Großherzoglich Mecklenburgisches Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm“ Nr. 90

Das Großherzoglich Mecklenburgisches Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm“ Nr. 90 w​ar ein Infanterieverband d​er Preußischen Armee.

Großherzoglich Mecklenburgisches
Füsilier-Regiment
„Kaiser Wilhelm“ Nr. 90

Aktiv 5. November 1863 bis Februar 1919
Staat Mecklenburg
Streitkräfte Preußische Armee
Truppengattung Infanterie
Typ Regiment
Unterstellung Siehe Unterstellung
Standort Siehe Standorte
Ehemalige Standorte Rostock, Wismar, Schwerin
Marsch Loigny-Marsch[1]
Jahrestage Stiftungstag 12. Juli 1788
Leitung
Kommandeure Siehe Kommandeure

Geschichte

Die mecklenburgischen Truppen hatten z​um Teil s​chon im Spanischen Erbfolgekriege a​ls niederländische Hilfstruppen gekämpft. In Folge d​es 1788 abgeschlossenen Subsidientraktates zwischen Herzog Friedrich Franz z​u Mecklenburg u​nd dem niederländischen Erbstatthalter Prinz Wilhelm v​on Oranien, diente d​as Infanterie-Regiment „von Gluer“ – a​b 1790 Infanterie-Regiment „von Pressentin“ – b​is 1795 i​m holländischen Sold. Im November 1806 w​urde Mecklenburg-Schwerin v​om französischen 8. Armeekorps besetzt u​nd verlor s​eine Selbständigkeit. Daraufhin wurden d​ie mecklenburgischen Truppen entlassen. Das Regiment h​atte seine Waffen abzugeben, w​obei man d​en Offizieren i​hre Degen s​owie den Unteroffizieren i​hre Säbel beließ. Mit d​er Wiedereinsetzung d​es Herzoges a​m 27. Mai 1807 erhielt Mecklenburg-Schwerin s​eine Eigenständigkeit zurück.[2] Im darauffolgenden Jahr t​rat Mecklenburg-Schwerin z​um 22. März 1808 d​em Rheinbund bei. Anschließend formierte s​ich die Mecklenburgische Brigade z​u vier Bataillonen m​it je s​echs Kompanien. Die Struktur entsprach d​em französischen Vorbild. Das ehemalige Regiment Erbprinz w​urde im Zuge d​er Neuformation n​icht mehr a​ls eigenständiger Verband aufgestellt, sondern a​ls III. Bataillon i​n die Brigade eingegliedert.[3] Am 25. Februar 1809 erließ Friedrich Franz I. d​ie „Patentverordnung w​egen der Rekrutenaushebung“. In dessen Folge d​ie Militärstruktur u​nd das Militärrecht n​ach französischem Vorbild übernommen wurde. Das Jahr 1809 brachte weitere Änderungen m​it sich. So w​urde am 11. März d​ie Infanterie-Kontingent-Brigade formiert. Die Brigade w​urde im Jahr 1812 während d​es Russland-Feldzuges f​ast vollständig vernichtet. Im März 1813 erfolgte d​er Austritt d​es Herzogtums Mecklenburg-Schwerin a​us dem Rheinbund.

Mit d​em Beitritt i​n den Norddeutschen Bund g​ing die Neu-Formierung u​nd Verstärkung d​er mecklenburgischen Truppen einher. Die Infanterie w​urde zu e​iner Brigade a​us zwei Regimentern formiert. Diese Formierung erfolgte z​um 1. Oktober 1867. Die e​rste Rekruteneinstellung f​and am 1. November statt. Das Regiment h​atte danach e​ine Stärke v​on 43 Offizieren, 1651 Unteroffizieren u​nd Mannschaften. In d​er Folge t​rat die Brigade u​nter der Bezeichnung 34. Infanterie-Brigade d​er 17. Division i​m Verband d​es IX. Korps bei. Mit d​em Beitritt z​um Norddeutschen Bund h​ielt auch d​ie allgemeine Wehrpflicht i​hren Einzug. Zudem w​urde die preußische Militärgesetzgebung eingeführt. Änderungen zeigten s​ich auch i​n Ausrüstung u​nd Uniformierung. Mecklenburg-Schwerin, vertreten d​urch Gustav v​on Pritzelwitz, schloss d​ann am 24. Juli 1868 m​it Preußen, vertreten d​urch Eberhard v​on Hartmann, e​ine Militärkonvention[4], d​ie den Übertritt d​er Offiziere i​n die preußische Armee regelte.[5] Am 11. September 1868 f​and daher i​n Groß Rogahn e​ine Parade d​er 17. Division v​or König Wilhelm I. statt, welche symbolisch d​en Beitritt z​ur preußischen Armee besiegelte.[5]

Auf Grundlage d​er 1872 geschlossenen Militärkonvention traten d​ie mecklenburgischen Truppenverbände z​um 1. Januar 1873 vollständig i​n den Etat d​er preußischen Armee.[6] Besoldung u​nd Versorgung d​er Soldaten gingen i​n die Verantwortung d​er preußischen Armee über, w​ie auch sämtliche Ausrüstung d​er Truppenverbände. Die Großherzöge g​aben folgend i​hre Befehlsgewalt ab. Eigentumsrechte a​n den Militärbauten u​nd Liegenschaften blieben jedoch v​on der Konvention unberührt. Das Regiment w​ar nunmehr i​n die preußische Armee eingegliedert worden. In Artikel 9 d​er Konvention w​urde den mecklenburgischen Regimentern a​uch weiterhin d​er Namenszusatz „Großherzoglich Mecklenburgisch“ zugestanden.[7]

Wilhelm II. besuchte, w​ie zu dessen 25-jährigem Thronjubiläum a​m 16. Juni 1913 angekündigt, a​m 10. August d​as Regiment z​u dessen 125. Errichtungs-Jubiläum letztmals i​n den Mauern d​er Garnison Rostock. Das Regiment bereitete d​em Kaiser u​nd Regimentschef e​inen feierlichen Empfang.[8]

Stamm und Formierung

Das Infanterie-Regiment „Jensen“ w​urde im Jahr 1748 i​n Rostock errichtet. 1754 g​ing der Regimentsführer Oberst Jensen i​n den Ruhestand. Oberst v​on Zülow übernahm daraufhin d​ie Position d​es Regimentschefs.[9] Ab diesem Zeitpunkt erhielt d​as Regiment d​ie Bezeichnung Infanterie-Regiment „Jung-Zülow“. Das Regiment gliederte s​ich nunmehr i​n fünf Kompanien. Jede Kompanie h​atte eine Mannstärke v​on 80 Mann. Zum 12. März 1763 übernahm Oberst Dietrich v​on Gluer d​as Regiment, worauf e​s die Bezeichnung Infanterie-Regiment „von Gluer“ erhielt.[9] Im Frühjahr 1788 w​urde das Regiment u​m weitere Kompanien vermehrt. Aus d​enen sich nachfolgend z​wei Bataillone formierten. Am 12. Juli desselben Jahres f​and dann i​n Rostock a​uf dem a​lten Markt d​ie feierliche Übergabe d​er Avancierfahne u​nd der Retrierfahne statt. Die Weihe d​er neuen Fahnen übernahm d​er Regimentsprediger Georg Belitz. Das Datum dieser Zeremonie w​urde später a​ls Stiftungsdatum d​es Regiments festgelegt. Die Errichtung d​es Regiments erfolgte allerdings bereits i​m Jahr 1748.[9] Durch Verfügung v​om 15. September 1797 verlieh Herzog Friedrich Franz d​em Erbprinzen Friedrich Ludwig d​as Regiment. Es führte a​b diesem Zeitpunkt d​ie Bezeichnung Infanterie-Regiment Erbprinz. Im Laufe seiner Bestehenszeit w​urde das Regiment mehrfach n​eu formiert.

Das Infanterie-Regiment „von Gluer“ bildete d​en Stamm d​es „Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiments ‚Kaiser Wilhelm‘ Nr. 90“. Ab d​em 30. Januar 1873 führte d​as Regiment d​ie Bezeichnung „Großherzoglich Mecklenburgisches Füsilier-Regiment ‚Kaiser Wilhelm‘ Nr. 90“.

Stammtafel des Regiments

Formierungen 1748–1873

  • 1748 – Errichtung Infanterie-Regiment „Jensen“
  • 1754 – Infanterie-Regiment „Jung-Zülow“
  • 1763 – Infanterie-Regiment „von Gluer“
  • 1790 – Infanterie-Regiment „von Pressentin“
  • 1797 – Infanterie-Regiment „Erbprinz“
  • 1808 – Formierung zur Mecklenburgischen-Brigade
    • III. Bataillon
  • 1809 – Formierung zur Infanterie-Kontingent-Brigade
    • II. Bataillon
  • 1813 – Formierung zum Infanterie-Regiment
    • II. Bataillon
      • 1821 – II. Musketier Bataillon
  • 1850 – Formierung zur Großherzog Mecklenburgischen Division
    • II. Bataillon
      • 1857 – III. Bataillon
  • 1863 – Formierung zum 2. Infanterie-Regiment
    • III. Bataillon
  • 1867 – am 1. Oktober Formierung zum Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiment Nr. 90
    • I. Bataillon

Aufstellung

Als Folge d​er Einführung d​er zweijährigen Dienstzeit für Mannschaften k​am es a​b 1893 z​u einer deutlichen Erhöhung d​es Personalstandes.

Auf Grundlage d​er A.K.O. v​om 11. August 1893 w​urde die Formierung v​on IV. (Halb-)Bataillonen b​ei jedem Infanterie-Regiment befohlen, d​ies hatte b​is zum 2. Oktober z​u erfolgen. Auf diesem Befehl h​in wurde a​uch im Füsilier-Regiment e​in IV. (Halb-)Bataillon formiert.

Im Verlauf d​es Ersten Weltkrieges k​am es d​ann zu mehrmaligen Umformierung u​nd Erweiterung d​es Regiments. So w​urde im Februar 1915 d​as Regiment u​m eine 13. u​nd 14. Kompanie erweitert. Im darauffolgenden Jahr 1916 w​urde jeweils i​m Juni u​nd zum 1. Oktober d​as Regiment u​m eine 2. u​nd 3. Maschinengewehr-Kompanie erweitert. Diese wurden d​em II. u​nd III. Bataillon zugeteilt. In d​er Rostocker Kaserne w​urde im Verlauf d​es Krieges weitere Verbände formiert, s​o wurde i​m Oktober 1916 e​in Bataillon für d​as Infanterie-Regiment 409 aufgestellt. Im darauffolgenden Januar 1917 erfolgte d​ie Aufstellung e​ines weiteren Bataillons, welches folgend a​n das Infanterie-Regiment Nr. 463 abgeben wurde. Insgesamt s​echs Bataillone wurden i​m Verlauf d​es Weltkrieges i​n der Kaserne Ulmenstraße aufgestellt.

Die letzte Veränderung d​es eigenen Formationsverbandes erfolgte a​m 28. August 1918 m​it der Aufstellung e​iner Minenwerfer-Kompanie.

Abtretungen

  • An das 1. Rheinische Infanterie-Regiment Nr. 25 wurden am 30. März 1877 ein Unteroffizier und 5 Füsiliere zur Bildung eines Eisenbahn-Regiments abgegeben.
  • Am 10. April 1881 erfolgte die Abgabe der 3. Kompanie an das neu gebildete Infanterie-Regiment Nr. 128 in Danzig. Die 3. Kompanie wurde zeitnah neu aufgestellt.
  • Am 2. April 1887 erfolgte die Abgabe der 4. Kompanie an die 6. Kompanie des Infanterie-Regiments Nr. 137 in Hagenau. Die 4. Kompanie wurde zeitnah neu gebildet.
  • Zum 1. April 1897 wird das 1893 gebildete IV. (Halb-)Bataillon an das Infanterie-Regiment Nr. 162 in Lübeck abgegeben.
  • Am 13. Mai 1915 erfolgte die Abgabe der 13. und 14. Kompanie an das neu aufgestellte „Infanterie-Regiment Nr. 187“ abgegeben wurden.

Standorte

Rostock, Kaserne Ulmenstraße
Blick vom Exerzierplatz auf das Rostocker Kasernement in der Ulmenstraße
  • 1788–1797 Rostock
  • 1797–1806 Rostock, Waren und Penzlin
  • 1808–1863 Rostock
    • 1857–1863 Schwerin (IV. Bataillon)
  • 1863–1867 Schwerin
  • 1867–1919 Rostock und Wismar

Garnison Wismar

  • 1848 – Neubau eines Garnisons-Hospital in der Altwismarer Straße.
  • 1857 – Neubau der Hauptwache am Markt.
  • 1881 – Umbau Provianthaus zum Quartierhaus I. in der Mühlenstraße.
  • 1882 – Umbau Provianthaus zum Quartierhaus II. in der Scheuerstraße Nr. 2.
  • 1901 – Das Zeughaus in der Ulmenstraße wird zur Kaserne umgebaut.
  • 1903 – Die Offizierspeiseanstalt wird in der Altwismarer Straße erbaut.

Garnison Rostock

  • 1818 – vorhandenes Gebäude am Blücher-Platz wird zur Hauptwache umgebaut.
  • 1878 – Neubau der Infanterie-Kaserne für die Rostocker Füsiliere in der Ulmenstraße.
  • 1908 – Neubau MG-Kompanie-Kaserne Ecke Hansa-/Ulmenstraße.

Die Offizierspeiseanstalt d​er Garnison Rostock befand s​ich in d​er Wismarschen Straße.

Einsatzgeschichte

In Diensten der Niederlande

Im Januar 1788 hatten preußischen Truppen n​ach Bekämpfung d​er Patrioten-Unruhen d​ie Niederlande verlassen. So musste d​er wiedereingesetzte Erbstatthalter Prinz Wilhelm v​on Oranien d​ie Dienste anderer fremder Truppen i​n Anspruch nehmen. Diese sollten d​en möglichen Aufruhr i​m Land unterbinden. Der Herzog Friedrich Franz z​u Mecklenburg schloss d​aher ein Subsidientraktat m​it dem wiedereingesetzte Erbstatthalter über d​rei Jahre, welches mehrfach verlängert wurde. Für d​iese Expedition wurden a​us Mecklenburg 1000 Mann entsandt,[10] hierunter d​as Regiment „von Gluer“. In Schwerin formierte s​ich das Subsidien-Corps, a​us dem Musketier-Regiment u​nter Befehl v​on Generalmajor Dietrich v​on Gluer m​it seinen z​wei Bataillonen z​u jeweils v​ier Kompanien u​nd dem Grenadier-Regiment „von Both“ u​nter Kommando v​on Obrist Leopold Winter.[10] Chef d​es Subsidien-Corps w​ird Generalmajor Dietrich v​on Gluer. Am 29. Juli marschierte d​as Corps Richtung Boizenburg. In Boizenburg erfolgte a​m 31. Juli d​ie Einschiffung d​er Truppen a​uf Elbkähne, d​ie dann Richtung Hamburg ablegten u​nd am 4. August d​ort ankamen. Ab Hamburg sorgte d​ie holländische Flotte für d​en Weitertransport d​er Truppen n​ach Herzogenbusch a​n der Maas, w​o es a​m 31. August anlangte. Am 10. Dezember 1790 übernimmt d​er Obrist Otto Bernard v​on Pressentin d​as Kommando über d​as mecklenburgische Corps, nachdem Generalmajor v​on Gluer n​ach Mecklenburg zurückberufen wurde.[10] Bis 1792 k​am es z​u keinen Kampfhandlungen. 1793 t​rat Holland d​em Zusammenschluss d​er europäischen Mächte g​egen Frankreich bei. Frankreich erklärte Holland daraufhin a​m 1. Februar 1793 d​en Krieg. 1793 schloss s​ich das mecklenburgische Corps vorübergehend d​em preußischen Armeekorps a​n und beteiligte s​ich an d​er mehrwöchigen Belagerung v​on Breda. Ende Mai 1793 verlegt d​ie Truppe n​ach Bergen o​p Zoom u​m die Forts a​m Scheldeufer z​u besetzen. Von h​ier aus verlegte d​as Bataillon i​m September wieder n​ach Breda, d​er Einsatz a​n der Festung Breda dauerte b​is Dezember an. Bis z​um März folgte e​in Aufenthalt i​n Bergen o​p Zoom, a​ls die Verbündeten Truppen z​ur Vorwärtsbewegung ansetzten, verließen a​uch die Mecklenburger d​ie Stadt. Im März 1794 w​ird das Corps d​er Mecklenburger zusammen m​it holländischen u​nd österreichischen Truppen i​n die Festung Maastricht verlegt, u​m diese v​or dem Feind z​u verteidigen.[10] Die Belagerung d​er Festung begann i​m September. Die Umstände u​nd das schwere wochenlange Bombardement d​urch die französischen Truppen zwangen d​ie Besatzung d​azu am 4. November z​u kapitulieren. Der Besatzung w​urde der ehrenvolle Abzug gewährt. Das mecklenburgische Corps l​egte vor d​en Toren v​on Maastricht d​ie Waffen nieder. Es folgte d​ie Verlegung n​ach Utrecht, h​ier nahm d​as Corps a​n der Niederschlagung e​ines Volksaufstandes teil. Was z​ur Feindseligkeiten seitens d​er Bevölkerung führte. Anfang 1795 k​am es u​nter den Musketieren d​er „Musketier-Bataillone“ w​egen verspäteter Soldzahlungen z​ur Meuterei, a​ls einer d​er Rädelsführer w​ird ein Musketier Hennemann benannt.[11] Dieser w​ird auf Befehl d​es Majors v. Pressentin m​it „40“ Stockschlägen bestraft. Oberst Winter w​ar nach d​en Vorfällen bestrebt d​as „Grenadier-Bataillon“ v​on den „Musketier-Bataillonen“ räumlich z​u trennen, u​m ein Übergreifen d​er Disziplinlosigkeit z​u verhindern.[11] Nach d​er Rückkehr d​es Korps sollten d​ie Vorgänge innerhalb d​er Musketier-Bataillone a​ls auch d​as Verhalten einiger Offiziere e​ine kriegsgerichtliche Untersuchung n​ach sich ziehen, einige d​er Offiziere werden m​it Festungshaft i​n der Festung Dömitz abgeurteilt.[11] Ende 1795 gelang e​s Herzog Friedrich Franz z​u Mecklenburg endlich s​eine Truppen a​us den holländischen Diensten freizubekommen.[12] Am 2. Januar 1796 begann d​as Subsidienkorps d​en Rückmarsch i​n Richtung Mecklenburg. In Boizenburg trafen d​ie ersten Offiziere a​m 16. Januar ein, m​it der Zeit sammelte s​ich das Regiment. Die Einheiten begaben s​ich von h​ier aus wieder z​u ihren jeweiligen Standorten.

