Ferdinand Friedensburg (Numismatiker)

Ferdinand Friedensburg, Pseudonym: F. Montanus, (* 11. Februar 1858 i​n Liegnitz, Provinz Schlesien; † 5. Februar 1930 i​n Hirschberg, Provinz Niederschlesien) w​ar ein deutscher Jurist u​nd Numismatiker.

Leben

Er w​ar der Sohn d​es Kreisrichters, späteren Breslauer Oberbürgermeisters, Ferdinand Friedensburg u​nd studierte n​ach dem Schulbesuch Rechtswissenschaften a​n der Universität Breslau. 1878 l​egte er d​as Referendarexamen ab, 1884 d​as Assessorexamen, arbeitete d​ann in Schweidnitz, w​urde 1887 Hilfsrichter i​n Breslau u​nd 1889 Landrichter i​n Gleiwitz. 1891 w​urde er i​n das Reichsversicherungsamt i​n Berlin berufen u​nd dort i​m Jahr 1900 Geheimer Regierungsrat u​nd Senatspräsident. 1909 t​rat er i​n den Ruhestand u​nd siedelte n​ach Breslau über.

In seiner Freizeit beschäftigte e​r sich intensiv m​it der Münzgeschichte Schlesiens u​nd darüber hinaus a​uch der deutschen Münzgeschichte u​nd wurde e​iner der produktivsten Numismatiker seiner Zeit. Er habilitierte s​ich an d​er Universität Breslau für Numismatik u​nd lehrte d​ort auch a​ls Privatdozent.

Seine Sammlung schlesischer Mittelaltermünzen stiftete e​r 1908 d​em Schlesischen Museum für Kunstgewerbe u​nd Altertümer i​n Breslau. 1924 w​urde seine zweite Münzsammlung b​ei Adolph E. Cahn i​n Frankfurt versteigert[1], n​ach seinem Tode 1930 d​ort auch s​eine numismatische Bibliothek.[2]

Aus seiner Ehe m​it Clara geborene Severin g​ing der 1886 i​n Schweidnitz geborene Politiker Ferdinand Friedensburg hervor.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Schlesiens Münzen und Münzwesen vor dem Jahre 1220. Lehmann, Berlin 1886, (Nachdruck. Maercker, Ihringen 1984, ISBN 3-924438-01-3).
  • Schlesiens Münzgeschichte im Mittelalter. 3 Bände. Max, Breslau 1887–1904.
    • Theil 1: Urkundenbuch und Münztafeln (= Codex diplomaticus Silesiae. Bd. 12, ZDB-ID 528603-7). 1887, (Digitalisat).
    • Theil 2: Schlesiens Münzgeschichte im Mittelalter (= Codex diplomaticus Silesiae. Bd. 13). 1888, (Digitalisat).
    • Ergänzungsband: Schlesiens Münzgeschichte im Mittelalter (= Codex diplomaticus Silesiae. Bd. 23). 1904.
  • als Herausgeber: Schlesiens neuere Münzgeschichte (= Codex diplomaticus Silesiae. Bd. 19). Morgensterns Buchhandlung (Wohlfahrt), Breslau 1899, (Digitalisat).
  • als Herausgeber mit Hans Seger: Schlesiens Münzen und Medaillen der neueren Zeit. Verein für das Museum Schlesischer Altertümer, Breslau 1901, (Digitalisat).
  • Die Münze in der Kulturgeschichte. Weidmann, Berlin 1909.
  • Die Symbolik der Mittelaltermünzen. Band 1: Die einfachsten Sinnbilder. Weidmann, Berlin 1913.
  • Drei merkwürdige Pfennige von Magdeburg. In: Blätter für Münzfreunde. Bd. 60, 1925, S. 273–275.
  • Münzkunde und Geldgeschichte der Einzelstaaten des Mittelalters und der neueren Zeit (= Handbuch der mittelalterlichen und neueren Geschichte. Abt. 4: Hilfswissenschaften und Altertümer. 7). Oldenbourg, München u. a. 1926.
  • Die schlesischen Münzen des Mittelalters. Schlesischer Altertumsverein, Breslau 1931.

Anmerkungen

  1. Sammlung des Herrn Geheimrats Professor Dr. h.c. Ferdinand Friedensburg: Münzen des deutschen Mittelalters; Versteigerung Montag, den 27. Oktober und folgende Tage. Versteigerungs-Katalog Nr. 52. Adolph E. Cahn, Frankfurt am Main 1924 (Digitalisat).
  2. Numismatische Bibliothek des verstorbenen Herrn F. Friedensburg. Versteigerung 10. Mai 1930. Auktions-Katalog Nr. 67. Adolph E. Cahn, Frankfurt am Main 1930 (Digitalisat).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.