Joseph Daniel Ohlmüller
Joseph Daniel Ohlmüller (* 10. Januar 1791 in Bamberg; † 22. April 1839 in München) war ein deutscher Architekt und bayerischer Baubeamter.
Ohlmüller stammte aus einer seit dem 17. Jahrhundert nachweisbaren Bamberger Bäckersfamilie und studierte an der Münchner Kunstakademie bei Karl von Fischer. Ein Reisestipendium ermöglichte ihm eine längere Studienreise nach Italien. Ab 1819 arbeitete er zunächst als Bauaufseher beim Bau der Glyptothek in München unter Leo von Klenzes Leitung. 1821 wurde er zum Hofbaukondukteur befördert, 1832 zum (ersten) Zivilbauinspektor, 1835 zum Regierungsbaurat. Als Kreisbaurat leitete er die königliche Bauverwaltung für den Isarkreis. 1838 wurde er zum Ehrenmitglied des Royal Institute of British Architects ernannt.
Als sein bedeutendster Bau gilt die 1831/1839 errichtete Mariahilfkirche in München, die den Beginn der neogotischen Architektur in Deutschland markiert.
Seine Büste wurde in der Ruhmeshalle in München aufgestellt.
Bauten
- 1831–1834: Evangelische Pfarrkirche in Rinnthal
- 1831–1839: Mariahilfkirche in München (nach seinem Tod durch den Architekten Georg Friedrich Ziebland fertiggestellt)
- 1832–1834: Schul- und Benefiziatenhaus in Oberwittelsbach
- 1833: Theresienkirche in Hallbergmoos
- 1834/35: Gruftkapelle der Grafen Basselet von La Rosée in Inkofen, Gemeinde Haag an der Amper
- 1834: Nationaldenkmal in Oberwittelsbach
- 1836: König-Otto-Kapelle in Kiefersfelden
- 1837–1839: Renovierung und Ausstattung des Schlosses Hohenschwangau
- 1840–1851: Alte Saline in Bad Reichenhall (gemeinsam mit Friedrich von Schenk, Ohlmüller war vermutlich vorwiegend oder ausschließlich für den Entwurf der Brunnhauskapelle zuständig)
- um 1854 ausgeführt: Byzantinische Kapelle im Schloss Possenhofen
Literatur
- Hyacinth Holland: Ohlmüller, Joseph Daniel. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 24, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 185–187.
- Uwe Gerd Schatz: Ohlmüller, Johann Joseph Daniel. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 486 f. (Digitalisat).