George Grosz

George Grosz (* 26. Juli 1893 als Georg Ehrenfried Groß in Berlin; † 6. Juli 1959 ebenda) war ein deutsch-amerikanischer Maler, Grafiker, Karikaturist und Kriegsgegner. George Grosz' sozial- und gesellschaftskritische Gemälde und Zeichnungen des Verismus, die überwiegend in den 1920er-Jahren entstanden sind, werden der Neuen Sachlichkeit zugerechnet. Diese Arbeiten zeichnen sich durch zum Teil drastische und provokative Darstellungen und häufig durch politische Aussagen aus. Sein Werk trägt aber auch expressionistische, dadaistische und futuristische Züge. Typische Sujets sind die Großstadt, ihre Abseitigkeiten (Mord, Perversion, Gewalt) sowie die Klassengegensätze, die sich in ihr zeigen. In seinen Werken, oft Karikaturen, verspottet er die herrschenden Kreise der Weimarer Republik, greift soziale Gegensätze auf und kritisiert insbesondere Wirtschaft, Politik, Militär und Klerus.

George Grosz (1930)

Leben und Werk

Kindheit und Jugend

Georg Groß w​urde 1893 a​ls Sohn d​es Gastwirts Karl Ehrenfried Groß u​nd dessen Frau Marie Wilhelmine Luise, geb. Schultze, i​n Berlin geboren. 1898 z​og die Familie n​ach Stolp i​n Pommern. Nach d​em Tod d​es Vaters i​m Jahr 1900 z​og die Mutter m​it ihm für k​urze Zeit wieder n​ach Berlin, d​och bereits 1902 erfolgte d​ie Rückkehr n​ach Stolp, w​o die Mutter d​ie Bewirtschaftung e​ines Offizierskasinos übernahm.

Groß besuchte d​ort die Oberrealschule b​is zum Jahr 1908, w​o er v​on seinem Kunstlehrer gefördert wurde. Schon a​ls Kind kopierte e​r Zeichnungen a​us Illustrierten u​nd las m​it Begeisterung Abenteuer- u​nd Detektivgeschichten. Besonders interessierte e​r sich für Bilder, d​ie dramatische Szenen wiedergaben. „Einen unauslöschlichen Eindruck machten a​uf mich d​ie Greuelpanoramagemälde a​uf den Jahrmärkten u​nd Schützenfesten.“[1] In seiner Autobiografie Ein kleines Ja u​nd ein großes Nein schildert e​r weiterhin d​ie von i​hm als schikanös u​nd gewalttätig empfundenen Zustände a​n der Schule. Nachdem e​r sich b​ei einem Referendar m​it einer Ohrfeige revanchiert hatte, musste e​r die Schule verlassen.

An d​er Königlich Sächsischen Kunstgewerbeschule i​n Dresden, d​ie er a​b 1909 n​ach Auseinandersetzungen m​it seiner Mutter besuchen durfte, lernte e​r nach eigenen Aussagen nichts Sinnvolles. „Unsere Hauptarbeit w​ar die Wiedergabe v​on Gipsabgüssen i​n Originalgröße.“[2] Er machte jedoch d​ie Bekanntschaft m​it Otto Dix.

Nach dem Diplomabschluss ging er 1912 nach Berlin und studierte an der Kunstgewerbeschule mit einem Staatsstipendium; er war dort Schüler von Emil Orlik. Berlin war das Zentrum der fortschrittlichen Kunst und Kultur. In den Kunsthandlungen wurden neben Paul Cézanne und Vincent van Gogh auch moderne Künstler wie Pablo Picasso, Henri Matisse, André Derain gezeigt. Grosz besuchte nicht nur Ausstellungen, sondern auch Rummelplätze und andere Vergnügungsstätten, wo er Skizzen anfertigte. Er zeichnete für „Witzblätter“, aber auch gleichzeitig nach der Natur in der Kunstgewerbeschule. Im Frühjahr 1913 ging er zum ersten Mal für acht Monate nach Paris, wo er die Pariser Atmosphäre und die Menschen studierte. Im Atelier Colarossi nahm er Unterricht im Aktzeichnen. Als wichtige Einflussquellen dieser Zeit gelten japanische Holzschnitte, Karikaturen insbesondere aus dem Simplicissimus sowie die Realisten Honoré Daumier und Henri de Toulouse-Lautrec. 1914 erhielt er von der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums der Königlichen Museen den 2. Preis.

Einfluss des Ersten Weltkrieges auf sein Werk

Nach Beginn d​es Ersten Weltkriegs t​rat Grosz i​m November 1914[3] freiwillig a​ls Infanterist i​ns Heer ein, u​m den m​it einer zwangsweisen Einberufung m​eist verbundenen Fronteinsatz z​u vermeiden. Er w​urde schon i​m Mai 1915 a​ls dienstuntauglich entlassen. „Krieg w​ar für m​ich Grauen, Verstümmelung u​nd Vernichtung.“[4] Als strikter Kriegsgegner wollte er, w​ie sein Freund, d​er Künstler John Heartfield, vormals Helmut Herzfeld, keinen deutschen Namen m​ehr tragen. Daher nannte e​r sich s​eit 1916 George Grosz. Durch d​ie Wahl e​ines englischen Namens wollte e​r ein Zeichen g​egen die patriotisch aufgeheizte anti-englische Stimmung i​m Kaiserreich setzen; h​inzu kam e​ine gewisse Amerika-Begeisterung. Grosz zeichnete i​n dieser Zeit v​iele kritische Kriegsszenen.

„Ich zeichnete Soldaten o​hne Nase, Kriegskrüppel m​it krebsartigen Stahlarmen […] Einen Obersten, d​er mit aufgeknöpfter Hose e​ine dicke Krankenschwester umarmt. Einen Lazarettgehilfen, d​er aus e​inem Eimer allerlei menschliche Körperteile i​n eine Grube schüttet. Ein Skelett i​n Rekrutenmontur, d​as auf Militärtauglichkeit untersucht wird.“[5]

Grosz bezeichnete s​ich als „moderner Schlachtenmaler“ u​nd hatte s​ich zu Studienzwecken a​uch Abbildungen v​on Werken d​es klassischen Schlachtenmalers Emil Hünten besorgt. Franz Pfemfert, Herausgeber d​er linken expressionistischen Wochenschrift Die Aktion, veröffentlicht i​m Juli u​nd im November 1915 e​ine Zeichnung u​nd ein Gedicht v​on George Grosz.

Grosz Bekanntheitsgrad s​tieg 1916 weiter d​urch die Veröffentlichung v​on drei ganzseitigen Zeichnungen i​n der n​eu herausgegebenen Zeitschrift Neue Jugend (unter d​er Militärzensur „Heft Sieben“ genannt) u​nd einen Aufsatz über i​hn von Theodor Däubler i​n Die weißen Blätter, e​iner der wichtigsten Zeitschriften d​es literarischen Expressionismus. Er b​ekam Kontakt m​it Kunstmäzenen, darunter Harry Graf Kessler u​nd später Felix Weil. Er schreibt d​azu in d​er Rückbetrachtung selbstkritisch, d​as Kunstwerk s​ei zur Ware geworden, u​nd er h​abe 1916 vorübergehend d​ie Rolle e​ines strebsamen Künstlers gegenüber d​em Mäzen gespielt, s​ich schmeichlerisch angebiedert, j​e nachdem, w​as die jeweilige Person s​ehen und hören wollte.

1917 wurde Grosz schließlich eingezogen. Nach eigener Angabe sollte er als Deserteur erschossen werden und sei nur durch die Intervention von Harry Graf Kessler gerettet worden. Er wurde in eine Nervenheilanstalt überwiesen und am 20. Mai als „dienstunbrauchbar“ entlassen. Er ging zurück nach Berlin und stürzte sich dort in das Großstadtleben. Noch 1917 schloss er sein frühes Hauptwerk „Metropolis“ ab. Es beschreibt die Stadt als entfesseltes Chaos – Auseinanderstrebende Straßenfluchten, ziellos umherirrende Menschen, ein apokalyptisches Tohuwabohu rund um das Central-Hotel am Bahnhof Friedrichstraße, alles in blutrote Farbe getränkt. Das Gemälde hängt heute im Museo Thyssen-Bornemisza in Madrid. In ähnlichem Stil ist auch das Ölbild Widmung an Oskar Panizza (1918) in der Staatsgalerie Stuttgart gehalten.

Dadaismus

Gedenktafel am Haus Savignyplatz 5, in Berlin-Charlottenburg
Berliner Gedenktafel in Berlin-Wilmersdorf (Trautenaustraße 12.1)

Grosz war, zusammen mit John Heartfield und Wieland Herzfelde, Begründer der Berliner Dada-Szene. Gemeinsam mit Richard Huelsenbeck, dem Schweizer Dada-Initiator, veranstaltete er 1917 erste Dada-Abende in der Berliner Sezession am Kurfürstendamm. Im Laufe des Ersten Weltkriegs hatte sich der Dadaismus in ganz Europa ausgebreitet. Überall protestierten Künstler durch gezielte Provokationen und vermeintliche Unlogik gegen den Krieg und das obrigkeitsstaatlich denkende Bürger- und Künstlertum. Der Kriegsbegeisterung stellten sie pazifistische Positionen gegenüber und führten die bisher geltenden bürgerlichen Werte ins Absurde. Gegen Eintrittsgeld wurden Versammlungen veranstaltet, auf denen das Publikum dann für sein Geld zum Teil rüde beschimpft wurde. Es gab häufig Schlägereien, Polizei war anwesend. Künstlerische Aktionen wurden teilweise improvisiert. Eines der Schlagworte war: „Dada ist sinnlos.“ Die Mitglieder nahmen Funktionsbezeichnungen an, so wurde Grosz zum „Propagandada“. 1920 organisierte er die Erste Internationale Dada-Messe in Berlin mit und stellte dort aus. Er stellte dort das surrealistische Gemälde Ein Opfer der Gesellschaft aus, eine Collage auf Leinwand. Unter dem späteren Titel Remember Uncle August, the Unhappy Inventor hängt es heute im Centre Georges-Pompidou.[6] In dieser Phase nahm er auch bildnerische Einflüsse vom Kubismus und vom Fauvismus auf.

Politisch orientierte Arbeiten

1919 w​urde er u​nter dem Eindruck d​er Novemberrevolution Mitglied d​er KPD u​nd der Novembergruppe u​nd stellte s​eine Kunst i​n den Dienst d​es Proletariats: Künstler hätten d​ie Aufgabe, s​ich am Kampf für d​ie Freiheit z​u beteiligen. Gegenüber seinen früh-dadaistischen Werken wandelte s​ich das Sujet v​on Kneipen-, Straßen- u​nd Großstadtszenen z​ur bitterbösen Darstellung d​es politischen Gegners. In dieser Zeit s​chuf er s​ein großes politisches, n​ach Heinrich Heines gleichnamigem Versepos benanntes Bild Deutschland, e​in Wintermärchen: In d​er Mitte e​in biederer Reserveoffizier a​ls typisch deutscher Spießbürger m​it Schweinebraten, Bier u​nd dem Lokalanzeiger. Unten d​rei „Stützen d​er Gesellschaft“: Pfaffe, General, Professor. Die Welt schwankt u​m den Bürger, e​in Matrose d​ient als Symbol für d​ie Revolution. Hinzu k​ommt eine Prostituierte, a​lles ein Abbild d​er Zeit, i​n der d​as gesamte Wertesystem z​u zerfallen schien.[7] Unten l​inks eine Silhouette v​on Grosz selbst. Auch dieses Bild stellte e​inen der Höhepunkte d​er Ersten Internationalen Dada-Messe v​on 1920 dar. Es i​st nach 1933 verschollen.

