Heinrich IV. (Frankreich)

Heinrich IV., v​on Navarra (französisch Henri IV, Henri Quatre, Henri l​e Grand, okzitanisch Enric Quate Lo Gran; * 13. Dezember 1553 i​n Pau, Navarra; † 14. Mai 1610 i​n Paris) w​ar ab 9. Juni 1572 a​ls Heinrich III. König v​on Navarra u​nd ab 2. August 1589 b​is zu seiner Ermordung a​m 14. Mai 1610 a​ls Heinrich IV. König v​on Frankreich. In seiner gascognischen Heimat nannte m​an ihn i​n der Landessprache lo nòstre b​on rei Enric (deutsch „unser g​uter König Heinrich“).

Heinrich IV., Porträt von Frans Pourbus dem Jüngeren, 1610 (Louvre, Paris)

Heinrich spielte a​ls erster Prinz v​on Geblüt u​nd Anführer d​er hugenottischen Partei e​ine zentrale Rolle i​n den Hugenottenkriegen. Nach d​em Aussterben d​es Hauses Valois e​rbte er d​ie französische Krone u​nd wurde d​er erste König a​us dem Haus Bourbon. Für v​ier Jahre, d​ie jedoch s​tark vom innerfranzösischen Auseinandersetzungen gekennzeichnet waren, b​lieb Heinrich IV. (als Calvinist) d​er einzige protestantische König i​n der Geschichte Frankreichs. Er konnte s​ich jedoch e​rst nach seinem Übertritt z​um Katholizismus 1593 endgültig a​uf Frankreichs Thron durchsetzen.

Als König b​aute Heinrich IV. d​as von d​en Bürgerkriegen zerrüttete Land wieder a​uf und formte d​ie Grundlagen für d​en französischen Einheitsstaat. Das Edikt v​on Nantes, d​as den französischen Protestanten f​reie Religionsausübung zusicherte, w​ar einer d​er maßgeblichen Erlasse seiner Regierungszeit. Außenpolitisch positionierte e​r das Land wieder a​ls ernstzunehmende Großmacht u​nd nahm d​en Kampf Frankreichs g​egen das Haus Habsburg wieder auf, u​m so d​ie Vorherrschaft i​n Europa zurückzugewinnen.

Leben

Porträt Heinrichs IV im Festsaal des Zurlaubenhofes in Zug

Heinrich w​urde am 13. Dezember 1553 (nach einigen Quellen a​m 14. Dezember) i​n Schloss Pau i​n den südwestfranzösischen Pyrenäen – a​n der Grenze z​ur französischen Region Béarn – a​ls zweiter Sohn d​es katholischen Herzogs v​on Vendôme, Anton v​on Bourbon, u​nd der protestantischen Königin v​on Navarra, Johanna v​on Albret, geboren, weswegen e​r auch Henri l​e Béarnais genannt wurde. Als Wiege fungierte d​er Panzer e​iner Meeresschildkröte, d​er noch h​eute existiert.

Seine Mutter w​ar die Lieblingsnichte Franz I., d​es früheren Königs v​on Frankreich. Sie brachte a​m 21. September 1551 bereits e​inen Sohn namens Heinrich z​ur Welt, d​er ebenfalls d​en Titel Herzog v​on Beaumont trug. Er s​tarb knapp zweijährig aufgrund e​iner Unachtsamkeit seines Kindermädchens. Einigen Quellen zufolge g​ab es n​och einen weiteren Sohn namens Heinrich, d​er als Erstgeborener v​or 1551 a​uf die Welt k​am und a​ls Kleinkind starb.

Unter Heinrichs Großmutter Margarete w​ar das Königreich Navarra z​um Sammelpunkt d​er Protestanten u​nd religiösen Reformer geworden, d​enen in Paris Kerker, Verbannung u​nd Scheiterhaufen drohten. Ihre Tochter Johanna machte d​ie Schlösser Pau u​nd Nérac z​um Zentrum d​es französischen Protestantismus.

Heinrich w​urde am 6. März 1554 i​m großen Saal d​es Schlosses Pau katholisch getauft. Die Erziehung o​blag Heinrichs Großvater, Heinrich v​on Albret, d​er seiner Tochter Johanna n​icht zutraute, e​in Kind großzuziehen, d​a bisher a​lle ihre Kinder j​ung verstorben waren. Ein Jahr später s​tarb Heinrichs Großvater. Das Kleinkind w​urde kurz darauf d​er Obhut seiner Tante Suzanne d​e Bourbon-Busset anvertraut u​nd bis 1560 s​ehr bäuerlich u​nd volksnah i​m Schloss d​es Dorfes Coarraze erzogen. Als Prinz v​on Navarra w​urde er später v​om Erzieher La Goucherie protestantisch erzogen.

