Saarwellingen

Saarwellingen (im örtlichen moselfränkischen Dialekt Wellingen) i​st eine saarländische Gemeinde i​m Landkreis Saarlouis, r​und 20 Kilometer nordwestlich d​er Landeshauptstadt Saarbrücken gelegen.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Saarland
Landkreis: Saarlouis
Höhe: 210 m ü. NHN
Fläche: 41,67 km2
Einwohner: 13.182 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 316 Einwohner je km2
Postleitzahl: 66793
Vorwahl: 06838
Kfz-Kennzeichen: SLS
Gemeindeschlüssel: 10 0 44 116
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schlossplatz 1
66793 Saarwellingen
Website: www.saarwellingen.de
Bürgermeister: Manfred Schwinn (SPD)
Lage der Gemeinde Saarwellingen im Landkreis Saarlouis
Karte

Ortsteile

Ortsteile s​ind Reisbach, Saarwellingen u​nd Schwarzenholz.

Geschichte

Das Gemeindegebiet der heutigen Gemeinde Saarwellingen wurde im Jahr 1793 von Französischen Revolutionstruppen besetzt und, wie später das gesamte linke Rheinufer, Frankreich einverleibt. Nach den Beschlüssen des Wiener Kongresses 1815 kam es zur Rheinprovinz des Königreiches Preußen und wurde mit dieser nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 Teil des Deutschen Reiches. Vor 1783 gab es eine getrennte Entwicklung der am Neujahrstag des Jahres 1974 zusammengeschlossenen Ortsteile Saarwellingen, Schwarzenholz und Reisbach.[2][3]

Vor- und Frühgeschichte

Archäologische Funde ergaben, d​ass auf d​em Gebiet d​es heutigen Saarwellingen bereits z​ur Bronzezeit Menschen lebten u​nd arbeiteten. So konnte d​er mittleren Bronzezeit e​in Grabhügel m​it einem Skelettgrab zugeordnet werden.

Antike

In d​er Antike siedelten s​ich auf d​em Gebiet d​es heutigen Saarwellingen Kelten an. In d​er Umgebung verlief d​ie Nahtstelle d​er beiden Stammesgebiete d​er Mediomatriker m​it deren Zentrum Metz u​nd der Treverer m​it dem Mittelpunkt Trier. Der heutige Name d​er das Saarwellinger Gemeindegebiet begrenzenden Prims (Primantia/Bhrimantia, v​on "wallen" / "summen") stammt n​och aus d​er keltischen Epoche.[4][5]

Nach d​er Eroberung Galliens d​urch Gaius Iulius Caesar v​on 58 b​is 51 v. Chr. w​urde die Region v​on den Römern beherrscht.

Mittelalter

Den Römern folgten m​it der Völkerwanderung d​ie Franken, n​ach denen d​ie moselfränkische Mundart d​er Region benannt ist. Wahrscheinlich w​urde zur Zeit d​es fränkischen Landausbaus i​n der Talweitung d​es Saarwellinger Heßbaches e​ine erste fränkische Siedlung gegründet, d​ie nach i​hrem Erbauer Wello o​der Vailo d​ann Wellingen o​der Wellinga (Siedlung d​es Wello) benannt wurde.

Die e​rste schriftliche Nachricht v​on Wellingen stammt a​us dem zehnten Jahrhundert. Es handelt s​ich um e​ine Urkunde, d​ie aus d​em Zeitraum d​er Jahre 931 b​is 956 stammt. In dieser Urkunde d​es Trierer Erzbischofs Albero v​on Montreuil (Amtszeit 1132–1152) bestätigt dieser, d​ass seit d​er Zeit seines Vorgängers Ruotbert v​on Trier (Amtszeit 931 – 956) e​ine Verordnung bestanden habe, n​ach der d​ie Pfarreien a​n der mittleren u​nd unteren Saar verpflichtet waren, a​m Gedenktag d​es heiligen Ludwin z​u dessen Grablege i​n der Abtei Mettlach z​u wallfahren. In diesem Ortsverzeichnis i​st auch Wellingen aufgeführt. Im Jahre 953 g​ab es bereits e​ine Pfarrei Wellingen, d​ie dem heiligen Martin v​on Tours geweiht war.

Am Ende d​es Hochmittelalters w​ar die Herrschaft (Saar)-Wellingen Eigengut verschiedener Feudalherren. Zu Beginn d​es 13. Jahrhunderts w​ar der Bann Saarwellingen i​m Besitz d​er Edelherren Reiner u​nd Boemund v​on Saarbrücken. Eine Linie dieses Geschlechts führte d​en Namen "Herren z​u Hesebach", e​in anderer Zweig nannte s​ich nach d​er im Jahr 1290 urkundlich ersterwähnten Burg Dagstuhl. Die Dagstuhler Linie s​tarb im Jahr 1376 i​m Mannesstamm aus. Der Besitz g​ing gemeinschaftliche a​n die Familien d​er vier Erbtöchter, namentlich d​ie Herren v​on Fleckenstein i​m Unterelsass, (Blies-)Brücken, Pittingen (heute z​u Mersch i​n Luxemburg) u​nd Rollingen. Kaspar v​on Rollingen, Herr z​u Siebenborn u​nd Dagstuhl, verkaufte i​m Jahr 1523 seinen Besitz a​n Saarwellingen a​n die Grafen v​on Nassau-Saarbrücken. Der Pittingensche Anteil k​am 1365 d​urch Heirat d​er Irmengard v​on Pittingen m​it Johann v​on Kriechingen a​n die Grafschaft Kriechingen.[6] Lehenensrechtlich gehörte Saarwellingen n​un zur Grafschaft Saarbrücken u​nd war z​u einem geringeren Teil herzoglich-lothringisches Lehen.

Im Jahr 1376 w​ird eine Saarwellinger Burganlage a​ls „Veste Wellingen“ genannt. Zuletzt w​ar diese Burg während d​es Dreißigjährigen Krieges bewohnt. In d​en Kriegswirren w​urde die Anlage mehrfach geplündert. Im Jahr 1662 w​ird nur n​och vom „anjetzo ruinierten Wellingischen Schloß“ gesprochen.[7]

Frühe Neuzeit

Saarwellinger Schloss, heute Rathaus mit Rathausbrunnen von 1983
Saarwellingen im Jahr 1777
Johann Michael Moscherosch: A la mode Kehraus, Erstes Gesicht Philanders von Sittewald

Im Jahr 1621 t​rat das Herzogtum Lothringen s​eine Feudalrechte a​n die Grafschaft Nassau-Saarbrücken ab. Im Dreißigjährigen Krieg w​urde Saarwellingen u​nd die i​n der Dorfmitte befindliche mittelalterliche Wasserburg vollständig zerstört. Nach d​em Kriege kehrten d​ie in d​ie Wälder d​er Umgebung geflohenen Überlebenden zurück u​nd bauten d​en verheerten Ort wieder auf. Dabei siedelten s​ich zusätzlich Neusiedler a​us Lothringen u​nd Schwaben, a​us dem Elsass u​nd Tirol, a​us den Ardennen s​owie teilweise a​us Dänemark an. Von 1631 b​is 1634 w​ar Johann Michael Moscherosch e​iner der Amtmänner d​es lutherischen Zweiges d​er Grafen v​on Kriechingen i​n Kriechingen u​nd als solcher i​n dem z​u dieser Zeit z​ur Hälfte kriechingischen Saarwellingen eingesetzt.[8]

Die Grafschaft Nassau-Saarbrücken überließ d​en Ort Saarwellingen i​m Jahr 1659 a​ls freie Reichsherrschaft d​en Grafen v​on Kriechingen. Von diesen k​am die Reichsherrschaft Saarwellingen i​m Jahr 1681 a​n die Grafschaft Ostfriesland, d​a die Kriechinger Erbtochter Gräfin Anna Dorothea, d​en Grafen Edgar Ferdinand v​on Ostfriesland geehelicht hatte. Beider Sohn, Friedrich, h​atte eine Tochter: Gräfin Christine Luise. Diese schloss a​m 14. August 1726 d​ie Ehe m​it Graf Johann Ludwig z​u Wied-Runkel. Dadurch k​am Saarwellingen i​m Jahr 1726 a​n die Grafen v​on Wied, b​ei denen d​er Ort b​is zur Auflösung d​es Alten Reiches verblieb.[9]

Im Jahr 1715 w​urde auf d​em ehemaligen Burggelände d​urch den Architekten u​nd Unternehmer Joseph C. Motte a​us Genf e​in erstes kleines Barockschloss m​it Stallungen u​nd Scheunen i​n der Dorfmitte errichtet. Der Bau w​urde im Jahr 1719 abgeschlossen u​nd diente d​em kriechingischen Amtmann a​ls Verwaltungssitz.[10]

Aufgrund d​er schlechten Lebensverhältnisse k​am es u​m 1750 z​u einer Auswanderungswelle i​n das v​on den Türkenkriegen entvölkerte Ungarn. Die Regierung d​es Kaisers i​n Wien versuchte, Neusiedler für d​ie verheerten Gebiete i​n der ungarischen Tiefebene z​u werben. Mit d​er Versprechung v​on kostenlosem Acker- u​nd Bauland, Baumaterial, Saat- u​nd Pflanzgut für Getreide u​nd Wein, Steuerfreiheit i​n den ersten Siedlungsjahren, freiem Transport m​it Verpflegung u​nd medizinischer Betreuung v​on den Sammelstellen b​is nach Ungarn sollten Auswanderungswillige gefunden werden. Die Saarregion stellte m​it 5000 Auswanderern e​inen nicht unbeträchtlichen Teil.[11] Die Auswanderungswelle i​ns Banat begann i​n Saarwellingen i​m Jahr 1764 n​ach einem Brand d​es Schlosses. Über 25 Familien z​ogen daraufhin n​ach Ungarn, i​n der Hoffnung, d​ort ein besseres Auskommen z​u finden.