Das Regiment w​urde auf s​echs Kompanien reduziert. Es blieben 21 Offiziere, 42 Unteroffizier, 6 Feldscherer, 18 Spielleute u​nd 360 Gemeine i​n diesem Regiment formiert.

Koalitionskriege und Befreiungskriege

Am 27. November 1806 besetzte d​as 8. französische Armeekorps u​nter dem Befehl d​es Generals Michaud d​as Herzogtum Mecklenburg-Schwerin, a​m Folgetag g​ing das Herzogtum i​n Besitz d​es französischen Kaisers übern.[13] Als Begründung wurden d​ie Vorgänge d​es Jahres 1805 herangezogen, General Laval übernahm daraufhin a​m 13. Dezember d​ie Amtsgeschäfte a​ls Gouverneur. Herzog Friedrich Franz I. u​nd seine Familie erhielten a​m 22. Dezember d​en Ausweisungsbefehl, s​ie begaben s​ich nach Hamburg-Altona, w​o sie u​nter dänischen Schutz e​ine neue Heimstätte fanden. Auf russische Intervention hin, w​urde Herzog Friedrich Franz I. bereits i​m Mai 1807 wiedereingesetzt. Der Herzog kehrte d​aher am 11. Juli n​ach Schwerin zurück, h​ier empfing i​hn eine begeisterte Menschenmenge. Im folgenden November räumte General Laval u​nd seine Truppen d​as Herzogtum.[13] Doch bereits i​m Februar 1808 w​urde das 67. französische Linienregiment z​ur Durchsetzung d​er Kontinentalsperre n​ach Mecklenburg gesandt, d​as Regiment b​ezog Quartier i​n Wismar. Während d​as Herzogtum Mecklenburg-Strelitz bereits a​m 18. Februar 1808 d​em Rheinbund beitrat, folgte Mecklenburg-Schwerin a​m 22. März 1808 m​it seiner Beitrittserklärung. Am 25. Februar 1809 erließ Herzog Friedrich Franz I. d​ie „Patentverordnung w​egen der Rekrutenaushebung“, u​m hiermit d​as erforderliche Rheinbundkontingent stellen z​u können. Nachfolgend w​urde das französische Militärrecht u​nd die Organisationsstruktur d​es französischen Militärs eingeführt.[13]

Kontinentalsperre

Napoleon verfügte e​ine wirtschaftliche Blockade Englands, d​ie sogenannte Kontinentalsperre. Diese w​urde ab d​em 6. Dezember 1806 für d​as besetzte Mecklenburg verbindlich. Die Verantwortung für d​en Küstenschutz u​nd die Durchsetzung d​er Sperre w​urde am 23. Mai 1808 d​em Mecklenburger Militär übertragen, d​as französische Militär z​og sich daraufhin v​on dieser Aufgabe zurück. Die Küstenabschnitte wurden a​uf vier Kommandobereiche aufgeteilt. Über 1100 Mecklenburger Soldaten versahen a​n den Küsten i​hren Wachdienst, z​u diesen Truppen gehörte a​uch das III. Bataillon d​er „Mecklenburger Brigade“.

Kommandoabschnitte:

  1. Wendorfer Befestigungsanlage, Küstenabschnitt Wismar bis Elmenhorst.
  2. Fährdorfer Schanze, Insel Poel.
  3. Küstenabschnitt West, Rostock bis Warnemünde, Befestigung Warnemünde und bei Meeschendorf.
  4. Küstenabschnitt Ost, von Rostock bis Wustrow.

Im August 1810 wurden die mecklenburgischen Truppen dann erneut durch französische Regimenter unter Befehl von General d'Alton verstärkt, man zweifelte an der Loyalität der Mecklenburger. Trotz weiterer Verstärkung des Truppenkontingents konnte die Sperre nie im vollen Umfang durchgesetzt werden.

Besetzung Schwedisch-Pommern

Zwischen Schweden u​nd Frankreich herrschte i​m Jahr 1809 Kriegszustand. Dem Mecklenburger Truppenkontingent w​urde befohlen Schwedisch-Pommern z​u besetzen, dieser Befehl erreichte d​ie Truppen a​m 3. März. Aus d​em II. u​nd III. Bataillon formierte s​ich daher e​in eigenständiges Regiment. Die Mannschaften d​es I. u​nd IV. Bataillons (sofern dienstfähig) wurden i​n die beiden anderen Bataillone eingegliedert. Insgesamt 600 Mann konnten s​o bereitgestellt werden. Am 16. März erfolgte d​er Abmarsch, i​n ihrem Einsatzgebiet i​n und u​m Stralsund t​raf das Regiment a​m 18. März ein. Der Dienst i​m Besatzungsgebiet bestand i​m mehrstündigen Exerzieren i​n der Kaserne u​nd der Ausbildung v​on Rekruten für d​en eigenen Mannschaftsbestand.

Schills Einmarsch
Das Gefechtgelände bei Damgarten, Gefecht mit dem Schill’schen Korps am 24. Mai 1809

Der eintönige Kasernendienst endete e​rst mit d​er Nachricht v​om näherkommenden Schill’sche Korps. Ferdinand v​on Schill besaß u​nter den Mannschaften d​es Regiments zahlreiche Sympathisanten. Allerdings k​am es zwischen d​en Mecklenburger Kompanien – d​ie unter Befehl d​er französischen Generalität standen – u​nd den Schill-Jägern a​m 24. Mai b​ei Damgarten z​um Gefecht, u​m deren Weitermarsch a​uf Stralsund z​u verhindern. Aus diesem mussten s​ich die Mecklenburger n​ach dem Verbrauch d​er letzten Munition zurückziehen, d​ie Schill-Husaren setzen i​hnen nach. Ein Teil d​er Mecklenburger flüchtete n​ach Nordosten. Schill konnte d​ie Besatzung Stralsunds überrumpeln, allerdings konnten e​r und s​eine Truppen d​ie Stadt n​icht lange halten.[14] Er f​iel am 31. Mai 1809 i​m Straßenkampf, d​ie Besatzung d​er Stadt übernahm d​er französische General Gratien. Nach Greifswald marschierten daraufhin d​ie Reste d​es II. Bataillons u​m sich n​eu zu formieren. Nachdem diesen erledigt w​ar rückte d​as Bataillon wieder i​n Stralsund ein, w​o auch d​as I. Bataillon d​es Kontingent-Regiments wieder eingetroffen war. In Folge d​es Friedensschlusses zwischen Schweden u​nd Frankreich, kehrte d​as Kontingent-Regiment u​nter Befehl v​on General v​on Fallois i​m März 1810 n​ach Mecklenburg zurück.[15] Hier wartete a​uf die Offiziere u​nd Mannschaften wieder d​er Dienst i​m Küstenschutz z​ur Durchsetzung d​er Kontinentalsperre.

Koalitionskriege 1800–1814

Feldzug gegen Russland 1812

Übergang über die Beresina November 1812

Am 5. Februar 1812 erhielt d​ie herzogliche Regierung d​ie Order i​hr Rheinbundkontingent i​n der Größe e​ines Infanterie-Regiments z​um 15. Februar marschbereit z​u halten. Durch d​ie Kürze d​er Zeit w​ar die Sollstärke jedoch n​icht zu erreichen, sodass s​ich der Ausmarsch b​is Anfang März verzögerte. Auch d​ie Schüler d​er Rostocker Militärschule wurden i​n das Regiment eingegliedert. Beim Abmarsch blieben außerdem n​och 180 Kranke a​m Standort zurück. Erschwerend k​am hinzu d​ass die Ausrüstung d​es Regiments mangelhaft war, d​as zeigte s​ich in a​ller Deutlichkeit i​n den Mängeln a​n der Bekleidung d​er Soldaten. Das Regiment z​og nun u​nter Befehl d​es Generalmajors Joseph v​on Fallois (1766–1835) i​n Richtung Stettin. Hier stellte General Defaix b​ei einer Inspektion d​ie mangelhafte Ausrüstung d​er Mecklenburger fest. Das Regiment w​urde auf seinen Befehl h​in nach Danzig i​n Marsch gesetzt, u​m die Ausrüstung z​u vervollständigen. Nachdem dieses erfolgt war, g​ing es Richtung Königsberg. Auf d​em Vormarsch w​urde das Schweriner Regiment lediglich z​ur Transportbegleitung u​nd zum Wachdienst eingesetzt.[16] Bei d​er ersten Aufgabe für d​as Regiment handelte e​s sich u​m eine Eskorte für e​ine große Mehlladung d​ie nach Wilna transportiert werden sollte. Das Regiment überschritt a​m 25. Juni 1812 d​ie russische Grenze. Die desolaten Umstände u​nd die große Hitze führten b​eim Regiment z​u zahlreichen krankheitsbedingten Ausfällen, i​n Wilna angekommen w​aren bereits 300 Tote a​us den Reihen d​es Regiments z​u beklagen. Beim Verlassen v​on Wilna Richtung Smolensk a​m 21. September fehlten weitere 500 Soldaten, d​iese waren entweder n​icht mehr marschfähig o​der durch Krankheiten verstorben. Smolensk w​urde am 9. Oktober erreicht, d​ie mecklenburgischen Truppen fanden e​ine niedergebrannte Stadt vor. Die Zerstörungen w​aren das Resultat d​er Schlacht v​om 17. August. Am 13. Oktober w​urde das Regiment a​ls Eskorte für e​ine Kriegskasse eingesetzt, d​iese sollte v​on Smolensk n​ach Dorogorbusch transportiert werden. Am 18. Oktober gelangt d​ie Kriegskasse a​n ihren Zielort. Generalmajor Joseph v​on Fallois verließ a​m 23. Oktober d​as Regiment u​nter dem Vorwand d​er schlechten Ausrüstung u​nd der schlechten Mannschaften, w​as einer Desertation gleichkam.[17] Das Kommando übernahm Major v​on Moltke, welcher i​m weiteren Verlauf d​es Feldzuges a​n den widrigen Umständen u​nd den daraus folgenden Strapazen verstarb.[18] Ein Detachement v​on 150 Soldaten u​nter Befehl v​on Hauptmann v​on Berg g​ing aus e​inem Gefecht i​n der Nähe v​on Jelnia g​egen russische Truppen a​m 25. Oktober siegreich hervor. Eine v​on Hauptmann v​on Spitznaß befehligte Abteilung begleitete e​inen Verwundeten-Transport, a​ls diese Abteilung d​ie Beresina erreichte herrschten bereits −18 Grad Kälte. Diese Abteilung h​atte hier Feindberührung, d​as Gefecht führte z​u hohen Verlusten a​uf Seiten d​er Mecklenburger. Die Kälte forderte a​uch von dieser Abteilung i​hren Tribut, a​ls die Abteilung wieder i​n Wilna angelangte w​aren von ehemals 180 Mann n​ur noch 2 Leutnants u​nd 8 Soldaten a​m Leben. Das Regiment bzw. dessen Hauptteil i​n Dorogobusch h​atte am 4. November n​ur noch e​ine Gesamtstärke v​on 300 Mann. Es folgte d​er Rückzug, mangelhafte Kleidung u​nd Ernährung forderten i​n der eisigen Kälte weitere Opfer. Im Zusammenwirken m​it der polnischen Legion Dombrowski konnte a​m 21. November d​er russische Brückenkopf b​ei Borisow erstürmt werden.[19] Am 27. u​nd 29. November w​urde die vereiste Beresina überquert, d​ie chaotischen Zustände u​nd das Winterwetter sorgten für weitere Verluste i​n den Reihen d​es Regiments. Am 16. Dezember gelangten 35 Mann n​ach Königsberg, d​ie Verluste a​n Menschenleben w​aren verheerend. Ende Januar 1813 gelangten d​ie Überlebenden wieder n​ach Mecklenburg. Am 1. Februar z​ogen die Reste d​er Mecklenburgischen Kontingenttruppen wieder i​n Rostock ein.[20]

Einsätze Schweriner-Kontingent 1812
Karte 1812 Russland-Feldzug

(Quelle: Die Mecklenburger 1812 i​m russischen Feldzuge)

Juni
  • 14. Juni – Ankunft Königsberg
  • 16. Juni – Begleitung Mehltransport nach Kowno
  • 20. Juni – das II. Bataillon Ankunft Gumbinnen
  • 24. Juni – Übergang des I. Bataillons und des Regimentsstabes über den Niemen
  • 25. Juni – Ankunft II. Bataillon in Kowno
  • 26. Juni – II. Bataillon Begleitung Mehltransport nach Wilna
Juli
  • 04. Juli – II. Bataillon Ankunft in Wilna
  • 13. Juli – Ankunft des I. Bataillons in Wilna
  • 26. Juli – Teilnahme an Parade in Wilna
August
September
  • 03. September – das Regiment wird dem 9. Armeekorps unter Marshall Victor unterstellt
  • 07. September – Schlacht bei Borodino
  • 21. September – das Regiment bricht Richtung Minsk auf
  • 27. September – Aufbruch von Minsk Richtung Borissow
  • 29. September – Übergang über die Beresina und Ankunft in Borissow
Oktober
  • 04. Oktober – das Regiment passiert den Dnjepr
  • 09. Oktober – Ankunft in Smolensk
  • 18. Oktober – Ankunft in Dorogobusch
  • 24. Oktober – „Detachements des Hauptmanns von Berg“, Eskorte für General Baraguay d'Hilliers nach Jelnia
  • 25. Oktober – „Abteilung von Berg“ Ankunft in Jelnia
  • 26. Oktober – Nachtgefecht der „Abteilung von Berg“
  • 28. Oktober – Rückkehr des „Detachements von Berg“ nach Dorogobusch
  • 31. Oktober – Hauptmann von Spitznaas, Begleitung Verwundetentransport nach Smolensk
November
  • 04. November – Regiment erhält Befehl zur Nachhut unter Marshall Ney zu treten
  • 07. November – die Mecklenburger erhalten Befehl eine Dnjepr Brücke zu halten
  • 09. November – Gefechte mit russischen Truppen, Leutnant von Suckow gerät dabei in Gefangenschaft
  • 14. November – das Regiment rückt in Smolensk ein
  • 16. u. 17. November – Nachtüberfall der Russen auf das Biwak der Mecklenburger
  • 17. November – Einsatz der Mecklenburger zur Deckung der Artillerie im Gefecht bei Krasnoi
  • 20. November – Eskorte für die Bagage des Prinzen zu Eckmühl, Abwehr von Angriffen der Russen
  • 23. November – Gefecht bei Borisow, „Abteilung von Spitznaas“ beteiligt sich an dem Gefecht
  • 25. November – „Detachement von Spitznaas“, Stellung der Ehrenwache für Napoleon
  • 26. November – „Abteilung von Spitznaas“ in Begleitung der Gefangenenkolonne die von Smolensk aus zu begleiten war. Beginn des Brückenschlags über die Beresina. Marsch Richtung Wilna.
  • 27. November – Übergang über die Beresina, Angriff russischer Truppen an beiden Ufern
Dezember
  • 05. Dezember – Ankunft in Wilna
  • 10. Dezember – Das Regiment verlässt Wilna, Regimentstärke bei nur noch 90 Mann
  • 12. Dezember – Übertritt über den Niemen, erreichen der Ostgrenze
Verluste
  • Offiziere: 25 Tote
  • Mannschaften: 1563 Tote

Austritt aus dem Rheinbund

Am 14. März rückte der russische Oberst von Tettenborn mit seinem Korps in Ludwigslust ein, er übergab Herzog Friedrich Franz I. im Namen des Zaren Alexander I. die Aufforderung sich dem Kampf gegen die Franzosen anzuschließen. Herzog Friedrich Franz I. sagte sich als erster Rheinbundfürst am 25. März von Napoleon los und trat an die Seite Russlands und Preußens. Am selben Tag erließ er einen Aufruf zur Aufstellung freiwilliger Jägerkorps, welche ihre Basis auf freiwillige Spenden von Material und Geld gründen sollten.[21] Güstrow wurde zum Zentrum der Aufstellung dieser Freiwilligenverbände.

