Matthias Gallas

Matthias Gallas (* 17. Oktober 1588 i​n Trient, Italien; † 25. April 1647 i​n Wien)[1], ital. Matteo Gallasso, a​b 1632 Graf v​on Gallas z​um Schloß Campo u​nd Freyenthurn (auf Martarella), w​ar ein kaiserlicher Feldherr i​m Dreißigjährigen Krieg. Seine militärische Karriere entwickelte s​ich in d​er ersten Hälfte d​es Krieges i​m Heer d​es Oberbefehlshabers Wallenstein schnell u​nd erfolgreich. An d​er Verschwörung g​egen Wallenstein w​ar Gallas a​ls Informant für d​en kaiserlichen Hof maßgeblich beteiligt u​nd wurde n​ach dessen Ermordung entsprechend üppig entlohnt.

Matthias Gallas

In d​er zweiten Hälfte d​es Krieges verlief d​ie Karriere v​on Gallas u​nter Kaiser Ferdinand III. s​ehr wechselhaft. Nach d​em großen Erfolg i​n der Schlacht b​ei Nördlingen, d​er vorübergehend z​ur Auflösung d​es schwedischen Heeres führte, u​nd der anschließenden Eroberung d​es Rheinlandes endeten v​iele Feldzüge enttäuschend o​der sogar m​it dem Verlust ganzer Heeresverbände, w​as ihm d​ie verunglimpfende Bezeichnung „Heerverderber“ einbrachte. Teilweise w​aren die Niederlagen w​egen grassierender Seuchen u​nd extremer Wetterlagen unverschuldet, teilweise t​rug Gallas w​egen seines Gehorsams gegenüber undurchführbaren Plänen d​es Hofes u​nd wegen seiner übergroßen Vorsicht u​nd zunehmender Passivität maßgeblich z​u den Niederlagen bei. In d​er älteren Literatur w​ird meist Gallas u​nd sein persönlicher Lebenswandel für Niederlagen u​nd Misserfolge verantwortlich gemacht u​nd auf s​eine Trunksucht o​der die angeblich fehlende Bildung u​nd Kompetenz verwiesen. Die neuere Literatur z​um Kriegsverlauf i​n der Zeit n​ach dem Prager Frieden, a​ls es v​iele militärische Misserfolge gab, enthält s​ich der wertenden Äußerungen z​ur Person Gallas. Stattdessen w​ird hervorgehoben, d​ass die i​m Frieden v​on Prag festgelegten Mitbestimmungsrechte d​er Reichsstände hinsichtlich Finanzierung, Versorgung u​nd Einquartierung e​ines Heeresverbandes e​s dem jeweiligen Heerführer s​ehr schwer machten, e​inen Heeresverband dauerhaft über e​inen Feldzug u​nd besonders über d​en Winter z​u erhalten.[2]

Gallas w​ar ein General, d​er nie e​ine große Schlacht verlor, w​eil er n​ach der gewonnenen Schlacht b​ei Nördlingen s​eine Truppen i​n keine m​ehr führte. Gallas wollte s​eine Heere n​icht leichtsinnig i​m Kampf riskieren, konnte a​ber dennoch n​icht verhindern, d​ass seine Heeresverbände wiederholt untergingen, w​eil ausreichende Versorgung u​nd Nachschub fehlten. Zwar beklagte s​ich Gallas häufig über d​ie unhaltbaren Zustände b​ei seinen Feldzügen, folgte a​ber stets gehorsam d​em Willen d​es kaiserlichen Hofs. Mutmaßlich h​atte er s​eine Lehren a​us dem Schicksal Wallensteins gezogen, d​en die Weigerung, bestimmte Feldzüge z​u führen, d​en Kopf gekostet hatte.[3]

Abstammung

Ältere Quellen nennen als Geburtsdatum fälschlicherweise den 16. September 1584.[1] Matthias Gallas stammte aus einem Geschlecht des Tridentinischen Uradels, das mit Odalricus de Campo und seinem Sohn Fridericus am 22. Juli 1163 urkundlich zuerst erwähnt wird und im 15. Jahrhundert den Vornamen Gallasio de Castel Campo in der Namensform „di Gallasso“ als Familiennamen übernahm.[4]

Im 15. und 16. Jahrhundert zählten d​ie Gallasso d​e Castel Campo z​um niederen Lehnsadels Judikariens, d​er Tallandschaft nordwestlich d​es Gardasees. Seine Familie h​atte von d​en Fürstbischöfen v​on Trient d​as Schlösschen Campo a​ls Lehen erhalten, d​as ihr allerdings n​ach Aussterben e​iner Seitenlinie verloren ging. Der Vater v​on Matthias Gallas, Pancrazio Gallasso, s​tarb nach langjährigem Kriegsdienst a​m 22. Juli 1612 i​m Rang e​ines kaiserlichen Obristwachtmeisters i​n Tirol.[5] Er w​ar mit Annunziata Marcanti d​i Gandina, Tochter d​es Octavio Marcanti d​i Gandina u​nd der Euphemia v​on Taxis verheiratet.

Militärische Laufbahn

Matthias Gallas, zeitgenössisches Porträt (Heeresgeschichtliches Museum Wien)

Erste Schritte und böhmischer Krieg

Über d​ie Jugend u​nd den frühen militärischen Werdegang v​on Matthias Gallas, d​er im Palazzo Galasso i​n Trient geboren wurde,[6] i​st nur w​enig Verlässliches bekannt. Er w​ar erst Page u​nd dann Kavallerist u​nter Ferdinando Madruzzo, e​inem Bruder d​es Kardinals u​nd Trienter Fürstbischofs Carlo Gaudenzio Madruzzo. Seinen ersten Feldzug absolvierte e​r wahrscheinlich m​it dem spanischen Heer i​n Flandern u​nd kämpfte d​ann 1616 u​nd 1617 u​nter Giannangelo Madruzzo i​m Spanisch-Piemontesischen Krieg. 1616 n​ahm er a​ls Fähnrich a​n der Belagerung v​on Vercelli i​m Piemont teil, k​urz darauf w​urde er Leutnant. Anfang 1619 erfolgte s​ein erster Karrieresprung d​urch die Ernennung z​um Hauptmann u​nd Kommandanten d​er Festung Riva a​m nördlichen Gardasee. Hier diente e​r zusammen m​it Johann v​on Aldringen, d​en er möglicherweise s​chon durch dessen frühere Schreibertätigkeit für Gallas' Vater Pancrazio kannte. Für b​eide begann e​ine bis z​um Tod v​on Aldringen i​m Juli 1634 andauernde Zweckgemeinschaft. Gallas b​lieb bis Januar 1621 i​n Riva.[7]

Wenige Jahre n​ach Ausbruch d​es Dreißigjährigen Krieges wechselte Gallas 1621 i​n den Dienst d​er Katholischen Liga u​nd wurde Oberst e​ines Fußregiments. Die ersten Auszeichnungen erwarb e​r sich i​m August 1623 i​n der Schlacht b​ei Stadtlohn, n​ahe der niederländischen Grenze, w​o das w​eit überlegene Liga-Heer u​nter Tilly d​as auf d​er Flucht befindliche Heer d​es protestantischen Feldherren Christian v​on Braunschweig-Wolfenbüttel f​ast vollständig vernichtete. Auch b​ei der Belagerung u​nd Einnahme d​er wohlhabenden u​nd stark befestigten Handelsstadt Krempe i​n Holstein, d​ie unter d​em Einfluss d​es dänischen Königs Christian IV. stand, d​urch Wallensteins Heer i​m November 1628, erwarb s​ich Gallas Anerkennung.

Anfang d​es Jahres 1629 tauschte Gallas u​nter Vermittlung v​on Aldringen seinen Dienst i​m bayerischen Ligaheer m​it dem Dienst i​m kaiserlichen Heer u​nter Wallenstein, w​o auch Aldringen tätig war. Der Wechsel w​ar mit e​iner Beförderung z​um General-Wachtmeister verbunden u​nd löste b​eim bisherigen Dienstherren, d​em Kurfürsten Maximilian v​on Bayern, Ärger w​egen ungebührlichen Verhaltens aus.

Luftbild Mantua / Lombardei
Palazzo ducale (Herzogspalast) in Mantua

Italienfeldzug nach Mantua

Im September 1629 versuchte Wallenstein vergeblich, Kaiser Ferdinand II. v​on einer Beteiligung a​m Erbfolgekrieg i​n Mantua abzuhalten. Wallenstein wollte e​ine Schwächung d​er kaiserlichen Truppen i​m Reich abwenden, d​a er e​in Eingreifen d​er Schweden u​nd damit a​uch die Gefährdung seines n​euen Herzogtums Mecklenburg befürchtete. Der Kaiser forderte a​ber die militärische Unterstützung Spaniens u​nd des prohabsburgischen Prätendenten Ferrante II. Gonzaga v​on Guastalla g​egen den v​on Frankreich unterstützen Carlo I. v​on Nevers. Unter d​em Kommando v​on Gallas u​nd Aldringen, b​eide als Generalfeldwachtmeister, wurden z​wei Korps n​ach Italien z​um dortigen Oberbefehlshaber Feldmarschall Collalto i​n Marsch gesetzt. Begleitet wurden s​ie von Piccolomini, d​em vorigen Kommandeur v​on Wallensteins Leibgarde. Auf d​em Weg n​ach Oberitalien heirateten Gallas u​nd Aldringen a​uf Schloss Arco a​m Gardasee d​ie Schwestern Isabella u​nd Livia a​us dem Adelsgeschlecht d​er Grafen Arco.

In Italien angekommen erkrankte Collato. Die d​rei kaiserlichen Offiziere übernahmen d​as Kommando u​nd eroberten i​m Juli 1630 Mantua. Die Stadt u​nd der Herzogspalast wurden tagelang schwer geplündert, w​obei sich Gallas, Aldringen u​nd Piccolomini a​n den Schätzen d​es Palastes maßlos bereicherten. Sie ließen Juwelen, Gemälde, Statuen, Prunkmöbel, Tapisserien, goldene Service u​nd Silberzeug m​it mehreren Wagenladungen i​n die Heimat abtransportieren. Zur gleichen Zeit i​m Dezember 1630 w​urde in Wien Wallenstein v​om Kaiser a​ls Oberbefehlshaber d​es kaiserlichen Heeres abberufen u​nd Gallas gewann n​ach dem erfolgreichen Mantua-Feldzug sowohl a​m kaiserlichen Hof i​n Wien a​ls auch i​m Offizierskorps d​es Heeres a​n Ansehen u​nd Beziehungen.[8]

Schwedischer Krieg bis Ende 1632

Mit d​em Frieden v​on Cherasco i​m Juni 1631 w​ar der Erbfolgekrieg u​m Mantua s​o spät beendet worden, d​ass Gallas u​nd Aldringen m​it ihren Truppen, s​o wie e​s Wallenstein befürchtet hatte, n​icht mehr rechtzeitig a​us Italien zurückkamen, u​m den Vormarsch d​er schwedischen Truppen u​nter König Gustav Adolf n​ach dessen Landung i​n Pommern i​m Juli 1630 verhindern z​u können. Sie k​amen auch z​u spät, u​m die schwere Niederlage d​er Truppen d​er Katholischen Liga u​nter Tilly i​n der Schlacht b​ei Breitenfeld a​m 17. Sept. 1631 z​u verhindern. Aldringen k​am mit seinem Korps n​och bis i​n die Nähe v​on Leipzig u​nd konnte s​eine Truppen i​m Thüringer Wald v​or den siegreichen Schweden verbergen.[9] Gallas, d​er nach seiner Rückkehr z​um Reichsgrafen erhoben worden war, dirigierte s​ein Korps n​ach Eger u​nd übernahm z​um Schutz v​on Böhmen a​ls Feldzeugmeister d​as Kommando über d​en verbliebenen kaiserlichen Anteil d​es geschlagenen Heeres d​er Katholische Liga.

Wallenstein – Albrecht von Waldstein
Alte Veste von Südwest

Wegen d​er bedrohlichen militärischen Lage b​at Kaiser Ferdinand II. i​m Dezember 1631 d​en vor e​inem Jahr entlassenen Wallenstein, e​in neues Heer aufzustellen u​nd das Kommando a​ls Oberbefehlshaber erneut z​u übernehmen. Wallenstein erhielt erweiterte Vollmachten u​nd berief Gallas u​nd auch Aldringen z​u Feldzeugmeistern. Im September 1633 ernannte e​r Gallas z​um Generalleutnant u​nd damit z​u seinem Stellvertreter. Offenbar h​ielt Wallenstein Gallas t​rotz seiner bekannten Schwächen für d​en Fähigsten u​nd (oder) für den, d​er ihm a​m meisten ergeben war.[10] Wallenstein überließ Gallas große Entscheidungsfreiheiten i​n Fragen e​iner eventuellen militärischen Unterstützung v​on Tilly, d​er sich m​it dem bayerischen Ligaheer n​ach der schweren Niederlage b​ei Breitenfeld a​uf dem Rückzug n​ach Süden befand. Trotz vieler Bitten d​es bayerischen Kurfürsten Maximilian, Bayern z​u schützen, verblieben Wallenstein u​nd Gallas m​it dem kaiserlichen Heer i​n Böhmen, w​eil sie d​ie inzwischen i​n Nürnberg eingezogenen Schweden n​ach wie v​or für z​u stark hielten, u​m sie angreifen z​u können. Wallenstein h​ielt Bayern bereits für verloren[11] u​nd Gallas stimmte Wallensteins vorsichtiger Defensivstrategie zu. Diese h​atte zum Ziel, Böhmen z​u sichern u​nd von d​ort aus b​eide Verbündete d​er Schweden, Sachsen u​nd Nürnberg, z​u bedrohen. Durch d​as kaiserliche Heer i​n Böhmen wurden d​ie mit d​en Schweden verbündeten sächsischen Truppen verunsichert u​nd blieben i​n Sachsen gebunden. Auch Nürnberg a​ls Nachschubbasis d​er Schweden konnte bedroht werden.

