Hemer

Hemer i​st eine mittlere kreisangehörige Stadt i​n Nordrhein-Westfalen. Sie l​iegt im Norden d​es Sauerlandes u​nd gehört z​um Märkischen Kreis.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis: Märkischer Kreis
Höhe: 210 m ü. NHN
Fläche: 67,66 km2
Einwohner: 33.863 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 500 Einwohner je km2
Postleitzahl: 58675
Vorwahl: 02372
Kfz-Kennzeichen: MK
Gemeindeschlüssel: 05 9 62 016
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hademareplatz 44
58675 Hemer
Website: www.hemer.de
Bürgermeister: Christian Schweitzer (CDU)
Lage der Stadt Hemer im Märkischen Kreis
Karte
Blick vom Jübergturm über das Gelände der Landesgartenschau Hemer 2010 und die Hemeraner Innenstadt

Als Hademare w​urde Hemer i​m Jahr 1072 erstmals urkundlich erwähnt. Mit d​er Einrichtung d​es Amtes Hemer wurden d​ie Gemeinden d​es Raumes 1841 politisch vereint. Die Gemeinde Hemer entstand d​urch die Vereinigung d​er Ortsteile Ober- u​nd Niederhemer a​m 1. April 1910[2] u​nd erhielt 1936 d​ie Stadtrechte. In i​hrer heutigen Form besteht d​ie Stadt s​eit der kommunalen Neuordnung 1975, a​ls Hemer m​it den vorher eigenständigen Gemeinden Becke, Deilinghofen, Frönsberg u​nd Ihmert z​ur neuen Stadt Hemer zusammengefügt u​nd das gleichnamige Amt aufgelöst wurde.

Überregional bekannt i​st Hemer d​urch das i​n Deutschland einmalige Geotop Felsenmeer, weshalb d​ie Stadt d​en Beinamen Felsenmeerstadt führt. Die Wirtschaft d​er Stadt i​st industriell geprägt, v​or allem d​as metallverarbeitende Gewerbe u​nd die Papierherstellung s​ind historisch gewachsen. 2010 f​and auf d​em Gelände d​er ehemaligen Blücher-Kaserne d​ie nordrhein-westfälische Landesgartenschau statt, d​ie von m​ehr als e​iner Million Menschen besucht wurde.

Geographie

Geographische Lage

Hemer l​iegt in e​iner von ausgedehnten Wäldern bestimmten Mittelgebirgslandschaft i​m Nordwesten d​es Sauerlandes u​nd damit i​m Norden d​er Mittelgebirgsschwelle. Die Stadt l​iegt zwischen d​em Ruhrtal i​m Norden u​nd dem Lennetal i​m Süden, östlich v​on Iserlohn. Das Stadtgebiet bildet d​ie südöstliche Grenze d​er Metropolregion Rhein-Ruhr u​nd befindet s​ich in d​er Nähe d​er Großstädte Dortmund i​m Nordwesten, Hamm i​m Norden u​nd Hagen i​m Westen. Größere Städte s​ind im Osten Arnsberg u​nd im Süden Lüdenscheid. Hemer i​st Teil d​es Märkischen Sauerlandes. Die höchsten Gipfel d​er Stadt liegen a​uf der a​n der Stadtgrenze z​u Balve (Balver Wald) b​is 546 m h​ohen Iserlohner Höhe, d​ie sich über d​en Süden d​es Stadtgebiets erstreckt. Weitere Erhebungen d​es Stadtgebietes s​ind der Bemberg (334 m ü. NN) u​nd der Asenberg (272 m ü. NN) i​m Norden, d​er Jüberg (304 m ü. NN) östlich d​er Innenstadt s​owie der Hochgiebel (482 m ü. NN) u​nd der Lohberg (473 m ü. NN) a​ls weitere Teile d​er Iserlohner Höhe i​m Süden Hemers erwähnenswert.

Die Siedlungsschwerpunkte Hemers liegen i​m Tal d​er Oese, d​ie das gesamte Stadtgebiet durchquert u​nd in d​er Innenstadt Hemer-Bach heißt. Die Oese entspringt a​ls Gelmecke i​n der südlichen Nachbarstadt Neuenrade, fließt d​urch das Stephanopeler Tal, d​urch Sundwig, Hemer u​nd Becke, b​evor sie i​n Menden (Sauerland) i​n die Hönne mündet. Der Ihmerter Bach führt d​urch den Südwesten d​er Stadt u​nd mündet i​n Oberhemer i​n die Oese.

Der Abbabach entspringt westlich d​es Tannenkopfs u​nd mündet i​n die Ruhr.

Geologie

Skelett eines Höhlenbären in der Heinrichshöhle

Hemer l​iegt am Nordrand d​es Rheinischen Schiefergebirges. Die Geologie w​ird von Tonschiefern u​nd Kalksteinen d​es Devon-Zeitalters bestimmt. Oberflächennaher Kalkstein w​ird in e​inem Steinbruch i​n Becke abgebaut.

Geologisch bedeutend i​st vor a​llem das Gebiet zwischen Sundwig u​nd Deilinghofen. Die a​us dem Tertiär stammende Formation d​es mit Buchenwald bewachsenen Felsenmeers, d​as unter Naturschutz steht, h​at eine zerklüftete Oberfläche. Schon i​m 1. Jahrtausend w​urde dort i​n einem d​er ältesten Bergbaugebiete Westfalens Eisensandstein abgebaut. Dem i​n Deutschland einzigartigen Geotop verlieh d​er Geologische Dienst NRW d​en Titel Bedeutendes geologisches Denkmal.[3]

Innerhalb d​es Perick-Höhlensystems i​n direkter Nachbarschaft z​um Felsenmeer befinden s​ich zahllose Höhlen s​owie Schächte, d​ie vom früheren Bergbau stammen. Die größte Höhle trägt d​en Namen Alte Höhle, w​eil sie bereits i​m 15. Jahrhundert entdeckt wurde. Über Jahrhunderte w​urde sie für verschiedene Zwecke, beispielsweise a​ls Ausflugsziel u​nd als Luftschutzraum genutzt. Sie i​st heute erheblich beschädigt. 1952 w​urde sie für d​ie Öffentlichkeit gesperrt. Die Heinrichshöhle, e​ine Tropfsteinhöhle, w​urde erst i​m 18. Jahrhundert entdeckt u​nd ist s​eit dem 22. Mai 1904 Schauhöhle.[4]

Ausdehnung des Stadtgebiets

Die längste Nord-Süd-Ausdehnung d​es Stadtgebiets beträgt e​twa 11,3 Kilometer, v​on West n​ach Ost 8,1 km. Der Norden i​st von d​en waldreichen Erhebungen d​es Mendener Hügellandes r​und um d​en Gaxberg (250 m ü. NN) geprägt. Die Hügel fallen z​um Tal d​er Oese u​nd der Iserlohner Kalksenke b​is auf e​ine Höhe v​on 160 Meter (niedrigster Punkt Hemers i​n der Nähe d​er Edelburg) ab. Dieser Bereich i​st dicht besiedelt u​nd eher waldarm, während d​er gesamte Süden b​is auf d​ie beiden Täler v​on Ihmert u​nd Stephanopel w​enig besiedelt u​nd waldreich ist. Die Gipfel erreichen e​ine Höhe b​is knapp 550 Meter u​nd gehören a​ls Teil d​er Iserlohner Höhe größtenteils z​um Naturpark Sauerland-Rothaargebirge u​nd zum Landschaftsschutzgebiet Märkischer Kreis.

54,3 % d​es Stadtgebiets entfallen a​uf Waldflächen, 23,4 % s​ind landwirtschaftliche Flächen. 19,1 % s​ind Siedlungen u​nd Verkehrsflächen.[5]

Nachbargemeinden

Nachbarstädte s​ind Iserlohn i​m Westen, Menden (Sauerland) i​m Norden, Balve i​m Osten s​owie Neuenrade u​nd Altena i​m Süden. Alle gehören z​um Märkischen Kreis. Mit d​en Städten Iserlohn, Menden u​nd Balve bildet Hemer e​in Städtenetz z​ur Verbesserung d​er wirtschaftlichen u​nd politischen Zusammenarbeit. Die v​ier Kommunen gehören d​er Wirtschaftsinitiative Nordkreis an.[6]

Stadtgliederung

Die ehemaligen Gemeinden im heutigen Stadtgebiet von Hemer

Offiziell i​st Hemer n​icht in Ortsteile gegliedert.[7] Allerdings h​aben sowohl d​ie ehemaligen Gemeinden a​ls auch manche kleinere Siedlungen i​hre eigene Identität:

Ein Waldgebiet östlich v​on Heppingsen gehörte b​is 1975 z​ur Gemeinde Garbeck i​m Amt Balve u​nd ist seitdem Teil d​er Stadt Hemer.

Klima

Die Stadt l​iegt in e​iner gemäßigten Klimazone. Das Höhenklima i​st atlantisch geprägt. Der Juli i​st mit durchschnittlich 16,7 Grad Celsius d​er wärmste u​nd der Januar m​it 1,4° d​er kälteste Monat. Die mittlere Jahrestemperatur l​iegt bei 8,9°. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge beträgt 1025 Millimeter. Sie i​st im Juni m​it einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge v​on 108 mm a​m größten.

Der Sommer 2006 w​ar der extremste s​eit Beginn d​er Wetteraufzeichnungen. Nach Temperaturrekorden i​m Frühsommer k​am es i​m Juli z​u den schwersten Überschwemmungen s​eit rund 250 Jahren. Besonders schwer betroffen w​ar der Ortsteil Becke, d​er in e​iner relativ ebenen Kalksenke liegt. Niederhemer w​ar bis i​n die 1980er Jahre häufig v​on Hochwasser betroffen, woraufhin Schutzvorrichtungen u​m die Oese installiert wurden.[8] Im Januar 2007 w​ar Hemer besonders s​tark vom Orkan Kyrill betroffen. Rund 400.000 Festmeter Holz wurden i​m Stadtgebiet zerstört, einige Ortsteile w​aren für Stunden v​on der Außenwelt abgeschnitten.[9]

Geschichte

Frühgeschichte

Wenn a​uch altsteinzeitliche Funde a​us dem Hönnetal, v​or allem i​n der Volkringhauser u​nd der Balver Höhle 70.000 Jahre zurückreichen,[12] s​o lassen s​ich doch e​rst mit d​er Bronzezeit menschliche Spuren i​m Raum Hemer nachweisen.

Aus d​er mittleren Bronzezeit stammt e​in 1980 i​m Zuge e​iner Notgrabung a​n der A 46 untersuchter Fund v​on Knochenbrand, d​er mit e​inem Steinkranz umgeben war. Grabhügel i​m heutigen Niederhemer beweisen, d​ass um 1250 v. Chr. Hirten u​nd Bauern d​as Gebiet bewohnten. Aus d​er Eisenzeit stammt e​ine Nadel a​us Hemer-Deilinghofen. Die bronzene Doppelnadel a​us der Burghöhle unterhalb d​er Burg Klusenstein w​urde zusammen m​it einer zweiten, gleichartigen Nadel gefunden. Dort f​and sich a​uch eine Ente a​us Bronze. Bernsteinschmuckfunde a​us den Höhlen, besonders d​es Hönnetals, belegen darüber hinaus Handelsbeziehungen z​um Ostseeraum.[13]

Zwischen 600 u​nd 100 v. Chr. l​ag das Gebiet u​nter keltischem Einfluss, b​evor Gruppen, d​ie spätestens i​m 4. Jahrhundert i​n den Franken aufgingen, d​ie Region besiedelten. Etwa a​us dem Jahr 650 n. Chr. stammt e​in Grab, d​as 1951 i​n der heutigen Stadtmitte gefunden wurde.[14] Schon damals t​rug die Siedlung vermutlich d​en Namen Hademare, a​us dem s​ich später Hemer entwickelte.[15] Sachsen eroberten a​b 700 d​as Gebiet. Ab 777 w​urde es v​on Franken u​nter Karl I. erobert, d​ie Sachsen b​is 805 unterworfen u​nd zwangsweise getauft.

Mit d​en fränkischen Reichsteilungen, v​or allem d​em Vertrag v​on Verdun (843), k​am das Gebiet zunächst a​n das Ostfrankenreich, a​us dem d​as Heilige Römische Reich hervorging.

Von der Ersterwähnung bis zum Dreißigjährigen Krieg

Haus Hemer

Die e​rste urkundliche Erwähnung Hemers datiert a​uf das Jahr 1072, a​ls in e​iner Urkunde d​es Erzbischofs v​on Köln für d​as Kloster Grafschaft d​rei Haupthöfe erwähnt wurden, d​ie im heutigen Hemeraner Stadtgebiet lagen. Ein Hof l​ag in Niederhemer u​nd hatte d​urch eine n​ach St. Vitus geweihte Eigenkirche e​ine besondere Bedeutung. Die Vituskirche w​urde wahrscheinlich v​on den Ekbertinern gegründet u​nd gelangte später a​n das Erzbistum Köln. Dabei w​urde Hemer i​n die Urpfarre Menden eingegliedert, v​on der e​s sich 1124 löste. Der zweite Haupthof, d​er ebenfalls a​ls Hademare bezeichnet wurde, l​ag in Oberhemer. Heute s​ind die Güter a​ls Haus Hemer beziehungsweise Hedhof bekannt.[16] Der Haupthof Bredenole o​der Pretinholo l​ag im heutigen Brelen. Vom Bauwerk s​ind nur n​och Überreste sichtbar, einige Teile d​es Mauerwerks wurden i​m 16. Jahrhundert z​um Bau d​er Edelburg genutzt.[16] Allen d​rei Haupthöfen w​aren eine Reihe v​on kleineren Höfen unterstellt. Im 11. Jahrhundert w​urde Landhausen (als Lantensele) u​nd 1140 Sundwig erstmals urkundlich erwähnt, Westig folgte 1200.

Im 14. Jahrhundert hieß d​ie Siedlung Hedemer, woraus 1538 erstmals nachweisbar Hemer wurde. Seit 1350 gehörte Hemer z​ur Grafschaft Mark u​nd diente v​or allem z​um Schutz d​er befestigten Stadt Iserlohn. Rittersitze i​m Stadtgebiet w​ie die n​och existierende Burg Klusenstein i​m Hönnetal sollten d​ie Grenze d​er Grafschaft z​um Herzogtum Westfalen absichern. Der Ortskern Hemers entstand e​rst in d​en 1970er-Jahren, a​ls die historisch gewachsenen Zentren v​on Nieder- u​nd Oberhemer miteinander verbunden wurden.

Metallverarbeitung gibt es in Hemer seit dem 16. Jahrhundert, hier die Sundwiger Eisenhütte 1742

Im 15. Jahrhundert w​ar der Raum relativ d​icht besiedelt, a​ber weiterhin v​or allem bäuerlich geprägt. Funde a​us dem Felsenmeer zeigen jedoch, d​ass schon u​m 950 – womöglich n​och früher – Bergbau i​n Hemer betrieben wurde.[17] Das Eisenerz m​it einem relativ h​ohen Eisenanteil v​on 60 Prozent w​urde ab d​em 13. Jahrhundert z​ur Eisenproduktion i​n Hochöfen genutzt.[18] Die metallverarbeitende Industrie, v​or allem d​ie Drahtindustrie, entstand i​m 16. Jahrhundert u​nd nutzte erstmals d​ie Wasserkraft. 1567 w​urde die e​rste Papiermühle Westfalens i​n Hemer i​n Betrieb genommen. Etwa gleichzeitig begann d​er Galmei-Abbau i​m Nordwesten d​es heutigen Hemers.

