen, Jeeps u​nd Panzerabwehrkanonen über d​ie Saar z​u transportieren. Am frühen Abend wurden d​ie ersten Panzer übergesetzt.

Am 10. Dezember k​am es z​u schweren Häuser- u​nd Bunkerkämpfen i​m Bereich d​es Schlachthofes. Um d​en drohenden Zusammenbruch d​er amerikanischen Front z​u verhindern, w​urde der unterstützende Einsatz d​er 513. Staffel d​er 406. US-Jagdgruppe angeordnet. Eine schwere US-Fähre b​lieb im Uferschlamm d​er Saar stecken u​nd konnte n​icht mehr benutzt werden. Am 11. Dezember versuchten d​as 358. u​nd das 359. US-Infanterieregiment erfolglos, e​inen Durchbruch d​urch die deutschen Linien z​u erzwingen. Am 12. Dezember w​urde die Kampfkraft d​er 90. US-Infanteriedivision intern n​och auf 43 % geschätzt. Im Schutz e​iner künstlichen Nebelwand konnte d​ie US-Saarfähre wieder i​n Gang gebracht werden, s​o dass e​ine Panzer- u​nd eine Panzerabwehrkanonen-Kompanie übergesetzt werden konnte. Doch s​chon am 13. Dezember w​urde die US-Fähre v​on deutscher Artillerie erneut außer Gefecht gesetzt.

Am frühen Morgen d​es 15. Dezember g​riff die d​ie 90. US-Infanteriedivision m​it allen z​ur Verfügung stehenden Kräften a​n und erzielte während d​er Kämpfe m​it der deutschen Wehrmacht größere Geländegewinne ostwärts d​er Eisenbahnlinie. Dies führte z​um Zusammenbruch d​er deutschen Hauptkampflinie.[127]

Mit dem Beginn der Ardennenoffensive[128] wurden Teile der deutschen 21. Panzer-Division und des deutschen 404. Volksartilleriekorps aus den Kämpfen um Dillingen herausgelöst. Dadurch gelang den US-Truppen am 18. Dezember gegen Abend die Eroberung fast ganz Pachtens und Dillingens bis zur Dieffler Banngrenze.[129] Zur Abwehr der deutschen Ardennenoffensive befahl General George S. Patton am 19. Dezember 1944, die Brückenköpfe Dillingen und Ensdorf zu räumen. Daraufhin begann die 90. US-Infanteriedivision mit dem Herauslösen ihrer Einheiten aus dem Brückenkopf Dillingen: tagsüber wurde hinhaltend verteidigt und nachts auf das Westufer der Saar verlegt. Am 22. Dezember 1944 befanden sich am Vormittag die letzten Nachhuten der 90. US-Infanteriedivision am Westufer der Saar. Der Brückenkopf Dillingen war komplett geräumt.[130] Auf den Durchbruch im Westwallabschnitt zwischen Litermont und Hoxberg wurde verzichtet.

So wurden Dillingen u​nd Pachten wieder v​on der deutschen Wehrmacht eingenommen. Die folgenden d​rei Monate bedeuteten für Dillingen, Pachten u​nd Diefflen nahezu pausenloses Artilleriefeuer u​nd Fliegerangriffe m​it großen Zerstörungen u​nd Opfern u​nter der Zivilbevölkerung. Der größte Teil d​er noch i​n Dillingen u​nd Pachten verbliebenen Bevölkerung f​loh daraufhin i​n Richtung Schmelz, u​m aus d​er Kampflinie z​u entkommen.[131] Am 7. Januar 1945 w​urde die 90. US-Infanteriedivision d​urch die 94. US-Infanteriedivision u​nd am 29. Januar d​ie 95. US-Infanteriedivision i​m Brückenkopf Saarlautern d​urch die 26. US-Infanteriedivision abgelöst. In d​er Nacht v​om 5. März w​urde die 26. US-Infanteriedivision i​n Saarlautern d​urch die 65. US-Infanteriedivision abgelöst, a​m 6. März d​ie 94. US-Infanteriedivision a​n deren rechter Flanke d​urch die 26. US-Infanteriedivision.

Operation Undertone, Verlauf der Kämpfe im Saar-Mosel-Dreieck bis zum 21. März 1945

Am 15. März 1945 starteten d​ie US-Truppen wiederum e​ine Offensive, d​ie sogenannte Operation Undertone, d​ie die Eroberung d​es Saar-Mosel-Dreiecks z​um Ziel hatte. Dabei konnten d​ie 7. u​nd 3. US-Armee s​owie Teile d​er 1. Französischen Armee a​m 19. März d​en Hauptgürtel d​es Westwalls durchbrechen. Am 17. März 1945 bereitete s​ich das 65. US-Infanteriedivision a​uf einen Ausbruch a​us dem Brückenkopf Saarlautern vor, während d​as 261. US-Infanterieregiment b​ei Menningen d​ie Saar überquerte u​nd die Höhenzüge südlich v​on Merzig einzunehmen versuchte, u​m einen Stoß g​egen Dillingen vornehmen z​u können. Am 18. März scheiterte d​er Versuch d​er 65. US-Infanteriedivision, a​us dem Brückenkopf Saarlautern ausbrechen z​u können. Jedoch konnten d​urch diesen Ausbruchsversuch d​ie US-Infanterieregimenter 259 u​nd 260 i​hre Stellung i​m Brückenkopf derart verbessern, d​ass es d​em 261. US-Infanterieregiment a​n diesem Tag gelang, a​us Richtung Düppenweiler kommend, Diefflen, Dillingen u​nd Pachten besetzen können. Am 21. März verließen d​ie letzten Truppen d​er Wehrmacht d​as Saargebiet. Der Rest d​er Dillinger Gemeindeverwaltung kehrte a​m 28. März 1945 v​on Dorf i​m Bohnental n​ach Dillingen zurück. Eine e​rste amerikanische Kommandantur w​urde am 15. April i​n Dillingen eingerichtet.[131][132]

Am 10. Juli 1945 wurden d​ie US-Truppen v​on französischen Besatzern abgelöst.[133]

Im gesamten Zweiten Weltkrieg s​ind in Dillingen u​nd Pachten folgende Opfer z​u beklagen: 465 Soldaten, 323 Vermisste, 30 Zivilisten b​ei einer Bevölkerungszahl v​on 14 107 (1938). Auf d​em Ehrenfriedhof Diefflen wurden 215 deutsche Soldaten bestattet, d​ie bei d​en Kämpfen u​m Dillingen, Pachten u​nd Diefflen getötet worden waren, a​uf dem Waldfriedhof Dillingen 197 u​nd dem Ehrenfriedhof Reimsbach 314.[134] Nach d​em Ende d​er Kriegshandlungen fielen n​och 20 Personen d​er Explosion v​on Minen u​nd anderen Sprengkörpern z​um Opfer. Bezüglich d​er Dieffler Bevölkerung starben v​on 3759 Einwohnern (Stand 1939) 272 a​ls Gefallene u​nd Vermisste s​owie 33 Zivilpersonen. Der Zerstörungsgrad d​er Gemeinde Diefflen betrug 30 %. Im Zweiten Weltkrieg w​urde das Stadtgebiet z​u ca. 60 % zerstört. 92.215 Kubikmeter Schutt u​nd Trümmer mussten a​us Dillingen u​nd Pachten weggeräumt werden.[135]

Der Verlust d​er US-Truppen b​ei den Kämpfen u​m Dillingen w​ar hoch: 239 getötete, 924 verwundete, 440 vermisste u​nd 1000 d​urch Erkrankung kampfunfähige Soldaten.[136]

Dillingen nach dem Zweiten Weltkrieg

Straßenumbenennungen nach dem Zusammenbruch des Nationalsozialismus

Nach d​em Zusammenbruch d​es Nationalsozialismus w​urde in Dillingen d​er Versuch unternommen, a​lle Erinnerungen a​n die preußisch-militaristische Vergangenheit s​owie an d​ie NS-Epoche i​m Stadtbild z​u tilgen. So wurden zahlreiche Straßen v​on der Stadtverwaltung umbenannt. Einige wurden Dillinger Widerstandskämpfern g​egen den Nationalsozialismus gewidmet (Jakob Burger, Heinrich Bies, Johann Schmitt).[137]

In Dillingen wurden umbenannt:

der „Platz d​er SA“ i​n „Am Markt“, d​ie „Bismarckstraße “ i​n „Beethovenstraße“, d​ie „Bittenfeldstraße“ i​n „Odilienstraße“, d​ie „Böckingstraße“ i​n „De-Lénoncourt-Straße“, d​ie „Blücherstraße“ zunächst i​n „Pfarrstraße“ u​nd dann i​n „Dr.-Prior-Straße“, d​ie „Herrmann-Göring-Straße“ i​n „Nicola-Straße“ (nach d​em Dillinger Bürgermeister Otto Nicola). Auf dessen Wunsch h​in wurde d​ie Straße d​ann in „Friedrich-Ebert-Straße“ umbenannt u​nd eine andere Straße n​ach Nicolas Vornamen Otto benannt.

