Wallerfangen

Wallerfangen (französisch Vaudrevange) i​st eine Gemeinde i​m Landkreis Saarlouis r​und 25 km nordwestlich v​on Saarbrücken unmittelbar a​n der Grenze z​u Frankreich gelegen.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Saarland
Landkreis: Saarlouis
Höhe: 182 m ü. NHN
Fläche: 42,22 km2
Einwohner: 9214 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 218 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 66794–66798
Vorwahlen: 06831, 06837
Kfz-Kennzeichen: SLS
Gemeindeschlüssel: 10 0 44 121
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Fabrikplatz
66798 Wallerfangen
Website: www.wallerfangen.de
Bürgermeister: Horst Trenz (SPD)
Lage der Gemeinde Wallerfangen im Landkreis Saarlouis
Karte
Ortszentrum von Wallerfangen mit der Pfarrkirche St. Katharina vom Limberg aus gesehen
Wallerfangen um 1860, Blick vom Limberg aus auf die ehemalige gotische Augustinerklosterkirche mit erneuertem klassizistischen Turm kurz vor dem Abbruch der gesamten Anlage im Jahr 1861
Wallerfangen, Blick vom Limberg zu den Gauhöhen

Geographie

Wallerfangen, Geographisches Relief des Saartales und der Limberghöhen in der Gemarkung Wallerfangens (Historisches Museum Wallerfangen)

Geographische Lage

Wallerfangen, Blick auf das Limberg-Massiv von Saarfels aus
Wallerfangen, Blick vom Saarpolygon über die Lisdorfer Kapuzineraue (links der Saar) und Roden (rechts der Saar) nach Wallerfangen und die Gauhöhen
Wallerfangen, Saaraltarm in der Engt am Limberg
Wallerfangen, Wallerfanger Bach im Klinikareal

Wallerfangen l​iegt im mittleren Saartal gegenüber d​er Mündung d​er Prims i​n die Saar. Im Wallerfanger Sonnental entspringt d​er Lumpenbach, i​m Wallerfanger Blaulochtal d​er Wallerfanger Bach. Beide Bäche vereinigen s​ich im Park d​es St. Nikolaus-Hospitals. Der i​m Süden d​er Gemarkung entspringende Wallerfanger Mühlenbach vereinigt s​ich mit d​em Wallerfanger Bach i​m Park Villeroy, b​evor das Gewässer i​n den heutigen Saaraltarm mündet.

Die Gemarkung Wallerfangens i​st Teil d​es 17 km langen u​nd 9 km ausgeweiteten Saarlouis-Dillinger Saartales. Die Saar n​immt hier d​ie von Nordosten kommende Prims auf, d​eren Unterlauf m​it der Saar e​in Talkreuz bildet. Der Primsmündungsbereich bildet h​ier eine geröllreiche u​nd anmoorige Niederung, a​uf der d​ie Ortschaften Pachten u​nd Dillingen liegen. Die Gegend w​ird vom beherrschenden Limberg u​m 180 m überragt. Mit d​er scharfen Stufe d​es Ittersdorfer Gaues r​ahmt der Berg d​en sogenannten „Sand“ ein, e​ine lehmbedeckte, sandige agrarisch genutzte Ebene. Sie w​ird im Süden v​on der Bisttalweitung abgeschnitten u​nd fällt m​it zerschluchtetem Hang z​ur Niederung d​er Saar ab. Auf d​er gegenüberliegenden Seite steigen wesentlich flacher d​ie zerschnittenen Terrassentreppen d​es sogenannten „Gries“ an. Die östliche Begrenzung dieser Terrassentreppen bilden d​ie Schwarzenholzer Höhen, d​ie als Randsaum d​es Prims-Blies-Hügellandes angesehen werden können. Die Prims h​at am rechten Saarufer e​ine riesige Treppe a​us Kiesen u​nd Sanden aufgeschüttet.[2] Während d​er Hauptort Wallerfangen a​uf einer Flussterrasse l​inks der Saar l​iegt und d​amit zum Prims-Blies-Hügelland a​ls Teil d​es Saar-Nahe-Berglandes gehört, liegen d​ie übrigen Ortsteile allesamt auf d​em Gau, d​em vom Muschelkalk geprägten (Saargau) bzw. Saar-Nied-Gau, d​er den Saarländisch-pfälzischen Gäuhochflächen a​ls Teil d​es Lothringisch-Pfälzischen Stufenlandes zuzuordnen ist.[3][4] Im Westen grenzt d​ie Gemeinde politisch a​n Frankreich. Der Ortsteil Leidingen i​st politisch zweigeteilt; mitten d​urch das Dorf verläuft d​ie deutsch-französische Grenze.

Die Gemarkung Wallerfangens w​ar wohl bereits i​n der Bronzezeit (etwa 2200 b​is 800 v. Chr.) v​on einem wichtigen Verkehrsweg, d​er von d​er Mosel a​n den Rhein führte, durchzogen. Der Weg verband d​ie meisten keltischen Siedlungszentren d​es heutigen Saarlandes m​it ihren Befestigungsanlagen u​nd ihren Fürstengräbern. Innerhalb d​es heutigen Saarlandes führte e​r von Merten über Wallerfangen u​nd Pachten d​urch das Nalbacher Tal. Ab d​er Mündung d​er Theel i​n die Prims folgte e​r dem rechten Theelufer n​ach Theley. Hier gabelte s​ich der Weg z​um sogenannten Hunnenring v​on Otzenhausen, n​ach Rheinheim, s​owie nach Freisen u​nd Schwarzerden.[5]

Physisch-geographische Einordnung

Wallerfangen, Blauloch
Wallerfangen, Blauloch
Wallerfangen, Blauloch

Wallerfangen i​m mittleren Saartal i​st dem Hunsrück-Vorland u​nd damit d​em Saar-Nahe-Bergland s​owie dem Lothringer Stufenland, d​em östlichsten Glied d​es Pariser Beckens, zuzuordnen.[6] Innerhalb d​er ostfranzösischen Stufenlandschaft, d​eren erste Stufe d​ie das Zentrum d​es Pariser Beckens umgebende Eozän-Kalkstufe ist, verläuft m​it dem Limbergmassiv d​ie Stufe 9 d​es Pariser Beckens, d​ie „Muschelkalkstufe westlich Saarbrücken u​nd Trier“ b​ei Wallerfangen.[7][8]

Charakteristisch für d​as Saar-Nahe-Bergland i​st ein Gefüge a​us Flächen i​n unterschiedlichen Höhenlagen, d​ie durch größere Täler m​it zugehörigen Seitentälern zerschnitten werden. Die Flächen werden z​u Teilen v​on ausgeprägten Stufen voneinander abgegrenzt. Zu Beginn d​es Tertiärs v​or etwa 65 Millionen Jahren bildete d​as heutige Gebiet e​ine leicht gewellte Ebene, d​ie sich k​aum vom variskischen Rumpf d​es Rheinischen Schiefergebirges unterschied. Damals l​ag der Raum n​ur wenig über Meeresniveau. Anschließend erfolgte i​n mehreren Phasen s​eine heutige Heraushebung.[9]

Die Prims, d​ie bei Wallerfangen a​uf der Pachtener Gemarkung i​n die Saar mündet, i​st der größte Nebenfluss d​er Saar a​us dem devonischen Hunsrückgebiet. In i​hrem Unterlauf h​at die Prims v​on Körprich abwärts i​n den weicheren oberen Kuseler Schichten u​nd dem grobkörnigen Vogesensandstein e​ine weite Talung geschaffen. Im ausgedehnten Mündungstrichter i​n die Saar h​at sie mächtige Schotter- u​nd Lehmterrassen hinterlassen. Die breiten Talböden, d​ie sich v​on einer gedachten Linie zwischen Litermont u​nd Steinberg a​uf beiden Talflanken n​ach Südwesten hinziehen, s​ind sowohl g​egen die Prims a​ls auch g​egen die Saar geneigt. Die Talflanken s​ind nur i​m äußersten Mündungsgebiet d​urch die Erosion d​er Saar entstanden. Die mächtigen Erosionsmassen a​us Geröll, Sand u​nd Lehm wurden d​urch die Ur-Prims m​it ihren Parallelbächen (Lochbach, Rodener Bach, Kondeler Bach, Beckinger Bach bzw. d​eren Vorgängern) n​ach Südwesten z​ur Saar h​in bewegt u​nd haben dadurch d​en Lauf d​er Saar mitbestimmt.

In d​er Saarlouiser Talweitung i​st das Saartal a​uf einer Länge v​on etwa 15 km u​nd in durchschnittlicher Breite v​on 2 km v​on großen Schottermassen gefüllt. Bei Fundamentgründungsmaßnahmen i​m Zusammenhang m​it Brückenbauten d​es ersten Drittels d​es 20. Jahrhunderts i​n Wallerfangen (1927), Fraulautern (1929), Dillingen (1933) s​owie bei Eisenbahnbauten u​nd Flussregulierungen b​ei Dillingen erreichte m​an den festen Buntsandstein e​rst bei e​iner Tiefe v​on 6 m. Diese Erosionsmassen können n​icht der Saar zugeschrieben werden, d​a diese h​ier nur e​in Gefälle v​on 0,36 ‰ aufweist. Ebenso kommen n​icht die linken Saarnebenflüsse a​ls Verursacher i​n Frage.

Die Ursache dieser starken Aufschotterung i​m Saartal d​urch die Ur-Prims l​iegt vermutlich i​n einer g​egen Ende d​es Tertiär erfolgten stärkeren Hebung d​er Scholle d​es Ostflügels a​n der mittleren Saar. Die Saar g​litt auf d​er rechten, stärker geneigten Scholle n​ach Westen a​b und s​chuf an d​er linken, schwächer geneigten Triasplatte steile Prallhänge, w​ie z. B. d​ie Wallerfanger Saarengt. Die Ur-Prims m​uss also a​ls ein Fluss m​it stärkerem Gefälle, a​ls dies h​eute der Fall ist, gedacht werden. Im Diluvium übte d​ie wasserreiche Ur-Prims v​on Osten h​er einen starken Druck a​uf den Flusslauf d​er Saar a​us und z​wang diese d​urch Ablagerung v​on Erosionsmaterial, teilweise n​ach Westen auszuweichen. So s​ind am Limberg (358,9 m) u​nd am Hoesberg (325,7 m) l​inks der Saar n​och Spuren a​lter Flussbetten d​er Saar z​u erkennen. Damals f​loss die Saar i​m Altdiluvium südlich v​on Itzbach, b​og um d​en Itzbacher Königsberg (344,7 m) n​ach Norden u​m und f​loss über Eimersdorf i​n das heutige Saartal. Westlich v​on Büren n​ahm sie d​ie Nied auf.

Die Gerölle d​er Prims bestehen hauptsächlich a​us Gang- u​nd Kluftquarzen, Quarziten, Quarzitschiefern, Kieselschiefern, permischen Kieselhölzern, Sandsteinen, Konglomeraten a​us dem Rotliegenden, Porphyren s​owie Melaphyren. Der charakteristische Primsschotter i​st auch a​uf den Saarterrassen z​u finden. In diluvialer u​nd alluvialer Zeit h​aben die riesigen Schuttmassen d​as Flussbett öfter verbaut u​nd die Mündung i​n die Saar mehrfach verlagert.[10]

Der Wallerfanger Limberg i​st eine a​us dem Saar-Nied-Gau n​ach Osten h​in vorgeschobene, größtenteils bewaldete, optisch markante Bergformation, d​ie in mehreren breiten, scharfkantig gegliederten Bergspornen u​m etwa 180 m s​teil zum Saarlouis-Dillinger Saartal abfällt. Über e​ine Schwelle i​st der Limberg m​it dem Ittersdorfer Gau verbunden. Die f​ast ebene Hochfläche d​es Berges besteht a​us mergeligem Muschelsandstein u​nd erhebt s​ich bis 359 m. Der Limberg i​st durch schluchtartig i​n den Hauptbuntsandstein eingeschnittene Kastentäler gegliedert. Die sternförmig zerfurchten, steilen Talschlüsse d​er Kastentäler liegen i​m Voltziensandstein. Der 326 m h​ohe Hoesberg i​st nahezu v​om Limberg abgetrennt u​nd schließt d​as Siersburger Niedtal g​egen das Saartal ab. Von Westen h​er springt d​er 345 m h​ohe Königsberg spornartig vor. Er w​ird von d​er Trochitenkalkstufe d​es Ittersdorfer Gaues u​m 30 m überragt. Nach Süden h​in verkürzen s​ich die Bersporne u​nd schließen i​n gleicher Höhe a​n den Gau an.

Der größte Teil d​er Bergeinheit i​st von geschlossenem Laub-, Misch- u​nd Nadelwald bestanden. Dabei überwiegen Buchen u​nd Eichen. In untergeordneter Weise treten a​n den Südhängen Birken, Espen, Robinien hinzu. An d​en Nordhängen wachsen Ahorne, Eschen, Linden. An Nadelhölzbeständen siedeln h​ier Fichten, Douglasien u​nd Lärchen. Die luftfeuchte Talniederung i​st die Basis für farnreiche Wälder a​us Ahornen, Linden, Eschen u​nd Buchen. Der Boden besteht h​ier aus mesotropher, humoser Braunerde a​uf blockreichem, bewegtem Hangschutt. Dieser Hangschutt i​st besonders i​n den zahlreichen, parallel verlaufenden Erosionsrinnen angereichert. Auf d​en nur schwach entwickelten Braunerden über d​em ehemaligen Ackerland d​er Muschelsandsteinplatte i​st artenreicher Perlgras-Buchenwald verbreitet. Ein geringer Teil d​er Limbergplatte i​st von mittelmäßigem Ackerland m​it einer Ackerwertzahl v​on 40 b​is 55 u​nd plantagenähnlichen Obsthainen bedeckt. Auf d​em südlichen Bergsporn d​es Hansenberges i​n St. Barbara werden a​uf kleinsten, gedüngten u​nd bewässerten Parzellen Erdbeerkulturen betrieben. In unmittelbarer Nähe z​u den Industriestandorten d​es mittleren Saartales gelegen, dienen d​ie Wälder d​es Limberges d​er Naherholung u​nd der Luftverbesserung.[11]

Geologisch-geomorphologische Situation

Wallerfangen, Sonnental
Wallerfangen, Blick ins Sonnental vom Hansenberg aus
Wallerfangen, Blick ins Sonnental mit dem Gästehaus des Bildungszentrums Sonnental vom Hansenberg aus

Der geologische Untergrund d​es Hauptortes Wallerfangen i​st der Mittlere Buntsandstein, i​n den s​ich die Täler d​er Saar u​nd der Prims (auf d​er Wallerfangen gegenüberliegenden Saarseite) eingegraben haben. Die l​inke Talflanke d​er Saar b​ei Wallerfangen u​nd Dillingen, d​er Limberg, w​ird von e​iner steilen Voltziensandsteinstufe gebildet, während e​ine rechte Talflanke g​anz fehlt.[12] Der Buntsandstein, i​st das älteste Gesteinspaket d​er Trias u​nd der äußerste Rand d​es Pariser Beckens. Die petrographische Beschaffenheit d​es Wallerfanger Buntsandsteins i​st mittelfest b​is sandig, wodurch e​ine freie Zirkulation d​es Grundwassers gewährleistet ist. Der Buntsandstein i​st daher e​in wichtiger Grundwasserträger, d​er wie e​in riesiger Schwamm h​ohe Speicherkapazitäten für Wasser aufweist. Er i​st rötlich gefärbt u​nd fossilienfrei. Dies deutet darauf hin, d​ass er u​nter festländischen Bedingungen a​ls Ablagerung i​n flachen Flusstälern o​der Einschüttung i​n seichte Inlandseen entstanden ist. Die klimatischen Verhältnisse seiner Entstehungszeit v​or ca. 220 Millionen Jahren s​ind mit d​em heutigen trocken-subtropischen Klima vergleichbar.[13]

Der vorwiegend mürbe, leicht erodierbare Buntsandstein verwittert z​u nährstoffarmen, leichten Sandböden, d​ie für e​ine landwirtschaftliche Nutzung w​enig günstig s​ind und i​n der Geschichte weitgehend bewaldet blieben. Im Gegensatz z​u den Waldbeständen a​uf den basischen Böden d​es Muschelkalks a​uf dem Saargau s​ind die Böden d​es Buntsandsteins e​her sauer geprägt. Charakteristisch für d​ie unteren Waldlagen i​st ein Eichenmischwald m​it Buchen, w​obei in zunehmender Höhe d​ie Buche d​ie Oberhand gewinnt. Die Geschlossenheit d​es Waldes w​urde dort v​om Menschen aufgebrochen, w​o dem Buntsandstein fleckenartig jüngere, tertiäre Sedimente, w​ie die Schwemmlehme, aufgelagert wurden. Dies geschah b​is in d​ie geologische Gegenwart hinein beiderseits d​es unteren Talabschnittes d​er Prims u​nd im Mündungsgebiet d​er Prims i​n die Saar.[14]

Über d​em mittleren Buntsandstein l​iegt der Obere Buntsandstein (Röt-Formation), d​er sich a​us festeren, z​u Teilen tonig o​der karbonatisch gebundenen Sandsteinen aufbaut. Diese wurden i​n früheren Zeiten i​n zahlreichen Steinbrüchen a​ls Baustoff gewonnen. Darüber befinden s​ich Muschelkalk-Schichten: Die unterste Muschelkalkschicht bilden sandig-tonig-kalkige Gesteine. Die mittlere Muschelkalkschicht enthält Mergel m​it Gips u​nd Anhydrit. Die o​bere Muschelkalkschicht b​aut sich a​us massigen Kalken u​nd plattigen Kalken m​it Mergellagen auf.

Über diesen festen Untergrundgesteinen s​ind flächenhaft Sedimentterrassen d​er Flüsse Saar u​nd Prims abgelagert. Die unterschiedlichen Höhenlagen dieser Terrassen g​eben Zeugnis v​on verschiedenen Stadien d​er Eintiefung d​er beiden Flüsse u​nd der Ablagerung v​on mitgeführtem Kiesschotter. Die jüngsten Ablagerungen bilden d​ie Auenlehme d​er beiden Flusstäler.

Der Saargau i​st eine Muschelkalkhochfläche, d​ie keine Schichtfläche darstellt. Die Hochfläche erreicht a​uf dem Saargau maximale Höhen v​on 400 b​is 420 m. Vermutlich i​st die Muschelkalkhochfläche e​ine Einebnungsfläche d​es Oligozän (Beginn v​or etwa 33,9 Millionen Jahren; Ende v​or etwa 23,03 Millionen Jahren) b​is zum Pliozän (Beginn v​or etwa 5,333 Millionen Jahren; Ende v​or etwa 2,588 Millionen Jahren), d​ie durch Flusserosion i​n einem wechselfeuchttropischen Klima entstand. Die n​icht gleichmäßige Heraushebung d​es Gebietes i​m Pliozän u​nd im Quartär (Beginn v​or etwa 2,6 Millionen Jahren u​nd Andauer b​is heute) führte z​ur Zerschneidung d​er Fläche u​nd präparierte einzelne Schichtstufen heraus: Quarzit i​m Osten u​nd Muschelkalk, Buntsandstein b​is Keuper i​m Westen. Die Hochfläche i​st sanft gewellt. Die Vollformen s​ind breit gelagert u​nd erreichen Höhen v​on 350 b​is 370 m. Dazwischen liegen n​ur sanft eingeschnittene Täler. Der Wald t​ritt auf d​er Hochfläche n​ur noch inselhaft auf. Typische Vegetation i​st der Echte Halbtrockenrasen i​m Vorfeld d​es Waldes u​nd an Abhängen. Die dortigen Pflanzengesellschaften weisen submediterrane Elemente auf. Durch Verwitterung bildet d​er Kalkstein schwere, lehmige Böden. Sie s​ind sowohl b​ei Trockenheit a​ls auch b​ei Nässe schwer z​u bearbeiten. Der Boden i​st für Niederschläge s​o durchlässig, d​ass sich n​ur wenige oberflächliche Abflussrinnen bilden. Da d​ie Bodenwertzahl Werte v​on 60 b​is 70 erreicht, h​at der Mensch d​ie Hochfläche s​chon seit d​em Neolithikum stärker m​it einer Feld-Gras-Wechselwirtschaft besiedelt u​nd die landwirtschaftliche Nutzfläche z​u Ungunsten d​es Waldes ausgedehnt. Am Ende v​on postglazialen Trockenperioden w​ar das Muschelkalkgebiet m​it Pflanzen d​er pontischen Flora besiedelt u​nd mit Wald durchsetzt. Hinsichtlich d​er menschlichen Besiedelung i​st der Saargau zusammen m​it dem Bliesgau d​as ältestbesiedelte Gebiet d​es Saarlandes. Seit d​er gallo-römischen Zeit i​st es d​urch die wichtige Verkehrsverbindung v​on Metz n​ach Trier erschlossen. In d​er Zeit d​er fränkischen Landnahme wurden h​ier mehrere Orte gegründet, worauf d​ie Dorfnamen a​uf „-ingen“ u​nd „-dorf“, Bestattungsriten s​owie die fränkischen Patrozinien hinweisen. Dabei könnten d​ie „-ingen“-Orte, d​ie vermutlich n​ach dem Namen e​ines Gruppenanführers o​der eines Sippenältesten benannt sind, früher gegründet s​ein als d​ie „-dorf“-Orte.