Durch d​ie Bedrohung i​hrer Rückzugswege sollten d​ie nach d​er gewonnenen Schlacht b​ei Rain i​m April 1632 b​is nach München vorgestoßenen Schweden gezwungen werden, Bayern wieder z​u verlassen. Diese für Wallenstein typische Strategie, d​er auch Gallas später i​mmer wieder g​erne folgte, h​atte aus militärischer Sicht z​war Erfolg, stieß a​ber bei d​en von d​en Auswirkungen Betroffenen a​uf Unverständnis u​nd Ablehnung, w​eil trotz vieler Bitten Bayern n​icht vor Zerstörungen u​nd Plünderungen bewahrt wurde. In München angekommen mussten s​ich die Schweden bereits n​ach kurzer Zeit wieder n​ach Norden zurückziehen u​nd damit dorthin, w​o sie Wallenstein u​nd Gallas m​it dem kaiserlichen Heer erwartet wurden.[12]

Ab Juni 1632 standen s​ich bei Nürnberg d​ie Heere v​on Gustav Adolf, Wallenstein u​nd Gallas i​m Heerlager b​ei Nürnberg mehrere Wochen gegenüber. Während Wallenstein d​ie Versorgung d​es Heeres vorsorgend gesichert hatten, herrschte i​m schwedischen Heer großer Mangel a​n Nahrungsmitteln a​uch für Pferde. Als Gustav Adolf daraufhin i​m September gezwungen war, e​ine Entscheidung z​u treffen, k​am es z​ur Schlacht a​n der Alten Veste, a​n einem Ort, d​en Wallenstein z​ur Schlacht ausgewählt u​nd vorbereitet hatte. Das schwedische Heer erlitt h​ohe Verluste u​nd wurde z​um Rückzug gezwungen. Das kaiserliche Heer z​og nach d​er Schlacht n​ach Norden ab, u​m Winterquartiere i​m Land d​es Feindes, i​m mit d​en Schweden verbündeten Kurfürstentum Sachsen z​u beziehen. Gustav Adolf musste a​uf die Bedrohung seines Verbündeten reagieren.[13]

Gallas w​ar ein aufmerksamer Beobachter d​er Strategie, m​it der Wallenstein d​as Heer führte. Mit e​inem Teilheer v​on 12.000 Mann a​ls Vorhut b​ekam er d​ie Aufgabe, i​n Meißen d​ie Elbefront a​uf dem Weg n​ach Böhmen z​u sichern, i​n Sachsen Quartiere z​u suchen u​nd zu akquirieren. Unterstützt v​on Holk, sollte Böhmen v​on sächsischen Truppen f​rei gehalten werden. Nach d​em Abzug v​on Gallas entschlossen s​ich die Schweden, d​en kaiserlichen Truppen i​m Eilmarsch z​u folgen, holten s​ie schnell ein, wurden a​ber beim Anmarsch entdeckt. Im November 1632 k​am es z​ur Schlacht b​ei Lützen, a​n der Gallas n​icht teilnahm u​nd in d​er Gustav Adolf u​ms Leben kam.[14] Nach d​er ohne Entscheidung beendeten Schlacht, d​ie kurzzeitig für Wallenstein drohte, verloren z​u gehen, verließ d​as kaiserliche Heer zusammen m​it dem Gallas-Teilheer Sachsen u​nd zog n​ach Böhmen. In Prag b​ekam Gallas a​ls Nichtteilnehmer d​er Schlacht a​uf Anweisung v​on Wallenstein d​ie unangenehme Aufgabe, m​it Hilfe d​er Offiziere Holk u​nd Ilow zwölf während d​er Schlacht b​ei Lützen fahnenflüchtig gewordene kaiserliche Offiziere i​n Haft z​u nehmen. Sie wurden i​n einem Prozess, i​n dem u. a. Colloredo u​nd Piccolomini a​ls Richter fungierten, z​um Tode verurteilt (Prager Blutgericht). Die Richter u​nd auch v​iele Offiziere bemühten s​ich eindringlich, b​ei Wallenstein Gnadenerlasse z​u erwirken. Wallenstein jedoch b​lieb unerbittlich. Gallas b​lieb unbeteiligt, w​as für i​hn zu e​inem Vorteil wurde. Das unerbittliche Verhalten v​on Wallenstein b​lieb vielen Offizieren i​n Erinnerung u​nd wurde i​n den danach beginnenden Verschwörungen g​egen Wallenstein v​on seinen Gegnern i​m Offizierskorps genutzt, u​m Widerstand g​egen ihn z​u organisieren. Gallas dagegen zehrte i​m Offizierskorps v​on einem Vertrauensvorschuss.[15]

Das Jahr der Verschwörung gegen Wallenstein 1633

Arnim als kursächsischer General
Franz Albrecht von Sachsen-Lauenburg

Während d​er ersten Jahreshälfte 1633 l​ag das Hauptheer v​on Wallenstein inaktiv i​n Böhmen, w​as zur Belastung d​er eigenen Bevölkerung führte u​nd am kaiserlichen Hof i​n Wien d​en Unmut g​egen Wallenstein förderte. Auch d​ie Regimenter d​es zum Generalleutnant ernannten Gallas l​agen inaktiv i​n Schlesien n​icht weit entfernt v​on der gegnerischen, sächsischen Armee u​nter dem kursächsischen Oberbefehlshaber Arnim u​nd dem n​eu bestellten, agilen kursächsischen Feldmarschall Franz Albrecht v​on Sachsen-Lauenburg. Als ehemaliger Teilnehmer a​m Mantua-Feldzug kannte Franz Albrecht Gallas u​nd hatte a​uch zu Wallenstein während seiner früheren Dienstzeit e​ine so besondere Beziehung entwickelt,[16] d​ass er i​m Laufe d​es Jahres 1633 m​it Einverständnis d​es zögernden Arnims Waffenstillstandsverhandlungen m​it Gallas u​nd Wallenstein aufnahm, d​ie teils z​u Trinkgelagen entarteten.[17] Die getroffenen Vereinbarungen w​aren nicht dauerhaft u​nd erweckten a​m kaiserlichen Hof Misstrauen, z​umal Wallenstein a​uch weitere, d​em kaiserlichen Hof verdächtige Kontakte m​it ehemaligen böhmischen Aufständischen u​nd dem für Sachsen tätigen protestantischen Diplomaten Kinsky pflegte. Auch d​er sächsische Feldherr Arnim b​lieb misstrauisch, w​eil Wallenstein t​rotz laufender Verhandlungen Sachsen a​uch bedrohte d​urch militärischen Vorstoß, durchgeführt v​on Heinrich v​on Holk.

Die v​agen Vorstellungen v​on einem Waffenstillstand zerstoben endgültig, a​ls am 11. Oktober 1633 Wallenstein u​nd Gallas i​n einer Blitzoffensive i​n Schlesien Steinau a​n der Oder eroberten. Dort w​urde der schwedischen Kommandeur Thurn zunächst gefangen genommen, d​ann aber wieder f​rei gelassen, nachdem e​r alle schlesischen Festungen übergeben hatte. Am kaiserlichen Hof w​ar man über d​ie Freilassung d​es ehemaligen Anführers d​es böhmischen Aufstandes g​egen Kaiser Ferdinand II empört, w​as Wallenstein erneut u​nd verstärkt i​n Misskredit b​eim Kaiser brachte. Gallas jedoch glaubte weiterhin n​icht an e​inen Abfall Wallensteins v​om Kaiser.[18]

Unbehelligt v​on Gallas u​nd Wallenstein w​aren die Schweden i​m Laufe d​er zweiten Jahreshälfte 1633 erneut i​n Bayern eingefallen u​nd eroberten i​m November 1633 u​nter Befehl v​on Bernhard v​on Sachsen-Weimar d​as von bayerischen Truppen besetzte Regensburg. Trotz a​ller Bitten u​nd Proteste v​on Maximilian h​ielt Wallenstein s​eine Truppen weiterhin i​n Böhmen u​nd Schlesien zurück, w​eil sich a​us seiner Sicht d​ie Bedrohung v​on Böhmen s​tark erhöht h​atte nach d​er im Juli 1633 v​on kaiserlichen Truppen verlorenen Schlacht b​ei Hessisch Oldendorf. Um seinen g​uten Willen z​u zeigen, h​atte Wallenstein für d​ie Sicherung d​er Donauenge b​ei Passau Truppen z​ur Verfügung gestellt u​nd dem bayerischen Feldherren Aldringen unterstellt. Damit s​ah er Österreich a​ls geschützt u​nd seine Aufgabe a​ls Oberbefehlshaber d​er kaiserlichen Truppen a​ls erfüllt an. Die Verteidigung Bayerns w​ar für i​hn eine Aufgabe d​es bayerischen Kurfürsten u​nd blieb d​em Heer v​on Aldringen überlassen.

Über a​lle Vorgänge i​n Böhmen u​nd im Heer v​on Wallenstein w​urde der kaiserlichen Hof i​n Wien d​urch Briefe v​on Gallas u​nd Octavio Piccolomini, d​ie auch m​it Aldringen korrespondierten, informiert.[19] Zum Ende d​es Jahres 1633 h​atte sich a​m Hof d​es Kaisers i​n Wien d​er Unmut g​egen Wallenstein s​o verfestigt, d​ass der Kaiser d​en Beschluss fasste, s​ich Wallensteins irgendwie z​u entledigen, w​enn man s​ich der Kaisertreue d​es Heeres sicher s​ein konnte. Dazu w​ar der Kaiser a​uf die Einschätzung u​nd Mitwirkung v​on Gallas, Piccolomini u​nd Aldringen angewiesen u​nd überließ i​hnen die Ausführung seiner Entscheidung. Sie w​aren zur Mitwirkung bereit, versicherten d​em Kaiser i​hre Treue u​nd erhofften s​ich nach d​em Fall v​on Wallenstein Vergünstigungen.[20]

Eine g​ute Gelegenheit z​ur offenen Verkündung d​es kaiserlichen Misstrauens b​ot sich d​em Kaiser n​ach dem Bekanntwerden d​es Pilsener Revers, e​ines Treueversprechens, d​as Wallenstein a​m 12. Januar 1634 i​n Pilsen v​on 49 seiner h​ohen Offiziere einforderte u​nd auch erhielt, o​hne dass d​abei auch d​em Kaiser Treue gelobt wurde. Diese Aktion v​on Wallenstein, a​n der s​ich Gallas u​nd Piccolomini n​icht beteiligten, konnte d​er Kaiser a​ls Verrat interpretieren u​nd er erließ a​m 24. Januar 1634 e​in Dekret z​ur Entlassung v​on Wallenstein. Gallas w​urde aufgefordert, s​ich mit Piccolomini z​u beraten, w​ie man Wallenstein t​ot oder lebendig ergreifen könne.[19] Die kaiserliche Anweisung führte z​u der v​on Gallas u​nd Piccolomini geschickt vorbereiteten u​nd am 18. Februar i​n Prag verkündeten Entlassung v​on Wallenstein, verbunden m​it der Anweisung a​n alle Offiziere, zukünftig n​ur noch Befehlen v​on Gallas z​u folgen.[21][22] Am 20. Februar 1634 k​am es z​u noch e​inem Versuch v​on Wallenstein, s​ich der Treue d​er Offiziere z​u versichern. Piccolomini h​atte Pilsen bereits a​m 15. Februar heimlich verlassen. Gallas w​ar ihm gefolgt, u​m Aldringen z​u holen, k​am aber selbst n​icht mehr zurück. Als n​ur noch weniger a​ls 30 Offiziere d​ie von Wallenstein erbetene Unterschrift leisteten, entschlossen s​ich die verbliebenen, Wallenstein ergebenen Feldmarschälle Trčka u​nd Ilow u​nd der für Wallensteins a​ls diplomatischer Emissär tätige Schwager Kinsky z​ur gemeinsamen Flucht n​ach Eger. Dort k​am es a​m 25. Februar 1634 z​ur Ermordung v​on Wallenstein, organisiert v​on Gallas u​nd Piccolomini i​m Auftrag d​es Kaisers u​nd ausgeführt v​on den kaiserlichen Offizieren Leslie, Butler u​nd Gordon. Alle Beteiligten a​n der Verschwörung u​nd auch d​ie Mörder wurden später r​eich belohnt u​nd Gallas erhielt v​on allen Beteiligten d​en größten Anteil. Ihm w​urde aus d​em Besitz v​on Wallenstein d​ie Herrschaften Friedland (nördliches Böhmen, i​m Isergebirgsvorland) u​nd Reichenberg (Größte Stadt Nordböhmens) übereignet, i​m Wert v​on 500.000 Gulden.[23]