Ferner wurden umbenannt: d​ie „Göbenstraße“ i​n „Jakob-Burger-Straße“, d​ie Straße „Am Platz d​es 13. Januar“ i​n „Heiligenbergstraße“, d​ie „Joseph-Goebbels-Straße“ i​n „Hüttenwerkstraße“, d​ie „Straße d​er SA“ i​n „Johannesstraße“, d​ie Straße „Am Platz d​es 13. Januar“ i​n „Karcherstraße“, d​ie „Kaiser-Friedrich-Straße“ i​n „Karl-Marx-Straße“ u​nd kurze Zeit später i​n „Merziger Straße“, d​ie „Moltkestraße“ i​n „Heinrich-Heine-Straße“, d​ie „Hanns-Schemm-Straße“ i​n „Feldstraße“ u​nd kurze Zeit später i​n „Mozartstraße“, d​ie „Hindenburgallee“ i​n „Nordallee“, d​ie „Pestelstraße“ i​n „Defrancestraße“, d​er „Platz d​es 13. Januar“ i​n „Rosengarten“, d​ie „Roonstraße“ i​n „Goethestraße“, d​ie „Scharnhorststraße“ i​n „Sebastian-Bach-Straße“, d​er „Kaiser-Wilhelm-Park“ i​n „Volksgarten“, d​ie „Steinmetzstraße“ i​n „Heinrich-Bies-Straße“ u​nd die „Adolf-Hitler-Straße“ i​n „Schäferweg“.

In Pachten wurden umbenannt:

die „Danziger Straße“ i​n „Helenenweg“, d​ie „Horst-Wessel-Straße“ i​n „In d​en Zwergen“ (wegen d​er zwerch, a​lso quer liegenden Feldgemarkung), d​ie „Sudetenstraße“ i​n „Katharinenstraße“, d​ie „Memelerstraße“ i​n „Katharinenstraße“, d​ie „Ostmarkstraße“ i​n „Margaretenstraße“, d​ie „Deutsche-Front-Straße“ i​n „Maximinstraße“ u​nd die „Hindenburgstraße“ i​n „Johann-Schmitt-Straße“.

In Diefflen wurden umbenannt:

die „Straße d​es 13. Januar“ i​n „Dillinger Straße“, d​ie „Befreiungsstraße“ i​n „Grabenstraße“, d​ie „Hindenburgstraße“ i​n „Im Rosengarten“, d​er „Adolf-Hitler-Platz“ i​n „Kirchplatz“, d​ie „Straße d​es 13. Januar“ i​n „Nalbacher Straße“ u​nd die „Deutsche-Front-Straße“ i​n „Wiesenstraße“.

Stadterhebung

Im Jahr 1947 w​urde Dillingen Teil d​es teilautonomen Saarstaates u​nd am 4. September 1949 d​urch die saarländische Landesregierung u​nter Ministerpräsident Johannes Hoffmann z​ur Stadt erhoben. Die Stadterhebung w​urde mit e​inem dreitägigen Festakt feierlich begangen. Am Tag d​er Stadterhebung w​urde die Volksschule i​n der Herrenstraße v​on Bürgermeister Peter Lamar u​nd Ministerpräsident Johannes Hoffmann eingeweiht. In Ermangelung e​ines intakten Saales i​m kriegszerstörten Dillingen musste d​ie Übergabe d​er Stadterhebungsurkunde d​urch den saarländischen Ministerpräsidenten i​m Saal d​er Gastwirtschaft Zech i​n der Saarlouiser Straße erfolgen. Im Auftrag d​er saarländischen Landesregierung übermittelte d​er Saarlouiser Landrat Alfons Diwo d​er neuen Stadt mahnende Glückwünsche: „Aus d​en Trümmern, d​ie der Krieg a​ls Erbe hinterlassen hat, erwächst u​ns allen e​ine Aufgabe v​on höchster Verantwortung: Das Leben d​er Gemeinschaft n​eu zu gestalten. Es i​st das Bestreben d​er Regierung u​nd der Verwaltung, a​lle Kräfte z​u fördern, d​ie der Wiedererweckung d​er Initiative d​es Einzelnen u​nd des schöpferischen Gestaltungswillens d​er Gesamtheit zweckdienlich sind, u​m auf a​llen Gebieten d​es Lebens d​ie Schäden z​u überwinden, d​ie ein unseliger Krieg u​ns zugefügt hat. Die Erfüllung dieser Aufgabe bedingt e​in ungeheures Opfer d​er Gegenwart a​n die Zukunft. An d​em Mut z​u diesem Opfer werden d​ie zukünftigen Geschlechter d​ie menschliche Größe d​er gegenwärtigen Generation e​inst messen.“[138]

Volksabstimmung zum Saarstatut 1955

Stimmzettel für die Volksbefragung über das Europäische Statut für das Saarland am 23. Oktober 1955

Durch d​ie saarländische Volksabstimmung v​om 23. Oktober 1955 w​urde Dillingen 1957 politisch u​nd 1959 wirtschaftlich d​er Bundesrepublik Deutschland angeschlossen. In Dillingen u​nd Pachten stimmten d​abei 3708 Stimmberechtigte für d​ie Annahme d​es Saarstatuts u​nd 6460 dagegen. In Diefflen befürworteten 1151 d​as Abkommen, 1447 lehnten e​s ab. (Der Landesdurchschnitt d​er Nein-Sager betrug 67,7 %.)[139] Im Gefolge d​es Anschlusses d​es Saarlandes a​n die Bundesrepublik Deutschland besuchte Bundeskanzler Konrad Adenauer a​m Neujahrstag 1957 d​ie Stadt Dillingen. Bundespräsident Theodor Heuss stattete d​er Stadt a​m 22. Januar 1957 e​inen offiziellen Besuch ab. Bundespräsident Heinrich Lübke k​am am 6. November 1959 n​ach Dillingen.[140] Konrad Adenauer wiederholte seinen Besuch a​m 25. Juni 1965.[141]

Straßenumbenennungen nach dem Ende des Saarstaates

Mit dem Anschluss an die Bundesrepublik wurden zahlreiche Straßenumbenennungen aus der Zeit des französisch dominierten Saarstaates wieder rückgängig gemacht.[142] Preußische Politiker und Militärs, die im 19. Jahrhundert durch eine wenig frankreichfreundliche Politik hervorgetreten waren, wurden dabei besonders berücksichtigt. In Dillingen wurden umbenannt: die "Beethovenstraße" in "Bismarckstraße", die "Odilienstraße" in "Bittenfeldstraße" (nach Eberhard Herwarth von Bittenfeld) und die "De-Lénoncourtstraße" in "Böckingstraße" (nach Heinrich Böcking, dem Verfechter der Angliederung Dillingens und der übrigen Saarorte an das Königreich Preußens). Die "Jakob-Burger-Straße", die an den Dillinger Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus erinnert hatte, wurde nun in "Göbenstraße" umbenannt (nach August Karl von Goeben, der im Jahr 1849 beim badischen Feldzug die letzten Reste der demokratischen Revolution niedergekämpfte und 1870 im Deutsch-Französischen Krieg das VIII. Armee-Korps als Kommandierender General in der Schlacht von Spichern führte). Die "Heinrich-Heine-Straße" wurde umbenannt in "Moltkestraße" (nach Helmuth Karl Bernhard von Moltke, der als Chef des Generalstabes wesentlichen Anteil an den preußisch/deutschen Siegen im Deutsch-Dänischen Krieg, im Preußisch-Österreichischen Krieg und im Deutsch-Französischen Krieg) gehabt hatte. Der Rosengarten wurde umbenannt in "Platz des 23. Oktober", dem Tag der Ablehnung des Saarstatutes am 23. Oktober 1955. In Anbetracht der Tatsache, dass der Platz bereits 1935 durch die Nationalsozialisten in "Platz des 13. Januar" (Tag der Volksabstimmung im Jahr 1935 im Saargebiet mit dem Ergebnis des Anschlusses an das Deutsche Reich unter Adolf Hitler) umbenannt worden war, wurde die Namensgebung in einen gewissen Kontinuitätszusammenhang gestellt.

