Gerhard Amyntor

Dagobert v​on Gerhardt (* 12. Juli 1831 i​n Liegnitz; † 24. Februar 1910 i​n Potsdam) w​ar ein preußischer Generalstabsoffizier, d​er als Schriftsteller u​nter dem Pseudonym Gerhard (von) Amyntor bekannt wurde.

Dagobert von Gerhardt

Leben

Dagobert v​on Gerhardt absolvierte d​as Gymnasium i​n Glogau, e​he er 1849 i​n Breslau i​n die Preußische Armee eintrat u​nd 1850 Offizier wurde. 1864 w​urde er i​m Deutsch-Dänischen Krieg b​ei den Düppeler Schanzen schwer verwundet. 1867/68 gehörte e​r dem Generalstab Moltkes i​n Berlin a​n und n​ahm 1870/71 a​m Feldzug g​egen Frankreich teil. Er schied i​m Rang e​ines Majors z. D. a​us der Armee.

Seit 1874 l​ebte er i​n Potsdam u​nd wandte s​ich der Literatur zu. Zu d​en Feierlichkeiten seines einstigen Regiments, d​as Infanterie-Regiment „Prinz Friedrich d​er Niederlande“ (2. Westfälisches) Nr. 15, a​us Anlass d​er sechzigsten Wiederkehr d​es Jahrestages d​er Ernennung d​es Prinzen Friedrich d​er Niederlande z​u dessen Chef i​m Jahre 1876, sandte e​r ein v​on ihm d​em Jubilar gewidmetes Gedicht.

Er heiratete i​m Jahr 1865 Gertrud v​on Natzmer (* 1843), e​ine Tochter d​es preußischen Generalleutnants Adolf v​on Natzmer.

Werke

  • Hypochondrische Plaudereien. Lucas, Elberfeld 1875. Digitalisat
  • Peter Quidams Rheinfahrt. Eine Dichtung in 12 Gesängen. Hallberger, Stuttgart 1878.
  • Lieder eines deutschen Nachtwächters. Müller, Bremen 1878.
  • Der neue Romanzero. Richter, Hamburg 1881.
  • Eine moderne Abendgesellschaft. Ißleib, Berlin 1881.
  • Für und über die deutschen Frauen. Neue hypochondrische Plaudereien. Richter, Hamburg 1883.
  • Die cis-Moll-Sonate. Ottmann, Leipzig 1891.
  • Das Skizzenbuch meines Lebens. 3 Bände. Breslau. Schlesische Buchdruckerei, Kunst- und Verlags-Anstalt vormals S. Schottlaender, Breslau; Steinacker, Leipzig; Newyork: Gustav E. Stechert, Newyork 1893–1909.
  • Das Glossarium eines Menschen. Ein Vermächtnis. Fiedler, Leipzig 1906.

Aphorismen (Beispiele)

Aus Das Glossarium e​ines Menschen:

  • „Willst du bis ins höchste Alter liebenswürdig bleiben, so bewahre dir die Kindlichkeit des Herzens.“[1]
  • „Überwinde dich selbst und du wirst eine Welt überwinden.“[2]

Literatur

  • Martin A. Völker: Richtig leben im Falschen: Über die Autorschaft des Gerhard von Amyntor (1831–1910). In: Gerhard von Amyntor: Eine moderne Abendgesellschaft. Plauderei über Antisemitismus. Mit einem Essay herausgegeben von Martin A. Völker. Elsinor Verlag, Coesfeld 2016. S. 59–98.
  • Walther Killy (Hg.): Literaturlexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache. Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh/München 1988.
  • Gerhardt. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 7, Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1907, S. 631–632.
  • Franz Brümmer, Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten von Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, S.354
Wikisource: Gerhard von Amyntor – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Gerhard von Amyntor: Das Glossarium eines Menschen. Fiedler, Leipzig 1906, S. 84.
  2. Gerhard von Amyntor: Das Glossarium eines Menschen. Fiedler, Leipzig 1906, S. 130.
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