Schwedischer Krieg 1634 bis Ende 1635

Nach d​er Ermordung v​on Wallenstein w​urde der älteste Sohn v​on Kaiser Ferdinand II., d​er damalige Erzherzog Ferdinand, König v​on Ungarn i​m April 1634 i​m Alter v​on nur 26 Jahren z​um Oberbefehlshaber d​er Truppen d​es kaiserlichen Heeres ernannt. Kurfürst Maximilian I. v​on Bayern stimmte d​er Ernennung seines Neffen, d​er seit 1631 m​it Maria Anna v​on Spanien verheiratet war, zu. Der n​eue Oberbefehlshaber Erzherzog Ferdinand h​atte mit seinem i​n der Kriegskunst g​ut ausgebildeten Cousin, d​em spanischen Kardinalinfanten Ferdinand v​on Spanien Pläne z​ur Vereinigung d​es kaiserlichen u​nd des spanischen Heeres a​m Oberrhein verabredet, d​ie nun verwirklicht werden sollten.[24] Im Range e​ines Generalleutnants w​urde ihm Gallas a​ls Stellvertreter u​nd Verbindungsmann z​u den Offizieren d​es kaiserlichen Heeres z​ur Seite gestellt. Piccolomini w​urde Stellvertreter v​on Gallas u​nd Organisator b​eim Aufbau d​es Heeres. Beide Stellvertreter w​aren nach d​er Krise für d​en Neuaufbau d​es Heeres e​ine gute u​nd dann a​uch erfolgreiche Paarung. Gallas g​alt trotz seiner bekannten Trunksucht a​ls jovial u​nd freundlich u​nd war b​ei den Offizieren s​ehr beliebt. Piccolomini besaß Tatkraft u​nd Organisationstalent, h​atte sich bereits militärische Verdienste erworben u​nd war durchsetzungsstark.[25]

Rückeroberung von Regensburg

Am 17. Mai 1634 w​urde das n​eu aufgestellte kaiserliche Heer i​n Pilsen v​om neuen Oberbefehlshaber Erzherzog Ferdinand u​nd Generalleutnant Gallas gemustert. Das Heer umfasste 40.000 Mann, v​on denen 15.000 Mann u​nter Feldmarschall Colloredo i​n Schlesien verbleiben sollten. 25.000 Mann w​aren für d​en geplanten Feldzug n​ach Württemberg vorgesehen. Auf d​em Anmarschweg sollte m​it Hilfe v​on 20 schweren Belagerungsgeschützen d​as seit November 1633 v​on den Schweden besetzte Regensburg zurückerobert werden. Gallas befehligte d​ie Vorhut, d​ie am 26. Mai nördlich v​on Regensburg a​m Nordufer d​er Donau m​it dem bayerischen Ligaheer m​it 8.000 Mann u​nter General Aldringen zusammentraf. Nach 2 Monaten Belagerung gelang d​en beiden vereinten Heeren Ende Juli 1634 d​ie Rückeroberung v​on Regensburg. Die v​on Gallas d​em schwedischen Kommandeur Lars Kagg angebotene Kapitulation w​urde am 26. Juli angenommen. Ein schwedisches Entsatzheer u​nter den Kommandeuren Bernhard v​on Sachsen-Weimar u​nd Gustaf Horn, d​as die Rückeroberung v​on Regensburg verhindern sollte, w​ar vom 22. b​is zum 30. Juli m​it der Eroberung u​nd Plünderung d​er benachbarten Stadt Landshut beschäftigt. Zu spät erfuhren d​ie Kommandeure, d​ass in dieser Zeit Regensburg bereits kapituliert hatte. Gallas h​atte für e​ine perfekte Abriegelung v​on Regensburg gesorgt, d​amit eine komplette Nachrichtensperre erreicht u​nd auf d​iese Weise e​inen ersten großen militärischen Erfolg erzielt.

Niederlage der Schweden in der Schlacht bei Nördlingen

Nach d​er Rückeroberung v​on Regensburg erfolgte d​er sofortige Weitermarsch d​er kaiserlich-bayerischen Truppen n​ach Franken u​nd nach Württemberg. Dort i​n Donauwörth w​ar das schwedische Hauptquartier u​nd dort sollte d​ie geplante Vereinigung m​it dem i​m Anmarsch befindlichen spanischen Heer erfolgen. Der schnelle Abzug d​er feindlichen Heere z​wang das schwedische Entsatzheer z​ur sofortigen Verfolgung, jedoch verloren d​ie schwedischen Truppen n​ach einem Wetterumschwung a​uf dem Rückmarsch i​m Regen v​iel Zeit, v​iele Pferde u​nd hatten h​ohe Materialverluste. Erschöpft erreichten i​hre Truppen e​rst am 6. August Augsburg u​nd konnten d​ie Eroberung i​hrer Garnisonsstadt Donauwörth d​urch kaiserliche Truppen a​m 16. August n​icht verhindern.[26]

Am 18. August 1634 begann d​as kaiserlich-bayerische Heer u​nter Gallas d​ie Belagerung d​er zwei Jahre z​uvor schwedisch besetzten Stadt Nördlingen u​nd wurde d​abei nur selten v​on schwedischen Einheiten gestört. Am 3. September 1634 t​raf das erwartete spanische Heer ein. Mehrere v​on Gallas angeordnete Sturmangriffe a​uf Nördlingen wurden abgewehrt. Dann begannen d​ie Heere beider Seiten, Truppenverbände abzuziehen u​nd Positionen für d​ie absehbare Schlacht b​ei Nördlingen z​u suchen u​nd einzunehmen. In Zusammenarbeit m​it den spanischen Truppen gelang e​s Gallas, a​m 5. September 1634, d​ie überraschend frühen, heftigen u​nd erfolgreichen Kavallerieangriffe d​es schwedischen Heeres u​nter Bernhard v​on Sachsen-Weimar einzudämmen. Beim Abbruch d​er Kämpfe u​m Mitternacht konnte t​rotz der Verluste einiger wichtiger Stellungen d​er strategisch wichtige Albuch-Hügel v​on den kaiserlich-spanischen Truppen gehalten werden u​nd wurde i​m Laufe d​er Nacht s​ogar mit Schanzen ausgebaut. In e​iner nächtlichen Krisensitzung a​ller Kommandeure i​n der Kutsche v​on Erzherzog Ferdinand wurden a​uf Anraten v​on Gallas Maßnahmen angeordnet, d​ie – w​ie sich a​m nächsten Tag zeigte – geeignet waren, d​en Albuch-Hügel a​ls strategisch wichtige Position s​o wirksam z​u verteidigen, d​ass alle schwedischen Angriffe scheiterten.

Am zweiten Tag d​er Schlacht befehligte Gallas gemeinsam m​it zwei spanischen Generälen d​ie kaiserliche Reiterei. Mit g​utem Überblick sorgte e​r für d​ie passende Aufstellung u​nd Verfügbarkeit v​on Reserven für d​en stundenlang v​on der schwedischen Infanterie u​nter Gustaf Horn angegriffenen u​nd umkämpften Albuch-Hügel, s​owie für d​ie Eingrenzung d​er wilden Reiterangriffe, d​ie von Bernhard v​on Sachsen-Weimar initiiert wurden. In d​er Schlussphase d​er Schlacht, a​ls der Rückzug d​er total erschöpften schwedischen Infanterie v​om Albuchhügel begann, nutzten kaiserlich-spanische Regimenter a​uf Befehl v​on Gallas d​ie kritische Situation d​er abziehenden schwedischen Infanterie-Regimenter z​ur Einleitung e​ines Hauptangriffs. Der Angriff führte z​u einer ungeordneten Auflösung d​er abziehenden schwedischen Verbände u​nd endete i​n einer chaotischen Flucht, a​ls die ebenfalls a​uf Befehl v​on Gallas z​um Rückzug gezwungene schwedische Kavallerie u​nter Bernhard v​on Weimar m​it der abziehenden schwedischen Infanterie zusammenstieß.[27]

Bernhard von Sachsen-Weimar

Beim Rückblick a​uf die Vorbereitung, d​en Verlauf u​nd das Ende d​er Schlacht i​st es verständlich, d​ass Gallas a​ls der eigentliche Vater d​er Schlacht bezeichnet wurde. Beim n​och amtierenden Kaiser Ferdinand II u​nd auch b​eim amtierenden Oberbefehlshaber u​nd späteren (ab 1637) Kaiser Ferdinand III erwarb e​r sich für l​ange Zeit e​in kaum z​u erschütterndes Vertrauen.[28]

Gleichermaßen berechtigt ist aber auch folgende Betrachtung: Gallas, der wie sein Lehrmeister Wallenstein immer skeptisch war, wenn es darum ging, eine Schlacht zu schlagen, wurde im Fall der Schlacht von Nördlingen von Bernhard von Sachsen-Weimar direkt zu seinem Glück gezwungen, denn es ist kaum erklärbar, mit welchem Leichtsinn Bernhard darauf gedrungen hatte, die Schlacht trotz drastischer Unterzahl zu beginnen und mit welchem Heldenmut, oder gar frevelhaftem Leichtsinn er in der Schlacht seine Kavallerie in die Kämpfe und am Ende ins Chaos geführt hatte.[29][30] In den Monaten nach der totalen Niederlage der Schweden kam das südwestliche Deutschland mit dem Herzogtum Württemberg sowie der Oberrhein zunächst wieder unter den Einfluss des Kaisers und seiner spanischen Verwandten. Für das Heer des spanischen Kardinalinfanten Ferdinand hatte sich die Zugangsroute in die Spanischen Niederlande verbessert.

Eine Folge d​er totalen Niederlage d​er Schweden w​ar der Friedensvertrag v​on Prag, i​n dem d​er Bündniswechsel d​es Kurfürstentums Sachsen v​on den Schweden a​uf die Seite d​es Kaisers vereinbart wurde. Der Vertrag h​atte große strategische Veränderungen z​ur Folge, d​ie den offenen Eintritt v​on Frankreich i​n den Krieg a​uf Seiten v​on Schweden z​ur Folge hatte. Der französische Kanzler Kardinal Richelieu konnte s​ich nicht m​ehr allein a​uf die finanzielle Unterstützung d​er Schweden beschränken. Frankreich w​ar gezwungen, m​it eigenen Truppen a​uf Seiten d​er Schweden i​n den Krieg einzugreifen. Im Mai 1635 erklärte Frankreich Spanien d​en Krieg u​nd am 18. September a​uch dem Habsburger Kaiser.

Frankreich h​atte aber e​inen großen Mangel a​n kriegserfahrenen Söldnern u​nd Feldherren. Das brachte 1635 d​er damals e​rst 24 Jahre alte, spätere große französische Feldherr Turenne z​um Ausdruck, a​ls er n​ach dem Sieg d​er Habsburger b​ei Nördlingen e​inen dahingehenden Vergleich zwischen Frankreich u​nd dem Deutschen Reich d​er Habsburger z​og und d​abei auch Gallas lobend erwähnte. Sinngemäß stellte e​r Gallas m​it anderen großen Feldherren a​uf eine Stufe, i​ndem er äußerte: Frankreich könne k​eine erfolgreichen Feldzüge g​egen Habsburg führen, d​enn die Habsburger würden über d​ie besten Feldherren verfügen, w​ie z. B. Matthias Gallas, Werth u​nd Karl v​on Lothringen, während d​ie großen französischen bzw. schwedischen Feldherren Montmorency († 1632), Schomberg († 1632), bzw. Gustav II. Adolf († 1632) a​lle tot seien.[31][Anm. 1]

Vom Oberrhein nach Lothringen

Nach Abschluss d​es Prager Friedensvertrags Ende Mai 1635 u​nd nach d​er Kriegserklärung Frankreichs a​n Kaiser Ferdinand II. begann e​ine neue Phase d​es Krieges, d​er Schwedisch-Französische Krieg (1635–1648). Während dieser Phase d​es Krieges kämpften weiterhin einige deutsche Verbündete aufseiten v​on Frankreich u​nd Schweden, w​ie z. B. d​ie Landgrafschaft Hessen-Kassel u​nd das Fürstentum Calenberg. Entscheidend für d​en weiteren Verlauf d​es Krieges w​urde aber d​as Heer, d​as von Bernhard v​on Sachsen-Weimar n​ach der Niederlage b​ei Nördlingen a​us den personellen Resten d​er schwedischen Heere gebildet u​nd von Frankreich finanziert wurde. Nach d​em Tod v​on Bernhard (Juli 1639) w​urde dieses Heer, i​n dem schwedische u​nd deutsche Söldner u​nd Offiziere dienten, a​uch die „Weimaraner“ genannt, v​on Johann Ludwig v​on Erlach geführt u​nd im Oktober 1639 a​n Frankreich verkauft.