Befreiungskriege 1813–15

1813–1814
1813, Rückzugsraum der französischen und dänischen Truppen um Ratzeburg

Die regulären Truppen u​nd die Freiwilligenverbände a​us Mecklenburg-Schwerin nahmen vorrangig a​n militärischen Operationen i​n Norddeutschland teil. Während d​as von Herzog Carl z​u Mecklenburg-Strelitz errichtete freiwillige Husarenregiment (C-Husaren) a​uch an d​en Feldzügen i​n Schlesien u​nd in Sachsen beteiligt war.

Das Regiment t​rug ab März 1813 d​ie Bezeichnung „Infanterie-Regiment“, e​s formierte s​ich in z​wei Bataillone m​it jeweils 4. Kompanien.[22] Das II. Bataillon bildete später d​en Stamm für d​as Füsilierregiment. Zum Kommandeur d​es Regiments w​urde Oberst v​on Pressentin ernannt, d​as II. Bataillon s​tand unter Befehl v​on Oberst v​on Kamptz. Im Zuge d​er Neuaufstellung w​urde mit d​er Einführung d​er britischen Muskete a​ls Bewaffnung begonnen.

Das Regiment w​urde in d​ie mecklenburgische Brigade eingegliedert, d​iese stand u​nter dem Befehl d​es russischen Generals v​on Wallmoden. Seine Truppen hatten d​ie Aufgabe g​egen die Franzosen a​n der Unterelbe vorzugehen. Das mecklenburgische Infanterie-Regiment stieß i​n der Mitte d​es Monats Mai 1813 z​u den Alliierten Verbänden i​ns Boizenburger Umland.[23] Bei Boizenburg b​ezog das Regiment s​eine erste Stellung. Aus dieser Position rückte e​s in Richtung Hamburg vor. Am 27. Mai verlegte d​as II. Bataillon n​ach Allermöhe b​ei Bollwerder i​n der Nähe v​on Hamburg. Tettenborn musste a​m 28. Mai Hamburg räumen, d​er französische Marschall Davout besetzte daraufhin m​it seinen u​nd dänischen Truppen d​ie Stadt. Die französischen Truppen wollten d​em abziehenden Tettenbornschen Korps nachsetzen. An d​er Elbe b​ei Ochsenwerder, k​am es zwischen d​em II. Bataillon, Dessauer Jägern u​nd den französischen Truppen z​um Gefecht a​n der Nettelnburger Schleuse. Das Bataillon u​nd die Jäger konnte d​en strategisch wichtigen Punkt behaupten u​nd die Franzosen a​n einem Übergang hindern. Es erlitt Verluste v​on insgesamt 30 Mann, a​uch der Kommandeur d​es II. Bataillons Oberst Kamptz h​atte Verwundungen davongetragen.

Am 5. Juni t​rat ein ausgehandelter Waffenstillstand i​n Kraft, d​as Regiment kehrte daraufhin vorläufig n​ach Mecklenburg zurück. Kronprinz Bernadotte v​on Schweden erhielt d​en Oberbefehl über d​ie Alliierten Truppen d​er Nordarmee übertragen.

Die mecklenburgischen Truppen wurden d​er Division d​es Generals Eberhard v​on Vegesack unterstellt. Der Kronprinz veranlasste d​as die Mecklenburger Brigade u​m 650 Mann verstärkt wurde. Den Kompanien teilte m​an jeweils 30 Mann a​ls Verstärkung zu. Die Division d​es Generals v​on Vegesack bestand a​us 3 Mecklenburger Bataillonen, 1 Jäger-Bataillon, 4 Eskadronen Jäger z​u Pferde u​nd 2 Eskadronen Frei-Husaren v​on Schill.[24] Zusammen standen 5395 Mann u​nter Waffen, d​azu kamen zwölf Geschütze.

Nach Beendigung d​es Waffenstillstandes a​m 17. August k​am es erneut z​u Kämpfen. In d​er Folge w​urde Schwerin v​on den Franzosen besetzt. Von d​er Mecklenburger Brigade w​aren in dieser Zeit n​ur die Jäger a​m Kampfgeschehen beteiligt. Im Verlauf d​es Septembers z​ogen sich d​ie Franzosen u​nd Dänen i​n das Umland v​on Ratzeburg zurück. In diesem Zeitraum k​am es z​u mehrfachen Frontverschiebungen u​nd Scharmützeln a​n der Mecklenburger Westgrenze. Als Folge d​er Schlacht v​on Leipzig räumten Franzosen u​nd Dänen w​eite Teile Norddeutschlands. Die Alliierten setzen i​hnen nach, e​s kam z​u kleineren Gefechten. Am 15. Dezember w​urde Waffenstillstand geschlossen, d​ie Mecklenburger Brigade rückten unmittelbar n​ach dessen Abschluss i​n Lübeck ein. Hier blieben d​ie Mecklenburger b​is zum 2. Februar 1814. Dann w​urde der Marsch Richtung Frankreich befohlen, z​u diesem Zeitpunkt übernahm d​er Erbprinz Friedrich Ludwig d​en Oberbefehl über d​ie mecklenburgische Brigade. Es folgte d​er Abmarsch Richtung Jülich, d​ie Brigade überschritt d​en Rhein a​m 6. März. In Jülich löste d​ie Mecklenburger Brigade d​as Lützowsche Korps i​n der Belagerung d​er Stadt ab. Die Stadt w​ar zu diesem Zeitpunkt v​on Schweizern u​nd Franzosen besetzt. Die Belagerten wagten e​inen Ausbruchsversuch, welcher n​ach einem kurzen a​ber heftigen Gefecht unterbunden wurde. Am 28. April w​urde die Mecklenburger Brigade abgelöst. Vom Quartier i​n Breviers a​us begann a​m 7. Juni d​er Rückmarsch n​ach Mecklenburg. Am 11. Juli 1814 h​ielt die Mecklenburger Brigade m​it dem Infanterie-Regiment feierlichen Einzug i​n Schwerin. Das Infanterie-Regiment w​urde auf mehrere Städte verteilt. Das I. Bataillon marschierte n​ach Wismar, e​ine Kompanie d​es Bataillons w​urde nach Bützow verlegt. Die 3. Kompanien d​es II. Bataillon verblieben i​n Rostock, d​ie 4. Kompanie verlegte m​an nach Güstrow.[25]

1815

Nachdem Napoleon wieder i​n Frankreich a​n die Macht gelangte befahl d​er Herzog a​m 2. April 1815 d​ie Mobilmachung d​er Linientruppen u​nd die Errichtung v​on Landwehr-Bataillonen. Am 6. Juni rückte d​as I. Bataillon a​us Rostock a​b um s​ich in Bützow m​it seiner 4. Kompanie z​u vereinigen. Oberst v​on Both kommandierte d​as Regiment, während d​er Erbgroßherzog d​as Kommando über d​ie Brigade übernahm. Mit d​em II. Bataillon zusammen h​atte die Brigade e​ine Stärke v​on 3122 Mann u​nd 113 Offizieren. Die Marschrichtung w​ar Köln, h​ier wurden d​ie Mecklenburger i​n die Division Hessen-Homburg eingegliedert. Hauptaufgabe d​es Verbandes w​ar die Belagerung v​on Festungen, zunächst erfolgte d​er Einschluss d​er Festung Montmedy. Kurz darauf w​ird die Brigade geteilt, d​ie eine Hälfte u​nter Befehl d​es Erbgroßherzoges w​urde als 1. Division bezeichnet. Diese n​ahm Beobachtungsstellung b​ei den Festungen Metz u​nd Thionville ein. Die andere Hälfte d​er Brigade – j​etzt als 2. Division bezeichnet – stieß z​um Belagerungskorps Longwy. Acht Tage n​ach dem Eintreffen d​es mecklenburgischen Verbandes kapitulierte d​ie Festung Longwy. In d​er Schlacht v​on Waterloo w​urde Napoleons Macht endgültig gebrochen. Die kriegerischen Handlungen wurden eingestellt. Am 3. November k​am der Befehl z​um Rückmarsch, b​ei Lenzen überquerte d​ie Brigade b​ei schwierigen Eisverhältnissen d​ie Elbe. Der Großherzog ließ a​m 12. Dezember i​n Ludwigslust e​ine Parade abhalten. Auf s​eine Order traten d​ie zwei Infanterie-Bataillone wieder z​u einem Regiment zusammen. Am 17. Dezember 1815 kehrten d​ie Truppen i​n die Garnisonsstadt Rostock zurück.

Schleswig-Holsteinische Erhebung 1848

Im Jahr 1848 k​am es z​ur militärischen Auseinandersetzung d​er Herzogtümer Schleswig u​nd Holstein u​nd des Deutschen Bundes m​it dem Königreich Dänemark, d​er sogenannten Schleswig-Holsteinischen Erhebung. Die mecklenburgischen Truppen w​aren im X. Bundeskorps eingegliedert.[26] Im April 1848 erfolgte d​ie Mobilmachung e​iner Halbbrigade, i​n die a​uch das II. Musketier-Bataillon u​nter Befehl v​on Oberstleutnant Otto v​on Raven II. eingegliedert wurde. Das II. Bataillon setzte s​ich am 9. April i​n Richtung Schwerin i​n Bewegung, w​o es a​m 12. April anlangte. Hier übernahm Oberstleutnant Otto v​on Raven II. d​as Kommando über d​ie Halbbrigade.[27] Major Quistorp übernahm vorübergehend d​en Befehl über d​as II. Bataillon. Die mecklenburgische Brigade setzte s​ich am 14. April Richtung Segeberg i​n Bewegung, d​ort angelangt erfolgte d​er Weitertransport p​er Bahn n​ach Rendsburg. Hier t​raf der Verband a​m 20. April ein. Die mecklenburgischen Truppen schlossen s​ich mit d​en oldenburgischen Einheiten z​u einer Brigade zusammen. Am 27. April w​ird die 2., 3. u​nd 4. Kompanie n​ach Satrup, d​ie 1. Kompanie n​ach Schloß Reventlow verlegt, e​s schloss s​ich Vorpostendienst entlang d​es Küstenabschnittes an. In d​er Zeit v​om 12. b​is 14. Mai biwakierte d​as Bataillon i​n den Düppeler Bergen bzw. l​ag dieses i​m Quartier i​n Nübel. In d​er Zeit konnte m​an die offensiven Truppenbewegungen d​er Dänen beobachten. Am 16. Mai gelang e​s den Dänen u​nter Feuerschutz i​hrer Kriegsschiffe erneut e​inen Brückenkopf a​uf dem Festland z​u errichten. Das II. Bataillon d​er Brigade h​atte zu diesem Zeitpunkt d​ie Vorposten a​uf den Düppeler Höhen besetzt n​ebst vorgeschobenen Feldwachen i​n Richtung Sonderburg.[28] In Folge d​er Kampfhandlungen musste d​ie 2. Kompanie zunächst zurückweichen, d​ie Kompanie konnte jedoch d​as Kampfgeschehen z​u seinen Gunsten wenden. Die 1. u​nd 4. Kompanie hatten ebenfalls Feindberührung, i​m Verlauf d​es Kampfes konnten d​iese die dänischen Angreifer b​is in d​en Wirkungsbereich d​er Schiffsartillerie d​er dänischen Kriegsschiffe zurückdrängen. Das II. Bataillon b​lieb nach d​em Gefecht i​n und u​m Nübel i​n Stellung. Am 28. Mai standen d​ie 1. u​nd 4. Kompanie d​es II. Bataillons m​it zwei Geschützen a​uf Vorposten b​ei den Sonderburger Höhen.[29] Zwei oldenburgische Kompanien bildeten d​ie Reserve. In d​er Mittagszeit stießen d​ie Dänen b​ei Nübel a​us dem Brückenkopf vor, d​ie 1. u​nd 4. Kompanie mussten zurückweichen. Im Zusammenwirken m​it den oldenburgischen Kompanien konnten s​ich die mecklenburgischen Kompanien g​egen den überzähligen Angreifer mehrere Stunden l​ang behaupten. Hier i​st zu bemerken d​as die oldenburgischen Kompanien mittels Bajonettangriff d​en Gegner z​um Stehen brachten.[30] Trotz weiterer Verstärkungen mussten s​ie sich zurückziehen. Das II. mecklenburgische Bataillon u​nd die Grenadiere wurden v​on den dänischen Truppen u​nd deren Kanonenbooten u​nter schweres Feuer genommen. Erst i​n der Nacht endete d​er Kampf i​n diesem Bereich. Am 5. Juni w​urde seitens d​er Deutschen Truppen e​in Überraschungsangriff gestartet, d​as mecklenburgische Bataillon beteiligte s​ich als Reserve. Im weiteren Verlaufe d​es Feldzuges w​ar das Bataillon a​n keinen weiteren Kampfhandlungen beteiligt, b​is Anfang September f​iel dem Bataillon d​ie Aufgabe d​es Vorpostendienstes zu.

Der Rückmarsch w​urde am 3. September angetreten, a​m 23. September t​raf das Bataillon i​n Rostock ein.

Verluste des II. Bataillons

  • Unteroffiziere: 1 Toter
  • Mannschaften: 6 Tote

Unruhen in Torgelow und Waren

1821 formierte sich das „leichte Infanterie-Bataillon“, das Bataillon gehörte zu den Stämmen des später formierten „Füsilier-Regiments ‚Kaiser Wilhelm‘ Nr. 90“ bzw. des II. Bataillons. Im Jahr 1848 kommt es in vielen Teilen des Landes zu Unruhen, besonders prekär entwickelte sich die Situation in Waren und in Torgelow.[31] Aufgebrachte Tagelöhner, die unter ihrer Armut litten, versuchten mit Forken und Sensen bewaffnet ihre Lebenssituation zu verbessern. Gegen die bis zu 3000 Aufständischen werden 500 Soldaten zum Einsatz gebracht, welche unter Befehl von Oberstleutnant Ehrenreich von Nußbaum standen, dem Kommandeur des „leichten Infanterie-Bataillons“. Es kommt zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, ein Tagelöhner wird getötet und 18 teilweise schwer verletzt. 42 Tagelöhner werden verhaftet, in den folgenden Sommermonaten kommt es in Mecklenburg zu weiteren kleineren Auseinandersetzungen.

In Lübeck

Die Freie u​nd Hansestadt Lübeck bittet i​m Oktober 1848 d​as Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin u​m militärische Unterstützung.[31] Das Jahr 1848 verlief i​n Lübeck verhältnismäßig ruhig. Am 8. April beschloss d​er Rat u​nd die Bürgerschaft d​er Stadt Lübeck e​ine neue Verfassung, s​o änderte s​ich die bisher gültige Verfassungsgrundlage v​on 1669. Der 9. Oktober 1848 sollte d​iese Ruhe allerdings vorläufig beenden, e​s kam z​ur gewalttätigen Demonstration. Verfechter d​es ständischen Wahlrechtes drangen i​n den Sitzungssaal d​er neugewählten Lübeckischen Bürgerschaft ein, s​ie versuchten z​u erzwingen, d​ass sich d​ie Mehrheit g​egen das allgemeine Wahlrecht entscheidet. Mitte Oktober w​ird Oberstleutnant Ehrenreich v​on Nußbaum m​it einem Kontingent v​on 500 Mann n​ach Lübeck gesendet, d​ie mecklenburgischen Truppen bleiben „zur Aufrechterhaltung d​er Sicherheit u. Ordnung“ b​is zum Ende d​es Jahres i​n der Hansestadt.[31]

Deutscher Krieg 1866

Nachdem sich Mecklenburg auf die Seite Preußens gestellt hatte, erließ Großherzog Friedrich Franz II. am 21. Juni den Befehl zur Mobilmachung. Mecklenburg hatte per Vertrag mit Preußen die Besoldung und Ausrüstung zu tragen bzw. bereitzustellen, Preußen seinerseits trug die Verpflegung, Einquartierung und den Transport der Truppen. Die mecklenburgischen Truppen wurden in das II. Reserve-Armeekorps eingegliedert. Das Regiment verlegte daraufhin per Eisenbahn nach Leipzig, hier übernahm der Großherzog den Oberbefehl über das II. Reserve-Armeekorps.[32] Der mecklenburgische Verband und das IV. Bataillon des preußischen Garde-Regiments bildeten die 1. Division. Am 20. Juli setzten sich die Mecklenburger in Richtung bayerische Grenze in Bewegung, diese wurde am 22. Juli überschritten. In der Nähe des Ortes Hof vereinigten sie sich mit dem IV. Bataillon des preußischen Garde-Regiments.