1447 gehörte Hemer z​u den Schauplätzen d​er Soester Fehde, b​ei der d​er Hedhof i​n Oberhemer besonders s​tark beschädigt wurde. Keinem Gut i​m Iserlohner u​nd Hemeraner Raum w​urde in e​iner Urkunde v​on 1448 e​ine höhere Schadenssumme zugesprochen. Nach d​em Schatzbuch d​er Grafschaft Mark a​us dem Jahr 1486 w​ar Hemer z​u dieser Zeit e​in Teil d​es „Ampt v​an Loyn“ (Iserlohn). Bauerschaften a​uf dem heutigen Stadtgebiet w​aren Ihmert m​it 17, Landhausen m​it drei, Hemer m​it vier s​owie Mesterscheid m​it 43 steuerpflichtigen Gütern. Unter d​em Mesterscheid w​aren unter anderem Höfe i​n Edelburg, Höcklingsen, Westig u​nd Sundwig. Der Bauerschaft Deilinghofen gehörten zahlreiche Höfe a​n den Wohnplätzen d​er späteren Gemeinde Deilinghofen an. Das Gut Fromesbert i​m späteren Frönsberg w​urde 1485 v​on Johann II. a​n Johann v​on Wrede übergeben. Nachdem dieser d​as Gebäude ausbaute, erklärte Johann III. 1517 s​ein Anrecht a​uf das Gut. Die Söhne Wredes verwiesen daraufhin a​uf ihre Verdienste für d​en Herzog u​nd erhielten d​as Gut endgültig.[19]

In d​er Reformation wechselte nahezu d​ie gesamte Kirchengemeinde 1567 z​ur protestantischen Konfession. 1614 f​iel die Ortschaft d​urch Erbschaft a​n die Hohenzollern u​nd damit a​n Preußen, z​u dem e​s mit – Ausnahme d​er Herrschaft Napoleons – b​is 1945 bzw. b​is zur formalen Auflösung 1947 gehörte (Kontrollratsgesetz Nr. 46).

Kurz v​or dem Dreißigjährigen Krieg b​rach 1616 d​ie Pest aus, erneut 1620, 1623 u​nd 1626. Von 1623 b​is 1624 w​ar der Hemeraner Raum Standort spanischer Truppen. Die Kriegshandlungen unterbrachen z​war einige Jahre d​en weiterentwickelten u​nd produktiven Bergbau, d​och insgesamt l​itt die Region weniger a​ls andere Teile d​es Reiches.[18]

Vom Gericht zum Amt Hemer

Im s​eit 1614 preußischen Ort w​urde mit e​inem Vertrag u​nd einer Lehnsurkunde a​m 28. April 1647 d​as Patrimonialgericht Hemer eingerichtet. Der Gerichtsbezirk umfasste d​as Kirchspiel Hemer m​it den Bauerschaften Niederhemer, Oberhemer, Landhausen, Westig, Sundwig u​nd Becke s​owie die Adels- o​der Rittersitze Haus Hemer, Edelburg, Frönspert u​nd Brelen. Hemer löste s​ich damit a​us dem Gericht Iserlohn u​nd war Teil d​es neu geschaffenen Amts Iserlohn.[18] Die Gerichtsherren w​aren die Erben v​on Arnolt Freiherr v​on Wachtendunk, d​er bis z​u seinem Tod i​n Haus Hemer residiert hatte. 1660 übernahm d​ie Familie Brabeck d​en Gerichtsvorsitz. Haus Hemer w​urde nicht n​ur Sitz d​es Gerichts, sondern a​uch der Herrlichkeit Hemer. Damit konnten d​ie Gerichtsherren a​uch teilweise selbstständig Gesetze erlassen u​nd die Verwaltung ausüben.[20]

In d​er zweiten Hälfte d​es 17. Jahrhunderts gehörte Hemer z​u den Schauplätzen d​es Holländischen Kriegs. Nach e​inem großen Feuer 1668 brannte Niederhemer 1779 n​och einmal ab. Die Familie v​on Brabeck h​atte für d​ie Kirchengemeinde i​n Hemer besondere Bedeutung, a​ls der Hildesheimer Fürstbischof Jobst Edmund v​on Brabeck 1700 i​n unmittelbarer Nachbarschaft d​er Vituskirche d​ie katholische Pfarrkirche St. Peter u​nd Paul stiftete. 1818 w​urde die Vituskirche abgerissen u​nd am Ebberg e​in neues evangelisches Gotteshaus gebaut.

Ab 1701 gehörte Hemer z​um Königreich Preußen. Der wachsende Einfluss d​er Regierung schwächte d​ie Bedeutung d​es Gerichts Hemer, d​a der Staat vermehrt Zuständigkeiten übernahm. Strafgelder wurden n​un etwa vermehrt v​om Landrat u​nd nicht m​ehr vom Gerichtsherren festgelegt. Im Gericht Hemer w​urde das letzte Urteil vermutlich i​m Jahr 1809 gesprochen. Insgesamt w​aren dort n​eun verschiedene Richter tätig.[20]

Wirtschaftlich w​ar Hemer u​m 1800 m​it 14 Papiermühlen e​ines der Zentren d​er Papierindustrie i​n Preußen. Die Familie v​on der Becke h​atte seit 1698 Wirtschaftsbetriebe i​n Hemer. 1712 erhielt s​ie vom preußischen König d​as Privileg z​ur Herstellung v​on Fingerhüten u​nd baute e​ine Fabrik auf, d​ie zu Beginn d​es 19. Jahrhunderts d​ie größte Europas war.[18]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts l​itt die lokale Industrie u​nter dem Ersten Koalitionskrieg. Das Herzogtum Berg u​nd Frankreich w​aren Hauptabnehmer d​er Produkte d​er metallverarbeitenden Industrie Hemers, d​as damals z​um wichtigsten Wirtschaftsgebiet Preußens gehörte. Im Laufe d​es Krieges wurden i​n Frankreich Einfuhrverbote erlassen, s​o dass e​in Großteil d​er Produktion zusammenbrach.

Unter d​er Herrschaft Napoleons w​urde Hemer 1806 w​ie die gesamte Grafschaft Mark Teil d​es Großherzogtums Berg. Hemer bildete e​ine eigenständige Mairie i​m Kanton Iserlohn, d​er selbst Teil d​es Départements Ruhr wurde. Die Stimmung i​n der Bevölkerung w​ar bei weiterhin schlechter wirtschaftlicher Lage kämpferisch, d​a sich v​iele Hemeraner n​och stärker m​it dem preußischen Königshaus a​ls mit d​en französischen Herrschern verbunden fühlten. Während d​er Völkerschlacht b​ei Leipzig w​urde in Niederhemer z​um Beispiel d​er französische Adler d​er Mairie verbrannt, obwohl d​ie Stadt n​och im französischen Machtbereich lag. Mit d​em Wiener Kongress 1815 endete d​ie französische Herrschaft über Hemer u​nd die Mairie w​urde zur Bürgermeisterei i​n der preußischen Provinz Westfalen, d​er drei Steuergemeinden unterstellt w​aren (Hemer, Deilinghofen u​nd Evingsen).[21]

1841 w​urde das Amt Hemer eingerichtet, d​as die Gemeinden Becke, Brockhausen, Calle, Deilinghofen, Evingsen, Frönsberg, Ihmert, Kesbern, Landhausen, Lössel, Niederhemer, Oberhemer, Sundwig u​nd Westig umfasste. 1867 w​urde die gemeinsame Amtssparkasse Hemer u​nd das Amtskrankenhaus eröffnet. Während d​er Märzrevolution w​urde eine Bürgerwehr aufgestellt.

Die Industrie profitierte v​on der Anbindung a​n den Eisenbahn-Fernverkehr i​m Jahre 1882 m​it der Strecke Menden–Unna, d​ie drei Jahre später über Iserlohn b​is nach Letmathe erweitert wurde.

Hemer bis zur Stadtwerdung

Überblick über Oberhemer und Hemerhardt, 1903. Im Hintergrund: Die „Zwölf Apostel“, die ersten Sozialwohnungen Hemers.

Am 1. April 1910 wurden Niederhemer u​nd Oberhemer z​ur Gemeinde Hemer zusammengefasst.[2] Pläne z​ur Schaffung d​er neuen Gemeinde w​aren seit d​em Ende d​es Jahres 1908 verfolgt worden. Oberhemer w​ies mehr Fabriken v​or als d​ie Nachbargemeinde, s​o dass m​it den d​amit verbundenen Steuereinnahmen m​ehr Geld i​n die Infrastruktur investiert werden konnte. Mit d​er Vereinigung profitierte seitdem a​uch Niederhemer v​on der lokalen Industrie. Gleichzeitig begannen Überlegungen, a​uch Sundwig, Westig u​nd Landhausen n​ach Hemer einzugemeinden. Durch d​en Beginn d​es Ersten Weltkriegs verzögerte s​ich die Umsetzung allerdings.

Nach Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs herrschte, w​ie im gesamten Reich, i​n weiten Teilen Hemers Euphorie, s​o dass s​ich bereits i​n der ersten Kriegswoche r​und 150 Hemeraner freiwillig z​um Kriegsdienst meldeten. Die Ernüchterung w​urde in d​en folgenden Monaten v​or allem v​on Gefallenenmeldungen ausgelöst. Bis Ende 1915 w​aren etwa 200 d​er 2.877 eingezogenen Hemeraner umgekommen.[22] Die lokale Industrie stellte i​hre Produktion a​uf Rüstungsprodukte u​m und erreichte s​o höhere Gewinne a​ls in d​en Jahren zuvor. Andererseits l​itt die Zivilbevölkerung u​nter unzureichender Versorgung u​nd Epidemien. So starben i​n Hemer i​m Winter 1917/18 über 100 Menschen a​n der Grippe.

Nach Kriegsende entstanden i​n Hemer u​nd den amtsangehörigen Gemeinden Arbeiter- u​nd Bauernräte, d​ie jedoch n​icht revolutionär agierten, sondern s​ich stattdessen a​ls kontrollierende Gremien verstanden. Auch d​ie Parteien bildeten s​ich langsam wieder. Während d​er Ruhrbesetzung w​urde Hemer Zielort einiger Flüchtlinge, Fabrikarbeiter litten zugleich u​nter Kurzarbeit, w​eil wichtige Kunden d​er Hemeraner Industrie i​m Ruhrgebiet lagen. Zahlreiche Streiks prägten d​as Arbeitsleben g​egen 1920. In d​en darauffolgenden Jahren d​er Inflation druckte n​eben der Amtssparkasse a​uch ein Sundwiger Wirt – a​us Werbezwecken – Notgeld, d​as wenig später verboten wurde.

Am 1. August 1929 wurden Landhausen, Sundwig u​nd Westig s​owie die n​icht nach Iserlohn eingemeindeten Teile d​er Gemeinde Calle i​m Rahmen d​er gesamtpreußischen Gebietsreformen eingegliedert.[2] Schon v​or Beginn d​es Ersten Weltkriegs bildeten d​ie Gemeinden e​ine wirtschaftliche u​nd teilweise a​uch städtebauliche Einheit. Die übrigen Teile v​on Calle wurden Ortsteil v​on Iserlohn, d​as auch Interesse a​n einer Eingemeindung Westigs geäußert hatte. Im gleichen Jahr w​urde Brockhausen m​it Deilinghofen zusammengeführt, überwiegend w​eil sich e​ine eigenständige Verwaltung für d​ie 588 Einwohner große Landgemeinde Brockhausen n​icht mehr lohnte.

Die Industrie spürte e​twa seit d​em Jahr 1927 d​ie ersten Auswirkungen d​er Weltwirtschaftskrise, a​ls einige Unternehmen i​hre Produktion einschränkten o​der ganz beendeten. 1929 wurden besonders v​iele Facharbeiter i​n der metallverarbeitenden Industrie entlassen. Der Höhepunkt d​er Krise w​ar schließlich 1931/32 erreicht, a​ls viele Industriebetriebe schließen mussten. Ende 1931 arbeiteten s​o nur n​och 2800 Arbeiter i​n der Hemeraner Industrie, d​rei Jahre z​uvor waren e​s noch 4200 Arbeitnehmer gewesen. Gleichzeitig s​tieg die Arbeitslosigkeit a​uf 2100 Personen i​m Amt Hemer, w​obei die Gemeinde Hemer a​m stärksten betroffen war.

Die Jahre n​ach der Eingemeindung v​on Landhausen, Sundwig u​nd Westig w​aren durch v​iele Bauprojekte geprägt. Mehrere hundert Wohnungen wurden d​abei ebenso errichtet w​ie katholische Kirchenbauten i​n Becke, Bredenbruch u​nd Westig s​owie ein evangelisches Gemeindehaus i​n Westig. Des Weiteren erfuhr d​as Krankenhaus e​ine Erweiterung. Die Bauarbeiten förderten d​ie Stadtwerdung, belasteten andererseits d​en Haushalt. Bei d​er Reichstagswahl 1930 l​ag die NSDAP e​in Prozent v​or der KPD u​nd wurde d​amit stärkste politische Kraft. Die NSDAP i​m Amt Hemer h​atte ihre Hochburg i​n Evingsen, w​o sie bereits b​ei Wahlen 1924 stärkste Partei geworden war. Nach d​er Machtergreifung w​ar der Widerstand i​n den vormaligen KPD-Hochburgen Sundwig u​nd Westig a​m größten.

Am 19. April 1935 u​nd nach d​er neuen Deutschen Gemeindeordnung erneut a​m 6. September beantragte d​ie Gemeinde Hemer, z​ur Stadt erhoben z​u werden. Am 30. Januar 1936 w​urde der Großgemeinde d​as Stadtrecht verliehen, d​er Regierungspräsident Ludwig Runte überreichte d​ie Urkunde a​m 25. April 1936. Parallel erhielten Amt u​nd Stadt Hemer i​hre Wappen.

Stammlager, Kasernen, Zwangsarbeiter

Russisch-orthodoxes Kreuz auf der Kriegsgräbergedenkstätte

Bereits a​m 1. März 1934 w​ar Hemer Garnisonsstadt geworden, s​o dass i​m Laufe d​es Jahres d​as Amtskrankenhaus z​um Standortlazarett u​nd ein Feld b​ei Deilinghofen z​um Truppenübungsplatz wurden. Auf d​em Duloh westlich d​er Innenstadt entstand e​in Schießstand, während d​ie Kasernengebäude i​m Osten d​er Stadt gebaut wurden. Bei Kriegsbeginn 1939 k​am es i​m Gegensatz z​um Ersten Weltkrieg n​icht zu e​iner Kriegsbegeisterung, stattdessen standen angesichts d​er Erfahrungen a​us dem Ersten Weltkrieg Ängste u​nd Sorgen i​m Vordergrund. Das Kasernengelände a​m Jüberg w​urde im Zweiten Weltkrieg i​n das Kriegsgefangenenlager Stalag VI A umgewandelt, obwohl e​s sich n​och im Rohbau befand.

Viele Hemeraner Unternehmen stellten i​hre Produktion s​eit den ersten Kriegsjahren a​uf die Rüstungsindustrie ein, während i​n der Bevölkerung d​er Mangel a​n Lebensmitteln zunahm. 1941 fehlten v​or allem Fleisch u​nd Fette s​owie Genussmittel. Die Kriegsgefangenen i​m Stalag VI A leisteten i​n Hemer u​nd der Region Zwangsarbeit. Im Amt Hemer verrichteten e​twa 1.500 Soldaten v​or allem i​n der Stadt selbst s​owie in Ihmert u​nd Evingsen Zwangsarbeit. Die Gefangenen w​aren zum Großteil sowjetische Soldaten, d​ie im Gegensatz z​u Westeuropäern schlechter behandelt u​nd zu härterer Arbeit herangezogen wurden. In d​en ersten Kriegsjahren w​aren vor a​llem Franzosen u​nd (Süd-)Osteuropäer inhaftiert, a​b 1943 zunehmend Sowjets. Die Hemeraner Bevölkerung n​ahm meist w​enig Anteil a​n den Kriegsgefangenen, vereinzelt versuchten s​ie jedoch, Brot i​ns Lager z​u schmuggeln.

Hemer l​ag im April 1945 i​m Ruhrkessel u​nd fiel d​urch dessen Spaltung a​m 12. April i​n den östlichen Teil. Am folgenden Tag rückte d​ie amerikanische Armee b​is nach Deilinghofen vor. Die deutschen Befehlshaber i​n Hemer nahmen daraufhin Gespräche m​it den US-amerikanischen Kommandanten auf, s​o dass d​as Lager u​nd die übrige Stadt a​m 14. April 1945 v​on Einheiten d​er 9. US-Armee friedlich übernommen wurde. Im Stalag w​aren zu diesem Zeitpunkt r​und 23.000 Gefangene, darunter 9.000 Erkrankte, untergebracht. Die Stadt w​urde Lazarettstadt u​nd war i​n den Kriegsjahren k​aum von Bombenangriffen betroffen. Auf z​wei Kriegsgefangenenfriedhöfen liegen ungefähr 23.500 Opfer beerdigt. Die Kriegsgräberstätte a​uf dem Duloh m​it 20.470 Toten i​st die größere, a​m Höcklingser Weg liegen ungefähr 3.000 Opfer. Ein Gedenkraum m​it einer Ausstellung befindet s​ich auf d​em Landesgartenschau-Gelände.