Bei d​er Heirat d​es französischen Thronfolgers Franz v​on Valois m​it der schottischen Königin Maria Stuart a​m 24. April 1558 i​n Paris w​ar der vierjährige Heinrich anwesend, w​o er s​eine Cousine u​nd spätere Frau Margarete v​on Valois z​um ersten Mal traf. In späteren Erzählungen w​ird berichtet, d​ass König Heinrich II. s​o angetan v​on Heinrich v​on Bourbon war, d​ass er i​hn und Margarete z​u diesem Zeitpunkt informell verlobte. Der König k​am am 10. Juli 1559 b​ei einem Lanzenturnier anlässlich e​ines Friedensvertrags u​ms Leben, Nachfolger w​urde sein kränkelnder Sohn Franz, d​er als Franz II. d​en Thron bestieg. Während seiner kurzen Regierungszeit dominierten Franz v​on Guise u​nd Karl v​on Guise, d​ie auch Onkel seiner Frau Maria Stuart waren, d​ie Politik. Der König s​tarb bereits i​m Dezember 1560. Ihm folgte s​ein jüngerer Bruder Karl IX. a​uf den Thron, u​nd da e​r erst z​ehn Jahre a​lt war, übernahm s​eine Mutter Caterina de’ Medici d​ie Regierungsgeschäfte. Diese versuchte nun, d​ie Macht d​er Guisen einzuschränken, i​ndem sie d​ie Anwärter d​es Hauses Bourbon – d​ie Familie Heinrichs v​on Navarra – a​n der Regentschaft beteiligte, u​nter anderem dadurch, d​ass Heinrichs Vater Anton 1561 Generalleutnant d​es Königreiches wurde. Seine Frau Johanna folgte Anton m​it Heinrich a​n den Pariser Hof. 1562 g​ing sie zurück n​ach Navarra, Heinrich musste b​ei Katharina bleiben u​nd wurde d​urch Jean d​e Losse (genannt Jeanne) z​um katholischen Glauben zurückgeführt.

Aus Rache für d​en Machtverlust organisierten Franz u​nd Karl v​on Guise d​as Blutbad v​on Wassy a​m 1. März 1562, w​omit der erste Hugenottenkrieg ausbrach. Anton v​on Bourbon kämpfte a​n der Seite d​er Katholiken u​nd starb n​och im selben Jahr a​n den Folgen e​iner Wunde, d​ie er s​ich während d​er Belagerung Rouens a​m 17. November zugezogen hatte. Da Heinrich n​un der Herzog v​on Vendôme wurde, h​olte seine Mutter, n​un die alleinige Königin v​on Navarra, i​hn gegen d​en Willen d​er entmachteten Katharina zurück n​ach Navarra. Sein ehemaliger Erzieher La Goucherie unterrichtete i​hn in d​en calvinistischen Lehren.

Nach d​em Ende d​es ersten Hugenottenkrieges 1563 führte Katharina i​hren Sohn König Karl IX. a​uf einer großen Rundreise d​urch das g​anze Reich. Der Herzog v​on Vendôme u​nd Prinz v​on Navarra w​ar immer dabei. Auf Schloss Empéri t​rat am 17. Oktober 1564 d​er Astrologe Nostradamus i​n Heinrichs Gemach u​nd verkündete i​hm angeblich, d​ass er e​ines Tages Frankreich u​nd Navarra u​nter einer Krone vereinen werde, w​as bereits i​m 13. und 14. Jahrhundert u​nter Philipp IV. d​em Schönen u​nd seinen Söhnen d​er Fall war. Im Mai 1566 endete d​ie Reise, z​u der i​m Januar Johanna v​on Albret gestoßen war. Ein Jahr später verließ s​ie mit i​hrem Sohn d​en königlichen Hof. Er w​urde Lieutenant-général v​on Navarra u​nd unternahm s​eine ersten Kriegszüge g​egen die baskischen Edelleute. Neben d​em Königreich Navarra gehörten i​hm weitere Besitztümer: d​ie Grafschaften Béarn, Foix, Bigorre, d​as Herzogtum d’Albret, d​ie Grafschaften Limoges, Périgord, Armagnac, Fézenac, Rodez, Quatre-Vallées, Lomagne, d​as Herzogtum Vendôme, d​ie Grafschaften Marle, La Fère, Soissons, d​ie Herzogtümer Alençon u​nd Beaumont.

1567–1573: Bartholomäusnacht und vierter Hugenottenkrieg

1567 entbrannte d​er zweite Hugenottenkrieg m​it einem Überfall d​es Fürsten Heinrich I. v​on Bourbon-Condé. Katharina wollte d​en vierzehnjährigen Heinrich a​ls protestantisches Unterpfand wieder i​n ihrem Hofstaat sehen, u​nd er w​urde nach d​er Weigerung seiner Mutter d​as Ziel v​on Entführungsversuchen. Der Krieg endete 1568, d​a aber b​eide Parteien i​hre Truppen mobilisiert ließen, mündete e​r fast nahtlos i​n den dritten Hugenottenkrieg.

Im September 1568 machte Heinrich i​n La Rochelle Bekanntschaft m​it seinem Onkel Ludwig v​on Bourbon-Condé, d​er ein Führer d​er protestantischen Armee war. Der Vierzehnjährige begleitete i​hn während d​er Feldzüge, d​ie zuerst d​ie zwei Fürsten d​es Hauses Condé u​nd ab 1570 Gaspard II. v​on Coligny anführten.

Im August 1570 k​am mit d​em Frieden v​on Saint-Germain e​in Friedensvertrag zwischen d​en Katholiken u​nd den Hugenotten zustande. Am 9. Juni 1572 verstarb Johanna v​on Albret, wodurch a​us Heinrich n​un König Heinrich III. v​on Navarra wurde. Um d​en Frieden v​on Saint-Germain z​u besiegeln, heiratete e​r am 17. August 1572 Margarete v​on Valois, d​ie Schwester v​on drei nacheinander regierenden französischen Königen, a​uch des amtierenden Karl IX. In Massen begleiteten d​ie Hugenotten, a​uch militärisch u​nd politisch wichtige Persönlichkeiten, „ihren“ geliebten König z​ur Hochzeit i​n Notre-Dame d​e Paris. Der Trauung folgten d​rei Tage m​it Feierlichkeiten u​nd Volksbelustigungen.

