Heinrich zu Mecklenburg
Heinrich Wladimir Albrecht Ernst, Herzog zu Mecklenburg [-Schwerin] (* 19. April 1876 in Schwerin; † 3. Juli 1934 in Den Haag) war ab dem 6. Februar 1901 Prinz der Niederlande und ab dem 7. Februar Prinzgemahl von Königin Wilhelmina der Niederlande.
Leben
Heinrich war der jüngste Sohn aus der dritten Ehe des Großherzogs Friedrich Franz II. von Mecklenburg[-Schwerin] mit Prinzessin Marie von Schwarzburg-Rudolstadt. Er war ein Halbbruder des 1897 verstorbenen Großherzogs Friedrich Franz III. sowie von Herzog Johann Albrecht und Onkel des Großherzogs Friedrich Franz IV.
Er wuchs vor allem auf dem Lande, auf Schloss Raben Steinfeld auf.[1] Später besuchte er das Vitzthum-Gymnasium Dresden und machte danach Reisen durch Asien und Amerika. Nachdem er die Kriegsschule in Metz besucht hatte, trat er als Oberleutnant im Garde-Jäger-Bataillon in den preußischen Militärdienst ein.
Bei einem Verwandtenbesuch auf Schloss Schwarzburg lernte er 1900 die damals 19-jährige niederländische Königin Wilhelmina kennen, die mit ihrer Mutter Emma dort ebenfalls zu Gast war.[2] Nach mühsamen Verhandlungen heiratete er Wilhelmina am 7. Februar 1901. Aus dieser sehr unglücklichen Ehe ging die Tochter und spätere Königin Juliana hervor. Sie erhielt den Familiennamen ihrer Mutter und führte die Titel Prinzessin der Niederlande und Prinzessin von Oranien-Nassau vor dem Titel Herzogin zu Mecklenburg. Während seiner Ehe zeugte Prinz Hendrik, so die niederländische Namensform, die er seit seiner Heirat gebrauchte, mehrere außereheliche Kinder, u. a. einen Sohn, den späteren Juristen und rechtsextremistischen Politiker Pim Lier (1918–2015). 1927 wurde er Ehrenmitglied im Jagdcorps Masovia zu Berlin.
Prinz Hendrik war Konteradmiral, Generalmajor à la suite, Vizeadmiral und Generalleutnant. Obwohl er Mitglied des Staatsrats war, hatte er zu seinem großen Bedauern keinerlei politischen Einfluss. Er starb 1934 an einer Herzlähmung.[3]
Literatur
- Hans Wolfram von Hentig: Heinrich, Herzog zu Mecklenburg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 374 (Digitalisat).
- Bernd Kasten: Prinz Schnaps. Schwarze Schafe im mecklenburgischen Fürstenhaus. Hinstorff, Rostock 2009, ISBN 978-3-356-01334-4, S. 67–71.
Weblinks
Fußnoten
- Wilhelmina: Einsam und doch nicht allein. Evangelisches Verlagswerk, Stuttgart 1961, S. 95.
- Wilhelmina: Einsam und doch nicht allein. Evangelisches Verlagswerk, Stuttgart 1961, S. 92.
- Wilhelmina: Einsam und doch nicht allein. Evangelisches Verlagswerk, Stuttgart 1961, S. 226.
Vorgängerin | Amt | Nachfolger |
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Emma zu Waldeck und Pyrmont | Prinzgemahl der Niederlande 1901–1934 | Bernhard zur Lippe-Biesterfeld |