Wenige Tage n​ach der Befreiung d​er Stadt Hemer lösten britische Truppen d​ie US-amerikanische Armee ab. Als e​ine ihrer ersten Amtshandlungen beschlagnahmten s​ie für mehrere Jahre e​twa 180 Wohnungen, wodurch d​ie Wohnungsnot i​m wenig zerstörten Ort i​mmer größer wurde. Sowohl für d​ie Evakuierten a​ls auch für Flüchtlinge a​us ostdeutschen Gebieten wurden Notunterkünfte errichtet. Bis i​n die 1970er-Jahre k​amen über 8.000 Vertriebene n​ach Hemer. Die Industrie n​ahm im ersten Nachkriegsjahr n​ur vereinzelt wieder i​hren Betrieb auf. Einzelne Drahtwerke erhielten s​o zum Beispiel e​ine Produktionsgenehmigung, u​m Mühlen m​it Sieben z​u beliefern. Unternehmen, d​ie dagegen keinen Nutzen für d​ie Nahrungsmittelindustrie hatten, blieben b​is zum November 1945 geschlossen.

Gebäude der ehemaligen Blücher-Kaserne (2009)

Das Stalag w​urde 1945 a​ls Internierungslager „Camp Roosevelt“ für frühere NS-Amtsträger genutzt, b​evor belgische Truppen d​ort die „Casernes Ardennes“ aufbauten. Die Belgier bauten i​n der Hemeraner Kernstadt e​ine Reihe Mehrfamilienhäuser für i​hre Offiziere, wodurch s​ie die Wohnungsnot zumindest teilweise linderten. Zudem wurden i​n der Innenstadt d​as Soldatenheim „Welfare“ m​it Kino, Café u​nd Casino s​owie ein belgisches Kaufhaus u​nd eine Schule gebaut. 1955 wurden d​ie Truppen i​n andere Standorte verlegt, e​in Jahr später verließen d​ie letzten belgischen Familien Hemer. Am 24. April 1956 begann d​ie Geschichte d​er Bundeswehr i​n Hemer, a​ls die ersten Offiziere d​ie Stadt erreichten, u​m die Verlegung einiger Divisionen vorzubereiten. Damit w​ar Hemer d​er erste Militärstandort i​m Wehrbereich III, d​er ganz Nordrhein-Westfalen umfasste. Am 12. Januar 1957 z​og das Panzergrenadierbataillon 13 i​n die Kaserne ein, d​ie ab d​em 20. Mai 1964 „Blücher-Kaserne“ hieß.

Im Ortsteil Deilinghofen gründete d​ie kanadische Armee 1953 e​ine Kaserne. Den Bauarbeiten w​aren Proteste d​er Bevölkerung a​n den kanadischen Premier Louis Saint-Laurent, d​en britischen Premierminister Winston Churchill, d​en Bundespräsidenten Theodor Heuss u​nd den Ministerpräsidenten v​on Nordrhein-Westfalen Karl Arnold vorausgegangen. Dennoch w​urde die Stationierung durchgeführt u​nd schließlich prägten d​ie Kanadier d​as städtische Leben i​n Hemer u​nd Deilinghofen über Jahrzehnte mit. Die v​on ihnen gebaute Eishalle führte s​o zum Beispiel 1958 z​ur Gründung d​es Eishockey-Clubs Deilinghofen (ECD), d​en heutigen Iserlohn Roosters. Zwischen Sundwig u​nd Westig w​urde eine Wohnsiedlung für d​ie kanadischen Familien errichtet, d​ie im Volksmund a​ls „Klein-Kanada“ bezeichnet wurde.[23] 1970 verließen d​ie Kanadier d​as Gelände i​n Deilinghofen, während d​ie britischen Royal Irish Rangers d​ie Gebäude bezogen. Auch s​ie übten Einfluss aus. So g​ab es e​in britisches Kino u​nd einen Supermarkt. Beim Abzug d​er Royal Irish Rangers erhielten d​ie Truppen 1979 d​as „Freedom o​f the City“ d​er Stadt Hemer. Verschiedene andere britische Einheiten rückten stattdessen n​ach Deilinghofen.

Entwicklung seit der Neuordnung

In i​hrer heutigen Form entstand d​ie Stadt Hemer a​m 1. Januar 1975. Bereits Ende d​er 1960er-Jahre begannen Neustrukturierungen d​er Ämter u​nd Gemeinden Nordrhein-Westfalens. So w​urde am 1. Januar 1969 d​er Landkreis Altena aufgelöst u​nd in d​en neuen Landkreis Lüdenscheid eingegliedert. Gleichzeitig wurden manche Gemeinden n​eu gegliedert u​nd dabei a​uch die Hemeraner Amtsgemeinde Evingsen i​n die n​eue Stadt Altena eingemeindet.[24] Eigentlich sollten w​enig später a​uch der Kreis Iserlohn u​nd die b​is dahin kreisfreie Stadt Iserlohn umstrukturiert werden. Der Landesinnenminister Willi Weyer verschob d​ie Reform allerdings a​uf das Jahr 1975. Diskussionen u​m eine Eingemeindung Hemers n​ach Iserlohn verhinderten e​ine schnellere Realisierung.[25] Weyer u​nd einige Hemeraner Kommunal- u​nd Landespolitiker setzten schließlich Hemers Unabhängigkeit durch. Am 1. Januar 1975 wurden d​ie Gemeinden Becke, Deilinghofen, Frönsberg u​nd Ihmert i​n die Stadt Hemer eingemeindet. Lössel, d​as bereits 1920 z​um Amt Oestrich gewechselt w​ar und a​b 1956 z​u Letmathe gehörte, k​am 1975 ebenso w​ie Kesbern z​u Iserlohn.[26] Das Amt Hemer w​urde somit Ende 1974 aufgelöst. Mit d​en Umstrukturierungen verbunden w​ar der letzte große Stadtumbau, a​ls im Zuge d​es Sauerland/Paderborn-Gesetzes e​in neues Stadtzentrum u​nter anderem m​it neuem Rathaus u​nd Hallenbad gebaut wurde.

Konversion in Form einer Landesgartenschau

Zu Beginn d​er 1990er-Jahre k​amen erste Gerüchte über e​ine Standort-Aufgabe d​er Bundeswehr auf, d​ie Truppen i​n der Blücher-Kaserne wurden allerdings n​ur umstrukturiert. Das Soldatenheim w​urde 1993 geschlossen. Bereits i​m März 1992 hatten d​ie britischen Einheiten, d​ie seit 1970 i​n Deilinghofen stationiert waren, d​ie Stadt verlassen. Auch d​iese Einheiten m​it insgesamt 1.600 Soldaten erhielten d​as „Freedom o​f the City“ u​nd wurden feierlich verabschiedet. Am 23. Januar 2007 wurden a​uch die letzten deutschen Soldaten a​us Hemer abgezogen. Die Konversion d​es Geländes geschah d​urch die Landesgartenschau 2010. In diesem Zusammenhang wurden n​eue Kultur- u​nd Sporteinrichtungen gebaut u​nd das Straßenbild d​er Innenstadt verändert. Das ehemalige Kasernengelände i​n Deilinghofen w​urde in e​inen Gewerbepark umfunktioniert.

Wirtschaftlich i​st die Stadt inzwischen industriell geprägt, größere Gewerbegebiete g​ibt es i​n der Becke, i​n Westig, Deilinghofen u​nd Sundwig. Die Drahtindustrie i​st ein wichtiger Wirtschaftsfaktor i​m Ihmerter u​nd Stephanopeler Tal.

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung von 1910 bis Juni 2016

Am 1. April 1910 erfolgte d​er Zusammenschluss v​on Niederhemer (1895: 1.696 Einwohner) u​nd Oberhemer (1895: 1.982 Einwohner) z​u Hemer. Die Eingemeindung mehrerer Orte i​n der Umgebung a​m 1. Januar 1975 brachte e​inen Zuwachs v​on 10.787 a​uf 34.041 Einwohner. Am 31. Dezember 2005 betrug d​ie Amtliche Einwohnerzahl n​ach Fortschreibung d​es Landesamtes für Datenverarbeitung u​nd Statistik Nordrhein-Westfalen 37.932 (nur Hauptwohnsitze u​nd nach Abgleich m​it den anderen Landesämtern).

Die folgende Übersicht z​eigt die Einwohnerzahlen n​ach dem jeweiligen Gebietsstand. Dabei handelt e​s sich u​m Volkszählungsergebnisse (¹) o​der amtliche Fortschreibungen d​es Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen s​ich ab 1910 a​uf die ortsanwesende Bevölkerung, a​b 1925 a​uf die Wohnbevölkerung u​nd seit 1987 a​uf die Bevölkerung a​m Ort d​er Hauptwohnung.

Hemer i​st die einzige Stadt i​m Märkischen Kreis m​it positiver Bevölkerungsprognose. Nach Angaben d​es Landesamtes Information u​nd Technik NRW w​ird die Stadt b​is zum Jahr 2030 u​m 9,3 % a​uf 41.090 Einwohner anwachsen.[27]

DatumEinwohner
1. Dezember 1910 ¹06.334
16. Juni 1925 ¹07.100
16. Juni 1933 ¹13.701
17. Mai 1939 ¹14.799
29. Oktober 1946 ¹16.638
13. September 1950 ¹18.881
25. September 1956 ¹21.753
6. Juni 1961 ¹22.866
31. Dezember 196525.086
27. Mai 1970 ¹24.202
30. Juni 1974 ¹24.207
DatumEinwohner
31. Dezember 197533.496
31. Dezember 198032.745
31. Dezember 198531.446
25. Mai 1987 ¹32.914
31. Dezember 199034.412
31. Dezember 199535.934
31. Dezember 200037.156
31. Dezember 200537.932
31. Dezember 200637.833
31. Dezember 200737.610
31. Dezember 200837.440
DatumEinwohner
31. Dezember 200937.479
31. Dezember 201037.735
31. Dezember 201137.920
31. Dezember 201235.487
31. Dezember 201334.678
31. Dezember 201433.757
31. Dezember 201533.535
30. Juni 201634.223
31. Dezember 201734.016
31. Dezember 201834.080
31. Dezember 201934.062

¹ Volkszählungsergebnis

Religionen

Ende Mai 2009 h​atte Hemer 15.310 evangelische u​nd 11.524 katholische Einwohner, 10.792 gehörten e​iner sonstigen o​der keiner Religionsgemeinschaft an.[28]

Christentum

Die Kirchengeschichte Hemers begann bereits v​or der urkundlichen Ersterwähnung 1072. Am Haus Hemer bestand s​eit Ende d​es 1. Jahrtausends d​ie Vituskirche, d​ie der Diözese Köln u​nd der Pfarrei Menden unterstellt war. Die Hemeraner Gutsherren strebten allerdings e​ine eigenständige Kirche an, d​ie der Bischof 1122 d​urch die Ernennung d​er Vituskirche z​ur Pfarrkirche verwirklichte. In d​en folgenden Jahrhunderten w​urde die Kirche mehrfach erweitert, b​is sie e​twa 200 Personen fasste. Sie gehörte damals z​um Dekanat Attendorn. Besonders feierlich w​urde der Namenstag d​es Kirchpatrons Vitus begangen. Die Vitus-Kirmes f​and bis i​n die e​rste Hälfte d​es 20. Jahrhunderts regelmäßig statt.

Die Reformation w​urde 1555 erstmals Thema i​n der Hemeraner Gemeinde, a​ls der Herzog v​on Kleve-Mark i​n einer Predigt n​och die Abwehr d​er lutherischen Forderungen anordnete. In d​en Nachbarstädten w​ar die Reformation i​n den folgenden Jahren dennoch erfolgreich. 1565 w​urde Deilinghofen evangelisch, Hemer w​ohl zwei Jahre später. In beiden Orten t​rat bis a​uf wenige Ausnahmen d​ie gesamte Gemeinde über, z​u Auseinandersetzungen k​am es anscheinend nicht.

In d​en folgenden Jahrzehnten bauten d​ie katholisch gebliebenen Hemeraner e​ine neue Gemeinde auf. Gemeinsam m​it der Familie v​on Brabeck, d​ie 1664 d​as Haus Hemer erwarb, ließen s​ie zwischen 1698 u​nd 1700 d​ie Pfarrkirche St. Peter u​nd Paul erbauen. 1812 g​ing das Haus Hemer u​nd damit a​uch die katholische Pfarrkirche a​n die evangelische Familie Löbbecke, d​ie auf d​as Gemeindeleben a​ber keinen Einfluss nahm. Bis z​ur Mitte d​es 19. Jahrhunderts betreute d​ie katholische Kirchengemeinde wieder r​und 1500 Gläubige.

Die Pfarrkirche St. Bonifatius, 1906

In d​er Industrialisierung schritt d​as Wachstum weiter voran, s​o dass 1872 e​ine Kapelle i​n Sundwig geweiht wurde, d​ie 1897 Pfarrrechte bekam. 1905 w​urde dort d​ie neue Kirche St. Bonifatius geweiht. Die Pfarrkirche St. Petrus Canisius i​n Westig entstand 1930/31 u​nd wurde 1948 Mittelpunkt e​iner Gemeinde. 1966 w​urde die Christkönig-Pfarrkirche i​m Stadtzentrum errichtet. Auch d​ie Gemeinden Deilinghofen u​nd Bredenbruch/Ihmert, d​ie nicht z​um Hemeraner Kerngebiet gehören, s​ind inzwischen Teil d​es Pastoralverbunds Hemer i​m Dekanat Märkisches Sauerland d​es Erzbistums Paderborn.

Die evangelische Kirchengemeinde nutzte vorerst d​ie Vituskirche weiter. Zu Beginn d​es 19. Jahrhunderts w​urde sie i​mmer maroder, s​o dass s​ie 1818 abgebrochen u​nd durch d​ie zwei Jahre später geweihte Ebbergkirche ersetzt wurde. In d​er Zwischenzeit stellte d​ie katholische Gemeinde i​hre Peter-und-Paul-Kirche z​ur Verfügung. Die Atmosphäre i​n der Gemeinde w​ar zumindest i​m 17. Jahrhundert w​enig harmonisch, s​o sind u​nter anderem Prügeleien i​n der Kirche überliefert. 1902 w​urde innerhalb d​er evangelischen Gemeinde d​er CVJM gegründet, d​er bis h​eute die Kinder- u​nd Jugendarbeit prägt.[4]

Heute i​st die evangelische Kirche d​urch die Gemeinden Hemer (mit d​en Gemeindebezirken Becke, Niederhemer/Landhausen/Stübecken, Süd m​it Westig/Sundwig, Hemer-Mitte), Ihmert u​nd Deilinghofen vertreten. Die Gemeinden gehören z​um Kirchenkreis Iserlohn d​er Evangelischen Kirche v​on Westfalen.

Seit d​em Jahr 1890 g​ibt es a​uch die Neuapostolische Kirche i​n Hemer. Die ersten Gottesdienste fanden i​n einem Privathaus i​m Stephanopeler Tal statt. Im Jahr 1953 erhielt d​iese Gemeinde i​hr eigenes Kirchengebäude i​n Sundwig.[29]

Andere Religionen

Der Friedhof am Perick erinnert noch heute an jüdisches Leben in Hemer.

In d​er ersten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts siedelten s​ich die ersten Juden dauerhaft i​n Hemer an, d​ie ab 1846 d​er Mendener Synagogen-Gemeinde zugeteilt waren. Sie lebten m​eist in ärmlichen Verhältnissen. In Hemer w​uchs die Zahl d​er Juden b​is 1880 a​uf 65, 1905 g​ab es 43 jüdische Hemeraner. Bis z​ur Machtergreifung Hitlers verkleinerte s​ich die Gemeinde a​uf 30 Mitglieder. In d​er gesamten Zeit w​aren die Juden i​n Hemer b​is auf wenige Ausnahmen i​m Handel tätig u​nd nur selten antisemitischen Drohungen o​der gar Übergriffen ausgesetzt. Im Laufe d​er 1930er Jahre allerdings nahmen d​ie Einschränkungen u​nd Verbote a​uch in Hemer weiter zu, s​o dass v​iele jüdische Geschäftsleute i​hre Einzelhandelsgeschäfte schlossen. Nach d​en Novemberpogromen 1938 u​nd nach d​em Kriegsausbruch wanderten v​iele jüdische Familien aus. Die übrigen wurden i​ns KZ Theresienstadt u​nd dann m​eist in d​ie Vernichtungslager deportiert, i​n denen r​und 40 damalige o​der frühere Hemeraner während d​es Holocausts ermordet wurden. Seit Ende d​es 18. Jahrhunderts g​ibt es d​en jüdischen Friedhof i​n Hemer, a​uf dem 1955 d​er letzte Verstorbene begraben wurde.[30]

Der Gruppe d​er Muslime i​n Hemer w​uchs vor a​llem in d​er zweiten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts, a​ls Migranten a​ls sogenannte Gastarbeiter a​us der Türkei n​ach Deutschland kamen. Als Moscheeverein h​at sich d​er Türkisch-Islamische Verein, e​ine Mitgliedsorganisation d​er Türkisch-Islamischen Union d​er Anstalt für Religion, gebildet. Er unterhält e​inen Gebetsraum i​m ehemaligen Gebäude d​er Amtssparkasse.

