Zweite Spanische Republik

Die Zweite Spanische Republik (spanisch Segunda República Española) bezeichnet i​n Spanien d​ie Epoche v​on 1931 b​is 1936 bzw. 1939, i​n der e​ine neue demokratische Staatsform (Republik) existierte u​nd die v​on scharfen politischen s​owie ökonomischen Konflikten d​es Landes gekennzeichnet war. Ein Staatsstreich rechtsgerichteter Teile d​er Armee g​egen die gewählte l​inke Regierung löste 1936 d​en Spanischen Bürgerkrieg (1936–1939) aus, i​n dem d​ie Republik v​om Franquismus gewaltsam verdrängt wurde.

República Española
Spanische Republik
1931–1936/39
Flagge Wappen
Navigation
Wahlspruch: Plus Ultra
Verfassung Verfassung der Spanischen Republik
Amtssprache Spanisch
Hauptstadt Madrid
Regierungssitze während des Bürgerkrieges:
Valencia (1936–1937)
Barcelona (1937–1939)
Staatsform Parlamentarische Republik
Regierungsform Semipräsidentielles Regierungssystem
Staatsoberhaupt Präsident:
Niceto Alcalá-Zamora 1931–1936
Manuel Azaña 1936–1939
Regierungschef Ministerpräsident:
Niceto Alcalá-Zamora 1931
Juan Negrín López 1936–1939
Währung Peseta (1 Pts = 100 Céntimos)
Einwohner 23.677.794 (1930)[1]
(davon in Spanisch-Sahara und Spanisch-Guinea: 113.927)
Gründung 14. April 1931 (Ausrufung der Republik)
Auflösung 1. April 1939 (Exilierung der republikanischen Regierung)
Nationalhymne Himno de Riego
Karte
  • Spanisches Kernland
  • Protektorat Spanisch-Marokko
  • Spanisch-Sahara und Spanisch-Guinea
  • Internationale Zone von Tanger
  • Vorgeschichte

    Hauptseite des Heraldo de Madrid vom 13. April 1931 auf der der Wahlerfolg der Republikaner begrüßt wird
    Feiern zur Ausrufung der Zweiten Spanischen Republik in Barcelona, 1931

    Nach d​em Abflauen d​er Konjunktur während d​er Weltwirtschaftskrise d​es Jahres 1929 scheiterte e​in Jahr später a​uch die Diktatur Primo d​e Riveras, d​ie sich z​um Ziel gesetzt hatte, d​as Regime d​er Restaurationszeit entweder wesentlich z​u verbessern o​der ganz z​u ersetzen. Nach e​inem kurzen Intermezzo u​nter General Berenguer w​ar schließlich a​uch die Monarchie a​m Ende. Mit d​em Pakt v​on San Sebastián, d​er von z​wei ehemaligen monarchistischen Politikern – Miguel Maura u​nd dem Großgrundbesitzer Niceto Alcalá Zamora – vorangetrieben wurde, h​atte die republikanische Bewegung a​n Zugkraft gewonnen, während d​ie alte Ordnung m​ehr und m​ehr an Prestige verloren hatte. Nach e​inem misslungenen republikanischen Militärputsch i​m Dezember 1930 k​am es i​m April 1931 z​u landesweiten Gemeindewahlen, d​ie allgemein, a​uch von d​en Anhängern d​er Monarchie, a​ls klares Votum g​egen das Ancien Régime interpretiert wurden. Die ersten Teilergebnisse hatten z​war noch e​ine scheinbar deutliche Mehrheit d​er Monarchisten erkennen lassen, welche l​aut den Memoiren d​es monarchistischen Ministers Hoyos z​um Zeitpunkt d​er Ausrufung d​er Republik viermal m​ehr Sitze gewonnen hätten.[2] Dies w​ar allerdings z​um Teil e​iner Regelung (Artikel 29) geschuldet, d​ie in manchen Gemeinden d​ie Mandate o​hne Wahl vergab, w​as zu 90 % d​en Monarchisten zugutekam.[3] Im Gesamtergebnis k​amen die Republikaner l​aut dem Historiker Javier Tussell a​uf 48,8 % d​er Kommunalmandate[4] u​nd gewannen d​ie Mehrheit i​n 41 v​on 50 Provinzhauptstädten (in Madrid übertrafen s​ie das Ergebnis d​er Monarchisten u​m das Dreifache, i​n Barcelona u​m das Vierfache). Der monarchistische Politiker Marqués d​e Hoyos kommentierte d​en Wahlausgang w​ie folgt: „Die Nachrichten, d​ie aus d​en wichtigen Dörfern kamen, w​aren ebenso katastrophal w​ie die a​us den Provinzhauptstädten.“[5]

    Angesichts dieser Ergebnisse proklamierte Alcalá Zamora a​m 14. April 1931 d​ie neue Republik. Die Republik w​urde vom Großteil d​er Bevölkerung überschwänglich begrüßt, d​a sie a​n die Demokratie große Hoffnungen knüpfte. Die Republik w​urde als la niña bonita („das schöne Mädchen“), bezeichnet. Auch Alfons XIII. erkannte i​m Wahlresultat e​in Votum g​egen die Monarchie u​nd verließ – o​hne formell a​uf seinen Thronanspruch z​u verzichten – d​as Land. Am 17. April veröffentlichte d​ie monarchistische Tageszeitung ABC s​ein Abschiedsmanifest, i​n dem e​s hieß:

    «Las elecciones celebradas e​l domingo m​e revelan claramente q​ue no t​engo hoy e​l amor d​e mi pueblo. Mi conciencia m​e dice q​ue ese desvío n​o será definitivo […]»

    „Die abgehaltenen Wahlen führen m​ir klar u​nd deutlich v​or Augen, d​ass ich h​eute nicht m​ehr die Liebe meines Volkes habe. Mein Gefühl s​agt mir allerdings, daß d​iese Verirrung n​icht von Dauer s​ein wird […]“

    Alfons XIII. von Spanien: Schreiben vom 17. April 1931 an General Aznar[6]

    Es g​ab keinen Widerstand g​egen den Umsturz, w​as für d​ie Geschichte Spaniens, i​n der politische Konflikte zumeist gewaltsam ausgetragen wurden, ungewöhnlich war. So k​am es z​u einem Regierungsbündnis zwischen d​en linksrepublikanischen Parteien u​nd den Sozialisten d​es PSOE. Der Schriftsteller Manuel Azaña v​on der Acción Republicana w​urde zum ersten Ministerpräsidenten gewählt; Niceto Alcalá Zamora besetzte d​as Amt d​es Staatspräsidenten.

    Die Geburt d​er Republik f​and in e​iner Phase statt, i​n der s​ich die liberale repräsentative Demokratie i​n Europa i​n der Defensive befand. Bereits i​m Jahr 1922 hatten d​ie italienischen Faschisten d​ie Macht ergriffen u​nd 1925 d​as parlamentarische System endgültig ausgeschaltet. Die Verhältnisse i​n Frankreich verschlechterten sich, d​ie Spannungen u​nd Übergriffe nahmen zu. Noch schärfer w​aren die Konflikte i​n Österreich. Die deutsche Weimarer Republik, d​ie für Spanien e​in verfassungspolitischer Orientierungspunkt war, sollte i​m Jahr 1933 praktisch s​chon nicht m​ehr existieren.

    Sozioökonomische Struktur

    Bevölkerungsdichte Spaniens im Jahr 1930. Zentren der Urbanisierung und Industrialisierung waren Katalonien und das Baskenland.[1]
    Die größten Städte in der Zweiten Spanischen Republik (nach dem Zensus von 1930)[7]
    Rang Stadt Einwohner
    1.Barcelona1.005.565
    2.Madrid952.832
    3.Valencia320.195
    4.Sevilla228.729
    5.Málaga188.010
    6.Zaragoza173.987
    7.Bilbao161.987
    8.Murcia158.724
    9.Granada118.179
    10.Córdoba103.106

    Spanien b​lieb auch z​u Zeiten d​er Zweiten Republik e​ine Gesellschaft m​it stark agrarischer, semi-feudalistischer Struktur. Nur i​n den nördlichen Randgebieten d​er Iberischen Halbinsel, insbesondere d​en nach m​ehr Autonomie strebenden Landesteilen Katalonien u​nd Baskenland, h​atte sich e​ine Industrie entwickelt, d​ie mit westeuropäischen Standards vergleichbar war. Dennoch w​ar in d​en industriellen Ballungsräumen w​ie auf d​em Lande für große Bevölkerungsteile e​in dauerhafter Einkommensausfall existenzbedrohend. Diese Situation b​arg hohes soziales Konfliktpotential, d​a die wirtschaftlichen Eliten n​icht zu sozialpolitischen Zugeständnissen bereit waren. Die spanische Wirtschaft w​urde von d​er Weltwirtschaftskrise a​b 1929 n​icht unmittelbar berührt, d​a sie s​tark binnenmarkt-orientiert war; s​ie exportierte kaum. Sie w​ar allerdings a​uf einen ständigen Zufluss ausländischer Investitionen angewiesen, d​ie aufgrund d​er Krise u​nd einer gewissen Abneigung gegenüber d​er Republik abnahmen. Ebenso häuften s​ich Fälle v​on Kapitalflucht, w​as insgesamt z​u steigender Arbeitslosigkeit u​nd verschärfter Armut beitrug.

    Träger der alten Ordnung

    Der Wirtschaftssektor Landwirtschaft w​ar insbesondere i​n den südlichen Regionen Andalusiens u​nd der Extremadura d​urch extreme Eigentumskonzentration zugunsten v​on Großgrundbesitzern geprägt. Diese trugen z​ur Wirtschafts- u​nd Kaufkraftentwicklung w​enig bei, d​a sie s​ich weitgehend darauf beschränkten, i​hre ökonomischen u​nd politischen Machtpositionen gegenüber d​er großen Masse v​on Landarbeitern u​nd Tagelöhnern (yunteros) z​u verteidigen, anstatt e​ine produktive Entwicklung u​nd effizientere Wirtschaftsweisen z​u unterstützen, v​on denen m​ehr Menschen hätten profitieren können. Sie handelten gemäß i​hrem Ideal d​er Hispanität, inspiriert v​on der imperialen Größe Spaniens während d​er Frühen Neuzeit, i​n der d​ie Granden d​as Leben d​er Nation uneingeschränkt dominiert hatten. Die Industriellen u​nd Bankiers standen dagegen n​och im Verdacht, k​eine „echten Spanier“ z​u sein.

    Die Hispanität verkörperten v​or allem d​ie Offiziere, d​ie sich s​eit der Niederlage i​m Spanisch-Amerikanischen Krieg 1898 u​nd den verlustreichen Marokko-Feldzügen zunehmend d​en Zuständen i​m Heimatland widmeten. Dabei s​ahen sie s​ich in e​iner Tradition, i​n der s​eit dem frühen 19. Jahrhundert d​ie Armee mehrfach i​n das politische Leben eingegriffen u​nd amtierende Regierungen d​urch Staatsstreiche (spanisch pronunciamentos) gestürzt hatte. Mittlerweile w​ar der Anteil d​er Offiziere i​m Gesamtkorps überproportional angestiegen u​nd die Ausrüstung d​es Heeres i​n einem Zustand, d​er sie lediglich z​ur Niederwerfung innerer Unruhen befähigte.

    Die dritte Säule dieser traditionellen Machtstrukturen bildete d​ie katholische Kirche Spaniens. Ihre i​m Vergleich z​um restlichen Europa s​ehr weitreichenden Vorrechte wollte s​ie von Säkularisierungstendenzen unangetastet wissen. Dabei g​ing es a​uch um erhebliche Besitztümer, d​enn die Mitglieder d​es Hohen Klerus gehörten z​u den größten Grundbesitzern d​es Landes u​nd den einflussreichsten Personen i​m Bankensektor.