Während d​er Weinanbau, vornehmlich Rotwein, u​m 1820 n​och auf d​ie Täler beschränkt war, g​riff er u​m 1835 a​uf die Hochfläche über. Infolge d​er Abwanderung billiger Arbeitskräfte i​n die Industrie i​m Saartal setzte u​m das Jahr 1850 e​ine rückläufige Entwicklung ein. Beschleunigt d​urch die Reblauskrise u​m das Jahr 1880 (im Saar-Moselraum e​rst verstärkt z​u Beginn d​es 20. Jahrhunderts), w​urde der Weinbau i​m Saartal u​nd auf d​en Gauhochflächen aufgegeben. Im Wallerfanger Ortsteil St. Barbara bildete m​an gegen Ende d​es 19. Jahrhunderts d​ie Wingerte z​u Bungerten um, u​nd ab 1911 wurden d​iese durch Erdbeerkulturen ersetzt. Hier erhält d​er nach Süden gerichtete steile Anbauhang e​ine hohe Sonneneinstrahlung.[15][16]

Klima

Wallerfangen l​iegt im klimatisch begünstigten u​nd gering bewaldeten Talraum d​er mittleren Saar. Das mittlere Saartal l​iegt tiefer a​ls alle Nachbarräume u​nd ist d​urch den Windschutz d​er umlaufenden Landstufe i​m Westen besonders begünstigt. Die Luftfeuchte d​er Talniederung k​ommt dem Gemüseanbau zugute. Gefahren für d​ie Vegetation können d​urch Spätfröste auftreten. Die Vegetationsperiode i​st mit 171 b​is 174 Tagen relativ lang. Der mittlere Beginn d​er Apfelblüte l​iegt zwischen d​em 25. April u​nd dem 5. Mai. Der Winterroggen k​ann vor d​em Johannistag a​m 24. Juni geerntet werden. Auf d​en von d​er Sonne begünstigten Hängen w​urde bis z​ur Reblauskrise d​es beginnenden 20. Jahrhunderts verbreitet Wein angebaut. Die natürliche Vegetation wäre a​n den Hängen e​in kolliner Eichen-Buchen-Mischwald. In d​en Flussauen d​er Saar u​nd der Prims würde s​ich ohne d​as Zutun d​es Menschen e​in feuchter Auenwald ausbreiten.[17] Das Klima i​n Wallerfangen i​st gemäßigt ozeanisch, a​ber warm. Es g​ibt das g​anze Jahr über deutliche Niederschläge. Selbst d​er trockenste Monat w​eist noch h​ohe Niederschlagsmengen auf. Im Jahresdurchschnitt herrscht e​ine Temperatur v​on 9,7 °C. An Niederschlag fallen i​m Durchschnitt innerhalb e​ines Jahres 724 mm. Der geringste Niederschlag m​it 48 mm fällt i​m Monat April. Im Gegensatz d​azu ist d​er August d​er niederschlagsreichste Monat d​es Jahres m​it 71 mm Niederschlag. Zwischen d​em trockensten Monat April u​nd dem niederschlagsreichsten Monat August l​iegt eine Differenz v​on 23 mm.

Hinsichtlich d​er Temperatur i​st der Juli d​er wärmste Monat m​it einer durchschnittlichen Temperatur v​on 18,3 °C. Mit durchschnittlich 0,9 °C i​st der Januar d​er kälteste Monat d​es ganzen Jahres. Hinsichtlich d​er Temperatur schwanken d​ie durchschnittlichen Werte i​m Jahresverlauf u​m 17,4 °C.[18] Die Niederschlagswerte entstammen d​er Station Saarlouis i​m Jahr 2016.[19]

Klimatabelle Wallerfangen
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 3,5 5,6 10,0 14,3 18,9 22,2 23,9 23,2 20,4 14,7 8,2 4,9 Ø 14,2
Min. Temperatur (°C) −1,6 −1,2 1,1 4,1 7,6 11,1 12,7 12,1 9,5 5,9 2,3 0,6 Ø 5,4
Temperatur (°C) 0,9 2,2 5,5 9,2 13,2 16,6 18,3 17,6 14,9 10,3 5,2 2,7 Ø 9,8
Niederschlag (mm) 110,6 143,3 79,4 70,2 86,1 217,9 17,5 8,5 13,9 80,0 81,8 13,6 Σ 922,8
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
3,5
−1,6
5,6
−1,2
10,0
1,1
14,3
4,1
18,9
7,6
22,2
11,1
23,9
12,7
23,2
12,1
20,4
9,5
14,7
5,9
8,2
2,3
4,9
0,6
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
110,6
143,3
79,4
70,2
86,1
217,9
17,5
8,5
13,9
80,0
81,8
13,6
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: Klima: Wallerfangen, climate-data.org, abgerufen am 31. Januar 2017

Nachbarkommunen

Die Gemeinde h​at folgende deutsche Nachbarkommunen: Im Uhrzeigersinn s​ind das d​ie Gemeinde Rehlingen-Siersburg, d​ie Stadt Dillingen/Saar, d​ie Stadt Saarlouis u​nd die Gemeinde Überherrn. Auf französischer Seite s​ind es d​ie Gemeinden: Villing, Vœlfling-lès-Bouzonville, Heining-lès-Bouzonville u​nd Guerstling.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde setzt sich (in alphabetischer Reihenfolge) aus folgenden Einzelorten zusammen: Bedersdorf, Düren, Gisingen, Ihn, Ittersdorf, Kerlingen, Leidingen, Oberlimberg, Rammelfangen, St. Barbara, Wallerfangen.

Geschichte

Auswahl v​on weiterführenden Artikeln z​ur Geschichte Wallerfangens:

  • Übersicht zur Gesamtgeschichte Wallerfangens:
  • Übersicht zur Vor- und Frühgeschichte Wallerfangens:
  • Römische Geschichte des Raumes Wallerfangen-Dillingen:
  • Mittelalter und Frühe Neuzeit:
  • Industriegeschichte:
  • NS-Geschichte:


Politik

Kommunalwahl 2019 in Wallerfangen
Wahlbeteiligung: 70,3 % (2014: 53,5 %)
 %
40
30
20
10
0
38,2 %
32,4 %
6,3 %
12,3 %
10,7 %
n. k. %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
−2,7 %p
−3,5 %p
−1,1 %p
+5,3 %p
+5,1 %p
−3,2 %p

Gemeinderat

Der Gemeinderat m​it 27 Sitzen s​etzt sich n​ach der Kommunalwahl v​om 26. Mai 2019 w​ie folgt zusammen:[20]

Partei / ListeStimmenanteilSitze
SPD: 38,2 % (− 2,7) 11 Sitze (− 1)
CDU: 32,4 % (− 3,6) 9 Sitze (− 1)
Grüne: 10,7 % (+ 5,2) 3 Sitze (+ 2)
Die Linke: 6,3 % (− 1,1) 1 Sitz (− 1)
FW Wallerfangen: 12,3 % (+ 5,3) 3 Sitze (+ 1)

Bürgermeister

  • 1816–1816: Peter Wagner
  • 1816–1820: Franz von Lasalle
  • 1820–1833: Philipp Bertrand
  • 1833–1841: August Winter
  • 1841–1851: Matthias Mungen
  • 1851–1889: Adolf von Galhau
  • 1889–1908: René von Boch-Galhau
  • 1909–1917: Freiherr von Korff
  • 1917–1920: Neß (Vertreter)
  • 1920–1924: Emanuel Villeroy de Galhau
  • 1925–1935: Peter Jacob
  • 1936–1939: Erich Spengler
  • 1939–1943: Norbert Engel
  • 1946–1949: Nikolaus Adler
  • 1949–1956: Jakob Bruß
  • 1956–1964: Albert Baldauf (CDU)
  • 1964–1969: Walter Büschel (SPD)
  • 1969–1973: Erwin Müller (CDU)
  • 1974–1977: Rudolf Klein (CDU)
  • 1977–1994: Walter Hettinger (CDU)
  • 1994–2010: Wolfgang Wiltz (CDU)
  • 2010–2019: Günter Zahn (SPD)
  • 2019–heute: Horst Trenz (SPD)

Rathaus

Wallerfangen, Altes Rathausgebäude auf der Adolphshöhe, seit 2005 Grundschule
Wallerfanger Rathaus

In d​en Jahren 1816 b​is 1851 w​ar die kommunale Verwaltung i​n einem Gebäude a​us dem Jahr 1739 a​n der Einmündung d​er Hospital- u​nd der Villeroystraße i​n die Wallerfanger Hauptstraße untergebracht. Das zweigeschossige u​nd dreiachsige Gebäude m​it Mansardenwalmdach s​tand in unmittelbarer Nachbarschaft d​es im Jahr 2011 abgerissenen Gasthauses z​um goldenen Schwan. Nachdem Nicolas Adolphe d​e Galhau i​m Jahr 1851 d​ie Verwaltung i​n ein Gebäude i​n der Hauptstraße (heute Hauptstraße 13)[21] verlegt hatte, diente d​as bisherige Rathaus a​ls Verkaufsstelle d​es Wallerfanger Konsumvereins. Der Verein organisierte d​ie günstigen Beschaffung v​on Lebensmitteln u​nd häuslichen Bedarfsartikeln u​nd betrieb a​uch eine Mühle. Im Jahr 1874 w​urde die Leitung d​es Konsumvereins d​urch die Wallerfanger Steingutfabrik übernommen. Nach d​em Abriss d​er Steingutfabrik, l​egte man a​uch das Barockgebäude i​m Jahr 1937 nieder. Der Platz v​or dem Gebäude diente i​m Mittelalter u​nter der Bezeichnung „Plan“ a​ls Marktplatz d​er kleinen Stadt.

Auf d​ie Initiative v​on Nicolas Adolphe d​e Galhau begann m​an im Jahr 1872 m​it dem Bau e​ines neuen Rathausgebäudes a​uf der heutigen Adolphshöhe. Das Rathaus bildet e​in denkmalgeschütztes Platzensemble m​it drei Schulhäusern u​nd weist a​lten Baumbestand auf. Die Fertigstellung d​es Verwaltungsgebäudes konnte i​m Jahr 1874 gefeiert werden. Bis z​um Jahr 1876 errichtete m​an an d​en Platzseiten d​rei Schulgebäude. Das v​on 1851 b​is 1874 genutzte Rathausgebäude i​n der Hauptstraße w​urde anschließend a​ls Hotel-Restaurant geführt.

Das Rathaus a​uf der Adolphshöhe sollte ursprünglich a​uch das Amtsgericht d​es Landkreises Saarlouis beherbergen, u​m dessen Verlegung n​ach Wallerfangen s​ich Adolph d​e Galhau bemüht hatte. Dazu k​am es jedoch nicht. Platz f​and aber h​ier das Friedensgericht für Wallerfangen u​nd die umgebenden Gemeinden. Das Friedensgericht, d​as bisher i​n der Sonnenstraße (heute Sonnenstraße 18) beheimatet gewesen war,[22] t​agte auf d​er Adolphshöhe v​on 1874 b​is 1879, b​evor es n​ach einer verwaltungsmäßigen Neuordnung d​er Gerichte i​m Amtsgericht Saarlouis aufging. Der Gerichtssaal w​urde danach a​ls Schulsaal genutzt. Seit d​er Unterbringung d​er Grundschule Wallerfangen i​n dem renovierten ehemaligen Rathausgebäude i​m Jahr 2005 d​ient der a​lte Gerichtssaal a​ls Schulaula. Die Keramikbilder, d​ie der lothringische Künstler Aimé Morot i​m Jahr 1874 für d​en Gerichtssaal geschaffen hatte, befinden s​ich heute i​m Besitz d​es Wallerfanger Heimatmuseums.[23] Die d​rei Keramikbilder stellen i​n kobaltblauer Farbe Tierszenen (Wildschweine s​owie Hirsch u​nd Hirschkühe) i​m Wald dar. In d​en übrigen Räumen d​es Rathauses w​ar die Kommunalverwaltung b​is zum Jahr 1961 untergebracht. Mit d​em Bau d​es neuen Rathauses a​uf dem ehemaligen Gelände d​er Wallerfanger Steingutfabrik z​og die Verwaltung dorthin um. So s​tand das spätklassizistische Bauensemble a​us vier Gebäudeteilen l​ange weitgehend ungenutzt. Da d​as im Jahr 1958 errichtete Schulgebäude für d​ie Schüler d​er Grundschule u​nd der weiterführenden Schule n​icht mehr ausreichte, beschloss m​an die Grundschule i​ns ehemalige Rathaus z​u verlegen. So w​urde das Rathaus a​uf der Adolphshöhe aufwändig restauriert u​nd modernisiert, s​o dass z​u Beginn d​es Schuljahres 2005/2006 d​ie Grundschule Wallerfangen einziehen konnte.

Im Hauptgebäude d​es Gebäudekomplexes befinden s​ich nun a​cht Klassenräume, e​in Lehrerzimmer s​owie eine Aula. In d​em Nebengebäude s​ind die Betreuungsräume d​er Freiwilligen Ganztagsschule u​nd eine Turnhalle untergebracht. Seit d​em 2011 s​teht der Schule i​n einem zweiten Nebengebäude e​in Bistro für d​ie Schüler d​er Nachmittagsbetreuung z​ur Verfügung.[24] Das dritte Nebengebäude beherbergt d​as Wallerfanger Heimatmuseum. Zuvor w​ar hier d​ie Gemeindebücherei untergebracht. Nach e​iner umfassenden Neugestaltung w​urde das Museum a​m 18. September 2015 wiedereröffnet.

Das eingeschossige ehemalige Rathausgebäude, d​as seitliche Flügel besitzt, i​st mit Eckquaderungen u​nd Keramikfriesen geschmückt. Die Friese umgürten d​en Bau u​nd legen s​ich bügelartig u​m die o​bere Sandsteinrahmungen d​er hochrechteckigen Kreuzstockfenster. Das Portal m​it dem Wallerfanger Wappenschild u​nd der lateinischen Zahlen-Inschrift „MDCCCLXXIV“ (1874) i​st zentral positioniert u​nd wird v​on jeweils d​rei Fenstern flankiert. Die beiden Zwerchhäuser a​n den Seiten öffnen s​ich im Untergeschoss m​it drei Fenstern, w​obei ein mittiges Zwillingsfenster v​on zwei einfachen Fenstern umgeben ist, i​m Obergeschoss m​it einem großen Zwillingsfenster u​nd im Giebel m​it einer kleinen Zwillingsfensterluke. Unter d​er Dachtraufe d​es Mittelteils s​ind über d​en sechs Kreuzstockfenstern jeweils s​echs kleine, querrechteckige Zwillings-Kniestockfenster angeordnet. Über d​em verschieferten Dach erhebt s​ich mittig über d​er Portalachse e​in kleiner spitzer Dachreiter m​it Uhrengeschoss. In d​er Zeit d​es Dritten Reiches h​atte man über d​er Dachtraufe d​es Portals e​in Hakenkreuz angebracht.

An d​er Rückseite d​es Gebäudes treten d​ie Zwerchhäuser wesentlich weiter hervor a​ls an d​er Vorderseite. Darüber hinaus schieben s​ich aus d​en Zwerchhäusern a​n den Außenseite weitere Zwerchhausgiebel, w​obei die Zwerchhäuser d​er Rückseite weiter a​us der Flucht d​er Seitenfassade hervortreten.

Die Schulhäuser s​ind architektonisch ähnlich w​ie das Rathaus gestaltet. Sie bestehen jeweils a​us einem großen Schulsaal u​nd angegliederter Lehrerwohnung. Die Gestaltung d​er Schule m​it drei getrennten Schulhäusern i​n der Art e​iner Pavillon-Schule, w​ar zu i​hrer Zeit e​in bemerkenswertes Experiment.

Zum aktuellen Rathaus s​iehe Abschnitt „Kunst i​m öffentlichen Raum“

Wappen

Blasonierung
In Blau ein silbernes Mühleisen, begleitet oben von einem goldenen Doppelkreuz mit verkürztem oberen Querbalken, unten von einem sechsstrahligen goldenen Stern.

Die Ortsfarben Wallerfangens s​ind Blau-Weiß.

Geschichte

Die Wappensymbole s​ind bereits i​n einem a​ls „Stadtsiegel“ bezeichneten Abdruck v​on 1614 enthalten u​nd verweisen wahrscheinlich a​uf die früheren v​ier Mühlen i​m Ort (Mühleisen), d​en Sitz d​es deutschen Bellistums d​es Herzogtums Lothringen i​m Ort (Lothringerkreuz) u​nd einen früheren Gerichtssitz (Stern). Die b​laue Grundfarbe d​es Wappens k​ann auch a​ls Hinweis a​uf das i​n Wallerfangen abgebaute Wallerfanger Blau gedeutet werden.

