Liste mittelalterlicher Gaue

Die folgende Liste mittelalterlicher Gaue i​st im Aufbau begriffen u​nd daher unvollständig.

Die mittelalterlichen Gaue um 1000

Sie sammelt Landschaftsbezeichnungen a​us der fränkischen Gauverfassung, d​ie teils h​eute noch weithin, z​um Teil a​ber nur n​och regional benutzt werden, v​or allem i​m Brauchtum. Ihre Lage i​st oft n​icht mehr allgemein bekannt, w​ird aber i​n Veröffentlichungen üblicherweise a​ls bekannt vorausgesetzt. Wo über e​inen Gau s​chon einiges, a​ber noch n​icht so v​iel bekannt war, d​ass er e​inen eigenen Artikel bekommen hätte, stehen h​ier wenigstens Stichpunkte.

A

B

  • Bachgau
  • Badanachgau
  • Balsamgau (Gau Balcsem, in Sachsen-Anhalt)
  • Baringau[2] (zwischen Tullifeld und Grabfeld mittlere Rhön süd-westlich von Meiningen)
  • Balvengau – regional nicht einzuordnen, da nicht mit Ortsnamen verbunden
  • Betuwe (in Gelderland, Niederlande)
  • Bardengau (das Gebiet um Lüneburg)
  • Bargengau (um Biel und Bern in der Schweiz)
  • Bertoldsbaar oder Berchtoldsbaar (um 740; von Nagold bis Schwenningen)
  • Bitgau[1] (Südeifel um Bitburg, nach dem Vicus Beda, heute Bitburg)
  • Binagau, auch Bunnahagau (an Vils und Isar)
  • Bliesgau[1] an der Blies (rechter Zufluss der Saar)
  • Bonngau (um Bonn)
  • Borgelngau – regional nicht einzuordnen, da nicht mit Ortsnamen verbunden
  • Brabantgau (später Herzogtum Brabant)
  • Gau Bracbanti[2] in Westfalen
  • Breisgau (Südbaden)
  • Brettachgau (Landkreis Heilbronn, Baden-Württemberg)
  • Brisingau – umschließt den östlichen Zipfel des Orlaugaues im Süden des Gaues Geraha, trifft ungefähr am Kreuz B175/B92 auf den Gau Sarowe
  • Gau Brokmerland
  • Brukterergau[2]
  • Buchonia[2] (im Raum von Rhön, Spessart und Vogelsberg)
  • Buchsgau (Nordwestschweiz, zwischen Jura und Aare)
  • Gau Budissin (Bautzen)
  • Bukkigau im Kreis Schaumburg, Niedersachsen (Bukki altdt. für Buche)
  • Bunnahagau siehe Binagau
  • Bulderngau – regional nicht einzuordnen, da nicht mit Ortsnamen verbunden
  • Burichingagau (auf der Schwäbischen Alb, südlicher Landkreis Reutlingen, nördlicher Landkreis Sigmaringen)
  • Bursibant (um Rheine im Münsterland)

C

  • Chiemgau (Oberbayern)
  • Gau Chutizi (um Leipzig)
  • Gau Ciervisti (wohl gleichzusetzen mit dem Gau Zizizi, am Zusammenfluss von Elbe und Saale um das heutige Zerbst)
  • Gau Circipani, um den Teterower See in Mecklenburg-Vorpommern
  • Gau Coledizi (Sachsen-Anhalt) zwischen Halle und Köthen

D

E

F

G

  • Gandesemigau
  • Gartachgau in Nordwürttemberg an der Gartach/Leinbach
  • Gau Jom: kontroverses geschichtliches Siedlungs- und Herrschaftsgebiet der Jomswikinger sowie dänische Exklave an der Küste Vorpommerns
  • Gäu (Baden-Württemberg)
  • Gäu (im Kanton Solothurn)
  • Genfer Gau (Schweiz)
  • Gerbercensis[1] Name nur in lateinischer Form überliefert, nordwestlich von Metz an der Orne
  • Germar-Mark (auch Germara-Mark) in Ost-Hessen und Thüringen
  • Geraha in Ost-Thüringen, entspricht um 1320 ungefähr der Herrschaft Langenberg und der Herrschaft Gera
  • Gildegau, namensgebender Hauptort Kastell Gelduba (Krefeld-Gellep); früher fälschlicherweise Keldachgau genannt und rechtsrheinisch (Düsseldorf) verortet
  • Gillgau (am Niederrhein nordwestlich von Köln, zeitweise auch Kölngau genannt)
  • Glehuntare in Schwaben
  • Glemsgau in Nordwürttemberg an der Glems
  • Godobi in der Oberlausitz, frühmittelalterliche Burg bzw. Gau, urkundliche Erwähnung 1007, wahrscheinlich mit Göda identisch
  • Goe auf der Hamel, nördlich von Hameln
  • Gollachgau
  • Goßfeld[2] in Franken
  • Gotzfeldgau, vermutlich in Südhessen
  • Grabfeld[2] oder Grabfeldgau (im Grenzgebiet von Bayern und Thüringen, Schweinfurt liegt noch im südlichsten Teil des Gaues)
  • Gretinge, nördlich von Celle
  • Grönegau bei Osnabrück
  • Gudingau oder Gud(d)ingo, um Elze im Saaletal bis zur Leine
  • Gau Gunzwiti, westlich der Traisen in Niederösterreich