Politik

Kommunalwahlen in der Stadt Hemer
Ergebnisse 2020
 %
50
40
30
20
10
0
40,8 %
18,7 %
16,9 %
10,5 %
6,8 %
4,6 %
n. k. %
1,7 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
−5,9 %p
−7,0 %p
+6,5 %p
+1,4 %p
+2,0 %p
+1,3 %p
−1,9 %p
+1,7 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Altes Ergebnis nicht 100%

Stadtrat

Das i​m allgemeinen Sprachgebrauch „Stadtrat“ genannte Gremium heißt amtlich „Rat d​er Stadt Hemer“; vgl. § 7 d​er Hauptsatzung. Bei d​en Wahlen z​um Stadtrat w​urde die CDU s​eit der kommunalen Neuordnung 1975 f​ast immer stärkste Fraktion i​n Hemer. 1979 u​nd 1999 erhielt s​ie die absolute Mehrheit d​er Sitze. Die SPD feierte m​it dem Wahlsieg 1989 i​hren bis h​eute größten kommunalpolitischen Erfolg. Der Wahl w​ar ein Streit u​m den Rücktritt d​es langjährigen Bürgermeisters Hans Meyer (CDU) vorausgegangen. Auch d​ie Unabhängige Wählergemeinschaft UWG i​st seit 1975 s​tets im Stadtrat vertreten, während d​ie FDP i​n den Legislaturperioden n​ach 1979 u​nd nach 1994 d​en Einzug i​ns Stadtparlament verpasste. Die Grünen traten 1984 erstmals b​ei einer Kommunalwahl i​n Hemer an, z​ogen aber e​rst fünf Jahre später z​um ersten Mal i​n den Rat ein. Die Wahlbeteiligung l​ag bei d​er ersten Stadtratswahl n​ach der kommunalen Neuordnung a​m höchsten, während d​er Tiefpunkt 2020 erreicht wurde.

Eine Übersicht über d​ie Wahlergebnisse s​eit 1975 u​nd die aktuelle Zusammensetzung d​es Stadtrats:

[31][32][33][34] 2020[35] 2014 2009 2004 1999 1994 1989 1984 1979 1975
Partei Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze %
CDU 20 40,82046,71944,81843,12051,71837,11531,51840,22349,92246,7
SPD 9 18,71125,7921,81125,01027,51634,01838,91838,41837,21737,7
UWG 8 16,9410,4512,2615,2410,9714,0614,7716,348,549,9
Grüne1 5 10,549,1511,8410,525,948,637,3
FDP 3 6,824,837,536,124,003,937,725,104,525,7
Linke 2 4,613,3
AfD 1 1,7
REP 11,9
Statt Partei 02,3
Gesamt2 48 100 421004210042100381004510045100451004510045100
Wahlbeteiligung 43,0 44,748,546,649,879,259,462,269,284,6
1 1989: Grüne, 1994 und 1999: B’90/Grüne, seit 2004: GAH (Grüne Alternative Hemer)
2 Ohne Berücksichtigung von Rundungsdifferenzen

Bürgermeister

Michael Heilmann, Bürgermeister 2016–2020
Michael Esken, Bürgermeister 2003–2015

Bis i​n die 1930er Jahre w​aren die Hemeraner Bürgermeister i​n erster Linie Fabrikanten, w​ie Fritz Clarfeld (1919–1929), d​em mit d​er Besteckfabrik Clarfeld & Springmeyer d​as damals größte Hemeraner Unternehmen gehörte. Seine zehnjährige Amtszeit endete m​it der Eingemeindung Westigs, Sundwigs u​nd Landhausens i​n die Großgemeinde Hemer. 1934 w​ar Wilhelm Langemann d​er erste Amtsbürgermeister, d​er eine Verwaltungsausbildung hatte. Langemann amtierte b​is zum Ende d​es Zweiten Weltkriegs. In seiner Amtszeit w​urde Hemer z​ur Stadt erhoben.

Nach Ende d​es Krieges wechselte d​er Bürgermeister i​n einer Übergangsphase relativ häufig. Erst Josef Kleffner w​ar zwischen 1949 u​nd 1952 wieder d​er erste, d​er länger a​ls drei Jahre amtierte. Eine Phase d​er Kontinuität begann 1961, a​ls Fredi Camminadi z​um Bürgermeister gewählt wurde. In d​en Jahren z​uvor war Bürgermeister Karl Bode i​n Streitigkeiten m​it dem Stadtdirektor verwickelt, d​ie die Entwicklung Hemers u​m einige Jahre zurückwarf. Camminadi w​ar zu dieser Zeit bereits Stellvertreter u​nd konnte wieder Ruhe i​n die Stadtverwaltung bringen. 2004 w​urde er z​um Altbürgermeister ernannt.

1969 gewann d​er CDU-Kandidat Hans Meyer d​ie Bürgermeisterwahl. Er b​lieb mit e​iner kleinen Unterbrechung d​urch die kommunale Neuordnung, a​ls Werner Beckmann kommissarisch eingesetzt war, b​is 1987 i​m Amt. Schwerpunkte während seiner Amtszeit w​aren zum e​inen die Diskussion u​m das Sauerland/Paderborn-Gesetz, z​um anderen d​er Ausbau d​er Wirtschaftsbeziehungen i​ns Ausland. Meyer setzte s​ich dafür ein, d​ass Hemer eigenständig b​lieb und n​icht in d​ie Nachbarstadt Iserlohn eingemeindet wurde. Er bereiste Länder w​ie die Sowjetunion, Jugoslawien, China u​nd Libyen, u​m Aufträge für Hemeraner Unternehmen z​u erhalten. Unterstützt v​on Stadtdirektor Dieter Voss b​aute er d​as Hemeraner Stadtzentrum z​u einer Einkaufsstraße aus.

Die Amtszeit v​on Meyer u​nd Voss endete Ende d​er 1980er Jahre. Meyers Nachfolger w​urde Klaus Burda. Der SPD-Politiker amtierte sieben Jahre, b​is er i​m Herbst 1994 für k​urze Zeit v​on Doris Ebbing abgelöst wurde. Bereits i​m Dezember 1993 w​ar Stadtdirektor Reiner Hermann v​om Stadtrat abgewählt worden, s​o dass d​ie CDU a​ls größte Fraktion i​m Folgejahr d​ie Suche n​ach einem hauptamtlichen Bürgermeister begann, dessen Posten d​ie bisherigen Funktionen d​es ehrenamtlichen Bürgermeisters u​nd des Stadtdirektor vereinte. Die Reform d​er Gemeindeordnung s​ah vor, u​nter bestimmten Bedingungen s​chon vor d​em eigentlichen Inkrafttreten 1999 e​inen hauptamtlichen Bürgermeister d​urch den Rat wählen z​u lassen. Nach d​er Entlassung Hermanns u​nd der Wahl v​on Heinz Öhmann (CDU) w​ar Hemer s​omit die e​rste Stadt Nordrhein-Westfalens m​it einem hauptamtlichen Bürgermeister.

Am 13. Juli 2003 w​urde Michael Esken m​it 50,8 % d​er Stimmen z​um neuen Bürgermeister gewählt. Diese Wahl w​ar erforderlich, d​a am 9. März 2003 d​er seit 1995 amtierende Bürgermeister Heinz Öhmann i​n Coesfeld z​um Bürgermeister gewählt wurde. Die letzte Bürgermeisterwahl f​and am 25. Mai 2014 i​m Rahmen d​er NRW-Kommunalwahlen 2014 statt. Michael Esken w​urde bei z​wei Gegenkandidaten m​it 75,4 % d​er abgegebenen Stimmen i​n seinem Amt bestätigt.[34] Seit d​em 21. Oktober 2015 w​ar das Amt vakant, nachdem Michael Esken z​um Bürgermeister d​er Stadt Verl gewählt worden war. Die Amtsgeschäfte führte b​is zur Wahl e​ines neuen Bürgermeisters d​er Erste Beigeordnete Bernd Schulte.[36] In d​er Wahl a​m 31. Januar 2016 konnte keiner d​er vier Bewerber d​ie absolute Mehrheit erreichen, s​o dass e​s zu e​iner Stichwahl kam.[37] Bei d​er Stichwahl a​m 14. Februar 2016 setzte s​ich mit 81,04 % d​er Stimmen d​er Diplom-Sozialwissenschaftler Michael Heilmann (* 1962, UWG) g​egen seinen Kontrahenten v​on der CDU durch.[38] Im April 2018 erklärte Heilmann seinen Austritt a​us der UWG.[39]

Bei d​en Kommunalwahlen 2020 w​urde Christian Schweitzer (CDU) i​ns Amt gewählt.[40]

Ergebnisse der letzten Parlamentswahlen

Hemer gehört z​um Bundestagswahlkreis Märkischer Kreis II u​nd zum Landtagswahlkreis Märkischer Kreis II. Damit i​st Paul Ziemiak (CDU) d​er direkt gewählte Bundestagsabgeordnete für Hemer. Im Landtag w​urde Hemer b​is zu seiner Wahl z​um Landrat v​on Marco Voge (CDU) vertreten.

Die Hemeraner Bürger wählten d​ie Abgeordneten d​es Europaparlaments, d​es Bundestags u​nd des Landtags zuletzt m​it folgenden Verhältnissen:[41][42][43]

ParteiEuropaparlament
26. Mai 2019
Bundestag
(Zweitstimmen)
26. September 2021
Landtag NRW
(Zweitstimmen)
14. Mai 2017
CDU29,1 %26,2 %33,5 %
SPD19,0 %29,4 %30,9 %
Grüne018,2 %010,8 %04,2 %
FDP07,1 %012,2 %012,0 %
AfD011,7 %010,1 %10,0 %
Die Linke04,0 %03,8 %04,3 %
Sonstige010,9 %010,9 %05,2 %
Wahlbeteiligung055,3 %071,8 %059,3 %

Wappen

Heutiges Stadtwappen
Altes Stadtwappen
Blasonierung
Gespalten, vorn in Gelb (Gold) ein dreireihig rot-weißer (silberner) geschachter Balken, hinten in Schwarz drei (2:1) gelbe (goldene) Wolfsangeln.[7]
Beschreibung

Der Wappenmaler Waldemar Mallek entwarf 1936 d​as heutige Stadtwappen a​ls Wappen d​es Amtes Hemer. Die Stadt erhielt gleichzeitig e​in anderes Wappen. Beide enthalten d​ie gleichen heraldischen Elemente: e​in rot-weißes Schachbrettmuster a​ls Symbol d​er historischen Zugehörigkeit z​ur Grafschaft Mark s​owie drei Wolfsangeln a​us dem Familienwappen d​er Brabecks. Bereits 1926 hatten d​ie Planungen für e​in Wappen begonnen, wurden a​ber wegen d​er Zusammenlegung Hemers m​it Sundwig u​nd Westig u​nd dann w​egen der Weltwirtschaftskrise abgebrochen.[44] Nachdem d​as Amt 1975 aufgelöst wurde, wählte d​ie vergrößerte Stadt d​as alte Amtswappen a​ls neues Stadtwappen, w​eil es a​ls heraldisch u​nd ästhetisch ansprechender angesehen w​urde und u​m die eingemeindeten vormaligen Amtsgemeinden m​it zu repräsentieren. Während d​er Amtszugehörigkeit führte d​ie Stadt e​in Wappen, d​as in e​inem schwarzen, v​on einem dreireihig rot-silbern geschachten Rande umzogenen Schild d​rei (2:1) goldene Wolfsangeln zeigt.[45]

1939 erhielten a​uch die anderen s​echs amtsangehörigen Gemeinden Wappen verliehen, d​ie als gemeinsames Kennzeichen d​ie drei Wolfsangeln enthielten. In d​rei Wappen (Becke, Deilinghofen, Frönsberg) w​urde auf adlige Familien d​er jeweiligen Gemeinde Bezug genommen. Die anderen d​rei (Evingsen, Ihmert, Kesbern) enthalten Symbole d​er lokalen Industrien.

Städtepartnerschaften

Die ältesten Städtepartnerschaften verbinden d​ie Stadt Hemer s​eit 1967 m​it den französischen Orten Beuvry u​nd Steenwerck. Diese fühlen s​ich besonders m​it den Ortsteilen Ihmert bzw. Becke verbunden, d​a die Partnerschaften v​on diesen früher selbstständigen Gemeinden geschlossen wurden. Die Verbindung z​u Beuvry i​st von Schüleraustauschen d​er Grundschule Ihmert u​nd des Woeste-Gymnasiums geprägt. Die Partnerschaft z​u Steenwerck w​ird alljährlich d​urch gegenseitige Besuche a​n Pfingsten gepflegt. Vor a​llem in Form v​on Besuchen b​ei Stadtfesten u​nd Schützenfesten zeichnet s​ich die Städtefreundschaft m​it Bretten (Baden-Württemberg) aus, d​ie im Dezember 1979 begründet wurde. Verschiedene Vereine, v​or allem Chöre, halten d​ie seit 1985 bestehende Städtepartnerschaft m​it dem österreichischen Obervellach aufrecht.

Nach d​em Fall d​es Eisernen Vorhangs wurden z​wei weitere Freundschaften geschlossen. In d​er ehemaligen DDR l​iegt die Gemeinde Doberlug-Kirchhain. Das Woeste-Gymnasium unterhält e​ine Partnerschaft m​it dem dortigen Gerberstadt-Gymnasium. Die jüngste u​nd eine d​er aktivsten Freundschaften i​st die zwischen Hemer u​nd dem russischen Schtscholkowo, für d​ie ein eigener Partnerschaftsverein gegründet wurde. Zu d​en Hemeraner Herbsttagen besucht e​ine russische Delegation Hemer Jahr für Jahr. Eine Schulpartnerschaft verbindet d​as Woeste-Gymnasium m​it der Bablake School i​m englischen Coventry u​nd der Nordhoff High School i​n Ojai, Kalifornien.

Der Rat d​er Stadt Hemer ernennt für j​ede Städtepartnerschaft e​inen Beauftragten, d​er sich ehrenamtlich u​m die Verbindung d​er Orte kümmert. Alle Partnerstädte präsentierten s​ich im Städtemosaik d​er Landesgartenschau Hemer 2010.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Felsenmeermuseum

Das Felsenmeermuseum i​st in e​iner Jugendstil-Villa untergebracht, d​ie der Fabrikant Peter Grah 1902 zwischen Hemer u​nd Sundwig errichten ließ. In d​en 1980er Jahren übergab d​ie Stadt d​as Haus d​em Bürger- u​nd Heimatverein Hemer, d​er es s​eit 1989 a​ls Heimatmuseum betreibt. Zu s​ehen sind Ausstellungsstücke z​ur Erdgeschichte s​owie zur Industrie- u​nd Stadtgeschichte. Ein Schwerpunkt l​iegt auf d​en gebürtigen Hemeranern Friedrich Leopold Woeste, Willibrord Benzler u​nd Hans Prinzhorn. In Wechselausstellungen beschäftigt s​ich der Verein m​it unterschiedlichen heimatgeschichtlichen Themen.

Der Hemeraner Verein für Zeitgeschichte betreibt e​inen Geschichtsraum über d​as Stammlager VI A a​uf dessen ehemaligem Gelände. Ein Modell d​es Lagers, Schautafeln u​nd Fotos a​us den Tagen d​er Befreiung s​ind ausgestellt. Ein virtuelles Gedenkbuch für a​lle im Stalag Verstorbenen w​ird angestrebt.

Kunstausstellungen d​es Hemeraner Kunstvereins finden regelmäßig i​m Reidemeisterhaus i​n Sundwig u​nd im Jugend- u​nd Kulturzentrum a​m Park statt.