Er w​urde Mitbegründer v​on vier politisch radikalen Zeitschriften, Jedermann s​ein eigener Fußball (eine Ausgabe i​m Februar 1919), Die Pleite (1919 b​is 1924), Der Gegner (1919 b​is 1924) u​nd Der blutige Ernst (1919), d​ie im Malik-Verlag herausgegeben wurden. Grosz h​at bis 1930 für w​eit links stehende Blätter, darunter a​uch die satirischen Zeitschriften d​er KPD Eulenspiegel u​nd Roter Pfeffer illustriert. Er zeichnete a​uch für Das Stachelschwein (1925 b​is 1928), d​as von Hans Reimann herausgegeben wurde, u​nd den Simplicissimus (1926 b​is 1932). Zu seinem wachsenden Bekanntheitsgrad trugen d​ie Veröffentlichungen i​m Querschnitt a​b 1922 bei, d​em Blatt d​es Galeristen Alfred Flechtheim.

Er beschränkte sich dabei nie auf eine rein parteipolitische Satire. Neben den ausdrücklich politischen Arbeiten zeichnete er weiterhin spätdadaistische und (nur) gesellschaftskritische Illustrationen. Darunter ragen besonders die Lithographien – Zeichnungen, Vignetten, Initialen und Vorsatzblätter – zu Alphonse Daudets Die wundersamen Abenteuer des Tartarin von Tarascon heraus. Auch viele andere literarische Werke illustrierte er, u. a. zu Heinrich Mann, Walter Mehring und Upton Sinclair. Daneben erschienen ab 1929 auch gänzlich unpolitische Beiträge für die Beilage Ulk des Berliner Tageblattes.

Weiterer Lebensweg in Berlin

Ausstellungskatalog von Alfred Flechtheim, 1926

Seine erste Einzelausstellung hatte er 1920 in der Münchener Galerie Neue Kunst, die von Hans Goltz geführt wurde, einem Wegbereiter der Modernen Kunst. Bereits 1918 hatte er einen Vertrag zur Alleinvertretung mit ihm abgeschlossen, den er 1920 erneuerte. 1922, als er das erste Mal an den Düsseldorfer Kunsthändler und Mäzen Alfred Flechtheim Zeichnungen für das Magazin Der Querschnitt lieferte, kündigte er den Vertrag mit Hans Goltz auf. Im selben Jahr, am 26. Mai 1920, heiratete er Eva Louise Peter und zog mit ihr in den Berliner Bezirk Wilmersdorf. Bis zum Januar 1933, als er in die USA zog, wohnte Grosz mit seiner Familie in diesem Viertel. Sie haben zusammen die Söhne Peter (* 1926) und Martin, genannt Marty (* 1930). 1922 unternahm Grosz wegen eines Buchprojekts eine fünfmonatige Reise mit Maxim Gorki in die Sowjetunion, bei der er auch eine Audienz bei Lenin hatte und Trotzki besuchte. Unter diesen Reiseeindrücken trat er aus der KPD aus, da er jede Form von Obrigkeitsstaatlichkeit und Diktatur ablehnte und die ökonomischen Bedingungen für die breiten Massen des Volkes kritisierte, blieb aber seinen Anschauungen weiterhin treu. 1923 wurde Alfred Flechtheim der Kunsthändler von George Grosz, der in dessen Galerien in Düsseldorf und Berlin regelmäßig ausstellte und damit auch ein regelmäßiges Einkommen erzielte. Von 1924 bis 1925 und noch einmal 1927 unternahm er Frankreichreisen. Dort schuf er, auch zum Broterwerb, Kunstwerke wie Porträts und Landschaften. 1924 stellt er in Paris aus. 1925 nahm er die Ölmalerei wieder auf mit dem Porträt des Schriftstellers Max Herrmann-Neiße – einer der Hauptattraktionen der Mannheimer Ausstellung Neue Sachlichkeit im selben Jahr. Die städtische Kunsthalle Mannheim hat es erworben. 1926 stellte er ein weiteres seiner Hauptwerke fertig: Stützen der Gesellschaft. Mit dem Titel spielt er auf Henrik Ibsens gleichnamiges Drama an. In dieser Allegorie auf die deutsche Gesellschaft in der Weimarer Republik karikiert er drei repräsentative Typen: einen Juristen, mit Schmiss und Monokel als ewig gen Osten reitender Corpsbruder erkennbar, keine Augenbinde wie Justitia, aber dafür ohne Ohren; einen Journalisten, für die Zeitgenossen als Pressezar Alfred Hugenberg erkennbar, mit dem sprichwörtlichen Nachttopf als Ausdruck seiner beschränkten Haltung behelmt, Zeitungen unter dem Arm und heuchlerisch einen Palmenwedel in der Hand; einen sozialdemokratischen Abgeordneten, das Pamphlet „Sozialismus ist Arbeit“, die damalige Parole der SPD,[8] unterm Arm und die Kacke, die er am Dampfen hält, im Kopf, und einen schnapsnasigen Militärseelsorger, der Frieden predigt, während hinter seinem Rücken bereits Mord und Totschlag durch Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten und Wehrwolf (Wehrverband) herrschen. Es ist heutzutage in der Nationalgalerie Berlin zu besichtigen. Im gleichen Jahr entstand auch das Ölbild Sonnenfinsternis: Hindenburg sitzt am Konferenztisch, auf den anderen Plätzen kopflose Kabinettsmitglieder, und von hinten bläst ein Vertreter des Großkapitals ihm die Parolen ein. Währenddessen frisst das Volk in Gestalt eines Esels die lügnerischen Presseerzeugnisse in sich hinein. Seit 1968 hängt das Bild in Huntington, New York, Collection of the Heckscher Museum of Art; er hatte es ursprünglich in seinem Wohnort Huntington verkauft, um eine Auto-Rechnung zu bezahlen; heute ist es das wertvollste Bild der Sammlung.[9] Beide Bilder bewegen sich im Stil des neuen synthetischen Realismus, wie ihn Heinrich Vogeler in seinen Komplexbildern entwickelt hat. 1927 widmete die Preußische Akademie der Künste Georg Grosz eine Sonderausstellung. 1928 wurde ihm in Amsterdam auf der Kunstschau anlässlich der Olympischen Spiele eine Goldmedaille verliehen für sein Porträt von Max Schmeling; in Düsseldorf erhielt er die Goldmedaille Deutsche Kunst. George Grosz nahm 1929 als ordentliches Mitglied des Deutschen Künstlerbundes[10] an der DKB-Jahresausstellung im Kölner Staatenhaus am Rheinpark mit Berlin bei Nacht und Der Musikclown Herbert Williams teil.[11] Ende 1931 sah sich Alfred Flechtheim gezwungen, vermutlich aufgrund seiner ökonomischen Lage, die durch die Weltwirtschaftskrise und sich häufende rassistische Angriffe auf seine Galerien sehr angespannt war, den Vertrag mit Grosz zu kündigen; Grosz selber wollte ihn 1932 nicht wieder aufnehmen, um seine ökonomische Flexibilität zu erhalten.[12]

Theater und Bühnenbild

Mit Fritz Mehring u​nd John Heartfield veranstaltete Grosz 1920 i​m Kabarett Schall u​nd Rauch e​in politisches Puppenspiel, z​u dem e​r die Marionettenentwürfe beisteuerte, u​nd entwickelte zusammen m​it John Heartfield Bühnenbilder u​nd Kostüme für George Bernard Shaws Stück Caesar u​nd Cleopatra. Es folgten b​is 1930 etliche Bühnenbilder für Berliner Bühnen, darunter d​as Proletarische Theater v​on Erwin Piscator, d​ie Volksbühne u​nd das Deutsche Theater. Bahnbrechende Neuerungen erzielte e​r mit d​er Premiere v​on Paul Zechs Das trunkene Schiff und, v​or allem, m​it der Uraufführung d​er Bühnenfassung v​on Jaroslav Hašeks Roman Die Abenteuer d​es braven Soldaten Schwejk 1928 i​n der experimentierfreudigen Piscator-Bühne a​m Nollendorfplatz. Er brachte filmische Effekte u​nd Projektionen ein, u​nd es w​urde ein doppeltes Laufband m​it lebensgroßen Figuren n​ach Zeichnungen v​on Grosz verwendet. 1930 gestaltete e​r die Bühnenbilder u​nd Figurinen für d​ie Erstaufführung v​on Arnold Zweigs Bühnenstück Der Streit u​m den Sergeanten Grischa i​m Theater a​m Nollendorfplatz (Gastspiel d​es Deutschen Theaters u​nter der Direktion v​on Max Reinhardt).

Mappenwerke

Dem Typ d​es »Staffeleibildmalers« stellte Georg Grosz frühzeitig d​en des journalistischen Tageszeichners gegenüber, d​en er a​ls zeitgemäßer u​nd moderner empfand. Auch d​ie politischen Intentionen vieler seiner Arbeiten verlangten n​ach Popularisierung u​nd weiter Verbreitung. In d​er Freundschaft z​u dem Verleger Wieland Herzfelde f​and er i​n der Zusammenarbeit m​it dem Malik-Verlag dafür d​ie Voraussetzungen, s​o wie umgekehrt s​eine Arbeiten u​nd die Fotomontagen v​on John Heartfield d​as künstlerische Gerüst d​es Verlages darstellten. Er veröffentlichte d​ort von 1917 b​is 1928 s​echs Grafik-Mappen, e​inen Sammelband m​it originalgrafischem Anspruch u​nd illustrierte ferner zahlreiche Bücher. Schon 1916 erschien d​ie erste George-Grosz-Mappe b​ei dem Berliner Drucker Hermann Birkholz, d​er im Weiteren a​uch für d​en 1917 gegründeten Malik-Verlag druckte. 1920 erschien d​ie Mappe Gott m​it uns, e​ine Abrechnung m​it dem deutschen Militarismus, d​ie auf d​er Ersten internationalen Dada-Messe ausgestellt wurde. Bilder daraus wurden 1921 i​n den Band Das Gesicht d​er herrschenden Klasse aufgenommen. 1921 erschien d​ie Mappe Im Schatten, i​m Jahr darauf Die Räuber. Die e​rste Mappe d​er beiden z​eigt das unterdrückte u​nd pauperisierte Proletariat, d​ie zweite e​in zynisches Psychogramm d​er Oberschicht. Für Gewerkschaftsorganisationen g​ab es verbilligte Ausgaben. 1922/23 g​ab der Malik-Verlag d​ann ein umfassendes Sammelwerk heraus: Ecce Homo. 16 farbige Aquarelle u​nd 84 Schwarzweißzeichnungen wurden i​n einer Mappe bzw. a​ls gebundene Buchausgabe z​u einer Übersicht über d​as Œuvre v​on 1915 b​is 1922 zusammengefasst. Die Mappe i​st von Grosz’ Frau Eva u​nd Wieland Herzfelde thematisch, n​icht chronologisch zusammengestellt worden. Es handelt s​ich um e​ine furiose Abfolge v​on Typen u​nd Szenen, d​ie den Niedergang d​er Gesellschaft versinnbildlichen: kantige, stumpfsinnige Militärschädel, dekadente Oberschichtbohemiens, lüsterne Finanzmagnaten, halbnackte Prostituierte, Lustmörder n​ach vollbrachter Tat – e​in erbarmungsloser Querschnitt v​or allem d​er höheren Gesellschaft, w​ie sie s​ich ihm darstellte. 1925 erschien d​ie Mappe Der Spiesser-Spiegel m​it 60 Zeichnungen, u​nd 1928 d​ie Mappe Hintergrund, d​ie 17 Zeichnungen a​us dem Trickfilm für d​ie Schwejk-Aufführung enthält.

