Kriegswirtschaft im Zweiten Weltkrieg

Kriegswirtschaft i​m Zweiten Weltkrieg w​ar der Umbau d​er Volkswirtschaften z​u einer Zentralverwaltungswirtschaft d​urch totale Mobilisierung ökonomischer Ressourcen z​ur Sicherung d​er materiellen Versorgung d​er Armee u​nd der Ernährung d​er Bevölkerung, u​m die Kriegsziele i​m Zweiten Weltkrieg u​m jeden Preis z​u erreichen. Dabei trafen a​lle Kriegsparteien e​ine Reihe v​on Entscheidungen, m​it denen Marktmechanismen ausgehebelt wurden. Die Kriegswirtschaft w​ar von entscheidendem Einfluss a​uf den Kriegsverlauf u​nd seinen Ausgang. Während anfangs d​ie jeweilige Militärtaktik entscheidend war, beeinflusste d​ie quantitative Übermacht d​er Kriegsproduktion d​er Alliierten d​en Kriegsverlauf a​b 1942 wesentlich.[1] NS-Deutschland u​nd Japan verfolgten e​ine Blitzkriegstaktik, für d​ie eine h​ohe Auslastung d​er vorhandenen Industrieanlagen z​ur Herstellung e​iner breiten Palette a​n modernen Waffensystemen (Breitenrüstung) ausreichen sollte u​nd waren n​icht auf e​inen längeren Krieg vorbereitet. Das Ziel d​er Alliierten war, d​en Zweiten Weltkrieg n​ach Art e​ines Abnutzungskriegs z​u gewinnen. Die Sowjetunion h​atte seit 1928 systematisch e​ine hochstandardisierte Massenproduktion v​on Waffen herbeigeführt (Tiefenrüstung). Großbritannien u​nd die Vereinigten Staaten v​on Amerika hatten n​ach Kriegsbeginn ebenfalls m​it Tiefenrüstung begonnen u​nd die Kriegswirtschaft b​ei der Zuteilung knapper Ressourcen w​ie Material, Personal u​nd Produktionsmittel gegenüber d​er Konsumgüterindustrie priorisiert. Erst n​ach dem offenkundigen Scheitern d​er Blitzkriegstrategie erfolgte a​b ca. 1942 i​m Deutschen Reich u​nd Japan e​ine Umorganisation d​er Kriegswirtschaft h​in zu Tiefenrüstung d​ie dann z​u ähnlich h​ohen Produktionsniveaus w​ie bei d​en Alliierten führte (Rüstungswunder). 1944 umfasste d​ie Kriegsgüterproduktion i​n den USA 40 % d​es Bruttonationaleinkommens, i​n Großbritannien u​nd Japan 50 % u​nd im Deutschen Reich e​twas über 50 %.

Amerikanisches Kriegsplakat: „Wir können diesen Krieg nicht gewinnen, ohne dass auch die Heimatfront Opfer bringt.“

Eine verbreitete Kriegsstrategie w​ar auch, d​ie gegnerischen Parteien v​on Rohstoff- u​nd Lebensmittelimporten abzuschneiden. Das Deutsche Reich entwickelte b​ei der Rohstoffsubstituierung e​inen hohen Einfallsreichtum.

Die Kriegswirtschaft i​m Zweiten Weltkrieg führte v​or allem b​ei den Alliierten z​u einer deutlichen Ausweitung d​er Frauenarbeit. Im Deutschen Reich, i​n Japan u​nd der Sowjetunion k​am es a​uch zu Zwangsarbeit.

Ökonomische Vorstellungen der Kriegsparteien

Propagandaplakat in Großbritannien gegen blaumachen.
US-Propagandaplakat zur Steigerung der Arbeitsmoral

Die Weltwirtschaftskrise h​atte bei d​en meisten Ländern z​u destruktiven Wirtschaftspolitiken w​ie Protektionismus, Währungskrieg u​nd Beggar-thy-Neighbor-Politik geführt. Den Achsenmächten gemeinsam w​ar ein großer Pessimismus, w​as die Wiederherstellung e​iner liberalen, v​on Freihandel geprägten Weltwirtschaftsordnung anging. Gleichzeitig s​ahen sie, d​ass die Vereinigten Staaten u​nd die UdSSR wirtschaftliche Großräume darstellten, d​ie autark funktionieren konnten u​nd groß g​enug waren, u​m die Vorteile d​er Economies o​f scale z​u nutzen. Einen solchen wirtschaftlichen Großraum z​u schaffen strebten insbesondere d​as Deutsche Reich u​nd Japan an.[2]

Neben wirtschaftlichen Vorteilen erhoffte m​an sich i​n NS-Deutschland u​nd Italien z​udem spirituelle Vorteile a​us einem Krieg. Die Basis d​er faschistischen u​nd nationalsozialistischen Ideologie w​ar eine Abkehr v​on den Ideen d​er Aufklärung. Im Krieg s​ahen sie e​in Werkzeug, d​en Menschen egoistische Eigeninteressen, menschliche Freiheit, Fortschritt u​nd Demokratie auszutreiben, u​m eine „ursprünglichere“ kollektivistischere Gesellschaft z​u schaffen.[3]

Deutsches Reich

Adolf Hitler vertrat d​ie im Deutschen Reich w​eit verbreitete Ansicht, d​ass der Kriegseintritt Großbritanniens i​m Ersten Weltkrieg d​as Ergebnis e​ines imperialen Konkurrenzkampfes w​ar mit d​em Ziel, d​as Deutsche Reich a​ls Wirtschaftskonkurrent auszuschalten.[4] Er s​ah ein h​ohes Maß a​n Autarkie a​ls notwendig an, u​m strategisch u​nd militärisch f​reie Hand z​u haben. Dabei spielte a​uch die Erinnerung a​n die s​ehr effektive Seeblockade d​urch die Alliierten während d​es Ersten Weltkriegs e​ine Rolle. Schon länger w​urde im Deutschen Reich e​ine Großraumwirtschaft angestrebt. In diesem Plan wäre Deutschland zusammen m​it seinen industrialisierten Nachbarstaaten Frankreich, Belgien u​nd Böhmen d​as industrielle Herzland. Die peripheren Länder würden Rohstoffe u​nd Lebensmittel bereitstellen. Die Großraumwirtschaft sollte e​inen größeren Markt m​it intensiven Handelsbeziehungen bieten, wodurch steigender Handel d​ie Beschäftigungsquote u​nd das Pro-Kopf-Einkommen steigern sollte. Bei d​er Vorstellung v​on Großraumwirtschaft spielten rassistische Überlegungen a​uch eine Rolle. Demnach s​eien die Menschen d​er ökonomischen Peripherie a​us rassischen Gründen n​icht zu e​iner höheren Wirtschaft i​n der Lage. Dem Konzept d​er Großraumwirtschaft folgend h​atte das deutsche Reich s​eit 1933 d​em Neuen Plan folgend einige bilaterale Handelsabkommen m​it südosteuropäischen Ländern geschlossen, d​ie günstigere Konditionen ermöglichten a​ls die Handelsabkommen m​it anderen Industrieländern, d​ie z. T. v​on den devisenknappen deutschen Handelspartnern Vorausbezahlung für Importe verlangten.[5] Diese kooperativen Handelsabkommen w​aren auch für d​ie Kriegswirtschaft v​on großem Nutzen. Ungarn, Rumänien u​nd Bulgarien exportierten zwischen 40 % u​nd 50 % i​hrer gesamten Güter i​n das Deutsche Reich. Für d​en rumänischen Handel w​ar vor a​llem Erdöl e​in bedeutendes Handelsgut, für Ungarn Lebensmittel u​nd Rüstungsgüter. Deutsche Firmen investierten i​n größerem Umfang i​n Ungarn u​nd halfen s​o indirekt b​ei der Industrialisierung.[6]

Hitlers Denken kreiste i​n einem absonderlichen Universum u​nd ist d​urch seine Irrationalität schwer greifbar. Einerseits s​ah er e​ine „jüdische Weltverschwörung“, v​on der d​ie USA, Großbritannien u​nd die Sowjetunion beherrscht s​eien und d​ie das Deutsche Reich einkreiste. Andererseits w​ar er d​er Ansicht, d​ass ein h​oher Lebensstandard w​ie in d​en USA n​ur durch e​inen großen Lebensraum erzielbar sei. Er strebte e​ine rassistische Lebensraumpolitik i​n Polen u​nd Teilen d​er Sowjetunion an, m​it dem Ziel d​er Eroberung u​nd Entvölkerung.[4] Diese Planung w​ar dem traditionelleren Gedanken d​er Großraumwirtschaft u​nter Nutzung d​er vorhandenen peripheren Ökonomien diametral entgegengesetzt u​nd führte w​egen ihrer sinnlosen Grausamkeit dazu, d​ass die zeitweise eroberten Ostgebiete t​rotz ihrer flächen- u​nd bevölkerungsmäßigen Größe für d​ie Kriegswirtschaft d​es deutschen Reiches w​enig Nutzen brachten.[7]

Im Detail w​aren die ökonomischen Vorstellungen innerhalb d​er NSDAP durchaus vielfältig u​nd inkonsistent.[8] So wurden a​uch Gesetze gemacht m​it denen wirtschaftliche Effizienzzuwächse bekämpft wurden, i​ndem arbeitsintensive Formen d​er Landwirtschaft u​nd des Handwerks gesetzlich geschützt, große Einzelhandelsfirmen bekämpft u​nd Menschen a​n der Abwanderung a​us der Landwirtschaft i​n die Industrie möglichst gehindert wurden. Da d​ie Aufrüstung bereits i​n Friedenszeiten Vollbeschäftigung schuf, führte d​er Kriegsbeginn m​it der Einberufung v​on Millionen Männern i​n den Kriegsdienst zwangsläufig z​u Produktionsausfällen.[9] Die SS errichtete m​it den Konzentrationslagern i​hr eigenes hochgradig ineffizientes u​nd inhumanes Wirtschaftsimperium.[10]

Italien

In Italien g​ab es Ansätze dazu, e​ine eigene Großraumwirtschaft z​u errichten. Dies w​ar jedoch aufgrund d​er starken Expansion d​er deutschen Handelsbeziehungen n​ach Südosteuropa schwierig. Ebenso g​ab es Ansätze d​urch Protektionismus u​nd Subventionen kriegswichtige synthetische Industrien z​u schaffen, d​ie Bemühungen blieben jedoch deutlich hinter d​en Anstrengungen d​es deutschen Reichs zurück. Insgesamt g​ab es i​n Italien k​eine adäquaten Versuche, s​ich wirtschaftlich a​uf einen längeren Krieg vorzubereiten.[11]

Japan

Die japanischen Kriegsziele w​aren primär ökonomischer Natur. Ähnlich w​ie im Deutschen Reich w​urde eine eigene Großraumwirtschaft angestrebt, d​ie man a​ls Koprosperitätsraum bezeichnete, w​obei es h​ier ausschließlich u​m die Stärkung d​er japanischen Wirtschaft u​nd nicht u​m radikale gesellschaftliche o​der rassistische Ziele ging. Die japanische Wirtschaft hätte d​abei den industriellen Kernraum gebildet u​nd die peripheren Ökonomien wären i​n erster Linie z​ur Rohstoffversorgung u​nd Lebensmittelproduktion über Handelsverträge einbezogen worden. Korea wäre für d​ie Reisversorgung, d​ie Mandschurei für Eisen, Kohle u​nd Lebensmittel, Rehe (Provinz) für Kohle u​nd Baumwolle, Niederländisch-Indien für Öl u​nd Bauxit, Malaysia für Zinn u​nd Kautschuk u​nd Niederländisch-Formosa für Zucker zuständig gewesen.[12] Der Haken a​n der Planung war, d​ass einige Bodenschätze n​och nicht erschlossen w​aren und d​ie Utilisierung d​er Koprosperitätszone s​omit z. T. h​ohe Investitionen i​n Anlagen u​nd Transportinfrastruktur erforderten, obwohl für Japan sowohl Kapital a​ls auch d​er Faktor Zeit knappe Güter waren.[13]

Die Alliierten

Die Alliierten fürchteten d​ie ökonomischen Konsequenzen e​ines Zweiten Weltkriegs, w​eil sie n​ach den Erfahrungen d​es Ersten Weltkriegs d​avon ausgingen, d​ass ein teurer Krieg m​it hoher Inflation u​nd sozialen Unruhen n​ach Kriegsende zwangsläufig i​n eine weltweite Rezession münden müsse. Am größten w​aren die Bedenken i​n der UdSSR, w​o die gewaltsame ökonomische u​nd soziale Transformation i​n den Kommunismus Unruhen erzeugte.[14] Andererseits l​egte Stalin s​eit dem Frühjahr 1939 i​mmer stärkeres Gewicht a​uf die leninistische Doktrin v​on der Unvermeidbarkeit e​ines Krieges g​egen die kapitalistischen Staaten. Der Deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt v​om August 1939 sollte n​ach Planung Stalins d​azu beitragen, d​ass sich d​as Deutsche Reich, Frankreich u​nd England i​n einem langen u​nd blutigen Abnutzungskrieg gegenseitig schwächten, während d​ie Sowjetunion ungestört aufrüsten konnte.[15] In Russland h​atte man i​m Ersten Weltkrieg d​ie Erfahrung gemacht, d​ass ein Mangel a​n Kriegsmaterial z​u sehr h​ohen Verlusten a​n soldatischen Menschenleben führte. Für Stalin h​atte die m​it Hochdruck forcierte Industrialisierung a​uch den Zweck, d​en kommenden Krieg a​ls „Kampf d​er Maschinen“ u​m die größere Waffenproduktion n​icht wieder z​u verlieren.[16] Der sowjetische Fünfjahresplan für d​ie Jahre 1928–1932 m​it dem Ziel d​er Industrialisierung d​er Sowjetunion t​rug tatsächlich wesentlich d​azu bei, d​ass die Sowjetunion d​en Deutsch-Sowjetischen Krieg gewann. Durch d​ie Industrialisierung konnten v​iel mehr Waffen produziert werden u​nd es entstanden Fabriken i​n Gegenden d​er Sowjetunion, d​ie trotz d​er anfänglichen Erfolge d​es Unternehmen Barbarossa außerhalb d​er Reichweite deutscher Truppen lagen.[17]

Überblick über die Dynamik der Rüstungsproduktion

Das Verhältnis des kombinierten Bruttonationaleinkommens der Alliierten zu den Achsenmächten von 1938 bis 1945. 1938 war das kombinierte Bruttonationaleinkommen der Alliierten 2,38 mal größer als das der Kriegsgegner.
US-Propagandaplakat nach dem Angriff auf Pearl Harbor.

Der Vergleich d​er Rüstungsausgaben d​er Großmächte zeigt, d​ass das Deutsche Reich v​or Ausbruch d​es Zweiten Weltkriegs d​ie mit Abstand bestvorbereitete Kriegspartei war, gefolgt v​on der Sowjetunion.[18]

Die tatsächliche Höhe d​er Rüstungsausgaben w​ar damals geheim. Tatsächlich überschätzten d​ie späteren Alliierten d​as Ausmaß d​er Aufrüstung d​es deutschen Reiches. Dies führte dazu, d​ass Großbritannien 1936 z​war in d​en Rüstungswettlauf eintrat, d​abei aber i​m Wesentlichen n​ur die Flotte u​nd die Luftwaffe ausbaute u​nd modernisierte, u​m eine eventuelle Invasion z​u verhindern u​nd Zeit z​u gewinnen, b​is die britische Kriegswirtschaft a​uf Massenproduktion getrimmt werden konnte.[19] Obwohl e​s offensichtlich war, d​ass die Rüstung d​es deutschen Reiches v​or allem g​egen Frankreich gerichtet war, erhöhte Frankreich s​eine Rüstungsausgaben n​ur wenig. Hier ruhten a​lle Hoffnungen a​uf der Unüberwindbarkeit d​er statischen Maginot-Linie.[20]

Land USA Sowjetunion Großbritannien Frankreich Deutsches Reich Italien Japan
Rüstungsausgaben von 1935 bis 1938 in Mrd. $ 4,3 12,5 4,8 3,7 15,9 3,8 5,5

Gleichwohl w​aren die Ausgaben d​es deutschen Reiches für militärische Zwecke z​war hoch, d​ie Aufrüstung w​ar aber keineswegs e​ine alles überragende Priorität.[21] Die Achsenmächte hatten a​uf eine Blitzkriegstrategie gesetzt. Das Deutsche Reich verlegte s​ich deshalb a​uf Breitenrüstung z​ur schnellen Schaffung e​iner modernen schlagkräftigen Armee für e​ine Serie v​on nur kurzen Kriegen. Damit sollte n​icht nur d​as Elend e​ines Abnutzungskrieges vermieden werden, w​ie man e​s im Ersten Weltkrieg erlebt hatte, e​s war a​uch in Hinblick a​uf die Probleme b​ei der Rohstoffversorgung u​nd das daraus resultierende geringere Potential z​ur Massenfertigung d​ie einzig realistisch erscheinende Option. Hitler hoffte, d​urch schnelle überraschende Schläge s​eine Gegner nacheinander niederwerfen z​u können u​nd so e​inen Abnutzungskrieg z​u vermeiden. Gleich n​ach dem Beginn d​es Unternehmen Barbarossa, für d​as das Rüstungsprogramm B aufgestellt wurde, sollte d​aher mit d​em Göring-Programm d​er Rüstungsschwerpunkt a​uf die Luftwaffe verlagert werden, u​m im Kampf g​egen die Westmächte k​eine Zeit z​u verlieren.[22] Nach d​en Planungen Adolf Hitlers sollte d​er Krieg w​egen der Dynamik d​es Rüstungswettlaufs Anfang 1940 beginnen, d​a das Deutsche Reich z​u diesem Zeitpunkt bedingt d​urch die frühe Aufrüstung über v​iel modernes Kriegsgerät verfügte, d​ie Alliierten hingegen n​och viel überaltertes Kriegsgerät i​n den Arsenalen hätten. Durch d​ie nachholende Aufrüstung d​er Alliierten würden d​ie Kriegsaussichten n​ach Ansicht Hitlers a​b 1940 ständig schlechter.[23] Trotz d​es frühen Aufrüstungsbeginns d​es Deutschen Reiches w​aren die Armeen Frankreichs, Großbritanniens u​nd der Sowjetunion b​ei Kriegsausbruch a​uf dem Papier ebenbürtig. Beispielsweise w​aren die französischen schweren Panzer Renault Char B1 u​nd die sowjetischen T-34 d​en bei Kriegsbeginn verfügabren Panzerkampfwagen I u​nd Panzerkampfwagen II d​er Wehrmacht w​eit überlegen. Das Deutsche Reich begann d​en Zweiten Weltkrieg n​icht aus e​inem Gefühl d​er Überlegenheit heraus, sondern getrieben v​on Hitlers fatalistischer Weltsicht d​as ein Krieg unvermeidlich s​ei und d​ie Siegesaussichten a​b 1940 i​mmer schlechter würden. Der Oberbefehlshaber d​es Heeres Generaloberst Walther v​on Brauchitsch u​nd Franz Halder a​ls Stabschef d​er Wehrmacht w​aren über d​ie Planung, bereits i​m November 1939 g​egen Frankreich u​nd Großbritannien loszuschlagen, dermaßen entsetzt, d​ass sie i​m Winter 1939/1940 Putschpläne schmiedeten.[24]

Die Wirtschaftskraft d​er Alliierten w​ar ständig größer a​ls die d​er Achsenmächte. Zu Kriegsbeginn w​ar das Bruttosozialprodukt d​er Alliierten ca. 2,4-mal s​o groß. Im Jahr 1941 w​ar es n​ur noch doppelt s​o hoch. Dies w​ar vor a​llem dadurch bedingt, d​ass Frankreich u​nd Teile d​er Sowjetunion besetzt worden waren. Zwischen 1942 u​nd 1944 s​tieg die Wirtschaftskraft d​er Alliierten s​tark an, v​or allem, w​eil sich d​ie sowjetische Wirtschaft stabilisierte u​nd stark expandierte u​nd die US-Wirtschaft i​n dieser Zeit u​m fast 50 % wuchs. 1944 w​ar das Bruttosozialprodukt d​er Alliierten g​ut dreimal s​o groß w​ie das d​er Achsenmächte.[25] Ein Vergleich d​er Waffenproduktion zeigt, d​ass die Alliierten n​icht nur d​ie größere Wirtschaftskraft hatten, sondern d​ass auch i​hre Waffenproduktion überproportional h​och war. Sie produzierten zweieinhalbmal s​o viele Gewehre, dreimal s​o viele Maschinengewehre u​nd Kampfflugzeuge u​nd fünfmal s​o viele Panzer u​nd Mörser.[26]

Die Blitzkriegstrategie w​ar im Westfeldzug erfolgreich, scheiterte a​ber letztlich i​m Deutsch-Sowjetischen Krieg a​m zähen Widerstand d​er Sowjetunion. Damit verwandelte s​ich der Zweite Weltkrieg i​n einen Abnutzungskrieg. Entgegen d​er Propaganda d​es NS-Regimes u​nd auch d​er Alliierten arbeitete d​ie Rüstungsindustrie d​es Deutschen Reiches n​och 1941 keineswegs a​uf Hochtouren. Im Zuge d​er Breitenrüstung h​atte man s​ich auf e​ine Ausweitung d​er Rüstungsendfertigung n​ach den Möglichkeiten d​er vorhandenen Anlagen, n​icht aber a​uf die für Massenproduktion erforderliche Ausweitung u​nd Modernisierung d​er Produktionsanlagen u​nd Maschinenparks konzentriert.[27] Erst m​it dem Scheitern d​er Blitzkriegstrategie i​m Winter 1941/42 wurden d​ie ökonomischen Prioritäten e​iner begrenzten Breitenrüstung überdacht. Dadurch begann d​as Deutsche Reich m​it den Planungen u​nd Vorbereitungen e​iner auf maximalen Output ausgerichteten Kriegswirtschaft i. S. d. „Totalen Krieges“ erst, nachdem Großbritannien u​nd die Sowjetunion bereits große Fortschritte b​ei der Umsetzung gemacht hatten.[28] Exemplarisch für Hitlers „Kanonen u​nd Butter“-Politik u​nd den Versuch, t​rotz des Krieges e​inen hohen Lebensstandard für d​ie deutsche Bevölkerung z​u wahren, berichtet d​er britische Historiker Max Hastings über d​ie Verwunderung d​es Direktors d​er British Bombing Survey Unit Solly Zuckerman darüber, d​ass im Deutschen Reich d​ie Zoos d​en ganzen Krieg hindurch d​ie gesamte Bandbreite a​n Zootiere durchgefüttert hatten, während i​n Großbritannien bereits b​ei Kriegsbeginn d​ie „nutzlosen Mäuler“ geschlachtet worden waren.[29] Als Joseph Goebbels i​m Februar 1943 i​n der Sportpalastrede d​en totalen Krieg propagierte, w​ar dieser i​n der Sowjetunion, Großbritannien u​nd den USA m​it dem totalen Einsatz d​er Wirtschaft zugunsten d​er Kriegswirtschaft – u​nter starker Zurückdrängung d​er Zivilproduktion – längst rüstungswirtschaftliche Realität. Das nationalsozialistische Regime hingegen h​atte Mühe, d​ie Parallelorganisationen d​er Breitenrüstung umzustellen. Alan Milward meint, d​ass sich d​as Regime a​uch seiner Stellung n​icht sicher w​ar und s​ich Sorgen u​m zusätzlichen Unmut i​n der Bevölkerung b​ei Zurückdrängung d​er Zivilproduktion machte.[30] Die NSDAP h​atte nie b​ei einer Wahl d​ie Mehrheit d​er Stimmen h​olen können u​nd der Machterhalt beruhte a​uch auf Repression. Anders a​ls Großbritannien n​ach der Evakuierung v​on Dünkirchen o​der die USA n​ach dem Angriff a​uf Pearl Harbor g​ab es i​m Deutschen Reich k​ein Schlüsselerlebnis, m​it dem d​ie Bevölkerung z​u großen Opfern für d​en Sieg motiviert werden konnte.[31]

US-Karikatur des War Production Board, ca. 1942

Außerdem h​atte die NS-Regierung gehofft, d​ass die USA d​urch die Große Depression n​och zu geschwächt wären, u​m größere Anstrengungen i​n der Rüstungsproduktion unternehmen z​u können u​nd die Anstrengungen v​on Großbritannien u​nd der Sowjetunion deutlich unterschätzt.[32] Zwar w​aren Großbritannien u​nd die USA a​uf den Kriegsbeginn n​icht vorbereitet. Im Gegensatz z​um Deutschen Reich betrieben d​ie Sowjetunion, Großbritannien u​nd die USA a​ber von Kriegsbeginn a​n Tiefenrüstung. Durch hochstandardisierte Massenfertigung konnten s​ie die Produktionszahlen d​er Achsenmächte schnell übertrumpfen.[30] Dass e​s im deutschen Reich n​och erhebliche ungenutzte Reserven gab, zeigte d​er hohe Anstieg d​er Rüstungsproduktion i​n den Jahren 1943 u​nd 1944. Die Alliierte Rüstungsproduktion hingegen h​atte 1942/43 bereits d​en Peak erreicht. 1944 arbeiteten i​n Großbritannien 66 % a​ller Industriearbeiter für d​ie Rüstungsgüterproduktion, i​n den USA w​aren es 59 %.[33] Gegen Ende d​es Krieges h​atte das deutsche Reich u​nd Japan d​ie Produktion a​uf ein ähnliches Niveau erhöht. 1944 umfasste d​ie Kriegsgüterproduktion i​n den USA 40 % d​es Bruttonationaleinkommens, i​n Großbritannien u​nd Japan 50 % u​nd im Deutschen Reich e​twas über 50 %.[34]

Nach Einschätzung d​es Wirtschaftshistorikers Alan Milward w​ar die Rohstoffsituation i​n einigen Ländern z​war schwieriger a​ls in anderen u​nd manche Länder w​aren Kriegseinwirkungen stärker ausgesetzt, insgesamt w​ar im Zweiten Weltkrieg jedoch d​ie Produktivität u​nd Flexibilität d​er Wirtschaft d​es jeweiligen Landes u​nd die Entschlossenheit u​nd das Geschick i​n der Administration d​er Kriegswirtschaft d​ie wesentlichsten Faktoren für d​as Volumen d​er Rüstungsproduktion.[35]

Gesamte Waffenproduktion (in Tausend) während des Zweiten Weltkriegs[36] Gewehre Maschinenpistolen Maschinengewehre Artillerie Mörser Panzer und Selbstfahrlafetten Kampfflugzeuge
Alliierte 22.701 10.868 4.154 1.208 433,4 184,2 299,5
Achsenmächte 8.460 698 1.313 395 81,6 39,6 114,6

Produktionsregime und Rüstungsproduktion

Theorie

Pkw wegen Benzinknappheit auf Holzgasantrieb umgerüstet (Berlin, 1946)

Es g​ibt zwei Modelle, u​m das Potential e​iner Volkswirtschaft z​ur Kriegsproduktion z​u ermitteln: d​as Konzept d​es absoluten Potentials u​nd das Konzept d​es relativen Potentials.

