Bulle (Urkunde)
Eine Bulle, von lateinisch bulla „Blase“, ist ein Dekret eines Papstes oder eine Urkunde des Mittelalters mit einer Bulle als Siegel.[1]
Die Sitte dieser Siegel aus Metall, meistens Blei, entstand in der Verwaltung des Byzantinischen Reiches, wo andere Siegel unbekannt waren.[2] Vom 10. Jahrhundert ist belegt, dass Siegel aus Gold ein Instrument des staatlichen Protokolls waren und ihre unterschiedliche Masse die Würdigung ihrer Empfänger ausdrückte, nicht die Wichtigkeit der Urkunde. Im 16. Jahrhundert waren Urkunden mit Siegeln aus Blei oder Gold auch in der Republik Venedig üblich.[2]
Einige Urkunden mit Goldbulle wurden berühmt, besonders die Goldene Bulle aus dem Jahr 1356, auf die das Heilige Römische Reich gründete.
Literatur
- Michael F. Feldkamp: "Bullen" von päpstlichen Nuntien und Legaten? Wissenschaftsterminus versus zeitgenössischer Sprachgebrauch, in: Ders.: Reichskirche und politischer Katholizismus. Aufsätze zur Kirchengeschichte und kirchlichen Rechtsgeschichte der Neuzeit (= Propyläen des christlichen Abendlandes, Band 3), Patrimonium-Verlag, Aachen 2019, S. 51–55 ISBN 978-3-86417-120-8.
Siehe auch
Weblinks
- Veröffentlichungen über Bullen im Opac der Regesta Imperii
Einzelnachweise
- Bulle. In: Duden. Bibliographisches Institut. Abgerufen am 2. August 2013.
- Horst Enzensberger: Zur Goldsiegelausstellung des Vatikanischen Archivs in Bamberg 1991. Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Abgerufen am 2. August 2013.