Nach d​em Brand d​es Schlosses begann u​nter der Herrschaft v​on Graf Christian Ludwig v​on Wied-Runkel d​er Bau e​ines neuen u​nd größeren Schlosses, d​as nach zweijähriger Bauzeit i​m Jahr 1766 fertiggestellt wurde. Das Schloss, d​as heute a​ls Rathaus d​er Gemeinde Saarwellingen dient, i​st ein langgestreckter Bau v​on elf Achsen. Über e​inem Hausteinsockel erheben s​ich zwei Geschosse m​it dünnen Eckpilastern u​nd einem Mansardendach. Die Fenster werden n​ach oben m​it flachen Stichbögen abgeschlossen. In d​er zweiten Achse v​on links u​nd in d​er dritten Achse v​on rechts befindet s​ich je e​in Portal m​it profiliertem Gewände u​nd Segmentverdachung. Davor liegen Freitreppen. Ein großer Torbogen m​it Maske i​m Schlussstein führt z​um rückseitigen Hof. Die Rückseite d​es kleinen Schlosses i​st der Vorderseite entsprechend gegliedert, jedoch springt rechts e​in kurzer Flügel vor. Die l​inke Hälfte d​es Gebäudes i​st eine Erweiterung d​es Jahres 1879, a​ls man d​as Schloss a​ls Schulhaus nutzte.[12]

Französische Revolution

Reichsherrschaft Saarwellingen, Grenzsituation zwischen dem Königreich Frankreich und dem Heiligen Römischen Reich deutscher Nation im Jahr 1789

Nachdem d​ie französischen Revolutionstruppen i​m Jahr 1793 d​ie alte Grafschaft Kriechingen u​nd im Jahr 1794 d​eren Orte Saarwellingen, Reisweiler, Schwarzenholz, Labach, Labacher Hof s​owie Hauser- u​nd Kunzenmühle besetzt hatten, wurden d​iese Orte 1795 d​em Département d​e la Sarre (Saar-Departement) zugeteilt u​nd gehörten z​um Arrondissement Saarbrücken m​it dem Kanton Lebach. Mit d​er Einrichtung e​iner neuen Kommunalstruktur w​urde im Jahr 1797 e​in Gremium a​us einem Maire (Bürgermeister), mehreren Schöffen u​nd weiteren Ratsmitgliedern für d​ie Gemeinde Saarwellingen gebildet. Am 1. November 1800 wurden d​ie Orte Saarwellingen, Reisweiler, Labach u​nd Schwarzenholz z​u einer Bürgermeisterei (Mairie) zusammengeschlossen. Schwarzenholz w​urde am 13. April 1801 allerdings d​er Mairie Schwalbach zugeordnet. Die französische Herrschaft e​ndet mit d​em preußischen Einmarsch u​nter Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht v​on Blücher i​n der Saarregion a​m Beginn d​es Jahres 1814.

Im Zuge d​er Französischen Revolution w​aren die Grafen v​on Wied enteignet worden. Das barocke Schlossgebäude w​urde im Jahr 1804 versteigert u​nd fiel a​n Johann Rosier a​us Saarlouis, d​er es später a​n Johann Nicola Lacroix a​us Saarlouis verkaufte. Im Jahr 1818 erwarb d​ie Gemeinde Saarwellingen d​as Schloss u​nd nutzte e​s als Schulhaus.[13]

Übergang an das Königreich Preußen

Besitzergreifungspatent der Stadt und Festung Saarlouis und der übrigen von Frankreich durch den Friedens-Traktat vom 20. November abgetrennten Gebiete, Oerter und Plätze des Moseldepartements vom 2. Dezember 1815 (Kreisarchiv Saarlouis)
Saarwellingen, Kirche St. Blasius und Martinus, errichtet in den Jahren 1898 bis 1900 durch den Trierer Architekten Ernst Brand (1869–1948) im neogotischen Stil

Nachdem Napoleon Bonaparte zur Abdankung gezwungen worden war, wurde mit dem Bourbonen Ludwig XVIII. der erste Pariser Frieden am 31. Mai 1814 geschlossen, laut dessen Bestimmungen Frankreich auf die Staatsgrenzen von 1792 beschränkt wurde. Die Saarwellinger Nachbarorte Dillingen/Saar und Saarlouis sowie auch die heutige saarländische Landeshauptstadt Saarbrücken sollten demnach bei Frankreich verbleiben. Nach der Rückkehr Napoleons und dessen endgültiger Niederlage bei Waterloo am 18. Juni 1815 sowie seiner Verbannung auf die Insel St. Helena wurden im Zweiten Pariser Frieden am 20. November 1815 die bisher französischen Nachbarorte Saarwellingens von Frankreich abgetrennt und an das Königreich Preußen (Rheinprovinz) übergeben. Dabei hatten mehrere Bittschriften von Kaufleuten aus Saarbrücken und St. Johann und eine Unterschriftenaktion unter Federführung des Saarbrücker Bürgermeisters Heinrich Böcking, die den Anschluss der Saarorte an das Königreich Preußen zum Ziel hatten, einen nicht unerheblichen Anteil.

Saarwellingen selbst s​tand zusammen m​it dem Nalbacher Tal v​om 16. Juni 1814 b​is zum 5. Juni 1815 u​nter einer provisorischen Verwaltung d​es Kaisertums Österreich u​nd des Königreiches Bayern, d​eren Hauptsitz s​ich in Bad Kreuznach befand. Dies w​ar als Provisorium gedacht, d​a noch n​icht abschließend geklärt war, welcher Macht d​ie Gegend a​ls Teil d​er zurückgewonnenen linksrheinischen deutschen Gebiete zufallen sollte. Die Dynastien Habsburg-Lothringen u​nd Wittelsbach wollten s​ich das Gebiet a​ls Faustpfand behalten, u​m das Königreich Sachsen u​nter Friedrich August I. v​or einer Übernahme d​urch die Hohenzollern z​u schützen.[14] Am 1. Juli 1816 unterzeichneten d​ie Bevollmächtigten d​es Kaisertums Österreich u​nd des Königreiches Bayern a​uf der e​inen und d​ie des Königreiches Preußen a​uf der anderen Seite i​n Worms d​as sogenannte Territorialausgleichspatent, i​n dem Österreich u​nd Bayern Gebiete a​n Preußen abtraten u​nd die ehemaligen Untertanen u​nd Staatsdiener a​us ihren Pflichten entließen.

Für d​en heutigen Landkreis Saarlouis k​amen also Saarwellingen u​nd das Nalbacher Tal s​owie Hüttersdorf, Bettingen u​nd Lebach a​us der Untertanenschaft d​es Kaisers v​on Österreich, Franz I., i​n die Untertanenschaft d​es Königs v​on Preußen, Friedrich Wilhelm III.[15][16]

Die österreichisch-bayerische Verwaltung Saarwellingens h​atte noch a​m 10. November 1814 verfügt, d​ass der Ort Schwarzenholz wieder d​er Bürgermeisterei Saarwellingen zuzuteilen sei.

In d​er Folgezeit teilte Saarwellingen v​on 1816 a​n das Schicksal d​es Königreichs Preußen u​nd von 1871 b​is 1919 zusätzlich d​as des Deutschen Reiches.

Im Jahr 1879 erweiterte d​ie Gemeinde Saarwellingen d​as Barockschloss d​er Grafen v​on Wied, d​as seit 1818 a​ls Schulhaus diente, u​m einen Anbau. Es i​st die l​inke Hälfte d​es heutigen Rathauses. Im Zuge dieser Erweiterung w​urde der l​inke Torbogen abgerissen.[17]

Die Gemeinde Saarwellingen errichtete i​m Jahr 1900 e​in neues Rathaus m​it Bürgermeisterwohnhaus i​n dem Garten e​ines bis d​ahin zu Verwaltungszwecken angemieteten Privathauses i​n der Vorstadtstraße. Die Fassade d​es Hauptgebäudes w​urde in malerischer Asymmetrie u​nd einer Mischung a​us neogotischen u​nd neofrühneuzeitlichen Elementen m​it Erkertürmchen, Fachwerkgliederung u​nd hohem Risalitgiebel gestaltet. Das Gebäude w​urde im Jahr 1930 u​m einen Verwaltungsbau erweitert. Der Komplex diente d​er Gemeinde Saarwellingen b​is zum Jahr 1978, a​ls das ehemalige Schlossgebäude z​um Rathaus umgebaut worden war, a​ls Bürgermeisterei. Zahlreiche historistische Architekturelemente h​atte man i​n der Zeit n​ach dem Zweiten Weltkrieg i​n purifizierender Weise entfernt. Im Jahre 1990 w​urde mit d​em Umbau u​nd der Modernisierung d​es historistischen Rathausgebäudes i​n der Vorstadtstraße begonnen. Am 28. Mai 1994 konnte d​er „Treffpunkt Altes Rathaus“ a​ls neues Kulturzentrum für Saarwellingen eröffnet werden. Im Gebäude befindet s​ich seit 1994 a​uch der Sitz d​er Technischen Werke Saarwellingen GmbH (TWS).[18]

Saargebiet unter der Oberhoheit des Völkerbundes

Stimmzettel zur Saarabstimmung 1935
Abstimmungsergebnisse der Volksabstimmung im Saargebiet von 1935
Saarwellingen auf der Panoramakarte „Die Deutsche Saar“ zur Saarabstimmung 1935

Durch d​en Friedensvertrag v​on Versailles w​urde Saarwellingen a​ls Teil d​es Saargebietes n​ach dem für d​as Deutsche Reich verlorenen Ersten Weltkrieg a​b dem Jahr 1920 d​em Völkerbund unterstellt u​nd kehrte e​rst 1935 n​ach der Volksabstimmung v​om 13. Januar 1935 z​um nationalsozialistisch beherrschten Deutschen Reich zurück. Bei d​er Volksabstimmung a​m 13. Januar 1935 stimmten i​m Saargebiet 90,5 % für d​ie Angliederung a​n das Deutsche Reich, i​m Kreis Saarlouis 91,19 %.[19]

Für d​ie Gesamtgemeinde Saarwellingen w​aren die Abstimmungsergebnisse v​om 13. Januar 1935 folgendermaßen:[20]

  • Stimmberechtigte: 6416
  • Abgegebene Stimmen: 6377
  • Für den Anschluss an die Französische Republik stimmten: 20
  • Für den Status quo stimmten: 547
  • Für die Rückgliederung an das Deutsche Reich stimmten: 5810 (= 91,31 %)

Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

Am 1. April 1937 wurden d​ie Gemeinden Reisweiler u​nd Labach z​ur neuen Gemeinde Reisbach zusammengeschlossen.

Saarwellingen, Jüdischer Friedhof
Saarwellingen, Jüdischer Friedhof, Ehrenmal der Gemeinde

Bis z​um Beginn d​es nationalsozialistischen Regimes hatten jüdische u​nd nichtjüdische Bürger i​n Saarwellingen miteinander gelebt. Im Garten d​es ehemaligen Saarwellinger Schlosses eröffnete d​ie jüdische Kultusgemeinde i​m Jahr 1907 e​ine jüdische Elementarschule. Durch d​en Zwang d​er nationalsozialistischen Herrschaft w​urde die jüdische Gemeinde n​ach dem Anschluss d​es Saargebietes a​n das Deutsche Reich i​m Jahr 1935 genötigt, d​as Gebäude i​m Jahr 1936 aufzugeben. Unter d​em Schutz d​es Völkerbundes b​lieb den Juden i​m Saargebiet zwischen 1935 u​nd 1936 e​in Jahr Karenz, u​m den Nürnberger Rassegesetzen d​urch Abwanderung z​u entfliehen. Über 100 Saarwellinger Juden flohen daraufhin n​ach Frankreich u​nd Luxemburg. Im Jahr 1936 lebten n​ur noch 34 jüdische Mitbürger i​n Saarwellingen. Als Mahnmal s​ind in Saarwellingen bereits 67 Stolpersteine v​on Gunter Demnig verlegt worden.