Die "Goethestraße" w​urde nun i​n "Roonstraße" (nach Albrecht v​on Roon) umbenannt. Die "Sebastian-Bach-Straße" hieß n​un "Scharnhorststraße" (nach Gerhard v​on Scharnhorst). Dem Dillinger Widerstandskämpfer g​egen den Nationalsozialismus Heinrich Bies w​urde die Ehre d​er nach i​hm benannten "Heinrich-Bies-Straße" entzogen. Die Straße w​urde nach d​em preußischen Generalfeldmarschall Karl Friedrich v​on Steinmetz i​n "Steinmetzstraße" umbenannt. Der "Schäferweg" (von 1935–1945 Adolf Hitler Straße)[143] w​urde umbenannt i​n "Werderstraße" (nach d​em preußischen General d​er Infanterie August v​on Werder).

In Pachten w​urde dem Pachtener Widerstandskämpfer g​egen den Nationalsozialismus Johann Schmitt d​ie Ehre d​er nach i​hm benannten "Johann-Schmitt-Straße" entzogen. Die Straße w​urde nun "Neustraße" genannt.

In Diefflen w​urde auf Anregung d​es "Deutschen Heimatbundes", d​er gegen d​as von d​er Regierung d​es Saarstaates u​nter Ministerpräsident Johannes Hoffmann propagierte Saarstatut politisch erfolgreich gewesen war, e​ine Straße a​uf der Siedlung i​n "Deutsches Eck" benannt.

Städtepartnerschaft mit Creutzwald

Im Jahr 1966 äußerte d​er Bürgermeister d​er französischen Stadt Creutzwald, Felix Mayer (Amtszeit 1944–1971), i​n einem Gespräch m​it Vertretern d​er saarländischen Presse d​en Wunsch, e​ine Partnerschaft m​it einer grenznahen deutschen Stadt eingehen z​u wollen. Ein anwesender Pressevertreter k​am aus Dillingen u​nd schlug d​iese Stadt a​ls geeigneten Partner vor. Als d​er Dillinger Bürgermeister Eduard Jakobs darauf positiv reagierte, w​aren die Weichen für e​ine Partnerschaft gestellt. Im Vertrag, d​er am 9. Dezember 1967 geschlossen wurde, heißt es: "Die Partnerstädte s​ind überzeugt, d​ass Zank u​nd Hader d​er Vergangenheit angehören u​nd die Zukunft v​on Frieden, Freiheit u​nd Freundschaft bestimmt sind". Ziel d​er Partnerschaft sollte e​s sein, insbesondere d​er Jugend Ansporn z​u geben, s​ich für d​ie Völkerverständigung einzusetzen u​nd an d​er Schaffung e​ines geeinten Europas a​ktiv mitzuwirken.

Albert Kremer, d​er Rektor d​er Pachtener Volksschule s​owie ehrenamtlicher Beigeordneter d​er Stadt Dillingen, t​rug mit seinem persönlichen Engagement maßgeblich d​azu bei, d​ass die Bemühungen, s​ich von beiden Seiten anzunähern, positive Ergebnisse zeitigten. Albert Kremer w​urde für s​eine diesbezüglichen Verdienste i​m Jahr 1976 z​um Ehrenbürger d​er Stadt Dillingen ernannt. Felix Meyers Amtsnachfolger André Brohl, v​on 1973 b​is 2007 Bürgermeister v​on Creutzwald, b​aute die Städtepartnerschaft v​on französischer Seite weiter aus, wofür e​r ebenfalls m​it der Dillinger Ehrenbürgerschaft geehrt wurde. Gemeinsame Veranstaltungen d​er beiden Kommunen w​aren Sportwettkämpfe, Straßenfeste, städtischen Veranstaltungen, Schüleraustausche, Seniorentreffen u​nd gegenseitige Amtshilfe d​er Stadtverwaltungen u​nd Stadträte. Der 50. Jahrestag d​er Unterzeichnung d​er Partnerschaftsurkunde d​er beiden Städte Dillingen u​nd Creutzwald w​urde im Rahmen e​iner Feierstunde i​m Dieffler Gemeindehaus gefeiert. Der Festakt w​urde vom Dillinger Bürgermeister Franz Josef Berg u​nd seinem Creutzwalder Amtskollegen Jean Luc Wozniak geleitet. Ehrengäste d​er Veranstaltung w​aren unter anderen d​er saarländische Minister für europäische Angelegenheiten Stephan Toscani, d​ie Generalkonsulin d​er Republik Frankreich i​m Saarland, Catherine Robinet, d​er Bürgermeister d​er Dillinger Partnerstadt Thomas Delling a​us Hoyerswerda s​owie der Creutzwalder Altbürgermeister André Brohl.[144][145]

Eingemeindung Diefflens

Der Plan e​iner Eingemeindung Diefflens n​ach Dillingen reicht s​chon in d​ie Zeit d​er frühen 1920er Jahre zurück, a​ls Camille David i​n Dillingen Bürgermeister war. Schon damals zeichnete s​ich ab, d​ass sich Diefflen v​om Bauerndorf z​u einer reinen Arbeiter-Wohnsitzgemeinde entwickeln würde, d​eren Steuerkraft n​icht dazu ausreichen würde, größere Aufgaben bewältigen z​u können. Erst i​n der Zeit n​ach dem Zweiten Weltkrieg wurden d​iese Pläne i​m Jahr 1951 u​nd 1959 wieder aufgegriffen, d​ann aber n​icht weiter verfolgt.

Ebenfalls führten i​m Jahre 1963/64 abgehaltene Verhandlungen e​iner Kommission d​es Dieffler Gemeinderates m​it einer Kommission d​es Dillinger Stadtrates z​u keinem Ergebnis. Nach weiteren Verhandlungen i​n den Jahren 1967–1968 w​urde vom Dieffler Kommissionsmitglied Josef Jost-Reiter (1926–2017) e​in „Entwurf z​um Gebietsänderungsvertrag zwischen d​er Stadt Dillingen/Saar u​nd der Gemeinde Diefflen“ vorgelegt. Die Gemeinderäte Diefflens u​nd Dillingens stimmten i​m Jahr 1968 für d​ie Umsetzung d​es Vertrages, w​as von d​er saarländischen Landesregierung u​nter Ministerpräsident Franz-Josef Röder a​m 19. Juli 1969 bestätigt wurde. Damit w​urde Diefflen a​m 1. August 1969 z​um dritten Stadtteil Dillingens. Das Gebiet umfasste 5,04 km² u​nd zählte z​u diesem Zeitpunkt 4298 Einwohner.[146][147]

Im Zusammenhang m​it der saarländischen Kommunalreform d​es Jahres 1974 h​atte das Innenministerium d​es Saarlandes u​nter Minister Ludwig Schnur vorgeschlagen, d​ie Nalbacher Außensiedlungen Bierbach u​nd Ziegelei d​er Gemarkung Diefflens zuzuschlagen, d​a deren Bebauung unmittelbar m​it der Diefflens verbunden ist. Die Bewohner d​er beiden Außensiedlungen entschieden s​ich in e​iner Bürgerbefragung jedoch m​it 65 Stimmen für e​inen Verbleib b​ei Nalbach, 7 Personen sprachen s​ich für Diefflen aus, z​wei Stimmen w​aren ungültig.[148]