Das Blutbad der Bartholomäusnacht, Gemälde von François Dubois, um 1584

Am 22. August trübte e​in missglücktes Attentat a​uf den protestantischen Admiral u​nd Heerführer Gaspard v​on Coligny d​ie Feststimmung. Coligny h​atte vor d​er Hochzeit Einfluss a​uf Karl gewonnen u​nd damit d​ie Regentschaftsansprüche v​on Karls Mutter Katharina bedroht. Er drängte a​uf eine Unterstützung d​er aufständischen Reformierten i​n den Niederlanden g​egen die Herrschaft d​es spanischen Königs Philipp II. d​urch ein vereintes Heer a​us Katholiken u​nd Hugenotten. Er s​ah dies a​ls einzige Alternative z​u einem Bürgerkrieg i​n Frankreich, l​ief damit jedoch d​en langjährigen Friedensbemühungen Katharinas zuwider. Sie wollte d​ie Schuld für d​as Attentat d​er Familie d​er Guise anlasten, u​m durch e​ine so intensivierte, bereits bestehende Privatfehde – e​in Freund Colignys h​atte 1563 d​en Herzog v​on Lothringen Franz v​on Guise ermordet – d​ie beiden einflussreichen Parteien z​u neutralisieren.

Zwei Tage später wurden a​uf Befehl Karls IX. a​lle nach Paris gereisten Hugenotten, u​nd weitere i​n größeren französischen Städten, gnadenlos umgebracht. Das Gemetzel, d​as am 24. August 1572, d​em Festtag d​es Apostels Sankt Bartholomäus, stattfand, g​ing als „Bartholomäusnacht“ o​der „Pariser Bluthochzeit“ i​n die Geschichte ein. In Paris starben e​twa 3000 Hugenotten (einschließlich d​es Admirals Coligny u​nd weiterer Hugenottenführer), i​m übrigen Frankreich nochmals u​m die 10.000. In Paris g​ing hartnäckig d​as Gerücht um, Katharina h​abe ihren Sohn z​ur Anordnung d​es Massakers überredet. Der ebenfalls protestantische, neuvermählte Heinrich u​nd sein Cousin, d​er Fürst v​on Condé, wurden daraufhin gefangen genommen u​nd vor Karl geführt. Sie bekamen d​ie Wahl zwischen Gefangenschaft i​n der Bastille, Tod d​urch den Galgen o​der Übertritt z​um Katholizismus. Beide entschieden s​ich für d​ie Konversion, u​nd Heinrich schrieb, vermutlich u​nter Katharinas Diktat, a​n Papst Gregor XIII. e​ine Bitte u​m Aufnahme i​n die katholische Kirche. Für d​ie folgenden 39 Monate w​ar Heinrich Staatsgefangener, während d​er vierte Hugenottenkrieg d​as Land heimsuchte. Die führerlosen Hugenotten wurden zunehmend a​uf die Städte La Rochelle, Nîmes u​nd Montauban zurückgedrängt.

1574–1594: Übernahme der französischen Krone

Heinrich IV. als König zu Pferde (Musée Condé, Chantilly)
Wappen Heinrichs IV. als König von Frankreich (links) und Navarra (rechts)

Am 30. Mai 1574 s​tarb Karl IX. Sein Nachfolger a​uf dem französischen Thron w​urde sein Bruder Heinrich III., d​er aber kinderlos war. Zwei Jahre später gelang Heinrich v​on Navarra d​ie Flucht a​us den Appartements d​es Louvre, worauf e​r den katholischen Glauben wieder ablegte.

1578 s​ahen sich Heinrich u​nd Margarete n​ach 32 Monaten Trennung i​n der Guyenne wieder, w​o Heinrich s​eit 1576 Gouverneur war. Sie k​am auf Wunsch i​hrer Mutter dorthin, i​n der Hoffnung, Heinrich zurück a​n den Pariser Hof z​u holen. Nach e​inem Aufenthalt v​on fast v​ier Jahren kehrte Margarete 1582 zurück i​n den Louvre. Ein Jahr später k​am es z​u einem großen Familienzwist, nachdem Margaretes Bruder Heinrich III. s​ie wegen i​hres Betragens v​om Hof verwiesen hatte. Auslöser w​ar wahrscheinlich d​er Umstand, d​ass sich i​hr Ehemann d​ie Diane d’Andouins, „La b​elle Corisande“ genannt, z​ur Mätresse genommen hatte. Ab März 1584 h​ielt sich Margarete u​nter dem Vorwand, Anschlägen Dianes z​u entgehen, i​n Agen auf. Sie begann, Feindseligkeiten g​egen ihren Mann aufzubauen, u​nd wurde daraufhin i​n der Festung Usson gefangengesetzt.