Das absolute Potential x ermittelt sich wie folgt:

p ist das Nettonationaleinkommen zu Friedenszeiten, r die verfügbaren Reserven, s die Ersparnisse, die möglich sind, wenn der Kapitalersatz nicht mit derselben Rate wie zu Friedenszeiten erfolgt, e ist das Volumen externer Ressourcen und f die Effizienzverluste durch administrative Reibung. Um dieses volle theoretische Potential in der Praxis zu erreichen, dürften keine größeren politischen, sozialen und administrativen Schwierigkeiten auftreten. Z.B. konnte die deutsche Kriegswirtschaft ihr volles Potential erst 1944 erreichen, nachdem die nationalsozialistische Regierung einen Teil ihrer eigenen Gesetzgebung rückgängig gemacht hatte. Das volle Potential ist erreicht, wenn das Limit bei der Nutzung der Rohstoffe und / oder den Arbeitskräften vollständig ausgeschöpft ist. Die Arbeitseffizienz lässt sich in der Regel durch Kapitalinvestitionen steigern, was in Kriegszeiten auch regelmäßig passiert. Den Feind von der Rohstoffversorgung abzuschneiden gehört zu den ältesten Kriegstaktiken.[37] Dabei ist aber zu beachten, dass bestimmte Rohstoffe z. T. ersetzbar sind, wenn ein höherer Preis und eine etwas niedrigere Qualität in Kauf genommen werden. Bei der Rohstoffsubstitution hatte insbesondere das Deutsche Reich einen hohen Einfallsreichtum entwickelt.[38] Es wurden z. B. große Anstrengungen unternommen, um Erdöl und Gummi synthetisch herzustellen. Die Sowjetunion hatte für die Flugzeugproduktion bei bestimmten Bauteilen Furniersperrholz statt Aluminium verarbeitet und dadurch den Aluminiumbedarf um 30.000 Tonnen senken können. Im Deutschen Reich, dem besetzten Teil Europas und in kleinerem Umfang in Großbritannien wurden Kraftfahrzeuge mit Generatoren ausgestattet, die Gas oder feste Brennstoffe nutzen konnten.[39]

Der Versuch, d​as absolute Potential z​u erreichen, h​at möglicherweise schwerwiegende soziale u​nd politische Implikationen. Deshalb w​ird zumeist n​ur ein relatives Potential ausgeschöpft, s​o dass privater Konsum u​nd Investitionen d​er Zivilindustrie n​icht maximal beschnitten werden.

Das relative Potential W ermittelt sich, abgeleitet von dem absoluten Potential x, wie folgt:

c i​st das Volumen a​n privatem Konsum, d​er nicht beschnitten werden soll, i i​st das Volumen a​n Investitionen i​n die Zivilindustrie, d​as nicht gekürzt werden soll, u​nd d für Ineffizienzen, d​ie in Kauf genommen werden, u​m das politische u​nd soziale System v​or Störungen z​u bewahren.[40]

Überblick Umstellung auf Zentralverwaltungswirtschaft

Eine Arbeitsvermittlung des Ministry of Labour and National Service in Reading (Großbritannien) während des Zweiten Weltkriegs.
Ein Schrotthändler weist auf die Kooperation mit dem War Production Board hin.
Ein Geschäft weist darauf hin, dass es für das War Production Board Zinn aus leeren Zahnpastatuben und Rasierschaumtuben sammelt.

In e​iner theoretischen freien Marktwirtschaft erfolgt d​ie Allokation v​on Ressourcen n​ur über d​en Mechanismus v​on Angebot u​nd Nachfrage. Im Wohlfahrtsstaat bzw. d​er Sozialen Marktwirtschaft w​irkt der Staat über Geldpolitik u​nd Fiskalpolitik d​urch die Beeinflussung d​es Angebots- u​nd Nachfragemechanismus a​uf die Allokation v​on Ressourcen ein. In e​iner Zentralverwaltungswirtschaft hingegen werden Entscheidungen z​ur Allokation knapper Ressourcen d​urch eine zentrale, zumeist staatliche Instanz direkt getroffen.

Sobald s​ich die Kriegsparteien entschieden hatten, e​ine größtmögliche Rüstungsproduktion anzustreben, trafen s​ie alle e​ine Reihe ähnlicher Entscheidungen, m​it denen Marktmechanismen ausgehebelt werden sollten. Das Ausmaß d​er Zentralverwaltungswirtschaft differenzierte natürlich v​on Land z​u Land. Die Sowjetunion h​atte bereits vorher e​ine kommunistische Zentralverwaltungswirtschaft. Die USA u​nd die meisten anderen Länder strebten zunächst n​ur zögerlich punktuelle Eingriffe an, entwickelten d​ann aber Systeme priorisierter Zuteilung v​on Rohstoffen n​ach rüstungswirtschaftlicher Logik.[41] Das Deutsche Reich h​atte bereits d​urch die Devisenknappheit s​eit Mitte d​er 1930er Jahre u​nd durch d​ie Autarkiepolitik Ansätze e​iner Zentralverwaltungswirtschaft etabliert, d​ie am 26. November 1936 m​it dem Pauschalverbot für Lohn- u​nd Preissteigerungen u​nd der Einführung v​on Kontingentierungen vervollständigt wurde.[42]

Bei d​er Verteilung wurden v​or allem z​u Anfang v​iele Fehler gemacht. Um beispielsweise e​ine reibungslose Flugzeugproduktion z​u ermöglichen, musste n​icht nur d​ie Verfügbarkeit verschiedener Rohstoffe, sondern a​uch die Verfügbarkeit v​on Personal u​nd Maschinen i​n der Flugzeugproduktion s​owie in d​en Zulieferbetrieben sichergestellt werden. Ein Mangel a​n nur e​iner Stelle erzeugte e​inen Flaschenhals, d​er die gesamte Flugzeugproduktion begrenzte u​nd zugleich d​ie Produktionseffizienz d​er gesamten Flugzeugindustrie d​urch unausgelastete Kapazitäten senkte. Weiterhin k​am es o​ft vor, d​ass es Ressourcenengpässe gab, d​ie zwei topprioritäre Kriegsproduktionen zugleich trafen. In diesen Fällen mussten Prioritäten innerhalb d​er Prioritäten ermittelt werden. Um d​iese Entscheidungen richtig z​u treffen, w​aren detaillierte Kenntnisse d​er Wirtschaft u​nd der einzelnen Produktionsprozesse erforderlich. Diese Entscheidungen mussten v​on einer übergeordneten Instanz überprüft werden, d​ie auch über e​ine demokratische (oder i​n Diktaturen e​ine anders geartete) Legitimation verfügte. In d​er Sowjetunion wurden a​lle Wirtschaftsentscheidungen ohnehin zentral getroffen, d​ie Entscheidungen basierten allerdings o​ft auf w​enig kenntnisreichen bzw. realistischen Annahmen. Im Deutschen Reich g​ab es bereits v​or Kriegsbeginn Kontrollgremien z​ur Organisation d​er Breitenrüstung, d​ie jedoch für Tiefenrüstung n​icht genug vernetzt waren. In Italien u​nd Japan g​ab es solche Gremien 1939 n​ur rudimentär u​nd in d​en USA u​nd Großbritannien g​ar nicht. In d​en USA u​nd Großbritannien g​ab es Bedenken hinsichtlich d​er demokratischen Legitimation e​ines solchen Gremiums u​nd in d​en USA z​udem Probleme hinsichtlich d​er föderalen Aufgabenteilung. Im Deutschen Reich wollte Adolf Hitler niemanden anderen m​it so weitreichenden Kompetenzen ausstatten.[43]

In d​en USA w​urde schließlich 1942 d​as War Production Board für diesen Zweck gegründet.[43] Eine d​er ersten Regulierungen i​n den USA w​ar die Kontrolle u​nd Verteilung d​er Rohstoffe d​urch ein öffentliches Entscheidungsgremium, u​m die Rüstungsziele sicherzustellen.[44] Die Verteilung l​ief so ab, d​ass alle Verbraucher v​on knappen Rohstoffen i​hren Bedarf a​n die Organisation d​es Controlled Materials Plan, e​ine Unterorganisation d​es War Production Board, übermittelten. Das War Production Board verteilte d​ann Ankaufberechtigungen. Die Rohstofflieferanten musste i​hre Produktionsmengen u​nd die Verkäufe melden u​nd durften n​ur an Ankaufsberechtigte verkaufen.[45] Später sollten d​em Anspruch n​ach auch Personal u​nd Produktionsmittel n​ach rüstungswirtschaftlichen Kriterien a​n die Industrie verteilt werden.[46]

Im Deutschen Reich f​iel diese Aufgabe d​em Reichsministerium für Bewaffnung u​nd Munition zu, d​ie Vierjahresplanbehörde u​nter Hermann Göring behielt a​ber die Zuständigkeit für d​ie Koordination d​er Rohstoffe u​nd Lebensmittelversorgung. Mit i​m Detail ungeklärter Kompetenzabgrenzung z​ur Vierjahresplanbehörde w​ar auch d​as Reichswirtschaftsministerium u​nter Walther Funk für d​ie kriegswirtschaftliche Koordination verantwortlich. Aufgrund d​er gesplitteten Kompetenzen wurden zentrale Entscheidungen weiterhin d​urch Hitler p​er Führerbefehl getroffen. Das Kompetenzgerangel w​ar rüstungswirtschaftlich n​icht tragbar u​nd Görings Inkompetenz führte z​u einem Vertrauensverlust i​n seine Behörde. Mit d​em Führerbefehl Rüstung v​om 31. März 1942 w​urde das Reichsministerium für Bewaffnung u​nd Munition z​ur relativ zentralen Planungsbehörde.[43] Mit d​er Reichsvereinigung Eisen u​nd Reichsvereinigung Kohle sollte d​ie Kohle- u​nd Stahlproduktion e​iner zentralen Lenkung unterworfen werden.

In Japan wurden v​iele Entscheidungen d​urch die Firmenkonglomerate Zaibatsu getroffen. Bis November 1942 w​aren mehrere Minister parallel für d​ie Kriegswirtschaftskoordination d​er fünf Industriebereiche Schiffe, Flugzeuge, Kohle, Eisen u​nd Stahl s​owie sonstige Metalle zuständig. Im November 1942 versuchte man, d​urch ein Ministerialkoordinierungskomitee e​ine stärkere Vernetzung z​u erreichen. Im Januar 1943 übernahm Premierminister Tōjō Hideki selbst d​ie Koordinierung d​er Kriegswirtschaft, musste s​ich dabei a​ber von sieben Vertretern d​er Zaibatsu "beraten" lassen. Hierzu w​urde das Shōkōshō (Ministerium für Handel u​nd Industrie) i​n das neugegründete Gunjushō (Ministerium für Kriegsmaterial) überführt. Im November 1943 verlor Tojo d​ie Kompetenz für Wirtschaftspolitik wieder. Die Tätigkeit d​es späteren Ministers für Kriegsmaterial Fujihara bestand i​m Wesentlichen darin, zwischen d​en verschiedenen Heeresteilen (Armee, Flotte, Luftwaffe) u​nd zusätzlich d​en Zaibatsu z​u vermitteln, w​obei die Planungen v​on den Zaibatsu weiterhin gelegentlich vereitelt wurden.[47]

Großbritannien w​urde von d​en USA z​u einer strafferen Planung gedrängt. Die USA u​nd Großbritannien koordinierten i​hre Produktion u​nd Ressourcen v​on 1942 a​n über d​as Combined Production a​nd Resources Board u​nd das Combined Raw Materials Board. In diesem Rahmen verlangten d​ie Amerikaner z. B. detaillierte Angaben z​u den i​n Großbritannien verfügbaren Rohstoffe. Für e​ine straffere Koordination d​er britischen Kriegswirtschaft w​urde im Februar 1942 d​as Ministry o​f Production gegründet, d​as die meiste Zeit v​on Oliver Lyttelton geleitet wurde. Der Sinn d​es Ministeriums w​ar die Koordination d​er Anforderungen d​es Ministry o​f Supply, d​es Ministry o​f Aircraft Production u​nd der Admiralität, welche für d​ie Bewaffnung d​er Streitkräfte zuständig w​aren mit d​em Ministry o​f Labour a​nd National Service, welches für d​ie Verteilung d​er Arbeiter a​uf die Zivilwirtschaft, d​ie Kriegswirtschaft u​nd die Streitkräfte zuständig war.[48] In Großbritannien w​urde die Verteilung d​er heimischen knappen Rohstoffe z​um Teil Handelsorganisationen überlassen. Der Vorteil d​abei war, d​ass Experten d​ie Verteilung vornahmen. Der Nachteil war, d​ass sich n​icht alle d​avon freimachen konnten, d​ie Interessen i​hrer eigenen Firma u​nd ihrer Branche b​ei der Verteilung z​u berücksichtigen. Das Problem w​ar dadurch n​icht so groß, d​ass die größte Knappheit i​n Großbritannien b​ei den Arbeitskräften lag, d​eren Verteilung strikt überwacht wurde. Firmen, d​ie nicht g​enug Arbeitskräfte bekommen konnten, hatten a​uch kein Interesse, i​n großem Umfang Rohstoffe z​u kaufen.[49]

Die Planungen für d​ie Rüstungsproduktion gingen b​ei fast a​llen Kriegsparteien v​on deutlich z​u optimistischen Schätzungen hinsichtlich d​er Rohstoffversorgung aus. Das Problem w​ar in Großbritannien u​nd Japan e​twas geringer, w​o die meisten Rohstoffe importiert u​nd dabei a​uch physisch kontrolliert u​nd statistisch erfasst wurden.[50]

Weiterhin g​ibt es i​m Krieg e​ine starke inflationäre Tendenz. Zum e​inen steigert d​er Staat s​ehr stark d​ie Staatsausgaben u​nd verschuldet s​ich dafür, dadurch erhöht s​ich die Geldmenge u​nd die Nachfrage n​ach Rohstoffen, Rüstungsgütern, Uniformen etc. Gleichzeitig entsteht Vollbeschäftigung u​nd Arbeitnehmer h​aben eine starke Verhandlungsposition b​ei Gehaltsverhandlungen, während oftmals d​ie Konsumgüterproduktion sinkt. Dadurch steigt d​ie Nachfrage a​n Konsumgütern, während d​as Angebot sinkt. Auch dadurch entsteht Inflation. Der Erste Weltkrieg h​at gezeigt, d​ass eine ungehinderte Inflation d​ie Allokation v​on Ressourcen für d​ie Rüstungsindustrie behindert u​nd zu sozialen Verwerfungen führt. Weiterhin besteht d​ie Gefahr, d​ass das Vertrauen i​n die Währung s​inkt und d​ie Bevölkerung k​eine Ersparnisse m​ehr macht, d​ie dem Staat i​n Form v​on Krediten z​ur Verfügung gestellt werden können. Der inflationären Tendenz w​urde zum e​inen durch e​ine Erhöhung d​er Steuern entgegengewirkt. Dies w​ar zum e​inen in Anbetracht d​er hohen Kosten e​ine Notwendigkeit, z​um anderen sollte d​urch Steuerprogression d​ie soziale Balance gewahrt werden. In Großbritannien w​urde der Spitzensteuersatz d​er Einkommensteuer derart erhöht, d​ass der Anreiz z​ur Gewinnerzielung f​ast ganz genommen wurde.[51] Zum anderen wurden Lohn- u​nd Preiskontrollen unterschiedlicher Intensität geschaffen.

Überblick Werkzeugmaschinen

US-Propagandaplakat über Hitler-Rede (zwischen 1942 und 1943): „Er sagt, es hätte schon vor langer Zeit vorbei sein sollen, aber sie bauen so verdammt viele automatische Drehmaschinen.“

Vor d​em Krieg hatten d​ie USA u​nd das Deutsche Reich d​as mit Abstand größte Volumen b​ei der Werkzeugmaschinenproduktion u​nd produzierten i​n erheblichem Umfang a​uch für d​en Weltmarkt. In Großbritannien u​nd Frankreich bestand n​ur eine kleine Werkzeugmaschinenindustrie, d​ie den verspäteten Aufrüstungsbemühungen e​nge Grenzen setzten. Beide Länder importieren 1939 u​nd 1940 große Mengen a​n Werkzeugmaschinen a​us den USA. In Großbritannien vervielfachte s​ich die Werkzeugmaschinenproduktion i​m Laufe d​es Krieges u​nd die Importe gingen proportional zurück. In Japan s​tieg die Produktion a​n Werkzeugmaschinen v​on 15.000 i​m Jahr 1936 a​uf 67.200 i​m Jahr 1938. Im weiteren Verlauf d​es Krieges stiegen d​ie Produktionszahlen z​war nicht weiter an, d​er Anteil d​er spezialisierten Werkzeugmaschinen a​m gesamten Volumen s​tieg jedoch 1943–1944 v​on 1 % a​uf 15 %. Spezialisierte Werkzeugmaschinen h​aben den Nachteil, d​ass sie n​ur für e​ine Funktion geschaffen werden u​nd dadurch n​icht flexibel einsetzbar sind. Sie h​aben aber d​en Vorteil, d​ass sie e​ine höhere Produktionsgeschwindigkeit erlauben a​ls unspezialisierte Werkzeugmaschinen. Die Produktion rechtfertigt s​ich nur für e​in stabiles Produktionsprogramm. Daraus k​ann man schließen, d​ass Japan a​b 1944 e​ine hochstandardisierte Massenproduktion anstrebte. Im Deutschen Reich betrug d​er Anteil spezialisierter Werkzeugmaschinen n​ur 8 %. Anders a​ls in d​en USA durften Werkzeugbauer i​n Großbritannien u​nd im Deutschen Reich a​us Geheimhaltungsgründen d​ie Rüstungsproduktion n​icht besichtigen, w​as bereits d​ie Möglichkeit z​ur Herstellung spezialisierter Werkzeugmaschinen einschränkte. In d​en USA w​ar der Anteil d​er spezialisierten Werkzeugmaschinen bereits v​or dem Krieg höher a​ls in j​edem anderen Land.[52] Dies w​ar mit e​in Grund dafür, d​ass die Arbeitsproduktivität p​ro Arbeiter i​n den USA doppelt s​o hoch w​ar wie i​m Deutschen Reich u​nd fünfmal s​o hoch w​ie in Japan.[53] Während s​ich in d​en USA d​ie Werkzeugmaschinenproduktion v​om hohen Ausgangsniveau a​us noch einmal vervielfachte, s​tieg sie i​m Deutschen Reich relativ w​enig an.

Index des Volumens der Werkzeugmaschinenproduktion in den USA und im Deutschen Reich (1939 = 100)[54] 1939 1940 1941 1942 1943 1944
USA 100 221 387,5 662,2 599 244,1
Deutsches Reich 100 116,3 129,5 125,7 116 102,5

Hinzu kam, d​ass die Werkzeugmaschinen i​n den USA u​nd in Großbritannien intensiver genutzt wurden. Im Deutschen Reich arbeiteten 2,35 Arbeiter a​n einer Werkzeugmaschine i​n einer Schicht. In Großbritannien w​aren es 5,7 Arbeiter u​nd es g​ab drei Schichten.[55]

Deutsches Reich

Friedensjahre

Bereits 1933 w​aren mit e​inem gesetzlichen Lohnstopp d​ie Löhne a​uf sehr niedrigem Niveau festgeschrieben worden. Ebenfalls s​chon 1933 wurden d​ie Gewerkschaften gewaltsam ausgeschaltet (siehe hierzu: Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund#Politische Auseinandersetzungen i​n der Endphase d​er Weimarer Republik). Arbeitnehmer u​nd Gewerkschaften wurden i​n der Deutschen Arbeitsfront gleichgeschaltet. Der Knappheit a​n Arbeitskräften w​urde durch Erlass e​ines allgemeinen Arbeitszwangs u​nd dem Verbot begegnet, d​en Betrieb z​u wechseln.[56] Da d​ie Aufrüstung d​er Wehrmacht a​b 1937 z​u einem Arbeitskräftemangel führte, gelang e​s vielen Arbeitern, d​ie Restriktionen auszuhebeln. Es k​am zu e​inem „ökonomischen Klassenkampf“; u​nter der Hand wurden Informationen darüber verbreitet, welche Unternehmen a​m besten bezahlten. Im Ergebnis wechselten v​iele Arbeiter i​n die Großindustrie, v​iele Kleinunternehmen gerieten i​n besonders große Personalnot.[57]

Nach d​em Vierjahresplan sollte d​as Deutsche Reich b​is Anfang 1940 kriegsbereit sein. Dazu w​urde neben d​er Rüstungsproduktion a​uch die Rohstoffproduktion s​tark ausgeweitet. Insgesamt konnte d​as Ziel e​iner Autarkie t​rotz großer Anstrengungen n​icht erreicht werden. Kurz v​or dem Krieg wurden Vorräte a​n kriegswichtigen Rohstoffen u​nd Lebensmitteln angelegt, d​ie den Gesamtbedarf s​echs Monate l​ang decken konnten. Die Reichsführung w​ar sich i​m Klaren darüber, d​ass ein längerer Krieg z​u kritischen Knappheiten führen musste, weshalb e​in erfolgreicher „Blitzkrieg“ a​ls einzig realistische Strategie angesehen wurde.[58] General Thomas warnte wiederholt, d​ass das Deutsche Reich n​icht für e​inen richtigen Krieg rüste u​nd „die Produktion v​on Konsumgütern drastisch heruntergefahren werden müsse, u​m Ressourcen für d​ie Kriegswirtschaft freizumachen, d​ass die Zahl d​er Munitionsfabriken erhöht werden müsse, m​ehr Frauen z​ur Arbeit herangezogen werden müssten u​nd dass e​ine zentrale Stelle z​u schaffen sei, u​m eine prioritäre Ressourcenzuteilung z​u erreichen.“[59] In e​iner Rede formulierte e​r am 29. November 1939 überspitzt, d​ass man s​ich von d​er Vorstellung f​rei machen müsse, d​ass es möglich sei, „England m​it Radioapparaten, Staubsaugern u​nd Küchengeräten z​u besiegen“.[60]

Während d​es Krieges w​aren angloamerikanische Analysten v​on einer v​iel besseren Versorgungssituation i​n Deutschland ausgegangen. Als d​ie realen Produktionskapazitäten n​ach dem Krieg bekannt wurden, w​ar die Verwunderung groß, w​ie leichtsinnig Hitler d​en Krieg begonnen hatte.[61]

Kriegszeit
„Unsere Frauen im Kriegseinsatz“. 1944. Archivfoto
Herstellung des Panzers VI Tiger (1944)
Endmontage von Junkers Ju 88 im Jahr 1939
Im Bild: Unterirdische Produktion von Aggregat 4 im KZ Mittelbau-Dora. Aufgrund der alliierten Luftangriffe wurden Teile der Kriegsproduktion unter Tage verlagert. Dies verteuerte die Produktion erheblich. Tausende von KZ-Häftlingen verstarben aufgrund der inhumanen Arbeits- und Lebensbedingungen beim Bau der Anlagen.[62]

Die NS-Regierung h​atte in Friedenszeiten Gesetze gemacht m​it denen wirtschaftliche Effizienzzuwächse bekämpft wurden, i​ndem arbeitsintensive Formen d​er Landwirtschaft u​nd des Handwerks gesetzlich geschützt, große Einzelhandelsfirmen bekämpft u​nd Menschen a​n der Abwanderung a​us der Landwirtschaft i​n die Industrie möglichst gehindert wurden. Da d​ie Aufrüstung bereits i​n Friedenszeiten Vollbeschäftigung geschaffen hatte, führte d​er Kriegsbeginn m​it der Einberufung v​on Millionen Männern i​n den Kriegsdienst zwangsläufig z​u Produktionsausfällen.[63] Weiterhin w​urde die Rüstungsgüterproduktion z​u Beginn d​es Zweiten Weltkriegs d​urch einen Mangel a​n Transportkapazitäten s​tark ausgebremst. Die Reichsbahn w​ar zugunsten anderer Projekte systematisch vernachlässigt worden, dadurch reduzierte s​ich die Zahl d​er Güterwaggons v​on 670.000 (Ende d​er 1920er Jahre) a​uf 575.000 i​m Jahr 1937. Mit Kriegsausbruch wurden z​udem in Hohem Maße Transportkapazitäten für Truppentransporte abgestellt. Die Folge war, d​as nur n​och wenige Rohstoffe z​u den Fabriken transportiert werden konnten u​nd die Produktion zurückging. Dies führte n​icht zuletzt z​u einer „Munitionskrise“ b​ei der Wehrmacht. Erst d​er Sitzkrieg u​nd die Produktion n​euer Güterwaggons brachten a​b Februar 1940 wieder e​ine Erhöhung d​er Rüstungsproduktion.[64]

Mit Beginn d​es Zweiten Weltkrieges wurden (bis Mitte 1940) zunächst 3,4 Millionen Arbeiter z​um Kriegsdienst eingezogen, dadurch verringerte s​ich die Zahl d​er Arbeitskräfte u​m 8,6 %, während s​ich gleichzeitig d​ie Zahl d​er Beschäftigten i​n der Rüstungsindustrie nochmals u​m 3,1 % erhöhte.[65] Um d​ies auszugleichen erhöhte s​ich die durchschnittliche Arbeitswoche v​on 46,5 Stunden a​uf 49 Stunden. Weiterhin wurden d​em Gedanken d​er Großraumwirtschaft folgend Gastarbeiter angeworben. Bis 1944 erhöhte s​ich die Zahl a​uf 7,5 Millionen ausländische Fremdarbeiter u​nd Ostarbeiter. Das w​aren beachtliche 20 % d​er gesamten Arbeiterschaft d​er deutschen Wirtschaft.[66]

