Nahegau (Grafschaft)

Der Nahegau w​ar im Mittelalter e​ine Grafschaft, d​ie den Einzugsbereich d​er Nahe u​nd weite Teile d​es heutigen Rheinhessens umfasste, nachdem e​s gelungen war, d​en engeren Bereich, d​er nicht b​is an d​en Rhein reichte, i​m 10. Jahrhundert z​u Lasten d​es Wormsgaus z​u erweitern: Erwerbungen w​aren unter anderem Ingelheim 937, Spiesheim 960, Saulheim 973 u​nd Flonheim 996, b​is nach Abschluss d​er Ausdehnung d​ie Selz d​ie Südgrenze u​nd die Grenze z​um Wormsgau darstellte.

Der Nahegau („Nahgowe“) neben dem Hundesrucha um 1000

Der Nahegau zählte z​u den zentralen Besitzungen d​er Salier, d​enen ab d​er Mitte d​es 11. Jahrhunderts d​ie Emichonen folgten. Die Familie d​er Emichonen teilte s​ich später i​n die Grafen v​on Veldenz, d​ie Wild- u​nd die Raugrafen auf. Vermutlich stammen a​uch die Grafen v​on Leiningen v​on den Emichonen ab.

Grafen i​m Nahegau waren:

  1. Werner († wohl 920) Graf im Nahegau, Speyergau und Wormsgau um 890/910, ∞ NN aus dem Haus der Konradiner
  2. Konrad der Rote († 955), dessen Sohn, Graf im Nahegau, Speyergau, Wormsgau und Niddagau, Graf in Franken, Herzog von Lothringen, ∞ um 947 Liutgard von Sachsen (* 931, † 953) Tochter des Königs Otto I. (Liudolfinger)
  3. Otto „von Worms“ († 1004), dessen Sohn, Graf im Nahegau, Speyergau, Wormsgau, Elsenzgau, Kraichgau, Enzgau, Pfinzgau und Ufgau, Herzog von Kärnten
  4. Konrad II. der Jüngere (* wohl 1003, † 1039) dessen Enkel, Graf im Nahegau, Speyergau und Wormsgau, Herzog von Kärnten 1036–1039
  5. Emicho VI. (1076–1123 oder nach anderer Angabe 1086–1113), auch bekannt als Emicho der Kreuzfahrer. Er war Graf von Kyrburg, Schmidburg und Flonheim. Sein erster Sohn war Wildgraf Emicho I. (1103–1135), ein anderer Sohn war der erste Graf von Veldenz (1112–1146) Gerlach I.

Literatur

  • Thomas Bauer: Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, 7. Lieferung, IV.9: Die mittelalterlichen Gaue; 2000; ISBN 3-7927-1818-9
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