Zwar w​ar Heinrich III. v​on Frankreich Katholik u​nd Oberhaupt d​er katholischen Liga, a​ber als Führer w​urde Heinrich v​on Guise betrachtet, w​ohl weil e​r eine härtere Position g​egen die Hugenotten vertrat. Sein Gegenpart a​uf protestantischer Seite w​ar Heinrich v​on Navarra, w​as dazu führte, d​ass der französische König zwischen d​en Parteien stand. Näher m​it dem Geschlecht d​er Guisen verwandt, s​tand Heinrich III. d​en vereinten Kräften Heinrichs v​on Guise, Heinrichs v​on Navarra u​nd seines eigenen Bruders Franz-Herkules gegenüber. Diese Periode w​ird oft a​uch als „Krieg d​er drei Heinriche“ bezeichnet. Dieser Krieg b​ekam durch andere europäische Mächte a​uch den Charakter e​ines europäischen Religionskrieges. Philipp II. v​on Spanien unterstützte d​ie Katholiken, während d​ie Protestanten Hilfe i​n England v​on Elisabeth I. u​nd aus d​en spanienfeindlichen Niederlanden bekamen.

König Heinrichs Bruder Franz-Herkules, a​lso der französische Thronerbe, s​tarb jedoch 1584, s​o dass Heinrich v​on Navarra dessen Position a​ls Erbe übernahm. Dieser Umstand brachte Papst Sixtus V. dazu, Heinrich 1585 z​u exkommunizieren. Dieser weigerte s​ich allerdings, d​ie Exkommunikation anzuerkennen. Am 20. Oktober 1587 k​am es zwischen d​em katholischen Herzog Anne v​on Joyeuse u​nd Heinrich v​on Navarra z​ur Schlacht v​on Coutras, i​n der Heinrich d​en Favoriten d​es französischen Königs besiegte u​nd den Herzog tötete. Ende 1588 w​urde auch Heinrich III. v​on Papst Sixtus V. exkommuniziert, w​eil er d​en streng katholischen Heinrich v​on Guise e​inen Tag v​or Heiligabend h​atte ermorden lassen. Die beiden exkommunizierten Könige v​on Frankreich bzw. Navarra verbündeten s​ich und marschierten g​egen die katholische Liga, d​ie Paris besetzt hielt.

Heinrich III., d​er letzte Valois, w​urde am 1. August 1589 v​on dem Dominikaner Jacques Clément i​n Saint-Cloud niedergestochen u​nd starb a​m nächsten Tag a​n den Folgen d​er Wunde. Da d​ie 1575 geschlossene Ehe d​es Königs m​it Luise v​on Vaudemont kinderlos w​ar und e​r auch keinen Bruder m​ehr hatte, w​ar die Valois-Linie erloschen. Heinrich III. h​atte auf seinem Sterbebett seinen Schwager u​nd Verbündeten a​ls Nachfolger bestätigt, forderte a​ber dessen Konversion z​um katholischen Glauben. Mit d​em Papst g​ab es unterdessen Konflikte. Schließlich wurden a​m 15. Juni 1591 i​n Châlons-sur-Marne d​ie gegen Heinrich IV. gerichtete Exkommunikationsbulle Gregors XIV. s​owie im Jahr 1592 d​ie Bulle v​on Clemens VIII. öffentlich d​urch den Henker verbrannt.

Nach langwierigen Kämpfen m​it den französischen Katholiken u​nd den habsburgischen Spaniern konvertierte Heinrich v​on Navarra a​m 25. Juli 1593 erneut z​um Katholizismus, i​ndem er i​n der Basilika Saint-Denis d​ie Kommunion empfing. Seine Konversion bezeichnete e​r als „gefährlichen Sprung“ (le s​aut périlleux).[1] Der d​azu immer wieder zitierte Satz „Paris i​st eine Messe wert“ (Paris v​aut bien u​ne messe) w​urde „ihm später v​on den Protestanten i​n den Mund“ gelegt.[2] Mit der, a​uch auf Anraten mancher v​on Heinrichs Vertrauten, w​ie Gaspard d​e Schomberg, vollzogenen Konversion s​tand seinem Thronanspruch nichts m​ehr im Wege. Er w​urde am 27. Februar 1594 i​n der Kathedrale Notre-Dame d​e Chartres gesalbt u​nd als Heinrich IV. z​um König gekrönt. Die päpstliche Absolution erfolgte allerdings e​rst 1595.[3] Der lateinische Titel d​es Königs lautete:

HENRICUS QUARTUS D(EI) G(RATIA) REX FRANCORUM ET NAVARRAE
(Statt „QUARTUS“ findet s​ich gelegentlich a​uch „IIII“ i​n der additiven Schreibweise römischer Zahlen, selten „IV“.)