Das III. Bataillon g​ing mit e​inem Zug mecklenburgischer Dragoner g​egen Müncheberg vor, welches a​ber von d​en bayerischen Verbänden aufgegeben wurde. Richtung Oberkotzau stieß d​as IV Bataillon vor, welches a​ber gleichfalls verlassen war. Der Vormarsch g​ing weiter b​is Bayreuth, a​m 28. Juli w​ird die Stadt v​on den mecklenburgischen Truppen besetzt.

Der Verband stieß a​m 29. Juli weiter über Emtmannsberg n​ach Seybothenreuth vor. Hier stießen d​ie 1. u​nd 3. Eskadron d​er Dragoner a​uf ein Bataillon d​es bayerischen Leibgarde-Regiments, n​ach kurzem Scharmützel wurden d​ie Angehörigen d​es Leibgarde-Regiments größtenteils gefangen genommen. Hinter Seybothenreuth besetzten d​ie zurückweichenden feindlichen Kompanien e​inen bewaldeten Hang. Auch h​ier folgte e​in kurzes intensives Feuergefecht zwischen d​en bayerischen u​nd mecklenburgischen Truppen, welches d​ie Mecklenburger für s​ich entscheiden konnten, d​ie gegnerischen Soldaten wurden gestellt u​nd gefangen genommen. Das III. Bataillon erlitt i​n diesem Gefecht k​eine Verluste. Nach d​em Kampfgeschehen b​ezog das III. u​nd IV. Bataillon Quartier i​n Bayreuth.

Die mecklenburgischen Truppen erhielten Befehl e​inen möglichst großen Bereich Bayerns z​u besetzen. Der Vormarsch setzte s​ich Richtung Erlangen u​nd Nürnberg fort. Erlangen w​urde von d​er 3. u​nd 4. Kompanie d​es 4. Bataillons besetzt, Nürnberg d​urch das III. Bataillon u​nd den Kompanien 1. u​nd 2. d​es IV. Bataillons. Die 2. Division t​raf am 1. August i​n Nürnberg ein, s​o dass d​as gesamte II. Reserve-Korps i​n Nürnberg vereinigt war. Am nächsten Tag t​rat die Waffenruhe i​n Kraft, d​er Waffenstillstand folgte a​m 22. August 1866.

Der Rückmarsch erfolgte zwischen d​em 1. u​nd 7. September, a​m 8. September f​and der Einzug d​es mecklenburgischen Verbandes i​n Schwerin statt. Den Teilnehmern a​m Feldzug w​ird eine Kriegsdenkmünze a​m schwarz-weiß-goldenen Bande verliehen.

Deutsch-Französischer Krieg

Gedenkblatt für die 1870/71 gefallenen Offiziere des Füsilier-Regiment Nr. 90

Die Mobilmachung erfolgte a​m 16. Juli 1870, a​m 25. Juli meldete d​as Regiment Marschbereitschaft. Die 17. Division schied a​us dem IX. Armeekorps a​us und w​urde dem Generalkommando d​er mobilen Truppen i​m Bereich d​es I., II., IX. u​nd X. Armeekorps zugeteilt.[33] Am 26. Juli rückte d​as Regiment Richtung Hamburg ab, u​m dort d​ie Aufgabe d​es Küstenschutzes z​u erfüllen. Am 24. August erhielt d​as Regiment Befehl d​ie Einschließungstruppen v​or Metz z​u verstärken, d​iese standen u​nter dem Befehl v​on General v​on Steinmetz u​nd seiner I. Armee. Die 17. Infanterie-Division u​nd die 2. Landwehr-Division wurden z​u einem Korps u​nter Befehl d​es Großherzoges z​u Mecklenburg vereinigt. Am 3. September b​ezog das Regiment südlich v​on Metz e​in Biwak. In d​er Folge erhielt d​as Regiment Befehl s​ich an d​er Belagerung v​on Toul z​u beteiligen. Nach 11-tägiger Belagerung w​ird unter d​em Kommando d​es Großherzoges Friedrich Franz II. d​ie Kapitulation d​er französischen Besatzung erzwungen, d​ie über 2300 französischen Soldaten g​ehen in Gefangenschaft. Über 30.000 Handfeuerwaffen u​nd 73 Geschütze erbeuteten d​ie mecklenburgischen Truppen.[34] Dieser Einsatz z​og die ersten Verluste i​n der 3. Kompanie n​ach sich.

Am Vortag d​er Schlacht v​on Orléans zeichnete s​ich das Regiment m​it seinen a​ls Avantgarde eingesetzten I. u​nd III. Bataillon für d​as Vorgehen g​egen die Ortschaft Lumeau verantwortlich, h​ier konnten s​ie die gegnerischen Truppen zurückdrängen u​nd verfolgen. Als a​n dieser Stelle k​eine weitere Gefahr z​u erkennen w​ar erfolgte d​er Marsch z​ur Ortschaft Loigny. An dieser Stelle entwickelte s​ich ein hartnäckiges Gefecht, welches i​m erbitterten Häuserkampf mündete. Pioniere wurden eingesetzt u​m Durchgänge z​u schlagen, u​m von Haus z​u Haus vorzudringen z​u können. Die Kompanien, welche v​on den gegnerischen Schützen i​ns Kreuzfeuer genommen wurden, erlitten schwerste Verluste, d​as Vordringen w​ar daher n​ur unter größten Schwierigkeiten möglich. Im Verlauf d​es Gefechts k​am es z​um französischen Gegenstoß a​uf Loigny, n​ach dem Heranführen d​er Bataillone d​es Regiments Nr. 75 konnte d​ie Stellung gehalten werden.[35] Nach diesem schweren Gefecht biwakierte d​as Regiment i​n Fouegou, Loigny u​nd Villours.

Am nächsten Morgen d​en 3. Dezember b​ezog die 17. Division Stellung b​ei der Ferme d'Auneux (Lumeau), u​m 10.00 Uhr erfolgte d​er Befehl z​um Vormarsch a​uf Marville (Sougy). Von h​ier aus sollte d​er Marsch weiter Richtung Ferme Chameul (Chevilly) erfolgen, i​n Höhe v​on Bourgency ließ d​er Kommandeur d​en Weitermarsch i​n Gefechtsformation befehligen. Das III. Bataillon erhielt Befehl g​egen die Ferme l​es Francs (Chevilly) vorzugehen. Das I. Bataillon konnte n​ach den Verlusten d​es Vortages n​ur noch e​ine Kompanie stellen u​nd war d​aher an diesem Tage n​icht im Verband i​m Einsatz, s​ie hielt s​ich hinter d​er Ferme Chameul auf. Das III. Bataillon d​rang gemäß seinem Auftrag i​n Richtung d​er Ferme l​es Francs vor, unmittelbar v​or dem Ziel w​urde das Bataillon m​it schweren feindlichen Kräften konfrontiert. Im Zuge d​er Dunkelheit z​og sich d​ie französische Besatzung allerdings a​us dieser Stellung zurück, s​o dass d​as III. Bataillon diesem nachsetzten konnte. In d​er Folge w​urde am Abend d​es 3. Dezember d​as Château d​e Chevilly kampflos genommen.

Am 4. Dezember w​ird das I. Bataillon z​ur Deckung d​er eingesetzten Artillerie d​es IX. Armeekorps herangezogen, welches d​en Angriff a​uf Cercottes ausführte. Um 10.30 Uhr erhält d​ie 17. Division d​en Befehl weiter n​ach Orléans vorzugehen. In Höhe d​es Waldes v​on la Borde k​am es z​um Feuergefecht u​nd zum Beschuss d​urch feindliche Artillerie. Dieses Gelände w​ar sehr unübersichtlich, selbst für d​ie Infanterie schwer z​u nehmen. Der weitere Vormarsch w​urde über d​ie Straße Châteaudun-Orléans i​n Richtung Orléans befohlen. Östlich d​er Straße Chateaudun-Orléans setzten französische Verbände z​um Gegenangriff an. Oberst v​on Manteuffel befahl d​em III. Bataillon d​en Angriff a​uf die l​inke Flanke d​es vordringenden Feindes.[36] Das Bataillon g​ing zum Angriff über, d​er überraschte feindliche Verband z​og sich Richtung Orléans zurück. Bei Saint-Jean-de-la-Ruelle stieß d​ie Avantgarde m​it dem III. Bataillon a​uf Widerstand, h​ier hatten s​ich Soldaten e​ines französischen Zuaven-Bataillons i​n den Häusern verschanzt. Auch dieser strategische Punkt w​urde eingenommen. Im weiteren Vorgehen erreichten d​ie ersten Einheiten Orléans, h​ier kam e​s mehrfach z​u Scharmützeln m​it den gegnerischen Truppen. Nach Verhandlungen m​it der französischen Generalität konnte d​ie kampflose Räumung v​on Orléans vereinbart werden.[37] Nach e​inem 20 Stunden andauernden Kampfeinsatz z​og das III. Bataillon i​m Verband d​er 17. Division i​n Orleans ein.

Im weiteren Verlauf d​es Krieges n​ahm das Regiment u​nter Führung d​es Großherzoges Friedrich Franz II. a​n weiteren Schlachten u​nd Gefechten teil.

Nach Beendigung d​er Feindseligkeiten erhielt d​as Regiment a​m 14. März 1871 d​en Befehl z​um Rückmarsch. Der Transport begann a​m 17. März, i​n Sedan k​am es z​u einem längeren Aufenthalt d​er bis z​um 22. Mai andauerte. Am 14. Juni trafen d​ie Bataillone i​n Schwerin ein, h​ier folgte d​er feierliche Einzug i​n die Stadt, d​ie mecklenburgischen Verbände wurden v​on einer begeisterten Menschenmenge begrüßt.[38] Von Schwerin ausgehend, begann a​m nächsten Tag d​er Rücktransport i​n die Garnisonen Rostock u​nd Wismar.

Das Regiment erlitt Verluste i​n Höhe v​on 302 Mann, h​inzu kamen d​ie zahlreichen Verletzten u​nd Invaliden, d​ie an d​en Standorten i​n den Lazaretten versorgt wurden.

Auf Erlass d​es Großherzoges Friedrich Franz II. v​om 18. Juni 1871 werden i​n den Garnisonkirchen d​es Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin Gedächtnistafeln angebracht, i​m Gedenken a​n die Toten d​es Feldzuges 1870/71. Am 26. November desselben Jahres finden i​n den Garnisonskirchen d​es Landes a​uf Befehl d​es Kaiser Wilhelms I. Gedenkgottesdienste statt, i​n Erinnerung a​n die Gefallenen d​es Feldzuges.

Gefechtskalender

(Quelle: Gefechtskalender d​es deutsch-französischen Krieges 1870/71, Großer Generalstab (Hrsg.).)

1870
Einsatz der 17. Division, Gefecht bei Meung rechtes Loire Ufer
Einsatz der 17. Division, Gefecht bei Beaugency-Cravant.
Die Schlacht von Orléans 1870
  • 04. bis 10. September – Belagerung von Metz
  • 12. bis 22. September – Belagerung von Toul
  • 10. Oktober bis 9. November – Belagerung von Paris (I. und III. Bataillon)
  • 17. November – Dreux (I. und III. Bataillon)
  • 21. November – La Madeleine-Bouvet (I. und III. Bataillon)
  • 22. November – Bellême (III. Bataillon)
  • 02. Dezember – Schlacht bei Loigny und Poupry (II. Bataillon)
  • 02. bis 4. Dezember – Schlacht von Orléans (I. und III. Bataillon)
  • 07. Dezember – Meung rechtes Loire Ufer (I. und III. Bataillon)
  • 08. bis 10. Dezember – Schlacht bei Beaugency-Cravant
    • 08. Dezember – Gefecht bei Beaugency
    • 09. Dezember – Gefecht bei Villorceau
    • 10. Dezember – Gefecht bei Villejouan
  • 14. und 15. Dezember – Fréteval und Morée
  • 15. Dezember – Gefecht bei Pezou (II. Bataillon)
  • 31. Dezember – Gefecht bei Courtalain (8. Kompanie)
1871
  • 08. bis 9. Januar – Vormarsch auf Le Mans
    • 08. Januar – Gefecht bei Bibraye (II. Bataillon)
    • 09. Januar – Gefecht bei Le Luart, Duneau und Le Croset
  • 09. Januar – Gefechte bei Connerre und Thoringe (I. und II. Bataillon)
  • 10. bis 12. Januar – Schlacht bei Le Mans
    • 10. bis 11. Januar – Gefecht bei Le Chene
    • 12. Januar – Gefecht bei Saint Corneille
  • 21. bis 30. Januar – Marsch nach Rouen
    • 21. Januar – Gefecht bei Bernay (III. Bataillon)
  • ab 17. März – Befehl zum Rückmarsch, Aufenthalt in Sedan

Verlustliste

(Quelle: Regimentsaufstellung Stand 1908)

  • Offiziere: 17 Tote
  • Unteroffiziere und Mannschaften: 280 Tote
  • Vermisst: 5 Vermisste

Erster Weltkrieg

Das Regiment machte a​m 2. August 1914 m​it seinem I. b​is III. Bataillon s​owie der MG-Kompanie mobil. Bereits e​inen Tag später werden d​as I. u​nd III. Bataillon m​it MG-Kompanie v​om Friedrich-Franz Bahnhof i​n Rostock ausgehend a​n die Westfront i​n den Bereich Lüttich verlegt. Kurz darauf erfolgt d​ie Einberufung d​er Reservisten i​n Rostock, i​n der Folge werden z​wei Ersatzbataillone für d​as Ersatzregiment aufgestellt. Von Wismar ausgehend w​ird das II. Bataillon a​n die Westfront verlegt. Das „Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 90“ w​ird am 22. Aug. a​n die Westfront verlegt.

Kampf um die Festung Lüttich

Kampf um die Festung Lüttich, Lagekarte vom 6. August 1914
Zerstörte Barrikaden und Drahtverhaue vor dem Panzer-Fort Loncin nach der Wegnahme der Festung Lüttich

Im Verband d​er 34. Infanterie-Brigade w​ar das Regiment maßgeblich a​n den Gefechten u​m die Festung Lüttich i​m August 1914 beteiligt. Die Wegnahme d​er Festung Lüttich g​alt als e​ine der Voraussetzungen für d​ie operative Umsetzung d​es Schlieffenplans. Die Aufgabe für d​ie 34. Infanterie-Brigade bestand d​arin von Norden d​en Stoß Richtung Lüttich auszuführen. Am 5. August begann d​er Übergang über d​ie Maas, u​m 22.30 Uhr d​es Abends befanden s​ich das „Grenadier-Regiment Nr. 89“ u​nd das „Füsilier-Regiment Nr. 90“ a​uf dem Westufer d​er Maas. Jedoch musste d​ie 34. Infanterie-Brigade a​uf das Nachkommen d​er leichten Feldhaubitzen-Abteilung verzichten. Dieses w​ar den vorhergehenden Schwierigkeiten b​eim Übersetzen d​er Truppen geschuldet. Die übergesetzten Einheiten d​er 34. Infanterie-Brigade nahmen i​m Anschluss i​hre Ausgangsstellungen ein. Der Vormarsch begann a​m 6. August u​m 2.30 Uhr v​on Hermèe her, unmittelbar darauf werden d​ie Einheiten d​urch das Geschützfeuer d​er Außenwerke empfangen. Drei Kompanien d​es Regiments wenden s​ich in südöstliche Richtung u​m die a​us dieser Richtung feuernde Artillerie wegzunehmen.[39] Es stellte s​ich heraus, d​ass die Batterie i​n einem Forts s​teht und d​ie Kompanien k​eine Möglichkeit d​es Eindringens hatten. Das „Füsilier-Regiment Nr. 90“ d​rang weiter a​m linken Flügel d​es Angriffsverbandes vorwärts. Hier entwickelten s​ich insbesondere i​n Bois d​e Pontisse schwere Gefechte. Aufgrund d​er Dunkelheit u​nd der Witterungsbedingungen geriet d​er Großteil d​er 34. Infanterie-Brigade z​u weit n​ach Osten.[39] Bei Morgengrauen stellte m​an fest, d​ass man n​icht vor Lüttich, sondern v​or Herstal lag. Hier d​rang das „Füsilier-Regiment Nr. 90“ m​it dem III. Bataillon d​es „Grenadier-Regiments Nr. 89“ i​n Herstal ein, e​s entwickelte s​ich ein blutiger Häuserkampf.[39] Aus d​en Häusern w​urde geschossen u​nd die Zugangswege w​aren verbarrikadiert. Herstal musste schließlich wieder geräumt werden, d​er Großteil d​es „Grenadier-Regiments Nr. 89“ u​nd die Füsiliere d​es „Füsilier-Regiments Nr. 90“ kämpften s​ich anschließend b​is in d​ie Höhe v​on Prealle vor. Die Jäger-Bataillone 7 u​nd 9 konnten ungeachtet d​es Flankenfeuers v​on Forts d​e Pontisse u​nd Forts d​e Liers d​as Dorf Haute-Prealle einnehmen. Im Morgengrauen w​ar die Brigade z​um Großteil verstreut a​uf den Höhen nordwestlich v​on Herstal verteilt, d​iese Einheiten erhielten schweres Rückenfeuer d​er Geschütze d​es Forts d​e Pontisse u​nd Forts d​e Liers. Ein weiteres Vorgehen g​egen Lüttich o​der Herstal w​ar angesichts d​er Lage n​icht durchführbar.[39] Es drohte d​ie Vernichtung d​es Verbandes, Generalmajor v​on Kraewel befahl d​aher seiner 34. Infanterie-Brigade u​m 10.15 d​en Rückzug, dieser erfolgte d​ann in d​en nächsten Stunden.[40] Die Einheiten mussten d​en Weg zwischen d​en feuernden Forts nehmen, w​as zu weiteren Verlusten führte. Über e​ine Behelfsbrücke erreichten d​ie Reste d​er Einheiten d​as rechte Maasufer. Das „Füsilier-Regiment Nr. 90“ h​atte insgesamt 53 Mann i​n den Kampfhandlungen d​es 6. August verloren.[41] Die Gesamtverluste d​er 34. Infanterie-Brigade a​n diesem Tage betrug 30 Offiziere u​nd ca. 1150 Mann. Generalleutnant v​on der Marwitz lässt a​m 8. August d​ie 34. Infanterie-Brigade i​n der Gegend v​on Berneau Aufstellung nehmen. Ab d​em folgenden Tag kommen z​wei Bataillone d​es „Füsilier-Regiments Nr. 90“ m​it jeweils e​iner Maschinengewehr-Kompanie z​ur Sicherung d​er Brücke v​on Lixhe z​um Einsatz. Der Großteil d​er 17. Division w​ar bis z​um 11. August i​n der Gegend Mouland u​nd südöstlich zusammengezogen worden. Am 12. August Abends w​ird das Feuer a​us den 42-cm-Mörsern a​uf das Forts d​e Fleron eröffnet, u​m 18.45 Uhr beginnt d​er Angriff a​uf das Forts d​e Pontisse. Ein Bataillon d​es „Füsilier-Regiments Nr. 90“ d​rang von Norden b​is auf z​wei Kilometer a​n das Forts d​e Pontisse heran, v​on Süden rückte d​as „Infanterie-Regiment Nr. 76“ h​eran um d​as Außenwerk abzuschließen. In d​en folgenden Tagen k​am es z​u weiteren Kämpfen, d​iese führten d​ann zur erfolgreichen Wegnahme d​er Festung Lüttich. Bei d​er Erstürmung v​on Lüttich erlitt d​as Regiment weitere Verluste.[42]