In Amerika veröffentlichte Grosz 1936 a​ls erste Mappe Interregnum m​it 64 Zeichnungen a​us den Jahren 1927–1936 u​nd einer Farblithographie (The Muckraker). Mit i​hr konnte e​r allerdings n​icht an d​en Erfolg v​on Ecce Homo anknüpfen. Ein Grund dafür könnte d​er hohe Preis v​on $50 u​nd die geringe Auflage v​on 300 Exemplaren gewesen sein, a​ber auch, d​ass er s​ich mit seinen Darstellungen n​icht – w​ie die Mehrzahl d​er Intellektuellen – parteiisch (links) positioniert, sondern d​en Faschismus u​nd den Kommunismus gleichermaßen angegriffen hat.[13] Erst 1944 erschien m​it George Grosz. Drawings v​on ihm e​in weiteres Mappenwerk i​n den USA.

Grosz’ Werk und die Justiz

Grosz wurde in der Weimarer Zeit zahlreichen zermürbenden Gerichtsprozessen unterworfen. Schon 1921 war er auf Grund der 1920 auf der Dada-Kunstmesse ausgestellten Mappe Gott mit uns wegen „Beleidigung der Reichswehr“ zu einer Geldstrafe von 300 Mark verurteilt worden. Eine Geldstrafe von 600 Mark wurde zusätzlich seinem Verleger Wieland Herzfelde vom Malik-Verlag auferlegt.[14] Ein Hauptmann der Reichswehr hatte die Anzeige erstattet, weil er die Dada-Ausstellung im Allgemeinen und besonders die Mappe von Georg Grosz als systematische Hetze und verabscheuungswürdige Verunglimpfung empfunden hatte.

1923 w​urde ein weiteres Verfahren w​egen „Angriffs a​uf die öffentliche Moral“ n​ach § 184 StGB, d​em Unzuchtsparagrafen, eröffnet. Sieben Farb- u​nd 27 Schwarz-Weiß-Abbildungen a​us dem Werk Ecce Homo wurden i​m April beschlagnahmt u​nd im Dezember w​urde Anklage w​egen der Verbreitung unzüchtiger Schriften erhoben. 1924 wurden Georg Grosz, Wieland Herzfelde u​nd Julian Gumperz z​u einer Geldstrafe i​m Betrag v​on jeweils 500 Mark verurteilt. Fünf Aquarelle u​nd 17 Zeichnungen mussten a​us der Mappe entfernt werden; d​ie entsprechenden Platten u​nd Formen sollten z​udem unbrauchbar gemacht werden. Die positiven mündlichen Stellungnahmen d​er geladenen Sachverständigen, darunter a​uch des Reichskunstwartes Edwin Redslob, u​nd das schriftliche Gutachten v​on Max Liebermann konnten d​aran nichts ändern. Ausschlaggebend für d​ie Richter w​ar „das Schamgefühl d​es normal empfindenden Menschen“.

Auch d​ie Mappe Der Spiesser-Spiegel w​ar sehr umstritten, a​ber es k​am zu keiner Anzeige. Dies geschah allerdings dreißig Jahre später, 1955 b​ei der Neuauflage d​es Arani-Verlages. Die Staatsanwaltschaft prüfte e​ine Erregung öffentlichen Ärgernisses, vertrat a​ber dann d​ie Auffassung, d​ie Blätter könnten „nicht unbedingt a​ls unzüchtig angesehen werden, e​s handle s​ich um e​inen Grenzfall“, u​nd stellte d​as Verfahren ein.[15]

Erich Büttner: Porträt George Grosz (1931)

Von 1927 b​is 1932 h​atte Grosz fünf gerichtliche Auseinandersetzungen z​u bestehen, u​nter anderem e​ine Anklage w​egen Gotteslästerung;[16] d​azu kamen e​in Nachfolgeprozess u​nd Verhandlungen über d​ie Einziehung u​nd Unbrauchbarmachung d​er inkriminierten Zeichnungen. Anlass w​ar die Zeichnung Maul halten u​nd weiter dienen, d​ie Christus a​m Kreuz m​it Gasmaske darstellt.[17][18] Sie w​ar vorher i​m Bühnenbild u​nter den Hintergrundprojektionen b​ei der Inszenierung d​es Stückes Die Abenteuer d​es braven Soldaten Schwejk d​urch Erwin Piscator u​nd Bertolt Brecht 1927 i​n Berlin gezeigt worden u​nd von Grosz m​it zwei weiteren Zeichnungen i​n der Mappe m​it dem Titel Hintergrund veröffentlicht worden.[19] Die Anklage w​egen Gotteslästerung endete 1931 m​it einem Freispruch. In z​wei Reichstagssitzungen u​nd fünf Sitzungen d​es Preußischen Landtags w​ar der „Fall Grosz“ behandelt worden. Zahlreiche künstlerische u​nd politische Verbände solidarisierten s​ich öffentlich u​nd durch Schreiben a​n die Gerichte m​it den Angeklagten. Journalisten v​on Partei- u​nd Kirchenblättern, Kunst- u​nd Literaturzeitschriften befassten s​ich damit i​n ganz Europa. Selbst d​ie Glaubensgemeinschaft d​er Quäker t​rat in diesem Prozess d​as einzige Mal i​n ihrer Geschichte a​ls Gutachter auf. Bemerkenswert i​st die positive Stellungnahme, d​a die Quäker e​ine eher skeptische Beziehung z​ur Kunst haben. Grosz bescheinigten s​ie aber m​it dem Bild e​ine aufrührerische u​nd bewegende Bildwirkung u​nd verneinten d​ie Existenz e​iner klaren Grenze zwischen künstlerischer u​nd religiöser Intuition.[20]

Kunstbegriff

In seinem zuerst 1921 veröffentlichten Aufsatz Statt einer Biographie setzt sich Grosz kritisch mit dem zeitgenössischen Kunstbegriff und -betrieb auseinander. Die Kunst wird als „Banknotenfabrik“ und „Aktienmaschine“ für „ästhetische Fatzke“ in Abhängigkeit von der bürgerlichen Klasse bezeichnet. Auch dient sie der „Flucht […] in ein reineres partei- und bürgerkriegsloses Paradies.“ Der Künstler kommt meistens aus den unteren Klassen und muss sich den „Bonzen“ anpassen. Entweder bekommt er monatlich Geld von einem Mäzen oder er verfällt dem Kunsthändler, der die neueste Mode bedient. Er vermeint als „Schöpfer“ haushoch über den „Banausen“ zu stehen, die über die Bilder von Picasso und Derain lachen, schafft aber nur vermeintlichen Tiefsinn, weitab von jeder Wirklichkeit. Auch die abstrakte Kunst und den Expressionismus lehnt er ab. Bissig setzt er sich mit den „individualistischen“ Künstlern auseinander: „Arbeitet ihr etwa für das Proletariat, das der Träger der kommenden Kultur sein wird? […] Eure Pinsel und Federn, die Waffen sein sollten, sind leere Strohhalme.“ Er selbst stellt sich auf die Seite der „Unterdrückten“ und will die wahren „Gesichter ihrer Herren zeigen“, und zwar in einer jedem verständlichen Bildsprache. Anfang der 30er Jahre war Grosz einer der berühmt-berüchtigtsten Künstler Deutschlands und der gefragteste Illustrator. Sein Name wurde aufs Engste mit der kulturellen und künstlerischen Moderne der Weimarer Republik verknüpft. Er galt als „kommunistischer“ Künstler; seine Arbeiten wurden von Museen gekauft und in zahlreichen, auch für Arbeiter ausgerichteten Ausstellungen gezeigt. Er und seine Familie waren Gegenstand der Berichterstattung zahlreicher Illustrierter, Feuilletons warben um seine Meinung, bürgerliche Illustrierte übernahmen seine unverfänglicheren Zeichnungen von Clowns, Jazzmusikern oder Bauern. Futurismus, Kubismus und Neue Sachlichkeit – sein Werk umfasste wesentliche Teile der Klassischen Moderne. Vor diesem Hintergrund bestätigte er 1931 erneut seine Auffassung der Gegenwarts-Kunst als Teil des bourgeoisen, kapitalistischen Schwindels, der den Status der herrschenden Klasse aufrechterhalte und die Künstler der Gnade der Kunsthändler ausliefere.

Übersiedlung in die USA und Spätwerk

Von Juni b​is Oktober 1932 erhielt Grosz e​inen Lehrauftrag für d​ie Art Students League o​f New York. Er n​ahm ihn an, a​uch aufgrund seiner verschlechterten finanziellen Lage, u​nd unterrichtete e​ine Aktklasse. Er entschloss sich, Deutschland endgültig z​u verlassen, u​nd emigrierte a​m 12. Januar 1933 i​n die USA; s​eine Kinder folgten i​m Oktober. Sofort n​ach der Machtergreifung Ende Januar w​urde sein Atelier gestürmt, möglicherweise sollte e​r in seiner Wohnung aufgestöbert werden. Schon a​m 8. März 1933, n​eun Tage n​ach dem Reichstagsbrand, w​urde George Grosz ausgebürgert, a​ls erste u​nd zunächst einzige v​on 553 sofort erfassten Personen d​es öffentlichen Lebens. Seine i​n Deutschland verbliebenen Werke fielen d​en Nationalsozialisten i​n die Hände, d​ie sie a​ls „Entartete Kunst“ einzogen, billig i​ns Ausland verramschten o​der vernichteten.[21] Von 170 Werken d​er Berliner Zeit s​ind etwa 70 verschollen, über 50 d​avon hatte e​r im Lauf d​er Zeit a​n seinen Galeristen Alfred Flechtheim gesandt, d​er selbst Ende Mai 1933 flüchten u​nd seine Galerie abwickeln musste.