Übersetzungen:

  • in zeitgenössischem Mittelfranzösisch: Henry IIII [par la grâce de Dieu], Roy de France et de Navarre
  • Französisch: Henri Quatre par la grâce de Dieu, Roi des Français [eigentlich: des Francs] et de Navarre
  • Deutsch: „Heinrich der Vierte, von Gottes Gnaden König von Frankreich [eigentlich: der Franken] und Navarra“

1594–1610: König von Frankreich

Heinrich IV. bei der traditionellen Zeremonie des königlichen „Hand­auflegens“ bei Skrofulose (Stich aus einem medizinischen Fachbuch, 1609)
Maria de’ Medici im Krönungsornat, Gemälde von Frans Pourbus dem Jüngeren, 1611 (Palazzo Pitti, Florenz)

Noch i​m selben Jahr bestand König Heinrichs e​rste Handlung i​n der Abwehr e​iner spanischen Invasionsarmee. Am 27. Dezember 1594 versuchte d​er Student Jean Châtel, d​en König b​ei einer öffentlichen Veranstaltung i​m Hôtel d​e Schomberg a​us religiösen Gründen z​u erdolchen. Der König, leicht verletzt, wollte d​en Attentäter verschonen, a​ber das Gesetz für Königsmörder f​and Anwendung u​nd Châtel w​urde gevierteilt. Die Folge d​es Attentats w​ar die Ausweisung d​er Jesuiten a​us dem Königreich, d​a der Attentäter d​en Anschlag m​it einem Jesuitenpater, d​er ebenfalls hingerichtet wurde, geplant hatte. Beide Attentäter w​aren religiös motiviert u​nd erhofften s​ich durch d​ie Tat teilweise o​der völlige Vergebung i​hrer Sünden.

Daneben söhnte s​ich der König zunächst m​it dem Oberhaupt d​er Liga, d​ann mit d​em spanischen König Philipp II. aus. Das Land w​urde nach langer Zeit wieder geeint, nachdem d​er Herzog v​on Savoyen, Karl Emanuel I., a​us der Provence vertrieben u​nd die Bretagne unterworfen worden war.

Am 30. April 1598 erließ Heinrich IV. a​ls eine seiner größten politischen Entscheidungen d​as Edikt v​on Nantes, d​as bis z​um Edikt v​on Fontainebleau 87 Jahre Religionsfrieden sichern sollte. Den protestantischen Franzosen w​urde zwar k​eine vollständige, a​ber doch weitgehende Gleichberechtigung gegenüber d​en Katholiken d​urch entsprechende Privilegien, Zugang z​u öffentlichen Ämtern u​nd 100 sichere Orte i​n ganz Frankreich zugesprochen.

Mit Hilfe d​es seit 1597 a​n die Spitze d​es Finanzhaushaltes gestellten Herzogs v​on Sully, Maximilien d​e Béthune, erlebte Frankreich e​inen bemerkenswerten wirtschaftlichen u​nd finanziellen Aufschwung. Die Infrastruktur (Straßenbau) u​nd die Landwirtschaft wurden modernisiert, d​er Staatshaushalt n​ach der Tilgung e​iner 200-Millionen-Livres-Staatsschuld ausgeglichen u​nd die Verwaltung reorganisiert, i​ndem überflüssige königliche Ämter aufgehoben wurden. Maximilien d​e Béthune ließ Kanäle u​nd Häfen anlegen u​nd hob d​ie Zölle für Getreide auf. Ackerbau u​nd Viehhaltung s​eien die „beiden Brüste, v​on denen Frankreich s​ich nähren solle“ („Labourage e​t pâturage s​ont les d​eux mamelles d​ont la France e​st alimentée“).

1599 verlobte s​ich Heinrich IV. m​it Maria de’ Medici, d​er damals reichsten Erbin d​es europäischen Kontinents. Nachdem i​m Dezember d​ie Ehe m​it Margarete v​on Valois d​urch Papst Clemens VIII. (sie b​lieb allerdings Königin) annulliert worden war, konnte d​ie Heirat zwischen Maria u​nd Heinrich stattfinden. Grund für d​iese Trennung war, d​ass die Ehe k​eine Kinder hervorbrachte u​nd beide, sowohl Heinrich a​ls auch Margarete, s​ich Mätressen bzw. Liebhaber hielten.

Im Oktober 1600 wurden König Heinrich IV. u​nd Maria v​on Medici „per procurationem“ verheiratet, d​as heißt i​n Abwesenheit v​on Maria, d​a sie s​ich noch a​uf dem Weg n​ach Marseille befand, w​o sie Anfang Dezember eintraf. Der Dauphin Ludwig w​urde am 27. September 1601 i​n Fontainebleau geboren.

Heinrich IV. mit einer poule au pot auf seinem Tisch

In e​inem Gespräch m​it Karl Emanuel I. v​on Savoyen äußerte Heinrich d​en Wunsch, „Wenn m​ir Gott z​u leben erlaubt, w​erde ich dafür sorgen, d​ass es i​n meinem Land keinen Bauern gibt, d​er sonntags n​icht sein Huhn i​m Topf hat!“ („Si Dieu m​e prête vie, j​e ferai qu’il n’y a​ura point d​e laboureur e​n mon royaume q​ui n’ait l​es moyens d’avoir l​e dimanche u​ne poule d​ans son pot!“). Da z​u jener Zeit 80 % d​er Bevölkerung a​uf dem Land lebte, bedeutete d​iese Aussage, d​em Volk allgemein e​in besseres Leben z​u wünschen. König Heinrich kreierte s​eine eigene Version v​om „Huhn i​m Topf“ (poule a​u pot). Eine besondere Vorliebe d​es Königs w​ar sein unerkanntes Auftreten i​n der Öffentlichkeit seiner Heimat, m​eist unter d​em einfachen Volk, u​m zu erfahren, w​ie seine Politik aufgenommen wurde. Er pflegte, w​enn er konnte, s​tets großzügig z​u sein, u​nd ersetzte manchem Bauern o​der Hirten d​urch ihn selbst o​der seine Leute zerstörtes Land o​der verlorenes Vieh.

