Calle (Iserlohn)

Calle w​ar eine Gemeinde i​m Kreis Iserlohn, a​b 1907 Landkreis Iserlohn i​n der preußischen Provinz Westfalen. Die Nachbargemeinden Calles w​aren im Uhrzeigersinn i​m Norden beginnend Sümmern, Landhausen, Hemer (ursprünglich Oberhemer), Westig, Ihmert, Iserlohn, Östrich (heute m​it der Schreibweise Oestrich) u​nd Hennen.

Calle
Stadt Iserlohn
Eingemeindung: 1. August 1929
Postleitzahl: 58636
Vorwahl: 02371
Calle (Nordrhein-Westfalen)

Lage von Calle in Nordrhein-Westfalen

Gewerbegebiete Calle und Corunna
Gewerbegebiete Calle und Corunna

Die Gemeinde t​rug ursprünglich d​en Namen Kalle u​nd gehörte z​um Amt Iserlohn. Die Gemeindegröße betrug 8,59 km². Am 1. August 1929 w​urde die Gemeinde aufgelöst.[1] Der größte Anteil d​er ehemaligen Gemeinde w​urde in d​ie Gemeinde Hemer eingegliedert (4,77 km²). Die damals n​och selbstständige Gemeinde Ihmert erhielt 6 Hektar. Die Stadt Iserlohn übernahm 3,76 km² d​er ehemaligen Gemeinde, n​un aber i​n der b​is heute amtlichen Schreibweise Calle.

Der Ortsname Calle w​urde erstmals i​n einer Urkunde v​om 22. Juni 1257, i​n der e​s um d​ie Verwaltung d​er Einnahmen a​us einigen Caller Höfen ging, genannt.[2] 1841 gehörte Calle z​um Amt Hemer[3] u​nd bestand u​m 1904 a​us den w​eit auseinanderliegenden Wohnplätzen Bilveringsen, Bredenbruch, zu(r) Calle, Düingsen, Franzberg, Griesenbrauck, Magney, Schleddenhof u​nd Wermingsen. Zu dieser Zeit h​atte die Gemeinde Calle 900 Einwohner.[4]

Der Iserlohner Ortsteil befindet s​ich im Osten d​er Stadt. Zu i​hm gehören d​ie Siedlungen Griesenbrauck u​nd Bilveringsen (derzeitiges Ende d​er Autobahn A 46) s​owie das Gewerbegebiet a​n der Westfalenstraße, i​n dem d​ie Märkische Verkehrsgesellschaft i​hre Iserlohner Nebenstelle u​nd einen Betriebshof unterhält. Ende 2019 h​atte der Bereich Griesenbrauck/Bilveringsen 739 Einwohner.[5]

Literatur

  • Erwin Prüßner (†): Angaben zur ehemaligen Gemeinde Calle und zum Wohnplatz Calle. In: Der Schlüssel. 65. Jahrgang, Heft 3, September 2020, S. 152–157.
  • August Kracht: Haus Kalle. In: Iserlohn-Lexikon, Götz Bettge (Hrsg.), Hans-Herbert Mönnig Verlag, Iserlohn 1987, ISBN 3-922885-37-3, S. 138.

Einzelnachweise

  1. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 252.
  2. Hermann Holtmeier, Manfred Reinertz: Iserlohner Straßennamen erzählen. In: Förderkreis Iserlohner Museen e.V. (Hrsg.): Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum (Band 19). Zimmermann Druck + Verlag, Balve 2009, ISBN 978-3-89053-121-2, S. 110. (Online: Redigierter Auszug Hansbergstraße, S. 109/110)
  3. Hugo Banniza: Alter Bergbau im ehemaligen Amt Hemer. In: Die Fibel. Bürger- und Heimatverein Hemer (Hrsg.): Schriftenreihe der Heimat, Band 5. Zimmermann-Druck, Balve 1980, S. 13.
  4. Hans-Hermann Stopsack: Vom Amt zur Stadt. Zur Geschichte von Amt und Stadt Hemer von 1900 bis zur Gegenwart. Selbstverlag, Hemer 2000, ISBN 3-00-006685-3, S. 19.
  5. Stadt Iserlohn: Beiträge zur Stadtforschung und Statistik (PDF; 819 kB), abgerufen am 15. März 2020
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