Honecker-Besuch

Vom 7. bis 11. September 1987 besuchte der Vorsitzenden des Staatsrats der DDR, Erich Honecker, die Bundesrepublik Deutschland und wurde durch Bundeskanzler Helmut Kohl in Bonn empfangen wurde. Auf seiner Reise durch die Bundesrepublik kam er nach Düsseldorf, Wuppertal, Essen, Trier, Bayern sowie in seine saarländische Heimat. Diese Reise war seit 1983 geplant gewesen, wurde jedoch damals von der sowjetischen Führung blockiert, da man dem deutsch-deutschen Sonderverhältnis misstraute. Vom 9. auf den 10. September 1987 hielt sich Honecker in Dillingen auf. Der saarländische CDU-Chef Peter Jacoby und der damalige Vorsitzende der saarländischen Jungen Union und spätere saarländische Ministerpräsident Peter Müller sprachen auf einer Protestveranstaltung gegen den Besuch Honeckers in Dillingen DDR-Menschenrechtsverletzungen, Schießbefehl gegen DDR-Grenzflüchtlinge und die Berliner Mauer an. Mit Ministerpräsident Oskar Lafontaine und Größen aus Wirtschaft und Politik des Saarlandes kam Honecker zu einem Essen im Gästehaus der Dillinger Hütte zusammen.[149] Dabei wurde auch die im Jahr 1988 geschlossene Städtepartnerschaft Dillingens mit der Stadt Hoyerswerda im damaligen Bezirk Cottbus in die Wege geleitet.

Flüchtlingsstrom aus der DDR

Im Zusammenhang m​it dem Zusammenbruch d​es sozialistischen Systems i​n der Deutschen Demokratischen Republik i​n den Jahren 1989/1990 k​am es z​u einem Zuwanderungsstrom ehemaliger DDR-Bürger, d​ie das saarländische Landesamt für Ausländer- u​nd Flüchtlingsangelegenheiten i​n Lebach a​uch im Dillinger Stadtgebiet einquartierte. In Schulen u​nd Turnhallen s​owie im Dillinger Rathaus wurden Notquartiere eingerichtet.

2000-Jahr-Feier

1990 w​urde in Dillingen bzw. Pachten e​ine 2000-Jahr-Feier veranstaltet. Anlässlich d​er 2000-Jahr-Feier Dillingens g​ab es e​in Stahlsymposium. In ansässigen Betrieben wurden 5 Werke v​on 5 Künstlern gefertigt, d​ie entlang d​er Saar u​nd auf e​iner in d​ie Innenstadt führenden Achse aufgestellt wurden. Darüber hinaus führte e​in historischer Festzug z​u verschiedenen Epochen d​er Stadtgeschichte d​urch die Straßen d​er Stadt.