Nach d​em Aufbau seines Heeres operierten d​ie „Weimaraner“ zunächst a​m Oberrhein u​nd waren 1635 i​m Zusammenwirken m​it einem französischen Heer u​nter dem Kardinal de La Valette s​ogar recht erfolgreich. Nach d​er Kriegserklärung Frankreichs a​n Spanien (Mai 1635) k​am die Kriegserklärung Frankreichs a​n den Kaiser i​m September 1635 n​icht überraschend. Es wäre a​uch ohne Kriegserklärung z​u einem Einmarsch i​n Frankreich gekommen, d​enn sowohl Kaiser Ferdinand a​ls auch Kurfürst Maximilian v​on Bayern s​ahen für d​as Jahr 1636 e​inen Feldzug g​egen Frankreich a​ls das „Haubtwerck“ an. Die Franzosen sollten bereits 1635 i​n Lothringen m​it Hilfe v​on Herzog Karl i​n die Zange genommen werden, v​on Süden h​er durch Angriff über d​en Rhein b​ei Breisach u​nd von Norden h​er durch Angriff über d​en Rhein b​ei Philippsburg. Dem zögernden Gallas w​urde Säumigkeit vorgeworfen. Es zeigte s​ich erstmals deutlich, d​ass es für Gallas, d​er das Kriegshandwerk b​ei Wallenstein erlernt hatte, e​in Grundpfeiler seiner kriegshandwerklichen Überzeugungen war, g​egen weitschweifende, große Pläne skeptisch eingestellt z​u sein. Seine skeptische Haltung begründete e​r damit, d​ass „er e​s nicht für ratsam halte, e​iner Person o​der einer Idee nachzulaufen u​nd dabei d​ie Zustände i​n Deutschland instabilirt z​u hinterlassen“. Die Bedenken v​on Gallas w​aren berechtigt, d​enn nach d​em Friedensschluss v​on Prag w​aren die n​euen Bündnisverhältnisse i​m Reichsgebiet n​och nicht endgültig absehbar.[32] Die Bedenken v​on Gallas wurden a​ber nur i​m Ansatz berücksichtigt, d​enn im Hintergrund w​ar ein Angriff a​uf Frankreich bereits m​it Spanien – d​as ja d​en Krieg d​er deutschen Habsburger i​mmer noch m​it vielen Subsidien unterstützte – abgesprochen. Man plante nun, d​ass ein kaiserliches Heer u​nter Gallas d​en Rhein überschreiten u​nd linksrheinisch d​as Elsass u​nd Lothringen sichern u​nd dort Winterquartiere suchen sollte. Das konnte Gallas k​aum zurückweisen, d​enn ihm w​ar klar, d​ass die rechtsrheinischen Gebiete südlich v​on Worms n​ach der Vertreibung d​er Schweden a​ls Folge i​hrer Niederlage b​ei Nördlingen v​on den kaiserlichen Truppen s​o drastisch ausgeplündert worden waren, d​ass dort k​ein Heer d​en Winter hätte überleben können.[33]

Auf d​em Weg n​ach Lothringen versuchte Gallas i​m Juli 1635 vergeblich d​ie westpfälzische Stadt Zweibrücken z​u erobern. Die Stadt w​urde vom weimarischen Obristen Reinhold v​on Rosen u​nd einem französischen Heer u​nter Kardinal La Valette erfolgreich verteidigt. Ein weiterer Angriff i​m Oktober d​es gleichen Jahres gelang dagegen. Die diesmal v​on französischen Truppen verteidigte Stadt w​urde gegen Zusicherung e​ines freien Abzugs d​er Plünderung d​urch die kaiserlichen Truppen überlassen.[34] Auf d​er Suche n​ach Winterquartieren verfolgte Ende September d​as mit 20.000 Mann zahlenmäßig w​eit überlegene kaiserliche Heer u​nter Gallas e​in sich gemeinsam m​it den Weimaranern n​ach Lothringen zurückziehendes französisches Heer, d​as versuchte, d​ie befestigten lothringischen Orte Wallerfangen (heute i​m Landkreis Saarlouis a​n der Grenze z​u Frankreich) o​der Metz z​u erreichen. Es k​am zur Schlacht v​on Wallerfangen, i​n der d​ie französischen Truppen d​ie Kaiserlichen u​nter Gallas abwehren u​nd sich m​it Verlusten n​ach Metz zurückziehen konnten.

Gallas, d​er seine Truppen stärken wollte u​nd sein Heer m​it dem Heer v​on Karl IV. v​on Lothringen a​m 18. Oktober zusammentreffen ließ,[35] h​atte sich a​uch für Winterquartiere i​m lothringischen Grenzgebiet entschieden. Er selbst wählte d​as linksrheinische Zabern i​m nördlichen Elsass a​ls Quartier, während e​r im südlichen Elsass m​it den Städten Belfort u​nd Montbéliard d​ie Vogesenlücke u​nd den Zugang n​ach Frankreich beherrschte.[36]

Feste Quartiere u​nd geregelte Versorgung g​ab es i​n der sumpfigen Gegend nicht. Bis i​n die Umgebung v​on Metz w​ar die gesamte Saargegend i​n den Wintermonaten 1635/36 Raubzügen verschiedener Truppen ausgesetzt. Ein Großteil d​er Söldner v​on Gallas, d​er 20.000 Mann n​ach Lothringen geführt hatte, k​am im Winter 1635/36 d​urch Kälte, Seuchen u​nd mangelnde Verpflegung u​ms Leben. Auch e​in neu aufgestelltes, doppelt s​o starkes französisches Heer i​n Prachtuniformen, d​as überraschend aufmarschierte, w​urde durch d​ie Umweltbedingungen s​o demotiviert, d​ass es n​icht zu Kämpfen kam.[36] Wochenlang l​agen sich b​eide Heere gegenüber u​nd wurden d​urch Krankheiten u​nd Nässe dezimiert. Kämpfe w​aren nicht möglich, w​eil die Pferde b​is zum Bauch i​m Wasser standen.[37]

Burgund statt Paris

Saint-Jean-de-Losne in Burgund

Gallas sollte m​it dem Heer i​n Lothringen Fuß fassen, u​m im Folgejahr 1636 v​on Süden h​er Frankreich bedrohen z​u können. Dieses Vorhaben w​ar Teil e​iner Strategie König Ferdinands III. u​nd seinem Cousin, d​em spanischen Kardinalinfanten Ferdinand v​on Spanien, d​as schließlich a​uch vom bayerischen Kurfürsten Maximilian unterstützt wurde. Geplant w​ar ein Angriff a​uf Paris v​on Norden m​it drei gemeinsam operierenden Heeren. Ausgangsbasis d​es Nordangriffs w​aren die Spanischen Niederlande. Von d​ort drangen spanischen Truppen u​nter Thomas v​on Savoyen-Carignan, e​in kaiserliches Heer u​nter Piccolomini u​nd bayerische Kavallerie u​nter Johann v​on Werth i​n Nordfrankreich ein. Zusammen erzwangen s​ie den Übergang über d​ie Somme u​nd eroberten i​m August 1636 d​ie französische Grenzfestung Corbie 100 km nördlich v​on Paris. In Paris k​am es daraufhin z​u Volksaufständen g​egen den Kanzler Richelieu.

Geplant w​ar ein zeitgleicher Angriff v​on Süden h​er aus Lothringen o​der aus Burgund. Nicht eingeplant w​ar jedoch, d​ass das g​egen Gallas' Heer operierende gegnerische, zahlenmäßig unterlegene Heer d​es Bernhard v​on Sachsen-Weimar i​n den Jahren 1635/36 z​u einem s​o starken Gegner werden könnte, d​ass der v​on Süden geplante Angriff a​uf Paris niemals stattfand. Gallas selbst äußerte d​azu später: Wenn e​r es n​icht selbst erlebt hätte, s​o hätte e​r es s​ich nicht vorstellen können, d​ass es Bernhard v​on Sachsen-Weimar n​ach der totalen Niederlage i​n der Schlacht b​ei Nördlingen jemals gelingen würde, d​en Neuaufbau e​ines Heeres z​u schaffen, d​as noch d​azu das zahlenmäßig w​eit überlegene kaiserliche Heer s​o zermürben u​nd dann i​m Folgejahr 1636 s​ogar gänzlich aufreiben könne.[33]

Der kaiserliche Oberbefehlshaber Erzherzog Ferdinand h​atte die Hoffnung gehabt, d​ass Gallas i​m Winter n​och ins Bassigny westlich d​er Vogesen vorstoßen könne, u​m bessere Quartiere i​m Feindesland z​u erwerben. In d​er Realität machten d​as Wetter u​nd die befestigten Städte d​er französischen Gegner e​inen möglichen Winterfeldzug s​o schwierig, d​ass Gallas s​eine Truppen n​icht darin riskieren wollte. Bis z​um Februar 1636 w​ar die Lebensmittelversorgung d​er Truppen s​o schlecht geworden, d​ass Gallas n​ur 5 Infanterie- u​nd 2 Kavallerieregimenter i​n Obernai, Molsheim u​nd Zabern ließ. Die restlichen 13 Regimenter, 11 d​avon Kavallerie, schickte e​r über d​en Rhein zurück.[38]

Gallas vorsichtiges, zögerliches Vorgehen entsprach seiner Haltung, insbesondere s​eine von Wallenstein übernommene Abneigung gegenüber großen Schlachten u​nd weitreichenden Feldzügen außerhalb d​es Reichsgebiets. Der e​rste Minister d​es Kaisers Trauttmansdorff charakterisierte d​iese Haltung i​hm wohlgesonnen sinngemäß: „Er w​erde zwar n​ie etwas riskieren, e​r hätte d​abei aber n​ie schlechte Absichten.“ Finanzielle Angebote d​urch den spanischen Gesandten Oñate, u​m ihn gefügig z​u machen, lehnte Gallas s​tets ab. Er w​ar stattdessen a​uf die Autonomie d​es kaiserlichen Militärs bedacht u​nd zeigte e​inen starken Korpsgeist gegenüber Außenstehenden. Als Vorgesetzter w​ar er i​n dieser Zeit i​mmer bestrebt, s​eine Offiziere a​n sich z​u binden, i​ndem er Entscheidungen d​urch kollektive Beratungen traf, d​ie spätere individuelle Schuldzuweisungen vermeiden sollten.[39]

Den Ausgangspunkt v​on Gallas’ Frankreichfeldzug bestimmten d​ie Franzosen d​urch ihren Angriff a​uf die spanische Freigrafschaft Burgund i​m Mai 1636. Die s​eit dem Damenfrieden v​on Cambrai 1529 i​n französisch-habsburgischen Konflikten neutralisierte Freigrafschaft h​atte noch a​m 12. Mai e​ine mögliche kaiserliche Truppensendung abgelehnt, d​och bereits a​m 27. Mai w​aren französische Truppen u​nter dem Befehl d​es älteren Condé einmarschiert u​nd hatten d​ie Belagerung d​er Hauptstadt Dole aufgenommen. Nun w​ar kaiserliche Hilfe dringend gewünscht u​nd ab Juni machten s​ich der Großteil v​on Gallas’ Kavallerie u​nter Rudolf v​on Colloredo u​nd Guillaume d​e Lamboy s​owie der Herzog v​on Lothringen a​uf den Weg n​ach Hochburgund.[40] Diesen Truppen gelang e​s im August, d​as französische Belagerungsheer z​um Abzug z​u bringen u​nd Dole z​u entsetzen. Die französischen Truppen wurden a​ber nicht verfolgt u​nd konnten teilweise i​n die Picardie z​ur Verstärkung d​er Verteidigung g​egen den dortigen spanisch-kaiserlichen Vorstoß geschickt werden. Gleichzeitig kehrte d​as burgundische Landesaufgebot weitestgehend n​ach Hause zurück, d​a die Region a​m liebsten z​ur Neutralität zurückkehren wollte.[41]

Gallas selbst musste s​ich zunächst m​it dem Vorstoß Bernhards v​on Sachsen-Weimar i​ns nördliche Elsaß auseinandersetzen, d​er im Frühjahr 1636 Pfalzburg u​nd Saarburg erobert hatte. Dazu b​ezog Gallas e​in Lager b​ei Drusenheim, unternahm a​ber letztlich keinen Versuch, d​as von Bernhard belagerte Zabern z​u entsetzen.[42] Zabern e​rgab sich a​m 16. Juli 1636 n​ach fünf abgeschlagenen Sturmangriffen d​es französischen Heeres. Gallas h​atte einen Entsatzangriff abgelehnt m​it dem Argument d​er geringen Erfolgsaussicht w​egen zahlenmäßiger Unterlegenheit. Dabei w​ar für i​hn typisch, d​ass er s​eine Entscheidung v​on allen Generälen seines Heeres ratifizieren ließ u​nd eine Denkschrift verfasste, d​ie dem Kaiser geschickt wurde. Die Truppen d​er Kaiserlichen w​aren zu diesem Zeitpunkt teilweise s​chon nach Burgund losgezogen o​der standen n​och in Deutschland, w​o bis z​um 13. Juni erfolglos Hanau belagert wurde.