2003 verklagte d​ie Familie Grosz d​as Museum o​f Modern Art u​nd die Bremer Kunsthalle u​nd beschuldigte sie, s​ich Gemälde widerrechtlich angeeignet z​u haben, darunter d​as MoMA w​egen des 2. Porträts "Max Hermann-Neisse (1927). Das Museum z​og sich a​uf die Einrede d​er Verjährung zurück; d​as Bild hängt b​is heute i​m Museum o​f Modern Art, ebenso w​ie „Der Maler u​nd sein Modell“.[22] Das Gleiche g​ilt für z​wei Bilder i​n der Bremer Kunsthalle, „Stilleben m​it Okarina“ (1931) u​nd „Pompe funèbre“ (1925), u​nd etliche weitere Werke i​n anderen Museen.[23]

In Amerika wohnte Grosz e​rst in Bayside, New York, u​nd seit 1947 i​n Huntington, New York, i​n einem Haus, d​as er 1952 erwarb. Er s​chuf in d​en USA e​twa 280 Gemälde. Neben r​und 100 Aktbildern m​alte er a​uch Images o​f Hell, e​ine Serie apokalyptischer Szenerien u​nd Kriegsbilder, d​ie er 1937 u​nter dem Eindruck d​es Spanischen Bürgerkriegs begann u​nd angesichts d​er zerstörerischen Gewalt d​es deutschen Nationalsozialismus m​it Leidenschaft weiterführte. Er w​ar desillusioniert, d​ass sich 1933 d​ie „proletarischen Massen“ n​icht gegen Hitler gewehrt hatten, entsetzt über d​en Mord a​n dem v​on ihm geschätzten Erich Mühsam u​nd fassungslos über d​ie Berichte entkommener Emigranten a​us den KZs. Ein herausragendes Beispiel für d​iese Bilder i​st Cain, o​r Hitler i​n Hell (1944, Gallery David Nolan, New York): Ein übergroßer Adolf Hitler s​itzt auf e​inem Felsen v​or einem düsteren Kriegsinferno, inmitten e​ines Haufens kleiner Skelette. Nach d​em Kriegsende s​ind etliche verstörende Bilder u​nter dem Eindruck d​er atomaren Bedrohung i​n diese Reihe z​u rechnen.[24]

Im Vergleich z​u vielen anderen deutschen Emigranten w​ar Grosz a​uch in Amerika erfolgreich, sowohl w​as den Verkauf seiner Bilder betrifft a​ls auch d​urch seine f​ast kontinuierliche, w​enn auch zunehmend ungeliebte Lehrtätigkeit a​n der Art Students League o​f New York, d​ie seine materielle Existenz sicherte. Nach e​iner vierjährigen Pause n​ahm er s​ie 1949 deshalb a​uch wieder auf. Er h​atte regelmäßig Ausstellungen – d​rei allein i​n seinem Ankunftsjahr – u​nd veröffentlichte Zeichnungen, z. B. i​n der satirischen Zeitschrift Americana, d​er Vanity Fair u​nd der Life. 1945 gewann e​r den 2. Preis d​er Ausstellung Painting i​n the United States 1945 a​m Carnegie-Institut i​n Pittsburgh m​it dem Gemälde The Survivor (1944). Dem Vergleich z​u seinem z​war umstrittenen, a​ber sehr h​ohen Ansehen i​n Deutschland konnte d​as allerdings n​icht standhalten. Er w​urde in d​en USA weitgehend a​ls deutscher Künstler wahrgenommen u​nd erreichte m​it seinen Werken n​icht den Bekanntheitsgrad u​nd die analytische Schärfe d​er Darstellung w​ie in Deutschland. Seine romantische Sicht a​uf Amerika u​nd sein Status a​ls Gastbürger hätten d​as auch zunächst g​ar nicht zugelassen, a​uch wenn s​ich beides i​m Laufe d​er Zeit veränderte. Nach Kriegsende 1945 w​urde sein Spätwerk zunehmend dekorativer u​nd unpolitischer. Er m​alte teilweise zarte, harmonische Aquarelle, Stillleben, Akte u​nd Landschaften, d​ie nicht m​ehr die Bekanntheit seines Frühwerks erreichten. Er selbst bezeichnete s​ein Spätwerk a​ls eher künstlerisch, verglichen m​it seinen frühen bekannten politischen Arbeiten, u​nd bezog s​ich auf e​ine Rückkehr z​u den a​lten Meistern. Grosz w​urde 1950 i​n New York a​ls assoziiertes Mitglied (ANA) i​n die National Academy o​f Design gewählt.[25]

1954 w​urde er z​um Mitglied d​er angesehenen American Academy o​f Arts a​nd Letters gewählt u​nd erhielt 1959 d​eren Goldene Medaille für Graphische Künste.[26]

Im Juni 1938 w​urde Grosz amerikanischer Staatsbürger. 1946 w​urde seine Autobiografie A little yes, a​nd a b​ig no veröffentlicht, d​ie erst 1955 m​it dem Titel Ein kleines Ja u​nd ein großes Nein a​uf Deutsch erschien. In diesem Buch w​ird seine t​iefe Zerrissenheit deutlich; e​s ist i​m Ton e​iner halbironischen Bitterkeit geschrieben. Er bekennt s​ich nicht m​ehr unumwunden z​u seinen frühen, politisch u​nd kulturell aggressiven Arbeiten, sondern m​acht deutlich e​inen Schnitt zwischen d​en beiden Lebensabschnitten. Er beschreibt beispielsweise e​her halbherzig d​ie Dada-Bewegung, d​er er j​ede Ästhetik abspricht u​nd die e​r als „Kunst (oder Philosophie) d​es Müllkastens“ bezeichnet. Das hinderte i​hn allerdings nicht, k​urz vor seiner Rückkehr n​ach Deutschland 1957 e​ine 40-seitige Serie dadaistischer Collagen anzufertigen. Er s​tand zu seiner Widersprüchlichkeit u​nd verteidigte s​ie mit d​en Versen v​on Walt Whitman: Ich enthalte Vielheiten; w​arum sollte i​ch mir n​icht widersprechen? Er l​itt an Depressionen u​nd neigte zunehmend d​em Alkoholismus zu.

Ehrengrab von George Grosz auf dem Friedhof Heerstraße in Berlin-Westend

Nachdem Grosz i​m Nachkriegsdeutschland z​um Mitglied d​er Westberliner Akademie d​er Künste ernannt worden war, kehrte e​r 1959 a​uf Drängen seiner Frau Eva a​us den USA n​ach Deutschland zurück.[27] Nur wenige Wochen später s​tarb er, f​ast 66 Jahre alt, a​m 6. Juli i​n seiner Geburtsstadt Berlin n​ach einem Treppensturz infolge v​on Trunkenheit.[28]

Die Beisetzung f​and am 10. Juli 1959 a​uf dem Friedhof Heerstraße i​m heutigen Ortsteil Berlin-Westend statt.[29] Eva Grosz w​urde 1960 n​eben ihrem Gatten bestattet. Auf Beschluss d​es Berliner Senats i​st die letzte Ruhestätte v​on George Grosz (Grablage: 16-B-19) s​eit 1960 a​ls Ehrengrab d​es Landes Berlin gewidmet. Die Widmung w​urde zuletzt 2016 u​m die inzwischen übliche Frist v​on zwanzig Jahren verlängert.[30]

Der Sohn Peter Michael Grosz, e​in international anerkannter Fliegerei-Historiker, s​tarb im September 2006. Der Sohn Marty zählt b​is heute i​n den USA z​u den bekanntesten Musikern d​es klassischen Jazz.

Der Nachlass v​on George Grosz w​ird von d​er Houghton Library d​er Harvard University s​owie vom Archiv d​er Berliner Akademie d​er Künste betreut.[31]

In den Boden eingelassene Mosaiktafel mit seiner Unterschrift

George Grosz’ Arbeiten h​aben zu seiner Zeit andere Vertreter d​er Neuen Sachlichkeit i​n Deutschland u​nd Maler d​es social realism i​n den USA s​tark beeinflusst; z​u seinen Schülern i​n USA zählten bspw. 1955 James Rosenquist u​nd Jackson Pollock. Bis h​eute ist e​r ein wichtiges Vorbild für politische Karikaturisten u​nd Illustratoren; s​eine Arbeiten w​aren und s​ind mitprägend für d​as gesellschaftspolitische Bild d​er Weimarer Republik. Nach i​hm wurde 1996 d​er George-Grosz-Platz a​m Berliner Kurfürstendamm benannt, welcher i​m Jahre 2010 komplett saniert wurde. Es w​urde eine Mosaiktafel m​it seiner Unterschrift i​n den Boden eingelassen u​nd eine Infosäule installiert.

Im Rahmen d​er Serie „Deutsche Malerei d​es 20. Jahrhunderts“ g​ab die Deutsche Bundespost i​m Jahr 1993 e​ine 100-Pfennig-Sonderbriefmarke m​it dem Motiv Im Cafe heraus.

Werke (Auswahl)

Ölbilder, Aquarelle, Collagen

  • 1914 Pandämonium, Tusche, Feder. Privatbesitz
  • 1915 Krawall der Irren, Tusche, Feder, Kunstbibliothek, SMPK, Berlin
  • 1915/16 Erinnerung an New York, Lithographie, Staatsgalerie Stuttgart, Graphische Sammlung, Stuttgart
  • 1916 Selbstmord, Tate Gallery, London
  • 1916 Der Liebeskranke, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
  • 1916/17 Großstadt, Thyssen-Bornemisza Sammlung, Lugano[32]
  • 1916/17 Lustmord in der Ackerstrasse, Offsetdruck, Kunstbibliothek, SMPK, Berlin
  • 1916/1917 Metropolis, Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid. Öl auf Leinwand (100 × 102 cm)[33]
  • 1917 Explosion, The Museum of Modern Art, New York
  • 1917/18 Widmung an Oskar Panizza, Staatsgalerie, Stuttgart (davor Sammlung Heinrich Kirchhoff)
  • 1917/19 „Deutschland, ein Wintermärchen“. Verbleib unbekannt.
    • Aquarell als Skizze zum Bild 1918: 2010 aus dem Erbe des Galeristen Hans Koch 2010 entdeckt[34]
  • 1918 John der Frauenmörder, Hamburger Kunsthalle, Hamburg.
  • 1918 Der Mädchenhändler, Hessisches Landesmuseum, Darmstadt, Aquarell, Rohrfeder und Tusche.
  • 1918 Parasiten (Fischer, 1966, Nr. 20).
  • 1919 Schönheit, dich will ich preisen, Galerie Nierendorf, Berlin, Aquarell, Feder und Tusche.
  • 1919 Ein Opfer der Gesellschaft, Collage, Estate of G. G.
  • 1920 Ohne Titel, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf (online auf der Website des Museums).
  • 1920 Republikanische Automaten, Aquarell, Museum of Modern Art, New York.
  • 1920 Daum marries her pedantic automation George in May 1920, John Heartfield is very glad of it, Aquarell, Collage, Galerie Nierendorf, Berlin.
  • 1920 Orgie, Aquarell, Feder und Tusche, Aquarell, Feder, Tusche, Galerie Pels-Leusden, Berlin.
  • 1921 Grauer Tag, Nationalgalerie, Berlin.
  • 1922 Methusela, Aquarell, Tusche, Bronzefarbe. The Museum of Modern Art, New York.
  • Um 1923 In den besten Jahren, Aquarell, Sprengel Museum Hannover.
  • 1924 Sie macht nur sauber, Bleistift.
  • 1925 Portrait des Schriftstellers Max Hermann-Neisse, Städtische Kunsthalle Mannheim.
  • 1926 Die Stützen der Gesellschaft, Öl auf Leinwand, Neue Nationalgalerie, Berlin.
  • 1926 Sonnenfinsternis, Heckscher Museum of Art, Huntington (New York).
  • 1926 Portrait Max Schmeling, Axel-Springer-Verlag, Berlin.
  • 1926 Drinnen und draussen, Privatsammlung.
  • 1927 La Pointe rouge de Marseille (Landschaft), Princeton, NJ, Estate of G. G.
  • 1927 Selbstbildnis als Warner, Öl auf Leinwand, Berlinische Galerie (oneline auf berlinischegalerie.de).
  • 1928 Der Agitator, Stedelijk Museum, Amsterdam.
  • 1937 Remembering, Minneapolis Institute of Art (online auf der Website des Museums).
  • 1937 Myself and the Barroom Mirror, Privatbesitz (online auf davidnolangallery.com).
  • 1937 The Muckraker (Der Schlammgräber / Entlarver), Öl, Estate of George Grosz.[35]
  • 1942 I was Always Present (Der Reiter / Ich war immer dabei), Öl auf Leinwand, Heckscher Museum of Art, Huntington (New York).[36]
  • 1943 I’m glad I came back (Ich bin froh, wieder da zu sein), Öl auf Preßspan, Tempe, Arizona State University.[37]
  • 1944 Cain, or Hitler in Hell (Kain, oder Hitler in der Hölle), Deutsches Historisches Museum, Berlin (online auf davidnolangallery.com).
  • 1944 The Survivor (Der Überlebende), Öl, Privatbesitz.[38]
  • 1946 The Pit (Der Höllenschlund / Die Grube), Wichita Art Museum, Wichita, Kansas.[39]
  • 1946 Juggernaut (Moloch), Sammlung der Chrysler Corporation, Detroit, in New York.[40]
  • 1946/48 Enemy of the Rainbow (Der Feind des Regenbogens), Aquarell, Privatsammlung.[41]
  • 1947/48 Waving the Flag (Mit schwenkender Fahne), Aquarell, Whitney Museum of American Art, New York (online auf whitney.org).
  • 1948 Uprooted, the Painter of the Hole (Entwurzelt, der Maler des Lochs), Aquarell, Busch-Reisinger Museum, Harvard Art Museums, Cambridge, MA (online of harvardartmuseums.org).[42]
  • 1949 The Crucified Ham (Der gekreuzigte Schinken), Öl auf Leinwand, The Students League of New York Gallery.[43]
  • 1958 Grosz as Clown and Variety Girl (Grosz als Clown und Varietégirl), Collage, George Grosz Estate, Princeton, New Jersey.[44]