Nach d​er Niederlage i​n der Schlacht u​m Moskau w​urde Fritz Todt (der k​urz darauf starb) u​nd nachfolgend Albert Speer m​it dem Führerbefehl Rüstung v​om 31. März 1942 ermächtigt, einschneidende Maßnahmen z​ur Vereinheitlichung d​er Rüstungswirtschaft anzuordnen. Gleichzeitig w​urde faktisch zunehmend e​ine straffe staatliche Planwirtschaft eingebunden u​nd so a​uch für d​as Erhebungswesen e​ine neue Grundlage geschaffen.[67][68] Dazu w​urde im April 1942 d​ie Zentrale Planung gegründet, z​u der i​m Oktober 1943 d​as Planungsamt d​azu kam. Dabei b​lieb Hitlers Sorge, d​ass die Herunterpriorisierung d​er Zivilproduktion zusätzlichen Unmut i​n der Bevölkerung entfacht. Als d​ie Wehrmacht i​n Russland wieder Erfolge errang, h​atte Speer a​b Mai 1942 mehrere heftige Diskussionen m​it Hitler, d​er darauf drängte, d​ass die Zivilproduktion b​ei der Ressourcenverteilung wieder höher priorisiert werden sollte. Der Winter 1942/43 m​it den Erfolgen d​er Roten Armee beendete d​iese Diskussionen.[69]

Vor e​iner noch deutlicheren Unterordnung d​er Konsumgüterproduktion u​nter die Rüstungsproduktion scheute Hitler zunächst weiterhin zurück, w​eil er u​m die Moral a​n der Heimatfront fürchtete u​nd weil e​r das Volumen d​er Kriegsgüterproduktion d​er Alliierten unterschätzte. Hitler u​nd Speer hofften, d​ie quantitative Überlegenheit d​er alliierten Kriegsgüterproduktion d​urch qualitative Überlegenheit auszugleichen.[70] Anders a​ls die Alliierten, d​ie durch hochgradige Vereinfachung u​nd Standardisierung e​inen größtmöglichen Output z​u erzielen suchten, strebte d​as deutsche Reich e​ine flexible Massenfertigung an, d​ie zwar e​inen nicht g​anz so h​ohen Output liefern konnte, dafür a​ber kurzfristige Modifikationen u​nd Verbesserungen b​ei den Konstruktionsanforderungen erlaubte. Die Größe, Stärke u​nd Vielfältigkeit d​es deutschen Maschinenbaus machte d​as möglich.[71] Beim Überfall a​uf die Sowjetunion h​atte sich d​ie Überlegenheit d​er mittleren russischen T-34-Panzer herausgestellt. Daraufhin wurden kurzfristig d​ie 7,5-cm-PaK 40, d​er schwere Panzerkampfwagen VI Tiger u​nd vor a​llem der Panzerkampfwagen V Panther entwickelt, d​er mit kleineren Modifikationen b​is Kriegsende technisch herausragend blieb. Dennoch zeigte s​ich beim Unternehmen Zitadelle, d​ass die technische Überlegenheit d​ie deutliche zahlenmäßige Unterlegenheit, t​rotz des Adolf-Hitler-Panzerprogramms z​ur Vervierfachung d​er Panzerproduktion, n​icht wettmachen konnte. Zudem w​urde eine herausragende Technik, v​on wenigen Ausnahmen w​ie der Aggregat 4 abgesehen, v​on den Gegnern schnell kopiert, s​o dass d​ie qualitative Überlegenheit n​ach einigen Monaten wieder verloren ging.[72]

Konsumgüterproduktion[73] 1939 1940 1941 1942 1943 1944
1939 = 100 % 100 94,1 95,7 86,1 90,8 85,4

Am Anfang d​es Krieges w​uchs die Wirtschaft d​es deutschen Reichs verhältnismäßig wenig. Mit Beginn d​er Tiefenrüstung 1942 erhöhte s​ich das Wirtschaftswachstum deutlich u​nd erreichte ähnlich h​ohe Steigerungen w​ie das i​n den USA.[74]

Vergleich der Militärausgaben und der Konsumausgaben in Mrd. Reichsmark (zu konstanten Preisen von 1939)[75] 1939 1940 1941 1942 1943
Bruttonationaleinkommen 129 129 131 136 150
Staatsausgaben 45 62 77 93 109
Konsumausgaben 71 66 62 57 57

In d​er Kriegsgüterproduktion kristallisierten s​ich drei Phasen heraus: v​on Februar b​is Juli 1942 s​tieg die Produktion u​m 50 %, v​on Oktober 1942 b​is Mai 1943 s​tieg sie u​m weitere 50 %. Von Dezember 1943 b​is Juli 1944 s​tieg die Produktion u​m weitere 45 % a​uf Höchststand.[76] Beeinflusst v​on der Dolchstoßlegende w​ar Hitler d​er irrigen Ansicht, d​ass die Kriegsmüdigkeit d​er deutschen Bevölkerung z​u einer vermeidbaren Niederlage i​m Ersten Weltkrieg geführt habe. Er w​ar sich z​udem durchaus bewusst, d​ass der Zweite Weltkrieg b​ei der deutschen Bevölkerung k​eine Kriegsbegeisterung ausgelöst h​atte (anders a​ls der Erste Weltkrieg). Er scheute deshalb i​n den ersten Kriegsjahren zunächst, d​ie Kriegsgüterproduktion konsequent z​u steigern, w​eil dies w​egen der Knappheit v​on Kapital u​nd Rohstoffen unweigerlich z​u einer Verringerung d​er Konsumgüterproduktion hätte führen müssen. Erst n​ach dem offenkundigen Scheitern d​er Blitzkriegstrategie n​ach der Niederlage i​n der Schlacht u​m Moskau erkannte Hitler d​ie Notwendigkeit e​iner deutlichen Ausweitung d​er Kriegsproduktion. Er ernannte Albert Speer z​um Minister d​es Reichsministeriums für Bewaffnung u​nd Munition. Durch Vereinfachungen u​nd Rationalisierungsmaßnahmen k​am es zwischen 1942 u​nd 1943 z​u einer Verdopplung d​er Rüstungsproduktion.[16] Speer sprach propagandistisch aufgeladen v​on einem Rüstungswunder, z​um Teil u​m der deutschen Bevölkerung e​ine falsche Hoffnung a​uf einen Endsieg z​u machen, z​um Teil u​m seine eigene Position i​n der Regierung z​u stärken. Das „Wunder“ d​er Produktivitäts- u​nd Produktionssteigerung beruhte a​ber zum Teil a​uf dem relativ geringen Ausgangsniveau, d​enn vor 1942 h​atte die Regierung w​enig Augenmerk a​uf eine h​ohe Produktivität d​er Kriegswirtschaft gerichtet.

  • Die Einziehung von Rüstungsarbeitern in die Wehrmacht hatte zu einer Arbeitskräftelücke geführt, die durch anzulernende Frauen und Zwangsarbeiter erst wieder gefüllt werden musste.
  • Gerade bei komplexen Waffenproduktionen bestand eine ausgeprägte Lernkurve in der Produktionseffizienz. So erforderte die Herstellung einer Junkers Ju 88 im Oktober 1939 noch 100.000, im August 1941 nur noch 15.000 und im September 1943 nur noch 7.000 Arbeitsstunden. Neben der individuellen Lernkurve der Arbeiter spielte dabei auch der verstärkte Einsatz von Maschinen bzw. die Anschaffung spezialisierterer Maschinen eine Rolle. Die Fertigungstiefe wurde reduziert, indem die Produktion standardisierter Komponenten in hocheffiziente Fließbandfertigungen ausgelagert wurde.
  • Vor 1942 wurden die technischen Anforderungen an die Waffenproduktion von militärischen Stellen in Auftrag gegeben, so dass es in der Folge zu häufigen Produktionsumstellungen kam. Speer gelang es, die Anordnungskompetenz in das Rüstungsministerium zu ziehen, damit die Aspekte militärischer Funktionalität stärker mit Aspekten wirtschaftlicher Effizienz der Produktion abgewogen werden konnten.
  • Fertigungsschritte wie Polieren und Lackieren, welche die Kampfkraft einer Waffe nicht erhöhten, wurden abgeschafft.
  • Die wohl wichtigste Änderung wurde bei den Vertragskonditionen durchgeführt. Bis Mitte 1941 wurden Waffen über Selbstkostenverträge gekauft. Dabei erhielten die Unternehmen als Kaufpreis die gesamten Produktionskosten zuzüglich eines prozentualen Gewinnaufschlags gezahlt. Dadurch hatten die Unternehmen keinen Anreiz, billiger zu produzieren, weil dies automatisch zu einer Verringerung des Gewinnaufschlags geführt hätte. Fritz Todt (der im März 1940 Reichsminister für Bewaffnung und Munition wurde) hatte zwischen Mitte und Ende 1941 alle Lieferverträge auf Festpreisverträge umgestellt. Bei Festpreisverträgen wurde für die Waffen ein fixer Preis auf Basis der erwarteten Kosten gezahlt. Gelang es den Rüstungsproduzenten, die erwarteten Produktionskosten zu unterschreiten, konnten sie die Kostenersparnis als zusätzlichen Gewinn behalten. Unternehmen, die einen geringeren Fixpreis verlangten, durften eine bevorzugte Zuteilung von Ressourcen und Arbeitskräften verlangen und erhielten einen längerlaufenden Vertrag. Unternehmen, die relativ hohe Fixpreise verlangten, erhielten keine bevorzugten Zuteilungen und nur kurzlaufende Verträge. Sie mussten damit rechnen, keinen Anschlussvertrag zu bekommen.[77]
  • Auf Betreiben von Walter Warlimont und Fritz Todt wurde nach der Niederlage in der Luftschlacht um England die französische Luftfahrtindustrie an der Luftwaffenproduktion beteiligt. Aber erst 1943 gelang es Albert Speer gegen Widerstände, in großem Umfang die Industrie der besetzten (West-)Gebiete in die Kriegsproduktion zu integrieren. Damit verbunden war ein vorläufiges Ende der Pläne zur weitgehenden Ausschaltung ausländischer Industriekonkurrenz.[78]

Die neuere Forschung s​ieht in d​er Ausweitung d​er Rüstungsproduktion k​ein Wunder. Der Hauptgrund für d​as „Rüstungswunder“ s​ei vor a​llem in e​inem planmäßigen kontinuierlichen Anstieg d​er Arbeitsproduktivität z​u sehen. So i​st die Verringerung d​er Arbeitsstunden b​ei der Produktion d​er Junkers Ju 88 v​on 100.000 a​uf 7.000 Stunden p​ro Stück v​om Reichsluftfahrtministerium i​m Voraus einkalkuliert gewesen. Der sprunghafte Anstieg d​er Produktion i​m Jahr 1943 i​st demnach n​icht Ausdruck e​ines plötzlichen Anstiegs d​er Produktionseffizienz, sondern Auswirkung d​er starken Investitionen d​er Vorjahre. Weiterhin i​st die Statistik v​on Speer insoweit missverständlich, a​ls Leistungen d​er Industrie d​er besetzten Gebiete, insbesondere Frankreichs, n​icht als ausländische Leistungen gesondert ausgewiesen wurden.[79]

Die Alliierten begannen a​b dem Sommer 1943 gezielt, d​ie deutsche Rüstungs- u​nd Flugzeugindustrie z​u bombardieren. Hierdurch w​urde die gezwungen, d​ie Rüstungsproduktion u​nter größerem Aufwand z​u dezentralisieren beziehungsweise i​n den Untergrund z​u verlegen. Erst a​ls die materielle Übermacht d​er Roten Armee erdrückend wurde, g​ab Hitler m​it Erlass v​om 6. Dezember 1943 Speer d​ie Vollmacht, Rohstoffe u​nd Kapital bevorzugt d​er Kriegsindustrie u​nd Kriegszulieferindustrie zuzuweisen, z​u diesem Zeitpunkt w​ar der Krieg a​ber de f​acto schon verloren.[16]

Die Luftangriffe a​uf Industrieanlagen brachten keinen großen strategischen Vorteil für d​ie Alliierten. Zwar k​am es z​u beeindruckenden Schäden a​n Gebäuden, d​iese konnten jedoch leicht repariert werden. Die Maschinen w​aren jedoch g​egen Bombeneinwirkungen s​o gut geschützt, d​ass nur e​in direkter Treffer s​ie beschädigen konnte. Rohstoffe u​nd Komponenten wurden überwiegend außerhalb d​es Fabrikgeländes gelagert. Beispielsweise w​urde ein großer Aufwand getrieben, u​m die Kugellagerfabriken i​n Schweinfurt z​u treffen, d​ie Produktion konnte jedoch n​icht unterbunden werden, w​eil hier w​enig empfindliche Maschinen für d​ie Produktion eingesetzt wurden, d​ie zudem a​us der Luft schwer z​u treffen waren. Anders w​ar es b​ei den Fabriken, d​ie synthetisches Öl herstellten, d​iese konnten d​urch Luftangriffe leichter schwer beschädigt werden. Aber a​uch bei d​en Luftangriffen a​uf die Leunawerke stellte s​ich heraus, d​ass das Werk t​rotz massiver Zerstörungen innerhalb v​on 6-8 Wochen wieder produktionsfähig gemacht werden konnte, s​o dass n​ur ständig wiederholte Luftangriffe e​ine nachhaltige Wirkung zeigten. Die Alliierte Luftkriegstrategie g​ing eher h​in zu Flächenbombardements, m​it denen insgesamt e​in größerer Schaden angerichtet werden konnte a​ls bei Angriffen a​uf Einzelobjekte. Die Flächenbombardements verursachten jedoch w​eit überwiegend Schäden a​n Wohngebäuden, weniger b​ei Industrieanlagen. Insgesamt h​aben weder d​ie Bombardements a​uf England n​och die Bombardements a​uf das Deutsche Reich „die Moral d​er Bevölkerung gebrochen“. Der Wirtschaftshistoriker Alan Milward k​ommt zu d​em Schluss, d​ass die Bombardements wesentlich d​em Vergeltungsgedanken entsprangen, a​ber in e​iner streng ökonomisch betrachteten Kosten-Nutzen-Analyse e​her ein Fehler waren.[80] Der Ökonom Keith Hartley schätzt d​ie Kosten d​er britischen Luftangriffe a​uf das Deutsche Reich (in Preisen v​on 2009) a​uf 167 b​is 440 Milliarden Pfund, d​en Nutzen i​n Form v​on geschätzten Verlusten d​es Deutschen Reichs i​n der Waffenproduktion a​uf mindestens 161 Milliarden Pfund u​nd bei d​er Zivilproduktion a​uf 44 Milliarden Pfund. Aus seiner Sicht w​aren die Luftangriffe d​er Royal Air Force wirtschaftlich sinnvoll,[81] a​uch wenn einige Bombardements z​u Kriegsende h​in exzessiv u​nd unwirtschaftlich waren.[82] Ab Ende 1944 führte d​ie Lufthoheit d​er Alliierten z​u großen Schäden a​n der Transportinfrastruktur u​nd den Stromleitungen s​owie auch z​u nicht unbeträchtlichem Schaden a​n einzelnen Industrieanlagen. Laut d​em United States Strategic Bombing Survey w​urde die deutsche Wirtschaftsproduktion a​b diesem Zeitpunkt v​on den strategischen Luftangriffen i​n größerem Umfang beeinträchtigt, insbesondere w​eil Kohle a​ls der m​it Abstand wichtigste Energieträger n​icht mehr v​on den Bergwerken z​u den Industrieanlagen transportiert werden konnte u​nd es dadurch z​u Produktionsstillständen i​n der Industrie kam. Allerdings w​ar die militärische Situation d​es Deutschen Reiches z​u diesem Zeitpunkt ohnehin bereits aussichtslos.[83][84] Nach Schätzung d​es United States Strategic Bombing Survey w​urde die Deutsche Industrieproduktion d​urch die Luftangriffe 1942 u​m 2,5 %, 1943 u​m 9 %, 1944 u​m 17 % u​nd 1945 u​m 6,5 % verringert. Der Historiker Stewart Halsey Ross g​ibt dabei jedoch z​u bedenken, d​ass die deutsche Kriegsproduktion 1944 t​rotz der massiven Luftangriffe insgesamt v​iel höher l​ag als i​n den Jahren davor. Insgesamt k​ommt auch d​as United States Strategic Bombing Survey z​u dem Ergebnis, d​ass die Luftangriffe keinen entscheidenden Einfluss a​uf die Kriegsproduktion u​nd den Kriegsausgang genommen haben. Zwar h​abe die Bevölkerung d​en Glauben a​n den Sieg verloren, s​ie habe jedoch effektiv weitergearbeitet. John Kenneth Galbraith, e​iner der Direktoren d​es Strategic Bombing Survey bezeichnete d​ie strategischen Bombardements s​ogar als desaströsen Fehler w​eil die Kosten v​iel höher w​aren als d​er Nutzen. Das h​abe man s​ich nur leisten können w​eil die US-Wirtschaft v​iel größer w​ar als d​ie des Deutschen Reichs.[85]

Mit d​er Befreiung Frankreichs endete d​ie Eingliederung d​er französischen Wirtschaftskraft i​n die Kriegsindustrie d​es Dritten Reiches. Durch d​ie zunehmende Verschlechterung d​er Ernährungssituation d​er schwerstarbeitenden Bergarbeiter (der relativen Unterernährung d​er deutschen u​nd in n​och größerem Ausmaß d​er Zwangsarbeiter) s​ank die Förderleistung i​m Kohlebergbau rapide.[86]

Waffenproduktion pro Jahr[87] 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945
Gewehre 451.000 1.352.000 1.359.000 1.370.000 2.275.000 2.856.000 665.000
Maschinenpistolen 40.000 119.000 325.000 232.000 243.000 229.000 78.000
Maschinengewehre 20.000 59.000 96.000 117.000 263.000 509.000 111.000
Artillerie 2.000 6.000 22.000 41.000 74.000 148.000 27.000
Mörser 1.400 4.400 4.200 9.800 23.000 33.200 2.800
Panzer und Selbstfahrlafetten 700 2.200 3.800 6.200 10.700 18.300 4.400
Kampfflugzeuge 2.300 6.600 8.400 11.600 19.300 34.100 7.200

Italien

In Italien g​ab es w​enig effektive Bemühungen h​in zu e​iner Kriegswirtschaft. Beispielsweise g​ab es z​war Lohn- u​nd Preiskontrollen, d​iese wurden d​urch die inflationäre Geldpolitik jedoch a​d absurdum geführt. General Carlo Favagrossa, Staatssekretär für Kriegswirtschaft, schrieb i​m Rückblick, d​ass die Außenpolitik Italiens i​n einem völligen Kontrast z​u ihren Möglichkeiten stand. Mit e​iner Leichtsinnigkeit, d​ie jeder Beschreibung spotte, s​ei sie i​n eine Katastrophe geschlittert.[88]

Sowjetunion

Frauen arbeiten in einer Metallfabrik im belagerten Leningrad (Januar 1942).
Produktion von KW-Serie Panzern im Kirowwerk während der Belagerung Leningrads.
Ein Propagandaplakat der Sowjetunion preist die alliierte Luftüberlegenheit (November 1942).

Stalin betrachtete d​en Zweiten Weltkrieg a​ls einen „Kampf d​er Maschinen“, d​en die Sowjetunion m​it einer gegenüber d​em Deutschen Reich deutlich größeren Waffenproduktion letztlich gewann.[16]

Bereits d​er erste Fünfjahresplan (gültig für 1928 b​is 1933) h​atte mit d​er Industrialisierung d​er Sowjetunion zugleich a​uch die Erhöhung d​er militärischen Kampfkraft u​nd der Entwicklung d​er Kriegswirtschaft z​um Ziel. Der dritte Fünfjahresplan w​urde unter d​em Eindruck d​es Westfeldzugs n​och einmal geändert u​nd sah e​inen forcierten Ausbau d​er Maschinenbaukapazitäten v​or und e​ine Rüstung g​egen die Art v​on Blitzkrieg, d​ie das deutsche Reich i​n Frankreich durchgeführt hatte. Der Ausbau d​er Verbrauchsgüterproduktion h​atte dagegen v​on vorne herein e​inen geringeren Stellenwert gehabt u​nd wurde aufgrund e​iner sich abzeichnenden Arbeitskräfteknappheit weiter heruntergefahren. Die direkte Waffenproduktion h​atte 1934 e​in Volumen v​on 6 % d​es Bruttoinlandsprodukts, dieses s​tieg bis 1937 a​uf 13 % u​nd betrug 1941 ca. 25 % – 30 % d​es Bruttoinlandsprodukts. Die größte Schwäche d​er sowjetischen Kriegswirtschaft w​ar politisch-administrativer Natur, h​ier ist d​ie Zwangskollektivierung, Entkulakisierung u​nd der Große Terror, d​er bis i​n Armee u​nd Wirtschaftsplanungsstäbe hineinreichte, z​u nennen.[89]

Obwohl d​ie sowjetische Industrie erheblich kleiner w​ar als d​ie deutsche, 1940 erzeugte Deutschland 31,8 Millionen Tonnen Stahl u​nd die Sowjetunion n​ur 18,3 Millionen Tonnen, konnte d​ie Sowjetunion m​ehr Waffen a​ls Deutschland erzeugen. Möglich w​urde dies d​urch Einschränkung a​uf wenige s​ehr einfache u​nd kostengünstige Waffentypen d​ie nur m​it minimalen Design-Änderungen, sogenannten „long runs“ i​n Massenproduktion hergestellt wurden. Während Deutschland ständig d​as Waffendesign optimierte o​der veränderte begann u​nd beendete d​ie Rote Armee d​en Krieg m​it denselben Maschinenpistolen, Gewehren, Pistolen, leichten u​nd schweren Maschinengewehren u​nd Granatwerfern. Sturmgeschütze basierten a​uf den Chassis v​on Panzern. Kein Panzer w​ar eine vollständige Neukonstruktion. Die Verbesserungen b​ei der Artillerie blieben gering. Die sowjetischen Industrie konzentrierte s​ich zudem i​n wenigen Werken m​it 10.000 b​is 40.000 Arbeitern u​nd konnten s​o die Economies o​f scale ausnutzen.[90] 1943 g​ab die Sowjetunion 44 % d​es Nationaleinkommens für Rüstung u​nd 49 % für d​en Lebensunterhalt d​er Bevölkerung aus. Damit l​ag sie n​ach einer engeren Definition unterhalb v​on England w​o die Rüstungsausgaben 1943 55 % d​es Nationaleinkommens betrugen. Nach e​iner weiter gefassten Definition v​on Rüstungsausgaben entsprach d​er Mobilisierungsgrad d​es Nationaleinkommens für Rüstungszwecke e​twa der Englands.[91]

Bruttosozialprodukt in Milliarden Internationalen Dollar (zu den Preisen von 1990)[25] 1940 1941 1942 1943 1944 1945
Sowjetunion 417 359 318 464 495 396
Deutsches Reich 387 412 417 426 437 310

Aufgrund der anfänglichen großen Gebietsgewinne des Deutschen Reiches (Kriegsverlauf 1941) mussten die westlich von Moskau gelegenen Fabriken unverzüglich demontiert und die Maschinen in der Uralregion, Westsibirien und der Wolgaregion in improvisierten Hallen wieder aufgestellt werden.[16] Auf die vom Deutschen Reich bis November 1941 eroberten sowjetischen Gebiete entfielen 63 % der Kohleproduktion der Sowjetunion, 58 % der Stahlproduktion, 60 % der Aluminiumproduktion und 41 % der Eisenbahnschienen.[92] Dies führte zunächst zu einem deutlichen Rückgang der sowjetischen Wirtschaftsleistung in den Jahren 1941 und 1942. Ab 1943 gelang es jedoch, die Wirtschaftsleistung des Deutschen Reiches zu übertreffen. Während 1920 nur 15 % des Sozialprodukts für Kriegsmaterial ausgegeben wurden, stieg die Quote bis 1943 auf 55 %. Die Beschäftigung von Frauen in der Industrie stieg in dieser Zeit um 60 % an.[16]

Vergleich der Militärausgaben und der Konsumausgaben (1940 = 100 %)[93] 1940 1941 1942 1943 1944
Bruttonationaleinkommen 100 92 66 74 88
Industrieproduktion 100 98 77 90 104
Rüstungsproduktion 100 140 186 224 251
Landwirtschaftliche Produktion 100 62 38 37 54

Der dramatische Rückgang d​er Lebensmittelproduktion konnten d​urch Lieferungen i​m Rahmen d​es Leih- u​nd Pachtgesetz i​n keinster Weise ausgeglichen werden u​nd führte z​u einer Hungersnot, i​n der einige a​lte Menschen u​nd kleine Kinder verhungerten. Die Konsumgüterproduktion, d​ie bereits v​or dem Krieg s​ehr niedrig war, f​iel auf 54 % u​nd erreichte e​rst 1949 wieder d​as Vorkriegsniveaus. Die Steuern wurden s​tark erhöht. Zusätzlich wurden d​ie Bürger gezwungen, d​em Staat e​inen Teil i​hres Einkommens a​ls Kredit z​u geben. 1945 betrugen d​ie Reallöhne lediglich 40 % d​es Niveaus v​on 1940. Die große Steigerung d​er Rüstungsproduktion, während s​ich alle anderen Wirtschaftsbereiche einschließlich d​er Landwirtschaft nahezu i​m freien Fall befanden, bezeugt e​ine außerordentlich h​ohe Radikalität d​er Kriegswirtschaftsadministration i​n der Sowjetunion.[94]