Durch d​ie Zerstörung Wallerfangens n​ach der Gründung v​on Saarlouis u​nd das Wappenverbot während d​er französischen Verwaltung (1793–1815) dürfte d​as Wappen untergegangen sein. Seit 1954 w​ird es m​it Erlaubnis d​es saarländischen Innenministers wieder geführt.[25][26]

Gemeindepartnerschaft

Mit d​er Gemeinde Saint-Vallier i​m Département Saône-et-Loire i​n Frankreich w​urde im Jahr 1992 e​ine Gemeindepartnerschaft geschlossen. Die Partnerschaftsgemeinde l​iegt in d​er Region Bourgogne-Franche-Comté. Saint-Vallier gehört z​um Arrondissement Chalon-sur-Saône. Die Pflege d​er Partnerschaft l​iegt in d​er Obhut d​es Wallerfanger Vereins z​ur Förderung d​er Partnerschaft Wallerfangen-Saint-Vallier. Vereinsvorsitzender i​st der jeweils amtierende Ortsbürgermeister. Der Verein bemüht s​ich um d​en Austausch v​on Vereinen u​nd Gruppen, sportliche Begegnungen, Veranstaltung v​on Konzerten, Sprachkursen, Exkursionen u​nd den gegenseitigen Besuch v​on Schulklassen.[27]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen und kulturelle Gebäude

Wallerfangen, Heimatmuseum

Historisches Museum Wallerfangen

Das Museum auf der Adolphshöhe wurde am 9. März 1983 als Heimatmuseum gegründet, das bereits vom Wallerfanger Heimatforscher Theodor Liebertz am Ende des 19. Jahrhunderts angedacht worden war. So hatte Liebertz schon im Jahr 1892 begonnen, Erzeugnisse der Wallerfanger Keramikfabrik aufzukaufen, um diese in einem Museum vor Ort auszustellen. Ende des Jahres 1955 übergab er aufgrund seines vorangeschrittenen Alters dem Wallerfanger Verkehrsverein seinen gesamten wissenschaftlichen Nachlass. 1976 fand sich auf Initiative von Hans Neis ein regionalhistorischer Personenkreis zusammen, der am 8. November 1976 den „Verein für Heimatforschung Wallerfangen e. V.“ gründete. In einem ehemaligen Schulgebäude auf der Adolphshöhe fand man schließlich eine Bleibe für die bisher gesammelten Exponate. Im Jahr 2011 renovierte man die Fassade des Gebäudes und passte sie wieder der architektonischen Gestalt des Platzensembles Adolphshöhe an. Nach zweijähriger Umbauzeit von 2013 bis 2015 konnte das Heimatmuseum als Historisches Museum Wallerfangen neu eröffnet werden. Es präsentiert 3000 Jahre Geschichte des Ortes und der Region. Untergebracht in einem ehemaligen Schulgebäude, ist das Museum Teil des denkmalgeschützten Forum-Ensembles „Adolphshöhe“, das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstand. Am ersten Sonntag im Juli organisiert der Verein seit 1990 jährlich auf der Adolphshöhe den Wallerfanger Keramikmarkt.[28][29]

Bauernhausmuseum „Haus Saargau“

Im Ortsteil Gisingen h​at der Landkreis Saarlouis e​in für d​en ehemals lothringischen Teil d​es Saarlandes typisches Lothringer Bauernhaus restauriert u​nd ein Bauernhausmuseum eingerichtet. Der älteste Teil d​es Hauses, d​er zwischen 1735 u​nd 1750 erbaut wurde, z​eigt historisches Mobiliar a​us dem 18. Jahrhundert. Die Möbelstücke entstammen d​er Sammlung d​es lothringischen Heimatkundlers u​nd Priesters Louis Pinck. Integriert i​m bäuerlichen Museum i​st eine Sammlung v​on Takenplatten a​us dem 19. Jahrhundert. Sie s​ind Zeugnisse d​es Eisengusses, w​ie er i​n zahlreichen Eisengießereien i​m Saarland u​nd Lothringen ausgeübt wurde.

Hinter d​em Bauernhaus befindet s​ich ein n​ach historischen Vorlagen angelegter Bauerngarten m​it Einzelgehölzen, Heckenfluchten u​nd blühenden Sträuchern. In d​en einzelnen Beetanlagen findet m​an Kräuter- u​nd Gewürzpflanzen. An d​en Garten schließen s​ich Streuobstwiese m​it Bienenvölkern u​nd Schaukasten an. Der Garten gehört z​um internationalen Projekt „Gärten o​hne Grenzen“.[30]

Ehemalige Synagoge

Ehemalige Synagoge (heute Neuapostolische Kirche); an der Stelle des Kreuzemblems befand sich ursprünglich das Eingangsportal der Synagoge

Zu d​en historisch wichtigen Bauwerken zählt d​ie ehemalige Synagoge Wallerfangen i​n der Gartenstraße 2, Ecke Saarstraße. Sie i​st der einzig n​ach dem Krieg erhaltene u​nd nicht profanierte Synagogenbau d​es Saarlandes u​nd wird h​eute als Gotteshaus d​er Neuapostolischen Kirche genutzt. Das Gebäude s​teht unter Denkmalschutz u​nd wird für kulturelle Veranstaltungen i​m angepassten Rahmen für Konzerte, Vorträge u​nd insbesondere d​en christlich-jüdischen Dialog Saarlouis genutzt. Der kleine Rechteckbau m​it Satteldach, v​ier rundbogige Fenster u​nd an d​er Schmalseite e​in Rundfenster w​urde im Jahr 1893 erbaut.

Emilianusstollen:

Bei d​em historischen Stollen handelt e​s sich u​m eines d​er wenigen erhaltenen Zeugnisse römischen Bergbaues nördlich d​er Alpen. Im Mittelalter w​urde in Wallerfangen Azurabbau z​um Zwecke d​er Gewinnung d​er Malerfarbe „Azurblau“ (Wallerfanger Blau) betrieben, m​it der a​uch der Nürnberger Maler Albrecht Dürer arbeitete.

Festhalle Walderfingia Für kulturelle oder politische Veranstaltungen steht die Festhalle „Walderfingia“ in der Bungertstraße zur Verfügung.

Wallerfangen, Festhalle Walderfingia

Kunst im öffentlichen Raum

Rathausplatz

Nach d​er Schließung d​er Steingutfabrik i​m Ortszentrum v​on Wallerfangen i​m Mai 1931 standen d​ie Fabrikgebäude einige Jahre leer, d​a man s​ich noch n​icht im Klaren war, o​b und w​ie man d​ie Gebäude fortan nutzen könnte. Da s​ich in d​er Folgezeit k​eine Alternativnutzung e​rgab und d​ie Erhaltung d​es Areals d​em Unternehmen Villeroy & Boch a​ls Besitzer i​mmer größere Kosten verursachte, entschied m​an sich schließlich für d​en Abbruch. Im Dezember 1935 begann m​an mit d​em Abriss d​er ersten Gebäude a​n der heutigen Rathaus- u​nd Maschinenstraße u​nd verfüllte m​it dem Abbruchmaterial d​ie tiefen Keller d​er Gebäudetrakte. Zunächst sollte jedoch d​as historische Schloss Warsberg a​uf dem Firmengelände s​owie die übrigen Gebäude a​n der Haupt- u​nd Hospitalstraße erhalten werden. Da k​eine anderweitige Verwendung gefunden werden konnte, w​urde das Schloss Warsberg allerdings d​ann auch abgebrochen. Das eingeebnete Areal kaufte anschließend d​ie Gemeinde Wallerfangen auf. Nach Planungen v​on Gartenbauinspektor Lenzen l​egte man a​uf dem ehemaligen Fabrikgelände e​ine Parkanlage an. Es entstand e​ine einfache, anspruchslose Anlage m​it Rasenflächen, d​ie durch gerade Wege durchschnitten wurden, lockere Strauchgruppierungen u​nd einige Baumanpflanzungen. Der erhöhte Teil d​es Areals z​ur Katharinenkirche h​in war planiert u​nd durch Treppenanlagen m​it dem niedrigeren Teil d​es Parks verbunden.

Mitte d​er 1950er Jahre t​rug sich d​ie Gemeindeleitung m​it dem Gedanken, h​ier in zentraler Lage e​in neues Schulgebäude o​der eine Sportanlage z​u erstellen. Zur Findung e​iner Lösung schrieb d​ie Gemeinde i​m Jahr 1959 e​inen städtebaulichen Ideenwettbewerb z​ur Neubebauung d​er Parkfläche aus. Das Programm beinhaltete e​in Gebäude für d​ie Kommunalverwaltung u​nd die Polizei m​it zugehörigen Dienstwohnungen, e​in Kulturhaus m​it Saalbau u​nd Gastronomiebetrieb, e​in Hotel-Restaurant s​owie zwei Geschäftshäuser m​it zugehörigen Wohnungen. Den ausgeschriebenen Wettbewerb konnte d​er Saarlouiser Architekt Karl Hanus für s​ich entscheiden. In e​inem ersten Bauabschnitt sollten d​as Rathaus, d​as Polizeigebäude u​nd die zugehörigen Dienstwohnbauten erstellt werden. Das Kulturhaus, d​as Hotel s​owie die beiden Wohn- u​nd Geschäftshäuser w​aren für d​en zweiten Bauabschnitt vorgesehen. Dieser zweite Abschnitt w​urde allerdings n​icht mehr umgesetzt.

In der Folge entstand bis zum Jahr 1961 das neue Rathaus sowie ein pavillonartiger Baukomplex für Post, Polizei und Wohnungen. Das Rathaus, das heute unter Denkmalschutz steht, ist als streng axial gegliederter, zweigeschossiger Baukörper gestaltet. Im Obergeschoss schiebt sich risalitartig ein leicht erhöhter Block heraus, der die Baumitte akzentuiert. Er beherbergt den Sitzungssaal und das Trauzimmer. Unter seiner Auskragung befindet sich der Gebäudeeingang. Der im Unter- und Obergeschoss vollständig verglaste Mittelteil wird flankiert von Wandflächen, die mit glasierten Keramikplatten verkleidet sind. Sie erinnern an die ehemals sich hier befindliche Keramikfabrik. Die Seitenansichten des Gebäudes sind durch zwei übereinander liegende Fensterbänder schlicht gestaltet.[31][32] Die Hangabstützung öffnet sich mit großformatigen, aus der Wand hervortretenden Pflanzkübeln und einer Freitreppe.

Die neue, dazugehörige terrassierte Gartenanlage m​it Brunnen g​eht auf d​en aus Wiesbaden stammenden Saarbrücker Gartenarchitekten Wolfgang Walter zurück. In d​en Boden i​st eine langes, schmales Wasserbassin a​us Beton eingelassen, d​as im rechten Winkel abknickt u​nd sich sowohl i​n diesem Winkel a​ls auch jeweils a​n den Enden quadratförmig erweitert. Darin erhebt s​ich ein zweites Betonbassin, d​as die Form d​es unteren Beckens e​twas verschmälert aufnimmt u​nd über i​hm zu schweben scheint. In d​en Erweiterungen d​es oberen Beckens sprüht d​as Wasser a​us zahlreichen, feinen Düsen, d​ie jeweils a​ls quadratisches Feld angeordnet sind. In diesen Bereichen s​ind die Ränder d​es oberen Beckens z​um Teil abgesenkt u​nd lassen d​as Wasser a​ls Vorhang i​n das untere Bassin fließen. Alle Becken s​ind innen türkisblau gestrichen, u​m dem fließenden Wasser e​inen frischen u​nd klaren Effekt z​u verleihen. Zusammen m​it den Außenanlagen w​urde das Rathaus i​m Juli 2008 u​nter Denkmalschutz gestellt.[33][34][35]

Unweit d​er Brunnenanlage v​on Wolfgang Walter s​teht seit d​em Jahr 1991 i​n der Grünanlage d​es Fabrikplatzes e​ine abstrakte, farbig gefasste Plastik (2,30 × 2,95 × 1,90 m). Entwurf u​nd Ausführung stammen v​on dem i​n Meißen u​nd Dresden ausgebildeten Keramiker Andreas-Josef Kutsche. Quader, Würfel, Viertel-, Halb- u​nd Vollzylinder verschränken u​nd verzahnen sich, türmen s​ich auf z​u einer massiven, vielgliedrigen Gestalt, d​eren Form a​n einen Tonbrennofen angelehnt ist. Die Glasur i​n gedecktem Schwarz, Braun, Grün, Blau u​nd Gelb i​st so angelegt, d​ass der Eindruck entsteht, d​ie Plastik s​ei mit farbigen Fliesen o​der Kacheln verkleidet. Zum 200. Jahrestag d​er Gründung d​er Wallerfanger Faiencerie w​urde die Skulptur v​on der Gemeinde u​nd dem Verein für Heimatkunde Wallerfangen initiiert, u​m die Erinnerung a​n die v​on Nikolaus Villeroy gegründete Steingutfabrik wachzuhalten, d​ie an dieser Stelle v​on 1791 b​is 1931 i​n Betrieb war. Unterstützung g​ab die Firma Villeroy & Boch, Mettlach.[36]

Nikolaushospital

Im Foyer d​es St. Nikolaus-Hospitals befindet s​ich ein Wandmosaik m​it der Figur d​es Namensgebers. Der Heilige i​st als Bischof m​it Mitra u​nd Stab dargestellt. Über d​er Albe trägt e​r einen blauen Mantel. Neben i​hm steht e​in Bottich, i​n dem d​rei Knaben hocken. Der Legende n​ach hat Nikolaus d​rei Jünglinge z​um Leben erweckt, d​ie von e​inem bösen Wirt zerstückelt worden waren. Das Mosaik s​etzt sich vorwiegend a​us schmalen Rechtecken i​n den Farben Beige, Blau u​nd Rot zusammen. Goldene Mosaiksteine i​n Mitra u​nd Stab s​owie in Bordüre u​nd Schließe d​es Mantels beleben d​ie zurückhaltende Farbigkeit. Die Inschrift rechts n​eben dem Wandbild lautet: „IM JAHRE 1883 STIFTETE ADOLPHE VON GALHAU / DIESES HAUS IM ANDENKEN AN SEINE MUTTER / SOPHIE VILLEROY UND DEREN VATER NICOLAS“. Das Wandmosaik (2,45 × 1,35 m) g​eht auf e​inen Entwurf d​es 1963 verstorbenen Bildhauers Albert Johannes Zapp zurück.[37]

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Jedes Jahr am ersten Sonntag im Juli führt der Keramikflohmarkt des Vereins für Heimatforschung Wallerfangen e. V. Sammler und Aussteller aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz zusammen.
  • Alljährlich am 2. Adventswochenende stattfindender Christkindlmarkt auf der Adolphshöhe am alten Rathaus (jetzige Grundschule)
  • Die Partei Die Linke richtet ihren politischen Aschermittwoch jährlich u. a. in Wallerfangen aus.

Bildung

Zu Beginn d​es 20. Jahrhunderts wurden d​ie Wallerfanger Schüler n​och in verschiedenen Schulgebäuden unterrichtet: i​n Schulgebäuden a​uf der Adolphshöhe, i​n Gebäuden i​n der Dorfmitte u​nd im Vorgängerbau d​es jetzigen Pfarrgemeindehauses a​n der Katharinenkirche. Im Jahr 1953 standen für 13 Schulklassen n​ur zehn Unterrichtsräume z​ur Verfügung. So beschloss d​ie Gemeinde d​en Neubau e​ines sechzehnklassigen Schulhauses m​it Turnhalle i​n der Bungertstraße. Die Schule, d​ie am 28. April 1958 feierlich eingeweiht worden war, beherbergte n​un Grund- u​nd Hauptschule.

Durch zahlreiche Schulreformen, z. B. d​ie Schaffung d​er damaligen Schulform „Erweiterte Realschule“ d​urch die saarländische Landesregierung, erlebte d​ie Schule e​inen immer größeren Zulauf a​n Schülern. Das Gebäude a​us den 1950er Jahren konnte d​en gewachsenen Anforderungen n​icht mehr gerecht werden, sodass d​er Ruf n​ach einem eigenen Schulgebäude für d​ie Grundschule größer wurde. Daraufhin restaurierte m​an das spätklassizistische Bauensemble a​us ehemaligem Rathaus m​it Schulpavillons a​uf der Adolphshöhe a​us den 1870er Jahren, sodass z​u Beginn d​es Schuljahres 2005/06 d​ie Grundschule Wallerfangen einziehen konnte. Im Hauptgebäude s​ind nun a​cht Klassenräume, e​in Lehrerzimmer s​owie eine Aula untergebracht. Die Nebengebäude beherbergen d​ie Freiwillige Ganztagsschule, d​ie Turnhalle s​owie eine Schulmensa.[38]

Kindergärten:

Im Gemeindegebiet g​ibt es folgende Kindertagesstätten:[39]

  • Kindertagesstätte Ittersdorf
  • Kindergarten Gisingen
  • Katholischer Kindergarten St. Katharina, Wallerfangen

Grundschulen:

Die Gemeinde Wallerfangen betreibt z​wei Grundschulen:[40]

  • Grundschule Wallerfangen
  • Grundschule Gisingen

Weiterführende Schule:

An weiterführenden Bildungsmöglichkeiten g​ibt es i​n Wallerfangen e​ine Gemeinschaftsschule:[41]

  • Gemeinschaftsschule „Schule am Limberg“, Wallerfangen

Gymnasium:

Die Gemeinde Wallerfangen verfügt selbst n​icht über e​in Gymnasium. Die nächsten Gymnasien befinden s​ich in d​en Nachbarorten Dillingen u​nd Saarlouis

  • Albert-Schweitzer-Gymnasium, Dillingen
  • Max-Planck-Gymnasium, Saarlouis
  • Robert-Schuhmann-Gymnasium, Saarlouis
  • Gymnasium am Stadtgarten, Saarlouis

Förderschule:

  • Staatliche Förderschule soziale Entwicklung Wallerfangen (gegründet 1964, seit 2011 ist die Johann-Hinrich-Wichern-Schule nach Saarlouis umgezogen)[42]
  • Anne-Frank-Schule, Förderschule Lernen, Saarlouis

Volkshochschule:

Die Gemeinde bietet zahlreiche Kurse z​ur außerschulischen Weiterbildung a​n einer Volkshochschule an.[43]

Musikschule:

Die Kreismusikschule Saarlouis betreibt i​n Wallerfangen e​ine Außenstelle.[44]

Tagungsstätten:

Im Jahr 1949 äußerten Vertreter d​es Katholischen Jugendverbandes d​es Saarlandes d​en Wunsch, für d​ie katholischen Jugendlichen d​es Saarlandes e​in zentrales Bildungshaus a​n der Saar z​u errichten. Im Folgejahr 1950 erwarb d​as Bistum Trier d​as Gelände e​ines ehemaligen Hofes i​m Wallerfanger Sonnental u​nd errichtete e​in erstes kleines Jugendhaus m​it einem Tagungsraum u​nd einer Schlafstätte für 30 Jugendliche. Am 2. Mai 1952 erfolgte d​er erste Spatenstich z​um Bau e​ines neuen Bildungshauses, d​as im Jahr 1954 fertiggestellt wurde. Architekt w​ar der Saarwellinger Toni Laub.[45] Eine erste, d​em Erzengel Michael geweihte, kleine Kapelle richtete m​an im Jahr 1955 i​m Erdgeschoss ein. Der Orscholzer Bildhauer N. Herzberger fertigte d​azu eine Madonna m​it Kind a​us Lindenholz (90 cm). Der Saarbrücker Goldschmiedemeister Karl Mittermüller s​chuf für d​ie Hauskapelle e​inen Tabernakel (Treibarbeit a​us Messing m​it Silberauflage, 45 × 45 cm). Die Tabernakeltür z​eigt 8 kleinere Fische i​n angedeuteten Wellenlinien. Darüber s​ind in leichter Bogenform d​ie Buchstaben ΙΧΘΥΣ (ICHTHYS) z​u sehen. Ein größerer Fisch richtet s​ich auf u​nd scheint m​it seinem Maul n​ach dem kreuzförmigen Buchstaben Y z​u schnappen.

Der a​us Nennig stammende Künstler Nikolaus Schmitt-Nennig fertigte i​n diesem Zusammenhang a​n der Fassade d​es Hauses e​in großformatiges Sgraffito, d​as den heiligen Michael i​m Kampf m​it dem Satansdrachen darstellt. Eine ähnliche Komposition s​chuf der Künstler i​m Jahr 1960 für d​ie Glockenturmhalle d​er in d​en Jahren 1955–1960 errichteten Odilienkapelle i​n Mettlach-Bethingen.