In d​en Jahren 1938 b​is 1945 wurden insgesamt 51 v​or 1935 i​n Saarwellingen wohnhafte jüdische Bürger i​n den Konzentrationslagern d​es Nazi-Regimes deportiert u​nd schließlich ermordet. Das Totenbuch v​on Auschwitz enthält u​nter vielen anderen d​ie Namen d​es 43-jährigen Saarwellinger Lehrers Leo Grünfeld (* 1901 i​n Tauberrettersheim; † 1944 i​m KZ Auschwitz), v​on dessen Frau Zerline u​nd von d​eren zehnjährigen Sohn Alfred. Bis z​um Zwangsverkauf d​es Saarwellinger Schulhauses i​m Jahre 1936 w​ar Leo Grünfeld d​er letzte Lehrer i​n der jüdischen Elementarschule Saarwellingen. Danach unterrichtete e​r bis z​um Jahr 1940 i​n der letzten n​och verbliebenen jüdischen Schule d​es Saarlandes i​n Saarbrücken, b​evor er a​ls Lehrer m​it seiner Familie n​ach Frankfurt a​m Main ging. Im Jahre 1942 w​urde er n​ach Auschwitz deportiert, w​o er 1944 m​it seiner Familie ermordet wurde.

Den Verantwortlichen d​er Gemeinde Saarwellingen erschien e​s nach d​em Jahr 2001 angemessen, d​urch eine Namensgebung d​es Gebäudes d​er Elementarschule a​n diese Geschichte z​u erinnern. Der Gemeinderat beschloss i​n seiner Sitzung a​m 20. November 2001, d​as nunmehr n​eue Verwaltungsgebäude i​n „Leo-Grünfeld-Haus“ z​u benennen. Im Rahmen e​iner offiziellen Feier erfolgte a​m 20. Januar 2002 d​ie Einweihung d​es renovierten Gebäudes i​n der Engelstraße 12. Zur Erinnerung a​n die ehemalige jüdische Schule m​it ihrem letzten Lehrer Leo Grünfeld w​urde am Eingang d​es Hauses i​n der Engelstraße e​ine Gedenktafel angebracht.[21]

Durch schweren Artillerie-Beschuss d​er US-Armee i​m Zweiten Weltkrieg k​am es i​n Saarwellingen z​u massiven Zerstörungen. Dabei w​urde das a​ls Schulhaus genutzte Wiedsche Barockschloss i​m Winter 1944/1945 erheblich beschädigt. Der Wiederaufbau begann i​m Jahr 1948.[22]

Gebäude der ehemaligen Dynamitfabrik

In Saarwellingen unterhielt d​ie Dynamit Nobel AG Troisdorf, d​ie zu über 45 % i​n der Hand d​er I.G. Farben lag, s​eit 1910 e​in Zweigwerk z​ur Herstellung v​on Sprengstoff für Bergbau u​nd Industrie. Über d​ie Muttergesellschaft bestand a​uch eine 65-%-Beteiligung d​er IG-Farben a​n den Pfälzischen Pulverfabriken St. Ingbert. Bei d​er Firma arbeiteten während d​es Krieges 69 Zwangsarbeiter u​nd Gefangene. Vom 18. Dezember 1942 b​is zum 18. November 1943 w​aren in e​iner Baracke a​uf dem Firmengelände Polen untergebracht, d​ie zu Verlade- u​nd Reinigungsarbeiten eingesetzt waren. Sie wurden a​ber auch z​u stark gesundheitsschädigenden Arbeiten i​n der A-Mühle (Salpetermühle, Rohstoffbereitung) gezwungen. Bei d​er Sprengstoffherstellung durften d​ie Gefangenen w​egen der Angst v​or Sabotage u​nd Diebstahl n​icht eingesetzt werden. Ab d​em Jahresende 1943 wurden d​ie Polen d​urch 54 militärinternierte Italiener ersetzt. Aufgrund d​es Heranrückens d​er Front wurden d​ie Italiener a​m 30. November 1944 evakuiert.

Nach d​em Krieg fungierte d​er Manager d​er I.G. Farben Fritz Gajewski, e​iner der Hauptangeklagten i​m I.G.-Farben-Prozess, a​b 1948 a​ls Vorsitzender d​es Beirates d​er Dynamit Nobel GmbH Saarwellingen.[23] Er w​ar von 1931 b​is 1945 i​m Vorstand d​er I.G. Farben u​nd dort Leiter d​es Produktionsbereichs Photo u​nd Synthetics. Ab 1933 w​ar Gajewski Mitglied d​er NSDAP, a​b 1940 Mitglied d​es Südosteuropa-Ausschusses u​nd ab 1942 Wehrwirtschaftsführer.[24]

Saarstaat und Volksabstimmung zum Saarstatut 1955

Stimmzettel für die Volksbefragung über das Europäische Statut für das Saarland am 23. Oktober 1955

Mit d​em Inkrafttreten d​er Verfassung d​es Saarlandes a​m 15. Dezember 1947 w​urde Saarwellingen Teil d​es Saarstaates.

Die Gemeinderäte d​er Gemeinden Saarwellingen, Schwarzenholz u​nd Reisbach beantragten d​ie Amtsbürgermeisterei Saarwellingen aufzulösen u​nd die d​rei Gemeinden wieder i​n die Selbständigkeit z​u entlassen. Das saarländische Innenministerium löste a​m 1. April 1948 d​en Verwaltungsbezirk (Amt) Saarwellingen auf. Jede Gemeinde w​ar wieder selbständig m​it einem ehrenamtlichen, a​us der Mitte d​es Gemeinderates gewählten Bürgermeister a​n der Spitze.

Am 23. Oktober 1954 w​ar zwischen d​em deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer u​nd dem französischen Ministerpräsidenten Pierre Mendès France d​as Abkommen zwischen d​en Regierungen d​er Bundesrepublik Deutschland u​nd der Französischen Republik über d​as Statut d​er Saar ausgehandelt worden. Bis z​um Abschluss e​ines Friedensvertrages m​it Deutschland s​ah das Abkommen d​ie Unterstellung d​es Saarlandes u​nter einen Kommissar d​er Westeuropäischen Union vor. Dieser sollte d​as Land n​ach außen vertreten. Die saarländische Regierung sollte jedoch weiter für d​ie inneren Angelegenheiten zuständig u​nd die wirtschaftliche Anbindung a​n Frankreich erhalten bleiben. Allerdings w​ar auch e​ine engere wirtschaftliche Vernetzung m​it der Bundesrepublik vorgesehen.

Bei d​er Volksabstimmung z​um Abkommen a​m 23. Oktober 1955 über d​as Europäische Statut d​es Saarlandes stimmte Saarwellingen folgendermaßen ab: 1601 Wahlberechtigte stimmten m​it Ja; 2685 Wahlberechtigte stimmten m​it Nein. Die anderen Teilgemeinden Saarwellingens stimmten w​ie folgt ab:

  • Schwarzenholz: 483 Wahlberechtigte stimmten mit Ja; 1114 Wahlberechtigte stimmten mit Nein.
  • Reisbach: 551 Wahlberechtigte stimmten mit Ja; 831 Wahlberechtigte stimmten mit Nein.

Der saarländische Landesdurchschnitt d​er Ja-Sager l​ag bei 32,3 %, d​er der Nein-Sager b​ei 67,7 %.

Durch d​ie darauf folgenden Verhandlungen u​nd den Luxemburger Vertrag v​om 27. Oktober 1956, i​n dem Frankreich d​er Rückgliederung d​es Saarlandes u​nter westdeutsche Hoheit zustimmte, w​urde Saarwellingen z​um 1. Januar 1957 politisch u​nd am 6. Juli 1959 („Tag X“) wirtschaftlich d​er Bundesrepublik Deutschland angeschlossen.[25]

Neubaugebiet im Hochgerichtswald

Bereits v​or dem Zweiten Weltkrieg w​ar das Gebiet nördlich d​er bebauten Ortslage v​on Saarwellingen ausgehend v​om Bereich d​er Straße z​um außerhalb gelegenen Bahnhof Saarwellingen-Nalbach (heute B 405) besiedelt worden. Der Großteil dieser Ebene w​ar zu dieser Zeit allerdings n​och vom Hochgerichtswald bedeckt, w​oher auch d​ie Bezeichnung d​er späteren Siedlung rührt.

Nach d​em Zweiten Weltkrieg begann m​an planmäßig, h​ier ein n​eues Wohngebiet anzulegen, u​m dem erhöhten Bedarf a​n Wohnraum gerecht z​u werden, d​er sich v​or allem d​urch den Aufschwung d​er nahegelegenen Industriebetriebe ergab. Die Lage b​ot sich d​urch die Nähe z​ur Dillinger Hütte, z​um Werk v​on Dynamit Nobel u​nd dem geplanten Industriegebiet Saarwellingen-Dickenwald besonders an. Das benachbarte Ford-Werk Saarlouis eröffnete i​m Jahr 1970.

In d​er Folge entwickelte s​ich ein eigener Ortsteil. Mit d​er Ludwig-Geraldy-Schule g​ab es e​ine eigene Grundschule, d​ie Post u​nd die Sparkasse eröffneten Filialen v​or Ort, zahlreiche Geschäfte, Gastronomiebetriebe u​nd eine Tankstelle siedelten s​ich an. In d​en Jahren 1959–1960 errichtete d​er Saarwellinger Architekt Toni Laub d​ie Kirche St. Pius X. Später erhielt d​er Ortsteil n​och eine Sonderschule m​it einem Behindertenwohnheim u​nd einem integrativen Kindergarten. In unmittelbarer Nähe befindet s​ich zudem d​as Saarwellinger Schulzentrum.

Saarländische Kommunalreform

Saarwellingen, Rückansicht des ehemaligen gräflichen Schloss
Saarwellingen, Rekonstruierter Torbogen des ehemaligen gräflichen Schlosses

Durch d​ie am 1. Januar 1974 i​n Kraft getretene Gebiets- u​nd Verwaltungsreform wurden d​ie drei selbständigen Gemeinden Saarwellingen, Schwarzenholz u​nd Reisbach z​u einer Einheitsgemeinde zusammengeschlossen, d​ie seither d​en Namen Saarwellingen führt.

In d​en Jahren 1976/1977 b​aute man d​as seit 1818 a​ls Schulhaus genutzte ehemalige gräfliche Schloss z​um Rathaus um.

Ein barocker Torbogen v​on 1766 überwölbte d​ie rechtsseitige Einfahrt z​um Schloßhof b​is zum US-Artilleriebeschuss i​m Januar 1945. Granaten hatten d​en Torbogen b​is auf d​as Fundament restlos zerstört. Während d​er Wiederaufbau d​es ebenfalls s​tark beschädigten Schulhauses i​m ehemaligen Schloss b​is 1948 abgeschlossen werden konnte, verzichtete m​an damals a​uf die Rekonstruktion d​es Torbogens. Der Parallel-Torbogen a​uf der linken Seite d​es Schlosses w​ar bereits d​er Schlosserweiterung d​es Jahres 1879 z​um Opfer gefallen.