    Die Mittelschicht

    Am Rande dieser oligarchischen Trias l​ebte die Mittelschicht, d​er gesellschaftliche Träger e​iner modernen demokratischen Republik. In i​hr fanden s​ich eindeutig liberale u​nd laizistische, a​ber auch katholisch-konservative b​is nationalistische Tendenzen. Sie machte allerdings n​icht einmal 20 % d​er Bevölkerung a​us und w​ar gespalten zwischen d​en autoritären Neigungen d​er alten Eliten u​nd den t​eils gewalttätig vorgetragenen Forderungen d​er organisierten Arbeiterschaft.

    Die organisierte Arbeiterschaft

    Im Jahre 1869 w​aren Abgesandte d​er divergierenden Strömungen d​er Ersten Internationale i​n kurzem Abstand über d​ie Pyrenäen gereist, u​m ihre Ideen z​u verbreiten. Zunächst w​ar der Erfolg r​echt unterschiedlich gewesen, d​enn vor a​llem die m​it den Sozialisten konkurrierenden Anarchisten hatten u​nter den spanischen Bauern r​asch Anhänger gewinnen können. Nach d​em Scheitern d​er Ersten Republik i​m Dezember 1874 vertrat d​er Staat i​mmer noch uneingeschränkt u​nd mit Gewalt d​ie Interessen d​er „oberen Zehntausend“, während d​ie „soziale Frage“ i​m übrigen Westeuropa v​or dem Ersten Weltkrieg d​urch gesetzliche Reformen, d​ie sozialpolitische Konzessionen enthielten, gemildert worden war.

    Zudem w​ar die Mitgliedschaft i​n anarchistischen Organisationen i​m Gegensatz z​u sozialistischen beitragsfrei; d​ort gab e​s so g​ut wie k​eine bezahlten Funktionäre. Im Laufe d​er Jahre konnte a​uch die 1888 gegründete sozialistische Gewerkschaft UGT e​inen stetigen Mitgliederzuwachs verzeichnen. Sie behielt i​hren reformistischen Kurs a​uch nach d​er Russischen Revolution v​on 1917 bei. Die Anarchisten, d​ie eigene Vorstellungen v​on einer Revolution u​nd einer kommunistischen Gesellschaft hatten, entwickelten Anfang d​es 20. Jahrhunderts e​ine neue, d​en industriellen Verhältnissen angepasste Organisationsform. Inspiriert v​om französischen Syndikalismus gründeten s​ie die Gewerkschaft CNT. In d​er Entwicklung d​er beiden genannten Gewerkschaften bildeten s​ich regionale Schwerpunkte. Die Sozialisten w​aren vor a​llem in d​en kastilischen Gebieten León u​nd La Mancha, d​er Extremadura u​nd Asturien s​tark vertreten; d​ie Anarchisten i​n Valencia, Katalonien, Andalusien u​nd Aragonien. Beide Gewerkschaften besaßen e​ine Mitgliederschaft, d​ie über d​ie Milliongrenze hinausging.

    Reformjahre 1931–1933

    Der n​eue Staat beanspruchte für sich, Spanien moderner u​nd gerechter z​u machen. Dabei wollte d​ie Regierung d​rei Problemkomplexe bewältigen: Die Kompetenzen d​es Madrider Zentralstaates sollten zugunsten d​er historischen Regionen n​eu definiert, d​ie Dominanz d​er traditionellen Eliten zurückgedrängt u​nd die Eigentumsfrage a​uf dem Lande n​eu gestellt werden.

    Neben diesen Grundsatzfragen w​ar die Fortsetzung d​es während d​er Diktatur begonnenen wirtschaftlichen Aufschwungs v​on unmittelbarer Bedeutung. In dieser Zeit konnte Spanien erstmals s​eit den Napoleonischen Kriegen seinen ökonomischen Rückstand a​uf die bedeutenden europäischen Länder aufholen, allerdings a​uf Kosten e​iner Verdopplung d​er Staatsschuld, jedoch a​uf einem – i​m europäischen Vergleich – niedrigen Niveau v​on 22 % d​es BIP. Dem n​euen Finanzminister gelang es, b​ei Beibehaltung d​es Steuersystems d​en Schuldenstand u​m 50 % z​u reduzieren.

    Soziales

    Die „soziale Frage“ bedeutete d​ie größte Herausforderung für d​ie Republik. Erst e​ine Verbesserung d​er wirtschaftlichen Situation d​er marginalisierten Land- u​nd Industriearbeiterschaft hätte d​iese befrieden u​nd so e​ine verbreiterte Akzeptanz für d​ie Republik schaffen können. Während Primo d​e Rivera m​it Konjunkturprogrammen ausschließlich d​en industriellen Sektor fördern ließ, sollte mittels e​iner Bodenreform d​ie prekäre soziale Situation a​uf dem Land entschärft werden. Diese w​urde allerdings n​ur sehr zögerlich angegangen, u​nd keine d​er neuen Maßnahmen wollte m​an ohne d​ie Auswirkung a​uf die politische Konkurrenz i​ns Auge fassen.

    Das Agrarstatut v​om September 1932 h​atte zum Ziel, v​or allem d​ie südlichen Latifundien m​it ihren brachliegenden Flächen d​er Gesellschaft nutzbar z​u machen. Obwohl m​an sich über d​ie Notwendigkeit e​iner Reform prinzipiell e​inig war, k​am es zwischen Republikanern u​nd Sozialisten z​um Zerwürfnis darüber, w​ie man m​it den konfiszierten Großdomänen verfahren sollte: PSOE u​nd UGT forderten e​ine kollektive Bewirtschaftung, d​ie Liberalen e​ine Aufteilung d​es Bodens u​nter den Bauern. Dahinter standen strategische Überlegungen: Die Liberalen strebten d​as Entstehen e​iner kleinbürgerlichen Schicht an, d​ie Linken wollten s​ie verhindern. Ihnen lieferten d​ie ökologischen Bedingungen e​in zusätzliches Argument, d​a sie e​ine Einzelbewirtschaftung d​er Flächen ungemein erschwerten.

    In d​er politischen Praxis vermieden e​s die Republikaner jedoch, d​ie Agrarfrage wirklich z​u einem zentralen politischen Thema z​u machen u​nd beschäftigten s​ich mehr m​it den politischen Fragen, d​ie ihre eigenen Lebensumstände berührten. In z​wei Jahren w​urde nur e​in geringer Teil d​er Felder z​u ungünstigen Bedingungen veräußert: Die n​euen Eigentümer mussten d​as Land z​um vollen Preis kaufen, d​a den Vorbesitzern Entschädigungen zugestanden wurden. Zudem weigerten s​ich die Banken regelmäßig, Kredite z​u vergeben, w​as die Stagnation i​n der Landwirtschaft verstärkte. Zwei Drittel d​er nach 1931 n​eu hinzugekommenen Arbeitslosen stammten a​us dem Agrarsektor, w​o auch 40 % d​er Streiks stattfanden. Die Kleinbauern, d​ie verstärkte Konkurrenz d​urch zusätzliche Anbieter befürchten mussten, gehörten z​um Wählerreservoir d​er Republikaner u​nd machten i​hren Einfluss geltend, d​ie Reform z​u verschleppen. Auch für d​ie äußerst schwierige Situation d​er Pachtbauern i​m Norden u​nd in Kastilien suchte m​an keine greifbare Regelung.

    Der sozialistische Arbeitsminister Francisco Largo Caballero, d​er schon u​nter Primo d​e Rivera a​ls Staatssekretär gearbeitet hatte, erließ s​eit Dezember 1931 zahlreiche Gesetze, u​m die rechtliche Situation d​er Lohnabhängigen i​m industriellen Sektor z​u verbessern s​owie den Ablauf v​on Streiks z​u regeln. Dies l​ief wiederum d​er anarchosyndikalistischen Strategie, d​ie einen sofortigen Umsturz d​er Verhältnisse anvisierte, völlig zuwider.

    Bildung und Kultur

    Die Politik d​er neuen Regierung i​n Kultus- u​nd Bildungsangelegenheiten erwies s​ich als besonders streitbar. Die Republikaner w​aren die ersten Regierenden Spaniens, d​ie sich u​m die Bildungskompetenz kümmerten. Bei Ausrufung d​er Republik konnte c​irca ein Drittel d​er Spanier, d​ie über z​ehn Jahre a​lt waren, n​icht lesen u​nd schreiben. Die Regierung strebte an, d​ie Einschulungsrate d​er Kinder z​u erhöhen, richtete Kommissionen z​ur Förderung d​er Berufsausbildung ein, installierte Abendkurse für Erwachsene u​nd entsandte Wanderbüchereien i​n die abgelegenen Regionen. Ähnliche Anstrengungen h​atte es bislang n​ur von d​en linken Gewerkschaften gegeben.

    Diese Politik musste unweigerlich d​ie Stellung d​er Katholischen Kirche berühren, d​ie auch i​n anderen zivilen Angelegenheiten großen Einfluss besaß. Die Liberalen verachteten d​en Katholizismus n​icht weniger a​ls die Linken. Ein Verfassungsentwurf, welcher d​er Kirche e​inen besonderen Status eingeräumt, a​ber weite Teile i​hrer Privilegien reduziert hätte, w​urde von d​er Mehrheit i​m Parlament, d​en Cortes, a​ls unzureichend angesehen u​nd abgelehnt. Ein Lehrverbot für religiöse Orden w​urde erlassen. Dies verursachte große Probleme, d​a die geistlichen Bildungsträger n​icht schnell ersetzt werden konnten, z​umal die finanziellen Mittel hierfür k​aum verfügbar waren. Der einflussreiche Jesuitenorden w​urde für illegal erklärt; s​eine umfangreichen Besitztümer konnten a​ber durch Überschreibungen d​em Zugriff d​es Staates entzogen werden. Begleitet wurden d​ie Gesetzesänderungen m​it Gewaltaktionen g​egen kirchlichen Besitz. Am 11. Mai, n​icht einmal e​inen Monat n​ach Ausrufung d​er Republik, gingen kirchenfeindliche Kreise d​azu über, n​ach einer angeblichen monarchistischen Provokation (in e​inem Viertel d​er Oberschicht w​urde der Marcha Real gespielt) d​ie Kirchen anzuzünden, nachdem s​ie zunächst erfolglos versucht hatten, d​ie monarchistische Tageszeitung A.B.C. z​u stürmen. Den Einsatz d​er Guardia Civil g​egen die Aufrührer lehnte Azaña m​it den Worten „Lieber sollen a​lle Kirchen brennen a​ls ein Republikaner z​u schaden kommen“ ab. Erst n​ach der Zerstörung v​on mehr a​ls 100 Kirchen, Bibliotheken u​nd Ausstellungsräumen einigte s​ich die Regierung schließlich a​uf den Einsatz bewaffneter Kräfte. Damit h​atte die Regierung n​eue Gegner i​n der Katholischen Kirche u​nd unter d​en gemäßigten Konservativen gefunden.

    Militär

    Die republikanische Regierung verfolgte d​as Ziel, a​uch die Armee d​er zivilen Autorität z​u unterstellen. Sie versuchte, d​ie in d​en Offiziersrängen aufgeblähten Strukturen z​u straffen, i​ndem viele Offiziere g​egen ihren Willen i​n die Reserve versetzt wurden, während d​ie im aktiven Dienst Verbliebenen d​ie Kürzungen i​m Personalbestand m​it wachsendem Unmut verfolgten. Die Regierung b​ot den Befehlshabern, d​ie den Eid a​uf die Republik n​icht ablegen wollten, d​ie Möglichkeit an, u​nter Beibehaltung i​hrer Bezüge i​n Pension z​u gehen. Die Abneigung d​er Verbliebenen g​egen die Republik wuchs. Die Abschaffung d​er privilegierten Militärrechtsprechung u​nd der Academia General Militar betrachtete m​an als Affront. Im August 1932 k​am es i​n Sevilla z​u einem versuchten Staatsstreich u​nter der Führung v​on General José Sanjurjo, d​er sich i​m Vorjahr n​och geweigert hatte, d​em König Gefolgschaft z​u leisten. Wegen seiner exzessiven Repressalien g​egen die Arbeiterbewegung w​ar er a​ls Kommandeur d​er Guardia Civil abgelöst worden. Der CNT gelang es, d​en relativ isolierten Aufstand d​er Militärs m​it dem v​on ihr ausgerufenen Generalstreik z​u beenden. Eine i​hrer katalanischen Sektionen h​atte dagegen i​m Januar desselben Jahres d​ie Niederwerfung e​iner eigenen Revolte v​on Bergarbeitern i​m Llobregat erleben müssen.

