Bouzonville
Bouzonville | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Moselle (57) | |
Arrondissement | Forbach-Boulay-Moselle | |
Kanton | Bouzonville | |
Gemeindeverband | Bouzonvillois-Trois Frontières | |
Koordinaten | 49° 18′ N, 6° 32′ O | |
Höhe | 192–310 m | |
Fläche | 13,82 km² | |
Einwohner | 3.926 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 284 Einw./km² | |
Postleitzahl | 57320 | |
INSEE-Code | 57106 | |
Abteigebäude Heilig Kreuz am Hochufer der Nied |
Bouzonville (deutsch Busendorf, lothringisch Busendroff) ist eine französische Gemeinde mit 3926 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Forbach-Boulay-Moselle und zum Kanton Bouzonville. Die Einwohner nennen sich Bouzonvillois.
Geografie
Die Kleinstadt Bouzonville liegt am Ufer der Nied im Niedland (Pays de Nied), etwa 18 Kilometer westlich von Saarlouis und 30 Kilometer östlich von Thionville.
Zu Bouzonville gehören die Ortsteile Heckling, Benting und Aidling.
Geschichte
1033 stifteten die Grafen von Metz hier eine Benediktinerabtei. Der Ort selbst wird 1106 als Buosonis villa urkundlich erwähnt. Die deutsche Namensform erscheint 1176 als Bosendorph. Im Bestimmungswort steht der Personenname Boso. Gelegentlich wird als Namensgeber des Ortes König Boso von Vienne genannt, der sich hier einen Landsitz habe errichten lassen.[1][2]
1766 kam Bouzonville mit dem Herzogtum Lothringen zum Königreich Frankreich. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 und dem darauf folgenden Frieden von Frankfurt am 10. Mai 1871 gehörte Bouzonville als Ort im Reichsland Elsaß-Lothringen zum neugegründeten Deutschen Reich. Durch den Versailler Vertrag wurde Bouzonville vom Deutschen Reich abgetrennt. In den Jahren 1926–1939 wurde die Umgebung durch den Bau der französischen Maginot-Linie geprägt. Ab dem Jahr 1940 bis zur alliierten Rückeroberung im Jahr 1944 war es wieder deutsch besetzt und gehörte zum Gau Westmark.[3]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2018 |
Einwohner | 3306 | 3763 | 4232 | 4285 | 4148 | 4117 | 4178 | 3923 |
Sehenswertes
Die Klosterkirche der ehemaligen Abtei Sainte-Croix de Bouzonville (Abtei Heilig Kreuz) ist eine querhauslose gotische Pseudobasilika mit offener Vorhalle. Der Turm erhielt in der Barockzeit eine Welsche Haube. Das Chorgestühl mit figürlichen Schnitzereien entstammt der Barockzeit. Der Chorabschluss der Kirche verfügt über zwei für Lothringen typische Chorflankentürme. Das Mittelschiff ist 17 m hoch, die Seitenschiffe erreichen eine Höhe von 10 m. In den Blattkapitellen der Säulen des Triumphbogens erscheinen Menschen und Tiere. Die Schlusssteine der Gewölbe zeigen neben dem Osterlamm mehrere Adels- und Abtswappen.
Partnerschaft
Seit 1979 besteht eine Partnerschaft zur benachbarten saarländischen Gemeinde Rehlingen-Siersburg.
Persönlichkeiten
- Louis Hackspill (1871–1945), Abgeordneter
- Max Stiff (1890–1966), Landrat in Hildesheim von 1922 bis 1925, Landrat in Münster von 1929 bis 1933
- Marc Stutz-Boukouya (* 1961), Posaunist, Dirigent und Komponist
Verkehr
Der Bahnhof Bouzonville liegt an der Bahnstrecke Völklingen–Thionville und der Bahnstrecke Dillingen–Bouzonville.
Weblinks
Einzelnachweise
- Abgedruckt bei Georges Boulangé: Les sépultures Lorraines à Bouzonville. In: L'Austrasie, Metz 1855, S. 331–354; hier S. 343 ff.
- Uwe Anhäuser: Lothringen, Zwischen Vogesen und Champagne, an Maas und Mosel, Köln 1998, S. 79.
- Uwe Anhäuser: Lothringen, Zwischen Vogesen und Champagne, an Maas und Mosel, Köln 1998, S. 44.