Westinghouse Electric Corporation
Die Westinghouse Electric Corporation war ein US-amerikanischer Konzern, der überwiegend elektrotechnische Erzeugnisse herstellte.
Westinghouse Electric Corporation | |
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Rechtsform | Public |
Gründung | 1886[1] |
Auflösung | 1999 |
Sitz | Monroeville, Vereinigte Staaten |
Branche | Elektrotechnik |
Website | Westinghouse |
Geschichte
Das 1886 von George Westinghouse zur Herstellung von elektrischer Beleuchtung gegründete Unternehmen Westinghouse Electric Company hatte seinen Hauptsitz in Monroeville, Pennsylvania.[2] Westinghouse hatte vorher bereits die Westinghouse Air Brake Company (WABCO) gegründet. Westinghouse Electric erhielt ihr erstes Patent für die Wechselstrom-Übertragung. Sie war Pionier auf dem Gebiet der Fern- und Hochspannungsübertragung von elektrischer Energie (landläufig: elektr. „Strom“). Neben George Westinghouse arbeiteten bei der Firma auch William Stanley, Nikola Tesla und Oliver B. Shallenberger.
Die Tochtergesellschaft Westinghouse Electric & Manufacturing Company in Pittsburgh stellte zwischen 1901 und 1907 Kraftfahrzeuge her.
Westinghouse war seinerzeit der Rivale von General Electric. Zwischen den beiden Konkurrenten wurde um 1890 ein „Stromkrieg“ um die Verwendung von Gleichspannung oder Wechselspannung geführt. Westinghouse setzte sich dabei mit seinem Wechselspannungssystem in den USA durch. Während der „Goldenen Zwanziger Jahre“ machte Westinghouse als Elektrokonzern glänzende Geschäfte. Dies führte jedoch dazu, dass Westinghouse als jene Firma in die Geschichte einging, deren Aktien während des Börsenkrachs am 29. Oktober 1929 (Schwarzer Dienstag) am meisten an Wert verloren.
Das Unternehmen entwickelte sich zu einem Konzern, der praktisch das gesamte Sortiment an elektrischen und elektrotechnischen Erzeugnissen abdeckte. 1945 erfolgte die Umbenennung in Westinghouse Electric Corporation.
In den 1950er-Jahren entwickelte Westinghouse ein Konzept eines Kernkraftwerks mit Druckwasserreaktor.
Im Jahr 1994 veräußerte Westinghouse seine eigene Distributionssparte an Clayton, Dubilier & Rice. Diese ging später als WESCO International an die Börse.
1995 übernahm die Westinghouse Electric Corporation CBS, beschloss die Restrukturierung hin zu einem reinen Medienkonzern und benannte sich 1997 in CBS Corporation um. Die ursprünglichen Kerngeschäfte wurden nach und nach veräußert.
- Die zur Luftschiffsparte gehörenden Westinghouse Airships, Inc. und Westinghouse Surveillance Systems, Ltd. wurden am 12. Dezember 1996 von der Aviation Support Group, Ltd. übernommen und in Global Skyship Industries, Inc. umbenannt. Als Luftschifffahrtsfirma war Westinghouse Airships, Inc. unter anderem bekannt für die Luftschiffe SkyShip 500, SkyShip 600 und Sentinel 1000.
- Das nicht-nukleare Kraftwerksgeschäft wurde 1998 an Siemens verkauft und ging dort in der Siemens Sector Energy auf.
- Die nukleare Sparte ging 1998 an die British Nuclear Fuels, wurde in Westinghouse Electric Company umbenannt und war von 2006 bis zur Insolvenz im März 2017 Teil des Toshiba-Konzerns.
Zur weiteren Nutzung der Marke „Westinghouse“ gründete CBS im Jahr 1998 das Unternehmen Westinghouse Licensing Corporation.
Die CBS Corporation wurde 1999 von Viacom übernommen, einer früheren Tochter der ursprünglichen CBS. Damit übernahm Viacom die ursprüngliche CBS. Dieses bedeutete das Ende der einstigen „Westinghouse Corporation“. Da sich Viacom im Jahr 2005 in eine „neue“ Viacom und die CBS Corporation aufteilte, wobei die vormalige Viacom sich in CBS Corporation umbenannte, ist die CBS Corporation Rechtsnachfolgerin der ursprünglichen Viacom.
Ehemaliger Fahrzeugbau
Zwischen 1967 und 1968 stellte das Unternehmen Elektroautos her. Das einzige Modell wurde Westinghouse Markette genannt. Das Fahrzeug war 294 cm lang. Der Absatz blieb gering.[3]
Literatur
- Beverly Rae Kimes (Herausgeberin), Henry Austin Clark jr.: The Standard Catalogue of American Cars 1805–1942. 2. Auflage, Krause Publications, Iola WI 54990, USA 1985, ISBN 0-87341-111-0 (englisch).
- G. N. Georgano (Hrsg.): Complete Encyclopedia of Motorcars, 1885 to the Present. 2. Auflage, Dutton Press, New York 1973, ISBN 0-525-08351-0 (englisch).
Weblinks
Einzelnachweise
- Steam Hammer, Westinghouse Works, 1904. In: World Digital Library. Mai 1904. Abgerufen am 28. Juli 2013.
- Important Events in: Warren, George Westinghouse, S. 26.
- George Nicholas Georgano (Hrsg.): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Band 3: P–Z. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 1735 (englisch).