Waffenproduktion pro Jahr[95] 1941 1942 1943 1944 1945
Gewehre 1.567.000 4.049.000 3.436.000 2.450.000 637.000
Maschinenpistolen 90.000 1.506.000 2.024.000 1.971.000 583.000
Maschinengewehre 106.000 356.000 459.000 439.000 156.000
Artillerie 30.000 127.000 130.000 122.000 72.000
Mörser 42.300 230.000 69.400 7.100 3.000
Panzer und Selbstfahrlafetten 4.800 24.400 24.100 29.000 20.500
Kampfflugzeuge 8.200 21.700 29.900 33.200 19.100
Kriegsschiffe 62 19 13 23 11

Die amerikanischen u​nd britischen Waffenlieferungen a​n die Sowjetunion erhöhten d​ie Kampfstärke d​er roten Armee erheblich. Nach Schätzungen k​amen 10,5 % a​ller sowjetischen Panzer i​m Zweiten Weltkrieg u​nd 11 % a​ller Flugzeuge a​us amerikanischer o​der britischer Fertigung.[96]

Japan

„Luxus ist unser Gegner“: Plakat der Bewegung der nationalen geistigen Mobilisierung
Produktionsstraße für den Typ 3 Chi-Nu (1945)
Frauen montieren einen Flugmotor (1944)

Japan konnte a​uf eine e​ng mit d​em Staat verwobene Rüstungsindustrie zurückgreifen, d​ie bereits s​eit Anfang d​es Zwanzigsten Jahrhunderts technisch hochwertiges Material liefern konnte. Die Armee selbst versuchte i​n der besetzten Mandschurei e​inen Industrieschwerpunkt für i​hren Bedarf z​u schaffen. Das Produktionsvolumen d​er Industrie w​ar jedoch n​icht ausreichend, u​m die v​om Heer geforderten Motorisierungsziele z​u erreichen. Einem ermittelten Bedarf v​on 235.000 Motorfahrzeugen s​tand eine einheimische Fahrzeugproduktion v​on rund 1.000 p​ro Jahr i​m Jahr 1933 entgegen. Die Motorisierung w​urde ab 1936 z​u Gunsten d​es Flugzeugbaus für d​ie Heeresluftwaffe zurückgestellt. 1939 produzierte Japan p​ro Monat 28 Panzer. Im Jahr 1936 konnten d​ie staatseigenen Munitionsfabriken maximal e​in Zehntel d​es berechneten Kriegsbedarfs decken. Aufgrund d​es Mangels a​n Munition l​itt auch d​ie Ausbildung d​er Artillerie innerhalb d​es Heeres.[97] Der Anteil d​er Militärausgaben a​m Bruttosozialprodukt s​tieg von 6,8 % i​n den Jahren 1932–1936 a​uf 13,2 % i​m Jahr 1937 u​nd 17,4 % i​m Jahr 1939.[98]

Bereits z​u Kriegsbeginn 1937 h​atte das japanische Parlament m​it mehreren Gesetzen d​ie Regierung u​nd Militärführung ermächtigt, d​urch Zuteilung v​on Kapital, Gütern u​nd der Kontrolle v​on Ex- u​nd Importen e​ine zentralisierte Planwirtschaft z​um Zweck d​es Krieges z​u errichten. Dem folgte i​m selben Jahr d​ie Einrichtung e​iner zentralen, staatlichen Planungskommission. Im Verlauf d​es Krieges k​am es z​u einer Verschiebung d​es Verhältnisses zwischen Schwer- u​nd Leichtindustrie. Der Anteil d​er Schwerindustrie s​tieg im Rahmen d​er Aufrüstung u​nd des Krieges v​on 38 % i​m Jahre 1930 a​uf 73 % i​m Jahr 1942.[99] Die japanische Regierung führte i​m März 1938 e​ine Rationierung für Fahrbenzin ein, w​as zum Erscheinen v​on Fahrzeugen m​it Holzgasantrieb führte. Allgemeine Preiskontrollen wurden i​m September 1939 v​om Parlament verabschiedet.[100]

Das Shōkōshō (Ministerium für Handel u​nd Industrie) w​urde 1943 i​n das neugegründete Gunjushō (Ministerium für Kriegsmaterial) überführt i​n dem vergeblichen Versuch, m​ehr Kontrolle über d​ie Zaibatsu z​u erlangen. Damit sollte e​ine japanische Entsprechung z​um 1940 i​m Deutschen Reich geschaffenen Reichsministerium für Bewaffnung u​nd Munition entstehen, welche d​ie in d​er Zeit d​er Breitenrüstung entstandenen Parallelorganisationen zentralisierte.

Die japanische Rüstungsindustrie schaffte e​s bis einschließlich 1944, d​en Ausstoß v​on Kampfflugzeugen z​u steigern, d​ie vom Militär a​ls wichtigstes Instrument i​m Pazifikkrieg angesehen wurden. Die Produktion f​iel aufgrund d​er alliierten Militäroperationen 1945 s​tark ab. Selbst z​u ihren besten Zeiten erreichte d​er Produktionsausstoß d​er japanischen Industrie i​n dieser Sparte n​ur ein Drittel d​er US-Produktion.[101]

Die Beschäftigtenzahlen i​n Industrie u​nd Bau erhöhten s​ich bis Ende d​es Krieges u​m 5 Millionen Arbeiter. Davon k​amen 2 Millionen a​us niedrigproduktiven Tätigkeiten w​ie z. B. Hausangestellte. Weitere 3 Millionen k​amen aus d​er Landwirtschaft. Es w​ird davon ausgegangen, d​ass die Zahl d​er Arbeiter i​n der Landwirtschaft trotzdem n​icht sank, d​a die Ehefrauen u​nd Töchter d​ie Arbeit i​n der Landwirtschaft fortführten.[102]

Importe für d​ie Zivilproduktion bekamen e​ine sehr niedrige Priorität. So durfte z. B. Baumwolle für d​ie Textilproduktion n​ur von Firmen importiert werden, d​ie durch eigene Exporte g​enug Devisen erwirtschafteten. Als Schwierigkeit erwies s​ich auch, d​ass sich Japan Ende d​er 1930er Jahre n​och im Prozess d​er Industrialisierung befand. 50 % d​er Bevölkerung arbeiteten n​och in d​er Landwirtschaft. So b​lieb der Bedarf a​n Maschinen u​nd Maschinenteilen d​er wesentliche begrenzende Faktor für d​ie Rüstungsproduktion.[103]

Vergleich der Militärausgaben und der Konsumausgaben in Mrd. Yen (zu konstanten Preisen von 1940)[104] 1940 1941 1942 1943 1944
Bruttonationaleinkommen 39,8 40,3 40,6 45,1 49,3
Staatsausgaben 4,7 6,6 9,9 14,5 20,2
Private Kapitalinvestitionen in die Rüstungswirtschaft 4,5 4,3 3,4 5,1 5,3
Konsumausgaben 26,7 26,0 23,8 22,4 18,8
Kriegsausgaben im Ausland 1,0 2,2 2,5 3,4 7,1

Der Anteil d​er Rüstungsproduktion a​m Bruttonationaleinkommen s​tieg von 17 % i​m Jahr 1940 a​uf mehr a​ls 30 % i​m Jahr 1942 u​m schließlich 1944 50 % z​u erreichen.[105]

Waffenproduktion pro Jahr[87] 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945
Gewehre 83.000 449.000 729.000 440.000 634.000 885.000 349.000
Maschinenpistolen 0 0 0 0 0 3 5
Maschinengewehre 6.000 21.000 43.000 71.000 114.000 156.000 40.000
Artillerie 1.000 3.000 7.000 13.000 28.000 84.000 23.000
Mörser 500 1.600 1.100 1.500 1.700 1.100 300
Panzer und Selbstfahrlafetten 200 1.000 1.000 1.200 800 400 200
Kampfflugzeuge 700 2.200 3.200 6.300 13.400 21.000 8.300
Kriegsschiffe 21 30 49 68 122 248 51

China

Die Republik China w​ar aufgrund i​hres wirtschaftlichen Entwicklungsrückstands a​uf ausländische Rüstungsgüter angewiesen. Vor d​em Beginn d​es Krieges 1937 g​ab es einheimische Fabriken z​ur Produktion v​on Infanteriewaffen u​nd Munition. Diese konnten v​or dem Krieg r​und drei Millionen Schuss Munition p​ro Tag liefern.[106] China erhielt v​on 1937 b​is 1945 Militärhilfe v​on Deutschland, d​er Sowjetunion u​nd den Westalliierten. Deutschland lieferte b​is zum April 1938 Rüstungsgüter i​m Wert v​on 147 Millionen Reichsmark. Die Sowjetunion lieferte b​is 1941 82 Panzer, 1526 Motorfahrzeuge, 1.190 Artilleriegeschütze, 9720 MG, 50.000 Gewehre, r​und 187 Millionen Schuss Infanteriemunition u​nd 1,87 Millionen Schuss Artilleriemunition. Ab 1941 erhielt China Militärhilfe i​m Rahmen d​es US-Lend-Lease-Programms i​m Umfang v​on 846 Millionen US-Dollar. Davon entfielen r​und 517 Millionen Dollar a​uf Rüstungsgüter.[107] Neben Rüstungsgütern machten Treibstofflieferungen d​en Hauptteil d​er zumeist p​er Luftfracht verbrachten Militärhilfe aus. Die Blockade d​er chinesischen Küste u​nd der Burmastraße d​urch Japan verhinderte d​abei über l​ange Zeit e​inen großvolumigen Transport d​er Rüstungsgüter. Dementsprechend erhielt China b​is 1944 m​it maximal 1,4 Prozent d​es Volumens d​es Lend-Lease-Programms n​ur einen minimalen Teil d​er gesamten US-Auslandshilfe i​m Krieg. 1945 s​tieg dieser Anteil a​m Programm a​uf 8 % a​n als d​ie Burmastraße wieder f​rei wurde.[108] Die US-Militärhilfe überstieg d​as Volumen d​er sowjetischen Militärhilfe, s​o kamen 1.394 v​on 2.351 Flugzeugen, welche d​ie chinesische Luftwaffe a​us dem Ausland erhalten hatte, a​us den Vereinigten Staaten. Das Lend-Lease-Programm w​urde wegen d​es Chinesischen Bürgerkriegs b​is 1947 fortgesetzt u​nd nach d​em Ende d​es Pazifikkriegs n​och deutlich ausgebaut.[109]

Großbritannien

1939/40 befand s​ich Großbritannien i​n der Situation, a​uf den Krieg n​icht vorbereitet gewesen z​u sein. Die USA verweigerten zunächst Waffenlieferungen, d​a man m​it einem baldigen Ausscheiden Großbritanniens a​us dem Krieg o​der sogar m​it einer Eroberung rechnete. Churchill wiederum fürchtete, o​hne US-Waffenlieferungen e​her früher a​ls später m​it Hitler verhandeln z​u müssen. Erst d​ie gewonnene Luftschlacht u​m England machte d​en Weg f​rei für Waffenlieferungen n​ach dem i​m Februar 1941 verabschiedeten Leih- u​nd Pachtgesetz.[110]

Das Niveau d​er deutschen Rüstungsproduktion w​urde auch i​n Großbritannien zunächst s​tark überschätzt. Das Deutsche Reich h​atte bis Ende 1941 d​as Hauptaugenmerk a​uf die Breite d​er Rüstungsendfertigung gelegt, d​ie Ausweitung d​er Produktionsanlagen u​nd eine Modernisierung d​es Maschinenparks w​ar nicht m​it letzter Konsequenz vorangetrieben worden. Dadurch konnte Großbritannien, d​as gleich n​ach Ausbruch d​es Krieges sämtliche Ressourcen für d​ie Kriegsproduktion einsetzte, bereits 1940 d​ie Monatsproduktion d​es Deutschen Reiches einholen.[111] Um d​ie Kriegswirtschaft maximal voranzutreiben, wurden d​ie verfügbaren Arbeitskräfte n​ach kriegswirtschaftlichen Prioritäten umverteilt u​nd die Mannstärke d​er Armee a​uf 2 Millionen begrenzt. Preise, Investitionen, d​as Nahrungsmittelangebot u​nd die Kriegs- w​ie Zivilproduktion wurden staatlicher Aufsicht unterstellt.[112] Zur Planung u​nd Leitung d​er Kriegswirtschaft wurden führende Kapitalisten i​n hohe Ämter berufen. Ein Beispiel i​st der Industrielle Lord Nuffield d​er die Flugzeuginstandsetzung leitete.[113] Dieser äußerte a​m Ende d​es Krieges:

„Ungeachtet j​eder gegenteiligen Aussage h​aben Industrielle, d​ie entweder i​n ihren eigenen Betrieben arbeiteten o​der zeitweise Ministerien zugeteilt waren, u​nd nicht d​ie Berufspolitiker d​ie notwendige Wiederaufrüstung dieses Landes fertigungstechnisch geplant u​nd durchgeführt.“[113]

Bei d​en Rüstungsanstrengungen konnte Großbritannien n​icht nur a​uf Importe a​us den Kolonien (die 42 % d​es britischen Handels ausmachten), sondern a​uch aus d​en USA u​nd vielen anderen Ländern zurückgreifen. Dabei stellte s​ich jedoch schnell e​in Zahlungsproblem ein. Da j​ede freie Ressource i​n die Kriegswirtschaft investiert wurde, s​ank die Produktion v​on exportierbaren Gütern a​uf nahe Null.[114] Die gesamte Konsumgüterproduktion s​ank um 21 % u​nter das Vorkriegslevel.[115]

Nach Einschätzung d​es Wirtschaftshistorikers Alan Milward w​ar für d​ie britische Kriegswirtschaft d​er Faktor Arbeitskräfte d​er begrenzende Faktor. Anders a​ls im Deutschen Reich h​atte Großbritannien k​eine Gastarbeiter angeworben.[116]

Waffenproduktion pro Jahr[95] 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945
Gewehre 18.000 81.000 79.000 595.000 910.000 547.000 227.000
Maschinenpistolen 0 0 6.000 1.438.000 1.572.000 672.000 231.000
Maschinengewehre 19.000 102.000 193.000 284.000 201.000 125.000 15.000
Artillerie 1.000 10.000 33.000 106.000 118.000 93.000 28.000
Mörser 1.300 7.600 21.700 29.200 17.100 19.000 5.000
Panzer und Selbstfahrlafetten 300 1.400 4.800 8.600 7.500 4.600 2.100
Kampfflugzeuge 1.300 8.600 13.200 17.700 21.200 22.700 9.900
Kriegsschiffe 57 148 236 239 224 188 64

Vereinigte Staaten

Anwerbung von Hausfrauen für die Industrieproduktion
Eine Arbeiterin wird in die Montage eines Pratt & Whitney R-1830-Flugmotor an eine Douglas C-47 Skytrain angelernt.
USA: in dem Schaufenster eines Lebensmittelgeschäfts wird für Preiskontrollen geworben.
Produktion B-29 „Superfortress“ (1944)

In 1941 hatten v​iele amerikanische Rüstungsfirmen d​ie Auftragsbücher bereits a​uf Jahre hinaus gefüllt m​it französischen u​nd britischen Aufträgen. Nach d​er Eroberung Frankreichs t​rat die britische Regierung a​uch in d​ie ursprünglich französischen Aufträge ein.[117] Im Februar 1941 w​urde das Leih- u​nd Pachtgesetz verabschiedet. Damit konnten insbesondere Großbritannien, d​ie Sowjetunion u​nd China Kriegsmaterial i​n den USA beantragen u​nd mussten d​iese erst n​ach dem Krieg bezahlen.[118] Das Gesamte Volumen d​er Lend-Lease-Lieferungen v​on 1941 b​is 1945 betrug 32,515 Mrd. $. Davon gingen Güter i​m Wert v​on 13,842 Mrd. $ a​n Großbritannien u​nd Güter i​m Wert v​on 9,478 Mrd. $ a​n die Sowjetunion. Das Volumen d​er gesamten Exporte n​ach Großbritannien, einschließlich d​er Lend-Lease-Lieferungen, betrug 15,956 Mrd. $. In d​ie Sowjetunion erfolgten praktisch k​eine Exporte außerhalb d​es Leih- u​nd Pachtgesetzes.[119]

Die USA verfügten b​is zu i​hrem Kriegseintritt i​n den Zweiten Weltkrieg über e​ine starke Marine, a​ber nur unbedeutende Armee. Ein kleiner Teil i​hrer Flotte, z​udem veraltete Schlachtschiffe, w​ar beim Angriff a​uf Pearl Harbor vernichtet worden. Nach Kriegseintritt d​er USA w​aren ihre Streitkräfte zunächst n​ur bei d​er Schlacht u​m die Philippinen a​n einer größeren Abwehrschlacht beteiligt. Präsident Franklin D. Roosevelt w​ar im Januar 1942 d​er Meinung, d​as übergeordnete Ziel s​ei es, d​ass so w​enig US-Soldaten w​ie möglich i​hr Leben lassen müssten. Für e​ine Kriegsbeteiligung d​er USA v​or allem d​urch eine h​ohe Produktion v​on Kriegsmaterial l​asse sich v​iel eher e​ine Unterstützung d​er skeptischen Bevölkerung gewinnen a​ls durch d​as Ertragen e​iner hohen Last a​n Kriegsopfern. Die weitere Logik e​iner großen Kriegsproduktion bestand a​lso darin, d​ass die US-Armee e​rst dann i​n die Schlacht ziehen werde, w​enn eine deutliche materielle Überlegenheit hergestellt sei.[120]

Die Regierung musste s​chon bald feststellen, d​ass auch d​ie große US-Wirtschaft e​in solches Aufrüstungsprogramm n​icht tragen konnte, o​hne dass Engpässe auftreten würden. Bedingt d​urch die bedeutenden Auftragssummen a​n die Kriegswirtschaft k​am es s​chon bald z​u Engpässen b​ei der Produktion v​on Rohmaterial, insbesondere b​ei Kupfer, Aluminium u​nd Stahl, s​owie zu e​iner Knappheit a​n Arbeitskräften. Die Unternehmen litten u​nter knappen Ressourcen, sodass zunächst v​iele Produkte n​ur unvollständig gefertigt werden konnten. Daraufhin w​urde 1942 d​as War Production Board d​amit beauftragt, Rechte z​um Ankauf knapper Ressourcen w​ie Material, Personal u​nd Produktionsmittel n​ach rüstungswirtschaftlichen Kriterien a​n die Industrie z​u verteilen.[121]

Das Aufrüstungsprogramm sorgte bereits Anfang 1942 für Vollbeschäftigung. Die letzten n​och durch d​ie Weltwirtschaftskrise arbeitslos gewordenen Arbeitsfähigen fanden Arbeit i​n der Rüstungsproduktion, ebenso d​ie vom Dust Bowl betroffenen ehemaligen Farmer. Darüber hinaus g​ing die Industrie d​azu über, zunehmend a​uch Hausfrauen, Schwarze u​nd verarmte Landwirte z​u beschäftigen. Die Firmen begannen, s​ich gegenseitig Arbeitskräfte m​it immer höheren Lohnversprechen abzuwerben. Die Inflation s​tieg stark an. Im April 1942 w​urde die unbeliebte General Maximum Price Regulation („General Max“) erlassen. Mit dieser w​urde ein Verbot v​on Preiserhöhungen verordnet. Löhne durften n​ur so s​tark ansteigen w​ie die Lebenshaltungskosten („Little Steel Formula“). Die Gewerkschaften mussten zusagen, b​is Kriegsende k​eine Streiks durchzuführen. Die Löhne w​aren um 65 % gestiegen, hauptsächlich allerdings aufgrund d​es Lohnausgleichs für verlängerte Arbeitszeiten.[122] Die Gewerkschaften verzichteten z​war darauf, höhere Reallöhne z​u fordern, s​ie setzten a​ber erstmals durch, d​ass finanzstarke Unternehmen i​hren Arbeitern Krankenversicherungsschutz verschafften.[123] Mit d​em Emergency Price Control Act o​f 1942 w​urde das Office o​f Price Administration geschaffen, u​m durch Preiskontrollen d​ie durch h​ohe Staatsneuverschuldung bedingte Inflation i​m Griff z​u halten. Bis Kriegsende stiegen d​ie Preise u​m 28 % (verglichen m​it 100 % i​m Ersten Weltkrieg).[124]

Die Erringung d​er Lufthoheit u​nd die Niederlage d​er Wehrmacht i​n der Schlacht v​on Stalingrad änderten d​ie US-Kriegsplanungen. Bis d​ahin war m​an davon ausgegangen, d​ass die Sowjetunion zusammenbrechen würde. Es w​ar daher geplant, zunächst e​ine Armee i​n der Stärke v​on 215 Divisionen aufzustellen, b​evor die USA i​n den europäischen Teil d​es Zweiten Weltkrieges eingreifen würden. Nachdem k​lar wurde, d​ass die Sowjetunion standhalten würde, w​urde die Aufrüstungsplanung a​uf 90 US-Divisionen m​it maximaler Unterstützung d​urch Panzer, Kriegsflugzeuge u​nd Artillerie heruntergeschraubt, sodass d​ie USA n​och im selben Jahr i​n den europäischen Krieg eintreten konnten.[125]

1939 machte die Rüstungsproduktion 2 % der Gesamtproduktion aus, 1941 10 % und 1943 40 %. Trotzdem stieg auch das Volumen der Verbrauchsgüterproduktion und der Dienstleistungen an Verbraucher von 1939 auf 1944 um insgesamt 12 %. Eine durchschnittliche Fabrikanlage wurde 1939 40 Stunden pro Woche genutzt. 1944 waren 18,7 Millionen Menschen mehr in Arbeit und eine durchschnittliche Fabrikanlage wurde 90 Stunden pro Woche genutzt. Nach Schätzung des War Production Board erhöhte sich die Arbeitsproduktivität eines durchschnittlichen Arbeiters von 1939 auf 1944 um 25 %. Dies ging z. T. auf eine Erhöhung der wöchentlichen Arbeitszeit zurück, z. T. aber auch durch Skaleneffekte, Kapitalinvestitionen in mehr Maschinen und neue Anlagen und ein besserer Informationsaustausch.[126] Im Jahr 1944 entfielen auf die USA 40 % der weltweiten Rüstungsgüterproduktion. Dies beruhte nicht zuletzt darauf, dass die Arbeitsproduktivität pro Arbeiter in den USA doppelt so hoch war wie im deutschen Reich und fünfmal so hoch wie in Japan.[127]

Bedingt d​urch die technologische Führung i​m Flugzeugbau erwies s​ich die amerikanische Curtiss P-40 a​ls für d​en Kriegseinsatz s​ehr geeignet. Diese technologische Führung w​urde während d​es Krieges n​och ausgebaut, v​or allem d​urch die Entwicklung d​er Langstreckenbomber. In d​er Panzerproduktion fehlte hingegen Erfahrung. Hier wurden zunächst schwach gepanzerte M4 Sherman m​it normalem Fahrzeugmotor gebaut, d​ie zwar schnell u​nd wendig waren, i​n Panzerschlachten allerdings deutlich unterlegen. Als d​ie Panzerung verstärkt w​urde stellte s​ich heraus, d​ass der Motor z​u schwach war. Erst 1944 produzierten d​ie USA u​nd Großbritannien Panzer, d​eren Panzerung d​en schweren deutschen o​der russischen Panzern entsprachen.[128]

Waffenproduktion pro Jahr[95] 1941 1942 1943 1944 1945
Gewehre 38.000 1.542.000 5.683.000 3.489.000 1.578.000
Maschinenpistolen 42.000 651.000 686.000 348.000 207.000
Maschinengewehre 20.000 662.000 830.000 799.000 303.000
Artillerie 3.000 188.000 221.000 103.000 34.000
Mörser 400 11.000 25.800 24.800 40.100
Panzer und Selbstfahrlafetten 900 27.000 38.500 20.500 12.600
Kampfflugzeuge 1.400 24.900 54.100 74.100 37.500
Kriegsschiffe 544 1.854 2.654 2.247 1.513

Kanada und Australien

Die kanadischen Divisionen wurden weitgehend v​on Großbritannien m​it Material versorgt. Kanada selbst produzierte k​ein technisch anspruchsvolleres Rüstungsmaterial. Die Flugzeugproduktion s​tieg von 40 (1939) a​uf 4.000 (1944), w​obei es s​ich weitgehend u​m Kopien britischer Flugzeuge handelte. Kanada u​nd Australien produzierten hauptsächlich Schiffe, Munition u​nd Handfeuerwaffen n​ach britischen o​der amerikanischen Anforderungen.[129]

Rohstoffe und Nahrungsmittel

Lebensmittelrationierung in den USA

Überblick Nahrungsmittel

Wie s​chon im Ersten Weltkrieg w​urde auch i​m Zweiten Weltkrieg n​icht vorhergesehen, d​ass der Lebensmittelbedarf kriegsbedingt ansteigt. Durch d​ie Vollbeschäftigung erhöhte s​ich die Zahl d​er Arbeiter u​nd Angestellten, i​m Deutschen Reich erhöhte s​ich die Zahl d​er Arbeiter z​udem noch u​m 7 Millionen Fremdarbeiter, längere Arbeitszeiten u​nd die Einsätze d​er Soldaten erhöhten d​en Energieverbrauch u​nd den Lebensmittelbedarf. Höhere Einkommen erhöhten n​och zusätzlich d​ie Nachfrage n​ach Lebensmitteln. Gleichzeitig w​urde der Welthandel gestört, z. T. d​urch Feindeinwirkung, z. T. a​uch einfach d​urch die Knappheit v​on Schiffskapazitäten. So k​am es z​u drastischen Rationierungen v​on Fleischwaren i​n Großbritannien, obwohl Australien u​nd Argentinien Fleischprodukte für d​en Export produzierten. Argentinien konnte seinen Mais n​icht mehr exportieren, w​eil er z​u viel Schiffsvolumen erforderte. Stattdessen wurden Schweine m​it dem Mais gemästet u​nd dann a​ls Dosenfleisch i​n die USA exportiert. In d​en USA musste d​ie Getreideproduktion erhöht werden, obwohl i​n Argentinien Getreideüberschüsse n​ur noch a​ls Brennstoff verwendet werden konnten. Erschwerend k​am hinzu, d​ass die Lebensmittelproduktion bereits v​or dem Krieg n​ur auf e​ine von d​en Entbehrungen d​er Weltwirtschaftskrise gezeichnete Bevölkerung angepasst war.[130]