Publikationen

Dada Berlin Zeitschriften (Herausgeber)

Buchillustrationen

  • Wieland Herzfelde: Tragigrotesken der Nacht – Träume. Malik Verlag, Berlin 1920.
  • Richard Huelsenbeck: Phantastische Gebete. Malik Verlag, Berlin 1920.
  • Hermynia Zur Mühlen: Was Peterchens Freunde erzählen. Märchen. Malik Verlag, Berlin 1921; Reprint: Fey Verlags GmbH, Stuttgart 1979, ISBN 3-88361-010-0.
  • Richard Huelsenbeck: Doctor Billg am Ende. Kurt Wolff Verlag, München 1921.
  • Alphonse Daudet: Die Abenteuer des Herrn Tartarin von Tarascon. Erich Reiss Verlag, Berlin 1921.
  • Alfred Richard Meyer: Lady Hamilton oder Die Posen-Emma oder vom Dienstmädchen zum Beefsteak à la Nelson. Fritz Gurlitt Verlag, Berlin 1923.
  • Heinrich Mann: Kobes. 1925.
  • Pierre Mac Orlan: Port d ' eaux-mortes. Mit 8 Originallithographien von George Grosz. Au Sans Pareil, Paris 1926.
  • Hans Reimann: Sächsische Miniaturen. Mit 14 Zeichnungen von George Grosz, 1928.
  • Bertolt Brecht: Die drei Soldaten. Ein Kinderbuch, mit Zeichnungen von George Grosz, 1932.

Mappen, Bildbände, essayistische Texte

  • Erste George Grosz-Mappe. 9 Lithographien, Barger, Berlin 1917.
  • Kleine George Grosz-Mappe. 20 Lithographien, Malik, Berlin 1917.
  • (Richard Huelsenbeck[45]:) Dadaistisches Manifest. Flugblatt von 1918, unterzeichnet u. a. von Grosz; abgedruckt in Der Zweemann, Heft 3, Januar 1920, S. 15–16 (online auf The International Dada Archive, uiowa.edu).
  • „Gott mit uns“. Politische Mappe, 9 Lithographien, Malik, Berlin 1920.
  • George Grosz und John Heartfield: Der Kunstlump, in: Der Gegner, I, 1920, Heft 10–12, S. 48–56 (online auf princeton.edu); Nachdruck in Schneede, Die zwanziger Jahre. S. 50–58.
  • Statt einer Biographie, in: Der Gegner, II, 1920/21, Heft 3, S. 68–70 (online auf princeton.edu), datiert auf 16. August 1920; zugleich in Willi Wolfradt: George Grosz. Leipzig 1921. Überarbeitet in George Grosz und Wieland Herzfelde: Die Kunst ist in Gefahr. 1925; Nachdruck in Schneede, Die zwanziger Jahre. S. 61–64.
  • Zu meinen neuen Bildern, (mit Abbildungen) in: Das Kunstblatt, V, 1921, Heft 1, S. 10–16 (online auf iaddb.org); Nachdruck in Grosz: Eintrittsbillett zu meinem Gehirnzirkus. Erinnerungen, Schriften, Briefe. S. 75–78.
  • Im Schatten. 9 Lithographien, Malik, Berlin 1921.
  • Das Gesicht der herrschenden Klasse. 55 politische Zeichnungen von George Grosz, Hrsg. Julian Gumperz, Malik, Berlin 1921 (Kleine revolutionäre Bibliothek, Nr. 4).
  • Der Mensch ist nicht gut – sondern ein Vieh, in: Katalog zur Ausstellung George Grosz, Galerie von Garvens, Hannover, April 1922; Nachdruck in Schuster (Hrsg.): George Grosz. Berlin – New York. Katalog, Berlin 1994, S. 540–541.
  • Ein neuer Naturalismus? Eine Rundfrage, in: Das Kunstblatt, VI, 1922, Heft 9, Antwort von Grosz auf S. 382–383 (online auf iaddb.org); auszugsweiser Nachdruck der Rundfrage in: Schneede, Die zwanziger Jahre. S. 115–124.
  • Mit Pinsel und Schere. 7 Materialisationen, Malik, Berlin 1922.
  • Die Räuber. Neun Lithographien zu Sentenzen aus Schillers Räuber, Malik, Berlin 1922.
  • Abrechnung folgt! 57 politische Zeichnungen, Malik, Berlin 1923 (Kleine revolutionäre Bibliothek, Nr. 10).
  • Ecce homo. 84 Lithographien und 16 Aquarelle, Malik, Berlin 1923; Reprint 1992.
  • Abwicklung, (mit Abbildungen) in: Das Kunstblatt, VIII, 1924, Heft 2, S. 32–38 (online auf iaddb.org); Nachdruck in Grosz: Eintrittsbillett zu meinem Gehirnzirkus. Erinnerungen, Schriften, Briefe. S. 81–86.
  • Kurzer Abriß, in: Situation 1924. Künstlerische und kulturelle Manifestationen, Ulm o. J. (1924), S. 22–24; Nachdruck in: Schneede, Die zwanziger Jahre. S. 125.
  • Paris als Kunststadt, in: Europa-Almanach 1925. Hrsg. Carl Einstein und Paul Westheim, Kiepenheuer, Potsdam 1925 (Reprint 1993), S. 42–46; unter dem Titel Pariser Eindrücke auch in George Grosz und Wieland Herzfelde: Die Kunst ist in Gefahr. Berlin 1925; Nachdruck in englischer Sprache in: Flavell, George Grosz. A Biography. Yale University Press 1988, S. 310–311 (Impressions of Paris).
  • George Grosz und Wieland Herzfelde: Die Kunst ist in Gefahr. Drei Aufsätze. Malik, Berlin 1925; Reprint: Athenäum, Königstein im Taunus 1981. Enthält: Grosz/Herzfelde: Die Kunst ist in Gefahr (1925); Grosz: Pariser Eindrücke (unter dem Titel Paris als Kunststadt veröffentlicht in: Europa-Almanach 1925. Potsdam 1925); Grosz: Statt einer Biographie (zuerst veröffentlicht in: Der Gegner, II, 1920/21, Heft 3; 1925 überarbeitet). Nachdruck des Essays Die Kunst ist in Gefahr in: Schneede, Die zwanziger Jahre. S. 126–137.
  • Der Spiesser-Spiegel. 60 Berliner Bilder nach Zeichnungen. Mit einer Selbstdarstellung des Künstlers. Carl Reissner Verlag, Dresden 1925 (online auf slub-dresden.de), veränderte Ausgabe 1932. Enthält einen autobiographischen Text von Grosz (S. 5–12) und den Text Der Spiesserbiologe von Walter Mehring (S. 13–14).
  • Mein Leben, in Prozektor (Scheinwerfer), VI, Nr. 14, Moskau 1928, S. 16–18; Nachdruck in: Schneede, Die zwanziger Jahre. S. 153.
  • Hintergrund. 17 Zeichnungen von George Grosz zur Aufführung des Schwejk in der Piscator Bühne, Malik, Berlin 1928.
  • Randzeichnungen zum Thema, in: Blätter der Piscatorbühne, Nr. 3 (Schulter an Schulter, zusätzlicher Deckeltitel: Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk) Bepa-Verlag, Berlin 1928, (Text von Grosz: 2 Seiten) ohne Paginierung.
  • Jugenderinnerungen, in: Das Kunstblatt, XIII, 1929. 1. Teil (Mit Photos und Zeichnungen aus der Jugendzeit): Heft 6, S. 166–174 (online auf iaddb.org); 2. Teil: Heft 7 (online auf iaddb.org), S. 193–197; 3. Teil (Mit Abbildungen aus den Notizbüchern, 1927-1929): Heft 8, S. 238–242 (online auf iaddb.org).
  • Lebenserinnerungen, in: Kunst und Künstler, XXIX, 1930/31. 1. Teil: Heft 1 (Oktober 1930), S. 15–22 (online auf uni-heidelberg.de); 2. Teil: Heft 2 (November 1930), S. 55–61 (online auf uni-heidelberg.de); 3. Teil: Heft 3 (Dezember 1930), S. 105–111 (online auf uni-heidelberg.de).
  • Die Gezeichneten. 60 Blätter aus 15 Jahren, Malik, Berlin 1930.
  • Das neue Gesicht der herrschenden Klasse. 60 neue Zeichnungen, Malik, Berlin 1930.
  • Über alles die Liebe. 60 neue Zeichnungen, Bruno Cassirer, Berlin 1930. Mit einem Vorwort von Grosz; Nachdruck in englischer Sprache in: Flavell, George Grosz. A Biography. Yale University Press 1988, S. 312 (Love Above All).
  • Das feine Milljöh, in: Der Querschnitt, XI, 1931, Heft 1 (Januar), S. 14–17 (online auf arthistoricum.net).
  • Unter anderem ein Wort für deutsche Tradition (Teil des Artikels Gegen den Abbau des Geistes von Paul Westheim), in: Das Kunstblatt, XV, 1931, Heft 3, S. 79–84 (online auf iaddb.org); Nachdruck in Schneede, Die zwanziger Jahre. S. 277–280.
  • Kunst ist vorbei, mein Lieber! (Beitrag zu dem Artikel Die Kunst geht nach Brot), in: Berliner Tageblatt, 25. Dezember 1931, 4. Beiblatt.
  • Briefe aus Amerika, in: Kunst und Küntler, XXXI, 1932. 1. Teil: Heft 8 (August), S. 273–278 (online auf uni-heidelberg.de); 2. Teil: Heft 9 (September), S. 317–322 (online auf uni-heidelberg.de); 3. Teil: Heft 12 (Dezember), S. 433–443 (online auf uni-heidelberg.de).
  • Self Portrait of the Artist, in: Americana, 1. Jg., November 1932, Nr. 1, S. 22; Nachdruck in Jentsch: George Grosz. Das Auge des Künstlers. Weingarten 2002, S. 56.
  • Amerikanische Umgangsformen, in: Der Querschnitt, XIII, 1933, Heft 1 (Januar), S. 16–19 (online auf arthistoricum.net).
  • Interregnum. 64 Zeichnungen und 1 Farblithographie (The Muckraker), Black Sun Press, New York 1936 (dt. Propyläen-Verlag, 1976). Mit der Einleitung von John Dos Passos: Satire as a Way of Seeing; unter dem Titel Grosz Comes to America in: Esquire, 1. September 1936, S. 105, 128, 131 (online auf esquire.com).
  • George Grosz. Drawings. 49 Zeichnungen und 3 Aquarelle. H. Bittner, New York 1944. Mit der Einleitung von Grosz: On My Drawings (S. 5–8); Nachdruck in Flavell: George Grosz. A Biography. S. 317–319; dt. Übers. (gekürzt) Über meine Zeichnungen in Grosz: Eintrittsbillett zu meinem Gehirnzirkus. Erinnerungen, Schriften, Briefe. S. 175–178.
  • 30 Drawings and Watercolors. Erich S. Herrmann, New York 1944; Reprint: Paul L. Baruch, New York 1948. Mit einer Einleitung von Walter Mehring.
  • A Piece of My World in a World Without Peace, Text von Grosz im Katalog zur Ausstellung A Piece of My World in a World Without Peace, 1914–1946. George Grosz, Associated American Arts Galleries, New York 1946; Nachdruck in Flavell: George Grosz. A Biography. S. 320–321.
  • A Little Yes and a Big No. The Dial Press, New York 1946.
    • Ein kleines Ja und ein großes Nein. Sein Leben von ihm selbst erzählt. Rowohlt, Hamburg 1955; Rowohlt, Reinbek 1974, 1983, ISBN 3-499-11759-2. Mit einem Kapitel über die Reise in die Sowjetunion, 1922, das in der amerik. EA fehlt; Verlag Schöffling & Co., Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-89561-332-6.
    • Manhattan Fantasie. Geplante, aber nicht realisierte Ergänzung zur deutschen Ausgabe der Autobiographie von 1955. Manuskript, Goerge–Grosz–Archiv, Cambridge/Mass.; in englischer Übersetzung veröffentlicht in: Flavell, George Grosz. A Biography. Yale University Press 1988, S. 279–282 (A Manhattan Fantasy).
  • George Grosz. 48 Abbildungen nach Gemälden, Aquarellen und Zeichnungen, Hrsg. Imre Hofbauer. Nicholson and Watson, London und Brüssel 1948. Mit einer Einleitung von John Dos Passos (Introduction, S. 9–10) und einem Text von Hofbauer (The Artist and Germany, S. 11–13).
  • I Teach Fundamentals, Brief an die Studenten des Cleveland Institute of Art, geschrieben anlässlich der dortigen George Grosz-Ausstellung, in: College Art Journal, Bd. 9, Nr. 2 (Winter, 1949–1950), S. 199–201 (online auf jstor.org).
  • Ade, Witboi, 47 Schwarzweiß-Reproduktionen, 4 farbige Blätter, 14 Textillustrationen, Hrsg. Walther G. Oschilewski. Arani-Verlag, Berlin-Grunewald 1955. Mit einer Gesamtwürdigung des Künstlers von Oschilewski.
  • The Arts in America, in: The American Peoples Encyclopedia. Yearbook. Events and Personalities of 1957. Spencer Press, Chicago 1958, S. 110–113.
  • (»You mistake me for an After Dinner Speaker«.)[46] Dankrede von Grosz zur Verleihung der »Goldenen Medaille für Graphische Künste« der Academy of Arts und des National Institute of Arts and Lettes, New York, 20. Mai 1959. Tondokument (Archiv der American Academy of Arts); dt. Transkription einschließlich der Publikumsreaktion (Lachen, Klatschen an der falschen Stelle) veröffentlicht in Schuster (Hrsg.): George Grosz. Berlin – New York. Katalog, Berlin 1994, S. 309–311.