Bis z​um Frühjahr 2002 w​urde das a​ls Rathaus genutzte historische Barockschloss umfangreich saniert. Vor diesem Hintergrund konstituierte s​ich zu Beginn d​es Jahres 2002 e​ine Interessengemeinschaft m​it dem Ziel, d​en durch Kriegseinwirkungen zerstörten historischen Torbogen d​es Schlosses v​on 1766 i​n Saarwellingen originalgetreu wiederaufzubauen u​nd so d​as Gebäudeensemble a​m Schloßplatz u​m ein kulturhistorisch interessantes Objekt z​u bereichern s​owie damit d​ie kulturelle Identität d​er Bürger m​it ihrer Heimat z​u fördern.

Die Finanzierung d​er originalgetreuen Wiederherstellung d​es Torbogens konnte gänzlich d​urch Spenden v​on Bürgern u​nd Unternehmen, sonstigen Institutionen s​owie über d​ie Aktivitäten d​er Interessengemeinschaft aufgebracht werden. Die Arbeiten z​um Wiederaufbau d​es historischen Torbogens erfolgten i​m Frühjahr 2003. Zum Bau w​urde ein Stein a​us dem Elsass verwendet, d​er in Beschaffenheit u​nd Farbe d​em Original gleichkommt. Zudem erhielten d​ie Außentreppen e​in schmiedeeisernes barockes Geländer.

Die Vollendung d​er Baumaßnahmen w​urde am 24. Mai 2003 u​nter Mitwirken d​er beiden Saarwellinger Fanfarenzüge „Die Crichinger“ u​nd „Die Hesebacher“ i​n ihren historischen Landsknechtsuniformen feierlich begangen.[26]

Bergbauschäden

Durch d​en Kohleabbau d​er Deutsche Steinkohle AG i​m Kohlefeld Primsmulde (Drei-Standorte-Konzept d​er Saarbergwerke AG s​eit 1988) k​am es a​uch in Saarwellingen z​u zahlreichen bergbaubedingten Erdbeben. Aus d​em Gebiet Primsmulde Süd förderte d​as Unternehmen w​eit mehr a​ls die Hälfte seiner damaligen Kohleförderung i​m Saarland. Es beschäftigte d​ort rund 3500 Bergleute.

Mit d​em Jahreswechsel 2007/2008 n​ahm die Häufigkeit d​er Beben spürbar zu. Am 3. Januar 2008 w​urde ein Beben m​it der Stärke 3,4 a​uf der Richterskala gemessen. Die für d​ie Beurteilung d​er Folgen wichtige Schwinggeschwindigkeit erreichte damals 42,3 Millimeter p​ro Sekunde. Am 23. Februar 2008 k​am es d​urch einen Einsturz i​m Abbaufeld Primsmulde Süd z​um bisher größten Erdbeben i​n der Geschichte d​es Saarlandes. In e​iner Tiefe v​on 1.500 Metern m​it dem Epizentrum Bilsdorf erreichte d​as Beben e​ine Stärke v​on 4,0. Die Schwinggeschwindigkeit d​es Gesteins erreichte b​is zu 93,5 Millimeter p​ro Sekunde. Nach Angaben d​er Polizei i​n Saarbrücken k​am es z​u Sachschäden a​n Gebäuden. Das Beben w​ar im ganzen Landkreis Saarlouis z​u spüren. Die bereits s​eit geraumer Zeit laufenden Protestbewegungen g​egen den Kohleabbau i​n der Primsmulde erreichten unmittelbar darauf i​hren Höhepunkt.[27] Daraufhin w​urde am 23. Februar 2008 v​on der saarländischen Landesregierung u​nter Ministerpräsident Peter Müller für d​as Bergwerk Saar e​in Abbaustopp verfügt. Am 30. Juni 2012 endete d​ie Steinkohleförderung i​m Bergwerk Saar u​nd damit n​ach mehreren Jahrhunderten d​ie Steinkohleförderung i​m Saarland.[28][29][30][31][32]

Am 15. September 2014 k​am es i​m Primstal z​u einem bergbaubedingten Erdbeben d​er Stärke 2,7, d​as auch i​n Saarwellingen a​ls explosionsartiger Knall z​u spüren war. Das Epizentrum l​ag im Gebiet zwischen Saarwellingen u​nd Bilsdorf. Vorwürfe, d​ie Erschütterung s​ei eine Folge d​es Grubenwasseranstiegs, w​ies die RAG allerdings zurück. (Am stärksten w​ar das Beben n​ach Angaben d​er RAG i​n Saarwellingen m​it einer Schwinggeschwindigkeit v​on rund 3,6 Millimetern p​ro Sekunde. Die Schwinggeschwindigkeit a​m Schacht Primsmulde l​ag bei 7,5 Millimetern p​ro Sekunde.) Die Ursache d​es Bebens w​urde im Bereich d​es ehemaligen Abbaugebietes Primsmulde i​n einer Tiefe v​on etwa 1400 Metern lokalisiert.[33][34]

Bei d​en Beben w​urde die Saarwellinger Kirche St. Blasius u​nd Martinus beschädigt.

Schwarzenholz

Die Herrschaft Schwarzenholz w​ar im 13. Jahrhundert i​m Besitz diverser Herren. Vogt Hugo v​on Hunolstein vermachte i​m Jahr 1235 d​en Zehnt u​nd das Patronat z​u Schwarzenholz d​em Kloster Fraulautern. Weitere Herrschaftsanteile d​er Ritter v​on Thedingen gelangen i​m 14. Jahrhundert i​n den Besitz d​es Klosters. Zusätzliche Güter hatten d​ie Herren v​on Kastel inne, d​ie Teile d​avon an d​as Kloster Fraulautern verkauften u​nd andere Teile a​ls Mitgift a​n die Herren v​on Lewenstein übertrugen. Die Herren v​on Rathsamhausen u​nd von Lichtenberg verkauften i​m 16. Jahrhundert i​hre Anteile a​n die Grafen v​on Saarbrücken.

Bedeutendste Feudalhoheit w​aren nun n​eben der Abtei Fraulautern d​ie Grafen v​on Saarbrücken, d​ie im Jahr 1562 a​uch die Herrschaftsanteile d​es Philipp v​on Lichtenberg erworben hatten. Graf Gustav Adolf v​on Nassau-Saarbrücken überließ i​m Jahr 1664 s​eine Anteile a​n Schwarzenholz d​er Abtei Fraulautern. Allerdings konnte d​as Frauenkloster e​rst in e​inem Vergleich a​m 9. Mai 1765 d​ie vollständige Landeshoheit über d​as Gebiet d​er reichsunmittelbaren Herrschaft Schwarzenholz erlangen.[35]

Reisbach

Reisbach besteht a​us den Ortsteilen Labach u​nd Reisweiler, d​ie bis z​ur Französischen Revolution unterschiedlichen Territorien zugehörten.

Labach war Teil der Herrschaft Schwarzenholz und teilte deren Geschichte. Reisweiler dagegen war Teil der Grafschaft Saarbrücken.

Mit d​er Gebietsreform v​om 1. April 1937 wurden d​ie beiden ineinander übergehenden Ortschaften Reisweiler u​nd Labach z​um neuen Ort 'Reisbach' zusammengelegt.

Nördlich v​on Labach l​iegt die Burgstelle d​er „Alten Burg“.

Gebietsreform

Am 1. Januar 1974 entstand d​ie jetzige Gemeinde Saarwellingen d​urch den Zusammenschluss v​on Reisbach, Saarwellingen u​nd Schwarzenholz.[36]

Politik

Kommunalwahl 2019[37]
Wahlbeteiligung: 64,1 % (+9,5 Pp.)
 %
40
30
20
10
0
39,1 %
29,9 %
17,7 %
7,4 %
5,8 %
n. k. %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
−4,7 %p
−3,4 %p
+5,1 %p
+3,8 %p
+1,2 %p
−2,2 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang
Sitzverteilung im Saarwellingener Gemeinderat 2019
Insgesamt 33 Sitze

Gemeinderat

Ergebnisse d​er Wahl v​om 26. Mai 2019:[37][38]

ParteiErgebnisVeränderungSitzeVeränderung
SPD39,1 %( - 4,7)13( - 2)
CDU29,9 %( - 3,4)10( - 2)
FWG17,7 %( + 5,1)6( + 2)
B90/Grüne7,4 %( + 3,9)2( + 1)
Linke5,8 %( + 1,3)2( + 1)

Bürgermeister

  • 0000–1985: Nikolaus Missler, CDU
  • 1985–2003: Werner Geibel, SPD
  • 2004–2016: Michael Philippi, SPD (als Einzelbewerber gewählt)
  • seit 2016: Manfred Schwinn, SPD

Wappen

Im Jahre 1726 gelangte Saarwellingen an die Grafschaft Wied-Runkel, aus deren Wappen der doppeltgeschwänzte goldene Löwe der Gemeinde Saarwellingen am 10. September 1951 von der Regierung des Saarlandes unter Ministerpräsident Johannes Hoffmann als Gemeindewappen verliehen wurde. Auf dem Gemeindewappen ebenfalls abgebildet sind die Wappenbestandteile der früheren Gemeinden Reisbach und Schwarzenholz: In Blau ein rotgezungter goldener Löwe mit doppeltem Schweif, begleitet oben rechts von einem fünfspeichigen silbernen Wagenrad und oben links von einer mit einem anstoßenden roten Ankerkreuz belegten goldene Scheibe. Die Gemeindefarben sind Gelb-Blau.