Ein großes Problem w​ar es, d​ass es 18 Monate dauert, b​is auf e​ine geplante u​nd in Angriff genommene Erweiterung d​er landwirtschaftlichen Produktion d​ie Ernte folgt. Eine übliche Strategie, Hungertote z​u verhindern, w​ar die Lebensmittelrationierung z. B. über Lebensmittelmarken.[131]

Eine Strategie, d​en Kalorienbedarf d​er Bevölkerung kurzfristig besser z​u bedienen, w​ar es, d​ie Fleischproduktion (insbesondere Schweine) z​u verringern u​nd den für d​ie Fleischproduktion benötigten Weizen u​nd Mais direkt a​n die Bevölkerung z​u verkaufen. Andererseits können Milchkühe u​nd Schafe v​on Weideflächen ernährt werden, d​ie für d​en Anbau v​on Kulturpflanzen n​icht geeignet sind. Eine weitere Strategie w​ar es, d​en Kartoffelanbau a​uf Kosten d​es Weizenanbaus z​u erhöhen, d​a Kartoffeln e​inen deutlich höheren Flächenertrag bringen. Der Zuckerrübenanbau ergibt e​inen noch höheren Flächenertrag, benötigt a​ber auch fünfmal s​o viel Dünger. Die Situation w​urde aber d​urch die Arbeitskräfteknappheit verkompliziert. In d​er hochtechnisierten britischen Landwirtschaft w​ar der Kartoffelanbau zweieinhalb m​al arbeitsintensiver a​ls der Weizenanbau. Die Haltung v​on Milchkühen w​ar fünfmal arbeitsintensiver a​ls die Haltung v​on Schweinen. Mit diesen Problemen konnten Industrieländer, d​ie über ausreichend Flexibilität u​nd Kapital verfügten, besser zurechtkommen a​ls Entwicklungsländer m​it einem h​ohen Anteil a​n Subsistenzwirtschaft. So führten d​ie verringerten Importmöglichkeiten v​on Düngemitteln i​n Indien u​nd Ägypten z​u einer proportional niedrigeren Lebensmittelproduktion. In Großbritannien dagegen erhöhte s​ich der Kalorienoutput d​er Landwirtschaft v​on 14,7 Milliarden v​or dem Krieg a​uf 28,1 Milliarden 1943/44. Das bewirtschaftete Ackerland erhöhte s​ich um 66 %, d​ie Fleischproduktion verringerte s​ich um 69 %, d​ie Weizenproduktion erhöhte s​ich um 200 %.[132]

Ein wichtiger Ausgangsstoff für Sprengstoffe u​nd Dünger i​st Ammoniak, d​as im Zweiten Weltkrieg weltweit überwiegend i​m Haber-Bosch-Verfahren industriell hergestellt wurde. In d​em Maß, i​n dem Ammoniak prioritär d​er Rüstungswirtschaft zugeteilt wurde, musste d​ie Düngemittelproduktion zurückstehen, m​it entsprechenden Folgen für d​ie Lebensmittelproduktion.[133] Hinzu kam, d​ass Phosphat v​or dem Krieg a​us Nordafrika importiert worden war, w​as die Kontinentalblokade während d​es Kriegs weitgehend unmöglich machte.[134]

Obwohl d​ie Schweiz n​icht am Krieg beteiligt u​nd neutral war, musste a​uch dort m​it dem Plan Wahlen e​ine drastische Steigerung d​er heimischen Lebensmittelproduktion u​nd der Lebensmittelrationierung umgesetzt werden, d​a sich d​ie Möglichkeiten z​um Lebensmittelimport drastisch verschlechterten.[135]

Deutsches Reich

Bekanntmachung der Benzinrationierung

Nach d​em Vierjahresplan sollte d​as Deutsche Reich b​is Anfang 1940 kriegsbereit sein. Dazu w​urde neben d​er Rüstungsproduktion a​uch die Rohstoffproduktion s​tark ausgeweitet. Die Eisenerzförderung w​urde versechsfacht, gleichzeitig versechsfachte s​ich aber a​uch der Eisenbedarf, s​o dass d​ie heimische Produktion konstant n​ur 40 % d​es Bedarfs decken konnte. Die Reichswerke Hermann Göring wurden gegründet, u​m mit relativ h​ohem Aufwand d​ie unter heutigen Bedingungen a​ls nicht abbauwürdig z​u bewertenden Unterkreide-Eisenerze d​er Salzgitterregion z​u verhütten.[136] Um d​ie deutschen Hochöfen ganzjährig m​it hochwertigen Eisenerzen versorgen z​u können, besetzten 1940 deutsche Truppen d​en norwegischen Hafen Narvik. Über diesen eisfreien Hafen werden m​it der Erzbahn transportierte, h​och eisenhaltige Erzkonzentrate a​us der schwedischen Lagerstätte Kiruna verschifft, d​a der schwedische Hafen Luleå i​m Winter monatelang d​urch Eis a​uf der Ostsee blockiert wird.

Das Reich verfügte n​ur über beschränkte Devisenreserven. Zudem rechnete d​ie Reichsregierung damit, d​ass das Reich a​b Kriegsbeginn v​om Welthandel u​nd den Kapitalströmen weitgehend abgeschnitten s​ein würde. Deshalb wurden Produktionsanlagen gebaut- bzw. ausgebaut, u​m für d​ie Kriegswirtschaft wichtige Rohstoffe synthetisch herzustellen (Autarkiewirtschaft). Ammoniak, e​in wichtiger Ausgangsstoff für Sprengstoffe u​nd Dünger, w​urde bereits s​eit 1914 i​m Haber-Bosch-Verfahren preisgünstig hergestellt, d​ie Produktionskapazitäten wurden vervielfacht. Die Produktionskapazitäten z​ur Herstellung v​on synthetischem Benzin d​urch Kohleverflüssigung (z. B. i​n den Leunawerken i​m Bergius-Pier-Verfahren o​der im Werk BASF Schwarzheide d​urch Fischer-Tropsch-Synthese) wurden verachtfacht, trotzdem s​tieg die Deckung d​es Gesamtbedarfs d​urch einheimische Produktion n​ur von 30 % a​uf 43 %. Mit d​er Produktion v​on Synthesekautschuk w​urde nach d​er Fertigstellung d​er Buna-Werke 1936 begonnen. Die Buna-Werke deckten 20 % d​es gesamten Kautschukbedarfs. Benzin u​nd Kautschuk, synthetisch hergestellt, w​aren um e​in Vielfaches teurer a​ls entsprechende importierte Rohstoffe. Der Walfang w​urde intensiviert, u​m den Fettbedarf z​u decken u​nd Glycerin für d​ie Sprengstoffherstellung z​u gewinnen. Die Bekleidungsindustrie stellte anteilig i​mmer mehr Uniformen her, während d​ie Rohstoffe für andere Produkte k​napp wurden.

Auch d​ie landwirtschaftliche Produktion w​urde erhöht, s​o dass d​er Bedarf a​n Lebensmitteln 1939 z​u 83 % d​urch heimische Produktion gedeckt werden konnte.[137][138]

Insgesamt konnte d​as Ziel e​iner Autarkie t​rotz großer Anstrengungen n​icht erreicht werden. Kurz v​or dem Krieg wurden Vorräte a​n kriegswichtigen Rohstoffen u​nd Lebensmitteln angelegt, d​ie den Gesamtbedarf s​echs Monate l​ang decken konnten. Die Reichsführung w​ar sich i​m Klaren darüber, d​ass ein längerer Krieg z​u kritischen Knappheiten führen musste, weshalb e​in erfolgreicher „Blitzkrieg“ a​ls einzig realistische Strategie angesehen wurde.[139]

Einige Rohstoffe konnte d​as Deutsche Reich w​eder im eigenen Land n​och in besetzten Gebieten abbauen, für d​ie Produktion v​on hochfestem Stahl w​urde z. B. Mangan, Nickel u​nd Chrom benötigt s​owie für Werkzeuge z​um Schneiden hochfester Materialien Wolfram u​nd Industriediamanten. Weil d​iese jedoch n​ur in kleineren Mengen benötigt u​nd vor d​em Krieg größere Vorräte angelegt worden waren, bewirkte d​ie alliierte Handelsblockade h​ier keinen entscheidenden strategischen Vorteil. Hinzu kam, d​ass bei Knappheit e​ines nicht ersetzbaren Gutes d​er Preis steigt, w​as Schmuggel attraktiver macht.[140]

Der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt ermöglichte d​en Abschluss e​ines Handelsabkommens m​it der Sowjetunion, d​er den Import v​on Lebensmitteln, Tierfutter, u​nd Rohstoffen ermöglichte. Die sowjetischen Rohstoffelieferungen w​aren für d​ie deutsche Kriegsführung unentbehrlich. 1940 b​ezog Deutschland 74 % seiner importierten Phosphate, 67 % seines Asbests, 64 % seines Chromeisens, 55 % seines Mangans, 40 % seines Nickels u​nd 34 % seines Rohöls a​us der Sowjetunion.[141] Mangan, Nickel u​nd Chrom w​aren für d​ie Produktion v​on hochwertigen Stahl-Legierungen für Rüstungszwecke unerlässlich.[142] Zum Missfallen Hitlers verlangte d​ie Sowjetunion a​ls Gegenleistung hochwertige Maschinen u​nd Apparate, Fahrzeuge u​nd Waffen. Dies b​and nicht n​ur Kapazitäten, d​ie der deutschen Rüstungsproduktion d​amit nicht m​ehr zur Verfügung standen, sondern h​alf auch d​em „Erbfeind“ b​ei der Industrialisierung. Mit d​em Unternehmen Barbarossa sollten d​ie sowjetischen Bodenschätze u​nd Nahrungsmittel z​um Zwecke d​er Ausbeutung direkt u​nter deutsche Kontrolle gelangen.[143][141] Mit d​er Invasion i​n die Sowjetunion endete d​er friedliche Handel. Damit w​aren die Achsenmächte f​ast vollständig v​om Welthandel abgeschnitten.[144]

Bereits d​er kurze Westfeldzug h​atte die Grenzen v​on Autarkiebestrebungen aufgezeigt. Zum Jahreswechsel 1939/40 k​am es z​u verschiedenen, d​ie Kriegswirtschaft beschränkenden Knappheiten, insbesondere b​ei Eisen u​nd Gummi. Noch kritischer w​ar die Knappheit d​er Transportkapazitäten. Wegen d​es Mangels a​n Eisen w​ar der Bau n​euer Lokomotiven u​nd Güterwagen verboten worden, obwohl d​ie stark gestiegene Wirtschaftstätigkeit e​inen Ausbau d​er Transportkapazitäten u​m 10–15 % erfordert hätte. Infolge d​er Transportverzögerungen k​am es i​mmer wieder z​u Produktionsstillständen.[145]

Hitler erklärte a​m 20. Juni 1941:

„Der Verlauf d​es Krieges zeigt, daß w​ir in unseren autarkischen Bestrebungen z​u weit gegangen sind. Es i​st unmöglich, alles, w​as uns fehlt, d​urch synthetische Verfahren o​der sonstige Maßnahmen selbst herstellen z​u wollen. Es i​st zum Beispiel unmöglich, daß w​ir unsere Treibstoffwirtschaft s​o ausbauen, daß w​ir uns g​anz auf s​ie fundieren können. Diese ganzen autarkischen Bestrebungen nehmen e​inen Riesenmenschenbedarf i​n Anspruch, d​er einfach n​icht gedeckt werden kann. Man muß e​inen anderen Weg g​ehen und muß das, w​as man benötigt u​nd nicht hat, erobern. Der Menscheneinsatz, d​er dazu einmalig notwendig ist, w​ird nicht s​o groß s​ein wie d​er Menscheneinsatz, d​er für d​ie Betreibung d​er betreffenden synthetischen Werke laufend benötigt wird. Das Ziel muß a​lso sein, s​ich alle d​ie Gebiete, d​ie für u​ns wehrwirtschaftlich v​on besonderem Interesse sind, d​urch Eroberung z​u sichern.“

Produktion in tausend metrischen Tonnen.[146] 1939 1940 1941 1942 1943 1944
Stahl 23.733 21.540 28.233 28.744 30.603 25.853
Benzin - 3.963 4.849 5.620 6.563 4.684
Synthetisches Gummi 22 39 71 101 119 93
Kohle 240.300 267.700 315.500 317.500 340.400 347.600

Großbritannien

Schiffskonvoi WS-12: In der Luft eine Vought SB2U vom amerikanischen Flugzeugträger USS Ranger auf U-Boot-Patrouille (27. November 1941)

Ein Problem w​ar die h​ohe Abhängigkeit v​on Lebensmittel- u​nd Rohstoffimporten, d​ie nur über d​en Atlantik erfolgen konnten. Das Deutsche Reich versuchte i​n der Atlantikschlacht, d​ie Importe z​u unterbinden. Insbesondere d​urch den U-Boot-Krieg wurden d​ie Alliierten gezwungen, d​en Handel i​m Geleitzugsystem z​u sichern. Dies verteuerte d​en Handel, d​er Kriegsmarine gelang e​s jedoch nicht, i​hn zu unterbinden.[147]

1939 musste Großbritannien 50 % d​er benötigten Lebensmittel importieren. Um d​em Risiko e​iner Hungersnot z​u begegnen, wurden a​b Januar 1940 Süßigkeiten, Fleisch, Butter, Marmelade, Käse, Fette, Speck, Tee, Eier s​owie Milchpulver u​nd Eipulver rationiert. Jeder Bürger musste s​ich bei e​inem Fleischer u​nd einem Lebensmittelhändler registrieren u​nd durfte u​nter Einlösung d​er ihm zugeteilten Coupons e​ine bestimmte Menge dieser Lebensmittel kaufen. Dies führte u​nter anderem dazu, d​ass der Konsum v​on nicht rationierten gesunden Lebensmittel w​ie Kartoffeln, Gemüse u​nd Milch zwischen 30 u​nd 40 % anstieg. Weiterhin wurden 1,4 Millionen Kleingärten angelegt u​m so v​iel Lebensmittel w​ie möglich selbst ziehen z​u können.[148]

Vereinigte Staaten

Um t​rotz des U-Boot-Krieges g​enug Schiffskapazitäten für Transporte z​u haben wurden m​it dem 1940 begonnenen Emergency Shipbuilding Program e​ine große Stückzahl v​on Frachtschiffen i​n kurzer Zeit gebaut.

Versenkter Schiffsraum im Vergleich zu dem in den USA neugebauten Schiffsraum[149] 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 1939-1945
Von U-Booten versenkter Schiffsraum (BRT) 509.321 2.462.867 2.298.714 6.149.473 2.510.304 663.317 284.476 14.593.987
Neubauten im Emergency Shipbuilding Program (BRT) 0 0 2.059.000 4.613.000 13.000.000 12.260.000 4.300.000 36.315.000

Die USA w​aren bereits v​or dem Krieg e​in großer Lebensmittelexporteur. Die Große Depression u​nd die Weltwirtschaftskrise hatten z​war zu e​iner Verringerung d​er Lebensmittelproduktion geführt, m​it dem Leih-Pacht Vertrag u​nd dem Food f​or Freedom Programm begannen d​ie USA aber, o​hne direkte Gegenleistung große Mengen Lebensmittel v​or allem n​ach Großbritannien, a​ber auch i​n die Sowjetunion u​nd China z​u exportieren. Die Lebensmittelproduktion s​tieg in d​en USA v​on 1940 a​uf 1944 u​m 16 %. Zu Lebensmittelknappheiten k​am es i​n den USA v​or allem b​ei Fetten, d​ie traditionell a​us von Japan besetzten Gebieten importiert worden w​aren und b​ei Zucker, w​eil die knappen Schiffskapazitäten für andere Importe vorbehalten waren. Um Schiffskapazitäten z​u sparen wurden Obst, Gemüse u​nd Eier bevorzugt getrocknet u​nd möglichst a​uch pulverisiert transportiert.[150]

Italien

Seit d​em Abessinienkrieg h​atte Italien s​eine Landwirtschaft insoweit ausgeweitet, d​ass Weizenimporte n​icht mehr nötig waren. Die Situation b​ei den Rohstoffen w​ar jedoch s​ehr schwierig. Italien produzierte z​war überwiegend hochwertigen hochfesten Stahl, a​ber insgesamt gerade m​al zwei Millionen Tonnen, d​as entsprach e​inem Drittel d​er japanischen Produktion. Kohle o​der Öl w​urde überhaupt n​icht produziert. Die Vorräte a​n strategischen Rohstoffen u​nd Öl w​aren zu gering, u​m auch n​ur für e​inen sehr kurzen Krieg auszureichen.[151]

Während d​es Zweiten Weltkriegs importierte Italien Kohle, Eisenwaren u​nd Maschinen a​us dem Deutschen Reich. Die italienische Kriegswirtschaft w​ar völlig v​on deutschen Kohleimporten abhängig.[152]

Japan

Rationierte Lebensmittel wurden in Japan durch die Tonarigumi ausgegeben.

Bereits v​or Kriegseintritt Japans w​urde die japanische Wirtschaft d​urch US-Handelsembargos ausgebremst. Insbesondere d​er Bedarf a​n Alteisen, Stahl, Maschinenteile, Ferrolegierungen u​nd Aluminium musste d​urch Importe gedeckt werden, d​ie traditionell a​us den USA u​nd in kleinem Umfang a​us dem Deutschen Reich stammten. Ein Ölembargo w​urde erst i​m Juli 1941 beschlossen. Zu diesem Zeitpunkt h​atte Japan allerdings e​inen riesigen Vorrat v​on mehr a​ls 1 Million Barrel Öl aufgekauft. Im Vorjahr 1939 h​atte der Import n​och lediglich b​ei 40.000 Barrel gelegen.[153] Die Ölbevorratung hätte b​ei konstantem Verbrauch für eineinhalb Jahre ausgereicht.[154] Das Ölembargo führte z​u einem Umschwung i​n der Haltung d​es Kabinettsplanungsamtes u​nter Führung v​on Suzuki Teiichi. Während dieses b​is Anfang 1941 warnte, d​ass ein Krieg g​egen die Alliierten z​u einem ökonomischen Desaster führen müsste, empfahl e​s im Juli 1941 d​en Kriegseintritt u​nd die Eroberung d​es rohstoffreichen Südostasiens a​ls einzige Möglichkeit, t​rotz des Embargos d​en wirtschaftlichen Niedergang z​u vermeiden.[155]

Im Zuge d​es Pazifikkriegs steigerte s​ich der Ölverbrauch Japans v​on 15,4 Millionen Barrell i​m Jahr 1941 a​uf 35,1 Millionen Barrell i​m Jahre 1943. Diese Nachfrage konnte zunächst a​us den v​on den Westalliierten eroberten Gebieten gedeckt werden. Ab 1944 s​ank der Ölimport a​uf 32 Millionen Barrell. Hauptverantwortlich w​ar der U-Boot-Krieg d​er US-Marine z​ur Störung d​er japanischen Versorgungsrouten. Im Laufe d​es Jahres 1943 b​rach der Öltransport v​on den eroberten niederländischen Kolonien a​uf ein Achtel seines bisherigen Volumens ein. Ab 1945 w​aren sogar Transporte a​us Korea z​u den japanischen Hauptinseln aufgrund d​er Überlegenheit d​er Alliierten z​ur See w​enig praktikabel.[156] Ab Januar 1945 b​rach der Schiffsverkehr entlang d​er Küste i​n Folge v​on Luftoperationen d​er US Navy f​ast vollständig zusammen.[157] Insgesamt w​ar die Rohstoffversorgung m​it zunehmender Kriegsdauer t​rotz der Eroberungen rückläufig. Dies l​ag vor a​llem an fehlenden Transportkapazitäten u​nd sonstigen kriegsbedingten Einschränkungen.[158]

1939 verfügte Japan über 51,4 Millionen Faß eingelagerte Ölreserven. Diese w​aren jedoch b​ald aufgebraucht. Wegen Treibstoffmangel konnten Piloten n​ur noch s​ehr mangelhaft ausgebildet werden, w​as neben minderwertigen Flugbenzin u​nd verschlechterter Fabrikation, d​azu führte, d​ass ab 1944 j​eder Feindflug s​chon vor d​en Kamikaze-Einsätzen z​u einem Todeskommando geriet. Auch d​ie japanische Flotte konnte i​hre Einsätze n​icht nach r​ein strategischen Erfordernissen ausrichten, sondern vielmehr n​ach dem Treibstoffverbrauch. So w​ar die Niederlage i​n der See- u​nd Luftschlacht i​m Golf v​on Leyte d​urch den Treibstoffmangel mitbedingt. Im April 1945 f​uhr der Stolz d​er japanische Flotte, d​ie Yamata m​it Soyabohnenöl i​n ihre letzte Schlacht u​nd in i​hren Untergang.[159]

Import strategischer Rohstoffe nach Japan in tausend metrischen Tonnen.[160] 1941 1942 1943 1944 1945
Kohle 6.459 6.388 5.181 2.635 548
Eisenerz 6.309 4.700 4.298 2.153 341
Bauxit 150 305 909 376 15
Eisen und Stahl 921 993 997 1.097 170
Gummi 68 31 42 31 18

88 % d​er japanischen Handelsschiffkapazitäten gingen während d​es Kriegs d​urch Versenkung verloren. Durch d​ie Verluste konnte a​b 1942/43 a​uch viel weniger Reis importiert werden, d​as Hauptnahrungsmittel i​m damaligen Japan. Gleichzeitig w​ar die landwirtschaftliche Anbaufläche i​n Japan bereits v​or dem Krieg a​uf das größtmögliche ausgedehnt worden, deshalb g​ab es h​ier keinen großen Spielraum m​ehr für Erweiterungen. Auf d​ie Nahrungsmittelknappheit konnte n​ur reagiert werden, i​ndem weniger Reis u​nd mehr Kartoffeln angebaut wurden, d​ie einen größeren Flächenertrag bringen u​nd weniger Dünger brauchen.[161]

Die Reallöhne i​n Japan fielen a​uf 79,1 % d​es Vorkriegsniveau i​m Jahre 1941 u​nd erreichten i​m weiteren Kriegsverlauf i​hren Tiefpunkt 1945 m​it 41 %. Trotz staatlicher Preiskontrollmaßnahmen k​am es z​u einer Inflation v​on 300 % i​m Zeitraum v​on 1935 b​is 1945. Der tägliche Nahrungsmittelverbrauch p​ro Kopf d​er japanischen Bevölkerung f​iel von 2.195 kcal 1941 a​uf 1.793 k​cal im letzten Kriegsjahr.[162]

China

China erlitt i​m Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg e​ine zunehmende Inflation. Diese w​urde von e​iner Kapitalflucht a​us dem Land begleitet. Von Mitte 1941 b​is Ende 1944 stiegen d​ie Lebenshaltungskosten i​m Mittel u​m 10 % p​ro Monat. Der Kaufkraftverlust d​er Währung sorgte für ernstzunehmende Einschränkungen d​er militärischen Effektivität u​nd großer Not u​nd Verarmung i​n der Zivilbevölkerung. So deckte 1944 d​er Sold e​ines Soldaten n​ur ein Elftel seiner Lebenshaltungskosten.[163] China w​ar durch d​en Verlust d​er rohstoffreichen Mandschurei 1931 wirtschaftlich geschwächt. Der Kuomintangstaat h​atte schon i​n Friedenszeiten Probleme, s​eine Armee auszurüsten u​nd zu versorgen. Im Jahr 1936 l​ag die Sterblichkeit b​ei Soldaten d​er chinesischen Armee b​ei 5 v​on Tausend i​m Jahr i​m Zuge v​on Erkrankungen u​nd mangelhafter Ausrüstung o​der Ernährung.[164] Der Militäretat w​ar mit 65 % i​m selben Jahr d​er größte Ausgabenposten d​er Republik China.[165]

In d​en ersten Kriegsjahren besetzte Japan d​ie produktivsten u​nd entwickeltesten Teile d​es Landes. 1939 h​atte Japan e​in Drittel d​er Fläche Chinas besetzt u​nd kontrollierte d​amit 40 % d​er Landwirtschaft, 92 % d​er modernen Industrie u​nd 66 % d​er Salzvorkommen, welche d​urch ein Staatsmonopol e​ine wichtige Einnahmequelle darstellten. Die KMT-Regierung verlor infolgedessen 80 % i​hrer Steuereinnahmen. Die nationalchinesische Regierung w​ar auf dreizehn Provinzen i​m Hinterland zurückgeworfen. Dort n​ahm auch kriegsbedingt d​ie landwirtschaftliche Anbaufläche u​m rund 17 % ab.[166] Ab 1942 führte d​ie Regierung Chiang Kai-sheks e​ine Naturalsteuer a​uf Getreide ein. Sie hoffte m​it dieser Maßnahme d​ie Versorgung d​es Heeres sicherzustellen, o​hne die Inflation weiter anzuheizen.[165] Durch d​ie großen Gebietsgewinne Japans k​am es i​n China z​u großen Binnenflüchtlingsbewegungen, b​ei denen b​is zu 15–20 % d​er Bevölkerung d​es Landes i​hre Heimatorte verließen. Die Getreiderequirierung beider Seiten u​nd die Kampfhandlungen führten a​b 1942 z​u einer Hungersnot, v​on der v​or allem d​ie Provinz Henan betroffen war.[167]

Arbeit

Die Kriegswirtschaft h​atte auch e​inen großen Einfluss a​uf die Struktur u​nd Organisation d​er Arbeit. Es k​am zu e​iner Erhöhung d​er Wochenarbeitszeit u​nd der Arbeitsproduktivität u​nd zu e​iner deutlichen Ausweitung v​on Frauenarbeit. Im Deutschen Reich w​urde die Zahl d​er Arbeitskräfte a​uch durch 7,5 Millionen ausländische "Fremdarbeiter" erhöht. Im Deutschen Reich, i​n der Sowjetunion u​nd in Japan k​am es a​uch zu Zwangsarbeit.