Postume Veröffentlichungen, Nachdrucke, Briefe

  • George Grosz. 108 Schwarzweiß-Reproduktionen, 6 farbige Blätter. Hrsg. Herbert Bittner. Arts, New York 1960; dt. DuMont Schauberg, Köln 1961. Mit einer Einführung von Ruth Berenson und Norbert Mühlen sowie einem Text von Grosz.
  • Heimatliche Gestalten. Zeichnungen. Hrsg. Hans Sahl. Fischer Bücherei, Frankfurt 1966. Mit einer Einleitung von Sahl: George Grosz oder Die Vertreibung aus dem Paradies (S. VII–XXXII).
  • Reprint: Das Gesicht der herrschenden Klasse (1921) & Abrechnung folgt (1923). Makol, Frankfurt 1972. Mit einer Einleitung von Grosz: Statt einer Biographie (1921).
  • Interregnum. Nachdruck der amerikanischen Ausgabe von 1936. Propyläen-Verlag, Frankfurt am Main, Berlin, Wien 1976.
  • Die Welt ist ein Lunapark. 232 Schwarzweiß-Reproduktionen und 16 Farbtafeln, Hrsg. Uwe M. Schneede. Bertelsmann, Gütersloh 1977 (Lizenzausg. d. Pinkus-Genossenschaft, Zürich). Mit einer Einleitung von Schneede.
  • Briefe 1913–1959. Hrsg. Herbert Knust. Rowohlt, Reinbek 1979, ISBN 3-498-02428-0.
  • Ach knallige Welt, du Lunapark. Gesammelte Gedichte. Hrsg. Klaus Peter Dencker. Hanser, München/Wien 1986.
  • Eintrittsbillett zu meinem Gehirnzirkus. Erinnerungen, Schriften, Briefe. Hrsg. Renate Hartleb. Kiepenheuer, Leipzig 1989, ISBN 3-378-00261-1.
  • Ulrich Becher und George Grosz: Flaschenpost. Geschichte einer Freundschaft. Briefwechsel zwischen Becher und Grosz aus den Jahren 1932–1959, Hrsg. Uwe Naumann, Michael Töteberg. Lenos Verlag, Basel 1989, ISBN 3-85787-186-5.
  • Teurer Makkaroni! Briefe an Marc Neven DuMont 1922–1959. Hrsg. Karl Riha. Argon, Berlin 1992, ISBN 3-87024-803-3.
  • Grosz-Berlin. Autobiographisches, Bilder, Briefe und Gedichte. Hrsg. Marcel Beyer, Karl Riha. Edition Nautilus Lutz Schulenberg, Hamburg 1993, ISBN 3-89401-223-4.
  • George Grosz/ Hans Sahl: So long mit Händedruck. Briefe und Dokumente. Hrsg. Karl Riha. Luchterhand Literaturverlag, Hamburg 1993, ISBN 978-3-630-86811-0. Briefe aus den Jahren 1950–1959, mit zwei Essays von Sahl über Grosz: Die Stockmenschen (1950) und George Grosz oder Die Vertreibung aus dem Paradies (1966).
  • The Sketchbook of George Grosz. Hrsg. Peter Nisbet. Busch-Reisinger Museum, Cambridge/Mass. 1993, ISBN 0-916724-83-2.
  • Ralph Jentsch: George Grosz. Das Auge des Künstlers. Photographien New York 1932. Kunstverlag Weingarten, Weingarten 2002, ISBN 3-8170-2539-4. Enthält neben Grosz’ Photographien eine ausführliche Dokumentation von Jentsch und einen Text von Grosz aus Americana, November 1932: Self Portrait of the Artist (S. 56).
  • Hermann Borchardt – George Grosz. „Lass uns das Kriegsbeil begraben!“. Der Briefwechsel. Hrsg. Hermann Haarmann, Christoph Hesse und Lukas Laier. Wallstein, Göttingen 2019 (Reihe: akte exil. neue folge, Bd. 2), ISBN 978-3-8353-3490-8.