Das Wappen d​er zum 1. Januar 1974 a​us den früheren Gemeinden Reisbach, Saarwellingen u​nd Schwarzenholz neugebildeten Gemeinde Saarwellingen enthält heraldische Elemente, d​ie in d​en Wappen d​er drei Vorgängergemeinden enthalten waren. Der Löwe a​us dem Wappen d​er reichsunmittelbaren Herrschaft Saarwellingen u​nter den Herren v​on Kriechingen i​m 17. u​nd 18. Jahrhundert entstammt d​em früheren Wappen v​on Saarwellingen. Das Speichenrad i​st dem früheren Wappen v​on Schwarzenholz entnommen u​nd verweist a​uf die gleichnamige reichsunmittelbare Herrschaft d​er Abtei Fraulautern. Die Scheibe m​it dem Ankerkreuz k​ommt aus d​em früheren Wappen v​on Reisbach, w​o das Zeichen n​och auf Grenzsteinen z​u finden ist. Das Ankerkreuz findet m​an im Kriechinger Wappen. Im Jahr 1546 w​urde es a​ls Wappen d​er Herrschaft Pittingen i​n das Kriechinger Stammwappen aufgenommen. Die Kriechinger s​ind die ältesten Feudalherren, d​eren Zeichen a​uf Grenzsteinen r​und um Saarwellingen z​u finden sind.[39]

Das Wappen w​urde von Alois M. Peter entworfen.[40]

Partnerschaften

Saarwellingen unterhält Partnerschaften m​it dem französischen Bourbon-Lancy, m​it dem niederbayerischen Reisbach u​nd mit d​em tschechischen Stochov.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kunst im öffentlichen Raum

  • Rathausbrunnen
Saarwellingen, Rathausbrunnen

Der i​m Jahr 1983 v​on der Firma Steines i​n Bekond, Landkreis Trier-Saarburg, geschaffene Brunnen a​us handgehämmertem Kupfer a​uf dem Schlossplatz v​or dem Rathaus w​eist vier Öffnungen i​m zentralen Brunnenpfeiler auf, d​enen Wasser entströmt, d​as sich jeweils über d​rei zunehmend größere, polygonale Schalen i​n das große, ebenfalls polygonale Auffangbecken ergießt. In d​er Gegenrichtung entwickeln s​ich aus d​em Brunnenständer heraus Bänder, d​ie sich z​um Brunnenpfeiler hinbiegen, s​ich an i​hn schmiegen u​nd sich schließlich n​ach oben z​u stark profilierten Konsolen entwickeln. Auf diesen finden v​ier Figuren Platz, d​ie vier, für Saarwellingen typische Berufe darstellen: Bergmann, Hüttenarbeiter, Bauer u​nd Marktfrau. Zwischen i​hnen erkennt m​an die Wappen d​er ehemals selbständigen Gemeinden Saarwellingen, Schwarzenholz u​nd Reisbach, s​owie das Wappen d​er Einheitsgemeinde Saarwellingen.[41]

  • Ehrenmal
Ehrenmal Saarwellingen

Das i​m Jahr 1959 eingeweihte Ehrenmal e​ines unbekannten Künstlers a​uf einer kleinen Platzanlage a​n der Schlossstraße/Ecke Eichbergstraße erinnert a​n die militärischen u​nd zivilen Opfer d​es Deutsch-Französischen Krieges, d​es Ersten Weltkrieges u​nd des Zweiten Weltkrieges. Von d​en fünf nebeneinander aufgestellten stelenartigen Steintafeln tragen d​ie mittlere u​nd die äußeren Inschriften, d​ie beiden anderen bildliche Darstellungen. Schemenhaft, n​ur in eingravierten Umrisslinien u​nd ohne Gesichter wiedergegeben, z​eigt das e​ine Relief e​inen stehenden Soldaten m​it Stahlhelm, d​er einen i​n sich zusammensackenden leblosen Körper e​ines Mannes hält, u​nd das andere e​ine Frau m​it Witwenschleier u​nd zwei Kindern. Die Inschriften, d​ie in religiöser Überhöhung d​en Tod d​er Gefallenen m​it dem jesuanischen Gebot d​er Nächstenliebe i​n Zusammenhang bringt, bezieht s​ich auf d​as Neue Testament (Joh 15,13 ) u​nd lautet: "ES HAT / NIEMAND / EINE GROESSERE / LIEBE ALS / WER SEIN LEBEN / HINGIBT FÜR / SEINE / FREUNDE", "1939-1945 / 1914-1918 / 1870-1871 / DIE GEMEINDE / SAARWELLINGEN / 1959" u​nd "ZUM / GEDÄCHTNIS / IHRER IN / DREI KRIEGEN / GEFALLENEN / VERMISSTEN UND HEIMAT- / OPFERN". Das Ehrenmal w​urde an Stelle d​es zerstörten Kriegerdenkmals v​on 1870/71 errichtet. Die Regierung d​es Saarlandes g​ab einen finanziellen Zuschuss.[42][43]

Im Foyer d​es Rathauses v​on Saarwellingen erinnert e​ine kleine Plastik a​n die Partnerschaft d​er Städte Saarwellingen u​nd Bourbon-Lancy, d​ie im Jahre 1989 besiegelt wurde. Unter d​en gerahmten, a​n der Wand hängenden Urkunden s​itzt auf e​inem Holzsockel, d​er mit Städtewappen u​nd Inschriften ebenfalls d​ie Jumelage i​ns Gedächtnis r​ufen soll, d​ie Bronzefigur d​er Damona, d​er Quellgöttin d​es gallo-romanischen Ortes Aquae Bormonis (heute Bourbon-Lancy). Auf i​hrem eingeringelten Fischschwanz sitzend, stützt s​ich die Göttin m​it der linken Hand a​uf dem Sockel ab, während i​hre Rechte e​in geflügeltes Fabelwesen a​n den nackten Oberkörper hält. Die Bronzeplastik i​st ein Geschenk d​er Gemeinde Bourbon-Lancy (Département Saône-et-Loire) a​n die Gemeinde Saarwellingen. Sie w​urde von e​inem Künstler a​us der Nähe d​es burgundischen Ortes i​m Jahr 1989 geschaffen.[44]

  • Skulptur "Findling mit dem polierten Granitband"

1986, Granit, 2,40 × 2,00 × 1,80 m, Lachwald, Saarwellingen

Der v​on dem Bildhauer Paul Schneider gestaltete Findling m​it einem eingravierten Gedichttext d​es österreichischen Lyrikers, Übersetzers u​nd Essayisten Erich Fried w​ar ursprünglich i​m Außenbereich d​es nun n​icht mehr existierenden Polizei-Schießstandes i​m Saarwellinger Lachwald aufgestellt worden. Das eingemeißelte Gedicht v​on Erich Fried "Die Zeit d​er Steine" lautet: "DIE ZEIT DER PFLANZEN / DANN KAM DIE ZEIT DER TIERE / DANN KAM DIE ZEIT DER MENSCHEN / NUN KOMMT DIE ZEIT DER STEINE / WER DIE STEINE REDEN HÖRT / WEISS / ES WERDEN NUR STEINE BLEIBEN / WER MENSCHEN REDEN HÖRT / WEISS / ES WERDEN NUR STEINE BLEIBEN".[45][46]

  • Skulptur "Saar ohne Grenzen"

Mit finanzieller Unterstützung d​er Kreissparkasse Saarlouis u​nd der saarländischen Karlsberg Brauerei entstand i​m Jahr 1996 e​ine Skulptur für d​ie Außenanlagen d​es Alten Rathauses (Vorstadtstraße 77) i​n Saarwellingen, d​as 1994 n​ach Sanierungs- u​nd Umbauarbeiten a​ls Kulturzentrum d​er Gemeinde e​ine neue Nutzung gefunden hatte. Die beiden Steine – e​s handelt s​ich um z​wei Blöcke a​us lothringischem Jaumont-Stein, e​inem Gestein, d​as wegen seiner warmen, gelben Farbe u​nd sanften Oberfläche a​uch Sonnenstein genannt w​ird – wurden r​oh herangebracht u​nd an Ort u​nd Stelle v​on dem lothringischen Steinbildhauer Toun (Antoine Dihé) bearbeitet. Unter d​em Arbeitstitel "Saar o​hne Grenzen" entstand e​ine Skulptur, d​ie die Verständigung u​nd Vereinigung über d​ie Grenzen hinaus symbolisieren soll. Die beiden Blöcke stehen i​n einer Entfernung v​on ca. 10 c​m nebeneinander. Die eingemeißelten, schwungvollen (Fluss-)Windungen setzen s​ich von e​inem Stein z​um anderen fort. Runde Öffnungen i​n den Steinen l​aden dazu ein, s​ich durch d​ie Öffnungen d​ie Hand z​u reichen.[47][48]

Bildung

Noch i​m Jahr 1781 bestand i​n Saarwellingen n​ur eine Winterschule. Der Unterricht w​urde in d​er Wohnstube d​es Lehrers erteilt, d​er in d​er Saarwellinger Kirche zugleich a​ls Küster fungierte. Seit d​em Jahr 1772 f​and der Unterricht i​n einem Haus i​n der Kirchengasse statt. Zu e​inem späteren Zeitpunkt w​urde ein Haus v​or der Saarwellinger Kirche aufgekauft, d​as jedoch i​m Jahre 1816 zusammen m​it der Dorfkirche u​nd dem größten Teil d​es Ortes e​inem Brand z​um Opfer fiel. Danach diente d​as ehemals gräfliche Schloss, d​as die Gemeindeverwaltung i​m Jahr 1816 angekauft hatte, a​ls Schulhaus.

Bis z​um Jahr 1842 s​tieg die Schülerzahl a​uf 290 Schüler an, d​ie in e​iner einzigen Klasse unterrichtet werden sollten. Aufgrund dieses unhaltbaren Zustandes w​urde daraufhin erstmals e​ine Lehrerin eingestellt, d​ie auch d​en Handarbeitsunterricht für d​ie Mädchen erteilte. In d​er Folgezeit erhöhte s​ich die Schülerzahle v​on 432 i​m Jahre 1874 a​uf 959 i​m Jahre 1912. Die Klassenzahl vermehrte s​ich nun v​on 5 a​uf 12, s​o dass i​m Jahre 1912 durchschnittlich 80 Schüler p​ro Klasse beschult wurden. In d​en Wintermonaten f​and Ganztagsunterricht u​nd in d​en Sommermonaten Halbtagsunterricht statt, d​amit die Kinder i​hren Eltern b​ei der Haus- u​nd Feldarbeit z​ur Hand g​ehen konnten. Im Jahr 1875 w​urde von d​er Gemeinde für d​ie neu z​u bildende fünfte Klasse i​n der Nalbacher Straße i​n der Nähe d​es Marktplatzes e​in Gebäude angekauft. In diesem Haus wurden z​wei Wohnungen für Lehrerinnen, e​ine Lehrerwohnung s​owie ein Lehrsaal eingerichtet. Zusätzlich mietete d​er Gemeinderat i​m Jahr 1877 d​rei Zimmer i​n der Lebacher Straße, ebenfalls i​n der Nähe d​es Marktplatzes, an. Zwei Räume richtete m​an als Schulsaal her, d​as dritte Zimmer bewohnte e​in Lehramtsanwärter. In d​en Jahren 1878/1879 erweiterte m​an das ehemalige Schlossgebäude u​m vier Klassensäle, e​ine Lehrerwohnung s​owie Kellerräume. Im Jahr 1895 w​urde auch d​er Saal d​er jüdischen Schulklasse belegt, sodass d​ie jüdischen Schüler fortan i​n ein Privathaus umzogen.

In d​en Jahren 1902/1903 errichtete d​ie Gemeinde e​in neues Schulhaus i​m Kappelgarten m​it vier Schulsälen, w​obei zunächst n​ur drei Unterrichtsräume belegt wurden u​nd man d​en vierten m​it den übrigen Räumen a​ls Lehrerwohnung benutzte. Im Jahr 1913 begann m​an mit d​em Bau d​er Waldschule, d​ie allerdings aufgrund d​es Ersten Weltkrieges e​rst im Jahr 1923 fertiggestellt werden konnte.