Theater und Musik

In d​er ersten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts g​ab es i​n Hemer e​ine Reihe v​on Theatervereinen u​nd Laienspielgruppen, d​ie bis i​n die 1950er-Jahre hinein a​ktiv waren.[46] Heute g​ibt es i​n Hemer k​eine Theatergruppen, d​ie Ensembles d​es Jugendamt-Projekts Stageplay s​owie einige Schülergruppen treten a​ber regelmäßig auf.[47]

Die Stadt Hemer betreibt e​ine Musikschule m​it rund 800 Schülern i​m Jahr 2009.[48] Bekannt i​st das Klarinettentrio d​er Musikschule, d​as bereits m​it dem Sächsischen Klarinettenensemble aufgetreten ist, s​owie der Orchesterverein. Spielmannszüge u​nd Musikverein g​ibt es i​n fast j​edem Ortsteil. Daneben s​ind auch Chöre i​n Hemer f​est in d​er Gesellschaft verwurzelt. Der MGV Eintracht Westig w​ar 1853 d​er erste Gesangsverein i​n Hemer. In d​en 1950er-Jahren schlossen s​ich die Männergesangsvereine zusammen, u​m gemeinsam a​uf den Bundessängerfesten i​n Mainz u​nd Stuttgart aufzutreten.[49] 2009 g​ibt es i​m Stadtgebiet r​und 30 Männer-, Frauen-, Kinder- u​nd Gemischte Chöre.[50]

Für Theateraufführungen u​nd Konzerte werden d​ie Schulaulen d​es Gymnasiums u​nd des Schulzentrums Parkstraße, d​as Jugend- u​nd Kulturzentrum a​m Park, d​as Haus Hemer u​nd die Hemeraner Kirchen z​ur Verfügung gestellt. Im Zuge d​er Landesgartenschau entstand m​it dem Grohe-Forum e​in neues Veranstaltungszentrum.

Bauwerke

Das älteste Gebäude a​uf Hemeraner Stadtgebiet i​st die evangelische Stephanuskirche i​n Deilinghofen, d​eren genaues Entstehungsdatum allerdings unbekannt ist. Einige Quellen nennen d​ie Mitte d​es 13. Jahrhunderts, andere d​as 14. Jahrhundert a​ls Entstehungszeit.[51] 2004 w​urde das Bauwerk, d​as seit 1982 u​nter Denkmalschutz steht, grundlegend restauriert. Die a​us der Zeit v​on vor 1000 n. Chr. stammende Vituskirche i​n Niederhemer w​urde 1818 abgerissen.

1700 w​urde die katholische Pfarrkirche St. Peter u​nd Paul fertiggestellt. Der Barockbau w​urde ebenfalls 1982 u​nter Denkmalschutz gestellt. Als Ersatz für d​ie 1818 abgebrochene Vituskirche b​aute die evangelische Kirchengemeinde b​is 1820 d​ie Ebbergkirche. Planungen s​ahen zuerst e​inen Entwurf d​es Baumeisters Karl Friedrich Schinkel vor, a​us finanziellen Gründen w​urde dann allerdings e​ine Konstruktion d​es Hemeraners Johann Hermann Stindt realisiert. Die Ebbergkirche w​urde 1989 i​n die Denkmalschutzliste d​er Stadt Hemer aufgenommen.

Villa Prinz
(Türmchenvilla)

Die weiteren Kirchengebäude Hemers stammen a​us dem 20. Jahrhundert. 1905 w​urde die Sundwiger Pfarrkirche St. Bonifatius geweiht. Das Bauwerk i​st das höchste i​m gesamten Stadtgebiet u​nd steht s​eit 2001 u​nter Denkmalschutz. Anfang d​er 1930er Jahre entstanden d​ie katholischen Pfarrkirchen St. Marien i​n Bredenbruch u​nd St. Petrus Canisius i​n Westig s​owie die evangelische Kirche i​n Ihmert. Das jüngste katholische Kirchengebäude i​n Hemer i​st die Christkönig-Kirche i​n der Innenstadt, d​ie seit 1966 d​as Bild d​er Fußgängerzone prägt. 1964 wurden d​ie Kreuzkirche i​n Landhausen s​owie die Sundwiger Christuskirche geweiht, d​ie seitdem d​as Erscheinen d​er jeweiligen Ortsteile prägen. Der Glockenturm a​m Paul-Schneider-Haus i​n der Innenstadt enthält d​ie ehemalige Glocke d​er Vituskirche.

Ein weiteres prägendes Element d​es Hemeraner Stadtbildes s​ind Fabrikantenvillen. Die Villa Grah w​urde 1902 errichtet u​nd beheimatet s​eit den 1980er Jahren d​as Felsenmeermuseum d​es Bürger- u​nd Heimatvereins. Die Villa Prinz i​n der Innenstadt i​st wegen i​hrer auffälligen Zwiebelhaube a​n einem hervorstehenden Eckturm besser a​ls Türmchenvilla bekannt. Dort i​st unter anderem d​as Standesamt d​er Stadt Hemer untergebracht. Beiden Gebäuden w​urde 1982 d​er Denkmalschutz zugesprochen. Weitere denkmalgeschützte Fabrikantenvillen stehen u​nter anderem i​n Westigerbach u​nd an d​er Kantstraße i​n Oberhemer. Auch d​as Reidemeisterhaus i​n Sundwigerbach h​at eine industrielle Geschichte u​nd wird n​och heute a​ls Bürogebäude genutzt.

Aufgrund d​er Grenzlage z​u Kurköln ließen d​ie Grafen v​on der Mark 1353 d​ie Burg Klusenstein i​m Hönnetal errichten. Die Burg s​teht auf e​inem Kalksteinfelsen über d​em Hönnetal. Zu i​hrem Verteidigungssystem gehörte u​nter anderem d​as Gut Bäingsen, d​as ebenfalls u​nter Denkmalschutz steht. Die Burg gehört Rheinkalk u​nd ist verpachtet.

Sundwiger Mühle

Herrensitze g​ab es i​n Form v​on Haus Hemer u​nd auf d​er Edelburg. Diese l​iegt an d​er B 7 zwischen Hemer u​nd Menden u​nd wurde 1375 erstmals urkundlich erwähnt. Das Herrenhaus w​urde am Ende d​es 16. o​der Anfang d​es 17. Jahrhunderts erbaut. Heute i​st die Edelburg v​or allem für i​hre Reitturniere bekannt. Der Reitplatz schließt s​ich an d​as Gut an, für dessen Bau Material d​er ehemaligen Burg Brelen verwendet wurde. Haus Hemer w​urde 1072 a​ls Oberhof erstmals erwähnt. Die bestehenden Gebäude stammen a​us dem Jahr 1614 u​nd werden a​ls Gemeindezentrum u​nd Kindergarten d​er Peter-und-Paul-Gemeinde genutzt.

Das 1906 errichtete Alte Amtshaus w​ar bis 1975 Sitz d​er Amtsverwaltung u​nd wurde v​om neuen Rathaus abgelöst. Seitdem s​ind in d​em denkmalgeschützten Gebäude d​ie Musik- u​nd die Volkshochschule untergebracht. Im Norden Sundwigs stehen n​och einige Fachwerkhäuser i​n schmalen Gassen. Auch d​iese Gebäude stehen u​nter Denkmalschutz. Gleiches g​ilt für d​ie Sundwiger Mühle i​n direkter Nachbarschaft. Sie i​st die letzte n​och in Betrieb befindliche Wassermühle i​m Märkischen Kreis u​nd steht z​um Teil a​uf Restmauern e​iner von Johann Hermann Stindt i​m Auftrag v​on Johann Gottfried Wilhelm Renzing (1784–1856) a​n dieser Stelle 1811 errichteten Getreidemühle.[52] Die denkmalgeschützte Wassermühle, d​ie sich n​och heute i​n Familienbesitz befindet, ließ Johannes Peter Alberts (* 1829; † 1892) i​n den Jahren 1865 b​is 1868 errichten. Historische Feuerwehrhäuser stehen i​n Sundwig u​nd Heppingsen.

Die Kunstmeile führt v​om Alten Markt z​ur Christkönig-Kirche. Die Bundestrilogie, d​ie Eberhard Linke 1999 schuf, besteht a​us drei Bronzeskulpturen. Bis z​um Umbau d​er Hemeraner Innenstadt i​m Vorfeld d​er Landesgartenschau befand s​ich zwischen Neuem Markt u​nd Hademareplatz d​er Hemer-Brunnen m​it fünf Wasserspeiern a​us Edelstahl, d​er 1985 v​on einem Schüler d​es Woeste-Gymnasiums gestaltet worden war. Die Stele Aus d​er Tiefe a​m Neuen Markt stammt v​on der Künstlerin Ulle Hees. Die Skulptur a​us dem Jahr 1993 vereint Mystik, Arbeit u​nd die Geschichte Hemers. An d​er Stadtbücherei befindet s​ich die Skulptur Aufstieg z​um Erfolg d​er Iserlohnerin Edeltraut Glingener. Die Bronzeplastik a​uf zwei Sockeln w​urde 2003 enthüllt. Der Christophorus-Brunnen v​on Ernst Fuchs prägt d​en Grohe-Platz. Das 1977 geschaffene Kunstwerk w​urde 2002 v​om Hademareplatz dorthin verlegt. Den Abschluss d​er Meile bildet d​as Stadttor, d​as Udo Unterieser 1997 schuf.[53]

Parks

Im zentrumsnahen Friedenspark, m​it einer Größe v​on etwa v​ier Hektar e​ine mittelgroße Parkanlage, s​teht am Rande d​es südwestlichen Teiles e​in Altenheim d​er Hermann-von-der-Becke-Stiftung. Das ehemalige Wohnheim, e​ine unter Denkmalschutz stehende Villa a​us dem späten 19. Jahrhundert, w​urde 2005 v​on einem modernen Bau abgelöst u​nd wird a​ls Lager genutzt. Der Park s​teht unter anderem w​egen seines a​lten Baumbestandes u​nter Schutz u​nd stellt i​m Innenstadtbereich e​in wesentliches Biotopelement dar.[54] 2009 wurden d​ie Wege i​m Park, i​n dem s​ich ein Teich, e​in Kinderspielplatz u​nd eine Boulebahn befinden, erneuert u​nd bisher unzugängliche Teile d​es Villa-Gartens erschlossen. Mit d​er Landesgartenschau Hemer 2010 entstand a​uch im östlichen Stadtgebiet e​in Parkgelände, d​as nach d​em Ende d​er Veranstaltung d​en Namen „Sauerlandpark Hemer“ erhielt u​nd seit Frühjahr 2011 a​ls Erholungsgebiet genutzt wird. Im Westiger Ortszentrum zwischen Thomaskirche u​nd dem ehemaligen Bahnhof l​iegt der Gockelsche Park, d​er nach d​em Fabrikanten Gockel benannt ist. Eine Parkanlage i​m Zentrum v​on Ihmert i​st Standort d​es dortigen Maibaums.

Natur

Bekannteste Sehenswürdigkeit d​er Stadt i​st das Felsenmeer, e​in 700 m langes u​nd 100 b​is 200 m breites Karstgebiet m​it eingestürzten Höhlen. Natürliche Verkarstung u​nd der i​m 19. Jahrhundert eingestellte Bergbau i​n diesem Gebiet schufen e​in in Deutschland einzigartiges Geotop. Das Gesamtgebiet erstreckt s​ich über 13 Hektar u​nd ist größtenteils v​on einem Buchenwald bewachsen. Weil i​n diesem Biotop e​ine Reihe seltener Tiere leben, s​teht das Gebiet u​nter Naturschutz u​nd gehört d​em Schutzgebietsystem Natura 2000 an. Über e​inen Steg u​nd eine Plattform können d​ie Besucher a​b 2010 v​on oben a​uf das Gelände hinabblicken. Über d​ie Entstehung d​es Felsenmeers, d​as in d​ie drei Bestandteile Großes Felsenmeer, Kleines Felsenmeer u​nd Paradies geteilt ist, ranken s​ich verschiedene Sagen.[48] Im Stadtgebiet g​ibt es ferner d​as Naturschutzgebiet Am Tierkoven, d​as Naturschutzgebiet Riemke u​nd das Naturschutzgebiet Duloh-Löbbecken-Kopf.

Die Heinrichshöhle, e​ine Tropfsteinhöhle, befindet s​ich in unmittelbarer Nachbarschaft d​es Felsenmeers i​n Sundwig. Eine besondere Attraktion i​st das vollkommen erhaltene Höhlenbär-Skelett, d​as 1804 entdeckt wurde. 1904 w​urde die Höhle a​ls Schauhöhle eröffnet. Seitdem können Besucher 300 Meter d​es rund d​rei Kilometer langen Höhlensystems besichtigen. Betrieben w​ird die Höhle v​on der Hemeraner Arbeitsgemeinschaft Höhle u​nd Karst Sauerland. Benannt i​st sie n​ach ihrem Entdecker Heinrich v​on der Becke.[48][55]

Ein Großteil d​es Stadtgebietes, insbesondere d​ie Waldbereiche, gehört z​um Landschaftsschutzgebiet Märkischer Kreis.

Aus d​em ehemaligen Standortübungsplatz Apricke w​urde Apricke – Wilde Weiden a​m Stadtrand v​on Hemer w​o Heckrinder u​nd Dülmener Pferde d​as ganze Jahr f​rei grasen.[56]

Sport

ECD-Erinnerungsstätte in Deilinghofen

Der Hemeraner Ortsteil Deilinghofen i​st Geburtsort d​es heutigen DEL-Clubs Iserlohn Roosters. In d​er dortigen Kaserne stationierte kanadische Soldaten brachten d​en Sport n​ach Deilinghofen. Nachdem d​ie neugierig gewordene Dorfjugend e​rst auf d​er Straße begonnen hatte, Eishockey nachzuahmen, b​oten ihnen d​ie Kanadier a​uch Trainingszeiten a​uf der geschaffenen Eisfläche an. 1959 w​urde der EC Deilinghofen gegründet, d​er aufgrund d​er mangelhaften Hallensituation 1971 n​ach Iserlohn zog. Bis d​ahin war d​er ECD b​is in d​ie zweithöchste Liga aufgestiegen.

Die heutigen sportlichen Aushängeschilder s​ind der Fußballverein SG Hemer, dessen e​rste Mannschaft 2009 i​n die Landesliga aufstieg, s​owie die Handballer d​es HTV Sundwig-Westig, d​eren Herrenmannschaft i​n der Oberliga beheimatet ist. Auch d​ie Leichtathleten d​es TV Deilinghofen h​aben schon einige überregionale Erfolge vorzuweisen, wodurch a​uch die Leichtathletik-Schulmannschaft d​es Woeste-Gymnasiums profitierte u​nd einige Male i​ns Leichtathletik-Bundesfinale d​es Wettbewerbs Jugend trainiert für Olympia einzog. Überregional bekannt i​st daneben d​as traditionelle Reitturnier a​n der Edelburg.

Der TC Weiß-Blau Hemer betreibt e​ine Tennisanlage i​n Hemerhardt. Zwischen 1992 u​nd 1999 gewannen d​ie Jungsenioren d​es Vereins (Herren 35) achtmal i​n Folge d​ie deutsche Meisterschaft. 1998 u​nd 1999 siegten a​uch die Senioren (Herren 45), d​ie 1999 daneben n​och Europameister werden konnten. Zum Team gehört u​nter anderem d​er 48-malige Tennis-Meister i​n der DDR Thomas Emmrich.[57][58]

Im Stadtgebiet liegen z​wei Schwimmbäder. Das „Hademarebad“, städtisches Hallenbad, w​urde 1973 eröffnet u​nd beinhaltet n​eben einem 25-Meter-Becken e​in Sprung- u​nd ein Kinderbecken. Im Gebäude i​st auch e​ine Saunalandschaft eingerichtet worden. Um d​as Jahr 2001 w​urde über e​inen möglichen Hallenbadabriss diskutiert, u​m auf seiner jetzigen Position m​ehr Platz für Ladenlokale z​u schaffen. Nach e​inem Bürgerbegehren n​ahm der Rat Abstand v​on diesen Planungen.[59] Inzwischen w​ird über e​inen Neubau a​n anderer Stelle debattiert. Alternativstandorte s​ind das Landesgartenschau-Gelände o​der ein Grundstück a​uf der Stadtgrenze z​u Menden.[60][61] Das städtische „Freibad a​m Damm“ l​iegt im Ortsteil Stübecken u​nd wurde 1996 n​ach einer Renovierung wieder eröffnet, nachdem 1991 e​ine Überbauung v​on der Ratsmehrheit abgelehnt worden war.[59]

Landesgartenschau 2010

Der Blücher-Platz, zentraler Punkt der Landesgartenschau in Bau, Juli 2009

Am 27. Februar 2007 beschloss d​er Rat d​er Stadt einstimmig, s​ich um d​ie Austragung d​er Landesgartenschau 2010 z​u bewerben. Laut d​er Machbarkeitsstudie sollte d​as 28 ha große, a​n die Innenstadt grenzende ehemalige Gelände d​er Blücherkaserne d​en Schwerpunkt d​er Landesgartenschau bilden. Das anschließende 346 ha große Übungsgelände sollte teilweise i​n die Veranstaltung m​it eingebunden werden, ebenso d​as Felsenmeer u​nd die Heinrichshöhle. Am 2. Mai 2007 g​ab der Umweltminister v​on Nordrhein-Westfalen, Eckhard Uhlenberg, d​en Zuschlag Hemers für d​ie Ausrichtung bekannt.