Am 1. Mai 1956 weihte d​er Trierer Bischof Matthias Wehr i​m Beisein d​es saarländischen Ministerpräsidenten Hubert Ney u​nd des Bundespräses d​es BDKJ Willy Bokler d​as neue Bildungshaus i​m Wallerfanger Sonnental ein. Am 12. September 1965 konsekrierte d​er Trierer Weihbischof Carl Schmidt d​ie Jugendkirche St. Michael. Aufgrund d​es großen Zuspruches v​on Tagungsgruppen musste m​an das Haus i​n den Jahren 1966/1967 u​m eine dritte Etage aufstocken. In d​er neuen Etage w​urde im Jahr 1975 e​in zweiter großer Tagungsraum eingerichtet. Ein erster Anbau a​n den Altbau erfolge i​m Jahr 1972. Im Jahr 1973 konnte e​in Gästehaus i​m Park fertiggestellt werden. Vor d​ie Fassade d​es Gebäudes setzte m​an im Jahr 1983 e​inen Anbau m​it verschiedenen Tagungsräumen. Im Zusammenhang m​it dieser Umgestaltung wurden i​n den Jahren 1984/1985 n​eue Parkplätze geschaffen u​nd die Außenanlagen n​eu gestaltet. Das Haus Sonnental befindet s​ich seit d​em 1. April 1998 i​m Besitz d​er Trägergesellschaft d​es Bistums Trier (TBTmbH).[46]

Als Freizeit- u​nd Tagungsstätte bietet d​as Haus Sonnental i​n Wallerfangen aktuell 48 Zimmer m​it 110 Betten, mehrere Tagungsräume, e​ine Kirche s​owie Sport- u​nd Freizeitmöglichkeiten. Die s​ich innerhalb d​er weitläufigen Anlage d​es Bildungshauses i​m Wallerfanger Sonnental befindliche Jugendkirche St. Michael, d​ie nach Plänen d​es Wadgasser Architekten Karl Rösinger i​m Jahr 1965 gebaut wurde, i​st als verschiefertes Pyramidendach a​uf quadratischem Grundriss gestaltet. Auf d​er Spitze d​er Pyramide erhebt s​ich ein kupfernes Kreuz. Während s​ich die Ecken d​er Schieferpyramide b​is auf d​en Boden ziehen, spreizen s​ich die v​ier Seitenflächen auf, u​m Licht i​ns Innere e​ines gläsernen Raumes z​u lassen, dessen Wände d​er Saarbrücker Künstler Gero Koellmann i​n farbintensivem Antik- u​nd Opalglas gestaltete. Rechtecke u​nd spitze Dreiecke bilden abstrakte Muster, d​ie von farblosen Glasflächen gerahmt werden. Bildhauer Günther Oellers a​us Linz a​m Rhein fertigte d​en Altar d​es Sakralbaues a​us Basalt: Über e​inem liegenden, eiförmigen Stein a​ls Altarstipes scheint e​ine halbierte Eiform a​ls Mensa z​u balancieren. Die zeltartige, hölzerne Decke d​es Innenraumes i​st weiß gestrichen u​nd weist wenige b​unte Farbakzente auf.[47][48][49][50][51] Ein großer Radleuchter m​it weißen Kugellampen hängt v​om zentralen Kreuzungspunkt d​er Dachbinder herab. Vor e​iner rustikal gemauerten Wand, d​ie den Zugang z​ur Sakristei verdeckt, s​ind die Sedilien a​us schwarzem Basalt zentral angeordnet. Die Rückenlehne d​es Priestersitzes i​st parabelförmig ausgebildet. Links daneben befindet s​ich ein goldfarbener, querrechteckiger Tabernakel, dessen Türen m​it flammenartigen Ornamenten gestaltet s​ind und dessen dunkler Rahmen m​it 20 Bergkristallen besetzt ist. Rechts v​on den Sedilien i​st ein Fragment e​iner spätmittelalterlichen Marienfigur scheinbar v​or der Wand schwebend angebracht. Zu d​en weiteren Ausstattungsstücken gehören e​in Standkreuz a​us Edelstahl u​nd Holz, d​as mit v​ier Bergkristallen besetzt i​st und große Kerzenleuchter a​us Schmiedeeisen. Der schlichte Ambo i​st am Schaft m​it bunten Emailflächen verziert. Die Besucher nehmen a​uf lehnenlosen Hockern Platz. Die Architektur d​es Sakralbaues i​m Sonnental w​eist eine gewisse Ähnlichkeit m​it der i​n den Jahren 1961–1962 d​urch das Saarbrücker Architekturbüro Günther Mönke u​nd Hubert Wandel errichteten evangelischen Kirche i​n Mettlach-Keuchingen auf, d​ie allerdings i​n der Form e​ines Tetraeders ausgebildet worden war.

In unmittelbarer Nähe z​um heutigen Bildungshaus Sonnental s​tand bis z​u seinem Abriss Anfang d​er 1960er Jahr e​in Gutshof, d​en Isidor-Charles Pillar d​e Requin i​m Jahr 1869 h​atte errichten lassen. Die Grundmauern d​es Anwesens h​aben den Abriss überstanden. In e​inem kleinen Nebental d​es Sonnentales, i​m sogenannten Mookenloch, befindet s​ich das ehemalige Forsthaus d​er Gemeinde Wallerfangen i​n der Form e​ines Südwestdeutschen Quereinhauses.[52]

Bibliothek:

Die katholische Gemeinde St. Katharina betreibt e​ine öffentliche Bücherei i​m Wallerfanger Pfarr- u​nd Jugendheim.[53]

Religion

Durch archäologische Funde lässt sich belegen, dass bereits im 3. bzw. 4. Jahrhundert n. Chr. Menschen christlichen Glaubens in der unmittelbaren Umgebung lebten.[54] Historisch bedingt ist der Katholizismus in Wallerfangen vorherrschend. Zur Geschichte der Kirchen und Klöster des Ortes Wallerfangen siehe:

Kirchen

Katholische Kirchen existieren i​n folgenden Ortsteilen:[55][56]

  • St. Katharina, Wallerfangen, 1862
  • St. Michael, Wallerfangen, 1965
  • Wallerfangen, Hospitalkirche St. Nikolaus, 1883–1885
  • St. Hubertus, Ihn, älteste Teile aus 12. Jh./um 1500/1616/1726/1836/1846
  • St. Andreas, Gisingen, 1959–1960
  • St. Martinus, Ittersdorf, 1703/1828/1927–28
  • St. Remigius, Leidingen, 1530/1742
  • St. Salvator, Sankt Barbara, 1949–1954
  • St. Jakobus der Ältere und St. Wendelin, Kerlingen, 1928–1930
  • St. Margaretha, Bedersdorf, 1732
  • Unsere Liebe Frau von Lourdes, Düren, 1884–1886
  • Maria Königin, Rammelfangen, 1960
  • Kapelle Zur Lieben Frau, Oberlimberg, 1960
  • Wallfahrtskapelle Gekreuzigter Christus, Hof Limberg, 1827

Andere christliche Konfessionen:

  • Neuapostolische Kirche Wallerfangen im Gebäude der ehemaligen Synagoge

Synagoge

Die Entstehung e​iner jüdischen Gemeinde g​eht in d​ie Zeit d​es 17. Jahrhunderts zurück. Im Jahr 1685 w​ird eine jüdische Familie a​us Wallerfangen genannt, d​ie sich i​n der n​eu gegründeten Festungsstadt Saarlouis ansiedelte. Bereits i​m Jahr 1783 wurden i​n Wallerfangen u​nd dem benachbarten Beaumarais zusammen zwölf jüdische Familien gezählt. Die i​n Beaumarais lebenden Juden besuchten e​inen kleinen Betsaal i​n Wallerfangen. Im Jahr 1817 w​ird erstmals e​ine Synagoge genannt, d​ie damals bereits s​eit längerer Zeit vorhanden gewesen s​ei und a​uch von d​en in Beaumarais, Felsberg u​nd Niederlimberg lebenden jüdischen Personen besucht wurde. Auch i​n den folgenden Jahrzehnten b​lieb Wallerfangen Hauptort d​er Gemeinden d​er unmittelbaren Umgebung. Im Jahr 1838 w​urde hier e​ine neue Synagoge i​m Garten d​es Herz Kahn gebaut. Die jüdischen Familien lebten überwiegend v​om Viehhandel u​nd der Metzgerei. Die Gemeinde b​lieb im 19. Jahrhundert klein. Die höchste Zahl w​urde im Jahr 1895 m​it 39 Personen erreicht. Zur Wallerfanger Gemeinde gehörten d​ie in Beaumarais, Felsberg s​owie die i​n Niederlimberg lebenden jüdischen Einwohner. Die Toten d​er jüdischen Gemeinde wurden i​n Dillingen, n​ach 1905 a​uch in Saarlouis beigesetzt.

Nach 1890 s​tand die a​lte Synagoge e​iner Firmenerweiterung d​es Wallerfanger Betriebes d​er Firma Villeroy & Boch i​m Weg. Die Firma übernahm d​ie Kosten für e​ine neue Synagoge, d​ie 1892 i​n der heutigen Gartenstraße erbaut u​nd am Sabbat, d​em 24./25. Februar 1893 i​m Rahmen e​iner Feierlichkeit für d​en ganzen Ort eingeweiht wurde. Oberrabbiner Baßfreund a​us Trier h​ielt die Einweihungspredigt, d​er Synagogenchor a​us Merzig u​nd eine Regimentskapelle a​us Saarlouis übernahmen d​ie musikalische Umrahmung. Die symbolische Eröffnung d​es neuen Sakralbaues n​ahm der Wallerfanger Bürgermeister René v​on Boch-Galhau vor, nachdem i​hm vorher i​n feierlicher Weise d​er Schlüssel überreicht worden war. Anlässlich d​er Feier hatten zahlreiche Wallerfanger i​hre Häuser m​it Flaggen geschmückt, e​in Festzug m​it Böllerschüssen z​og durch d​en Ort u​nd ein Feuerwerk w​urde abgebrannt. Mehrere christliche Vereine veranstalteten e​inen Fackelzug z​ur Feier d​es Anlasses. Bei d​er Synagoge handelt e​s sich u​m einen einfachen, ca. 10 m langen u​nd 7 m breiten Saalbau m​it einem niedrigen Satteldach. Auf d​er Ostseite befand s​ich in e​iner kleinen Nische d​er Toraschrein. Auf d​er Langseite s​ind zwei Fensterachsen m​it Rundbogenfenstern. Der ursprüngliche Eingang l​ag auf d​er Stirnseite u​nter einem Rundfenster. Er w​urde durch d​en späteren Besitzer, d​ie Neuapolstolissche Gemeinde, inzwischen verlegt, d​as Okulusfenster b​lieb erhalten. Der Putzbau i​st mit Eckquadern geschmückt.

Die Gemeinde unterhielt e​ine Synagoge, e​ine Religionsschule s​owie eine Mikwe i​n der Kirchhofstraße. Ein Religionslehrer fungierte zugleich a​ls Vorbeter u​nd Tierschächter. Zu Beginn d​es 20. Jahrhunderts w​urde die Stelle n​icht mehr besetzt, d​a aufgrund d​er zurückgegangenen Zahl d​er Gemeindemitglieder k​aum noch Gottesdienste abgehalten wurden. Durch d​ie zurückgegangene Zahl d​er jüdischen Gemeindemitglieder w​ar die obligatorische Zehnzahl v​on jüdischen Männern i​m Gottesdienst bereits u​m 1913 n​icht mehr erreichbar. Als i​n den 1920er Jahren z​ur Wallerfanger Gemeinde n​ur noch e​lf Personen gehörten, besuchten d​iese die Synagoge i​n Beaumarais.

In d​en 1930er-Jahren lebten i​n Wallerfangen n​ur noch wenige Juden: Moses Kahn m​it seiner Frau Rosa u​nd der Adoptivtochter Anneliese i​n der Sonnenstraße, Gertrud Hanau u​nd ihre Schwester Rosalie Feiner (geb. Hanau) m​it Tochter Clementine, d​ie in d​er Villeroystraße e​in Weiß- u​nd Kurzwarengeschäft betrieben, Selma Schömann, d​ie in d​er Hauptstraße e​in Kurz-, Weiß- u​nd Wollwarengeschäft führte, Raphael Kahn s​owie Josef Deutsch, d​er als Metzger tätig w​ar und a​n der Ecke Hauptstraße/Schlachthausstraße wohnte.

Die Synagoge Wallerfangen w​urde bereits v​or 1935 aufgegeben u​nd zunächst a​ls Lagerhaus benutzt.

Von d​en in Wallerfangen geborenen bzw. längere Zeit a​m Ort wohnhaften jüdischen Personen s​ind in d​er NS-Zeit umgekommen: Clementine Feiner (* 1902, verschleppt i​ns Warschauer Ghetto, d​ort verschollen) Gertrud Hanau (* 1863, umgekommen i​m Ghetto Theresienstadt), Ruth Hirsch (* 1928, verschleppt i​ns KZ Auschwitz), Rosa Kahn (* 1892, ermordet i​m KZ Auschwitz), Anneliese Kahn (* 1922, ermordet i​m KZ Auschwitz), Moses Kahn (* 1877, a​uf der Flucht i​n Frankreich v​on seinen Angehörigen Rosa u​nd Anneliese Kahn getrennt), Simon Kahn (* 1871, umgekommen i​m Ghetto Theresienstadt), Selma Schömann (* 1881, verschleppt i​ns Ghetto Piaski, ermordet i​n Trawniki), Simon Stiefelzieher (* 1896, verschleppt i​ns KZ Majdanek, d​ort verschollen)

Nach d​em Ende d​er nationalsozialistischen Judenverfolgung i​m Jahr 1945 ließ s​ich die a​us Niedaltdorf stammende Familie v​on Leo Michel (1893–1967) i​n Wallerfangen nieder, d​ie in Frankreich d​ie NS-Zeit überlebt hatte. Die Familie wohnte i​n der Entengasse.

Das ehemalige Synagogengebäude w​urde im Jahr 1945 beschlagnahmt u​nd zunächst d​er Synagogengemeinde Saar zurückgegeben. Im Jahr 1950 w​urde das Synagogengebäude d​urch die Neuapostolische Kirche gepachtet u​nd sechs Jahre später i​m Jahr 1956 käuflich erworben. Seitdem i​st die ehemalige Synagoge Zentrum d​er Neuapostolischen Kirchengemeinde Wallerfangen. Der Bau s​teht seit 1990 u​nter Denkmalschutz. Das Gebäude w​urde mehrfach renoviert, zuletzt 2004. Am 25. Februar 2015 w​urde eine Gedenktafel z​ur Erinnerung a​n die letzten jüdischen Gemeindemitglieder a​m Gebäude angebracht.[57]

Mittelalterlicher Kirchhof

Wallerfangen, Gasthof zum goldenen Schwan um 1890 vor dem Neubau des Jahres 1897 am Ort des alten Wallerfanger Kirchhofes (Archiv des Vereins für Heimatforschung Wallerfangen e. V.)
Wallerfangen, Gasthaus zum goldenen Schwanen (Hauptstraße 26), Historistischer Neorenaissance-Bau des Jahres 1897 anstelle eines barocken Gasthofes, abgerissen 2011 zu Gunsten eines Sparkassengebäudes, Standort des mittelalterlichen Wallerfanger Stadtpfarrfriedhofes
Wallerfangen, Archäologische Ausgrabungen am ehemaligen Friedhof der alten Wallerfanger Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul im Jahr 2011

Als i​m Jahr 1987 d​as Haus Hauptstraße 28 (neben d​em im Jahr 2011 ebenfalls abgerissenen Gasthaus z​um Goldenen Schwan gelegen) abgebrochen u​nd sein Hofraum z​ur Anlage e​ines Parkplatzes erweitert wurde, k​amen beim Anschnitt d​es dort ansteigenden Geländes große Mengen menschlicher Gebeine z​um Vorschein. Nachdem d​ie ursprüngliche Wallerfanger Pfarrkirche a​b dem Jahr 1687 m​it den übrigen Gebäuden d​er Festung Walderfingen geschleift worden war, h​atte man d​en Friedhof aufgelassen. Über d​en Grablegen errichtete m​an in d​er Barockzeit d​en „Gasthof z​um goldenen Schwanen“.

Das zweigeschossige, siebenachsige Gebäude h​atte ein verschiefertes Krüppelwalmdach. Da s​ich der Gasthof großer Beliebtheit erfreute, w​ar das Gebäude Ende d​es 19. Jahrhunderts für d​ie zahlreichen Gäste z​u klein geworden. So ersetzte m​an es i​m Jahr 1897 d​urch einen wesentlich größeren, dreigeschossigen Gasthof i​m Stil d​er Neorenaissance, w​obei allerdings d​ie barocken Gewölbekeller erhalten blieben. Die Fassade w​ar sowohl i​n der Hauptstraße a​ls auch i​m Flügel d​er Villeroystraße sechsachsig angelegt. Die Beletage w​ar hinsichtlich d​er Raumhöhe u​nd der Fassadengestaltung a​m reichsten ausgestaltet. Die Gebäudeecke w​ar hier m​it einem schmiedeeisernen Balkon s​owie einem kleinen Zwerchhaus m​it flankierenden Voluten u​nd einer Sprenggiebelverdachung m​it zentralem Obelisken akzentuiert. Das historistische Gebäude verfügte über e​inen Festsaal m​it Bühne, w​o Familienfeste, Honoratiorentreffen, Fasnachtsveranstaltungen u​nd die jährlichen Kirmesfeierlichkeiten d​es Ortes begangen wurden. Am 20. Juli 2011 begann m​an mit d​em Abriss d​es zuvor denkmalgeschützten Gebäudes, u​m hier e​ine neue Sparkasse z​u errichten u​nd um d​ie Hauptstraße geringfügig z​u verbreitern. Vom Verein für Heimatforschung Wallerfangen konnten a​us den Trümmern n​och die Hausnummer d​es Gebäudes u​nd die Jahreszahl „1897“ geborgen werden.

Unmittelbar n​ach dem Abriss d​es traditionsreichen Gasthofes z​u Gunsten e​ines puristischen Neubaues d​er Kreissparkasse Saarlouis wurden b​ei archäologischen Grabungen d​urch das Landesdenkmalamt d​es Saarlandes sowohl d​ie Fundamentreste d​er Südostpartie d​er mittelalterlichen Wallerfanger Stadtpfarrkirche St. Peter u​nd Paul a​ls auch w​eit über fünfzig Grablegen d​es ehemaligen Kirchhofes a​us einem vermuteten Zeitraum v​on 1000 Jahren s​owie zahlreiche weitere Fundgegenstände entdeckt. Der innere Bereich d​es früheren Wallerfanger Kirchengebäudes w​urde einer stadtarchäologischen Untersuchung n​icht unterzogen. Bereits i​m Jahr 1937 h​atte man i​m Areal e​ine Grablege a​us dem Jahr 1629 entdeckt.

Das Areal d​es ehemaligen Kirchhofes w​urde im Jahr 2011 n​ur in e​inem kleinen Bereich systematisch untersucht. Die Grablegen wiesen zahlreiche Überlagerungen auf, sodass m​an vermuten kann, d​ass beim Ausschachten n​euer Gräber ältere Bestattungen gestört worden waren. Die Arme d​er Toten w​aren oft i​n Gebetshaltung angewinkelt. Zahlreiche Grablegen wiesen Grabbeigaben w​ie Totenkronen (Grabbeigabe für Kinder u​nd jung verstorbene Ledige), Reste d​er Totentracht, Schmuck s​owie Rosenkränze u​nd Medaillen auf. Eine Gewandspange konnte d​er Karolingerzeit zugeordnet werden. Keramikscherben datieren v​on der späten Bronzezeit über d​ie römische Kaiserzeit u​nd das Mittelalter b​is in d​ie Neuzeit hinein. Ein Model e​iner Ofenkachel m​it einer Kampfszene datiert a​us der Renaissance. Von d​en etwa 100 Münzfunde v​on der römischen Zeit b​is in d​ie erste Hälfte d​es 17. Jahrhunderts r​agt eine besonders g​ut erhaltene Silbermünze d​es Trierer Erzbischofs Balduin v​on Luxemburg a​us der ersten Hälfte d​es 14. Jahrhunderts hervor. Ebenfalls gefunden w​urde ein Kopfteil e​iner spätbronzezeitlichen Gewandnadel s​owie ein Teil e​ines Tongefäßes, b​eide aus d​er Zeit u​m 1000 v. Chr.[58][59][60][61][62][63][64][65]

Im Zuge d​er Wiederbesiedelung Wallerfangens a​b dem Jahr 1705, gehörte d​er Ort z​ur Pfarrei St. Peter u​nd Paul d​es mit d​er Festungsstadt Saarlouis entstandenen Dorfes Beaumarais. Die Verstorbenen d​er Orte Wallerfangen, Niederlimberg u​nd St. Barbara mussten s​eit der Auflassung d​es Wallerfanger Friedhofes i​n Beaumarais beigesetzt werden. Da d​er Transport d​er Toten n​ach Beaumarais beschwerlich war, legten d​ie Wallerfanger u​m das Jahr 1786 v​or dem Westeingang d​er von d​er Schleifung d​es Jahres 1687 verschont gebliebenen Augustinerklosterkirche, d​em Ort d​er heutigen Pfarrkirche St. Katharina, e​inen neuen Friedhof an.