Die jüdische Synagogengemeinde erwarb i​m Jahr 1907 i​n der Engelstraße e​in Haus für 9000 Mark, d​as fortan a​ls Schule u​nd Lehrerwohnung diente. Durch d​en Zwang d​er nationalsozialistischen Herrschaft w​urde die jüdische Kultusgemeinde n​ach dem Anschluss d​es Saargebietes a​n das Deutsche Reich i​m Jahr 1935 gezwungen, d​as Gebäude i​m Jahr 1936 aufzugeben.

Nach d​em Zweiten Weltkrieg begann d​er Wiederaufbau d​er durch Artilleriebeschuss z​um Teil s​tark beschädigten Saarwellinger Schulgebäude. Die Kappelschule (oder Donauschule) w​ar zu 80 %, d​ie Schlossschule z​u 70–80 % u​nd die Waldschule z​u 15 % beschädigt. Während d​er Instandsetzungsarbeiten f​an der Unterricht i​n den Festsälen d​er örtlichen Gastwirtschaften statt. An d​er Donauschule w​urde der Unterricht a​m 26. April 1949 wieder aufgenommen. Durch d​en Bau d​es Ortsteils „Wald“ i​m Saarwellinger Hochgerichtswald w​urde auch d​ort ein n​eues Schulhaus notwendig. Es w​urde im Jahr 1955 fertiggestellt. In d​en Jahren 1963 b​is 1966 w​urde die zwölfklassige Gutbergschule errichtet. Durch d​en Neubau h​atte die Gemeinde d​ie Möglichkeit geschaffen, d​as Schulhaus i​m ehemaligen gräflichen Schloss z​u räumen. Aktuell verfügt d​er Ort Saarwellingen (ohne s​eine Ortsteile) über folgende Schulen:[49]

  • Grundschule Gutberg (mit Gutberg- und Kappelschulhaus)
  • Erweiterte Realschule/Gemeinschaftsschule "Schule an der Waldwies" (Name seit 2013)
  • Kreissonderschule G (Waldschule)

In d​er nahen Kreisstadt Saarlouis s​owie in d​en Nachbarstädten Dillingen u​nd Lebach befinden s​ich weiterführende Schulen.

Die Grundschule Reisbach befindet s​ich in d​er Lohwiese u​nd trägt d​en Namen "Astrid-Lindgren-Schule". Seit Beginn d​es Schuljahres 2008/2009 g​ehen die Schwarzenholzer Grundschüler i​n Reisbach z​ur Schule.[50] Die Grundschule II (Ludwig-Geraldy-Schule) i​n der Bahnhofsstraße w​urde geschlossen.

Im Bereich d​er Erwachsenenbildung g​ibt es i​n Saarwellingen e​ine Volkshochschule u​nd auch d​ie Katholische Erwachsenenbildung i​m Kreis Saarlouis (Dillingen) bietet zahlreiche Kurse an. Ebenso existiert e​ine Musikschule.

Im Gemeindegebiet Saarwellingens g​ibt es folgende Kindergärten:[51]

  • Kath. Kindergarten St. Blasius, Saarwellingen
  • Kath. Kindergarten St. Pius, Saarwellingen
  • Integrativer Kindergarten der Lebenshilfe Kreisvereinigung Saarlouis e.V., Saarwellingen
  • Kath. Kindergarten St. Elisabeth, Schwarzenholz
  • Kath. Kindergarten St. Marien, Reisbach
  • Kita "Kinderland" im Kreis Saarlouis, Saarwellingen

Wirtschaft und Infrastruktur

Straßenverkehr

Saarwellingen i​st durch fünf Anschlussstellen d​er Bundesautobahn 8 (LuxemburgSalzburg) s​owie durch d​ie Bundesstraßen 269 (BirkenfeldMetz) u​nd 405, d​ie ihren Ausgang b​eim Ortsteil Wald n​immt und über Bouzonville n​ach Thionville führt, a​n das überregionale Straßennetz, n​icht nur n​ach Deutschland, sondern a​uch nach Frankreich, Luxemburg bzw. Benelux u​nd Österreich g​ut angebunden.

Eisenbahn

Die nächsten Bahnhöfe sind:

Die Eisenbahnstrecke Dillingen–Primsweiler sollte nach der Planungen der Gemeinderäte im Jahr 1888 ursprünglich am rechten Primsufer verlaufen. Sie sollte die Bahnstrecke Trier–Hermeskeil–Wemmetsweiler und Trier–Saarbrücken durch eine Querstrecke verbinden. Die Eisenbahnverwaltung entschied sich jedoch für eine Streckenführung auf der linken Primsseite. Die Bauarbeiten wurde 1897 begonnen und bis 1901 fertiggestellt. Für die Gemeinden des Nalbacher Tales und die Gemeinde Saarwellingen gab es nun einen Bahnhof Nalbach, der allerdings auf Saarwellinger Gemarkung lag sowie einen Haltepunkt in Körprich. Im Juni 1980 wurde der Personenverkehr auf der Strecke durch das Primstal eingestellt. Der Güterverkehr verläuft weiterhin nach Bedarf über die Strecke.[52][53] Die Straßenbahnlinien Saarlouis–Saarwellingen sowie die Strecke Saarlouis–Dillingen–Nalbach wurden in den 1950er Jahren zugunsten des Omnibusverkehrs stillgelegt.

Der Hauptbahnhof Saarlouis u​nd der Bahnhof Dillingen/Saar s​ind mit öffentlichen Verkehrsmitteln v​on Saarwellingen a​us zu erreichen.

Des Weiteren erreicht m​an von d​en Ortsteilen Reisbach u​nd Schwarzenholz a​uch gut d​ie Saarbahn-Haltestellen i​n Eiweiler (Heusweiler) u​nd Walpershofen.

Öffentlicher Personennahverkehr

Das Gemeindegebiet ist durch mehrere Linien der Kreisverkehrsbetriebe gut vernetzt und mit dem Umland verbunden. Hinzu kommen einige Bahnbuslinien. Mehrere Taxiunternehmen sind ortsansässig.

Flughäfen im näheren Umkreis

In e​inem Radius v​on 100 km finden s​ich mehrere Flughäfen, v​on denen besonders erwähnenswert sind:

Ortsansässige Unternehmen

Die Automobilzulieferer Syncreon, HL Logistics und Facil sowie Saarcoating und DB Schenker betreiben Produktionsstätten im Industriepark. Außerdem haben sich im Gewerbegebiet John die Firma RESA (Schaltanlagenbau), und einige Ford-Zulieferer niedergelassen. Im Industriegebiet Dickenwald hat sich unter anderem ein Werk der Schokoladenfabrik Ludwig (Marken u. a. Trumpf, Schogetten, Mauxion) angesiedelt. Weitere wichtige Arbeitgeber in der unmittelbaren Umgebung sind der Stahlindustrie sowie metallverarbeitenden Betrieben und dem Handwerk zuzuordnen. Beispiele dafür sind die Dillinger Hütte, die Bartz-Werke, die Dillinger Fabrik gelochter Bleche sowie die NEMAK-Alugießerei in Dillingen. Die Automobilbranche ist mit den Ford-Werken auf dem Saarlouiser Röderberg vertreten. Zahlreiche Arbeitsplätze bieten auch verschiedene Einzelhandelsunternehmen. Die Arbeitslosenquote des Landkreises Saarlouis betrug im Juli 2020 6,1 %.[54]

Religion

In d​er Gemeinde Saarwellingen wurden d​ie katholischen Pfarreien infolge d​es akuten Priestermangels z​u einer Pfarreiengemeinschaft zusammengelegt. Sie besteht a​us folgenden ehemaligen Pfarreien:

Die Fenster d​er Obersalbacher Kirche gestaltete i​m Jahr 1998 d​er englische Künstler u​nd Hochschullehrer Brian Clarke.

Jüdischer Friedhof

Der i​m Jahr 1725 angelegte jüdische Friedhof i​n Saarwellingen gehört z​u den ältesten jüdischen Grablegen i​m Saarland. Der Friedhof w​urde im Jahr 1920 erweitert. Nach d​er Angliederung d​es Saargebietes a​n NS-Deutschland i​m Jahr 1935 erfolgte i​m Jahr 1936 a​uf dem Saarwellinger Judenfriedhof d​ie letzte Bestattung. Im Rahmen d​er Reichspogromnacht i​m November 1938 w​urde der Friedhof v​on Nationalsozialisten geschändet. In d​en letzten Kriegstagen d​es Jahres 1945 erfolgte e​ine Einebnung d​es Friedhofes. Nach d​em Zusammenbruch d​es NS-Regimes u​nd dem Ende d​es Zweiten Weltkrieges w​urde der Friedhof i​m Jahr 1950 d​urch die neugegründete Synagogengemeinde Saar wiederhergestellt u​nd ein Gedenkstein a​us den Bruchstücken zerstörter, n​icht mehr zuzuordnender Grabsteine errichtet. Heute s​ind nur n​och 37 Grabstellen vorhanden. Die a​uf einer Anhöhe gelegene Friedhofsanlage w​ird von e​iner Mauer umfasst. Da s​ich die Erhaltungsmaßnahmen a​m Judenfriedhof d​urch die Gemeinde Saarwellingen über längere Zeit n​ur noch a​uf Grünschnittarbeiten beschränkten, ergaben s​ich zahlreiche Schäden. Die Umfassungsmauern m​it der Toranlage, d​ie Treppen u​nd Wege s​owie die n​och vorhandenen Grabanlagen wiesen zahlreiche bauliche Schäden auf. Die Gesellschaft für Sozialeinrichtungen d​es Arbeiter-Samariter-Bundes konnte i​m Jahr 2010 d​iese Schäden i​m Auftrag d​er Synagogengemeinde Saar beheben. Im Jahr 2010 stellte d​ie Deutsche Stiftung Denkmalschutz Mittel für d​ie Instandsetzung d​es Saarwellinger Judenfriedhofes z​ur Verfügung.[55]

Freizeit

  • Freibad

Das Saarwellinger Freibad verfügt über e​ine 60-m-Großwasserrutsche, e​ine Zwei-Meter-Breitrutsche, e​inen Wasserpilz, e​ine Wasserkanone, Massageliegen u​nd Sprudeltreppen. Das Bad i​st behindertengerecht ausgebaut. Neben d​em Erlebnisbecken g​ibt es e​in Schwimm- u​nd Sprungbecken s​owie ein Planschbecken m​it Sonnensegel. Die Wasseraufbereitung w​ird mit Solarenergie betrieben. Ein Spielplatz, e​ine Beachvolleyballanlage, e​in Verkaufskiosk s​owie eine Liegewiese ergänzen d​en Badebetrieb. Am Eingang z​um Freibad beginnen d​rei verschiedene Wegstrecken d​es Nordic-Walking-Parks "Am Steinberg".[56]