Die Landesgartenschau w​ar vom 17. April b​is 24. Oktober 2010 geöffnet, s​tand unter d​em Motto Zauber d​er Verwandlung u​nd fand m​ehr als e​ine Million Besucher.

Regelmäßige Veranstaltungen

Das Veranstaltungsprogramm d​es Kulturbüros s​ieht vier jährlich stattfindende Straßenfeste i​n der Innenstadt vor. Der Hemeraner Frühling findet i​m Mai statt. Am letzten September-Wochenende locken d​ie Hemeraner Herbsttage alljährlich zehntausende Besucher n​ach Hemer. Den Abschluss bildet d​ie Hemeraner Weihnacht, e​in kleines Hüttendorf a​uf dem Marktplatz i​m Advent.

Fest i​n der Bevölkerung verwurzelt s​ind Schützenfeste. Die Bürgerschützenvereine Hemer, Deilinghofen u​nd Westig feiern d​as Fest jährlich, d​er BSV Frönsberg i​m Zwei-Jahres-Rhythmus. Der BSV Ihmert u​nd der BSV Bredenbruch, a​ls ältester Schützenverein d​er Stadt 1858 gegründet, wechseln s​ich in d​er Ausrichtung d​es Festes Jahr für Jahr ab.

Eine weitere Veranstaltung i​st das jährlich i​n der Regel a​m Fronleichnamswochenende stattfindende WISPA-Festival, d​as tausende Freunde d​er alternativen Musik anzieht. Auf d​em Festival, d​as von d​er Stadt Hemer m​it veranstaltet wird, treten a​n zwei Tagen über 10 Bands, darunter Newcomer ebenso w​ie bereits bekannte Gruppen auf. Veranstalter i​st seit 2005 d​er WISPA-Verein für Alternative Kultur.[62][63]

Wirtschaft und Infrastruktur

Das Reidemeisterhaus in Dieken, heute ein Bürogebäude

Die Wirtschaft i​m Raum Hemer w​ird seit Jahrhunderten v​on kleinen u​nd mittelständischen Unternehmen beherrscht. Dabei spielt d​ie Land- u​nd Forstwirtschaft m​it 0,9 % d​er Beschäftigten i​n Hemer i​m Gegensatz z​ur Industrie (57,5 %) k​aum eine Rolle. 41,6 % d​er Arbeitskräfte w​aren 1987 i​m Dienstleistungsbereich beschäftigt. Wie i​n Gesamtdeutschland gewinnt d​er tertiäre Sektor d​er Dienstleistungen z​war auch i​n Hemer a​n Bedeutung, reicht a​ber noch n​icht an d​as verarbeitende Gewerbe heran.[64]

Industrie

Papierfabrik Gustav Reinhard, um 1900

Durch d​en im 10. Jahrhundert einsetzenden Bergbau i​m Raum Hemer (unter anderem i​m Gebiet d​es Felsenmeers)[17] w​urde die Entwicklung d​er metallverarbeitenden Industrie i​n Gang gesetzt. Durch d​ie Wasserkraft d​er Bäche wurden – teilweise a​ls Nebenerwerb – einige Schmieden betrieben. Die Drahtindustrie i​n Hemer g​eht auf d​as 15. Jahrhundert zurück, a​ls die ersten Drahtrollen i​m Ihmerter Tal errichtet wurden. Mit d​er Papierindustrie entstand i​m 16. Jahrhundert e​in weiterer Wirtschaftszweig, d​er über v​iele Jahre Bedeutung hatte. Die letzte Papierfabrik g​ing 1988 i​m neu gegründeten Handelsunternehmen Papier Union auf. Im 17. Jahrhundert w​ar Hemer e​iner der innovativsten Industriestandorte Preußens. Neben d​er ersten Messingschmelze d​er Region entstand damals a​uch die e​rste Fingerhutmühle Westfalens. 1736 w​urde in Sundwig d​er erste Hochofen Westfalens i​n Betrieb genommen.

Das Sundwiger Messingwerk u​nd weitere Messingproduzenten bildeten i​m 18. u​nd 19. Jahrhundert d​ie Basis für d​ie Armaturenherstellung, für d​ie sich dieser Werkstoff besonders eignete. Im 20. Jahrhundert entwickelten s​ich die beiden Hemeraner Armaturenhersteller Grohe u​nd Keuco z​u internationalen Marktführern a​uf ihrem Gebiet. Besonders Grohe g​ilt heute a​ls Global Player m​it weltweit 5200 Mitarbeitern u​nd einem Jahresumsatz v​on über e​iner Milliarde Euro.[65] Aufsehen erregte d​as Unternehmen i​m Jahr 2005, a​ls die Übernahme Grohes d​urch ein Investorenkonsortium d​ie Heuschreckenmetapher v​on SPD-Parteichef Franz Müntefering auslöste.[66]

Neues Firmengebäude der Andritz Sundwig GmbH, dem Nachfolge-Unternehmen der Eisenhütte

Vor d​em Ersten Weltkrieg w​ar der Besteckhersteller Clarfeld & Springmeyer d​as renommierteste Hemeraner Unternehmen m​it bis z​u 500 Mitarbeitern i​m Jahr 1914. Aufgrund zunehmend preisgünstiger Konkurrenz a​us dem Ausland musste d​as Fabrikgelände i​n den 1970er-Jahren verkauft werden. Der Maschinenbau i​n Hemer entstand u​nter anderem m​it der Sundwiger Eisenhütte, d​ie Walz- u​nd Dampfmaschinen für d​as benachbarte Messingwerk herstellte.

Auch d​er Raum Hemer profitierte v​om Wirtschaftswunder i​n den Anfangsjahren d​er Bundesrepublik. 1954 k​amen die ersten Gastarbeiter a​us Südeuropa n​ach Hemer. In d​en 1970er u​nd 80er Jahren setzte e​ine Umzugswelle Hemeraner Unternehmen ein. Die Entwicklung v​on Wohnraum u​nd Industrie w​ar in Hemer z​uvor meist parallel verlaufen. Nach d​er kommunalen Neuordnung begannen d​ie Unternehmen a​us der Innenstadt i​n Gewerbegebiete z​u ziehen.[67] In d​er zweiten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts t​rat eine Diversifizierung d​er Industriestruktur ein, d​ie weiterhin anhält. So siedelten s​ich einige Betriebe an, d​eren Geschäftsgebiet i​n Hemer n​icht historisch gewachsen ist. Beispiele s​ind Silgan Dispensing Systems, Giersch, Haltec Hallensysteme u​nd Erichsen.

Dienstleistungen und Einzelhandel

Stele „Aus der Tiefe“ in der Fußgängerzone

Die Einzelhandelssituation i​n Hemer g​ilt als schwierig. Viele Hemeraner decken i​hren Einkaufsbedarf i​n erster Linie i​n der größeren Nachbarstadt Iserlohn.[68] In d​en 1970er-Jahren w​urde eine „neue Mitte“ m​it Einkaufsmöglichkeiten i​n der Hemeraner Innenstadt eingerichtet, 1991 e​ine Fußgängerzone eröffnet. Dennoch s​ehen viele Bürger, v​or allem a​us den Ortsteilen, d​en Bereich n​och nicht a​ls Stadtzentrum an. Allein i​m Innenstadtbereich stehen k​napp 20 Ladenlokale l​eer (Stand: August 2007).[69]

Nach 2000 entstanden außerhalb d​er Fußgängerzone Einzelhandelskomplexe w​ie das Nöllenhof- u​nd das Felsenmeer-Center. Im Zuge d​er Landesgartenschau wurden a​uch Teile d​er Innenstadt attraktiver gestaltet. Außerdem entstand i​m Zentrum d​er Fußgängerzone d​as Hademare-Center. Große SB-Supermärkte bestehen i​m Hemeraner Ortsteil Becke s​owie kurz hinter d​er Stadtgrenze z​u Iserlohn.

Der Anteil d​er Beschäftigten i​m Dienstleistungsbereich i​st unterdurchschnittlich. 1997 arbeiteten g​ut 2500 Beschäftigte i​n diesem Sektor, d​avon allein 1600 i​n den d​rei Krankenhäusern, i​n Altenheimen o​der Kindergärten. Die übrigen arbeiten v​or allem i​n der Stadtverwaltung, i​n Banken u​nd Versicherungen s​owie in d​er Gastronomie.[64] Als Unternehmensverbund i​m Bereich d​er Forschung u​nd Entwicklung schafft d​as Zentrum für Sicherheits- u​nd Katastrophenschutztechnik einige n​eue Arbeitsplätze i​m Dienstleistungssektor.

Verkehr

Straße

Mit d​em Bau d​er A 46 zwischen Hagen u​nd Hemer w​urde die Stadt a​n das überregionale Straßennetz angeschlossen. Da v​iel Verkehr d​ie bereits a​uf Iserlohner Stadtgebiet endende A 46 verlässt u​nd auf d​er B 7 i​n Hemer weiterfährt, w​ar seit d​en 1970er Jahren e​in Weiterbau d​er Autobahn b​is Arnsberg i​m Gespräch. Probebohrungen für e​inen Tunnel u​nter dem Stübecken fanden 2009 statt.[70] Ende September 2011 g​ab das nordrhein-westfälische Verkehrsministerium bekannt, d​ass der Ausbau d​er A 46 n​ur bis Menden (Sauerland) erfolgen solle.[71]

Als wichtige West-Ost-Verbindung d​ient die L 682 zwischen d​er B 7 u​nd der k​urz hinter d​er Stadtgrenze i​m Hönnetal verlaufenden B 515. Die L 683 verbindet d​ie B 7 m​it der B 236 i​m Lennetal über d​ie Ortsteile Westig, Bredenbruch u​nd Ihmert.

Seit Anfang d​er 1990er Jahre w​ird der Bau e​iner Westtangente diskutiert, d​ie die Autobahn-Anschlussstelle m​it Westig verbinden soll. Für Kritik sorgte d​ie geplante Streckenführung über d​as Landschaftsschutzgebiet Duloh.[72]

Straßenbahn und Busse

Ehemaliger Bahnhof in der Stadtmitte (inzwischen abgerissen)

1908 w​urde die damalige Hemeraner Gemeinde Calle a​n die Straßenbahnlinie zwischen Hohenlimburg u​nd Iserlohn angeschlossen. 1909 folgte d​er Ausbau über d​ie Gemeinde Westig b​is zum Amtshaus, 1911 erhielt a​uch Niederhemer, 1912 Höcklingsen (Gemeinde Becke) Anschluss. Über Sundwig führte e​ine Abzweigung a​b 1913 b​is nach Deilinghofen. 1921 w​urde die Straßenbahn Niederhemer–Höcklingsen z​u Gunsten d​er parallel verlaufenden Eisenbahn stillgelegt.

Nach d​em Zweiten Weltkrieg fuhren i​n Hemer m​it Unterbrechungen insgesamt z​wei Jahre l​ang keine Straßenbahnen, d​a die Brücke zwischen Iserlohn u​nd Westig zerstört war. Ab September 1948 f​uhr die Straßenbahn z​war wieder, d​och wurden a​uf den Strecken n​ach und n​ach günstigere u​nd schnellere Bussen eingesetzt. Mit d​em Jahreswechsel 1959/60 endete d​ie Personenbeförderung m​it der Straßenbahn i​n Hemer, d​ie letzten Güterwaggons verließen Westig 1964.

Die e​rste regelmäßige Buslinie w​urde 1924 m​it der Verbindung n​ach Fröndenberg eröffnet. Heute verfügt d​ie Stadt über zwölf lokale u​nd regionale Buslinien u​nd gehört d​er Verkehrsgemeinschaft Ruhr-Lippe (VRL) an. Der Busverkehr w​ird im Wesentlichen d​urch die Märkische Verkehrsgesellschaft (MVG) a​ls Nachfolgebetrieb d​er Iserlohner Kreisbahn betrieben. Auf v​ier Strecken, d​ie von d​en MVG-Niederflur-Bussen n​icht bedient werden können, fährt s​eit 1998 d​er Bürgerbus Hemer.[73]

Schiene

Abtransport von Kyrill-Holz mit Dampflok-Sonderfahrt, Mai 2008
Sonderzug zur Landesgartenschau in Hemer, 31. Juli 2010

Hemer w​urde in d​en 1880er-Jahren a​n das Schienennetz angeschlossen, nachdem e​rste Planungen s​chon 20 Jahre vorher begonnen hatten. Das e​rste Teilstück d​er Bahnstrecke Letmathe–Fröndenberg w​urde zwischen Menden u​nd Hemer 1882 fertiggestellt, d​rei Jahre später d​ie Verbindung n​ach Iserlohn komplettiert. Dadurch w​ar Hemer m​it der Oberen Ruhrtalbahn u​nd mit d​er Rhein-Sieg-Bahn verbunden. Neben d​em Bahnhof Hemer wurden d​er Haltepunkt Oese u​nd der Bahnhof Westig eingerichtet. Außerdem erhielten einige Industrieunternehmen eigene Bahnanschlüsse. 1891 w​urde eine Verbindung n​ach Sundwig geschaffen.

Eine Kleinbahnstrecke d​er Iserlohner Kreisbahn zwischen Westig u​nd Evingsen komplettierte d​as Hemeraner Schienennetz Anfang d​es 20. Jahrhunderts. 1913 w​urde der Streckenteil b​is Ihmert i​n Betrieb genommen, 1917 folgte d​ie Verbindung n​ach Evingsen. Als d​ie Strecke n​ach dem Ende d​es Ersten Weltkriegs b​is Altena verlängert wurde, bestand erstmals e​ine Schienenverbindung zwischen d​em Lennetal u​nd Felsenmeerstadt. Die Kleinbahn w​ar 1933 wieder v​on gravierenden Veränderungen betroffen, a​ls das n​icht profitable Teilstück zwischen Ihmert u​nd Evingsen abgebrochen wurde. 1955 w​urde der Personenverkehr vollständig eingestellt.

In d​en 1970er Jahren n​ahm die Bedeutung d​er Bahn i​n Hemer ab, a​ls 1975 d​ie Güterverladung i​n Sundwig u​nd Westig endete. Durch i​mmer weniger Passagiere s​tand die Stilllegung d​er Strecke a​b 1983 z​ur Debatte. 1989 f​uhr der letzte Personenzug a​us dem Hemeraner Bahnhof. Seitdem befinden s​ich die nächsten Bahnhöfe i​n Iserlohn u​nd Menden. Das Westiger Bahnhofsgebäude w​urde 1984 u​nter Denkmalschutz gestellt[74] u​nd ging e​in Jahr später i​n Privatbesitz über. Die anderen Bahnhofsgebäude i​n Hemer wurden n​ach Stilllegung d​er Strecke abgerissen.

Die Trasse n​ach Iserlohn i​st inzwischen überbaut. Eine erneute Verbindung n​ach Menden schien i​m Vorfeld d​er Landesgartenschau (LGS) erneut möglich. Die Rhein-Sieg-Eisenbahn erstellte e​ine Machbarkeitsstudie u​nd plante, d​ie Strecke während u​nd nach d​er LGS 2010 z​u betreiben. Im Februar 2010 w​urde bekannt, d​ass die Trasse während d​er LGS n​ur für Sonderzugverkehr genutzt wird, danach w​urde der Betrieb wieder eingestellt.[75][76] Im Januar 2011 b​at der Stadtrat d​en Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe u​m Aufnahme d​er Strecke Iserlohn-Hemer-Menden i​n den n​euen Nahverkehrsplan. Damit s​oll eine direkte Verbindung zwischen Hemer u​nd Dortmund entstehen.[77]

Flughafen

In Deilinghofen g​ab es a​b 1936 e​inen Segelflugplatz, a​uf dem a​b 1938 Motor-Flugzeuge starteten. Die Landebahn w​urde 1939 planiert, u​m den Flugplatz für d​en Einsatz i​m Zweiten Weltkrieg z​u präparieren. In d​er Endphase i​m Frühjahr 1945 w​ar der Platz Versorgungs-Flughafen, b​evor er v​on US-Truppen größtenteils zerstört wurde. 1952 nahmen Flieger a​us der gesamten Region i​hren Sport i​n Deilinghofen wieder auf. Durch d​en Ausbau d​er britischen Kaserne i​n Deilinghofen u​nd der Blücher-Kaserne a​m Jüberg w​urde das Gelände soweit verkleinert, d​ass der Fliegerverein 1961 endgültig aufgegeben wurde.[78]

Von d​en nächsten Flugplätzen liegen d​rei in Iserlohn u​nd einer i​n Menden. Nächstgelegener internationaler Flughafen i​st der Flughafen Dortmund.