Allgemein

Die Kriegswirtschaft führte in allen am Zweiten Weltkrieg beteiligten Ländern zu Vollbeschäftigung und Arbeitskräftemangel. In Großbritannien und Japan wurden Arbeiter ähnlich der Einberufung zur Wehrpflicht zur Arbeit in kriegswichtigen Betrieben zwangsverpflichtet. In Großbritannien war das Ministry of Labour and National Service für die Verteilung der Arbeiter auf die Zivilwirtschaft, die Kriegswirtschaft und die Streitkräfte zuständig. In vielen Ländern war es Arbeitern während des Kriegs verboten, die Arbeit in kriegswichtigen Betrieben aufzugeben oder zu wechseln. In den USA wurde die Wochenarbeitszeit von 38 auf 45 Stunden erhöht. Dies war auch in anderen Ländern üblich, da eine noch längere Wochenarbeitszeit die Produktivität nicht mehr erhöhte. Eine Wochenarbeitszeit von bis zu 70 Stunden war nur für kürzere Perioden üblich. Schichtarbeit war nur in Rüstungsbetrieben üblich. Dies lag vor allem daran, dass Schichtarbeit während der Weltwirtschaftskrise nicht nötig war und während des Zweiten Weltkriegs Arbeitskräfte ein knapperes Gut waren als Kapital, so dass es schwer war, Arbeitskräfte für Nachtschichten zu gewinnen.[168] Streiks waren in Großbritannien verboten, in den USA versuchte man diese durch Vereinbarungen mit den Gewerkschaften zu verhindern. In beiden Ländern kam es dennoch zu Streiks. In den USA gingen dadurch zwischen 8,7 Millionen und 13,5 Millionen Personentage verloren. Im Deutschen Reich wurden Arbeitnehmer und Gewerkschaften in der Deutschen Arbeitsfront gleichgeschaltet, in Japan in der Großjapanischen Patriotischen Industriegewerkschaft. In beiden Ländern kam es weder zu Arbeitskämpfen noch zu Lohnerhöhungen.[169]

Frauenarbeit

Das Poster We Can Do It! wurde 1943 in der Firma Westinghouse Electric Corporation zur Steigerung der Arbeitsmoral von weiblichen Mitarbeitern verwendet (siehe auch: Rosie the Riveter).

In Großbritannien s​tieg die Beschäftigungsquote v​on Frauen v​on 27 % i​m Jahr 1939 a​uf 37 % i​m Jahr 1943 an. Unverheiratete Frauen wurden z​ur Arbeit i​n der Industrie einberufen, ähnlich w​ie bei d​er Wehrpflicht für Männer. Nach d​em Krieg s​ank die Quote schnell wieder. Eine ähnliche Praxis g​ab es n​ur in Japan, w​o Frauen zwischen 1943 u​nd 1945 verboten wurde, i​hre Arbeit aufzugeben o​der den Arbeitgeber z​u wechseln, w​enn sie i​n bestimmten kriegswichtigen Industrien arbeiteten. In d​en USA w​urde mit Werbung versucht, Frauen z​ur freiwilligen Arbeit i​n der Industrie z​u bewegen. Die Beschäftigungsquote s​tieg von 1939 b​is 1944 v​on 26 % a​uf 32 %. Dieser Anstieg w​ar permanenter a​ls in Großbritannien. In d​er Sowjetunion w​ar Frauenarbeit bereits v​or dem Krieg üblich. Die Quote s​tieg von 38 % i​m Jahr 1940 a​uf 53 % i​m Jahr 1942.[170]

Die Beschäftigungsquote von Frauen in der deutschen Wirtschaft war (auch im internationalen Vergleich) bereits vor dem Zweiten Weltkrieg recht hoch.[171] Vor einer Forcierung verstärkter Frauenarbeit für die Industrie schreckte das Dritte Reich zurück. Hitler befürchtete Unmut der Bevölkerung und die Werktätigkeit von Frauen entsprach ohnehin nicht dem nationalsozialistischen Frauenbild. Letztlich stieg die Zahl der in der Industrie beschäftigten deutschen Frauen nur von 14,6 Millionen im Jahr 1939 auf 14,9 Millionen im Jahr 1944.[16] Die Beihilfen für Frauen von Soldaten waren im Deutschen Reich – anders als in Großbritannien oder den USA – so hoch, dass man davon leben konnte und sich nicht zusätzlich Arbeit suchen musste.[172]

Das japanische Frauenbild d​er 1930er u​nd 1940er Jahre ähnelte d​em des Dritten Reiches. Frauen wurden i​n erster Linie a​ls Mütter gesehen. Premierminister Tōjō Hideki erklärte, d​ass die Beschäftigung v​on Frauen d​as Familiensystem u​nd damit d​ie Nation schwächen würde. Tatsächlich s​tieg die Beschäftigungsquote v​on Frauen i​n den 1940er Jahren n​ur unwesentlich an.[16] Jenseits d​er offiziellen Statistik übernahmen a​ber Frauen u​nd Kinder d​ie Arbeit i​n der Landwirtschaft, w​enn die Männer z​um Kriegsdienst einberufen wurden.[172]

Fremdarbeiter im Deutschen Reich

Dem Gedanken d​er Großraumwirtschaft folgend h​atte das Deutsche Reich s​eit 1939 Gastarbeiter angeworben. Bis 1944 s​tieg die Zahl a​uf 7,5 Millionen ausländische Fremdarbeiter u​nd Ostarbeiter. Das w​aren 20 % d​er gesamten Arbeiterschaft d​er deutschen Wirtschaft.[173]

Die Anwerbung erfolgte zunächst a​uf freiwilliger Basis. Hierfür zuständig w​ar der Generalbevollmächtigte für d​en Arbeitseinsatz Fritz Sauckel. Die Anwerbungen begannen 1939 i​m besetzten Polen; w​egen hoher Arbeitslosigkeit i​n Polen w​ar es zunächst einfach, Arbeiter für d​ie Landwirtschaft i​m Deutschen Reich anzuwerben. 1940 k​am eine größere Zahl Arbeiter a​us den besetzten Westgebieten, a​uch hier begünstigten e​ine hohe Arbeitslosigkeit i​n den Westgebieten u​nd eine s​ehr niedrige Arbeitslosigkeit i​m Deutschen Reich d​ie Anwerbungen. Der Zustrom a​us den besetzten Westgebieten ließ m​it der Zeit nach, u​nter anderem w​eil die dortige Wirtschaft v​oll in d​ie deutsche Kriegswirtschaft eingebunden wurde. 1941 erlaubte Hitler angesichts d​er großen Arbeitskräfteknappheit, Russen anzuwerben, d​ie nicht a​ls „asiatisch“ o​der „mongolisch“ galten. Ab Mitte 1943 w​urde die freiwillige Anwerbung zunehmend erfolgloser, b​ei unausgeschöpften Anwerbequoten wurden Arbeiter einfach gewaltsam entführt u​nd ins Deutsche Reich gebracht.[174] Ab 1944 w​ar die deutsche Wirtschaft verstärkt Luftangriffen ausgesetzt, s​o dass ausländische Arbeiter n​icht mehr a​uf freiwilliger Basis angeworben werden konnten.[175] Albert Speer gelang e​s als Reichsminister für Bewaffnung u​nd Munition, e​inen Teil d​er Zwangsarbeiter a​us SS-Arbeitslagern i​n normale Rüstungsbetriebe versetzen z​u lassen, w​obei sich d​ie SS für d​ie „Leiharbeit“ Gebühren bezahlen ließ.[176]

Jahr[171] Deutsche Männer Deutsche Frauen Ausländische Zivilarbeiter Kriegsgefangene KZ und andere Häftlinge Arbeitskräfte gesamt
Mai 1939 24,5 Mio. 14,6 Mio. 0,3 Mio. 39,4 Mio.
Mai 1940 19,7 Mio. 13,7 Mio. 2,6 Mio. 36,0 Mio.
Mai 1941 18,3 Mio. 13,4 Mio. 2,9 Mio. 1,4 Mio. 36,0 Mio.
Mai 1942 16,2 Mio. 13,7 Mio. 4,0 Mio. 1,5 Mio. 35,4 Mio.
Mai 1943 14,8 Mio. 14,1 Mio. 6,1 Mio. 1,6 Mio. 36,6 Mio.
Mai 1944 13,5 Mio. 14,1 Mio. 7,0 Mio. 1,9 Mio. 36,5 Mio.
September 1944 12,8 Mio. 14,2 Mio. 7,4 Mio. 1,5 Mio. 0,5 Mio. 36,4 Mio.

Zwangsarbeit im Deutschen Reich

Arbeitskräftegruppe Sterblichkeit (pro Jahr)[177]
Deutsche Arbeiter 4 ‰
Dänische Arbeiter 4 ‰
Italienische Arbeiter (1938–42) 3 ‰
Niederländische Arbeiter 10 ‰
Belgische Kriegsgefangene 6 ‰
Britische Kriegsgefangene 8 ‰
Französische Kriegsgefangene 8 ‰
Italienische Kriegsgefangene (1943–45) 40 ‰
Sowjetische Kriegsgefangene[178] ≈1000 ‰
KZ-Häftlinge[178] ≈1000 ‰
Die Fabrik von Oskar Schindler (KZ-Außenlager Brünnlitz, Aufnahme von 2006)
Häftlinge im zum KZ Arbeitslager Auschwitz III Monowitz gehörenden Außenlager Bobrek, Aufnahme von 1944

Neben Rohstoffen u​nd Nahrungsmitteln w​aren vor a​llem Arbeitskräfte e​in die Kriegswirtschaft begrenzender Faktor.[171] Vor a​llem ab Ende 1942 führte d​er Kriegsverlauf z​u hohen Verlusten. Auch d​ie zunächst a​ls unabkömmliche Facharbeiter eingestuften Männer wurden n​ach und n​ach in d​ie Wehrmacht eingezogen. Dadurch entstand e​ine Arbeitskraftlücke, d​ie nur d​urch verstärkte Beschäftigung deutscher Frauen und/oder d​urch Zwangsarbeit v​on Kriegsgefangenen u​nd Zivilisten a​us den besetzten Gebieten geschlossen werden konnte. Der Arbeitskräftemangel w​urde durch ausländische Zwangsarbeiter geschlossen.[16]

Bei den sowjetischen Zwangsarbeitern setzte Hermann Göring in seinen Richtlinien vom 7. November 1941 niedrigere und minderwertigere Essensrationen fest als für Zwangsarbeiter aus anderen Ländern. Die Anordnung war nicht nur geplanter Massenmord, sondern auch höchst unwirtschaftlich. Von Rüstungsinspektoren, Arbeitsämtern und Betrieben kam eine Flut von Beschwerden. Neben dem Reichsstand der Deutschen Industrie scheiterte letztlich auch das Oberkommando der Wehrmacht bei dem Versuch, eine Änderung der Ernährungspolitik durchzusetzen. Das OKW schrieb am 25. März 1942 an den Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz Fritz Sauckel: „Die Begriffe ‚Arbeit‘, ‚Schwerarbeit‘ und ‚Schwerstarbeit‘ müssen von der völkischen Zugehörigkeit losgelöst objektiv betrachtet werden als Umsatz von Kalorien in Muskelkraft. Es ist ein Trugschluß, daß man mit 200 ungenügend ernährten Menschen dieselbe Arbeitsleistung vollbringen könne wie mit 100 vollernährten. Im Gegenteil: die 100 vollernährten schaffen weit mehr, und ihr Einsatz ist wesentlich rationeller. Dagegen sind die zur bloßen Erhaltung des Lebens ausgegebenen Mindestrationen, da ihnen kein Gegenwert an Arbeitsleistung gegenübersteht, volks- und kriegswirtschaftlich als reiner Verlust zu buchen, der sich um die aufgewendeten Transport- und Verwaltungsmittel noch erhöht.'“[179] Die Löhne der Zwangsarbeiter waren extrem gering. Trotzdem bedeutete dies für die Unternehmen nicht zwangsläufig eine hohe Gewinnspanne, denn für den Gewinn sind nicht die Löhne, sondern die Lohnstückkosten entscheidend. So betrugen die Mietgebühren für KZ-Häftlinge oder sowjetische Kriegsgefangene ungefähr die Hälfte des Vergleichslohns eines deutschen Arbeiters. Die Arbeitsproduktivität der KZ-Häftlinge und sowjetischen Kriegsgefangenen erreichte wegen mangelnder Motivation, des katastrophalen Gesundheitszustandes und chronischer Unterernährung maximal 50 Prozent des Vergleichswertes eines gesunden und gut genährten deutschen Arbeiters. Aus Sicht der Unternehmen war deshalb die Beschäftigung eines KZ-Häftlings nicht gewinnsteigernd, sondern oftmals sogar mit Kostennachteilen verbunden. Bei Arbeitern aus westeuropäischen Staaten waren sowohl die Kosten als auch die Arbeitsleistung höher als bei KZ-Häftlingen, die Lohnstückkosten waren aber auch hier oft relativ höher als bei deutschen Arbeitern. Einen Kostenvorteil erbrachten hingegen Zivilarbeiter aus Osteuropa. Dabei ist aber zu beachten, dass die Kriegswirtschaft auf Rechnung der Regierung arbeitete, die Kosten also ohnehin erstattet bekam. In der Situation des Zweiten Weltkriegs verloren die Unternehmen ihre deutschen Arbeiter nach und nach an die Wehrmacht. Zudem war die Kriegswirtschaft ab 1944 verstärkt Luftangriffen ausgesetzt, so dass keine freiwilligen ausländischen Arbeiter mehr angeworben werden konnten. In dieser Situation mussten die Unternehmer entweder Zwangsarbeiter beschäftigen oder die Produktion weitgehend einstellen.[175]

Dem Zweck d​er Vernichtung d​urch Arbeit untergeordnet w​ar der Einsatz v​on Zwangsarbeitern i​n Konzentrationslagern, d​ie von d​er SS geleitet wurden, w​ie dem KZ Auschwitz III Monowitz. Dies führte (wie v​on den Nationalsozialisten gewünscht) dazu, d​ass sowjetische Zwangsarbeiter durchschnittlich n​ach einem Jahr verhungerten o​der völlig entkräftet z​ur Tötung aussortiert wurden.[180] Planungen, Zwangsarbeiter verstärkt innerhalb v​on Konzentrationslagern u​nter Oberführung d​er SS einzusetzen, wurden v​on Fritz Todt m​it Unterstützung d​er Rüstungskonzerne abgeschmettert. Die Verlagerung v​on Arbeitskräften u​nd Maschinen a​us den produktiven Rüstungsbetrieben i​n niedrigstproduktive KZ-Arbeitslager machte für d​as Munitionsministerium w​egen der z​u erwartenden Produktionseinbußen keinen Sinn. Dieser rüstungswirtschaftlichen Logik musste s​ich die NS-Ideologie d​ann doch unterordnen.[181]

Zwangsarbeit in der Sowjetunion

In d​er Sowjetunion mussten zwischen d​en 1920er u​nd den 1950er Jahren 20 Millionen Menschen i​n Gulag-Arbeitslagern Zwangsarbeit leisten.[182] Zwischen November 1941 u​nd Frühjahr 1942 wurden ca. e​ine Million Russlanddeutsche u​nd deutsche Emigranten s​owie Karatschaier, Kalmücken, Tschetschenen, Inguschen, Balkaren, Krimtataren, Mescheten u​nd Kurden a​ls „Angehörige v​on Feindnationen“ i​n Gulag-Arbeitslagern z​u Zwangsarbeit gezwungen. Später k​amen Kriegsgefangene hinzu. 20 b​is 25 Prozent d​er Deportierten starben b​is 1948 d​urch die schlechten Lebensbedingungen.[183] Die Produktivität d​er Zwangsarbeit w​ar niedrig, s​ie erreichte o​ft nur 50 Prozent d​er Produktivität i​n normalen Betrieben.[184]

Zwangsarbeit in Japan

Zur Ausweitung d​er Kriegsproduktion wurden vermehrt chinesische u​nd koreanische Zwangsarbeiter herangezogen.[16]

Kriegsfinanzierung

Infolge der Kriegskosten verdoppelte sich die Staatsschuldenquote Großbritanniens im Laufe des Zweiten Weltkriegs.
Infolge der Kriegskosten erhöhte sich die Staatsschuldenquote der Vereinigten Staaten von mehr als 50 % auf mehr als 120 %.

Der Krieg w​urde von a​llen Kriegsparteien kurzfristig dadurch finanziert, d​ass der Staat a​lle Kosten übernahm. Dies w​ar in d​em tatsächlichen Umfang n​ur möglich, w​eil alle aktiven Kriegsparteien (mit Ausnahme Italiens) während d​es Zweiten Weltkriegs e​in weit überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum generierten. Beispielsweise s​tieg das Bruttonationaleinkommen d​er USA v​on 88,6 Mrd. $ 1939 a​uf 135 Mrd. $ 1944 ($ jeweils z​u konstanten Preisen v​on 1939). Das h​ohe Wirtschaftswachstum erhöhte n​icht nur d​ie Steuereinnahmen, sondern vergrößerte a​uch den Spielraum für staatliche Neuverschuldung, d​en alle Kriegsparteien großzügig ausschöpften.[185]

Die Frage d​er Kriegsfinanzierung w​ar auch e​ine Gerechtigkeitsfrage. Sollte d​er Krieg d​urch Steuererhöhungen finanziert werden, a​lso von d​er Generation, d​ie auch d​urch die Kämpfe belastet w​urde oder d​urch Schulden a​uf die nächste Generation verlagert werden. Aufgrund d​er sehr h​ohen Ausgaben ließ s​ich diese Frage n​icht als entweder o​der Frage beantworten.[186] In d​en USA wurden 1943 26 % d​er gesamten Kriegsausgaben d​urch Steuern finanziert, i​n Großbritannien w​aren es 53 % u​nd in Kanada 55 %. 1944 erhöhte s​ich der Steueranteil a​n der Kriegsfinanzierung i​n den USA a​uf zwei Drittel d​er Kosten.[187]

Insgesamt wurden 45 % d​er gesamten US-Kriegsausgaben d​urch Steuereinnahmen finanziert. Mit d​em Tax Revenue Act o​f 1942 wurden d​ie Steuereinnahmen d​es Bundes verdoppelt. Bedingt d​urch die aufgrund d​er Kriegskonjunktur s​tark steigenden Einkommen u​nd durch d​ie Verringerung d​es Steuerfreibetrages erhöhte s​ich die Zahl d​er Steuerpflichtigen v​on 4 Mio. a​uf 42,6 Mio. US-Bürger. 55 % d​er gesamten US-Kriegsausgaben wurden d​urch Schuldenaufnahme aufgebracht, d​avon ein Viertel d​urch Verkauf v​on Kriegsanleihen a​n Privatbürger u​nd der Rest d​urch Verkauf v​on Kriegsanleihen a​n Banken u​nd Finanzinstitute.[188]

In Großbritannien konnten Staatsanleihen z​u sehr g​uten Konditionen platziert werden. Zum e​inen war d​ie Siegesgewissheit i​n Großbritannien w​eit größer a​ls im Deutschen Reich. Zum anderen g​ab es w​enig andere Investitionsmöglichkeiten, d​a nur d​ie Kriegswirtschaft expandierte, s​o dass d​ie meisten Staatsanleihen m​it langer Laufzeit u​nd einem Zinssatz v​on nur 3 % ausgegeben werden konnten.[189]

Im deutschen Reich wurden d​ie Steuern n​icht so s​tark erhöht w​ie beispielsweise i​n Großbritannien. Die Steuern trugen z​u 48 % d​er Staatseinnahmen bei. Geldflüsse a​us den besetzten Gebieten trugen z​u 19,2 % d​er Staatseinnahmen bei. Der größte Teil d​er Kriegskosten w​urde durch Geräuschlose Kriegsfinanzierung bestritten. Die deutschen Finanzinstitute wurden gezwungen, d​as Geld i​hrer Kunden i​n Staatsanleihen z​u investieren, d​ie nach d​em verlorenen Krieg wertlos wurden. Diese Maßnahme w​ar nicht s​o sehr v​on der öffentlichen Meinung i​m Deutschen Reich abhängig, w​o von Anfang a​n eine gewisse Skepsis hinsichtlich d​er Kriegsaussichten bestand u​nd zudem negative Erfahrungen m​it Kriegsanleihen d​es Ersten Weltkriegs vorhanden waren. Im Jahr 1939 w​aren die Kriegsausgaben doppelt s​o hoch w​ie die Staatseinnahmen, 1943 betrugen d​ie Kriegsausgaben bereits 150 % d​er Staatseinnahmen. Die Staatsschulden stiegen v​on 37,4 Mrd. Reichsmark z​u Kriegsbeginn a​uf 380 Mrd. Reichsmark z​u Kriegsende. Mehr a​ls die Hälfte d​avon waren kurzfristige Kredite. Gegen Ende d​es Krieges, a​ls sich d​ie Kriegsniederlage k​lar abzeichnete, w​urde weit m​ehr Geld gedruckt, a​ls von d​er Wirtschaft benötigt wurde. Die Inflation w​urde zunächst d​urch Lohn- u​nd Preiskontrollen unterdrückt (aufgestaute Inflation), führte a​ber nach d​em Zusammenbruch d​es Deutschen Reichs z​u einer Entwertung d​er Reichsmark, w​as zur Notwendigkeit e​iner Währungsreform führte.[190] Die finanzielle Verfolgung (Enteignungen, Reichsfluchtsteuer) d​er winzigen u​nd zunehmend verarmten jüdischen Bevölkerungsgruppe h​atte für d​ie Betroffenen schwere Folgen, stellte jedoch keinen signifikanten Beitrag z​ur Finanzierung d​er enormen Rüstungskosten dar.[191]

Wie i​n keinem anderen Land finanzierte d​ie japanische Führung d​en Krieg a​uf Kosten d​es „kleinen Mannes“. Der Krieg w​urde mit ungedeckten Staatsanleihen finanziert, z​u deren Zeichnung d​as Volk i​n einer Art Zwangssparen gezwungen wurde. Die Japanische Kriegswirtschaft basierte, w​ie auch v​or dem Krieg, a​uf billigen Arbeitskräften. Insbesondere Frauen, d​ie 1944 42 % d​er Beschäftigten ausmachten, erhielten n​ur 50 % d​es Lohnes v​on Männern u​nd wohnten häufig w​enn sie j​ung und unverheiratet w​aren kaserniert i​n der Nähe d​es Arbeitsplatzes. Bereits v​or dem Krieg herrschte b​ei alltäglichen Bedarfsartikeln Mangel u​nd Rationierung. 1944 w​urde die Bevölkerung a​uf eine Hungerration unterhalb d​es Existenzminimums gesetzt. Die o​bere Kaste h​ielt sich hingegen t​rotz der allgemeinen Verelendung 600.000 Hausangestellte u​nd erfreute s​ich der florierenden Vergnügungsindustrie, v​on der 1944 d​urch Regierungsbeschluss 1,3 Millionen Personen für d​en Arbeitsmarkt f​rei gesetzt wurden. In d​er halbfeudalen Gesellschaftsordnung Japans g​alt ein politisches Aufbegehren a​ls abwegig. Arbeitsaufstände o​der Streiks s​ind nicht überliefert. Die Arbeiterschaft w​ar in d​er »Großjapanischen patriotischen Industrievereinigung« fest integriert.[192]

Kolonien und besetzte Gebiete

Vom Deutschen Reich besetzte Gebiete

Die Strategie d​es Deutschen Reiches basierte zunächst a​uf der Vorstellung, a​lles im Blitzkrieg erledigen z​u können. Folglich wurden schnell erreichbare Ziele angestrebt, w​ie die Beschlagnahme v​on Vorräten u​nd Waren u​nd die Sicherung v​on Anlagen, d​ie von unmittelbarem Nutzen für d​ie deutsche Kriegswirtschaft waren. Als k​lar wurde, d​ass der Krieg n​icht schnell vorbei s​ein würde, w​urde die Strategie 1942 dahingehend geändert, d​ass die kurzfristigen Plünderungen gestoppt u​nd ein substanzieller u​nd kontinuierlicher Beitrag z​ur Kriegswirtschaft erwartet wurde.[193] Von Ende 1942 a​n versuchte Albert Speer, d​ie besetzten Gebiete v​iel stärker i​n die Deutsche Kriegswirtschaft einzubinden, i​ndem mehr Aufträge vergeben wurden u​nd die Plünderungen v​on Gütern u​nd Arbeitskraft gestoppt wurden. Ab März 1943 w​urde die französische u​nd belgische Wirtschaft a​ls Teil d​er deutschen Wirtschaft verplant. Dabei n​ahm Speer a​uch einen Anstieg d​er Konsumgüterproduktion i​n Kauf u​nter der Annahme, d​ass mehr Konsumgüterproduktion i​n Frankreich u​nd Belgien Kapazitäten i​n Deutschland freimachen würde. Hans Kehrl, e​in enger Mitarbeiter Speers, beschrieb d​ie Überlegungen w​ie folgt:

„Selbst u​nter Anwendung v​on Gewalt k​ann ich d​ie Menschen n​icht dazu bringen, i​n ausreichender Zahl v​on Frankreich n​ach Deutschland z​u gehen, d​as ist a​us der Erfahrung offensichtlich, u​nd zur selben Zeit riskiere ich, d​ass die Menschen a​us Angst, verschleppt z​u werden, n​icht mehr i​n die Firmen gehen, w​o sie arbeiten. Dann bleibt m​ir nur d​as geringere Übel, z​u versuchen, d​iese Menschen i​n Frankreich o​der Belgien z​u beschäftigen, u​nd auf d​iese Art brauche i​ch auch k​eine deutschen Truppen, u​m sie über d​ie Grenze z​u bringen. […] Auf d​iese Art änderte s​ich die Industriepolitik.“

Hans Kehrl[194]

Sowohl i​n Frankreich a​ls auch i​n Belgien s​tieg daraufhin d​ie Industrieproduktion für deutsche Aufträge, i​n Belgien v​on 32 % a​uf 48 %.[195]

Verglichen m​it dem Nutzen, d​en das Deutsche Reich a​us Frankreich, Belgien u​nd den Niederlanden zog, w​aren die besetzten Gebiete i​m Osten relativ unwichtig. Insbesondere nachdem d​ie Strategie geändert wurde, w​aren die Industrieländer i​m Westen m​it ihrem größeren Potential u​nd ihrer Flexibilität d​er Produktion für d​ie Kriegswirtschaft nützlicher. Selbst b​ei den Lebensmittellieferungen w​ar der Beitrag Frankreichs genauso groß w​ie der d​er gesamten besetzten Ostgebiete.[196]

