Gennep
Gennep () ist eine Gemeinde im Südosten der Niederlande, Provinz Limburg. Die Gemeinde zählt 17.038 Einwohner (Stand: 1. Januar 2021) auf einer Fläche von 50,42 km². Gennep liegt an der Mündung der Niers in die Maas, etwa 20 km südlich von Nijmegen. Das Gemeindegebiet grenzt im Osten an die deutschen Städte Kleve und Goch. 2015 wurde Gennep der Ehrentitel „Reformationsstadt Europas“ durch die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa verliehen.[3]
Flagge | Wappen |
Provinz | Limburg |
Bürgermeister | Hans Teunissen (D66)[1] |
Sitz der Gemeinde | Gennep |
Fläche – Land – Wasser |
50,42 km2 47,65 km2 2,77 km2 |
CBS-Code | 0907 |
Einwohner | 17.038 (1. Jan. 2021[2]) |
Bevölkerungsdichte | 338 Einwohner/km2 |
Koordinaten | 51° 42′ N, 5° 58′ O |
Bedeutender Verkehrsweg | |
Vorwahl | 0485 |
Postleitzahlen | 6591, 6595–6596, 6598–6599 |
Website | gennep.nl |
Ortschaften und Gemeindegliederung
Neben der Stadt Gennep selbst gehören folgende Ortschaften zur Gemeinde Gennep: Aaldonk, Dam, De Looi, Diekendaal, Heijen, Hekkens, Milsbeek, Ottersum, Smele, Ven-Zelderheide en Zelder.
Die Gemeinde besteht aus fünf sogenannten „Kernen“, denen die oben genannten Ortschaften untergeordnet sind. Die Kerne sind Folgende (Einwohnerzahl mit Stand vom 1. Januar 2018):[4]
- Gennep (9173)
- Ottersum (2316)
- Heijen (2035)
- Milsbeek (2733)
- Ven-Zelderheide (795)
- Gennep, Rathaus
- Gennep, Turm de Sint Martinustoren
- Gennep, Mühle: beltmolen De Reus
- Fluss de Maas zwischen Gennep und Oeffelt
- Ottersum, Kirche de Johannes de Doperkerk
- Milsbeek, Kirche Onze Lieve Vrouwe van Altijddurende Bijstand
- Ven-Zelderheide, Kapelle de Sint Antonius Abtkapel
Politik
Sitzverteilung im Gemeinderat
Der Gemeinderat wird seit 1982 folgendermaßen gebildet:
Partei | Sitze[6] | |||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1982 | 1986 | 1990 | 1994 | 1998 | 2002 | 2006 | 2010 | 2014 | 2018 | |
CDA | 4 | 4 | 4 | 5 | 4 | 4 | 4 | 4 | 3 | 5 |
SP | — | — | — | — | — | — | — | — | 5 | 4 |
VVD | 2 | 1 | 2 | 1 | 2 | 2 | 1 | 2 | 2 | 3 |
D66 | 4 | 4 | 4 | 3 | 3 | 4 | 5 | 4 | 3 | 3 |
PvdA | 2 | 3 | 2 | 3 | 4 | 3 | 4 | 3 | 1 | 2 |
KERNab | — | — | 5 | 5 | 4 | 4 | 3 | 4 | 3 | — |
Combinatielijst | 3 | 3 | — | — | — | — | — | — | — | — |
Eenheidslijst | 2 | 2 | — | — | — | — | — | — | — | — |
Gesamt | 17 | 17 | 17 | 17 | 17 | 17 | 17 | 17 | 17 | 17 |
Kollegium von Bürgermeister und Beigeordneten
Die Parteien CDA, SP und VVD haben sich für die Legislaturperiode 2018–2022 zu einer Koalition vereinigt.[7] Sie stellen dem Kollegium jeweils einen Beigeordneten bereit. Diese wurden im Rahmen einer Ratssitzung am 14. Mai 2018 berufen.[8] Folgende Personen gehören zum Kollegium und sind in folgenden Bereichen zuständig:[9]
Funktion | Name | Partei | Ressort | Anmerkung |
---|---|---|---|---|
Bürgermeister | Hans Teunissen | D66 | allgemein verwaltungstechnische Sachen, öffentliche Ordnung und Sicherheit, diverse Projekte | seit dem 5. Oktober 2020 im Amt[1] |
Beigeordnete | Rob Peperzak | CDA | räumliche Entwicklung, Wohnungswesen, Genehmigungen, Sport, Kerne-Politik, Umwelt, räumliche und physische Projekte | stellvertretender Bürgermeister |
Rob Janssen | SP | soziale Domäne, Kunst und Kultur, Bildung, verschiedene Projekte | — | |
Janine van Hulsteijn | VVD | Mittel, Wirtschaft und Beschäftigung, Freizeitwirtschaft, Mobilität, Frontoffice, verschiedene Projekte | — | |
Gemeindesekretärin | Jacqueline Nijland | — | — | seit Juni 2012 im Amt |
Geschichte
Die Stadt Gennep erhielt 1371 die Stadtrechte. In der Reformationszeit kamen ab 1530 evangelische Glaubensflüchtlinge aus den Niederlanden, Belgien und Nordfrankreich nach Gennep, wo sie mit den katholischen Einwohnern und Priestern in konfessioneller Toleranz und Kooperation lebten.[3] Aufgrund ihrer Grenzlage hatte die Stadt eine wechselvolle Geschichte und gehörte unter anderem zum Herzogtum Kleve (bis 1815), zu Preußen, war von den Franzosen besetzt, kam in den Verhandlungen des Wiener Kongresses zum Vereinigten Königreich der Niederlande. Von 1830 bis 1839 gehörte Gennep kurzzeitig zu Belgien. Seitdem gehört die Stadt zum Königreich der Niederlande.