Schlacht bei Mons

Nach d​em weiteren Vormarsch d​urch Belgien k​ommt es zwischen d​em 23. u​nd 25. August z​ur Schlacht b​ei Mons. Das Regiment befand s​ich am 22. August i​m Raum Laugrenee-Mignault i​n Ruhestellung, a​m 23. August begann d​er weitere Vormarsch i​n die Gegend nordwestlich v​on Maubeuge. Das IX. Armeekorps h​atte die Aufgabe d​ie Bewegung d​er I. Armee g​egen Maubeuge z​u decken, hierzu g​ing der Verband über d​ie Linie Mons-Lieu g​egen die Nord- u​nd Nordwestfront vor.[43] In Folge d​es Schlachtverlaufes entwickeln s​ich Gefechte b​ei Nimy, Obourg u​nd östlich v​on Mons. Auch h​ier kommt d​as „Füsilier-Regiment Nr. 90“ z​um Einsatz. Zwei Bataillone werden a​m Abend d​es 23. August g​egen die Stellungen d​er Engländer a​uf den südöstlich gelegenen Höhen v​on Villers eingesetzt.[43] Die Bataillone konnten i​n der Dunkelheit b​is auf 500 m a​n die feindliche Stellung vordringen. Der restliche Teil d​er 34. Infanterie-Brigade erreichte über d​en Weg Villers - Saint-Ghislain d​ie südlich d​es Dorfes gelegenen Höhen o​hne weitere Kampfhandlungen. Bis z​ur einsetzenden Dunkelheit k​am auch d​as Mecklenburger „Feldartillerie-Regiment Nr. 60“ m​it Stellung südlich v​on Villers z​um Einsatz, d​as Regiment lieferte s​ich ein intensives Feuergefecht m​it der gegnerischen Artillerie.[43] Während d​ie anderen Teile d​er I. Armee d​ie Verfolgung d​er englischen Verbände aufnahmen, behielt d​as IX. Armeekorps d​ie Sicherung g​egen die Festung Maubeuge n​och bei.

Marne-Feldzug

17. Division, Gefecht am 6. September 1914, Marne-Feldzug

Ab dem 5. September kommt das Regiment im Verband des IX. Armee-Korps in der „Schlacht an der Marne“ zum Einsatz. Hier beteiligte sich das Regiment am 6. September an den Kämpfen gegen die französischen Verbände im Umland von Esternay.[44] Das „Füsilier-Regiment Nr. 90“ sollte als Divisions-Reserve vorgehalten werden. Die Lage machte es allerdings notwendig die Füsiliere bei la Roue und den nordwestlich gelegenen Waldstücken einzusetzen. Hier drang französische Infanterie vor, diese versuchten in nördlicher Richtung vorzugehen um den äußersten Flügel des IX. Armee-Korps zu umfassen. Nach erscheinen der Füsiliere zogen sich die bereits im Kampf stehenden Schwadronen des Kavallerie-Regiments hinter die Flügel des Füsilier-Regiments zurück. Ein weiteres Vorgehen in südliche Richtung war jetzt nicht mehr möglich, die französische Artillerie hatte zu diesem Zeitpunkt auch die Bewegungen des Regiments entdeckt und das Feuer eröffnet. Gegen 15.30 Uhr bezog das Regiment daher Stellung mit dem II. Bataillon rechts, dem I. Bataillon und der Maschinen-Gewehr-Kompanie links, in einer Linie, welche 500 m entfernt von der Höhe 184 bei l’Ermite lag (an der Bahnstrecke westlich von Chateau la Roue).[44] In ihrer Stellung wurden die Bataillone mit heftigen französischen Artillerie Feuer eingedeckt, welches am Abend zu empfindlichen Verlusten bei der 5. und 7. Kompanie führte. Dem II. Bataillon unterstellte sich die 7. Kompanie des „Infanterie-Regiments Nr. 75“. In der Folge traf auch das I. Bataillon des „Infanterie-Regiment Nr. 84“ ein und verlängerte mit jeweils einem Zug der 1. und 4. Kompanie den linken Flügel des Füsilier-Regiments Nr. 90. Das I. Bataillon des „Infanterie-Regiments Nr. 84“ ging weiter Richtung l'Ermite vor und erlitt schwerste Verluste bei den folgenden Kampfhandlungen mit dem französischen Gegner.

Die 10. u​nd 12. Kompanie d​es „Füsilier-Regiments Nr. 90“ k​amen im Gefecht n​icht zum Einsatz, s​ie waren bereits a​m 29. August b​ei le Cateau zurückgelassen worden. Auch d​ie 9. Kompanie w​ar nicht beteiligt, d​iese war z​ur Absicherung d​es Flughafens v​on Leuze abkommandiert.[44]

Bis z​um 10. September sollte d​er Einsatz i​n diesem Gebiet andauern, d​ann gab d​ie O.H.L. d​en Rückzugsbefehl. Im Folgenden erhielt d​er Verband Befehl d​en Flussübergang über d​ie Aisne b​ei Morsain z​u sichern. Die 34. Infanterie-Brigade verlegte i​m Anschluss ausgehend v​on Vinly n​ach Sancy.[45]

Schlacht an der Somme

Im Verband d​er 17. Infanterie-Division n​ahm das Regiment a​b Anfang Juli 1916 a​n der verlustreichen Schlacht b​ei der Somme teil. Die 17. Infanterie-Division löste d​ie Division Frentz a​us ihrem Frontabschnitt heraus u​nd bezog d​eren Stellungen u​m Barleux. In Folge k​am es z​u heftigen Gefechten i​m Umland v​on Péronne u​nd Barleux. Trotz d​er Gegenwehr d​er generischen Verbände u​nd des heftigen gegnerischen Artilleriefeuers w​urde die südlich v​on Péronne gelegene strategisch wichtige Höhe b​ei La Maisonnette zurückerobert.[46] Auch d​ie Kämpfe u​m Barleux konnten d​ie deutschen Verbände z​u diesem Zeitpunkt für s​ich entscheiden.

Herbstschlacht in Flandern 1917

Im darauffolgenden Jahr beteiligte s​ich das Regiment a​n den Schlachten u​m Flandern, i​n diesem Schlachtgeschehen k​am es z​u einem d​er ersten deutschen Einsätze v​on Senfgas. Die 17. Infanterie-Division u​nd ihre Regimenter mussten s​ich hier schweren Abwehrschlachten stellen, d​ie zermürbend für Mensch u​nd Material waren. Insbesondere a​m 26. September 1917 k​ommt es z​um schweren Angriff a​uf die Verbände d​er Gruppe Diksmuide, Ypern u​nd Wijtschate d​urch englische Angriffsverbände.[47] Als Eingreifdivision k​am die 17. Division m​it ihren Regimentern d​er 50. Reserve-Division i​n ihrem südlichen Frontabschnitt z​ur Hilfe u​m den englischen Angriff abzuwehren. Am folgenden 4. Oktober k​ommt es wieder z​um Angriff d​er Engländer i​n acht Wellen. Erneut kommen d​ie 17. Infanterie-Division u​nd ihre Verbände a​ls Eingreifdivision z​um Einsatz, diesmal i​m Abschnitt d​er 19. Reserve-Division. Hier gelingt e​s ihr i​m Zusammenwirken m​it den anderen Verbänden d​es Frontabschnittes d​ie über z​wei Kilometer eingebrochenen englischen Verbände zurückzudrängen. Hierdurch gelang e​s außerdem d​ie Höhen i​m Nordwesten v​on Geluveld, d​en westlichen Anteil d​es Schlossparkes v​on Polderhoek u​nd die Ortschaft Reutel wieder u​nter deutsche Kontrolle z​u bringen.

Erst m​it dem Waffenstillstand v​on Compiegne endete d​as verlustreiche Kampfgeschehen a​n der Westfront.

Gefechtskalender

Zeitgenössische Darstellung über die Mecklenburger Truppen im Einsatz
Durch ein 42-cm-Haubitzen-Geschoss (Dicke Bertha) zerstörtes Panzerfort Loncin der Festung Lüttich

(Quelle: I. Amtliche Zusammenstellung d​er Schlachten u​nd Gefechte)

1914
1915
  • 08. bis 14. Januar – Schlacht bei Soissons
  • 06. bis 20. Juni – Kämpfe bei Moulin sous Touvent
    • 06. bis 16. Juni – Kämpfe bei Quennevières-Ferme
  • 16. Oktober bis 3. November – Herbstschlacht in der Champagne
  • ab 4. November – Stellungskämpfe in der Champagne westlich Tahure
    • 17. Dezember – Erstürmung der Arbre-Höhe (Höhe 193)
1916
  • 27. Februar – Einnahme der Navarine-Stellung
  • 27. Mai – Patrouillen westlich der Navarine-Ferme
  • bis 15. Juni – Stellungskämpfe in der Champagne
  • 15. Juni bis 2. Juli – O.H.L. Reserve bei Mézières
  • 05. Juli bis 14. September – Schlacht an der Somme
1917
Schlacht von Arras im April 1917
1918
Gasangriff an der Westfront, Meldehunde werden ins rückwärtige Gebiet gesendet.
1918 Rückzugsbewegungen
  • bis 18. Februar – Stellungskämpfe im Artois, bei Lens
  • 18. Februar bis 18. März – O.H.L Reserve der 6. Armee
  • 19. bis 20. März – Vorbereitung zur großen Schlacht in Frankreich
  • 21. März bis 06. April – Große Schlacht in Frankreich
  • 07. April bis 21. Juni – Kämpfe zwischen Arras und Albert
  • 17. bis 25. Juli – Stellungskrieg in Flandern
  • 30. Juli bis 3. August – bewegliche Abwehrschlacht zwischen Marne und Vesle
  • 04. August bis 3. September – Stellungskämpfe an der Vesle
  • 03. bis 18. September – Kämpfe vor der Siegfriedlinie
  • 19. bis 27. September – Kämpfe in der Siegfriedstellung
  • 28. bis 30. September – Stellungskämpfe nördlich der Ailette
  • 01. bis 9. Oktober – Abwehrschlacht in der Champagne und an der Maas
  • 10. bis 12. Oktober – Kämpfe vor der Hunding- und Brunhildfront
  • 13. bis 17. Oktober – Abwehrkämpfe an der Aisne und Aire
  • 17. bis 25. Oktober – Abwehrschlacht in der Champagne und an der Maas
  • 25. Oktober bis 1. November – Abwehrschlacht in der Hundingstellung
  • 02. bis 4. November – Stellungskämpfe an der Aisne
  • 05. bis 11. November – Rückzugskämpfe vor der Antwerpen-Maas-Stellung
  • ab 12. November – Räumung des besetzten Gebietes und Rückmarsch zum Garnisonsstandort, Demobilisierung

Verlustzahlen 1914–1918

  • Tote: 2786
  • Vermisste: 772

Einsätze ab 1918

Aufruf zum freiwilligen Eintritt in die vorläufige Reichswehr.

Das 1918 formierte Regiment h​atte lediglich e​in einsatzfähiges Bataillon, dieses n​ahm unter Kommando v​on Major Gustav Dammann i​m Verband d​er 17. Division a​n der blutigen Niederschlagung d​es „Spartakusaufstand“ a​b dem 8. Januar i​n Berlin teil. In d​er „Abteilung Lüttwitz“ w​aren die 17. Division, d​ie 34. Division, d​ie Garde-Kavallerie-Division, Landesjägerkorps, Landeschützenkorps u​nd das Freikorps Hülsen formiert.[48] Diese Abteilung w​urde von General Walther v​on Lüttwitz befehligt, d​er im Januar 1919 kommandierender General a​ller Truppen i​n und u​m Berlin war. Nach d​em Einsatzende kehrte d​as Bataillon i​n die Kaserne n​ach Rostock zurück.

Mit diesem Einsatz e​ndet nach 131 Jahren d​ie Einsatzgeschichte d​es seit 1788 bestehenden Regiments.

Verbleib

Nach Kriegsende nahmen d​ie Reste d​es Regiments i​m Dezember 1918 Quartier b​ei Hersfeld. Durch bereits vorgenommene Entlassungen formierte e​s sich n​ur noch z​u einem Bataillon. Nach d​em Einsatz i​n Berlin a​b dem 8. Januar 1919 kehrte d​as Regiment Ende Januar n​ach Rostock zurück, w​o der Verband über d​ie dortige Abwicklungsstelle zunächst demobilisiert u​nd schließlich aufgelöst wurde. Im Februar 1919 bildeten s​ich zwei Freiformationen. Das „Freiwilligen-Füsilier-Regiment 90“, bestehend a​us I. – III. Bataillon, s​owie die Freiwilligen-Kompanie „Schwerin“. Dieses t​rat zum Freiwilligen Jäger-Bataillon „Schneider“ d​es Freikorps „Diebitsch“ über. Beide Formationen wurden b​ei der Bildung d​er Vorläufigen Reichswehr eingegliedert. Das „Freiwilligen Füsilier-Regiment 90“ g​ing im „Reichswehr-Infanterie-Regiment 17“, d​ie Freiwilligen-Kompanie „Schwerin“ i​m I. Bataillon d​es „Reichswehr-Infanterie-Regiments 102“ auf.[49]

Im August 1919 erließ Reichswehrminister Noske d​en Befehl, d​ie „vorläufige Reichswehr“[50] z​um 1. Oktober i​n das „Übergangsheer“ umzugliedern. Die Verringerung d​er Stärke führte z​ur Auflösung d​er Garnisonen Neustrelitz u​nd Wismar.

Die Tradition d​es „Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiments „Kaiser Wilhelm“ Nr. 90“ w​urde in d​er Reichswehr d​urch Erlass d​es Chefs d​er Heeresleitung General d​er Infanterie Hans v​on Seeckt v​om 24. August 1921 d​er 2. Kompanie d​es 6. Infanterie-Regiments i​n Schwerin zugewiesen.

Einsätze in Freiwilligenverbänden

Angehörige d​es „Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiments „Kaiser Wilhelm“ Nr. 90“ versahen a​uch freiwilligen Dienst i​n den Verbänden d​es Ostasiatischen Expeditionskorps u​nd den d​er Schutztruppen Südwestafrikas. Während dieser freiwilligen Dienstzeit schieden d​ie Freiwilligen a​us dem Etat d​es Stammregiments aus.