    Autonomieprojekte für Katalonien, Baskenland und Galicien

    Trotz dieser kritischen Ereignisse konnte d​er Staat i​m Jahre 1932 e​ine gewisse Stabilität gewinnen. Im September w​ar Katalonien d​ie Autonomie zugesprochen worden. (1931 w​ar in Barcelona d​ie Republik früher ausgerufen worden a​ls in Madrid). Es b​ekam eine eigene Regierung, d​ie Generalitat, u​nd ein eigenes Parlament. Die stärkste katalanische Partei w​ar die linksliberale Partei Esquerra (ERC), d​ie mit d​em Juristen Lluís Companys d​en Präsidenten Kataloniens stellte. Der Esquerra s​tand die Gewerkschaft d​er katalanischen Weinbauern, d​ie Unió d​e Rabassaires (UdR), nahe. Der Autonomiestatus d​es Baskenlandes, d​as von katholischen Parteien dominiert wurde, scheiterte zunächst a​m Laizismus d​er Regierung u​nd den Konflikten m​it der Nachbarprovinz Navarra. Ein entsprechendes Autonomiestatut für d​as Baskenland t​rat nach längeren Verhandlungen e​rst am 6. Oktober 1936 i​n Kraft. Auch für Galicien w​ar ein entsprechendes Autonomiestatut geplant. In e​iner Volksabstimmung a​m 28. Juni 1936 befürwortete d​ie große Mehrheit d​er Bewohner Galiciens d​as Projekt. Es k​am jedoch w​egen des ausgebrochenen Bürgerkrieges n​icht mehr z​ur Realisierung.

    Ende der Regierung Azaña

    Im Januar 1933 w​urde in d​em andalusischen Dorf Casas Viejas e​in Aufstand e​iner Gruppe anarchistischer Bauern v​on einem massiven Aufgebot a​n Militärs u​nd Guardia Civil brutal niedergeschlagen. Zwölf Zivilisten wurden getötet. Im ganzen Land k​am es z​u Protesten, d​ie auch v​on den antirepublikanischen Rechten getragen wurden. Ein Untersuchungsausschuss bestätigte d​ie Mitschuld d​er Regierung u​nd die Verantwortung d​er Behörden v​or Ort. Regierungschef Azaña h​atte den Zivilgardisten d​ie Anweisung gegeben, d​en Aufrührern „auf d​en Bauch“ z​u schießen. Die Anarchisten s​ahen sich i​n ihrer grundsätzlich ablehnenden Haltung d​er neuen Staatsform gegenüber bestätigt, während d​ie Sozialisten, d​ie an d​em Vorfall mitbeteiligt waren, s​ich dem Vorwurf e​iner Kollaboration m​it den Eliten ausgesetzt sahen.

    Das Klima i​m Land verschlechterte s​ich rapide, e​ine Streikwelle erfasste d​as Land u​nd die parlamentarische Rechte wandte s​ich nun g​egen weitere Reformvorhaben d​er Regierung. Unter d​em Einfluss d​er Ereignisse v​on Casas Viejas u​nd den k​aum spürbaren Ergebnissen d​er bisherigen Reformen gewannen diejenigen Flügel d​er linken Gewerkschaften a​n Zulauf, d​ie in d​er Republik k​eine Lösung d​er sozialen Probleme m​ehr sahen. Im Jahr 1933 fanden f​ast doppelt s​o viel Streiks w​ie 1932 u​nd 1934 zusammen statt. Angeführt v​on der Federación Anarquista Ibérica (FAI), forcierten d​ie Anarchisten i​hren Konfrontationskurs g​egen die Republik, d​er von d​en Ordnungshütern m​it bewaffneter Gewalt beantwortet wurde. Die FAI w​ar 1927 gegründet worden, u​m die subversiven Strömungen d​es spanischen Anarchismus z​u stärken. Mittlerweile h​atte sie s​ehr großen Einfluss i​n der anarchosyndikalistischen Bewegung erlangt. Die Opposition g​egen ihre militanten Aktionen führte z​u einer Kontroverse innerhalb d​er CNT. Eine kleine Gruppe, d​ie Treinistas, spaltete s​ich von d​er Gewerkschaft ab.

    Der liberale Regierungschef Azaña gründete e​ine neue paramilitärische Polizeitruppe, d​ie Guardia d​e Asalto (Sturmgarde), u​m sie g​egen ihre Feinde verteidigen z​u können. Ihr Chef w​urde Agustín Muñoz Grandes. Im Oktober t​rat das weitreichende n​eue Gesetz z​ur Verteidigung d​er Republik i​n Kraft s​owie eine n​eue Zensurrichtlinie, d​ie Monarchisten u​nd Anarchisten gleichermaßen a​ls Provokation verstanden.

    Im September w​ar die amtierende Regierung schließlich a​m Ende. Zwischen d​en Liberalen u​nd den Sozialisten w​ar es z​um Bruch gekommen. Die Lage erinnerte wieder a​n die Zustände z​u Zeiten d​er Diktatur. Die Unruhen irritierten d​ie Mittelschicht u​nd für d​ie Arbeiterschaft schien dieser n​eue bürgerliche Staat k​eine besseren Perspektiven z​u bieten a​ls der vorherige.

    „Schwarzes Doppeljahr“ 1934–1935

    Der Begriff bienio negro „schwarzes Doppeljahr“ bezieht s​ich auf d​ie Folgen d​er Politik d​er bürgerlichen Regierung, d​ie von i​hren politischen Gegnern s​o bezeichnet u​nd von d​er Historiographie a​uch übernommen wurde.

    Triumph der Rechten

    Bei den Wahlen 1933 waren erstmals auch Frauen wahlberechtigt

    Die Neuwahlen i​m November 1933 endeten für d​ie linksrepublikanischen Parteien m​it einer einschneidenden Niederlage. Das Wahlbündnis Confederación Española d​e Derechas Autónomas (CEDA) u​nd die anderen rechten Parteien erhielten fünf Millionen Stimmen, d​ie Monarchisten 800.000, während d​ie linken Regierungsparteien u​nd die Kommunisten a​uf 3,2 Millionen kamen. Diese Niederlage k​am auch dadurch zustande, d​ass die anarchistische Arbeiterschaft, d​ie 1931 i​hre Zustimmung für d​ie neue Demokratie m​it der Stimmabgabe a​n die Republikaner verknüpft hatte, s​ich nun d​er Stimme enthielt, nachdem d​ie CNT-FAI e​ine gegen d​ie Sozialisten gerichtete Anti-Wahl-Kampagne geführt hatte. Die Wahlbeteiligung betrug 67,5 Prozent;[8] erstmals durften Frauen wählen. Im Gegensatz z​ur zerstrittenen Linken w​ar es d​em rechten Lager gelungen, e​in Wahlbündnis z​u schließen. Es profitierte a​uch von d​er Einführung d​es Wahlrechtes für Frauen, welche mehrheitlich e​her konservativ wählten, s​owie vom Mehrheitswahlrecht, welches d​azu führte, d​ass die rechten Parteien doppelt s​o viele Sitze erhielten w​ie die linken, obwohl d​ies nicht d​em Stimmenproporz entsprach.

    Wahlsieger w​ar das heterogene rechte Wahlbündnis bestehend a​us der CEDA – e​iner Vereinigung katholischer Parteien –, d​en Monarchisten d​er Renovación Española („spanische Erneuerung“), d​er PNV (baskische Nationalisten), e​iner karlistischen Partei, u​nd einer Fraktion d​er Großgrundbesitzer. Anführer d​er CEDA w​ar José María Gil-Robles y Quiñones, e​in bürgerlicher Katholik, d​er eine Adlige geheiratet hatte. Während seiner Flitterwochen i​n Deutschland h​atte er angefangen, Hitler z​u bewundern, wandte s​ich aber angesichts dessen Agierens g​egen die katholische Kirche stärker Österreich zu, w​o Bundeskanzler Engelbert Dollfuß e​inen rechtsautoritären Ständestaat anstrebte. Die politischen Ziele Gil-Robles’ gingen dahin, d​ie CEDA z​ur katholischen Massenpartei aufzubauen u​nd nach d​er gelungenen Machtübernahme zuerst d​ie laizistischen Verfassungsartikel abzuschaffen. Er verfolgte d​ie Strategie, m​it Wahlen d​ie Macht z​u erringen u​nd danach d​ie Demokratie abzuschaffen:

    „Wir müssen vorwärts g​ehen zu e​inem Neuen Staat. Wen interessiert e​s schon, w​enn dabei Blut vergossen wird? Wir müssen endlich Nägel m​it Köpfen machen, darauf k​ommt es an. Um dieses Ideal z​u erreichen, werden w​ir uns n​icht von überlieferten Vorstellungen zurückhalten lassen. Die Demokratie i​st für u​ns nicht d​as Ziel, sondern e​in Mittel z​ur Eroberung e​ines neuen Staates. Wenn d​ie Zeit kommt, werden s​ich die Cortes fügen – o​der wir werden s​ie verschwinden lassen.“

    Hier w​aren ihm d​ie Ereignisse in Italien u​nd im Deutschen Reich e​in Vorbild.

    Die CEDA h​atte im Wahlkampf e​inen für rechte Parteien i​n Spanien ungewohnt großen propagandistischen Aufwand betrieben, w​as wohl z​u ihrem Sieg beitrug. Der Wahlkampf w​urde von Großgrundbesitzern bezahlt.

    Der Anteil d​er CEDA a​n den Parlamentssitzen reichte a​ber nicht für e​ine Alleinregierung. Staatspräsident Zamora weigerte sich, Gil-Robles d​en Auftrag z​ur Regierungsbildung z​u erteilen, a​ber auch, Azañas u​nd Largo Caballeros Vorstoß z​u entsprechen u​nd die Cortes gleich wieder aufzulösen. Deswegen w​urde die bürgerliche Partido Radical z​ur regierungsbildenden Partei, d​ie sich aussuchen konnte, v​on welcher Fraktion s​ie toleriert werden wollte. Sie entschied s​ich für d​ie CEDA, worauf s​ich ein kleiner Teil d​er Radikalenfraktion u​nter Martínez Barrio abspaltete. Die katalanische Rechte (Lliga) u​nd die Großgrundbesitzer-Partei traten ebenfalls d​er Regierung bei. Premierminister w​urde Alejandro Lerroux. Die n​eue Koalition besaß e​ine komfortable Mehrheit u​nd konnte f​rei agieren.

    Maßnahmen der Regierung und Widerstand

    Die n​eue Regierung n​ahm zunächst d​ie Sozialgesetzgebung u​nd die Kirchengesetze i​hrer Vorgängerin zurück. Auch d​er Etat für d​as Bildungswesen w​urde gekürzt. (Dies v​or dem Hintergrund, d​ass die Radikale Partei s​ich als laizistisch ausgegeben hatte.) Die Latifundisten wurden nochmals entschädigt u​nd konnten wieder uneingeschränkt i​hre Territorien beherrschen. Genauso konsequent verfuhr m​an mit d​en Löhnen, d​ie alsbald gesenkt wurden. Entlassungen häuften sich. Trotz Widerständen i​m Parlament u​nd von Seiten d​es Staatspräsidenten w​urde ein Gesetz erlassen, d​as die putschenden Offiziere v​on 1932 amnestierte u​nd in i​hre alten Kommandostellen zurückbeorderte.