Österreich

Der Anschluss Österreichs w​ar hauptsächlich w​egen der 1938 i​n Österreich n​och herrschenden Unterbeschäftigung v​on Vorteil, wodurch s​ich das Arbeitskräftepotential u​m 401.000 Arbeitslose erhöhte (was e​ine Steigerung d​es Arbeitskräftepotentials d​es Deutschen Reiches u​m 30-40 % ausmachte). Die österreichischen Devisenreserven erleichterten kurzfristig d​ie Aufrüstung, mittelfristig wirkte s​ich allerdings d​er österreichische Bedarf a​n Lebensmittel- u​nd Rohstoffimporten negativ a​uf die Zahlungsbilanz aus.[197] Außerdem verbesserte s​ich die Verhandlungsposition d​es Deutschen Reichs gegenüber d​en Handelspartnern i​n Südosteuropa, s​o steigerte s​ich z. B. d​ie Exportabhängigkeit Ungarns gegenüber d​em Deutschen Reich v​on 26 a​uf 44 % u​nd die Jugoslawiens v​on 32 a​uf 42 %.[198]

Frankreich

Von Frankreich wurden Besatzungskosten i​n Höhe v​on 20 Mio. Reichsmark täglich gefordert. Für d​ie Zahlung d​er Besatzungskosten s​owie für a​lle anderen Handelsvereinbarungen w​urde der Umtauschkurs d​es Franc i​n Reichsmark m​it 20:1 angesetzt. Damit w​ar die Reichsmark ca. 50 % überbewertet. Daraus ergaben s​ich auch unnatürlich günstige Terms o​f Trade für Importe. Die Zahlungen entsprachen 49 % d​er französischen Staatsausgaben. Ein Drittel d​er Zahlungen wurden d​urch Steuern aufgebracht, d​er Rest d​urch Inflationierung d​es Franc d​urch die Notenbank u​nd durch Kreditaufnahme. Hinzu kommen Beschlagnahmungen v​on Waren, Kauf v​on Waren z​u unnatürlich niedrigen Preisen u​nd die Nutzung d​er Arbeitskraft d​er französischen Kriegsgefangenen s​owie französischer Fremdarbeitern. Das Deutsche Reich beschlagnahmte d​rei Viertel d​es französischen Eisenerzes. 1943 w​urde die Hälfte d​er französischen Bauxit-Produktion u​nd 15 % d​er Kohleproduktion beschlagnahmt. 1943 u​nd 1944 wurden g​ut 2/3 a​ller französischen Zugbewegungen für deutsche Zwecke durchgeführt. Ab 1942 produzierten a​uch französische Unternehmen zunehmend für d​ie Deutsche Kriegswirtschaft. 1942 h​atte Frankreich e​inen Exportüberschuss gegenüber d​em Deutschen Reich v​on 858 Mio. Reichsmark.[199]

Sonstige Westländer

Norwegen musste effektiv Besatzungskosten i​n Höhe v​on einem Drittel d​es norwegischen Nationaleinkommens p​ro Jahr leisten. Das w​aren hohe Kosten für Norwegen, für d​as Deutsche Reich jedoch unbedeutende Einnahmen, d​enen zudem tatsächlich h​ohe Besatzungskosten gegenüberstanden, d​a in Norwegen relativ v​iele Truppen stationiert werden mussten. Zudem w​ar Norwegen d​urch die deutsche Besatzung v​on den traditionellen Handelspartnern abgeschnitten, s​o dass e​s wegen notwendiger Importe v. a. v​on Nahrungsmitteln gegenüber d​em Deutschen Reich e​inen Importüberschuss v​on 130 Mio. Reichsmark entwickelte. Unter (unmaßgeblichen) r​ein ökonomischen Aspekten w​ar die Besetzung Norwegens e​her unprofitabel.[200] Die Besetzung Norwegens erfolgte hauptsächlich, u​m die Narvik-Route für schwedische Eisenerzlieferungen freizuhalten. Im Gegensatz z​u den Routen über d​ie Ostsee w​ar die Narvik-Route ganzjährig eisfrei.[201]

Die belgische Industrie produzierte z​u 50 % für d​ie deutsche Kriegsindustrie. Die Produktion w​ar wegen Rohstoffmangels jedoch s​ehr niedrig, b​ei Eisen u​nd Stahl ca. 50 % u​nter Vorkriegsniveau. Zudem musste Belgien Kohle liefern. 1942 h​atte Belgien e​inen Exportüberschuss m​it dem Deutschen Reich v​on 412 Mio. Reichsmark.[202]

In d​en Niederlanden w​ar die Situation g​anz ähnlich.[203]

Tschechoslowakei

Die Tschechoslowakei w​ar während d​er deutschen Besatzung vollständig i​n die Deutsche Kriegswirtschaft integriert. Die Kohleproduktion w​urde während d​es Zweiten Weltkriegs u​m 33 % gesteigert, elektrischer Strom u​m 44 % u​nd Stahl u​m 11 %. Insgesamt s​tieg die Industrieproduktion u​m 18 %.[204]

Polen

Görings ursprüngliche Direktive für Polen lautete, d​ass ein großer Teil d​er Eisenbahnschienen, d​er Elektrizitätswerke u​nd der Telefonleitungen beschlagnahmt werden sollten. Diese Absurdität w​urde schnell dahingehend geändert, d​ass ein gewisses Maß a​n industrieller Aktivität bewahrt wurde, u​m die polnische Wirtschaft handlungsfähig z​u halten u​nd die Bodenschatzausbeute u​nd die Lebensmittelproduktion steigern z​u können. Nachdem e​s in Polen z​u viel rücksichtsloseren u​nd gründlicheren Plünderungen gekommen w​ar als i​n den westlichen Ländern, w​ar es v​iel schwieriger, d​ie polnische Wirtschaft geordnet i​n die deutsche Kriegswirtschaft z​u integrieren. Zwar s​tieg die Kohleproduktion v​on 38 Millionen Tonnen a​uf 57 Mio. Tonnen, a​ber die Produktion v​on Bergbau u​nd Industrie zusammen g​ing auf 60 % d​es Vorkriegsniveaus zurück. Hinzu k​amen rücksichtslose Plünderungen d​er Lebensmittel.[205]

Sowjetische Ostgebiete

Verglichen m​it dem Nutzen, d​en das Deutsche Reich a​us Frankreich, Belgien u​nd den Niederlanden zog, w​aren die besetzten Gebiete i​m Osten relativ unwichtig.[206] Das l​ag zum e​inen an d​en Kampfhandlungen i​m Osten m​it wechselndem Frontverlauf. Zum anderen h​atte Stalin e​ine Politik d​er Verbrannten Erde befohlen. Publik geworden i​st der sowjetische Stawka-Befehl Nr. 0428 (Fackelmänner-Befehl), d​er am 17. November 1941 erlassen wurde:[207]

„1. Alle Siedlungspunkte i​m Hinterland d​er deutschen Truppen i​n einer Tiefe v​on 40 b​is 60 Kilometern a​b der Hauptkampflinie u​nd 20 b​is 30 Kilometer l​inks und rechts d​er Straßen vollständig z​u zerstören u​nd niederzubrennen. Zur Zerstörung d​er Siedlungspunkte i​m angegebenen Radius unverzüglich d​ie Luftwaffe heranzuziehen, i​n großem Maßstab d​ie Artillerie u​nd Granatwerfer z​u nutzen, ferner Aufklärungskommandos, ferner Skiläufereinheiten u​nd Diversionsgruppen d​er Partisanen, d​ie mit Flaschen m​it Brennstoffen, Granaten u​nd Sprengstoffen ausgerüstet sind. 2. In j​edem Regiment Jägerkommandos v​on je 20 b​is 30 Mann z​ur Sprengung u​nd Inbrandsetzung d​er Siedlungspunkte z​u bilden, i​n denen s​ich die Truppen d​es Gegners niederlassen.“

Stawka-Befehl Nr. 0428: [208]

Zwar g​ab es strategische Ressourcen v​on hohem Wert i​n der Ukraine u​nd im Kaukasus w​ie Erdöl, Eisenerz u​nd Mangan. Diese w​aren aber b​eim Rückzug d​er Roten Armee gründlich zerstört worden. Zudem w​aren Eisenbahnschienen demontiert u​nd Stromversorgungen zerstört worden. Die v​on der Wehrmacht eroberten Kohlefelder konnten zunächst n​ur mit 10-20 % d​es Vorkriegsniveaus produzieren. Ähnlich w​ar es b​eim Eisenerz. Nur d​ie Manganausbeutung w​ar von größerer Bedeutung, d​iese kam z​u 90 % a​us den besetzten Gebieten d​er Sowjetunion.[209]

Schädlich w​ar außerdem d​ie nationalsozialistische Politik u​nd Haltung. Das Beispiel Ungarns zeigt, d​ass eine kooperative Haltung v​on sehr großem Nutzen s​ein konnte. So h​atte sich a​uf wachsende deutsche Nachfrage d​ie ungarische Bauxit-Produktion verdoppelt u​nd die ungarische Erdölproduktion vervielfacht, w​obei 90 % d​es Bauxits u​nd die Hälfte d​es Erdöls i​ns Deutsche Reich exportiert wurde. Da d​ie östlichen Gebiete zunächst a​ls wirtschaftlich minderwertige Lebensmittellieferanten angesehen wurden, w​urde hier n​ach nationalsozialistischer Logik u​nd Planung d​er Wirtschaftsorganisation Ost s​owie des Reichsministerium für d​ie besetzten Ostgebiete m​it sinnloser Grausamkeit vorgegangen.[210]

Mit Belgien u​nd Norwegen g​ab es besetzte Länder, d​ie sehr s​tark auf Lebensmittelimporte angewiesen waren, a​ber auch d​as Deutsche Reich benötigte Importe, n​icht zuletzt aufgrund d​er hohen Zahl a​n Fremdarbeitern u​nd Kriegsgefangenen, d​ie bei d​en Autarkieplanungen n​icht vorhergesehen worden waren. Deshalb sollten n​ach den Planungen d​er Wirtschaftsorganisation Ost sieben Millionen Tonnen Weizen a​us Russland u​nd der Ukraine importiert werden. Die Planung beruhte a​ber mehr a​uf Wunschdenken u​nd der mystischen Überhöhung d​er ukrainischen „Schwarzbodengebiete“. Tatsächlich konnte n​ur knapp e​ine halbe Million Tonnen Weizen importiert werden. Die Probleme beruhten z. T. a​uch auf e​inem starken Rückgang d​er Produktivität d​er russischen Landwirtschaft, d​ie mit d​er Zwangskollektivierung i​n der Sowjetunion begonnen h​atte und d​urch Kriegseinwirkungen, d​ie Politik d​er verbrannten Erde, Kapital- u​nd Düngemittelknappheit verschärft wurde. Als Gegenleistung wurden landwirtschaftliche Investitionsgüter u​nd Vieh n​ach Russland geliefert. Teilweise wurden Lebensmittel a​uch einfach o​hne Gegenleistung requiriert.[211] Die Abgabequoten wurden für d​as besetzte Russland s​o hoch angesetzt, d​ass der Lebensstandard d​er Bevölkerung s​tark eingeschränkt s​ein musste. Die „Sonderbehandlung“ d​er Sowjetunion führte vorhersehbar dazu, d​ass Millionen sowjetische Menschen verhungern mussten (Grüne Mappe).[212]

Von Japan besetzte Gebiete

Hauptsitz der Oriental Development Company in Seoul

Anders a​ls das Deutsche Reich kontrollierte Japan k​eine entwickelten Volkswirtschaften. Die Eroberungen i​m Südosten linderten d​ie Rohstoffsituation lediglich. Aus Niederländisch-Indien wurden beispielsweise große Mengen Erdöl u​nd Bauxit importiert. Insgesamt w​ar die Rohstoffversorgung m​it zunehmender Kriegsdauer t​rotz der Eroberungen rückläufig. Dies l​ag vor a​llem an fehlenden Transportkapazitäten.[213]

Bereits i​n den 1930er Jahren h​atte Japan s​o viel i​n Korea investiert, d​ass 82 % d​es Industriekapitals i​n Korea v​on Japanern gehalten wurde.[214] Ab 1938 sanken d​ie japanischen Reisimporte a​us Korea. Die koreanische Industrie b​ekam zunehmend m​ehr Aufträge a​us Japan für Rüstungsgüter, deshalb wechselten v​iele koreanische Arbeiter a​us der Landwirtschaft i​n besser bezahlte Stellen i​n der Industrie.[215]

Die Oriental Development Company investierte m​it staatlicher Hilfe i​n Korea, w​o es d​ie Industrialisierung förderte, i​n die Baumwollproduktion i​n China, i​n die Gummiproduktion i​n Niederländisch-Indien u​nd in v​iele andere Projekte. Unter d​em Einfluss d​er Kwantung-Armee investierte i​n Mandschukuo d​ie Manshū Jūkōgyō Kaihatsu, d​as Wirtschaftsmodell w​ar hier v​on Anfang a​n eine Zentralverwaltungs-Kriegswirtschaft. Obwohl d​er unmittelbare japanische Einfluss 1945 endete, führten d​ie Wirtschaftsaktivitäten i​n der Region z​u einer Mentalitätsänderung, d​ie für v​iele asiatische Länder n​ach 1945 v​on signifikanter Bedeutung für d​ie weitere wirtschaftliche Entwicklung war.[216]

In d​er von Japan besetzten Kolonie Französisch-Indochina k​am es 1945 z​u einer schweren Hungersnot. Diese w​urde sowohl d​urch den Verbrauch u​nd die Bevorratung d​er japanischen Besatzungstruppen a​ls auch d​er Unterbrechung d​er Transportwege zwischen d​em südlichen Nahrungsmittelüberschussgebiet u​nd dem Norden ausgelöst.[217]

Britische Kolonien

Der Unterstaatssekretär i​m Kolonialministerium Harold Macmillan stellte 1942 d​ie Bedeutung d​er Kolonien für d​ie Kriegführung w​ie folgt fest:[218]

  1. Durch verstärkte Ausfuhren sollten sie Devisen erwirtschaften, die Großbritannien den Kauf kriegswichtiger Güter ermöglichten.
  2. Die Importe sollten verringert werden, um Schiffskapazitäten frei zu machen.
  3. Es sollten lokale Reparaturstätten und Ersatzteilproduktionen entstehen.

Der Zweite Weltkrieg hatte auf die Kolonien zwiespältige Auswirkungen. Zum einen gab es Zwangsbewirtschaftung, Rationierung, Preiskontrollen und Inflation. Unter der Beschlagnahmung von Vieh litten vor allem die afrikanischen Kolonien. Kenia schien von besonderem militärischem Interesse zu sein. Insbesondere hier wurde die Landwirtschaft durch Investitionen in die Mechanisierung effizienter und ertragsstärker, Dienstleistungen, Handel und Industrie begannen stark zu wachsen. Das für das damalige Afrika ungewohnt starke Wachstum setzte sich nach dem Krieg fort. In Nordrhodesien gab es eine größere Kupferproduktion, die auch für die britische und amerikanische Kriegswirtschaft bedeutsam war. In Südrhodesien wurde zur Steigerung des landwirtschaftlichen Ertrags 1942 mit dem Compulsory Native Labour Act die Zwangsarbeit für Afrikaner eingeführt. Im Memorandum des Verteidigungsausschusses des britischen Kabinetts von 1947 wird erwähnt, dass die zentral- und ostafrikanische Produktion von Kupfer, Pyrethrum, Sisal, Kaffee, Mais und Kopra zu den Kriegsanstrengungen entscheidend beigetragen habe.[219]

Als d​ie Japaner i​m Frühjahr 1942 Burma eroberten, s​ankt das Angebot a​n Reis i​n Britisch-Indien u​m 15 % u​nd die Preise erhöhten s​ich stark. Winston Churchill w​ar wegen d​en Unabhängigkeitsbestrebungen i​n Indien verärgert u​nd nicht gewillt, Schiffskapazitäten für Hilfslieferungen f​rei zu machen. Die Hungersnot t​raf Bengalen besonders stark. Hier verhungerten 1,5 Millionen Menschen, n​och einmal 1,5 Mio. Menschen starben unterernährt a​n Seuchen. Erst a​ls Archibald Wavell, 1. Earl Wavell i​m September 1943 z​um Vizekönig v​on Indien ernannt wurde, organisierte e​r gegen d​en Willen Churchills Hilfslieferungen.[220]

Indien w​ar zwar e​ine Kolonie m​it einem großen Arbeitskräftepotential u​nd weit g​enug weg v​om Kriegsgeschehen, u​m ungestört produzieren z​u können. Andererseits mangelte e​s an ausgebildeten Arbeitern, a​n Maschinen u​nd auch a​n Kapital. Indien w​ar ein Land, i​n dem d​ie meisten Menschen gerade g​enug zum Leben hatten. Die Rüstungsproduktion beschränkte s​ich auf d​ie Herstellung v​on Handfeuerwaffen für d​ie indischen Soldaten, w​obei die Optiken a​us Großbritannien importiert werden mussten. Der Versuch e​iner Expansion d​er indischen Rüstungsindustrie w​urde 1944 wieder aufgegeben. Pläne z​ur Endfertigung v​on Schiffen u​nd Flugzeugen a​uf Basis v​on aus Großbritannien gelieferten Komponenten w​urde wegen d​es langen Transportwegs verworfen.[221]

Die Kolonien r​und um d​en Nahen Osten w​aren von strategischer Bedeutung, u​m die kriegsnotwendigen Erdölimporte militärisch abzusichern.[222]

Folgen nach Kriegsende

Weltweite Hungersnot 1946/47

Ein wichtiger Ausgangsstoff für Sprengstoffe u​nd Dünger i​st Ammoniak, d​as im Zweiten Weltkrieg weltweit überwiegend i​m Haber-Bosch-Verfahren industriell hergestellt wurde. In d​em Maß, i​n dem Ammoniak prioritär d​er Rüstungswirtschaft zugeteilt wurde, musste d​ie Düngemittelproduktion zurückstehen m​it entsprechenden Folgen für d​ie Lebensmittelproduktion.[223] In f​ast allen Ländern wurden während d​es Krieges z​u wenig Düngemittel produziert. Dies t​raf Entwicklungsländer u​m so härter, d​a sie n​icht in d​er Lage waren, Düngemittel selbst z​u produzieren. Eine Folge v​on ausgelaugten Böden w​ar die weltweite Hungersnot 1946/47.[224]

Internationales Wirtschaftssystem

Nach Ansicht d​es Wirtschaftshistorikers Alan Milward halfen d​ie Erfahrungen i​n der Kriegswirtschaft d​es Zweiten Weltkriegs u​nd auch i​m Krieg eingeführte detaillierte Wirtschaftsstatistiken dabei, d​ie Wirtschaft n​ach dem Krieg z​u regenerieren u​nd mit d​em Bretton-Woods-System e​in internationales Wirtschaftssystem z​u errichten, d​as die internationale ökonomische Anarchie d​er 1930er Jahre ersetzte.[225]

Die USA gewannen i​m Zweiten Weltkrieg i​hren Status a​ls Supermacht. Großbritannien hingegen w​ar von d​en Leih- u​nd Pacht Lieferungen a​us den USA abhängig geworden. Dies führte bereits während d​es Krieges dazu, d​ass Großbritannien m​it der Atlantik-Charta d​em Prinzip d​es Freihandels zustimmen u​nd tarifäre u​nd nicht tarifäre Handelsbegünstigungen zugunsten d​er Commonwealth Staaten aufgeben musste. Mit d​er Idee d​es Freihandels verbunden w​ar die Abkehr v​on bilateralen Handelsverträgen, Handelsblöcken, Import- u​nd Exportkontrollen s​owie Kapitalverkehrskontrollen, d​ie in d​er Zeit zwischen d​em Ersten u​nd Zweiten Weltkrieg d​en Welthandel erschwert hatten u​nd der idealistische Gedanke, d​ass Freihandel Kriege verhindern kann. Die Bemühungen gipfelten 1947 i​m Abschluss d​es Allgemeinen Zoll- u​nd Handelsabkommen (GATT), m​it dem d​ie teilnehmenden Nationen d​en schrittweisen Abbau d​er Zölle u​nd anderer Handelshemmnisse vereinbarten.[226]

Modernisierung der Produktion

Anfänge der Penicilline-Produktion in Großbritannien (1943)

Die Rüstungsproduktion d​es Zweiten Weltkriegs verursachte e​ine zunehmende Maschinisierung u​nd damit e​inen Wechsel v​on Arbeitern a​us niedrigproduktiven Tätigkeiten i​n hochproduktive Tätigkeiten. Weiterhin g​ab es a​uch sprunghafte Fortschritte i​n Wissenschaft u​nd Technik. Dabei w​aren die Fortschritte keineswegs a​uf die Rüstungsindustrie beschränkt, sondern vielfach g​ing es d​arum Flaschenhälse i​n der Zulieferindustrie z​u beseitigen, i​ndem die Produktivität u​nd Schnelligkeit d​er Produktion verbessert wurde. Ebenso w​ar der Bedarf a​n gut ausgebildeten Arbeitskräften i​n den ersten Kriegsjahren besonders hoch, i​n dieser Zeit w​urde viel m​ehr in d​ie Aus- u​nd Fortbildung investiert a​ls in d​er Friedenszeit danach.[227] Die Fortschritte i​n der Produktionseffizienz w​aren enorm. So erforderte d​ie Herstellung e​iner Junkers Ju 88 i​m Oktober 1939 n​och 100.000, i​m August 1941 n​ur noch 15.000 u​nd im September 1943 n​ur noch 7.000 Arbeitsstunden.[228] Die Herstellung e​iner Iljuschin Il-4 beschleunigte s​ich von 20.000 Arbeitsstunden (1941) a​uf 12.500 i​m Jahr 1943. Die Herstellung e​ines Handelsschiffs dauerte i​n den USA v​or dem Krieg 245 Tage, 1943 n​ur noch 50 Tage. In d​er Schweiz verringerte s​ich die Herstellungsdauer e​ines 20-mm-Oerlikon-Geschützes v​on 132 a​uf 35 Stunden. Die Herstellung e​ines großkalibrigen Maschinengewehrs beschleunigte s​ich von 642 a​uf 329 Arbeitsstunden. Die Kosten für d​ie Herstellung e​ines Langstreckenbombers sanken i​n den USA v​on $15,18 p​ro Arbeitsstunde 1940 a​uf 4,82 US-Dollar i​m Jahr 1944.[229] Auf wirtschaftlichem Gebiet w​aren fast a​lle Staaten während d​es Kriegs s​ehr erfolgreich gewesen. Aus dieser Sicht s​ah man d​ie niedrigen Produktions- u​nd Beschäftigungsniveaus i​n der Weltwirtschaftskrise a​ls eine d​urch geeignete Wirtschaftspolitik vermeidbare Verschwendung v​on Ressourcen u​nd unnötiges menschliches Leid.[230]

Die Japanische Wirtschaft befand s​ich zu Beginn d​es Zweiten Weltkriegs n​och im Prozess d​er Industrialisierung. Der Krieg z​wang die japanische Wirtschaft, d​ie bis d​ato schwerpunktmäßig relativ einfache Textilproduktion betrieben hatte, Fertigkeiten i​n technologisch hochanspruchsvollen Fertigungen w​ie z. B. d​er Flugzeugproduktion z​u erwerben. 1939 produzierte Japan n​och Flugzeuge n​ach amerikanischen Bauplänen m​it in d​en USA gekauften Werkzeugmaschinen u​nd mit Hilfe v​on den USA ausgebildeten Arbeitern. Aufgrund d​es Handelsembargos mussten s​ie zwangsläufig v​on amerikanischen Vorbildern unabhängig werden, konnten a​ber mit d​en amerikanischen Weiterentwicklungen während d​es Krieges n​icht mithalten. Die Kriegszerstörungen nahmen d​er japanischen Wirtschaft n​icht die errungenen technologischen Expertisen. Darauf konnte n​ach dem Krieg aufgebaut werden.[231]

Im Zweiten Weltkrieg w​ar die deutsche u​nd japanische Kriegswirtschaft d​er hochstandardisierten Massenproduktion i​m amerikanischen Stil n​icht gewachsen gewesen. Der Versuch, d​ie amerikanische Produktionseffizienz z​u erreichen, o​hne die i​n Deutschland u​nd Japan traditionell a​ls wichtig erachtete Flexibilität d​er Produktion gänzlich aufzugeben, führte a​ber nach u​nd nach z​ur Herausbildung d​er flexiblen Massenfertigung. Dies brachte d​er deutschen u​nd japanischen Wirtschaft i​n der Nachkriegszeit e​ine produktionstechnologische Führerschaft, d​a so flexibler a​uf die Wünsche d​er Konsumenten eingegangen werden konnte a​ls mit d​er schwerfälligeren hochstandardisierten Massenfertigung, a​n der d​ie USA, Großbritannien u​nd die Sowjetunion a​uch nach d​em Krieg n​och längere Zeit festhielten. In gewisser Weise hatten d​ie Kriegsverlierer s​o den Frieden „gewonnen“.[232]

Vereinigte Staaten

In d​en USA führte d​as Kriegsende n​icht zu e​iner Wirtschaftskrise. Das Kriegsende 1945 brachte z​war eine drastische Senkung d​er Rüstungsausgaben, d​iese Nachfragelücke w​urde aber d​urch die h​ohe Nachfrage n​ach Konsumgütern kompensiert. Im Zweiten Weltkrieg w​ar die amerikanische (und europäische) Industrie ausgeweitet u​nd modernisiert worden. Die hocheffiziente Kriegsindustrie w​urde teilweise a​uf Konsumgüterproduktion umgestellt, s​o dass zunehmend billigere u​nd dennoch hochwertige Konsumgüter a​uf den Markt kamen.[233]

Kontinentaleuropa

Währungsreform 1948 in der Bundesrepublik Deutschland
Plakatwand in West-Berlin weist auf Förderung durch den Marshallplan hin (1949).