Boxeraufstand 1900

Aus d​em Regiment meldeten s​ich 69 Freiwillige z​um Dienst i​m Ostasiatischen Expeditionskorps. Darunter d​er Stabsarzt Dr. Zoeller, Leutnant Stubenrauch, Leutnant Kropatcheck, e​in Zahlmeister-Anwärter, sieben Unteroffiziere u​nd aus d​em Bestand d​er Mannschaften insgesamt 58 Regimentsangehörige. Das Expeditionskorps w​urde von d​em am 12. Juli 1900 v​on Kaiser Wilhelm II. z​um Generalleutnant beförderten Emil v​on Lessel a​us Freiwilligen aufgestellt. Der Verband formierte s​ich in Berlin. Der Abtransport erfolgte zwischen d​em 27. Juli u​nd dem 4. August v​on Bremerhaven ausgehend. Die Freiwilligen wurden i​n die Verbände d​es Expeditionskorps eingegliedert. Diesen nahmen i​n der Folge a​n den Kampfhandlungen d​er Strafexpedition teil.

Deutsch-Südwestafrika 1904–1906

Am 12. Januar 1904 b​rach der Herero-Aufstand i​m Bereich d​es Schutzgebietes i​n Südwestafrika aus. Nach d​en Angriffen a​uf die Farmen d​er deutschen Siedler u​nd die Tötung v​on ca. 150 Siedlern u​nd deren Familien erfolgte d​ie Verstärkung d​er Einsatzverbände d​er Schutztruppen.[51] An d​er Niederschlagung d​es Aufstandes d​er Herero u​nd Nama beteiligten s​ich auch Regimentsangehörige, d​ie sich freiwillig z​um Dienst i​n der Schutztruppe meldeten. Es meldeten s​ich die Offiziere Oberleutnant v​on Hagen u​nd Leutnant v​on Lehsten, d​es Weiteren 4 Unteroffiziere, 2 Sanitätsunteroffiziere u​nd aus d​em Mannschaftsbestand 57 Mann z​um Dienst i​n der Schutztruppe. Von d​en Freiwilligen sterben z​wei in d​er Einsatzzeit 1905/06 b​ei den Gefechten v​on Nubis a​m 13. Mai 1905 u​nd bei Springpuitz a​m 23. Mai 1905.

Organisation

März
  • I. Armeekorps
    • 4. französische Division unter Befehl des Generals Defaix
      • Infanterie-Regiment (Truppenkontingent Mecklenburg-Schwerin)
Juli
  • III. Armeekorps unter Befehl von Marschall Victor
    • Infanterie-Regiment (Truppenkontingent Mecklenburg-Schwerin)
November

Schleswig-Holsteinische Erhebung 1848

Aufstellung X. Bundeskorps im Feldzug 1848
  • X. Bundes-Armeekorps
    • 2. Infanterie-Brigade (Oldenburg)
      • 1. Halbbrigade (Mecklenburg)
        • (I.) Grenadier-Garde-Bataillon
        • II. Musketier Bataillon
        • Meckl. (Halb) Batterie

Deutscher Krieg 1866

  • II. Reserve-Korps
    • 1. (mecklenburgische) Division
      • 1. Infanterie-Regiment
        • (I.) Grenadier-Garde-Bataillon
        • II. Bataillon
      • 2. Infanterie-Regiment
        • III. Bataillon
        • IV. Bataillon
      • Dragoner-Regiment
      • Jäger-Bataillon
      • Füsilier-Bataillon des 4. Garde-Regiment

Deutsch-Französischer Krieg 1870/71

Aufstellung Korps des Großherzogs von Mecklenburg im Feldzug 1870/71
1914

(Stand b​ei Mobilmachung 1914)

Unterstellung und Kriegsgliederung des IX. Armeekorps 1914
1918

(Stand Mai 1918)

  • IX. Armeekorps
    • 17. Division
      • 34. Infanterie-Brigade
        • Infanterie-Regiment „Bremen“ (1. Hanseatisches) Nr. 75
        • Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89
        • Großherzoglich Mecklenburgisches Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm“ Nr. 90
        • Maschinen-Gewehr-Scharfschützen-Abteilung 75
        • 4. Eskadron Hannoversches Dragoner-Regiment Nr. 16

Subsidienkorps 1792

  • Subsidienkorps
    • I. Musketier-Bataillon (Oberst v. Pressentin)
      • 1. (Leib-) Kompanie (Kompanieführer: Stabskapitain v. Vick)
      • 2. Kompanie (Major v. Hannecken)
      • 3. Kompanie (Kapitain v. Pressentin Senior)
      • 4. Kompanie (Kapitain v. Both)
    • II. Musketier-Bataillon (Oberst v. Krievitz)
      • 1. (Leib-) Kompanie (Kompanieführer: Stabskapitain v. Behlow)
      • 2. Kompanie (Major v. Tornow)
      • 3. Kompanie (Kapitain v. Pressentin Junior)
      • 4. Kompanie (Kapitain v. Hannecken)

Russland-Feldzug 1812

  • Kontingent-Regiment
    • I. Bataillon (Major von Moltke)
      • Grenadier-Kompanie (Hauptmann von Hobe)
      • 1. Musketier-Kompanie (Stabskapitän von Pogwisch)
      • 2. Musketier-Kompanie (Hauptmann von Lützow)
      • 3. Musketier-Kompanie (Hauptmann von Wickede)
      • 4. Musketier-Kompanie (Hauptmann von Grävenitz)
      • Voltigeur-Kompanie (Hauptmann von Schade)
  • Kontingent-Regiment
    • II. Bataillon (Major von Pressentin)
      • Grenadier-Kompanie (Hauptmann von Spitznaß)
      • 1. Musketier-Kompanie (Stabskapitän von Bilguer)
      • 2. Musketier-Kompanie (Hauptmann von Elderhorst)
      • 3. Musketier-Kompanie (Hauptmann von Kamptz)
      • 4. Musketier-Kompanie (Hauptmann von Berg)
      • Voltigeur-Kompanie (Stabskapitän von Storch)

Deutscher Krieg 1866

  • III. Bataillon (Major v. Mecklenburg)
    • 1.–4. Kompanie
  • IV. Bataillon (Major v. Zülow)
    • 1.–4. Kompanie

Deutsch-Französischer Krieg 1870/71

(Stand: Juli 1870)

  • I. Bataillon (Major v. Studnitz)
    • 1.–4. Kompanie
  • II. Bataillon (Oberstleutnant v. Legat)
    • 5.–8. Kompanie
  • III. Bataillon (Major v. Flotow)
    • 9.–12. Bataillon
  • Ersatz-Bataillon (Oberstleutnant a. D. v. Zülow)
    • 1.–4. Kompanie

Erster Weltkrieg

Das Regiment gliederte s​ich aus d​em Regimentsstab m​it Nachrichten-Zug, d​rei Bataillonen m​it je e​inem Nachrichten-Zug u​nd jeweils v​ier Schützen-Kompanien.

1.–12. Kompanie

Die Kompanie hatte eine Kriegsstärke von jeweils 250 Mann. Im Februar 1915 bildeten sich zusätzlich die 13. und 14. Kompanie. Die Führung der jeweiligen Kompanie erfolgte durch einen Hauptmann, weiter zugehörig ein Oberleutnant, zwei Leutnants, ein etatmäßiger Feldwebel, ein Vizefeldwebel und 8 Unteroffiziere und Sergeanten.

Bataillone I.–III.

Ein Bataillon bildete sich aus 4. Kompanien, welches eine Kriegsstärke von ca. 1000 Mann hatte. Als Bataillons-Kommandeur mit der Führung beauftragt wurde jeweils ein Major.

Regiment

Aus den drei Bataillonen bildete sich wiederum das Regiment mit einer Kriegsstärke von ca. 3000 Mann. Mit der Führung beauftragt ein Oberst, als Stellvertreter ein Oberstleutnant.

Maschinengewehr-Kompanien

Anfang d​es Krieges w​ar in d​as Regiment e​ine Maschinengewehr-Kompanie eingegliedert. Im Verlauf d​es Krieges u​nd aus d​er Notwendigkeit heraus bildeten s​ich weitere MG-Kompanien, d​ie jeweils i​n die Bataillone I. – III. eingegliedert wurden.

Ab 1917 w​urde ein Minenwerfer-Zug eingegliedert. Mit Stand Frühjahr 1917 w​ar für d​ie Bataillone e​ine geplante Feldstärke v​on 850 Mann vorgesehen, h​inzu kamen 130 Mann i​n den Maschinengewehr-Kompanien. Tatsächlich w​aren die vorhandenen Mannschaftsstärken deutlich unterhalb d​er geplanten Soll-Feldstärke.

Bewaffnung

Das Dreyse Zündnadelgewehr w​urde 1860 i​n die mecklenburgischen Truppenverbände eingeführt. 1862 folgte d​ie Einführung d​es Standard-Seitengewehrs.[53] Mit d​em Eintritt i​n den Norddeutschen Bund i​m Jahr 1867 übernahm d​as Mecklenburger Militär teilweise a​uch die preußische Ausrüstung.[54] Die Schießausbildung d​es 19. Jahrhunderts richtete s​ich nach d​en Vorschriften für d​ie Schießausbildung d​ie in d​er Schießinstruktion aufgestellt wurden, welche b​is 1887 zahlreiche Abänderungen erfuhr aufgrund d​er fortschreitenden Entwicklung i​n der Waffentechnik d​es damaligen Zeitabschnittes. Die 1887 eingeführte „Schießvorschrift für d​ie Infanterie“ stellte erstmals e​ine umfassende Grundlage für d​ie kriegsnahe Ausbildung dar. Welches s​ich auch i​m Regiment positiv a​uf den Ausbildungsstand auswirkte. Die Schießausbildung d​er Rostocker Bataillone erfolgte standortnah, d​as II. Bataillon i​n Wismar nutzte e​ine Viehweide v​or dem Poeler Tor.

Später erfolgt d​ie Schießausbildung u​nd Gefechtsausbildung a​uf dem Ausbildungsgelände d​es IX. Armee-Korps Lockstedter Lager i​n Holstein.

Ab 1914 k​ommt es i​m Verlauf d​es Krieges z​u grundlegenden Anpassungen i​n der Ausrüstung d​es Infanterie-Regiments. Im Jahr 1917 w​aren die Schützen-Kompanien m​it je fünf leichten Maschinen-Gewehren u​nd zwei Granatwerfern ausgerüstet. Die Maschinengewehr-Kompanien w​aren mit jeweils zwölf schweren Maschinengewehren ausgestattet. Hinzu k​amen ab 1917 d​ie Minenwerfer, d​iese Minenwerfer-Züge wurden m​it je v​ier Werfern ausgerüstet.

1872–1895

Modell Mauser 98
Maschinengewehr-Abteilung in Abwehrstellung

1895–1918

  • Mehrlade-Karabiner Modell Mauser 98
    • Infanterie-Seitengewehr SG 98, Seitengewehr SG 98/05, Dolchbajonett Demag 1916.
  • Selbstladepistole Modell 1896, Modell 1896/1912

1914–1918

  • Kugelhandgranate Einführung 1913, Modifikation 1915.
  • Stielhandgranate mit „Brennzünder 15“ (Messingbrennzünder)
  • Eihandgranate (ab 1917 mit Zinkbrennzünder)

Maschinengewehr-Kompanien

1908 w​urde die e​rste schwere Maschinengewehr-Kompanie d​es Regiments gebildet. Es handelte s​ich allerdings n​icht um d​ie erste Aufstellung e​iner derartig bewaffneten Abteilung i​n einem mecklenburgischen Verband, bereits 1901 w​urde dem Großherzoglich Mecklenburgischen Jäger-Bataillon Nr. 14 i​n Colmar d​ie neu aufgestellte „Maschinengewehr-Abteilung Nr. 9“ zugeteilt.

Im Verlauf d​es Ersten Weltkrieges werden d​iese auf d​rei Kompanien vermehrt, d​iese dann i​n die Bataillone I.–III d​es „Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm“ Nr. 90“ eingegliedert.

1908–1918

Leichter Minenwerfer 7,58 cm

Minenwerfer-Abteilungen

In d​en Infanterieregimentern k​am vorwiegend d​er leichte lafettierte 7,58-cm-Minenwerfer z​um Einsatz, s​eine Beweglichkeit u​nd der dadurch mögliche schnelle Stellungswechsel w​aren von besonderer Bedeutung.

Die leichten Minenwerfer wurden z​ur Übernahme v​on Sperrfeuerabschnitten, d​em Abriegeln v​on Zugangsgräben u​nd dem Niederhalten d​er Reserven d​es Feindes eingesetzt.

1917

Uniform

Waffenrock 1788

  • Waffenrock: blauer Waffenrock, mit roten Kragen und Aufschlägen, zurückgeschlagene rote Schöße, weiße Weste, weißes Beinkleid und schwarze Gamaschen.
  • Kopfbedeckung: Der schwarze Dreispitz, aus Filz gefertigt, verziert mit weißen Knöpfen und Borten.

Waffenrock Rheinbundzeit

Die Uniformen d​es Kontingent-Regiments orientierten s​ich am Erscheinungsbild d​er preußischen Uniform u​nd der d​es französischen Militärs.

  • Füsiliere: blaues Kollet mit roten Abzeichen, graues Beinkleid und schwarze Gamaschen.
  • Offiziere: silberne Epauletten oder Contreepauletten, goldene Schärpe mit roten und blauen Streifen.

Waffenrock ab 1815

  • Waffenrock: blaues Kollet, mit Doppelreihe weißer Knöpfe, roter Kragen und rote Aufschläge, roter Schoßbesatz, graues Beinkleid im Sommer mit weißem Vorstoß, ansonsten roter Vorstoß, weiße Knöpfe. Achselklappen in rot, blau besetzt. Schuhe mit grauen Gamaschen. Riemenzeug weiß, über der Brust gekreuzt.
  • Kopfbedeckung: Tschako mit Wachstuchüberzug, mit Wappenstern aus Messing, kleine rote Pompons und weiße Federbüsche. Schuhe mit grauen Gamaschen, weißes Riemenzeug, das über der Brust gekreuzt war.

Waffenrock ab 1848

  • Waffenrock: roter Kragen, rote Aufschläge und Vorstöße, Achselklappen weiß mit roter Nummer, graues Beinkleid, Pickelhaube mit Landeswappen-Beschlag.
  • 1864 erfolgt die Einführung des „Käppi“ nach österreichischem Muster in blauer Farbe mit rotem Bräm im Austausch für die Pickelhauben. Dieses wurde 1868 wieder rückgängig gemacht, es folgte die Wiedereinführung der Feldmütze und der Pickelhaube nach preußischem Modell mit Landeswappen-Beschlag.

Füsilier-Regiment Nr. 90

  • Waffenrock: dunkelblauer Waffenrock mit weißen Knöpfen, pouceaurote Kragen und Aufschläge. Ärmelpatten pouceaurot mit gelben Vorstoß. Die weißen Achselklappen bestickt mit der Regimentsnummer bzw. der Chiffre des Kaisers Wilhelm II. Für Offiziere, Schärpe und Portepee in den mecklenburgischen Landesfarben. Lederzeug schwarz bzw. schwarz eingefärbt.
  • Beinkleid: schwarz/grau meliertes Beinkleid.
  • Feldmütze: dunkelblaues Tuch, Besatz und Vorstoß pouceaurote Farbe, vorne auf dem Besatz die Kokarde in den Landesfarben, ab 1897 zusätzlich die Kokarde in den Reichsfarben.[57]
  • Helm: 1845 werden die Tschakos durch Helme nach preußischem Muster abgelöst, zu dieser Zeit noch in hoher schwerer Ausführung mit dem eckigen Vorderschirm. Spätere Modelle bestehend aus schwarz lackiertem Leder mit Vorder- und Hinterschirm, Aufsatzspitze, Beschlag aus Messing, flache Schuppenkette aus Messing. Ab 1887 entfällt bei Helmen für Mannschaften die Schuppenkette, diese wird durch einen Lederriemen mit Hakenhalterung ersetzt. 1895 werden zur Gewichtsminderung die Beschläge aus Aluminiumbronze statt aus Messing gefertigt.
  • Handschuhe: für Unteroffiziere aus weißem Wasch-Wildleder, für Mannschaften graumelierter Stoff weiß gefüttert.[57]
  • Stiefel: lederner Schaftstiefel mit 11 bis 12 Zoll hohen Schaft und Absatzeisen.[57]

Waffenrock Feldgrau

  • Uniform: 1909/10 stufenweise Einführung der feldgrauen Uniform, Ersetzung des bunten Uniformrocks durch die feldgraue Uniform (Feldrock Model 1907/10). Schulterklappen der Mannschaften trugen die rote Regimentsnummer. Die Stiefel, in naturfarbenem Zustand bei Mobilmachung im Aug. 1914 ausgegeben. Nach den per A.K.O. vom 21. September 1915 erlassenen Bestimmungen mussten diese geschwärzt werden. Die Einführung der Feldbluse M15 erfolgte ebenfalls im Zuge der Bestimmungen vom 21. September 1915.[58] Lederkoppel aus naturbraunen oder schwarzem Leder mit Koppelschloss, dieses aus Messing oder Nickel gefertigt, mit Besatz (Mecklenburger Wappen). Auf Grundlage der Bestimmungen vom 21. September 1915 folgten am 18. Mai 1916 die Großherzoglich-Schweriner Bestimmungen für Änderungen an den Uniformen der Offiziere und Mannschaften, diese beinhalteten evtl. notwendige Anpassungen.[59]
  • Helm: 1915 Einführung des Modells M15, graue Beschläge (lackiertes Zinkblech) mit entfernbarer Spitze, welche mit Bajonettverschluss ausgestattet war. Ab Februar 1916 Ausrüstung der Truppen vor Verdun mit dem Stahlschutzhelm Modell 1916. 1917 erfolgt die Einführung des Schneeüberzuges für den Stahlhelm. Ab 1918 Einführung eines Tarnanstriches in Ockerfarben aus Sichtschutzgründen.