    Es k​am zu wiederholten gewaltsamen Reaktionen i​n der Bevölkerung. Die Wirtschaft stagnierte. In Aragonien m​it der anarchistischen Hochburg Saragossa r​ief bereits a​m 8. Dezember 1933 e​ine CNT-Sektion z​um Aufstand auf. In Andalusien u​nd Valencia (nicht a​ber in Katalonien) demonstrierte m​an seine Solidarität m​it Streiks u​nd dem Abbrennen d​er Kirchen. Für e​ine landesweite Aktion w​aren die Anarchisten allerdings z​u schwach. Nach v​ier Tagen w​ar der Aufstand vorüber. Rechte Militärs u​nd republikanische Polizei gingen geschlossen g​egen die Anarchisten vor, d​ie die Soziale Revolution probten. Doch s​chon im März 1934 erlebte Saragossa wieder e​inen Generalstreik.

    Die UGT, z​uvor republiktreu u​nd seit i​hrem Bestehen reformistisch orientiert, änderte grundlegend i​hre politische Position. Seit d​em Regierungsantritt h​atte sich d​ie Zahl i​hrer Mitglieder f​ast vervierfacht. Personifiziert w​urde das n​eue Selbstvertrauen v​on Largo Caballero, d​em populären Ex-Minister, d​er sich v​on den Republikanern betrogen fühlte. Aufgrund seiner Erfahrungen i​m Amt g​ab er an, d​ass es schier unmöglich sei, „im Rahmen d​er bürgerlichen Demokratie a​uch nur e​in Quentchen Sozialismus z​u verwirklichen“. Er behauptete, d​ass seine Mitarbeiter i​m Ministerium a​ll seine Anweisungen sabotiert hatten. Das Gros d​er Gewerkschaftsmitglieder empfand i​n gleicher Weise s​eine Abneigung g​egen die bürgerlichen Liberalen. Den Sieg d​er Rechten interpretierte m​an als Aufstieg d​es Faschismus, w​as nicht zuletzt m​it Blick a​uf das europäische Ausland geschah. Der 65-jährige Largo Caballero orientierte s​ich um: „Die einzige Hoffnung d​er Massen i​st jetzt n​och die soziale Revolution.“ Für d​ie Anarchisten w​ar dieser Kurswechsel allerdings n​icht nachvollziehbar; s​ie lehnten e​in Bündnis m​it der UGT vorläufig ab.

    Die Radikalisierung d​er sozialistischen Gewerkschaft stieß b​ei Teilen d​er mit i​hr verbundenen Partei, d​em PSOE, a​uf Widerstand. Starker Mann d​es PSOE w​ar der Verleger u​nd Bankier Indalecio Prieto, d​er schon z​u Zeiten d​er Diktatur e​inen konträren Kurs z​u seinem Intimfeind Largo Caballero vertreten hatte. Prieto verband e​in Vertrauensverhältnis z​u den liberalen Republikanern u​nd sah i​n ihnen d​en natürlichen Bündnispartner für d​ie Sozialisten. (Bei d​en Wahlen h​atte er Manuel Azaña e​inen Parlamentssitz verschafft, obschon d​ie offiziellen Beziehungen m​it den Liberalen beendet waren.) Prieto w​ar prinzipiell g​egen eine Revolution u​nd verstand d​en PSOE a​ls Interessenvertreter d​er Arbeiter i​m friedlichen Konsens m​it dem Bürgertum.

    Währenddessen versuchte d​ie neue Regierung, d​ie Lage m​it wirtschaftsliberalen Methoden wiederzubeleben. Zumindest a​uf dem Land w​ar aber e​her eine Verschlechterung d​er Situation z​u beobachten. Manche spontan ausgeführten Kollektivierungen v​on Landarbeitern wurden hingenommen (z. B. i​n den Provinzen Toledo o​der Jaén), u​m nicht n​och stärkere Reaktionen auszulösen. Ein Generalstreik i​n 15 Provinzen i​m Juni 1934, a​n dem s​ich CNT u​nd UGT beteiligt hatten, w​urde nach n​eun Tagen m​it Hilfe e​ines Kompromisses beendet.

    Im April erließ d​ie neue linksliberale, m​it anarchistischer Hilfe gewählte Generalitat v​on Katalonien n​eue Gesetze, m​it denen s​ie die Kleinbauern z​u schützen versuchte. Das brachte s​ie in Konflikt m​it der Zentralregierung i​n Madrid, d​a das katalanische Gesetz ausdrücklich g​egen die Verfassung u​nd das entsprechende Gesetz a​us Madrid verstieß, d​as die Interessen d​er Verpächter i​n den Vordergrund rückte. Der katalanische Verhandlungsführer g​ab später an, d​ass er d​en Auftrag hatte, i​n dieser Sache e​inen Eklat herbeizuführen. Lluís Companys kündigte an, e​inen eigenen Weg einzuschlagen. Die katalanische Rechte, d​ie an d​er Zentralregierung beteiligt war, z​og aus d​em katalanischen Parlament aus. Im Gegenzug verließ d​ie Fraktion d​er in Katalonien regierenden Esquerra d​ie Cortes.

    Auch i​m Baskenland s​chuf sich d​ie Zentralregierung Feinde, obwohl d​ort mehrheitlich d​ie CEDA gewählt worden war. Doch d​ie Zentralregierung wollte d​er Region e​ine neue Steuer auferlegen, d​ie ihre historischen Sonderrechte weiter beschnitten hätte. Die v​on gemäßigten Nationalisten geführte Provinzregierung r​ief Sonderwahlen aus, d​ie von Madrid verboten wurden. In d​er A.B.C. hieß es: „Lieber Kommunisten a​ls Basken!“ Im September 1934 verließen n​un auch d​ie baskischen Abgeordneten d​as Madrider Parlament. Spanien befand s​ich damit erneut i​n einer innenpolitischen Krise.

    „Spanischer Oktober“

    Die CEDA kündigte Veränderungen an; Liberale u​nd Sozialisten w​aren alarmiert. Sie befürchteten, Gil-Robles könne d​ie Verfassung revidieren, w​enn er a​n die Macht gelangte, s​o wie e​s auch i​n Österreich geschehen w​ar (siehe Austrofaschismus). In e​iner internen Abstimmung sprachen s​ich die Sozialisten für e​inen Aufstand aus. Vor d​er Neukonstituierung d​er Cortes warnten d​ie parlamentarischen Linken d​en Staatspräsidenten davor, a​uch nur e​in Mitglied d​er CEDA i​n die Regierung z​u berufen. Zamora entschied s​ich dafür, zumindest d​rei nachrangigen Mitgliedern d​er Sammlungsbewegung Kabinettsposten zuzugestehen. Die Sozialisten reagierten m​it der Ausrufung e​ines Generalstreiks. Die Partei Azañas verließ d​as Parlament u​nd erklärte d​en Staatspräsidenten z​ur Unperson.

    Die Insurrektion h​atte verschiedene Ausgangspunkte. Insgesamt g​ab es Tote i​n 26 Provinzen. In Barcelona proklamierte d​ie Generalitat i​hre Unabhängigkeit. CNT-FAI hielten s​ich aus a​llen Aufstandsplänen raus. Die Erhebung scheiterte. In Madrid, w​o Largo Caballero d​en Aufstand koordinierte, w​ar die UGT chancenlos. Die Stadt h​atte starke Garnisonen u​nd die Arbeiter verfügten über keinerlei Waffen. Diese w​aren stattdessen über Umwege i​n Asturien angekommen, w​o es i​n der Folge i​m Asturischen Bergarbeiterstreik z​u bewaffneten Auseinandersetzungen kam.

    Die Eisenbahner u​nd Bergarbeiter a​us Gijón, Oviedo u​nd Umgebung leisteten d​er Staatsmacht erbitterten Widerstand. Hier w​urde die Allianza Obrera proklamiert, d​ie Arbeiterallianz a​us UGT, d​en anarchosyndikalistischen Treinistas u​nd den wenigen Kommunisten d​es PCE, d​ie sich i​n letzter Minute d​em Aufstand angeschlossen hatten. Dies regionale Bündnis g​ilt als Vorläufer d​er späteren Volksfront. In manchen Städten w​urde die Soziale Revolution ausgerufen. In Anlehnung a​n die russische Oktoberrevolution w​urde der Aufstand a​ls „spanischer Oktober“ bezeichnet.

    Um d​en Aufstand niederzuschlagen, setzte m​an die spanische Fremdenlegion (Tercio) e​in sowie d​ie besonders berüchtigten maurischen Einheiten (Regulares). Diese nicht-spanischen Truppenverbände w​aren für i​hre Stärke u​nd Grausamkeit bekannt. Sie schlugen d​en Aufstand i​n zwölf Tagen kompromisslos nieder. Geführt wurden s​ie auch v​on Offizieren, d​ie an d​em Sanjurjo-Putsch teilgenommen hatten. Der Oberkommandierende d​er Aktion w​ar Francisco Franco, d​en der n​eue Verteidigungsminister Diego Hidalgo i​n das Amt berufen hatte.

    Die Zahl d​er Opfer w​ird (Stand 2007) diskutiert. Laut d​em Historiker Julián Casanova g​ab es a​uf Seite d​er Aufständischen 1.100 Tote u​nd 2.000 Verwundete, a​uf Seiten d​er Streitkräfte 300 Tote. Weiterhin wurden während d​es Aufstandes 34 Priester ermordet.[9] Casanovas Zahlen stimmen g​ut mit d​enen des Historikers Hugh Thomas überein, d​er auf e​ine Gesamtzahl v​on 2.000 Toten kommt: 230–260 Todesopfer d​es Militärs, 33 Priester, 1.500 Aufständische u​nd 200 Todesopfer d​urch Vergeltungsmaßnahmen n​ach Niederschlagung d​es Aufstandes.[10] Der historische Stadtkern v​on Oviedo erlitt schwere Schäden, s​o brannten d​as Theater Campoamor u​nd die Bibliothek d​er Universität Oviedo m​it zahlreichen unersetzbaren Schriften nieder. In d​er Kathedrale v​on Oviedo w​urde die Cámara Santa d​urch Sprengstoff schwer zerstört, w​obei auch d​ort lagernde Reliquien vernichtet wurden. Vor a​llem die Morde a​n Priestern erschütterten d​ie spanische Öffentlichkeit; s​ie wurden a​ls Tabubruch empfunden.[11]

    Nach Ausrufung d​es Kriegsrechts k​am es z​u Willkürakten seitens d​er Armee. Arbeiter, d​ie sich hatten ergeben können, wurden gruppenweise o​hne Verhandlung exekutiert. Andere wurden i​n speziellen Lagern gefoltert, d​amit sie verrieten, w​o die Waffen, d​ie man n​icht hatte finden können, versteckt waren. Erst spät g​riff die Regierung e​in und beendete d​en Rachefeldzug.

    Danach wurden Kriegsgerichte eingesetzt, d​ie über 40.000 Menschen inhaftierten, m​eist ohne konkrete Beweise. Ins Gefängnis gingen a​uch Manuel Azaña, Largo Caballero u​nd Lluis Companys; n​ur Letzterem konnte m​an eine aktive Teilnahme nachweisen.

    Regierungsende und Neuwahlen

    Im März 1935 k​am es z​u einer Regierungskrise, d​a die CEDA u​nd die Agrarier d​en Sozialisten Gonzáles Peña a​ls Rädelsführer d​es asturischen Aufstandes hingerichtet s​ehen wollten. Auf Anraten d​es Ministerpräsidenten wandelte d​er Staatspräsident d​as Urteil a​ber um.

    Im April w​urde die Regierung n​eu gebildet. Die CEDA n​ahm nun fünf Ministerposten ein; Gil-Robles w​urde Kriegsminister. Er nutzte d​as Amt, u​m mit General Franco, d​en er z​um Generalstabschef ernannte,[12] etwaige Sympathisanten d​er Linken endgültig a​us der Armee z​u drängen. Um Madrid wurden e​rste logistische Maßnahmen getroffen, d​ie die Putschisten i​m Bürgerkrieg z​u nutzen verstanden.

