Eugen Drollinger

Eugen Drollinger (* 31. August 1858 in Heidelberg; † 23. Oktober 1930 in München) war ein deutscher Architekt und bayerischer Baubeamter.

Corpshaus der Rhenania Heidelberg von Eugen Drollinger (um 1920)

Leben

Als Hofoberbaurat im Hofbaubüro für Königsschlösser und letzter Baumeister König Ludwigs II. war er unter anderem mit Ausbauten an Schloss Neuschwanstein beschäftigt. 1885 entwarf er eine Erweiterung des königlichen Schlafzimmers für Schloss Linderhof. Der von ihm projektierte Neuaufbau des 1883 von Ludwig als Ruine erworbenen Schlosses Falkenstein wurde nach dem Tod des Monarchen nicht mehr realisiert. 1896 wurde Drollinger mit der Bauleitung der unvollendeten Königsschlösser beauftragt. Nach 1918 stand er in gleicher Eigenschaft im Dienst der Verwaltung des ehemaligen Kronguts.

Drollinger zeichnete ferner für zwei größere Kirchenbauten verantwortlich, die der Grabeskirche in Jerusalem nachempfundene evangelische Christuskirche in Bad Brückenau (1908) und die im gleichen Jahr vollendete katholische Marienkirche daselbst.

In dieser Zeit entwarf Drollinger auch die Pläne für zahlreiche repräsentative Wohn- und Geschäftshäuser, darunter die Villa Rothmund in Miesbach (1902), das Schlossgut Staudach (1902), die Gebäude der Königlichen Filialbank in Aschaffenburg (Weißenburger Straße 26, 1906)[1] und Schweinfurt (1908), die Villa Gumppenberg in München (1909), das Gebäude der Filialbank in Kaiserslautern (heute Bayerische Vereinsbank, 1910/11) sowie die Neugestaltung des Kurgartens in Bad Reichenhall einschließlich das Gradierhauses (1910) und der Wandelhalle (1912). Zu seinen Werken gehören auch die Häuser der Corps Isaria München, Palatia München und Rhenania Heidelberg.

Auch die ersten Entwürfe für die Umbauarbeiten an Schloss Rodeck in Kappelrodeck, das von einer Burganlage zu einem Schloss im Stil der Neorenaissance umgebaut wurde, stammen von Drollinger, der 1880 vom Bauherren Oberappellationsgerichtsrat Friedrich Schliephacke beauftragt wurde.

Letzte Arbeiten Drollingers lassen sich 1929 nachweisen.

Bauten

Schloss Bullachberg
Hof, Ludwigstraße 6

Literatur

  • Hermann Brunn: Eugen Drollinger. o. O., 1930.
  • Florian Hoffmann: 100 Jahre Heidelberger Rhenanenhaus. Geschichte – Architektur – Umfeld. 1909–2009, Heidelberg 2009

Einzelnachweise

  1. Ina Gutzeit, Hauke Kenzler: Kreisfreie Stadt Aschaffenburg. Ensembles, Baudenkmäler, Bodendenkmäler (= Denkmäler in Bayern VI.71), München 2015, S. 190.
Commons: Eugen Drollinger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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