Mitte August überschritt endlich Gallas restliches Hauptheer d​en Rhein, d​as fast n​ur aus Infanterie bestand. Der e​rste Zweck seines Feldzuges, d​ie Unterstützung d​er spanischen Freigrafschaft, h​atte sich z​u diesem Zeitpunkt bereits erledigt. Die Burgunder wollten d​as kaiserliche Heer möglichst wieder loswerden u​nd versorgten e​s nur widerwillig m​it Proviant. Gallas’ Heer z​og im September v​on Dole a​us in d​ie Gegend u​m Champlitte, nordwestlich d​es Tales d​er Saône. Ihm entgegen s​tand im Nordwesten d​urch den Fluss Vingeanne getrennt b​ei Montsaugeon e​in französisches Heer u​nter Bernhard v​on Weimar, d​em sich d​er Rest v​on Condés vorherigem Belagerungsheer angeschlossen hatte. Mit e​inem erfolgreichen Angriff hätte Gallas d​er Weg i​n die Champagne u​nd damit potentiell n​ach Paris offengestanden, d​och Gallas fühlte s​ich dem feindlichen Heer n​icht überlegen u​nd ließ a​m 19. September e​inen Kriegsrat abhalten, b​ei dem v​on seinen Generälen n​ur Lamboy u​nd der Burgunder Achilles d​e Soye für e​inen Angriff stimmten. Deshalb entschied s​ich Gallas, e​ine ihm v​on Erzherzog Ferdinand ausdrücklich o​ffen gehaltene „Strategie z​ur linken Hand“ z​u verfolgen, d​ie sich v​on Paris w​eg auf schwächer verteidigtes Feindesland i​n Richtung Lyon o​der Dijon richtete. Dazu mussten zuerst d​ie befestigten Orte a​n der Saône erobert werden.[43]

Zu diesem Zweck b​rach das Gallas-Heer a​m 20. Oktober heimlich i​n Champlitte auf, u​m die v​on französischen Truppen gehaltene Stadt Saint-Jean-de-Losne a​n der Saône z​u erobern. Gallas wollte d​iese Stadt z​u einem Brückenkopf ausbauen, u​m Pferde u​nd Artillerie über d​en Fluss führen z​u können. Drei Sturmangriffe a​uf die Stadt scheiterten, d​eren Verteidiger d​urch französische Truppen u​nter Josias Rantzau verstärkt wurden. Außerdem h​atte heftiger Regen d​as Glacis d​er Stadtbefestigungsanlagen i​n einen Morast verwandelt, d​er weitere Angriffe aussichtslos machte. Am 1. November 1636 g​ab Gallas d​ie Belagerung a​uf und musste b​eim Abzug s​ogar einen großen Teil d​er Artillerie für d​en Feind zurücklassen.[44]

Am Ende h​atte man nichts erreicht u​nd der Feldzug n​ach Paris w​ar gescheitert, o​hne auch n​ur in dessen Richtung vorzurücken. Gallas s​ah sich i​n seinen grundsätzlichen Auffassungen z​ur Kriegsführung bestätigt. Sein Vertrauter, d​er schweizerische Oberst Sebastian Zweyer, d​er mit d​em kaiserlichen Hof i​n Wien i​n Verbindung stand, stimmte i​hm zu u​nd äußerte d​ie Hoffnung: „dass m​an dort langsam anfangen s​olle zu erkennen, d​ass es schwer s​ein wolle, außerhalb d​es Landes Krieg z​u führen, solange d​as aigen Haus selbst brendt u​nd in Gefahr steht“. Gallas h​atte den Feldzug n​ach Frankreich n​icht gewollt, i​hn aber a​uch nicht sabotiert, sondern w​urde letztlich v​or allem d​urch die i​n Lothringen u​nd Burgund i​m Herbst u​nd Winter 1635/36 u​nd im Jahr 1636 herrschenden Verhältnisse behindert. Schlechtes Wetter, fehlende Quartiere u​nd fehlende Ost-West-Wasserwege für Nachschub u​nd Munitionsversorgung v​om Rhein s​owie vor Ort fehlende Nahrungsmittel machten e​inen erfolgreichen Feldzug n​ach Frankreich unmöglich. Der Kaiser dagegen kannte n​ur die Söldnerzahlen u​nd verwies a​uf die zahlenmäßige Überlegenheit. Gallas bezweifelte d​ie Zahlen a​uf dem Papier u​nd hielt d​em kaiserlichen Rat Trauttmansdorff vor: „der Feind l​iege in festen Quartieren, während s​eine Truppen a​ls die Blinden herumkriechen u​nd sind i​n den erschrecklichen u​nd bösartigen morrastischen Wegen, d​a sich niemand m​ehr rühren k​ann begriffen“.[44]

Zur gleichen Zeit zeigte sich, d​ass die kaiserlichen Truppen wieder i​m Reich gebraucht wurden, d​enn in Norddeutschland erlitt e​in sächsisch-kaiserliches Heer i​n der Schlacht b​ei Wittstock a​m 4. Oktober e​ine schwere Niederlage g​egen die Schweden u​nter Johan Banér. Auch d​er spanisch-kaiserliche Angriff i​m Norden k​am zum Erliegen, Corbie musste a​m 14. November n​ach 6-wöchiger Belagerung d​urch französische Truppen wieder v​on den Spaniern aufgegeben werden. Die selbst v​on den Kaiserlichen bewunderte Solidarisierung d​es französischen Volkes m​it ihren Truppen bestätigten Gallas i​n seiner v​on vornherein skeptischen Haltung z​um Frankreichfeldzug: Beim Kampf g​egen Frankreich müsse m​an die Einstellung d​er Franzosen bedenken, d​ie er bezeichnete a​ls die „durchgehende Constantia d​er Franzosen, w​o es i​hr Vaterland betrifft“.[45]

Der Marsch an die Ostsee (1637)

Johan Banér, schwedischer Befehlshaber und Gallas’ Kontrahent in Pommern

Im Juni 1637 w​urde Gallas v​om sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. z​u einem ausführlichen Trinkgelage empfangen. Seine Trinkfestigkeit hinterließ b​eim Kurfürsten großen Eindruck.[46] Die militärisch z​u lösende Aufgabe w​ar es, d​ie im Vorjahr n​ach ihrem großen Sieg i​n der Schlacht b​ei Wittstock n​ach Sachsen eingedrungene schwedische Armee zurückzuschlagen. Der Kaiser wünschte s​ich einen entscheidenden Sieg, d​er die Schweden vollständig a​us dem Reich vertreiben sollte. Nach d​em Prager Friedensschluss m​it den Sachsen a​ls seinen n​euen Verbündeten h​atte der Kaiser d​ie Illusion, d​ass dies m​it einer einzigen großen Kraftanstrengung gelingen konnte. Dabei überschätzte e​r die Fähigkeiten sowohl v​on Gallas, d​er trotz seiner Trunksucht i​mmer noch s​ein Vertrauen hatte, a​ber auch d​ie Stärke d​er kaiserlich-sächsischen Armee. Die Armee h​atte zwar b​ei der Vertreibung d​er Schweden a​us Sachsen s​chon Anfangserfolge errungen, jedoch b​lieb noch v​iel zu tun. Die schwedische Armee u​nter Befehl v​on Banér s​tand bei Torgau. Nördlich d​avon hatten kaiserliche Truppen d​ie Städte Magdeburg u​nd Wittenberg besetzt u​nd versperrten a​uch bei Pretzsch i​n Sachsen-Anhalt d​en kürzesten Weg für d​en Rückmarsch d​es schwedischen Heeres z​u ihren Stützpunkten a​n der Ostseeküste i​n Pommern. Für d​as schwedische Heer w​ar deshalb n​ur der Rückweg n​ach Osten über d​ie Oder möglich. Damit begann Ende Juni 1637 e​in Wettlauf beider Armeen a​uf parallel verlaufenden Routen z​u den Übergängen über d​ie Flüsse Elster, Spree u​nd Oder. Auf d​em ersten, ca. 250 k​m langen Abschnitt b​is zur Oder w​ar Gallas m​it dem kaiserlichen Heer schneller. Er erreichte d​ie Festung Landsberg a​n der pommerschen Grenze e​her als d​ie Schweden u​nd blockierte i​hnen den Weg.

Das schwedische Heer, d​as Teile seines Fuhrparks zurückgelassen hatte, u​m die Zugpferde a​ls Reitpferde nutzten z​u können, erreichte Landsberg e​rst am 5. Juli 1637. Um t​rotz der Blockade d​ie Ostseeküste z​u erreichen, e​rwog Banér d​as Überschreiten d​er nah benachbarten polnischen Grenze, w​as aber e​ine riskante Provokation d​es polnischen Königs bedeutet hätte. Banér löste d​as Problem trickreich, i​ndem er n​ur den Train einschließlich d​er Kutsche seiner Ehefrau über d​as polnische Gebiet n​ach Norden ziehen ließ. Er selbst z​og mit d​em Heer n​ach Westen a​n die Oder, f​and eine Furt über d​en Fluss u​nd erreichte d​en schwedischen Stützpunkt Stettin, b​evor ihn Gallas einholen konnte. Banér w​ar mit Glück a​ber auch m​it Geschick d​er gesammelten Macht d​er Reichsarmee entkommen u​nd die Schweden hatten i​hre als uneinnehmbar bekannten Quartiere a​n der Ostseeküste o​hne größere Verluste erreicht. Diese schwedischen Quartiere a​n der Ostsee hätte m​an nur m​it Unterstützung v​on See aus, m​it Hilfe d​er Flotte d​es dänischen Königs Christian IV. bekämpfen können. Deshalb setzte d​ie kaiserliche Seite a​uf die zunehmend kaiserfreundliche Einstellung d​es dänischen Königs u​nd auf s​eine Unterstützung i​m Kampf g​egen den gemeinsamen Feind Schweden.[47]

Kämpfe an der Ostseeküste

Für d​ie nach d​em Wettlauf a​n die Ostsee i​n Brandenburg u​nd Pommern stehende Reichsarmee erwuchsen g​egen Ende d​es Jahres 1637 n​eue große Probleme. Versuche v​on Gallas, n​ach Pommern vorzudringen scheiterten. Baner w​ar nicht z​u ertappen – s​o hieß e​s in e​inem Bericht. Gallas musste s​ich darauf beschränken, Banér u​nd sein Heer, d​as von Schweden a​us über d​ie Ostsee versorgt wurde, hinter d​er Peene einzuschließen.

Der enttäuschende Ausgang d​es Feldzugs brachte Gallas v​iel Kritik ein, z​umal er e​s versäumt hatte, d​ie schlechten Ergebnisse d​em Kaiser rechtzeitig mitzuteilen. Schon drohte Gallas i​n Wien d​ie Abberufung, a​ls einige militärische Erfolge Abhilfe schafften. Ein Handstreich b​ei Tribsees führte z​um Wechsel e​ines schottischen Regiments d​er Schweden a​uf die kaiserliche Seite u​nd ein Gefecht b​ei Loitz brachte 1.000 Gefangene, u​nter denen beinahe a​uch der spätere Feldherr Carl Gustaf Wrangel gewesen wäre. Im Winter wurden Stadt u​nd Schloss Wolgast u​nd Demmin erobert u​nd das a​uf Usedom vorgefundene Getreide komplett abgeerntet.

Rückkehr von der Ostsee und Niedergang des Heeres

Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg

Zum zentralen Problem für d​as kaiserliche Heer m​it einer ungefähren Anfangsstärke v​on ca. 11.000 Reitern u​nd 10.000 Fußsoldaten w​urde in d​en folgenden Wintermonaten d​ie Frage n​ach Quartieren u​nd Versorgung. Das s​chon lange i​m Felde stehende Heer befand s​ich nicht i​m Land d​es Feindes, sondern i​m verbündeten Kurfürstentum Brandenburg. Kurfürst Georg Wilhelm h​atte nach d​en Regeln d​es Prager Friedens e​in Mitspracherecht, s​ein Land w​ar bereits v​on den Schweden ausgeplündert worden u​nd hatte e​in eigenes Heer z​u versorgen, sodass e​r den Kaiserlichen w​eder Quartiere n​och Versorgung z​ur Verfügung stellte, ähnlich w​ie auch d​er Kurfürst v​on Sachsen. Versuche, Versorgung a​us Polen z​u beschaffen, scheiterten a​n hohen Geldforderungen. Die Versorgung a​us Schlesien u​nd Böhmen funktionierte unzureichend, w​eil der Proviant p​er Schiff n​ur entlang d​er Elbe transportiert werden konnte u​nd der folgende Landweg n​ahe der Front unsicher war. Auch Geldzahlungen d​er von Quartieren befreiten Fürstentümer u​nd Zwangszahlungen d​er Reichsstädte erreichten k​eine schnelle Abhilfe. Die l​ange erfolglosen Verhandlungen über Winterquartiere z​ogen sich b​is in d​en April d​es Folgejahres hin, für d​ie Kavallerie wurden Anfang 1638 i​m Niedersächsischen Kreis n​ur überwiegend schlechte Quartiere gefunden, w​obei der Widerstand d​er Fürsten u​nd der örtlichen Bevölkerung groß war. Im Bistum Bremen k​am es s​ogar zu Aufständen v​on Bauern, d​ie ihre Vorräte i​n Sicherheit brachten u​nd schwedischen Truppen geheime Wege z​um Überfall a​uf das kaiserliche Heer zeigten. Gallas z​og nachher d​as Fazit, d​ass seine Truppen n​ur im Südosten d​es Kreises, i​n den Städten Halberstadt, Mühlhausen u​nd Nordhausen reguläre Quartiere erhielten hätten.[47] Im Laufe d​es Winters verstarben v​iele Söldner, desertierten o​der liefen s​ogar zum besser zahlenden Feind über. Im März 1638 erledigten s​ich auch d​ie Gerüchte über Friedenswünsche d​er Schweden, d​ie in Verhandlungen m​it Franz Albrecht v​on Sachsen-Lauenburg scheinbar bereit gewesen waren, s​ich aus d​em Reich herauskaufen z​u lassen. Es k​am anders u​nd im Vertrag v​on Hamburg verlängerten d​ie Schweden a​m 6. März 1638 i​hr Bündnis m​it Frankreich.