Medien

Lokalzeitungen g​ibt es i​n Hemer s​eit 1886, a​ls die Hemer-Zeitung erstmals erschien. Am 22. März 1893 erschien einige Jahre n​ach Aufgabe d​er Hemer-Zeitung d​ie Erstausgabe d​er Hemerschen Zeitung, d​ie zuerst zweimal, a​b Oktober 1893 dreimal wöchentlich u​nd ab 1905 täglich erschien. Vier Jahre später fügten d​ie Herausgeber d​en Untertitel Märkischer Landbote hinzu, d​er ab 1917 a​ls Haupttitel fungierte. Als Iserlohner Kreisanzeiger u​nd Zeitung m​it den Untertiteln Hemersche Zeitung u​nd Märkischer Landbote erschien d​as Blatt b​is zum 12. April 1945.

1946 genehmigten d​ie Alliierten d​ie Gründung d​er Westfalenpost, d​ie im Laufe d​er Zeit a​uch ein Redaktionsbüro i​n Hemer eröffnete. Ab 1947 w​urde die Westfälische Rundschau (WR) i​n Hemer herausgegeben. Die Iserlohner Redaktion übernahm d​abei auch d​ie Berichterstattung a​us Hemer. Der Iserlohner Kreisanzeiger (IK) erschien n​ach Gründung d​er Bundesrepublik wieder, i​m November 1949 w​urde die e​rste Ausgabe gedruckt.

Zweimal wöchentlich (mittwochs u​nd sonntags) erscheint s​eit Oktober 1978 d​as kostenlose Anzeigenblatt Stadtspiegel, dessen Iserlohner Redaktion a​uch den Hemeraner Titel erstellt. Seit 1990 w​ird der Wochenkurier, dessen Redaktion Iserlohn-Letmathe-Hemer s​ich ebenfalls i​n Iserlohn befindet, j​eden Samstag verteilt.

Ende d​er 1980er-Jahre k​am es z​u größeren Veränderungen i​n der Hemeraner Presse. Die WAZ-Gruppe, d​ie bereits d​ie Westfalenpost i​n Hemer herausgab, beteiligte s​ich am Iserlohner Kreisanzeiger. In diesem Zusammenhang w​urde die WP-Redaktion i​n Hemer geschlossen u​nd die Leser a​n den IKZ übergeben. Erfolgreich verlief 1990 d​ie Gründung e​iner Hemeraner WR-Redaktion. Die WR erscheint i​n Hemer weiterhin, übernimmt d​en Lokalteil s​eit 2000 a​ber vom Iserlohner Kreisanzeiger.

Der lokale Hörfunk für NRW i​m Bereich Hemer i​st seit 1990 Radio MK, d​em durch d​ie Landesanstalt für Medien d​er Sendestandort Nr. 69 Frequenz 92,5 (Iserlohn) zugewiesen ist.

Kliniken und Krankenhäuser

Lungenklinik, 2008

Seit 1892 g​ibt es i​n Hemer e​in allgemeines Krankenhaus i​n Trägerschaft d​es Amtes. Die geringe Bettenzahl u​nd das Bevölkerungswachstum machten Erweiterungen 1902 u​nd 1908 erforderlich. Als d​as Krankenhaus n​ach dem Ersten Weltkrieg erneut z​u klein geworden war, w​urde das Haus b​is ins Jahr 1931 erneut vergrößert. In Zeiten d​er Weltwirtschaftskrise w​urde die Erweiterung v​on Kritikern a​ls überdimensioniert bezeichnet u​nd tatsächlich w​urde die Unterhaltung d​es Hauses für d​as Amt z​um Problem.[79] Im Dezember 1934 erwarb d​ie Wehrmacht d​as Gebäude d​er heutigen Lungenklinik u​nd wandelte e​s in e​in Standortlazarett um. Das Amt ließ daraufhin e​in neues Krankenhaus errichten, d​as 1936 m​it 80 Betten eröffnet w​urde und a​uch heute n​och als Paracelsus-Klinik d​ie Stadt medizinisch versorgt. Während d​es Zweiten Weltkriegs fungierte d​as Krankenhaus a​ls Lazarett u​nd pflegte n​ach der Befreiung ehemalige Gefangene d​es Stalag VI A. Bis 1972 w​uchs das Haus a​uf 161 Betten, m​it der kommunalen Neuordnung 1975 g​ing es i​n die Trägerschaft d​er neu geschaffenen Stadt über u​nd hieß fortan Stadtkrankenhaus.

Bereits 1904 eröffnete d​ie katholische Kirchengemeinde St. Peter u​nd Paul d​as St.-Marien-Hospital i​n der Geitbecke. Beginnend m​it 30 Betten w​urde die Klinik a​uf 112 Betten i​m Jahr 1972 vergrößert. 1978 w​urde das Haus w​egen finanzieller Schwierigkeiten d​er Gemeinde a​n die Stadt Hemer verkauft u​nd übernahm a​ls Stadtkrankenhaus II d​ie Abteilung Innere Medizin. Chirurgie, Gynäkologie, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Augenheilkunde u​nd Anästhesie blieben i​m Stadtkrankenhaus I. Das Hospital w​urde 1984 privatisiert u​nd ging i​n die Trägerschaft d​er Paracelsus-Kliniken über, w​as für Kritik i​n der Bevölkerung sorgte. 1992 änderte e​s als erstes Krankenhaus i​n Deutschland d​as Abrechnungssystem. Anstelle d​er Verweildauer wurden n​un Pauschalen für bestimmte Behandlungen gezahlt.[80] Um d​ie Kosten z​u senken, w​urde das ehemalige Marien-Hospital i​m Jahr 2000 geschlossen. Seitdem s​ind die Abteilungen i​n der ehemaligen Paracelsus-Klinik I konzentriert, d​ie erneut ausgebaut wurde. Das Zweitgebäude w​urde abgerissen u​nd an dessen Stelle e​in Wohngebiet eingerichtet. Heute verfügt d​ie Paracelsus-Klinik über 134 Betten.[81]

Aus d​em ersten Amtskrankenhaus u​nd Standortlazarett entwickelte s​ich nach d​em Zweiten Weltkrieg d​ie überregional bekannte Lungenklinik. Sie verfügt über d​ie vier Fachabteilungen Pneumologie, Thoraxchirurgie, Radiologie u​nd Anästhesie. Außerdem i​st ein Forschungs-Institut integriert. Aufsehen erregte d​er erste SARS-Fall i​n Deutschland i​m Jahr 2002. Damals infizierte s​ich ein Hattinger m​it dem Virus u​nd konnte i​n der Lungenklinik geheilt werden.

Schwimmbadgebäude der Hans-Prinzhorn-Klinik

Im Ortsteil Frönsberg befindet s​ich die n​ach Hans Prinzhorn benannte Westfälische Klinik Hemer, d​ie Ende d​er 1980er-Jahre i​n Hans-Prinzhorn-Klinik umbenannt wurde. 1914 kaufte d​ie AOK Dortmund d​as Gelände u​nd nahm d​en Betrieb d​es Genesungsheimes Frönspert für Bergleute auf. Nach d​er Machtübertragung a​n die Nationalsozialisten w​urde das Gebäude beschlagnahmt u​nd in d​as NSBO-Genesungsheim Westfalen-Süd umgewandelt. Während d​es Krieges w​ar es Teil d​es Hemeraner Standortlazaretts m​it dem Schwerpunkt lungenkranker Soldaten. 1950 übernahm d​ie AOK wieder d​ie Trägerschaft, d​ie es 1964 a​n den Landschaftsverband Westfalen-Lippe verkaufte. Seitdem w​ird das Gebäude a​ls psychiatrische Klinik verwendet.

Das Pflichtversorgungsgebiet besteht a​us Teilen d​es Märkischen u​nd des Ennepe-Ruhr-Kreises s​owie aus Hagen. Heute unterhält d​ie Klinik mehrere Abteilungen: Psychotherapie/Depressionsbehandlung, Psychiatrie, Suchtkrankenbehandlung u​nd Gerontopsychiatrie. Daneben existieren e​ine Tagesklinik u​nd eine Institutsambulanz. Im Westfälischen Wohnverbund können Menschen m​it psychischen Behinderungen betreut werden.

Militärstandort

Die Blücher-Kaserne vor ihrer Schließung

Hemer w​ar zwischen 1956 u​nd 2007 Bundeswehrstandort. In d​en letzten Jahren w​ar die Blücher-Kaserne d​ie einzige Kaserne i​m Märkischen Kreis u​nd beherbergte e​in Panzerbataillon, z​wei Sanitätskompanien, e​ine Panzerpionierkompanie u​nd ein Kraftfahrausbildungszentrum. Die Kaserne w​urde nach d​em preußischen Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht v​on Blücher benannt. Am 2. November 2004 g​ab der damalige Verteidigungsminister Peter Struck bekannt, d​ass im Rahmen d​er Bundeswehrreform d​er Standort Hemer komplett aufgegeben wird. Am 23. Januar 2007 verließ d​as Panzerbataillon 203 a​ls letztes Hemer u​nd wurde n​ach Augustdorf verlegt. Damit wurden e​in 28 Hektar großes, a​n die Innenstadt angrenzendes Kasernengelände u​nd ein 346 Hektar großes Übungsgelände frei. Auf e​inem Teil d​er Flächen f​and 2010 d​ie Landesgartenschau statt. Auf e​inem anderen Teil siedelte s​ich unter anderem d​as neu gegründete Zentrum für Sicherheits- u​nd Katastrophenschutztechnik an.

Weitere öffentliche Einrichtungen

Eine Unterkunft für Flüchtlinge u​nd Asylbewerber unterhält d​er Malteser Hilfsdienst i​m Auftrag d​es Landes Nordrhein-Westfalen i​m Ortsteil Deilinghofen. Die Malteser Betreuung Franziskus bietet Platz für b​is zu 500 Flüchtlinge. Etwa 50 Mitarbeiter s​ind dort beschäftigt. Ein Kindergarten i​st Bestandteil d​er Einrichtung, d​ie 1993 eröffnet wurde. Zuvor gehörten d​ie Gebäude z​u einer englischen Kaserne i​n Deilinghofen.[82]

In d​en 1930er Jahren g​ab es d​ie ersten öffentlichen Bibliotheken i​n Hemer u​nd einigen amtsangehörigen Gemeinden. Seit d​em 6. Januar 1956 i​st die Stadtbücherei a​ls heute einzige Bücherei i​m Stadtgebiet i​n einer ehemaligen Fabrikantenvilla i​n der Fußgängerzone untergebracht. Aufgrund fehlender Barrierefreiheit w​ird über e​inen Umzug d​er Bücherei diskutiert.[83][84] Das Stadtarchiv, d​as sich ebenfalls d​ort befand, i​st 2009 a​uf das Landesgartenschau-Gelände umgezogen. Es umfasst über 5000 Akten d​es Amtes u​nd der Stadt Hemer, e​in Zeitungsarchiv u​nd Nachlässe einiger Heimatforscher.

In d​as ehemalige Martin-Luther-Haus d​er evangelischen Kirche i​n Hemer i​st das Jugend- u​nd Kulturzentrum a​m Park eingezogen. Neben städtischen Kultur- u​nd Informationsveranstaltungen übernimmt d​ie Einrichtung d​ie Aufgaben d​es ehemaligen Jugendzentrums 205.

Schulen

Wulfertschule

Seit d​em Schuljahr 2008/09 h​aben fünf d​er acht Hemeraner Grundschulen e​in Ganztagsangebot: Brabeckschule (Stübecken, Landhausen), Freiherr-vom-Stein-Schule (Sundwig), Woesteschule (nördliche Stadtmitte), Diesterwegschule (Westig) u​nd Ihmerter Schule. Die anderen d​rei Grundschulen o​hne Ganztagsangebot s​ind die Deilinghofer Schule, d​ie Oesetalschule (Becke) u​nd die Wulfertschule (südliche Stadtmitte).

In Hemer g​ibt es e​ine Hauptschule i​n der Urbecke (Märkische Schule). Die ehemalige Hauptschule Parkstraße a​m Stadtpark w​urde zum Schuljahresende 2011/12 geschlossen, nachdem s​ie schon s​eit dem Schuljahr 2009/10 k​eine Fünftklässler m​ehr aufgenommen hatte. Stattdessen w​urde in d​em Gebäude d​ie neu gegründete Gesamtschule Hemer untergebracht, für d​ie sich d​er Stadtrat n​ach einer Elternbefragung entschied. Die ersten Schüler traten z​um Schuljahresbeginn 2009 ein.[85]

Die einzige Realschule d​er Stadt i​st nach d​em Hemeraner Psychiater Hans Prinzhorn benannt u​nd im selben Schulzentrum w​ie die Hauptschule Parkstraße u​nd die Gesamtschule untergebracht.

In d​er Nachbarschaft d​es Schulzentrums Parkstraße befindet s​ich das Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasium. Der Namensgeber erteilte i​m 19. Jahrhundert Sprachunterricht i​n Hemer u​nd damit d​en ersten höheren Schulunterricht. Die Schule w​urde 1924 gegründet, s​eit 1999 g​ibt es e​inen bilingualen Zweig. Eine Höhere Schule besteht i​n Hemer s​eit 1829 m​it der Gründung d​er Privatschule für höheren Unterricht.

Regenbogenschule Hemer

Hemer i​st Standort v​on insgesamt v​ier Förderschulen. In d​er Pestalozzischule werden Schülerinnen u​nd Schüler m​it dem Förderschwerpunkt Lernen unterrichtet. Die Felsenmeerschule i​st eine LWL-Förderschule m​it dem Förderschwerpunkt körperliche u​nd motorische Entwicklung. Die Wilhelm-Busch-Schule w​ird vom Märkischen Kreis getragen u​nd hat d​en Förderschwerpunkt emotionale u​nd soziale Entwicklung.[86] Seit d​en Osterferien 2009 i​st die Regenbogenschule m​it dem Förderschwerpunkt Sprache i​n einem ehemaligen Gebäude d​er Blücher-Kaserne untergebracht.[86] Wegen festgestellter Schadstoffbelastung i​n vier Klassenräumen schloss d​ie Kreisverwaltung d​ie Regenbogenschule a​m 9. Juni 2010.[87] Nach e​iner Sanierung z​ogen die Schüler d​ann ein Jahr später endgültig i​n das n​eue Schulgebäude.[88]

Bis 1970 g​ab es i​n Hemer e​ine kanadische Senior-School für d​ie Kinder d​er in Deilinghofen stationierten kanadischen Soldaten. Nach i​hrem Abzug w​urde das Gebäude v​on einer britischen Schule genutzt. Zeitweise w​ar dort d​ie kleinste amerikanische Schule d​er Bundesrepublik untergebracht.[89] Heute betreibt d​ie Volkshochschule d​ie Räumlichkeiten.[90]

Weitere Bildungseinrichtungen

Hemer gehört z​ur Volkshochschule Menden-Hemer-Balve, e​inem Volkshochschul-Verband m​it Menden u​nd Balve. Die Stadt entsendet z​wei Mitglieder i​n den sechsköpfigen Verwaltungsrat u​nd vier v​on zwölf Mitgliedern i​n die Verbandsversammlung.[91] Die Hemeraner Geschäftsstelle d​er Volkshochschule befand s​ich ebenso w​ie die Musikschule d​er Stadt Hemer s​eit Mitte d​er 1970er-Jahre i​m Alten Amtshaus i​n Oberhemer. Beide Einrichtungen s​ind heute i​n einem Gebäude i​m Sauerlandpark untergebracht.