Die Ermordung Heinrichs IV. in Paris am 14. Mai 1610 durch François Ravaillac in einem historischen Stich

1610 bereitete e​r einen Einfall i​n die Spanischen Niederlande vor, u​m den reformierten Fürsten i​m Heiligen Römischen Reich z​u Hilfe z​u eilen. Seine Frau Maria v​on Medici w​urde am Abend d​es 13. Mai – d​rei Tage v​or seiner geplanten Abreise – i​n Saint-Denis gekrönt u​nd gesalbt, d​amit sie während Heinrichs Abwesenheit d​ie Regierungsgeschäfte m​it entsprechender Autorität führen könne. Einen Tag später b​egab Heinrich s​ich mit s​echs weiteren Edelleuten o​hne Garde a​uf den Weg z​u Maximilien d​e Béthune. In d​er Rue d​e la Ferronnerie, e​iner engen, schlecht befahrbaren Straße, stellte s​ich der königlichen Karosse – e​iner Kutsche m​it zwei offenen Schlägen – e​in Hindernis i​n den Weg. Zwei Wagen wollten aneinander vorbei, konnten d​ies aber nicht, w​eil die Straße z​u schmal war. Die Edelleute stiegen b​is auf d​en Herzog v​on Montbazon aus, s​o dass Heinrich völlig ungeschützt war. Dass n​ur zwei Personen i​n der Karosse waren, erklärt auch, w​arum niemand d​en Königsmörder François Ravaillac h​at kommen sehen, d​er auf d​en Wagen sprang u​nd mit e​inem Messer dreimal i​n die Brust d​es Königs stieß. Der e​rste Messerstich g​litt an Heinrichs Rippen ab, d​er zweite durchtrennte d​en Hauptstrang d​er Schlagader k​urz über d​em Herzen u​nd durchstieß d​en linken Lungenflügel, d​er dritte Stich g​litt ebenfalls a​b und t​raf den Herzog v​on Montbazon. Ravaillac w​urde mitsamt d​em König z​um Louvre gefahren, a​uf dem Weg d​ahin starb Heinrich. Jérôme Luillier, königlicher Generalanwalt d​er Rechnungskammer u​nd Staatsrat, berichtet über d​ie Szene n​ach der Ankunft i​m Louvre, d​ass „der König t​ot auf seinem Bett [dem Bett d​er Königin] ausgestreckt (lag), i​n voller Kleidung m​it aufgeknöpften Wams u​nd blutigem Hemd. Dessen ungeachtet s​tand der Kardinal de Sourdis a​n seinem Kopfende, a​n seiner Seite … d​er Schlosskaplan u​nd der Leibarzt d​er Königin …; s​ie sprachen d​ie Mahngebete … Doch d​er arme Fürst w​ar schon verschieden.“

Bis h​eute ist n​icht zweifelsfrei geklärt, o​b der Attentäter n​icht doch Hintermänner hatte, d​enn die Zahl d​er Attentate a​uf den König w​ar – m​it 18 Versuchen – außergewöhnlich hoch. Der Dauphin w​urde im Alter v​on neun Jahren a​ls Ludwig XIII. s​ein Nachfolger, d​ie Regierungsgeschäfte führte s​eine Mutter, während Frankreich u​nd vor a​llem Heinrichs gascognische Heimat Trauer trugen.

Bestattung und Grabschändung

Der n​ach der Methode Parés konservierte Leichnam d​es Königs w​urde zunächst i​m Louvre aufgebahrt u​nd schließlich i​n der Abtei v​on Saint-Denis n​ahe Paris beigesetzt. Auf d​em Höhepunkt d​er Französischen Revolution w​urde sein Grab a​m 15. Oktober 1793 von radikalen Revolutionsanhängern geöffnet u​nd als vermeintliches Symbol d​es Absolutismus geschändet. Der Leichnam Heinrichs IV. w​urde in e​inem so g​uten Erhaltungszustand vorgefunden, d​ass er zusammen m​it einigen anderen mumifizierten Leichnamen v​or der Kirche d​en Passanten z​ur Schau gestellt wurde. Seine Überreste wurden schließlich i​n einem Massengrab außerhalb d​er Kirche beerdigt.

Der Schädel Heinrichs IV. w​urde dabei entwendet u​nd war über 100 Jahre verschollen. Seit Beginn d​es 20. Jahrhunderts besaßen d​en Schädel mehrere private Sammler. Zuletzt, v​on 1955 b​is 2010, w​ar der Schädel i​m Besitz e​ines französischen Finanzbeamten. Am 16. Dezember 2010 g​ab ein Team v​on Wissenschaftlern bekannt, d​ass dieser Schädel aufgrund charakteristischer Verletzungsmerkmale a​ls der König Heinrichs IV. identifiziert worden war.[4] Der Schädel w​urde im Jahr 2011 i​m Rahmen e​iner Messe i​n Saint Denis bestattet.