Ausstellungen und Kataloge

  • George Grosz, 59. Ausstellung der Galerie Neue Kunst/ Hans Goltz, München, April – Mai 1920 (10 Gemälde, 11 Aquarelle, 40 Zeichnungen, 40 Graphiken). Katalog: Der Ararat. Erstes Sonderheft: George Grosz.
  • George Grosz, Galerie von Garvens, Hannover, April 1922 (10 Gemälde, 7 Collagen, 27 Aquarelle, 56 Zeichnungen und Graphik). Der Katalog enthält von Grosz den Text: Der Mensch ist nicht gut – sondern ein Vieh.
  • Beteiligung an der Ausstellung Neue Sachlichkeit. Deutsche Malerei seit dem Expressionismus, Kunsthalle Mannheim, 14. Juni – 18. September 1925, danach im Sächsischen Kunstverein Dresden, Städtisches Museum Kunsthütte in Chemnitz, Kunstverein Erfurt und Kunstverein Dessau.
  • Sonderausstellung George Grosz (im Rahmen der Frühjahrs-Ausstellung), 5 Gemälde und 11 Arbeiten auf Papier, Preußische Akademie der Künste, Berlin, April/ Mai 1927.
  • Beteiligung an der Herbst-Ausstellung, 8 Arbeiten auf Papier, Preußische Akademie der Künste, Berlin, November/ Dezember 1927.
  • George Grosz. A Survey of His Art from 1918 to 1938, The Art Institute of Chicago, 15. Dezember 1938 – 15. Januar 1939.
  • Paintings, drawings, prints, by George Grosz, The Museum of Modern Art, New York, 7. Oktober – 2. November 1941 (Dokumentation auf der Website des MoMA), Wanderausstellung, an zehn weiteren Orten (State University of Iowa, Des Moines Fine Arts Association etc.) von 4. Januar 1941 bis 29. März 1942.
  • A Piece of My World in a World Without Peace. Associated American Arts Galleries, New York 1946. Katalog zur Ausstellung A Piece of My World in a World Without Peace, 1914–1946. George Grosz, Associated American Arts, New York, 7.  26. Oktober 1946. Mit dem Text A Piece of My World in a World Without Peace von Grosz; Nachdruck in Flavell: George Grosz. A Biography. S. 320–321.
  • The Stick Men. New Watercolors by George Grosz, Associated American Arts, New York, 12. April – 1. Mai 1948.
  • Impressions of Dallas by George Grosz. Katalog zur Ausstellung im Dallas Museum of Fine Arts, 4. Oktober – 9. November 1952 (online auf dma.org, PDF).
  • John I. H. Baur: George Grosz. Hrsg. Whitney Museum of American Art 1954 (online auf archive.org). Katalog zu den Ausstellungen: Whitney Museum of American Art, 14. Januar – 7. März 1954; William Rockhill Nelson Gallery of Art, 1. Mai – 31. Mai 1954; The Pasadena Art Institute, 25. Juni – 25. Juli 1954; San Francisco Museum of Art, 17. August – 19. September 1954.
  • George Grosz. Aquarelle, Zeichnungen, Graphiken, Galerie Meta Nierendorf, Berlin, 12. Mai – 3. Juli 1958, Wanderausstellung mit den weiteren Stationen: Kunstvereine Pforzheim, München und Frankfurt, Kunstkabinett Dr. Hanna Grisebach, Heidelberg, Marseille, Nizza, Kunstmuseum Düsseldorf.
  • George Grosz 1893–1959. Katalog zur Ausstellung in der Akademie der Künste, Berlin, 7. Oktober – 30. Dezember 1962.
  • Galerie Meta Nierendorf: Ohne Hemmung – Gesicht und Kehrseite der Jahre 1914–1924. Berlin 1962. Katalog zur Ausstellung in der Galerie Nierendorf, Berlin, 8. Oktober 1962 – 17. Januar 1963.
  • documenta III. Internationale Ausstellung. Katalog, Band 1: Malerei und Skulptur, Band 2: Handzeichnungen, Band 3: Industrial Design, Graphik, Kassel/Köln 1964. Arbeiten von Grosz wurden 1964 auf der documenta III in Kassel in der Abteilung Handzeichnungen gezeigt.
  • Neue Galerie der Stadt Linz: George Grosz 1893–1959. Ausstellungskatalog, Linz 1965.
  • George Grosz Zeichnungen und Lithographien, Ausstellungskatalog, Staatliche Kunstsammlungen Dresden Kupferstich-Kabinett, 31.7. – 13.11.1966
  • Wieland Herzfelde/ Deutsche Akademie der Künste zu Berlin (Hrsg.): Der Malik-Verlag 1916–1947. Ausstellung Dezember 1966 – Januar 1967. Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar, 1967.
  • Uwe M. Schneede (Hrsg.): George Grosz. Leben und Werk. Hatje Cantz, Stuttgart 1975, ISBN 3-7757-0102-8. Publikation anlässlich der Ausstellungen: Kunstverein Hamburg, 4. Oktober – 23. November 1975; Frankfurter Kunstverein, 5. Dezember 1975 – 25. Januar 1976; Kunstverein Braunschweig, 7. Februar – 21. März 1976; Landesmuseum Münster, 3. April – 16. Mai 1976; Museum des 20. Jahrhunderts Wien, 2. Juni – 18. Juli 1976; Badischer Kunstverein Karlsruhe, 3. September – 17. Oktober 1976; Von der Heydt-Museum Wuppertal, 31. Oktober – 19. Dezember 1976; Haus am Waldsee Berlin, Januar – März 1977.
  • George Grosz. Works in Oil. Hrsg. Heckscher Museum, Huntington, New York 1977, ISBN 0-89062-054-7. Katalog zur Ausstellung im Heckscher Museum, 1. Juli – 4. September 1977. Mit einem Text von Eva Ingersoll Gatling (Leiterin des Museums).
  • Goethe House New York: Malik Verlag – Berlin, Prague, New York. Ausstellungskatalog, New York, 1984.
  • Museum Villa Stuck München/Serge Sabarsky: George Grosz – Die Berliner Jahre. München 1986.
  • George Grosz, John Heartfield and the Malik Verlag. Ars Libri, Boston/Massachusetts 1994 (Catalogue 100). Verkaufskatalog, mit einer Einleitung von Peter Michael Grosz (Sohn von George Grosz).
  • Peter-Klaus Schuster (Hrsg.): George Grosz. Berlin – New York. Ars Nicolai, Berlin 1994, ISBN 3-89479-054-7. Katalog zu den Ausstellungen: Berlin, Neue Nationalgalerie, 21. Dezember 1994 – 17. April 1995; Düsseldorf, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, 6. Mai – 30. Juli 1995.
  • Vernissage. Die Zeitschrift zur Ausstellung. George Grosz in Berlin. Heft 14/1994.
  • Damals in Berlin – George Grosz – Zeichnungen der 10er und 20er Jahre, Galerie Remmert und Barth, Düsseldorf, 28. Oktober – 23. Dezember 1997.
  • Juerg M. Judin (Hrsg.): George Grosz – Die Jahre in Amerika, 1933–1958. Texte von Barbara McCloskey, Ralph Jentsch und Juerg Judin. Hatje Cantz, Berlin 2009, ISBN 3-7757-2434-6, englische Ausgabe: ISBN 978-3-7757-2435-7. Publikation anlässlich der Ausstellung in der Galerie Judin, Berlin, 28. Februar – 25. April 2009.
  • Akademie der Künste: George Grosz montiert. Collagen 1917–1958. Berlin 2010, ISBN 978-3-88331-140-1. Katalog zur Ausstellung George Grosz. Korrekt und Anarchisch.
  • Max-Ernst-Museum Brühl: George Grosz. «Deutschland, ein Wintermärchen». Aquarelle, Zeichnungen, Collagen 1908–1958. Katalog zur Ausstellung 11. September – 18. Dezember 2011 (Presseinformation auf maxernstmuseum.lvr.de, PDF), Hatje Cantz Verlag 2011.
  • Museum der Phantasie, Bernried, 2014: Grosz. Krieg Grotesk – Zwischen Expressionismus und Neuer Sachlichkeit.[47]
  • Museum Kunstpalast, Düsseldorf, 2014: George Grosz. Der grosse Zeitvertreib.[48]
  • Jan T. Wilms: Auf der Suche nach dem Bild des Menschen – Überlegungen zum Schaffen von Ernst Barlach, Otto Dix, George Grosz und Samuel Jessurun de Mesquita, in: Jan T. Wilms (Hrsg.): Menschenbilder – Ernst Barlach | Otto Dix | George Grosz | Samuel Jessurun de Mesquita – Arbeiten auf Papier, S. 142–186, englischsprachige Übersetzung der Texte im Beiheft, S. 220–229, Kaufbeuren 2018, ISBN 978-3-9819254-2-5. Publikation zur Ausstellung im Kunsthaus Kaufbeuren 2018/2019: MenschenbilderErnst Barlach | Otto Dix | George Grosz | Samuel Jessurun de Mesquita – Arbeiten auf Papier.

Darstellung in der bildenden Kunst (Auswahl)

Bibliographien

  • Kjeld Bülow (Hrsg.): George Grosz 1893–1959. A Bibliography and other check lists. Einführung Robert Cenedella. Booktrader, Kopenhagen 1993, ISBN 87-984539-0-4. Verzeichnet: Abteilung A: die Mappenwerke, Veröffentlichungen mit Original-Graphiken und illustrierte Bücher (125 Nrr., 4 posthume Ausgaben und 4 nicht ermittelte Drucke,.; mit 2 Indices); Abt. B: Bücher über Grosz; Abt. C erfasst die Kataloge (nicht vollst.); Abt. D: Film- u. Fernsehaufnahmen. Mit 16 ganzseit. Original-Lithos, v. a. Buchumschläge, auf Kunstdruckpapier sowie weiteren kleineren Grafiken im Buch verteilt.
  • Lothar Lang: George-Grosz-Bibliographie. In: Marginalien, Zeitschrift für Buchkunst und Bibliophilie, Pirckheimer-Gesellschaft (Hrsg.), Heft 30, Juli 1968, S. 1–42.

Literatur

  • Günther Anders: George Grosz. Verlag der Arche, Zürich 1961.
  • Riccardo Bavaj: Zwischen Dadaismus und Kommunismus – Kunst und Ideologie bei George Grosz zur Weimarer Zeit. In: Minerva-Institut für Deutsche Geschichte, Universität Tel Aviv (Hrsg.): Jahrbuch 2006 für deutsche Geschichte, Wallstein Verlag, Göttingen 2006, ISBN 978-3-8353-0009-5, S. 122–148.
  • Hanne Bergius: Das Lachen Dadas. Die Berliner Dadaisten und ihre Aktionen, Anabas-Verlag, Gießen 1989, ISBN 978-3-8703-8141-7.
  • Hanne Bergius: Montage und Metamechanik. Dada Berlin - Ästhetik von Polaritäten (mit Rekonstruktion der Ersten Internationalen Dada-Messe und Dada-Chronologie), Gebr. Mann Verlag, Berlin 2000, ISBN 978-3786115250.
  • Hanne Bergius: Dada Triumphs! Dada Berlin, 1917–1923. Artistry of Polarities. Montages - Metamechanics - Manifestations. Übersetzt v. Brigitte Pichon. Vol. V. of the ten editions of Crisis and the Arts. The History of Dada, hrsg. v. Stephen Foster, Thomson/ Gale, New Haven, Conn. u. a. 2003, ISBN 978-0-816173-55-6.
  • Ralf Georg Czapla: Verismus als Expressionismuskritik. Otto Dix' „Streichholzhändler I“, Ernst Tollers „Hinkemann“ und George Grosz’ „Brokenbrow“-Illustrationen im Kontext zeitgenössischer Kunstdebatten. In: Stefan Neuhaus, Rolf Selbmann & Thorsten Unger: Engagierte Literatur zwischen den Weltkriegen. Königshausen & Neumann, Würzburg 2002, ISBN 3-8260-2395-1, S. 338–366.
  • Birgit Dalbajewa (Hrsg.): Neue Sachlichkeit in Dresden. Sandstein Verlag, Dresden 2011, ISBN 978-3-942422-57-4, Kap. George Grosz, S. 217–220.
  • Kay M. Flavell: George Grosz. A Biography. Yale University Press, New Haven/London 1988, ISBN 0-300-04145-4. Enthält Texte von Grosz aus den Jahren 1918–1946 (S. 307–321).
  • Jeanpaul Goergen (Hrsg.): George Grosz. Die Filmhälfte der Kunst. Freunde der deutschen Kinemathek, Berlin 1994.
  • Will Grohmann: Grosz, George. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 161 f. (Digitalisat).
  • Ulrich Faure: Im Knotenpunkt des Weltverkehrs. Herzfelde, Heartfield, Grosz und der Malik-Verlag 1916–1947. Aufbau-Verlag, Berlin/Weimar 1992, ISBN 3-351-02400-2.
  • Lothar Fischer: George Grosz. Rowohlt, Reinbek 1976, ISBN 3-499-50241-0.
  • Frank Hermann: Malik. Zur Geschichte eines Verlages. 1916–1947. Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-0785-9.
  • Hans Hess: George Grosz. Verlag der Kunst, Dresden 1982.
  • Ralph Jentsch: Alfred Flechtheim und George Grosz. Zwei deutsche Schicksale. Weidle Verlag, Bonn 2008, ISBN 978-3-938803-06-6.
  • Alexander Kluy: George Grosz. König ohne Land. Biographie. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2017, ISBN 978-3-421-04728-1.
  • Ivo Kranzfelder: George Grosz 1893–1959. Taschen, Köln 1999, ISBN 3-8228-6596-6.
  • Wolfgang Maier-Preusker: Buch- und Mappenwerke mit Grafik des Deutschen Expressionismus. Maier-Preusker, Wien 2006, ISBN 978-3-900208-37-0.
  • Beth Irwin Lewis: George Grosz. Art and Politics in the Weimar Republic. Madison, London 1971, ISBN 0-299-05901-4.
  • Birgit Möckel: George Grosz in Amerika 1932–1959. Peter Lang, Frankfurt am Main; Berlin; Bern; New York; Paris; Wien 1997 (zugl. Dissertation, Universität Karlsruhe 1996), ISBN 3-631-32307-7.
  • Rosamunde Neugebauer: George Grosz. Macht und Ohnmacht satirischer Kunst. Die Graphikfolgen „Gott mit uns“, Ecce homo und Hintergrund. Gebr. Mann, Berlin 1993, ISBN 3-7861-1684-9 (Dissertation an der Universität Heidelberg).
  • Gerd Presler: George Grosz – Mit schamloser Verwegenheit…, in: Glanz und Elend der 20er Jahre. Die Malerei der Neuen Sachlichkeit. DuMont (tb 285), Köln 1992, S. 51-55, ISBN 3-7701-2825-7.
  • Marcel Ray: George Grosz, Paris 1927 (dt. Ausgabe: Berlin 1991).
  • Uwe M. Schneede: George Grosz. Der Künstler in seiner Gesellschaft. DuMont Schauberg, Köln 1975, ISBN 3-7701-0863-9.
  • Ders. (Hrsg.): Die zwanziger Jahre. Manifeste und Dokumente deutscher Künstler. Herausgegeben und dokumentiert von Uwe M. Schneede. DuMont, Köln 1979, ISBN 3-7701-1125-7. Enthält u. a. Texte von Grosz aus den Jahren 1918–1931.
  • Mario Vargas Llosa: Ein trauriger, rabiater Mann. Über George Grosz. (1992) Übers. aus dem Spanischen von Elke Wehr, Suhrkamp, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-518-41163-2.
  • Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. 2., überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Dietz, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02130-6, Kap.: Grosz, George (online auf bundesstiftung-aufarbeitung.de).
  • Willi Wolfradt: George Grosz. (Junge Kunst. Bd. 21) Klinkhardt & Biermann, Leipzig 1921.