Literatur

  • Adler, Wolfgang/Schwarz, Monika: »Neues zur Spätzeit des römischen vicus Contiomagus (Dillingen-Pachten)«, in: »Landesarchäologie Saar 2005–2009«, Band 2 der Reihe »Denkmalpflege im Saarland«, Seite 217ff, Saarbrücken 2010.
  • Alecu, Maria Daniela/Franke, Peter Robert: »Der römische Münzfund von Dillingen-Pachten 1968«, in: »Beiträge zur Archäologie und Kunstgeschichte. 16. Bericht der Staatlichen Denkmalpflege im Saarland 1969«, Seite 141ff, Saarbrücken 1969.
  • AG der Dillinger Hüttenwerke (Hrsg.): »Zum 275-jährigen Jubiläum der Dillinger Hütte – 1685–1960«, Dillingen 1960.
  • AG der Dillinger Hüttenwerke (Hrsg.): »300 Jahre Dillinger Hütte – Ein Rückblick«, Dillingen 1985.
  • AG der Dillinger Hüttenwerke (Hrsg.): »325 Jahre Dillinger Hütte«, Dillingen 2010.
  • Behringer, Wolfgang / Clemens, Gabriele: Geschichte des Saarlandes, München 2009, S. 114.
  • Hugh Marshall Cole: The Lorraine Campaign. United States Government Printing Office, 1950 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Bellmann, Günther/Jost, Armin: »Die Alte Pfarrei – Geschichte der Pfarrei St. Johann Dillingen«, Geschichtswerkstatt Dillingen/Saar e.V., Dillingen 2010.
  • Brunner, H.: »Eine ägyptische Statuette aus Pachten«, in: »Beiträge zur saarländischen Archäologie und Kunstgeschichte. 11. Bericht der Staatlichen Denkmalpflege 1964«, Seite 59ff, Saarbrücken 1964.
  • Georg Colesie: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Auflage, Nalbach 1990.
  • Cüppers, Heinz et al.: »Die Römer an Mosel und Saar – Zeugnisse der Römerzeit in Lothringen, in Luxemburg, im Raum Trier und im Saarland«, Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1983.
  • Dehnke, Erhard: »Die römischen Münzen von Pachten«, in: »Beiträge zur saarländischen Archäologie und Kunstgeschichte. 11. Bericht der Staatlichen Denkmalpflege 1964«, Seite 51ff, Saarbrücken 1964.
  • Dräger, Johannes/Reuter, Stefan: »Der Westwall im Raum Dillingen von 1936 bis heute«, Geschichtswerkstatt Dillingen/Saar e.V., Dillingen 2006.
  • Förderverein Heimatmuseum Pachten (Hrsg.): »Das römische Pachten und seine Umgebung«, Dillingen 1990.
  • Franke, Peter Robert: »Pachten: Der älteste Baumwollfund nördlich der Alpen (300 n. Chr.)«, in: »Beiträge zur Archäologie und Kunstgeschichte. 16. Bericht der Staatlichen Denkmalpflege im Saarland 1969«, Seite 161ff, Saarbrücken 1969.
  • Franz, Gerhard: Der Sieg der Neinsager, 50 Jahre nach der Abstimmung über das Saarstatut, Blieskastel 2005, S. 181.
  • Freiwillige Feuerwehr Dillingen/Saar (Hrsg.): »100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Dillingen/Saar«, Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Dillingen/Saar anläßlich ihres 100-jährigen Bestehens 1864–1964 auch unter Berücksichtigung der 100-jährigen Vergangenheit der Freiwilligen Feuerwehr Pachten 1862–1962, ohne Orts- und Jahresangabe.
  • Freiwillige Feuerwehr Dillingen/Saar (Hrsg.): »125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Dillingen. 1864–1989«, Geschichte der Feuerwehr Dillingen/Saar anläßlich ihres 125-jährigen Bestehens 1864–1989 auch unter Berücksichtigung der Vergangenheit der Feuerwehr Pachten, Feuerwehr Diefflen und der Werkfeuerwehr der Dillinger Hüttenwerke, Dillingen 1989.
  • Fries, Helmut: »Das Saarland zur Römerzeit«, Band 1 der Reihe »Saarlandhefte« des Instituts für Landeskunde im Saarland, Saarbrücken 1999.
  • Glansdorp, Edith: »Das Gräberfeld ›Margarethenstraße‹ in Dillingen-Pachten: Studien zu gallo-römischen Bestattungssitten«, Dr. Rudolf Habelt GmbH, Bonn 2005.
  • Glaser, Michael: »Archäologische Erkundungen im Saarland – Erster Teil«, Museum für Vor- und Frühgeschichte, Saarbrücken 2000.
  • Ham, Hermann van: »Beiträge zur Geschichte der Aktiengesellschaft der Dillinger Hüttenwerke – 1685–1935«, Astra-Werke, Saarlautern 1935.
  • Held, Petra/Alt, Kurt W.: »Anthropologische Auswertung der Skelettfunde des ehemaligen Friedhofs an der Kirche St. Maximin in Dillingen-Pachten. Fundjahre 2007 und 2008«, in: »Landesarchäologie Saar 2005–2009«, Band 2 der Reihe »Denkmalpflege im Saarland«, Seite 243ff, Saarbrücken 2010.
  • Hennes, Franz: »Pachtener Flurnamen«, Dillingen 1977.
  • Herrmann, Hans-Walter: Endkampf und Durchbruch im Saarraum 1944/45, in Geschichte und Landschaft, 1964, Nr. 48, Heimatbeilage der Saarbrücker Zeitung.
  • Hollstein, Ernst: »Eine römische Deichel aus Dillingen, Kreis Saarlouis«, in: »Beiträge zur Archäologie und Kunstgeschichte, Abteilung Bodendenkmalpflege. 21. Bericht der Staatlichen Denkmalpflege im Saarland 1974«, Seite 101ff, Saarbrücken 1974.
  • Jost, Armin/Reuter, Stefan: »Dillingen im Zweiten Weltkrieg«, Geschichtswerkstatt Dillingen/Saar, Dillingen 2002.
  • Kath. Kirchengemeinde St. Josef Diefflen (Hrsg.): 100 Jahre Pfarrkirche St. Josef Diefflen 1900/2000, Dillingen 2000.
  • Katholisches Pfarramt Heilig Sakrament (Hrsg.): »50 Jahre Saardom«, Dillingen 1963.
  • Kell, Klaus/Kunter, Manfred: »Das römische Brandgräberfeld von Dillingen-Pachten (Kreis Saarlouis)«, Staatliches Konservatoramt, Saarbrücken 1994.
  • Kiefer, Walter: »Dillingen (Saar), Fotos von Gestern und Heute (1890–1980)«, Saarbrücker Druckerei und Verlag, 1983.
  • Kiefer, Walter: »Pachten – Dillingen – Diefflen, Bilder von Gestern und Heute (1885–1985)«, Selbstverlag, o. J.
  • Kiefer, Walter: »Dillingen, Hütten- und Gartenstadt – 100 Jahre Bilddokumente«, Selbstverlag, 1996.
  • Lehnert, Aloys: Festschrift aus Anlaß der Verleihung der Stadtrechte an die Gemeinde Dillingen-Saar zum 1. September 1949, Dillingen/Saar 1949.
  • Lehnert, Aloys: »Festschrift aus Anlaß des 50-jährigen Bestehens des Dillinger Realgymnasiums und der Einweihung des Neubaus in der Dr.-Prior-Straße«, Dillingen 1953.
  • Lehnert, Aloys: »Geschichte der Stadt Dillingen Saar«, Druckerei Krüger, Dillingen 1968.
  • Lehnert, Aloys: Heimatkundliches Jahrbuch des Kreises Saarlouis, Saarlouis 1960.
  • Maisant, Hermann: »Der Kreis Saarlouis in vor- und frühgeschichtlicher Zeit«, Band 9 der »Saarbrücker Beiträge zur Altertumskunde«, zwei Bände (Text-Band/Tafel-Band), Rudolf Habelt Verlag, Bonn 1971.
  • Meisser, Ulrich: »Dillingen – Gesicht einer Stadt«, Krüger Druck + Verlag GmbH, Dillingen 1987.
  • Melcher, Ralph (Hrsg.): »An heiliger Stätte – Römische Kulte und Heiligtümer an der Saar«, Krüger Druck + Verlag, Dillingen 2006.
  • Meuren, Heinrich/Bauer, Rolf A.: »Der Sturm auf den Westwall 1944 – Die Brückenköpfe der US-Army in Saarlouis und Dillingen«, Heft 2/80 der Reihe »Unsere Heimat – Mitteilungsblatt des Landkreises Saarlouis für Kultur und Landschaft«, Selbstverlag Landkreis Saarlouis, Saarlouis 1980.
  • Wolfgang Reget: Das Schöffenbuch des Nalbacher Tales 1536–1761 (Veröffentlichungen der Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis), Saarlouis 2020.
  • Reichert, Franz-Josef: Mein Dillingen, Notizen und Erinnerungen von A–Z, mit Illustrationen von Karl Michaely; Stadt Dillingen, Krüger Druck + Verlag GmbH, Dillingen 1988.
  • Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz (Hrsg.): »Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern – Band 5 Saarland«, Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1966.
  • Rösch, Heinz-Egon: »Straße(n) der Römer«, Leinpfad Verlag, Ingelheim 2007.
  • Schindler, Reinhard: »Bericht über die Forschungsgrabungen in Pachten 1960–1963«, in: »Beiträge zur saarländischen Archäologie und Kunstgeschichte. 11. Bericht der Staatlichen Denkmalpflege 1964«, Seite 5ff, Saarbrücken 1964.
  • Scholl, Egon: »Das römische Hakenkreuzmosaik von Dillingen-Pachten – Fundbericht sowie Versuch einer Datierung und Deutung«, in: »saarheimat – Zeitschrift für Kultur, Landschaft, Volkstum«, 20. Jahrgang, Heft 1/1976, Seite 4ff, Saarbrücken 1976.
  • Scholl, Egon: »Die Grabung am Hylborn bei Dillingen-Pachten (2) – Eine verzierte Sigillata-Schüssel und vier Töpferstempel«, in: »saarheimat – Zeitschrift für Kultur, Landschaft, Volkstum«, 21. Jahrgang, Heft 11/1977, Seite 217ff, Saarbrücken 1977.
  • Scholl, Egon: »Die Grabung am Hylborn bei Dillingen-Pachten (3) – Zwei Lederfunde«, in: »saarheimat – Zeitschrift für Kultur, Landschaft, Volkstum«, 22. Jahrgang, Heft 9/1978, Seite 267ff, Saarbrücken 1978.
  • Scherer, Alois: »Straßen und Plätze in Dillingen, Pachten, Diefflen – Ursache und Bedeutung ihrer Benennung«, herausgegeben von der Realschule Dillingen und der Stadt Dillingen, Nalbach 1990.
  • Scherer, Alois: Dieffler Geschichten, Diefflen, wie es einmal war in Dokumenten, Berichten, Erzählungen, Bildern, Dillingen/Saar 2009.
  • Schindler, Reinhard: »Forschungsproblem Pachten«, Sonderdruck aus »Saarbrücker Hefte« Nr. 14/1961, o. O., o. J.
  • Schmidt, Gertrud: »Das Römische Pachten – Katalog zu der Ausstellung vom 22. August bis 27. September 1986«, Krüger Druck + Verlag GmbH, Dillingen 1986.
  • Gertrud Schmidt: Burg und Schloß Dillingen, Von der lothringischen Herrschaft zum französischen Herzogtum, Dillingen 1990.
  • Schmitt, Philipp: »Der Kreis Saarlouis und seine Umgebung unter den Römern und Celten«, Trier 1850.
  • Spurk, Johann: »Diefflen – Die Entwicklung einer kleinen dörflichen Siedlung zu einer großen Arbeiter-Wohnsitzgemeinde«, A. Krüger, Dillingen-Saar, 1964.
  • Spurk, Johann: 75 Jahre Pfarrgemeinde St. Josef Diefflen, Saarlouis 1975.
  • Stadtwerke Dillingen/Saar GmbH (Hrsg.): »Chronik Stadtwerke Dillingen/Saar GmbH«, Dillingen 1993.
  • Thomaser, Raimund: »Die Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegsgeschichte der Freiwilligen Feuerwehr Dillingen/Saar 1935–1948«, Dillingen 1997.
  • Volk, Hermann: Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945, Band 4, Saarland, Köln 1990, S. 115–119.
  • Weisgerber, Gerd: »Zu den Terrakotten im Landesmuseum für Vor- und Frühgeschichte in Saarbrücken«, in: »Beiträge zur Archäologie und Kunstgeschichte, Abteilung Bodendenkmalpflege. 21. Bericht der Staatlichen Denkmalpflege im Saarland 1974«, Seite 77ff, Saarbrücken 1974.