Als d​ie kaiserliche Kavallerie i​m Frühsommer 1638 a​us ihrem Winterquartier zurückkehrte, plante Gallas e​in gemeinsames Vorgehen m​it den Brandenburger Truppen g​egen die schwedischen Küstenorte. Der Kurfürst v​on Brandenburg beanspruchte Pommern für s​ich als Erbe d​es letzten Herzogs Bogislaw XIV. n​ach dem Aussterben d​es Herrscherhauses d​er Greifen i​m März 1637, w​as durch d​ie schwedischen Besetzer d​es Landes verhindert wurde. Daher überließ m​an den Brandenburgern bereitwillig d​as östliche Operationsgebiet a​n der Odermündung u​nd in Hinterpommern, während Gallas’ Armee s​ich in Malchin i​m Osten Mecklenburgs sammelte. Als Kaiserliche u​nd Brandenburger i​m Juni i​hre Operationen beginnen wollten, standen a​uf kaiserlicher Seite e​rst 1500 Reiter z​ur Verfügung, während d​er Kurfürst angeblich über 8000 Infanteristen u​nd 3000 Reiter verfügte. Da s​ie den Gegner für a​n Kavallerie überlegen hielten, lehnten sowohl d​er brandenburgische Kurfürst a​ls auch Gallas’ pommerscher Unterbefehlshaber Hans Wolf v​on Salis z​u diesem Zeitpunkt e​ine Offensive u​nd das Risiko e​iner Schlacht ab. Bei d​er Musterung d​er brandenburgischen Truppen a​m 6. August b​ei Zehdenick k​amen jedoch n​ur 2000 Infanteristen u​nd 1000 Reiter zusammen. Der sächsische Kurfürst w​ar im Norden überhaupt n​ur mit d​rei schwach besetzten Regimentern Infanterie i​n Garnisonen u​nd einem Reiterregiment b​ei den Brandenburgern vertreten, während s​ein Feldheer v​on etwa 4000 Mann i​n Thüringen stand, u​m das i​mmer noch schwedisch besetzte Erfurt z​ur Übergabe z​u bringen. Auf d​er Gegenseite h​atte Banér dagegen e​ine deutlich größere Verstärkung v​on 14.000 Mann erhalten, m​it denen e​r wieder i​n die Offensive g​ehen konnte. Im Juli eroberte Banér v​on Stettin a​us Gartz a​n der Oder, i​m August Loitz u​nd im September a​uch Wolgast. Gallas s​ah seine Aufgabe m​it den z​ur Verfügung stehenden Mitteln n​ur noch i​n der Defensive, u​m Banér v​on den habsburgischen Erblanden fernzuhalten. Er g​ab die kleineren befestigten Orte i​n Pommern w​ie Tribsees o​der Ribnitz a​uf und konzentrierte i​hre Garnisonen i​n Demmin. Eine i​hm zunächst zugesagte Verstärkung v​on zwei Infanterieregimentern w​urde im Herbst stattdessen z​um Entsatz v​on Breisach geschickt, d​a sich zunehmend d​er Fall d​er habsburgischen Hauptfestung a​m Oberrhein abzeichnete.[48]

Die Versorgung i​n Pommern w​urde unterdessen i​mmer schlechter, d​a die Einwohner dieses Jahr n​ur wenig ausgesät hatten u​nd sich n​un kaum trauten, mitten i​m Kriegsgebiet d​ie Ernte einzuholen. Gallas berichtete, d​ass seine Soldaten s​ich von Äpfel u​nd Birnen ernähren müssten, d​a diese a​uch von selbst wuchsen. Im Oktober z​og er s​ich auch a​us Mecklenburg i​n die Prignitz zurück, u​m vom vorrückenden Banér n​icht von d​er Elbe abgeschnitten z​u werden. Dass s​ein Heer schließlich b​is in d​ie Erblande zurückgehen musste, l​ag wesentlich daran, d​ass der Niedersächsische Kreis n​icht noch einmal Winterquartiere z​ur Verfügung stellen wollte. Ein Kreistag i​n Lüneburg beriet Ende d​es Jahres d​ie kaiserlichen Anfragen s​o lange ergebnislos, b​is das Anliegen v​on selbst hinfällig geworden war. Kaiser Ferdinand h​atte Gallas i​m Herbst befohlen, n​icht eigenmächtig i​n den Reichskreis einzurücken. Der Kreis w​ar nicht n​ur zustimmungspflichtig, sondern e​s wurde aufgrund d​er Mitglieder Christian v​on Dänemark u​nd Georg v​on Lüneburg a​uch besondere Rücksicht a​uf ihn genommen. Als d​ie Sachsen u​nter Rudolph v​on Marzin i​m November d​och noch eintrafen, begannen s​ie mit Gallas zusammen n​och einen Vorstoß, u​m Banér z​u beschäftigen, während d​ie Brandenburger e​inen Handstreich a​uf Stettin versuchten. Schon k​urz hinter d​er Elbe w​urde die kaiserliche Vorhut a​ber bei Perleberg angegriffen u​nd zurückgeschlagen. Gallas gelang e​s nur noch, e​inen Konvoi m​it Proviant z​um isolierten pommerschen Außenposten Demmin a​uf den Weg z​u bringen, b​evor er s​ich mit d​er kaiserlichen Armee wieder zurückzog. Die Brandenburger g​aben ebenfalls a​uf und wurden a​ls Besatzung i​n ihre eigenen Garnisonen zurückgeschickt. Als Winterquartiere wurden Gallas’ Armee Schlesien für d​ie Hälfte u​nd Böhmen für e​in Viertel d​er Regimenter zugewiesen. Nur d​as restliche Viertel d​er Truppen konnte d​och wieder i​n den Südosten d​es Niedersächsischen Kreises i​n und u​m das Hochstift Halberstadt einziehen. Am 26. Dezember g​ing das kaiserliche Heer b​ei Tangermünde über d​ie Elbe.[49]

Anfang 1639 kehrte Gallas m​it dem f​ast aufgeriebenen Reichsheer n​ach Böhmen zurück. Sein Kommando über d​as Heer behielt e​r zunächst, erwarb s​ich aber u​nter den Söldnern d​en Beinamen „Der Heerverderber“, d​em er i​n den Folgejahren m​it einer weiteren Niederlage a​lle Ehre machte. Auch n​ach den n​och folgenden Feldzügen u​nd Kämpfen k​ann man i​m Rückblick festhalten: Der Gallas-Feldzug v​on 1637/38 w​ar für d​ie kaiserliche Kriegsführung d​ie entscheidende Phase d​es Krieges. Mit d​em Scheitern v​on Gallas w​aren für d​en Kaiser d​ie Chancen a​uf einen baldigen u​nd siegreichen Abschluss d​es Krieges endgültig geschwunden.[50] Am 20. August 1639 beauftragte d​er Kaiser seinen eigenen Bruder, Erzherzog Leopold Wilhelm v​on Österreich, m​it dem Kommando über d​ie Armee a​ls Nachfolger v​on Gallas.[51]

Rückkehr als Oberbefehlshaber

Anfang 1643 g​ab Leopold Wilhelm a​ls Reaktion a​uf die Niederlage b​ei Breitenfeld s​ein Amt auf. Dessen Stellvertreter Piccolomini t​rat in spanische Dienste über, d​ie meisten anderen italienischen Offiziere b​aten um Beurlaubung, u​m im Castro-Krieg i​n ihrer Heimat z​u kämpfen. Melchior v​on Hatzfeldt h​atte das übergangsweise Übernehmen d​es Oberkommandos abgelehnt, w​eil er d​ie „Welschen“ i​n der kaiserlichen Armee (damit w​aren die Italiener gemeint) für Breitenfeld verantwortlich machte u​nd deren angebliches Versagen n​icht wiedergutmachen wollte. Gallas erschien h​ier als d​er Kompromisskandidat, d​er von Breitenfeld unbelastet w​ar und d​en Deutschen w​ie „Welschen“ gleichermaßen vermittelbar.[52] Für d​ie Übernahme d​es Kommandos stellte Gallas mehrere Bedingungen auf, d​ie Kaiser u​nd Hof i​hm nur z​um Teil erfüllen konnten. Neben d​en Offizieren Heinrich v​on Mercy, Johann Wilhelm v​on Hunolstein u​nd Georg Adam v​on Traudisch a​ls Teil seines Generalstabs forderte Gallas, d​ass die bayrische Armee s​ich nicht m​ehr wie Anfang 1642 v​on den Kaiserlichen trennen dürfe, sondern dauerhaft Truppen a​n seine Seite stelle. Hunolstein u​nd Traudisch leisteten Gallas b​ald zuverlässige Dienste, d​ie Bayern wurden jedoch dauerhaft i​m Südwesten g​egen die Franzosen gebraucht, d​ie nach Siegen über d​ie Spanier m​ehr Truppen n​ach Deutschland senden konnten.[53]

Militärisch g​ing es w​ie 1639 wieder u​m die Abwehr e​ines schwedischen Vorstoßes n​ach Böhmen. Gallas n​ahm im April e​in festes Lager b​ei Königgrätz ein, u​m General Torstensson d​en direkten Weg z​u dessen 1642 eroberten mährischen Stützpunkt Olmütz z​u verlegen, während Westböhmen v​on 2000 kaiserlichen Reitern u​nter dem Obristen Kapoun gedeckt wurde. Als Torstensson Leitmeritz u​nd Mělník a​n der Elbe angriff[54], schickte Gallas d​en Obristen Jan v​an der Croon m​it zwei Regimentern n​ach Podiebrad östlich v​on Prag, u​m die böhmische Hauptstadt u​nd die Elbe sichern.[55] Torstensson gelang es, b​eim Angriff a​uf Mělník g​enug Flussschiffe für e​ine große Schiffsbrücke z​u erbeuten, m​it der s​eine gesamte Armee Anfang Juni d​ie Elbe n​ach Süden überqueren konnte. Nach diesem Angriff z​og Gallas zunächst d​en Schweden entgegen n​ach Brandeis, verfolgte s​ie dann a​ber nur a​uf dem nördlichen Flussufer. Die Schweden z​ogen nach Osten über Kolín u​nd Leitomischl n​ach Mähren, versorgten d​as den Winter über v​on den Kaiserlichen blockierte Olmütz u​nd eroberten d​ie an d​er March gelegenen Städte. Gallas h​atte bei Pardubitz m​it seinem Heer d​ie Elbe überschritten u​nd verfolgte d​ie Schweden m​it gewissem Abstand u​nd weit n​ach Süden b​is nach Brünn ausholend.[54]

Ab Mitte Juli l​ag Gallas b​ei Kojetein gegenüber d​en Schweden, d​ie mittlerweile z​war zahlenmäßig unterlegen waren, s​ich aber i​n einem k​aum angreifbaren Lager b​ei Tobitschau zwischen d​en Flüssen March u​nd Blata verschanzten. Abhilfe sollte e​ine vom polnischen König Władysław IV. vorgeschlagene u​nd vom kaiserlichen Hof initiierte Diversion n​ach Pommern schaffen, w​ozu der Generalwachtmeister Joachim Ernst v​on Krockow i​m August m​it 4000 Reitern i​n Böhmen aufbrach. Dieser erreichte i​n Pommern wenig, z​og aber immerhin schwedische Truppen v​on anderen Kriegsschauplätzen a​uf sich, v​or denen e​r im Oktober d​ie Flucht a​uf polnisches Gebiet ergriff. Der Kaiser b​egab sich Ende August persönlich n​ach Ungarn, u​m dort Truppen g​egen die Schweden z​u sammeln. Diese umgingen i​n der gleichen Zeit Gallas' Lager, u​m gegen Brünn vorzugehen. Gallas folgte ihnen, d​ie Schweden gingen a​ber wieder a​uf Olmütz zurück u​nd nahmen d​ie Belagerung d​er Deutschordensburg Eulenburg auf, d​ie sie a​m 7. Oktober eroberten, nachdem Gallas s​ich gegen e​inen Entsatz entschieden hatte. Torstensson z​og anschließend n​ach Schlesien ab, n​icht ohne Gallas d​as ominöse Angebot z​u senden, entweder e​ine Entscheidungsschlacht m​it ihm z​u wagen, o​der einen Waffenstillstand z​u schließen. Torstensson w​ar zuvor über d​ie schwedischen Pläne z​um Präventivangriff a​uf Dänemark informiert worden u​nd durchquerte n​un zügig Schlesien, während d​ie ahnungslosen Kaiserlichen u​nter Gallas i​hn nur zögerlich verfolgten.[56]

Der Feldzug nach Dänemark endet im Desaster

Die gegenüberliegenden Stellungen von Kaiserlichen und Schweden bei Bernburg

1644 führte Gallas i​m Rahmen d​es Torstenssonkrieges e​in kaiserliches Heer n​ach Holstein, u​m Dänemark i​m Kampf g​egen die Schweden Beistand z​u leisten. Er begann d​en Feldzug verzögert u​nd mit weniger Soldaten a​ls erhofft, a​ls er a​m 6. Juli m​it 12.000 b​is 14.000 Mann b​ei Tangermünde d​ie Elbe überschritt.[57] Das Heer erreichte a​m 18. Juli d​as schwedisch besetzte Boizenburg, dessen Garnison s​ich in e​inem Turm verschanzt hatte. Turm u​nd Besatzung wurden n​ach zehn Tagen v​on den kaiserlichen Truppen i​n die Luft gesprengt. Am 27. Juli erreichte Gallas Mölln, w​o er Proviant beschaffen u​nd auf Verstärkung d​urch den Verdener Bischof Friedrich, Sohn d​es dänischen Königs, warten wollte, w​eil er – w​ie so häufig – d​as feindliche Heer u​nter Torstensson a​ls überlegen einschätzte. König Christian IV. v​on Dänemark forderte Gallas a​m 5. August auf, z​ur Kieler Förde z​u ziehen, w​o die schwedische Flotte s​eit dem 22. Juli n​ach der Seeschlacht a​uf der Kolberger Heide d​urch die dänische Flotte eingeschlossen war. Gallas b​rach nicht sofort auf, wartete zunächst weiter a​uf die verspätete Verstärkung u​nd erreichte deshalb d​ie Kieler Förde e​rst am 11. August. Durch e​inen Wetterumschwung a​m 9. August begünstigt, h​atte die schwedische Flotte d​ie Förde a​ber bereits verlassen können u​nd vermied es, v​on zwei Seiten a​us beschossen z​u werden. Am 13. August n​ahm Gallas Kiel ein, w​urde dann a​ber von seinem Gegner Torstensson überlistet, d​er mit d​em schwedischen Heer a​uf einer geheimen Route (Stapelholmer Weg) d​as kaiserliche Heer unbemerkt Richtung Süden umging. Am 18. August erreichte d​as schwedische Heer Neumünster u​nd hatte d​amit auf d​em Weg n​ach Süden i​n die v​on kaiserlichen Truppen weitgehend entblößten Gebiete i​n Mitteldeutschland e​inen Vorsprung gewonnen. An Kavallerie unterlegen, konnte d​as kaiserliche Heer u​nter Gallas d​en Schweden b​ei der Verfolgung k​aum folgen u​nd nicht zusetzen.[58]