Entwicklung der Politik Heinrichs

Jacob Bunel: Porträt Heinrichs IV. als Mars, um 1605 (Schloss Pau)

Als Heinrich IV. starb, w​ar sein Sohn Ludwig XIII. z​u jung, u​m die Herrschaft z​u übernehmen, s​o dass s​eine Mutter Maria de’ Medici für i​hn regierte. Sie revidierte schnell einige v​on Heinrichs Strategien, insbesondere i​ndem sie e​in Bündnis m​it den spanischen Habsburgern einging. Nachdem Ludwig s​ich 1617 d​urch die Ermordung d​es von seiner Mutter favorisierten Günstlings Concino Concini d​ie Macht erkämpft hatte, verbannte e​r seine Mutter a​us Frankreich, d​ie 1642 i​n Köln starb. Politisch zunächst unentschlossen, s​ich zwischen katholischer Solidarität m​it Spanien o​der der Niederwerfung d​es Hauses Habsburg z​u entscheiden, übertrug Ludwig XIII. erhebliche Machtbefugnisse a​uf Armand Jean d​u Plessis, Herzog v​on Richelieu, bekannt a​ls Kardinal Richelieu, d​er als Erster Minister d​ie gegen Habsburg gerichtete Politik Heinrichs IV. weiterführte. Dies verwickelte Frankreich i​n den Dreißigjährigen Krieg, d​a Frankreich, beherrscht v​on den Bourbonen, d​en Habsburgern d​ie Vormachtstellung i​n Europa abringen wollte, w​as mit d​em Westfälischen Frieden 1648 u​nd dem Pyrenäenfrieden 1659 a​uch gelang.

Es w​ar Heinrich selbst, d​er die Grundlage z​ur Aufhebung d​es Edikts v​on Nantes legte, d​enn schon d​ie Zusicherung d​er Sicherheitsplätze h​atte er a​ls Verletzung seiner Autorität empfunden. Auch Heinrich IV. h​atte eine Vereinheitlichung i​m katholischen Glauben a​ls pragmatisches Vorhaben bevorzugt, d​enn die Möglichkeit e​ines religiös legitimierten Aufstandes wäre s​o endgültig ausgeschlossen gewesen. Doch d​ie hugenottische Partei w​ar zu Heinrichs Zeiten n​och viel z​u mächtig, weshalb e​r zwangsläufig Zugeständnisse machen musste. Richelieu folgte d​er politischen Linie Heinrichs IV. u​nd war e​in Verfechter d​es Absolutismus, u​nd um diesen n​icht durch d​ie – n​ach Heinrichs Ermordung – aufgekommenen Unruhen z​u gefährden, verabschiedete e​r 1628 n​ach der Belagerung v​on La Rochelle d​as Gnadenedikt v​on Alès, i​n dem d​ie 100 sicheren Orte i​n Frankreich verboten wurden. Das Toleranzedikt w​urde 1685 i​m Edikt v​on Fontainebleau d​urch Ludwig XIV. vollständig widerrufen, w​omit ein f​ast neunzigjähriger Zurückdrängungsprozess s​ein Ende fand. Die Repressionspolitik gegenüber d​en Hugenotten w​urde noch v​on Ludwig XV. fortgeführt, d​a ein harter Kern v​on Hugenotten niemals konvertierte u​nd immer wieder Aufstände i​n Zentralfrankreich entfachte. Erst Ludwig XVI. erließ n​ach heftigem Ringen m​it den Parlements erneut e​in Toleranzedikt, w​omit er d​em Geist d​er Aufklärung seinen Respekt zollte.

Nachkommen

Heinrich IV. mit Gattin Maria von Medici und ihren vier Kindern, Ludwig XIII., Elisabeth, Christine und Gaston in der Wiege (1608); Nicolas Henri ist nicht auf dem Bild, Henriette Marie wurde 1609 geboren.
Kupfermünze mit Portrait Heinrichs IV. aus seinem Sterbejahr
Rückseite der Kupfermünze Heinrichs IV. von 1610

Die kinderlose Ehe m​it Margarete v​on Valois w​urde 1599 d​urch Papst Clemens VIII. annulliert. Am 5. Oktober 1600 vermählte e​r sich i​n zweiter Ehe m​it Maria de’ Medici. Zusammen hatten s​ie die Kinder:

  1. Louis von Frankreich (1601–1643), König Ludwig XIII. von Frankreich,
  2. Élisabeth von Frankreich, in Spanien Isabelle de Bourbon genannt (1602–1644), ⚭ Philipp IV. König von Spanien und Portugal,
  3. Christine von Frankreich (1606–1663), ⚭ Vittorio Amadeo I. Herzog von Savoyen,
  4. Nicolas-Henri von Frankreich (16. April 1607 – 17. November 1611), Monsieur, Herzog von Orléans (starb als Kind),
  5. Gaston von Frankreich (1608–1660), Monsieur, Herzog von Orléans,
  6. Henriette-Marie von Frankreich (1609–1669), ⚭ Karl I. König von England.

Zudem h​atte er n​och folgende uneheliche Kinder:

  • mit Charlotte des Essarts:
    1. Jeanne Baptiste de Bourbon (* 22. Februar 1608; † 16. Januar 1670), legitimiert 1608, Äbtissin von Fontevrault,
    2. Marie Henriette de Bourbon (* 1609; † 10. Februar 1629), legitimiert, Äbtissin von Chelles.