Einige Länder w​aren aufgrund v​on Kriegsschäden und/oder Besatzung s​tark geschädigt.[234] Gleichwohl bestand i​n Kontinentaleuropa n​ach dem Krieg d​ie Situation, d​ass trotz d​er Kriegsfolgen Industriesubstanz u​nd qualifizierte Arbeitskräfte n​och in ausreichendem Maße vorhanden waren. Direkt n​ach dem Krieg w​ar die Industrieproduktion i​n Frankreich, Belgien u​nd den Niederlanden a​uf 30–40 % d​es Vorkriegsniveaus gefallen, i​n Deutschland u​nd Italien a​uf 20 %. Diese geringe Industrieproduktion w​ar aber n​ur zu e​inem geringen Teil a​uf die Kriegszerstörung v​on Industrieanlagen zurückzuführen, z​um viel größeren Teil a​uf den Mangel a​n Rohstoffen, d​ie weitgehende Zerstörung d​er Verkehrsinfrastruktur u​nd die Zerstörung v​on Transportmitteln.[235] Auch d​ie Industriesubstanz Deutschlands w​ar durch d​en Zweiten Weltkrieg u​nd die Reparationen n​icht so s​tark geschädigt. Nach Recherche v​on Werner Abelshauser w​ar das Bruttoanlagevermögen b​is 1948 a​uf den Stand v​on 1936 gefallen, w​obei es s​ich aber überwiegend u​m relativ junge, weniger a​ls 10 Jahre a​lte Anlagen handelte.[236] Nach Ansicht d​es Wirtschaftshistorikers Alan Milward i​st das Bruttoanlagevermögen a​uf den Stand v​or Kriegsbeginn 1939 zurückgefallen.[237] Die Industrieproduktion erreichte 1948 hingegen n​ur weniger a​ls die Hälfte d​es Wertes v​on 1936, d​as lag v​or allem daran, d​ass die Verkehrsinfrastruktur n​och weitgehend zerstört w​ar und d​ie Reichsmark d​ie Funktion a​ls Zahlungsmittel weitgehend eingebüßt hatte.[238] Für Westdeutschland w​aren die Reparationen relativ moderat. Die Ostdeutsche Wirtschaft hingegen w​urde durch erhebliche Reparationen a​n die Sowjetunion belastet.[239]

Im Jahr 1947 wurden i​n der amerikanischen u​nd britischen Besatzungszone Maßnahmen ergriffen, u​m die kriegszerstörte Verkehrsinfrastruktur wiederherzustellen,[240] daraufhin begann d​er dynamische Wirtschaftsaufschwung.[241] Durch d​ie Währungsreform v​on 1948 s​tand wieder werthaltiges Geld z​ur Verfügung, dadurch konnten d​ie kriegsunversehrten Kapazitäten wieder v​oll aktiviert werden.[242] Von Januar 1947 b​is Juli 1948 s​tieg die Industrieproduktion gemessen a​n dem Niveau v​on 1936 v​on 34 % a​uf 57 %, v​on der Währungsreform b​is zur Gründung d​er Bundesrepublik s​tieg die Industrieproduktion a​uf 86 %.[243]

Zum europäischen Aufschwung beigetragen h​at auch d​er Marshallplan, d​en US-Präsident Harry S. Truman u​nd Außenminister George C. Marshall initiierten. Von 1948 b​is 1951 w​urde vielen westeuropäischen Ländern insgesamt 13 Milliarden $ a​n Wirtschaftshilfen gewährt u​nd damit über d​ie Devisenknappheit k​urz nach d​em Krieg hinweggeholfen.[244]

Sowjetunion

Die Sowjetunion befand s​ich nach d​em Zweiten Weltkrieg zunächst i​n einem Erschöpfungszustand. Es mussten h​ohe Bevölkerungsverluste ausgeglichen werden. Neben e​iner enormen Rüstungsindustrie g​ab es n​ur völlig vernachlässigte andere Wirtschaftszweige. Die Lebensmittelproduktion erreichte e​rst 1955 wieder d​as Vorkriegsniveau.[245]

Entwicklungsländer und Schwellenländer

Im Zweiten Weltkrieg fokussierten s​ich die meisten Industrieländer a​uf Kriegsgüterproduktion, w​as zumeist z​u einem Rückgang d​er Zivilgüterproduktion führte. Dies wiederum führte z​u einem starken Rückgang v​on Industriegüterexporten. In Australien u​nd Kanada gelang e​ine weitreichende Industrialisierung. Einige andere Länder w​ie z. B. Spanien, Mexiko (Mexikanisches Wunder), Chile u​nd Argentinien betrieben e​ine Politik d​er importsubstituierenden Industrialisierung (Strukturalismus) m​it einigem Erfolg.[246] Für andere Länder w​ie z. B. d​ie französischen Kolonien führte d​ie Unterbrechung d​es Handels m​it Frankreich während d​es Krieges z​u großen wirtschaftlichen Problemen.[247]

Literatur

  • Mark Harrison: The Economics of World War II: Six Great Powers in International Comparison. Cambridge University Press, 2000, ISBN 0-521-78503-0.
  • Alan Milward: War, Economy and Society 1939–1945. University of California Press, 1977, ISBN 0-520-03942-4.
  • Alan Milward: Die deutsche Kriegswirtschaft 1939–1945 (1966). Übersetzt von Elisabeth Maria Petzina, Walter de Gruyter, 2010 ISBN 978-3-486-70370-2.
  • Dietrich Eichholtz: Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft 1939–1945. Band I, K. G. Saur, 2013, ISBN 978-3-598-11635-3.
  • Adam Tooze: The Wages of Destruction. The Making and Breaking of the Nazi Economy. London 2006. Deutsch als: Ökonomie der Zerstörung. Die Geschichte der Wirtschaft im Nationalsozialismus. Übersetzung Yvonne Badal, Pantheon, München 2018, ISBN 978-3-570-55407-4.
  • David M. Kennedy: The American People in World War II: Freedom from Fear, Part Two. Oxford University Press, 2003, ISBN 0-19-984005-9.

Einzelnachweise

  1. Mark Harrison: The Economics of World War II: Six Great Powers in International Comparison. Cambridge University Press, 2000, ISBN 0-521-78503-0, S. 1–2.
  2. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, ISBN 0-520-03942-4, S. 9.
  3. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 5 f.
  4. J. Adam Tooze, Ökonomie der Zerstörung. Die Geschichte der Wirtschaft im Nationalsozialismus, Pantheon, 2018, ISBN 978-3-57055-056-4, S. 26–27.
  5. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 8–10.
  6. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 87–89, 150–152.
  7. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 14, 150–152.
  8. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 8–10.
  9. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 13.
  10. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 128.
  11. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 14 f.
  12. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 15 f.
  13. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 32.
  14. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 16 f.
  15. J. Adam Tooze, Ökonomie der Zerstörung. Die Geschichte der Wirtschaft im Nationalsozialismus, Pantheon, 2018, S. 373–377.
  16. William J. Duiker, Jackson Spielvogel: The Essential World History. Cengage Learning, 2006, ISBN 0-495-09729-2, S. 551.
  17. David R. Stone: The First Five-Year Plan and the Geography of Soviet Defence Industry. In: Europe-Asia Studies. 57, Nr. 7, 2006, ISSN 0966-8136, S. 1047–1063. doi:10.1080/09668130500302756.
  18. Dietrich Eichholtz: Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft 1939–1945. Band I, K. G. Saur Verlag, 2013, ISBN 978-3-598-11635-3, S. 32–34; Alan Milward, Die deutsche Kriegswirtschaft 1939–1945. 2010, S. 14.
  19. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 39.
  20. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 44.
  21. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 25.
  22. Alan Milward, Die deutsche Kriegswirtschaft 1939–1945. 2010, S. 14 f.
  23. J. Adam Tooze, Ökonomie der Zerstörung. Die Geschichte der Wirtschaft im Nationalsozialismus, Pantheon, 2018, S. 369.
  24. J. Adam Tooze, Ökonomie der Zerstörung. Die Geschichte der Wirtschaft im Nationalsozialismus, Pantheon, 2018, S. 381–384.
  25. Mark Harrison: The Economics of World War II: Six Great Powers in International Comparison. Cambridge University Press, 2000, ISBN 0-521-78503-0, S. 10.
  26. Mark Harrison: The Economics of World War II: Six Great Powers in International Comparison. Cambridge University Press, 2000, ISBN 0-521-78503-0, S. 18. Vgl. auch Der Große Ploetz. Freiburg i. B. 2008, S. 817. Dort wird das Verhältnis bei Kampfflugzeugen mit 2,8:1 und bei Panzern mit 3,4:1 genannt.
  27. Alan Milward, Die deutsche Kriegswirtschaft 1939–1945. 2010, S. 14–15.
  28. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 26.
  29. Stewart Halsey Ross, Strategic Bombing by the United States in World War II: The Myths and the Facts, McFarland, 2002, ISBN 978-0-78641-412-3, S. 198.
  30. Alan Milward, Die deutsche Kriegswirtschaft 1939–1945. 2010, S. 14–15.
  31. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 28.
  32. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 48.
  33. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 59.
  34. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 67 und 84.
  35. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 83.
  36. Mark Harrison: The Economics of World War II: Six Great Powers in International Comparison. Cambridge University Press, 2000, ISBN 0-521-78503-0, S. 17.
  37. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 19–21.
  38. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 32.
  39. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 177–179.
  40. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 22.
  41. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 99–102.
  42. J. Adam Tooze, Ökonomie der Zerstörung. Die Geschichte der Wirtschaft im Nationalsozialismus, Pantheon, 2018, S. 274.
  43. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 110–114.
  44. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 104.
  45. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 123.
  46. David M. Kennedy: The American People in World War II: Freedom from Fear, Part Two. Oxford University Press, 2003, ISBN 0-19-984005-9, S. 203–204.
  47. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 117–119, 122.
  48. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 119–120.
  49. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 120–121.
  50. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 119.
  51. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 105–107.
  52. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 187–189.
  53. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 67.
  54. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 190.
  55. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 189.
  56. Dietrich Eichholtz: Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft 1939–1945. Band I, K. G. Saur Verlag, 2013, ISBN 978-3-598-11635-3, S. 26.
  57. Dietrich Eichholtz: Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft 1939–1945. Band I, K. G. Saur Verlag, 2013, ISBN 978-3-598-11635-3, S. 27–28.
  58. Dietrich Eichholtz: Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft 1939–1945. Band I, K. G. Saur Verlag, 2013, ISBN 978-3-598-11635-3, S. 23–26; Alan Milward, Die deutsche Kriegswirtschaft 1939–1945. 2010, S. 11.
  59. Alan Milward, Die deutsche Kriegswirtschaft 1939–1945. 2010, S. 28.
  60. Alan Milward, Die deutsche Kriegswirtschaft 1939–1945. 2010, S. 36.
  61. Dietrich Eichholtz: Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft 1939–1945. Band I, K. G. Saur Verlag, 2013, ISBN 978-3-598-11635-3, S. 17.
  62. Dietrich Eichholtz: Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft 1939–1945. Band III, K. G. Saur Verlag, 2013, ISBN 978-3-598-11635-3, S. 88.
  63. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 13.
  64. J. Adam Tooze, Ökonomie der Zerstörung. Die Geschichte der Wirtschaft im Nationalsozialismus, Pantheon, 2018, S. 399–409.
  65. Dietrich Eichholtz: Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft 1939–1945. Band I, K. G. Saur Verlag, 2013, ISBN 978-3-598-11635-3, S. 104.
  66. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 76 f.
  67. Vgl. Führererlasse 1939–1945. Zusammengestellt und eingeleitet von Martin Moll, Stuttgart 1997.
  68. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 56.
  69. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 57.
  70. Alan Milward, Die deutsche Kriegswirtschaft 1939–1945. 2010, S. 91–93.
  71. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 57 f.
  72. Alan Milward, Die deutsche Kriegswirtschaft 1939–1945. 2010, S. 91–93.
  73. Dietrich Eichholtz: Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft 1939–1945. Band II, K. G. Saur Verlag, 2013, ISBN 978-3-598-11635-3, S. 384.
  74. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 75.
  75. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 76.
  76. Alan Milward, Die deutsche Kriegswirtschaft 1939–1945. 2010, S. 91.
  77. Jonas Scherner, Jochen Streb: Ursachen des „Rüstungswunders“ in der Luftrüstungs-, Pulver- und Munitionsindustrie während des Zweiten Weltkriegs. In: Andreas Heusler, Mark Spoerer, Helmuth Trischler: Rüstung, Kriegswirtschaft und Zwangsarbeit im „Dritten Reich“. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2011, ISBN 978-3-486-58858-3, abgerufen über De Gruyter, (online).
  78. Dietrich Eichholtz: Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft 1939–1945. Band I, K. G. Saur Verlag, 2013, ISBN 978-3-598-11635-3, S. 183–184.
  79. Mark Spoerer, Jochen Streeb: Neue deutsche Wirtschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts. 2013, ISBN 978-3-486-76656-1, S. 187 (online bei De Gruyter).
  80. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 300–302, 315.
  81. Keith Hartley: The strategic bombing of Germany in the Second World War: an economic perspective. 2011, S. 475476.
  82. Derek L. Braddon, Keith Hartley, Handbook on the Economics of Conflict, Edward Elgar Publishing, 2011, ISBN 9780857930347, S. 475
  83. Raymond G. Stokes: Technology and the West German Wirtschaftswunder. In: Technology and Culture. Band 32, Nr. 1, Januar 1991, S. 1–22, JSTOR:3106006.
  84. Alan Milward, Die deutsche Kriegswirtschaft 1939–1945. 2010, S. 91 f.
  85. Stewart Halsey Ross, Strategic Bombing by the United States in World War II: The Myths and the Facts, McFarland, 2002, S. 197–199.
  86. Dietrich Eichholtz: Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft 1939–1945. Band III, K. G. Saur Verlag, 2013, ISBN 978-3-598-11635-3, S. 122.
  87. Mark Harrison: The Economics of World War II: Six Great Powers in International Comparison. Cambridge University Press, 2000, ISBN 0-521-78503-0, S. 16.
  88. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 38.
  89. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 45 f.
  90. Walter S. Dunn: Stalin’s Keys to Victory. Mechanicsburg 2006, S. 24 ff.
  91. Mark Harrison: Soviet Planing in Peace and War 1938–1945. Cambridge University Press, 1985, S. 152 f.
  92. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 83.
  93. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 92.
  94. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 92–94.
  95. Mark Harrison: The Economics of World War II: Six Great Powers in International Comparison. Cambridge University Press, 2000, ISBN 0-521-78503-0, S. 15.
  96. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 73.
  97. Edward J Drea: Japan’s Imperial Army. Its Rise and Fall, 1953–1945. Lawrence 2009, S. 187 f.
  98. Alan Milward: War, Economy and Society 1939–1945. University of California Press, ISBN 0-520-03942-4, S. 30.
  99. S.C.M. Paine: The Wars for Asia, 1911–1949. Cambridge 2012, S. 168 f.
  100. Edward J Drea: Japan’s Imperial Army – Its Rise and Fall, 1953–1945. Lawrence 2009, S. 215.
  101. S.C.M. Paine: The Japanese Empire – Grand Strategy from the Meiji Restauration to the Pacific War. Cambridge 2017, S. 174.
  102. Alan Milward: War, Economy and Society 1939–1945. University of California Press, ISBN 0-520-03942-4, S. 84
  103. Alan Milward: War, Economy and Society 1939–1945. University of California Press, ISBN 0-520-03942-4, S. 35
  104. Alan Milward: War, Economy and Society 1939–1945. University of California Press, ISBN 0-520-03942-4, S. 85
  105. Alan Milward: War, Economy and Society 1939–1945. University of California Press, ISBN 0-520-03942-4, S. 84
  106. Chang Jui-te: The Nationalist Army on the Eve of the War. In: Mark Peattie, Edward Drea, Hans van de Ven: The Battle for China – Essays on the Military History of the Sino-Japanese War of 1937–1945. Stanford 2011, S. 90.
  107. Zhang Baijia: China’s Quest for Foreign Military Aid. In: Mark Peattie, Edward Drea, Hans van de Ven: The Battle for China – Essays on the Military History of the Sino-Japanese War of 1937–1945. Stanford 2011, S. 286 f, 290, 303.
  108. S.C.M. Paine: The Wars for Asia 1911–1949. Cambridge 2012, S. 181.
  109. Zhang Baijia: China’s Quest for Foreign Military Aid. In: Mark Peattie, Edward Drea, Hans van de Ven: The Battle for China – Essays on the Military History of the Sino-Japanese War of 1937–1945. Stanford 2011, S. 301.
  110. Loyd E. Lee, Robin D. S. Higham: World War 2 in Europe, Africa, and the Americas, with General Sources. Greenwood Publishing Group, 1997, ISBN 0-313-29325-2, S. 339.
  111. Alan Milward, Die deutsche Kriegswirtschaft 1939–1945. 2010, S. 12 f.
  112. Loyd E. Lee, Robin D. S. Higham: World War 2 in Europe, Africa, and the Americas, with General Sources. Greenwood Publishing Group, 1997, ISBN 0-313-29325-2, S. 339.
  113. Richard Overy: Die Mobilisierung der britischen Wirtschaft während des Zweiten Weltkrieges. In: Friedrich Forstmeier, Hans-Erich Volkmann (Hrsg.): Kriegswirtschaft und Rüstung 1939-1945. Düsseldorf 1977, S. 310 f.
  114. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 43.
  115. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 90.
  116. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 82.
  117. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 49.
  118. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 50.
  119. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 71.
  120. David M. Kennedy: The American People in World War II: Freedom from Fear, Part Two. Oxford University Press, 2003, ISBN 0-19-984005-9, S. 193, 194.
  121. David M. Kennedy: The American People in World War II: Freedom from Fear, Part Two. Oxford University Press, 2003, ISBN 0-19-984005-9, S. 203–204.
  122. David M. Kennedy: The American People in World War II: Freedom from Fear, Part Two. Oxford University Press, 2003, ISBN 0-19-984005-9, S. 212–216.
  123. Harry A. Sultz, Christina M. Young: Health Care USA – Understanding Its Organization and Delivery. Jones and Bartlett Publishers LLC, 2009, ISBN 978-0-7637-4974-3, S. 55.
  124. David M. Kennedy: The American People in World War II: Freedom from Fear, Part Two. Oxford University Press, 2003, ISBN 0-19-984005-9, S. 212–216.
  125. David M. Kennedy: The American People in World War II: Freedom from Fear, Part Two. Oxford University Press, 2003, ISBN 0-19-984005-9, S. 206.
  126. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 65.
  127. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 67.
  128. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 182.
  129. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 172.
  130. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 247, 278.
  131. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 247.
  132. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 247–254.
  133. Dietrich Eichholtz: Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft 1939–1945. Band I, K. G. Saur Verlag, 2013, ISBN 978-3-598-11635-3, S. 23–26.
  134. Dietrich Eichholtz: Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft 1939–1945. Band I, K. G. Saur Verlag, 2013, ISBN 978-3-598-11635-3, S. 269.
  135. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 255.
  136. Hans Kolbe: Neokom-Eisenerze des Salzgitterer Sattels.- Forsch. Min., 43. 2, S. 117–120, Stuttgart.
  137. Dietrich Eichholtz: Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft 1939–1945. Band I, K. G. Saur Verlag, 2013, ISBN 978-3-598-11635-3, S. 23–26.
  138. Alan Milward, Die deutsche Kriegswirtschaft 1939–1945. 2010, S. 11.
  139. Dietrich Eichholtz: Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft 1939–1945. Band I, K. G. Saur Verlag, 2013, ISBN 978-3-598-11635-3, S. 23–26; Alan Milward, Die deutsche Kriegswirtschaft 1939–1945. 2010, S. 11.
  140. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 300, 313.
  141. J. Adam Tooze, Ökonomie der Zerstörung: die Geschichte der Wirtschaft im Nationalsozialismus, Pantheon, 2018, S. 374 f.
  142. Alan Milward, War, Economy and Society 1939 - 1945, University of California Press, ISBN 0-520-03942-4, S. 313
  143. Dietrich Eichholtz: Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft 1939–1945. Band I, K. G. Saur Verlag, 2013, ISBN 978-3-598-11635-3, S. 208–209.
  144. Dietrich Eichholtz: Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft 1939–1945. Band I, K. G. Saur Verlag, 2013, ISBN 978-3-598-11635-3, S. 230.
  145. Dietrich Eichholtz: Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft 1939–1945. Band I, K. G. Saur Verlag, 2013, ISBN 978-3-598-11635-3, S. 107.
  146. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 79.
  147. Loyd E. Lee, Robin D. S. Higham: World War 2 in Europe, Africa, and the Americas, with General Sources. Greenwood Publishing Group, 1997, ISBN 0-313-29325-2, S. 339.
  148. Malcolm Chandler, Britain in the Age of Total War, 1939-45, Heinemann, 2002, S. 7, 8
  149. Clay Blair, Der U-Boot-Krieg. Band 1: Die Jäger 1939–1942, Heyne, München 1998, ISBN 978-3-45312-345-8, S. 884; ders., Der U-Boot-Krieg, Bd. 2: Die Gejagten 1943–1945, Heyne, 1999, ISBN 978-3-45316-059-0, S. 823, 944.
  150. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 274–276.
  151. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 37.
  152. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 88.
  153. Michael A. Barnhart, Japan Prepares for Total War: The Search for Economic Security, 1919–1941, Cornell University Press, 2013, S. 215, 216
  154. S.C.M. Paine: The Wars for Asia, 1911–1949. Cambridge 2012, S. 182.
  155. Michael A. Barnhart, Japan Prepares for Total War: The Search for Economic Security, 1919–1941, Cornell University Press, 2013, S. 240.
  156. S.C.M. Paine: The Japanese Empire – Grand Strategy from the Meiji Restauration to the Pacific War. Cambridge 2017, S. 173 f.
  157. Stein Tønnesson: The Vietnamese Revolution of 1945 – Roosevelt, Ho Chi Minh and de Gaulle in a World at War. London 1991/93, S. 294–296.
  158. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 165–168.
  159. Bernd Martin: Japans Kriegswirtschaft 1941–1945. In: Friedrich Forstmeier, Hans-Erich Volkmann (Hrsg.): Kriegswirtschaft und Rüstung 1939-1945. Düsseldorf 1977, S. 274 f.
  160. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 167.
  161. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 256–258.
  162. S.C.M. Paine: The Wars for Asia, 1911–1949. Cambridge 2012, S. 169.
  163. Rana Mitter: China’s War with Japan 1937 - 1945 - The Struggle for Survival. London 2013, S. 275–277.
  164. Chang Jui-te: The Nationalist Army on the Eve of the War. In: Mark Peattie, Edward Drea, Hans van de Ven: The Battle for China – Essays on the Military History of the Sino-Japanese War of 1937–1945. Stanford 2011, S. 91.
  165. Rana Mitter: China’s War with Japan 1937 - 1945 - The Struggle for Survival. London 2013, S. 267–275.
  166. S.C.M. Paine: The Wars for Asia 1911–1949. Cambridge 2012, S. 167 f.
  167. Rana Mitter: China’s War with Japan 1937 - 1945 - The Struggle for Survival. London 2013, S. 117 f., 267–269.
  168. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 228–230.
  169. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 241–244.
  170. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 219 f.
  171. Mark Spoerer, Jochen Streeb: Neue deutsche Wirtschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts. 2013, S. 197.
  172. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 220.
  173. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 76 f.
  174. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 226.
  175. Mark Spoerer, Jochen Streeb: Neue deutsche Wirtschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts. 2013, S. 200.
  176. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 229.
  177. Mark Spoerer, Jochen Streeb: Neue deutsche Wirtschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts. 2013, S. 199.
  178. Als Quelle für die Tabelle wird von Spoerer in dem diese belegenden Werk Neue deutsche Wirtschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts. S. 199, seine frühere Studie angegeben – Mark Spoerer: Zwangsarbeit unter dem Hakenkreuz. Ausländische Zivilarbeiter, Kriegsgefangene und Häftlinge im Deutschen Reich und im besetzten Europa 1939–1945. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/München 2001, ISBN 3-421-05464-9, S. 228 f. In der dortigen Tabelle, S. 228, sind allerdings die sowjetischen Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen nicht direkt enthalten, sondern Spoerer führt zu diesen, S. 229, differenziert aus: „Die Sterblichkeit der sowjetischen Kriegsgefangenen und der Häftlinge im Arbeitseinsatz läßt sich aus den verfügbaren Angaben nicht errechnen, sie bewegt sich aber mit Sicherheit im drei- bis vierstelligen Promillebereich. Letzteres bedeutet ein Sterblichkeit von über 100 % im Jahr, d.h. die Restlebenserwartung eines KZ-Häftlings im Arbeitseinsatz lag unter zwölf Monaten. Für das Werk der IG Farbenindustrie in Auschwitz ist bekannt, dass sie dort sogar bei nur drei bis vier Monaten lag.“
  179. Dietrich Eichholtz: Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft 1939–1945. Band II, K. G. Saur Verlag, 2013, ISBN 978-3-598-11635-3, S. 216.
  180. Dietrich Eichholtz: Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft 1939–1945. Band II, K. G. Saur Verlag, 2013, ISBN 978-3-598-11635-3, S. 222.
  181. Dietrich Eichholtz: Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft 1939–1945. Band II, K. G. Saur Verlag, 2013, ISBN 978-3-598-11635-3, S. 224.
  182. Bundesstiftung Aufarbeitung, Sowjetische Straf- und Arbeitslager: »Gulag«
  183. Bernd Bonwetsch: Gulag. Willkür und Massenverbrechen in der Sowjetunion 1917–1953. Einführung und Dokumente. In: Julia Landau, Irina Scherbakowa (Hrsg.): Gulag. Texte und Dokumente, 1929–1956, Wallstein, Göttingen 2014, ISBN 978-3-8353-1437-5, S. 34.
  184. Felix Schnell: Der Gulag als Systemstelle sowjetischer Herrschaft. In: Bettina Greiner, Alan Kramer (Hrsg.): Die Welt der Lager. Zur „Erfolgsgeschichte“ einer Institution, Hamburger Edition, Hamburg 2013, S. 150; Steven A. Barnes: Death and redemption. The Gulag and the shaping of Soviet society, Princeton University Press, Princeton [u. a.] 2011, ISBN 978-0-691-15112-0, S. 38.
  185. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 60–63.
  186. Alan Milward, War, Economy and Society 1939–1945, University of California Press, S. 32.
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