Film

  • 1960: George Grosz’ Interregnum. Für einen Oscar nominierter Dokumentarfilm (29 Minuten) von Charles und Altina Carey
  • 1976: George Grosz. Eine Produktion des Saarländischen Rundfunks/Fernsehen (45 Minuten) 1976. Buch und Regie: Klaus Peter Dencker
  • 1991: Schön ist's im Labyrinth – George Grosz in Amerika. Dokumentarfilm von Norbert Bunge und Christiane Fischer-Defoy
  • 2009: Das Menschenschwein im Visier – Die Sehnsucht des George Grosz. Animierter Dokumentarfilm von Alexander Urban
Commons: George Grosz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Grosz, 1955, S. 18
  2. Grosz, 1955. S. 60
  3. Hans-Albert Walter: Deutsche Exilliteratur 1933–1950. Band 1: Die Vorgeschichte des Exils und seine erste Phase. Band 1.1: Die Mentalität der Weimardeutschen / Die „Politisierung“ der Intellektuellen. Stuttgart, Weimar, 2003, S. 510.
  4. Grosz, 1955, S. 101
  5. Grosz, 1955, S. 103
  6. Remember Uncle August, the Unhappy Inventor. In: centrepompidou.fr. Abgerufen am 16. November 2019 (französisch).
  7. Grosz, 1955, S. 116
  8. Thomas Kliemann: - Kultur - Der Spießerschreck. In: General-Anzeiger. 31. Dezember 1998, abgerufen am 16. November 2019.
  9. Genocchio, Benjamin (April 3, 2005). “Heckscher Museum Decides Not to Sell Grosz Painting”. The New York Times. Abgerufen am 26. November 2011
  10. kuenstlerbund.de: Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes seit der Gründung 1903 / Grosz, George (Memento vom 7. April 2016 im Internet Archive) (abgerufen am 21. März 2016)
  11. Katalog Deutscher Künstlerbund Köln 1929. Mai–September 1929 im Staatenhaus, M. DuMont Schauberg, Köln 1929. (S. 19: Grosz, George, Berlin. Kat.nr. 108, Abb. Kat. Nr. 109 auf S. 63)
  12. Jentsch, Ralf; Alfred Flechtheim und George Grosz, Bonn 008, Seite 61ff.
  13. Zum Hintergrund und zur Rezeption von Interregmum siehe Flavell: George Grosz. A Biography. S. 155–173 (Background to Interregnum). Der Inhalt der Mappe ist dokumentiert in Schuster (Hrsg.): George Grosz. Berlin – New York. Katalog, Berlin 1994, S. 479–487.
  14. Hanne Bergius: Dada Berlin. In: Tendenzen der Zwanziger Jahre. 15. Europäische Kunstausstellung Berlin 1977. (Katalog) Dietrich Reimer Verlag Berlin, Berlin 1977; S. 3/72
  15. Der Tagesspiegel, Berlin, vom 28. Oktober 1955
  16. Rezension über die Dissertation von Gisbert Laube: Der Reichskunstwart. Geschichte einer Kulturbehörde 1919–1933 von Christian Welzbacher auf uni-heidelberg.de
  17. Reproduktion (Memento vom 9. Mai 2006 im Internet Archive) im scienzz magazin
  18. George Grosz: Maul halten und weiterdienen!, Der Tagesspiegel, 2. Juli 2001
  19. Ursula Scheer: Der Mann am Kreuz will uns etwas sagen. In: FAZ, 31. Januar 2015, S. 13
  20. Claus Bernet, in dem Artikel Kunst, Religion und Quäkertum; in: The Independent Fried vom 2. Juli 2009
  21. Michael Sontheimer: Vertriebene Bilder. In: Der Spiegel. Nr. 13, 2009, S. 148–149 (online).
  22. Jentsch, Ralph; Alfred Flechtheim und George Grosz, Bonn 008, Seite 118 ff.
  23. Jentsch, Ralf; Alfred Flechtheim und George Grosz, Bonn 008, Seite 96ff.
  24. Judin, Juerg (Hrsg.); George Grosz, The Years in America 1933–1958; New York 2009
  25. nationalacademy.org: Past Academicians "G" / Grosz, George ANA 1950 (Memento vom 16. Januar 2014 im Internet Archive) (abgerufen am 25. Juni 2015)
  26. Members: George Grosz. American Academy of Arts and Letters, abgerufen am 1. April 2019.
  27. Brief Walter Mehrings an Erwin Piscator, 8. Dezember 1959, in: Erwin Piscator: Briefe. Band 3.2: Bundesrepublik Deutschland, 1955–1959. Hrsg. von Peter Diezel. B&S Siebenhaar, Berlin 2011. S. 784
  28. Über Grosz’ Todesumstände kursierten bedrückende Berichte: „Böff hat sich totgesoffen, gestern war Wieland Herzfelde bei mir und berichtete Undinge über das Ende. Er soll schwer gefallen sein vor einem Neubau, soll die ganze Nacht geröchelt haben, kein Arzt war zu bewegen. Am Morgen haben Arbeiter seiner Frau geholfen, den Toten hinaufzutragen. Der herbeieilende Arzt stellte lakonisch Herzschlag fest.“ Brief Erwin Piscators an Felix Gasbarra, 8. September 1959, in: Erwin Piscator: Briefe. Band 3.2: Bundesrepublik Deutschland, 1955–1959. Hrsg. von Peter Diezel. B&S Siebenhaar, Berlin 2011. S. 740
  29. Grosz gestern beigesetzt. In: Hamburger Abendblatt. Samstag/Sonntag, 11./12. Juli 1959. S. 9. Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Begräbnisstätten. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1. S. 487.
  30. Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz: Ehrengrabstätten des Landes Berlin (Stand: November 2018) (PDF, 413 kB), S. 29. Abgerufen am 10. November 2019. Anerkennung und weitere Erhaltung von Grabstätten als Ehrengrabstätten des Landes Berlin (PDF, 205 kB). Abgeordnetenhaus von Berlin, Drucksache 17/3105 vom 13. Juli 2016, S. 1 und Anlage 2, S. 5. Abgerufen am 10. November 2019.
  31. George Grosz papers, Harvard University (Memento vom 10. Juli 2010 im Internet Archive) sowie George Grosz Archiv im Archiv der Akademie der Künste.
  32. Print leicht zugänglich in Berghof (Red.): Kunst in der Verfolgung: Entartete Kunst (Ausstellung) 1937 in München. 18 Beispiele. Neckar, Villingen 1998, ohne ISBN, Großformat
  33. 100 Meisterwerke. „Metropolis“ von George Grosz (1893–1959). In: TV Hören und Sehen 36/2011, S. 31
  34. FAZ vom 28. August 2010, Seite 36
  35. Angaben nach Birgit Möckel: George Grosz in Amerika 1932–1959. S. 564 und Heckscher Museum (Hrsg.): George Grosz. Works in Oil. New York 1977, S. 26. Abb. in George Grosz. Works in Oil. S. 17.
  36. Abb. in Heckscher Museum (Hrsg.): George Grosz. Works in Oil. New York 1977, S. 29.
  37. Abb. in Heckscher Museum (Hrsg.): George Grosz. Works in Oil. New York 1977, S. 29.
  38. Abb. in: Birgit Möckel: George Grosz in Amerika 1932–1959. S. 305.
  39. Abb. in: Schuster (Hrsg.): George Grosz. Berlin – New York. Berlin 1994, S. 380.
  40. Angaben nach Ralph Jentsch: George Grosz. Chronik zu Leben und Werk, in: Schuster (Hrsg.): George Grosz. Berlin – New York. Berlin 1994, S. 552. Abb. in: Birgit Möckel: George Grosz in Amerika 1932–1959. S. 314.
  41. Abb. in: Schuster (Hrsg.): George Grosz. Berlin – New York. Berlin 1994, S. 442.
  42. Abb. in: Schuster (Hrsg.): George Grosz. Berlin – New York. Berlin 1994, S. 443.
  43. Abb. in: Schuster (Hrsg.): George Grosz. Berlin – New York. Berlin 1994, S. 382.
  44. Abb. in: Flavell: George Grosz. A Biography., S. 290.
  45. Laut einer Anmerkung zu einem Nachdruck des Dadaistischen Manifests in Huelsenbeck (Hrsg.): Dada Almanach (Erich Reiss Verlag, Berlin 1920) ist Huelsenbeck der Autor; ebd., S. 36 (online auf The International Dada Archive, uiowa.edu).
  46. Titel in Schuster (Hrsg.): George Grosz. Berlin – New York. Katalog, Berlin 1994, S. 309.
  47. Mitteilung zur Ausstellung (Memento vom 25. September 2014 im Internet Archive)
  48. Mitteilung zur Ausstellung (Memento vom 24. September 2014 im Internet Archive), abgerufen am 22. September 2014.
  49. u. a. http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/72014327/df_hauptkatalog_0034450
  50. Emil Stumpp: Über meine Köpfe. Hrsg.: Kurt Schwaen. Buchverlag der Morgen, Berlin, 1983, S. 95, 210

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