In der frühen Neuzeit wurde in der Stadt Keramik, unter anderem Irdenware produziert. Durch die Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke Boxteler Bahn im Jahr 1873 erlebte die Stadt einen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Strecke wurde vor und nach dem Zweiten Weltkrieg aber nach und nach eingestellt.
Im Zweiten Weltkrieg eroberten verkleidete Wehrmachtsoldaten in der Nacht vom 9. auf den 10. Mai 1940 die Eisenbahnbrücke bei Gennep.[10] Im Februar 1945 fand im nahegelegenen Klever Reichswald und auch bei Gennep die Schlacht im Reichswald statt. Am 24. März 1945 überquerten Truppen der Westalliierten bei Wesel den Rhein.
Sehenswürdigkeiten
Die Stadt hat einen mittelalterlichen Ortskern mit Stadtmauer und zahlreichen historischen Gebäuden, unter anderem dem Rathaus aus dem 17. Jahrhundert, dem Museum Het Petershuis, dem Martinus-Kirchturm und der Reformierten Kirche, der „ältesten protestantisch erbauten Kirche der Niederlande“[3]. Direkt an der Niersmündung liegt in landschaftlich reizvoller Umgebung die Ruine der Festung Genneperhuis.[11]
Persönlichkeiten aus Gennep
- Hl. Norbert von Xanten (1080/1085–1134), geboren in Gennep oder Xanten
- Wilhelm von Gennep († 1362), Kölner Erzbischof 1349–1362
- Evert Marseus van Schrieck (1614 oder 1617–1681), niederländischer Maler
Literatur
- Alexandra Mars: Keramik aus Gennep. Archäologische Untersuchungen einer Töpferwerkstatt des 18. Jahrhunderts (= Rheinischen Freilichtmuseums und Landesmuseums für Volkskunde. Führer und Schriften des Rheinischen Freilichtmuseums und Landesmuseums für Volkskunde in Kommern. Nr. 45). Übersetzung aus dem Niederländischen von Dieter Pesch. Janssen, Gennep 1991, ISBN 90-9004-488-4.
Weblinks
- Offizieller Internetauftritt der Gemeinde Gennep (niederländisch)
- Impressionen der Stadt und der typischen limburgischen Landschaft (Memento vom 24. Oktober 2007 im Internet Archive). In: harmteunissen.nl(niederländisch)
- Nachrichten aus Gennep und Umgebung (Memento vom 18. März 2016 im Internet Archive). In: nima.nu
Einzelnachweise
- Hans Teunissen geïnstalleerd als burgemeester gemeente Gennep. In: gennep.nl, abgerufen am 23. Dezember 2020 (niederländisch).
- Bevolkingsontwikkeling; regio per maand. In: StatLine. Centraal Bureau voor de Statistiek, 10. März 2021 (niederländisch).
- Zur Bedeutung Genneps in der Reformationsgeschichte siehe das Stadtporträt des Projekts Reformationsstädte Europas: Gennep – ein sicherer Hafen für alle. In: reformation-cities.org/cities, abgerufen am 6. Juni 2016.
- Gemeente Gennep. Gemeente Gennep, abgerufen am 28. Juli 2018 (niederländisch).
- Ergebnis der Kommunalwahlen: 2014 und 2018. In: verkiezingsuitslagen.nl, abgerufen am 28. Juli 2018 (niederländisch).
- Sitzverteilung im Gemeinderat: 2006, 2010, 2014, 2018. In: verkiezingsuitslagen.nl, abgerufen am 28. Juli 2018 (niederländisch).
- Coalitieakkoord gemeente Gennep 2018–2022. (PDF; 7,3 MB) Gemeente Gennep, abgerufen am 28. Juli 2018 (niederländisch).
- Gennep heeft een nieuwe college. In: Gennep.News. 14. Mai 2018, abgerufen am 28. Juli 2018 (niederländisch).
- Samenstelling college van B&W. Gemeente Gennep, abgerufen am 23. Dezember 2020 (niederländisch).
- Gennep: Die Brücke über die Maas (Memento vom 19. Januar 2018 im Internet Archive). In: villamerlaender.de, abgerufen am 23. Dezember 2020. –
Het Koninkrijk der Nederlanden in de Tweede Wereldoorlog. Band 3, S. 75 (niederländisch; knaw.nl [PDF; 13,3 MB]). - Das Genneperhuis (Memento vom 20. Januar 2018 im Internet Archive). In: lustauflimburg.de, abgerufen am 23. Dezember 2020.