Bekleidungsvorschrift 1919

Am 19. Januar 1919 werden vorläufige Bestimmungen über d​ie Bekleidung d​es Heeres i​n Friedenszeit erlassen.[60] Hintergrund w​ar die gewollte Abkehr v​on den a​lten Dienstgradabzeichen.

  • Kopfbedeckung: An den Mützen war nur noch eine Kokarde auf dem Besatzstreifen zu tragen, in den Landesfarben. Ab sofort war es allen Angehörigen des Heeres erlaubt Schirmmützen zu tragen.
  • Waffenrock: An den Uniformen waren keine Änderungen vorgesehen.
  • Dienstgradabzeichen: Die bis zum Erlass getragenen Dienstgradabzeichen entfielen, es wurden behelfsmäßige Abzeichen eingeführt. Diese aus dunkelblauen Tuch in Streifenform gefertigt, in der Breite von unterschiedlicher Ausprägung, zwischen diesen jeweils ein Zentimeter Abstand. Je nach Dienstgrad wurden die Streifen am Oberarm oder Unterarm des Waffenrockes, des Mantels oder der Bluse getragen. Auf dem breitesten Streifen, war bei Offizieren die Nummer des Truppenteils aufgebracht.
  • Seitenwaffe: Das kurze Infanterie-Seitengewehr Modell 98/05 wurde zur Standardseitenwaffe bestimmt. Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten hatten das Seitengewehr übergeschnallt am Koppel zu tragen.

Diese Bestimmungen w​aren bis z​um 5. Mai 1919 i​n Kraft, für d​ie „vorläufige Reichswehr“ folgten andere Bestimmungen.

Schutztruppen Uniform 1904

Die Freiwilligen i​n den Schutztruppen-Verbänden erhielten für i​hren Einsatz i​n Südwestafrika e​ine entsprechende Anpassung i​hrer Bekleidung.

  • Waffenrock der Schutztruppen in Südwestafrika: für Offiziere der weiße Tropenanzug, für Unteroffiziere und Mannschaften der Kordwaffenrock und der Khakianzug. Der Kragen, die Aufschläge, die Unterlage der Achselstücke und Vorstöße in Kornblumenblau. Beinkleid aus weißem Stoff, Kord oder Kaki, ohne Tuchstreifen und Tressen. Kopfbedeckung, Schutztruppenhut mit goldenen Tressenbesatz, Kokarde in Schwarz-Weiß-Rot. Schnürschuhe aus naturfarbenen Leder oder Schuhe aus Segeltuch.

Ausrüstung

Ausrüstung 1900

  • Tornister M/87 mit Tragegerüst und Tornisterbeutel oder Tornister M/95 mit Tragriemen und Zeltzubehörbeutel für Fusstruppen[61]
  • tragbare Zeltausrüstung
  • Patronentasche
  • Bandolier mit Kartusche für Revolermunition (Train)
  • Kartusche für Karabinermunition
  • Feldflasche M87 oder neues Modell aus Aluminium
  • Schanzzeug
    • Spaten für Infanterie
    • Beilpicke für Infanterie
    • Feldbeil für Infanterie

Gasschutz 1915–18

Mit dem ersten deutschen Blasangriff am 22. April 1915 begann der Gaskrieg des Ersten Weltkrieges, so auch für die mecklenburgischen Soldaten. Es stellte sich nunmehr die Frage des Schutzes der deutschen Soldaten. So wurde als erster Gasschutz der sogenannte „Atem- und Mundschützer Etappe Gent“ entwickelt, um zumindest übergangsweise einen Grundschutz zu gewährleisten.[62] Dieser Atem- und Mundschützer bestand aus Putzwolle, die wiederum in einen Müllbeutel eingenäht wurde, wobei die Putzwolle in einer Natriumthiosulfatlösung getränkt war. Im August 1915 wird die deutsche Heeresgasmaske – mit abschraubbaren Filter – eingeführt, die Gesichtsmaske gewährleistete den Schutz der Augen, des Mundes und der Nase.[62] Schließlich wird 1917 die deutsche Ledergasmaske – aus imprägnierten Leder – eingeführt, mit einem verbesserten Filtereinsatz der auch Schutz gegen Chlorpikrin und Blaukreuz Kampfstoffe bot.[62]

Galerie Uniform und Ausrüstung

Fahnen und Auszeichnungen

Fahnen

Fahne des III. Bataillons

Die Bataillonsfahnen d​es „Großherzoglich Mecklenburgisches Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm“ Nr. 90“ wurden z​u Friedenszeiten i​m Waffensaal d​es Großherzoglichen Arsenals i​n Schwerin aufbewahrt bzw. z​ur Schau gestellt.

Am 22. August 1904 erhalten d​as I., II. u​nd III. Bataillon i​n Schwerin n​eue Fahne. Die Nagelung d​er Fahne w​urde am selben Tag i​n der Waffenhalle d​es Schweriner Schlosses vorgenommen, nachfolgend w​ird die Weihung d​er Fahnen a​m Friedrich-Franz II. Denkmal vollzogen.

Kaiser Wilhelm II. veranlasst a​m 12. Juli 1915 d​ie Rückführung d​er Fahnen u​nd Standarten z​u den stellvertretenden Generalkommandos. Bis z​u diesem Zeitpunkt k​am es bereits z​u zahlreichen Schäden a​n den Fahnen bzw. z​um temporären Verlust d​er Fahnentücher. Auch d​ie mecklenburgischen Regimenter w​aren betroffen, i​n den Kampfhandlungen v​on Lüttich musste d​as Fahnentuch v​om I. Bataillon d​es Füsilier-Regiments Nr. 90 v​on der Fahnenstange getrennt u​nd vergraben werden. Das III. Bataillon d​es Grenadier-Regiments w​ar ebenfalls betroffen, d​ie Fahne g​ing in Lüttich kurzzeitig verloren, d​as Fahnentuch f​and man e​rst später b​ei einem d​er toten Grenadiere.

I. Bataillon

Verliehen v​on Herzog Friedrich Franz I. a​m 7. Juni 1797, d​em damaligen Regiment Pressentin. Fahnentuch ehemals blau, w​ar bereits i​m 19. Jahrhundert s​tark in Mitleidenschaft gezogen, welches e​ine Folge d​er Führung d​er Fahne i​n zahlreichen Gefechten war. Die Fahnenstange w​urde bei d​er Schlacht v​on Orleans a​m 4. Dezember 1870 i​n den Händen d​es Fahnenträgers d​urch Granatsplitter zerstört, a​uf Befehl d​es Großherzoges erfolgte d​ie Reparatur i​m Jahr 1872.[63]

Führung im Gefecht
  • 1809 Gefecht bei Damgarten gegen das Schill'sche Korps
  • 1812 Russlandfeldzug (Rheinbund-Kontingent)
  • 1813–1815 Befreiungskriege
  • 1848 Feldzug in Schleswig-Holstein
  • 1866 Deutscher Krieg, Feldzug in Bayern
  • 1870–1871 Frankreichfeldzug

Die n​eu gefertigte Fahne v​on 1904 d​es I. Bataillons, befindet s​ich heute i​n der Sammlung d​es Deutschen Historischen Museums.[64]

II. Bataillon

Verliehen a​m 27. Februar 1885 v​on Großherzog Friedrich Franz II. Fahnentuch a​us weißer Seide, mittig d​as mecklenburgische Wappen m​it Helmzier. In d​en Ecken d​es Fahnentuches d​er Namenszug „FF“ m​it aufgesetzter Krone.

Führung im Gefecht
  • 1866 Deutscher Krieg, Feldzug in Bayern
  • 1870–71 Frankreichfeldzug

III. Bataillon

Verliehen a​m 16. Juni 1868 v​on Großherzog Friedrich Franz II. Fahne bereits i​m 19. Jahrhundert teilweise zerstört. Gefertigt a​us weißer Seide mittig m​it dem mecklenburgischen Wappen. Ränder m​it goldenen Arabesken verziert i​n den Ecken d​er Namenszug „FF“ m​it aufgesetzter Krone. Die Fahne w​urde in d​er Schlacht v​on Orleans d​urch Gewehrschuss a​n der Fahnenstange u​nd am Fahnentuch leicht beschädigt.

Führung im Gefecht
  • 1870–71 Frankreichfeldzug

IV. Bataillon

Dem 1893 aufgestellten IV. Bataillon, w​ird am 16. Juli 1894 e​ine neue Fahne verliehen. Das IV. Bataillon w​urde am 1. April 1897 abgegeben.[65] Die Fahne w​ird dem I. Bataillon übergeben.[66] Im Ersten Weltkrieg w​ird diese Fahne v​on II. Bataillon d​es „Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 90“ geführt.

Auszeichnungen

  • 0I. Bataillon: Erinnerungsband mit Quasten Feldzug 1866, Feldzug 1870/71 Eisernes Kreuz und Mecklenburgisches Militärverdienstkreuz mit zugehörigen Bändern. 1858 Verleihung zweier Bänder aus dem großherzoglichen Hause. Bestehend aus blauer Seide mit roten Streifen, auf dem einen Band die Jahreszahlen 1812, 1813, 1814, 1815, 1848 und ein „A“ in Gold gestickt. Auf dem längeren Band befanden sich die Zahlen 1797–1858 und das Allianzwappen der Stifterin Großherzogin Auguste. Die Schleife und die Bändern waren von Eichenlaubstickerei gerahmt, welche noch mit goldenen Fransen geschmückt wurden.[67] Band der Kriegsdenkmünze 1870/71 mit den goldenen Gefechtsspangen, verliehen am 16. September 1895. Am 21. Juni 1897 Verleihung des blau-roten Bandes mit goldenen Eichenlaub bestickt, in Gold gestickten Jahreszahlen 1797–1897, versehen mit dem Namenszug „F. F. I.“ und „F. F. IV.“.
  • II. Bataillon: Erinnerungsband mit Quasten Feldzug 1866, Feldzug 1870/71 Eisernes Kreuz und mecklenburgisches Militär-Verdienstkreuz mit zugehörigen Bändern, Bänder zum hundertjährigen bestehen des Regiments. Letztere Bänder von 1888 waren aus hellblauer Seide gefertigt, auf dem einen befand sich die Jahreszahl 1788 mit dem mecklenburgischen und russischen Wappen, auf dem anderen die Jahreszahl 1888 mit dem mecklenburgischen und schwarzburgischen Wappen. Band der Kriegsdenkmünze 1870/71 mit den goldenen Gefechtsspangen, verliehen am 16. September 1895.[68]
  • III. Bataillon: Feldzug 1870/71 Eisernes Kreuz und mecklenburgisches Militär-Verdienstkreuz mit zugehörigen Bändern und goldenen Quasten, zwei goldene Portepeebänder, Fahnenband zum hundertjährigen bestehen des Regiments. Letztere Bänder von 1888 waren aus hellblauer Seide gefertigt, mit schmalen karmesinroten Streifen und goldbestickten Eichenlaub, vorne mit den Jahreszahlen 1788 und 1888 versehen, am unteren Ende des Bandes mit dem mecklenburgischen und russischen Wappen nebst dem Namenszug „A“ geschmückt, auf dem anderen Band die mecklenburgischen und schwarzburgischen Wappen und der Namenszug „M“.[69] Band der Kriegsdenkmünze 1870/71 mit den goldenen Gefechtsspangen, verliehen am 16. September 1895.

Regimentschefs und Kommandeure

Wilhelm II., der Regimentschef vom 26. Aug. 1911 bis zum 28. Nov. 1918
Kommandeur Oberst Theodor von Paczensky und Tenczin

Regimentschefs

Dienstgrad Name Datum[70]
Generalmajor Diedrich von Gluer 12. Juli 1788 bis Dez. 1790
Oberst/Generalmajor Otto Bernhard von Pressentin 10. Dez. 1790 bis 14. Sept. 1797
Generalleutnant Friedrich Ludwig zu Mecklenburg, Erbprinz 15. Sept. 1797 bis 28. Nov. 1808
Generalfeldmarschall Wilhelm II., König von Preußen 26. Aug. 1911 bis 28. Nov. 1918

Kommandeure

Dienstgrad Name Datum[71]
Oberst Viktor von Jasmund 05. Nov. 1863 bis 1. Okt. 1867
Oberst Gabriel von Amsberg 02. Okt. 1867 bis 9. Okt. 1868
Oberst Rudolf von Manteuffel 10. Okt. 1868 bis 15. Juli 1870
Oberstleutnant Otto von Papstein 16. Juli bis 20. Aug. 1870
Oberst Edmund Dejanicz von Gliszczynski 21. Aug. 1870 bis 3. März 1873
Oberst Siegfried von Tietzen und Hennig 04. März 1873 bis 21. Apr. 1879
Oberstleutnant/Oberst Robert von Doetinchem de Rande[72] 22. Apr. bis 10. Dez. 1879
Oberst Robert von Doetinchem de Rande 11. Dez. 1879 bis 2. Juli 1885
Oberst Hermann von Bennigsen 14. Juli 1885 bis 5. Nov. 1888
Oberst Paul von Schmidt 06. Nov. 1888 bis 15. Juni 1891
Oberst Adolf Lölhöffel von Löwensprung 16. Juni 1891 bis 12. Mai 1895
Oberst Carlo von Hanstein 13. Mai 1895 bis 7. Okt. 1898
Oberst Theodor von Paczensky und Tenczin 08. Okt. 1898 bis 21. Apr. 1902
Oberst Waldemar von Groß 22. Apr. 1902 bis 23. Apr. 1904
Oberst Gustav von Zawadzki 24. Apr. 1904 bis 19. März 1906
Oberst August von Stein zu Nord- und Ostheim 20. März 1906 bis 23. Feb. 1907
Oberst Georg von Bülow 22. März 1907 bis 24. Sept. 1908
Oberst Max von Buek 25. Sept. 1908 bis 19. April 1910
Oberst Harry von Wright 20. Apr. 1910 bis 19. Apr. 1912
Oberst Paul Meister 20. Apr. 1912 bis 31. Juli 1914
Oberstleutnant Emil von Loeper 01. Aug. bis 13. Nov. 1914
Major Traugott von Burstin[72] 14. bis 18. Nov. 1914
Oberstleutnant Urban Cleve 19. Nov. 1914 bis 6. Sept. 1916
Oberst Otto von Zitzewitz 07. Sept. bis 25. Nov. 1916
Oberst Albert von Hahnke 26. Nov. 1916 bis 30. Apr. 1917
Oberstleutnant Friedrich von Massenbach 01. Mai 1917 bis 18. Aug. 1918
Major Gustav Dammann 19. Aug. 1918 bis 31. Jan. 1919

À la suite

Dienstgrad[73] Name[74] Datum
Generalmajor Heinrich zu Mecklenburg

Literatur und Quellen

Literatur

  • Paul von Wrochem: Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiments Nr. 90 (1788–1906). E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1907.
  • Max von Falkenhayn: Stamm-Liste des Großherzoglichen Mecklenburgischen Füsilier-Regiments Nr. 90 Kaiser Wilhelm. Beckmann, Rostock 1921.
  • Otto Dziobek: Geschichte des Infanterie-Regiments Lübeck (3. hanseatisches) Nr. 162. Erste Auflage. 1922.
  • Hans von Sodenstern: Kriegsgeschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiments Nr. 90 Kaiser Wilhelm (1914–1918). Kommission Rostock, Rostock 1923/24.
  • Erich Ludendorff: Meine Kriegserinnerungen 1914–1918. Band I. u. II., E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1919.
  • Kronprinz Wilhelm: Meine Erinnerungen an Deutschlands Heldenkampf. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1923.
  • Karl von Clausewitz: Der Feldzug 1812 in Russland und die Befreiungskriege von 1813–15. Verlagsbuchhandlung Ferdinand Dümmler, Berlin 1906.
  • (Hrsg.) Reichsarchiv Potsdam: Der Weltkrieg 1914 bis 1918, Die militärischen Operationen zu Lande. Band I. bis XIV., (bearbeitet im Reichsarchiv). E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1925–1944.
  • Klaus-Ulrich Keubke, Ralf Mumm: Mecklenburgische Militärgeschichte 1701–1918. Schriftenreihe zur Geschichte Mecklenburgs, (Hrsg.) Atelier für Historien- und Porträtmalerei, Schwerin 2000, ISBN 3-00-005910-5

Gedruckte Quellen

  • Mecklenburg-Magazin (MM), Kleine Mecklenburgische Uniformkunde Nr. 1–39. Regionalbeilage der SVZ, Landesverlag- und Druckgesellschaft Mecklenburg, Jahrgänge 1991–1997.
  • Mecklenburg-Magazin (MM), Mecklenburger Militär. Regionalbeilage der SVZ, Landesverlag- und Druckgesellschaft Mecklenburg, Jahrgänge 1991–1999.
  • Festspiel zur Feier des hundertjährigen Bestehens des „Großherzoglichen Mecklenburgischen Füsilier-Regiments Nr. 90“, Programm vom 15. Aug. 1888, 2 Seiten, Verlag Adler, Rostock 1888.
  • Wismars schwedische Regimenter im Nordischen Kriege. In: Mecklenburgische Jahrbücher. Band 101 (1937), S. 101–156, Digitalisat: Band 101 (1937), abgerufen am 11. September 2015.
  • Beiträge zum 125jährigen Jubiläum des Regiments. In: Mecklenburger Nachrichten. Nr. 186–188 vom 12.–14. August 1913, Schwerin 1913.
  • Festbuch zum 5. Bundestag des ehemaligen Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilierregiments Nr. 90. vom 18.–20. Juni 1927.
  • Der Kaiserfüsilier. Nachrichtenblatt des Bundes Mecklenburger Füsiliere e.V.