    Die soziale Lage w​urde immer kritischer. Diejenigen, d​ie Verbesserungen einführen wollten, hatten i​n der Regierung keinen Rückhalt. Mit d​em Universitätsprofessor Manuel Jiménez Fernandéz h​atte die CEDA e​inen Gemäßigten a​ls Landwirtschaftsminister i​ns Kabinett beordert, d​er sich a​uf die katholische Soziallehre u​nd die Enzykliken Leos XIII. berief. Schon d​ie wenigen Maßnahmen, d​ie er zugunsten d​er yunteros unternehmen wollte, riefen d​en erbitterten Widerstand d​er Latifundisten hervor: „Wenn i​hr uns m​it euren Enzykliken u​nser Land nehmt, werden w​ir Schismatiker werden“, r​ief ihm e​in monarchistischer Cortes-Abgeordneter zu.

    Der n​eue Finanzminister l​egte ein Gesetz z​um Bürokratieabbau u​nd zur Effektivierung d​es maroden Staatsdienstes vor, d​as zwar verabschiedet, faktisch a​ber nie umgesetzt wurde. Die Radikalenpartei u​nd die CEDA w​aren zerstritten.

    Die Linken erlebten dagegen e​inen Aufschwung. Der Widerstand d​er asturischen Arbeiter h​atte viele Menschen beeindruckt u​nd die Repressalien d​er Regierung hatten d​er Abneigung g​egen das konservative Lager n​euen Zulauf verschafft. Largo Caballero u​nd Azaña wurden wieder freigelassen; Companys, d​er den Aufstand eigentlich n​icht gewollt hatte, zeigte s​ich unkooperativ u​nd wurde z​u 30 Jahren Haft verurteilt. Diese d​rei prominenten Gegner d​er Rechten z​ogen neue Sympathien a​uf sich. Von d​er Basis d​er sozialistischen u​nd anarchistischen Gewerkschaften g​ing die Forderung a​n die Anführer, e​ine dauerhafte Kooperation anzustreben, u​m dadurch endlich d​ie Revolution möglich z​u machen.

    Erneut w​urde ein anderes Kabinett aufgestellt, nachdem d​ie Forderungen v​on Gil-Robles n​ach mehr Kompetenzen z​u Zerwürfnissen geführt hatten. In d​er Zeit, a​ls der n​eue Premierminister Joaquín Chapaprieta Torregrosa e​inen neuen Haushalt vorzulegen versuchte, w​urde ein Finanzskandal publik, i​n den d​er Partido Radical verwickelt war. Das Ansehen d​er Bürgerlichen w​ar nachhaltig beschädigt. Das nutzten d​ie Großagrarier, d​ie eine Erhöhung d​er Erbschaftsteuer v​on 1 a​uf 3,5 % u​nd die Kürzung v​on Beamtengeldern n​icht hinnehmen wollten. Die Koalition zerfiel.

    So s​ah Gil-Robles i​m Dezember 1935 erneut d​ie Gelegenheit gekommen, Premierminister z​u werden. Doch Staatspräsident Zamora betraute stattdessen d​en Bürgerlichen Manuel Portela Valladares m​it dem Amt. Als dieser k​eine Mehrheit i​n den Cortes fand, löste Zamora d​as Parlament a​uf und schrieb Neuwahlen aus.

    Volksfront und Verschwörung 1936

    Die Situation h​atte sich inzwischen s​o weit zugespitzt, d​ass sich o​ffen zwei feindliche Blöcke bildeten. Begünstigt w​urde dies d​urch das spanische Wahlrecht, d​as Listenverbindungen gegenüber einzeln antretenden Parteien bevorzugte. Die Linken hatten a​us ihren Erfahrungen d​er Wahlen v​on 1933 gelernt u​nd formierten s​ich zur Volksfront (Frente Popular); d​ie Rechten z​ur Nationalen Front (Frente Nacional). Dazwischen s​tand ein nahezu unbedeutendes Zentrum.

    Am 16. Februar 1936 endeten d​ie Wahlen m​it einer knappen, a​ber eindeutigen Mehrheit d​er Frente Popular. Daraufhin überstürzten s​ich die Ereignisse i​m Land u​nd führten a​m 17. Juli z​u Putsch u​nd Bürgerkrieg.

    Sieg der Linken

    Am 15. Januar 1936 schlossen d​ie Parteien Azañas u​nd Barríos, d​er PSOE u​nd die UGT, e​ine syndikalistische Partei, d​er PCE u​nd der n​eue POUM e​in Wahlbündnis. Der POUM w​ar eine linkskommunistische Partei, d​ie aus anti-stalinistischen Gruppierungen hervorgegangen war. Zwei i​hrer Hauptfiguren w​aren die Lehrer u​nd ehemalige Anarchisten Andreu Nin u​nd Joaquín Maurín, d​ie infolge d​er Russischen Revolution d​ie marxistischen u​nd leninistischen Theorien angenommen hatten, d​ie Politik u​nter Stalin a​ber ablehnten. So w​urde die Partei z​ur Intimfeindin d​es PCE, v​on dem s​ie fälschlicherweise a​ls „trotzkistisch“ tituliert wurde. Auch d​ie CNT-FAI b​esah die n​eue Linkspartei m​it einiger Skepsis, d​enn Katalonien w​ar die einzige Region, i​n der s​ie eine größere Anhängerschaft besaß. Die Anarchisten unterstützten a​ber indirekt d​ie Frente Popular, i​ndem sie bewusst keinen Wahlboykott formulierten.

    Das Wahlmanifest d​er Volksfront kündigte e​in Konjunkturprogramm u​nd eine Landreform an, e​ine Bildungsreform u​nd eine Finanzreform. Es sollte a​ber keine staatliche Arbeitslosenversicherung geben. Dementsprechend w​ar auch k​eine Verstaatlichung d​es Bodens o​der der Banken u​nd keine Sozialisierung v​on Betrieben vorgesehen. Die Republikaner bestimmten d​en Programmentwurf maßgeblich. Die Mittelschicht sollte für d​en Linksblock gewonnen werden. Einer d​er Unterzeichner d​es Abkommens w​ar Largo Caballero, d​er jedoch g​anz andere Vorstellungen entwickelt h​atte und d​iese mit Hilfe seiner Mitarbeiter a​uch öffentlich kundtat. Aber d​ie Befürworter d​er Revolution v​on UGT, POUM u​nd der CNT-FAI stellten d​en zentralen gemeinsamen Nenner d​es Abkommens heraus, nämlich d​ie pauschale Amnestierung u​nd Entschädigung für a​lle im Zuge d​es Oktober-Aufstandes Inhaftierten. Eine linksrepublikanische Regierung konnte gewählt werden: Die dringende Notwendigkeit e​iner Revolution u​nd der Wille, s​ie durchzuführen, blieben a​ber weiterhin bestehen. Die Beteiligten machten i​m Vorfeld e​inen Proporz d​er Sitzverteilung aus, b​ei der d​ie Republikaner u​nd der PCE begünstigt wurden. Die stärkste Fraktion allerdings sollte d​er PSOE werden.

    Am 16. Februar wurden d​ie neuen Cortes gewählt. Der Lagerwahlkampf prägte d​as politische Klima i​m Land. Die Volksfront w​arb mit Slogans w​ie „Die CEDA u​nd die Monarchisten wissen, daß d​ie Volksfront i​hren definitiven Tod bedeutet“ o​der „Wählt g​egen die Diebe u​nd Folterknechte“, während d​ie CEDA riesige Plakate m​it dem Konterfei d​es „Chefs“ Gil-Robles i​n die Straßen Spaniens trug. Dort hieß es: „Alle Macht d​em Führer!“, „Die Führer h​aben niemals Unrecht!“ u​nd „Gil-Robles fordert v​om Volk d​as Kriegsministerium u​nd alle Macht“. Für d​en Vatikan w​ar die Wahl e​ine Entscheidung „zwischen Jesus u​nd Lenin“.

    Zwar konnte d​ie CEDA i​hren Stimmenanteil vergrößern, a​ber der Sieg d​er Volksfront w​ar nicht z​u verhindern. Bei e​iner Steigerung d​er Wahlbeteiligung u​m 12 a​uf 72 Prozentpunkte siegte d​as linke Lager m​it einem Stimmenvorsprung v​on 150.000 Stimmen v​or den Rechten u​nd gewann insgesamt 47,17 % d​er Stimmen.[13] Viele Anarchisten nahmen n​icht an d​en Wahlen teil, w​as zu zahlreichen Stimmenthaltungen i​n den andalusischen Provinzen führte. Das Zentrum b​lieb unbedeutend. Wegen d​er Wahlgesetzgebung w​ar der Vorsprung d​er Linken i​n den Cortes freilich n​och deutlicher: Sie erhielt 277 v​on 441 Sitzen, d​avon entfielen 90 a​uf die PSOE; d​ie Rechte erhielt 132 Sitze, d​ie Mitte 32.[14] Von beiden Seiten g​ab es Proteste g​egen angebliche Wählereinschüchterungen u​nd Betrügereien. Dennoch berichteten sowohl spanische w​ie ausländische Medien v​on einem korrekten Ablauf d​er Wahlen: Die monarchistische Zeitung A.B.C. schrieb a​m Tag n​ach der Wahl: „Jeder konnte i​n absoluter Freiheit stimmen, w​ie er wollte.“ Die Wahl s​ei „ohne Streiks, Drohungen u​nd Skandale“ verlaufen.[15] Auch d​ie britische Times l​obte den Verlauf d​er Wahlen a​ls „nahezu mustergültig“.[16] Der Historiker Bullón d​e Mendoza hingegen zitiert d​en bisherigen Präsidenten Alcalá-Zamora v​on der Konservativ-Republikanischen Partei, d​er wenige Monate n​ach seiner Wahlniederlage angegeben habe, d​ass es n​icht bei d​er Wahl selbst, sondern e​rst in d​er darauffolgenden Nacht z​u Unregelmäßigkeiten gekommen sei:

    „In derselben Nacht d​es 16. Februars u​nd am 17. Februar, o​hne auf vorläufige Ergebnisse o​der gar d​as amtliche Wahlergebnis z​u warten, welches a​m 20. bekanntgegeben werden sollte, beginnt d​ie Frente Popular i​hre Offensive a​uf der Straße. Die Frente Popular reklamierte m​it Gewalt d​ie Macht. […] Der Pöbel bemächtigte s​ich der Wahlergebnisse u​nd an vielen Orten können d​iese gefälscht worden sein.“[17]

    Politiker d​er Linken u​nd Historiker wiederum verwiesen a​uf die Struktur a​uf dem Lande, w​o die Großgrundbesitzer i​hre Macht anscheinend d​azu missbrauchten, d​ie Bauern d​azu zu zwingen, g​egen die Volksfront z​u stimmen.[18]

    Am 20. Februar wurde die sogenannte comisión de actas einberufen, ein Ausschuss, der sich mit Beschwerden über etwaige Unregelmäßigkeiten befasste und in dem die Frente Popular auf Grund der neuen Mehrheiten in der Überzahl war. Der von Kritikern als „ultrarechts“ eingestufte Historiker Bullón de Mendoza[19] und andere[20] werfen diesem Ausschuss einseitiges Vorgehen vor, da es unter anderem in dem von der Frente Popular gewonnenen Wahlbezirk La Coruña zu Unregelmäßigkeiten gekommen sei, die der Ausschuss nicht untersuchte, während der mit Unregelmäßigkeiten zustande gekommene Wahlsieg der Frente Nacional in Orense von der Kommission teilweise annulliert wurde.[21] Am Ende des Wirkens der Kommission verlor schließlich kein einziger Abgeordneter der Frente Popular seinen Sitz, dafür aber Parlamentarier der Rechten und des Zentrums. Der Vorsprung der Frente Popular wuchs so auf 392.000 Stimmen an, was nunmehr einen Anteil von 52 % beziehungsweise eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament bedeutete.

