Amt Hemer

Das Amt Hemer w​ar ein Amt i​m nordwestlichen Sauerland, d​as von 1841 b​is 31. Dezember 1974 bestand.

Amt Hemer (rötlich im Südosten des Kreises) im Kreis Iserlohn bis 1974

Geschichte

Das Amt Hemer wurde 1841 gegründet und gehörte zum Kreis Iserlohn. Zum Amt vereinigt wurden aufgrund der Westfälischen Landgemeindeordnung vom 31. Oktober die 14 Gemeinden Becke, Brockhausen, Calle, Deilinghofen, Evingsen, Frönsberg, Ihmert, Kesbern, Landhausen, Lössel, Niederhemer, Oberhemer, Sundwig und Westig. Dieser Gebietskörperschaft gehörten anfangs auch die Rittergüter Edelburg, Klusenstein und Haus Hemer an. Der Amtsverbund löste die vorherige Bürgermeisterei Hemer ab.[1] Die Amtsverwaltung befand sich zu dieser Zeit in Sundwig.[1] Sitz der Amtsverwaltung war zunächst das Gebäude des heutigen Pastorats der St. Bonifatius-Gemeinde. 1865 erfolgte die Verlegung des Amtssitzes nach Westig unter der Adresse Alter Weg. Im Jahr 1870 wurde die Verwaltung erneut verlegt, und zwar nach Oberhemer. Hier entstand 1908 in direkter Nachbarschaft der Verwaltung der Neubau des letzten Amtshauses, das spätere Alte Amtshaus.

Veränderung des Amtsgebietes

Im Jahr 1910 wurde aus Nieder- und Oberhemer die Gemeinde Hemer gebildet. Zum 1. Februar 1921 kam Lössel zum Amt Oestrich (das später der Stadt Letmathe zugeschlagen wurde).[2] Zum 1. August 1929 verschmolzen Hemer, Sundwig, Westig und Landhausen zur Großgemeinde Hemer. Außerdem wurde Brockhausen nach Deilinghofen eingegliedert und Calle zwischen Iserlohn und Hemer aufgeteilt. Damit verblieben im Amt Hemer die Gemeinden Griesenbrauck, Becke, Deilinghofen, Frönsberg, Ihmert, Kesbern und Evingsen. Zum 1. Januar 1969 schied Evingsen aufgrund des Landesgesetzes vom 17. Dezember 1968 mit Ausnahme der Wohnplätze Heide, Heidermühle, Hüingsen, Schwarzpaul und Stodt, welche zu Ihmert kamen, aus dem Amt Hemer aus und wurde Teil der Stadt Altena.[3]

Einwohnerzahlen im Amtsgebiet

  • 1872: 09.715
  • 1905: 16.000

Auflösung des Amts

Mit d​em Sauerland/Paderborn-Gesetz w​urde das Amt aufgelöst u​nd größtenteils d​er neuen Stadt Hemer zugeschlagen. Die Gebiete Griesenbrauck u​nd Kesbern k​amen an d​ie neue Stadt Iserlohn.

Amtmann

Amtmann w​aren unter anderem:

  • 1841–1846 Caspar Heinrich Wiesmann
  • 1846–1848 Karl Otto Obderbeck
  • 1848–1869 Bauermann
  • 1869–1879 Thomas
  • 1881–1883 Leo
  • 1883–1886 Soldan
  • 1886–1900 Hermann von der Becke (Ehrenamtmann)
  • 1900–1919 Hermann Trump
  • 1919–1929 Carl Degen
  • 1930–1945 Wilhelm Langemann

Wappen

Wappen des ehemaligen Amt Hemer
Blasonierung

Gespalten, v​orn in Gelb (Gold) e​in dreireihig rot-weißer (silberner) geschachter Balken, hinten i​n Schwarz d​rei (2:1) g​elbe (goldene) Wolfsangeln.[4]

Beschreibung

Das rot-weiße Schachbrettmuster erinnert a​n die historische Zugehörigkeit z​ur Grafschaft Mark, d​ie drei Wolfsangeln s​ind dem Familienwappen d​er Brabecks entnommen.

Literatur

  • Sirringhaus, Friedrich: Alt-Hemer – Bilddokumente über die Wandlung einer Stadt, Selbstverlag, Hemer 1984, ISBN 3890530087
  • Stopsack, Hans-Hermann: Vom Amt zur Stadt. Selbstverlag, Hemer 2000, ISBN 3000066853

Einzelnachweise

  1. Kultur- und Heimatverein Deilinghofen: Von der Insel zum Felsenmeer. 700 Jahre Deilinghofen. S. 94, Hemer 2005.
  2. Widbert Felka: Zur Verleihung der Städteordnung an die Titularstadt Hohenlimburg und zur Bildung des Amtes Letmathe-Oestrich im Jahre 1903, Teil 2, in: Hohenlimburger Heimatblätter für den Raum Hagen und Iserlohn Heft 1/2004, Hagen 2004
  3. Hans-Hermann Stopsack: Vom Amt zur Stadt: Zur Geschichte von Amt und Stadt Hemer von 1900 bis zur Gegenwart, Hemer 2000, Selbstverlag, S. 21 ff. und 558, ISBN 3-00-006685-3
  4. Hauptsatzung (Memento vom 28. Dezember 2015 im Internet Archive) (PDF; 30 kB)
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