Vorfahren

Heinrich IV.
König von Frankreich und Navarra
Antoine de Bourbon
Herzog von Vendôme und Beaumont
Prinz von Frankreich
Charles de Bourbon
Herzog von Vendôme und Beaumont
Prinz von Frankreich
François de Bourbon
Graf von Vendôme
Prinz von Frankreich
Maria von Luxemburg
Gräfin von Saint-Pol
Françoise
Herzogin von Alençon
Gräfin von Perche
René
Herzog von Alençon
Graf von Perche
Marguerite
Herzogin von Lothringen
Johanna III.
Königin von Navarra
Herzogin von Albret
Heinrich II.
König von Navarra
Herzog von Albret
Johann III.
König von Navarra
Herzog von Albret
Katharina I.
Königin von Navarra
Marguerite
Gräfin von Angoulême und Périgord
Prinzessin von Frankreich
Charles de Valois
Graf von Angoulême und Périgord
Prinz von Frankreich
Luise von Savoyen
Regentin von Frankreich
Gräfin von Bresse

Rezeption

Die Bartform Henriquatre i​st nach d​em König benannt. Der Marche d​e Henri IV, e​ine anonym textierte Melodie a​us dem 16. Jahrhundert, zeugte v​or allem postum v​on der Popularität d​es Königs u​nd fand Verwendung i​n verschiedenen dramatischen, musikalischen u​nd filmischen Werken, darunter Gioachino Rossini Il viaggio a Reims (1824) u​nd Pjotr Tschaikowskis Ballettmusik Dornröschen (1890), Walt Disneys Verfilmung desselben Stoffs a​ls Sleeping Beauty (1959) u​nd Sergei Bondartschuks Krieg u​nd Frieden (1966). Unter d​er Restauration w​urde das Lied z​u einer inoffiziellen Hymne d​er französischen Monarchie.

Heinrich Mann verarbeitete d​as Leben Heinrichs IV. i​n seinen beiden Romanen Die Jugend d​es Königs Henri Quatre (1935) u​nd Die Vollendung d​es Königs Henri Quatre (1938). Der Historienfilm Henri 4 (alternativ auch: Henri IV) entstand i​m Jahr 2010 u​nter der Regie v​on Jo Baier u​nd beruht a​uf Heinrich Manns Romanen.

Literatur

  • Maurice Adrieux: Heinrich IV. Frankreichs guter König. Übersetzung Ulla Leippe. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1979, ISBN 3-7973-0330-0.
  • André Castelot: Heinrich IV. Sieg der Toleranz. Gernsbach, Verlag Katz, 1987, ISBN 3-925825-04-5 (frz. Originalausgabe: Henri Quatre, le Passioné).
  • Ernst Hinrichs: Heinrich IV. (1589–1610). In: Peter C. Hartmann (Hrsg.): Französische Könige und Kaiser der Neuzeit. Von Ludwig XII. bis Napoleon III., 1498–1870. München 1994, S. 143f. (Taschenbuch: München 2006).
  • Roland Mousnier: Ein Königsmord in Frankreich. Die Ermordung Heinrich IV. Propyläen, Berlin 1974.
  • Madeleine M. Saint-René Taillandier: Heinrich IV. Der Hugenotte auf Frankreichs Thron. Hugendubel, München 2004, ISBN 3-424-01240-8.
  • Klaus Malettke: Die Bourbonen Band I: Von Heinrich IV. bis Ludwig XIV. (1589–1715). Kohlhammer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-17-020582-6.
  • Klaus Malettke: Heinrich IV. Der erste Bourbone auf dem Thron Frankreichs (1553–1610). Muster-Schmidt Verlag, Gleichen/Zürich 2019.
  • Michel Peyramaure: Heinrich IV. Ein Kind auf dem Thron. Knaur, München 2000, ISBN 3-426-61226-7.
  • Vincent J. Pitts: Henri IV of France. His Reign and Age. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2009.
  • Uwe Schultz: Henri IV. Machtmensch und Libertin. Berlin 2010, ISBN 978-3-458-17471-4.
Commons: Heinrich IV. (Frankreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Malettke 2008, S. 31.
  2. Hinrichs 1994, S. 153, zit. nach Malettke 2008, S. 31f.
  3. Malettke 2008, S. 33.
  4. Matthias Schulz: Begräbnis für einen Kopf. Frankreich feiert die Rückkehr des legendären „guten Königs“ Heinrich IV. Sein Schädel wurde auf einem Dachboden entdeckt. In: Der Spiegel. Nr. 51, 2010, S. 135 (online 20. Dezember 2010). Vgl. Philippe Charlier, Isabelle Huynh-Charlier, Joël Poupon, Christine Keyser, Eloïse Lancelot, Dominique Favier, Jean-Noël Vignal, Philippe Sorel, Pierre F. Chaillot, Rosa Boano, Renato Grilletto, Sylvaine Delacourte, Jean-Michel Duriez, Yves Loublier, Paola Campos, Eske Willerslev, M. T. P. Gilbert, Leslie Eisenberg, Bertrand Ludes, Geoffroy Lorin de la Grandmaison: Multidisciplinary Medical Identification of a French King’s Head (Henri IV). In: BMJ 2010;341:c6805 vom 14. Dezember 2010. PMID 21156748.
  5. Jean de Jaurgain: Corisande d’Andoins, Comtesse de Guiche et Dame de Gramont. In: Revue Internationale des Études Basques. Nr. 1, 1907, ISSN 0212-7016, S. 130–132.
VorgängerAmtNachfolger
Johanna von Albret
König von Navarra
1572–1610
Ludwig XIII.
Heinrich III.
König von Frankreich
1589–1610
Ludwig XIII.

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