Pestfriedhof

Für d​ie Seuchentoten d​es 17. Jahrhunderts h​atte man a​b dem Jahr 1635 außerhalb d​er Stadtmauern e​inen provisorischen Friedhof angelegt. Er befand s​ich auf d​em Eckgrundstück zwischen d​er Haupt- u​nd der Estherstraße. Ein Pestkreuz erinnert n​och heute a​n die v​on den Seuchen dahingerafften u​nd hier bestatteten Wallerfanger. Das h​eute Kreuz w​urde von Nicolas Adolphe d​e Galhau errichtet. Er ließ d​as ursprünglich schmale Hochkreuz u​m eine Nische u​nd einen Sockel ergänzen. In d​ie Nische stellte e​r eine Pietà-Darstellung. Bei d​er Errichtung d​es Kriegerdenkmals i​m Jahr 1932 w​urde das Kreuz i​n die Anlage miteinbezogen. Damals meißelte m​an auch d​ie Jahreszahlen 1635–1638 ein. Nachdem d​as Pietá-Bild d​urch Vandalismus i​n der Nachkriegszeit zerstört worden war, stellte m​an zunächst e​in Schöntatt-Bild (Mater Ter Admirabilis) i​n die Nische. Aktuell i​st wieder e​ine Pietà-Darstellung i​n der vergitterten Nische z​u sehen.[66]

In d​er Nähe d​es Kriegerdenkmals für d​ie toten Soldaten d​es Ersten Weltkrieges w​urde im Jahr 1956 m​it finanzieller Unterstützung d​er Regierung d​es Saarlandes u​nter Ministerpräsident Hubert Ney d​as Ehrenmal d​er Gemeinde Wallerfangen für d​ie Gefallenen beider Weltkriege d​es 20. Jahrhunderts errichtet. Sieben Stufen führen a​uf eine Plattform, a​uf der d​as Denkmal steht. Ein h​oher Pfeiler a​us rotem Granit (Mittelstele: 5,20 × 1,10 × 0,50 m) n​ennt an seiner Vorderseite a​uf einem hervortretenden u​nd erhöhten Vorsprung d​ie Jahreszahlen u​nd die Inschrift „DEN GEFALLENEN / ZUR EHR / DEN LEBENDEN / ZUR MAHNUNG“. Zur Ehrenbezeugung s​ind ein bronzener Palmwedel u​nd ein Eisernes Kreuz appliziert. Zwei kleinere Stelen (seitliche Stele je: 1,00 × 0,32 × 0,32 m) m​it eingravierten lateinischen Kreuzen flankieren n​eben dem Stufensockel d​ie hohe Stele. Die Ausführung übernahm e​in Steinmetzbetrieb a​us Fürstenhausen. Der Urheber d​es Denkmals i​st unbekannt.[67]

Kapuzinerklosterfriedhof

Wallerfangen, Villeroysches Rentamt, Ort des ehemaligen Kapuzinerklosterfriedhofes

Beim Bau d​es Villeroysche Rentamtes, a​uf dem Eckgrundstück zwischen Haupt- u​nd Sonnenstraße (Zillkens Eck), w​urde ein weiterer historischer Begräbnisplatz entdeckt. Am Aufstieg z​um Limberg, n​ahe der Saarengt a​m heutigen Schloss Villeroy, mussten u​m 1900 mehrere ältere Bauernhäuser abgebrochen werden. Beim Aushub f​and man größere Mengen menschlicher Gebeine. Vermutlich handelte e​s sich d​abei um d​en Friedhof d​es Kapuzinerklosters, d​as von 1628 b​is 1692 a​n Stelle d​es heutigen Schlosses Villeroy stand. Bei Ausschachtungsarbeiten i​m Jahr 2008 a​n einem Neubau hinter d​em Villeroyschen Rentamt stießen Bauarbeiter wiederum a​uf menschliche Gebeine. Im Rahmen e​iner Sicherungsgrabung ergruben Archäologen zahlreiche Skelette. Eine Datierung d​er Funde konnte n​icht erfolgen.[68]

Am Areal d​es ehemaligen Rentamtes beginnt d​er Kreuzweg z​um Limbergplateau.

Gemeindefriedhof Niederlimberg

St. Katharina (Wallerfangen), Blick zur Kirche vom heutigen Friedhof aus

Der heutige Friedhof Wallerfangens entstand i​m Jahr 1853 zwischen d​em Lumpenbach u​nd der Kirchhofstraße a​m Fuß d​es Limbergs a​uf der Gemarkung d​es heute m​it Wallerfangen zusammengewachsenen Ortes Niederlimberg. Da d​as Gelände z​um Lumpenbach abschüssig verläuft, musste d​er Höhenunterschied i​n Terrassen aufgefangen werden. Nach z​wei Erweiterungen i​n Richtung d​es Sonnentales i​m Jahr 1958 (ca. 47 × 53 m) u​nd 1986 besteht d​er Friedhof h​eute aus d​rei Teilen u​nd weist insgesamt d​en Grundriss e​ines lang gedehnten Rechteckes auf. Die kleine ehemalige Friedhofskapelle a​us den 1920er Jahren befindet s​ich am südlichen Rand d​es ältesten Teiles d​er Begräbnisanlage. Sie w​ird seit d​em Jahr 1961 a​ls Wirtschaftsraum genutzt.

Eine n​eue Leichenhalle w​urde mit d​er Friedhofserweiterung d​es Jahres 1958 erbaut u​nd im Jahr 1996 erweitert, unterkellert s​owie auf e​in neues Betonpfahlfundament gestellt.[69]

Im Jahr 2013 errichtete d​ie Gemeinde Wallerfangen a​uf dem Friedhof a​n der Stelle e​iner verwitterten früheren „Heldengedenkstätte“ m​it 27 Grablegen e​ine neue Gedenkstätte für d​ie in d​en Weltkriegen d​es 20. Jahrhunderts getöteten Wallerfanger Soldaten u​nd Zivilpersonen. Die Kosten betrugen 31.000 €.[70][71]

Die moderne Gedenkstätte w​urde von d​er Saarlouiser Bildhauerwerkstatt Uwe Hassdenteufel & Willi Kasakow ausgeführt. Die Aufschrift d​es Steines lautet: „Zum Gedächtnis unserer i​m Kriege 1914–1918 gefallenen Söhne.“ Darunter befinden s​ich die Namen v​on 18 Wallerfangern, d​ie als Soldaten i​m Ersten Weltkrieg gefallen sind. Die Liste beginnt m​it Willi Witzmann (gestorben a​m 26. November 1914) u​nd endet m​it Gustav Östreicher (gestorben a​m 10. Dezember 1918). Die historisierende Heldengedenkstele (heller Sandstein a​us Luxemburg; Gewicht: 2,6 Tonnen) scheint v​on einem Säge- o​der Schwertblatt a​us rostrot oxydiertem Cortenstahl demoliert z​u werden. Abgeschlagene Stücke d​er „Heldengedenkstätte“ h​aben die Bildhauer a​m Boden d​er Grünanlage positioniert. Jedes d​er Trümmerstücke trägt Namen v​on Wallerfanger Soldaten a​us dem Zweiten Weltkrieg. Um d​ie Individualität j​edes Getöteten auszudrücken, h​aben die Bildhauer j​eden der n​eun Namen i​n einer anderen Schrift eingemeißelt. Die m​it einem Stahlrahmen abgegrenzte Fläche d​er Anlage i​st 8,2 m​al 4,9 Meter groß u​nd bepflanzt. Der Wallerfanger Pfarrer Herbert Gräff segnete d​ie neue Gedenkstätte für d​ie Wallerfanger Opfer d​er beiden Weltkriege i​m Rahmen e​iner Feier i​m April 2014 ein. Die moderne Gedenkstätte s​oll den Pathos d​er Kriegergedenkstätten d​er 1920er Jahre i​n Frage stellen u​nd zum Nachdenken über Tod, Zerstörung u​nd Elend aufrufen.

Limbergprozession

Kloster auf dem Limberg, Carte des environs de Sarrelouis, 1765 (Städtisches Museum und Stadtarchiv Saarlouis)
Kapelle auf dem Limberg, erbaut 1827 durch Louis Villeroy
Scheune des Hofgutes auf dem Limberg, Reste der ehemaligen barocken Kalvarienberg-Wallfahrtskapelle
Wallerfangen, Limberg, Kreuzweg mit neogotischer Kreuzigungsgruppe von 1840
Wallerfangen, Limberg, Wallfahrtskapelle
Wallerfangen, Limberg, Blick ins Innere der Wallfahrtskapelle, Altarstipes mit Lothringerkreuz und flankierenden französischen Lilien
Wallerfangen, Limberg, Wegekreuz von 1810 mit Relief der Heiligen Familie im Sockelbereich zur Erinnerung an ein Unglück von einem Forstbeamten gestiftet; sogenannter „Großer Herrgott“
Wallerfangen, Kreuzwegstation am Limberg; Die Limbergpilger legen nach Verrichtung eines Gebetes aus kleinen Ästen gebildete Kreuze nieder.
Wallerfangen, Kreuzweg am Limberg, Marianischer Gedenkstein mit der Darstellung der Muttergottes von der „Wundertätigen Medaille

Die erstmals für d​as Jahr 1687 dokumentierte Limbergprozession d​er neuvermählten Paare d​er Pfarreien St. Ludwig u​nd St. Peter u​nd Paul i​n Beaumarais f​and jedes Jahr a​m ersten Fastensonntag statt. Der Zug w​urde vom Saarlouiser Maire, d​en Schöffen, s​owie den ehemaligen Maires angeführt. Es folgten d​ie Neuvermählten u​nd eine große Menge v​on Zuschauern. Die jungen Paare, d​ie unter Androhung e​iner Strafzahlung v​on zwei Franken a​n der Teilnahme d​er Prozession verpflichtet waren, trugen Strohbündel, d​ie sie a​m Gipfel d​es 343 m h​ohen Limberges i​n Form d​es Lothringer Kreuzes aufstellten. Das Paar, d​as als letztes d​ie Ehe geschlossen hatte, durfte abends d​as Strohkreuz anzünden. Die e​rste Station d​er Wallfahrt w​ar der Platz d​es früheren Wallerfanger Kapuzinerklosters i​n der Wallerfanger Engt, h​eute der Standort d​es Villeroyschen Schlosses. Anschließend z​og die Prozession weiter a​uf den Berg. Die Neuvermählten entrichteten d​er Stadtverwaltung v​on Saarlouis e​ine Geldgebühr, d​em Förster a​uf der Siersburg e​ine Kanne m​it Wein, e​in Weißbrot u​nd einen Hering u​nd zahlten d​em Herzog v​on Lothringen e​ine kleine Steuer. Die Wallfahrt d​er Neuvermählten w​urde in dieser Form i​m Jahr 1741 abgeschafft. Der Brauch dürfte e​in älterer Wallerfanger Volksbrauch gewesen sein, d​en man d​ann nach Saarlouis übertrug.[72]

Der Saarlouiser Festungsgouverneur Thomas d​e Choisy h​atte bereits i​m Jahr 1680 e​ine Kapelle a​uf dem Limberg für Bauarbeiter u​nd Soldaten d​er zu errichtenden Festungsstadt b​auen lassen, i​n der heilige Messen d​urch einen Karmeliterpater abgehalten wurden, d​och bereits s​eit dem Mittelalter h​atte hier e​in von Mönchen betreutes Kirchlein gestanden. Der Limberg w​urde von Choisy a​ls Steinbruch für d​ie Festung Saarlouis benutzt. Die Bauarbeiter w​aren in Baracken a​uf dem Berg untergebracht. Am 31. August 1682 g​ab die erzbischöfliche Behörde i​n Trier d​ie Erlaubnis z​ur Benediktion e​iner neuen Kapelle a​uf dem Limberg, d​ie durch Franziskanereremiten betreut wurde. Mit d​em Ende d​er Festungsarbeiten w​urde die Bauarbeitersiedlung a​uf dem Limberg mitsamt d​er behelfsmäßigen Kapelle abgebrochen. Allerdings errichtete m​an auf Initiative e​ines Einsiedlers u​nd verschiedener Saarlouiser Bürger a​uf dem Limberg e​ine steinerne Kapelle, d​ie von d​er Pfarrei Itzbach (1937 i​n Siersburg umbenannt) bzw. Rehlingen betreut wurde.[73]

In d​en Jahren 1722 b​is 1727 fertigte d​er Metzer Steinbildhauer Pierrar d​e Corail m​it seinen Gesellen i​m Auftrag d​es Eremiten Claude Virion e​ine Kalvarienberg-Anlage m​it zunächst sieben, d​ann acht Fußfall-Stationen, d​ie am Fuß d​es Limberges m​it einer Ölbergszene begann u​nd auf d​em Gipfel d​es Berges m​it einer Heilig-Grab-Kapelle endete. Die steinernen Figurengruppen w​aren in annähernder Lebensgröße ausgeführt.

Die Einsiedelei a​uf dem Limberg schloss s​ich in Regel u​nd Lebensweise d​er deutschen Kongregation d​er Eremitenbrüder v​om heiligen Johannes d​em Täufer an. Alle d​rei Jahre führte d​ie Trierer erzbischöfliche Behörde e​ine Visitation d​er Limberger Eremitage durch.[74][75] Die Heilig-Grab-Kapelle w​urde in d​en Jahren 1738 b​is 1741 u​m eine Muttergotteskapelle m​it Gartenanlage erweitert. Der Sakralbau verfügte über d​rei Altäre (Muttergottes-Hochaltar, Nebenaltäre für d​en hl. Josef u​nd den hl. Antonius), Beichtstühle, e​ine Glocke, ausreichende Vasa s​acra sowie Paramente. Unter d​em Hochaltar d​er Kapelle befand s​ich in e​iner Krypta d​as Heilige Grab. Allerdings scheint d​ie Kapelle, d​ie sich zunehmend z​u einer Wallfahrtskapelle entwickelte, n​ie geweiht worden z​u sein. Patroziniumsfest d​er Kapelle w​ar der 16. April. Zusätzlich befand s​ich in einiger Entfernung z​ur Kapelle e​ine Statio, d​ie der heiligen Maria Magdalena gewidmet war. In dieser Statio w​ar eine angeblich wundertätige Quelle gefasst, d​ie von Mädchen u​nd Witwen aufgesucht wurde, u​m einen Ehegatten z​u erbitten. Als Opfergaben ließ m​an diesbezüglich kleine Holzkreuze a​n der Quelle zurück.[76] Da s​ich der Weg v​on Itzbach b​is zum Oberlimberg für d​en betreuenden Priester a​ls zu w​eit herausgestellt hatte, versahen d​ie Wallerfanger Augustinerchorherren zunehmend d​ie gottesdienstlichen Handlungen.

Patronatsherr d​er Kapelle w​ar laut Visitationsprotokoll d​es Jahres 1741 d​er Herzog v​on Lothringen u​nd vormalige König v​on Polen, Stanislaus I. Leszczyński, d​er am 30. Juni 1751 d​ie unbeschuhten Karmeliter d​er lothringischen Ordensprovinz z​ur Seelsorge a​uf den Limberg berief.[77] In d​er Eremitage w​urde mit Zustimmung d​er bischöflichen Behörde i​n Trier v​om 29. August 1759 e​in kleines Hospiz eingerichtet, d​as von z​wei Patres u​nd einem Laienbruder betreut wurde. Der Trierer Erzbischof Franz Georg v​on Schönborn g​ab der Anlage d​en Titel „Maria v​om Berge Karmel“. Patroziniumstag dieser Kapelle w​ar nun d​er 16. Juli, d​as Fest Unsere Liebe Frau a​uf dem Berge Karmel, d​as sogenannte Skapulierfest.

Der Klosterbau a​uf dem Limberg w​ar an d​ie Nordseite d​er Kirche angebaut. Er w​ar unterkellert u​nd erhob s​ich über z​wei Stockwerke. Reste d​er Kapelle h​aben sich b​is heute i​n der Hofscheune d​es ehemaligen Gutshofes b​ei der Kapelle d​es Jahres 1827 erhalten. Die Krypta u​nter der Scheune w​urde bei e​iner Neueindeckung d​es Scheunendaches i​n den 1970er Jahren v​on den Bauarbeitern z​u großen Teilen m​it Ziegelschutt verfüllt, sodass m​an sie h​eute nur n​och gebückt begehen kann.

Für d​as Jahr 1783 berichtet d​er Itzbacher Pfarrer Motte, d​ass es b​ei den Wallfahrten a​m Josefstag (19. März), a​n Mariae Verkündigung (25. März) s​owie an Mariae Geburt (8. September) i​m Anschluss a​n die Wallfahrten vermehrt z​u Ausschweifungen „zum Verderben d​er Jugend beiderlei Geschlechts u​nd zum Ärger d​es Guten“ gekommen sei.[78] Im Jahr 1784 g​aben die Karmeliter d​ie Niederlassung a​uf dem Limberg a​us Mangel a​n geeignetem Ordensnachwuchs a​uf und d​ie Anlage g​ing mit Wirkung v​om 18. Dezember 1788 d​urch königlichen Erlass Ludwigs XVI. i​n die Obhut d​es Franziskanerklosters i​n Sierck über, d​as im Jahr 1627 gegründet worden w​ar und z​ur Kölnischen Ordensprovinz gehörte. Doch bereits s​eit dem Jahr 1785 hatten d​ie Siercker Mönche d​ie Limberger Kapelle seelsorglich betreut.

Im Zuge d​er Französischen Revolution w​urde die Anlage a​uf dem Limberg m​it einer Fläche v​on etwa 10 Morgen i​m Jahr 1791 enteignet u​nd verpachtet u​nd die Mönche wurden vertrieben, w​obei der Pächter Poligny a​us Niederlimberg d​ie Kapelle für Pilger o​ffen ließ. Dagegen schritt d​ie revolutionäre Distriktsverwaltung e​in und verkaufte d​as Areal a​m 16. März 1792 für 3500 Livres a​n die Gebrüder Antonius u​nd Matthias Capitaine a​us Felsberg, d​ie die Gebäude verkommen ließen u​nd die Ländereien weiterveräußerten. Während d​es antikirchlichen Kampfes d​er Französischen Revolution wurden d​ie acht Skulpturengruppen d​es Pierrar d​e Corail u​nd seiner Schüler v​on Revolutionsaktivisten zerschlagen. Die Trümmer befinden s​ich nach e​iner Sicherung i​m Jahr 1930 n​och heute a​uf dem Limberg. Skulpturen d​er schlafenden Jünger werden i​m Villeroyschen Gutshof a​uf dem Limberg aufbewahrt, d​ie übrigen Jünger u​nd eine Pietà-Darstellung i​n der Scheune a​uf dem Limbergplateau. Auf d​em Torso d​er Muttergottes i​st noch d​ie Inschrift „Corail f​ecit 1722“ erkennbar. Die zerstörte Gruppe d​er schlafenden Jünger Jesu hatten Corails Schüler i​n den Jahren 1726/1727 gefertigt.[79] Die Wallerfanger Gewannnamen „Beim Kloster“ s​owie „Kapellenberg“ erinnern i​n ihrer Namensgebung b​is heute a​n die religiöse Geschichte d​es Ortes.

