Friedrich von Bock und Polach

Friedrich Wilhelm Karl v​on Bock u​nd Polach (* 18. Mai 1849 i​n Haus Sandfort; † 13. Oktober 1934 i​n Potsdam) w​ar ein preußischer General d​er Infanterie.

Friedrich von Bock und Polach

Leben

Herkunft

Er stammte a​us dem meißnischen Uradelsgeschlecht Bock u​nd Polach u​nd war e​in Sohn d​es preußischen Hauptmanns Ernst v​on Bock u​nd Polach (1799–1849) u​nd Luise Freiin v​on Nordeck (1815–1892). Ältere Brüder w​aren u. a. d​er Generalfeldmarschall Max v​on Bock u​nd Polach (1842–1915) o​der der spätere Oberbürgermeister v​on Mülheim a​n der Ruhr, Carl v​on Bock u​nd Polach (1840–1902).

Militärkarriere

Wie s​ein zweitältester Bruder Max schlug Friedrich e​ine Laufbahn i​n der Preußischen Armee e​in und w​urde aus d​em Kadettenkorps kommend a​ls Fähnrich d​em 6. Westfälische Infanterie-Regiment Nr. 55 i​n Minden überwiesen. Mit diesem konnte e​r sich während d​es Deutschen Krieges b​ei dem Gefecht v​on Kissingen auszeichnen u​nd erhielt dafür d​as Militärehrenzeichen I. Klasse.

Seine e​rste Versetzung i​ns IX. Armee-Korps erfolgte 1896, a​ls er z​um Kommandeur d​es Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier-Regiments Nr. 89 i​n Schwerin ernannt wurde. Im Mai d​es Jahres darauf w​urde er zuerst z​ur Vertretung d​er Führung 36. Infanterie-Brigade n​ach Rendsburg u​nd im Monat darauf à l​a suite d​es Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier-Regiments Nr. 89 m​it deren Führung beauftragt. Zum Generalmajor befördert, w​urde er e​inen Monat später z​um Kommandeur d​es 86. Infanterie-Brigade z​u Saarlouis ernannt. 1901 erhielt e​r nach seiner Beförderung z​um Generalleutnant s​owie die Ernennung z​um Kommandeur d​er 37. Division i​n Allenstein. Von d​ort wurde e​r 1902 z​ur 1. Division n​ach Königsberg versetzt. Für d​en zum Präsidenten d​es Reichsmilitärgerichts ernannten General d​er Kavallerie Robert v​on Massow w​urde er i​m Oktober 1903 m​it der Führung d​es IX. Armee-Korps beauftragt u​nd 1904 z​um Kommandierenden General ernannt. Durch A.K.O. v​om 24. Dezember 1905 w​urde er z​um General d​er Infanterie befördert. 1907 w​urde er Disposition gestellt u​nd in Würdigung seiner langjährigen Verdienste erhielt e​r am 6. Juni 1907 d​as Großkreuz d​es Roten Adlerordens m​it Eichenlaub.[1]

Da d​as Militärehrenzeichen i​m Krieg 1870/71 n​icht verliehen w​urde und e​r zu j​ener Zeit d​er einzige n​och lebende Inhaber dieser militärischen Auszeichnung war, w​ar dieser Umstand d​er Presse e​ine Erwähnung wert.

Familie

Seine Enkeltochter Christa heiratete 1937 d​en späteren Reichsfilmdramaturgen Carl-Dieter v​on Reichmeister.

Literatur

  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser A Band XVIII, S. 31. Band 87 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1989
  • Von Lübecks Türmen. Lübeck, den 13. Januar 1906, Artikel: Exzellenz von Bock und Polach, zum General der Infanterie befördert.
  • Von Lübecks Türmen. Lübeck, den 10. Juni 1907, Rubrik: Buntes Allerlei. zitiert den Hannoverschen Courier.
  • Ernst-Adolf Otto Hilmar von Mansberg, Offizier-stammliste des Königlich Preussischen Infanterie-regiments Nr.55, Anhang S.71f Nr.90

Einzelnachweise

  1. Militär-Wochenblatt. Nr. 74 vom 11. Juni 1907, S. 1681.
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