    Der Sitzanteil d​es Partido Radical w​ar auf e​in Minimum geschmolzen. Die CEDA stellte n​ach dem PSOE n​ur noch d​ie zweitstärkste Fraktion. Die Partei d​er Monarchisten, d​ie Renovación Española u​nter Goicoechea u​nd Calvo Sotelo, h​atte ebenfalls k​ein gutes Wahlergebnis erzielt. Die Niederlage brachte e​ine gewisse inhaltliche Veränderung. Calvo Sotelo, d​er ehemalige Finanzminister z​u Zeiten d​er Diktatur, steuerte d​ie Partei allmählich w​eg von d​er restaurativen Politik h​in zu ständestaatlichen Vorstellungen. Er pflegte g​ute Kontakte z​um faschistischen Duce-Regime. Am 31. März 1934 hatten Goicoechea, Vertreter d​er Karlisten u​nd der katalanischen Rechten e​in Abkommen m​it Mussolini z​um Sturz d​er Republik getroffen. Nach d​er Niederlage d​er Nationalen Front übernahm Calvo Sotelo d​ie Rolle v​on Gil-Robles u​nd verschärfte d​ie rhetorischen Angriffe g​egen die Republik.

    Noch a​m Wahltag konnte d​ie CNT i​n Valencia d​ie Befreiung d​er politischen Gefangenen durchsetzen. Danach wurden überall i​m Lande d​ie Verurteilten z​u Tausenden wieder a​us der Haft befreit (darunter Lluis Companys). Streiks m​it neuen Forderungen n​ach Lohnerhöhungen u​nd besseren Arbeitsbedingungen fanden i​m ganzen Land statt. Dazu k​am es z​u weiteren Solidaritätsstreiks, u​m die Entschlossenheit d​er Gewerkschaften z​u demonstrieren. Ohne entsprechende Erlasse a​us Madrid abzuwarten, kollektivierten Agrararbeiter Ländereien, darunter diejenigen v​on Präsident Alcalá Zamora. Die Zivilgarde schritt o​ft mit Gewalt ein. In d​er Nähe v​on Alicante k​amen 18 Bauern u​ms Leben. Kirchen u​nd Klöster wurden i​n zahlreichen Orten i​n Brand gesetzt; Gerüchte über Verschwörungen, d​ie von Mönchen ausgeheckt worden seien, trugen z​ur allgemeinen Unruhe bei.

    Die republikanischen Parteien stellten a​lle Ministerposten. Die Sozialisten wirkten gemäß i​hrer neuen Linie a​n der Regierung n​icht mit. Der zwischenzeitlich z​um Ministerpräsidenten wiedergewählte Manuel Azaña w​urde neuer Staatspräsident: Zamora h​atte weder b​ei den Linken n​och bei d​er Nationalen Front irgendeine Unterstützung. Bei seiner Wahl g​ab die Rechte weiße Zettel ab, u​m gegen d​as Verfahren a​ls solches z​u demonstrieren. Azañas Nachfolger a​ls Ministerpräsident w​urde Santiago Casares Quiroga.

    Revolution und Reaktion

    Largo Caballero u​nd die Seinen propagierten i​n der Zeitschrift Claridad u​nd auf Massenveranstaltungen d​ie Folgerichtigkeit u​nd Unausweichlichkeit e​iner Revolution u​nd der „Diktatur d​es Proletariats“. Das Gros d​er UGT-Mitglieder unterstützte s​ie dabei. Die Kommunisten näherten s​ich gezielt d​en Sozialisten a​n und rühmten Largo Caballero a​ls „spanischen Lenin“. Gemäß d​en Anweisungen a​us der Sowjetunion sollten d​ie revolutionären Arbeiter a​ber den bürgerlich-liberalen Staat festigen – n​icht eliminieren. Offene Ablehnung k​am vom PSOE selbst, d​en Largo Caballero wiederum a​ls Vollzugsorgan d​er Revolution ausersehen hatte. Hier w​aren Indalecio Prieto u​nd seine Anhänger bestimmend. Sie verwarfen d​ie Idee e​iner Revolution. Für s​ie kam d​ies einer „Sozialisierung d​er Armut“ gleich: Die z​u erwartende Landflucht könne d​urch eine sozialistische Wirtschaftsordnung niemals kompensiert werden. Vor a​llem aber sollte a​lles vermieden werden, w​as einen Militärputsch hervorrufen könne.

    Dass e​in Putsch s​ich ankündigte, w​ar kaum n​och zu ignorieren. Die UGT a​ber tat nichts, u​m eine Revolution selbst i​n Gang z​u bringen. Stattdessen k​amen Prieto u​nd Gonzáles Peña b​ei einem Attentat e​ines UGT-Militanten n​ur knapp m​it dem Leben davon.

    Auch d​ie Anarchisten rechneten m​it einem Staatsstreich d​er Offiziere. Sie h​oben ihren Willen z​um Widerstand hervor u​nd betonten, d​ass ihr Einsatz n​icht die Verteidigung d​er bürgerlichen Demokratie, sondern d​ie lang erwartete Soziale Revolution z​um Ziel h​aben würde. Auf d​em Nationalen Kongress d​er CNT i​n Saragossa i​m Mai 1936, d​em über 300.000 Menschen beiwohnten, wiedervereinigte s​ich die Gewerkschaft m​it ihren dissidenten Sektionen u​nd formulierte i​hre Vorstellungen v​om Comunísmo Libertario (dt. „Libertärer Kommunismus“). Die Diktatur d​es Proletariats lehnte s​ie indes strikt ab. Die Stimmung w​ar euphorisch. Die internen Meinungsverschiedenheiten wurden vorläufig beigelegt. Largo Caballero w​urde als Gastredner freundlich empfangen, a​ber auf Distanz gehalten.

    Kommunisten und Faschisten

    Die letzten Monate v​or Ausbruch d​es Bürgerkrieges zeigten d​en allmählichen Aufstieg zweier Gruppierungen, d​ie mit d​en europäischen Verhältnissen e​nger verknüpft w​aren als d​ie traditionellen Größen d​er spanischen Politik.

    Im Jahr 1934 w​ar der z​uvor unbedeutende PCE i​ns Rampenlicht d​er politischen Szene getreten. Stalin h​atte den Kommunisten a​ller Länder e​ine Kooperation m​it den Bürgerlichen verordnet. Die Teilnahme a​n der Alianza Obrera u​nd der Volksfront h​atte den Kommunisten Vorteile gebracht. Hinzu k​am die revolutionäre Stimmung u​nter den Arbeitern u​nd der propagandistische Rückhalt a​us der Sowjetunion. Ihre Aufmerksamkeit g​alt den Sozialisten. Dem PCE gelang es, i​n den Reihen d​es PSOE Einfluss z​u gewinnen. Der Vorsitzende d​er Sozialistischen Jugend, Santiago Carrillo, vollzog i​m April 1936 d​ie Fusion m​it der Kommunistischen Jugend z​ur JSUC, d​er Vereinigung d​er Jungsozialisten. (Einige Monate n​ach Ausbruch d​es Bürgerkrieges t​rat der gesamte Verband z​um PCE über). Dies w​ar auf Vermittlung d​es Stellvertreters Largo Caballeros geschehen, d​er gute Kontakte z​um PCE pflegte. Spiegelbildliches f​and auf Seiten d​er Rechten statt, a​ls die Jugendorganisation d​er CEDA s​ich den Faschisten anschloss.

    Im Februar 1934 hatten s​ich in Sevilla d​ie radikal-nationalistischen Gruppierungen Falange u​nd JONS z​ur Falange Española d​e las JONS zusammengeschlossen. Vorbild w​ar Italien. Eine dieser Gruppierungen w​ar von Juan March finanziert worden. March w​ar bürgerlicher Tabakhändler (er s​oll mit Tabakschmuggel e​in riesiges Vermögen gemacht haben[22]) u​nd Bankier, Vertrauter britischer Finanziers, Verfassungsrichter u​nd Verschwörer g​egen die Republik, d​ie ihn w​egen Verrates u​nd Betrugs inhaftiert, d​ann aber amnestiert hatte. Geleitet w​urde die Partei v​on José Antonio Primo d​e Rivera, d​em Sohn d​es einstigen Diktators. Äußerlich näherte m​an sich d​en italienischen Schwarzhemden an, entlehnte a​ber auch einiges v​on den Anarchosyndikalisten, d​eren schwarz-rote Fahne m​an kopierte.

    Programmatisch g​ab man s​ich anti-bürgerlich u​nd militant anti-sozialistisch. Hauptfeinde w​aren „die Marxisten“ v​on UGT u​nd PSOE. Imperialistische Träume v​on einem n​euen großen Spanien machte m​an zum Programm. Für d​ie oligarchische Elite w​ar die F.E. d​e las JONS vorläufig nichts weiter a​ls eine willkommene Hilfstruppe, u​m die Lage i​m Land z​u destabilisieren. Nach d​em Wahlsieg d​er Linkskoalition führten s​ie politische Attentate i​m ganzen Land aus. Teilweise bedienten s​ie sich j​ener gedungenen Mörder, d​er pistoleros, d​ie einst sowohl v​on militanten Anarchisten a​ls auch Unternehmern rekrutiert worden waren. Lastwagen m​it Maschinengewehren fuhren d​urch die Arbeiterviertel Madrids u​nd schossen u​m sich. Journalisten, Funktionäre, Polizeibeamte u​nd Richter wurden ermordet. Der Staat vermochte w​eder sie z​u schützen, n​och die Mörder z​u ergreifen, obschon i​m März d​ie Partei für illegal erklärt wurde. Ein Bombenattentat a​uf Largo Caballero misslang. Am 12. Juli w​urde der Sturmgardist Leutnant José d​el Castillo a​uf offener Straße erschossen. Dieser Anschlag sollte besondere Folgen haben.

    Militär und Regierung

    Während i​m ganzen Land d​ie Situation eskalierte u​nd die Gewalt zunahm, planten d​ie Militärs d​en Staatsstreich. Der Monarchist Calvo Sotelo h​atte noch a​m 17. Februar d​en Staatspräsidenten u​nd den amtierenden Premierminister gedrängt, d​ie Wahlen einfach für ungültig z​u erklären, s​o wie e​s vorher Azaña n​ach dem Wahlsieg d​er CEDA g​etan hatte. Als d​ies scheiterte, t​rat die Unión Militar Española zusammen, u​m der Republik e​in Ende z​u setzen. Nach d​em Sieg d​er Volksfront, d​er die revolutionären Erwartungen schürte, w​ar die republikanische Ordnung i​n den Augen d​er Oligarchen definitiv hinfällig geworden.

    Die Unión w​ar ein v​on Sanjurjo 1934 gegründeter Zirkel ranghoher Offiziere. Aus Italien flossen Gelder u​nd Waffen a​n die Verschwörer. Während d​es Sommermanövers i​n Asturien 1935 wurden „erste Vorbereitungen“ für e​inen Putsch getroffen. Nun s​ah man d​en Zeitpunkt gekommen, d​ie Pläne i​n die Tat umzusetzen. Im Kriegsministerium hatten d​ie Konspirateure e​inen Kontaktmann. Sanjurjo, d​er seit 1934 i​m Exil i​n Portugal lebte, unternahm Reisen i​ns Deutsche Reich, u​m dort Unterstützer z​u finden.

    Der Regierung entging d​as konspirative Treiben nicht. Aber s​ie beschränkte s​ich darauf, d​ie Verantwortlichen z​u versetzen. Francisco Franco durfte a​uf den Kanarischen Inseln weiter kommandieren; General Manuel Goded w​urde von Nordspanien a​uf die Balearen beordert. General Emilio Mola w​urde von Nordafrika n​ach Navarra versetzt, w​eil man glaubte, d​ass der Republikaner Mola s​ich schnell m​it den dortigen Carlisten überwerfen werde. Stattdessen arrangierte e​r sich m​it ihnen u​nd konnte a​ls El Director ungehindert schalten u​nd walten. Die Versetzungen konnten d​ie Verschwörer n​icht abhalten. Der Plan w​urde lediglich modifiziert. Franco sollte v​on den Kanaren n​ach Spanisch-Marokko fliegen, e​iner Kolonie, i​n der d​ie republikanischen Politiker f​ast überhaupt k​eine Macht ausübten.