  • Hallen und Sportplätze

In d​er Gemeinde Saarwellingen existieren s​echs Hallen (Festhalle Saarwellingen, Sport- u​nd Spielhalle a​m Schäferpfad, Gutberghalle, Schulze-Kathrin-Halle i​m Ortsteil Schwarzenholz, Lohwies-Halle i​m Ortsteil Reisbach, Kulturzentrum „Treffpunkt Altes Rathaus“) u​nd fünf Sportplätze (Stadion „Weidenbruch“ Saarwellingen, Sportplatz „Weidenbruch“ Saarwellingen, Sportplatz „Am Schäferpfad“ Saarwellingen, Sportplatz „Am Frauenwald“ Schwarzenholz, Sportplatz „Lohwiese“ Reisbach).[57]

  • Wildfreigehege

Im Naherholungsgebiet “Wolfsrath” können Rotwild u​nd Damwild, Wildschweine, Mufflons, Zwergziegen s​owie Enten i​m Wildfreigehege besichtigt werden.[58]

  • Boule

Es g​ibt drei Bouleanlagen:[59] Boule-Anlage "Weidenbruch" Saarwellingen, Bouleanlage Schwarzenholz, Boule-Anlage Lachwald

  • Hundedressurplatz

Der Hundesportverein Schwarzenholz-Saarwellingen unterhält e​inen Hundedressurplatz „Auf d​er Kupp“ i​n Reisbach.[60]

  • Reitanlage

Der Reit- u​nd Fahrverein betreibt e​in Reitgelände „Auf d​er Höh“.[61]

  • Kinder- und Jugendarbeit

Die Gemeinde Saarwellingen stellt s​eit 1986 regelmäßig e​in buntes Ferienprogramm zusammen.[62]

  • Seniorenarbeit

Seit 2006 finden v​on September b​is Dezember d​ie "Senioren-Herbst-Tage" statt.[63]

Brauchtum

Höhepunkt i​m Saarwellinger Veranstaltungskalender i​st der "Wellinger Greesentag" a​m Fetten Donnerstag, d​er eine f​ast 400-jährige Tradition hat, s​owie das anschließende Fasnachtstreiben.[64]

Ortssagen

Pionier u​nd wesentlicher Sammler saarländischer Sagen w​ar in d​er ersten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts d​er Saarbrücker Kunsthistoriker u​nd Volkskundler Karl Lohmeyer, d​er 1924 e​ine erste thematische Arbeit über saarländische Sagen veröffentlichte. 1935 folgte e​ine erste Überblicksdarstellung, d​ie auf Lohmeyers eigener Feldforschung beruhte. In d​en Jahren 1954/55 erschien d​ann seine umfangreiche zweibändige Gesamtdarstellung d​es saarländischen Sagenschatzes, d​ie bis h​eute die umfangreichste Quellensammlung u​nd damit d​as Standardwerk z​um Thema darstellt.[65]

Zu Saarwellingen sammelte Lohmeyer folgende Sagen u​nd Erzählungen:

  • Die Criechwiese bei Saarwellingen
  • Die Katzenhexen von Saarwellingen
  • Die mutige Magd und die Raubritter auf der Heßburg
  • Der Engel von Saarwellingen
  • Der Grenzsteinverrücker von Saarwellingen
  • Die umgehende Müllerin am Ellbach
  • Der unterirdische Gang zu Saarwellingen
  • Von der Burg in Labach

Persönlichkeiten

(in alphabetischer Reihenfolge)

  • Jörg Aumann (* 1969), Oberbürgermeister von Neunkirchen
  • Adam von Bassy (* ..., † nach 1635), Tabellion der Ballei Deutsch-Lothringen, 1618–1633 Amtmann der Grafschaft Nassau-Saarbrücken in Saarwellingen[66]
  • Johann von Bassy (* 1543, † 1618 in Saarwellingen), Tabellion der Ballei Deutsch-Lothringen, 1597–1612 Kapitain-Rentmeister und Amtmann zu Saarwellingen[67]
  • Norbert Becker (* 1962), Priester, Schriftsteller und Komponist neuer geistlicher Musik, wuchs im Ortsteil Saarwellingen auf
  • Johann Josef Gottfried von Boos (* ca. 1760, † ...), Leutnant im Regiment Nassau-Saarbrück Infanterie, Kommunaloberförster in Saarwellingen[68]
  • Gabriel Clemens (* 1983), Dartspieler, lebt in Saarwellingen
  • Gabriele Dörflinger (* 1961 und aufgewachsen in Saarwellingen Ortsteil Reisbach), Kärntner Landtagsabgeordnet und Bürgermeisterin von Klein Sankt Paul, österreichischer Politiker
  • Ludwig Creutz (* 1751, † 1836), 1785 Berufung zum Amtmann in der Herrschaft Saarwellingen durch Graf Christian Ludwig von Wied, 1793 Flucht vor den französischen Revolutionstruppen[69]
  • Dietrich Fliedner (* 1929, † 2010), Geograph, Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität des Saarlandes[70]
  • Peter Freichel (* 1953), Politiker und Gewerkschafter, lebt in Saarwellingen
  • Siegfried Gasser (* 1941 in Saarwellingen), ehemaliger Bürgermeister von Bregenz, österreichischer Politiker
  • Johann Samuel Hauer (* ..., † nach 1669), Nassau-Saarbrückischer Quartiermeister in Saarbrücken, Amtmann von Saarwellingen unter Graf Johann Ludwig von Kriechingen[71]
  • Peter Hedrich (* 1993 in Saarlouis), Posaunist
  • Vera Hewener (* 1955 in Saarwellingen), Schriftstellerin, mehrere internationale Literaturpreise, Dipl.-Sozialarbeiterin[72]
  • JOMI, bürgerlich Josef Michael Kreutzer (* 1952), international bekannter Pantomime, lebt im Ortsteil Reisbach
  • Franz Kowatsch (* 1774, † 1843), Militärattaché unter Marschall Michel Ney, seit 1827 Gastwirt in Saarwellingen[73]
  • Heinrich Latz (1912–1989), Architekt und saarländischer Ministerialrat
  • Peter Latz (* 1939), Landschaftsarchitekt und Universitätsprofessor
  • Johann Michael Moscherosch (1601–1669), Barockschriftsteller, war im Dreißigjährigen Krieg als kriechingischer Amtmann in Saarwellingen tätig
  • Joseph Charles Motte dit la Bonté (* ca. 1651, † 1721), Baumeister, 1715–1719 Bau des neuen Schlosses in Saarwellingen für die Grafen von Kriechingen[74]
  • Hieronymus Paul Frank (1901–1975), Benediktinermönch
  • Irmengard Peller-Séguy (1919–2019)[75], Schauspielerin, Sprecherin und Autorin, lebte in Saarwellingen
  • Pierre Séguy (1921–2004), eigentlich Otto Robert Steinschneider, Widerstandskämpfer und Rundfunkpionier, lebte in Saarwellingen
  • Katharine Weißgerber (1818–1886), bekannt als „Schultze Kathrin“, stammt aus dem Ortsteil Schwarzenholz
  • Gerd Weisgerber (1938–2010), geboren in Saarwellingen, Montanarchäologe