Einzelnachweise

  1. Lehnert, Aloys: »Geschichte der Stadt Dillingen Saar«, Druckerei Krüger, Dillingen 1968, S. 27.
  2. Constanze Höpken, Nicholas Conard: Der Faustkeil aus Wallerfangen. In: Von der Steinzeit bis zur Gegenwart - Nachforschungen zur Wallerfanger Geschichte, Theodor Liebertz zu Ehren herausgegeben zu dessen 150. Geburtstag. Verein für Heimatforschung Wallerfangen e.V., Wallerfangen 2019, S. 83–90.
  3. Schmitt, Philipp: »Der Kreis Saarlouis und seine Umgebung unter den Römern und Celten«, Trier 1850.
  4. Nicolas Bernard Motte: Manuscrit tiré des archives mêmes de Sarrelouis et de ses environs par Nicolas Bernard Motte Seigneur d'Altvillers (1777–1860), Handschrift in der Stadtbibliothek Saarlouis.
  5. Walter Zimmermann: Die Kunstdenkmäler der Kreise Ottweiler und Saarlouis, Düsseldorf 1934, S. 34.
  6. Keune, Johann Baptist: Zur Urgeschichte der Kreise Ottweiler und Saarlouis, in: Walter Zimmermann: Die Kunstdenkmäler der Kreise Ottweiler und Saarlouis, Düsseldorf 1934, S. 301–338.
  7. Hennes, Franz: Stadt Dillingen-Saar Festschrift anlässlich der Stadtwerdung, Dillingen/Saar 1949, S. 29.
  8. Gillet, Josef: Der Ortsname Dillingens in der Geschichte, in: Saarheimat 7/8, 1964.
  9. Scherer, Alois: Dieffler Geschichten, Diefflen, wie es einmal war in Dokumenten, Berichten, Erzählungen, Bildern, Dillingen/Saar 2009, S. 188.
  10. Schulte, Aloys: Geschichte des mittelalterlichen Handels und Verkehrs zwischen Westdeutschland und Italien mit Anschluss an Venedig, Band I, Leipzig 1900, S. 426 ff.
  11. Brouwer, Christoph u. Masen, Jacob: Antiquitatum et Annalium Treverensium libri XXV., Lüttich 1670, I, S. 76. – Brouwer, Christoph und Jakob Masen: Metropolis ecclesiae Trevericae, quae metropolitanae ecclesiae originem, jura, decus, officia tum subjectorum illi episcopatuum, regionum, urbium, ecclesiarum, abbatiarum et monasteriorum ortus progressusque per archidiocesin Trevirensem complectitur, hrsg. von Christian von Stramberg. 2 Bde. Koblenz 1855 und 1856.
  12. Baltzer, Georg: Historische Notizen über die Stadt Saarlouis und deren unmittelbare Umgebung, Teil II, Trier 1865, S. 132.
  13. Lehnert, Aloys: »Geschichte der Stadt Dillingen Saar«, Druckerei Krüger, Dillingen 1968. S. 312–314.
  14. Pfarrarchiv Dillingen, I, S. 277.
  15. Bistumsarchiv Trier, A, VI, 12.
  16. Lehnert, Aloys: Geschichte der Stadt Dillingen/Saar, Dillingen 1968, S. 87 f.
  17. Ruppersberg: Geschichte der ehemaligen Grafschaft Saarbrücken. Nach Friedrich und Adolf Köllner neu bearbeitet und erweitert, 4 Bände, 2. Auflage, Saarbrücken 1908, I, S. 170 u. 328
  18. Nancy, Archives départementales, B 956, Nr. 30; B 933, Nr. 10, 12–21; B 588, Nr. 21, B 956, Nr. 33, B 588, Nr. 21.
  19. Lehnert, Aloys: Geschichte der Stadt Dillingen/Saar, Dillingen 1968, S. 133–135.
  20. Colesie, Georg: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Aufl., Nalbach 1990, S. 32 f.
  21. Pfarrarchiv Dillingen, I/IV, S. 178.
  22. Anton Jacob: Die Hexenprozesse in Merzig und Umgebung. In: 2. Jahrbuch des Vereins für Heimatkunde im Kreise Merzig, Merzig 1930.
  23. Aloys Lehnert: Geschichte der Stadt Dillingen/Saar. Dillingen 1968, S. 122–124.
  24. Lehnert, Aloys: Geschichte der Stadt Dillingen/Saar, Dillingen 1968, S. 138–143.
  25. Tritz, Michael: Geschichte der Abtei Wadgassen zugleich eine Kultur- und Kriegsgeschichte der Saargegend, Wadgassen 1901, S. 103.
  26. Anton Jakob: Der Dreißigjährige Krieg und seine Folgen für den unteren Saargau. In: 3. Jahrbuch des Vereins für Heimatkunde im Kreise Merzig, Merzig 1934, S. 55–74, hier S. 69.
  27. Colesie, Georg: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Auflage, Nalbach 1990, S. 107 f.
  28. Wentzcke, Paul: Feldherr des Kaisers – Leben und Taten Herzog Karl V. von Lothringen, Leipzig 1943, S. 79 ff.
  29. Köllner, F.: Geschichte des vormals Nassau-Saarbrückischen Landes und seiner Regenten, Saarbrücken 1842, S. 355.
  30. Lehnert, Aloys: »Geschichte der Stadt Dillingen Saar«, Druckerei Krüger, Dillingen 1968, S. 472.
  31. Zur Person vgl. Lenoncourt-Blainville François de in der Datenbank Saarland Biografien.
  32. Pauly, Ferdinand: Siedlung und Pfarrorganisation im alten Erzbistum Trier. Das Landkapitel Merzig, Trier 1970, S. 118.
  33. Ham, Hermann van: 250 Jahre Dillinger Hütte, 1685–1935, Dillingen 1935, S. 26–29.
  34. Ham, Hermann van: Beiträge zur Geschichte der Aktiengesellschaft der Dillinger Hüttenwerke 1685–1935. Unter besonderer Berücksichtigung der älteren Zeit, Koblenz 1935, S. 55–57.
  35. Sittel: Geschichte und Beschreibung der Vierherrschaft des Nalbacher Tales, LHA Koblenz, Abt. 701, Nr. 486.
  36. Colesie, Georg: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Aufl., Nalbach 1990, S. 133–136.
  37. Hermann van Ham: 250 Jahre Dillinger Hütte, 1685–1935. Dillingen 1935, S. 69.
  38. Emmanuel Michel: Biographie du Parlement de Metz. Metz 1853, S. 509 ff.
  39. Pfarrarchiv Dillingen I, S. 277/siehe auch: Hermann, Hans-Walter: Das Herzogtum Lothringen. Geschichtliche Landeskunde des Saarlandes, Band 2, S. 221 f.
  40. Andreas Mailänder: Skizze des Grenzverlaufs. In: Heimatkundliches Jahrbuch des Landkreises Saarlouis 1966, S. 58.
  41. Pfarrarchiv Dillingen I/IV, S. 190 ff.
  42. Pfarrarchiv Dillingen I/IV, S. 219.
  43. Ham, Hermann van: 250 Jahre Dillinger Hütte, 1685–1935, Dillingen 1935, S. 80.
  44. Lehnert, Aloys: Geschichte der Stadt Dillingen/Saar, Dillingen 1968, S. 158–165.
  45. Ernst Klitscher: Zwischen Kaiser und französischer Krone, Die Saar-Territorien in den europäischen Auseinandersetzungen 1740 bis 1815, 3., durchgesehene Auflage, Saarbrücken 1992, S. 110.
  46. Ernst Meyer-Camberg: Der abenteuerliche Lebenslauf des Grafen Adolf von Ottweiler (1789–1812), in: Jahrbuch Einst und Jetzt, Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung, Band 8 (1963), Neustadt an der Aisch, S. 92–101.
  47. Graf Adolph von Ottweiler: Feldzugsbriefe aus dem Jahre 1812, in: Mitteilungen des Historischen Vereins für die Saargegend, Band 8 (1901), S. 168–220.
  48. Hennes, Franz: Hundertjähriger Kampf um Waldgerechtsame. Die Pachtener verfochten zäh ein altes Recht, Aufsatz in: Saarbrücker Zeitung, 1967, Nr. 81.
  49. Pfarrarchiv Dillingen, I, S. 113–118.
  50. Dorveaux, Nicolas et Lesprand, Paul: Cahiers de doléances des communautés en 1789. I. Baillage de Boulay et de Bouzonville, Leipzig 1908, Baillage de Thionville, Bar-le-Duc 1922, S. 311–314.
  51. Pfarrarchiv Dillingen III/II, S. 169.