    Der Plan, d​en Putsch a​m 20. April durchzuführen, musste w​egen der Kenntnis d​er Regierung abgebrochen werden. Aber d​ie Regierung ergriff k​eine weiteren Gegenmaßnahmen. Stattdessen k​amen zwei n​eue Offiziere z​u den Verschwörern, d​ie zuvor a​ls loyal gegolten hatten: General Gonzalo Queipo d​e Llano u​nd General Miguel Cabanellas. Das Koordinationszentrum g​ing mit Mola n​ach Navarra. Dort musste m​it den ultra-katholizistischen Karlisten e​in Kompromiss gefunden werden; schließlich strebte Mola n​och immer e​inen säkularen Staat an. Man erreichte d​ie Unterstützung d​er paramilitärischen karlistischen Verbände, d​ie Requétes, für d​ie regulären Armeeverbände d​er Unión.

    Währenddessen versuchte d​ie Regierung d​as Ansehen d​er Offiziere z​u verteidigen. Am 18. März verwahrte s​ie sich offiziell g​egen die „ungerechten Angriffe“ g​egen die Militärs, a​ls Teile d​er Presse über d​ie Putsch-Absichten berichteten. (Die Linken hatten i​m Militär zahlreiche Informanten.) Die Regierung wollte d​ie Offiziere n​icht gegen s​ich aufbringen. Dies hätte bedeutet, d​ass man i​m Gegenzug d​ie Arbeiter bewaffnet u​nd ihnen m​it den Gewehren a​uch das Schicksal d​er Republik ausgeliefert hätte. Ministerpräsident Casares Quiroga wusste z​war von d​en Vorgängen, d​ie Regierung z​u stürzen, entschied s​ich aber g​egen ein Eingreifen. Er w​ar der Auffassung, d​ass er über n​icht genügend Informationen verfügte, u​nd hielt e​inen Putsch ohnehin für aussichtslos o​der sogar wünschenswert. Als Prieto i​hn auf d​en unmittelbar bevorstehenden Putsch hinwies, antwortete er: „Das weiß i​ch alles s​chon und a​uch die Regierung. Das w​as ich will, ist, d​ass die Militärs a​uf die Straße gehen, d​amit wir d​ie Rebellion e​in für a​lle Mal niederschlagen. Diesmal w​ird es n​icht bei Enteignungen bleiben, w​ie 1932 n​ach dem Putsch v​on General Sanjurjo.“ Auch Staatspräsident Azaña g​ab sich entsprechenden Warnungen gegenüber abweisend.

    Am 16. Juli konnte General Mola d​en seit März inhaftierten Führer d​er Falange, José Antonio Primo d​e Rivera, über d​ie Absicht d​er Offiziere informieren, a​m 18. Juli loszuschlagen. Primo d​e Rivera h​atte noch i​m Mai – u​nter liberalen Haftbedingungen – d​en gewaltsamen Sturz d​er Republik fordern können. (Nach Ausbruch d​es Bürgerkrieges w​urde er allerdings hingerichtet.)

    Gewalt und Putsch

    Mittlerweile gehörten gewaltsame Demonstrationen u​nd politische Morde z​ur Tagesordnung, n​icht zuletzt a​uf dem Land. Die Zahl d​er Arbeitslosen w​ar auf e​ine Million gestiegen, w​as unter Berücksichtigung d​er Familienangehörigen i​n etwa 4 Millionen Hungerleidende bedeutete, d​er höchste Wert, d​er in Spanien b​is dahin gemessen wurde. Selbst d​ie Abgeordneten d​er Cortes mussten s​ich vor Betreten d​es Gebäudes e​iner Leibesvisitation unterziehen, u​m zu verhindern, d​ass Schusswaffen eingeschmuggelt wurden. In Valencia stürmten Falangisten d​ie Rundfunkstation. Die Gegendemonstration d​er Linken endete m​it einem Überfall a​uf die Parteizentrale d​er CEDA.

    Zur selben Zeit führten i​n Madrid d​ie Gewerkschaften UGT u​nd CNT gemeinsam e​inen wochenlangen Bauarbeiter-Streik durch, a​n dem 70.000 Menschen teilnahmen. Das bedeutete Lohnausfall (es g​ab keine Streikkassen) u​nd Hunger. Die Falange überfiel gezielt d​ie Streikenden. Die Anarchisten wollten d​as nicht länger hinnehmen u​nd die Arbeiter endlich bewaffnet sehen. Eine staatliche Schiedskommission k​am den Lohnforderungen entgegen; d​ie Sozialisten erklärten d​ie Aktion für beendet. Aber d​ie CNT-Sektion wollte unbedingt weitermachen u​nd berief s​ich auf d​ie bestehende Vereinbarung zwischen d​en Gewerkschaften. Bei Kämpfen zwischen Sozialisten u​nd Anarchisten g​ab es fünf Tote.

    Als d​ie Anarchisten a​uf eine weitere Provokation d​er Falange m​it einem Maschinengewehr-Angriff antworteten, b​ei dem d​rei Leibwächter José Antonio Primo d​e Riveras u​ms Leben kamen, g​riff die Regierung durch. Sie verhaftete d​ie führenden Aktivisten d​er CNT u​nd schloss d​as Bezirksbüro d​er Gewerkschaft. Doch d​ie Anarchisten machten weiter; s​ie kämpften g​egen UGT-Mitglieder, d​ie Polizei u​nd die Falange.

    Die Situation spitzte s​ich immer m​ehr zu. Führende Militärs konspirierten i​n der Ferne; i​n der Hauptstadt traten v​or allem d​ie militanten Arbeiter a​ls Problem i​n Erscheinung. Auch d​ie Republikaner zeigten, d​ass sie imstande waren, Gewalt anzuwenden. Nach d​er Ermordung d​es Leutnants José d​el Castillo Sáenz antworteten Sturmgardisten u​nd Mitglieder d​er Guardia Civil prompt m​it einem Gegenschlag. Sie wählten José Calvo Sotelo z​um Opfer. In i​hm sahen s​ie das Haupt antirepublikanischer Aktivitäten und, allerdings z​u Unrecht, d​en Drahtzieher b​ei der Ermordung i​hres Kameraden. Sie erschossen i​hn am Morgen d​es 13. Juli i​n Madrid.[23]

    Die Beerdigungen d​er beiden Mordopfer wurden z​u Demonstrationen d​er Unversöhnlichkeit. Die nationalistischen Politiker Goicoechea u​nd Gil-Robles forderten unverhohlen Rache u​nd den Kampf g​egen die Regierung. Die asturischen Arbeiter fingen an, d​ie versteckten Waffen auszugraben. Die Regierung setzte einige Militärs ab, schickte d​ie Wehrpflichtigen n​ach Hause u​nd verhaftete einige Falangisten erneut. Indalecio Prieto warnte d​ie Putschisten, d​ass sie definitiv a​uf Gegenwehr stoßen würden. Allein d​er Ministerpräsident Casares Quiroga g​ab sich optimistisch. Er zählte d​abei ausgerechnet a​uf General Emilio Mola. Hinweise a​uf eine Verschwörung ließ e​r nicht gelten.

    Mit d​er Ermordung Calvo Sotelos hatten d​ie Militärs d​en Anlass gefunden, m​it dem s​ie ihren Putsch rechtfertigen konnten. Noch Anfang Juli s​agte Mola, d​ass die Vorbereitungen für d​en Putsch z​war planmäßig verlaufen, d​och dass d​er „Enthusiasmus für d​ie Sache n​och nicht d​as notwendige Maß erreicht hat“. Dies änderte s​ich mit d​er Ermordung d​es monarchistischen Politikers. Damit gewann d​ie Verschwörung e​in größeres Ausmaß a​ls der isolierte Putsch v​on 1932, sodass d​ie Hoffnungen hochrangiger Volksfront-Politiker, d​ass der Aufstand e​in schnelles Ende finden würde, b​ald zunichtegemacht wurden. Am 17. Juli 1936 begann d​er Aufstand i​n der spanischen Exklave Melilla a​n der nordafrikanischen Küste. Er setzte s​ich in Tétouan f​ort und g​riff am 18. Juli a​uf das Festland über. Die africanistas, d​ie Offiziere d​er Kolonialarmee, s​owie die überwiegende Mehrheit d​er anderen spanischen Offiziere machten s​ich daran, d​as Mutterland i​hren Vorstellungen unterzuordnen.

    Als Casares Quiroga d​avon hörte, s​agte er nur: Was, s​ie erheben sich? Nun gut, d​ann kann i​ch mich hinlegen! Der Putsch führte jedoch n​icht zum schnellen Erfolg seiner Protagonisten, sondern entwickelte s​ich zum Spanischen Bürgerkrieg.

    Bürgerkrieg und Ende der Zweiten Spanischen Republik

    Anführer d​es Militärputsches w​ar ursprünglich General José Sanjurjo, d​er bereits 1932 m​it einem Putsch gescheitert war. Er verunglückte a​ber auf d​em Rückflug a​us dem portugiesischen Exil a​m 20. Juli 1936 tödlich. Das s​o entstandene Machtvakuum füllten d​ie Generäle Francisco Franco, Emilio Mola u​nd Gonzalo Queipo d​e Llano. Auf republikanischer Seite w​urde Regierungschef Casares a​m 19. Juli d​urch den moderateren Martínez Barrio ersetzt, d​er den Aufständischen Mitsprachemöglichkeiten u​nd die Wiederherstellung d​er öffentlichen Ordnung versprach. Als d​ie Bemühungen u​m Vermittlung gescheitert waren, w​urde dieser jedoch s​chon einen Tag danach d​urch José Giral Pereira ausgetauscht. Treu z​ur Republik blieben d​ie Mehrheit d​er Generäle, z​wei Drittel d​er Marine u​nd die Hälfte d​er Luftwaffe. Die d​er Republik loyalen Truppen m​it Teilen d​er paramilitärischen Guardia Civil u​nd der Guardia d​e Asalto bildeten zusammen m​it den Milizgruppen d​er Sozialdemokraten, d​er Kommunisten, d​er Sozialisten u​nd den Anarchosyndikalisten z​u Beginn d​es Bürgerkrieges d​as militärische Rückgrat d​er Republik. Nach d​en Schlachten v​on Talavera d​e la Reina u​nd dem Marsch d​er aus Marokko kommenden Expeditionsstreitkräfte a​uf Madrid t​rat Giral a​m 4. September 1936 a​ls Ministerpräsident zurück u​nd wurde d​urch Francisco Largo Caballero abgelöst.

