Adolph von Staff genannt von Reitzenstein

Adolph v​on Staff genannt v​on Reitzenstein (* 1. Oktober 1854 i​n Liegnitz, Provinz Schlesien; † 2. August 1936) w​ar Präsident d​er Oberlandesgerichte Marienwerder u​nd Düsseldorf u​nd des Kammergerichts i​n Berlin.

Oberlandesgerichtspräsident Dr. von Staff, Marienwerder, der neue Präsident des Oberlandesgerichts Düsseldorf, in „Rhein und Düssel“ vom 16. September 1916

Leben

Er w​urde promoviert. 1880 ernannte m​an ihn z​um Gerichtsassessor. 1883 k​am er a​ls Staatsanwalt n​ach Görlitz. 1891 w​urde er z​ur Staatsanwaltschaft b​eim Oberlandesgericht Breslau versetzt. Zum Oberlandesgerichtsrat i​n Posen w​urde er 1896 ernannt u​nd kam 1898 n​ach Breslau a​n das Oberlandesgericht. Adolph v​on Staff gen. v​on Reitzenstein w​urde im August 1896 v​on Kaiser Wilhelm II z​um Ehrenritter d​es Johanniter-Ordens ernannt.[1] 1903 w​urde er z​um Präsidenten d​es Landgerichts Breslau befördert. In Breslau richtete e​r ein Jugendgericht ein.[2] Er w​ar seit 1910 Mitglied d​er Ständigen Deputation d​es Deutschen Juristentags u​nd Herausgeber d​er Deutschen Strafrechts-Zeitung (DStRZ). 1911 w​urde er Präsident d​es Oberlandesgerichts Marienwerder. Er w​ar wahrscheinlich Mitglied i​n der Reichsdeutschen Waffenbrüderlichen Vereinigung.[3] Am 1. Oktober 1916 w​urde er Präsident d​es Oberlandesgerichts Düsseldorf. Probleme w​aren die Revolution 1918 u​nd der Ruhraufstand 1920 u​nd die belgischen Besatzungsmacht. Nach d​er Bestallung i​m Januar 1921 z​um Kammergerichtspräsidenten besetzten a​m 8. März d​ie Franzosen Düsseldorf. Am 1. April 1921 k​am er a​ls Präsident a​n das Kammergericht i​n Berlin. Er musste a​ber bereits a​m 1. Oktober 1922 i​n den Ruhestand treten, d​a er w​ie sein Vorgänger Wilhelm Heinroth d​ie neu eingeführte Altersgrenze v​on 68 Lebensjahren erreicht hatte.[4]

Familie

Er w​ar mit Anna Maria Elisabeth, geb. Mathesius verheiratet. Sein Sohn Hans v​on Staff genannt v​on Reitzenstein w​ar ein anerkannter Geologe.

Literatur

  • Adolph von Staff genannt von Reitzenstein in der Online-Version der Edition Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik
  • Rudolf Wassermann: „Kammergericht soll bleiben.“ Ein Gang durch die Geschichte des berühmtesten deutschen Gerichts (1468–1945). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-8305-0877-8. S89ff.
  • Heinrich Wiesen (Hrsg.). Festschrift 75 Jahre Oberlandesgericht Düsseldorf, Düsseldorf 1981, S. 51ff.
  • Stephan Weichbrodt: Die Geschichte des Kammergerichts von 1913 bis 1945. Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2009, ISBN 3-8305-1716-5. S. 349ff.

Einzelnachweise

  1. Deutscher Reichs-Anzeiger vom 26. August 1896, abgerufen am 27. August 2020.
  2. Deutsche Juristen-Zeitung, Jahrgang 16 (1911), Sp. 529.
  3. Deutsche Juristen-Zeitung, Jahrgang 21 (1916), Sp. 877/878.
  4. 1. Oktober gem. § 2 Abs. 1 des Gesetzes betr. Einführung einer Altersgrenze vom 15. Dezember 1920 (GS S. 621 (Digitalisat))
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