War Production Board
Das War Production Board (kurz: WPB) war ein Gremium der US-amerikanischen Regierung, das im Januar 1942 nach dem Kriegseintritt der USA auf Anordnung des Präsidenten Franklin D. Roosevelt gegründet wurde. Zweck der Einrichtung war es, die Ressourcen an Material, Personal und Produktionsmitteln so einzuteilen, dass eine effektive Rüstungsproduktion aufgebaut und unterhalten werden konnte. Vorsitzender war bis 1944 Donald M. Nelson, der dann von Julias A. Krug abgelöst wurde.
Nach Detlef Junker saßen in den entscheidenden Gremien des Boards, den Industrieabteilungen, die Präsidenten und Generaldirektoren bzw. die Leiter der Produktionsabteilungen des Big Business. Den Kampf, wer um Art, Umfang und Zeitpunkt der Rüstungsaufträge entscheidet, gewann jedoch das Militär, das ab Dezember 1942 seine Anforderungen vorlegte, die zu erfüllen waren, während das Board die maximale Obergrenze für militärischen Bedarf, die Zuteilung von Rohstoffen und den Planungsablauf bestimmen konnte. Für Junker führte die Entscheidung, die Streitkräfte mit der Vergabe der Rüstungsaufträge zu betrauen, wobei das Militär die großen Firmen und Konzerne bevorzugte, zur engen Zusammenarbeit zwischen den militärischen und ökonomischen Machteliten, welche die sachlichen und personellen Voraussetzungen für die Herausbildung des Militärisch-industriellen Komplexes im Kalten Krieg legte.[1]
Nach der Kapitulation Japans wurde das Gremium im November 1945 wieder aufgelöst.
Zu einem Skandal kam es noch, als aufgedeckt wurde, dass die UdSSR Spione in dieses Gremium eingeschleust hatte. Namentlich bekannt wurden folgende Personen:
- Edward Fitzgerald
- Harold Glasser
- Harry Magdoff
- Victor Perlo
- William W. Remington
- Nathan Gregory Silvermaster
Einzelnachweise
- Detlef Junker: Zur Struktur und Organisation der amerikanischen Rüstungswirtschaft 1939-1945. In: Friedrich Forstmeier, Hans-Erich Volkmann (Hrsg.): Kriegswirtschaft und Rüstung 1939-1945. Düsseldorf 1977, S. 318 ff.