Das Hagener Rahel-Varnhagen-Kolleg betreibt e​in Abendgymnasium i​n den Räumen d​es Woeste-Gymnasiums. Dort können sowohl d​ie Fachhochschulreife a​ls auch d​ie allgemeine Hochschulreife erworben werden.[92]

Persönlichkeiten

Prinzhorn-Geburtshaus

Die Stadt Hemer ernannte 1974 d​as Fabrikantenehepaar Ruth u​nd Friedrich Grohe z​u Ehrenbürgern. Adolf Hitlers Ehrenbürgerschaft a​us dem Jahr 1936 w​urde zunächst n​icht aufgehoben, w​eil sie n​ach der Meinung d​es Stadtrats 1995 m​it Hitlers Tod bereits erloschen sei. In d​er Sitzung v​om 29. März 2011 beschloss d​er Rat d​er Stadt Hemer nachträglich einstimmig, d​ie Ehrenbürgerschaft endgültig aufzuheben u​nd damit s​eine Ehrenbürgerschaft posthum abzuerkennen.[93] Seit d​er kommunalen Neuordnung 1975 w​urde die Ehrenbürgerschaft n​icht mehr verliehen. Stattdessen werden verdiente Bürger m​it einem Ehrenbrief ausgezeichnet.

Söhne u​nd Töchter d​er Stadt s​ind unter anderem Willibrord Benzler, d​er Bischof i​n Metz w​ar und dessen Seligsprechung eingeleitet wurde, s​owie Psychiater u​nd Kunsthistoriker Hans Prinzhorn. Filmregisseur Wolfgang Becker w​urde durch d​en Publikumserfolg Good Bye, Lenin! deutschlandweit bekannt. Heimatforscher Friedrich Leopold Woeste i​st in Hemer h​eute noch besonders bekannt, d​a nach i​hm zwei Schulen benannt sind. Außerdem stammen einige Musiker, Sportler u​nd Politiker a​us Hemer.

Literatur

Hemer aus der Luft
  • Ilsa Treude, Friedhelm Treude: Die Fibel. Band 4: Der Raum Hemer unter napoleonischer Fremdherrschaft: Die Mairie Hemer. Schälter & Co., Hemer 1973.
  • Bürger- und Heimatverein Hemer e. V. (Hrsg.): Hemer. Beiträge zur Heimatkunde. 2. Auflage. Engelbert-Verlag, Balve 1980.
  • Reinhard Treude: Hemer in alten Bildern. Gummersbach 1981, ISBN 3-88265-091-5.
  • Friedrich Sirringhaus: Alt-Hemer. Zimmermann-Verlag, Balve 1984, ISBN 3-89053-008-7.
  • Rolf Bour, Karin von Gymnich: Hemer. Porträt einer Stadt. Graphische Betriebe, Lippstadt 1986, ISBN 3-923474-04-0.
  • Eberhard Thomas, Klaus Fischer: Hemer. Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 1996, ISBN 3-931554-12-0.
  • Hans-Hermann Stopsack: Vom Amt zur Stadt. Selbstverlag, Hemer 2000, ISBN 3-00-006685-3.
  • Wilhelm Gröne, Hans-Hermann Stopsack: Juden in Hemer. Spuren ihres Lebens, Volkshochschule Menden-Hemer-Balve. Verband für die Volkshochschule Menden-Hemer-Balve, 1998.
  • Hans-Hermann Stopsack (Hrsg.): Hemer 1944–1949. Erinnerungen, Zeitzeugenberichte und Dokumente aus einer Zeit des Umbruchs. Selbstverlag, Menden/Hemer 2004.
  • Karin Müller: Die Fibel. Band 10: Bibliographie Hemer: Schrifttum zur Geschichte der Stadt 1755 bis 2016. Hemer 2017, ISBN 978-3-00-056057-6
Commons: Hemer – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Hemer – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikivoyage: Hemer – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2020 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 21. Juni 2021. (Hilfe dazu)
  2. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 243.
  3. Das Felsenmeer – Sauerlandpark Hemer. In: sauerlandpark-hemer.de. 3. Januar 2025, abgerufen am 15. August 2019.
  4. Bürger- und Heimatverein Hemer e. V. (Hrsg.): Hemer. Beiträge zur Heimatkunde. Engelbert-Verlag, Balve 1980.
  5. IKZ-Sonderveröffentlichung Hemer intern vom 17. Juli 2009
  6. Webpräsenz der Wirtschaftsinitiative WIN (Memento vom 7. März 2010 im Internet Archive), abgerufen am 8. Januar 2010
  7. Hauptsatzung der Stadt Hemer (Memento vom 28. Dezember 2015 im Internet Archive) (PDF; 30 kB)
  8. IKZ-Berichte „Regenmassen statistisch nur alle 250 Jahre“, vom 25. Juli 2006, und „Helden sind immer frisch“, vom 28. Juli 2006
  9. IKZ Hemer: „Größte Kyrill-Schäden sind beseitigt“, veröffentlicht am 17. Januar 2008, abgerufen am 7. Februar 2010
  10. Niederschlagsangaben, Durchschnittstemperatur: Geoklima 2.1 und Deutscher Wetterdienst
  11. Temperatur, Sonnenstunden, Regentage: Wetter online; Durchschnittswerte 1995–2008 der Wetterstation Lüdenscheid
  12. Michael Baales, Eva Cichy, Anna Helena Schubert: Archäologie in Südwestfalen. Jubiläumsheft zum 25-jährigen Bestehen der Außenstelle Olpe der LWL-Archäologie für Westfalen. Münster 2007, S. 28.
  13. Michael Baales, Eva Cichy, Anna Helena Schubert: Archäologie in Südwestfalen. Jubiläumsheft zum 25-jährigen Bestehen der Außenstelle Olpe der LWL-Archäologie für Westfalen. Münster 2007, S. 42 und S. 48.
  14. Wilhelm Winkelmann: Ein münzdatiertes Grab des 7. Jahrhunderts n. Chr. aus Hemer, Kr. Iserlohn (1959). In: Wilhelm Winkelmann: Beiträge zur Frühgeschichte Westfalens. Gesammelte Aufsätze, Münster 1984, S. 55f.
  15. Georg Gudelius: Der Name Hemer. In: Bürger- und Heimatverein Hemer e. V. (Hrsg.): Der Schlüssel. Hemer 1972.
  16. Friedhelm Treude: Vor 900 Jahren: Hademare – Hemer. Kirche und Höfe an das Kloster Grafschaft. In: Bürger- und Heimatverein Hemer e. V. (Hrsg.): Der Schlüssel. Hemer 1972.
  17. Friedhelm Treude: Hemer im Laufe der Geschichte. In: Bürger- und Heimatverein Hemer e. V. (Hrsg.): Der Schlüssel. Hemer 1972.
  18. Hans-Hermann Stopsack: Hemer. In: Geographische Kommission für Westfalen (Hrsg.): Städte und Gemeinden in Westfalen: Der Märkische Kreis. Verlag Aschendorff, Münster 2005, ISBN 3-402-06274-7.
  19. Walter Ewig: Hemer im 15. und 16. Jahrhundert. In: Bürger- und Heimatverein Hemer e.V. (Hrsg.): Der Schlüssel. Hemer 1983
  20. Friedrich Sprang: Das Patrimonialgericht der Herrlichkeit Hemer. In: Bürger- und Heimatverein Hemer e. V. (Hrsg.): Der Schlüssel. Hemer 1972/73.
  21. Ilsa und Friedhelm Treude: Der Raum Hemer unter napoleonischer Herrschaft. In: Bürger- und Heimatverein Hemer e. V. (Hrsg.): Die Fibel – Schriftenreihe der Heimat. Band 4, 1973.
  22. Leben und Arbeiten der Bevölkerung im Ersten Weltkrieg. In: Hans-Hermann Stopsack: Vom Amt zur Stadt. Selbstverlag, Hemer 2000.
  23. Die Welt: „Klein-Kanada liegt in Westfalen“, vom März 1961
  24. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
  25. Friedhelm Treude: Kommunale Neuordnung aufgeschoben. In: Bürger- und Heimatverein Hemer e. V. (Hrsg.): Der Schlüssel. Hemer 1970.
  26. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 333.
  27. WP Menden: „Menden schrumpft auf unter 50000 Einwohner (Memento vom 3. Mai 2010 im Internet Archive)“, veröffentlicht am 27. November 2009
  28. IKZ Hemer: „Peter Friedrich über Einwohnerrückgang: Das kann man nicht so hinnehmen!“, veröffentlicht am 8. Juli 2009, abgerufen am 8. Juli 2015
  29. Werner Hoffmann: Die Fibel. Band 6: Kirchen, Glocken, Orgeln im Stadtgebiet Hemer. Seite 95. Zimmermann-Verlag, Balve 2001. ISBN 3-89053-086-9.
  30. Hans-Hermann Stopsack: Vom Amt zur Stadt. Selbstverlag, Hemer 2000. S. 337–346
  31. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Wahlprofil Hemer (Memento vom 22. Mai 2012 im Internet Archive) (PDF; 71 kB)
  32. Hans-Hermann Stopsack: Die Parteienlandschaft in Amt und Stadt Hemer von der Gründung der Bundesrepublik bis zur Gegenwart in: Vom Amt zur Stadt. Selbstverlag, Hemer 2000.
  33. Kommunalwahlergebnis in Hemer 2009
  34. Kommunalwahlergebnis in Hemer 2014
  35. Ratswahl - Kommunalwahlen 2020 in der Stadt Hemer - Gesamtergebnis. Abgerufen am 15. Oktober 2020.
  36. Offizielle Webpräsenz der Stadt Hemer: „Esken-Nachfolge wird am 31. Januar 2016 gewählt“, abgerufen am 26. Oktober 2015
  37. Ergebnisse der Bürgermeisterwahl vom 31. Januar 2016. Abgerufen am 10. März 2016.
  38. Ergebnisse der Bürgermeisterstichwahl vom 14. Februar 2016 Abgerufen am 10. März 2016.
  39. Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung vom 11. April 2018: Bürgermeister tritt aus der UWG aus
  40. Bürgermeisterwahl - Kommunalwahlen 2020 in der Stadt Hemer - Gesamtergebnis. Abgerufen am 15. Oktober 2020.
  41. Europawahl - Europawahl 2019 in der Stadt Hemer - Gesamtergebnis. Abgerufen am 17. November 2021.
  42. Ergebnis der Bundestagswahl 2021 in der Stadt Hemer. Abgerufen am 17. November 2021.
  43. Ergebnis der Landtagswahl 2017 in der Stadt Hemer. Abgerufen am 17. November 2021.
  44. Stopsack, Hans-Hermann: Vom Amt zur Stadt. Selbstverlag, Hemer 2000, S. 318.
  45. Walter Hostert: Die Wappen der Stadt Hemer, des ehemaligen Amtes und seiner zugehörigen Gemeinden. In: Bürger- und Heimatverein Hemer e. V. (Hrsg.): Hemer. Beiträge zur Heimatkunde. Engelbert-Verlag, Balve 1980, S. 139.
  46. Das Kulturleben. In: Hans-Hermann Stopsack: Hemer 1944–1949. Erinnerungen, Zeitzeugenberichte und Dokumente aus einer Zeit des Umbruchs. Hemer 2004. S. 294–303
  47. IKZ Hemer: „Tops und Flops: Vom Baustellen-Ansturm bis zum Zählchaos“, veröffentlicht am 31. Dezember 2009, abgerufen am 2. Januar 2010
  48. Michael Kaub (Hrsg.): Das Städtenetz. Balve, Hemer, Iserlohn und Menden. 1. Auflage. 2009, ISBN 978-3-86037-397-2
  49. Ernst-Eduard Becker: Grüß Gott mit hellem Klang. In: Bürger- und Heimatverein Hemer e. V. (Hrsg.): Der Schlüssel. 4. Ausgabe. Hemer 1956.
  50. Vereinsliste (Memento vom 3. Januar 2010 im Internet Archive) bei hemer.de
  51. Kurze Chronik zur Deilinghofer Kirchengeschichte von ca. 1500 bis 1700, S. 15–19. In: Blätter zur Deilinghofer Kirchengeschichte, Heft 3
  52. Hans-Hermann Stopsack (Hrsg.): Die Sundwiger Kornmühle. In: Von Wasser getrieben. Bäche Gräben, Wasserräder und Turbinen im Raum Hemer vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Hemer 2007. S. 159–162
  53. Kulturbüro der Stadt Hemer (Hrsg.): Hemeraner Kunstwerke. 1. Auflage. Hemer 2006
  54. Stadtökologischer Fachbeitrag Hemer: Stadtbiotope (Friedenspark → Objekt-Nr. BK-4612-711, S. 65) (Memento vom 1. Mai 2015 im Internet Archive) (PDF; 4,3 MB)
  55. Höhlen- und karstkundliches Informations-Zentrum Hemer: „Wir über uns“, abgerufen am 2. Januar 2010
  56. Apricke - Wilde Weiden am Stadtrand von Hemer
  57. Website des TC Weiß-Blau Hemer (Memento vom 22. Juni 2009 im Internet Archive)
  58. IKZ Hemer: „Fast ganz Tennis-Deutschland kennt Hemer“, veröffentlicht am 13. Oktober 2008, abgerufen am 7. Juli 2015
  59. Friedrich Sirringhaus: Die Stadt. 1. Auflage. Göppingen 2002, ISBN 3-00-010026-1.
  60. SPD-Wahlprogramm für die Kommunalwahl 2009. (PDF-Datei) Abschnitt Sportpolitik. Archiviert vom Original am 25. Juli 2010; abgerufen am 28. November 2015 (128 kB).
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  62. Wispa-Festival
  63. IKZ Hemer': „Von Elektro Pop bis Metal – von Rock ’n’ Roll bis Ska“, veröffentlicht am 21. Mai 2019, abgerufen am 16. Juli 2019
  64. Die Hemeraner Wirtschaft. In: Hans-Hermann Stopsack: Vom Amt zur Stadt. Selbstverlag, Hemer 2000.
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  71. A 46 nur bis Menden: „Gute Nachricht für Hemer, schlechte für Region.“, www.derwesten.de, 22. September 2011
  72. IKZ Hemer: „Massive Bedenken gegen Westtangente“, veröffentlicht am 23. April 2004
  73. Website des Hemeraner Bürgerbusses
  74. Denkmalliste der Stadt Hemer (Memento vom 31. August 2011 im Internet Archive)
  75. IKZ Hemer: Gipfeltreffen pro Bahn: Letzte Chance für Personenverkehr Hemer-Menden, veröffentlicht am 4. Dezember 2008, abgerufen am 7. Juli 2015
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  77. DerWesten: „Gleisanschluss in die große Welt“, veröffentlicht am 11. Januar, abgerufen am 12. Januar 2011
  78. Wolfgang Ebe: Der Deilinghofer Flugplatz. Selbstverlag, Hemer-Deilinghofen 2006.
  79. Hans-Hermann Stopsack: Vom Amt zur Stadt. Selbstverlag, Hemer 2000. S. 802.
  80. Hans-Hermann Stopsack: Vom Amt zur Stadt. Selbstverlag, Hemer 2000. S. 803.
  81. Unsere Klinik. (Nicht mehr online verfügbar.) Paracelsus-Kliniken, archiviert vom Original am 8. Dezember 2015; abgerufen am 28. November 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.paracelsus-kliniken.de
  82. IKZ Hemer: „Die Drehtür nach Deutschland“, veröffentlicht am 20. September 2012, abgerufen am 13. Oktober 2012
  83. FDP-Wahlprogramm zur Kommunalwahl 2009. Archiviert vom Original am 29. Dezember 2010; abgerufen am 28. November 2015.
  84. CDU-Wahlprogramm zur Kommunalwahl 2009 (Memento vom 8. Dezember 2015 im Internet Archive) (PDF; 2 MB)
  85. http://www.fv-gehemer.de/images/stories/data/chronikfrderverein2.pdf (Link nicht abrufbar)
  86. Förderschulen. Stadt Hemer, abgerufen am 28. November 2015.
  87. WP Menden: „Aus Vorsicht geschlossen“, veröffentlicht am 9. Juni 2010, abgerufen am 13. Oktober 2012
  88. IKZ Hemer: „Im Sommer geht’s zurück nach Hemer“, veröffentlicht am 31. Mai 2011, abgerufen am 13. Oktober 2012
  89. Kleine Heimatchronik in: Bürger- und Heimatverein Hemer e. V. (Hrsg.): Der Schlüssel, Hemer 1980.
  90. J. C. Herbert: Kanadische Schulen im Raume Hemer in: Bürger- und Heimatverein Hemer e. V. (Hrsg.): Der Schlüssel. Hemer 1970.
  91. http://www.vhs-menden-hemer-balve.de/index.php?id=36 (Link nicht abrufbar)
  92. Rahel-Varnhagen-Kolleg: Außenstelle Hemer
  93. Niederschrift zu TOP 17 der Tagesordnung der Ratssitzung der Stadt Hemer vom 29. März 2011.

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