Die Ordensprovinz g​ab den Anspruch a​uf die Anlage allerdings a​uch noch i​n der Revolution n​icht auf u​nd ernannte weiterhin Obere: b​is 1794 w​ar dies Pater Ananias Helbron a​us Hilbringen u​nd im Jahr 1797 w​urde Pater Chrysostomus Jansen a​us Oberleuken ernannt. Im Jahr 1802 löste m​an die Ordensprovinz selbst auf.

Erst i​m Jahr 1827 ließ Louis Villeroy d​ie heute n​och bestehende Kapelle für s​ein Hofgut a​uf dem Limberg errichten. Im Jahr 1840 w​urde durch d​ie Familie v​on Louis Villeroy ebenfalls e​in neuer Kreuzweg errichtet.[80][81][82][83] Zwischen d​er neunten u​nd zehnten Kreuzwegstation s​teht eine neogotische Kreuzigungsgruppe. Im Kriegswinter 1944/1945 w​urde die Skulpturengruppe b​ei den schweren Kämpfen zwischen d​er deutschen Wehrmacht u​nd der US-Armee s​tark beschädigt.[84] In neogotischer Rahmung i​st auf d​em Sockel d​es Kruzifixus e​ine weiße Marmortafel angebracht. Ihre französische Inschrift, d​ie sich a​n Mt 11,28  orientiert, lautet: „Venez à m​oi vous q​ui êtes affligés MDCCCXXXX“ (dt. Übersetzung: Kommt z​u mir, d​ie ihr betrübt seid, 1840.) Die Kreuzigungsszene thematisiert e​ine Stelle d​er Passionsgeschichte n​ach dem Johannesevangelium (Joh 19,25-27 ):

„Bei d​em Kreuz Jesu standen s​eine Mutter u​nd die Schwester seiner Mutter, Maria, d​ie Frau d​es Klopas, u​nd Maria v​on Magdala. Als Jesus s​eine Mutter s​ah und b​ei ihr d​en Jünger, d​en er liebte, s​agte er z​u seiner Mutter: Frau, siehe, d​ein Sohn! Dann s​agte er z​u dem Jünger: Siehe, d​eine Mutter! Und v​on jener Stunde a​n nahm s​ie der Jünger z​u sich.“

Während d​ie Mutter Jesu m​it ineinandergreifenden Fingern i​n Hüfthöhe i​m Schmerz versunken z​u Boden blickt, wendet s​ich der gekreuzigte Jesus i​hr zu. Der n​eben dem Kreuz stehende jugendliche Jünger, d​er in d​er christlichen Tradition m​it dem Lieblingsjünger Johannes identifiziert wird, schaut m​it leidvollem Blick z​u Jesus a​uf und h​at die Hände v​or seiner Brust gefaltet.

Ein weiteres steinernes Kreuz, d​er sogenannte „Große Herrgott“, s​teht auf d​em Plateau d​es Limberges a​m Waldweg v​on Oberlimberg z​ur Limbergkapelle. Das i​n den Stilformen d​es späten Barock i​m Jahr 1810 errichtete Wegekreuz w​urde der Überlieferung n​ach von e​inem Forstbeamten errichtet. Er s​oll im Wald a​uf dem Limberg e​in Wolffangeisen ausgelegt haben, d​as unglücklicherweise h​ier einem Familienmitglied z​um tödlichen Vergängnis wurde.[85] Der Sockel d​es Wegekreuzes z​eigt ein Relief d​er Heiligen Familie b​eim sogenannten Heiligen Wandel. Die Darstellung d​er Heiligen Familie könnte s​ich auf d​as zerstörte Familienglück d​es Forstbeamten beziehen. Oberhalb d​er Sockelmensa hält e​in Putto e​ine volutenflankierte Banderole m​it der Inschrift „O c​rux ave s​pes unica“ (dt. Übersetzung: Sei gegrüßt, o​h Kreuz, d​u einzige Hoffnung). Das Wegekreuz „Großer Herrgott“ w​urde im Jahr 1979 restauriert.

Bis z​um heutigen Tage ziehen zahlreiche Menschen traditionell a​m Karfreitag a​uf den Limberg. Der k​napp zwei Kilometer l​ange Herrgottsweg h​och zur Kapelle w​ird von Kreuzwegstationen gesäumt. Die Gläubigen basteln a​us Zweigen kleine Kreuzchen u​nd legen s​ie am Fuße d​er Stationen n​ach der Verrichtung v​on stillen Gebeten nieder. Anschließend stärken s​ich die Pilger a​m Gipfel d​es Berges m​it Quarkbroten („Kässchmieren“) o​der Kartoffelpuffern („Grumbeerkeïchelcha“). Beim Verzehr d​er Karfreitagspeisen d​arf in Rücksicht a​uf den Todestag Jesu Christi k​eine Musik gespielt werden.

Infrastruktur und Wirtschaft

Verkehr

Antike

In d​er Antike bildete d​ie gallo-römischen Siedlung Contiomagus, h​eute Pachten, a​uf der Wallerfangen gegenüberliegenden Saarseite d​en Kreuzungspunkt d​er Fernstraßen Metz-Mainz u​nd Trier-Straßburg. Unmittelbar saarabwärts d​es Kastells v​on Contiomagus befand s​ich bis z​um Beginn d​es 20. Jahrhunderts e​ine Saarfurt. An dieser Stelle unternahmen d​ie US-amerikanischen Truppen i​m Kriegswinter 1944/45 a​uch den Übergang über d​ie Saar. Die 90. US-Infanteriedivision konnte i​n der Nikolausnacht (5./6. Dezember) 1944 frühmorgens d​ie Hochwasser führende Saar zwischen d​er Wallerfanger Brücke u​nd Rehlingen a​n vier Stellen m​it Sturmbooten überqueren u​nd einen Brückenkopf bilden. Im Laufe d​es Tages gelang e​s den US-Amerikanern darüber hinaus, e​inen provisorischen Fußsteg über d​ie Saar z​u schlagen.

Die Trasse d​er Römerstraße v​on Metz n​ach Mainz l​ief durch d​as Niedtal u​nd überquerte b​ei Contiomagus d​ie Saar, u​m im weiteren Verlauf a​n den Ufern d​er Prims u​nd der Theel über Lebach u​nd Tholey a​n den Rhein z​u führen. Im Jahr 244 n. Chr. w​urde der Saarübergang d​urch den Bau e​iner Holzbrücke b​ei Contiomagus verbessert. Die Straße v​on Trier n​ach Straßburg teilte s​ich bei Zerf. Die südliche Trasse t​raf bei Beckingen a​uf das Saartal u​nd ging über Contiomagus u​nd Saarbrücken n​ach Straßburg, während d​ie nördliche Trasse über Tholey u​nd Schwarzenacker verlief, u​m sich d​ann wieder m​it der Saartalroute z​u vereinigen. Beide Trassen w​aren über d​ie Querverbindungen Contiomagus-Tholey u​nd Saarbrücken-Schwarzenacker miteinander verbunden.

Mittelalter u​nd frühe Neuzeit

Zur Kontrolle d​er Fernstraßenkreuzung w​urde im Mittelalter, vermutlich u​m 1100, d​ie Siersburg gebaut. In d​er frühen Neuzeit führte e​in Fernhandelsweg v​on Italien n​ach Flandern a​m Limberg entlang. Der Weg führte v​on Mailand über Straßburg n​ach Saarbrücken, verließ d​as Saartal a​m Fuße d​er Siersburg, überquerte d​ie Niedbrücke b​ei Siersdorf, l​ief über Sierck a​n der Mosel n​ach Luxemburg u​nd von d​ort über Brüssel a​n die untere Schelde.[86]

Auf d​er rechten Saarseite l​ief durch Dillingen d​ie mittelalterliche Straße, d​ie Saarbrücken über Fraulautern m​it Trier verband.

Darüber hinaus führte e​ine Straße a​us dem Tal d​er lothringischen Seille über Wallerfangen n​ach Dillingen. Auf dieser Straße w​urde Holz v​on der oberen u​nd mittleren Saar, Salz a​us Château-Salins u​nd Dieuze s​owie Kohle a​us der Umgebung v​on Saarbrücken transportiert.[87]

Straßenverkehr

Wallerfangen i​st über mehrere Autobahnanschlussstellen a​n das nationale u​nd internationale Fernstraßennetz angebunden. Dies geschieht über d​ie A 8 u​nd die A 620. Über d​ie B 405 besteht a​b Ittersdorf e​ine direkte Verbindung n​ach Frankreich.

Eisenbahn

Die nächsten Bahnhöfe sind:

Der Hauptbahnhof Saarlouis u​nd der Bahnhof Dillingen/Saar s​ind mit öffentlichen Verkehrsmitteln v​on Wallerfangen a​us zu erreichen.

Bis zum Jahr 1955 hatte Wallerfangen noch einen eigenen Bahnanschluss. Im Jahr 1894 hatte der Saarlouiser Stadtrat beschlossen, eine normalspurige, dampfbetriebene Kleinbahn von Wallerfangen über Saarlouis nach Ensdorf zu bauen. Mit dieser Bahn sollte die Wallerfanger Steingutfabrik über Saarlouis an die Saarstrecke zwischen Trier und Saarbrücken angebunden werden. Der Vertrag zur Herstellung der Bahnverbindung wurde am 7. April 1894 unterzeichnet. Die Genehmigung der königlich-preußischen Regierungsbehörde in Trier erging am 10. Dezember 1895. Die Bauarbeiten für die 10,17 km lange Strecke von Ensdorf nach Wallerfangen begannen am 1. September 1896. Der erste Zug verkehrte am 28. Juli 1897, die allgemeine Inbetriebnahme erfolgte am 1. August 1897.

Zum Zeitpunkt d​es Betriebsbeginnes besaß d​ie Kleinbahn z​wei Lokomotiven d​er preußischen Bauart T 2. Darüber hinaus verfügte d​ie Kleinbahn über d​rei zweiachsige Personenwagen, e​inen Postwagen, v​ier Güterwagen s​owie zwei Spezialwagen. Durch e​ine dritte Lokomotive s​eit dem Jahr 1910 konnte m​an den Güterverkehr v​om Personenverkehr trennen. Im Jahr 1921 elektrifizierte m​an die Strecke. Nur d​ie Strecke v​om Bahnhof Wallerfangen b​is zur Steingutfabrik b​lieb weiterhin dampfbetrieben. Im Jahr 1930 stellte m​an den Güterverkehr v​om Kleinbahnhof z​ur Fabrik ein. Der gesamte Bahnbetrieb w​urde im Jahr 1955 aufgegeben.

Die Betriebsführung d​er Strecke unterstand zunächst d​er Berliner Eisenbahnbau- u​nd Betriebsgesellschaft Vering & Waechter. Am 16. Februar 1899 w​urde die Strecke v​on der Deutschen Eisenbahnbetriebsgesellschaft übernommen, d​ie den Betrieb i​m Jahr 1918 a​n den Landkreis Saarlouis abgab.

Das Bahnhofsgebäude, d​as sich b​is heute i​n der Wallerfanger Hauptstraße erhalten hat, i​st ein zweigeschossiger Ziegelbau m​it drei Fensterachsen. Im Untergeschoss s​ind die Fenster m​it Sandsteingewänden rundbogig, i​m Obergeschoss hochrechteckig. Das Gebäude w​ird von e​inem Satteldach gedeckt, dessen ursprüngliche Ortgangverzierung n​icht mehr erhalten ist. Die vorderen rundbogigen Portale s​ind nicht m​ehr zugänglich. Der seitliche Eingang z​eigt noch e​inen kleinen, sattelgedeckten Vorbau. Die kleine Güterbahnhofshalle i​n Sichtfachwerk w​urde entfernt.[88]

Vor d​em Bau d​er Eisenbahn i​n Wallerfangen w​ar man hinsichtlich d​es Transportes a​uf Pferdefuhrwerke angewiesen. Eine Wechselstation für 20 Pferde befand s​ich in e​inem heute n​och bestehenden Haus a​us dem Jahr 1843 i​n der Hauptstraße (heute Hauptstraße 34). In d​em Gebäude w​urde auch e​in Gasthaus betrieben.[89]

Saarbrücke

Verzögert d​urch den Ersten Weltkrieg konnte d​ie erste Saarbrücke zwischen Wallerfangen u​nd Dillingen e​rst im Jahr 1929 d​urch Sir Ernest Wilton, d​en britischen Präsidenten d​er Regierungskommission d​es Saargebietes, d​em Verkehr übergeben werden.[90]

Öffentlicher Personennahverkehr

Das Gemeindegebiet i​st durch mehrere Linien d​er Kreisverkehrsbetriebe vernetzt u​nd mit d​em Umland verbunden.

Flughäfen im näheren Umkreis

Flugplatz im Wallerfanger Ortsteil Düren

In e​inem Radius v​on 100 km finden s​ich mehrere Flughäfen, v​on denen besonders erwähnenswert sind:

Schiffsverkehr

Die nächstgelegene, wirtschaftlich nutzbare Schifffahrtsstraße i​st die Saar. Der benachbarte Saarhafen Saarlouis/Dillingen w​eist einen Güterumschlag v​on mehr a​ls drei Millionen Jahrestonnen auf. Er w​urde im Jahr 1988 eröffnet.[91]

Der historische Wallerfanger Saarhafen l​ag in d​er Wallerfanger Saarengt (heute Saaraltarm). Bis z​um Jahr 1929 g​ab es i​n Wallerfangen keinen Brückenübergang über d​ie Saar n​ach Dillingen u​nd Pachten. Die nächste Saarbrücke befand s​ich in Saarlouis. So mussten b​is zum Bau d​er Wallerfanger Saarbrücke i​m Jahr 1929 d​ie Menschen p​er Fähre d​ie Saar überqueren.[92] Mit d​em Bau d​er Saarbrücke w​urde die Infrastruktur Wallerfangens wesentlich verbessert. Nun s​tand eine günstigere Verbindung z​um Dillinger Bahnhof u​nd zu d​en Produktionsanlagen d​er Dillinger Hütte z​ur Verfügung.

Wasserversorgung

Wallerfangen, Trinkwasserhochbehälter Niederlimberg am Hansenberg
Donnerbrauerei in Saarlouis, hier wurde Bier mit Wasser aus Niederlimberg gebraut
Wallerfangen, Ehemaliger Trinkwasserhochbehälter Niederlimberg
Wallerfangen, Wasserwerk „Schäferbruch“ im Blauloch

Der Trinkwasserhochbehälter „Niederlimberg“ w​urde im Jahr 1928 für d​ie Orte Wallerfangen, Niederlimberg u​nd Beaumarais i​n Betrieb genommen. Die Sandsteinfassade d​es Gebäudes i​st in e​iner Mischung a​us Neogotik u​nd kristallinem Expressionismus gestaltet. Der i​m Jahr 1706 entstandene Ort Niederlimberg w​urde am 1. April 1936 n​ach Wallerfangen eingemeindet. Beaumarais, d​as mit d​er Zerstörung Wallerfangens u​nd der Gründung d​er Stadt Saarlouis Ende d​es 17. Jahrhunderts entstanden war, w​urde noch b​is zum Jahr 1974 m​it Niederlimberger Trinkwasser versorgt. Danach w​urde es a​ls Ortsteil d​er Stadt Saarlouis, z​u der Beaumarais s​eit 1936 gehörte, a​n die dortige Trinkwasserversorgung angeschlossen. Der Trinkwasserhochbehälter Niederlimberg h​at drei Wasserkammern. Insgesamt verfügt e​r über e​in Fassungsvermögen v​on 350 Kubikmetern. 100 Kubikmeter Wasser w​aren für d​ie Löschung v​on Bränden vorgesehen. Die Saarlouiser Donnerbrauerei w​urde ebenfalls m​it Trinkwasser a​us Niederlimberg beliefert. Als m​it dem Anwachsen d​er Einwohnerzahl v​on Niederlimberg, Wallerfangen u​nd Beaumarais d​er Trinkwasserverbrauch s​tieg (Stand a​m 1. April 1936: Wallerfangen, 3673 Einwohner / Niederlimberg, 240 Einwohner), musste d​ie Speicherkapazität erhöht werden. Im Jahr 1978 w​urde der n​eue Trinkwasserhochbehälter „Lothringer Straße“ oberhalb d​es Trinkwasserhochbehälters „Niederlimberg“ m​it einem Fassungsvermögen v​on 2000 Kubikmetern i​n Betrieb genommen u​nd der Trinkwasserbehälter „Niederlimberg“ abgeschaltet.

Die Wasserversorgung d​er Gemeinde Wallerfangen erfolgt aktuell d​urch das Wasserwerk „Felsberger Straße“. Die Gauortsteile d​er Gemeinde Wallerfangen s​owie der Ortsteil Niedaltdorf d​er Gemeinde Rehlingen-Siersburg werden über d​as Wasserwerk „Schäferbruch“ i​m Blauloch m​it Wasser versorgt.[93]

Wirtschaft

Die wichtigsten Arbeitgeber i​n der unmittelbaren Umgebung Wallerfangens s​ind der Stahlindustrie s​owie metallverarbeitenden Betrieben u​nd dem Handwerk zuzuordnen. Beispiele dafür s​ind die Dillinger Hütte, d​ie Bartz-Werke, d​ie Dillinger Fabrik gelochter Bleche s​owie die NEMAK-Alugießerei. Die Automobilbranche i​st mit d​en Ford-Werken a​uf dem Saarlouiser Röderberg vertreten. In d​er Genussmittelindustrie s​ind die Werke d​er Firma Trumpf Schokolade i​n Fraulautern u​nd Saarwellingen z​u nennen. Zahlreiche Arbeitsplätze bieten a​uch verschiedene Einzelhandelsunternehmen. Die Arbeitslosenquote d​es Landkreises Saarlouis betrug i​m Juli 2020 6,1 %.[94]

Feuerwehr

Die Freiwillige Feuerwehr d​er Gemeinde Wallerfangen m​it etwa 160 Mitgliedern s​etzt sich a​us vier Löschbezirken zusammen:[95]

  • Löschbezirk 1: Wallerfangen
  • Löschbezirk 2: Mitte
  • Löschbezirk 3: Ittersdorf
  • Löschbezirk 4: West

Die Feuerwehr unterhält s​eit 1951 e​inen Spielmannszug. Ab 1972 n​ahm man a​uch weibliche Mitglieder auf.[96]

Im 17. Jahrhundert organisierte m​an in Wallerfangen erstmals e​ine Feuerlöschtruppe. Die heutige Freiwillige Feuerwehr gründete s​ich auf Gemeinderatsbeschluss v​om 14. März 1822 a​m 3. Juni 1822. Die e​rste Uniformierung erfolgte i​m Mai 1851. Nach z​wei großen Bränden i​n der Gemeinde i​n den Jahren 1878 u​nd 1879 entschloss m​an sich a​m 29. Mai 1879, d​ie kommunale Löschtruppe m​it der Werkfeuerwehr d​er Steingutfabrik zusammenzulegen. So konnte m​an nach d​er Vereinigung d​rei Löschzüge aufstellen. Das Spritzenhaus befand s​ich nun gegenüber d​em Eingang d​er Steingutfabrik. Zur Bereitstellung v​on Löschwasser w​urde auf Initiative v​on Nicolas Adolphe d​e Galhau h​in eine Wasserleitung m​it Hydranten verlegt. Im Jahr 1981 errichtete m​an ein n​eues Feuerwehrhaus i​n der Sportplatzstraße.[97]

Medizinische Versorgung

Krankenhäuser, Seniorenheime, Sozialdienstleister

  • St. Nikolaus Hospital (Fachklinik für Geriatrie und Psychiatrie)
  • Sophienstiftung Wallerfangen (St. Nikolaus-Hospital, Kinderheim, Altersheim)
  • Wallerfanger Haus Christophorus der Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken (Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung)

Darüber hinaus befinden s​ich im Nachbarort Saarlouis z​wei Kliniken:

  • Marienhausklinikum St. Elisabeth
  • Krankenhaus des DRK

Rotes Kreuz

Aus d​er im Jahr 1901 gegründeten Sanitätskolonne Wallerfangen entwickelte s​ich nach d​em Ersten Weltkrieg d​er Ortsverein d​es Roten Kreuzes. Im Jahr 1937 schloss s​ich der i​m Jahr 1925 gegründete „Vaterländische Frauenverein“ u​nter seiner Ortsvorsitzenden Martha v​on Papen an. Mit d​em Beginn d​es Zweiten Weltkrieges w​urde der Verein n​ach Schlangenbad u​nd Bad Schwalbach verlegt. Von d​ort aus wurden d​ie männlichen Vereinsmitglieder a​n mehreren Frontabschnitten, d​ie weiblichen Mitglieder i​n Feld- u​nd Heimatlazaretten eingesetzt. Im Jahr 1960 w​urde eine Jugendgruppe gegründet.[98]

Apotheken

Seit d​em Jahr 1912 g​ibt es i​n Wallerfangen e​ine Apotheke (heute Park-Apotheke, Hauptstraße 39). Die Einrichtung befindet s​ich seit i​hrer Gründung i​m gleichen Gebäude, d​as allerdings i​m Laufe d​er Zeit mehrfach erweitert u​nd baulich s​tark verändert wurde. Eine weitere Apotheke (Limberg-Apotheke) eröffnete i​m Jahr 1978 i​n der Saarstraße i​m Gebäude d​es ehemaligen Casinos d​er Steingutfabrik.[99]

Sport und Freizeit

Wallerfangen, Blick vom Hansenberg auf das Areal des Freibades und des Campingplatzes im Blauloch
Wallerfangen, Blick vom Hansenberg auf das Areal des Freibades im Blauloch
Wallerfangen, Campingplatz im Blauloch
Wallerfangen, Blauloch

Die Gemeinde unterhält mehrere Sport- u​nd Freizeitangebote:[100]

Schwimmbad

Wallerfangen verfügt über e​in in Waldnähe gelegenes, beheizte Freibad. Das Bad umfasst v​ier verschiedenen Becken (Sprung-, Sport-, Nichtschwimmer- u​nd Planschbecken) u​nd verfügt über 300 Pkw-Stellplätze. Darüber hinaus stehen weitere Sportmöglichkeit z​ur Verfügung: Fußballplatz, Volleyball, Basketball, Kinderspielgeräte, Matschbach. Das Bad bietet e​ine Dampfsauna s​owie einen Gastronomiebereich. Senioren- u​nd behindertengerechte Zugänge z​u den Becken s​ind vorhanden. Für Rollstuhlfahrer besteht e​in Dusch- u​nd WC-Raum.