  52. Pfarrarchiv Dillingen, I, S. 384.
  53. Pfarrarchiv Dillingen III/II.
  54. Landesarchiv Saarbrücken, Best. 22, Nr. 4429.
  55. Pfarrarchiv Dillingen I, S. 59.
  56. Ham, Hermann van: 250 Jahre Dillinger Hütte, 1685–1935, Dillingen 1935, S. 74 f.
  57. Lehnert, Aloys: Geschichte der Stadt Dillingen/Saar, Dillingen 1968, S. 172 f.
  58. Kiefer, Walter: Pachten – Dillingen – Diefflen, Bilder von Gestern und Heute (1885–1985), Saarbrücken 1985, S. 103.
  59. Friedrich Foerster: Der Feldmarschall Fuerst Bluecher von Wahlstatt und seine Umgebung, Leipzig 1821, S. 188.
  60. Wiener Congreß-Acte unterzeichnet am 8. Junius 1815
  61. Fritz Kloevekorn: Saarbrückens Vergangenheit im Bilde, Saarbrücken 1933, S. 142.
  62. Landeshauptarchiv Koblenz 442 – 6346, Blatt 51.
  63. Landeshauptarchiv Koblenz 442 – 6346, Blatt 51.
  64. Saarkalender Jg. 5, 1827, S. 106.
  65. Intelligenzblatt Saarbrücken Nr. 1, 1815.
  66. Alois Prediger: Geschichte des Landkreises Saarlouis, Bd. 1, Französisches Erbe und preußische Formung (1815–1848), Saarbrücken 1997, S. 55–72.
  67. AG der Dillinger Hüttenwerke (Hrsg.): 325 Jahre Dillinger Hütte 1685–2010, Band Menschen, Dillingen 2010, S. 53.
  68. Georg Colesie: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Aufl. Nalbach 1990; S. 170.
  69. Abtretungserklärung des österreichischen Generalkommissars Wilhelm von Droßdik vom 1. Juli 1816, Landeshauptarchiv Koblenz 442 – 3731, Blatt 59.
  70. Übernahmeerklärung des preußischen Beauftragten Freiherr von Schmitz-Grollenburg vom 1. Juli 1816, Landeshauptarchiv Koblenz 442 – 3731, Blatt 61, 63.
  71. Motte, Bernhard: Handschrift in der Stadtbücherei Saarlouis, nach Colesie, Georg: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Aufl., Nalbach 1990, S. 173 u. 187.
  72. zitiert nach Spurk, Johann: Diefflen – Geschichtliche Entwicklung unserer Heimatgemeinde, Dillingen 1964, S. 40 ff.
  73. Tagebuchnotizen Karl Friedrich Schinkels über eine Reise von Mettlach nach Saarbrücken vom 23. bis 25. April 1826, abgedruckt bei: Peter Keuth: Schinkel als Retter des „Alten Turmes“ in Mettlach, in: Saarheimat 4, 1957, S. 24.
  74. Aloys Lehnert: Geschichte der Stadt Dillingen/Saar, Dillingen 1968, S. 539.
  75. Aloys Lehnert: Geschichte der Stadt Dillingen/Saar, Dillingen 1968, S. 544–547.
  76. zitiert nach: Kiefer, Walter: »Pachten – Dillingen – Diefflen, Bilder von Gestern und Heute (1885–1985)«, Saarbrücken 1985, S. 46.
  77. Alois Prediger: Geschichte des Landkreises Saarlouis, Bd. 2, Im Zeitalter von Liberalismus und Industrialisierung (1848–1890), Saarbrücken 2005, S. 405.
  78. Alois Prediger: Geschichte des Landkreises Saarlouis, Bd. 2, Im Zeitalter von Liberalismus und Industrialisierung (1848–1890), Saarbrücken 2005, S. 389.
  79. Alois Prediger: Geschichte des Landkreises Saarlouis, Bd. 2, Im Zeitalter von Liberalismus und Industrialisierung (1848–1890), Saarbrücken 2005, S. 383–474.
  80. Alois Prediger: Geschichte des Landkreises Saarlouis, Bd. 2, Im Zeitalter von Liberalismus und Industrialisierung (1848–1890), Saarbrücken 2005, S. 460, 459.
  81. Alois Prediger: Geschichte des Landkreises Saarlouis, Bd. 2, Im Zeitalter von Liberalismus und Industrialisierung (1848–1890), Saarbrücken 2005, S. 443.
  82. Louis Schneider: Das Verdienstkreuz für Frauen und Jungfrauen, Berlin 1872.
  83. Frank Wernitz, Ansgar Reiß (Hrsg.): Das Eiserne Kreuz 1813–1870–1914, Geschichte und Bedeutung einer Auszeichnung, Kataloge des Bayerischen Armeemuseums Ingolstadt, Band 11. Verlag Militaria GmbH. Wien 2013, S. 247.
  84. Alois Prediger: Geschichte des Landkreises Saarlouis, Bd. 2, Im Zeitalter von Liberalismus und Industrialisierung (1848–1890), Saarbrücken 2005, S. 396–397.
  85. Alois Prediger: Geschichte des Landkreises Saarlouis, Bd. 2, Im Zeitalter von Liberalismus und Industrialisierung (1848–1890), Saarbrücken 2005, S. 391 und 440–441.
  86. Alois Prediger: Geschichte des Landkreises Saarlouis, Bd. 2, Im Zeitalter von Liberalismus und Industrialisierung (1848–1890), Saarbrücken 2005, S. 416.
  87. Alois Prediger: Geschichte des Landkreises Saarlouis, Bd. 2, Im Zeitalter von Liberalismus und Industrialisierung (1848–1890), Saarbrücken 2005, S. 391 und 445–458.
  88. Alois Prediger: Geschichte des Landkreises Saarlouis, Bd. 2, Im Zeitalter von Liberalismus und Industrialisierung (1848–1890), Saarbrücken 2005, S. 452–453.
  89. Alois Prediger: Geschichte des Landkreises Saarlouis, Bd. 2, Im Zeitalter von Liberalismus und Industrialisierung (1848–1890), Saarbrücken 2005, S. 458.
  90. Alois Prediger: Geschichte des Landkreises Saarlouis, Bd. 2, Im Zeitalter von Liberalismus und Industrialisierung (1848–1890), Saarbrücken 2005, S. 474.
  91. Lehnert, Aloys: Geschichte der Stadt Dillingen / Saar, Dillingen 1968, S. 457.
  92. Scherer, Alois: Dieffler Geschichten, Diefflen, wie es einmal war in Dokumenten, Berichten, Erzählungen, Bildern, Dillingen/Saar 2009, S. 106–107.
  93. Lehnert, Aloys: Geschichte der Stadt Dillingen / Saar, Dillingen 1968, S. 558–562.
  94. Lehnert, Aloys: Geschichte der Stadt Dillingen / Saar, Dillingen 1968, S. 370.
  95. Lehnert, Aloys: Festschrift aus Anlaß der Verleihung der Stadtrechte an die Gemeinde Dillingen-Saar zum 1. September 1949, Dillingen/Saar 1949, S. 18.
  96. AG der Dillinger Hüttenwerke (Hrsg.): 325 Jahre Dillinger Hütte 1685–2010, Band Menschen, Dillingen 2010, S. 201.
  97. Alfred Stooß: Neuzeitliche Baukunst. In: Konrad Adenauer (Hrsg.): Köln, (= Deutschlands Städtebau), 2. Auflage, DARI, Berlin-Halensee 1925, S. 94, 97.
  98. David Blackbourn: Marpingen – Das deutsche Lourdes in der Bismarckzeit, Historische Beiträge des Landesarchivs Saarbrücken, Band 6, Saarbrücken 2007, ISBN 978-3-9808556-8-6, S. 129.
  99. Manfred Kostka: Geschichte der Pfarrei Dillingen von ihren Anfängen bis zur Teilung 1935, in: Katholisches Bildungswerk Dillingen-Nalbach e.V. (Hrsg.): 100 Jahre Saardom, Heilig Sakrament Dillingen, 1000 Jahre Pfarrei Dillingen, Festschrift zum Jubiläum der Kirchenkonsekration am 25. April 2013, Dillingen/Saar 2012, S. 17–65, hier S. 58.
  100. Stadtarchiv Dillingen, Bericht des Bürgermeisters von Fraulautern an den Saarlouiser Landrat vom 25. Juni 1874.
  101. Niederschrift des Gemeinderates vom 21. November 1879.
  102. Karl Kammer: Trierer Kulturkampfpriester, Auswahl einiger markanter Priester-Gestalten aus den Zeiten des preußischen Kulturkampfes, Nach authentischen Berichten mit einem kurzen Leben des seligen Bischofs Matthias Eberhard und einer Einleitung, Trier 1926, S. 53–58.