H

I

J

K

L

M

N

O

P

Q

  • Gau Quesizi (um die Burg Eilenburg im Landkreis Delitzsch in Sachsen)
  • Quinzinggau (siehe Künzinggau)

R

S

T

U

V

W

Z

Literatur

  • August von Wersebe: Beschreibung der Gaue zwischen Elbe, Saale und Unstrut, Weser und Werra, insofern solche zu Ostfalen mit Nord-Thüringen und zu Ost-Engern gehört haben, und wie sie im 10ten und 11ten Jahrhundert befunden sind. Hahn, Hannover 1829, Digitalisat.
  • Ferdinand Wachter: Gau. In: Johann S. Ersch, Johann G. Gruber (Hrsg.): Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste. Section 1: A – G. Theil 54: Gargano – Gauhe. Brockhaus, Leipzig 1852, S. 405–449.
  • Heinrich Boettger: Diöcesan- und Gau-Grenzen Norddeutschlands zwischen Oder, Main, jenseits des Rheins, der Nord- und Ostsee. Von Ort zu Ort schreitend festgestellt. 4 Bände und Karte. Buchhandlung des Waisenhauses u. a., Halle u. a. 1875–1876;
    • Band 1: Von Ort zu Ort schreitende Begrenzung von 31 Gauen und 10 Untergauen in 7 Bisthümern und 108 geistlichen Bezirken in Franken, nebst einer Gau- und einer dieselbe begründenden Diöcesankarte. 1875;
    • Band 2: Von Ort zu Ort schreitende Begrenzung von 40 Gauen und 39 Untergauen in 6 Bisthümern und 130 geistlichen Bezirken im Umfange der Provinz Hannover, nebst einer Gau- und einer dieselbe begründenden Diöcesankarte. 1874;
    • Band 3: Von Ort zu Ort schreitende Begrenzung von 43 Gauen und 24 Untergauen in 6 Bisthümern und 110 geistlichen Bezirken in Altsachsen und Friesland, nebst einer Gau- und einer dieselbe begründenden Diöcesankarte. 1875;
    • Band 4: Von Ort zu Ort schreitende Begrenzung von 60 Gauen und 11 Untergauen in 7 Bisthümern und 148 geistlichen Bezirken im Umfange des Slavenlandes, nebst einer Gau- und einer dieselbe begründenden Diöcesankarte. 1876;
    • Gaukarte und eine dieselbe begründende Diöcesankarte zu den Diöcesan- und Gaugrenzen Norddeutschlands. 1876.
  • Walther Schultze: Die fränkischen Gaue Badens. Strecker & Moser, Stuttgart 1896.
  • Julius Cramer: Die Geschichte der Alamannen als Gaugeschichte, Breslau 1899, Gauregister S. 576–579. Online

Einzelnachweise

  1. Roland W. L. Puhl: Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum. Philologisch-onomastische Studien zur frühmittelalterlichen Raumorganisation anhand der Raumnamen und der mit ihnen spezifizierten Ortsnamen (= Beiträge zur Sprache im Saar-Mosel-Raum. Bd. 13). SDV – Saarbrücker Druck und Verlag, Saarbrücken 1999, ISBN 3-930843-48-X (Zugleich: Saarbrücken, Universität, Dissertation, 1996).
  2. Die Gaue vor 900. Geschichtlicher Atlas von Hessen. (Stand: 2006). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Marie-Claire Gérard-Zai / GL: Ogoz. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  4. Norbert Herler (Red.): Laibstadt – Ein Dorf verändert sich. Zum 25-jährigen Bestehen des Heimat- und Verschönerungsvereins Laibstadt 1976–2001. Heimat- und Verschönerungsverein Laibstadt, Laibstadt 2001, S. 19.
  5. Heimatkalender für den Landkreis Verden. Bd. 31, 1988, ISSN 0948-9584, S. 158.
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