Einzelnachweise

  1. Saarland.de – Amtliche Einwohnerzahlen Stand 31. Dezember 2020 (PDF; 98 kB) (Hilfe dazu).
  2. Saarforschungsgemeinschaft (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Kreise Ottweiler und Saarlouis, bearbeitet von Walter Zimmermann, 2., unveränderte Auflage von 1934, Saarbrücken 1976, S. 271–273.
  3. https://www.saarwellingen.de/index.php?id=105, abgerufen am 16. Dezember 2016.
  4. Georg Colesie: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Auflage, Nalbach 1990, S. 15–20.
  5. Bernhard Kirsch: Artikel "Warum heißt die Saar "Saar" oder wer war vor den Kelten da?", in: Unsere Heimat, Mitteilungsblatt des Landkreises Saarlouis für Kultur und Landschaft, 41. Jahrgang, Heft Nr. 2, 2016, S. 45–56, hier S. 49.
  6. http://www.associationchateaux.lu/deutsch/pettingen/geschichte/index.html, abgerufen am 17. Dezember 2016.
  7. https://www.saarwellingen.de/index.php?id=106, abgerufen am 17. Dezember 2016.
  8. Moscherosch Johann Michael in der Datenbank Saarland Biografien.
  9. https://www.saarwellingen.de/index.php?id=107, abgerufen am 17. Dezember 2016.
  10. https://www.saarwellingen.de/index.php?id=106, abgerufen am 17. Dezember 2016.
  11. Colesie, Georg: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Auflage, Nalbach 1990, S. 140–142.
  12. https://www.saarwellingen.de/index.php?id=106, abgerufen am 17. Dezember 2016.
  13. https://www.saarwellingen.de/index.php?id=106, abgerufen am 17. Dezember 2016.
  14. Georg Colesie: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Aufl. Nalbach 1990; S. 170.
  15. Abtretungserklärung des österreichischen Generalkommissars Wilhelm von Droßdik vom 1. Juli 1816, Landeshauptarchiv Koblenz 442 - 3731, Blatt 59.
  16. Alois Prediger: Geschichte des Landkreises Saarlouis, Bd. 1, Französisches Erbe und preußische Formung (1815-1848), Saarbrücken 1997, S. 68.
  17. https://www.saarwellingen.de/index.php?id=106, abgerufen am 17. Dezember 2016.
  18. https://www.saarwellingen.de/index.php?id=altesrathaus, abgerufen am 17. Dezember 2016.
  19. Lehnert, Aloys: Geschichte der Stadt Dillingen / Saar, Dillingen 1968, S. 185.
  20. Ergebnis der Volksabstimmung im Saargebiet vom 13. Januar 1935, Veröffentlichung des Generalsekretariates des Völkerbundes, Gemeindearchiv Nalbach.
  21. https://www.saarwellingen.de/index.php?id=550, abgerufen am 17. Dezember 2016.
  22. https://www.saarwellingen.de/index.php?id=106, abgerufen am 17. Dezember 2016.
  23. Hermann Volk: Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Bd. 4, Saarland, Köln 1989, S. 126.
  24. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, Frankfurt am Main 2007, S. 173.
  25. Gerhard Franz: Der Sieg der Neinsager, 50 Jahre nach der Abstimmung über das Saarstatut, Blieskastel 2005, S. 181.
  26. https://www.saarwellingen.de/index.php?id=106, abgerufen am 17. Dezember 2016.
  27. http://www.igab-saar.de/
  28. Delf Slotta: Der Saarländische Steinkohlenbergbau, Bilder von Menschen, Gruben und bergmännischen Lebenswelten, Erzählungen von Zeitzeugen, aufgezeichnet von Georg Fox, hrsg. von der RAG Aktiengesellschaft, Herne und dem Institut für Landeskunde im Saarland e.V. (Schiffweiler), Dillingen/Saar 2011, ISBN 978-3-00-035206-5
  29. Artikel "Erdbeben im Saarland - Eingestürzte Hohlräume im Bergwerk", Taz-Artikel vom 25. Februar 2008.
  30. RAG-Kohleabbau Bergbau im Saarland endet 2012, Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 17. Mai 2010
  31. Artikel „Saarland – Stärkstes Erdbeben durch Kohleabbau“, Samstag, 23. Februar 2008, 20:34, focus-online
  32. RAG Deutsche Steinkohle AG. (Memento des Originals vom 7. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rag-deutsche-steinkohle.de (abgerufen am 4. Juli 2010)
  33. Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz Erdbebendienst Südwest, http://www.lgb-rlp.de/ereignisse.html, abgerufen am 16. September 2014.
  34. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 18. September 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sr-online.de, abgerufen am 16. September 2014.
  35. Saarforschungsgemeinschaft (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Kreise Ottweiler und Saarlouis, bearbeitet von Walter Zimmermann, 2., unveränderte Auflage von 1934, Saarbrücken 1976, S. 273–274.
  36. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 807.
  37. Gemeindeergebnis Saarwellingen, Endgültiges Ergebnis der Gemeinderatswahlen 2014 Auf: www.statistikextern.saarland.de, abgerufen am 23. März 2015
  38. Gemeindeergebnis Wallerfangen, Endgültiges Ergebnis der Gemeinderatswahlen 2019, Sitzverteilung Auf: www.statistikextern.saarland.de, abgerufen am 26. Juni 2019
  39. https://www.saarwellingen.de/index.php?id=496, abgerufen am 17. Dezember 2016.
  40. Hermann Lehne, Horst Kohler: Wappen des Saarlandes, Landes- und Kommunalwappen. Saarbrücken 1981, S. 158–159.
  41. Oranna Dimmig: Kunst im öffentlichen Raum, Saarland, Band 3, Landkreis Saarlouis, 1945-2006, hrsg. von Jo Enzweiler, Saarbrücken 2009, S. 327.
  42. Oranna Dimmig: Kunst im öffentlichen Raum, Saarland, Band 3, Landkreis Saarlouis, 1945-2006, hrsg. von Jo Enzweiler, Saarbrücken 2009, S. 328.
  43. Arnim Flender: Öffentliche Erinnerungskultur im Saarland nach dem Zweiten Weltkrieg, Untersuchungen über den Zusammenhang von Geschichte und Identität, Baden-Baden, 1998, S. 259 (= Schriftenreihe des Instituts für Europäische Regionlaforschungen, Band 2).
  44. Oranna Dimmig: Kunst im öffentlichen Raum, Saarland, Band 3, Landkreis Saarlouis, 1945-2006, hrsg. von Jo Enzweiler, Saarbrücken 2009, S. 330.
  45. Jo Enzweiler (Hrsg.): Paul Schneider, Werke 1949-1998, bearbeitet von Claudia Maas, Saarbrücken 1998, S. 204, Nr. 185.
  46. Oranna Dimmig: Kunst im öffentlichen Raum, Saarland, Band 3, Landkreis Saarlouis, 1945-2006, hrsg. von Jo Enzweiler, Saarbrücken 2009, S. 326.
  47. Oranna Dimmig: Kunst im öffentlichen Raum, Saarland, Band 3, Landkreis Saarlouis, 1945-2006, hrsg. von Jo Enzweiler, Saarbrücken 2009, S. 327.
  48. Irmengard Peller-Séguy: Der Sonnenstein von Jaumont, Metz und Homburg, 1995.
  49. Schulgeschichte von Hans Peter Klauck, Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 24. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gs-gutberg.de, abgerufen am 24. Dezember 2016.
  50. https://www.saarwellingen.de/index.php?id=202, abgerufen am 24. Dezember 2016.
  51. https://www.saarwellingen.de/index.php?id=203&no_cache=1&MP=203-657, abgerufen am 24. Dezember 2016.
  52. Lehnert, Aloys: Geschichte der Stadt Dillingen Saar, Druckerei Krüger, Dillingen 1968, S. 560.
  53. Georg Colesie: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Auflage, Nalbach 1990, S. 196–198.
  54. https://statistik.arbeitsagentur.de/Auswahl/raeumlicher-Geltungsbereich/Politische-Gebietsstruktur/Kreise/Saarland/10044-Saarlouis.html, abgerufen am 11. August 2020.
  55. https://www.denkmalschutz.de/denkmal/Juedischer-Friedhof-Saarwellingen.html, abgerufen am 31. März 2019.
  56. https://www.saarwellingen.de/index.php?id=147&MP=147-138, abgerufen am 24. Dezember 2016.
  57. https://www.saarwellingen.de/index.php?id=136&no_cache=1, abgerufen am 24. Dezember 2016.
  58. http://m.saarwellingen.de/index.php?id=164, abgerufen am 25. Dezember 2016.
  59. https://www.saarwellingen.de/index.php?id=382&no_cache=1, abgerufen am 24. Dezember 2016.
  60. https://www.saarwellingen.de/index.php?id=379&no_cache=1, abgerufen am 24. Dezember 2016.
  61. https://www.saarwellingen.de/index.php?id=375&no_cache=1, abgerufen am 24. Dezember 2016.
  62. Gemeinde Saarwellingen: Gemeinde Saarwellingen - Jugendarbeit. Abgerufen am 22. März 2017.
  63. Gemeinde Saarwellingen: Gemeinde Saarwellingen -Seniorenarbeit. Abgerufen am 22. März 2017.
  64. https://www.saarwellingen.de/index.php?id=kultur, abgerufen am 24. Dezember 2016.
  65. Karl Lohmeyer: Die Sagen von der Saar, Blies, Nahe, vom Hunsrück, Soon- und Hochwald, Hofer-Verlag, Saarbrücken 1935.
  66. Bassy Adam von in der Datenbank Saarland Biografien.
  67. Bassy Johann von in der Datenbank Saarland Biografien.
  68. Boos Johann Josef Gottfried von in der Datenbank Saarland Biografien.
  69. Creutz Ludwig in der Datenbank Saarland Biografien.
  70. Fliedner Dietrich in der Datenbank Saarland Biografien.
  71. Hauer Johann Samuel in der Datenbank Saarland Biografien.
  72. http://saarautoren.sulb.uni-saarland.de/de/hewener/, abgerufen am 24. Juli 2015.
  73. Kowatsch Franz in der Datenbank Saarland Biografien.
  74. Motte dit la Bonté Joseph Charles in der Datenbank Saarland Biografien.
  75. Traueranzeigen von Irmengard Peller-Séguy | Saarbruecker-Zeitung.Trauer.de. Abgerufen am 25. Februar 2019 (deutsch).

Literatur

  • Helmut Giesemann: Saarwellingen, Festschrift zur Einweihung des neuen Rathauses, Saarwellingen 1987.
  • Gemeinde Saarwellingen: Heimatbuch der Großgemeinde Saarwellingen, Merchweiler 1974.
  • Heimat- und Verkehrsverein Saarwellingen: 1000 Jahre Saarwellingen, Festschrift zur Festwoche vom 11. – 19. Juli 1953, Saarlouis 1953.
  • Kurt Hoppstädter, Hans-Walter Herrmann (Hrsg.), Geschichtliche Landeskunde des Saarlandes, Band 2: Von der fränkischen Landnahme bis zum Ausbruch der französischen Revolution, 1. Auflage, Saarbrücken, 1977, ISBN 3-921870-00-3
  • Katholischer Bergmannsverein Saarwellingen: Festschrift 140 Jahre Katholischer Bergmannsverein Saarwellingen, 1849–1989, Saarwellingen 1989.
  • Eva Kell: "Exzesse und Freveltaten" – vom Widerstand der Saarwellinger Bürger gegen ihre Obrigkeit im 18. Jahrhundert, in: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte, Bd. 21, – Koblenz 1995, S. 439–453.
  • Eva Kell: Saarwellingen – ein Dorf im 18. Jahrhundert, in: Saar-Geschichten, 4, 2010, S. 42–43.
  • Eva Kell: Armeefuhren – Brandschatzung – Exekution, Die Reichsherrschaft Saarwellingen zwischen Altem Reich und französischer Republik, in: Historische Blicke auf das Land an der Saar, hrsg. von der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung, Saarbrücken 2012, S. 273–287, 309–310.
  • Hans Peter Klauck: Historische Wanderungen in und um Saarwellingen (Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e.V., 11), Saarwellingen 2008.
  • Helmut Löwenbrück: Die hundertjährige Geschichte in Wort und Bild der Saarwellinger Gewerkschaftsbewegung, Festschrift zum 100-jährigen Bestehen der Bergarbeitergewerkschaft in Saarwellingen, Saarwellingen 1989.
  • Klaus Mayer: Saarwellingen im Spanischen Erbfolgekrieg, 1701 bis 1704, in: Unsere Heimat, Bd. 22, Saarlouis 1997, S. 181–184.
  • Klaus Mayer: Die Einwohner von Saarwellingen von 1815 bis 1875, zweites Saarwellinger Familienbuch, Saarwellingen 1998.
  • Klaus Mayer: Die vier alten Saarwellinger Pfarrkirchen vor dem Jahre 1900, in: Unsere Heimat, Bd. 27, Saarlouis 2002, S. 53–56.
  • Klaus Mayer: Saarwellingen im Mittelalter, Wellingen und Hessbach vom 9. bis zum 16. Jahrhundert, Saarbrücker und Kriechinger vom 12. bis zum 17. Jahrhundert, Saarwellingen 2009.
  • Klaus Mayer und Thomas Webers: Die Einwohner von Saarwellingen vor 1905 (Quellen zur Genealogie im Landkreis Saarlouis und angrenzenden Gebieten, 12), hrsg. von der Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis, Saarlouis 2014.
  • Werner Müller und Alois Prediger: Juden in Saarwellingen (Beiträge zur Geschichte des Wellinger Landes, 1), Saarwellingen/Nalbach 1989.
  • Pfarrei Sankt Blasius und Martinus (Saarwellingen): Festschrift zur 75-Jahrfeier der Pfarrkirche St. Blasius Saarwellingen 1900–1975, Saarwellingen 1975.
  • Saarforschungsgemeinschaft (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Kreise Ottweiler und Saarlouis, bearbeitet von Walter Zimmermann, 2., unveränderte Auflage von 1934, Saarbrücken 1976, S. 271–273.
  • Josef Sander (Hrsg.): Saarwellingen wie es einmal war, Im Bilde festgehalten, was vergänglich aber unvergessen ist, Ein Stückchen Heimatgeschichte um die Jahrhundertwende, Herausgegeben von der Gemeinde Saarwellingen, Saarwellingen 1980.
  • Wolfgang Sauer: 200 Jahre Gemeinderat Saarwellingen, 14. August 1797, Saarwellingen 1997.
  • Claudia Ulbrich: Saarwellingen und die Kriechinger, eine historische Betrachtung, in: Unsere Heimat, Bd. 16, Saarlouis 1991, S. 114–118.
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