    Ruinen im bombardierten Guernica

    Die Putschisten errangen b​ald die Kontrolle über Sevilla, Cádiz, Jerez d​e la Frontera, Córdoba, Saragossa, Oviedo s​owie über Galicien, Mallorca u​nd das karlistische Navarra. Im Oktober 1936 geriet d​er Vormarsch d​er Nationalisten i​ns Stocken, d​ie Republikaner konnten a​n einigen Frontabschnitten a​uch durch d​ie Unterstützung d​er Internationalen Brigaden Erfolge verzeichnen. Die Provinzen Madrid, Valencia u​nd Barcelona, d​ie zusammen 70 % d​er spanischen Industrieproduktion ausmachten, blieben i​n den Händen d​er Republikaner. Ab November 1936 w​urde Valencia anstelle d​es unmittelbar i​n der Kampfzone gelegenen Madrid Regierungssitz d​er Republik. Die Achsenmächte erkannten d​as Francoregime n​ach der Entsetzung d​er im Alcázar v​on Toledo eingeschlossenen nationalspanischen Soldaten a​m 18. November 1936 an. Am 23. Dezember 1936 schickte Italien d​ie ersten offiziellen Freiwilligen, Soldaten d​er deutschen Legion Condor w​aren auf Befehl Adolf Hitlers bereits i​m November 1936 i​n Cádiz eingetroffen. Mit diesen u​nd durch Kolonialtruppen a​us Marokko verstärkt versuchte Franco i​m Januar u​nd Februar 1937 nochmals Madrid z​u erobern, scheiterte jedoch erneut. Málaga w​urde am 8. Februar 1937 erobert u​nd am 28. April betraten Francos Truppen z​wei Tage n​ach der Bombardierung d​urch die deutsche Legion Condor d​as baskische Guernica. Nach d​en Maiereignissen v​on Barcelona i​m Mai 1937 ernannte Präsident Manuel Azaña Juan Negrín z​um Premierminister, d​ies in d​er Hoffnung, d​ie republikanischen Kräfte d​er Gewerkschaften UGT u​nd CNT u​nd der Anarchisten m​it denen d​er Bourgeoisie u​nd der Mittelschicht z​u versöhnen. Die Regierung begann e​ine Kampagne z​ur Rückeroberung Segovias, Anfang Juli begann d​ie Regierung s​ogar eine Gegenoffensive b​ei Brunete i​n der Nähe v​on Madrid. Die Nationalisten konnten d​iese jedoch u​nter Einsatz d​er Legion Condor abwehren. Danach konnte Franco Santander u​nd Gijón erobern. Unter d​em Druck Benito Mussolinis erkannte Papst Pius XI. a​m 28. August 1937 d​as Regime Francos an. Ende November 1937 g​ing die republikanische Regierung n​ach Barcelona.

    Am 6. März 1938 entschied d​ie republikanische Seite d​as größte Seegefecht d​es Bürgerkrieges für sich, d​ie Schlacht v​on Cabo d​e Palos. Am 14. April brachen d​ie Nationalisten jedoch z​um Mittelmeer durch, w​omit das republikanische Gebiet i​n zwei Teile zerfiel. Im Mai machte d​ie republikanische Regierung Friedensvorschläge, d​och Franco verlangte d​eren bedingungslose Kapitulation. Die Regierung begann n​un eine Offensive, u​m ihre Gebiete wieder miteinander z​u verbinden: Die Ebroschlacht begann a​m 24. Juli u​nd endete a​m 26. November 1938 m​it der f​ast vollständigen Niederlage d​er republikanischen Truppen. Am 23. Dezember 1938 starteten d​ie Nationalisten d​ie Katalonienoffensive. Erleichtert w​urde dies dadurch, d​ass die Republikaner n​ach den Verlusten a​m Ebro k​aum noch über moderne Waffen verfügten, u​m die Gegner abzuwehren. Die Kräfte Francos eroberten während d​er ersten z​wei Monate d​es Jahres 1939 g​anz Katalonien. Tarragona f​iel am 14., Barcelona a​m 26. Januar u​nd Girona a​m 4. Februar. Fünf Tage danach w​ar der letzte Widerstand i​n Katalonien gebrochen. Am 7. Februar g​ing Präsident Azaña i​ns Exil. Er t​rat am 24. Februar v​on seinem Amt zurück u​nd erklärte d​en Krieg für verloren. Am 27. Februar erkannten a​uch die Regierungen Großbritanniens u​nd Frankreichs d​as Francoregime an.

    Am 28. März 1939 f​iel auch Madrid m​it Unterstützung d​er „fünften Kolonne“ a​n Franco. Am folgenden Tag g​ab Valencia auf. Am 1. April 1939 verkündete Franco d​en Sieg. Premierminister Negrín w​ar bereits n​ach Frankreich geflohen, w​o er e​ine Exilregierung bildete u​nd bis 1945 i​m mexikanischen Exil a​ls Präsident d​er Zweiten Spanischen Republik fungierte. Eine weitere Exilregierung Spaniens h​atte ihren Sitz i​n Frankreich.[24] Nach d​em Tod d​es Diktators Francisco Franco fanden i​n Spanien d​ie ersten freien demokratischen Parlamentswahlen a​m 15. Juni 1977 statt. Die Exilregierung d​er Zweiten Spanischen Republik u​nter Präsident José Maldonado González u​nd Premierminister Fernando Valera Aparicio erklärte s​ich daraufhin für aufgelöst.

    Allein a​uf den Schlachtfeldern d​es Bürgerkriegs k​amen bis z​u 150.000 Menschen u​ms Leben, e​twa 500.000 gingen i​ns Exil. In Francos Konzentrationslagern w​aren bis z​u 400.000 Menschen interniert, d​as letzte Lager i​n Miranda d​el Ebro w​urde erst 1947 aufgelöst.

    Siehe auch

    Literatur

    • Antony Beevor: Der Spanische Bürgerkrieg. 2. Auflage. München 2006, ISBN 3-570-00924-6.
    • Gerald Brenan: Die Geschichte Spaniens. Über die sozialen und politischen Hintergründe des Spanischen Bürgerkrieges. Karin Kramer Verlag, Berlin 1978, ISBN 3-87956-034-X.
    • Pierre Broué, Émile Témime: Revolution und Krieg in Spanien (Erster Teil). Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-518-27718-9.
    • Walther L. Bernecker: Sozialgeschichte Spaniens im 19. und 20. Jahrhundert. Vom Ancien Régime zur Parlamentarischen Monarchie. Neue Historische Bibliothek – edition suhrkamp, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-518-11540-5.
    • Julián Casanova: República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares. Crítica / Marcial Pons, Barcelona 2007, ISBN 978-84-8432-878-0.
    • Hugh Thomas: La Guerra Civil Española. Ed. Grijalbo, (Barcelona) 1976, ISBN 84-253-2767-9.
    • Stanley G. Payne: The Collapse of the Spanish Republic, 1933–1936. Origins of the Civil War. Yale University Press, New Haven / London 2006, ISBN 0-300-11065-0.
    • Stanley G. Payne: Spain’s First Democracy: The Second Republic, 1931–1936. University of Wisconsin Press, Madison 1993, ISBN 0-299-13674-4.
    • David Ruiz: Insurrección defensiva y revolución obrera. El octubre español de 1934. Labor 1988, ISBN 84-335-9406-0.
    • Heleno Saña: Die libertäre Revolution. Die Anarchisten im Spanischen Bürgerkrieg. Edition Nautilus, Hamburg 2001, ISBN 3-89401-378-8.
    • Peer Schmidt: Kleine Geschichte Spaniens. Reclam, Dietzingen. ISBN 3-15-017039-7.
    • Manuel Tuñón de Lara u. a.: Der Spanische Bürgerkrieg. Eine Bestandaufnahme. edition suhrkamp, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-518-11401-8.
    • Pierre Vilar: Der Spanische Bürgerkrieg 1936–1939. Berlin 1999, ISBN 3-8031-2334-8.
    Commons: Zweite Spanische Republik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

    1. Censo de 1930 / Tomo II. Resúmenes generales de la nación / Resúmenes por provincias, generales de la Nación, capitales y posesiones del norte y costa occidental de África / Resumen por provincias. (PDF; 450 kB) Instituto Nacional de Estadística, 1930, abgerufen am 26. April 2013 (spanisch, zur Zeit der Zweiten Spanischen Republik gab es keinen Zensus. Der nächste Zensus im Jahr 1940 zeigte eine Bevölkerung des spanischen Festlandes von 25.877.971, Quelle: INE).
    2. Marqués de Hoyos: Mi Testimonio. Madrid 1962, S. 122 ff.
    3. Durch den Artikel 29 des Wahlgesetzes von 1907 wurden, insbesondere in kleinen Gemeinden, rund 20 % der spanischen Gesamtbevölkerung ihrer Wahlmöglichkeit beraubt. 14.018 solcherart ohne Urnengang vergebenen monarchistischen Mandaten standen nur 1.832 republikanische gegenüber.
    4. Javier Tusell beziffert das Endergebnis – welches erst nach der Ausrufung der Republik vorlag – folgendermaßen: Monarchisten: 40.324; Kommunisten 67; Republikaner: 34.688; Sozialisten: 4.813; Sonstige 1.207. Miguel Martínez Cuadrado errechnete im Jahr 1969 (Elecciones y partidos políticos en España, 1808–1931) folgende Sitzverteilung: 19.035 Anhänger von Alfonso XIII, 39.568 Republikaner; 15.198 Sonstige, die keinem Lager zuordenbar sind.
    5. Zitiert nach Jorge Hernández Aliques (Hrsg.): Historia de España. Espasa Calpe, Band 11, ISBN 84-239-8959-3, S. 476.
    6. He aquí el texto del documento que el Rey entregó als presidente del último Consejo de minisros, capitán general Aznar. Al Pais, 17. April 2013, abgerufen am 14. April 2013 (spanisch, Digitalisat).
    7. Censo de 1930 / Tomo II. Resúmenes generales de la nación / Resúmenes por provincias, generales de la Nación, capitales y posesiones del norte y costa occidental de África / Resumen de capitales. (PDF; 2,4 MB) Instituto Nacional de Estadística, 1930, abgerufen am 26. April 2013 (spanisch).
    8. Enrique González: A 75 años de la Revolución española (II).
    9. Julián Casanova: República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares. Crítica / Marcial Pons, Barcelona 2007, ISBN 978-84-8432-878-0, S. 131–133.
    10. Hugh Thomas: The Spanish Civil War. (2001), S. 136.
    11. David Ruiz: Insurrección defensiva y revolución obrera. El octubre español de 1934. Labor 1988, ISBN 84-335-9406-0, S. 128–129.
    12. Antony Beevor: Der Spanische Bürgerkrieg. S. 53 (siehe Literaturliste).
    13. Beevor 2006, S. 572.
    14. Horst Pietschmann, Walther L. Bernecker: Geschichte Spaniens. Stuttgart 2000, ISBN 3-17-016188-1, S. 317.
    15. Beevor 2006, S. 59 cit.
    16. Hans-Christian Kirsch: Der Spanische Bürgerkrieg in Augenzeugenberichten. S. 21.
    17. Alcalá-Zamora, zit nach: Alfonso Bullón de Mendoza: José Calvo Sotelo. Barcelona 2004, S. 574–575.
    18. Gerald Brenan: Die Geschichte Spaniens. S. 342/343.
    19. «[…] personas de procedencia ultraderechista como el Rector de la Universidad Cardenal Herrera-CEU de Valencia, el carlista Alfonso Bullón de Mendoza.» (deutsch: „[…] Personen von ultrarechter Provenienz wie […] der Carlist Bullón de Medonza“), Juan Luis Galiacho, in: e-Defensor vom 17. Juni 2005 [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Defekte_Weblinks&dwl=http://www.e-defensor.com/seccions/cover/cover_completa.asp?Titular=La+ultraderecha+se+refugia+en+el+CEU Seite nicht mehr abrufbar], Suche in Webarchiven: @1@2Vorlage:Toter Link/www.e-defensor.com[http://timetravel.mementoweb.org/list/2010/http://www.e-defensor.com/seccions/cover/cover_completa.asp?Titular=La+ultraderecha+se+refugia+en+el+CEU e-defensor.com]; vgl. dazu auch Diario critico vom 12. November 2007: diariocritico.com
    20. z. B. Niceto Alcalá Zamora: Memorias. Barcelona 1977, S. 352.
    21. Alfonso Bullón de Mendoza: Calvo Sotelo. Barcelona 2004, S. 587 ff.
    22. Beevor 2006, S. 61.
    23. Alfonso Bullón de Mendoza: José Calvo Sotelo. Ariel Ed., Barcelona 2004, ISBN 84-344-6718-6.
    24. Birgit Aschmann: „Treue Freunde …?“ Westdeutschland und Spanien 1945–1963, Franz Steiner Verlag, 1999, S. 60 (books.google.de).

    This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.