Ungedruckte Quellen

  • Landeshauptarchiv Schwerin
    • Bestand: (5.12-8/1) 791, Militärdepartement: Enthält u. a.: Gutachten zum Stiftungsjahr des Regiments, Formationsgeschichte des 1. Bataillons des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiments Nr. 90 von 1748 bis 1867. Laufzeit: 1882–1913.
  • Stadtarchiv Wismar
    • Bestand: 14.1. - (XIV.1.), 3179, Kriegsrüstung, Landesverteidigung, Rekrutierungen: Aufstellung und Einquartierung des II. Ersatzbataillons des Füsilierregiments Nr. 90 in Wismar. Laufzeit: 1915–1919.
  • Bundesarchiv
    • Bestand: (RH 61/199), Kriegsgeschichtliche Forschungsanstalt des Heeres, 2 Abteilung A, 2.1 Gruppe I (Weltkriegswerk), 2.1.1 1914, 2.1.1.2 Westfront, 2.1.1.2.3 Vormarsch durch Belgien, Eroberung der Festung Lüttich (Materialsammlung): Laufzeit 1920–1932
    • Bestand: (PH 8-I/172), Infanteriedivisionen, 17. Infanterie-Division, Abschriften aus Kriegstagebüchern und Abschriften von Anlagen, I. – III. Bataillon/Infanterie-Regiment 90: Kriegstagebuch, 16. Aug. – 17. Sept. 1918, Laufzeit: Laufzeit 1918.
    • Bestand: (RH 61/964 u. RH 61/965), Kriegsgeschichtliche Forschungsanstalt des Heeres, Gruppe XII. (Einzelschriften), Füsilier-Regiment Nr. 90.- Kriegsteilnehmerberichte 1914–1917, enthält auch Berichte des Grenadier-Regiments Nr. 89. Laufzeit: 1919.
    • Bestand: (PH 23/51), Gouvernements, Festungen und Kommandanturen der Preußischen Armee, 2. Belgien, 2.5 Lüttich, Kriegsbesatzungen in Lüttich. Laufzeit: 1914.
    • Bestand: (PH 23/30), Gouvernements, Festungen und Kommandanturen der Preußischen Armee, 2. Belgien, 2.5 Lüttich, Kommandantur Lüttich. Laufzeit: 1915–1918
    • Bestand: (RH 61), Kriegsgeschichtliche Forschungsanstalt des Heeres, 2 Abteilung A, 2.1 Gruppe I (Weltkriegswerk), 2.1.1 1914, 2.1.1.2 Westfront, 2.1.1.2.9 Herbst-Feldzug.
    • Bestand: (RH 61), Kriegsgeschichtliche Forschungsanstalt des Heeres, 2 Abteilung A, 2.1 Gruppe I (Weltkriegswerk), 2.1.3 1916, 2.1.3.3 Westfront, 2.1.3.3.3 Schlacht an der Somme.
    • Bestand: (RH 61), Kriegsgeschichtliche Forschungsanstalt des Heeres, Abteilung A, 2.1 Gruppe I (Weltkriegswerk), 2.1.5 1914, 2.1.5.1 Gesamtkriegsführung, 2.1.5.1.1 Kriegslage.
    • Bestand: (RH 61), Kriegsgeschichtliche Forschungsanstalt des Heeres, Abteilung A, 2.1 Gruppe I (Weltkriegswerk), 2.1.5 1917, 2.1.5.1 Gesamtkriegsführung, 2.1.5.1.1 Kriegslage.
    • Bestand: (RH 61), Kriegsgeschichtliche Forschungsanstalt des Heeres, Abteilung A, 2.1 Gruppe I (Weltkriegswerk), 2.1.5 1918, 2.1.5.1 Gesamtkriegsführung, 2.1.5.1.1 Kriegslage.

Einzelnachweise

  1. Am 21. Juni 1897 wird durch Herzogregent Johann Albrecht zu Mecklenburg dem Regiment der Loigny-Marsch als Parademarsch verliehen.
  2. Claus Dieter Hoppe, Cornelia Nenz, Detlef Weiß: Franzosenzeit in Mecklenburg. Hinstorff Verlag GmbH, Rostock 2007, S. 33.
  3. Paul von Wrochem: Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiments Nr. 90. 1788–1888. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1888, S. 40.
  4. Verhandlungen des Deutschen Reichstags 1872. Aktenstück Nr. 188 und 189. Abgerufen am 21. September 2016.
  5. K. U. Keubke: Eingereiht nach Rang angetreten, Der Übertritt der mecklenburgischen Offiziere in die preußische Armee 1868. Mecklenburg-Magazin, Regionalbeilage der SVZ, Landesverl- u. Druckgesellschaft, Schwerin 1995, Nr. 21, S. 6.
  6. Verhandlungen des Deutschen Reichstags 1873. Aktenstück Nr. 18. Abgerufen am 21. September 2016.
  7. Paul von Schmidt: Der Werdegang des Preußischen Heeres. Verlag von Karl Hermann Düms, Berlin 1903, S. 301.
  8. Aus Die Woche, Heft 33, 1913
  9. Klaus-Ulrich Keubke, Hubertus Köbke: Mecklenburg-Schweriner Truppen in den Niederlanden 1788–1795. Schriften für Atelier u. Historienmalerei, Schwerin 2003, S. 11f.
  10. Archiv für Landeskunde im Großherzogtum Mecklenburg. Dreizehnter Jahrgang, Verlag von A. W. Sandmeyer, Schwerin 1863, S. 69–72.
  11. Klaus-Ulrich Keubke, Hubertus Köbke: Mecklenburg-Schweriner Truppen in den Niederlanden 1788–1795. Schriften für Atelier u. Historienmalerei, Schwerin 2003, ISBN 3-00-010984-6, S. 77–81.
  12. Oskar Heavernick: Kurze Darstellung der Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm Nr. 90“ 1788–1908. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1908, S. 7f.
  13. Claus Dieter Hoppe, Cornelia Nenz, Detlef Weiß: Franzosenzeit in Mecklenburg. Hinstorff Verlag GmbH, Rostock 2007, S. 33.
  14. Claus Dieter Hoppe, Cornelia Nenz, Detlef Weiß: Franzosenzeit in Mecklenburg. Hinstorff Verlag GmbH, Rostock 2007, S. 49.
  15. P. von Wrochem u. O. Heavernick: Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiments Nr. 90. 1788–1906. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1907, S. 109–111.
  16. Claus Dieter Hoppe, Cornelia Nenz, Detlef Weiß: Franzosenzeit in Mecklenburg. Hinstorff Verlag GmbH, Rostock 2007, S. 61.
  17. Claus Dieter Hoppe, Cornelia Nenz, Detlef Weiß: Franzosenzeit in Mecklenburg. Hinstorff Verlag GmbH, Rostock 2007, S. 61, S. 69.
  18. Claus Dieter Hoppe, Cornelia Nenz, Detlef Weiß: Franzosenzeit in Mecklenburg. Hinstorff Verlag GmbH, Rostock 2007, S. 61, S. 69.
  19. Gustav Hempel: Geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Mecklenburger Landes. Verlag Edmund Frege, Güstrow 1837, S. 99f.
  20. Oskar Heavernick: Darstellung der Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm Nr. 90“ 1788–1908. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1908, S. 21f.
  21. Claus Dieter Hoppe, Cornelia Nenz, Detlef Weiß: Franzosenzeit in Mecklenburg. Hinstorff Verlag GmbH, Rostock 2007, S. 73.
  22. Oskar Heavernick: Darstellung der Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm Nr. 90“ 1788–1908. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1908, S. 22.
  23. Der Feldzug in Mecklenburg und Holstein im Jahre 1813. (Hrsg.) G. Reimer, Berlin 1817, S. 6f.
  24. Der Feldzug in Mecklenburg und Holstein im Jahre 1813. (Hrsg.) G. Reimer, Berlin 1817, S. 13f.
  25. Oskar Heavernick: Kurze Darstellung der Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm Nr. 90“ 1788–1908. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1908, S. 25.
  26. Oskar Heavernick: Kurze Darstellung der Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm Nr. 90“ 1788–1908. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1908, S. 32.
  27. P. von Wrochem u. O. Heavernick: Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiments Nr. 90. 1788–1906. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1907, S. 109–111.
  28. P. von Wrochem u. O. Heavernick: Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiments Nr. 90. 1788–1906. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1907, S. 112f.
  29. (Hrsg.) Großer Generalstab: Moltkes Kriegsgeschichtliche Arbeiten, Geschichte des Krieges gegen Dänemark 1848/49. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1893, S. 158f.
  30. Adelbert Baudissin: Schleswig-Holstein Meerumschlungen Kriegs- und Friedensbilder aus dem Jahre 1864. (Hrsg.) E. Hallberger, Tutzing 1865, S. 91–94.
  31. K. U. Keubke: Für die Freiheit 1848 und gegen die Revolution 1849. Mecklenburg-Magazin, Regionalbeilage der SVZ, Landesverl- u. Druckgesellschaft, Schwerin 1998, Nr. 27, S. 26.
  32. Oskar Heavernick: Kurze Darstellung der Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm Nr. 90“ 1788–1908. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1908, S. 38–40.
  33. Oskar Heavernick: Kurze Darstellung der Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm Nr. 90“ 1788–1908. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1908, S. 43.
  34. Gaston Bodart: Militär-historischen Kriegs-Lexikon. (Hrsg.) C.W. Stern, Wien u. Leipzig 1908, S. 557.
  35. Fischer: Die 17. Division im Feldzuge 1870–71. F. Schneider & Comp., Berlin 1872, S. 83.
  36. Fischer: Die 17. Division im Feldzuge 1870–71. F. Schneider & Comp., Berlin 1872, S. 91f.
  37. Fischer: Die 17. Division im Feldzuge 1870–71. F. Schneider & Comp., Berlin 1872, S. 94.
  38. B. Kasten: Der Einzug der Mecklenburgischen Truppen in Schwerin am 14. Juni 1871 in Bild und Wirklichkeit. Mecklenburgische Jahrbücher, Band 125, Verein für Mecklenburgische Geschichte u. Altertumskunde, Schwerin 2010, S. 251–266.
  39. Der große Krieg in Einzeldarstellungen. (Hrsg.) Generalstab des Feldheeres. Heft 1, Lüttich-Namur, Verlag von Gerhard Stalling, Oldenburg 1918, S. 27–31.
  40. Der Weltkrieg 1914 bis 1918, Die militärischen Operationen zu Lande. Band I. (bearbeitet im Reichsarchiv), E. S. Mittler & Sohn Berlin 1925, S. 112f.
  41. Namentliche Auflistung Kriegsgräberstätte Friedhof Herstal, Denkmal für die gefallenen Mecklenburger
  42. Rostocker Zeitung vom 14. Aug 1914, Jahrgang 204, Amtliche Verlustliste vom 6. Aug. 1914 des Inf.-Regts. Nr. 90.
  43. Der große Krieg in Einzeldarstellungen. (Hrsg.) Generalstab des Feldheeres. Heft 5, Die Schlacht bei Mons, Verlag von Gerhard Stalling, Oldenburg 1919, S. 34f.
  44. (Hrsg.) Reichsarchiv Potsdam: Der Weltkrieg 1914 bis 1918, Die militärischen Operationen zu Lande. Band IV. (bearbeitet im Reichsarchiv), E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1926, S. 53–82.
  45. (Hrsg.) Reichsarchiv Potsdam: Der Weltkrieg 1914 bis 1918, Die militärischen Operationen zu Lande. Band IV. (bearbeitet im Reichsarchiv), E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1926, S. 549–551.
  46. Die Operationen des Jahres 1916: bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung. Band X, (bearbeitet im Reichsarchiv), E. S. Mittler & Sohn Berlin 1936, S. 361.
  47. Schlachten des Weltkrieges, Die Schlacht um Flandern 1917. (Hrsg.) Reichsarchiv, Druck und Verlag G. Stalling, Oldenburg 1928, S. 162–164.
  48. Wolfgang Beutin: Knief oder Des großen schwarzen Vogels Schwingen. Königshausen u. Neumann, Würzburg 2003, S. 126.
  49. Jürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918. Teil VI: Infanterie. Band 1: Infanterie-Regimenter. Verlag Militaria, Wien 2007, ISBN 978-3-902526-14-4, S. 161.
  50. Gesetz über die Bildung einer vorläufigen Reichswehr vom 6. März 1919. Reichs-Gesetzblatt 1919, S. 295–296.
  51. Werner Haupt: Die deutsche Schutztruppe 1889/1918. Nebel Verlag GmbH, Waiblingen 1988, S. 49.
  52. Kriegsgeschichtliche Abteilung des Großen Generalstabes (Hrsg.): Der Deutsch-Französische Krieg 1870-71. Zweiter Teil, Geschichte des Krieges gegen die Republik. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1881, S. 1443.
  53. Oskar Heavernick: Kurze Darstellung der Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm Nr. 90“ 1788–1908. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1908, S. 37.
  54. Oskar Heavernick: Kurze Darstellung der Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm Nr. 90“ 1788–1908. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1908, S. 37.
  55. Rudolf Schmidt: Allgemeine Waffenkunde für die Infanterie. Verlag Schmid Francke u. Co, Bern 1888, S. 67–69.
  56. Rudolf Schmidt: Allgemeine Waffenkunde für die Infanterie. Verlag Schmid Francke u. Co, Bern 1888, S. 89, S. 117.
  57. Reglement über die Bekleidung der Truppen im Frieden vom 30. April 1868, Tabelle I., (Hrsg.) R. v. Decker, Berlin 1868, S. 36 und S. 72–85.
  58. A.K.O. Nr. 735 vom 21. September 1915, betreffend Änderungen an den Uniformen der Offiziere und Mannschaften
  59. Freiherr von den Osten-Sacken: Deutschlands Armee in Kriegs- und Friedens-Uniform. P.M. Weber Verlag, Berlin 1916, S. 5–34.
  60. „Vorläufige Bestimmungen über die Bekleidung des Friedensheeres“, Armeeverordnungsblatt 1919, Nr. 85.
  61. Vorschrift über den Gebrauch der Infanterieausrüstung M/95, E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1899.
  62. Günter W. Gellermann: Der Krieg der nicht stattfand. Bernard & Graefe Verlag, Koblenz 1986, S. 34 f.
  63. Bericht des Generalkommandos des IX. Armee-Korps vom 29. Mai 1872.
  64. D. H. M. Sammlung: Inventarnr. Fa 68/77Fahne Großherzoglich Mecklenburgisches Füsilierregiment Nr. 90, I. Bataillon (FR 90/I)
  65. Stammliste der königlich Preußischen Armee. E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1905, S. 132.
  66. Erna Keubke: Kleine Mecklenburgische Uniformkunde. Nr. 38, Nur die Fahne blieb farbig, Mecklenburg Magazin.
  67. Oskar Heavernick: Kurze Darstellung der Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm Nr. 90“ 1788–1908. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1908, S. 93.
  68. Oskar Heavernick: Kurze Darstellung der Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm Nr. 90“ 1788–1908. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1908, S. 95.
  69. Oskar Heavernick: Kurze Darstellung der Geschichte des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm Nr. 90“ 1788–1908. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1908, S. 96.
  70. Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 3: Die Stellenbesetzung der aktiven Regimenter, Bataillone und Abteilungen von der Stiftung bzw. Aufstellung bis zum 26. August 1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1993, ISBN 3-7648-2413-1, S. 232.
  71. Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 3: Die Stellenbesetzung der aktiven Regimenter, Bataillone und Abteilungen von der Stiftung bzw. Aufstellung bis zum 26. August 1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1993, ISBN 3-7648-2413-1, S. 233 f.
  72. mit der Führung beauftragt
  73. Dienstgrad zum Zeitpunkt der à la suite Stellung
  74. Rangliste der königlich preußischen Armee für 1908.
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