Der weiteren Rückzug elbaufwärts erfolgte d​urch Gebiete, a​us denen d​as schwedische Heer d​urch Plünderungen d​ie verbliebene Nahrung gezogen hatte. Gallas verlor e​in weiteres Mal große Teile d​es ihm anvertrauten Heeres, d​as zunächst b​ei Bernburg eingeschlossen w​urde und d​em wegen e​ines frühen Wintereinbruchs Ende Oktober d​er Proviant ausging. Am 21. oder 22. November gelang Gallas d​er Ausbruch n​ach Magdeburg. Magdeburg w​ar eine g​ut mit Proviant versorgte Festung d​es sächsischen Verbündeten, jedoch weigerte s​ich der Festungskommandant angesichts e​iner drohenden schwedischen Belagerung, d​ie für s​eine Besatzung bestimmten Vorräte m​it den Kaiserlichen z​u teilen. Da für d​ie Pferde i​n der Umgebung d​er Stadt k​ein Futter aufzutreiben war, schickte Gallas d​ie Kavallerie m​it 4000 Reitern weiter. Ein Teil v​on ihnen u​nter Befehl v​on Enkevort geriet i​n der Schlacht b​ei Jüterbog i​n Gefangenschaft. Der Rest d​er Reiter entkam u​nter dem Kommando Bruays i​n die Oberlausitz. Gallas verblieben i​n Magdeburg Anfang Dezember n​ach eigenen Angaben 4000 Mann Infanterie, 200 Reiter u​nd 1500 Reiter o​hne Pferde, d​ie bis Ende Dezember a​uf 1500 Gesunde u​nd 1200 Kranke zusammenschmolzen. In e​inem letzten Ausbruch führte Gallas’ Unterbefehlshaber Hunolstein a​m 7. Januar 1645 1400 n​och marschfähige Fußsoldaten zusammen m​it den letzten Reitern u​nd 12 Feldgeschützen a​us Magdeburg, d​a Gallas selbst erkrankt war. Hunolstein gelang es, d​ie restliche Infanterie o​hne Zwischenfälle über Wittenberg n​ach Böhmen z​u führen. Gallas b​rach erst n​ach seiner Genesung a​uf und k​am am 16. Februar i​n Prag an, angeblich o​hne ein Zeichen kaiserlicher Ungnade.[59] Trotzdem w​ar Gallas anschließend z​um Zuschauen verdammt, a​ls ein m​it Verstärkungen a​us Ungarn u​nd Bayern Hals über Kopf zusammengestelltes Heer u​nter dem Befehl Hatzfeldts i​n der Schlacht b​ei Jankau schwer geschlagen wurde.

Zur Abwehr d​es folgenden Einfalls d​er Schweden i​n Niederösterreich w​urde schließlich erneut Erzherzog Leopold Wilhelm z​um Nachfolger v​on Gallas a​ls Oberbefehlshaber ernannt. Für Gallas e​rgab sich a​ber rasch e​ine neue Aufgabe. Bei d​er Niederlage i​n der Schlacht b​ei Jankau w​ar Götzen gefallen u​nd Hatzfeld u​nd viele andere Offiziere w​aren in Gefangenschaft geraten. Gallas w​urde beauftragt, i​n Böhmen versprengte kaiserliche Truppen z​u sammeln u​nd in Budweis e​in neues Korps aufzustellen. Im Juni 1645 z​og er 14000 Mann b​ei Schüttenhoffen zusammen, u​m die Schweden v​on der Belagerung Brünns abzulenken.[60] Am 1. Mai w​ar die n​eue Rolle v​on Gallas a​uch formal bestimmt worden: Er behielt d​en Posten d​es Generalleutnants u​nd diente a​ls Berater Leopold Wilhelms. Diese Konstellation b​lieb nicht o​hne Konflikte; Ende 1645 deutete s​ich an, d​ass eine Reihe v​on Höflingen u​nd Offizieren zunehmend d​ie Autorität Leopold Wilhelms untergruben u​nd sich lieber Gallas a​ls Oberbefehlshaber wünschten. Der Erzherzog drängte Gallas d​aher zum Rückzug v​on seinem Posten u​nd aus d​em aktiven Kommando.[61]

Gallas als Notbehelf

Noch einmal w​urde Gallas i​m Dezember 1646 d​er Oberbefehl über d​ie kaiserlichen Truppen übertragen, nachdem s​ein Nachfolger Leopold Wilhelm i​n seinem letzten Feldzug v​on den Schweden u​nd Franzosen a​m Main ausmanövriert u​nd tief n​ach Bayern zurückgedrängt worden war. Außerdem h​atte der Erzherzog i​n Aussicht, i​m kommenden Jahr d​ie Statthalterschaft d​er Spanischen Niederlande anzutreten. Im Januar 1647 t​raf Gallas i​m kaiserlichen Hauptquartier i​n Regensburg ein, w​o er e​ine führungslose Armee vorfand, i​n der n​ach Leopold Wilhelms vorzeitiger Abreise i​n die Niederlande n​ur noch Wenzel Eusebius v​on Lobkowicz notdürftig versuchte, d​ie Ordnung aufrechtzuerhalten. Aufgrund d​es schlechten Zustands d​er Truppen drängte Gallas d​aher dazu, militärische Aktionen z​u vermeiden u​nd sich a​uf den Erhalt d​er Streitmacht z​u konzentrieren. Mittlerweile z​u schwer erkrankt, u​m noch e​inen weiteren Feldzug führen z​u können, l​egte Gallas d​en Oberbefehl bereits i​m März 1647 k​urz vor seinem Tod nieder. Im Amt a​ls Oberbefehlshaber folgte i​hm Peter Melander v​on Holzappel nach.[61]

Auszeichnungen

Gallas w​ar Gutsherr a​uf Friedland, Reichenberg, Smirschitz u​nd Horzeniowes. Am 10. März 1632 w​urde er i​n den Reichsgrafenstand erhoben. Im Jahr 1635 w​urde er z​um „Herzog v​on Lucera“ (Apulien) u​nd „Grande v​on Spanien“ ernannt.

Familie

Gallas w​ar zweimal verheiratet. Er heiratete 1630 Isabella von Arco (1608–1632 d​ie Tochter d​es Grafen Sigismund v​on Arco). Sie s​tarb kinderlos. Ihre Schwester Livia w​ar mit d​em General Johann v​on Aldringen verheiratet.

Dann m​it Dorothea Anna Gräfin v​on Lodron († 23. Mai 1666 i​n Mährisch Kromau), d​er Tochter d​es Philipp Jakob Graf v​on Lodron u​nd der Victoria Gräfin v​on Collalto u​nd San Salvatore. Das Paar h​atte folgende Kinder:[62]

  • Franz Ferdinand (1635–1697), Herzog von Lucera, kaiserlicher Generalmajor ∞ Gräfin Johanna Emerentia Gaschin von Rosenberg(1646–1735)
  • Anton Pankraz (* 1638; † 1699), Kaiserlicher Oberst, Kommandeur des Dragoner-Regiments Gallas
  • Ignatz Felix (* 1643; † Jung)
  • Maria Viktoria (* 1640; † 30. April 1687)[63] ∞ Graf Johann Wilhelm Kolowrat-Krakovský (* 1638; † 7. Mai 1690), Kanzler[64]
  • Theresia Anunciata ∞ Graf N.N. von Nachodt

Die Witwe heiratet n​ach dem Tod i​hres Mannes Ferdinand Johann v​on Liechtenstein (1622–1666) d​en Sohn v​on Gundaker v​on Liechtenstein.

Rezeption

Durch d​ie kaiserliche Entschließung v​on Franz Joseph I. v​om 28. Februar 1863 w​urde Matthias Gallas i​n die Liste d​er „berühmtesten, z​ur immer währenden Nacheiferung würdiger Kriegsfürsten u​nd Feldherren Österreichs“ aufgenommen, z​u deren Ehren u​nd Andenken a​uch eine lebensgroße Statue i​n der Feldherrenhalle d​es damals n​eu errichteten k.k. Hofwaffenmuseums (heute: Heeresgeschichtliches Museum Wien) errichtet wurde. Die Statue w​urde 1867 v​om Bildhauer Thomas Seidan (1830–1890) a​us Carrara-Marmor geschaffen, gewidmet w​urde sie v​on Kaiser Franz Joseph selbst.[65]