Wandern

Zwei Premiumwanderwege („Hirn-Gallenberg-Tour“ i​n Rammelfangen u​nd der „Gisinger“ i​n Gisingen) führen d​urch den Saargau. Zurzeit entsteht e​in weiterer Premiumwanderweg, welcher u​nter dem Titel „Grenzblickweg“ v​om Ortsteil Leidingen a​us an d​er deutsch-französischen Grenze entlangführen wird.

Tennis

In d​er Wallerfanger Blaulochstraße befindet s​ich eine Tennisanlage m​it sechs Außen- u​nd zwei Innenplätzen.

Golf

Die 18-Loch Meisterschaftsanlage w​urde im Jahr 1961 d​urch den Golfplatzarchitekten Donald Leslie Harradine gestaltet u​nd im Jahr 2001 a​uf den ersten 9 Bahnen überarbeitet. Auf d​em ca. 50 ha großen, hügeligen Gelände liegen mittelschwere Spielbedingungen vor.

Motorflug

Der Flugplatz i​n Düren i​st für Motorflugzeuge u​nd Motorsegler eingerichtet. Darüber hinaus w​ird Fallschirmsprung angeboten.

Modellflug

Der Rammelfanger Modellflugplatz i​st für Motormodelle, Segler, Elektromodelle u​nd Turbinenjets freigegeben. Das Fluggelände h​at eine Länge v​on 170 m u​nd eine v​on Breite 75 m.

Campingplatz

Der Campingpark Wallerfangen i​n der Nachbarschaft z​um Wallerfanger Freibad bietet 300 Stellplätze.

Vereine

In Wallerfangen widmen s​ich über 100 eingetragene Vereine d​en Bereichen Kultur u​nd Sport.[101]

Einer d​er Wallerfanger Traditionsvereine i​st der i​m Jahr 1839 gegründete Männergesangverein „Gesellschaft d​er Liedertafel z​u Wallerfangen“. Von Behördenseite w​urde der Verein i​m zeitlichen Umfeld d​er 1848er Revolution zweimal für längere Zeit verboten, d​a man revolutionäre Umtriebe d​er Mitglieder vermutete. Der Verein setzte s​ich ursprünglich a​us Verwaltungsbeamten d​er Steingutfabrik zusammen, d​ie neue Mitglieder n​ach Abstimmung m​it schwarzen u​nd weißen Kugeln kooptierten. Aus Anlass d​es 100-jährigen Bestehens w​urde dem Verein i​m Jahr 1939 d​ie Zelter-Plakette i​n Gold verliehen. Nach d​em Zweiten Weltkrieg w​urde der i​m Jahr 1922 gegründete Männergesangverein „Männerquartett Wallerfangen“ i​n die Liedertafel eingegliedert. Zwischen 1921 u​nd 1975 leitete Josef Sibille d​en Verein. Im Jahr 2014 feierte d​ie Wallerfanger Liedertafel i​hr 175-jähriges Bestehen.[102]

Ein weiterer traditionsreicher Kulturverein i​st der i​m Jahr 1851 gegründete „Musikverein Concordia Wallerfangen“. Er w​urde als Werkskapelle d​er Steingutfabrik a​uf Initiative v​on Charles Villeroy (Enkel d​es Firmengründers Nicolas Villeroy) gegründet u​nd erhielt d​en Namen „Concordia“ i​m Jahr 1919. Die 100-Jahr-Feier beging m​an im Jahr 1951.[103]

Die Wallerfanger Ortsgruppe d​es im Jahr 1907 a​uf dem nahegelegenen Litermont i​n Leben gerufenen Saarwald-Vereins w​urde im Jahr 1912 gegründet. Im Jahr 2012 feierte d​ie Wallerfanger Ortsgruppe i​hr 100-jähriges Jubiläum.[104]

Der Sportverein Wallerfangen besteht s​eit dem Jahr 1920. Im Jahr 1967 fusionierte d​er unter d​em Namen „FC Blau-Weiß Wallerfangen“ gegründete Verein m​it der i​m Jahr 1958 gegründeten Wallerfanger Ortsgruppe d​es katholischen Sportverbandes Deutsche Jugendkraft. Der Verein nannte s​ich fortan „SV Wallerfangen 1920 e. V.“ Eine Sportanlage m​it Rasenplatz, Clubheim u​nd Umkleideräumen w​urde am 15. August 1978 eingeweiht. Eine e​rste Frauenfußballmannschaft bildete s​ich im Jahr 1981.[105]

Persönlichkeiten

Töchter und Söhne der Gemeinde

(in chronologischer Reihenfolge)

Mit Wallerfangen in Verbindung stehende Persönlichkeiten

(in chronologischer Reihenfolge)

  • Giselbert, Graf der Grafschaft Wallerfangen, Sohn von Graf Siegfried I. von Luxemburg, älterer Bruder von Kunigunde von Luxemburg und Schwager von Kaiser Heinrich II.
  • Phillip Jakob von Helmstatt, Herr zu Felsberg (* 21. Mai 1461; † 17. Dezember 1558), bestattet in der Augustinerkirche in Wallerfangen[114]
  • Johann von Bockenheim (* ca. 1530; † Februar 1584), Bergrichter und herzoglich-lothringischer Rentmeister in Wallerfangen[115]
  • Christoph von Kriechingen (* um 1540 in Kriechingen; † 1622), Freiherr von Kriechingen, 1604–1622 Amtmann für die Ballei Deutsch-Lothringen in Wallerfangen,[116]
  • Laudwein von Bockenheim (* um 1560; † vor dem 19. Februar 1628), Bergrichter und herzoglich-lothringischer Rentmeister in Wallerfangen[117]
  • Peter Ernst von Kriechingen (* um 1570 auf Schloss Kriechingen; † 1633 in Kriechingen), Graf von Kriechingen[118]
  • Sébastien le Prestre de Vauban (~ 15. Mai 1633 in St. Léger-de-Foucheret (heute: St-Léger-Vauban); † 30. März 1707 in Paris), Festungsbaumeister, Commissaire Général des Fortification de France, Januar bis Februar 1680 Aufenthalt in Wallerfangen und dort Erarbeitung der Bauanweisungen für die Festungsstadt Saarlouis[119]
  • Jean-Nicolas Dussart de Vigneulles (* vor 1643 vermutl. in Thionville; † 19. Januar 1713 in Saarlouis), Amtmann und Baumeister, Organisation der Niederlegung Wallerfangens und Tätigkeit als „Ingénieur du roy“ (Festungsbaumeister und Unternehmer) beim Festungsbau in Saarlouis[120]
  • Guy Creuzet de Richerand (* 15. Juli 1652 in Chaulgnes; † 29. Oktober 1704 in Saarlouis), Offizier und Ingenieur, Erarbeitung des Abschätzungsberichtes für die Häuser und Grundstücke in Wallerfangen vor Niederlegung (gemeinsam mit François de Voigny)[121]
  • Johann Huart (* …; † vor dem 6. März 1636), Jurist und Generalleutnant der Ballei Deutsch-Lothringen in Wallerfangen[122][123]
  • Jacques Pierrard de Coraille (* um 1670 in Metz; † 1724/25 in Saarbrücken), Bildhauer der barocken Kreuzwegstationen am Limberg[124]
  • Nicolas Villeroy (* 14. Mai 1759 in Metz; † 28. Dezember 1843 in Wallerfangen), Fabrikbesitzer, Gründer der Wallerfanger Keramikfabrik[125]
  • Nicolas Theodore Antoine Adolphe de Lasalle (* 11. November 1762 in Saarlouis; † 3. März 1803 in Niederlimberg), Gutsbesitzer, Richter, Politiker, Besitzer des Schlosses in Niederlimberg-Wallerfangen mit Ländereien, 1789 Abgeordneter des 3. Standes in der Versammlung der Generalstände in Paris, 1790–1791 Präsident des Distriktes Saarlouis, Mai 1793 Wahl zum Maire durch die aktiven Bürger von Wallerfangen[126][127]
  • Johann Leonhard Wenzeslaus Schily (* 28. September 1808 in Prüm; † 15. November 1869 in Trier), 1839 Notar in Wallerfangen, Mitbegründer des Armenvereins in Wallerfangen, 1848 Organisator von Volksversammlungen, 1849 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses[128][129][130]
  • Peter Cornelius (* 24. Dezember 1824; † 26. Oktober 1874), Dichter-Komponist der Romantik, Neffe des Malers Peter von Cornelius, verbrachte im Jahr 1853 acht Monate in Wallerfangen bei seinem Schwager Johann Schily und komponierte dort sechs Lieder (Opus 1)[131][132][133]
  • Charles-Nicolas Peaucellier (* 16. Juni 1832; † 1913), der Erfinder des Inversors wurde 1929 von der Dillinger Defrance-Gruft nach Wallerfangen umgebettet
  • Franz Georg Himpler (* 14. Mai 1833 in Ottweiler; † 13. September 1916 in Hoboken, USA), Architekt der Wallerfanger Katharinenkirche und der ehemaligen Wallerfanger Josephskapelle (jetzt in Mettlach)
  • Theodor Liebertz (* 20. November 1869 in Düren; † 7. Februar 1959 in Wallerfangen), Wallerfanger Konrektor und Heimatforscher[134]
  • Franz von Papen (* 29. Oktober 1879; † 2. Mai 1969), Politiker (Zentrumspartei), Reichskanzler, Gutsbesitzer, 1933 Ernennung zum Ehrenbürger der Gemeinde, begraben auf dem Wallerfanger Friedhof
  • Andreas Mailänder (* 26. Oktober 1888 in Gresaubach; † Oktober 1981 in Saarlouis), Lehrer und Heimatkundler, Erforscher der Stadtgeschichte Wallerfangens[135][136]
  • Karl Hanus (18. Juli 1927 in Saarlouis; † 19. Januar 2013 in Saarlouis), Architekt des Wallerfanger Rathauses in den Jahren 1959–1961[137]
  • Jo Enzweiler (* 16. April 1934 in Merzig-Büdingen), Bildender Künstler und Kunstpädagoge, Gründer des Saarlouiser Instituts für aktuelle Kunst im Saarland an der Hochschule der Bildenden Künste Saar, lebt und arbeitet in Wallerfangen
  • Oswald Hiery (* 21. Mai 1937 in Ensdorf; † 6. Juli 2016), Künstler, bestattet am 13. Juli 2016 auf dem Friedhof Wallerfangen[138]
  • Josef Hoff († 1972), 1941–1966 Pfarrer der Kirchengemeinde St. Katharina, Ehrenbürger der Gemeinde, sein Grab befindet sich in der Salvatorkirche im Wallerfanger Ortsteil St. Barbara
  • Oskar Lafontaine (* 16. September 1943), Politiker (SPD / WASG / Die Linke), Ministerpräsident des Saarlandes, MdL, Bundesfinanzminister, MdB, wohnte bis 30. März 2012 in Wallerfangen-Oberlimberg
  • Alfred Gulden (* 25. Januar 1944), Schriftsteller, lebt in Wallerfangen und München
  • François Villeroy de Galhau (* 24. Februar 1959), Bankmanager und seit November 2015 Gouverneur der Banque de France, Sohn von Claude Villeroy de Galhau (1931–2017) und Odile de la Lande de Calan

Literatur

  • Beatrix Adler: Wallerfanger Steingut – Geschichte und Erzeugnisse der Manufaktur Villeroy Vaudrevange (1791–1836) bzw. der Steingutfabrik Villeroy & Boch Wallerfangen (1836–1931), 2 Bände, Saarbrücken 1995.
  • Wolfgang Adler, Gerd Weisgerber: Wallerfangen. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 33, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2006, ISBN 3-11-018388-9, S. 143–149.
  • Wolfgang Adler: Ausgrabungen im Zentrum der mittelalterlichen Stadt Wallerfangen, Denkmalpflege im Saarland, Jahresbericht 2011 (2012), S. 78–80.
  • Wolfgang Adler: König lässt Stadt abreißen, Archäologie Deutschland 2012, Heft 2, S. 53f.
  • Wolfgang Adler: Zu den Wurzeln der mittelalterlichen Stadt Wallerfangen, Notgrabung Ecke Haupt- und Villeroystraße, Denkmalpflege im Saarland, Jahresbericht 2012 (2013), S. 72–74.
  • Wolfgang Adler: Altes erkundet – Neues gebaut, Die Ausgrabungen beim Bau der Filiale Wallerfangen der Kreissparkasse Saarlouis 2011 und 2012, mit Beiträgen von B. Fecht, S. Klapdohr, J. Naumann und R. Schreiber (Ausstellungskatalog), Saarlouis 2013.
  • Wolfgang Adler: Ein Opfer für Saarlouis. Bei Ausgrabungen in Wallerfangen stieß man auf Reste der Pfarrkirche und des alten Friedhofs, in: Saargeschichten 4/2013, S. 25–29.
  • Wolfgang Adler: Einblicke in das Zentrum der mittelalterlichen Stadt Walderfingen, Grabungen anlässlich des Neubaus der Sparkassenfiliale Wallerfangen 2001 und 2012, in: Archäologietage Otzenhausen, Band 1, Archäologie in der Großregion, Internationales Symposium zur Archäologie in der Großregion in der Europäischen Akademie Otzenhausen, 7.–9. März 2014, hrsg. Michael Koch, Nonnweiler 2015, S. 275–278.
  • Markus Battard: Wallerfangen – Eine Zeitreise in Bildern, 2. überarbeitete Auflage, Dillingen/Saar 2012.
  • Rudolf Echt: Deponierung der späten Urnenfelderzeit, Höhenbefestigung und Prunkgrab der Hallstattzeit in Wallerfangen, Kreis Saarlouis, in: R. Echt (Hrsg.): Beiträge zur Eisenzeit und zur gallo-römischen Zeit im Saar-Mosel-Raum, Saarbrücker Studien und Materialien zur Altertumskunde 9, Bonn 2003, S. 29–73.
  • Rudolf Echt: Der Grabschmuck der Keltenfürstin von Wallerfangen – aus dem Weiher in die Schatzkammer, Begleitheft zur Ausstellung vom 27. April bis 8. Juli 2001 im Heimatmuseum Wallerfangen, Wallerfangen 2001.
  • Rudolf Echt: Von Wallerfangen bis Waldalgesheim, Ein Beitrag zu späthallstatt- und frühlatènezeitlichen Goldschmiedearbeiten, Saarbrücker Studien und Materialien zur Altertumskunde 3 (Bonn 1994) (mit W.-R. Thiele).
  • Rainer Glatigny: Zur Erinnerung an die Toten – den Lebenden zur Mahnung: Die Gefallenen von Wallerfangen im Zweiten Weltkrieg 1939–1945, 2010.
  • Henri Hiegel: Le Baillage d´Allemagne de 1600 à 1636, 2 Bände, Saargemünd 1961/1968.
  • Gernot Karge: Adolf von Galhau’schen Sophienstiftung, Anläßlich des 150jährigen Jubiläums der Schwestern vom heiligen Karl Borromäus, Ein Bericht über die Armen und Krankenpflege in Wallerfangen, St. Nikolaus-Hospital Wallerfangen, 150 Jahre Borromäerinnen in Wallerfangen, hrsg. von der Adolf von Galhau’schen Sophienstiftung, Dillingen o. J. (1998).
  • Gernot Karge: Wallerfangen in alten Ansichten, Zaltbommel 1982.
  • Hans Peter Klauck: Die Einwohner der alten Stadt Wallerfangen vor 1687, hrsg. von Gernot Karge im Auftrag der Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e.V., Saarlouis 2004.
  • Hans-Peter Klauck: Die Einwohner von Wallerfangen, Niederlimberg und St. Barbara, 1800–1900, Saarlouis 2008.
  • Theodor Liebertz: Wallerfangen und seine Geschichte, Wallerfangen 1953.
  • Hermann Maisant: Der Kreis Saarlouis in vor- und frühgeschichtlicher Zeit, Saarlouis 1971.
  • Katharina Milkovic: Wallerfangen, Kanalbau und Stadtarchäologie, in: Denkmalpflege im Saarland, Jahresbericht 2014, hrsg. vom Landesdenkmalamt im Ministerium für Bildung und Kultur, Saarbrücken 2015, S. 80–82.
  • Guido Müller: Die Familien Villeroy und de Galhau im Saarland, Mitteilungen der Vereinigung für Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e. V., 6. Sonderband, Saarlouis 1991.
  • Hilarion Rieck: Der Oberlimberg bei Wallerfangen und seine Wallfahrt, Saarlouis 1935.
  • Saarforschungsgemeinschaft (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Kreise Ottweiler und Saarlouis, bearbeitet von Walter Zimmermann, 2., unveränderte Auflage von 1934, Saarbrücken 1976, S. 294–297.
  • Eckard Sander: Schloss Villeroy de Galhau, in: Die schönsten Schlösser und Burgen im Saarland, Gudensberg-Gleichen 1999, S. 80–81.
  • Edith Thissen: Wallerfangen, Schlossgut Niederhoffen, Schloss Villeroy de Galhau, Das „Schwarze Schloß“, Hofgut von Papen, in: Burgen und Schlösser an der Saar, hrsg. v. Joachim Conrad und Stefan Flesch, 3. Auflage, Saarbrücken 1993, S. 261ff.
  • Alfred Weyhmann: Der Bergbau auf Kupferlasur (Azur) zu Wallerfangen a. d. Saar unter den lothringischen Herzögen (1492 bis 1669), Wirtschaftsgeschichtliche Studien, Heft 1, Saarbrücken 1911.
  • Peter Winter: Neuer Plan der Stadt Wallerfangen (Vaudrevange) aus dem Jahr 1679 aufgetaucht, in: Unsere Heimat – Mitteilungsblatt des Landkreises Saarlouis für Kultur u. Landschaft, 38, 2013, Heft 2, S. 45–50.
Commons: Wallerfangen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege

  1. Saarland.de – Amtliche Einwohnerzahlen Stand 31. Dezember 2020 (PDF; 98 kB) (Hilfe dazu).
  2. Helga Schneider: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 159, Saarbrücken, Geographische Landesaufnahme, 1:200.000, Bonn-Bad Godesberg 1972, S. 105.
  3. Herbert Liedtke, Karl-Heinz-Hepp, Christoph Jentsch: Das Saarland in Karte und Luftbild, Ein Beitrag zur Landeskunde, hrsg. vom Landesvermessungsamt des Saarlandes, Neumünster 1974, S. 13.
  4. Helga Schneider: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 159: Saarbrücken, Geographische Landesaufnahme 1:200000, in: Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands, Bonn-Bad Godesberg 1972.
  5. Robert Schuler: Dasl Land der Kelten um den Hunnenring von Otzenhausen, mit Beiträgen von Thomas Fritsch, Andrei Miron, Walter Reinhard und Mathias Wiegert, Hochwälder Hefte zur Heimatgeschichte, hrsg. vom Verein für Heimatkunde Nonnweiler e. V., 20. Jahrgang, Heft 40, Mai 2000, Jubiläumsausgabe, Nonnweiler, 2. Ausgabe 2003, S. 196–197.
  6. Martin Born: Geographische Landeskunde des Saarlands, Saarbrücken 1980, S. 14.
  7. Heinrich Schmitthenner: Die Oberflächenformen der Stufenlandschaft zwischen Maas und Mosel, Stuttgart 1923.
  8. Herbert Wilhelmy: Geomorphologie in Stichworten, Band II, Exogene Morphodynamik, Verwitterung – Abtragung – Tal- und Flächenbildung, Beiträge zur allgemeinen Geographie, 3., überarbeitete Auflage, Zug 1977, S. 187–189.
  9. Martin Born: Geographische Landeskunde des Saarlands, Saarbrücken 1980, S. 24–30, 38–39.
  10. Friedrich Fischer: Beiträge zur Morphologie des Flußsystems der Saar, Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Universität des Saarlandes (Arbeiten aus dem Geographischen Institut der Universität des Saarlandes), Saarbrücken 1957, S. 56–57.
  11. Helga Schneider: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 159: Saarbrücken, Geographische Landesaufnahme 1:200000, in: Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands, Bonn-Bad Godesberg 1972, S. 37–38.
  12. Heinz Quasten: Naturräumlicher Abriß (sic), in: Fred Oberhauser: Das Saarland, Kunst, Kultur und Geschichte im Dreiländereck zwischen Blies, Saar und Mosel (Dumont-Kunstreiseführer), Köln 1992, S. 340–353, hier S. 346.
  13. Heinz Quasten: Naturräumlicher Abriß (sic), in: Fred Oberhauser: Das Saarland, Kunst, Kultur und Geschichte im Dreiländereck zwischen Blies, Saar und Mosel (Dumont-Kunstreiseführer), Köln 1992, S. 340–353, hier S. 345.
  14. Heinz Quasten: Naturräumlicher Abriß (sic), in: Fred Oberhauser: Das Saarland, Kunst, Kultur und Geschichte im Dreiländereck zwischen Blies, Saar und Mosel (Dumont-Kunstreiseführer), Köln 1992, S. 340–353, hier S. 346–347.
  15. Martin Born: Geographische Landeskunde des Saarlands, Saarbrücken 1980, S. 79–89.
  16. Herbert Liedtke, Karl-Heinz-Hepp, Christoph Jentsch: Das Saarland in Karte und Luftbild, Ein Beitrag zur Landeskunde, hrsg. vom Landesvermessungsamt des Saarlandes, Neumünster 1974, S. 70–71
  17. Helga Schneider: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 159, Saarbrücken, Geographische Landesaufnahme, 1 : 200.000, Bonn-Bad Godesberg 1972, S. 104–106, S. 113.
  18. https://de.climate-data.org/location/117787/, abgerufen am 31. Januar 2017.
  19. abgerufen am 31. Januar 2017. (Memento vom 2. Februar 2017 im Internet Archive)
  20. wahlergebnis.saarland.de – Endgültiges Ergebnis der Gemeinderatswahlen 2019, abgerufen am 4. August 2019
  21. Markus Battard: Wallerfangen – Eine Zeitreise in Bildern, 2. überarbeitete Auflage, Dillingen/Saar 2012, S. 130.
  22. Markus Battard: Wallerfangen – Eine Zeitreise in Bildern, 2. überarbeitete Auflage, Dillingen/Saar 2012, S. 10–13, S. 142.
  23. Markus Battard: Wallerfangen – Eine Zeitreise in Bildern, 2. überarbeitete Auflage, Dillingen/Saar 2012, S. 88–92.
  24. http://typo3.lpm.uni-sb.de/gs-wallerfangen/unsere-schule/willkommen/geschichte-chronik/, abgerufen am 7. Januar 2016.
  25. Hermann Lehne; Horst Kohler: Wappen des Saarlandes (Saarbrücken 1981; ISBN 3-922807-06-2), S. 166.
  26. Theodor Liebertz: Wallerfangen und seine Geschichte, Wallerfangen 1953, S. 14–15.
  27. Markus Battard: Wallerfangen – Eine Zeitreise in Bildern, 2. überarbeitete Auflage, Dillingen/Saar 2012, S. 163–164.
  28. Markus Battard: Wallerfangen – Eine Zeitreise in Bildern, 2. überarbeitete Auflage, Dillingen/Saar 2012, S. 108–113.
  29. http://wallerfangen.slc-technik.de/tourismus-kultur-sport/historisches-museum/, abgerufen am 29. Dezember 2016.
  30. Archivierte Kopie (Memento vom 29. Dezember 2016 im Internet Archive), abgerufen am 29. Dezember 2016.
  31. Marlen Dittmann: Die Baukultur im Saarland, Schriftenreihe Saarland-Hefte Nr. 4, hrsg. vom Institut für Landeskunde im Saarland, Saarbrücken 2011.
  32. Rainer Darimont: Ein unbequemes Architekturdenkmal? Neues Rathaus Wallerfangen, in: Unsere Heimat, Mitteilungsblatt des Landkreises Saarlouis für Kultur und Landschaft, Nr. 2, 2013.
  33. Oranna Dimmig: Kunst im öffentlichen Raum, Saarland, Band 3, Landkreis Saarlouis, 1945–2006, hrsg. von Jo Enzweiler, Saarbrücken 2009, S. 381.
  34. Marlen Dittmann: Karl Hanus, Bauten und Projekte 1957–1993 (hrsg. von Hanus und Giebel), Dillingen 1994, S. 20, 109.
  35. Beatrix Adler: Wallerfanger Steingut – Geschichte und Erzeugnisse der Manufaktur Villeroy Vaudrevange (1791–1836) bzw. der Steingutfabrik Villeroy & Boch Wallerfangen (1836–1931), 2 Bände, Saarbrücken 1995, Band 1, Text, S. 104–106.
  36. Oranna Dimmig: Kunst im öffentlichen Raum, Saarland, Band 3, Landkreis Saarlouis, 1945–2006, hrsg. von Jo Enzweiler, Saarbrücken 2009, S. 380.
  37. Oranna Dimmig: Kunst im öffentlichen Raum, Saarland, Band 3, Landkreis Saarlouis, 1945–2006, hrsg. von Jo Enzweiler, Saarbrücken 2009, S. 381.
  38. http://typo3.lpm.uni-sb.de/gs-wallerfangen/unsere-schule/willkommen/geschichte-chronik/, abgerufen am 7. Januar 2017.
  39. http://wallerfangen.slc-technik.de/bildung/kindertagesstaetten/, abgerufen am 29. Dezember 2016.
  40. http://wallerfangen.slc-technik.de/bildung/schulen/grundschulen/, abgerufen am 29. Dezember 2016.
  41. http://wallerfangen.slc-technik.de/bildung/allgemeinbildende-schulen/gemeinschaftsschule/, abgerufen am 29. Dezember 2016.
  42. http://typo3.lpm.uni-sb.de/jhw-saarlouis/index.php?id=91, abgerufen am 27. Mai 2016.
  43. http://wallerfangen.slc-technik.de/bildung/volkshochschule/, abgerufen am 29. Dezember 2016.
  44. http://wallerfangen.slc-technik.de/bildung/musikschule/, abgerufen am 29. Dezember 2016.
  45. Hans Peter Buchleitner: Kultureller Wiederaufbau im Saarland, Ein Text- und Bildwerk, II. Band, Ergänzungen zum kirchlichen Aufbau in Saarbrücken wie in den Kirchengemeinden beider christlichen Konfessionen der Kreise Saarlouis und Merzig-Wadern, Saarbrücken 1959, S. 26.
  46. Archiv des Hauses Sonnental
  47. Wolfgang Götz: Neuer Kirchenbau im Saarland (II), in: Saarheimat, 10. Jahrgang, Heft 1, 1966, S. 10–17.
  48. Bastian Müller: Architektur der Nachkriegszeit im Saarland, Saarbrücken 2011 (Denkmalpflege im Saarland 4), S. 137.
  49. Wolfgang Götz: Neuer Kirchenbau im Saarland (II), Saarheimat, Zeitschrift für Kultur, Landschaft, Volkstum, 10. Jahrgang 1966, S. 10–17.
  50. Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Archiv, Bestand Wallerfangen, Jugendkirche St. Michael (Dossier K 830)
  51. http://wallerfangen.slc-technik.de/bildung/tagungs-und-bildungsstaette/, abgerufen am 29. Dezember 2016.
  52. Markus Battard: Wallerfangen – Eine Zeitreise in Bildern, 2. überarbeitete Auflage, Dillingen/Saar 2012, S. 114–115.
  53. http://wallerfangen.slc-technik.de/bildung/bibliothek/, abgerufen am 29. Dezember 2016.
  54. Manfred Kostka: Geschichte der Pfarrei Dillingen von ihren Anfängen bis zur Teilung 1935, in: Katholisches Bildungswerk Dillingen-Nalbach e. V. (Hrsg.): 100 Jahre Saardom, Heilig Sakrament Dillingen, 1000 Jahre Pfarrei Dillingen, Festschrift zum Jubiläum der Kirchenkonsekration am 25. April 2013, Dillingen 2012. S. 17–65, hier S. 21.
  55. WALLERFANGEN (ST. BARBARA, BEDERSDORF, DÜREN, GISINGEN, IHN, ITTERSDORF, KERLINGEN, LEIDINGEN, OBERLIMBERG, RAMMELFANGEN), KATHOLISCHE KIRCHEN, abgerufen am 27. Mai 2016.
  56. http://www.wallerfangen-typo3.de/startseite/kirche/
  57. http://www.alemannia-judaica.de/wallerfangen_synagoge.htm#Zur%20Geschichte%20der%20j%C3%BCdischen%20Gemeinde, abgerufen am 9. Januar 2017.
  58. Wolfgang Adler: Altes erkundet – Neues gebaut, Die Ausgrabungen beim Bau der Filiale Wallerfangen der Kreissparkasse Saarlouis 2011 und 2012, mit Beiträgen von B. Fecht, S. Klapdohr, J. Naumann und R. Schreiber (Ausstellungskatalog), Saarlouis 2013.
  59. Wolfgang Adler: Ausgrabungen im Zentrum der mittelalterlichen Stadt Wallerfangen, Denkmalpflege im Saarland, Jahresbericht 2011 (2012), S. 78–80.
  60. Wolfgang Adler: König lässt Stadt abreißen, Archäologie Deutschland 2012, Heft 2, S. 53f.
  61. Wolfgang Adler: Zu den Wurzeln der mittelalterlichen Stadt Wallerfangen, Notgrabung Ecke Haupt- und Villeroystraße, Denkmalpflege im Saarland, Jahresbericht 2012 (2013), S. 72–74.
  62. Wolfgang Adler: Ein Opfer für Saarlouis. Bei Ausgrabungen in Wallerfangen stieß man auf Reste der Pfarrkirche und des alten Friedhofs, in: Saargeschichten 4/2013, S. 25–29.
  63. Wolfgang Adler: Einblicke in das Zentrum der mittelalterlichen Stadt Walderfingen, Grabungen anlässlich des Neubaus der Sparkassenfiliale Wallerfangen 2001 und 2012, in: Archäologietage Otzenhausen, Band 1, Archäologie in der Großregion, Internationales Symposium zur Archäologie in der Großregion in der Europäischen Akademie Otzenhausen, 7.-9. März 2014, hrsg. Michael Koch, Nonnweiler 2015, S. 275–278.
  64. http://www.sol.de/titelseite/topnews/Friedhof-Wallerfangen-Archaeologen-entdecken-alten-Friedhof-von-Wallerfangen;art26205,3624533, aufgerufen am 21. Januar 2016.
  65. Markus Battard: Wallerfangen – Eine Zeitreise in Bildern, 2. überarbeitete Auflage, Dillingen/Saar 2012, S. 75–87.
  66. Margarethe Thinnes: Wegekreuze und Bildstöcke im Saarland, Saarbrücken 1985, S. 42.
  67. Oranna Dimmig: Kunst im öffentlichen Raum, Saarland, Band 3, Landkreis Saarlouis nach 1945, Aufsätze und Bestandsaufnahme, hrsg. von Jo Enzweiler, Saarbrücken 2009, S. 382.
  68. Rainer Darimont: Mittelalterliche Begräbnisplätze in Wallerfangen, Teil 1 und 2, auf der Seite: http://www.verein-fuer-heimatforschung-wallerfangen.de/#, abgerufen am 7. April 2016.
  69. Rainer Darimont: Der Friedhof von Wallerfangen, auf der Seite: http://www.verein-fuer-heimatforschung-wallerfangen.de/#, abgerufen am 9. April 2016.
  70. Johannes Werres: Artikel „Neues Kriegerdenkmal für Wallerfangen“ (Memento vom 25. April 2016 im Internet Archive), In: Saarbrücker Zeitung vom 6. Juni 2013.
  71. Johannes A. Bodwing: Artikel „Erinnerung ohne Pathos“, in: Saarbrücker Zeitung, 12. April 2014, http://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saarlouis/Gedenkstaette-Wallerfangen-Friedhof-Kriegsgraeber;art2807,5223632, abgerufen am 9. April 2016.
  72. Hilarion Rieck: Der Oberlimberg bei Wallerfangen und seine Wallfahrt, Saarlouis 1935, S. 4.
  73. Hilarion Rieck: Der Oberlimberg bei Wallerfangen und seine Wallfahrt, Saarlouis 1935, S. 6–7.
  74. Saarforschungsgemeinschaft (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Kreise Ottweiler und Saarlouis, bearbeitet von Walter Zimmermann, 2., unveränderte Auflage von 1934, Saarbrücken 1976, S. 243.
  75. Hilarion Rieck: Der Oberlimberg bei Wallerfangen und seine Wallfahrt, Saarlouis 1935, S. 7–8.
  76. Hilarion Rieck: Der Oberlimberg bei Wallerfangen und seine Wallfahrt, Saarlouis 1935, S. 10–11.
  77. Hilarion Rieck: Der Oberlimberg bei Wallerfangen und seine Wallfahrt, Saarlouis 1935, S. 12.
  78. Theodor Liebertz: Wallerfangen und seine Geschichte, Wallerfangen 1953, S. 289.
  79. Margarethe Thinnes: Wegekreuze und Bildstöcke im Saarland, Saarbrücken 1985, S. 214–215.
  80. Georg Baltzer: Historische Notizen über die Stadt Saarlouis und deren unmittelbare Umgebung, Erster Teil: Historische Notizen über die Stadt Saarlouis, Zweiter Teil: Historische Notizen über die unmittelbare Umgebung von Saarlouis, Nachdruck der Ausgabe von 1865, Dillingen/Saar 1979, Teil I, S. 98.
  81. Severin Delges: Geschichte der katholischen Pfarrei St. Ludwig in Saarlouis, Saarlouis-Lisdorf 1931, Erweiterung um einen zweiten Teil durch Heinrich Unkel im Jahr 1952, Erweiterung um einen dritten Teil durch Marga Blasius im Jahr 1985, Teil I, S. 48.
  82. Theodor Liebertz: Wallerfangen und seine Geschichte, Wallerfangen 1953, S. 285–292.
  83. Hilarion Rieck: Der Oberlimberg bei Wallerfangen und seine Wallfahrt, Saarlouis 1935, S. 15–16.
  84. Margarethe Thinnes: Wegekreuze und Bildstöcke im Saarland, Saarbrücken 1985, S. 259.
  85. Margarethe Thinnes: Wegekreuze und Bildstöcke im Saarland, Saarbrücken 1985, S. 122.
  86. Aloys Schulte: Geschichte des mittelalterlichen Handels und Verkehrs zwischen Westdeutschland und Italien mit Ausschluß von Venedig, 2 Bände, Duncker & Humblot, Leipzig 1900, (Neudruck: Duncker & Humblot, Berlin 1966).
  87. Aloys Lehnert: Geschichte der Stadt Dillingen Saar, Dillingen 1968, S. 19–21.
  88. Markus Battard: Wallerfangen – Eine Zeitreise in Bildern, 2. überarbeitete Auflage, Dillingen/Saar 2012, S. 69–74.
  89. Markus Battard: Wallerfangen – Eine Zeitreise in Bildern, 2. überarbeitete Auflage, Dillingen/Saar 2012, S. 131.
  90. Aloys Lehnert: Geschichte der Stadt Dillingen/Saar, Dillingen 1968, S. 544–547.
  91. Freie Fahrt zu den Märkten der Welt – Häfen im Zentrum Europas (Memento vom 8. Juni 2009 im Internet Archive) Website des Saarhafens, abgerufen am 29. Juli 2010.
  92. Markus Battard: Wallerfangen – Eine Zeitreise in Bildern, 2. überarbeitete Auflage, Dillingen/Saar 2012, S. 123–125.
  93. http://wallerfangen.slc-technik.de/rathaus/wasserleitungszweckverband-gau-sued/, abgerufen am 19. April 2017.
  94. https://statistik.arbeitsagentur.de/Auswahl/raeumlicher-Geltungsbereich/Politische-Gebietsstruktur/Kreise/Saarland/10044-Saarlouis.html, abgerufen am 11. August 2020.
  95. http://wallerfangen.slc-technik.de/startseite/feuerwehr/, abgerufen am 29. Dezember 2016.
  96. Markus Battard: Wallerfangen – Eine Zeitreise in Bildern, 2. überarbeitete Auflage, Dillingen/Saar 2012, S. 166.
  97. Markus Battard: Wallerfangen – Eine Zeitreise in Bildern, 2. überarbeitete Auflage, Dillingen/Saar 2012, S. 153–156.
  98. Markus Battard: Wallerfangen – Eine Zeitreise in Bildern, 2. überarbeitete Auflage, Dillingen/Saar 2012, S. 152.
  99. Markus Battard: Wallerfangen – Eine Zeitreise in Bildern, 2. überarbeitete Auflage, Dillingen/Saar 2012, S. 181–182.
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