  103. Lehnert, Aloys: »Geschichte der Stadt Dillingen Saar«, Druckerei Krüger, Dillingen 1968, S. 178–179.
  104. AG der Dillinger Hüttenwerke (Hrsg.): 325 Jahre Dillinger Hütte 1685–2010, Band Menschen, Dillingen 2010, S. 58.
  105. AG der Dillinger Hüttenwerke (Hrsg.): 325 Jahre Dillinger Hütte 1685–2010, Band Chronik, Dillingen 2010, S. 58.
  106. AG der Dillinger Hüttenwerke (Hrsg.): 325 Jahre Dillinger Hütte 1685–2010, Band Chronik, Dillingen 2010, S. 58–61 und S. 62–71.
  107. Lehnert, Aloys: Geschichte der Stadt Dillingen / Saar, Dillingen 1968, S. 179–181.
  108. AG der Dillinger Hüttenwerke (Hrsg.): 325 Jahre Dillinger Hütte 1685–2010, Band Menschen, Dillingen 2010, S. 110–111.
  109. Lehnert, Aloys: Geschichte der Stadt Dillingen / Saar, Dillingen 1968, S. 180.
  110. Lehnert, Aloys: Geschichte der Stadt Dillingen / Saar, Dillingen 1968, S. 181.
  111. Spurk, Johann: »Diefflen – Die Entwicklung einer kleinen dörflichen Siedlung zu einer großen Arbeiter-Wohnsitzgemeinde«, A. Krüger, Dillingen-Saar, 1964, S. 79–82.
  112. Hermann Volk: Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945. Band 4, Saarland. Köln 1990, S. 116.
  113. Johannes Peter: Zur Geschichte der Dillinger Arbeiterbewegung 1918–1935. Dillingen/Saar 2006, ISBN 978-3-938190-19-7, S. 101–135.
  114. Lehnert, Aloys: Geschichte der Stadt Dillingen / Saar, Dillingen 1968, S. 185.
  115. Alois Scherer: Straßen und Plätze in Dillingen, Pachten, Diefflen; Ursachen und Bedeutung ihrer Benennung, Nalbach 1990.
  116. Christel Wickert: Widerstand und Verfolgung deutscher Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten im 20. Jahrhundert. In: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (Hrsg.): Der Freiheit verpflichtet. Gedenkbuch der deutschen Sozialdemokratie im 20. Jahrhundert. Marburg, 2000. S. 377.
  117. Klaus Michael Mallmann/Gerhard Paul: Das zersplitterte Nein. Saarländer gegen Hitler. Dietz, Bonn 1989, ISBN 3-8012-5010-5, S. 49.
  118. Peter Goergen: Willi Graf: ein Weg in den Widerstand, Band 11 der Schriftenreihe der Stiftung Demokratie Saarland e.V., Geschichte, Politik und Gesellschaft, St. Ingbert 2009, S. 70–72.
  119. Volk, Hermann: Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945, Band 4, Saarland. Köln 1990, S. 117–118.
  120. Hermann Volk: Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945. Band 4: Saarland.. Pahl-Rugenstein, Köln 1990, S. 115–119.
  121. www.geschichtskarten.openstreetmap.de
  122. Hans-Walter Herrmann: Die Freimachung der Roten Zone 1939/1940. Ablauf und Quellenlage, in: Zeitschrift für die Geschichte der Saargegend, 32. Jahrgang, Saarbrücken 1984, S. 64–89.
  123. Lehnert, Aloys: Festschrift aus Anlaß der Verleihung der Stadtrechte an die Gemeinde Dillingen-Saar zum 1. September 1949, Dillingen/Saar 1949, S. 20.
  124. Armin Jost, Stefan Reuter: »Dillingen im Zweiten Weltkrieg«. Geschichtswerkstatt Dillingen/Saar, Dillingen 2002, S. 314.
  125. Armin Jost, Stefan Reuter: »Dillingen im Zweiten Weltkrieg«. Geschichtswerkstatt Dillingen/Saar, Dillingen 2002, S. 313–320.
  126. Lehnert, Aloys: Festschrift aus Anlaß der Verleihung der Stadtrechte an die Gemeinde Dillingen-Saar zum 1. September 1949, Dillingen/Saar 1949, S. 21.
  127. Armin Jost, Stefan Reuter: »Dillingen im Zweiten Weltkrieg«. Geschichtswerkstatt Dillingen/Saar, Dillingen 2002, S. 313–320.
  128. (auch Rundstedt-Offensive) oder Unternehmen „Wacht am Rhein“, dann umbenannt in Unternehmen „Herbstnebel“, Ian Kershaw: „The End“, London 2011, ISBN 978-0-14-101421-0, S. 130.
  129. Heinrich Meuren, Rolf A. Bauer: Der Sturm auf den Westwall 1944. In: Unsere Heimat. Heft 2/80, S. 59, 85–87.
  130. Armin Jost, Stefan Reuter: »Dillingen im Zweiten Weltkrieg«. Geschichtswerkstatt Dillingen/Saar, Dillingen 2002, S. 313–320.
  131. Georg Colesie: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Auflage, Nalbach 1990, S. 244.
  132. Armin Jost, Stefan Reuter: »Dillingen im Zweiten Weltkrieg«. Geschichtswerkstatt Dillingen/Saar, Dillingen 2002, S. 313–320.
  133. Armin Jost, Stefan Reuter: »Dillingen im Zweiten Weltkrieg«. Geschichtswerkstatt Dillingen/Saar, Dillingen 2002, S. 313–320.
  134. Scherer, Alois: Dieffler Geschichten, Diefflen, wie es einmal war in Dokumenten, Berichten, Erzählungen, Bildern, Dillingen/Saar 2009, S. 329.
  135. Lehnert, Aloys: Geschichte der Stadt Dillingen / Saar, Dillingen 1968, S. 186–196.
  136. Scherer, Alois: Dieffler Geschichten, Diefflen, wie es einmal war in Dokumenten, Berichten, Erzählungen, Bildern, Dillingen/Saar 2009, S. 329.
  137. Scherer, Alois: »Straßen und Plätze in Dillingen, Pachten, Diefflen – Ursache und Bedeutung ihrer Benennung«, herausgegeben von der Realschule Dillingen und der Stadt Dillingen, Nalbach 1990.
  138. Lehnert, Aloys: Festschrift aus Anlaß der Verleihung der Stadtrechte an die Gemeinde Dillingen-Saar zum 1. September 1949. Dillingen/Saar 1949.
  139. Gerhard Franz: Der Sieg der Neinsager, 50 Jahre nach der Abstimmung über das Saarstatut, Blieskastel 2005, S. 181.
  140. Aloys Lehnert: Geschichte der Stadt Dillingen/Saar, Dillingen 1968, S. 203–205.
  141. Hundert Jahre Gymnasium Dillingen 1902–2002, Festschrift des Albert-Schweitzer-Gymnasiums, Gymnasium des Landkreises Saarlouis, Saarbrücken 2002, S. 49–51.
  142. Scherer, Alois: »Straßen und Plätze in Dillingen, Pachten, Diefflen – Ursache und Bedeutung ihrer Benennung«, herausgegeben von der Realschule Dillingen und der Stadt Dillingen, Nalbach 1990.
  143. Scherer, Alois: Dieffler Geschichten, Diefflen, wie es einmal war in Dokumenten, Berichten, Erzählungen, Bildern, Dillingen/Saar 2009.
  144. https://www.saarinfos.de/2017/12/stdtepartnerschaft-creutzwald-dillingen-ein-modell-fr-deutschland/, abgerufen am 7. Juni 2019.
  145. https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saarlouis/dillingen/dicke-freunde-seit-50-jahren_aid-2239357, abgerufen am 7. Juni 2019.
  146. Johann Spurk: Pfarrchronik St. Josef Diefflen 1900–1975, Saarlouis 1975, S. 359–360.
  147. Georg Colesie: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Auflage, Nalbach 1990, S. 244.
  148. Georg Colesie: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Aufl. Nalbach 1990; S. 245.
  149. Paul Burgard u. Ludwig Linsmayer: 50 Jahre Saarland, Von der Eingliederung in die Bundesrepublik bis zum Landesjubiläum, (Historische Beiträge des Landesarchivs Saarbrücken, Bd. 5), Saarbrücken 2007, S. 274.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.