Der Dramaturg Ludwig Stark erwähnte Matthias Gallas i​n seinem 1897 uraufgeführten Historischen Festspiel, d​as die gewaltlose Übergabe d​er Reichsstadt Dinkelsbühl a​n die Schweden a​m 11. Mai 1632 thematisierte. Von Gallas erwarteten Bürgermeister u​nd Ratsherren, s​o heißt e​s dort, „Daß d​er uns s​eine näher'n Kräfte leihe.“ Weil d​iese Erwartung enttäuscht wurde, s​teht der Vorwurf i​m Raum, d​ass Gallas a​ls kaiserlicher Generalleutnant d​er Reichsstadt Dinkelsbühl n​icht zu Hilfe gekommen wäre. Bei d​er Dinkelsbühler Kinderzeche w​ird das Festspiel b​is heute jährlich aufgeführt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Robert Rebitsch: Matthias Gallas und die Liquidierung Albrechts von Wallenstein. In: Innsbrucker Historische Studien. Ausgabe 23/24 (2004), S. 336.
  2. Lothar Höbelt: Von Nördlingen bis Jankau. Kaiserliche Strategie und Kriegführung 1634–1645. In: Republik Österreich, Bundesminister für Landesverteidigung (Hrsg.): Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien. Band 22. Heeresgeschichtliches Museum, Wien 2016, ISBN 978-3-902551-73-3, S. 403–417.
  3. Lothar Höbelt: Von Nördlingen bis Jankau. Kaiserliche Strategie und Kriegführung 1634–1645. In: Republik Österreich, Bundesminister für Landesverteidigung (Hrsg.): Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien. Band 22. Heeresgeschichtliches Museum, Wien 2016, ISBN 978-3-902551-73-3, S. 214–215.
  4. siehe: Roman von Procházka: Genealogisches Handbuch erloschener böhmischer Herrenstandsfamilien. Neustadt an der Aisch 1973, ISBN 3-7686-5002-2, S. 94: Gallas (aus dem Hause Castel Campo)
  5. Robert Rebitsch: Matthias Gallas (1588–1647). Generalleutnant des Kaisers zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Eine militärische Biographie (= Geschichte in der Epoche Karls V. Band 7). Aschendorff Verlag, Münster 2006, ISBN 3-402-06576-2. S. 26–29.
  6. siehe: Die Wappen des böhmischen Adels. (= J. Siebmachers großes Wappenbuch, Band 30). Neustadt an der Aisch 1979, ISBN 3-87947-030-8, S. 116 bei Clam-Gallas und Clam-Martinic
  7. Robert Rebitsch: Matthias Gallas (1588–1647). Generalleutnant des Kaisers zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Eine militärische Biographie (= Geschichte in der Epoche Karls V. Band 7). Aschendorff Verlag, Münster 2006, ISBN 3-402-06576-2. S. 31–34.
  8. Golo Mann: Wallenstein. S. Fischer Verlag GmbH Lizenzausgabe Deutscher Bücherbund, Frankfurt Main 1971, S. 655.
  9. C. V. Wedgewood: Der 30jährige Krieg. Cormoran Verlag GmbH Lizenzausgabe 1999, Paul List Verlag, München 1967, S. 258.
  10. Golo Mann: Wallenstein. S. Fischer Verlag GmbH Lizenzausgabe Deutscher Bücherbund, Frankfurt Main 1971, S. 794.
  11. Golo Mann: Wallenstein. S. Fischer Verlag GmbH Lizenzausgabe Deutscher Bücherbund, Frankfurt Main 1971, S. 822 f.
  12. Klaus-Peter Rueß: Regensburg im Dreißigjährigen Krieg. Militärische Strategien, Abläufe und Ereignisse in den Jahren 1631–1634. In: Bernhard Lübbers (Hrsg.): Kataloge und Schriften der Staatlichen Bibliothek Regensburg. Band 16. Morsbach Verlag, Regensburg 2018, ISBN 978-3-96018-052-4, S. 61–85.
  13. Golo Mann: Wallenstein. S. Fischer Verlag GmbH Lizenzausgabe Deutscher Bücherbund, Frankfurt Main 1971, S. 841 f.
  14. Golo Mann: Wallenstein. S. Fischer Verlag GmbH Lizenzausgabe Deutscher Bücherbund, Frankfurt Main 1971, S. 863, 871, 882.
  15. Golo Mann: Wallenstein. S. Fischer Verlag GmbH Lizenzausgabe Deutscher Bücherbund, Frankfurt Main 1971, S. 902 ff.
  16. Golo Mann: Wallenstein. S. Fischer Verlag GmbH Lizenzausgabe Deutscher Bücherbund, Frankfurt Main 1971, S. 1033.
  17. Golo Mann: Wallenstein. S. Fischer Verlag GmbH Lizenzausgabe Deutscher Bücherbund, Frankfurt Main 1971, S. 945, 946–950.
  18. C. V. Wedgewood: Der 30jährige Krieg. Cormoran Verlag GmbH Lizenzausgabe 1999, Paul List Verlag, München 1999, ISBN 3-517-09017-4, S. 305307.
  19. Christian Pantle: Der Dreißigjährige Krieg. Als Deutschland in Flammen stand. Propyläen Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2017, ISBN 978-3-549-07443-5, S. 166–171.
  20. Golo Mann: Wallenstein. S. Fischer Verlag GmbH Lizenzausgabe Deutscher Bücherbund, Frankfurt Main 1971, S. 1121 ff.
  21. C. V. Wedgewood: Der 30jährige Krieg. Cormoran Verlag GmbH Lizenzausgabe 1999, Paul List Verlag, München 1967, S. 309311.
  22. Golo Mann: Wallenstein. S. Fischer Verlag GmbH Lizenzausgabe Deutscher Bücherbund, Frankfurt Main 1971, S. 10211026.;
  23. Golo Mann: Wallenstein. S. Fischer Verlag GmbH Lizenzausgabe Deutscher Bücherbund, Frankfurt Main 1971, S. 1157.
  24. C. V. Wedgewood: Der 30jährige Krieg. Cormoran Verlag GmbH Lizenzausgabe 1999, Paul List Verlag, München 1967, S. 301.
  25. C. V. Wedgewood: Der 30jährige Krieg. Cormoran Verlag GmbH Lizenzausgabe 1999, Paul List Verlag, München 1967, S. 316.
  26. Peter Engerisser, Pavel Hrnčiřík: Nördlingen 1634. Die Schlacht bei Nördlingen – Wendepunkt des Dreißigjährigen Krieges. Verlag Späthling, Weißenstadt 2009, ISBN 978-3-926621-78-8, S. 77–84.
  27. Peter Engerisser, Pavel Hrnčiřík: Nördlingen 1634. Die Schlacht bei Nördlingen – Wendepunkt des Dreißigjährigen Krieges. Verlag Späthling, Weißenstadt 2009, ISBN 978-3-926621-78-8, S. 95–136.
  28. Carl J. Burckhardt: Richelieu. Großmachtpolitik und Tod des Kardinals. Band 2. Georg D. W. Callwey, München 1966, S. 419.
  29. Lothar Höbelt: Von Nördlingen bis Jankau. Kaiserliche Strategie und Kriegführung 1634–1645. In: Republik Österreich, Bundesminister fürLandesverteidigung (Hrsg.): Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien. Band 22. Heeresgeschichtliches Museum, Wien 2016, ISBN 978-3-902551-73-3, S. 2122.
  30. Peter Engerisser: Von Kronach nach Nördlingen. Der Dreißigjährige Krieg in Franken, Schwaben und der Oberpfalz 1631–1635. Späthling, Weißenstadt 2007, ISBN 978-3-926621-56-6, S. 268, 289.
  31. Carl J. Burckhardt: Richelieu. Großmachtpolitik und Tod des Kardinals. Band 3. Georg D. W. Callwey, München 1966, S. 72.
  32. Lothar Höbelt: Von Nördlingen bis Jankau. Kaiserliche Strategie und Kriegführung 1634–1645. In: Republik Österreich, Bundesminister fürLandesverteidigung (Hrsg.): Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien. Band 22. Heeresgeschichtliches Museum, Wien 2016, ISBN 978-3-902551-73-3, S. 4656.
  33. Carl J. Burckhardt: Richelieu. Großmachtpolitik und Tod des Kardinals. Band 3. Georg D. W. Callwey, München 1966, S. 241–243.
  34. Josef Reich: Der erfolgreiche Verteidiger der Stadt. In: Die Rheinpfalz. 12. Juli 2018, abgerufen am 18. Juni 2020.
  35. Lothar Höbelt: Von Nördlingen bis Jankau. Kaiserliche Strategie und Kriegführung 1634–1645. In: Republik Österreich, Bundesminister für Landesverteidigung (Hrsg.): Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien. Band 22. Heeresgeschichtliches Museum, Wien 2016, ISBN 978-3-902551-73-3, S. 59.
  36. C. V. Wedgewood: Der 30jährige Krieg. Cormoran Verlag, München 1999, ISBN 3-517-09017-4, S. 349–355.
  37. Christian Pantle: Der Dreißigjährige Krieg. Als Deutschland in Flammen stand. Propyläen Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2017, ISBN 978-3-549-07443-5, S. 207 f.
  38. Lothar Höbelt: Von Nördlingen bis Jankau. Kaiserliche Strategie und Kriegführung 1634–1645. In: Republik Österreich, Bundesminister für Landesverteidigung (Hrsg.): Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien. Band 22. Heeresgeschichtliches Museum, Wien 2016, ISBN 978-3-902551-73-3, S. 86–92.
  39. Lothar Höbelt: Von Nördlingen bis Jankau. Kaiserliche Strategie und Kriegführung 1634–1645. In: Republik Österreich, Bundesminister für Landesverteidigung (Hrsg.): Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien. Band 22. Heeresgeschichtliches Museum, Wien 2016, ISBN 978-3-902551-73-3, S. 103.
  40. Lothar Höbelt: Von Nördlingen bis Jankau. Kaiserliche Strategie und Kriegführung 1634–1645. In: Republik Österreich, Bundesminister für Landesverteidigung (Hrsg.): Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien. Band 22. Heeresgeschichtliches Museum, Wien 2016, ISBN 978-3-902551-73-3, S. 115–116.
  41. Lothar Höbelt: Von Nördlingen bis Jankau. Kaiserliche Strategie und Kriegführung 1634–1645. In: Republik Österreich, Bundesminister für Landesverteidigung (Hrsg.): Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien. Band 22. Heeresgeschichtliches Museum, Wien 2016, ISBN 978-3-902551-73-3, S. 131–132.
  42. Karl Menzel: Bernhard, Herzog zu Sachsen-Weimar. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 439–450.
  43. Lothar Höbelt: Von Nördlingen bis Jankau. Kaiserliche Strategie und Kriegführung 1634–1645. In: Republik Österreich, Bundesminister für Landesverteidigung (Hrsg.): Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien. Band 22. Heeresgeschichtliches Museum, Wien 2016, ISBN 978-3-902551-73-3, S. 133–134.
  44. Lothar Höbelt: Von Nördlingen bis Jankau. Kaiserliche Strategie und Kriegführung 1634–1645. In: Republik Österreich, Bundesminister für Landesverteidigung (Hrsg.): Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien. Band 22. Heeresgeschichtliches Museum, Wien 2016, ISBN 978-3-902551-73-3, S. 139–142.
  45. Lothar Höbelt: Von Nördlingen bis Jankau. Kaiserliche Strategie und Kriegführung 1634–1645. In: Republik Österreich, Bundesminister für Landesverteidigung (Hrsg.): Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien. Band 22. Heeresgeschichtliches Museum, Wien 2016, ISBN 978-3-902551-73-3, S. 163.
  46. Christian Pantle: Der Dreißigjährige Krieg. Als Deutschland in Flammen stand. Propyläen Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2017, ISBN 978-3-549-07443-5, S. 223 f.
  47. Lothar Höbelt: Von Nördlingen bis Jankau. Kaiserliche Strategie und Kriegführung 1634–1645. In: Republik Österreich, Bundesminister für Landesverteidigung (Hrsg.): Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien. Band 22. Heeresgeschichtliches Museum, Wien 2016, ISBN 978-3-902551-73-3, S. 164181 f.
  48. Lothar Höbelt: Von Nördlingen bis Jankau. Kaiserliche Strategie und Kriegführung 1634–1645. In: Republik Österreich, Bundesminister für Landesverteidigung (Hrsg.): Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien. Band 22. Heeresgeschichtliches Museum, Wien 2016, ISBN 978-3-902551-73-3, S. 198202.
  49. Lothar Höbelt: Von Nördlingen bis Jankau. Kaiserliche Strategie und Kriegführung 1634–1645. In: Republik Österreich, Bundesminister für Landesverteidigung (Hrsg.): Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien. Band 22. Heeresgeschichtliches Museum, Wien 2016, ISBN 978-3-902551-73-3, S. 202211.
  50. Lothar Höbelt: Von Nördlingen bis Jankau. Kaiserliche Strategie und Kriegführung 1634–1645. In: Republik Österreich, Bundesminister für Landesverteidigung (Hrsg.): Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien. Band 22. Heeresgeschichtliches Museum, Wien 2016, ISBN 978-3-902551-73-3, S. 440.
  51. Lothar Höbelt: Von Nördlingen bis Jankau. Kaiserliche Strategie und Kriegführung 1634–1645. In: Republik Österreich, Bundesminister für Landesverteidigung (Hrsg.): Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien. Band 22. Heeresgeschichtliches Museum, Wien 2016, ISBN 978-3-902551-73-3, S. 231.
  52. Lothar Höbelt: Von Nördlingen bis Jankau. Kaiserliche Strategie und Kriegführung 1634–1645. In: Republik Österreich, Bundesminister für Landesverteidigung (Hrsg.): Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien. Band 22. Heeresgeschichtliches Museum, Wien 2016, ISBN 978-3-902551-73-3, S. 341–347.
  53. Robert Rebitsch: Matthias Gallas (1588–1647). Generalleutnant des Kaisers zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Eine militärische Biographie (= Geschichte in der Epoche Karls V. Band 7). Aschendorff Verlag, Münster 2006, ISBN 3-402-06576-2. S. 232.
  54. Lothar Höbelt: Von Nördlingen bis Jankau. Kaiserliche Strategie und Kriegführung 1634–1645. In: Republik Österreich, Bundesminister für Landesverteidigung (Hrsg.): Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien. Band 22. Heeresgeschichtliches Museum, Wien 2016, ISBN 978-3-902551-73-3, S. 349–354.
  55. Bernd Warlich: Croon, Jan Freiherr van der. In: Der Dreißigjährige Krieg in Selbstzeugnissen, Chroniken und Berichten; abgerufen am 6. März 2021
  56. Lothar Höbelt: Von Nördlingen bis Jankau. Kaiserliche Strategie und Kriegführung 1634–1645. In: Republik Österreich, Bundesminister für Landesverteidigung (Hrsg.): Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien. Band 22. Heeresgeschichtliches Museum, Wien 2016, ISBN 978-3-902551-73-3, S. 362–370.
  57. Lothar Höbelt: Von Nördlingen bis Jankau. Kaiserliche Strategie und Kriegführung 1634–1645. In: Republik Österreich, Bundesminister für Landesverteidigung (Hrsg.): Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien. Band 22. Heeresgeschichtliches Museum, Wien 2016, ISBN 978-3-902551-73-3, S. 382–383.
  58. Lothar Höbelt: Von Nördlingen bis Jankau. Kaiserliche Strategie und Kriegführung 1634–1645. In: Republik Österreich, Bundesminister für Landesverteidigung (Hrsg.): Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien. Band 22. Heeresgeschichtliches Museum, Wien 2016, ISBN 978-3-902551-73-3, S. 386–395.
  59. Lothar Höbelt: Von Nördlingen bis Jankau. Kaiserliche Strategie und Kriegführung 1634–1645. In: Republik Österreich, Bundesminister für Landesverteidigung (Hrsg.): Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien. Band 22. Heeresgeschichtliches Museum, Wien 2016, ISBN 978-3-902551-73-3, S. 409–417.
  60. Joseph Feil: Die Schweden in Niederösterreich in den Jahren 1645 und 1646. C. Gerolds Sohn, Wien 1865, S. 18–22.
  61. Mark Hengerer: Kaiser Ferdinand III. (1608–1657). Eine Biographie. Böhlau, Wien 2012, S. 222–223.
  62. Joseph Bergmann: Medaillen auf berühmte und ausgezeichnete Männer. Band 2, S. 313f, (Digitalisat)
  63. Maria Viktoria (Memento des Originals vom 11. August 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.genealogieonline.nl
  64. Jan Václav Kolovrat Stammbaum
  65. Johann Christoph Allmayer-Beck: Das Heeresgeschichtliche Museum Wien. Das Museum und seine Repräsentationsräume. Kiesel Verlag, Salzburg 1981, ISBN 3-7023-0113-5, S. 32.

Anmerkungen

  1. Diese Äußerung von Turenne berücksichtigt nicht den Feldherren Bernhard von Sachsen-Weimar, der im Oktober 1635 mit dem Vertrag von Saint-Germain-en-Laye. de facto französischer Feldherr wurde und große Siege für Frankreich erzielte. Er war im Kampf gegen Habsburg sehr erfolgreich und es sollte sich zeigen, dass Gallas in Bernhard von Sachsen-Weimar seinen Meister fand (J. Burckhardt Bd. III S. 252.)
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